Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Transcrição

Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Wintersemester 2010/11
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
für Erstsemester
Themen der Veranstaltung
1. Wissenschaftliches Arbeiten,
Themensuche, Formulierung von Thema
und Zielsetzung, Umsetzung in die
Gliederung
2. Literaturarbeit, sprachliche Gestaltung, Zitierweise
und Literaturverzeichnis
3. Äußere Gestalt und Bestandteile einer Haus-,
Seminar- und Abschlussarbeit, formale
Anforderungen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
2
Wissenschaftliches Arbeiten (1)
Systematisches Vorgehen
• klare Problemstellung (Ziel) und
• logischer Aufbau
• Vollständigkeit des Themas und
• deutlich und plausibel begründete Eingrenzungen
Auf- / Einarbeitung wissenschaftlicher Literatur
Keine themenbezogene Literaturzusammenstellung!
Nicht-problembezogene Zusammenstellung von Wissen gilt
nicht als Abschlussarbeit!
Systematische Zusammenstellung von Literatur zwecks
Problemdarstellung zulässig
keine lehrbuchartige unfokussierte Zusammenstellung!!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
3
Wissenschaftliches Arbeiten (1)
Systematisches Vorgehen
• klare Problemstellung (Ziel) und
• logischer Aufbau
• Vollständigkeit des Themas und
• deutlich und plausibel begründete Eingrenzungen
Auf- / Einarbeitung wissenschaftlicher Literatur
sauberer Umgang mit (definierten) Begriffen
• Begriffsklarheit
• Definition und Abgrenzung der Begriffe
• konsequente Benutzung in der definierten Form
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
4
Wissenschaftliches Arbeiten (2)
Nachvollziehbarkeit für Dritte
• Transparenz und Übersichtlichkeit in der gesamten
Struktur (Gliederung, Argumentation und Formulierung)
• Quellenangaben (Zitate und Literaturverzeichnis)
• keine zufälligen Einzeleindrücke
• Objektivität versus eigene Meinung
– literaturgestützte Schlussfolgerungen erwünscht
– literaturgestützte kritische Reflektion ebenfalls erwünscht
– Unreflektierte Werturteile & unreflektierte eigene Meinungen
vermeiden
– Eigene Aussagen erlaubt, wenn diese bewertet bzw. kommentiert
werden
– Bewertung muss sich am Text orientieren (kritische Reflektion,
keine Literaturkollage!)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
5
Wissenschaftliches Arbeiten (3)
Also: Eine Arbeit, die von anderen gelesen,
verstanden und akzeptiert werden soll, erfordert auch das Einhalten von Konventionen:
• Inhaltliche Richtigkeit
• Nachvollziehbare Gedankengänge
• Zusammenhang von Theorie- und Praxisteil
• Verständlichkeit
• Beachtung der Grundsätze formaler Richtigkeit,
Übersichtlichkeit, Klarheit und Sauberkeit
• Interessante Darstellung
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
6
Ansprüche an eine wissenschaftl. Arbeit
• Moralische Ansprüche
– "Intellektuelle Redlichkeit" (Plagiate)
• Technische Ansprüche
– Objektivität: Aussagen sind für jeden überprüfbar
– Reliabilität: Zuverlässigkeit, bei Wiederholung
dieselben Ergebnisse
– Validität: es wird das behandelt, was Titel bzw.
Thema vorgeben
• Stilistische Ansprüche
– Sprachlicher Stil
Quelle: Berger 2010
– Schriftliche Gestaltung
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
7
Wissenschaftliches Fehlverhalten
• Plagiate
– Verletzung geistigen Eigentums urheberrechtlich geschützter
Werke
– von anderen stammende wesentliche wissenschaftliche
Erkenntnisse (Ideendiebstahl)
• Falschangaben
– Erfinden oder Verfälschung von Inhalten, Daten und Quellen
• Vorsätzliche Unbrauchbarmachung
– von wissenschaftlich relevanten Informationsträgern (Büchern,
Fragebögen, Dokumenten etc.)
• Unbegründete Annahme wissenschaftlicher Autor- oder
Mitautorenschaft
Quelle: Berger 2010
– Trittbrettfahrerprinzip
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
8
Ziele einer wissenschaftl. Arbeit
• zentrale Forschungsfrage wird beantwortet
• systematische Vorgehensweise
– Einsatz wissenschaftlicher Methoden
• aktueller Stand der Wissenschaft wird zusammengefasst
– Und kritisch diskutiert!
• Hypothesen können aufgestellt, überprüft oder an Schluss
der Arbeit gestellt werden
• Überprüfung Hypothesen unter Verwendung von Literatur
und/oder empirisch praxisorientiert
• An Fachhochschulen: eher keine Grundlagenforschung,
sondern anwendungsorientiert (Ausnahme: Dissertation)
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
9
Schwierigkeitsgrad
Einfaches Thema:
Beschreibung eines Sachverhalts ohne Problematisierung.
Kaum ein >sehr gut< möglich, da nur geringste Anforderungen erfüllt werden.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
10
Schwierigkeitsgrad
Problemorientiertes Thema:
Zwei Problemkreise werden zueinander in Beziehung gesetzt (mit Wertungen):
„Die Bedeutung von ... in ihrer Beziehung zu ...“ ; „Die Auswirkungen von ... auf ...“
Zeit-Raum-Veränderungen:
„Die XY-Entwicklung im Vergleich Japan - USA“
Zeit-Raum-Veränderungen durch Veränderungen des Kontextes:
„Möglichkeiten der Personalentwicklung in Zeiten wirtschaftlicher Krisen“
Abrupter Umbruch:
„Änderungen in der Kommunikationspolitik durch das Internet“
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
11
Schwierigkeitsgrad
Kreatives Thema:
In der Arbeit wird eine eigene kreative Leistung erbracht, die zu neuen
Erkenntnissen führt.
Empirische Ermittlung
neue Produkt- / Konzeptentwicklung
neue Untersuchungsmethoden
neue Ordnung durch Klassifikation
Formulierung und Prüfung von Hypothesen zu Kausalzusammenhängen
Problemlösende Konzepte (z.B. Programmierung)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
12
Themenstellung
Weit gefasstes Thema:
• Größerer Überblick über das Arbeitsgebiet,
• Ausarbeitungen bleiben notwendigerweise mehr an
der Oberfläche, mehr im Allgemeinen
Eng gefasstes Thema:
• tieferer Einstieg in eine spezielle Problematik und
deren Literatur
• nur geringerer Überblick über das gesamte
Arbeitsgebiet
• Thema in Zusammenhänge einordnen und
Verbindungen herstellen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
13
Thema finden (1)
Übernahme eines Themenvorschlags
Von Professor/Professorin oder einer anderen Quelle
(Unternehmen, Internet, Fachzeitschriften)
Praxisbezug
Lehre, Praktikum, Studentenjobs, fachliche Spezialisierung,
frühere Semesterarbeit
späterer Arbeitsplatz (praxisorientierte Abschlussarbeit bei
potenziellen Arbeitgebern)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
14
Thema finden (2)
Was kann ich besonders gut?
Kritischer Literaturvergleich, logische Deduktion, empirische
Methoden, theoretisch oder praktisch interessiert,
Fremdsprachen, Länderkenntnis, EDV/ Software,
penibler Betreuer/ freies Arbeiten
„Visitenkarte“ mit Einfluß auf die Bewerbung
soziales Engagement, Umweltbewusstsein, Technikinteresse,
Pedant, Bücherwurm
Was interessiert mich?
Hohe Motivation und damit besseres Gelingen, wenn Sie sich
persönlich für das Thema interessieren!
¾ Eigene Vorstellungen bei der Themenstellung erwünscht!
¾ Gut (!) formuliertes Thema
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
15
Erarbeitung des Themas (1)
Betreuer: Sich möglichst früh mit dem Betreuer zu beraten
vermeidet Sackgassen, baut Angst/ Entschlusslosigkeit
ab und hilft, die schwierige Anlaufphase zu überwinden.
Schrittweise Erarbeitung des Themas:
1. Auswahl eines Themenbereichs
Ideensammlung, Suche in der Literatur
2. Entscheidung, ob Thema für Sie bearbeitbar ist
In Literatur und Praxis kundig machen
Themenfeld auf ein bearbeitbares Thema (Zeit und
Seitenumfang) eingrenzen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
16
Erarbeitung des Themas (2)
3. Formulierung des vorläufigen Arbeitsthemas
eigentliche Fragestellung, was ist „roter Faden“?
