spring breakers
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JAMES FRANCO SELENA GOMEZ VANESSA HUDGENS ASHLEY BENSON 24. Jhg. | März 2013 RACHEL KORINE SPRING BREAKERS EIN FILM VON HARMONY KORINE www.springbreakers-film.de www.choices.de Sparkassen-Finanzgruppe k nz-Chec Jetzt Fina machen! Das Sparkassen-Finanzkonzept: ganzheitliche Beratung statt 08/15. Menschlich. Persönlich. Verlässlich. Geben Sie sich nicht mit 08/15-Beratung zufrieden – machen Sie jetzt Ihren individuellen Finanz-Check bei der Sparkasse. Wann und wo immer Sie wollen, analysieren wir gemeinsam mit Ihnen Ihre finanzielle Situation und entwickeln eine maßgeschneiderte Rundum-Strategie für Ihre Zukunft. Mehr dazu in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkassen-finanzcheck.info. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. .de Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM. B choices-Thema. Kino. 5 SCHUTZBEFOHLEN Missbrauch in der Pflege als Alltagsphänomen Themeninterviews „Der Missbrauch ist alltäglich“ „Man muss Zwangsanwendung nüchtern diskutieren“ Bühne. 7 Premiere Händl Klaus über sein neues Stück „Gabe/Gift“ 8 Theater am Rhein u. a.: „Deutlich weniger Tote“ im FWT 9 Freihandelszone/Freies Werkstatt Theater 10 Komikzentrum Köln-Bonn Das 8. Kölner ImproFestival 11 Atelier Theater 12 Theaterleben Über Nachwuchsprogramme 13 Senftöpfchen 14 Oper Köln Auftritt „Das Sausen der Welt“ von PeterLicht culture club Kölner ImproFestival 15 Junges Theater Bonn/ Schauspiel Köln 16 Opernzeit Xerxes: Händels Kampf ums Überleben der Oper 18 Theater-Kalender Köln-Bonn Kultur in NRW. überregional 16 Tanz in NRW Erfolgreiche Nachwuchsprojekte von Cocoon Dance 48 Improvisierte Musik in NRW Zwei Jazzstars gastieren im „Wohnzimmer“ 54 Kunst in NRW Zwei Ausstellungen in Köln Musical in NRW Top und Flop auf der Musicalbühne Popkultur in NRW Wie geht‘s eigentlich dem HipHop in NRW? BÜHNE © Klaus Lefebvre Auftritt 14 KINO KULTUR.KINO.KÖLN. Musik. 24. Jhg. I März 2013 22 culture clubs Kino-Café: „To Rome With Love“ Lieblingsfilm: „The Flying Machine“ 23 Film-ABC Vorspann 24 choice of choices „Spring Breakers“ Harmony Korines empathische Satire 25 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender 26 Hintergrund „Kon-Tiki“ 27 weitere Film-Kritiken WOKI 28 OFF Broadway 29 Weisshaus 31 Odeon 33 Filmpalette 34 Gespräch zum Film Ulrich Seidl über „Paradies: Glaube“ 35 Cinenova 38 Roter Teppich Geoffrey Rush im Interview 39 Foyer „The Last Stand“ im Residenz/„Vergiss mein nicht“ in der Filmpalette/„Quellen des Lebens“ im Residenz Filmforum 40 Festival Das Filmforum geht den vielfältigen Formen der Filmmusik auf den Grund 41 Rex 44 Metropolis 14 culture club Pit Hupperten im Gloria-Theater 47 culture club musikFabrik im WDR 48 Unterhaltungsmusik Konzert-Tipps des Monats 49 Stadtgarten 50 Musik-Kalender 52 Kölner Philharmonie Kompakt Disk CD-Neuerscheinungen im März Kunst. 52 Kunst in Köln Das Käthe Kollwitz Museum zeigt das druckgraphische Werk von Max Uhlig 54 Kunstwandel Peter Schamoni-Sammlung im Max Ernst Museum des LVR in Brühl 55 Kunst-Kalender Köln Akademie der Künste der Welt choices Spezial. 4 Intro 56 Verlagssonderseiten choices bildet 61 Auswahl Veranstaltungstipps im März 63 Impressum Literatur. 46 Wortwahl/ComicKultur Buch- und Comic-Tipps im März 47 Literatur-Kalender Textwelten Über sprachliche Altlasten im Kinderbuch choice of choices 24 MUSIK Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Unterhaltungsmusik KUNST 48 Kunst in Köln © VG Bild-Kunst, Bonn, courtesy Käthe Kollwitz Museum, Köln 52 Intro choices.de März 2013 choices + choices.de Alles wird gut Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Zumindest aus Kölner Sicht. Nach intensiver Diskussion erlaubt nun die Katholische Kirche ihren Krankenhäusern, vergewaltigten Frauen die „Pille danach“ zu verabreichen. Wolfgang Niedecken bekommt das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Kölner Autobahnring wird weitgehend zur verkehrsberuhigten Zone erklärt. Die Düsseldorfer Heinrich-HeineUniversität macht sich beim Gezerre um den Doktortitel einer inzwischen ehemaligen Bundesministerin lächerlich. Der FC wiederum atmet auf, weil bislang kein Ziegenfleisch in Tiefkühlprodukten gefunden wurde. Fehlt in diesem Monat nur noch die Ernennung einer Frau aus der Domstadt zur Päpstin. Unmöglich? Nichts ist unmöglich. Eine andere bislang uneinnehmbare Männerbastion ist gerade auch gefallen. Ein bundesweit bekanntes Autoglasunternehmen setzt seit wenigen Tagen in seiner Radiowerbung tatsächlich eine Frauenstimme ein. Die Beseitigung von Steinschlägen mit Spezialharz gelingt plötzlich auch Spezialistinnen. Da ist die Berufung eines Patriarchen zum Pontifex doch inzwischen anachronistisch. Alice Schwarzer, übernehmen Sie! Bitte! Thema www.choices.de/thema Alltäglicher Missbrauch Der Sozialpädagoge Claus Fussek fordert mehr Zivilcourage in der Altenpflege: „Nach den Kriterien von Amnesty International würden viele Missstände in Pflegeheimen als Folter gelten.“ Claus Fussek Thema www.choices.de/thema Nüchtern diskutieren Für Detlef Silvers, Bereichsleiter für Stationäre Betreuung bei der Caritas Köln, ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem Willen der Patienten und den Anliegen der Angehörigen der erste Schritt gegen Missbrauch. Detlef Silvers Foto: privat Theater 7 Über Übergriffe Die Polizei als Macht, die ängstigt: choices sprach mit dem Schriftsteller, Dramatiker und Filmregisseur Händl Klaus über sein neues Stück „Gabe/Gift“, in dem die Polizei als Exekutive eine unrühmliche Rolle spielt. Händl Klaus Foto: Stefan Schell Film 34 Dreimal Sehnsucht Aktuell läuft der zweite Teil seiner ParadiesTrilogie im Kino. Jeder Teil behandelt die Sehnsuchtsgeschichte einer anderen Frau; jedes Mal aber gehe es um Glaube, Liebe, Hoffnung, so Regisseur Seidl. Ulrich Seidl Foto: Neue Visionen Film Petersdom, bald Petrasdom, Foto: Francis Lauenau 38 Gar nicht lustig hingegen ist die Situation in vielen Pflegeheimen. Misshandlungen und Tötungen bilden die Spitze des Eisberges. Alltäglich ist vielerorts die respektlose Behandlung der Bewohnerinnen und Bewohner. Das choices-Thema heißt folgerichtig in diesem Monat SCHUTZBEFOHLEN. Den nicht ganz alltäglichen Horror bringt das SCHAUSPIEL KÖLN auf seine Bühne in Kalk. GABE / GIFT heißt das Stück, in dem in einem weiß gekachelten Hobbykeller Monströses geschieht. choices sprach mit Autor HÄNDL KLAUS über sein Verhältnis zur Musik, zum Inzest und zur Polizei. Phantombilder, mit dickem Stift gezeichnet, so wirken zuweilen die Bilder des MAX UHLIG. Die Interpretationen von Menschen und Landschaften des gebürtigen Dresdners, der schon in der DDR zu Ruhm gelangte, sind im KÄTHE-KOLLWITZ-MUSEUM zu sehen. Im Kino wird wieder der Pazifik überquert, diesmal nicht nach Schiffbruch mit Tiger, sondern geplant mit Floß. KON-TIKI ist die Geschichte von einem norwegischen Forscher, der vor über 65 Jahren mit seiner wagemutigen Expedition beweisen wollte, dass Polynesien von Südamerikanern besiedelt wurde. Mit GEOFFREY RUSH sprach choices über seinen neuesten Film THE BEST OFFER, über das Internet als Ersatz für ein Casting und seine bekannten Filme wie zum Beispiel THE KING’S SPEECH. Was wäre aber Film ohne Musik? Das FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG widmet sich ab diesem Monat mit der Reihe FILMMUSIK – MEILENSTEINE UND EXPERIMENTE explizit der Tonspur der Filme. ULRICH SEIDL ist der choices-Gesprächspartner, um auf den jungen österreichischen Film im Allgemeinen und seine Paradies-Trilogie im Besonderen aufmerksam zu machen. Der zweite Teil der Trilogie PARADIES: GLAUBE läuft gerade an. Aus Hollywood kommt frisch in unsere Kinos SPRING BREAKERS. Der Ballermann der USA ist vermutlich in Florida verortet, und vier junge Mädchen wollen unbedingt dahin, koste es, was es wolle. Es wird sie viel kosten. Geoffrey findet Sylvia Der australische Schauspieler Geoffrey Rush sprach im choices-Interview über seinen neuesten Film „The Best Offer“, sein Verhältnis zur Kunst und die Google-Suche nach seinem Co-Star. LUTZ DEBUS Geoffrey Rush 4 Thema Missbrauch und Gewalt in Heimen haben viele Gesichter, Foto: Mira Moroz Es beginnt beim „Du“ Missbrauch in der Pflege ist ein alltägliches Phänomen Der Missbrauch in der Pflege ist so alltäglich, dass nur Frage des Wollens. Bei der Fixierung von Pfleer kaum noch auffällt. Die Weltgesundheitsorga- gebedürftigen kommen einige grundlegende Ursanisation geht davon aus, dass in der EU gut vier chen für Missbrauch in der Pflege zusammen. Zum Millionen Pflegebedürftige pro Jahr misshandelt einen fehlt es am Mut, nach Alternativen zu suwerden und 2.500 Menschen an diesen Miss- chen. Das Altersheim Theresienau in Bonn versucht mit rutschfesten Mathandlungen sterben. choices-Thema im März: ten auf dem Fußboden Nicht immer ist der und Niedrigbetten, die Missbrauch so offenman bis auf Bodenhöhe sichtlich wie im Fall Missbrauch in der Pflege ist weit verbreitet, in Heimen hinablassen kann, die der Altenpflegerin Miwie innerhalb der Familie. Geld spielt dabei eine Rolle, aber auch an der gesellschaftlichen Haltung gegenSturzgefahr zu minimiechaela G., die in Bonn über Pflegebedürftigen muss sich etwas ändern. ren und verzichtet dazwischen 2003 und durch darauf, seine Pati2005 neun alte Frauen umgebracht hat und daraufhin zu lebenslanger enten zu fixieren. Gleichzeitig zeigt sich hier aber Haft verurteilt wurde. „Die Gewalt in der Pflege auch, wie die Qualität der Pflege mit den Arbeitsbehat viele Gesichter“, meint Christine Sowinski vom dingungen zusammengehängt. Pflege ist ein unatKonsortium Deutsche Altershilfe in Köln. „Sie be- traktiver Beruf. „Auf eine offene Stelle kommen nur ginnt bei Vernachlässigung und grober oder auf- zwei Bewerber”, erzählt Detlef Silvers von der Carigezwungener Pflege und reicht bis zu sexuellen tas Köln. In einem verdichteten Arbeitsumfeld sind Übergriffen und Tötungsdelikten.“ Schon ein un- Fixierungen – zynisch gesprochen – eine enorme angemessenes Duzen der Patienten ist ein Eingriff Arbeitserleichterung. Gerade demente Patienten in ihre Rechte, und Verniedlichungen wie „Opi” werden durch die Bemühungen des Pflegepersonals können bereits auf ein gestörtes Verhältnis zwi- häufig irritiert und wehren sich gegen Hilfe. schen Pflegenden und Patienten hinweisen. Schutzbefohlen Teils passiert der Missbrauch ganz legal – per Gerichtsbeschluss. Dieser dient häufig als Freifahrtschein für eine Behandlung der Pflegepatienten, die nach medizinischen Gesichtspunkten nur bedingt notwendig wäre. Besonders deutlich wird das in der richterlich genehmigten Fixierung von Pflegepatienten, die teils mit Gurten an Bauch und Handgelenken daran gehindert werden, sich frei zu bewegen. „Sturzprävention“ lautet in der Regel die Begründung. Gut 140.000 Pflegepatienten sind zurzeit in Deutschland an ihr Bett oder ihren Sessel gefesselt. Eigentlich müsste der Sinn dieser Maßnahme regelmäßig vom Pflegepersonal oder vom Hausarzt überprüft werden. Die Ethik der Pflege zu garantieren, ist jedoch nicht Bis auf den letzten Handgriff durchgerechnet Durchschnittlich zweieinhalb Stunden täglich beträgt laut Rahmenplan in den Pflegeheimen der Kölner Caritas der Kontakt zwischen Pflegekräften und den gut 700 Bewohnern. Zweieinhalb Stunden, in denen drei Mahlzeiten gereicht werden müssen, Bewohner an- und wieder ausgekleidet und gewaschen werden. Aber wie immer bei solchen Vorgaben ist dies ein Richtwert, der den individuellen Bedürfnissen der Pflege nur schwer gerecht wird. Schon ein unvorhergesehener Stuhlgang kann die minutiös berechnete Pflegeroutine aus der Bahn werfen. Nicht umsonst mahnt der Pflegekritiker Claus Fussek „mehr Ehrlichkeit“ in der Pflege an. Nur noch die Pflegetätigkeiten, die vom Personal 5 angemessen erledigt werden könnten, sollten auch dokumentiert werden. Denn die Kontrollmechanismen in der Altenpflege orientieren sich an Richtwerten und bewerten die dokumentierte Pflege. Wie wir mir pflegebedürftigen Menschen umgehen, ist bis auf den kleinsten Handgriff quasi-tayloristisch durchgerechnet – und zwar offensichtlich zu knapp. „Es gibt zig Studien, die sagen, dass man für eine vernünftige Pflege 20 bis 30 Prozent mehr Personal bräuchte“, berichtet Detlef Silvers. „Aber ob wer die steigenden Kosten zahlen will, steht auf einem anderen Blatt.“ Die Krise in den Heimen wird häufig thematisiert, die Jahresberichte des MDK sind öffentlich. Pflegemissbrauch in Familien ist bislang weitgehend ein Tabu. Dabei hat eine Studie der FU Berlin bereits 2004 herausgefunden, dass 68 Prozent der privat pflegenden Angehörigen von Demenzpatienten schon einmal gewalttätig geworden sind. Trotzdem brauchte es erst Martina Rosenberg, um das Thema öffentlich zu machen. 1996 kehrte sie aus Griechenland nach Deutschland zurück und begann kurz darauf, ihre demente Mutter zu pflegen, erlebte die Veränderungen der agilen, intelligenten Lehrerin zu einer Demenzpatientin. In ihrem Buch „Mutter, wann stirbst du endlich?“ beschreibt sie, wie schwer es ihr fällt sich einzugestehen, dass sie mit der Pflege ihrer Mutter überfordert sein könnte. Das haben Angehörige und Pflegekräfte gemeinsam: Der Missbrauch entsteht aus Situationen, in denen der einzelne an den affektiven Anforderungen seiner – teils unbezahlten – Arbeit scheitert. CHRISTIAN WERTHSCHULTE Lesen Sie auch die Interviews mit dem Bereichsleiter für Stationäre Betreuung bei der Caritas Köln sowie dem Sozialpädagogen Claus Fussek unter: www.choices.de/thema Thema Dem Pflegepersonal bleiben, laut Rahmenplan, täglich zweieinhalb Stunden pro Patient, Foto: Mira Moroz Das Kommando der Pflegefabrik Die Sprache im Pflegeheim verrät die Arbeitsbedingungen Es ist immer noch das Modell der Fabrik, nach dem unsere Gesellschaft tickt. Doch während sich in der herkömmlichen Fabrik die ArbeiterInnen dagegen wehren, auf die Ware Arbeitskraft reduziert zu werden, ist das im Pflegebereich, in dem tayloristische Prinzipen auf den „Dienst an Personen“ angewandt werden, vertrackter. Hier werden Menschen als Arbeitskräfte wie auch Menschen als Arbeitsprodukte gleichermaßen einer Objektivierung preisgegeben. Aber Pflegekräfte können sich zumindest noch organisieren und gegen Arbeitshetze, stumpfsinnige Routinisierung oder körperliche wie seelische Belastung wehren. Pflegebedürftige alte Menschen sind dagegen häufig auf sich allein gestellt und der Vermassung und Depersonalisierung des Pflegebereichs mehr oder wenig ausgeliefert. Dies wird in den sprachlichen Konflikten zwischen Pflegepersonal und pflegebedürftiger Person besonders deutlich. Wir kennen ihn von unseren eigenen Krankenhausaufenthalten; wir erleben ihn, wenn wir Freunde und Verwandte in Pflegeheimen besuchen: den „Care-Speak“ mit seinen Infantilisie- rungen wie „Lätzchen“ oder „Pippi machen“, diesen „Baby-Talk“, mit hoher Intonation, kurzen, verniedlichenden Sätzen, mit diesen auf den bloßen Arbeitsvorgang zurechtgestutzten Anweisungen wie „Popo heben, Kopf drehen“ oder die peinigenden „Wir“-Anrufungen: „Wie geht es uns denn heute?“ Die Sprache schreibt das Selbstverständnis von Pflegepatienten fest Für pflegebedürftige Personen bedeutet dies, institutionellen Formen der symbolischen Gewalt und Diskriminierung ausgeliefert zu sein. Ihr Selbstverständnis als „alte“, „hilfsbedürftige“ Person, die nur noch eine Belastung für die Gesellschaft darstellt, wird so festgeschrieben. Diese Sprache der Pflegekräfte ist aber nicht Ausdruck eines bösen Willens oder bloße Übertragung von eigenen Ängsten vor dem Altern. Das Zurechtstutzen des Gegenübers zu einem „Pflegefall“, zu einem Objekt der Pflege, hat eine Doppelfunktion: Es schützt davor, zu sehr emotional involviert zu sein, was wiederum die Voraussetzung dafür ist, das Schritttempo in den Fabriken der Pflege aufrechtzuerhalten. Mittlerweile haben sich Pflegeheime dieser Problematik angenommen und versuchen, ihrem Pflegepersonal etwas mehr „menschlichen Umgang“ einzuhauchen, indem sie dieses in Sachen Selbstreflektion, angemessener Sprache und Empathie unterrichten. Doch diese Aufforderungen bleiben Kosmetik, werden nicht auch die Verhältnisse mitdiskutiert, in denen diese Redeweisen erst eine Gewaltform annehmen. Zudem kommt hinzu, dass dieser sprachfixierte „menschliche Umgang“ zunehmend Pflegekräften mit Migrationshintergrund abverlangt wird, für die er eine Doppelbelastung darstellt. So werden das in Routinen gepresste Pflegepersonal und die pflegebedürftigen „Klienten“ gegeneinander ausgespielt. Solange sich die Arbeitsverhältnisse wie auch die institutionelle Anordnung in der Pflege nicht grundlegend ändern, wird der „richtige“ sprachliche Umgang immer wieder in das entmenschlichte Kommando der Fabrik zurückfallen. PETER SCHEIFFELE Ausweitung der Grauzone Die Familie ist Teil europäischer Pflegemigration Ende Januar wurde eine weit über 80 Jahre alte Rentnerin aus dem englischen Banstead mit Nierenversagen und Druckstellen in ihrer Wohnung gefunden. Ihr Pflegedienst war in den Fokus der Polizei geraten, nach einer Razzia wurde die Firma geschlossen und vier Menschen wegen des Verdachts auf Betrug und illegaler Beschäftigung verhaftet. Die Rentnerin hatte man dabei vergessen. Es ist ein drastischer Fall, aber er weist auf ein größeres Problem. Die private Pflege von Menschen, die eine Betreuung rund um die Uhr benötigen, findet zunehmend in einer europäisierten Grauzone statt – nicht nur in England, sondern auch in Deutschland. 