mexiko - Ärzte ohne Grenzen

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mexiko - Ärzte ohne Grenzen
MEXIKO
Unsere Aktivitäten im Überblick:
Die städtische Bevölkerung sowie Menschen auf der Flucht, die auf ihrem Weg in die Vereinigten
Staaten Mexiko durchqueren, sind einem hohen Risiko ausgesetzt, entführt zu werden, körperlichen
und psychischen Missbrauch zu erleben oder zu sterben. Ärzte ohne Grenzen fokussierte daher 2014
die Hilfe in Mexiko auf diese Zielgruppen.
Unsere Hilfe in Mexiko im Einzelnen (Auszug):
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Im Jahr 2014 setzte Ärzte ohne Grenzen die basismedizinische und psychologische Hilfe
für Migranten fort. Die Teams unterstützen zudem Krankenhausüberweisungen und die
medizinische Nachsorge von Notfällen. Obwohl viele Migranten zu einem bestimmten
Zeitpunkt ihrer Reise Gewalt erlebt haben, gibt es kaum Angebote für Opfer sexueller
Gewalt oder für psychologische Hilfe. Im Rahmen der Hilfe für Mexiko führten die Teams
mehr als 10.000 medizinische Sprechstunden und 1.000 psychologische Konsultationen in
Ixtepec, Apaxco, Lechería, Huehuetoca, Bojay und Tierra Blanca durch.
Ärzte ohne Grenzen bot auch psychologische Hilfe für diejenigen an, die extremer Gewalt
in Colonia Jardín, in Acapulco, ausgesetzt waren. Diese Stadt weist die höchste Mordrate
in Mexiko auf.
Die Bevölkerung im Bundesstaat Tamaulipas lebt bereits seit mehr als einem Jahrzehnt
mit extremer Gewalt, die auf Drogengeschäfte zurückzuführen ist. Die Hilfe in Mexiko
konzentriert sich daher auch auf das allgemeine Krankenhaus in Nuevo Laredo. Es ist die
einzige medizinische Einrichtung der Stadt, in der kostenlose und qualitativ gute
medizinische Hilfe für die gefährdete Bevölkerung angeboten wird. Das Hospital ist völlig
überfordert angesichts der hohen Patientenzahlen. Ärzte ohne Grenzen arbeitete
gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden daran, die Arbeit in der Notaufnahme durch
verschiedene Maßnahmen zu verbessern: 24-stündige Triage, Ausweitung der
Notaufnahme, Fortbildungen für das Personal, Spenden von Medikamenten und
medizinischem Material sowie standardisierte Behandlungen. Dadurch wurden
beträchtliche Verbesserungen in der Versorgung der Patienten erzielt. Diese Maßnahmen
wurden im Oktober auch in Reynosa, Río Bravo und Valle Hermoso durchgeführt. Zum
Jahresende 2014 boten die Teams in Nuevo Laredo und Reynoso zudem psychologische
Beratung sowie Hilfe für Opfer sexueller Gewalt an.
Ärzte ohne Grenzen kooperierte darüber hinaus im Jahr 2014 im Rahmen der Hilfe in
Mexiko mit den Gesundheitsbehörden, um in einer Klinik in der Gemeinde San Pedro de
Pochutla, im Bundesstaat Oaxaca, eine umfassende Versorgung für Chagas-Patienten
aufzubauen. Chagas ist eine parasitäre Erkrankung, die in Mexiko oft vorkommt, aber
vernachlässigt wird. Zum Angebot gehörten Gesundheitserziehung, präventive
Maßnahmen einschließlich 3.145 diagnostische Schnelltests, Diagnose und Behandlung.
Ärzte ohne Grenzen leistete technische Hilfe und bot Trainings an. Das Personal in fünf
Gesundheitszentren wurde fortgebildet, um Chagas behandeln zu können. Die Krankheit
Ärzte ohne Grenzen Österreich | Seite 1 von 2 | Stand Juni 2015
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kann über Jahre ohne Symptome verlaufen, dann aber zu Komplikationen und sogar zum
Tod führen, wenn sie nicht behandelt wird.
Im Oktober 2014 erweiterte Ärzte ohne Grenzen die Hilfe in Mexiko um psychosoziale
und therapeutische Unterstützung für die rund 400 Angehörigen und Schulkameraden
der 43 Studenten, die am 26. September verschwanden.
Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1985 Hilfe in Mexiko an.
Aktuelle Informationen zu unserer Hilfe in Mexiko: www.aerzte-ohne-grenzen.at/mexiko
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