Klare Festlegung des inhaltlichen Ziels der Arbeit, an
dem sich alle weiteren Entscheidungen über
Gliederungsfragen und Auswahl von (Teil)Inhalten
orientieren
Mit Betreuer/in absprechen und endgültig festlegen
4. Weitere Suche zur Skizzierung der Hauptaussagen
5. Weitere Suche zur konkreten Formulierung der
Hauptaussagen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
17
Erarbeitung des Themas (3)
6. Entwurf der Arbeitsgliederung (Grobentwurf)
Erstes Ergebnis ist die (vorläufige Arbeits-)Gliederung,
ohne die eine Arbeit eine ungeordnete Menge von
Gedanken bleiben würde
Wird im Laufe der Bearbeitung stetig verbessert
Zielsetzung, Arbeitsgliederung und Literatur- und
Informationsgrundlage mit Betreuer/in abstimmen
7. Erster Entwurf
Entwickeln und Festhalten der bisherigen Gedanken
und Ideen
noch nicht an Formulierungen feilen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
18
Zeitplan
Bearbeitungszeit: 8 Wochen
Woche
1
2
3
4
5
6
7
8
1
2
3
4
5
6
7
8
Problemanalyse, Gliederung
Literatursuche u. -auswertung
Kapitel Grobschrift
Überarbeitung/ Reinschrift
Verzeichnisse/ Korrektur
Kopieren/ Binden
Puffer f. Unvorhergesehenes
Weitere Hilfen bei Zeitkalkulation und Plan
Rossig/Prätsch, 1998, S. 32 ff.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
19
Zeitmanagement (1)
1.
2.
3.
4.
5.
Arbeit gleichmäßig über die Woche verteilen (ein arbeitsfreier Tag ist wichtig)
Führen Sie einen Wochenkalender
Stellen Sie für jeden Tag „to-do-Listen“ auf und planen Sie
„mit Luft“, fünf Stunden konzentriertes Schreiben pro Tag
sind das Maximum
Planen Sie in ganz kleinen Schritten und versuchen Sie
am Abend bereits einen Punkt der Liste von morgen abzuarbeiten
Beginnen Sie jeden Tag zu einer festgesetzten Zeit mit der
Arbeit, egal ob Sie Lust haben oder nicht. Vergessen Sie
die Pausen nicht (15 Minuten nach 45 Minuten Arbeitszeit)
Zeitmanagement (2)
6.
7.
Beachten Sie dabei Ihren Bio-Rhythmus und legen Sie in
die „müden Zeiten“ nicht gerade die wichtigsten Aufgaben
(Statt dessen: Ablage ordnen, Literatur ausleihen, Staub
saugen oder einfach relaxen)
Eine Stunde für Sport und Bewegung pro Tag (kann auch
das schnelle Laufen zur U-Bahn sein) sollten Sie vorsehen!
(entnommen aus: „Informationen für Erstsemester“; tfh presse, April 2004, Berlin, S. 22)
Gliederung
Sie ist ein wichtiger Teil wissenschaftlicher Arbeit und zeigt, wie das Thema
verstanden und bearbeitet wird, indem sie dessen logischen Aufbau
wiedergibt.
Vorgehensweise
1. Problemkatalog vor der eigentlichen Stoffsammlung erstellen
2. Erarbeiten der Grobgliederung aus der Stoffsammlung
3. Hauptpunkte definieren, Unterpunkte zuordnen
4. Hauptpunkte nummerieren, Unterpunkte gliedern
5. Überprüfen der Gliederungspunkte auf Schlüssigkeit / Argumentationslogik
Meist ändert sich die Gliederung beim Schreiben sowieso noch!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
22
Typische Gliederungsarten
Induktiv: vom Speziellen zum Allgemeinen
Deduktiv: vom Allgemeinen zum Speziellen
Prozessbezogen: Planung-Realisierung-Kontrolle / Input-ProzeßOutput
Funktional: nach Kernfunktionen eines Unternehmens, einer Abteilung
Entscheidungsmodell:
unabhängige/ abhängige Variable, konstante Daten, Ziele
Systemorientiert: Elemente, Beziehungen, Ziele, Ganzheit
Dialektisch: Spruch-Widerspruch-Diskussion-Ergebnis; Konfrontation
der Argumente, deren Prüfung, Stellungnahme
Wichtig: die Bestandteile der Themenstellung müssen in der Gliederung
auftauchen!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
23
Typische Gliederungsstrukturen
(Beispiele)
1. Untersuchungsziel
2. Vorbereitung der Erhebung/ Pretest
3. Erhebung/ Feldtest
4. Berechnung statistischer Grundwerte
5. Statistische Sicherung der Ergebnisse
6. Graphische Darstellung und Schlussfolgerungen
7. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis / Anhang
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
24
Typische Gliederungsstrukturen
(Beispiele)
1. Einleitung/Zielstellung
2. Geschichtlicher Überblick
3. Begriffsabgrenzungen
4. Systematische Problemdarstellung und
Teilbeobachtung
5. Gesamtbeurteilung
Literaturverzeichnis / Anhang
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
25
Gliederung (1)
Gliederung ist Teil des Inhaltsverzeichnisses
Ausgangspunkt ist die Einleitung mit Thema, Ziel und
methodischem Vorgehen
Inhalt:
• Nur Textteil
• Übersichtlich zeigen, in welcher Weise das Thema
verstanden und bearbeitet wird
Tiefe und Form:
• Logisch einwandfrei
• Hierarchische Einstufung der einzelnen Abschnitte
nach Bedeutung und Gewicht
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
26
Gliederung (2)
Tiefe und Form (Fortsetzung):
• Gliederungspunkte auf derselben Ebene müssen
inhaltlich den gleichen Rang einnehmen
• Ausgewogen: die einzelnen Punkte, Unterpunkte und
ihre Anzahl sollen ihrer Bedeutung für das Thema
entsprechen und tendenziell entsprechend ihrer
hierarchischen Stellung etwa gleiche Größe
erreichen
• Nicht zu tief untergliedern
• 3 – 4 Gliederungsebenen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
27
Gliederung (3)
Untergliederung:
• Nach zweckmäßigen Kriterien (orientiert an Inhalt
und Problemstellung)
• Oberpunkt nach gemeinsamen Kriterium in
Unterpunkte aufschlüsseln und von einer
gemeinsamen, übergeordneten Problemstellung
(Oberpunkt) ausgehen
• Untergliederungen decken übergeordneten Punkt
vollständig (nicht willkürlich) ab
• Einem Unterpunkt muss logischerweise mindestens
ein weiterer Punkt folgen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
28
Gliederung (4)
Formulierung der Gliederungspunkte:
• Knapp, aussagekräftig, d.h. eindeutig, genau,
treffend, vollständig und schnell verständlich
• Formulierung in substantivierter Form (kein Punkt am
Ende), keine vollständigen Sätze, keine Fragen
• Unterpunkte sollen keine reine Wiederholung des
Oberpunktes sein
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
29
Gliederung (5)
Formale Klassifikation:
• Gliederung des Texteils, nicht der ganzen Arbeit!
• Vor- und Nachtexte (wie Vorbemerkung, alle
Verzeichnisse, Anhang) haben keine Klassifikationsnummer
• Nummerische Klassifikation empfohlen (alphanummerisch nur bei umfangreichen Werken, zur
besseren Übersicht)
• Kein Punkt nach der letzten Ziffer; Ausnahme: hinter
einstelligen Nummern (zur besseren Lesbarkeit)
• Unterstreichungen vermeiden, sie verschlechtern die
Lesbarkeit
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
30
Anforderungen an den Textteil
Vollständig
relevant, nachvollziehbar
Systematisch, methodisch
neue Ergebnisse, überzeugende Darstellung
Logisch, richtig
leicht verständlich
Nachvollziehbar
überprüfbar, formal richtig
Kritisch
nützliche Ergebnisse, angemessene Darstellung
selbstständig, literaturbasiert
überprüfbar, formal richtig
Die Ausführungen zum Thema bestehen aus drei unterschiedlich
umfangreichen Hauptabschnitten:
- Einleitung
- Hauptteil (Behandlung des Themas)
- Schlussteil
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
31
Logische Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten
Die Ausführungen zum Thema bestehen aus drei unterschiedlich
umfangreichen Hauptabschnitten:
Einleitung
Hauptteil
Schlussteil
Eindeutige
Fragestellung
Behandlung der
Fragestellung
Präsentation
der Ergebnisse
Ve
r ze
i ch
n is
se
is
n
h
ic
e
z
er g
v
r
tu han
a
r
Lite An
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
32
Die Einleitung (1)
In der Einleitung (muss nicht „Einleitung“ genannt werden) werden
• das Thema,
• dessen Abgrenzung zu verwandten und weiterführenden Fragen erläutert,
• die Problemstellung und das Ziel der Arbeit präzisiert und
• die Vorgehensweise erläutert.
• Hinführung zum Thema: Warum ist es interessant/aktuell?