90 Prozent der osteuropäischen Pflegekräfte in der BRD arbeiten schwarz „Geschätzt sind in Deutschland ca. 100.000 bis 150.000 Pflegekräfte aus Osteuropa tätig”, meint Laura Dauer vom Bundesverband Europäischer Betreuungs- und Pflegekräfte. „90 Prozent davon arbeiten schwarz.” In der Mehrzahl handelt es hierbei um Frauen aus Osteuropa, überwiegend aus Polen, die als Pflegeassistentinnen arbeiten. Sie werden kurz geschult, lernen rudimentär Deutsch und leben gemeinsam mit den Senioren, die sie betreuen, in einer Wohnung. Gut 1.200 Euro netto verdiene eine solche Kraft, dazu kämen in der Regel Kost und Logis. „Österreich ist für viele Frauen attraktiver als Deutschland“, berichtet Laura Dauer von ihren Gesprächen. Dort habe man das Problem der Schwarzarbeit durch eine Amnestie gelindert. In Deutschland hat die Union dies letztes Jahr erwogen, den Plan aber wieder fallengelassen. Die Lage der Frauen verbessert diese Blockade nicht. Weder für die Pflegekräfte noch für die Betreuten herrscht in der BRD ausreichend Rechtssicherheit. Wird ein Patient übergriffig oder werden Abmachungen über die Pflege oder die Arbeitszeit nicht eingehalten, ist der Gang zur Polizei oder zum Arbeitsgericht ausgeschlossen. Gewinner dieser Situation sind Agenturen, die mit der rassistischen Behauptung, dass „es in der Natur” osteuropäischer Frauen liege, „fürsorglich, warmherzig und liebevoll“ zu sein, werben und auf Provisionsbasis Pflegekräfte vermitteln. Nach 6 dem Entsendegesetz könne eine solche Praxis illegal sein, meint Laura Dauer: „Es kommt vor, dass Firmen durch Vermittlungstätigkeit in Deutschland Geld verdienen, aber keine Sozialabgaben hier zahlen.” So entgehen dem Staat Einnahmen für die Sozialkassen, und die Frauen sind in ihrer Ausbeutungssituation ungeschützt, während sich die Pflegebedürftigen und ihre Familien wegen illegaler Beschäftigung strafbar machen. Diese Situation zu beenden und gleichzeitig die Position der osteuropäischen Pflegekräfte zu verbessern, ist dabei die eigentliche Herausforderung. Die wenige Macht, die osteuropäische Arbeitnehmerinnen momentan besitzen, speist sich aus ihrer prekären, transnationalen Beschäftigungssituation. Nach zwei Monaten Vollzeitpflege kehren sie häufig in ihre Heimat zurück und teilen sich daher zu zweit oder zu dritt eine Pflegestelle. Diese Pendelmigration ist notwendig, um die Existenz der eigenen Familie nicht stärker zu gefährden. Jede Reform muss dies berücksichtigen – die Familie ist Teil der europäischen Arbeitsmigration geworden. CHRISTIAN WERTHSCHULTE Premiere Die Halle Kalk, Aufführungsort von „Gabe/Gift“, Foto: Schauspiel Köln Das Messer ist ein Familienmitglied „Gabe/Gift“ heißt das neue Stück von Händl Klaus, das jetzt in der Regie von Anna Viebrock am Schauspiel Köln uraufgeführt wird choices: Herr Klaus, Sie arbeiten seit einigen nung des Stücks, sondern um zwei Kräfte, die mitJahren verstärkt mit Komponisten zusam- einander wirken. men. Daraus sind „Stücke für Musik“ wie jetzt „Gabe/Gift“ entstanden, aber auch veritable Im Stück spielt die Polizei eine wichtige Rolle, nicht zum ersten Mal in Ihren Stücken. Opern. Wie kam es dazu? Händl Klaus: Ich schreibe schon sehr lange Libret- Die Polizei als Exekutive hat eine Macht, die mich ti, aber es hat gedauert, bis ich Kontakt zu Kom- ängstigt. Allein den Vorgang, meinen Ausweis verponisten, zu Beat Furrer oder Georg Friedrich Haas langen und meine Identität kontrollieren zu können, empfinde ich als Übergriff. gefunden habe. Von Georg habe „Im Grunde sind es Bilder „Gabe/Gift“ ist der letzte Teil ich vor 16 Jahren die Kammeroeines Familienlebens“ einer Trilogie, der „Die Polizei“ per „Nacht“ im Radio gehört, die mich entflammt hat. Das war ein Erweckungser- heißt und aus lauter „musikalischen Stücken“ belebnis. Das wiederholte Hören löste einen Opern- steht. In denen geht es jeweils um Polizisten als stoff aus, von dem ich fand, dass er der Temperatur Täter – ordentliche Menschen, die mit einer unguvon Georg Friedrich Haas‘ Musik entspricht. Das ten Macht ausgestattet sind. Das erste, „Furcht und war „Bluthaus“. Aber ich habe nie mit einer Begeg- Zittern“, ist noch ein waschechtes Singspiel, dem nung gerechnet. Als ich dann vor drei Jahren den folgt mit „Eine Schneise“ ein Musikstück. „Gabe/ Auftrag zu einem Libretto für Georg bekam, habe Gift“ schließlich ist ein Stück für Musik – es finich ihm diesen frühen Stoff erläutert und dabei of- det also so eine fortlaufende Distanzierung von der fene Türen eingerannt. Dass „Bluthaus“ dann vor Musik statt. dem Hintergrund der Kampusch-Fritzl-Verbrechen In Ihrem neuen Stück sind es drei Familien, interpretiert wurde, war eher ein Missverständnis. darunter drei Polizisten, die auf Schatzsuche In der Regel verlangt die Oper eher zurückhal- gehen? tendes Textmaterial, das der Musik Deutungs- Die freunden sich miteinander an, ja. Es herrscht räume eröffnet. Verschafft die Musik Ihnen als sogleich Komplizenschaft zwischen den Polizisten der Stadt und den auswärtigen Kollegen. Sie leisAutor neue Freiräume? Meine Texte sind ganz konkret gedacht und hand- ten sich den Übergriff, in einem fremden Garten fest gebaut, da ist nichts vage. Jedes Wort ent- zu stöbern. Aber als Polizei sind sie auf der Habenspringt, psychologisch gesehen, den Charakteren. seite, die Anrainer brauchen sie gar nicht mehr zu Manchmal klingen aber auch Dinge an, die sich rufen, weil die Polizei schon da ist. Da greift so ein nicht direkt sagen lassen. Wir haben es ja ganz oft Hunger, eine Gier, die sich schon im ersten Spamit dem Unsagbaren zu tun. Tatschlich geht es bei tenstich abbildet, als die da um die Wette graben: der Musik um eine Übersetzung in einen anderen Man will Sicherheit oder wenigstens Gewissheit. Aggregatzustand, um eine Überführung in ein Im Grunde sind es Bilder eines Familienlebens, Rituale zwischen Mutter und Vater und Sohn, Spiele, Mehr, ums Unsagbare, das greifbar wird. auch zwischen den Nachbarn – Lebensentwürfe. Was ist bei Ernst Surberg, der die Musik zu „Gabe/Gift“ schreibt, das Besondere? Ein ziemlich abgründiges Familienleben mit „Gabe/Gift“ ist zwar ein Stück „für“ Musik, dabei stark inzestuöser Schlagseite. aber ein echtes „Sprechstück“, keine Opernpartitur Die Müllerts formulieren frisch und froh, wormit geführten Singstimmen. Ein Opernkomponist an sie sind. Das erlaubt ihnen immerhin, offen würde sich den Text bis zur Unkenntlichkeit aneig- miteinander umzugehen. Das macht es nicht unnen, bei Ernst Surberg wird alles kenntlich bleiben. bedingt gemütlicher. Das Messer ist hier ein eiDie Sprache arbeitet stark mit dem Verschweigen, genes Familienmitglied (lacht). Und die Freundund das tut Ernst auch. Er nimmt Spuren auf und lichkeit ist zweischneidig. Immerhin bringen sie folgt ihnen in musikalischen Suchbewegungen. Das sich nicht gegenseitig um. Das besorgt vielleicht kann auch Stille bedeuten, die seit John Cage als ein anderer. Musik gelten darf, es ist manchmal das gemeinsame Innehalten der Täter oder ein Klopfen in der Das übernimmt dann die Schatzkiste, die in Heizung: Musik! Es geht hier nicht um die Verto- den Erfrischungsraum geschleppt wird. 7 Man gelangt in den Erfrischungsraum und verliert womöglich sein Leben. Aber das blüht uns allen. Sie haben ein Dialogverfahren entwickelt, das quasi einen Satz Wort für Wort, manchmal sogar Silbe für Silbe auf verschiedene Figuren verteilt. Die Figuren sind Komplizen; man bildet gemeinsam einen Sprachkörper aus. Andererseits ringt jeder auch um die Oberhoheit, um die Richtung beziehungsweise den Sinn, der sich dauernd dreht und wendet, bis jemand schließlich doch das letzte Wort behält. Mit diesem letzten Wort kehrt sich dann manchmal wieder alles um. Und erst, wenn der Satz verklungen ist, weiß man, woran man ist – oder gewesen ist. Entstanden ist diese Form für ein frühes Stück, „(WILDE)Mann mit traurigen Augen“. Wie schwierig ist dieser Art des Sprechens für die Darsteller? Es ist eine Herausforderung – wie im chorischen Sprechen, das ständig in seine Einzelstimmen zerfällt: mit unterschiedlichen Rhythmen, mit Brüchen. Das Ganze lässt sich nur im Kollektiv erlernen. Man muss sich also buchstäblich aufeinander einlassen, man muss hellhörig sein und miteinander atmen und denken. Wir haben hier in Köln wundervolle Schauspieler, die dazu bereit sind. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Gabe/Gift“ von Händl Klaus | Schauspiel Köln/ Halle Kalk | 8.(P)/9./12.-14./16.3. 19.30 Uhr 0221 22 12 84 00 | www.schauspielkoeln.de ZUR PERSON Händl Klaus lebt in Wien, Berlin und Port am Bielersee (Schweiz). Nach seiner Schauspielausbildung stand er am Schauspielhaus Wien auf der Bühne und wirkte in zahlreichen Filmen (u.a. von Michael Haneke) mit. Erste literarische Erfolge feierte er mit dem Hörspiel „Kleine Vogelkunde“. Händl Klaus machte sich schnell als Dramatiker einen Namen mit Stücken wie „(Wilde) Mann mit traurigen Augen“ oder „Dunkel lockende Welt“. Parallel dazu entstanden Libretti für Opern wie Wüstenbuch (Musik: Beat Furrer) oder Bluthaus (Musik: Georg Friedrich Haas). 2008 drehte er seinen Film „März“, der in Venedig mit dem Leoparden für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnet wurde. Händl Klaus erhält im März zusammen mit Friederike Roth den Gert Jonke-Preis. Foto: Stefan Schell Theater am Rhein „Deutlich weniger Tote“, Foto: MEYER ORIGINALS „Gelandet“, Foto: VKKBA/Weimer „Oh it’s like home“, Foto: H. & C. Baus Wenig Sprengpotential Mit gestutzten Flügeln „Deutlich weniger Tote“ im FWT „Gelandet“ im Theater Tiefrot Vergeblichkeitstakt Es hat Jahre gedauert, bis die deutschen Politiker eingestehen konnten, dass dieses Land Kriege führt. Erst die Verteidigungsminister Jung und Guttenberg rangen sich zu dem Geständnis durch. Dass da nicht nur Feigheit, sondern handfeste Gründe im Weg standen, kann man jetzt im FWT lernen: Die Versicherungen zahlen nur, wenn Soldaten in einem „kriegsähnlichen Zustand“ sterben, nicht wenn sie im Krieg fallen. Apropos: Darf man überhaupt von „Gefallenen“ sprechen? Wenn ja, sind die Soldaten für Deutschland gefallen? Wohin man also sieht, vermintes Terrain. Ausgangspunkt des Kriegsabends von Judith Kriebel ist Falk Richters kurzes Stück „Deutlich weniger Tote“. Ein verhörartiges Gespräch in ferner Zukunft, das die Ergebnisse einer Art „Unser globales Dorf soll schöner werden“-Wettbewerb protokolliert. Die Nachbarn sind überall sehr nett, hin und wieder Attentate, aber weit weniger als früher. Valentin Stroh und René Wedeward treffen den Ton emphatischer Indolenz genau, der über Kollateralschäden wie übers Wetter redet. Nach zehn Minuten ist der Verhörspuk vorbei, und dann robben die Darsteller durchs Unterholz realer und literarischer Kriege. Shakespeares „Heinrich V.“ hat einen Auftritt, ein Quiz zum 1. Weltkrieg wird am Overhead-Projektor absolviert, Ernst Jünger darf nicht fehlen, man erfährt etwas über Merkel und das militärische Oberkommando. Beeindruckend ein Dialog aus Sarah Kanes „Zerbombt“, in dem René Wedeward als Soldat bedrohlich die Verrohung durch den Krieg spürbar werden lässt. Nach jeder dieser Szenen allerdings kippt der Abend in inszenierte Schauspieler-Streits, die aber nie nur pseudoauthentische Wortblasen gewürzt mit hohler Emphase liefern. Hinzu kommt, dass die Argumente für den Krieg entschieden zu kurz kommen, man ist an diesem Abend von Beginn an auf der richtigen Seite. Überzeugend gelingen dagegen die Spielszenen, wenn die Darsteller Arm in Arm als deutsche Staaten nach 1989 sich von einer netten Frauenstimme zu immer ausufernden Kriegseinsätzen überreden lassen. Oder wenn schlicht Fakten wie die über das deutsche Maschinengewehr G 36 und die deutsche Waffenindustrie präsentiert werden. Fazit: In diesem Kriegsabend wäre mehr Sprengpotential gewesen. 3, 5 und 8. Mit Nummern statt mit Namen werden die Mädchen bezeichnet, abgeleitet von dem Alter, in dem eine Menschenhändlerin ihre kurze Kindheit beendet. Mit einem Märchen und einer glorreichen Aufgabe werden sie geködert: Babys sollen die Drei liefern, für die Reichen. Doch bevor sie ihrer Bestimmung zugeführt werden, bekommen die Mädchen Vaginas und Herzen herausgerissen. Während die lästigen Organe in Schließfächern warten, sind die entleerten Hüllen einfacher mit Alkohol und Drogen gefügig zu machen. Kichernd treten die Opfer ihre Reise über Flughäfen an, durch die Millionen Leidensgenossinnen geschleust werden. „Fliegen wir?“, fragen sie mit großen Augen. „Nein, eure Flügel sind gestutzt“, antwortet kalt die Häscherin. Das Fliegen als Metapher für Freiheit und Sexualität zieht sich als roter Faden durch das Drama der kanadischen Performance-Künstlerin Miranda Huba. Wobei im Originaltitel „Grounded“ vielfältigere Bedeutungen (wie nicht starten können, gestrandet oder abgestürzt sein) mitschwingen als in der sanften Übersetzung. Abgesehen vom Titel ist auch die deutsche Stückfassung, für die das Theater Tiefrot Erstaufführungsrechte erwarb, alles andere als behutsam. Themen und Sprache erinnern in ihrer Drastik an Sarah Kane. Eine Horrormär von missbrauchten und entrechteten Frauen entfaltet sich und wäre nicht zu ertragen, würde das Grauen nicht in grotesken Bildern überzeichnet. Den Ton legt der Text – ein Wechsel aus rückblickenden Erzählungen und Dialogszenen – nahe, und Volker Lippmann (Regie und Bühne) greift ihn in passend greller Weise auf. Schwarzlicht und Stroboskopblitze zucken zu wummernden Beats über die täuschend weiche Spielfläche, auf die das Publikum von zwei Seiten hinunterblickt wie in einen Sündenpfuhl, aus dem jegliche Menschlichkeit vertrieben wurde. Christina Woike, Jenny Ensle und Jule Schacht stolpern in Spitzen-Unterkleidchen als hysterische Alices durch ein Albtraumland; Jule Schacht in mitleidlosen weiblichen Nebenrollen und Patric Welzbacher als skrupelloser Arzt, Zuhälter oder Pilot karikieren bis zum Anschlag. Als Gesamtpaket eine Zumutung – die man sich im Gleichklang von Inhalt und Form kaum stimmiger vorstellen kann. Sind das nur die bekannten Demütigungen der Kindheit, die zum späteren Narben-geflecht der Seele führen, oder ist das schon Folter? Ein junger Mann stellt Teller mit Kuchenstücken auf einen Tisch. Vier Kinder, die hintereinander in einer Reihe stehen, lassen ihn und die Jause nicht aus den Augen. Dann steuern sie wie von der Schnur gezogen am Tisch vorbei und stellen sich mit dem Gesicht vor die Wand. Die Köpfe zucken zwar magisch immer wieder zum Kuchen zurück, doch der Mann räumt den Tisch einfach wieder ab. Was machen diese Figuren im Souterrain des aufgeschnittenen Siebzigerjahre-Chalets mit Kachelboden und Schrankwand, das Duri Bischoff für die Kölner Halle Kalk entworfen hat? Egon, Ilse, Gunda und Hanna heißen die vier einsamen Gestalten in Sasha Raus Stück „Oh it’s like home“, eine poetische Fantasie ohne funktionierende Dialoge oder greifbare Themen. Da albträumt Egon (Josef Ostendorf) vom Besuch desinteressierter Verwandten im Kinderheim; die bodenständige Hanna der Bettina Stucky erinnert sich an notgeschlachtete Tiere im Schlachthof und sieht plötzlich ihre eigenen Kleider dort hängen. Gunda wiederum, die von der Autorin selbst gespielt wird, ist in einer Reinigung aufgewachsen und fühlt sich imprägniert bis ins Innerste. Das Stück der 42Jährigen irrlichtert zwischen düsterer Traumlogik und schwarzer Pädagogik, und wäre nicht Ehemann Christoph Marthaler als Regisseur mit von der Partie, wäre die dichterische Seifenblase einfach nur zerplatzt. Marthaler dreht die Petitesse durch seine musikalische Melancholiemaschine (am Klavier: Bendix Dethleffsen), die neben Skurrilität durchaus auch Brutalitäten berei-thält. Wenn Egon plötzlich auf einem Stuhl in einem Schrank sitzt, ruft das Erinnerungen an elterliche Strafgerichte herauf. Dass alle Figuren immer wieder im Ge-fängnisraum hinter der Schrankwand eingesperrt sind, lässt an Schlimmeres denken. Vor allem die Ilse der zarten Silvia Fenz stellt sich immer wieder unter die wärmende Lampe, die einsam im Raum hängt, oder steckt auch mal den Kopf in den Kamin, um ein Buch zu lesen. Doch selbst die Marthalersche Szenenmusik im Vergeblichkeitstakt kann letztlich nur momentweise über das ziellos-dunkle Raunen des Stücks hinwegtäuschen. „Deutlich weniger Tote“ nach Falk Richter R: Judith Kriebel | Freies Werkstatt Theater 13./14.3. 20 Uhr | www.fwt-koeln.de „Gelandet“ von Miranda Huba | R: V. Lippmann Theater Tiefrot | 1./2./22./23.3. 20.30 Uhr 24.3. 19.30 Uhr | www.theater-tiefrot.com „Oh it’s like home“ von Sasha Rau R: C. Marthaler | Schauspiel Köln/Halle Kalk 28./30.3./1.4. 19.30 Uhr | www.schauspiel-koeln.de HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN JESSICA DÜSTER 8 „Oh it’s like home“ am Schauspiel Köln HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN MÄRZ FREIES WERKSTATT THEATER MÄRZ 2013 PARSIFAL / RICHARD WAGNER PREMIERE › 29. MÄR. 2013 OPER AM DOM WEITERE VORSTELLUNGEN › 01., 05., 07., 11., 14. (ZUM LETZTEN MAL) APR. 2013 ML Markus Stenz › I Carlus Padrissa (La Fura dels Baus) › B Roland Olbeter › K Chu Uroz BESETZUNG Daniel / Youn (07., 14. APR.) › Park › Salminen › Jentzsch › Hablowetz / Schaechter (07., 14. APR.) › Koch › Singer › Miskelly › Wryk › Cho › Hollý › Simons › Rehm › Rohrbach › Bastidas Gamboa › Chor und Extrachor der Oper Köln › Gürzenich-Orchester Köln Fr Sa So Do Fr Sa So Di Mi Mi Do Do 01. 02. 03. 07. 08. 09. 10. 12. 13. 13. 14. 14. BÜHNENBILDENTWURF Roland Olbeter Fr 15. 9 Sa So Mi Do Fr Sa So Mi Do Sa So 16. 17. 20. 21. 22. 23. 24. 27. 28. 30. 31. 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 14.00 19.00 15.00 20.00 15.00 19.30 20.00 19.30 20.00 20.00 18.00 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 16.00 Wegschließen – und zwar für immer Wegschließen – und zwar für immer Ein Freund zum Frühstück Orlando Orlando Junge Regie Ein Freund zum Frühstück Vom Leben Vom Leben Deutlich weniger Tote Vom Leben Einführung Deutlich weniger Tote Einführung Faustrecht der Freiheit Faustrecht der Freiheit Musikalische Stadtgeschichten III P R E M I E R E : Zimmer Nummer sechs Zimmer Nummer sechs Zimmer Nummer sechs Deutlich weniger Tote Ein Freund zum Frühstück Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Wegschließen – und zwar für immer Fridolino in Köln Kartentelefon: 0221-32 78 17 [email protected] Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: ©Meyer Originals, René Wedeward in „Deutlich weniger Tote“ KARTENSERVICE THEATERKASSE IN DEN OPERN PASSAGEN OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Komikzentrum Köln-Bonn + KINDERTHEATER So. 3.3. HASENLAND (UA) 5. + 6.3. VON REIHANEH Y. DIZAIJ(8+) 7.–15.3. lit.kid.COLOGNE 2013 Di. 19.3. DIE GESCHICHTE VOM 20. + 21.3. FUCHS, DER DEN VERSTAND VERLOR (6+) So. 24.3. ELLIS BIEST (4+) 26. + 27.3. JUNGES THEATER Do. 28.2. DUNKLES LAND (UA) 1. + 2.3. VON HOLGER SCHOBER (14+) Do. 21.3. THEATERMEDIENKLASSEN DES AMG: DIE KLEINBÜRGERHOCHZEIT KABARETT & CO. Do. 28.2. KERNÖLAMAZONEN 1./2.3. WILFRIED SCHMICKLER Do. 7.3. MICHAEL HATZIUS Fr. 8.3. MAX GOLDT Fr. 8.3. DIE POPETTE/ BETANCORBAND Sa. 9.3. ANDREAS REBERS 10.–14.3. lit.COLOGNE 2013 Fr. 15.3. SEBASTIAN PUFPAFF 15./16.3. JOSEF HADER Sa. 16.3. HELGE UND DAS UDO So. 17.3. MARIO NYÉKY & THE ROAD Do. 21.3. KÖSTER /HOCKER Fr. 22.3. DJANGO ASÜL Fr. 22.3. SARAH HAKENBERG Sa. 23.3. JENS NEUTAG Do. 28.3. KLAUS „MAJOR“ HEUSER & BAND Sa. 30.3. FRIEDA BRAUN Mo. 1.4. KOHLHAAS Fr. 5.4. MATTHIAS EGERSDÖRFER Sa. 6.4. LARS REICHOW 10./11.4. NESSI TAUSENDSCHÖN Fr. 12.4. DAS WÜSTE GOBI Sa. 13.4. RICHARD ROGLER SCHAUSPIELTRAINING ABSCHLUSSPROJEKTE 5. + 6.3. RETURN TO SENDER 19.+20.3. DIE NASE 25.+26.3. DER NACKTE WAHNSINN 8. + 9.4. DRAUSSEN Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Kabarett Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte Uta Köbernick 3.3.20 Uhr CASINO auch nicht schlimmer... Max Goldt liest 7.3.20 Uhr Erwin Grosche Warmduscherreport Vol.2 7.3.CASINO Hennes Bender Erregt 8.3.20 Uhr Lieblingsparty Füenfvon Die Wunschparty 9.3.22:30 Uhr 4.11. 20 Uhr General-Anzeiger Pantheon Phase 6 l A &Cappella Dota - die Kleingeldprinzessin im Duo mit Jan Rohrbach l Konzert 10.3.20 Uhr Thorsten Havener Horst Evers & Gäste Pantheon-Vorleser im WDR 12.3.20 Uhr Frank Fischerr Angst und andere Hasen l Kabarett 13.3. 3. Käthe Lachmann n Ich werd´nicht mehr - ich bin ja schon 14.3. Barbara Ruscher Panierfehler! 15.3.20 Uhr Philipp Scharri ReimVorteil 16.3.20 Uhr CASINO Pe Werner & Band 17.3.20 Uhr 83.WDR-Kabarettfest Tobias Mann & Gäste 18.3. Turteltaub Köster & Hocker 20.3.20 Uhr Martin Sonneborn Krawall & Satire 21.3.20 Uhr Sia Korthaus VorLieben Abgelacht, bis die Schwarte kracht Jede Menge Spontanspaß beim 8. Kölner ImproFestival Es sieht ganz einfach aus, ist es aber nicht: Improvisieren will gelernt sein. Wer glaubt, er könne auf Zuruf lustige Geschichten erfinden, sollte sich erst mal auf einem Kindergeburtstag ausproben – und dabei merken, wie schwer es ist, andere zum Lachen zu bringen. Wobei man die Kunst, aus dem Stegreif Szenen und Sketche zu erfinden, durchaus trainieren kann. Das beweisen auch die Teilnehmer des 8. Kölner ImproFestivals (19.-23.3.), in dessen Verlauf kräftig auf den Putz gehauen wird. Am letzten Tag wird „Der Goldene ImproStern 2013“ ausgelobt: Das Publikum entscheidet – unterstützt von einer Jury –, wer der beste von insgesamt zwölf Impro-Spielern ist, die gegeneinander antreten (am 23.3. im Gloria-Theater). Eröffnet wird das Festival am 19.3. im Klüngelpütz-Theater von den Gastgebern, die unter dem Motto „10 Jahre und kein bisschen leise!“ ihren zehnten Geburtstag feiern: „clamotta“ nennt sich das Trio, bestehend aus Eva Thiel, Markus Hahn und Stefan Thiel. 11.3.20 Uhr Ich weiß, was Du denkst Höösch Bloot l Konzert Lustiges Trio: clamotta, die Gastgeber des Impro-Festivals 22.3.20 Uhr 11FREUNDEauf Lesetour Jens Kirschneck & Philipp Köster 24.3. Pause & Alich als Fritz & Hermann in: »Oberwasser« 25.–28./30.3.20 Uhr Tonalrausch On Vocation l A Cappella 28.3.20 Uhr CASINO ellungen: ene WEITERE Vorst + Marco Tschirpke (1.3.) + 3. Offino 1.3.) im Cas Max Uthoff (28.2./ an (2.-4.3.) + Talk (7.3.) + (2.3.) + Cavem u Bühne Rheinland an (5.