Geschäftsbericht 2012/2013

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Geschäftsbericht 2012/2013
Internationaler Bund
Geschäftsbericht 2012/2013
Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen
Inhalt
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Was war 2012?
Chronik des IB
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Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen
Bericht des Vorstandes
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Betreuen, Bilden, Brücken bauen
Dienstleistungen und Projekte
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Die IB-Gruppe
Wirtschaftliche Entwicklung des Vereins und seiner
Tochtergesellschaften
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Die IB-Gruppe im Überblick
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Dank an Partner und Unterstützer
Editorial
Mit seiner breiten Angebotspalette in den Bereichen der Sozialen Arbeit und der Beruflichen
Bildung ist der IB auch in Zeiten der Krise gut aufgestellt. Das belegen die Zahlen in diesem
Geschäftsbericht. Zwar ist der Umsatz vor allem wegen der veränderten Förderbedingungen
bei den Arbeitsmarktdienstleistungen zum dritten Mal in Folge gesunken, allerdings ist der
Abschwung deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr. Das liegt unter anderem daran, dass
wir in zahlreichen Geschäftsfeldern der Sozialen Arbeit unsere Aktivitäten deutlich steigern
konnten.
Wir werden auch in Zukunft gleichermaßen in beiden großen Bereichen aktiv bleiben.
Denn unser oberstes Ziel ist es weiterhin, „Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten,
ihr Leben selbst zu gestalten, sich in die Gesellschaft einzugliedern, persönliche Verantwortung
zu übernehmen und die gesellschaftliche Entwicklung tätig mitzugestalten“, wie es schon in
unserer Satzung heißt. Untrennbar dazu gehört für uns die Bildung, sei es nun die vorschulische,
die schulische, die berufliche oder auch die akademische in unseren Hochschulen. Zahlreiche
Beispiele in diesem Geschäftsbericht belegen die Richtigkeit dieser strategischen Zielsetzung.
Auch organisatorisch hat der IB die Weichen für den Erfolg in der Zukunft rechtzeitig gestellt.
So startete im Jahr 2009, dem umsatzstärksten in der Geschichte des IB, das Zukunftsprojekt.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zusammen mit zahlreichen Experten zukunftsträchtige Angebote entwickelt und sie seitdem erfolgreich etabliert. In diesem Jahr nun ist das
Zukunftsprojekt II gestartet. Der jetzt begonnene Umbau mit dem Ziel „Ein IB in einer Region“
wird unsere IB-Gruppe stärken und schlagkräftige, zukunftsfähige Organisationseinheiten
schaffen. Doch das geht nicht ohne die Partizipation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und ihren Vertretungen. Sie müssen für die Strukturanpassungen gewonnen werden.
Auch hier sind wir auf einem guten Weg und konnten viele von ihnen überzeugen, sich für
die Mitgestaltung des IB der Zukunft einzusetzen.
Präsidium und Vorstand sind sich sicher, dass der IB nach Abschluss der Strukturanpassungen
moderner, flexibler und leistungsfähiger sein wird denn je.
Bruno W. Köbele
Präsident
Thiemo Fojkar
Vorsitzender des Vorstandes
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Was war 2012?
8. Mai 2012
Schwarz-Rot-Bunte Preise vergeben
Gewinner der ersten Schwarz-Rot-Bunt-Preise sind die Jugendkulturwerkstatt Pirmasens, das Kinderhaus Paradies des IB in
Darmstadt und der Jugendmigrationsdienst Pirmasens. Damit
wurden drei Projekte gewürdigt, die sich in besonders eindrucksvoller Weise für die Ziele der Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt.
IB pro Demokratie und Akzeptanz“ eingesetzt haben. Vergeben
wurden die Preise zum zehnjährigen Bestehen der Kampagne in
Berlin. Aus Anlass dieses Jubiläums gründete der IB darüber hinaus
auch die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt, mit deren Hilfe in Zukunft
jährlich förderungswürdige Projekte unterstützt werden sollen.
15. Mai 2012
Zehn Jahre Bildungsverband
Wenn es ihn nicht schon gäbe, müsste
man ihn erfinden, am besten rückwirkend, findet der neu gewählte Vorsitzende des Bildungsverbandes, Thiemo
Fojkar. Vor zehn Jahren gegründet, ist der Bundesverband der
Träger beruflicher Bildung heute eine starke und wirkungsvolle
Organisation, die nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern auch die der Beschäftigten und der Teilnehmer vertritt. Gefeiert wurde das Jubiläum in Berlin in Anwesenheit zahlreicher
Gäste wie Heinrich Alt von der Bundesagentur für Arbeit.
BBB
30. Mai 2012
Der IB: stark im Schulbereich
Noch sind es lediglich 250 Schülerinnen und Schüler, die in der
Stella-Schule des IB in Neubrandenburg lernen. Nach dem Richtfest für den Neubau ist es jetzt nur noch eine Frage von Monaten,
bis sich deren Zahl auf 500 verdoppelt. Dann werden auch Oberstufenschüler das Rüstzeug für ihre Zukunft beim IB mit auf den
Weg bekommen. Finanziert wird der Neubau überwiegend aus
Eigenmitteln des IB, der sich damit so stark wie nie zuvor im
Schulbereich engagiert.
4. September 2012
Bundesfreiwilligendienst zieht Bilanz
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach Berlin eingeladen,
um nach einem Jahr gemeinsam mit Anbietern des Bundesfreiwilligendienstes Bilanz zu ziehen. Der IB ist zusammen mit
seinen angeschlossenen Trägern einer der Größten in diesem
Bereich und einer der Erfinder des Freiwilligendienstes, der in
diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiern kann. Die Kanzlerin
dankte den Gästen, unter ihnen IB-Präsident Bruno W. Köbele
(li. im Bild), für ihr Engagement beim neuen Bundesfreiwilligendienst, für den sich im ersten Jahr bereits rund 35.000
überwiegend junge Menschen entschieden haben.
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CHRONIK DES IB
19. Dezember 2012
Die größte
IB-Einrichtung
im Ausland
20./21. September 2012
Weiterbildung in ihrer ganzen Vielfalt
An 28 Standorten zeigte der IB beim Deutschen Weiterbildungstag 2012, wie breit die Palette seiner Angebote in diesem Bereich
ist. Tausende von Gästen informierten sich und lernten manchmal
sogar noch was dazu. Wie in München, wo auch Deutsche
manchmal länger überlegen mussten, ehe sie testweise die Abschlussprüfung für die Integrations- und Deutschkurse schafften.
Ein „Vorbild der Weiterbildung“ kommt ebenfalls vom IB: Der
gebürtige Äthiopier Gebrehiwot Tesfamariam (Bild) hat beim
Goethe-Institut Deutsch gelernt, an der Fachhochschule Furtwangen
studiert und gibt jetzt sein betriebswirtschaftliches Wissen als
Lehrer an der Carlo Schmid Schule des IB in Pforzheim weiter.
Seit Jahresende ist der IB nun
auch Träger einer privaten
Förderschule für Kinder und
Jugendliche mit Behinderung
in Antalya. Am 19. Dezember
hat die türkische Tochter
IBETH die Mehrheit an der
Schule übernommen. Platz ist
für bis zu 400 junge Menschen,
aktuell drücken dort 244 Kinder und Jugendliche die Schulbank. Betreut werden sie von
26 Lehrern, die nach der Übernahme der Schule durch den IB
jetzt vor allem von den Erfahrungen ihrer neuen Kollegen von der IB-Behindertenhilfe
profitieren sollen. Die Schule ist die größte Einrichtung des IB
im Ausland.
31. Dezember 2012
Abschied nach 36 Jahren
„Werner Sigmund hat seine Verantwortung als Vorsitzender des
Vorstandes des Internationalen Bundes zum 31. Dezember 2012
weitergegeben“, heißt es unspektakulär in einer Mitteilung des
IB-Präsidiums. Nach 36 Jahren in der Führungsverantwortung
verabschiedet sich damit ein Mann, der wie kaum ein anderer
den IB geprägt hat. „Werner Sigmund hat den IB gelebt. Mit
seinem pädagogischen und wirtschaftlichen Wissen sowie
mit großem Einsatz und Engagement hat er die IB-Gruppe
mitgestaltet und zum Erfolg geführt“, lobte IB-Präsident
Bruno W. Köbele den scheidenden Vorstandsvorsitzenden. Das
Präsidium hatte entschieden, dass Thiemo Fojkar Nachfolger
von Sigmund wird.
22.–26. Oktober 2012
Für Würde und soziale Teilhabe
Im Rahmen einer Aktionswoche in Berlin hat der IB mit zahlreichen Veranstaltungen auf die zunehmende Armut und Ausgrenzung in Deutschland hingewiesen. Denn mit der Banken-,
Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch die Zahl der armen Menschen in Europa gestiegen. Mit seinen Aktionen verdeutlichte der
IB, dass diese Menschen die besondere Hilfe der Gesellschaft
brauchen und nicht an den Rand gedrängt werden dürfen. Der IB
hilft diesen Menschen seit vielen Jahren. Anlässlich der Aktionswoche wurde auch daran erinnert, dass die Wohn- und Eingliederungshilfen des IB in Berlin seit zwanzig Jahren ihren Teil
zur Integration vieler Menschen beitragen.
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Vielfalt fördern – Zukunft gewinnen
Der Internationale Bund hat sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen Dienstleister
für die Bildungs-, Jugend- und Sozialarbeit entwickelt. Durch geschickte Produktpolitik hat
er eine hohe Diversifikation erreicht. Dies hat dazu geführt, dass der IB auch in Zeiten des
Wandels auf sicheren Füßen steht. Aber er muss sich ständig den wechselnden Gegebenheiten anpassen.
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D E R V O R S TA N D D E S I B
Thiemo Fojkar
Vorsitzender
des Vorstandes
Silvia Schott
Stellvertr. Vorsitzende
des Vorstandes
Stefan Guffart
Mitglied des Vorstandes
Politische Lage
Die Rahmenbedingungen für die Arbeit des IB haben sich in den vergangenen
Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik sind die
aktuellen Kürzungen bei den Ausgaben deutlich spürbar und haben zu teilweise
erheblichen Einschnitten bei den öffentlich geförderten Arbeitsmarktdienstleistungen geführt.
Die Finanzierung einer gezielten Integrationspolitik scheint zwar gesichert, ist aber
wegen der Schuldenbremse immer wieder vom Rotstift bedroht. Eine Planungssicherheit in diesem Bereich ist daher nicht gegeben. Der Wegfall des Zivildienstes
hat dazu geführt, dass sich die Freiwilligendienste neu aufstellen mussten. Trotz
großer Anfangsschwierigkeiten haben sie diese Herausforderung jedoch bestanden.
Die Bedarfslage der Kommunen hat vor allem im Bereich der Kinderförderung
und -bildung und bei den Erziehungshilfen deutlich zugenommen und stellt sie in
vielen Fällen vor große finanzielle Probleme.
Viele Lehrer, Ausbilder und Dozenten, vor allem in den Bereichen Berufliche Bildung
und Sprachförderung, klagen über ihre prekäre Beschäftigungssituation. Die Gewerkschaften haben diese Klagen aufgegriffen und zu einer intensiven Diskussion
über die Arbeitsbedingungen pädagogischer Fachkräfte beigetragen. Der IB stellt
sich als Mitglied in verschiedenen politischen Netzwerken dieser Debatte und
positioniert sich dort – im Interesse seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Entwicklung der IB-Gruppe
Der Internationale Bund hat sich in den vergangenen Jahren zu einem modernen
Dienstleister für die Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit entwickelt. Vor allem der
Ausbau der Arbeitsmarktdienstleistungen hatte zu einem hohen Umsatzwachstum
geführt. Heute ist der IB ein starker Anbieter in diesem Bereich, bei einigen
Arbeitsbereichen sogar Marktführer. Durch eine geschickte Produktpolitik hat der
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„Aktuell steht der IB vor großen Herausforderungen,
gleichzeitig bietet dieser Wandel auch viele Chancen.“
IB gleichzeitig eine hohe Diversifikation erreicht. Diese Entwicklung hat dazu
beigetragen, dass der IB auch in Zeiten des Wandels auf sicheren Füßen steht.
Dennoch muss auch er sich natürlich den wechselnden Gegebenheiten anpassen.
Aktuell steht der IB vor großen Herausforderungen, gleichzeitig bietet dieser
Wandel auch viele Chancen.
Arbeitsmarktpolitik
Die aktuelle Instrumentenreform der Bundesagentur für Arbeit mit ihrer geänderten Förderpolitik beginnt zu greifen. Das heißt: Wurde früher hauptsächlich der
Übergang von der Schule in den Beruf mit begleitenden Maßnahmen unterstützt,
ist die Förderung jetzt verstärkt in die schulische Bildung verlagert worden. Hinzu
kommt, dass inzwischen ganz deutlich der demografische Wandel zu beobachten
ist. Das wiederum bedeutet, dass es auch für den IB schwieriger wird, alle Plätze
bei seinen Aus- und Weiterbildungsangeboten zu belegen.
Paradoxerweise klagt zwar auch die Politik immer wieder über den allgemein festzustellenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig kürzen dieselben Politiker die Mittel
der Bundesagentur und der Jobcenter, mit denen diese die Bildung jener Menschen
finanzieren könnten, die dem Arbeitsmarkt ohne Förderung nicht zur Verfügung
stehen. Eine sinkende Arbeitslosenquote rechtfertigt allerdings nicht die Kürzung
von Fördermitteln, wenn man dem Fachkräftemangel, der dem Wirtschaftsstandort
Deutschland gefährlich werden kann, ernsthaft entgegenwirken will.
Positiv fällt die Bilanz des Engagements beim Thema „Mindestentgelt“ aus. Lange
haben Verbände wie der IB gefordert, dass der ruinöse Preisverfall bei den Arbeitsmarktdienstleistungen gestoppt werden muss. Durch die Allgemeinverbindlichkeit eines Mindestentgeltes in den Bereichen Grundsicherung für Arbeitslose
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(SGB II) und Arbeitsförderung (SGB III) konnte dies
erreicht werden. Maßgeblich daran mitgewirkt hat
auch der Bundesverband Beruflicher Bildungsträger
(BBB). Eine spürbare Erholung liegt trotzdem noch
in weiter Ferne. Gleichzeitig stieg auch beim IB der
Personalkostenanteil
in
diesem
Bereich,
was wiederum einige der Organisationseinheiten des
IB vor finanzielle Herausforderungen gestellt hat. Da
nicht davon auszugehen ist, dass die Arbeitsmarktdienstleistungen in naher Zukunft wieder den Stellenwert bekommen, den sie in den vergangenen
Jahrzehnten hatten, hat der IB frühzeitig Alternativen entwickelt. Die verstärkte Zusammenarbeit
mit Betrieben zählt dazu. Sie gestaltete sich in der
jüngsten Vergangenheit sehr erfreulich.
Neue Ausrichtung
Während der Umsatz des IB im Bereich der Beruflichen Bildung stetig gesunken ist, ist er in der
Sozialen Arbeit deutlich gestiegen, vor allem im
Bereich der Kinderförderung und -bildung und bei
den Erziehungshilfen. Allerdings konnten die Zuwächse in diesem Bereich die Rückgänge in der Beruflichen Bildung noch nicht ausgleichen. Der IB
konnte aber seine Angebote verstärkt am Markt etablieren und neu entwickelte Dienstleistungen werden
dazu führen, dass der IB mittelfristig wieder Umsatzzuwächse erzielen kann.
Qualitätsmanagement
IB-Qualität kann sich sehen lassen
Der IB hat den Anspruch, ein
umfassender Dienstleister mit
hochwertigen Angeboten in den
Bereichen Bildung und Soziale Arbeit zu sein. Mit seiner
„Frankfurter Erklärung“ der Grundsätze für Maßnahmen in der
Beruflichen Bildung von 2010 sowie den Leitlinien der Sozialen
Arbeit im IB von 2011 verpflichtet er sich ausdrücklich, in
beiden Geschäftsbereichen eine gleichermaßen hohe Qualität
an allenStandorten in allen Angeboten zu gewährleisten.
Zur Überprüfung dieses Anspruchs liefern zum Beispiel die
Kontrollen der Bundesagentur für Arbeit oder die Prüfungen
der Medizinischen Dienste der Krankenversicherungen in
den Pflegeeinrichtungen wertvolle Hinweise.