Einordnung und Bezug zum Fachgebiet
• Gegenstand und Ziel der Arbeit
• Welche Fragen gehören noch zum Thema und warum
wurden sie ausgegrenzt? (Abgrenzung, Eingrenzung)
• Wie ist die Vorgehensweise? (methodisches Vorgehen
analog zur Gliederung)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
33
Die Einleitung (2)
• Aufbau und Argumentationslinie, kommentierender Überblick über die folgende Arbeit
• Evtl. Begriffsabgrenzungen und -klärungen (insbesondere
im Thema enthaltene Begriffe)
• Evtl. Herkunft der Quellen (eigene Umfragen, Recherchen)
Einleitung und Gliederung zu Beginn der Themenbearbeitung skizzieren, im Verlauf der Arbeit verfeinern, nach
Fertigstellung der Arbeit endgültig formulieren
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
34
Der Hauptteil
Problemstellung aufnehmen und in Breite und Tiefe
systematisch, vollständig, nachvollziehbar und richtig
bearbeiten
Ein roter Faden muß erkennbar sein, indem man z.B. am
Anfang oder Ende eines Punktes dessen Themenrelevanz kurz begründet bzw. integriert. Dadurch fragt
man sich bei jedem Punkt automatisch, gehört das zum
eigentlichen Thema, passt das in den Aufbau der
Argumentation (vorige Punkte, Folgepunkte?)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
35
Wichtig für den Hauptteil (1)
• alle notwendigen Schritte und Erläuterungen darstellen
• Lückenlose Argumentations- und Beweis-/Belegkette
• Fachliteratur auswerten heißt, Aussagen unterschiedlicher
Quellen gegenüberstellen und bewerten
• Themengerechte Reihenfolge
• Geeignete Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten
der Arbeit
• Reine Aufzählung von Phänomenen ist meistens
uninteressant
• Leser erwartet klare Darstellung von Phänomenen,
ihren Ursachen, Folgen, Zusammenhängen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
36
Wichtig für den Hauptteil (2)
• Leser erwartet die Diskussion und evtl. die Klärung von
theoretischen und/oder anwendungsorientierten Problemen
(Theorie- und Praxisteil muss aufeinander bezogen sein!)
• Formulierung von eigenen Schlussfolgerungen,
Beurteilungen und Meinungen auf der Grundlage einer
Analyse des Sachverhalts erwünscht!
Achtung: „Ich“ in der Arbeit!
Mit Betreuer/in klären!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
37
Der Schlussteil
Zusammenfassung des Themas und der Bearbeitungsergebnisse, z.B.:
• Fazit jedes Kapitels oder jedes wichtigen Gedankenschrittes in zwei bis drei Sätzen zusammenfassen
• Überprüfung und Bewertung der in der Einleitung
formulierten Ziele der Arbeit
• kritische Würdigung und Ausblick auf die Zukunft des
Themas, offene Fragen für Theorie und Praxis
• Überschrift nicht „Schluss“ sondern:
Zusammenfassung, Ergebnis(se), Perspektiven,
Ausblick o.ä.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
38
Themen der Veranstaltung
1. Wissenschaftliches Arbeiten, Themensuche,
Formulierung von Thema und Zielsetzung,
Umsetzung in die Gliederung
2. Literaturarbeit, sprachliche
Gestaltung, Zitierweise und
Literaturverzeichnis
3. Äußere Gestalt und Bestandteile einer Haus-,
Seminar- und Abschlussarbeit, formale
Anforderungen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
39
Fachliteratur
Gezielte Hinweise nutzen
Dozenten, Kommilitonen, Rezensionen (Schneeballsystem!)
Qualität und Aktualität wichtiger als Menge
Aufsätze in Fachzeitschriften aktueller als Bücher, Suche in Jahresverzeichnissen,
Datenbanken, Bibliographien
Lesen und Literaturarbeit in lernoptimaler Zeit
vormittags, früher Abend, störungsfrei
Ergebnisorientiert lesen
Exzerpt, Notizen und Zeitlimit setzen, Lesetechnik anwenden
Vom Allgemeinen zum Speziellen (?)
Erst Überblicksartikel / Handwörterbuch, dann Fachaufsatz lesen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
40
Grundregeln der Lesetechnik
1. Schritt
Inhaltsverzeichnis, Einleitung und die
Zusammenfassung lesen
2. Schritt
Ergiebig erscheinende Artikel/ Kapitel querlesen
- Kennzeichnen von Stichworten
- Graphiken/ Übersichten analysieren
- Stichwörter/ Definitionen schriftlich festhalten
3. Schritt
Themen- und gliederungsorientiert:
Auswahl und Durcharbeiten wichtiger Inhalte mit
Notizen (z.B. Stichworte auf Karteikarten, Skript)
4. Schritt
Nacharbeiten (am Folgetag)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
41
Wie liest man
wissenschaftliche Literatur (1)
Falsche Antwort: „am besten gar nicht“
SQ3R-Methode: survey, question, read, repeat, review
1.
2.
Survey: Überblick gewinnen, durchblättern, Inhaltsverzeichnis
studieren:
was wurde behandelt?
Wie ist der Text eingeteilt?
Auf welches Material stützt sich der Autor?
Ist alles wichtig für mich? Was ist wichtig für mich?
Question: Frage(n) formulieren: Worüber erwarten Sie von diesem Text Auskunft für Ihre Arbeit?
Formulieren Sie Ihre Erwartungen als konkrete Frage(n).
Wie liest man
wissenschaftliche Literatur (2)
3.
4.
5.
Read: Ohne Lesen geht es nicht!
Repeat: Wiederholen! Drehen Sie den Text um und wiederholen Sie, was Sie verstanden haben. Am besten laut! Falls Sie
stecken bleiben: nachlesen
Review: Zusammenfassen: Versuchen Sie, den Inhalt kurz mit
eigenen Worten wiederzugeben. Wurde Ihre Frage beantwortet? Ergeben sich neue Fragen?
(entnommen aus: „Informationen für Erstsemester“; tfh presse, April 2004, Berlin, S. 22)
Literatur-Recherche
(evtl.) Dozenten nach (Einstiegs-)literatur fragen
Grundlagen, aktuelle Artikel, Handapparate
Eigene Kopiensammlung und frühere Semesterunterlagen
rechtzeitig Register anlegen mit Stichworten zum Inhalt!
Gesichtete Literatur sofort systematisch mit genauer Quellenangabe erfassen und
dokumentieren
Bibliotheksregister
nach passenden Schlagworten durcharbeiten
Enzyklopädien und Handbücher
geben wissenschaftlich korrekt Auskunft über relevante Punkte im Themengebiet und
Literatur-Hinweise
Aktuelle Zeitschriften/ -jahrgänge nach Ihrem Thema
durchblättern, Inhaltsverzeichnisse von älteren Fachzeitschriften
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
45
Zeitschriftentitel: ABWL (Beispiele)
¾ Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB)
¾ Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung (ZfbF)
¾ die Betriebswirtschaft (DBW)
¾ Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt)
¾ Wirtschaftsstudium (WiSu)
¾ die Unternehmung
¾ Harvard Business Review
¾ Harvard Business Manager
¾ Manager Magazin
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
46
Vom Umgang mit Kopien
Kopieren heißt nicht kapieren!
Ö Kopieren Sie nur, was Sie auch wirklich lesen,
max. 2-3 Aufsätze zum Thema und sich selbstständig mit dem Thema
auseinandersetzen, statt x-ten Aufsatz kopieren! Den Rest werfen Sie sowieso nach
einigen Jahren ungelesen und ordnerweise weg
Ö Sofort die Quelle auf der Kopie korrekt notieren und
entsprechend der Arbeitsgliederung abheften
Ö Erstellen Sie ein korrektes Register Ihrer Kopien und
notieren Sie Schlagworte
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
47
Die Literaturliste
Thesenpapier 1 Seite
ca. 2 Quellen*
Hausarbeit
ca. 10 – 20 Quellen*
bis 20 Seiten
Bachelorarbeit ca. 45 - 50 S.
ca. 30 - 40 Quellen*
Nicht die Menge ist wichtig, sondern die Qualität und
die Aktualität der Quellen!
Mit Betreuer/in klären! Ebenso Seitenzahl!
* Zahlen beziehen sich auf wissenschaftliche Quellen (wie z.B.
Bücher oder Aufsätze), nicht auf sonstige Quellen (wie z.B. unwissenschaftliche Angaben aus dem Internet)
•keine endlosen Literaturlisten/Quellenverzeichnisse
•vieles findet sich meist in der Standardliteratur und/oder aktuellen
Aufsätzen.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
48
Sprachstil (1)
Ö Wissenschaftliches Arbeiten besteht aus Gedanken und
Gedankenfolgen, die Sie dem Leser/Gutachter mittels
Sprache mitteilen.