+6.3.) + Serdar Somunç + Lars .) ani Kav (8.3 ht Blues (4.3.) + Rick r (11.3.) ler (8.3.) + Late Nig Christopher Köh C.Heiland (9.3.) + Tom Lüneburge+ Sven Reichow (9.3.) + .3.) + Sebastian Pufpaff (14.3.) t (18.3.) .3.) + Akasch Sven van Thom (13 + Tobias Mann (16 d Polt (23.3.) (21.3.) + Gerhar (24.3. Hieronymus (15.3.) er .3.) + Lutger K. Volker Pispers (19 .3.) + Gerhard Polt & Well-Brüdh (5.–7.4.) Frank Grischek (23 Tiemann (24.3.) + Horst Schrot ph isto OPER) + Chr Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn Wie bereits betont: Die Kunst der Improvisation besteht nicht zuletzt aus Talent und Techniken, die eingeübt sein wollen. Premier Cru, so der Name der Oldenburger Truppe, versprechen schon im Voraus einen Abend (am 20.3. in der clamotta ImproSchule) voll spannender Wendungen und spontaner Gefühlsausbrüche. Man muss keine Wahrsagerin sein, um zu prophezeien, dass der „Kampf der Gigangen“ (am 21. im Gloria-Theater) einer der Höhepunkte des Festivals sein wird: clamotta und ImproBerlin wollen es richtig krachen lassen. Die Zuschauer entscheiden Runde um Runde, aus welcher der beiden Städte die besten Einfälle kommen – und umgesetzt werden. Blitzschnelles Wahrnehmungsvermögen gepaart mit Phantasie, Spielfreude und Rampensau-Qualitäten sind Voraussetzung für eine gelungene Improvisation – und die Fähigkeit, sich auf die Mitspieler einzulassen. Stars gibt es hier keine, entsprechende Allüren schon gar nicht. Die Zurufe aus dem Publikum müssen gemeinsam sondiert werden – und zwar in aller Eile. Wenn, wie im Fall von Total Recall, veritable Sänger eine musikalische Castingshow improvisieren, sich dabei nach dem Vorbild entsprechender Fernsehformate in die Wolle kriegen oder geheime Bündnisse schließen, entstehen garantiert überraschend melodische „Kurzfilme“. Zum ersten Mal dabei sind Blind Date mit „Gib der Liebe eine Chance!“. Sechs Personen machen als drei Pärchen eine Zeitreise in die Zukunft, bevor sich die Hardcore-Impro-Fans die „Marathonnacht“ (beides am 22.3. in der Lutherkirche, Südstadt) um die Ohren schlagen. Alle am Festival beteiligten Künstler wollen den derzeitigen Rekord im DauerFreeze brechen. Zur Information: Er liegt bei vier Stunden und 16 Minuten. Es wird so lange gespielt, bis mehr Akteure auf der Bühne sind als Zuschauer in der Kirche. Das kann dauern. Wer auch immer den Goldenen ImproStern nach Hause transportieren darf – eins steht fest: Unter den bisherigen sieben Preisträgern sind drei Männer und drei Frauen. Das ist richtig gerechnet, weil einer von ihnen – nämlich Frederik Malsy – den Preis gleich zweimal einkassiert hat. Was ja wohl nichts anderes bedeutet, als dass Frauen genauso lustig, spontan und einfallsreich sind wie Männer. Und sich was trauen. Was wir ja immer schon geahnt haben. Denn eines steht fest: Es braucht schon Mut und Selbstvertrauen, sich ohne Scheu und ohne ein fertiges Stück vor ein Publikum zu stellen. Im Übrigen gilt: Auch die Zuschauer sind gefordert, originelle Vorgaben zu liefern. Also nix wie hin, abgelacht und ausgelacht, bis die Schwarte kracht – empfiehlt die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME www.pantheon.de 10 M 1 Ä R Z BÜRGERHAUS STOLLWERCK MÄRZ 2013 HÖHEPUNKTE Freitag 20:00 Uhr Sabine Wiegand „Wenn dat Rosie zweimal klingelt“ Comedy € 16,– VVK/18,– AK März 2013 SCHAU S TA L L 2 Samstag 20:00 Uhr Lydie Auvray € 20,– VVK/23,– AK Annette Kruhl SA, 02.03. 20.00 Uhr SO, 03.03. 18.00 Uhr Luder Wohlenberg „Wird schon wieder!Die Hoffnung stirbt zuletzt” Arztkabarett SCHAU S TA L L 3 16:30 Uhr it’s teatime Stenzel + Kivits „The impossible concert“ € 8,– VVK/10,– AK 7 Wilbertz & Kunz „Dann schnall ich mir die Flügel um...!“ Chanson Kabarett DO, 07.03. 20.00 Uhr 20:00 Uhr € 19,– VVK/24,– AK (keine Ermäßigung) SCHAU P L AT Z 9 Samstag „Wenn dat Rosi zweimal klingelt“ Kabarett FR, 08.03. 20.00 Uhr Die Zweibeiner „Mächtige Lüste“ Kabarett/Comedy SA, 09.03. 20.00 Uhr SO, 10.03. 18.00 Uhr Ludger K 20:00 Uhr „Konservativ?“ Ein Weckruf für Weltverbesserer Gerd Knebel MI, 13.03. 20.00 Uhr „Wörld of Drecksäck“ Comedy Christoph Tiemann € 16,– VVK/18,– AK „Kabarettverbot “ Klassik trifft Jazz Concerto Langenfeld und Joe Wulf + The Four Gentlemen of Swing 02. 20.30: Käthe Lachmann: Ich werd‘ nicht mehr, ich bin ja schon (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Michael Feindler mo. 04. 20.30: Uta Köbernick: auch nicht schlimmer (Musikkabarett) di. 05. 20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Musikkabarett) mi. 06. 20.30: Meltem Kaptan: desORIENTiert (Integrationskabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 07. 20.30: Cassy Carrington: Im Zweifel mehr Glitter (Chanson-Abend) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 08. 20.30: Kurt Knabenschuh: Tach Herr Knabenschuh, wie war‘s? (Kab.) PREMIERE 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel sa. 09. 20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett) mi. 13. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 14. 20.30: Edno Bommel: Best of Bommel (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 15. 20.30: Rena Schwarz & Monika Blankenberg: 2 Frauen – 4 Ellbogen 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel sa. 16. 20.30: Horst Fyrguth: Das Leben ist (k)eine Waldorfschule (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Fußpflege Deluxe mo. 18. 20.30: Andrea Volk: VolksBelustigung (Stand-up & Lies-ab) di. 19. 20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Musikkabarett) mi. 20. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- and Dance-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen do. 21. 20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 22. 20.30: Michael Feindler: Dumm nickt gut (Kabarett in Reimen) 22.00: Gratis-Comedy mit BASF sa. 23. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit den BASF DO, 28.03. 20.00 Uhr mo. 25. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett) Michael Steinke di. 26. 20.30: Özgür Cebe: Der bewegte Muselmann – Shöw mit Ö (Integrationskabarett) mi. 27. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington BÜRGERHAUS STOLLWERCK do. 28. Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 20.30: Kristina Kruttke: i, Kruttke – Ich kam, sah und singte (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff sa. 30. 20.30: Edno Bommel: Best of Bommel (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff „Die schon mal gesehen?” Kabarett/Comedy FR, 15.03. 20.00 Uhr Wall StreetTheatre „Simply British!“ Comedy Markus Barth Matthias RESTKARTEN! Deutschmann „Eurocalypse Now“ Kabarett „Mitte 30 und noch nicht mal auferstanden!“ Kabarett/Comedy DO, 21.03. 20.00 Uhr Die ImproVisaToren „Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L FR, 22.03. 20.00 Uhr Hans Gerzlich „Bodenhaltung-Käfighaltung-Buchhaltung“ Kabarett 20:00 Uhr SA, 23.03. 20.00 Uhr, SO, 24.03. 20.00 Uhr Harry Rowohlt Anny Hartmann „Liest und erzählt“ „Humor ist wenn man trotzdem wählt“ Kabarett € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L MI, 27.03. 20.00 Uhr Jens Heinrich Claassen „Mama findets lustig“! Comedy „Funky! Sexy! 40“ Stand Up Tragedy-Comedy Musik Kabarett PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld PREMIERE 20.30: Özgür Cebe: Der bewegte Muselmann – Shöw mit Ö (Integrationskabarett) SA,16.03. 20.00 Uhr SO, 17.03. 18.00 Uhr 20:00 Uhr Samstag sa. 11. 11:00 Uhr SCHAU P L AT Z 23 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy Wild Card 12. Podewitz € 15,– VVK/17,– AK/Schüler 10,– 16 01. di. DO, 14.03. 20.00 Uhr Sonntag Samstag fr. mo. SCHAU S TA L L 10 fr. 22.03. Sabine Wiegand 1LIVE – Tony Mono Worldtour Comedy MICHAEL FEINDLER „Dumm nickt gut“ ist ein kompromissloses Stück Kabarett, das von Feindler scharf und feinfühlig serviert wird und zwischen Pisa und der deutschen Bildungsrealität angesiedelt ist. Feindler reimt, singt und stellt fest! MI, 06.03. 20.00 Uhr SCHAU S TA L L Donnerstag sa. 16.03 FR, 01.03. 20.00 Uhr „Single-Sex & Sims-Blockaden“ Musikcomedy „pur plaisir“ Solo-Konzert Sonntag HORST FYRGUTH Er weiß, wovon er spricht. Er hat das alles erlebt. Und überlebt. Die Waldorfschule des Lebens. Jetzt teilt er aus. Fyrguth berichtet aus dem Leben eines Horst und hat umwerfend kreative Tipps parat. www.buergerhausstollwerck.de € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl. Gebühren. www.schauplatz.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 11 Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr PREMIERE PREMIERE Theaterleben Jugendfrei Freiwild für den Theaternachwuchs, Foto: Ich-und-Du/pixelio.de Über Nachwuchsprogramme Bevor wir zu den schöngeistigen Dingen des Theaterlebens kommen, präsentieren wir wieder (kriminelle) Verschwendungen und damit Einsparvorschläge im Sinne des Kölner „Bürgerhaushaltes“: Kölns geplante Archäologische Zone inklusive noch zu erbauendem Jüdischem Museum sorgt nicht nur aufgrund der geschätzten Baukosten von über 51 Millionen Euro und Kosten für den laufenden Betrieb von jährlich 3 Millionen Euro für Aufregung. Nein, die Stadtverwaltung ließ sich jüngst einen – durch eine österreichische Werbeagentur – werbewirksam geschönten Wikipedia-Artikel und eine Vermarktungsstrategie des Projektes unglaubliche 780.000 Euro kosten! Das ist 4,5mal so viel, wie für die gesamte Förderung freier Theaterprojekte mit etlichen Uraufführungen und Stückentwicklungen, also die gesamten freien Theaterproduktionen inklusive Autoren, Schauspieler, Regisseure, Bühnen- und Kostümbildner, PR, Bühnenbild, Licht etc. im Jahr zur Verfügung steht. Aufgrund des „gekauften“ Tenors des Artikels steht dieser vor der Sperrung und ist bereits mit einem Warnhinweis versehen: „Die Neutralität dieses Artikels ist umstritten.“ Fast läppisch klingt da die Ankündigung, dass man unbedingt einen Wachdienst für die Ausgrabungsstätte brauche, der jährlich mit 140.000 Euro zu Buche schlage. Das macht über 380 Euro am Tag. Piep. An dieser Stelle standen im Entwurf dieses Artikels nicht jugendfreie Schimpfarien und Gewaltandrohungen. Vorschlag: Sollte man bei diesem Stundenlohn den Wachpostenjob nicht lieber arbeitslosen oder unterbezahlten Schauspielern der Freien Szene anbieten? Diese könnten rund um die Uhr ein Auge auf die offengelegten Gemäuer werfen und zusätzlich von der österreichischen Agentur verfasste Werbetexte rezitieren. Oder: Wäre es nicht einfach ausreichend, Kameras über der Ausgrabungsstätte zu installieren, die Bilder in die Pförtnerloge des angrenzenden Rathauses übertragen, um die Sicherheit zu gewährleisten? AMNESIE NATIONAL 26., 27. und 28. Februar, 20h 1. und 2. März, 20h KRIEGSKIND 28. Februar und 1. März, 10h 2. März, 15h GELDGOTT//CHOR DER EMPÖRTEN 13., 14., 15. und 17. März, 20h 16. März, 19h ALLE 4 MINUTEN 21., 22. und 23. März, 20h www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 Foto: Christian Klingebiel studiobühneköln Jugendfreier und seriöser geht es in der Szene selber zu, in der es einige neue Angebote für den Theater- und Tanznachwuchs gibt: Unter dem Titel „FREIWILDERER 2013“ ermöglicht das Kölner Ensemblenetzwerk Freihandelszone freien Theater- und Tanzensembles ab sofort Residenzzeiten in ihren Arbeitsräumen in der Krefelder Straße 71 und – wenn gewünscht – eine beratende Begleitung während der Produktionsphase. Den ausgewählten (Nachwuchs-)Ensembles stehen die professionellen Arbeitsbedingungen des Kölner Ensemblenetzwerkes dabei kostenfrei zur Verfügung. Einsendeschluss ist der 8.3 für eine Theaterresidenz von vier bis sechs Wochen im Zeitraum April/Mai und der 31.3. für Tanzkompanien im Juni 2013. Weitere Informationen findet man unter www.freihandeslzone.org. Bereits Ende Januar wartete die Kölner Studiobühne mit einem neuen Nachwuchsformat auf: In 15minütigen Kurzauftritten konnten sich hier junge Nachwuchskünstler aller darstellenden Genres aus ganz NRW über drei Tage dem Publikum präsentieren. Wer zuerst kam, malte zuerst und konnte einen der knapp 70 Auftrittsslots in den drei Tagen ergattern und sich damit erstmalig dem Kölner Publikum öffentlich zeigen. Trotz vieler Probleme rührt sich also etwas zur Förderung des Nachwuchses in der hiesigen Theater- und Tanzszene ... JÖRG FÜRST 12 KARIN DOR, MARIANNE ROGÉE CAROLINE KIESEWETTER, STEPHAN SCHLEBERGER Komödie von John von Düffel nach dem Bestseller von Esther Vilar · Regie: René Heinersdorff Neues Programm und dem Volk aufs Maul geschaut – Richard Rogler läuft zur satirischen Hochform auf. Christoph Brüske So schön kann Krise sein! Kabarett SO 3.3. + MO 4.3. Die Krisen feiern wie sie fallen – bevorzugt mit C. Brüske, dem Krisenbeauftragten des Kabaretts. 55 JAHRE theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 Simone Solga Bei Merkels unterm Sofa Kabarett MI 6.3. + DO 7.3. &KG-CP\NGTUQWHƀGWUG\WONGV\VGP/CNOKV+PPGPCPUKEJVGPCWUFGO-CP\NGTCOV Kasalla Alles kann – Kölsch muss! Kölsche Tön FR 8.3. #WEJPCEJ-CTPGXCNDNGKDGPFKGH×PH,WPIUœ+OOGTGP$GY¼LWPIőWPFNCUUGPGUKO5GPHVÑRHEJGPMTCEJGP Helmut Schleich Nicht mit mir Kabarett SA 9.3. + SO 10.3. 6[RGPMCDCTGVVXQO(GKPUVGPFGTFKGUL¼JTKIG&GWVUEJG-NGKPMWPUVRTGKUVT¼IGTICUVKGTVKP-ÑNP Ken Bardowicks Mann mit Eiern Kabarett/Comedy/Zauberei KÖLNPREMIERE www.theater-am-dom.de FR 1.3. + SA 2.3. Richard Rogler Das müssten Sie mal sagen, Herr Rogler! Kabarett KÖLNPREMIERE der dressierte mann KÖLNPREMIERE 3. + 4.3. Christoph Brüske: So schön kann Krise sein! 14. Februar bis 5. Mai 2013 MI 13.3. März 2013 5VCTVUEJWUUH×TFKGPGWG6CNM4GKJG Fr Sa Mi Fr 01.03. 02.03. 06.03. 08.03. Sa 09.03. So 10.03. Mo Di Mi Do Fr Sa Fr Sa So Do Sa So 11.03. 12.03. 13.03. 14.03. 15.03. 16.03. 22.03. 23.03. 24.03. 28.03. 30.03. 31.03. Gelandet Gelandet Die Wanze Charlotte von Mahlsdorf Ich mach ja doch, was ich will Charlotte von Mahlsdorf Ich mach ja doch, was ich will Charlotte von Mahlsdorf Ich mach ja doch, was ich will Prinz Friedrich von Homburg Prinz Friedrich von Homburg Prinz Friedrich von Homburg Prinz Friedrich von Homburg Das Interview Das Interview Gelandet Gelandet Gelandet Die Wanze Die Wanze Die Wanze 20:30 20:30 20:30 Henning Venske & Kai Magnus Sting FR 15.3. + SA 16.3. Gegensätze Kabarett *KGTYKTFUEJCTHIGUEJQUUGPŌ\YGK)GPGTCVKQPGPKO&CWGT2QKPVGPHGWGT KÖLNPREMIERE Henning Schmidtke & Talkgast: Heinz Gröning DO 14.3. Schön reden – live Kabarett KÖLNPREMIERE #WUFGO#NNVCIGKPGU-CDCTGVVKUVGPJGTTNKEJNGKEJVG5VCPFWR-QOKMWPF/CIKG SO 17.3. Kabarett-Bundesliga – 4. Spieltag Andreas Hauffe vs. Sascha Bendiks & Simon Höneß 20:30 20:30 8KGNUGKVKIGT4QEMRQGVVTKHHVIGPKCNG*CTFTQEMGTKPGU/QNN Martin Zingsheim Opus Meins Kabarett & Zukunftsmusik 19:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 19:30 20:30 20:30 19:30 DI 19.3. -QOÑFKCPVKUEJGT4WPFWOUEJNCIOKVTGK²GPFG/WUKMWPFDTKNNCPVGT5RTCEJYKV\ŌPKEJVXGTRCUUGP Kennen Sie Kino? Filmmusik-Quiz MO 25.3. + DI 26.3. 'TTCVGP5KG5QWPFVTCEMUXQPDGMCPPVGP-KPQWPF(GTPUGJſNOGPŌ VQNNG.KXG/WUKMWPFNCWPKIGT5RC²H×TFKGICP\G(COKNKG Fatih Çevikkollu Fatih unser! Kabarett MI 27.3. 'TNÑUWPINGKEJVIGOCEJVŌ5EJCTH\×PIKIGUWPF2QKPVKGTVGU\W(TCIGP×DGTFKG'YKIMGKV Pension Agrippa Action-Leseshow SO 31.3. + MO 1.4. 8GTUEJYÑTWPIU5EJYCPMWOGKPVÑFNKEJGU)GJGKOPKUFGT-ÑNPGT5VCFVIGUEJKEJVGŌ JGTTNKEJMÑNUEJWPFUEJTKNN Außerdem im Programm: Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de 13 6JKNQ5GKDGN&+-QPTCF$GKMKTEJGT/1/15#W51 ,ÑTI-PÑT&+/CTIKG-KPUM[/+#UVTKF)NQTKC&1(4 *GPPKPI5EJOKFVMG&1*GKP-CV\GPDWTI5# TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de culture club Auftritt culture club präsentiert: Konzert präsentiert: Lesung „Das Sausen der Welt. Eine Raumeroberung“, Foto: Klaus Lefebvre PIT HUPPERTEN MARTIN SONNEBORN Mitreißendes Musik-Entertainment, das Kölns schönsten Club im Handumdrehen zum Tanzen bringt: Mit seinen „Allerwertesten“ präsentiert Pit Hupperten Ende März wieder eine umwerfende Mischung aus Funk, Pop, Rock, Easy Listening und Latin. Die herausragenden Musiker und Pits bestechende SongAuswahl garantieren den perfekten Tanz in den Frühling. Wenn einer Krawall und Satire kann, dann Deutschlands unberechenbarster Humorist Martin Sonneborn. Fürchten Sie sich vor einem verträumten Abend mit dem ehemaligen „Titanic“-Chefredakteur und Satire-Chef des „Spiegel“ – mit langweiligen, hochpoetischen Lesepassagen aus „Heimatkunde“, lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation zugunsten der „Partei“, die in Deutschland immer noch unbemerkt nach der Macht greift. Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Köln Karten im Vorverkauf und direkt im Gloria choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 24.3. an [email protected], Kennwort: Pit choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 17.3. an [email protected], Kennwort: Sonneborn Fr 22.3. 19.30 Uhr timeart ensemble präsentiert: Do 28.3. 20 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, Köln Karten im Vorverkauf und direkt im Gloria Poetry in Motion „Das Sausen der Welt“ von PeterLicht Die Bühne sieht aus wie eine Turnhalle beim Abschlussball. Zwei Seiten sind mit silbernen Vorhängen geschmückt, links stehen ein Flügel und ein langer Tisch mit Instrumenten und Notebooks, hinten rechts eine lange Bank. Auch die elegante Kleidung der eintretenden Schauspieler, Musiker und Sänger könnte auf ein Fest hinweisen. Ihren Schülerjahren sind sie entwachsen, aber eine unfertige Offenheit scheinen sich diese Frauen und Männer bewahrt zu haben. Wie sie sich durch den Saal bewegen, ergibt das eine einzigartige Mischung aus der Zombie-Choreografie in „Thriller“, einem Flashmob, der lebensfrohen Bürgersteig-Performance im „Praise You“-Video von Spike Jonze und Namentanzen in der Waldorfschule. Es fällt schwer, selbst im Sitzen zu verharren, wenn der 15köpfige menschliche Klangkörper zu dem live erzeugten musikalischen Sausen und den lyrischen bis banalen Wortkaskaden kollektiv über die Bühne schwappt oder atomisiert aufeinander zu- und voneinander wegstrebt. Poetry in Motion, in Bewegungen übersetzte Poesie – nicht weniger als das haben die Künstlerinnen und Regisseurinnen Alexandra Dederichs und S. E. Struck („SEE!“) aus dem Text von PeterLicht gemacht. Der Musiker und Autor hat ein großes, fast siebzig Minuten umfassendes Lied an und um die Krise verfasst, das in dieser Uraufführung zu einem Fluss anschwillt, von dem man sich idealerweise mitreißen lässt. Das funktioniert dann gut, wenn man trotz der schön und klug evozierten Bilder keine tiefergehende gesellschaftlich-wirtschaftliche Lagebeschreibung oder eine traditionelle Handlung erwartet. „Wir flitzen ohne Fetzen nackt, wie uns die Krise schuf, durch das gleißende, überschäumende, euphorische, alles beinhaltende, ganzheitliche, arkadische Superdefizit“, intoniert Maik Solbach, und das übrige Ensemble fällt ein mit Wiederholungen, Verstärkungen, Beatbox-Einlagen, Stammesgesängen oder einem gurgelnden Chor aus Mimimis, Pssssts und Brrrrs. Hat einer eine Soloeinlage (wie Andreas Grötzinger mit seiner herrlich absurden „Ohjeohjeohje“-Schüttelnummer über Krisenverkäufer), rotten sich die anderen konspirativ bis ängstlich zusammen, bis sie selbst wieder fortgetragen werden vom Mahlstrom der Buchstaben. butoh tanzperformance mit live-visuals und -musik 26./27.03.2013 20.30 uhr, kunsthochschule für medien, köln Dass der Text so geschmeidig fließt und funkelt, liegt auch am musikalischen Bett von Christoph „Mäcki“ Hamann, Ben Lauber und Nils „Slin“ Tegen. Ihr kosmisches Getöse nimmt uns mit Streichern und Synthesizern in Empfang, wächst sich aus zu furiosen Melodien und Rhythmen und reißt niemals ab. „Wenn man hinhört, hört man einen Ton / wenn man aber nicht hinhört, keinen“ heißt es im Stück, doch zumindest ein elektronisches Piepsen bleibt im Ohr wie ein theatraler Tinnitus. Wenn am Ende Ton, Text und Spiel den Rahmen sprengen und weitere Assoziationshallen eröffnen, wenn die Vorhänge beiseitegeschoben werden und das Sausen in die Außenwelt dringt, bleibt man definitiv mit Fragezeichen zurück, aber auch mit einem beseelten Lächeln über dieses extraordinäre Theatererlebnis. eintritt frei michel doneda (sax) sven hahne (video) masaki iwana (tanz) matthias muche (posaune) JESSICA DÜSTER weitere informationen unter: www.zeitkunst.eu eine veranstaltung von zeitkunst e.v., gefördert durch: K L A N G L A B O R „Das Sausen der Welt. Eine Raumeroberung“ von PeterLicht | R: SEE! Schauspiel Köln | 4.