Seit 2009 wertet der IB diese Prüfergebnisse systematisch aus
und zieht daraus Schlüsse für die weitere Verbesserung seiner
Arbeit. In den Strategischen Leitlinien der IB-Gruppe steht
das ehrgeizige Ziel, um fünf Prozentpunkte besser zu sein als
der jeweilige Durchschnitt der geprüften Einrichtungen.
Dieses Ziel wurde dank der guten Arbeit der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen 2012 erreicht: Die Bundesagentur für Arbeit
hat für alle Arbeitsmarktdienstleistungen 2012 einen Bundesdurchschnitt von 69,92 Prozent ermittelt. Die IB-Gruppe
lag mit einem bundesweiten Durchschnitt von 74,7 Prozent
deutlich darüber.
Ebenso erfreulich waren die Ergebnisse in der Seniorenarbeit.
Auch dort hat der IB fast überall besser als der landesweite
Durchschnitt abgeschnitten.
Das zentrale Steuerungsinstrument der Strategischen
Leitlinien als Planungsgrundlage aller Aktivitäten
der IB-Gruppe wird jährlich auf seine Wirksamkeit
hin überprüft und an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst. Besonderes Augenmerk wird
dabei auf die sogenannten Schwerpunktleitlinien gelegt. Mit ihnen werden wir die
privatwirtschaftlich finanzierte Zusammenarbeit mit den Betrieben auf der Basis
unserer Kernkompetenzen konsequent ausbauen, die Entwicklung unserer Schulen
und Hochschulen vorantreiben sowie unsere Angebote und Dienstleistungen in
den Bereichen Kinderförderung und -bildung, Behindertenarbeit, Erziehungshilfen
und Seniorenarbeit kontinuierlich erweitern.
Die Zusammenarbeit der Zentralen Geschäftsführung mit den Geschäftsführungen
in den Regionen wird neu definiert. Dies wird dazu beitragen, dass wir schneller
und marktgerechter agieren und reagieren können.
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ZUKUNFTSPR0JEKT II
gemeinsam weiter denken
Zukunftsprojekte
Schwerpunkt der Arbeit der kommenden Jahre wird
neben der Entwicklung zukunftsfähiger Angebote
der Aufbau einer dauerhaft tragfähigen Organisationsstruktur für die IB-Gruppe sein, zu der auch die Optimierung der zentralen administrativen Aufgaben zählt.
Zukunftsprojekt
Gesundheit für alle
Das Projekt Gesundheitsförderung für benachteiligte Erwachsene wurde von Februar bis Dezember vergangenen
Jahres als Teil des Zukunftsprojekts an zwei Pilotstandorten umgesetzt. In Berlin gab es Maßnahmen in der
Wohn- und Eingliederungshilfe, in Mannheim das Projekt
„Wisso“ (Wiedereingliederung für Suchtkranke). In beiden
Städten wurden in Zusammenarbeit mit der Medizinischen
Akademie des IB (GIS) zielgruppengenaue Module entwickelt und bereitgestellt.
Die Teilnehmer sollten von Beginn an mit einbezogen
werden. Wünsche, Anregungen und Kritik flossen in die
stetige Modulentwicklung des laufenden Projekts ein.
Die Module bestanden aus individuell kombinierbaren
und standardisierten Bausteinen in den Bereichen Ernährung, Stressbewältigung und Bewegung. Angeboten
wurden Walking, Schwimmen, Fahrradfahren, günstiges,
gesundes Kochen, Shiatsu und Yoga. Bei regelmäßigen
Treffen und auch in einer Bachelor-Arbeit wurden die
Evaluationsbögen ausgewertet, die jeder Teilnehmende
nach einer Einheit auszufüllen hatte. Parallel zur Entwicklung der Module wurden Fortbildungen für die beteiligten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesetzt. Das Projekt
hat benachteiligte Menschen aktiviert und sie motiviert,
sich stärker um ihre Gesundheit zu kümmern.
Trotz der positiven Resonanz wurde die weitere Finanzierung der Gesundheitsförderung vom Jobcenter in Mannheim nicht bewilligt.
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Leitmotiv der jetzt beschlossenen Strukturänderungen ist das Ziel: „Ein IB in einer Region.“ Das
Nebeneinander von Unternehmen der IB-Gruppe in
Städten, Kreisen oder Bundesländern wird abgelöst
durch die Präsenz eines IB vor Ort. Um dies zu erreichen, werden in den nächsten Jahren Geschäftsbereiche umgebaut und Aufgaben neu verteilt.
Zur Strukturanpassung gehört auch die Gründung
rechtlich selbstständiger gemeinnütziger GmbHs.
Oberstes Ziel des IB bleibt es auch in Zeiten der
Umstrukturierung, Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten und ihr Leben selbst zu gestalten.
Um den Erfolg dieses Zukunftsprojekts zu sichern,
werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Prozess aktiv einbezogen, denn dieser Weg muss
gemeinsam gegangen werden, wenn er erfolgreich
sein soll. Neben Partizipation und Verbindlichkeit
im konkreten Handeln spielt auch Transparenz eine
entscheidende Rolle, damit die IB-Gruppe als
„attraktiver Arbeitgeber“ empfunden wird. Der IB
legt dabei besonderen Wert auf eine Unternehmenskultur, die ihrem Namen als wichtiger Baustein der
integrierten Unternehmenssteuerung Ehre macht, da
sie von Mitarbeitenden und Führungskräften getragen und gelebt wird. Die Kultur im IB wird Schule
machen und seine zukünftige Identität als „Dienstleister mit und für Kultur“ definieren.
Überdies ist der Vorstand in engem Kontakt mit den
Gewerkschaften und dem Konzernbetriebsrat des
IB. Gemeinsames Ziel ist ein starker und langfristig
zukunftsfähiger IB.
Vision des IB
Der Internationale Bund tritt den gesteuerten Rückzug aus defizitären Geschäftsaktivitäten an und
setzt strategisch nachhaltig tragfähige Angebote
konsequent um. Nach einer Phase der Konsolidierung wird der IB ein Unternehmen mit einer breiten
Angebotspalette und schlagkräftigen Organisationsstrukturen sein.
Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Die IBGruppe wird sich am Markt stabilisieren, in manchen Segmenten wird sie ihre Position sogar stark
ausbauen können. Der aktuelle Wandel führt in eine
nachhaltig gesicherte Zukunft.
Zukunftsprojekt
Kultur macht Schule im IB
Die im IB-Zukunftsprojekt entwickelte Produktgruppe
„Kultur als integraler Bestandteil aller Angebote im IB“
konzentrierte sich auf die Schwerpunkte Kultur an
IB-Schulen, Etablierung eines Onlineportals als BestPractice-Börse und interne Mitarbeiterfortbildung.
Die Carlo Schmid Schule in Karlsruhe und die Beruflichen
Schulen in Stuttgart bieten seit dem Schuljahr 2011/12
das Fach „Kultur“ an. Ein für die IB-Schulen erstelltes
Curriculum strukturiert die inhaltliche Umsetzung. Die
Lehrkräfte vor Ort und ihre Schüler engagieren sich weit
über das übliche Maß hinaus. Die Ausgestaltung des
Unterrichtsfachs „Kultur“ wird wissenschaftlich begleitet
und die Ergebnisse werden nach dem Schuljahr 2012/13
IB-weit zur Verfügung stehen.
Im Onlineportal „IB Kultur“ werden Projekte vorgestellt.
Die Plattform dient zum internen Wissensaustausch,
bietet aber auch kleineren Standorten die Möglichkeit,
Projekte nach außen hin zu präsentieren.
In Kooperation mit der Bundesvereinigung Kultureller
Jugendbildung (BKJ) wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit dem „Kompetenznachweis Kultur“ eine
weitere Professionalisierung ermöglicht. Weitere Aktivitäten und vor allem der Austausch mit der BKJ und den
angeschlossenen Landesvereinigungen sind geplant,
um den IB als Kulturträger in der Fachöffentlichkeit zu
etablieren.
Kultur ist ein fester Bestandteil von Bildung: Mit dieser
Erkenntnis hat die Arbeitsgruppe im Zukunftsprojekt ihre
Arbeit 2009 begonnen. Dass der IB als soziales Dienstleistungsunternehmen derart vielfältig ist, verdankt er
nicht zuletzt der Kreativität und dem Einsatz seiner Mitarbeitenden und Führungskräfte. In diesem Sinn wird
Kultur Schule machen und dem IB auch zukünftig eine
zwar nicht neue, dann aber umso eindeutigere Identität
als „Dienstleister mit und für Kultur“ bieten.
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BETREUEN
BILDEN
BRÜCKEN BAUEN
Dienstleistungen und Projekte
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Schulen
Strategische Schwerpunkte stehen im Fokus
Ein viel beachtetes Geschäftsfeld sind die IB-Schulen, deren Aufund Ausbau im Fokus der strategischen Planung des IB steht.
Von der allgemeinbildenden „Stella“-Schule mit Oberstufe in Neubrandenburg über die beruflichen Schulen in Böblingen bis zu den „Carlo Schmid
Schulen“ mit vielfältigen berufsbildenden Angeboten in Karlsruhe – sie
schaffen zusammen mit der konsequenten Weiterentwicklung der Qualität
Kuren für kranke Füße
und Vielfalt des schulischen Angebots gute Voraussetzungen für den
Ausbau der IB-Schulen. In das Böblinger Schulzentrum zog 2012 auch die
IB-Realschule ein.
Mit knapp 10.000 Schülerinnen und Schülern sind die Zahlen in den Schulen des IB gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben. Allerdings
werden Veränderungen sichtbar: Rückgängen in den meist einjährigen
Schulformen für Jugendliche mit schlechtem oder ganz ohne Schulabschluss
wie dem Berufsvorbereitungsjahr stehen Steigerungen in den mehrjährigen
Hermann K. lebt schon lange auf der Straße.
Regelmäßig lässt sich der 61-Jährige bei
der Bahnhofsmission in Aschaffenburg
blicken. Dort hörte er vom Praxistag der
IB-Berufsfachschule für Podologie (nichtärztliche Heilkunde am Fuß): Jeden Montag
und Donnerstag behandeln die Schüler
nur 200 Meter vom Bahnhof entfernt
kranke Füße, eingewachsene Nägel oder
Verletzungen.
Berufskollegs und Beruflichen Gymnasien gegenüber.
Dies trifft insbesondere auf die schulischen Ausbildungsgänge zu, vor
allem in den Sozial- und Gesundheitsberufen. Hier nutzt der IB seine
Möglichkeiten, zum Beispiel angehenden Erzieherinnen und Erziehern
sowie Altenpflegerinnen und Altenpflegern in den eigenen Einrichtungen
nach Abschluss der Ausbildung zukunftssichere Arbeitsplätze bieten zu
können. Unter dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ baut der IB hier
Bildungsketten auf, die von einer Erstausbildung in einem „Helfer-Beruf“
über eine höher qualifizierende Ausbildung bis hin zu einem Arbeitsplatz im
IB reichen können, vielleicht ergänzt durch ein berufsbegleitendes Studium.
Ebenfalls ein viel beachteter Bereich sind die allgemeinbildenden Schulen
im IB mit inzwischen fast 400 Schülern. Mit der Eröffnung der GanztagsRealschule in Asperg (Baden-Württemberg) gelang dem IB der Einstieg
in eine neue Schulform, die den mittleren Bildungsabschluss anbietet.
Bildungsgänge, die qualifizierte, zukunftsorientierte Schul- und Berufsabschlüsse vermitteln, allgemeinbildende (Ganztags-)Schulen an gut erreichbaren Standorten mit kleinen Klassen, modernem Methodenrepertoire und
einem fundierten Arbeitsweltbezug als Markenzeichen des IB sind für
Eltern und Schüler immer häufiger eine willkommene Alternative zum üblichen Angebot der öffentlichen Schulen. Diese Entwicklung bestätigt die
Prognosen von Fachleuten, dass bedarfsgerechte Privatschulen trotz Geburtenrückgangs und Verschärfung der Gesetzgebung in einigen Bundesländern allgemein eine gute Perspektive haben und immer stärker
nachgefragt werden.
Die 14 jungen Leute, die zurzeit eine der
beiden Klassen besuchen, kommen entweder
als Umschüler über die Agentur für Arbeit
oder sind Selbstzahler. Im praktischen Teil
ihrer zweijährigen Ausbildung behandeln
sie zuerst die Füße ihrer Mitschüler, gehen
auf der Suche nach behandlungsbedürftigen
Senioren auch in Altenheime. Die Patienten
dort haben nur einen geringen Beitrag zu
den Materialkosten zu leisten.
Thorsten Nowak, Standortleiter der Medizinischen Akademie, stellte das Angebot bei
der Bahnhofsmission vor. Seitdem haben
die Schülerinnen (80 Prozent sind Frauen)
und Schüler rund 20 Stammpatienten wie
Hermann K. Einige haben nach langem
Alkoholmissbrauch gefühllose Füße, weil
die Nervenzellen abgestorben sind. Sie
genießen das Fußbad, den Sensibilitätstest und die einstündige Behandlung.
Nowak: „Für die Obdachlosen ist das Angebot kostenlos. Jedes Mal ist es rührend,
wenn sie zeigen, wie gut ihnen der Besuch
bei uns tut. Der eine bringt ein Paket Würstchen, die andere eine Tafel Schokolade, der
Dritte kramt aus allen Taschen 2,72 Euro für
die Kaffeekasse hervor.“ Die Vermittlungsquote nach der Ausbildung beträgt „400 Prozent: Jeder Podologe hat die Auswahl unter
mindestens vier unbefristeten Verträgen.“
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Berufsorientierung und Berufseinstiegsbegleitung
Unterstützung auf dem Weg in die Arbeitswelt
Mit der Initiative Bildungsketten fördert das Berufsorientierungsprogramm (BOP)
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) präventiv Angebote zur
praktischen Berufsorientierung ab Klasse 8. Eine Potenzialanalyse ist (meist) in Klasse
7 für alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs vorgeschaltet.
Verschiedene Bildungszentren des IB haben sich am BOP beteiligt, das in der Klasse 7 mit
praktischer Berufsorientierung in handwerklichen Berufsfeldern für Schüler allgemeinbildender Schulen beginnt. Zuvor wird deren Potenzial analysiert: Handlungsorientierte Übungen
stellen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten der Jugendlichen in einer Momentaufnahme
fest. Seit 2010 sind innerhalb von BOP Kooperationen mit mehr als 130 Schulen entstanden
oder wurden ergänzt. 2012 nahmen rund 7000 Jugendliche am handlungsorientierten Angebot
der Berufsorientierung teil. Berufseinstiegsbegleitung bietet der IB an mehr als 100 Schulen
für etwa 3000 Schülerinnen und Schüler an.
Junge Leute testen beruflichen Alltag
Erstmals hat der IB in Bad Kreuznach ein Berufsorientierungscamp (BOC) organisiert.
Das Angebot der „Vertieften Berufsorientierung“ wurde zu jeweils 50 Prozent über die
Bundesagentur für Arbeit und den Europäischen Sozialfonds finanziert. Die Teilnahme soll
die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz deutlich erhöhen.
30 Achtklässler von drei Schulen im Kreis Bad Kreuznach haben das dreitägige Camp mitgemacht. Die Jugendlichen mussten sich für je drei der insgesamt neun Workshops zu
verschiedenen Berufsbereichen entscheiden. Ob Gastronomie, Koch, Metzger, Elektronik,
Maler, Metallbau, Kosmetik oder Pflege: Die jungen Leute erhielten Einblicke in verschiedene
Arbeitsbereiche und Berufe, konnten die Praxis testen. Wie sich herausstellte, war das ein
guter Ansatz – alle Teilnehmer waren mit Begeisterung und Tatendrang bei der Sache.
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Berufsvorbereitung
Fachkräftemangel und Fehleinschätzungen
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB) als größter Teil des Geschäftsfeldes Berufsorientierung
sind ein Programm im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit, das für Jugendliche gedacht ist, die nach
der Schule keine betriebliche Ausbildungsstelle gefunden haben.