Ö Die Eigenständigkeit einer Abschlussarbeit impliziert
auch, dass Sie selbstständig formulieren –
eine Aneinanderreihung von direkten und indirekten Zitaten ist zu
vermeiden!
Ö Sachliche, klare Sprache! Ganze Sätze!!!!!
Klar und präzise (nicht unscharf, schwülstig und unklar)
Verständlich (nicht mehrdeutig und missverständlich)
Problemorientiert und inhaltlich aussagekräftig (nicht
inhaltsleer, phrasenhaft und nichtssagend)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
49
Sprachstil (2)
Ö Journalistische umgangssprachliche Stilelemente - wenn
überhaupt - sparsam einsetzen
Ö Umgangssprachliche Redewendungen und ein salopper
Ton können Ausdruck einer oberflächlichen, simplizierenden und/oder gefühlsbetonten Denkweise sein und
lassen i.d.R. die gebotene Sachlichkeit vermissen
Î „Der Schreiber muss sich plagen, nicht der Leser!“
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
50
Sprachliche Gestalt (1)
knappe statt umständlicher Ausdrucksweise:
Ö Kurze Sätze: Stopfstil vermeiden
Kurze Worte: Erfolg
STATT Erfolgserlebnis
Frage
Information
STATT
STATT
Fragestellung
Informationsfluss
Ö Bedenken Sie: Nach mehr als 10 Wörtern im Satz geht
leicht der rote Faden verloren!
Ö Faustregel:
Jeder Satz enthält eine Aussage
Jeder Absatz enthält einen Gedanken
Jeder Gliederungspunkt/Abschnitt enthält eine
Gedankengruppe
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
51
Sprachliche Gestalt (2)
Beispiel: Was wird ausgesagt?
Vor dem Hintergrund der zwischen 1970 und 1978
aufgrund von Wanderungsgewinnen gegenüber dem
Ausland gestiegenen Bevölkerungszahl bei gleichzeitig
sinkendem Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15
Jahren führt die Quantifizierung des Einflusses der
Bevölkerungsentwicklung auf Veränderungen der
allgemeinen Morbidität und der Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen zu dem Ergebnis, dass in der
jüngsten Vergangenheit die demographische
Komponente im Vergleich zu anderen Faktoren kaum in
entscheidendem Maße wirksam geworden sein dürfte.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
52
Sprachliche Gestalt (3)
Gemeint ist:
1. Die Bevölkerung ist insgesamt gestiegen.
2. Der Anteil und die Anzahl alter Menschen haben
sogar noch stärker zugenommen.
3. Beides zusammen lässt die Nachfrage nach
Gesundheitsgütern nicht unberührt.
4. Verglichen mit anderen ist dieser Effekt aber
vernachlässigbar, etc...
Verknoten Sie das nicht zu einem einzigen Punkt!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
53
Sprachliche Gestalt (4)
Ö
Nebensätze
Wenn überhaupt, dann knapp, möglichst nicht geschachtelt und
Rollen klar verteilt
Hauptsache in den Hauptsatz und Nebensache in den Nebensatz
Also nicht: „Die angeblich unsinkbare Titanic, die am 14. April 1912
einen Eisberg rammte und versank, war im Mai 1911 vom Stapel
gelaufen“
wenn es um den Untergang geht!
Ö (Neben-)Sätze ohne (wesentlichen) Inhalt: Streichen!
Bezüge von Haupt- und Nebensatz richtig!
Ö .. diese, deren, die… beziehen sich eindeutig auf das
vorangegangene Hauptwort:
„Die Produktionsfaktoren haben viele Autoren beschäftigt, die heute
leicht unterschieden werden können.“
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
54
Sprachliche Gestalt (5)
Ö Steigerungsformen
Falsch ist: Der einzigste Fall, die optimalere Lösung, das maximalste
Ergebnis
Ö Falsche Vorsilben: „Unkosten“, „verbuchen“, „vorprogrammiert“
„un“ steht für „nicht“
„ver“ steht für „falsch“
„pro“ steht für „vor“
Ö Vermeiden Sie:
Angstwörter :„irgendwie“, „gewissermaßen“, „wohl“
Konjunktiv (könnte, hätte, würde etc.)
Übertreibende Ausdrucksweisen (enorm, unglaublich etc.)
Füllwörter (ja, nun etc.)
Rückversicherungswörter (irgendwie, gewissermaßen, wohl etc.)
Argumentationsersatz-Wörter (natürlich, selbstverständlich etc.)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
55
Sprachliche Gestalt (6)
Ö Wiederholt das Adjektiv nur das Substantiv: Weglassen
Weißer Schimmel, telefonischer Anruf, weibliche Studentin, dunkle
Ahnung, jeweilige Relationen, feste Überzeugung, ungedeckte
Lücke, beide Hälften, asymptotischer Grenzwert, deskriptive
Beschreibung
Ö Ähnlich bei Adverbien
nach oben steigen
Ö Genitivtreppen vermeiden
Genitiv dient zur Umschreibung eines anderen Hauptwortes,
versteckt aber oft den eigentlich interessierenden Begriff.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
56
Sprachliche Gestalt (7)
Ö
„Hauptwörterei“ nicht Hilfswort-Hauptwort, sondern Vollblutverb:
Hinweisen
STATT Hinweis geben
Raten
STATT Rat geben
Hängt ab
STATT ist abhängig
Stört
STATT ist störend
Ö Wann immer man zwischen einem Verb und etwas anderem
wählen kann: Verb nehmen!
Ö Also:
kurze Wörter, kurze Sätze (< 3 Zeilen),
Verben statt Substantive!
Nebensätze nicht verschachtelt!
Beim ERSTEN Lesen: verstehen!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
57
Sprachliche Gestalt (8)
Ö
Keine präpositionalen Verschachtelungen:
Nicht 2 oder mehr Präpositionen (in, unter, über, zwischen, hinter,
vor, nach, gegen) hintereinander
„Zwischen über die Steuererhöhung erbosten Bürgern gibt es eine
Einigung“
Ö Dinge beim Namen nennen!
Müllkippe
STATT Entsorgungspark
Skandal
STATT Bankenschieflage
Lord Voldemort
STATT Du weißt schon wer
Wilde Mülldeponie
STATT naturbelassener Strand
Laute Musik die ganze Nacht
STATT Mediterrane Lebensfreude
Das Meer ist wegen einer davorstehenden Bauruine nicht zu sehen
STATT Meerseite
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
58
Sprachliche Gestalt (9)
Ö
Ja statt nein! Positiv statt negativ!
Schreiben was ist und nicht, was nicht ist!
Keine doppelten Verneinungen
Positivformen sind anschaulicher, leichter zu verstehen und deshalb
besserer Stil
Ö
Aktiv statt passiv! Passiv ist die Sprache der Bürokraten und
Feiglinge. Es verschweigt die Täter und entbindet von Verantwortung!
„Sie werden aufgefordert“
„Die Produktion wird stillgelegt“
Ö
Also auch:
Diese Arbeit weist nach...... STATT
In dieser Arbeit wird nachgewiesen ....
Ö
Wenn nötig (aber in Maßen): „Ich“ niemals „Wir“ Individuell mit Betreuer klären
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
59
Häufige Fehler (1)
Ö Unterscheiden Sie zwischen Binde- und Gedankenstrich!
Ö Was ist falsch?
„Die Firma konnte Ihren Gewinn erhöhen.“
„Bewerber sind nur dann interessant, wenn Sie einen international ausgerichteten
Studiengang abgeschlossen haben.“
Ö Auch nach der Rechtschreibreform gibt es Kommaregeln!
Ö
Unterscheiden Sie zwischen das und dass - auch nach
einem Komma!
„Die Balanced Scorecard ist ein Controlling- und Managementinstrument, dass sowohl
strategische als auch operative Entscheidungen vorbereitet und unterstützt.“
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
60
Häufige Fehler (2)
Schreiben Sie richtig:
Ö
Entgelt, endgültig, endlich
Ö
Standard, standardisieren
Ö
kein angelsächsischer Genitiv in der deutschen Sprache
(„Peter´s Restaurant“)
Ö
Akquisition
Ö
„stetig“, „ständig“, „zunehmend“
Ö
??
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
61
Fachbegriffe
Das Vokabular einer Wissenschaft dient dem besseren
Verständnis, nicht dem Verschleiern
Adorno:
Die gesellschaftliche Totalität führt
kein Eigenleben oberhalb des von
ihr Zusammengefaßten, aus dem
sie selbst besteht.
Poppers Übersetzung:
Die Gesellschaft besteht aus den
gesellschaftlichen Beziehungen.