-6.3. 19.30 Uhr | www.schauspielkoeln.de 14 GOB SQUAD: DANCING ABOUT NUR DREI TERMINE ! Foto: David Baltzer KONZEPT & REGIE: GOB SQUAD HALLE KALK / 21.03. / 22.03. / 23.03. WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE Tanz in NRW Opernzeit Xerxes Saal der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf, Foto: Hans Jörg Michel Händels Kampf um das Überleben der Oper Berge versetzen „They might be Giants“, Foto: Axel Largo Das Erfolgsrezept der Nachwuchsprojekte von Cocoon Dance Händel gründete dreimal in London eine Opernakademie zur Aufführung seiner Werke, dreimal endeten seine Unternehmungen im finanziellen Desaster. In der Blütezeit schuf er für das King’s Theatre am Haymarket Meisterwerke wie Giulio Cesare, Tamerlano und Rodelinda, 20 Jahre später scheint die Barockoper am Ende. Mit Xerxes verschafft Händel ihr eine letzte Frischzellenkur. London wäre ohne Händel nicht die Opernmetropole von heute. Die Royal Academy of Music war unter Händels künstlerischer Leitung ein ständig spielendes Opernhaus und entwickelte sich ab 1720 zu einem der führenden Häuser in Europa. Es war ein kostspieliges Unternehmen unter dem Patronat des Königs: In London traten die höchstbezahlten Gesangsstars der damaligen Zeit auf – keine Tenöre oder Soprane wie heute, sondern Kastraten. Das Geschäftsmodell würde manchem Politiker von heute gefallen: Ein Opernhaus als Aktiengesellschaft, das die Produktionskosten alleine über den Kartenverkauf decken muss, bei nur zwei bis drei Spieltagen pro Woche. Auf Dauer konnte das nicht gut gehen und dem Unternehmen drohte 1727/28 der finanzielle Ruin. Das hielt Händel nicht davon ab, in den folgenden Jahren für den Fortbestand seiner Opernakademie zu kämpfen und nach neuen Opernstoffen zu suchen, die ankamen und Geld einspielten. Für seinen Wiedereinzug ins King’s Theatre, das er zwischenzeitlich an das Konkurrenzunternehmen Opera of the Nobility abtreten musste, setzt er auf eine Gesellschaftssatire vor dem Hintergrund der Opera seria: Im Mittelpunkt steht der persische Herrscher Xerxes I. (510-465 v. Chr.), der mit seinem gigantischen Rachefeldzug gegen die Griechen in die Geschichte eingegangen ist. Mit 800 000 Mann zog er in einem Jahresmarsch Richtung Athen. Doch schon ein Jahr später beendete die Schlacht von Plataiai die Vorherrschaft der Perser in der Ägäis und leitete den Verfall des Perserreiches ein. Xerxes I. vernachlässigte die Regierungsgeschäfte und widmete sich fortan nur noch seinem Harem und kulinarischen Genüssen. Kein vorbildlicher Herrscher also, der aus dem historischen Kontext herausgelöst mit seinen amourösen Abenteuern im Mittelpunkt von Händels Oper steht. Zu Beginn sieht man ihn in stiller Anbetung seiner geliebten Platane (!) verharren, bald darauf erhebt er in seiner libidinösen Willkür Anspruch auf die Geliebte seines Bruders. An das Eheversprechen, das er einer anderen zuvor gegeben hat, fühlt er sich nicht gebunden. Aus dieser Situation ergeben sich Verwechslungen und Intrigen, doch am Ende steht er als Verlierer da und muss sein herrschaftliches Versprechen halten. Händel entlarvt den in seinem erotischen Allmachtsgefühl verwirrten Herrscher mit den Stilmitteln der opera seria, wohingegen er die Figuren, deren Liebe durch den herrschaftlichen Übergriff gefährdet ist, in ihren authentischen Gefühlen ernst nimmt. Händel erweitert in diesem Sinne das musikalische Spektrum der opera seria zum grell Komischen hin und bricht das strenge Formschema der Arien auf. Die satirische Überzeichnung Händels hat nichts von ihrer prallen Theatralik verloren, auch wenn das Werk 1738 nach nur fünf Aufführungen vom Spielplan verschwand. Von Thomas Linden Begonnen hat alles mit einer „tollen Grundschullehrerin“. Die unterrichtete die kleine Tochter von Rafaele Giovanola und Rainald Endraß, die zur Künstlerischen Leitung von Cocoondance Company gehören. Die Lehrerin wollte eine Projektwoche zum Tanz veran„Kinder lösen Aufgaben mit stalten. Die beiden Eltern entwickelten faszinierender Einfachheit“ Ideen und entdeckten, „dass man den Kindern viel geben kann“. Vorausgesetzt, man begegnet ihnen offenen Auges, als gleichberechtigtes Gegenüber. „Wir versuchen, mit den Kindern wie mit professionellen Künstlern zu arbeiten“, erklärt Rafaele Giovanola und fügt hinzu „die kleinen Darsteller nehme ich ganz ernst.“ Ein scheinbar einfaches Konzept der Bonner, das doch selten praktiziert wird, aber in diesem Fall große Aufmerksamkeit erregte. Inzwischen wird die von Cocoondance gegründete Junior Company vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), dem Land NRW, RheinEnergie und jetzt auch von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt. Rafaele Giovanola stellt kleinen und großen Tänzern die gleichen Aufgaben. Die Antworten, die sie bekommt, fallen aber sehr unterschiedlich aus; während die Profis mit Virtuosität zu überzeugen versuchen, „bleiben die Kinder in ihrem Ausdruck einfach und klar. Manchmal hat man den Eindruck, sie beschreiben eine Skizze von etwas. Es ist faszinierend, die Einfachheit zu sehen, mit der sie Aufgaben lösen. Und wie schön ist es, wenn jemand einfach nur da steht“, schwärmt sie. Die Choreographin lässt die Kinder, die im Alter zwischen 7 und 16 Jahren sind, improvisieren. „Was sie später auf der Bühne zeigen, ist ihr Material, deshalb fühlen sie sich wohl. Sie sind sie selbst und müssen nicht eine fremde Rolle spielen“, erklärt sie. Gleichwohl verlangt die Choreographin ihrer 28köpfigen JuniorTruppe viel ab, denn bis zum letzten Moment vor dem Bühnenauftritt wird an der Inszenierung gefeilt. Sie mag sich von den Ambitionen einer Regisseurin auch nicht ganz verabschieden, wenn sie gesteht, dass sie sich schon wünscht, die Kids wären manchmal ein wenig ehrgeiziger und dafür ein bisschen weniger cool in ihrem Auftreten. Die aktuelle Truppe der Produktion „They might be Giants“ wurde zum Beispiel nicht gecastet, sondern diesmal haben sich die Schüler ihre Choreographin selbst ausgesucht. Sicher gibt es unter den 28 Teilnehmern solche mit mehr oder weniger Talent. „Auf den ersten Blick gibt es manche, die nicht begabt sind, aber man findet bei jedem etwas, das ihm gelingt“, sagt Rafaele Giovanola, und man spürt die Überzeugung, dass sie genau diese verborgene Fähigkeit ans Licht holen wird. Sie weiß denn auch um ihre eigene Belohnung. Die Kinder verstehen sich gut, auch wenn es in Alter, Herkunft und Schulform große Unterschiede gibt, flammt keine Rivalität auf. „Mir gibt die Kompanie tatsächlich die Hoffnung für eine bessere Welt, die Kindere zeigen mir, dass es möglich ist, sich zu verstehen. Allerdings muss man wissen, dass es bei Kindern immer Überraschungen gibt und eine Arbeitseinheit nie genau so abläuft, wie man es sich vorgestellt hat. Aber die Ansprache der professionellen Choreographin veränThomas Linden Journalist und Jurymit- dert Verhalten und Motivation der Kinder, und plötzlich glied des Kölner Kinderu. Jugendtheaterpreises spüren alle, dass es möglich ist, Berge zu versetzen. Wenn Sie Lust auf eine barocke Frischzellenkur haben, fahren Sie nach Düsseldorf, dort können Sie Xerxes an der Deutschen Oper am Rhein sehen. KERSTIN MARIA PÖHLER Programm, Workshopangebote, aktuelle Termine von „They might be Giants“: www.cocoondance.de 16 LIVE IN CONCERT BB Promotion GmbH & Alegria Konzert GmbH präsentieren eine Produktion von Disney Live In Concert ge: er Nachfra Wegen groß 15 Uhr ., .3 31 ow Zusatzsh The Sound of Hollywood Symphony Orchestra & Voices Leitung: Helmut Imig 31.03. - 01.04.13 · Kölner Philharmonie www.fluch-der-karibik-live.de Presentation licensed by Disney Music Publishing and Walt Disney Studios Motion Pictures, Non Theatrical © Disney Der komplette 1. KINO-Film mit LIVE-Orchester! äs en t ier tv on LIVE IN CONCERT Zu m 8. M al pr BB Promotion GmbH & Alegria Konzert GmbH präsentieren eine Produktion von Disney Live In Concert auf Großbildleinwand LIVE 22.3. Blind Date Premiere Gib der Liebe eine Chance! 21.3. Kampf der Giganten Der zauberhafte Disney-Klassiker mit weltberühmten Meisterwerken: Dukas Der Zauberlehrling Beethoven 5. Sinfonie Debussy Claire de Lune Tschaikowsky Der Nussknacker Gershwin Rhapsody in Blue u. a. clamotta gegen ImproBerlin Moderation: Thomas Held 23.3. Goldener ImproStern ® 03. - 04.04.13 · Kölner Philharmonie Kunst braucht mutige und offenherzige Förderer. Was für ein Glück, dass wir sie haben: 17 TICKETS: 0221 - 280 280 www.bb-promotion.com Presentation licensed by Disney Concert Library © Disney mit der Neuen Philharmonie Westfalen 19. - 24. März 2013 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Frizzles Fr. 1.3., Sa. 23.3. Gratis-Comedy Fr. 1.3., Sa. 2.3., Mi. 6.3. bis Sa. 9.3., Mi. 13.3. bis Sa. 16.3., Mi. 20.3. bis Sa. 23.3., Mi. 27.3., Do. 28.3., Sa. 30.3. je 22.00 Käthe Lachmann Sa. 2.3. Uta Köbernick Mo. 4.3. 10.30 u. 16.00 Mo. 11.3., Mo. 25.3. Özgür Cebe Di. 12.3., Di. 26.3. Nicolas Evertsbusch Mi. 13.3. Edno Bommel Do. 14.3., Sa. 30.3. Rena Schwarz, Monika Blankenberg Fr. 15.3. Horst Fyrguth STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Amnesie national Fr. 1.3., Sa. 2.3. Geldgott//Chor der Empörten Mi. 13.3. bis So. 17.3. Alle 4 Minuten Do. 21.3. bis Sa. 23.3. OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Aterballetto Die Popette Betancor Fr. 8.3. 20.30 Andreas Rebers Fr. 15.3. 20.30 Monika Blankenberg Do. 21.3. bis So. 24.3. Fr. 8.3. Cassy Carrington Sa. 9.3. Das System des Dr. Teer und Prof. Feder Max Goldt Sebastian Pufpaff Travestie verkehrt So. 17.3. 15.30 Do. 7.3. Mi. 6.3. Fr. 8.3. Rapunzel Michael Hatzius Meltem Kaptan Kurt Knabenschuh Mi. 13.3. bis Fr. 15.3. Return to sender Di. 5.3., Mi. 6.3. Fr. 15.3., Sa. 16.3. Do. 7.3. Das kunstseidene Mädchen Mo. 4.3. 20.30 Sa. 9.3. Di. 5.3., Di. 19.3. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten So. 10.3. 15.30, Sa. 16.3. 15.30 Kohlhaas Britta Weyers = Premiere Der gestiefelte Kater Fr. 1.3., Sa. 2.3. Josef Hader The Turn of the Screw So. 17.3., Mi. 20.3., Fr. 22.3., So. 24.3. je 20.00, Ort: Trinitaskirche TAS - THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr Szenen einer Ehe Fr. 1.3., Sa. 2.3., Do. 7.3., Sa. 9.3. Meine tolle Scheidung Fr. 8.3. Andy Valvur Helge und das Udo Sa. 16.3. 20.30 Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor Di. 19.3. 10.30 u. 16.00, Mi. 20.3. 10.30, Do. 21.3. 10.30 Die Nase Di. 19.3., Mi. 20.3. Die Kleinbürgerhochzeit Do. 21.3. 19.00 OPER KÖLN: PALLADIUM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Anna Bolena So. 3.3. 18.00, Mi. 6.3., Fr. 8.3., So. 10.3. SCHAUSPIEL KÖLN: EXPO XXI 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Die Glasmenagerie Fr. 1.3., So. 10.3. 15.00, Sa. 23.3., Sa. 30.3., So. 31.3. Köster & Hocker Do. 21.3. Die Troerinnen Django Asül Sa. 2.3., So. 3.3., So. 17.3. 16.00, Di. 19.3., Mi. 20.3., Do. 21.3. Fr. 22.3. Sarah Hakenberg Das Sausen der Welt Do. 14.3. bis Sa. 16.3. Hamlet Mi. 20.3. bis Sa. 23.3., Do 28.3. bis Sa. 30.3. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Der dressierte Mann Fr. 1.3., Sa. 2.3. 17.00 u. 20.00, So. 3.3., Di. 5.3. bis Sa. 9.3., So. 10.3. 17.00 u. 20.00, Di. 12.3. bis Fr. 15.3., Sa. 16.3. 17.00 u. 20.00, So. 17.3., Di. 19.3. bis Sa. 23.3., So. 24.3. 17.00 u. 20.00, Di. 26.3. bis Do. 28.3., Sa. 30.3. 17.00 u. 20.00, So. 31.3. 18.00 THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Die Ängstlichen und die Brutalen Sa. 16.3. Fr. 22.3. 20.30 Andrea Volk Willst du? Die Ratten Sa. 23.3. So. 10.3. Fr. 1.3. bis So. 3.3. Jens Neutag Foxi, Jussuf, Edeltraud Oleanna Sa. 16.3. Do. 7.3., Fr. 8.3., Mi. 20.3., Do. 21.3. Männer Nordost Mo. 18.3. Maria Vollmer Mi. 20.3. Silvia Doberenz Do. 21.3. Michael Feindler Fr. 22.3. Mo. 4.3. bis Mi. 6.3. Sa. 23.3. 20.30 Ellis Biest So. 24.3. 15.00, Di. 26.3. 10.30 u. 16.00, Mi. 27.3. 10.30 u. 16.00 Der nackte Wahnsinn Hildegart Scholten Mi. 27.3. Mo. 25.3., Di. 26.3. Kristina Kruttke Do. 28.3. Sa. 30.3. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr Da kommt noch wer FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Wegschließen – und zwar für immer Sa. 2.3. Ein Freund zum Frühstück Krise, Krieg und andere Lügen Fr. 8.3. Witwendramen Sa. 9.3., So. 10.3. Wahl oder Qual Fr. 15.3. Kathleen Renish Sa. 16.3. Höre deutlich Herz pumpt Blut Fr. 22.3. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Annette Kruhl So. 24.3. Der Idiot Fr. 15.3. bis So. 17.3. Die zehn Gebote Der Verbrecher TIPP Sa. 23.3., So. 24.3. Floh im Ohr Fr. 1.3., Sa. 2.3., Sa. 30.3. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Gabe/Gift Do. 7.3. bis Sa. 9.3., Di. 12.3. bis Do. 14.3., Sa. 16.3. Kulissengespräch: Gabe/Gift So. 3.3. 16.00, So. 10.3. 14.00, So. 24.3. 16.00 Orlando Do. 14.3. 18.00 Dancing About Do. 7.3., Fr. 8.3. Do. 21.3. bis Sa. 23.3., mit Clubnacht Junge Regie Oh It’s Like Home Sa. 9.3. Do. 28.3., Sa. 30.3. Musikalische Stadtgeschichten III So. 10.3., So. 17.3. je 18.00 Vom Leben Di. 12.3. 19.00, Mi. 13.3. 15.00, Do. 14.3. 15.00 Deutlich weniger Tote Mi. 13.3., Do. 14.3. mit Einführung um 19.30, Sa. 23.3. Faustrecht der Freiheit Fr. 15.3. mit Einführung um 19.30, Sa. 16.3. Zimmer Nummer sechs Tür auf, Tür zu Mi. 27.3., Do. 28.3. Sa. 30.3., So. 31.3., Ort: St. Gertrud Frieda Baum Sa. 9.3., So. 10.3. TIPP Di. 26.3. bis Do. 28.3., Sa. 30.3., So. 31.3. THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Gelandet TIPP Fr. 1.3., Sa. 2.3., Fr. 22.3. bis So. 24.3. Die Wanze Mi. 6.3., Do. 28.3., Sa. 30.3., So. 31.3. Charlotte von Mahlsdorf – Ich mach ja doch, was ich will Fr. 8.3. bis So. 10.3. Prinz Friedrich von Homburg SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Richard Rogler Fr. 1.3., Sa. 2.3. Christoph Brüske So. 3.3., Mo. 4.3. Thilo Seibel Di. 5.3. Mo. 11.3. bis Do. 14.3. Das Interview 0.00 Uhr Fr. 15.3., Sa. 16.3. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Max Uthoff Fr. 1.3. Fr. 1.3. Mi. 20.3. bis Fr. 22.3. Lüder Wohlenberg Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Simone Solga Sa. 2.3., So. 3.3. 18.00 Mi. 27.3., Do. 28.3. Mi. 6.3., Do. 7.3. Fr. 1.3. Wilbertz & Kunz Fridolino in Köln Kasalla Caveman Fr. 8.3. Sa. 2.3. bis Mo. 4.3. Offene Bühne Rheinland Mi. 6.3. So. 31.3. 16.00 Helmut Schleich Sabine Wiegand Do. 7.3. Zweibeiner Fr. 8.3. Ludger K. Sa. 9.3., So. 10.3. 18.00 Christoph Tiemann Mi. 13.3. Podewitz Do. 14.3. Wall Street Theatre Fr. 15.3. Markus Barth Sa. 16.3., So. 17.3. 18.00 Die ImproVisaToren Do. 21.3. Hans Gerzlich Fr. 22.3. Anny Hartmann Sa. 23.3., So. 24.3. Jens Heinrich Claassen Mi. 27.3. Michael Steinke Do. 28.3. GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr WDR Ladies Night Mi. 6.3. Bingolinchen Fr. 15.3. 21.00 Kampf der Giganten Do. 21.3. Fr. 1.3. 11.00 u. 18.00, Sa. 2.3. 18.00 Wilfried Schmickler Fr. 1.3., Sa. 2.3. Hasenland So. 3.3. 15.00 u. 17.00, Di. 5.3. 10.30, Mi. 6.3. Konrad Beikircher Mo. 11.3., Mo. 18.3., Sa. 23.3., So. 24.3. Jörg Knör Di. 12.3. Ken Bardowicks Mi. 13.3. Henning Schmidtke & Gäste Sa. 2.3. Uta Köbernick So. 3.3. Talk im Casino Mo. 4.3., Wolfgang Zimmer u. Gäste Rick Kavanian Di. 5.3., Mi. 6.3. Max Goldt Do. 7.3. Erwin Grosche Martin Sonneborn Do. 14.3., Gast: Heinz Gröning Der goldene Improstern Fr. 15.3., Sa. 16.3. Christopher Köhler Kabarett-Bundesliga Caveman So. 17.3., Andreas Hauffe vs. Sascha Bendiks, Simon Höneß Hennes Bender Cavequeen Martin Zingsheim Fr. 22.3. 19.30 Sa. 23.3. 19.30 Sa. 30.3. So. 31.3. Henning Venske & Kai Magnus Sting Di. 19.3. Margie Kinsky METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Arsène Lupin, der Meisterdieb Fr. 1.3., So. 3.3. Der Metropol-Märchen-Ball COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Dunkles Land Sa. 9.3., So. 10.3. Marco Tschirpke Sa. 2.3. 16.00 Dornröschen So. 3.3. 15.30, Sa. 23.3. 15.30 Die Kameliendame Do. 7.3. bis So. 10.3. Dorn und Röschen im Zauberwald Sa. 9.3. 15.30, So. 17.3. 11.00, So. 24.3. 15.30, Mo. 25.3. bis Do. 28.3. je 15.30, So. 31.3. 15.30 Mi. 20.3. Astrid Gloria Do. 21.3., Fr. 22.3. Kennen Sie Kino? Mo. 25.3., Di. 26.3., Filmmusik-Quiz Fatih Cevikkollu Mi. 27.3. Do. 7.3. Fr. 8.3. Fr. 8.3. Lars Reichow Sa. 9.3. C. Heiland Sa. 9.3. Thorsten Havener Mo. 11.3. Pantheon Vorleser im WDR Di. 12.3., Horst Evers u. Gäste Frank Fischer Mi. 13.3. Sebastian Pufpaff Henning Schmidtke Do. 14.3. Do. 28.3. Käthe Lachmann Hein & Katzenburg Do. 14.3. Barbara Ruscher Sa. 30.3. Pension Agrippa So. 31.3. Däumelinchen und die Ratte Rabauke Fr. 15.3. Sven Hieronymus Fr. 15.3. Tobias Mann So. 10.3. 11.00 Sa. 16.3. 18 emmaus second-hand Philipp Scharri Sa. 16.3. Alte Helden So. 17.3. Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … WDR Kabarettfest Mo. 18.3., Tobias Mann u. Gäste Akascht Mo. 18.3. Volker Pispers Di. 19.3. „BUKALEMUN“ Türkisches Gitarrenkonzert mit Tolga Gökçe und Daniel Klaus Mo–Fr Sa Sonja Kling, John Hudson Mi. 20.3. Martin Sonneborn 15–18 Uhr 10–14 Uhr Do. 21.3. Ludger K. Do. 21.3. Sia Korthaus Fr. 22.3. Gerhard Polt Sa. 23.3. „KONTRASTE“ Kammermusikabend mit neuartigen Kompositionen von Michael Krischak & Guido Arnd Neumann Tel.: 0221-971 17 31 Geestemünder Str. 42 50735 Köln-Niehl eMail: [email protected] www.emmaus-koeln.de Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ Frank Grischek Sa. 23.3. Christoph Tiemann So. 24.3. Pause & Alich Mo. 25.3. bis Do. 28.3., Sa. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr HG Butzko „GEHEIMNISSE DES ROMANTISCHEN GEISTES“ www.tanzetage.de Konzert für Klaviermusik mit dem Pianisten Roman Salyutov Get up off the sofa! Fr. 1.3. Abdelkarim Sa. 2.3. Stephan Sulke So. 3.3. Rebellcomedy Di. 5.3. Stefan Waghubinger Do. 7.3. Topas Comedy Fr. 8.3., Sa. 9.3. Hans Holzbecher So. 10.3. „GESANGSWORKSHOP IN JAZZ/POP/GOSPEL/ SOUL“ Dieser Workshop gibt einen Einblick in den Bereich der Stimm-, Gesangsund Chorarbeit. Anmeldung erforderlich bei: [email protected], Info: www.spass-am-singen.de Springmaus-Ensemble Di. 12.3., Mi. 13.3. @rheinkabarett Do. 14.3., Fr. 15.3. Ken Bardowicks Sa. 16.3. Bill Mockridge So. 17.3. Hanstenraths Will Di. 19.3. Gerd Knebel Professioneller Tanz - und B e w e g u n g s u n t e r r i c h t „DASKWARTET“ Streichquartett - die klassischste aller Kammerbesetzungen - doch DASKwartett geht neue Wege Mi. 20.3. Bernd Regenauer Margie Kinsky Fr. 22.3. Mark Britton Sa. 23.3. Weiber Reloaded So. 24.3. 6$067$*$35,/ =80*/h&.7+($7(5 Do. 21.3. „ICH WILL ALLES ODER NICHTS !“ Erinnerungen an Hildegard Knef mit Gesang (DAVI) und Klavier Mausetot – Das Improkrimidinner %211(57+($7(51$&+7 Do. 28.3. 19.00 JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Ich sehe was, was du nicht siehst Fr. 1.3. 10.00 u. 19.30 Der kleine Drache Kokosnuss Sa. 2.3. 15.00, So. 3.3. 15.00, Mo. 4.3. 9.00 u. 11.00, Sa. 30.3. 15.00, So. 31.3. 15.00 6FKLUPKHUUVFKDIW 'U(FNDUWYRQ+LUVFKKDXVHQ XQG0DUWLQ6FKXPDFKHU „NICHTS ALS LUFT“ 5. Hommage an das mystische Symbol „Labyrinth“ im Zeichen der Luft mit Musik, Gesang, Tanz, Lyrik und Kunst Nichts – was im Leben wichtig ist Di. 5.3. 10.00, Do. 14.3. 10.00 u. 19.30, Fr. 15.3. 10.00 u. 19.30 Das fliegende Klassenzimmer Do. 7.3. 10.00, Fr. 8.3. 10.00 u. 18.30, Di. 12.3. 10.00, Mi. 13.3. 10.00 Simsalabonn „CHAKRENREINIGUNG DELUXE“ Der Grüffelo Cosmic Comedy mit Ma Shanti Miranda und Uma Sana Devi Sa. 9.3. 20.00, So. 10.3. 14.00 Sa. 16.3. 15.00, So. 17.3. 11.00 u. 15.00, Mo. 18.3. 10.00 Sams im Glück Di. 19.3. 10.00, Mi. 20.3. 10.00, Sa. 23.3. 15.00, So. 24.3. 15.00 Geheime Freunde Do. 21.3. 10.00 u. 19.30, Fr. 22.3. 