Sie absolvieren beim IB Lehrgänge, die in der Regel ein Jahr dauern. Dort können sie ihr Berufswahlverhalten
und ihre Berufsentscheidung festigen, teilweise erhalten sie hier überhaupt erst eine Orientierung. Sie haben
die Möglichkeit, sich in der Praxis in verschiedenen Berufsfeldern auszuprobieren. Der IB hält Werkstätten und
Praxisräume, Büros, Lehrküchen vor. Bei entsprechender Eignung können sie auch Betriebspraktika absolvieren,
in denen sie die Realität der Berufe kennenlernen, für die sie sich interessieren. Ihre Kompetenzen und Potenziale
werden mit ihnen zusammen in Übungen analysiert. Sie werden beraten, welche beruflichen Möglichkeiten infrage kommen. Dieses Programm bietet der IB, immer wieder an die Realitäten der Ausbildung und der Betriebe
angepasst, seit fast 40 Jahren an. 2012/2013 hat die IB-Berufsvorbereitung 4871 Jugendliche gefördert. Auch
dieses Programm hat die Bundesagentur (siehe weiter unten) reduziert.
Berufsausbildung mit Betriebsnähe
In der Berufsausbildung ist der IB seit nunmehr 33 Jahren aktiv. Er hat hier seine
Kernkompetenzen in der beruflichen Bildung entwickelt und viele Aktivitäten
erschlossen. Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit werden zusammengefasst, dabei kooperiert der IB aber auch direkt mit Unternehmen.
Die „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen“ (BaE), ein Förderprogramm
im Auftrag der Bundesagentur, läuft seit 1980 und wurde vom IB seinerzeit maßgeblich
mit entwickelt. Es handelt sich um eine sozialpädagogisch orientierte Berufsausbildung für
Jugendliche, die im dualen System wegen ihrer schlechten Noten oder sonstiger Defizite
im Verhalten oder sozialer Art keinen Ausbildungsplatz bei einem Unternehmen gefunden
haben. Die Jugendlichen absolvieren eine reguläre Berufsausbildung beim IB und sind berufsschulpflichtig. Der IB stellt als Ausbildungsbetrieb Werkstätten und Büros. Während der
Praktikumsanteile sammeln die Jugendlichen Erfahrungen in Wirtschaftsunternehmen, lernen
den Charakter des Ausbildungsberufs kennen. Beim IB erhalten die Jugendlichen zusätzlichen Unterricht, der die Fachtheorie und den Berufsschulstoff unterstützt und aufarbeitet,
und bei Bedarf auch sozialpädagogische Betreuung und gruppenpädagogische Angebote.
Seit 2004 gibt es dieses Programm in zwei Varianten: im integrativen Modell (wie oben
beschrieben) und im kooperativen Modell, bei dem der gesamte Praxisanteil der Ausbildung
in einem Unternehmen abläuft. In den Bildungszentren des IB erhalten die Jugendlichen
zusätzlichen Unterricht und sozialpädagogische Begleitung. Dies hat den Vorteil größerer
Betriebsnähe, die Chancen einer Übernahme wachsen erheblich. Dieses Modell hat die
Palette der vom IB ausgebildeten Berufe stark erweitert, denn es sind nicht für alle Ausbildungsberufe eigene Werkstätten vorhanden. BaE im kooperativen Modell ist in den
vergangenen Jahren im Verhältnis zum integrativen Modell kontinuierlich gewachsen.
Seit 2011 gibt es in diesem wie auch in anderen Programmen der Bundesagentur für Arbeit
deutliche quantitative Rückgänge zu verzeichnen. Sie haben auch den IB nicht verschont,
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„Eine sinkende Arbeitslosenquote rechtfertigt allerdings
nicht die Kürzung von Fördermitteln, wenn man dem
Fachkräftemangel, der dem Wirtschaftsstandort Deutschland
gefährlich werden kann, ernsthaft entgegenwirken will.“
Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Vorstandes
allerdings waren sie nicht so deutlich wie bei anderen Anbietern von beruflichen Bildungsprogrammen. In BaE bildet der IB im Ausbildungsjahr 2012/13 insgesamt 2978 Jugendliche
aus. So hat unter anderem die demografische Entwicklung dazu geführt, dass die Anzahl
der Jugendlichen, die sich für eine Ausbildung interessieren, zurückgegangen ist (zunächst
stärker in den neuen Bundesländern). Die Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit, dass
die Unternehmen sich wegen dieses Rückgangs und eines beginnenden Fachkräftemangels
verstärkt solchen jungen Menschen zuwenden, die schlechtere schulische Voraussetzungen
mitbringen, hat dazu geführt, dass sie diese Programme deutlich zurückgefahren hat.
Eine fatale Fehleinschätzung nach Ansicht und Erfahrung des IB, denn die Betriebe
entscheiden sich nach wie vor nur für Jugendliche mit guten Schulzeugnissen. Die Anzahl
der „Altbewerber“, die sich bereits im Vorjahr um eine Ausbildungsstelle beworben haben
und dabei leer ausgingen, ist dramatisch hoch, sie liegt bei 50 Prozent.
Die Berufsausbildung ist deshalb ein äußerst erfolgreiches Programm, weil bei erfolgreichem Bestehen und Erwerb des Gesellen- oder Facharbeiterbriefs die Absolventen eine
hohe Übergangsquote in den Arbeitsmarkt haben und sich gut in das Erwerbsleben integrieren können. Mittlerweile hat der IB an einigen Standorten aus diesem Programm heraus
Kooperationen mit Unternehmen entwickelt, sodass er etliche Jugendliche in der Grundausbildung oder bei bestimmtem Förderbedarf im direkten Auftrag der Unternehmen ausbildet. Sie werden gecoacht, beraten oder stabilisiert, ohne dass dafür eine Förderung der
Bundesagentur in Anspruch genommen werden muss.
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Stark wachsender Markt: Partnerschaft mit IHK und Betrieben
Im aktuellen Ausbildungsjahr hat das Bildungszentrum in Freiburg die Ausbildung von 60 Azubis
aus 25 Betrieben in fünf Metallberufen übernommen, doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der
Betriebe, die ihre Auszubildenden zum IB schicken, hat sich um 40 Prozent erhöht. Die jungen
Leute sind bis zum zweiten Ausbildungsjahr durchschnittlich zwölf Wochen beim IB. Inzwischen
bildet er mehr Metall-Azubis von Unternehmen aus als Reha-Metaller im Auftrag der Agentur für
Arbeit. Das Bildungszentrum übernimmt die Grundausbildung und die praktische Prüfungsvorbereitung. 40 Prozent eines Prüfungsjahrgangs der Industriemechaniker besuchen diese Kurse,
für die Betriebe ein fest gebuchter Bestandteil ihrer Ausbildung. So bildet der IB-Verbund Baden
Mechatroniker für Schwarzwaldmilch (Freiburg) aus, Zerspanungsmechaniker für Heckel (Heitersheim), Maschinenanlagenführer für Bilcare Research (Staufen) und Hirtler in Heitersheim.
Auch die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen IHK ist ein Grund für die erfolgreiche Entwicklung
des Geschäftsfeldes „Berufsausbildung in Kooperation mit Betrieben“. Stellt der Ausbildungsberater bei einem ausbildungswilligen Betrieb fest, dass nicht alle Bedingungen für eine Ausbildungsberechtigung vorliegen, kann der IB als externer Dienstleister helfen – zum beiderseitigen
Nutzen. So kommen oft auch schwächere Jugendliche zu einem betrieblichen Ausbildungsplatz.
Diese Aktivitäten weitet der IB 2013 und in den folgenden Jahren aus, um ohne oder
mit geringerer Abhängigkeit vom Auftraggeber BA seinem satzungsgemäßen Auftrag gerecht zu werden: Er unterstützt Jugendliche bei der Integration in Beruf und Gesellschaft,
die aus eigener Kraft noch nicht dazu imstande sind.
Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH)
Mit passgenauer Hilfe zum erfolgreichen Abschluss
Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) sind in Zeiten des Fachkräftemangels und der Integration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen von großer Bedeutung, wenn
es darum geht, diesen Jugendlichen den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung
zu ermöglichen.
Seit vielen Jahren unterbreitet der IB dieses Angebot im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.
Es sind vor allem die fachtheoretischen Anforderungen der dualen Ausbildung, die viele junge
Menschen nur mithilfe des Stütz- und Förderunterrichts von abH bewältigen können. Die besondere Aufmerksamkeit gilt der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Zwischen- und Abschlussprüfungen, denn oftmals blockieren Prüfungsängste den schulischen und beruflichen Erfolg.
Die jungen Leute lernen, mit diesen Ängsten produktiv umzugehen, ein elementarer Schritt
zum Ausbildungserfolg. Zur Lösung alltäglicher und sozialer Probleme wie Konflikten in der
Familie, Loslösung vom Elternhaus, Schulden, Drogen beizutragen, ist die Aufgabe der sozialpädagogischen Begleitung. Seine langjährige Erfahrung in der Ausbildungsbegleitung hat
den IB gut darauf vorbereitet, Jugendliche mit Förderbedarf (im Berichtszeitraum nahmen
4700 teil) bis zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zu begleiten.
17
Integration von Langzeitarbeitslosen
Angebote nach Maß führen zurück in den Job
Langzeitarbeitslose, insbesondere ältere Menschen und Alleinerziehende, haben von der
Entspannung am Arbeitsmarkt bisher wenig bis gar nicht profitiert. Obwohl viele hilfreiche Projekte für diese Menschen wegen fehlender Finanzierung geschlossen werden
mussten, beschäftigte der IB zum Jahresende immer noch mehr als 1000 Teilnehmer in
AGH (Arbeitsgelegenheiten) und Bürgerarbeit, also Tätigkeit im öffentlichen Interesse.
Die Angebote der Aktivierung und Vermittlung, die an den Arbeitsmarkt heranführen und Arbeitslose integrieren, wurden weiter angepasst und maßgeschneidert. Individuell auf den Bedarf des Einzelnen eingehen und gezielt wirksam helfen – diese optimale Unterstützung ist in
Ausschreibungen oft nicht möglich. Zwischen der Ausschreibung und dem Beginn der Maßnahme vergeht viel zu viel Zeit. Deshalb fordern immer mehr Jobcenter den IB auf, Maßnahmen zertifizieren zu lassen, die dann über Gutschein individuell vergeben werden. Auch wenn
die wirtschaftlichen Risiken für den IB hoch sind, wird darin ein guter Weg zu passgenauen
Lösungen gesehen. Voraussetzung ist aber, dass das Unternehmen, das mit der Umsetzung beauftragt wird, von der Bundesagentur, die das Programm finanziert, in die Lage versetzt wird,
zu angemessenen Preisen zu arbeiten.
So gut wie neu: Arbeitslose renovieren Bauwagen
Im typischen skandinavischen Rot mit weiß abgesetzten Fenstern steht er in einem Biogarten
und wird für Therapiegespräche in der Natur genutzt: In 500 Arbeitsstunden haben Teilnehmer des Aktivcenters der IB-Niederlassung West in Bergheim einen alten Bauwagen glanzvoll restauriert. Im Juli wurde er der Fachklinik für medizinische Rehabilitation Prowo e.V. in
Kerpen übergeben. Die Idee dazu stammte von den Teilnehmern des Projekts.
Die Maßnahme im Auftrag des Jobcenters Rhein-Erft soll langzeitarbeitslose erwerbsfähige
Hilfebedürftige mit ihren Angeboten und Projekten intensiv aktivieren und so an den Beschäftigungsmarkt heranführen.
18
Berufliche Rehabilitation
Inklusive Gesellschaft verlangt
nach engagierter Fortbildung
Die Berufliche Rehabilitation erreichte im vergangenen
Jahr 3180 Teilnehmer in Einrichtungen des IB. Auch in diesem Geschäftsfeld der Beruflichen Bildung sind durch die
Einsparungen der Bundesagentur für Arbeit leichte Rückgänge zu verzeichnen. Am stärksten betroffen davon ist
die integrative Ausbildung in IB-Werkstätten.
Dennoch wurden 2012 auch neue Programme eingeführt,
beispielsweise bbA (begleitete betriebliche Ausbildung) und
In-RAM (Integrationsmaßnahme für Rehabilitanden). Dies
liegt vor allem an den veränderten Anforderungen, die die UNKonvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen stellt. Ziel ist die inklusive Gesellschaft, der die
Bundesagentur für Arbeit gerecht werden muss. Die neuen
Angebote zeichnen sich durch eine hohe betriebliche Orientierung aus, die Menschen mit Behinderung eine nachhaltige
Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll.
Die steigenden Anforderungen der Auftraggeber beantwortete
die IB-Gruppe 2012 mit der Konzeption einer umfassenden
Fortbildung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2013
in IB-Einrichtungen mit einem externen Trainer umgesetzt
wird. In ausgewählten Maßnahmen müssen Ausbilder und
Sozialpädagogen zukünftig eine rehabilitationspädagogische
Zusatzqualifikation in einem Umfang von 320 Stunden nachweisen.
Die „Sendung mit der
Maus“ öffnet Türen
Am bundesweiten „Türöffner-Tag 2012“
der „Sendung mit der Maus“ nahm auch
die Ausbildungswerkstatt Metall des IB in
Darmstadt teil. Mit dem von ihnen entworfenen Programm „Zeitreise über 2000
Jahre – Metallbearbeitung und Schmiede“
hatten sich Bereichsleiterin Marion Komp
und Ausbilder Andreas Dilling beim WDR
beworben. Bereits fünf Tage, nachdem das
Angebot auf der Internetseite der Sendung
eingestellt worden war, gab es keine Plätze
mehr. 23 Kinder warfen die Zeitmaschine in
der Metallwerkstatt an, 15 Auszubildende
in Kostümen des Staatstheaters Darmstadt
führten authentisch Schmieden und Schweißen
im Laufe der Zeit vor. Beim bloßen Gucken
blieb es nicht. Die Metaller hatten eine Prägeform in – na, was wohl? – Gestalt der FernsehMaus vorbereitet, so konnten sich alle
Teilnehmenden eine eigene Maus kreieren.
Am Arbeitstisch wurden Mäuse mit Hämmern
und Meißeln in Kupfer geschaffen.
Das professionellste Werkstück aber stellten
die Azubis her: Sie zeichneten die Umrisse
des Elefanten nach, allen bestens bekannt als
Freund der Maus. Die fertige Figur machte
sich prächtig inmitten all der kleinen Mäuse.
Das Tüpfelchen auf dem i waren knallbunte
Maus-Luftballons. Zum Befüllen hatte die
Darmstädter Firma Linde – Gas & more eine
Flasche Helium gestellt. Der Tag hat Kinder,
Eltern und Auszubildende begeistert.
Die Organisatoren sind sich sicher: Das machen
wir wieder!
19
Weiterbildung ist Mehrwert –
aber die Politik kürzt und spart
Der Mehrwert der Weiterbildung wurde während des
4. Deutschen Weiterbildungstages einer breiten Öffentlichkeit anschaulich gemacht. 28 IB-Bildungseinrichtungen
beteiligten sich an dem bundesweiten Aktionstag.
Ein Mitarbeiter der Carlo Schmid Schule in Pforzheim wurde
für sein ehrenamtliches Engagement sogar bei der Preisverleihung „Vorbilder der Weiterbildung“ im Deutschen Bundestag
geehrt (s. S. 5). Neben 540 Veranstaltungen bundesweit gab es
Zustimmung und Statements von allen Bundestagsfraktionen,
von der damaligen Bildungsministerin Annette Schavan und
Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Mit Wirkung zum 1. August 2012 wurde der Mindestlohn für
das Personal in der Weiterbildung nach den Sozialgesetzbüchern II und III für allgemein verbindlich erklärt. Das bedeutet,
Suche nach Fachkräften
führt ins Ausland
dass dieser Mindestlohn (Lohnuntergrenze West 12,60 Euro,
Ost 11,20 Euro) auch durch Tarifverträge nicht mehr unterschritten werden darf. Die Akkreditierungs- und Zulassungs-
Raimonda Serpe ist 26 Jahre alt und
stammt aus Torre del Greco bei Neapel.
Sie macht eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den
Asklepios Kliniken in Hamburg. Nach
der Ausbildung hat sie bereits einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Raimonda macht bei „GAIA“ mit (Geeignete
Auszubildende im Ausland anwerben),
einem gemeinsamen Projekt der Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH
(GIS) und des Verbundes Württemberg,
in das 60 Jahre Erfahrung des IB in der
Integration von Menschen aus anderen
Ländern fließen. Erste Station der jungen
Leute aus Italien, Spanien, Portugal und
Osteuropa ist ein Integrationssprachkurs.