Benutzen Sie Fremdworte und Fachbegriffe nur, wenn
Sie sicher sind, dass Sie und Ihre Leser diese auch
verstehen
deambulieren
Ökotrophologie
spazieren
Hauswirtschaft
Im Zweifelsfall erstellen Sie ein Glossar, in dem Sie die Begriffe erläutern.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
62
Ortografi* & Grammatik
Ö Verwenden Sie die neuen Rechtschreibregeln
Eine Mischung mit den alten Regeln ist nicht zulässig!
Ö Benutzen Sie Nachschlagewerke
Duden, Wörterbücher, frühere Deutschlehrer
Ö Nutzen Sie die Rechtschreibhilfe eines Computers,
aber bleiben Sie misstrauisch!
Falsche Eingaben lassen sich nur aufwändig korrigieren.
Ö Lesen Sie zur Kontrolle die Worte sil-ben-wei-se
* Orthographie bleibt Orthographie, auch nach den neuen Rechtschreibregeln!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
63
Online-Sprachberatung
www.typetrain.de
www.autorenhaus.de
www.uni-essen.de/schreibwerkstatt/trainer/trainer/start.html
www.goethe.de
www.bringmann.de
www.ids-mannheim.de
http://hypermedia.ids-mannheim.de/grammis/information.html
www.duden.bifab.de
www.wuerzburg.de/service/rechtschreibung/index.html
www.fremdwort.de
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
64
Rechtschreibreform
http://duden.de/neue_rechtschreibung/pdf/
neue_rechtschreibregeln.pdf
http://www.tnt.unihannover.de/local/org/instrukt/Rechtschreibung/
http://www.neue-rechtschreibung.de/
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
65
Abkürzungen
Ö
Sparsam mit Abkürzungen umgehen!
Ö
Abkürzungen (Abk.) müssen Sie in deren
Verzeichnis und beim ersten Gebrauch erklären
Ö
Beschränken Sie sich auf gebräuchliche
Abkürzungen, wie Sie sie in allgemeinen
Nachschlagewerken (Duden) finden, ist kein
Abkürzungsverzeichnis erforderlich
Ö
Verwenden Sie Abkürzungen stets eindeutig
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
66
Tabellen und Schaubilder (1)
Sollen im Text abgehandelte Inhalte/Zusammenhänge
Ö anschaulich (kurz, knapp, übersichtlich) verdeutlichen und
langatmige verbale Beschreibungen vermeiden
Ö
Keine Tabellen oder Bilder ohne Textbezug
im Text Hinweis: siehe Abbildung 2
Ö Bezeichnung Tabelle immer mit Überschrift, Abbildungen immer mit Unterschrift
Ö Herkunft belegen
kurzer Quellennachweis darunter (nicht in Fußnote!!!), vollständige Quelle im
Literaturverzeichnis
Ö Klarheit vor Präzision
optische Täuschungen vermeiden (Achsenskalierung!), Wesentliches klar
herausstellen, Bezeichnungen und Lesbarkeit beachten
Ö eigene Darstellungen Datenherkunft belegen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
67
Tabellen und Schaubilder (2)
Ö Jedes Bild NACH dem Zeigen erläutern, ein Bild sollte also
kein Kapitel beenden, sondern immer ein Text.
Ö
Ö
Schrift in Tabellen und Abbildungen möglichst nicht viel kleiner
als der umgebende Text
Tabellen und Abbildungen müssen SELBSTERKLÄREND
sein, also alle Informationen, die man braucht, um das Bild zu
verstehen, müssen dabei stehen (also Abkürzungen,
Farbenbedeutung, Legenden, Achsenbeschriftungen,
Einheiten …. etc.)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
68
Achsenskalierung
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
69
Gelungene Tabelle?
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
70
Bessere Tabelle !?
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
71
Zahlen
Die Zahlen „null“ bis „zwölf“ im Text ausschreiben
Scheingenauigkeit vermeiden
Abgekürzte Einheiten: kg, km, h, min …. ohne Punkt
Abgekürzte Zahlwörter: Mio., Mrd. mit Punkt
Möglichst nicht zwei verschiedene Zahlen hintereinander:
Falsch: „Die Arbeitslosenquote betrug 1999 13 %“.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
72
Quellenangaben von Zitaten (1)
• In wissenschaftlichen Arbeiten sollen Sie relevante Literatur
suchen, finden, lesen, verstehen und verarbeiten.
• Lösen Sie sich von den Literaturtexten: nicht abschreiben
(unzulässig) und nicht durch mühsames Umformulieren fast
abschreiben
• Wörtlich zitieren: Nur Kernaussagen (wie Definitionen) oder
besonders gelungene, wichtige, kurze Formulierungen
• Dem Leser muss immer deutlich sein, welche Aussage von
wem und aus welcher Quelle stammt („Technik des Zitierens“)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
73
Quellenangaben von Zitaten (2)
• Nicht hinter Zitaten und Übernahmen (die man kenntlich
gemacht hat) „verstecken“ - wenn man Aussagen (auch mit
Quellenangabe) übernimmt, ohne sich davon abzusetzen
("manche Experten meinen"), dann stimmt man implizit dieser
Meinung zu
• Alles Gedankengut, das von anderen übernommen wird,
muss deutlich und überprüfbar gekennzeichnet werden.
• Alle nicht gekennzeichneten Stellen sind dem Verfasser
zuzurechnen.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
74
Das Zitat (1)
Fremde Gedanken im exakten Wortlaut (direktes Zitat) oder sinngemäß (indirektes
Zitat) dürfen Sie aufgreifen, als Beleg verwenden oder kritisieren. Da sie nicht von
Ihnen stammen, müssen Sie diese entsprechend kennzeichnen.
Ö Todsünde der Wissenschaft: „Gebe niemals die
Einfälle anderer als Deine eigenen aus!“
Ö Zitate weisen den geistigen Gläubiger aus und
dokumentieren die Daten und Fakten, auf die sich die
Arbeit stützt (macht Gedankengänge nachvollziehbar)
Ö Uneingeschränkt zitierfähig sind allgemein
zugängliche (d.h. publizierte) amtliche und
wissenschaftliche Arbeiten und Statistiken
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
75
Das Zitat (2)
Andere Quellen, die
Ö …..nicht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind
(z.B. Diplomarbeiten, mündliche Auskünfte),
dürfen dennoch nicht als eigene geistige Leistung
ausgegeben werden:
Ö Quelle nachvollziehbar („auffindbar“) angeben (ggf.
im Anhang dokumentieren)
Ö …..aus nicht zitierfähigen Quellen stammen
(z.B. Vorlesungsskripte, Foliensammlungen,
Wikipedia),
dürfen ebenfalls nicht ohne Beleg verwendet werden:
Ö Originalquellen oder zitierfähige Quellen suchen
und verwenden
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
76
Das Zitat (3)
Ö Es muss alles belegt werden, mit zwei Ausnahmen:
1. Selbstverständliche Informationen und Begriffe
(fachliches Allgemeinwissen, gelernter
Lehrbuchstoff, mathematische Formeln) und
Ö
2. Eigene Überlegungen und Schlussfolgerungen
Jedes Zitat muss wiederzubeschaffen und nachprüfbar
sein (Achtung: Flüchtige Quellen, z.B. Internet!)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
77
Das Zitat (4)
Ö
Alles Material, das aus anderen Quellen als aus
eigenen Gedanken stammt, muss als solches klar
zu erkennen sein:
Gedanken, Argumente, Definitionen, Gliederung,
Struktur, Literatur
Ö
Deutlich machen, welcher Teil des Textes Zitat ist,
welcher nicht
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
78
Das Zitat (5)
Ö
Wörtliche Zitate zur Identifikation in „Anführungszeichen“
Müssen original- und buchstabengetreu sein
Auslassungen mit .. oder ... dürfen nicht sinnentstellend wirken
Veränderungen in eckigen Klammern verdeutlichen
Auch offensichtliche Fehler müssen übernommen werden!
Ö Indirekte Zitate: Sinngemäße Wiedergabe; Quellenangabe ggf.
mit „vgl.“ oder „in Anlehnung an“
im Anschluß in Klammer oder in Fußnote wird die Quelle
Ö
kurz benannt
Minimum: Nachname, Jahr, (Seitenzahl)
im Text (Harvard System) oder in Fußnote
vollständige Quellenangabe ist eindeutig im Literatur-/Quellenverzeichnis zu finden
Ö
Nur Originalzitate verwenden, keine Sekundärzitate
Originaltext nachschlagen und Richtigkeit prüfen, ggf. „Originalquelle zitiert nach…“
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
79
Das Zitat (6)
Ö Wörtliches Zitat:
„In vielen Fällen verwendet man ein System, das es ermöglicht,
auf alle Anmerkungen für bibliographische Angaben zu
verzichten“ (Eco, 1989, S. 218)
Ö Indirektes Zitat:
Laut Eco (1989, S. 218) setzten sich zunehmend ... Oder
... es setzten sich zunehmend ... (Eco, 1989, S. 218)
Auch mit: „vgl.“ oder „siehe“ oder „in Anlehnung an“
Ö oder in Fußnote:
- Verweis hochgestellt
- (erweiterter) Kurzbeleg unten auf der Seite
- Nummerierung kapitelweise oder insgesamt
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
80
Direkte (wörtliche) Zitate
•
•
•
Direkte Zitate= wörtliche Zitate sind exakt übernommen
– nur verwenden, wenn Aussage von besonderem Gewicht
– Nur für kürzere Textpassagen (kürzer als 5 Zeilen)
• Beispiel:
„Objektive Erkenntnis ist schon deshalb nicht möglich, weil wir nur unvollständige
Bilder der Realität erfassen können“ (Rössl, 2005, S. 2).
