Bescheidene EM-Bilanz für deutsches Judo-Team

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Bescheidene EM-Bilanz für deutsches Judo-Team
Bescheidene EM-Bilanz für deutsches Judo-Team
Autor: Anonymous User
Letzte Änderung: 09.04.2007
Der Deutsche Dimitri Peters (r) kämpft bei der EM gegen Danijel Hadfi aus Ungarn.
Belgrad (dpa) - Deutschlands Judoka haben bei den Europameisterschaften in Belgrad den ganz
großen Wurf nicht landen können.
Silber für Olympiasiegerin Yvonne Bönisch (Potsdam/bis 57 Kilo) sowie zwei dritte Ränge für Anna von
Harnier (Böblingen/bis 63 Kilo) und Andreas Tölzer (Mönchengladbach/über 100 Kilo) waren die
Ausbeute. Fünf Medaillen hatten sich die Beteiligten von dem immerhin 13-köpfigen EM-Aufgebot erhofft.
»Ich bin nicht unzufrieden, aber auch nicht ganz zufrieden. Einzelne kämpferische Leistungen sind
hervorragend gewesen«, sagte Peter Frese, Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB).
Titelverteidiger Tölzer vergab die letzte Chance auf einen Klassensieg. Bereits im zweiten Kampf unterlag
der 1,93 Meter große Gladbacher dem jungen Franzosen Teddy Riner und büßte damit alle Goldchancen ein.
»Ich fühle mich ziemlich kaputt. Ich habe selten so viele Kämpfe über fast die ganze Zeit kämpfen müssen«,
gestand der entthronte Europameister ein. Im kleinen Finale riss sich der 27-Jährige aber noch einmal
zusammen und bezwang den Ukrainer Jewgeni Sotnikow mit einem Ippon nach einem Innenschenkelwurf.
Olympiasiegerin Bönisch war zunächst etwas enttäuscht über den verpassten Titel, gewann ihrem
überzeugenden Auftritt in der serbischen Hauptstadt dann aber doch positive Züge ab. »Wenn man schon im
Finale steht und dann mit kleinen Wertungen verliert, geht man nicht so glücklich von der Matte«, sagte die
26-Jährige. »Das war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur WM. Dort will ich das Direkt-Ticket zu
Olympia lösen, damit ich mich dann langfristig und in Ruhe auf Peking vorbereiten kann.«
Olympia 2008 haben auch die DJB-Verantwortlichen längst im Blick. »Unser Ziel für die WM wäre im
Idealfall, dass sich acht Athleten für Olympia direkt qualifizieren, so dass sie nicht in die
Qualifikationsmühle müssen«, erläuterte Frese.
Die EM waren die erste Qualifikation, die WM folgt im September in Rio de Janeiro. Wer dort unter die
ersten fünf kommt, sichert seinem nationalen Verband ein Olympia-Ticket. Zudem können die Athleten aus
Europa in insgesamt 13 Turnieren Ranglistenpunkte sammeln. Die neun bestplatzierten Männer und die fünf
besten Frauen dieser Rangliste haben die Fahrkarten nach Peking sicher.
09.04.2007 dpa