Die Partner im Ausland schätzen am IB,
dass er keine Leistungsträger in wirtschaftlich starken Gebieten abwirbt, sondern sich
auf strukturschwache Regionen konzentriert.
Wegen der hohen Nachfrage müssen
die Kapazitäten des Programms ausgebaut
werden.
20
verordnung Arbeitsförderung (AZAV) wurde zum 1. April
vergangenen Jahres verabschiedet. Sie regelt Modalitäten zur
Zulassung von Trägern und Maßnahmen. Die Verordnung gilt
neben denen mit Bildungsgutschein jetzt auch für alle ausgeschriebenen Maßnahmen. Für die Träger führt dies zu weiter
steigenden Verwaltungslasten und Kosten. Wie von vielen bereits vor der Novellierung befürchtet, wird auch die Flexibilität
in der Gestaltung der Angebote eingeschränkt.
2012 hat sich der Rückgang der Weiterbildungsmöglichkeiten,
die durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert wurden, fortgesetzt. Zielgruppen der IB-Angebote sind ältere Beschäftigte
in Unternehmen, aber auch Kunden aus dem SGB-II- und
SGB-III-Kreis. Um die Rückgänge aus öffentlichen Mitteln zu
kompensieren, bietet der IB zunehmend Aus- und Weiterbildungsmodule für Firmenkunden an. Seit sich der Fachkräftemangel immer deutlicher abzeichnet, steigt bei den Firmen das
Interesse an den Angeboten des IB.
Kinderbetreuung
Recht auf Kita-Platz treibt den Ausbau voran
Der Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder
in der Kindertagespflege für alle Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt gilt vom
1. August 2013 an bundesweit. Die Kommunen stehen vor großen Herausforderungen –
es mangelt an Fachkräften und an geeigneten Räumen.
Der IB ist als Träger von Kindertageseinrichtungen anerkannt und gefragt. So wurden 2012
weitere Kitas gebaut oder die Zahl der Plätze in bestehenden Einrichtungen wurde durch Umund Ausbauten erhöht. In den meisten Bundesländern wurden Schulen zu Ganztagsschulen
umgestaltet. Der IB als Träger von Horteinrichtungen entwickelte sich zunehmend zum
Kooperationspartner für Betreuungsangebote an Ganztagsgrundschulen.
Um den quantitativen Ausbau sowie die Qualitätssicherung und -entwicklung der
Kinderbetreuung im IB umzusetzen, wird das bundesweite Know-how aller IB-Fachkräfte
genutzt. In Arbeitskreisen, Workshops, Fortbildungsveranstaltungen, Fachtagungen, InhouseSeminaren und Klausurtagen zur Konzeptionsentwicklung fördert der IB den Transfer von
Erfahrung und Wissen, um so dem Anspruch an Qualität und Quantität beim Ausbau der
Betreuungsleistungen im frühkindlichen Bereich gerecht zu werden. Kita-Leitungen und
andere pädagogische Fachkräfte wirkten an der Überarbeitung einer Rahmenkonzeption für
die Kindertagesbetreuung mit. Diese ist eine wesentliche Grundlage der pädagogischen Arbeit
in den IB-Kitas.
21
Passgenaue Erziehungshilfen garantieren den Erfolg
Erziehungshilfen bieten ein wichtiges, die Familienerziehung ergänzendes Sozialisationsfeld. Ihre Angebotspalette im IB hat sich 2012 weiter spezialisiert auf folgende
Leistungen: Die meisten Menschen wurden ambulant in der Erziehungsberatung,
der sozialen Gruppenarbeit, der sozialpädagogischen Familienhilfe und mithilfe eines
Erziehungsbeistands betreut.
Die Tagesgruppen als teilstationäre Hilfen waren 2012 wichtige Angebote an vielen Standorten
des IB, um Kindern durch soziales Lernen in der Gruppe und Training ihrer Kompetenzen
sowie begleitende Elternarbeit den Verbleib in der Familie zu sichern. Ein wichtiges Segment
waren auch die stationären Erziehungshilfen in Wohngruppen und -heimen, im Betreuten
Wohnen, in Erziehungsstellen oder Fünftagegruppen sowie intensivpädagogischen Wohngruppen. Die intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung, das Mutter-Kind-Wohnen,
Inobhutnahmen und Hilfen für junge Volljährige rundeten das Spektrum der Angebote in den
Erziehungshilfen ab. 2012 erteilten die Jugendämter für über 7000 Kinder, Jugendliche und
Familien Fallaufträge an die Erziehungshilfen des IB.
„Hilfen zur Erziehung“-Module im offenen Ganztag, Schulassistenzen für seelisch behinderte
Kinder oder teilweise schulersetzende Projekte als soziale Gruppenarbeit an Schulen bauten
die Kooperation mit Schulen weiter aus. Familien und die öffentliche Jugendhilfe fragten
verstärkt Formen von Elterntrainings (Rendsburger Elterntraining, Triple P, Video-HomeTraining) sowie ressourcenorientierte Verfahren wie den Familienrat nach. Einzelfallübergreifende Sozialraumprojekte sind an mehreren Standorten erfolgreich und damit richtungweisender Trend. Der „Begleitete Umgang“ ist an verschiedenen Orten ein Angebot, das sich
an Kinder und deren getrennt lebende Eltern richtet, die eine vorübergehende Unterstützung
bei den Umgangskontakten benötigen.
Kinderschützer sehen hin, erkennen, handeln
Die IB-Einrichtung Löbau ist eine von drei Koordinationsstellen des Kooperationsprojekts
„Soziales Frühwarnsystem – Netzwerke für Kinderschutz“ im Landkreis Görlitz.
Seit 2007 vernetzt es Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, und leistet Öffentlichkeits- und
Bildungsarbeit. Einer Einladung des Projektteams und des Städtischen Klinikums Görlitz zu
einer Fachtagung leisteten 95 Ärzte, Hebammen und Therapeuten des Landkreises Folge.
Sie beschäftigten sich einen Tag lang intensiv mit dem Thema „Kinderschutz – Anforderungen
an Gesundheitswesen und Jugendhilfe für eine gelingende Kooperation“.
Vermittelt und ausgetauscht wurden Fachwissen und entsprechende Erfahrungen, strukturiert
in drei wichtige Phasen des Kinderschutzes: hinsehen, erkennen und handeln.
22
Immer stärker nachgefragt werden Erziehungshilfen für Kinder bis sechs Jahre im Zusammenhang mit einer Kindeswohlgefährdung und in familienorientierten Kontexten.
In Zeiten zunehmender psychischer Erkrankungen sind die Hilfen für psychisch auffällige
oder psychisch kranke Kinder und Jugendliche in ambulanter, teilstationärer und stationärer
Form weiter ausbaufähig. An einzelnen Standorten sind die Erziehungshilfen auch für die
Betreuung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge zuständig.
Wohngruppe gibt Mädchen Wärme und Perspektiven
Anderthalb Jahre haben die Pädagogen des IB-Mädchenwohnheims in Duisburg gemeinsam
mit der Leitung des städtischen Jugendamts geplant, dann war es so weit: Im August wurde
eine intensivpädagogische Wohngruppe für sechs Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren
eröffnet. Das passgenaue Konzept wurde entwickelt, um Mädchen mit besonderen, schwer wiegenden Lebenserfahrungen und daraus resultierenden vielfältigen Verhaltensauffälligkeiten ein
intensives und zielgerichtetes Betreuungsangebot machen zu können. Für diese Zielgruppe
gibt es bislang nur wenige oder gar keine geeigneten Betreuungsangebote. Der harmonische
Gesamteindruck der jugendgerechten Einrichtung im denkmalgeschützten Haus im Dichterviertel verstärkt die Identifikation mit der Wohngruppe. Die Nachfrage ist hoch, auch über Duisburgs Stadtgrenzen hinaus. Bereits sechs Wochen nach der Eröffnung waren alle Plätze belegt.
23
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Das Schutzbedürfnis junger Menschen hat Priorität
In den derzeit 88 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) im IB
steht das Bedürfnis der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach einem
geschützten Raum an erster Stelle.
Der IB versteht seine Einrichtungen der OKJA als soziale Orte, an denen junge Menschen Erfahrungen sammeln, Fähigkeiten erproben, überprüfen und erweitern, mit unterschiedlichen
Rollenmustern experimentieren und freiwillig Verantwortung übernehmen können. Partizipation hat dabei Priorität. Aus diesem Verständnis heraus entwickelt sich die Offene Kinder- und
Jugendarbeit zunehmend zu einem Partner für Schulen, insbesondere der Ganztagsschulen,
und für das Gemeinwesen in einzelnen Regionen.
„Jugend aktiv“ erreicht junge Leute mit Problemen
Jung, arbeitslos, sucht …! In Hamburg gehen aufsuchende Sozialarbeiter des IB einen
neuen Weg mit arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre. Ingo Feistner
und Sergey Pervushin bieten mobile Beratung und intensive Begleitung auf dem Weg in
Ausbildung oder Arbeit. Sie helfen bei Fragen, die beim Start in die Arbeitswelt wichtig sind.
„Jugend aktiv“ ist ein Projekt des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur sozialen und beruflichen Integration von jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen. Mit den üblichen
Ansprachen und Angeboten kommen die Sozialarbeiter hier nicht weiter. Die jungen Leute
plagen viele Probleme, familiärer, oft auch gesundheitlicher und rechtlicher Art. Partner bei
diesem Projekt sind das Netzwerkmanagement des Jugendamtes, die Agentur für Arbeit, das
Jobcenter und die regionalen Einrichtungen der Jugendhilfe. Träger des Übergangsmanagements Schule/Beruf sowie Bildungsträger und Anbieter von Jugendberufshilfe kooperieren mit
dem Hamburger IB.
24
Jugendsozialarbeit
Schule und Sozialraum profitieren von Angeboten
Die Perspektive ist gut: Angebote der Jugendsozialarbeit wurden 2012 immer wichtiger
in Schule und Sozialraum.
In der Schulsozialarbeit hat der Internationale Bund allein aus dem Bildungs- und Teilhabepaket fast 50 Stellen hinzugewonnen. Hierbei sind über 60 neue Schulpartnerschaften einbezogen. Dazu kommen neue Projekte schulbezogener Jugendsozialarbeit im Auftrag von immer
mehr Kommunen, die den Bedarf erkannt haben. An 175 kommunalen Standorten ist der IB
inzwischen aktiv, um Schülerinnen und Schülern dabei zu helfen, ihre Potenziale und Chancen
zu nutzen, damit sie einen Abschluss erreichen.
Dass der IB mit seiner Forderung „Schulsozialarbeit gehört an jede Schule“ nicht alleine steht,
zeigte eindrucksvoll der 1. Bundeskongress Schulsozialarbeit, der federführend gemeinsam
mit anderen Verbänden organisiert wurde. Mehr als 400 Teilnehmende kamen im Dezember
in Hannover zusammen, um unter dem Motto „Stark für Bildung und soziale Gerechtigkeit“
die Leistungen von Schulsozialarbeit für eine umfassende Bildung von Kindern und Jugendlichen zu demonstrieren und zu diskutieren. Was immer noch fehlt, ist die strukturell abgesicherte Finanzierung von Schulsozialarbeit.
Sozialraumteams, Planungsraummanagement, sozialräumliche Angebote der Jugendhilfe,
Quartiersmanagement, Geschäftsführung Sozialraumprojekte – das sind die Namen, unter
denen aktuelle Angebote den Sozialraum sowohl räumlich als auch strukturell ins Zentrum
der Arbeit stellen. Die Projekte dienen dazu, Angebote abzustimmen, knappe Ressourcen zu
steuern, ganzheitliche lokale Ansätze zu finden, sie beugen vor, um teure Hilfen zu vermeiden.
Nur so können Bewohner aktiviert und motiviert werden. Der IB ist mit seinem Zukunftsprojekt bestens auf diese aktuelle Entwicklung vorbereitet. Im städtischen wie im ländlichen
Raum steigt die Zahl neuer Aufträge.
Manieren statt blamieren
Das kann Schule machen: An der Bad Kreuznacher IGS Ringstraße hieß das Motto zwei
Wochen lang „Manieren statt blamieren“. Das Ganztagsschulprogramm bot den Zehntklässlern, die kurz vor der Mittleren Reife stehen, ein „Knigge-Spezial für Jugendliche“ an.
Wer sich zu benehmen weiß, hat es leichter im Leben, hinterlässt einen guten Eindruck.
Benimm zeugt auch vom Respekt im Umgang mit anderen. Beim Berufseinstieg und auch
beim Restaurantbesuch zahlt sich die Kenntnis des Knigge aus. Der Workshop gehört zum
Programm „Berufsorientiertes soziales Kompetenztraining“ des Internationalen Bundes in
Bad Kreuznach. Spannung brachten die Rollenspiele: Gemeinsam wurde ein Tisch gedeckt,
die Lage und der Zweck von Messern, Gabeln, Löffeln erklärt. Begrüßungsformeln, das
klassische Bewerbungsgespräch und sogar das Binden einer Krawatte standen auf dem
Programm. Der Workshop machte Eindruck: In der abschließenden Beurteilung vergaben
die Teilnehmer überwiegend gute Noten.
25
Politische Bildung
Stärkere Bindung an demokratische Werte
Unsere Gesellschaft steht zunehmend vor der Herausforderung, Demokratiegefährdungen entschlossen entgegenzutreten. Die Taten der Terrorzelle Nationalsozialistischer
Untergrund (NSU) haben in erschreckender Weise gezeigt, wozu rechtsextreme Gewalttäter fähig sind. Aber die Gefahren existieren auch in der Mitte der Gesellschaft.
Die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung belegte Ende 2012, dass rechtsextreme
Einstellungen in bedrückendem Ausmaße auch dort zu finden und sogar auf dem
Vormarsch sind.
Politische Bildung ist in dieser Situation ein unverzichtbares Instrument zur Vermittlung
demokratischer Werte und zur Motivierung und Befähigung der Menschen zu einer gelebten
Demokratie. In 116 Seminaren und 48 Projekten der politischen Bildung hat der IB im vergangenen Jahr an dieser Aufgabe gearbeitet. Über 3300 Teilnehmende wurden dabei erreicht,
vielfach auch benachteiligte junge Menschen und die scheinbar politisch Neutralen, die in
größerer Gefahr sind, rechtsextremes Gedankengut anzunehmen. Aber auch den Erfordernissen der Einwanderungsgesellschaft will die politische Bildung gerecht werden. Sie bemüht
sich, mehr Teilnehmende mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Dazu werden Kooperationen mit Migrantenorganisationen angestrebt, wie sie beispielsweise das Darmstädter Mentoringprojekt praktiziert. Mit Unterstützung des Bundesprogramms „Toleranz fördern –
Kompetenz stärken“ werden hier persönliche Handlungsrepertoires erweitert und neue Kompetenzen entwickelt, um demokratische Beteiligung und Mitwirkung zu erreichen. Denn Demokratie braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen und sich einmischen.
Vorbeugung ohne erhobenen Zeigefinger
Die Kampagne „Schwarz-Rot-Bunt.IB pro Demokratie und Akzeptanz“ des Internationalen
Bundes engagiert sich seit 2002 gegen Rassismus, Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und
Antisemitismus. Bei der Feier zum Zehnjährigen im Mai wurde eine Stiftung gegründet,
die die Projekte der Kampagne unterstützen soll. Eines der infrage kommenden Projekte
ist „PiX – Pictures (e)xtrem“ in Naumburg (Sachsen-Anhalt), das Gewalt- und Kriminalprävention in neuer Form anbietet – von Jugendlichen für Jugendliche. Das dortige IBBildungszentrum bindet mit „PiX“ junge Menschen mit Migrationshintergrund in ein
Videoprojekt ein. Auf das spannende Angebot gehen auch gefährdete Jugendliche ein,
die keine Beschäftigung haben, keine Schule besuchen. Gemeinsam entwickeln sie Ideen
zu den Themen Gewalt und Kriminalität, setzen sie in ein Video um.
In mehreren Gruppen erreicht das Projekt bereits viele junge Leute,
schafft eine nachhaltige Auseinandersetzung und führt zu intensiven
Reflexionen über eigenes Fehlverhalten. Die Macher zeigen ihre abgedrehten Videos Schülern, Auszubildenden und Teilnehmern des
Freiwilligen Sozialen Jahres. Von Jugendlichen für Jugendliche –
Vorbeugung ohne erhobenen Zeigefinger.