Wird ein Wort ausgelassen, ersetzt man mit [..], mehrere Worte mit [...]
• Beispiel:
„Objektive Erkenntnis ist [..] deshalb nicht möglich, weil wir nur unvollständige
Bilder der Realität erfassen können“ (Rössl, 2005, S. 2).
Eigene Ergänzungen werden in eckige Klammern gestellt [Text der Ergänzung,
Anm. d. Verf.] oder nur [Text der Ergänzung].
• Beispiel:
„mit dem reduktionistischen, auf das messbare konzentrierten Denken [können]
Fragen von zentraler Bedeutung nicht gelöst werden“ (Mustermann, 2001, S. 5).
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
81
Sinngemäße (indirekte) Zitate
•
Indirekte Zitate = sinngemäße Zitate, betreffender Gedanke beibehalten, aber
anders formuliert
– es dürfen keine Inhalte verloren gehen oder hinzugefügt werden
– sind in einer wissenschaftlichen Arbeit die Regel!
– sinngemäß übernommene Inhalte werden nicht unter Anführungszeichen
gesetzt
(Mustermann, 1987, S. 131)
(Mustermann, & Huber, 2002, S. 45)
(Mustermann, Huber, & Mayer, 2002, S. 45)
(Mustermann et al., 2002, S. 45)
Quelle: Berger 2010
82
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
82
Sonstige Zitierhinweise
•
Rechtsquellen immer vollständig im Text angeben
•
Zitierte Internetdokumente (HTML, PDF, ...) archivieren
•
Fremdsprachige wörtliche Zitate sind - mit Ausnahme englischer Texte, die
wie deutschsprachige behandelt werden - zu übersetzen.
– Original in den Text, Übersetzung in die Fußnote (enthält Übersetzung ins
Deutsche und von wem die Übersetzung stammt (Übers. v. Verf. oder wenn die Übersetzung nicht vom Verfasser stammt - Übers. v.
TranslatorIn)
– Quellenangabe in Klammern nach Zitat in Originalsprache in Fußnote
•
Wird Autor im Text genannt, folgende Zitierweise:
– Im Text: Bässler (2007) stellte fest, dass….
– Es wurde betont (Bässler, 2007)
– Bässler (2007, S. 17) führt aus: „Auch im Tourismus….“.
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
83
Fußnotentechnik
• Fußnotenzeichen:
Hinweis im Text auf eine erläuternde Fußnote am unteren Seitenrand
hochgestellte Zahl, einen Schriftgrad kleiner
steht unmittelbar am Ende des Zitats oder des inhaltlichen Verweises
• Fußnoten:
Inhalt: Angaben, die im laufenden Text stören würden, wie
Quellenangabe, inhaltliche Verweise oder sachliche Anmerkungen
Stehen möglichst vollständig auf der zugehörigen Textseite
• Quellenangabe in Fußnoten:
Kurzbeleg: 3 Eckstein, 2010, S. 17.
oder erweiterter Kurzbeleg: 3 Eckstein, Statistik, 2010, S. 17.
• Quellenangaben zu Tabellen und Abbildungen stehen direkt unter der
Tabelle oder Abbildung (nicht in Fußnote)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
84
Beleg mit: Name, Jahr, Seite
Ö Müller (2009 a), Müller (2009 b)
Ö 2 oder 3 Verfasser: Namen nennen:
Müller/Meier, 2009, S. 200
Müller/Meier/Huber, 2009, S. 200
Ö Mehrere: erstere(r) und et al. :
Müller et al. (2009), S. 200 oder
Müller u.a. (2009), S. 200
Ö Seitenzahlen: S. 19, 19 f., 19 ff., S. 19 - 23
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
85
Die Literaturliste (1)
Das Quellenverzeichnis enthält vollständig alle Quellen, die Sie verwendet haben und
besteht aus der Literaturliste und (ggf.) aus sonstigen Quellen. Es dient der
Dokumentation der Daten und Fakten, auf die sich Ihre wissenschaftliche Arbeit stützt.
Ö Ein Verzeichnis für alle tatsächlich zitierten
Literaturstellen in Form eines Vollbelegs!
alphabetisch nach Autoren ordnen
Ö Quellen
Sammelwerke werden beim Herausgeber (Hrsg.) eingeordnet, Aufsätze beim
Autor, gemeinsame Arbeiten mehrerer Autoren unter dem Erstgenannten
Ö Namen werden herausgerückt
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
86
Die Literaturliste (2)
Ö Zu beachten sind:
Reihenfolge der Angaben
Abkürzungen
Interpunktion
Einheitliche Vorgehensweise, strikt durchhalten!!!!
Ö
Ö
Urheber, Titel und Erscheinungsmodalitäten!
Name, Vorname: Titel und Untertitel, Auflage, Name des Verlags, Erscheinungsort
und -jahr, (Anfangs- und Endseite bei Artikeln in Zeitschriften und Sammelwerken)
Dem Innentitelblatt entnehmen
Vollständig, richtig, einheitlich und übersichtlich
Eindeutige Identifikation der Quellenangaben sicherstellen!
Fehlende Angaben vermerken
o.V. = ohne Verfasser (oder NN); o.J. = ohne Jahresangabe; o.O.= ohne Ort
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
87
Die Literaturliste (3)
Ö Mehrere Titel eines Verfasser:
zeitlich aufsteigende Reihenfolge
Ö Mehrere Titel eines Verfassers mit Co-Autoren:
Reihenfolge innerhalb dieser Gruppe nach dem Namen des zweiten Autors
Ö Verlagsname:
Verlagsname und Erscheinungsort mit trennendem Komma
…. Beck, München 2010
oder
Verlagsname nach dem Erscheinungsort mit Doppelpunkt
… München: Beck, 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
88
Die Literaturliste (4)
Ö Eckstein, Peter P. (2010), Statistik für
Wirtschaftswissenschaftler. Eine realdatenbasierte
Einführung mit SPSS. Wiesbaden: Gabler, 2. Auflage.
Zwei oder drei Autoren:
Meffert, Heribert / Burmann, Christoph /
Ö Kirchgeorg, Manfred (2008): Marketing. Grundlagen
marktorientierter Unternehmensführung. Konzepte Instrumente – Praxisbeispiele. Wiesbaden: Gabler, 10.
Auflage.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
89
Die Literaturliste (5)
Ö Herausgeberschaft:
Meffert, Heribert; Burmann, Christoph; Koers, Martin
(Hg.) (2002): Markenmanagement. Grundfragen der
identitätsorientierten Markenführung. Wiesbaden:
Gabler.
Bei Beiträgen aus Sammelwerken ist sowohl das Sammelwerk (unter seinem
Herausgebernamen) als auch der zitierte Beitrag (unter dem Verfassernamen)
nachzuweisen!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
90
Die Literaturliste (6)
Aufsatz in Sammelwerk:
Ö Plüss, Jürgen (2002): Markenmonopol für Qualität – Das
Beispiel Miele. In: Meffert, Heribert; Burmann, Christoph;
Koers, Martin (Hg.): Markenmanagement. Grundfragen
der identitätsorientierten Markenführung. Wiesbaden:
Gabler, S. 507 – 523.
Aufsatz in Zeitschrift:
Ö Fösken, Sandra (2005): Der Kunde muss den Mehraufwand bei Ad Specials bezahlen.
In: Absatzwirtschaft, 48, 2005, 6, 92 – 96.