10.00 u. 19.30 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Il barbiere di Siviglia Fr. 1.3., Sa. 30.3. „TUBA? KANN MAN DAMIT EIGENTLICH MUSIK MACHEN?“ Tuba trifft auf Klavier mit Joseph Bartz und Hans Tönnies SnoWhite Sa. 2.3., Fr. 8.3., Sa. 9.3., Do. 21.3., Sa. 23.3. Heike Hennig & Co. ',(7,&.(7681''$6.203/(77(352*5$00*,%7(6 $%$8):::%211(57+($7(51$&+7'( Sa. 16.3., So. 17.3. 18.00 Gerhard Polt und die Wellbrüder aus’m Biermoos So. 24.3. 19.00 0LWIUHXQGOLFKHU8QWHUVWW]XQJYRQ Ballett Nationaltheater Brno Di. 26.3. bis Do. 28.3. Norma Bus und Bahn So. 31.3. 18.00 19 17. März 2013 | 20 Uhr Konzert 45 Stimmungsbarometer WDR Funkhaus am Wallrafplatz | Köln Jarek Plonka | lightly touched/heavily pressed (2012/13) | Urauff ührung | für Ensemble Robin Hoffmann | Stimmungsbarometer (2011/12) | Urauff ührung für Ensemble Robin Hoffmann | An-Sprache (2000) | für Body-Percussion solo Stephan Winkler | Von der Gewissensnot der Insekten (2012) | Urauff ührung | für 17 Instrumentalisten Carl Rosman | Body-Percussion Ensemble musikFabrik Clement Power | Dirigent Karten: Einzelpreis 15 €, ermäßigt 7,50 € | Vorverkauf bei KölnTicket über www.KoelnTicket.de oder über die Hotline +49 (0)221 2801 Infos unter: www.musikFabrik.eu SCHMUCK - MODE - & KUNSTKLEIDERMESSE 22.03. – 24.03.2013 60 Designerinnen präsentieren außergewöhnliche Mode, exklusiven Schmuck sowie Accessoires und Kleiderkunst. FR 14 - 20 UHR 19 Uhr: Kunstkleider-Modenschau SA 14 - 20 UHR 17.30 Uhr: Modenschau SO 11 - 18 UHR 17 Uhr: Finissage Woki Metropolis PARADIES GLAUBE EIN FILM VON ULRICH SEIDL www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmforum Rex am Ring 24. Jhg. | März 2013 www.paradies-trilogie.de ab 21.03. im Kino culture club culture club SO HERZERWÄRMEND, DASS MAN GLEICH LAUT MITSINGEN WILL. DAILY MAIL präsentiert: Kino-Café präsentiert: Lieblingsfilm TO ROME WITH LOVE THE FLYING MACHINE (OV) Jack (Jesse Eisenberg) studiert in der italienischen Hauptstadt und ist glücklich mit Sally (Greta Gerwig) liiert. Der Besuch von Sallys Freundin Monica (Ellen Page) sorgt für Irritationen. Neben Judy Davis, Roberto Benigni und Penélope Cruz spielt Regisseur Woody Allen auch selbst mit. Zu dieser smarten Komödie gibt es wie immer Kaffee und Kuchen. Für die monatliche Reihe „Der Lieblingsfilm von …“ hat sich Lang Lang diesen Musikfilm mit Heather Graham und sich selber ausgesucht. Zwei Kinder landen mithilfe eines Konzertpianisten in einer Traumwelt, die sie mit anderen Menschen und Schicksalen in Kontakt bringt. Anlässlich Chopins 200. Geburtstag entstand diese poetische Reise zum Sinn und Zweck des Träumens und Musikhörens. UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 31.3. an [email protected], Kennwort: Rome Mi 3.4. 14.30 Uhr VANESSA REDGRAVE GEMMA ARTERTON TERENCE STAMP Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, Köln Karten an der Kinokasse choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 17.3. an [email protected], Kennwort: Machine So 24.3. 15 Uhr LASS DEIN HERZ SINGEN! SongForMarion.de facebook.com/SongForMarion AB 14. MÄRZ IM KINO Film-ABC Vorspann Ungewöhnlicher Politthriller im Look der 80er: ¡No!, S. 30 KULTUR.KINO.KÖLN. 24 Jhg. I März 2013 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 28.2. 30 ¡No! 36 3096 Tage 36 Der Mondmann 30 Der Nächste, bitte! Die Bestimmer – Kinder haften für ihre Eltern 7.3. 14.3. 21.3. X X X X X 42 Die Croods X 37 Die fantastische Welt von Oz X 42 Die feinen Unterschiede X 36 Drachenmädchen 36 Ein MordsTeam X X 42 Gegenwartgegenwartt 36 Get the Gringo 38 Hai-Alarm am Müggelsee 36 Hänsel & Gretel: Hexenjäger 32 Hitchcock 27 Hyde Park am Hudson 34 Immer Ärger mit 40 X 40 Jack and the Giants X 26 Kon-Tiki 40 Liebe und andere Turbulenzen X 37 Nachtzug nach Lissabon X X X X X X X X Ostwind – Grenzenlos frei 40 34 X Paulista – Geschichten aus São Paulo X Paradies: Glaube X Rubinrot X 36 Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht 42 Schuld sind immer die anderen 40 Shootout – Keine Gnade 30 Sightseers 32 Sofias letzte Ambulanz X 32 Song for Marion X 24 Spring Breakers 36 Unter Menschen 27 Take This Waltz 38 The Best Offer 30 The Crime 42 Westerland 42 Wir wollten die Republik verändern X X X X X X X X Gebrüder Grimmig Sieht’s gerne anders: Hartmut Ernst Märchenkost im Kino Es war einmal ein Märchen. Und noch eins, und noch eins. Viele dieser Märchen wurden seinerzeit aufgeschrieben von den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm. Unter ihnen waren recht schauerliche, grausame Geschichten, doch zugleich erschienen sie von pädagogischem Wert. Vor allem aber entführten sie in andere Welten, ins „Märchenfiguren tragen heute Reich der Phantasie. Und damit waMinigun und schwarzes Leder“ ren sie wie gemacht fürs Kino, das die Volksweisen schon früh für sich entdeckte und sich mit ihnen auf mannigfache Weise in die grenzenlose Welt cineastischer Illusion verlor – und bis heute verliert. Phantasievoll, expressiv, expressionistisch – wie jede Literaturverfilmung erfahren auch Grimms Märchen mit jeder Adaption eine Neuinterpretation, die sich von der kindgerechten Nacherzählung bis hin zum avantgardistischen Experimentalfilm erstrecken kann. Mit „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ mündet in diesem Monat eine solche Interpretation in einem irrwitzigen Genrespaß, der sich zwischen coolem Hokuspokus, rohem Splatter und frech beherztem Zitat bewegt. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da verwandte phantastische Gattungen wie der Vampirfilm romantisiert und gezähmt daherkommen („Twilight“) und aus Frankenstein ein jugendfreier „Frankenweenie“ wird. Nein, die aktuellen Grimm-Interpreten setzen grimmig dagegen: Die Zeiten, in denen man in Sachen Märchenverfilmung bloß an Disney oder an das ewig ergreifende tschechische Bollwerk „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ dachte, sind endgültig vorbei. Nach Hollywoods opulent-harmlosen Schneewittchen-Verfilmungen von 2012, „Spieglein, Spieglein“ und „Snow White and the Huntsman“ sind die Märchenfiguren Anfang 2013 cool, tragen schwarzes Leder und agieren mit Schrot, Granaten und Minigun. Ein Genremix wie Shrek & Co., nur eben nicht für Kinder. Letzteres gilt auch für den einen oder anderen Arthouse-Beitrag, der sich mitunter Grimmscher Elemente bedient. Prominentestes Beispiel bleibt Neil Jordans „Zeit der Wölfe“ von 1984, die feministisch-erotische Variante der RotkäppchenMär inklusive Freudschem Subtext. Originell war auch der Ansatz von Terry Gilliam, der 2005 mit „Brothers Grimm“ die phantastischen Abenteuer der berühmten Brüder erzählte, die auf Wanderschaft ihren Märchenfiguren begegnen. Und dass man Grimmsche Kost auch in die Gegenwart transportieren kann, weiß Hollywood, von „Aschenblödel“ bis „Cinderella Story“, schon längst. Was das Kino gemeinhin kann, gilt auch für den Märchenfilm: Genres greifen ineinander, Ebenen werden vertauscht, der Fokus wird verschoben, das Gestern ins Heute getragen, und das Heute plumpst ins Gestern. Letztlich bleibt alles beim Alten, weil anders. Das ist vielleicht nicht immer pädagogisch wertvoll, aber erfrischend und so abwechslungsreich, wie Kino sein soll. Und solange es das ist, ist es auch noch nicht gestorben. Und wenn es nicht gestorben ist ... na, Sie wissen schon. HARTMUT ERNST X 21.2. X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 23 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln choice of choices Krasser Style: Alien (James Franco) mit den restlichen drei Spring Breakers Als wär’s ein Videoclip „Spring Breakers“ von Harmony Korine Vier College-Girls versuchen, ihrem langweiligen Alltag zu entfliehen. Sie wollen nach Florida zum Spring Break. Doch ihnen fehlt Geld für die Reise zur großen Party. C Empathische Satire drei der Mädchen mit Tiger-Bodies und pinken Skimasken über dem Kopf Ringelreih tanzend um den Flügel drehen – nicht Hand in Hand, sondern den Kreis mit drei Schnellfeuergewehren schließend. Brit, Candy, Cotty und Faith verbringen ihren Alltag in einem College, das ebenso langweilig ist wie die angrenzende Stadt. Während Faith noch ein wenig Halt in einer religiösen Gruppe findet, fantasieren sich die anderen Drei in ein Leben voller Drogen und Sex. Das Ziel ihrer Sehnsucht finden die Mädchen im Spring Break, jener ausschweifenden Semesterferien-Parties, die jährlich gut eine Millionen amerikanische Studenten zum grenzüberschreitenden Feiern verlocken. Wie genau man sich eine solche Party vorzustellen hat, zeigt Regisseur Harmony Korine als Intro seines Films anschaulich: Zum Sound des Dubstep-Produzenten Skrillex editiert Korine einen dokumentarischen Best-of-Clip der hedonistischen Entgleisungen an den Stränden Floridas. Mit diesem Intro setzt die Underground-Ikone zwei Akzente, die Bezeichnend sind für seinen ersten Mainstream-Film: So wie Skrillex’ Track zugleich die Feier des Plastik-Pop und dessen Demontage ist, funktionieren die Bilder der Strandparty in ihrer affirmativen Überzeichnung gleichermaßen als Feier des Hedonismus wie als Satire darauf. Denn bei aller Partystimmung, die Korine in seinem Film immer wieder generiert, feine Widerhaken sind von Anfang an inklusive. Dieser Widerspruch wird sich auch am Ende des Films nicht auflösen, wenn Partykultur und Gangsterstyle als Widerhall medialer Klischees ineinander aufgehen und eins werden. Coming of Rage Ringelreihen mit Maschinenpistole Korine lässt Extreme kollidieren. Das fängt mit der Besetzung an, die ihm ein ungewohntes Publikum bescheren wird: Ashley Benson als Britt war bislang vor allem als Seriendarstellerin bekannt. Cotty wird von Rachel Korine, der jungen Ehefrau des Regisseurs gespielt. Vanessa Hudgens (Candy) und Selena Gomez (Faith) sind beides Disney-Stars – das heißt, ihre Karriere begann bei dem für brave Familienunterhaltung bekannten Konzern. Ihre Rollen in „Spring Breakers“ stehen dazu diametral entgegen. Während Gomez mit dem religiösen Background ihrer Figur und einer frühzeitigen Rückreise noch ein wenig vom Bild des braven Mädchens bewahrt, bricht Hudgens für „Spring Breakers“ radikal mit ihrem bisherigen Image. Immer gut für die Vermittlung von Mainstream und Underground ist auch James Franco, der bislang in so unterschiedlichen Filmen wie „Spiderman“ und „Howl“, wo er den jungen, schwulen und drogensüchtigen Allen Ginsbergh mimte, auftrat. In „Spring Breakers“ spielt der Frauenschwarm einen leicht irren Rapper und Gangster. Die Vermischung der Extreme kulminiert in „Spring Breakers“ in einer großartigen Szene: Franco sitzt am Strand an einem weißen Flügel und intoniert Britney Spears’ „Everytime“ (noch ein gefallener Disney-Kinderstar), während sich www.choices.de/heute-im-kino Auch wenn man kaum explizite Gewalt- und Sexszenen sieht – zu dem Zeitpunkt ist der Film schon lange jenseits dessen, was sich der durchschnittliche Disney-Fan vorstellen will. Doch im Vergleich zu Korines bisherigem Werk ist „Spring Breakers“ massentauglich. Mit Anfang 20 hat er das Drehbuch zu Larry Clarks Teenie-Drogen-Aids-Drama „Kids“ geschrieben, zwei Jahre später folgte mit „Gummo“ ein Film über die Verwahrlosung in der weißen Unterschicht und wiederum zwei Jahre darauf mit dem Dogma-Film „Julien Donkey Boy“ mit Chloë Sevigny und Werner Herzog das Porträt eines schizophrenen Jungen. Nach diversen Musikclips, Kunstprojekten, gescheiterten Filmprojekten und Drogenproblemen kam 2007 „Mister Lonely“ über eine Community mit lauter Doppelgängern berühmter Stars. 2009 erschien schließlich seine lustig-verstörende VHS-Mockumentary über debile randalierende Rentner. Mit ihrer ständigen Nachahmung von Posen und Klischees wirken auch die Protagonistinnen in „Spring Breakers“ wie Doppelgänger, zugleich scheint der Film das Positiv – im Sinne einer jugendlichen, weiblichen HochglanzVariante – von „Trash Humpers“ zu sein. Denn trotz krasser Themen und subversiver Momente: Der Film sieht richtig gut aus. Korines fließende, die Chronologie dezent brechende Dramaturgie trifft auf eine zunehmend halluzinogenere, von permanenten Wiederholungen durchzogene Eleganz, die sich bis zuletzt durch die immer krasseren Sex- und Gewaltabenteuer der Mädchen – Korine nennt es angelehnt an das Genre des Coming of Age-Films „Coming of Rage“ – zieht. Als zu Beginn ein kleiner Überfall auf ein Diner den Trip finanzieren soll, sagt eines der Mädchen, um die Hemmschwelle abzubauen: „Pretend like it’s a Video Game“. In einer so gespenstischen wie raffinierten Plansequenz umkreist die Kamera den Überfall. Und schon hier merkt man, dass Korine den Widerspruch zwischen Ästhetik und Kritik nicht auflösen will. Er zeigt bei allem Vorbehalt Empathie für die Wünsche der Mädchen und feiert ihr postfeministisches Aufbegehren sowohl visuell als auch akustisch mit dem richtigen Soundtrack. Alles andere ginge komplett am Zielpublikum vorbei. CHRISTIAN MEYER SPRING BREAKERS Venedig 2012: Future Film Festival Digital Award – Lobende Erwähnung USA 2012 - Komödie - Regie: Harmony Korine - Kamera: Benoît Debie - mit: James Franco, Selena Gomez, Vanessa Anne Hudgens - Verleih: Wild Bunch Start: 21.3. Start: Cinenova, 21.3.Filmpalette, Cinenova, Filmpalette Metropolis 24 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel März 2013 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Sebastian Ko WDR 1 LIVE Herausragend ¡No! von P. Larraín Bemerkenswert Paradies: Glaube von U. Seidl Best of Comedy Hyde Park am Hudson von R. Michell Best of Drama Song for Marion von P. A. Williams The Best Offer von G. Tornatore Besondere Erwähnung Spring Breakers von H. Korine ¡No! von P. Larraín Drachenmädchen von I. Westmeier Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Drachenmädchen von I. Westmeier ¡No! von P. Larraín Paradies: Glaube von U. Seidl Sightseers von B. Wheatley Drachenmädchen von I. Westmeier Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung Sven von Reden StadtRevue Verena Lueken FAZ Spring Breakers von H. Korine Lars-Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit Kultur.Kino.Köln Paradies: Glaube von U. Seidl Kon-Tiki von J. Roenning u. E. Sandberg Paradies: Glaube von U. Seidl Hitchcock von S. Gervasi Hyde Park am Hudson von R. Michell Hitchcock von S. Gervasi Hyde Park am Hudson von R. Michell Spring Breakers von H. Korine ¡No! von P. Larraín Hyde Park am Hudson von R. Michell Sightseers von B. Wheatley Drachenmädchen von I. Westmeier Spring Breakers von H. Korine ¡No! von P. Larraín Spring Breakers von H. Korine Sofias letzte Ambulanz von I. Metev ¡No! von P. Larraín Der Mondmann von S. Schesch ¡No! von P. Larraín Take This Waltz von S. Polley Sightseers von B. Wheatley Hitchcock von S. Gervasi The Crime von N. Love Christian Meyer choices Drachenmädchen von I. Westmeier Paradies: Glaube von U. Seidl Paradies: Glaube von U. Seidl Paradies: Glaube von U. Seidl Spring Breakers von H. Korine Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 1.3., 19.30 FALSCHE BEWEGUNG, Domforum Wim Wenders’ Handke-Verfilmung von 1975 14.3., 20.30 Uhr DETLEF, Filmhaus Doku über einen frühen Kämpfer der Schwulenbewegung, anschl. Gespräch 3.3., 11.30 DIE SCHÖNE QUERULANTIN, Filmpalette Im Rahmen der Reihe „painting movies“ die vierstündige Fassung 15.3., 19.30 Uhr UNTER MENSCHEN, Filmforum NRW-Premiere der Doku über Schimpansen, anschl. Diskussion, s. S. 36 3.3., 17 Uhr ¡NO!, Cinenova Preview des Spielfilms über das Ende der Diktatur in Argentinien, s. S. 30 15.3., 18/20 Uhr HITCHCOCK/PSYCHO, Cinenova Double Feature über den Dreh zu „Psycho“, danach das Original, s. S. 32 3./10./24.3., 20 Uhr FANTOMAS-TRILOGIE, Filmclub 813 An drei Terminen je ein Teil der Fantomas-Trilogie mit Louis de Funès 15.3., 21 Uhr SÖLDNER UNTER SCHWARZER SONNE, Filmhaus In der Reihe Something Weird Cinema ein brutaler Söldnerfilm 5.3., 20.30 SOFIAS LETZTE AMBULANZ, Odeon Premiere der bewegenden Doku in Anwesenheit des Regisseurs, s. S. 32 16.3., 19 Uhr DUCH – DER SCHMIEDEMEISTER DER HÖLLE, Filmforum Doku über die Roten Khmer, anschl. Gespr. m. Regisseur u. Hanns Zischler 6.3., 19 Uhr THE BRIDE OF FRANKENSTEIN/DRACULA, Filmforum Start der Reihe „Filmmusik: Meilensteine und Experimente“, s. S. 40 „The Bride of Frankenstein“ „Gegenwart“ 17.3., 16.30 MADEMOISELLE POPULAIRE, Cinenova Preview der Komödie von Régis Roinsard 6.3., 21 Uhr THE FUNHOUSE, Filmhaus Tobe Hoopers Teenie-Slasher von 1981 spielt in einer Geisterbahn 17.3., 18 Uhr GEGENWART, Filmforum NRW-Premiere von Thomas Heises Doku über ein Krematorium, s. S. 42 7.-10.3. IRANISCHE FILMTAGE KÖLN, Filmhaus Neun neue iranische Filme und eine Kurzfilmrolle 17.3., 20 Uhr ACHT BRÜCKEN – MUSIKVIDEOS, Filmforum Zum Musikfestival: Clips mit Mouse on Mars, Alva Noto, Funkstörung u. a. 10.3., 11.30 Uhr KÖLSCHE MATINEE: 3 KÖLSCHE HÄTZE, Odeon Drei Köln-Filme von Dieter Oeckl, Sigrid Sünkler, Cornel Wachter u. a. 19.3., 19 Uhr THE CUT, Filmhaus Doku über Beschneidungen in Kenia und Tansania, anschl. Diskussion 10.3., 15.30 SHAME, OFF Broadway Steve McQueens Film über einen Sexsüchtigen filmpsychologisch betrachtet 19.3., 20 Uhr TLATELOLCO, OFF Broadway Lotte Schreibers Mexiko-Doku in der Reihe „Zukunft der Stadt“ 10.3., 17 Uhr EIN MORDSTEAM, Cinenova Komödie mit „Ziemlich beste Freunde“-Star Omar Sy, s. S. 36 19.3., 21 Uhr JENSEITS DER MAUER, Filmpalette In der Reihe „homochrom“ das belgische Debüt über eine junge Liebe 10.3., 17 Uhr JAZZSOUP, Filmhaus Doku über ein ungewöhnliches Musikprojekt aus dem Ruhrgebiet „Jazzsoup“ 20./22.3. AFRIKA FILMFESTIVAL HIGHLIGHTS, Filmhaus Kleine Best-of-Zusammenst. des Afrika Filmfestivals „Jenseits von Europa“ 10.3., 20 Uhr FREE THE MIND, Filmforum Preview der Doku über die Arbeit des Hirnforschers Richard Davidson 20.3., 19 Uhr BÖSE ZELLEN, Filmforum Barbara Alberts Spielfilm von 2003, anschl. Gespräch mit der Regisseurin 11.3., 19 Uhr SPEED, Filmforum Florian Opitz’ Doku, anschl. Gespräch mit dem Soziologen Hartmut Rosa 21./23.3., 20 Uhr DER PATE/DER PATE II, Filmclub 813 Erster (21.3.) und zweiter (23.3.) Teil der legendären Mafia-Trilogie 11.3., 20 Uhr PARADIES: GLAUBE, OFF Broadway Preview des zweiten Teils von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie, s. S. 34 24.3., 15 Uhr THE FLYING MACHINE, Filmforum Pianist Lang Lang zeigt seinen Lieblingsfilm 12.3., 20 Uhr HITCHCOCK, Weisshaus Preview des Spielfilms über die Dreharbeiten zu Hitchcocks „Psycho“, s. S. 32 24.3., 17 Uhr DIE JAGD, Cinenova Preview des neuen Films von Thomas Vinterberg 12.3., 20 Uhr NO MAN’S ZONE FUKUSHIMA, OFF Broadway Ein filmischer Marsch durch die Sperrzone von Fukushima 26.3., 20 Uhr MONDOMANILA, OFF Broadway Philippinischer Film in der Reihe „Zukunft der Stadt“ 13./20.3., 20 Uhr OBERHAUSEN ON TOUR 2013, Filmpalette Ein Best-of aus dem Intern. Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... „Free the Mind“ 25 28.3., 19.30 Uhr PANS LABYRINTH, Filmforum Zur Reihe Filmmusik Guillermo del Toros Fantasy-Film, mit Einführung, s. S. 40 „Die Jagd“ „Mondomanila“ www.choices.de/heute-im-kino Hintergrund Auf dem Holzfloß über den Atlantik Norwegian (Holly-)Wood „Kon-Tiki“ von Joachim Rønning und Espen Sandberg Eine Handvoll Männer überqueren Mitte des 20. Jahrhunderts auf einem Floß den Pazifik. C Forscher-Abenteuer „Habt Vertrauen!