26
Dem holprigen Start folgt Höhenflug der
Freiwilligendienste
Der Jahrgang 2011/12 der Freiwilligendienste war geprägt von
Einsatz im muslimischen
Kindergarten
der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) und von
dessen Folgen für die Jugendfreiwilligendienste (JFD).
Nachdem dieses neue Format eingeführt worden war, knüpfte das
Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend
(BMFSFJ) im Sommer 2011 eine Forderung an die finanzielle Förderung: Die Träger sollten eine bestimmte Anzahl von Teilnehmenden
im BFD akquirieren, um die erwarteten Gelder im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) zu bekommen.
Als diese Bedingung erfüllt war, wurden allen Zentralstellen im BFD
Kontingente zugeteilt, weil die Nachfrage nach Plätzen das finanzierbare Angebot überstieg. Die Folge: Viele bereits fest zugesagte Vereinbarungen mussten wieder storniert werden. Einsatzstellen mussten
sich vom BFD zum FSJ zurückorientieren.
Trotz dieser mit einem erheblichen Mehraufwand verbundenen Entwicklung konnten die Teilnehmerzahlen in den Freiwilligendiensten
des IB sogar gesteigert werden. So absolvierten bei der Zentralstelle
IB (inklusive der angeschlossenen Träger) 7417 junge Menschen
einen Jugendfreiwilligendienst und 1255 Menschen einen BFD,
insgesamt also 8672 Menschen. Das ist eine Steigerung gegenüber
dem Vorjahr (6528) um 13,6 Prozent (nur JFD).
Die Zunahme hat ihre Gründe auch in den zwölf zusätzlichen Standorten, wo der IB Freiwilligendienste anbietet, und der gesteigerten
Bundesförderung. Die bis 2015 angestrebte Verdopplung der Teilnahmezahlen in den Freiwilligendiensten des IB ist durchaus realistisch,
auch wenn sich die demografische Entwicklung im Geschäftsfeld niederschlagen wird.
Die 16-jährige Helei H. aus Afghanistan
assistierte während ihres Freiwilligen
Sozialen Jahres (FSJ) im Kindergarten
des Arab Nil-Rhein Vereins e.V. in Mainz,
einer konfessionell muslimischen Elterninitiative. Sie nimmt an dem am 1. Oktober gestarteten Projekt „FSJ meets MOs“
teil, das Migrantenorganisationen (MOs)
während der Bildungsseminare an mehreren Tagen ehrenamtlich unterstützt.
Es will einerseits mehr junge Menschen
mit Migrationshintergrund für das FSJ
und andererseits MOs als potenzielle
Einsatzstellen gewinnen.
Helei erzählt von ihren Erfahrungen:
„Am ersten Tag meines Einsatzes war ich
sehr unsicher. Ich war alleine, weil die
andere FSJ-Teilnehmerin krank geworden war. Nach der herzlichen Begrüßung
und einem kurzen Rundgang durch die
Räume des Kindergartens fühlte ich
mich besser. Dann habe ich mit der
pädagogischen Leiterin einen kompletten Raum aufgeräumt, ausrangierte oder
kaputte Spiele, Bastelsachen und Verkleidungen entsorgt. Am nächsten Tag
war ich in den Gruppen.
Morgens frühstückten wir gemeinsam,
haben den ganzen Vormittag gespielt
und gemalt. Besonders gefallen hat mir
der Gruppen-Tag, weil alle Kinder so
freundlich und offen waren. Das Projekt
– FSJ meets MOs – gefällt mir, denn
jedes Mal lernt man was Neues. Außerdem finde ich es interessant, Meinungen
zu den Themen Einwanderer und kulturelle Kompetenz auszutauschen. Meine
Eltern wanderten aus Afghanistan nach
Deutschland ein, daher weiß ich schon
sehr viel über die Schwierigkeiten, die
Menschen meistern müssen, um in
einem fremden Land Fuß zu fassen.“
27
Migration und Sprache
Das Miteinander steht im Mittelpunkt
Der IB versteht die Unterstützung von Menschen mit
Migrationshintergrund und die interkulturelle Öffnung
als wesentliche Aufgaben der Sozial- und Bildungsarbeit.
Bereits in den Kindertagesstätten wird frühkindliche Sprachentwicklung und interkulturelle Erziehung gefördert. Die
Jugendmigrationsdienste des IB helfen über 10.000 jungen
Menschen mit Migrationshintergrund, ihre Ziele in Schule,
Beruf und Gesellschaft zu erreichen. Der Ausbau der Kooperation mit Betrieben und anderen Netzwerkpartnern vor Ort
erleichtert den Zugang zu Ausbildung und Arbeit. Gemeinwesenorientierte Projekte fördern die Begegnung von Zugewanderten und Einheimischen. Im Mittelpunkt steht dabei
immer das soziale Miteinander. Multiplikatorenschulungen
qualifizieren Migrantenorganisationen für ihre Aufgaben und
leisten daher einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen
Partizipation und Integration von Zugewanderten.
Je größer die Sprachenkompetenz, desto besser sind die
Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit
Migrationshintergrund. Jährlich schließen beim IB rund 5000
Menschen die Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz erfolgreich mit einer Prüfung ab. Spezielle Kurse
bereiten auf den Beruf und die Arbeitswelt vor. Gezielte
Förderung durch ein niedrigschwelliges Angebot erhalten
ausländische Frauen, die bislang wenig Zugang zu Bildungsangeboten hatten. Gesprächskreise und alltagsorientierte
Vermittlung der deutschen Sprache helfen ihnen beim Einstieg in weitere Sprach- und Bildungsmaßnahmen.
„Je größer die Sprachenkompetenz, desto besser
sind die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe
für Menschen mit Migrationshintergrund.“
28
Behindertenhilfe
Inklusion geht alle an
Zu den neuen inhaltlichen Orientierungspunkten der Behindertenhilfe gehören
die Themenkomplexe Inklusion, Personenzentrierung, Bedarfsermittlung, Selbstbestimmung, Assistenz und auch mehr Teilhabe am Arbeitsleben gerade für
junge Menschen mit Behinderung. Ganz wesentlich ist dabei, dass alle Leistungen
im individuellen Lebensraum der Menschen mit Behinderung erbracht werden.
Hier seien nur zwei Beispiele genannt. Die Fachthemenreihe „Schlaglichter“ der IBBehindertenhilfe leistet in Hessen einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion. In
Sachsen-Anhalt ist der IB in allen Netzwerken der Kreise und des Landes vertreten.
Die gleiche programmatische Ausrichtung nach dem Konzept „Servicestelle inklusiver Sozialraum“ aus dem IB-Zukunftsprojekt verfolgen vier Pilotstandorte in Bad
Hersfeld, Hanau/Nidderau, Göttingen und Stendal. Der qualitative und quantitative
Ausbau der Regelangebote und Dienstleistungen bei Wohnen, Tagesstruktur, Beratung, Assistenz und Teilhabe am Arbeitsleben richtet sich vorrangig an Menschen mit
geistiger Behinderung, seelischer Erkrankung und körperlichen Beeinträchtigungen.
Einzigartig: die Künstler im Atelier „Eastend“
„Seman tow, massel tow - gute Zeit, gutes Glück“ beschwört das hebräische Lied, das die KlezmerBand Roman Kuperschmidt zur Eröffnung des Ateliers „Eastend“ in Frankfurt spielte.
Die integrative Kunstwerkstatt ist ein in Deutschland einzigartiges Beschäftigungsprojekt für jüdische Menschen mit Behinderung, die bisher kaum oder nicht ihren Bedürfnissen entsprechend betreut wurden. Dabei kooperieren die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), die
Jüdische Gemeinde Frankfurt/Main und die IB-Behindertenhilfe Frankfurt.
In der Werkstatt wird gemalt – ein Blick in die Ausstellung lohnt sich –, die jungen Künstler fertigen
aber auch Kerzenständer und Deko-Objekte, Schlüsselanhänger und Judaika an. Die Kunstgegenstände stehen zum Verkauf. Das Atelier Eastend richtet sich an alle mit Interesse an Kunst – gleich
welcher Konfession.
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Wohnungslosenhilfe
Team im IB-Clearinghaus
nimmt seine Arbeit auf
Unterkünfte für Menschen in der Krise
Seit 20 Jahren bekämpft der IB mit hohem fachlichem Anspruch
Im Januar zogen die ersten Bewohner
in das Clearinghaus in München-Großhadern, dessen Träger der Internationale
Bund ist. Viele Anwohner fragen sich:
„Wer sind unsere neuen Nachbarn?“
Im Clearinghaus wohnen Menschen, die
wohnungslos geworden sind, meist nach
einer Zwangsräumung wegen Mietschulden.
Ursachen sind Scheidung, Arbeitslosigkeit
oder Krankheit.
Es kann jeden treffen: Alleinstehende,
Paare, Senioren, Familien oder Alleinerziehende mit Kindern. Mit ihnen wird geklärt
(daher „Clearing“), warum sie wohnungslos wurden und wo sie unterstützt werden
müssen, damit sie wieder eigenständig
wohnen können. Ist das nicht möglich,
wird in betreutes Wohnen oder ein Seniorenheim vermittelt. Ein Team aus Sozialpädagogen, Erzieher, Verwaltungskraft und
Hausmeister betreut, berät, begleitet und
unterstützt die Betroffenen.
Das IB-Clearinghaus kann je nach Belegung
der flexiblen Appartements rund 60 Personen aufnehmen. Der Aufenthalt ist im
Regelfall auf sechs Monate begrenzt. Die
Kinder im Haus sollen möglichst weiter in
ihre gewohnten Tagesstätten und Schulen
gehen.
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und innovativen Projekten die Wohnungsnot in Berlin. Mit inzwischen sieben Wohnheimen und 15 ambulanten Einrichtungen
in fast allen Bezirken ist der IB einer der aktivsten und engagiertesten Träger.
Seit Mai 2012 hat das „Krisenhaus“ seine Tür geöffnet. Für die
18 Plätze gab es sofort über 200 Anfragen. Hier finden meist junge
Menschen nach Beendigung der Jugendhilfe oder psychisch Kranke
Unterstützung.
Immer mehr junge Menschen haben kein Dach über dem Kopf oder
schlagen sich bei Freunden durch. Deshalb wurden auch in Bochum
und im Kreis Mainz-Bingen mit kleinen Projekten Hilfsangebote speziell für sie geschaffen. In München ergänzt das neu gebaute Clearinghaus die bestehenden Wohnheime und ambulanten Hilfen. Hier können
60 wohnungslose Personen, die sich in akuter Notlage befinden,
kurzzeitig untergebracht werden. Mit weiteren großen Standorten in
Frankfurt und Köln wurde so insgesamt mehr als 4000 wohnungslosen
oder von Wohnungslosigkeit akut bedrohten Menschen geholfen.
Insgesamt werden Prävention (Hilfen bei drohendem Verlust der
Wohnung) und Nachsorge (Unterstützung und Stabilisierung nach
Neubezug einer Wohnung) immer wichtiger, da es zunehmend problematischer ist, auf dem angespannten Immobilienmarkt preisgünstige Wohnungen zu finden.
Seniorenarbeit
Im Blick: Der ganze Mensch in seiner Lebenswelt
Der Internationale Bund hat sich seit Langem zum Ziel gesetzt, seine Angebote
für alte, hilfs- und pflegebedürftige Menschen bedarfsgerecht auszubauen.
Die Ruhestandsphase ist eine Lebensspanne, die wie die ersten 30 Jahre eines
Menschen in unterschiedlichen Abschnitten verläuft. Der IB richtet seine Angebote nach der Lebenssituation der alten Menschen und dem Grad ihrer Hilfe- und
Pflegebedürftigkeit aus. Immer mehr Hilfsbedürftige brauchen Unterstützung in
den eigenen vier Wänden. Das 2012 verabschiedete Pflegeneuausrichtungsgesetz
greift das Bedürfnis nach betreuten Wohnformen außerhalb der stationären Pflege
auf. Auch die individuelle Betreuung von demenzkranken Menschen in der eigenen
Wohnung wird durch dieses Gesetz mehr Menschen zugänglich gemacht.
Ein Ergebnis des IB-Zukunftsprojektes war die Entwicklung verschiedener
Angebote zur Pflege, Betreuung und Gesundheitsförderung von Senioren, die
immer den ganzen Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation im Blick haben.
Ein Pilotprojekt wird mit dem Aufbau des Zentrums für Senioren mit und ohne
Demenzerkrankung in Arnstadt/Thüringen realisiert. Auch an weiteren Standorten
wurden zusätzliche Einrichtungen der Stationären Pflege, Wohngruppen für Demenzkranke, Tagespflege, Mobile und Offene Hilfen entwickelt und verwirklicht.
„Kiezhelfer“ knüpfen Netzwerk für Senioren
80 alte Leute stehen auf der Warteliste – des Computerkurses. Sie wollen aber
nicht nur ihre kleinen grauen Zellen frisch halten, sondern auch ihren Körper. Als
sie gefragt wurden, ob sie Zumba tanzen lernen wollen, stimmten die Alten mit
den Füßen ab und standen buchstäblich auf den Tischen. In Neuenhagen bei Berlin
sind die Senioren aktiv, und das ist auch ein Verdienst des Projekts „Kiezhelfer“.
Es bietet Hilfe zur Selbsthilfe an und unterstützt die Menschen dabei, so lange wie
möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Deshalb fördert das
Bundesprogramm „Zu Hause im Alter“ des Ministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend das Neuenhagener Projekt. Betreuerin Daniela Paul hat mit
ehrenamtlichen Helfern ein enges Netzwerk geknüpft, das in Notlagen, bei Arztbesuchen oder Behördengängen hilft. Das Büro der „Kiezhelfer“ befindet sich in
der „Arche“ des Förder- und Integrationszentrums (FIZ) in der 17.000-EinwohnerStadt. Nicht nur Leiter Ralf Lauckner zeigte sich vom Interesse der älteren Bürger
überwältigt. Inzwischen ist der „Kiezhelfer“ auch im Seniorenbeirat der Gemeinde
vertreten. Lauckner: „In der lokalen Seniorenarbeit spielen wir ganz vorne mit.“
31
Internationale Arbeit
Vernetztes Handeln zahlt sich aus
Der IB nimmt seinen pädagogischen und strategischen Auftrag ernst und ermöglicht
seinen Zielgruppen unterschiedliche Begegnungsformate und Lernerfahrungen.
Ob Jugendliche und Fachkräfte im Austausch und in karrierefördernden Auslandsaufenthalten,
Experten im Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern, Berater in China oder der Türkei,
Freiwillige in allen Teilen der Welt – das Spektrum der Menschen im IB, die sich in internationalen Projekten engagieren, ist bunter geworden. Fast überall im IB wird die Internationale
Arbeit als wichtiger Baustein gesehen, der auch von den Partnern geschätzt wird. Vor allem
Projekte, die längere Zeit über Programme wie „Integration durch Arbeit“ (IdA) oder das EUProgramm Leonardo gefördert wurden, konnten verstärkt umgesetzt werden und trugen nachhaltig zu besseren Chancen der Teilnehmer auf dem deutschen und europäischen Arbeitsmarkt
bei. Auch Vorhaben, die NGOs in Mittel- und Osteuropa aufbauen oder stärken, sind weiter
in den Fokus des IB gerückt, nicht zuletzt dank der „Aktion Mensch“, die Entwicklungsprojekte auf dem Balkan und in Russland fördert.
Die gute Vernetzung des IB in unterschiedlichen Regionen der Welt und insbesondere in der
Geber- und Firmenlandschaft hat neue Zugänge erschlossen und Kooperationsfelder für ein
weiteres Engagement aufgebaut. In der Entwicklungszusammenarbeit hat der IB so seine Aktivitäten verstärkt und vor allem auf dem Balkan (Kosovo und Mazedonien) Ausschreibungen
in den Bereichen soziale Sicherung (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ)
und Frauenförderung (EuropeAid) gewonnen. In Tadschikistan setzt der IB von 2013 bis 2016
ein von EuropeAid gefördertes Projekt um, das die lokalen sozialen Dienste umbaut. In Ägypten, Sierra Leone und China führten die Beratungsleistungen des IB im Auftrag der GIZ und
von Partnern aus der Privatwirtschaft zu Folgeaufträgen.