(Name der Zeitschrift, Jahrgang, Jahr, Heft, Seitenzahlen)
Aufsätze mit Anfangs- und Endseite in der Literaturliste!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
91
Literaturangaben
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
92
Sonstige Quellen
Ö
Mündliche oder schriftliche Informationen:
Name des Interviewpartners, Ort, Datum
Ö Interne Firmeninformationen
Ö Internetquellen nach ISO-Norm 690-2
(http://www.nlc-bnc.ca/iso/tc46sc9/standard/690-2e.htm)
Vollständige Rechercheadresse (URL) mit Recherchedatum:
http://www.htw-berlin.de/Service/Career_Service/index.html
Stand: 30.4.2009
Ö Qualität der Angaben prüfen
Nachprüfbarkeit sicherstellen (Ausdruck, Abspeichern …)
Ö Wenn Verfasser vorhanden, diese/n nennen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
93
Internet als Quelle
Internet kann und sollte im Rahmen der Erstellung wissenschaftlicher
Arbeiten ergänzend zu gedruckten Medien für folgende Arbeitsschritte
genutzt werden:
• Quellenübersichten: Suche und Auswertung von Quellenzusammenstellungen (z.B. Bibliothek)
• Quellensuche:
Recherchieren von Quellen
• Informationsaustausch: Informationsgewinnung durch Korrespondenz
• Aktuelle Daten
Prüfung von Qualität und Seriosität erforderlich!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
94
Internet im Quellenverzeichnis
Internetquellen nach ISO-Norm 690-2
(http://www.nlc-bnc.ca/iso/tc46sc9/standard/690-2e.htm)
Vollständige Rechercheadresse (URL) mit Recherchedatum:
http://www.htw-berlin.de/Service/Career_Service/index.html
Stand: 30. Apr. 2009
• Flüchtigkeit des Mediums: auf CD-Rom abspeichern (mit
Professor/in absprechen)
• Nachprüfbarkeit sicherstellen
• Angabe des Datums (eindeutig!)
(Monat: abgekürzt in Buchstaben, Jahr: vierstellig)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
95
Grundmuster für Internetquellen
• Name, Vorname (des Verfassers)
ggf. Kurztitel, ggf. Erscheinungsdatum (bei Kurzzitierweise)
• Vollständiger Titel mit Untertitel
ggf. in: Titel des Beitrags
• Datum (oder o. J.)
ggf. Rev. Datum (Datum der letzten Revision bzw. letzten Standes)
• Internet-Adresse des Dokuments mit komplettem Pfad zur Datei
• Zugriffsdatum (eindeutig)
Beispiel:
Walker, Janice R.: MLA-Style Citations of Electronic Sources, 1/95
Rev. 4/95,
www.lic.ac.uk/~srlclark/walter.html, 23. Apr. 1997
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
96
Beispiele
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
97
Besonderheiten bei rechtswiss. Inhalten: Zitate (1)
Ö Fußnotensystem, nicht Harvard-Methode
Ö Gesetzestexte:
§ 25 BGB
Ö Zitate von neuen Regelungen
(noch nicht als Buch veröffentlicht): dann Quelle im
Bundesgesetzblatt oder in der Bundestagsdrucksache nennen
Ö Kommentare:
Kommentarbearbeiter nennen, Zitat mit Randziffer oder
Gliederungssystematik, ohne Seitenzahlen
Beispiel:
Staudinger/Richardi § 613 a Rdnr. 25
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
98
Besonderheiten bei rechtswiss. Inhalten: Zitate (2)
Ö Entscheidungen:
Was in amtlicher Sammlung steht: Nach amtlicher Sammlung
zitieren,
z.B. BGHZ, BGHSt, BAGE, BVerfGE
z.B. BGHZ 33, 127 ff, 130
Ö Was nicht in amtlicher Sammlung steht:
zitieren nach Zeitschriften oder nach Entscheidungssammlung
z.B. BGH NJW 1991, 1324 ff., 1327
Ö Wenn Entscheidungssammlungen verwendet werden, dann
möglichst verlagseinheitlich verwenden
(z.B. alle aus dem Beck-Verlag oder alle von Luchterhand)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
99
Besonderheiten bei rechtswiss. Inhalten: Zitate (3)
Ö Aufsätze: Müller, NJW 1998, S. 213
im Literaturverzeichnis:
Name, Vorname: Titel, Zeitschrift Jahr, Seite des Beginns und
Fundstelle
Beispiel:
Müller, Hugo: Auswirkungen des Euro, NJW 1998, 210, 213
Ö Monographien:
Werden von einem Autor mehrere Publikationen aus einem Jahr
verwendet, dann im Zitat Kurzwort
z.B. Müller (Euro), ..
Ö Internet und Juris Datenbank:
Das Internet ist als Quelle für juristische Sachverhalte
unseriös!!!!! (nicht zitierfähig)
Auch im Internet und in Juris Datenbank sind Originalfundstellen genannt ⇒
Dort nachsehen und Originalfundstelle zitieren
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
100
Besonderheiten bei rechtswiss. Inhalten:
Literaturverzeichnis
Ö Nicht im Literaturverzeichnis stehen:
·
·
Gesetzestexte
Entscheidungen
Nach dem LitVZ kommt in diesem Fall ein Entscheidungsverzeichnis z.B. mit der Überschrift
„Urteilsverzeichnis“ oder „Entscheidungsverzeichnis“, in dem die Quellen alphabetisch nach
dem Urheber, z.B. BGH, BFH, EuGH und innerhalb derselben Instanz nach dem Datum der
Entscheidung historisch aufsteigend sortiert werden. Ebenfalls kann es sinnvoll sein, ein
weiteres „Materialienverzeichnis“ aufzunehmen, in dem z.B. Stellungnahmen der EUKommission, Gesetzesentwürfe und Stellungnahmen von Interessengruppen aufgeführt
werden.
Ö Im Literaturverzeichnis stehen:
·
Kommentare
Beispiel:
Staudinger, Kommentar zum BGB, 7. Auflage 1997, Verlagsort,
Zit.: Staudinger/Bearbeiter
Ö ·
Und alle übrige Fachliteratur (Bücher, Zeitschriften .....)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
101
Themen der Veranstaltung
1. Wissenschaftliches Arbeiten, Themensuche,
Formulierung von Thema und Zielsetzung,
Umsetzung in die Gliederung
2. Literaturarbeit, sprachliche Gestaltung, Zitierweise
und Literaturverzeichnis
3. Äußere Gestalt und Bestandteile einer
Haus-, Seminar- und Abschlussarbeit,
formale Anforderungen
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
102
Die äußere Form
Die Form ist nicht alles, aber wirre Gestaltung und unsauberes Schriftbild haben
noch nie einem Leser geholfen, sich auf den Inhalt zu konzentrieren.
DIN A4 - Format
nur einseitig beschrieben
Abstände und Größen
Ränder: links 3-5 cm; rechts 2 cm; unten und oben ca. 2,5 cm; Zeilenabstand 1,5 ;
Schriftgröße im Text: z.B. Arial 11 oder Times 12
Seitenzahlen
Römische Zählung: von Titelblatt bis Textbeginn
Arabische Zählung: von der ersten Textseite bis zur letzten Seite der Arbeit
Eidesstattliche Erklärung: als letztes Blatt ohne Seitenzahl
Gruppenarbeiten
der jeweilige Autor wird schon in der Gliederung angeben
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
103
Reihenfolge der Kapitel
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
Titelblatt/Deckblatt
Inhaltsverzeichnis
(Vorbemerkung/Vorwort)
(Darstellungsverzeichnis: Abbildungen und/oder
Tabellen)
(Abkürzungsverzeichnis)
(Verzeichnis der Formelzeichen)
Eigentlicher Text
(Anlagenverzeichnis)
(Anlagen)
Literaturliste, Quellenverzeichnis
Ehrenwörtliche Erklärung zur Urheberschaft
(bei Abschlussarbeiten)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
104
Das Deckblatt
Hochschule
Studiengang /(Fachbereich)
BACHELORARBEIT/HAUSARBEIT
Thema
Verfasser:
(Matrikel-Nr.)
(Anschrift, Telefonnummer, e-Mail-Adresse)
Ort und Abgabedatum:
Angabe der/des (Erst-/Zweit-)Gutachters/in
Bei Geheimhaltung Hinweis: „Außerhalb des Prüfungsverfahrens unzugänglich“
Näheres regelt: Rundschreiben 04/10 "Leitfaden für den Umgang mit
Geheimhaltungsvereinbarungen aus Anlass von Abschlussarbeiten an der HTW Berlin"
http://www.htw-berlin.de/Service/Oeffentlichkeit/Corporate_Design/Vorlage_fuer_Abschlussarbeiten/index.html
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
105
Darstellungsverzeichnis
.
Abbildungen wie Diagramme, Schaubilder, Zeichnungen, Pläne, Fotos
und Tabellen
Auflistung der Reihe nach mit
Nummer, Titel und Seitenzahl
Bei längeren Arbeiten mit vielen Darstellungen (mehr als
1 Seite) empfiehlt sich Trennung in Abbildungs- und
Tabellenverzeichnis
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
106
Abkürzungsverzeichnis
.