“ Diese Worte muss Thor Heyerdahl seiner Crew des öfteren zurufen, denn das, was er sich da ausgedacht hat und gerade in die Tat umsetzt, ist ein mehr als wagemutiges Unterfangen: Der junge, norwegische Forscher und Nichtschwimmer will mit einem einfachen Holzfloß die 8000 Kilometer von Peru nach Polynesien übersetzen. Warum? Weil Thor glaubt, dass eben dies vor 1500 Jahren schon einmal gelungen ist: Seiner Meinung nach wurde Polynesien dereinst von Südamerika aus besiedelt. Nachdem die Kollegen aus der Wissenschaft bloß ungläubig den Kopf schütteln und Beweise für die spinnerte Idee fordern, tritt Thor just selbst an zum Beweis. Er engagiert einen Ingenieur, zwei Funker und einen Dokumentarfilmer, baut ein primitives Floß und sticht am 18. April 1947 in See. Daheim in Lillehammer harrt derweil Thors Gattin mit zwei Kindern, begleitet von Stolz auf den Wagemut – und von Angst um das Leben ihres Mannes. Das auf Tatsachen beruhende Forscherabenteuer ist wie für Hollywood gemacht, und dieser norwegischen Produktion gelingt es leichthändig, es wie in Hollywood zu machen: In sattem Hochglanz folgt dieses Drama Thor Heyerdahl (Valheim Hagen), der, getrieben von kindlicher Neugier, Forscherdrang und Herzblut seine waghalsige Beweisführung durchzieht. Die Regisseure Joachim Roenning und Espen Sandberg spinnen ihr Werk episch, setzen an mit prägenden Kindheitserfahrungen des kleinen Thors, folgen ihm mit seiner Frau hinaus in die Welt, die sie archaisch zu ergründen suchen, bis hin nach New York, wo die Idee zur Überfahrt Form annimmt und die Mannschaft akquiriert wird. Dies alles wird schwungvoll und kurzweilig erzählt, vermittelt aber zugleich auch das Herz und die Seele dieses unermüdlichen Forschers und Abenteurers. Was folgt ist ein großes Hochseeabenteuer, in dem fünf Männer über hundert Tage auf engem Raum den Pazifik überqueren, begleitet von Spannungen und Ängsten, von Hoffnung, Spaß und Haien. Die Kamera, die sie begleitet, liefert Größe in allen Belangen, folgt dem Geschehen atemberaubend verspielt, bebildert Naturschauspiele unter der Wasseroberfläche, taucht aus den Tiefen des Meeres bis hinauf in die Sterne und wieder zurück. „Kon-Tiki“ ist im besten Sinne amerikanisches HollywoodKino, adaptiert die wahre Geschichte schnittig, verklärt ein wenig mit Pathos, spitzt dramaturgisch zu, romantisiert, trivialisiert. Steven Spielberg hätte es nicht besser machen können. Und damit das Ganze nicht zu verklärt ausfällt, schieben die wahren Ereignisse einem allzu verklärten Ende zum Glück noch den Riegel vor. „Kon-Tiki“ ist 2013 bei den Oscars für den besten fremdsprachigen Film nominiert, und die Chancen stehen gut, auch wenn wir traurig wären, wenn er Michael Hanekes in weiter Hollywood-Ferne inszeniertes Arthausdrama „Liebe“ ausstechen sollte, das in dieser Kategorie konkurriert. So unterschiedlich sie sind, sind beide Filme empfehlenswert. HARTMUT ERNST KON-TIKI Internationales Film Festival Norwegen 2012, Publikumspreis N/GB/DK/D 2012 - Drama - Regie: Espen Sandberg, Joachim Rønning - Kamera: Geir Hartley Andreassen - mit: Pål Sverre Valheim Hagen, Anders Baasmo Christiansen, Gustaf Skarsgård - Verleih: DCM Start: 21.3. KON-TIKI –– Am Am Rande Rande KON-TIKI Vor Washington brachte Kino schon einige in glänzenThorDenzel Heyerdahl (1914-1937) wardas letztlich weitaus mehrHelden als Ethnologe mit der Pilotenuniform auf die Leinwand. In Georgeaus Seatons „Airport“Eraus ausgeprägtem Forscherdrang und Abenteurer Leidenschaft. wardem vor Jahr Dean Martin als Flugkapitän undund Burt Lancaster als allem1970 auchversuchen ein umtriebiger Geschäftsmann, der sich seine durchaus Flug hafendirektor eine durch eine Bombe beschädigte Maschine sicher notöffentlichkeitswirksame Kon-Tiki-Expedition von Beginn an multipel zu zulanden, unten ein fürchterlicher Schneesturm denebenso gesamten vermarktenwährend wusste. Das schloss den Bestseller-Autor Heyerdahl ein Flugverkehr lahm gelegt hat. ZudemDokumentarfilm blockiert ein imAnfang Schnee der steckengebliewie den Filmproduzenten, dessen 50er Jahre benes die rettende Landebahn. Mit „Airport“ erreichteumstritten der Kataseinen Flugzeug Oscar gewann. Obwohl seine Reisen wissenschaftlich tro phenfilm den 70er Jahren vorläufigen Höhepunkt ließ weiblieben – dieinÖffentlichkeit warseinen ihm zugetan. Seine Abenteuerund befeuerten tere Filme und Helden folgen. in mehreren den damaligen Tiki-Trend, manCharlton widmeteHeston ihm einbringt ganzesgleich Museum (in dem Filmen einnoch Flugzeug zu Boden. Im „Airport“-Nachfolger „Giganten übrigens heute sicher das Original-Floß lagert), er machte Bekanntschaft am Himmel – Airport 1975“ rettet er Stewardess Karen Black und über hunwww.choices.de/heute-im-kino dert Passagiere vor dem sicheren Tod, indem er sich von einem Helikopter (!) mit politischer Prominenz: Heyerdahl war märchenhafter Nationalheroe in dasSymbol beschädigte Flugzeug abseilen lässt und so die Boeing 747 sicher und für Wagemut und Nonkonformismus. Allein privat war auf er dem Saltbekannt Lake City Jack Sympathieträger Lemmon und Alain nach Flughafen allem, wasvon heute ist,landet. kaum jener ausDelon den neh men vieler dann noch in zwei weiterenals„Airport“-Fortsetzungen Platz auf dem Köpfen Norweger – konnte Charismatiker aber nach außen hin Pilotensitz, während das Filmemacher-Trio ZuckerAbrahamsZucker sicherlich den geltungsbedürftigen Egozentriker in ihm überspielen. („Die Das nackte Kanone“) ziemlich schräg sehr erfolgreich eben diese Flugzeug schließlich macht sich auch derund aktuelle Film „Kon-Tiki“ zunutze, derkatastrophenfilme mit ihrerLeben „unglaublichen Reise in Seite einemabgewinnt. verrückten Flug Heyerdahls schillerndem die spannendste Hierzeug“ persifliert. Mit dieser Klamauk-Parodie von 1980 feierteist eindie gewisser wird keine Entmystifizierung betrieben. Denn unterhaltsam Fahrt Leslie Nielsen,allemal. der bis dahin in meist ernsteren Fernsehrollen zu sehen war, der Kon-Tiki seinen Durchbruch und avancierte so zum Vorzeige-Schau spieLUPBERGER ler des Trios. MAREN SERGEJ MAIER 26 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Unsere TOPFILME im Ein kurzer Augenblick des Glücks: Margot (Michelle Williams) mit Daniel (Luke Kirby) Flüchtiges Glück MÄRZ LES MISÉRABLES „Take this Waltz“ von Sarah Polley Drama, Musik Als die verheiratete Margot Daniel kennenlernt, gerät sie in ein emotionales Chaos. C Melancholisches Gefühlskino Margot und Lou leben in einer stabilen Ehe. Als Margot Daniel kennenlernt, merkt sie, dass sie neben Sicherheit und Vertrauen auch noch Bedürfnisse nach Leidenschaft und Abenteuer hat. Der ehemalige Kinderstar Sarah Polley drehte mit 28 Jahren ihr viel gefeiertes Regiedebüt – das Alzheimer-Drama „An ihrer Seite“. Sieben Jahre später macht sie mit „Take this Waltz“ einen nicht weniger gefühlvollen Film, der allerdings von Menschen in ihrem Alter handelt. Unterstützt von der atmosphärischen Kameraarbeit von Luc Montpellier, der das ruhige Drama vielleicht einmal zu viel in Gegenlicht taucht, entfaltet Polley eine melancholische Reflexion über das fragile Glück und seine vielfältigen Ausformungen. Michelle Williams und Seth Rogen, hier einmal vollkommen ernst, sind großartig als verspieltes Ehepaar. CHRISTIAN MEYER TAKE THIS WALTZ CDN 2011 - Komödie / Drama - Regie: Sarah Polley - Kamera: Luc Montpellier mit: Michelle Williams, Luke Kirby, Seth Rogen - Verleih: Kool Start: 7.3. Filmpalette KINO ab € 3,99 Nominiert fü r 8 OSCAR! von Tom Hooper mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway u.v.m. „Les Misérables“ beruht auf Victor Hugos gleichnamiger Romanvorlage und erzählt von zerbrochenen Träumen, unerwiderter Liebe, Verrat, Leidenschaft, Aufopferung und Vergeltung. Obwohl er seine langjährige Haftstrafe verbüßt hat, wird Jean Valjean über Jahrzehnte vom gnadenlosen Polizeibeamten Javert verfolgt und in den Untergrund getrieben. LIEBE UND ANDERE TURBULENZEN Romanze, Komödie von Jeremy Leven mit Nora Tschirner, Vincenzo Amato, Louise Monot u.v.m. Täglich chauffiert Busfahrer Paolo Touristen durch Paris und erklärt ihnen dabei voller Inbrunst seine ganz eigene Sicht der Dinge: Paris ist nicht mehr als ein zweitklassiges Rom! Seine wahre Leidenschaft gilt seiner Freundin und großen Liebe Greta, einer deutschen Stewardess, der er heute endlich den langersehnten Heiratsantrag machen wird. RUBINROT Drama, Fantasy, Romanze von Felix Fuchssteiner mit Maria Ehrich, Laura Berlin, Jannis Niewöhner u.v.m. Eigentlich ist Gwendolyn Shepherd ein ganz normaler sechzehnjähriger Teenager - ärgerlich nur, dass ihre Familie definitiv einen Tick zu viele Geheimnisse hat. Allesamt ranken die sich um ein Zeitreise-Gen, das in der Familie vererbt wird. Jeder ist sich sicher: Gwens Cousine Charlotte trägt das Gen in sich und so dreht sich alles ständig um sie. Culture-Clash auf höchster Ebene Hot Dogs royal Animation, Abenteuer, Komödie „Hyde Park am Hudson“ von Roger Michell 1939 besucht das britische Königshaus erstmals die USA. Es kommt zu einer eigentümlichen Begegnung. C Historische Tragikomödie Als es 1939 ernst wird in Europa, ersuchen der englische König und seine Königin beim amerikanischen Präsidenten Roosevelt Unterstützung. Der hat eigentlich gerade andere Sorgen: Das Amt fordert ihn über die Maßen, und so bittet er seine entfernte Verwandte Daisy, ihn auf Spazierfahrten zu begleiten und die Welt vorübergehend vergessen zu machen. Dabei kommen sich die beiden näher. Und mittendrin: Zwei leicht echauffierbare Bittsteller aus England. Die Beziehung des Politikers zu seiner Muse bleibt etwas im Unklaren, dafür bietet das Drama ein amüsantes Aufeinandertreffen zweier Kulturen und zelebriert schmunzelnd eine von Hot Dogs gekrönte, britisch-amerikanische Annäherung. CARLA SCHMIDT HYDE PARK AM HUDSON British Independent Film Awards: Beste Nebenrolle Olivia Colman GB 2012 - Komödie - Regie: Roger Michell - Kamera: Lol Crawley - mit: Bill Murray, Laura Linney, Samuel West - Verleih: Tobis Start: 28.2. Cinenova, OFF Broadway Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... DIE CROODS 27 von Chris Sanders, Kirk DeMicco mit Nicolas Cage, Ryan Reynolds, Emma Stone u.v.m. Die Croods sind die letzten Überlebenden der prähistorischen Ära und befinden sich in einer Zeit, in der Mutter Natur noch viel mit Artenvielfalt und Entstehung experimentierte. Nachdem die vertraute und schützende Höhle der Familie komplett zerstört wurde, müssen sich die Croods gemeinsam auf eine große Reise begeben. JEDE MENGE PROGRAMM von 14:00 bis 01:00 Uhr Freundlicher Service Kinosaal mit der größten Leinwand in Bonn und „Love-Seats“. BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.WOKI.de !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% NEUSTARTS FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN HYDE PARK ON HUDSON (O. m. U.) Sonntag, 10. März, 15.30 Uhr Ab 28.02. GB 2012 – R: Roger Michell – D: Bill Murray, Laura Linney „Notting Hill“-Regisseur Roger Michell wirft mit tatkräftiger Unterstützung eines hochkarätigen Ensembles einen höchst amüsanten, respektlosen Blick hinter die Kulissen der Weltgeschichte. NO! (O. m. U.) Ab 07.03. CHI/F/USA 2012 – R: Pablo Larraín – D: García Bernal Santiago de Chile 1988: René Saavedra entwirft mit seinen schicken Werbewelten ein Gegenbild zur miefigen Stimmung in Chile, wo die Diktatur zwar für wirtschaftliche Stabilität sorgt, aber auch ein Klima aus Angst schafft. Überraschend wird er von der Opposition engagiert, um die Kampagne für die Abwahl Pinochets bei der bevorstehenden Abstimmung zu leiten. SHAME USA/ UK 2012– R: Steve McQueen – D: Michael Fassbender Ein erfolgreicher New Yorker versucht sich mit manischem Sexualverhalten von seiner leeren Existenz abzulenken. An Intensität kaum zu überbietender filmischer Fiebertraum, der einen schwer wieder loslässt. Einer der besten Filme der jüngeren Zeit. vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnike WEITERHIN IM PROGRAMM QUELLEN DES LEBENS D 2010 – R: Oskar Roehler - D: Jürgen Vogel, Meret Becker Basierend auf seinem autobiografischen Roman „Herkunft“ erzählt Oskar Roehler eine Familiengeschichte über drei Generationen, die zugleich Spiegelbild der BRD-Geschichte sein will. CELESTE AND JESSE FOREVER (O. m. U.) USA 2012 – R: Lee Toland Krieger – D: R. Jones, A. Samberg !BSEITSDERAUSGESTRAMPELTEN0FADEDERTYPISCHEN,IEBES+OMÚ DIEAUS(OLLYWOODISTNOCHVIEL2AUMFàR)NNOVATION$ENNIMMT SICHDIESYMPATHISCHE)NDIE#OMEDYu#ELESTE*ESSEhBEHERZT ALLERWELTSKINO-FILMPROGRAMM DIENSTAG, 26. FEBRUAR, 20.00 UHR THE EXCHANGE (O. m. U.) D/ISR 2011 – R: Eran Kolirin PARADIES: GLAUBE A/D/FR 2012– R: Ab 21.03. Ulrich Seidl - D: Margarethe Tiesel VERANSTALTUNG IN KOOPERATION MIT HOMOCHROM E.V. Dienstag, 5. März, 20.00 Uhr HA-SIPPUR SHEL YOSSI – YOSSI (O. m. U.) ISR 2012– R: Eytan Fox Dienstag, 12. März, 20.00 Uhr PREVIEW, Montag, 18. März, 20.00 Uhr „Paradies: Glaube“ erzählt, was es bedeutet, das Kreuz auf sich zu nehmen. Ulrich Seidl erzählt in bewegenden Bildern von den Kreuzstationen einer Ehe und der verzweifelten Sehnsucht nach Liebe. DIE JAGD Ab 28.03. DK/S 2012 R: Thomas Vinterberg – D: Mads Mikkelsen .ACHDER4RENNUNGVONSEINER&RAUARBEITET,UCASDARANSEIN ,EBENWIEDERAUFDIE2EIHEZUBEKOMMEN%RlNDET%RFàLLUNG INSEINEM"ERUFALS+INDERGÊRTNER"ESONDERSDIEKLEINE+LARA SUCHTSEINE.ÊHE!LSSIESICHVONIHMABGEWIESENFàHLTSETZT SIE DIE ,àGE IN DIE 7ELT ,UCAS HABE IHR SEIN ERIGIERTES 'LIED GEZEIGT$IE*AGDAUFDAS&REIWILD,UCASISTERÚFFNET MUJINCHITAI - NO MAN‘S ZONE FUKUSHIMA (O. m. U.) J/FR 2012– R: Fujiwara Toshi Filmreihe “Zukunft der Stadt” Dienstag, 19. März, 20.00 Uhr TLATELOLCO (O. m. U.) A/MEX 2011– R: Lotte Schreiber In Anwesenheit der Regisseurin Lotte Schreiber Filmreihe “Zukunft der Stadt” Dienstag, 26. März, 20.00 Uhr MONDOMANILA D/PHI 2010– R: Khavn de la Cruz (O. m. U.) weisshaus &),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% WEITER IM PROGRAMM NEUSTARTS LES MISERABLES Ab 21.02. GB 2012 R: Tom Hooper – D: Hugh Jackman, Russell Crowe QUARTETT GB/USA 2012 R: Dustin Hoffmann – D: Maggie Smith RENOIR 3TRÊmING *EAN 6ALJEAN (UGH *ACKMAN SA BEINAHE *AH REWEILER"ROTFàRSEINEHUNGERNDE&AMILIESTAHL!LSERAUF "EWÊHRUNGFREIGELASSENWIRDMÚCHTEEREINNEUES,EBENBE GINNEN $AZU MUSS ER JEDOCH ERST EINMAL DEM 'RIFF DES UN ERBITTLICHEN )NSPEKTORS *AVERT 2USSELL #ROWE ENTGEHEN !LS SICH6ALJEANINDIEINÊRMLICHEN6ERHÊLTNISSENLEBENDE&ANTINE !NNE(ATHAWAYVERLIEBTKOMMTESZUEINERTRAGISCHEN7EN DUNG HITCHCOCK Ab 14.03. USA 2012 R: Sasha Gervasi – D: Anthony Hopkins, Helen Mirren PREVIEW, Dienstag, 12. März, 20.00 Uhr (OLLYWOOD.ACHDERUMJUBELTEN0REMIEREVONu$ERUN SICHTBARE$RITTEhSTEHT!LFRED(ITCHCOCK!NTHONY(OPKINSIM :ENITSEINES3CHAFFENS!BERDERALTERNDE2EGISSEURFàHLTSICH EINGEENGT:WARHATERBEI0ARAMOUNTEINEN6ERTRAGDERIHM VÚLLIGEKREATIVE&REIHEITZUGESTEHTABERNATàRLICHERWARTETDAS 3TUDIOEINENWEITEREN!GENTEN&ILM(ITCHCOCKWILLDAGEGEN ETWAS.EUESWAGEN MITTERNACHTSKINDER FR 2012 – R: Gilles Bourdos – D: Michel Bouquet KINDERKINO SAMSTAG & SONNTAG, 15.00 UHR Samstag, 02. März & Sonntag, 03. März um 15.00 Uhr WINNIE PUUH USA 2011 – R: Stephen J. Anderson &3+ABEMPFAB*AHREN&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Samstag, 09. März & Sonntag, 10. März um 15.00 Uhr DAS KLEINE GESPENST D 1990 – R: Curt Linda &3+ABEMPFOHLENAB*AHREN 3AMSTAG-ÊRZ3ONNTAG-ÊRZUM5HR DAS SANDMÄNNCHEN - ABENTEUER IM TRAUMLAND FR 2010 – R: Jesper Møller, Sinem Sakaoglu &3+ABEMPFAB*AHREN&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Ab 28.03. 3AMSTAG-ÊRZ3ONNTAG-ÊRZUM5HR CAN/GB 2012 R: Deepa Mehta – D: Satya Bhabha, Shabana Azmi DIE ABENTEUER DES HUCK FINN D 2012 – R: Hermine Huntgeburth &3+ABEMPFOHLENAB*AHREN 3AMSTAG-ÊRZ3ONNTAG-ONTAG!PRIL-ÊRZUM 5HR DIE VAMPIRSCHWESTERN DE 2012– R: Wolfgang Groos 3ALEEM3INAIWIRDALS%RBEEINERREICHENMUSLIMISCHEN&AMILIE GENAUUM-ITTERNACHTAM!UGUSTDEM4AGDER5N ABHÊNGIGKEIT)NDIENSGEBOREN$OCH3ALEEMISTANDERSALSDIE MEISTEN+INDERDENNERVERFàGTàBERTELEPATHISCHE&ÊHIGKEI TEN%RHÚRTFREMDE3TIMMENINSEINEM+OPFUNDERFÊHRTVON DIESENDASSNOCHANDERE+INDERDIESE'ABEHABENUNDDASS ALLEDIESE+INDERUM-ITTERNACHTGEBORENWURDEN3IESINDDIE &3+ABEMPFOHLENAB*AHREN -ITTERNACHTSKINDER Film-Kritik Wollen ihre Ruhe haben: Chris (Steve Oram) und Tina (Alice Lowe) Auf René (Gael García Bernal) lastet große Verantwortung Beiläufiges Morden TV-Duell „Sightseers“ von Ben Wheatley „¡No!“ von Pablo Larraín Ein junges Liebespaar macht Campingurlaub in Nordengland. Wer dabei stört, wird beseitigt. C Sozialrealistische Splatterkomödie Als Diktator Pinochet 1988 eine Abstimmung über freie Wahlen ausruft, engagiert die Gegenpartei einen Marketingstrategen. C Ungewöhnlicher Politthriller Zunächst scheint es noch Zufall zu sein: Als ein Besucher eines Freilichtmuseums achtlos seinen Müll auf den Boden schmeißt, ärgert das Chris maßlos. Kurz darauf überfährt Chris den Übeltäter „aus Versehen“. Einige „Unfälle“ später kann Tina nicht mehr so recht an Zufälle glauben. Ihre schaurige Entdeckung führt jedoch nicht zum Schock, sondern beflügelt ihre Fantasie. Und so beginnt auch sie, sich nervender Mitmenschen auf nachhaltige Art zu entledigen. Ben Wheatleys schwarze Komödie vermittelt so nachvollziehbar zwischen den Bedürfnissen des Kleinbürgers nach Ruhe und Ordnung und dem Psychogramm eines Serienkillers wie andernorts der Zusammenhang zwischen Computerspielen und Amoklauf hergestellt wird. Im Kontrast zum biederen Szenario und zu den Morden entfaltet sich trockener Humor. CHRISTIAN MEYER Der internationale Druck führt 1988 dazu, dass Pinochet über freie Wahlen abstimmen lässt. Tatsächlich stehen die Chancen sehr gut, dass das Votum abgelehnt wird und der Diktator an der Macht bleiben kann. Doch die Linke geht einen ungewöhnlichen Weg und nutzt die mit Pinochet etablierten Errungenschaften des Kapitalismus für ihre Zwecke. Der auf Softdrinks und Ähnliches spezialisierte PR-Mann René Saavedra (Gael García Bernal) soll eine TV-Kampagne realisieren. Das farbenfrohe Ergebnis erschüttert zunächst die Alt-Linken, doch es zeigt Wirkung. Im Look der 80er gefilmt, integriert Regisseur Larraín die originalen Spots, erfasst aber ebenso die angespannte Stimmung im Land und die Furcht vor Verfolgung, als das Regime beginnt, die Kampagne mit allen Mitteln zu sabotieren. CHRISTIAN MEYER SIGHTSEERS ¡NO! Preis: Britisch Independent Film Award 2012 GB 2012 - Komödie / Thriller - Regie: Ben Wheatley - Kamera: Laurie Rose - mit: Alice Lowe, Steve Oram, Eileen Davis - Verleih: MFA Start: 28.2. Cinenova, Filmpalette Cannes 2012: C.I.C.A.E. Preis CHI/MEX 2012 - Drama - Regie: Pablo Larraín - Kamera: S. Armstrong - mit: Gael G. Bernal, Alfredo Castro, Antonia Zegers - Verleih: Piffl Start: 7.3. Cinenova, OFF Broadway Hochzeit in Kenia, in Russland steht die Scheidung an Eliteeinheit unter Beschuss Zweite Wahl Rüde Methoden „Der Nächste, bitte!“ von Pascal Chaumeil „The Crime“ von Nick Love Eine Frau sucht einen Mann, um sich von ihm scheiden zu lassen. C Leichthändig getragene Screwballkomödie Ermittler einer Eliteeinheit geraten ins Zielkreuz einer internen Untersuchungskommission. C Rasanter Cop-Thriller Isabels (Diane Kruger) Familie ist verflucht: Erst die jeweils zweite Ehe verläuft in der Sippe glücklich. Damit sie ihren Geliebten heiraten kann, entscheidet sie sich also für eine arrangierte Hochzeit mit anschließender Blitzscheidung. Als der Deal in Dänemark scheitert, gerät sie an den Kindskopf Jean-Yves (Dany Boon). Der scheint genau der Richtige für die Mission zu sein. Isabel folgt ihm kurzentschlossen nach Nairobi und startet zur Offensive. Großartig! Mit Tempo und Spielfreude spielen sich Kruger und Boon vergnügt durch eine flotte Screwballkomödie, die bis in die Nebenrollen trefflich besetzt ist. Urlaubsbilder, freche Dialoge, Slapstick und Timing tragen den Film mühelos 105 Minuten und vermögen am Ende gar noch zu berühren. „The Sweeney“ ist der Titel einer Kult-Cop-Serie aus den 70ern, die hierzulande als „Die Füchse“ ausgestrahlt wurde. Aber Nick Love hat das Thema für sein Kinoremake der Reihe zeitgemäß aufgepeppt. Im Mittelpunkt steht eine Eliteeinheit von Scotland Yard, bei der ein rauer Wind herrscht und deren Chef Regan nun von einer internen Ermittlungskommission unter die Lupe genommen wird. Wer Spaß hat an rasanten Verfolgungsjagden mit ungewöhnlichen Kameraperspektiven und sich nicht von expliziten Gewaltdarstellungen abschrecken lässt, der ist hier richtig. Im Genre des Polizeithrillers gehört Loves Film zu den gelungensten Beiträgen der letzten Jahre, dem es darüber hinaus auch noch gelingt, seine Figuren tiefer auszuloten als ansonsten üblich. HARTMUT ERNST FRANK BRENNER DER NÄCHSTE, BITTE! THE CRIME F 2012 - Komödie - Regie: Pascal Chaumeil - Kamera: Glynn Speeckaert mit: Diane Kruger, Dany Boon, Alice Pol - Verleih: Universum Start: 21.3. GB 2012 - Action / Kriminalfilm - Regie: Nick Love - Kamera: Simon Dennis mit: Ray Winstone, Ben Drew, Hayley Atwell - Verleih: Universum Start: 28.2. choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 3.3. an [email protected], Kennwort: Crime www.choices.de/heute-im-kino 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln KÖLSCHE MATINEE: NEUSTARTS So. 10.3. 