Auch die IB-Strukturen im Ausland haben sich positiv entwickelt. Die IB-eigene Stiftung in
Polen erweiterte ihren Maßnahmenkatalog. Die gewerbliche GmbH des IB in der Türkei,
IBETH, betreibt jetzt eine Förderschule mit integrierten Reha-Maßnahmen in Antalya. Das
China-Büro des IB in Peking akquirierte ansehnliche Aufträge der Privatwirtschaft im Bildungs- und Beratungsbereich. In Georgien bieten die Beteiligungen des IB an Bildungsinstitutionen Chancen auf weitere Aktivitäten in der Kaukasusregion. In Tscheboksary (Autonome
Tschuwaschische Republik) hat er sein erstes Büro in der Russischen Föderation in Tschuwaschien eröffnet, das Bildungsangebote für Jugendliche und Fachkräfte in Deutschland sowie
Beratungsleistungen für Behörden und Firmen in Tschuwaschien bereithält.
Dank seiner guten Kontakte zu EU-Einrichtungen und europäischen Netzwerken hat der IB
zwei Großveranstaltungen in Frankfurt am Main und Berlin organisieren können. Während
die Berliner Konferenz zum Thema Jugendarmut von einer Jugendkonferenz in Brandenburg
begleitet wurde, hat der Europäische Verband Beruflicher Bildungsträger (EVBB) in Frankfurt
Fragen zu sozialer Kohäsion und beruflicher Integration benachteiligter Menschen diskutiert.
Das Spektrum benachteiligter Zielgruppen ist auch Gegenstand des Jugendhilfeportals
Y.E.S. Forum und des Netzwerks Karawane 2000, wo der IB in den Entscheidungsgremien
vertreten ist.
32
„ Das IB-Engagement in Entwicklungs- und
Schwellenländern ist ein wichtiger Baustein
der Internationalen Arbeit.“
33
Die IB-Gruppe
Der IB ist mit seinem eingetragenen Verein, seinen Gesellschaften und Beteiligungen einer
der großen Dienstleister in den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland.
Wirtschaftliche Entwicklung des Vereins und
seiner Tochtergesellschaften
Wie bereits in den Vorjahren gingen auch 2012 die Umsätze in den Geschäftsfeldern der Beruflichen Bildung stark zurück. Obwohl bei der Sozialen Arbeit erneut
Umsatzgewinne verzeichnet werden konnten, reichte das nicht aus, um die Rückgänge in
anderen Bereich zu kompensieren.
Entsprechend sank der Gesamtumsatz der IB-Gruppe erneut, und zwar um rund 20
Millionen Euro. Durch seine strategische Ausrichtung ist der IB auf diesen Strukturwandel vorbereitet. Mit dem Zukunftsprojekt II wurden Anfang 2013 die größten Strukturanpassungen in
der Geschichte des IB gestartet. Der Umbau der Organisationsstrukturen wird schon 2013 Auswirkungen auf das Ergebnis der IB-Gruppe haben, der Abschluss des Projekts ist für
2014 geplant.
Umsatzentwicklung der IB-Gruppe
Mio. Euro
2012
2011
e.V. n
IB GmbH n
BV GmbH n
IB-GIS mbH n
* inkl. IB Service GmbH
34
2010
2009
2008
348
104 28 13* = 492
370
109 26 6 = 512
391
123
402
415
23 6 = 543
125 18 7 = 552
108 7 = 530
DER VEREIN
Internationaler Bund
Freier Träger der Jugend-,
Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
Im Geschäftsjahr 2012 erzielte der Internationale
Bund e.V. einen Umsatz von 347,6 Millionen Euro,
22,6 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.
Die Umsatzrückgänge resultieren fast ausschließlich
aus Aktivitäten der Beruflichen Bildung und sind
eine Folge des demografischen Wandels sowie das
Resultat der Sparmaßnahmen der Bundesagentur für
Arbeit sowohl in der Berufsvorbereitung als auch in
der Berufsausbildung. Selbst die Weiterbildung im
Erwachsenenbereich sowie die Qualifikation für
Menschen ohne Ausbildung wurden in den vergangenen Jahren drastisch reduziert.
Insgesamt ging der Umsatz in den Geschäftsfeldern
der Beruflichen Bildung um 31,2 Millionen Euro zurück. Bereinigt um die durchlaufenden Gelder wie
Ausbildungsvergütungen und Taschengelder reduziert sich dieser Rückgang auf 19,9 Millionen Euro.
Im Bereich der Beruflichen Bildung ging lediglich
bei den Geschäftsfeldern Sprache / Allgemeinbildung
sowie bei den IB-Schulen der Umsatz leicht nach
oben.
Bei den Geschäftsfeldern der Sozialen Arbeit stieg
der Umsatz um 9,4 Millionen Euro (bereinigt um 8,5
Millionen Euro). Der Ausbau des Bundesfreiwilligendienstes hat mit vier Millionen Euro wesentlich
dazu beigetragen. Aber auch bei den Erziehungshil-
fen (plus 1,4 Millionen Euro), der Behindertenhilfe
(plus zwei Millionen Euro), der Migration (plus 2,2
Millionen Euro) und der Kinderförderung und
-bildung / Offene Kinder- und Jugendarbeit (plus 0,5
Millionen Euro) konnten höhere Umsätze erzielt
werden.
Mit einem Bilanzgewinn in Höhe von 218.000 Euro
weist der IB ein positives Ergebnis aus. Der Liegenschaftsverkauf in Berlin sowie die reduzierte Neubildung von Drohverlustrückstellungen haben sich
positiv auf die Ergebnisgestaltung ausgewirkt, wenngleich eine Sonderabschreibung auf eine Liegenschaft in Frankfurt die positiven Effekte wieder
geschmälert haben.
Die Bilanzsumme des IB hat sich gegenüber dem
Vorjahr von 180,2 Millionen Euro auf 171,7 Millionen Euro reduziert. Nach Zuführung des Bilanzgewinns steigt die Eigenkapitalquote von 16,2 Prozent
in 2012 auf 17,2 Prozent leicht an.
Der IB investierte im Jahr 2012 9,3 Millionen Euro.
Davon entfielen 5,8 Millionen Euro auf Bauten und
3,5 Millionen Euro auf Ausstattungsinvestitionen.
35
Der Verein: an Gesamterträgen* standen 2012 zur Verfügung
Mio. Euro
Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit
Finanzierung durch ARGEn, optierende Kommunen, Landkreise
Finanzierung durch EU, internationale Aktivitäten
Finanzierung durch den Bund
Finanzierung durch die Bundesländer/Regierungspräsidien/Kreise
Finanzierung durch Kommunen
Finanzierung durch Pflegedienstleistungen
Erträge aus Verträgen mit Unternehmen, Institutionen und Teilnehmern
Spenden, Bußgelder und Beiträge
Sonstige Erträge
81,2
14,3
10,4
25,3
77,7
85,4
10,1
23,4
1,2
47,4
(21,6 %)
(3,8 %)
(2,8 %)
(6,7 %)
(20,6 %)
(22,7 %)
(2,7 %)
(6,2 %)
(0,3 %)
(12,6 %)
* Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge
Der Verein: Verwendung der Mittel 2012 nach Geschäftsfeldern
Erziehungshilfen/Jugendwohnen
Jugendsozialarbeit
Kinderhilfen
Arbeit mit alten, behinderten und benachteiligten Menschen
Migrationshilfen
Freiwilligendienste
Sprache und Allgemeinbildung
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Beschäftigungsprojekte
Berufsvorbereitung
Berufsausbildung
Reha-Ausbildung
Ausbildungsbegleitende Hilfen
Weiterbildung
Hotels und Gästehäuser
Privat- und Ersatzschulen
Sonstiges
36
11,6
5,7
16,0
11,2
4,3
5,7
2,5
2,7
7,0
7,7
9,2
0,9
2,4
4,2
8,9
0,2
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
GEMEINNÜTZIGE TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGEN
Internationaler Bund
Gesellschaft für Beschäftigung,
Bildung und soziale Dienste mbH
Die Internationaler Bund Gesellschaft für Beschäftigung, Bildung und soziale Dienste mbH
(IB GmbH) ist eine 100-prozentige Tochter des
Internationalen Bundes e.V.
Die Gesellschaft ist in sechs handelsrechtlich selbstständige Niederlassungen gegliedert: Niederlassung
Süd (Bayern, Baden-Württemberg), Niederlassung
Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Niederlassung Ost (Thüringen, Sachsen), Niederlassung
Nord (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Sachsen-Anhalt),
Niederlassung West (Nordrhein-Westfalen) und die
2011 gegründete Niederlassung Berlin-Brandenburg.
Die IB GmbH hält 100 Prozent der Anteile an der
gemeinnützigen Internationaler Bund Gesellschaft
für Soziale Dienste mbH (IB SD GmbH). Diese
Tochtergesellschaft hat ihren Tätigkeitsbereich
in Nordrhein-Westfalen im Geschäftsfeld Soziale
Arbeit mit Angeboten in den Bereichen Jugendhilfe,
betreute Wohnformen, Betreuung spezifischer Zielgruppen in Wohnheimen, Migrationsdienste und
ambulante Erziehungshilfen.
Im Geschäftsjahr 2012 konnte die IB GmbH ihre
geplanten Umsatz- und Ergebnisziele nicht erreichen.
Insgesamt weist die Gesellschaft einen Umsatz in
Höhe von 89,8 Millionen Euro aus (Vorjahr: 95,4
Millionen Euro).
Die gesetzliche Schuldenbremse, die Instrumentenreform der Bundesagentur für Arbeit und der demografische Wandel führten auch 2012 zu einem sinkenden Auftragsvolumen und somit zu weiteren Umsatzrückgängen in der Beruflichen Bildung. In der
Sozialen Arbeit hingegen war auch 2012 wiederum
ein Umsatzzuwachs in Höhe von 4,6 Millionen Euro
zu verzeichnen, vor allem in den Geschäftsfeldern
Erziehungshilfen sowie Kinderförderung und -bildung/Offene Kinder- und Jugendarbeit.
Insgesamt verschärfte sich die Ergebnisentwicklung
der IB GmbH durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in der Beruflichen Bildung für
das pädagogische Personal. Im letzten Quartal 2012
führte dies zu Personalmehrkosten in Höhe von rund
340.000 Euro.
Demografische Entwicklung, Fachkräftemangel,
wirtschaftlicher Strukturwandel und die damit einhergehenden Veränderungen in der Weiterbildungsbranche veranlassen die IB GmbH, auch künftig alle
Anstrengungen zu unternehmen, die Monostruktur
zu durchbrechen und das Produktportfolio in zukünftige Wachstumsmärkte zu lenken. Damit nimmt die
Bedeutung der Landkreise und Kommunen als Auftraggeber von Maßnahmen im Bereich der Sozialen
Arbeit für die IB GmbH stetig zu.
Massive Umsatzrückgänge führten bei der Niederlassung Süd im Geschäftsjahr zu Raumüberhängen
und partiell zu mangelnder Personalauslastung und
mangelhafter Refinanzierung der Management- und
Verwaltungskosten. Die Hoffnung, über Ausschreibungen und das Angebot neuer Bildungs- und Betreuungsmaßnahmen zu mehr Arbeit zu kommen,
zerschlug sich, weil am wichtigen Standort Pforzheim so gut wie nichts ausgeschrieben und fast keine
Bildungsgutscheine ausgegeben wurden. Die nicht
zutreffende Ankündigung über die Fortführung einer
großen Maßnahme am Standort Nürnberg verschärfte
die Problematik zusätzlich. Um einer sektional beobachtbaren Abwendung des Personals von der
Niederlassung entgegenzuwirken, wurde in der
Zweigstelle Bayern Kurzarbeit eingeführt. Da sich
die Auftragslage dort positiver als zunächst gedacht
entwickelte, konnte diese vorzeitig beendet werden.
Zu den Kerngeschäftsfeldern der Niederlassung
Südwest gehören Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, die integrative und kooperative Berufsausbildung sowie die Qualifizierung von SGB-IIEmpfängern. Rückläufige Teilnehmerzahlen in Maßnahmen der Arbeitsagenturen und des Europäischen
Sozialfonds sowie die Aufgabe eines Sozialwarenhauses, das nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben
war, führten zu Umsatzverlusten. Die Begrenzung
auf Arbeitsmarktdienstleistungen und Maßnahmen
der Beruflichen Bildung ist ein strukturelles Problem
der Niederlassung. Die Erweiterung des Produktportfolios ist ein strategischer Schwerpunkt der Niederlassung.
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass sich der lange
Atem lohnt: Im Berichtszeitraum wurden unter
anderem die Weichen für die Durchführung einer
37
Tagesgruppe für Kinder gestellt, die 2013 ihren Betrieb
aufnehmen wird, der Einstieg in die Schulsozialarbeit
ist erfolgt, Angebote zur Förderung von Migrantinnen
und Migranten wurden platziert, ein Auftrag für das
Catering von Schulverpflegung wurde gewonnen.
Die Schwerpunkte der Niederlassung West liegen
im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung
für Jugendliche und Erwachsene, der Berufseinstiegsbegleitung, der Arbeitsvermittlung, der Integrations- und Sprachkurse sowie einer Fachschule für
Altenpflege. Für die Zweigstellen Nord und Süd ist
es durch eine Arbeitsverdichtung gelungen, das Geschäftsjahr 2012 positiver abzuschließen als geplant.
Das Arbeitsprojekt geriet durch den Verlust der großen Maßnahme „Wege in Arbeit“ in eine schwierige
Situation. Um die Stabilisierung der Niederlassung
voranzutreiben, wurde gespart und intensiv an der
Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsfelder
gearbeitet. Die Bereiche Selbstzahler und differenzierte Angebote für Betriebe und Kooperationspartner konnten erweitert werden und an diversen
Standorten waren Weiter- und Ausbildungslehrgänge
für unterschiedlichste Kunden erfolgreich.
Das Geschäftsjahr 2012 der Niederlassung Nord war
geprägt von Sanierungsanstrengungen und Schließungen der Standorte Güstrow, Magdeburg und von Teilen
des Standorts Neumünster. Damit besteht die Niederlassung Nord jetzt noch aus den Bildungszentren
Hamburg, Nord-Niedersachsen, Elmshorn und dem
Internat in Wittenberg. Auch 2012 waren die Bundesagentur für Arbeit beziehungsweise die ARGEn Auftraggeber fast aller Angebote der Niederlassung. Der
Rückgang der Teilnehmerzahlen in diesem Bereich
trifft die Niederlassung Nord in vollem Ausmaß.
Chancen in der Beruflichen Bildung wurden durch
Maßnahmen im Bereich Übergang Schule/Beruf
(BerEb, BerEb-BK, Potenzialanalysen, BOP) genutzt.
Im Berichtszeitraum musste auch die Niederlassung
Ost Umsatzrückgänge in der Beruflichen Bildung
38
hinnehmen. Übernahmen von Einrichtungen aus dem
Verbund Sachsen konnten dies nicht ändern. In der
Sozialen Arbeit wurden Marktanteile in den Hilfen
zur Erziehung, der Kindertagesbetreuung und der
Seniorenarbeit hinzugewonnen. Vor allem im Geschäftsfeld Pflege und Betreuung von Senioren
wurden neue Dienstleistungen angeboten. Drei
Ambulante Pflegedienste konnten eröffnen und erweiterten dieses Geschäftsfeld. Im Seniorenzentrum
Meißen wurde eine Kurzzeitpflege mit 15 Plätzen
etabliert. Durch ein ausgewogenes Verhältnis von
Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie sozialen
Dienstleistungsangeboten und dem Ausbau sozialer
Arbeitsfelder konnte jedoch ein haushaltskonformes
positives Ergebnis bei rückläufigem Umsatz erreicht
werden. Chancen sieht die Niederlassung beim Ausbau des Geschäftsfelds Altenpflege.
Die Zweigstelle Berlin der Niederlassung BerlinBrandenburg hat erst im September 2011 ihr operatives Geschäft begonnen. Von September 2012 an
wurden die Berliner Aktivitäten in den Geschäftsfeldern der Beruflichen Bildung ausschließlich in der
GmbH koordiniert und durchgeführt.
Kerngeschäftsfelder sind die Berufsvorbereitung
(BVB), die Ausbildung in den Bereichen Rehabilitation und Benachteiligtenförderung, die Fortbildung
und Umschulung (FuU), die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (Ülu) im Auftrag der Berliner
Malerinnung und die Beschäftigungsmaßnahmen
(AGH). Gelungen ist der Einstieg in das Berufsorientierungsprogramm (BOP) und das Berliner Programm zur vertieften Berufsorientierung (BVBO).