Nicht für geläufige Abkürzungen (Duden)
Alle nicht allgemein gebräuchlichen Abkürzungen werden im
Abkürzungsverzeichnis alphabetisch geordnet erläutert
z.B. für
• Fachspezifische Abkürzungen
• Zeitungen, Zeitschriften
• Hand- und Wörterbücher, Lexika
• Gesetze, Verordnungen, Erlasse
• Organisationen
Aber:
• Ungeläufige Abkürzungen wenn möglich vermeiden
• Lesbarkeit sicherstellen
• Zulässig, wenn häufig eingesetzt und Langfassung schwer lesbar
• Keine Abkürzungen aus Bequemlichkeit
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
107
Geläufige Abkürzungen
.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
108
Anhang (1)
.
Kein Abladeplatz für nebensächliche Materialien
•
Verständnis der Arbeit steigern
–
•
Mögliche Beispiele:
–
–
–
–
–
•
Würden aber im Text stören
Umfangreiche Auswertungen
Ergänzende Tabellen od. Abbildungen
Experteninterviews
Fragebögen
Bildmaterial
Im Text auf Anhang verweisen
–
(vgl. Anhang I, VI, X etc.)
Quelle: Berger 2010
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
109
Anhang (2)
Anhang ist zweckmäßig,
Wenn Sie Materialien und Dokumente präsentieren wollen, die
weitere aufschlussreiche problemstellungsbezogene
Informationen geben oder die dem Gutachter/Leser nur schwer
oder überhaupt nicht zugänglich sind (z.B. protokollierte
Auskünfte, unveröffentlichte Betriebsunterlagen)
Wenn Sie umfangreiches statistisches Material verwenden oder
selbst eine empirische Erhebung durchgeführt haben
(Erhebungsdesign, Fragebogen, Auswertung im Anhang
dokumentieren)
Datensatz einer eigenen Erhebung muss auf Diskette/CD-Rom
beigefügt werden (z.B. bei SPSS: *.sav-Datei)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
110
Ehrenwörtliche Erklärung
Die Prüfungsordnung verlangt von den Studierenden selbstständige Arbeit beim
Verfassen der Abschlussarbeit. Alle Hilfsmittel müssen angegeben, inhaltliche
oder wörtliche Übernahmen kenntlich gemacht und Quellen korrekt benannt
werden.
In der Ehrenwörtlichen Erklärung bestätigt der Autor dies rechtsverbindlich.
Ehrenwörtliche Erklärung (Formulierungsvorschlag)
Ich versichere, dass ich meine Arbeit selbstständig verfasst
habe und keine anderen als die angegebenen Quellen und
Hilfsmittel benutzt habe.
Ort, Datum,
eigenhändige Unterschrift im Original
Notwendiger Zusatz bei Gruppenarbeiten:
Der Anteil einzelner Autoren an der Arbeit ist entsprechend
gekennzeichnet.
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
111
Endredaktion
Ö
Überarbeiten: Der Text gewinnt
im Zweifel eher streichen, Tippfehler beseitigen, Trennhilfe verwenden
Ö
Orthographie und Grammatik prüfen
grobe Mängel können zur Ablehnung der Arbeit führen
Ö
Einheitlichkeit des Textbildes
z.B. Schrift Arial 11 oder Times 12; auf eine Schriftart beschränken,
Herausstellungen durch verschiedene Schriftstile:
normal, kursiv, fett, unterstrichen, g e s p e r r t
Ö
Silbentrennung
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
112
Das Finale
Ö Last Check
Mit Distanz zur Arbeit Korrekturlesen
Ö Kopieren und Binden
Überprüfen!
Bachelorthesis/Abschlussarbeit: 3 Exemplare abgeben (in FB-Verwaltung)
Ö Warten und entspannen!
Ö Mündliche Abschlussprüfung vorbereiten
Bachelorarbeit bestanden?
Alle erforderlichen Scheine in der Prüfungsakte?
Termin und Inhalt der mündlichen Prüfung mit Erstgutachter(in) absprechen
Inhalte gut vorbereiten
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
113
Beurteilungspunkte (Beispiel!)
Gutachter haben individuelle Bewertungsraster!
8
Formalia äußere Form, Gliederung, Zitate, Abbildungen, Verzeichnisse
8
Propädeutika Rechtschreibung, Interpunktion, Grammatik, Berechnungen
8
Gliederung Aufbau, Gewichtung, Schlüssigkeit
8
Einführung Themenrelevanz, Definitionen, Abgrenzung, Vorgehensweise
15
Fachwissen Gesamteinordnung, Spezialwissen, Terminologie
15
Analyse Analyse, Stoffgliederung, logische Kausalitäten
20
Synthese Schlußfolgerungen, Erweiterungen, Verständnis
10
Initiative Praxiskontakte, Literaturqualität, Vorgehensweise, Schwierigkeit
8
Besonderes zusätzliche Punkte für ...
100
Gesamtpunkte
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
114
Benotung nach RPO*
Ö Note 1: in jeder Hinsicht tadellos
durch Eigenart, Wissensumfang und Form, sowie durch die Klarheit der
Darstellung besonders hervorragend
Ö Note 2: überdurchschnittliche Leistung
nach Inhalt und Form erheblich über den durchschnittlichen Anforderungen
liegend (selbstständige Bereicherung durch eigene Ideen)
Ö Note 3: ordnungsgemäße Themenbearbeitung
Leistung, die in jeder Hinsicht den durchschnittlichen Anforderungen entspricht
Ö Note 4: ordnungsgemäße Bearbeitung mit Mängeln
Entspricht trotz Mängeln den Mindestanforderungen
Ö Note 5: Bearbeitung mit deutlichen Mängeln
beweist nur das Vorhandensein von Grundlagen
* RPO: Rahmenprüfungsordnung
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
115
Literaturempfehlungen
Ö
Rahmenprüfungsordnung der HTW Berlin (im Internet);
Prüfungsordnung Ihres Studiengangs
Ö
Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum
Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der HTW
Berlin
http://www.htw-berlin.de/documents/Forschung_Projekte_Transfer/Publikationen/Leitlinien.pdf (16.02.2009)
Ö
Ö
Ö
Krämer, Walter: Wie schreibe ich eine Seminar- oder
Examensarbeit? Campus-Verlag, Frankfurt 2009 (3. Auflage)
Rossig, Wolfram; Prätsch, Joachim: Wissenschaftliche Arbeiten
Leitfaden für Haus- und Seminararbeiten, Bachelor- und
Masterthesis, Diplom- und Magisterarbeiten, Dissertationen.
Print-TEC Druck & Verlag, Bremen 2005 (5. Auflage)
Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten: Technik Methodik – Form, 14. Aufl., Verlag Vahlen, 2008
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
116
Literaturempfehlungen (2)
Ö Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit
schreibt. Wilhelm Fink Verlag, München 2005 (11. Auflage)
Ö Pabst-Weinschenk, Marita: Reden im Studium. Ein
Trainingsprogramm. Cornelsen Scriptor Verlag, Frankfurt/Main
1995
Ö Bünting, Karl-Dieter; Bitterlich, Axel; Pospiech, Ulrike: Schreiben
im Studium. Ein Trainingsprogramm. Cornelsen Scriptor Verlag,
Frankfurt/Main 2002 (Neuauflage)
Ö Meier, Harald: Selbstmanagement im Studium. Kiehl Verlag,
Ludwigshafen/Rhein 1998
Ö
Kruse, Otto: Keine Angst vor dem leeren Blatt. Campus-Verlag,
Frankfurt 2005 (11. Auflage)
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
117
Literaturempfehlungen (3)
Ö
Grund, Uwe; Heinen, Armin: Wie benutze ich eine Bibliothek?
Basiswissen - Strategien - Hilfsmittel. Wilhelm Fink Verlag,
München 1996
Ö
Berger, Doris: Wissenschaftliches Arbeiten in den Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften. Gabler Verlag, Wiesbaden 2010
Ö
Stelzer-Rothe, Thomas: Vortragen und Präsentieren im
Wirtschaftsstudium. Professionell auftreten in Seminar und Praxis.
Cornelsen Verlag, Berlin 2000
Ö
Karmasin, Matthias; Ribing, Rainer: Die Gestaltung
wissenschaftlicher Arbeiten. WUV Verlag, Wien 2007 (2. Auflage)
Ö
Kornmeier, Martin: Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht.
Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien 2008
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
118
Literaturempfehlungen (4)
Duden in 12 Bänden:
Ö Bd. 1: Die deutsche Rechtschreibung
Ö Bd. 4: Die Grammatik
Ö Bd. 5: Das Fremdwörterbuch
Ö Bd. 8: Die sinn- und sachverwandten Wörter
Ö Bd. 9: Richtiges und gutes Deutsch
(Zweifelsfälle der deutschen Sprache)
Buch und / oder CD-ROM
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
119
Viel Erfolg!
Prof. Dr. Brigitte Clemens-Ziegler – Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten
120

Documentos relacionados