Welcher Container-Typ ist für die Anzucht von Abies nordmanniana

Welcher Container-Typ ist für die Anzucht von Abies nordmanniana,
Tannenarten, insbesondere für die Nordmanns- Container,
tanne geeignet?
Qualität
Zusammenfassung - Empfehlungen
Koniferen für den Weihnachtsbaumanbau werden zunehmend in Containern angezogen. So
wurden Nordmannstannen in verschiedenen Containertypen über drei Jahre in ihrem Wachstum verfolgt und ihre innere Qualität mittels Biolumineszensmethode bestimmt. Es zeigte sich,
dass der Anteil an Feinwurzeln der Bäume durch SpringRing-Container und ContitecCocosfasertöpfe (gespült) verbessert wird, was sich gleichfalls in der inneren Qualität der
Bäume widerspiegelt.
Versuchsfrage
Zunehmend werden Weihnachtsbäume im Container angeboten und später ins Freiland gepflanzt. Zu klären war, welcher Containertyp die Ringelwurzelbildung bei der Nordmannstanne
vermeidet und einen hohen Feinwurzelanteil ermöglicht. Von Interesse war es weiterhin zu
wissen, ob mit erhöhtem Feinwurzelanteil die Qualität der Pflanzen beeinflusst werden kann.
Versuchshintergrund
Weihnachtsbäume werden oftmals als Ballenware veräußert. Für die Containeranzucht eignen
sich Koniferen, die möglichst spät im Mai beginnen auszutreiben (Frasertanne, Intermediatanne, Koreatanne (LZ: Blue Magic), Veitchstanne (Hk: Sicotiana), Rottanne (Hk: Del Norte,
Silver Fork, Lake Tahoe) und die Nordmannstanne (Hk aus Regionen von Bakuriani, Beshumi,
Guamka, Kortochi, Sairme, Shuakhevi, Tschemtschugi, Wake-Nadswanori aus Höhenlagen
<1.200 m). Tannenarten reagieren empfindlich mit Qualitätsminderung auf ungeeignete
Substrate und ungeeignete Containertypen.
Ergebnisse
Die Qualität der in Kunststoffcontainern angezogenen Bäume lässt sich durch Nutzung von
Root Contral Bags, SpringRing-Containern, Cocos- oder Pegasus-Töpfen verbessern und
Wurzeldeformationen, Wurzeldreh- und Sekundärwuchs vermeiden. Der Anteil an Feinwurzeln
wird im Gegensatz zur Anzucht in herkömmlichen Kunststofftöpfen erhöht, die Zeit des
Auspflanzens verlängert, des Anwachsens der Pflanzen beschleunigt und Ausfälle auf den
Flächen vermindert. Die innere Qualität der Bäume ließ sich mittels der Methode der Biolumineszens nachweisen. Die Bewertungsparameter zeigten an, dass das Lichtspeichervermögen (NB), Abklingverhalten (AH) sowie der Ordnungszustand (ChiH, ChiE) und damit die
innere Qualität der Nadeln/Bäume durch die Wahl des Containertyps in der Reihenfolge Teku< -Pegasus- < -CocoPot (gespült!)- = -SpringRing- verbessert wird.
Kritische Anmerkungen
In einem gesonderten Versuch wurde nachgewiesen, dass die von Contitec bereit gestellten
Töpfe aus verschiedenen Chargen in unterschiedlicher Weise die Versuchspflanzen in ihrem
Wachstum nachhaltig negativ beeinflussten (Substanzen aus der Konditionierung). Auswaschungsversuche brachten nicht immer den gewünschten Erfolg in der Pflanzenanzucht. Anwender derartiger Töpfe sollten sich vor deren Nutzung die Unbedenklichkeit durch die Lieferanten belegen lassen!
Versuche im deutschen Gartenbau
Gartenbauzentrum Westfalen-Lippe, Münster-Wolbeck
Bearbeiter: Jürgen Matschke und Barbara Schemmer
2002
Abb. 1: Mittels Biolumineszensmethode wird die Abgabe von Photonen durch pflanzliche
Gewebe genutzt ihre innere Qualität/Vitalität widerzuspiegeln. Bei dem methodischen Vorgehen ist nicht nur der Entwicklungszustand der zu vergleichenden Varianten und die Stellung
der Äste je Baum, sondern insbesondere das tagesdynamische Verhalten (Abnahme der Intensität in Abhängigkeit der Zeit) der zu vermessenden Pflanzen zu berücksichtigen.
Abb. 2: Der Einfluss des Containertyps (a) auf die Wurzelausprägung (b) von Nordmannstannen ist bereits nach einer Vegetationsperiode zu erkennen und mittels Methode der Biolumineszenzanalyse die Qualität der Nadeln (c) zu verdeutlichen. So zeigt sich, dass das
Lichtspeichervermögen (QNB) sowie Abklingverhalten des gespeicherten Lichtes (AH, CHIH)
der Nadeln der Pflanzen die in SpringRing-Containern angezogen wurden besser ist, als das
der Varianten Contitec- > Pegasus- > Teku-Töpfe.
Kulturdaten:
Dreijährige Abies nordmanniana wurden im August 1999 in verschiedene 3 L-Containertypen
getopft: CocoPot, SpringRing, Pegasus und Teku.
Die Biolumineszenzmessung erfolgte im November 2000.
Varianten: 4, n = 5 x 5