Die Optionen der in 2011 gewonnenen Maßnahmen
wurden 2012 mit verringerter Teilnehmerzahl gezogen und Maßnahmen des IB e.V. mit Perspektive in
die GmbH eingegliedert. Die Umsatzziele wurden
2012 übertroffen. Ausschreibungserfolge konnten im
Berichtszeitraum jedoch nicht erzielt und in der
Folge der Einstieg in neue Arbeitsmarktdienstleistungen noch nicht realisiert werden.
Internationaler Bund
Soziale Dienste GmbH
Die IB Soziale Dienste GmbH (IB SD GmbH) ist
in den Geschäftsfeldern Erziehungshilfen, Jugendsozialarbeit, Migration, Kinderförderung, Wohnungslosenhilfe und Schuldnerberatung sowie
Freiwilligendienste aktiv. Die Mitarbeiterzahl stieg
in den vergangenen zwei Jahren um 74 von 379
auf 453.
Die Gesellschaft befand sich im Berichtszeitraum im
stetigen Wachstum. So konnten die Geschäftsjahre
2011 und 2012 jeweils gegenüber dem Vorjahr mit
einer Umsatzsteigerung und einem positiven Jahresergebnis abgeschlossen werden.
Das Projekt für Schulverweigerer „Die 2. Chance“
wurde wegen seiner guten Reputation („Best-practice“-Programm 2010) im Jahr 2011 ins Bundeskanzleramt eingeladen. So erhielt die für das Projekt
zuständige Mitarbeiterin die Möglichkeit, Bundeskanzlerin Angela Merkel die Arbeit der IB SD GmbH
in Berlin vorzustellen. Der Jugendmigrationsdienst
in Köln arbeitete an der Erstellung eines Imagefilms
im Auftrag des Servicebüros Jugendmigrationsdienste – finanziert vom Bundesministerium für
Familie, Frauen, Senioren und Jugend – aktiv mit.
Darüber hinaus ist es 2012 im Oberbergischen Kreis
gelungen, mit einem eindrucksvollen Konzept Fördergelder in größerem Umfang von der Rhein-EnergieStiftung für das Familienprojekt Hippy zu akquirieren. Zusammen mit einer Anschubfinanzierung
von der Impuls Deutschland gGmbH ist das Projekt
bis 2014 gesichert. Im Bereich der stationären Hilfen
konnten die sozialpädagogischen Lebensgemeinschaften 2012 um mehrere Plätze sowohl in der
Wohngruppe Resinghof in Borken als auch in Voerde
und in Köln weiter ausgebaut werden. Ebenso wurde
im vergangenen Jahr die Planung für eine Maßnahme
aus dem Zukunftsprojekt I im Bereich der ambulanten Intensivbetreuung für psychisch beeinträchtigte
Eltern und deren Kinder in Oberhausen erfolgreich
gestartet.
Die Zukunftsfähigkeit der IB SD GmbH besteht in
der konstanten Weiterentwicklung der Konzepte und
im Ausbau der Geschäftsfelder entsprechend den Bedürfnissen des Marktes und den Vorgaben aus den
Strategischen Leitlinien der IB-Gruppe. So ist es
möglich, ein kontinuierliches Wachstum für die Gesellschaft zu erzielen. In vielen sozialen Bereichen
fungiert die Gesellschaft als Vorreiter.
39
Internationaler Bund
IB-Gesellschaft für
interdisziplinäre Studien mbH
Die GIS betreibt die IB-Hochschule Berlin und die IB
Medizinische Akademie mit mehr als 100 staatlich
anerkannten Schulen im Bereich der Gesundheitsfach- und Sozialberufe sowie der beruflichen Schulen
im Gesundheits- und Sozialwesen an 26 Standorten
in Deutschland. Hinzu kommen Aktivitäten der Internationalen Arbeit insbesondere in Georgien und
Polen. 2009 konnte die Medizinische Akademie mit
ihrem Betriebsübergang in die GIS deren Umsatzziele
weit übertreffen. Lag der Umsatz im Jahre 2009 noch
bei rund 14 Millionen Euro, so konnte er im Jahre
2012 bereits auf über 26 Millionen Euro gesteigert
werden. 2012 wuchs die Mitarbeiterzahl in der GIS
mit ihren Gesellschaften von 324 auf 400 an.
IB-Hochschule
In den ersten Jahren nach ihrer staatlichen Anerkennung 2007 hat die IB-Hochschule Berlin mit mehr als
500 Studierenden viel Energie in den bundesweiten Auf- und Ausbau der Infrastruktur gelegt. Dazu
gehörte die Gründung von zwei weiteren Studienzentren in Köln und Stuttgart ebenso wie der parallele
Aufbau von zwei Fakultäten (Gesundheits- und Kulturwissenschaften). In der weiteren Entwicklung traten
strukturelle und konzeptionelle Defizite auf, deren
Behebung, zeitgleich mit der Vorbereitung der institutionellen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat
im Oktober 2012, im Fokus der jüngeren Hochschulvergangenheit stand. Ein offizieller Bescheid des
Wissenschaftsrats wurde für Mai 2013 erwartet.
Damit die Hochschule ökonomisch handlungsfähig
ist und sich im akademischen Markt behaupten kann,
40
ist die Weiterentwicklung der Studienzentren, der
Studienprogramme und der Forschungsaktivitäten
zentrale Kernaufgabe in der nahen Zukunft. Derzeit
verfügt die Hochschule über folgende sechs staatlich
anerkannte Studiengänge: Gesundheitspädagogik,
Therapiewissenschaft, Ergotherapie, Logopädie,
Physiotherapie und Kommunikationsdesign. Die
Kombination von Berufstätigkeit und Studienmöglichkeit stellt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal
der IB-Hochschule dar.
Medizinische Akademie
Die GIS gehört dank der Medizinischen Akademie
bundesweit zu den führenden Anbietern von Ausbildungen und beruflichen Qualifikationen in den Therapieberufen. Diese Position soll nicht nur gehalten,
sondern in Verbindung mit ausbildungsbegleitenden
Programmen der IB-Hochschule ausgebaut werden.
An den Schulen der Medizinischen Akademie in den
Gesundheitsfach- und Sozialberufen sowie an den
beruflichen Schulen im Gesundheits- und Sozialwesen sind rund 4200 Schülerinnen und Schüler
eingeschrieben.
Wachstumspotenziale bietet das Feld der Pflegeschulen (Kranken- und Altenpflege) trotz aktuell
schwieriger gesetzlicher Finanzierungsregelungen.
Die anstehende Novelle des Pflegeberufegesetzes
lässt für die Zukunft auf eine erhebliche Ausweitung
dieses Geschäftsfeldes hoffen. Weiter wachsende Bedeutung kommt zudem dem Bereich der Beruflichen
Schulen in der GIS zu, die inzwischen mehr als zehn
Prozent ihres Gesamtumsatzes ausmachen.
Internationaler Bund
Fachschule für Gesundheitsfachberufe
Bad Salzungen gGmbH
2004 wurde die Gesellschaft mit Sitz in Bad Salzungen gegründet. Gesellschafter sind der IB e.V. und
das Klinikum Bad Salzungen GmbH, wobei die IBGIS das Management stellt. Wegen der steigenden
Zahl älterer Menschen wird es im Bereich der Kranken- und Altenpflege einen immer höheren Bedarf
geben. Dank der Genehmigung des Thüringer Kultusministeriums konnte in den Jahren 2011 und 2012
jeweils eine Klasse an der höheren Berufsfachschule
für Altenpflege eingerichtet werden. 2012 besuchten
76 Krankenpflegeschüler und 26 Altenpflegeschüler
die beiden Schulen. Dort lehren vier fest angestellte
Mitarbeiter sowie 18 Honorardozenten. Geschultes
Stationspersonal des angrenzenden Klinikums ist
für die praktische Anleitung zuständig. Das GAIAProgramm (Gewinnung Auszubildender im Ausland)
und das FIA-Programm (Fachkräftegewinnung im
Ausland) wurden in den jeweiligen Fachschulen mit
Auszubildenden und fertig ausgebildeten Fachkräften aus Italien, Polen und Spanien erfolgreich durchgeführt. Dieses neue Geschäftsfeld bietet große
Zukunftschancen.
Internationaler Bund
Medizinische Akademie
IB MEDAU GmbH
Die Gesellschaft Medizinische Akademie IB
MEDAU GmbH wurde am 30. Dezember 2009 mit
Sitz in München gegründet. Am 1. Januar 2010
wurde die Berufsfachschule für Logopädie München
von der IB MEDAU GmbH Coburg ausgegliedert
und von der Trägerschaft der neuen Gesellschaft
übernommen. Die IB-GIS mbH Berlin – mit Verwaltungssitz in Stuttgart – führt das Management der IB
MEDAU GmbH durch. Derzeit werden fünf fest
angestellte Mitarbeiterinnen sowie rund 18 neben-
berufliche Honorarmitarbeiterinnen und -mitarbeiter
beschäftigt. Im Jahre 2012 nahmen 49 Schüler an der
Ausbildung der Logopädieschule teil.
Der Standort der Logopädieschule hat sich wegen der
modernen räumlichen Bedingungen und der guten
Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel bewährt und hebt die Schule unter Konkurrenten hervor. Die Bewerbersituation ist zufriedenstellend. Die
Gesamtentwicklung der Berufsfachschule für Logopädie entspricht den Erwartungen.
Internationaler Bund
Medizinische Akademie
Hamburg GmbH
2009 wurde die MAH – Medizinische Akademie
Hamburg GmbH – gegründet. Der Sitz befindet sich
in der Hansestadt selbst, das Management hat die
GIS übernommen. Die Berufsfachschulen Ergotherapie und Physiotherapie, aus der Asklepios-Kliniken
Hamburg GmbH ausgelagert, wurden erfolgreich
weitergeführt. Die im Jahre 2011 hinzugekommene
Schule für Logopädie wurde im Laufe des Jahres
2012 vereinbarungsgemäß an die IB-GIS übergeben.
2012 befinden sich in den zwei Berufsfachschulen für
Ergo- und Physiotherapie mehr als 120 Schüler.
In der Kombination mit den grundständigen Studiengängen der IB-Hochschule wird auch die Ent-
wicklung des Standortes als ein Zukunftsmodell im
Rahmen der Akademisierung in den Gesundheitsfachberufen gesehen. In der Gesellschaft sind zum
Stichtag des 31.12. 2012 neun Arbeitnehmer beschäftigt. Mit 18 Auszubildenden im Bereich der Krankenpflege aus Italien führt die Medizinische Akademie
Hamburg GmbH das GAIA-Programm (Gewinnung
Auszubildender im Ausland) als Modellversuch
erfolgreich durch, um zum einen dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, zum anderen aber auch, um Jugendlichen aus anderen
europäischen Ländern berufliche Perspektiven zu
bieten.
41
GEWERBLICHE TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGEN
Internationaler Bund
IB Beteiligungs- und
Verwaltungs-GmbH
Gegenstand der BV GmbH sind der Erwerb und die
Verwaltung von Beteiligungen, insbesondere an Gesellschaften mit beschränkter Haftung, deren Tätigkeiten den satzungsgemäßen Zielen des IB e.V.
entsprechen, und der Erwerb, die Vermietung und die
Verwaltung von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, die den satzungsgemäßen Zielen des
IB e.V. dienen. Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am
Main.
Aufgabe der BV GmbH ist die Steuerung nicht gemeinnütziger Aktivitäten des IB e.V. Sie gründet und
verwaltet Tochtergesellschaften, beteiligt sich an Unternehmen und stellt die Übereinstimmung dieser
Gesellschaften mit den Zielen des IB e.V. sicher.
Internationaler Bund
ABCD Arbeit Bildung Consulting
und Dienstleistung GmbH
Das Jahr 2012 hat maßgeblich dazu beigetragen, das
neu entwickelte Produktportfolio in den Zielmärkten
weiter bekannt zu machen und in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen umzusetzen.
Die Abwicklung eines bundesweiten Transferprojektes durch lokale Einheiten des IB hat die Stärke bundesweiter Präsenz für Firmenkunden deutlich gemacht –
weitere Aufträge für 2013 konnten mit diesem Referenzprojekt akquiriert werden. Des Weiteren hat die
ABCD GmbH den Zuschlag für das ESF-Projekt „Fit
für den Gast“ erhalten, es wird in Hessen mit fünf
Hotels und rund 300 Beschäftigten umgesetzt. Ziel
des Projektes ist die Förderung von Fortbildungsstrategien in Unternehmen.
Der Ausbau der Zeitarbeit ist durch eine stärkere
Ausrichtung auf Vermittlungen aus dem europäischen Ausland ersetzt worden. Kontakte nach Portugal, Polen und Russland sind weiter ausgebaut
worden, um über Trainingsprogramme passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für deutsche Firmen zu
akquirieren. Hier wurde die ABCD GmbH als
Systempartner für Personalvermittlung in mehreren
Unternehmen geführt.
Ziele und strategische Ausrichtung der ABCD GmbH
für 2013 orientieren sich stark an dem Umstrukturierungsprozess des IB, die Geschäftsfelder der ABCD
GmbH werden zu einem großen Teil in die zukünftige GmbH-Struktur integriert werden.
Internationaler Bund
Hotel Friedberger Warte
GmbH
Die Hotel Friedberger Warte GmbH besteht aus
einem Ausbildungshotel im Viersternesegment und
dem Bier- und Apfelweinlokal Friedberger Warte
als Ergänzung des Hotelangebots. Zu den Alleinstellungsmerkmalen zählen die außerbetriebliche
Ausbildung in einem Hotel der gehobenen Mittelklasse und die größte Schulungs- und Eventküche in
Hessen und Süddeutschland. Zu den Zielen neben
der Bestandssicherung des aktiven Geschäftes ge-
42
hören die Optimierung der Ausbildung, die Instandhaltung der Zimmer und die konzeptionelle Neuausrichtung der Hotelgastronomie. Die Gesellschaft
konnte in den vergangenen Jahren Umsätze und Erträge maximieren und die Herausforderung bestens
meistern, die BaE-Ausbildung in Einklang mit einem
gewerblichen Hotelbetrieb zu bringen. Das Hotel ist
am Frankfurter Markt sehr gut aufgestellt und konnte
seinen Bekanntheitsgrad stetig steigern.
Im Rahmen eines Berater- und Managementvertrages
war IBETH im Jahr 2011 verantwortlich für die Vorbereitung und Inbetriebnahme eines Rehabilitationszentrums für behinderte Menschen in Antalya. Daran
anschließend übernahm IBETH das Management des
laufenden Betriebs in der Anlaufphase.
Auf diesen Erfahrungen aufbauend hat IBETH seit
Ende 2012 nun die Geschäftsführung einer privaten
Förderschule/Rehabilitationseinrichtung für Kinder
und Jugendliche mit einer Kapazität für bis zu 400 behinderte Schüler, ebenfalls in Antalya, übernommen.
Für 2013 wurde der Erwerb sämtlicher Gesellschaftsanteile vorbereitet. Ziel ist die Entwicklung zusätzlicher komplementärer und ergänzender Angebote für
Jugendliche und junge Erwachsene zur Verbesserung
der sozialen und beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung in der Provinz Antalya. Die
Angebote werden innerhalb einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Verbund IB-Behindertenhilfe entwickelt.
Die Förderschule wird damit eine der größten außerdeutschen Betriebsstätten des IB e.V. Das strategische
Ziel des nachhaltigen Ausbaus der Geschäftstätigkeiten im Ausland wird umgesetzt. Weiterhin war
IBETH aktiv in den Bereichen Beratung, Schulung
und Konzeptentwicklung von Trägern mit den
Schwerpunkten Behinderten- und Seniorenarbeit. Die
Angebote kleinerer Schulungen für öffentliche und
private Einrichtungen unter anderem in Zusammenarbeit mit der IB-Behindertenhilfe in den Bereichen
EFQM, Berufliche Bildung für behinderte Menschen
und Sprachtherapie wurden gut angenommen.
In Umsetzung des pädagogischen Auftrags der IBGruppe organisierte und betreute IBETH unterschiedliche internationale Projekte. Hervorzuheben sind
Hospitationsaufenthalte für Schüler der IB-GIS mbH
Akademien sowie für benachteiligte IB-Auszubildende der Fachbereiche Gartenbau, Oberflächengestaltung sowie des Hotel- und Gaststättengewerbes
des Verbundes Brandenburg. Mit dem IB VAP Franken arbeitete IBETH am Aufbau eines Freiwilligendienste in der Türkei.
Internationaler Bund
IB Versicherungs-VermittlungsGmbH
Die IB Versicherungs-Vermittlungs-GmbH mit Sitz in
Stuttgart hat in den Jahren 2011 und 2012 ihre erfolgreiche Tätigkeit fortsetzen können, wobei die Gewinne
auf der Grundlage eines Gewinnabführungsvertrages an die alleinige Gesellschafterin, die IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH, abgeführt wurden.
Das gesamte Versicherungsgeschäft für den Bereich
Lebens- und Sachversicherungen – Verhandlung bestehender Versicherungs-/Rahmenverträge, Neuabschlüsse, Abwicklung von Schadensfällen – wird wie
bisher von zwei Mitarbeitern und der Geschäftsführung
mit insgesamt 2,75 Planstellen abgewickelt. Die Zielsetzung der IB VV GmbH bleibt, bei laufender kundenorientierter Marktanalyse mit den Versicherungsgebern optimale Preis-Leistungs-Angebote für die
Kunden, die IB-Gruppe, ihre Mitarbeiter und auch für
Dritte zu verhandeln. Die Zusammenarbeit mit der
Conopera GmbH wurde durch die Entwicklung einer
Internetplattform 2011 weiter ausgebaut und von den
IB-Mitarbeitern gut angenommen. Im Jahr 2012 wurden die umfangreichen Angebote für die Mitarbeiter
der IB-Gruppe nochmals erweitert.
Internationaler Bund
IB Service GmbH
Die IB Service GmbH wurde Ende 2010 mit dem Ziel
gegründet, externe Reinigungsdienstleistungen innerhalb der IB-Gruppe eigenständig durchführen zu können. Um eine dem Reinigungsgewerbe entsprechende
Leistung anbieten zu können, wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Firma Zehnacker Gebäudereinigung GmbH abgeschlossen, die die organisatorische Umsetzung der Aufträge unterstützt. Die IB Beteiligungs- und Verwaltungs-GmbH hält 51 Prozent der
IB Service GmbH, die Firma Zehnacker 49 Prozent.
Im Januar 2011 startete die IB Service GmbH mit acht
Einrichtungen und hatte einen Monatsumsatz von
25.000 Euro. Zum Jahresende wurde ein Umsatz in
Höhe von 1,2 Millionen Euro erreicht. Im Jahr 2012
konnte der Umsatz verdreifacht werden und liegt jetzt
bei 3,6 Millionen Euro. Im Januar 2013 wurden 248
Einrichtungen von 434 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Reinigungsdienstleistungen, Hauswirtschafts- und Hausmeisterservice mit einem Monatsumsatz von 351.000 Euro versorgt.
43
Die IB-Gruppe im Überblick
Mitgliederversammlung
Präsidium
Landesrepräsentanten
Vorstand
Stiftung
IB-Polska
Gemeinnützige
Beteiligungen
Stiftungsrat
IB GmbH
Gesellschaft
für interdisziplinäre
Studien mbH
Aufsichtsrat
Aufsichtsrat
Geschäftsführung
Bildung und
Soziale Arbeit
Geschäftsführung
Finanzen,
Rechnungswesen und
Controlling
IB Soziale
Dienste GmbH
Niederlassungen
Nord, Ost, Süd,
Südwest, West,
Berlin/Brandenburg
IBHochschule
Med.
Akademie
Geschäftsführung
Personal
und Recht
VB
Nord
VB
Berlin
VB
Brandenburg
VB Niedersachsen/
SachsenAnhalt/
Bremen
VB
Sachsen
VB
Baden
VB
Bayern
VB
Württemberg
VB
Hessen
VB
IB
Behindertenhilfe
VB
NordrheinWestfalen
VB
RheinlandPfalz/
Saarland
Einrichtungen
Zweigstellen
Gemeinnützige Tochtergesellschaften
und Beteiligungen
Der Verein
Bevollmächtigte
des Vorstandes
für Tochtergesellschaften
und
Beteiligungen
ABCD
GmbH
IB Beteiligungs- und
Verwaltungs-GmbH
Aufsichtsrat
Hotel
Friedberger
Warte
GmbH
IBETH
Türkei
GmbH
IB VerBesicherungs- IB Service
teiligungen
Vermittlungs- GmbH
an GmbHs
GmbH
Zweigstellen
Gewerbliche Tochtergesellschaften
und Beteiligungen
© Organisation 8/2012
Präsidium
Kuratorium
Landesrepräsentanten
Senator e.h. Bruno W. Köbele (Präsident)
Dr. Sabine Bergmann-Pohl (Vizepräsidentin)
Dr. Hans Geisler (Vizepräsident)
Senator e.h. Georg Mehl (Vizepräsident)
Dr. h.c. Georg Leber † (Ehrenvorsitzender)
Dr. Herbert Ehrenberg (Ehrenpräsident)
Die Arbeit des IB wird von einem Bundeskuratorium
und Verbund- und Einrichtungskuratorien sowie
Fördervereinen unterstützt. Das Bundeskuratorium
berät zu aktuellen sozialpolitischen Fragen und gibt
dem Präsidium Empfehlungen. Die Verbund- und Einrichtungskuratorien sowie die Förder vereine beraten
und unterstützen Verbünde und Einrichtungen des IB.
Ihre Mitglieder sollen nach Erfahrung und Tätigkeit
eine vielfältige Förderung der Einrichtung und der
dort betreuten Menschen möglich machen.
Hannelore Beer (Bayern)
Jochen Daffinger (Thüringen)
Torsten Laut (Niedersachsen/Sachsen-Anhalt/Bremen)
Udo Hinze (Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern/
Schleswig-Holstein)
Astrid Goethe (Brandenburg)
Gudrun Kneip (Rheinland-Pfalz)
N.N. (Sachsen)
Silvia Schott (Berlin)
Jürgen Feucht (Saarland)
Michael Thiele (Hessen)
Bernd Umbach (Baden-Württemberg)
Thomas Wolff (Nordrhein-Westfalen)
Weitere Mitglieder des Präsidiums:
Prof. Dr. Karin Bock, Hans-Jürgen Brackmann,
Carola von Braun, Anke Brunn, Harald Denecken,
Udo Gebhardt, Peter Kippenberg,
Christiane Krajewski, Herbert Mai, Petra Merkel,
Dieter Pitthan, Prof. Dr. h.c. Christa Randzio-Plath,
Dietrich von Reyher, Harald Schartau,
Evelin Schönhut-Keil, Otto Semmler,
Hans-Joachim Wilms
Beirat
Hannelore Beer, Gudrun Kirch, Andreas Koth,
Doris Lauer, Dorothea Melchior, Lucas Modler
44
Mitglieder des Bundeskuratoriums
Anton Pfeifer (Vorsitzender)
Dr. Franz Schade (Stellv. Vorsitzender)
Heinrich Hartmann † (Ehrenvorsitzender)
Weitere Mitglieder des Bundeskuratoriums:
Dr. Hans Arnold, Uwe Berner, Johannes E. Beutler,
Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, Dr. Ulrich Brocker,
Armin Clauss, Jan Cremers, Heinz-Günther Dachrodt,
Prof. Dr. Karen Ellwanger, Dr. h.c. Ernst Gerhardt,
Dr. Regina Görner, Dr. Fritz-Heinz Himmelreich,
Dr. Stefanie Lejeune, Alexander Longolius,
Gero Luckow, Dr. Heinz Muschel, Dr. Albin Nees,
Elisabeth Oswalt, Prof. Dr. Helmut Pütz,
Joachim E. Pulley, Heinke Salisch, Christa Stewens,
Dr. Ernst Theilen, Prof. Dr. Michael Wegner,
Dr. Dorothee Wilms, Edmund Wronski, Alwin Ziel
Betreuen
110
6
28
1087
287
5649
80
8
18
4
12
87
22
170
300
140
130
30
6
2
2
3
8
1
1
1
21
5
4
4
Kindertageseinrichtungen für etwa 12.000 Kinder sowie 30 Betreuungsangebote an Ganztagsgrundschulen
Standorte mit Frühen Hilfen für bis zu 3-jährige Kinder in Familien
Jugendwohnheime/Internate für 1240 Jugendliche und junge Erwachsene
Betreute in den stationären Erziehungshilfen
Betreute in den teilstationären Erziehungshilfen in Tagesgruppen
Betreute in den ambulanten Erziehungshilfen für Kinder, Jugendliche und Familien
Jugendzentren und Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit
Projekte „BodyGuard“ zur Gesundheitsförderung von Jugendlichen
Wohnheime mit 900 Plätzen und 210 Plätze in betreuten Wohngruppen der Wohnungslosenhilfe
Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen
ambulante Wohnhilfen für 2500 Menschen in akuter Wohnungsnot
Jugendmigrationsdienste mit sozialpädagogischen Angeboten betreuen fast 11.000 junge Menschen mit Migrationshintergrund
gemeinwesenorientierte Projekte zur Integration von Zuwanderern (davon 3 Multiplikatorenschulungen)
Einrichtungen der Schulsozialarbeit
Projekte mit Schuldienstleistungen
Beratungsstellen der Jugendsozialarbeit
Projekte Streetwork/Aufsuchende Jugendarbeit
Quartiersmanagements und Sozialraumprojekte
Übergangswohnheime für Zuwanderer, Flüchtlinge und Asylbewerber
Studentenwohnheime
Mädchenwerkstätten
Mädchentreffs
Wohnheime und Wohngruppen für Mädchen und Frauen
Wohnheim für wohnungslose Frauen (mit und ohne Kinder)
Wohnprojekt für alleinerziehende Frauen mit Kindern
Reha-Zentrum für ca. 400 Blinde und Sehbehinderte
Wohnheime und betreute Wohngruppen für geistig Behinderte
Mobile Hilfen für Senioren
Altenpflegeheime mit Kurzzeitpflege
Mehrgenerationenhäuser
Bilden
38 Bildungszentren mit 90 Außenstellen, die in fast 100 Berufen ausbilden
• 4694 Teilnehmer in ausbildungsbegleitenden Hilfen
• 4815 Teilnehmer in Maßnahmen der überbetrieblichen Ausbildung
• 3180 Auszubildende in der Beruflichen Rehabilitation
• 12.682 Jugendliche in berufsorientierenden Bildungsmaßnahmen
• 3000 Teilnehmer in Weiterbildungslehrgängen
• 4500 Teilnehmer in Projekten der Beschäftigung und in Arbeitsgelegenheiten
• 7500 Teilnehmer in Maßnahmen der Aktivierung und des Trainings
3 allgemeinbildende Schulen mit insgesamt 400 Schülerinnen und Schülern
115 Seminare und Projekte der politischen Bildungsarbeit
60 Kooperationen Ganztagsschule
2425 Teilnehmer im Programm zur Berufseinstiegsbegleitung an über 100 Schulen
48 berufsbildende Schulen in freier Trägerschaft (Berufsvorbereitungsjahre, schulische Berufsausbildung,
Berufsakademien, berufliche Gymnasien) mit mehr als 6000 Schülerinnen und Schülern, davon
62 Schulen für Gesundheitsfachberufe (Medizinische Akademien) mit fast 3000 Schülerinnen und Schülern
1 Hochschule der Wirtschaft für Management mit über 250 Studierenden
14 Lernkollegs mit Hilfen für Schüler
38 Standorte des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ) und des „Freiwilligen Ökologischen Jahres“ (FÖJ)
mit fast 6000 Freiwilligen sowie 1500 Freiwilligen bei Trägern, die sich dem IB angeschlossen haben
4 Sprachinstitute mit Außenstellen
14 Kompetenzagenturen
8 Projekte „2. Chance“ (Schulverweigerer)
100 Projekte für Schulverweigerer
20 Standorte Ausbildungsmanagement für Unternehmen
4 niedrigschwellige Beschäftigungsprojekte
Brücken bauen
180 Freiwillige in den verschiedenen Programmen der Internationalen Freiwilligendienste mit etwa
70 Einsatzstellen in 25 Ländern
90 Programme und Projekte im Rahmen von Jugend- und Fachkräfteaustauschen, Praktika und Consultingaufträgen
• Mitglied in vier europäischen Netzwerken (EVBB, Karawane 2000 International, YES Forum und DARE)
6 Unternehmen und Vertretungen in China, Georgien, Polen, Russland und der Türkei
21 Jugendgästehäuser, Tagungszentren und Hotels mit etwa 800.000 Übernachtungen im Jahr
45
Dank an Partner und
Unterstützer
Die Arbeit des Internationalen
Bundes in den mehr als 60 Jahren
seit seiner Gründung wäre ohne
Partner, Freunde und Förderer in
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
nicht möglich gewesen. Auch 2012
hat diese Unterstützung nicht
nachgelassen, die die Arbeit des
IB entscheidend geprägt hat.
Dafür bedanken sich Präsidium,
Vorstand, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des IB herzlich
und freuen sich auf die weitere
Zusammenarbeit.
Hier eine Auswahl der Partner, Förderer und Unterstützer des IB:
Öffentliche Hand:
Bundesagentur für Arbeit
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Bundeszentrale für politische Bildung
Gerichte und Staatsanwaltschaften
Kooptierende Kommunen
Landesministerien und -behörden
Landeswohlfahrtsverband Hessen
Europäische Förderer:
Europäischer Sozialfonds
EuropeAid
Stiftungen:
Siemens-Stiftung
Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch
Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft
Stiftung Haus der kleinen Forscher
46
Unternehmen:
Allianz
Bank für Sozialwirtschaft
Commerzbank
Deutsche Bank
EON edis
Fachverband Außenwerbung
Lotto Hessen
PriceWaterhouseCoopers
RICOH Deutschland
Telekom
Soziallotterie:
Aktion Mensch
Weitere Förderer:
ConAct (Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch)
Deutsch-Französisches Jugendwerk
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement
EFQM
GUTcert
Südwestrundfunk
Tandem (Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch)
EUROPEAID
Der Internationale Bund (IB) ist mit seinem
eingetragenen Verein, seinen Gesellschaften und Beteiligungen
einer der großen Dienstleister in den Bereichen Jugend-,
Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Präsident des
IB e.V. ist Bruno W. Köbele, Senator e.h.
Die IB-Gruppe ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig.
Bundesweit helfen mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in 700 Einrichtungen und Zweigstellen an 300 Orten
jährlich rund 350.000 Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen
und Senioren bei der beruflichen und persönlichen Lebensplanung.
Die Übernahme sozialer Verantwortung und gesellschaftliches
Engagement sind feste Bestandteile des unternehmerischen
Handelns des IB seit seiner Gründung im Jahr 1949.
Wenn im In- und Ausland moderne Aus- und Weiterbildung
sowie berufliche Qualifikation vermittelt werden sollen
oder das fachkundige Management sozialer Dienste gefragt ist:
Der IB hilft weiter!
Sitz des Internationalen Bundes ist Frankfurt am Main.
Internationaler Bund
Freier Träger der Jugend-,
Sozial- und Bildungsarbeit e.V.
Vorstand/Hauptstadtbüro
Hannoversche Straße 19 a
10115 Berlin
Telefon 0 30/21 40 96 0
Fax 0 30/21 40 96 22
[email protected]
Redaktion: Günter Haake, Angelika Brecht-Levy, Dirk Altbürger
Fotoredaktion: Jennifer Clemenz
Fotos: IB, Fotolia, Grams, Hamma, Rumpenhorst, Scherhaufer
Gestaltung: Claudia Ochsenbauer
Druck: Zarbock, Frankfurt am Main
www.internationaler-bund.de
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Kto.-Nr. 932 498 (BLZ 500 800 00)
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geltenden Rechts und darüber hinaus zur Beachtung der in der
Selbstverpflichtung des Deutschen Spendenrates e.V. benannten
Regeln. Dazu gehören u.a. die Vermeidung von Werbung, die gegen
die guten Sitten verstößt, und der Verkauf von Spendenadressen.
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Sitz: Frankfurt am Main · Vereinsregister Nr. 5259
Vorsitzender des Vorstandes: Thiemo Fojkar
Valentin-Senger-Straße 5
60389 Frankfurt am Main
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Fax 0 69/9 45 45-280
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