11:30 Uhr LES MISERABLES 3 KÖLSCHE HÄTZE D 2012 R: Dieter Oeckl, Sigrid Sünkler, Cornel Wachter, Thomas Schmitt 50 JAHRE FORTUNA KÖLN D 2012 R: Dieter Oeckl und Cornel Wachter Ab 21.02. GB 2012 R: Tom Hooper D: Hugh Jackman, Russell Crowe, Helena Bonham Carter In Les Misérables verbinden sich zwei universale Sprachen der Welt zu einem einzigartigen Filmereignis. Getragen von der Sprache der Musik setzt Oscarpreisträger Tom Hooper (The King’s Speech) atemberaubende Bilder in Szene. Vor großartiger Kulisse laufen die Akteure zu schauspielerischer wie gesanglicher Höchstform auf und nehmen den Zuschauer mit auf eine emotionsgeladene Reise ins revolutionäre Frankreich des 19. Jahrhunderts. NACHTZUG NACH LISSABON Ab 07.03. D 2012 R: Bille August , D: Jeremy Irons, Bruno Ganz, Lena Olin, Martina Gedeck DE LANGE TÜNN D 2012 R: Thomas Schmitt RING FREI - PETER MÜLLER ZUM 60 Der Lateinlehrer Raimund Gregorius trifft auf der Kirchenfeldbrücke in Bern auf eine junge Portugiesin. Als diese sich in die kalten Fluten stürzen will, kann er sie gerade noch festhalten und retten. Doch kurz darauf verschwindet die Frau und zurück bleibt nur ihre Jacke mit einem Buch des portugiesischen Arztes Amadeu de Prado darin. In dem Buch entdeckt Raimund durch Zufall ein Zugticket und entschließt sich spontan dazu, es zu nutzen. D 2012 R: Sigrid Sünkler und Dieter Oeckl BARDSONGS SENIOREN KINO: Mi. 13.3. 14:30 Uhr NACHTZUG NACH LISSABON Ab 14.03. NL 2010 R: Sander Francken , D: Dhamender Singh, Kishan Soni, Reshna Bano Bardsongs ist ein Episodenfilm, der in drei Teilen Fabeln aus drei verschiedenen Ländern an drei verschiedenen Orten musikalisch erzählt. Der Regisseur Sander Francken hat die Fabeln ausgesucht und sie von den Protagonisten erzählen und spielen lassen. Und eben diese gesungenen Lieder auf der Grundlage eines Volksmärchens sind die Basis für eine Gemeinsamkeit, die sich in verschiedenen Kulturen und Nationen wiederfindet, ob in Westafrika, in Indien oder in Europa. KINDERFILM MÄRZ: LOTTA ZIEHT UM PREMIERE MI. 5.3. 20:30 UHR S 1995 R: Johanna Hald SOPHIA‘S LAST AMBULANCE Ab 14.03. BUL/D/KRO 2012 R: Ilian Metev Lotta hasst ihren kratzigen Pulli - weil sie ihn aber unbedingt anziehen soll, nimmt sie einfach eine Schere und löst das Problem auf ihre Weise: Sie zerschneidet ihn. Danach ist ihr allerdings nicht besonders wohl - und so beschliesst sie, auszuziehen. Zu Tante Berg. Der Sofia‘s Last Ambulance ist ein Film über den Alltag eines Arztes, einer Krankenschwester und des Fahrers einer Ambulanz in Bulgariens Hauptstadt Sofia. Tag für Tag kämpfen Krassi, Mila und Plamen gegen das marode Gesundheitssystem, Korruption und eine Flut von Absurditäten. Vor dem Hintergrund des Elends im ärmsten Mitgliedsstaat der EU führen uns die Protagonisten mit Leidenschaft, Selbstlosigkeit und Humor durch Sofia. DIE JAGD Ab 28.03. DK/S 2013 R: Thomas Vinterberg D: Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsson WEITER IM PROGRAMM LES MISERABLES QUELLEN DES LEBENS Nach einer schwierigen Scheidung hat der 40-jährige Lucas eine neue Freundin, einen neuen Job und befindet sich mittendrin, die Beziehung zu Marcus, seinem Sohn, wieder herzustellen. Nur eine Geschichte, eine zufällige Lüge löst kaum zu bewältigende Probleme aus. Wie ein Virus verbreitet sich die Lüge. Der Schock und das Misstrauen geraten außer Kontrolle, und die kleine Gemeinde findet sich plötzlich in einem kollektiven Zustand der Hysterie, während Lucas einen einsamen Kampf um sein Leben und seine Würde führt. Die Hexenjagd beginnt… . KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Entfesselte Seniorenenergie Hitchcock (Anthony Hopkins) mit seiner Hauptdarstellerin (Scarlett Johansson) Ängstlicher Dickschädel Nett, klein und gemein „Song for Marion“ von Paul Andrew Williams „Hitchcock“ von Sacha Gervasi „Ich will nicht, dass du gehst.” Ein alter Mann hat Angst vor der Einsamkeit. C Berührendes Seniorendrama Nachdem Regisseur Sacha Gervasi mit „Anvil!“ über die Leinwand rockte, nimmt er sich einer weiteren Legende an: Alfred Hitchcock. C Gewitzte Tragikomödie Regisseur Paul Andrew Williams hatte einen Großvater, der sich nach außen hin gern mürrisch gab und nörgelte. Und der ein halbes Jahrhundert lang aus tiefstem Herzen seine Frau liebte, bis diese eines Tages ihrem Krebsleiden erlag. An diesem Tag, erzählt Williams, schluchzte sein störrischer Großvater wie ein kleiner Junge. Das Schicksal seiner Großeltern hat den britischen Regisseur und Drehbuchautoren nun zu diesem berührenden Drama inspiriert, und der Moment, zu dem ein gestandener, alter Dickkopf hinter verschlossenen Türen aufschluchzt wie ein Kind, gehört zu den bewegendsten Szenen dieses Films. Eine Geschichte von einem alten Paar jenseits der 70, er knausrig um sie bekümmert, sie von ihrer Krebs-Historie gezeichnet, doch unerschütterlich lebensfroh: Arthur (Terence Stamp) und Marion (Vanessa Redgrave). Als ihre Ärztin einen Rückfall diagnostiziert, trotzt Marion und engagiert sich umso mehr in einem christlichen Chor, in dem sie unter der Regie der jungen Chorleiterin Elizabeth (Gemma Arterton) mit Gleichaltrigen singt. Mit Hip-Hop und Heavy Metal will die Truppe demnächst in einem Chorwettbewerb antreten. Arthur hingegen erachtet derlei Freizeitaktivitäten als wenig zuträglich für seine kranke Gattin. Zugleich verschärft sich der unausgesprochene Konflikt zu seinem Sohn James (Christopher Eccleston). Dann schlägt das Schicksal zu, und Arthur muss sich und sein Weltbild neu sortieren. Die schwedische Produktion „Wie im Himmel“ aus dem Jahr 2005 führt vor, wie sich im Mikrokosmos eines Kirchenchors bewegend menschliche Dramen verankern lassen. Dokumentarfilme wie „Young@Heart“ oder „Lieder des Lebens“ erzählen von der Energie, die ein solches Unterfangen bei Senioren entfesselt. Paul Andrew Williams rahmt seine autobiografischen Erlebnisse mit diesem Phänomen. Mitunter verliert sich die Kamera etwas überambitioniert in super aufgelegten, singenden Rentnern. Doch zum Glück nimmt dies nicht überhand. Denn schon bald kristallisiert sich heraus: Der Fokus dieses Dramas liegt auf Arthur. Und Terence Stamp („Priscilla – Königin der Wüste“, „The Limey“) verkörpert diesen gebrochenen Charakter beeindruckend stark: Gerade die reglosen Gesten sind es, die von der unterdrückten Angst des störrischen Dickschädels erzählen, von seiner Traurigkeit und von seinem großen Herz, das er in Gram und falschem Stolz versteckt. So wie „Song for Marion“ zum einen an die Lebenslust appelliert, so legt er zugleich gefühlvoll und bedächtig den Schmerz dar, den der Verlust nach jahrzehntelanger Zweisamkeit mit sich bringen kann. Nach einem düsteren Gangsterdrama „London to Brighton“ und einigen Genre-Produktionen („The Cottage“) öffnet sich Paul Andrew Williams nun einem halb-biografisch gefärbten Drama, das er dramaturgisch wirkungsvoll kinogerecht aufbereitet. Terence Stamp verleiht der Geschichte dabei die notwendige Glaubwürdigkeit. Chicago, 1959: Alfred Hitchcock (Anthony Hopkins) hat bereits 46 Filme gedreht. Jetzt sucht er etwas Frisches, „ein nettes, kleines, gemeines Werk“. Als der Roman über den geisteskranken Serientäter Ed Gein auf seinem Tisch liegt, weiß Hitchcock: Das ist es! Paramount lehnt das Projekt ab, Hitchcock und seine Frau Alma (Helen Mirren) finanzieren es auf eigenes Risiko. Das schwungvoll elegant inszenierte Drama begleitet die Produktion zu dem Welterfolg „Psycho“. Hitchcocks Obsessionen werden nur ungenügend angerissen, der Rest ist ein vornehmlich komödiantischer Spaß mit Seitenhieben auf Filmstudios, Zensur, und Künstlermacken. Und ein rührend verklärter Blick auf Alfred und Alma – und in die Seele eines Herzblut-Filmemachers. HARTMUT ERNST HARTMUT ERNST HITCHCOCK USA 2012 - Drama - Regie: Sacha Gervasi - Kamera: Jeff Cronenweth mit: Sir Anthony Hopkins, Helen Mirren, Scarlett Johansson - Verleih: Fox Start: 14.3. Cinenova, Odeon, Weisshaus Eine von 13 Ambulanzen in Sofia Den Umständen trotzen „Sofias „Sofia's letzte letzte Ambulanz“ Ambulanz“ von Ilian Metev Die 2-Millionen-Stadt Sofia verfügt über 13 Ambulanzen. Der Film begleitet eine von ihnen im Alltag. C Doku über marode Systeme und starke Menschen Die Kamera ist an der Windschutzscheibe montiert, manchmal begleitet sie auch die Einsätze, wahrt aber stets Diskretion. Im Mittelpunkt der Doku stehen Krassi, Mila und Plamen, die den ganzen Tag durch die Hauptstadt Bulgariens fahren und unter widrigsten Bedingungen versuchen, zu helfen. Die Bezahlung ist schlecht, die Arbeitsbedingungen unakzeptabel, und dennoch behalten der Arzt, die Krankenschwester und der Fahrer nicht nur ihren Idealismus, sondern bewältigen den Alltag auch mit Humor. Der sehr einfach inszenierte Film vermag über seine drei Protagonisten sowohl die dramatische Lage zu skizzieren als auch die Kraft seiner Helden zu feiern. CHRISTIAN MEYER SONG FOR MARION SOFIA'S LETZTE AMBULANZ AMBULANZ SOFIAS LETZTE GB 2012 - Komödie / Drama - Regie: Paul Andrew Williams - Kamera: Carlos Catalán mit: Gemma Arterton, Christopher Eccleston, Vanessa Redgrave - Verleih: Ascot Elite Start: 14.3. Odeon, Metropolis Cannes 2012: Le prix France 4 Visionnaire D/BUL/KRO 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Ilian Metev - Kamera: Ilian Metev Verleih: W-Film Start: 14.3. Filmhaus, Odeon www.choices.de/heute-im-kino 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM SIGHTSEERS (OmU) painting movies: DIE SCHÖNE QUERULANTIN (OmU) A B 2 8 . F E B R UA R Ben Wheatleys Psychogramm des Working-Class-Duos Chris und Tina – Eröffnungsfilm beim Fantasy Filmfest 2012: Ein Meisterwerk lakonischen Humors – eine tiefschwarze Killerkomödie mit Blut, Biss und Tiefgang. Very British! (GB 2012 • 91 Min.). am 3.3., 11.30h in Kooperation mit „jungekunstfreunde“ und der „Kunsthochschule für Medien Köln“ zum Abschluß der zweiten Runde Jacques Rivettes Film um Kunst und Körper, Liebe und Leidenschaft: Ein berühmter Maler beendet seine mehrjährige Schaffenspause und porträtiert eine junge, schöne Frau, um endlich sein definitives Meisterwerk zu schaffen – Großer Preis der Jury Cannes 1991 (F 1991 • 240 Min.). Kino aus Israel: HANOTENET – THE SLUT (OmeU) am 6.3., 20h: In bester Autorenfilmer-Tradition hat Hagar Ben-Asher ihr Spielfilmdebüt geschrieben, inszeniert und mit sich selbst in der Hauptrolle einer Bäuerin besetzt, der es ähnlich wie Michael Fassbender in „Shame“ nicht gelingt, ihre Sexsucht zu überwinden und dafür von dem Mann, mit dem sie ein anständiges Familienleben führen wollte, bestraft wird (Israel 2011 • 87 Min.). Sightseers Take this Waltz W I R W O L LT E N D I E R E P U B L I K V E R Ä N D E R N Bettina Ehrhardts Filmporträt des 80-jährigen FDP-Politikers Gerhart Baum umfasst die deutsche Nachkriegsgeschichte bis in die Gegenwart und zeigt aus der Sicht Baums den Wandel der Liberalen, deren Mitglied er seit bald 60 Jahren ist (D 2012 • 90 Min.). OBERHAUSEN ON TOUR 2013 am 13.3., 20h mit den besten Filmen aus dem Internationalen Wettbewerb der letztjährigen Kurzfilmtage Oberhausen, darunter der Gewinner des Großen Preises der Stadt Oberhausen, „Snow Tapes“ (Mich’ael Zupraner, Israel 2011) und am 20.3., 20h mit den Höhepunkten des Deutschen Wettbewerbs, darunter der Gewinner des Preises für den besten Beitrag 2012, „Item Number“ (Oliver Husain, D/Kanada 2012). AB 7. MÄRZ TA K E T H I S W A LT Z Michelle Willams in einem neuen Liebesfilm ihrer Kollegin Sarah Polley („An ihrer Seite“): Die aufregende Achterbahnfahrt einer Heldin, die vielleicht die richtige, vielleicht die falsche Wahl trifft und wie wir alle in der Falle zwischen dem Wirklichen und dem Möglichen sitzt (Kanada/E/JP 2011 • 116 Min.). DIE FEINEN UNTERSCHIEDE Der erfolgreiche Arzt Sebastian schätzt die Arbeit seiner Praxis- und Haushaltshilfe Jana seit Jahren, doch wirklich kennen lernt er sie erst jetzt – denn beide haben Probleme mit ihren forschen heranwachsenden Kindern – am 8.3., 20.30 Uhr mit Regisseurin Sylvie Michel als Gast! (D 2012 • 80 Min.). AB 14. MÄRZ PA U L I S TA ( O m U ) Roberto Moreiras Ensemblefilm über drei Menschen auf der Suche nach ihrem Glück, deren Schicksal sie in einem Hochhaus in Sao Paulo zusammenführt – in ästhetischer Bildsprache und begleitet von der entrückten Musik von Radiohead (Brasilien 2010 • 82 Min.). AB 21. MÄRZ SPRING BREAKERS Harmony Korines („Gummo“, „Trash Humpers“) langerwarteter neuer Film über die Alkohol-, Drogen- und Sexorgien des Spring Breaks – eine grell bunte, überdrehte, geschmacklose Satire über den amerikanischen Traum mit Selena Gomez und Vanessa Hudgens (USA 2012 • 92 Min.). UNTER MENSCHEN Claus Strigel und Christian Rost werfen einen Blick in einen verwilderten ehemaligen Safaripark. Hermetisch von der übrigen Welt abgeschottet leben dort 40 Schimpansen aus dem ehemaligen Versuchslabor des Pharmakonzerns Immuno mit vier Pflegerinnen (A/D 2012 • 90 Min.). GEGENWART Thomas Heise erzählt in Bildern und ohne Worte, was mit uns geschieht, wenn das Leben vorbei ist: Ein Tag im Krematorium zwischen Heiligabend und Neujahr an einem nicht gerade alltäglichen Arbeitsplatz (D 2012 • 65 Min.). Item Number Jenseits der Mauern homochrom: JENSEITS DER MAUERN (OmU) am 19.3., 21h mit David Lamberts Debütfilm über eine schöne, schmerzhafte und poetische Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern in Belgien: Ilir beginnt eine Romanze mit Paulo, die zunehmend ihr Leben bestimmt. Aber an dem Tag, an dem sie beschließen, für immer zusammen zu bleiben, verlässt Ilir die Stadt und kehrt nicht mehr zurück. Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino. Film-Kritik Gespräch zum Film Noch religiös, oder schon psychotisch? Groteske Religion Regisseur Ulrich Seidl, Foto: Neue Visionen Sehnsuchtsgeschichten „Paradies: Glaube“ von Ulrich Seidl Ulrich Seidl über „Paradies: Glaube“ und die Paradies-Trilogie Eine Frau nutzt die Sommerferien, um mit Marienstatue missionarische Hausbesuche zu machen. C Tragikomödie über religiöse Auswüchse Ulrich Seidl macht seit über 30 Jahren vielfach ausgezeichnete Filme zwischen Fiktion und Dokumentation, mit Schauspielern und Laiendarstellern. „Paradies: Glaube“ ist nach „Paradies: Liebe“ der zweite Teil seiner Paradies-Trilogie. Im Mai kommt der dritte Teil in unsere Kinos. Der zweite Teil von Ulrich Seidls „Paradies“-Trilogie widmet sich der Schwester der nach Kenia gereisten Theresa. Anna Maria ist fundamentalistische Christin, deren Praktiken mittelalterlich anmuten: Mit Wandermuttergottes zieht sie von Tür zu Tür, zu Hause geißelt sie sich für die Sünden der Mitmenschen und robbt auf Knien durch die Wohnung, abends geht sie mit dem Kruzifix ins Bett. Als ihr im Rollstuhl sitzender Mann, ein Moslem, auftaucht, liefern sie sich einen erbitterten Kampf um Macht, Liebe und Begehren. Seidls minimalistisches Szenario umkreist das nur schwer erträgliche Drama mit groteskem Humor. Wie immer gilt: Er ist damit wahrscheinlich näher an der Wirklichkeit, als einem lieb ist. CHRISTIAN MEYER PARADIES: GLAUBE Venedig 2012: Spezialpreis der Jury A/D/F 2012 - Drama / Episodenfilm - Regie: Ulrich Seidl - Kamera: Wolfgang Thaler, Ed Lachman - mit: Maria Hofstätter, Nabil Saleh, Natalija Baranova Verleih: Neue Visionen Start: 21.3. OFF Broadway Familie: Sieht oft lustig aus, ist es aber nicht immer Zwischen den Stühlen choices: Herr Seidl, die ersten beiden Teile Ihrer Paradies-Trilogie portraitieren die Schwestern Teresa und Anna Maria. Bei Teresa kann man sich sicher sein, dass sie als Regisseur die Figur respektieren, bei Anna Maria ist das nicht mehr so eindeutig ... Ulrich Seidl: Ich sehe im Zugang zu meinen Figuren keinen Unterschied. Das wäre ja auch kein Ansatz, über sie eine Geschichte zu erzählen, wenn nicht nachvollziehbar wäre, warum sie was tut. Was ich verstehe – und das ist möglicherweise Ihr Unbehagen – ist, dass der Zuschauer zu dieser Figur wahrscheinlich einen schwereren Zugang hat. Das hat aber nichts mit meinem Zugang zu tun. Anna Marias Extremismus wirkt wie eine Karikatur. Inwiefern basiert ihre Art der Religiosität auf Recherche im Österreich der Gegenwart? Das haben wir natürlich recherchiert. Es gibt ja religiöse Gruppen wie z. B. Opus Dei, die Praktiken wie Selbstgeißelungen heute noch anregen oder gar vorschreiben. Opus Dei besteht dabei hauptsächlich aus Akademikern und großbürgerlichen Menschen. Wie kamen Sie auf die Figur des muslimischen Ehemanns im Rollstuhl? Am Ende wähnt man sich in einer Schlacht zwischen Christentum und Islam ... „Paradies: Glaube“ geht ja auf meine Arbeit und Recherche zu dem Dokumentarfilm „Jesus, Du weißt“ zurück. Dass es so etwas wie eine Wandermuttergottes gibt, habe ich damals entdeckt. Eine Frau aus „Jesus, Du weißt“ war mit einem muslimischen Mann, der einen Schlaganfall hatte, zusammen. Das hat also ein reales Vorbild. Der Konflikt zwischen Christentum und Moslems ist zwar da, aber der Hauptkonflikt ist eigentlich die Ehehölle. „Immer Ärger mit 40“ von Judd Apatow Debbie und Pete stehen kurz vor ihrem 40. Geburtstag und schlittern mitten in eine Midlife-Krise C Tragikomischer Familienfilm Debbie (Leslie Mann) und Pete (Paul Rudd) leben zusammen mit ihren beiden Töchtern (Maude u. Iris Apatow) in einem großen Haus. Was wie eine Bilderbuchfamilie erscheint, entpuppt sich kurz vor dem 40. Geburtstag der beiden Eltern als brüchiges, leidenschaftsloses Vehikel. Auch die Beziehung zu ihren Kindern müssen sie überdenken. Judd Apatow erhebt hier einige Nebenfiguren aus seinem Erfolg „Beim ersten Mal“ zu Hauptfiguren. Wie immer entspricht seine Komödie keinen Schablonen: zu lang, ohne dramaturgischen Bogen, für eine Komödie zu ernst und für ein Drama zu lustig, für Arthouse zu gelackt im Look, und für Hollywood-Mainstream die Figuren zu echt. Apatows lockerer und unverklemmter Umgang mit den Marotten der Menschen ist vergnüglich und berührend zugleich. CHRISTIAN MEYER IMMER ÄRGER MIT 40 USA 2012 - Komödie - Regie: Judd Apatow - Kamera: Phedon Papamichael mit: Paul Rudd, Leslie Mann, Maude Apatow - Verleih: Universal Start: 14.3. www.choices.de/heute-im-kino Im Mai kommt der dritte Teil „Paradies: Hoffnung“ mit Teresas Tochter in die Kinos. Welche Bedeutung hat der Generationenwechsel in der Hauptfigur? Der Ansatz war: Ich möchte einen Film über drei Frauen machen, drei Sehnsuchtsgeschichten. Bei der Dritten war es dann klar, es muss eine Jüngere sein, eine andere Generation. Natürlich ist bei Kindern und Jugendlichen das Potential an Hoffnung ein größeres. Aber die Titel der Filme sind auch austauschbar: Alle drei Titel kann man für alle drei Filme verwenden. Es geht immer um Liebe, Glaube und Hoffnung. Die Hoffnung im Sinne von Veränderung setzt man natürlich immer auf die Jugend. Die Trilogie war ursprünglich als ein überlanger Film geplant. Nun sind daraus drei einzelne Filme geworden ... Es hat sich in einem längeren Schnittprozess herauskristallisiert, dass ein Film dann zu mächtig daherkäme und das beste künstlerische Ergebnis drei einzelne Filme würden. Das hat sich medial gesehen – auch mit den drei Festivals (Cannes, Venedig und Berlin; d. Red.) – natürlich ungemein günstig entwickelt. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER 34 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln 35 Film-Kritik Ein MordsTeam 3096 Tage F 2012 - Komödie / Action - Regie: David Charhon - Verleih: Senator D 2012 - Drama - Regie: Sherry Hormann - Verleih: Constantin Ousmane (Omar Sy) ist Zivilbulle im Pariser Vorort Bobigny – sein Vorbild: Axel F. François (Laurent Lafitte) arbeitet für die Pariser Mordkommission – sein Vorbild: Der Profi. Kriminelle Machenschaften in der Pariser Unterwelt bringt die beiden unterschiedlichen Männer zusammen und sorgen für turbulente Situationen. Cop-Komödie mit Referenzen auf 80er-Jahre Actionfilme. HE Markus Schleinzer verarbeitete 2012 mit seinem verstörenden Drama „Michael“ die fiktionale Geschichte eines Kellerkindes und seines Entführers. Dieser Film nun lehnt sich an das Schicksal der Österreicherin Natascha Natasha Kampusch Kampusch an, an, die achteinhalb Jahre lang in einem Keller eingesperrt wurde. Das Drama von Sherry Hormann erzählt auch von der Zeit nach ihrer Flucht. HE Start: 21.3. Cinenova, Metropolis, Rex Start: 28.2. Safe Haven – Wie ein Licht in der Nacht Der Mondmann USA 2013 - Drama - Regie: Lasse Hallström - Verleih: Senator D/F/IR 2012 - Kinderfilm / Trickfilm - Regie: Stephan Schesch - Verleih: Neue Visionen Der verschlafene Ort Southport in South Carolina: Eine Fremde namens Katie (Julianne Hough) taucht auf, kellnert, zieht sich in das Haus zurück, das sie gekauft hat. Die einzigen Kontakte knüpft sie zu Nachbarin Jo (Cobie Smulders) und zu dem Witwer Alex (Josh Duhamel). Schon bald holt Katie ihre düstere Vergangenheit ein. Romantisches Drama von Lasse Hallström. HE Dem Mann auf dem Mond ist langweilig. Als ein Kometenschweif den Mond streift, hüpft der Mondmann als Anhalter auf und landet auf der Erde. Dort scheint alles paradiesisch, bis er von den Plänen des Präsidenten erfährt: Der will den Mond erobern! Kann der Wissenschaftler Bunsen van Dunkel dem Mondmann helfen? Liebevoll animierte Adaption des Buchs von Tomi Ungerer. HE Start: 7.3. Cinenova, Metropolis, Rex Start: 14.3. Cinenova, Metropolis, Rex Get the Gringo Hänsel und Gretel – Hexenjäger USA 2012 - Action / Drama - Regie: Adrian Grunberg - Verleih: Concorde USA/D 2012 - Action / Horror - Regie: Tommy Wirkola - Verleih: Paramount Auf der Flucht vor der US-Polizei landet Ganove Driver (Mel Gibson) hinter der mexikanischen Grenze, wird festgenommen und in eine Gefängnisstadt eingewiesen, in der Kriminelle Tür an Tür wohnen. Nach ersten derben Bekanntschaften lernt Driver einen Jungen kennen, für dessen Familie er sich fortan engagiert. Zynischer Actioner mit Härten und einem gut aufgelegten Mel Gibson. HE Diese Fortsetzung des Grimm‘schen Märchens setzt 15 Jahre später an. Die zwei Geschwister, die dereinst im Hexenhaus darbten, haben sich zu wehrtüchtigen Erwachsenen (Jeremy Renner, Gemma Arterton) gemausert, die nun vereint den bösen Hexen den Garaus machen. Das tut auch bitter not – die Hexen planen Bösestes! Witzig derbe Kurzweil mit viel Blut und ordentlich Pop-Out-3D. HE Start: 28.2. Start: 28.2. Drachenmädchen Unter Menschen D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Inigo Westmeier - Verleih: Polyband D/A 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Christian Rost, Claus Strigel - Verleih: missingFilms Xin Chenxi, Chen Xi und Huang sind drei Schülerinnen der größten chinesischen Kampfschule „Shaolin Tagou“. Alle träumen davon, eines Tages zu den besten Kung Fu-Kämpferinnen der Welt zu gehören. Regisseur Inigo Westmeier begleitet die Mädchen durch den Alltag, der von Training, Strenge und Disziplin bestimmt ist. Die drei Kämpferinnen erzählen von ihrem Leben fern der Heimat. HE Es gibt Sachen, die schenken einem den Glauben an die Menschheit zurück. So auch diese Dokumentation: In Österreich gibt es einen Tierpark, der von 40 Schimpansen bewohnt wird. Ehemalige Versuchstiere eines Pharmakonzerns, allesamt mit HIV- und Hepatitisviren infiziert. Die Pfleger wollen den Tieren die Rückkehr in ein artgerechtes Leben ermöglichen. HE Start: 28.2. Cinenova, Filmhaus Start: 21.3. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Ab 7. März im Kino! Wie Michell e William s diese Frau spielt, habe ich noch keine Schauspieleri n eine Frau verkörpe rn gesehen! WIM WENDERS Zauberland mit Pixelzauber Simsalabim „Die fantastische Welt von Oz“ von Sam Raimi Bevor Dorothy in Oz landete, verschlug es einen anderen dorthin: den Zauberer. C Märchenhaftes Fantasyabenteuer Wie wurde eigentlich die grüne Hexe grün? Wie kam der Zauberer nach Oz? Und wer ist überhaupt dieser Zauberer? Diese Vorgeschichte zu dem Musicalklassiker „Der Zauberer von Oz“ beantwortet all jene Fragen. Es beginnt im Jahr 1905, als ein spitzbübischer Jahrmarktzauberer in einen Tornado gerät und in einer anderen Welt landet. Sam Raimi eröffnet seinen Film charmant in Schwarzweiß und im 4:3-Format, das in Oz schließlich leinwandfüllend aufreißt und fortan kunterbunt visuellen Zauber generiert. Story und visuelle Eindrücke beeindrucken vor allem ein junges Publikum, doch Obacht, es wird mitunter recht gruselig. Ältere dürfen sich an Reminiszenzen erfreuen, wenn der Pixelzauber gelegentlich den Look des Originals einbezieht. HARTMUT ERNST DIE FANTASTISCHE WELT VON OZ USA 2013 - Abenteuer - Regie: Sam Raimi - Kamera: Peter Deming - mit: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz - Verleih: Disney Start: 7.3. Metropolis, Rex, Woki Magnolia Pictures, Joe’s Daughter & Mongrel Media präsentieren Michelle Williams Seth Rogen Luke Kirby und Sarah Silverman TAKE THIS WALTZ www.koeln-erlebnistouren.de Raimund Gregorius (Jeremy Irons) begiebt sich auf Spurensuche Kinder der Revolution „Nachtzug nach Lissabon“ von Bille August Ein Schweizer Professor taucht in die Vergangenheit Portugals ein und begibt sich auf Sinnsuche. C Bewegendes Melodram Bern: Der Gelehrte Raimund Gregorius vereitelt den Selbstmordversuch einer jungen Frau. Ihm fällt ein Buch in die Hand, das ihn in seinen Bann schlägt. Eine Spur führt nach Lissabon, Gregorius folgt fasziniert der Fährte. Die Suche führt in die Vergangenheit, in die Diktatur Antonio de Oliviera Salazars der 1930er Jahre, während der sich der freiheitsliebende Autor für den Widerstand engagiert. Poetisch getragen folgt das Melodram episch dem Schicksal eines zerrissenen Helden, erzählt von Freundschaft, Ehre, Revolution, der Kraft der Jugend, von Verrat und Eifersucht. Bille August verfilmt den Roman von Pascal Mercier getragen, berührend und mit philosophischer Kraft. HARTMUT ERNST NACHTZUG NACH LISSABON D/CH/P 2012 - Drama - Regie: Bille August - Kamera: Filip Zumbrunn - mit: Jeremy Irons, Mélanie Laurent - Verleih: Concorde Start: 7.3. Cinenova, Metropolis, Odeon, Rex Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 [email protected] bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201207 choices verlost 3x2 Karten für die Preview am 6.3. um 19 Uhr im Metropolis (OmU) und Rex am Ring. E-Mail bis 3.3. an [email protected], Kennwort: „Nachtzug Metropolis“ oder „Nachtzug Rex“ Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 37 www.koeln-erlebnistouren.de www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Roter Teppich Kunstkenner unter sich Die geheimnisvolle Erbin Handschuhe als Schutz vor zu viel Nähe: Geoffrey Rush in „The Best Offer“ „Ich googelte Schauspielerinnen“ „The Best Offer – Das höchste Gebot“ von Giuseppe Tornatore Geoffrey Rush über „The Best Offer“ und Sylvia Hoeks Auktionator Virgil soll das Erbe einer jungen Frau katalogisieren. Sie findet immer wieder Ausreden, um eine persönliche Begegnung zu vermeiden. C Stilvoller Genremix Gleich für seine erste größere Filmrolle in „Shine“ gewann der 1951 geborene australische Schauspieler Geoffrey Rush den Oscar. In den letzten 15 Jahren sah man ihn daraufhin in vielen erfolgreichen Historienfilmen wie „Shakespeare in Love“ oder „The King’s Speech“. Nun ist er als penibler Auktionator in „The Best Offer“ im Kino zu sehen. Giuseppe Tornatore („Cinema Paradiso“, „Baarìa – Eine italienische Familiengeschichte“) hat schon immer ein Gespür für nostalgische Erzählungen und die Liebe zur Kunst bewiesen. In seinem neuen Film geht es vordergründig um einen Kunstliebhaber und Auktionator (herrlich spleenig dargestellt von Geoffrey Rush), aber „The Best Offer“ ist ein Genremix, da er sowohl Elemente des Mysteryfilms als auch von Liebes- und Kriminaldramen enthält. Die unheimlichen Klänge von Komponistenlegende Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) unterstreichen natürlich insbesondere die geheimnisvollen Komponenten des Drehbuchs. Der Film weiß auf allen Ebenen zu überzeugen und nimmt den Zuschauer mit auf eine abenteuerliche und unterhaltsame Reise. FRANK BRENNER choices: Mr. Rush, was haben Sie persönlich für ein Verhältnis zur Kunst? Geoffrey Rush: Ich bin kein Sammler oder so etwas, ich habe nur das ein oder andere Gemälde, aber ich gehe sehr gerne in Galerien. Ich habe schon immer Kandinskys Arbeit bewundert. Wenn man seine Werke als Reproduktionen in Büchern sieht, sind sie interessant, weil sie sehr abstrakt sind. Ich habe einmal eine Kandinsky-Retrospektive in London besucht, und war fasziniert von der unglaublichen Größe einiger Werke, denn einige der Leinwände sind so groß wie ganze Wände. THE BEST OFFER I 2012 - Drama / Thriller - Regie: Giuseppe Tornatore - Kamera: Fabio Zamarion mit: Geoffrey Rush, Jim Sturgess, Sylvia Hoeks - Verleih: Warner Start: 21.3. Cinenova Sylvia Hoeks sagte, dass Sie sie für Ihre Rolle in diesem Film über die Website der Berlinale-Shooting-Stars gefunden hätten … Ja, und dafür habe ich noch nicht einmal Geld als Castingleiter bekommen. Da wäre ja eigentlich eine Bezahlung fällig gewesen (lacht). Machen Sie so etwas häufiger, oder war das in diesem Fall etwas Besonderes? Nein, das hat sich hier so ergeben. Ich hatte zugestimmt, die Rolle zu übernehmen. Giuseppe Tornatore (der Regisseur; die Red.) offenbarte mir, dass er noch nicht die richtige Darstellerin für die Rolle der Claire gefunden habe. Regisseure, Autoren, Darsteller und Musiker in Personalunion: Haußmann und Regener Gut gelaunt „Hai-Alarm am Müggelsee” von Leander Haußmann u. Sven Regener Ein Hai im Berliner Müggelsee. Was tun? C Sympathische Trashkomödie Die Zusammenarbeit mit Sven Regener („Herr Lehmann“) tut Leander Haußmann gut. Nach allerlei halbgarer Komödienkost („NVA“, „Dinosaurier“) wirkt er hier wie befreit. Gemeinsam stemmen die beiden in diesem irrwitzigen Trash-Spektakel Drehbuch, Regie und Musik und begleiten die Darbietung auch beiläufig vor der Kamera: Die Gemeinde von Friedrichshagen zieht sich zur Beratung zurück, als ein Hai den Müggelsee unsicher macht. Die Lösungsvorschläge gestalten sich als vergleichsweise eigentümlich. Mal satirisch, mal albern und durchweg voller Spielfreude läuft deutsche Schauspielprominenz (Hübchen, Gwisdek, Buck, Schilling, Fürmann) zu abgründiger Hochform auf. Erfrischende Spaßkost ohne Rücksicht auf massenkompatiblen Humor. HARTMUT ERNST Und dann haben Sie sich auf die Suche begeben? Ich googelte alle europäischen Schauspielerinnen im Alter von 25 bis 30 Jahren. Ich st olperte über einige bekannte Namen, aber so jemanden suchten wir ja nicht. Es wäre viel interessanter, falls die Schauspielerin für das Publikum auf die gleiche Weise eine Entdeckung wäre, wie sie es im Film für Virgil ist. Irgendwann stolperte ich dann über die Shooting-StarsSeite der Berlinale. Und plötzlich entdeckte ich dabei Sylvia Hoeks’ Gesicht. Meiner Ansicht nach hatte sie genau die richtige Verletzlichkeit, Schönheit und geheimnisvolle Aura. Ich schickte Giuseppe eine E-Mail und bat ihn, Sylvia zu googeln und mir zu sagen, was er von ihr halte. Was war Ihrer Meinung nach die beste Karriereentscheidung, die Sie bislang getroffen haben? Diesen Film zu drehen, war sehr bedeutend. Ich hatte eine wunderbare Zeit, als ich mit Tom Hooper und Colin Firth „The King’s Speech“ gedreht habe, das war meiner Meinung nach ein absolutes Highlight hinsichtlich Spaß und. Als ich dann ein Jahr später „The Best Offer“ drehte, war ich sehr irritiert, weil es erneut passierte – ich hatte wieder unglaublichen Spaß! Aber vielleicht war das Wichtigste, was ich je tat, die Entscheidung, nach „Shine“ die Titelrolle in einem Liberace-Biopic abzulehnen. Für mich persönlich war es sehr wichtig, danach eine Rolle zu spielen, die für mich ein großes persönliches Risiko darstellte. INTERVIEW: FRANK BRENNER HAI-ALARM AM MÜGGELSEE D 2013 - Komödie - Regie: Leander Haußmann, Sven Regener - Kamera: Jana Marsik mit: Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Uwe-Dag Berlin - Verleih: X-Verleih Start: 14.3. www.choices.de/heute-im-kino Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/roter-teppich 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Foyer 3 März 201 Oskar Roehler mit seinen Darstellerinnen Lisa Smit, Lavinia Wilson und Margarita Broich Privates öffentlich machen Premiere „The Last Stand“ Montag, 21. Januar: Zehn Jahre hatte Arnold Schwarzenegger keine Filmhauptrolle mehr übernommen, weil er als Gouverneur des USBundesstaates Kalifornien einen anderen Vollzeitjob bekleidete. Mit „The Last Stand“, der dank seiner in Köln ansässigen Verleihfirma Johnny Knoxville, Jaimie Alexander Splendid-Film nun seine Deutschlandpremiere und Arnold Schwarzenegger in Köln auch hier feierte, meldet sich der gebürtige Österreicher nun als Actionfilmheld zurück. Auch mit 65 Jahren kann er diese Rolle noch blendend ausfüllen. Auf der Presskonferenz im Hyatt-Hotel am Rhein verriet der Star: „Ich bin noch immer in Form, ich trainiere täglich ein bis anderthalb Stunden.“ Auch die deutsche Sprache beherrscht Arnie noch fließend, wovon sich die anwesenden Medienvertreter überzeugen konnten. Der deutlich hörbare österreichische Akzent macht ihn dabei nur noch sympathischer. „Vergiss mein nicht“ in der Filmpalette Donnerstag, 31. Januar: Mit David Sievekings („David Wants to Fly“) neuem Film „Vergiss mein nicht“ über die Alzheimer-Erkrankung seiner Mutter eröffnete in der Filmpalette die diesjährige Ausgabe des Dokumentarfilmfestivals „Stranger than Fiction“. Da der Regisseur Produzent Carl-Ludwig Rettinger am gleichen Abend in Reinhold Beckmanns beantwortete Fragen des Publikums Talkshow in Hamburg auftrat, konnte er nicht persönlich anwesend sein, schickte den Zuschauern aber eine Videobotschaft. Vor Ort diskutierten sein Vater Malte Sieveking und die beiden Produzenten des Films, Carl-Ludwig Rettinger und Martin Heisler, mit dem Publikum. Dabei wurde deutlich, dass viele Menschen unsicher im Umgang mit demenzkranken Patienten sind und es eine Notwendigkeit für Filme wie diesen gibt, der das Thema über die Schilderung des Privaten öffentlich macht und zum Austausch von Erfahrungen dient. Premiere „Quellen des Lebens“ Montag, 4. Februar: Fast sein komplettes Darstellerensemble hatte Regisseur Oskar Roehler zur Weltpremiere seines neuen Films „Quellen des Lebens“, der auf der Biografie seiner Familie basiert, mit nach Köln gebracht. Moritz Bleibtreu, der bereits zum vierten Mal mit Roehler Wilson G. Ochsenknecht, Kostja zusammengearbeitet hat, lobte dessen elegante Ullmann und Leonard Scheicher Art, mit sehr persönlichen Dingen auf der Leinwand umzugehen. Nach der Projektion bedankten sich sowohl der Regisseur als auch sein Produzent Stefan Arndt beim WDR und der Film- und Medienstiftung NRW. Arndt ergänzte, dass die Möglichkeiten, die durch diese Institutionen entstünden, etwas wären, auf das man in NRW stolz sein könne. Begeistert vom Film zeigte sich auch Premierengast Heinrich Breloer, der in „Quellen des Lebens“ viele „wahre Momente erkannte, die mich sehr berührt haben.“ 013 19. Juli 2 6. März – nsteine und Experimente n und Meile Gespräche Filmmusik: führungen, in E it m e reih – eine Film 0 Uhr , 6.3., 19.0 Mittwoch TEIN ANKENS R F F O IDE hale, : James W THE BR , OF, Regie ure Double Feat m 70 Min, 35m arloff USA 1935, mit: Boris K , an m ax W z an Fr : ik Mus LA , 30 Browning 19 Regie: Tod , U m O , 75 Min, DVD mit: Bela Lugosi USA 1930, , , Glass 1999 lip hi P : henschulte Musik n Daniel Kot vo g un hr infü en“ Mit einer E n 30er Jahr lywood in de Autor „Hol DRACU 0 Uhr 1.3., 19.0 Montag, 1 tung NRW: Medienstif d E / Film- un lit.COLOGN teratur Film trifft Li E NACH R SUCH E MIT D F U A EN ZEIT N E R O L R DER VE UND N OPITZ IA R O L F A UT ROS m pitz und de HARTM r Florian O emache it dem Film Gespräch m a. os R ilms ut Hartm okumentarf Soziologen rung des D üh rf Vo ) nd tz Anschließe : Florian Opi 2012, Regie SPEED (D 0 Uhr 17.3., 20.0 , g ta n n o arm up S für Köln – w ik CKEN | Mus ACHT BRÜ IDEOS MUSIKV ng Visualisieru nstlerische kü i e di be da en it deos zeig derem m 16 Musikvi ik. Unter an viv ischer Mus lefon Tel A on Te tr s, ek el ar n M vo on se ou M von sind Videos örung. und Funkst TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/ foyer Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt 39 Musik Weitere Pro d ermine un gramme, T nen unter Informatio Film-Kritik Festival Jack and the Giants USA 2013 - Fantasy - Regie: Bryan Singer - Verleih: Warner In diesem märchenhaften Fantasy-Abenteuer verliebt sich der junge Jack (Nicholas Hoult) in die Prinzessin Isabelle. Als diese entführt wird, betritt Jack verbotenerweise die Welt der Riesen. Darauf haben diese nur gewartet und machen sich auf, die Erde zu erobern. Ein ziemlicher Schlamassel für Jack, der nun nicht nur die Geliebte retten, sondern auch Riesen besänftigen muss. HE Start: 14.3. Paulista – Geschichten aus São Paulo BRA 2010 - Drama / Episodenfilm - Regie: Roberto Moreira - Verleih: Bildkraft Ein Mietshaus in São Paulo. Nachwuchsschauspielerin Marina will ihre Karriere angehen und verliebt sich in eine Sängerin, eine Anwältin ist an ihrem Kollegen interessiert, ein Literat will von seiner Stammprostituierten mehr als Sex. Ambitioniertes, mitunter etwas ausgestelltes Beziehungsdrama, das immer dann überzeugt, wenn es die Verlorenheit seiner Protagonisten spiegelt. HE Start: 14.3. Filmpalette Liebe und andere Turbulenzen D 2013 - Drama / Komödie - Regie: Jeremy Leven - Verleih: Warner Start: 7.3. Diese in Paris angesiedelte und in englischer Sprache gedrehte deutsche Komödie erzählt von dem italienischen Touristenführer Paolo (Vincenzo Amato). Der ist in Greta (Nora Tschirner) verliebt. Er plant just den Heiratsantrag, da radelt ihm die attraktive Cécile (Louise Monot) über den Weg, und plötzlich ist Paolo hin- und hergerissen. Amüsante Multikulti-Komödie. HE choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 3.3. an [email protected], Kennwort: Liebe Shootout – Keine Gnade USA 2012 - Action / Thriller - Regie: Walter Hill - Verleih: Constantin Start: 7.3. Regisseur Walter Hill („Nur 48 Stunden“) zaubert mit diesem Buddie-Krimi eine charmant raue 80er-Jahre-Reminiszenz: Killer Jimmy Bobo (gut in Form: Sylvester Stallone) und ein Cop (etwas blass: Sung Kang) kommen schurkischen Immobilienspekulanten auf die Schliche. Blutig, gradlinig und gepflastert mit großartig sinnfreien Sprüchen. Das ging doch mal, das geht doch noch! HE choices verlost 3x2 Karten. E-Mail mit Adresse bis 3.3. an [email protected], Kennwort: Shootout www.choices.de/heute-im-kino Viel Farbe, viel Musik: Dario Argentos Horrorfilm „Suspiria“, Foto: Österreichisches Filmmuseum Tanzende Bilder Das Filmforum geht der Vielfalt der Filmmusik auf den Grund Wer schon einmal einen Kinofilm ohne Filmmusik gesehen hat, weiß, wie irritierend das sein kann. So wenig die Musik – zumindest, wenn sie subtil eingesetzt ist – bewusst wahrgenommen wird, so sehr fällt ihre Abwesenheit im Film auf. Die Stille, so absurd das klingen mag, wirkt im Film gekünstelt. Musik gehört fast selbstverständlich zum Film. Das Filmforum hat schon vor Jahren mit seinen Mitgliedern ein gemeinsam entwickeltes Konzept ausgearbeitet, um das Zusammenspiel verschiedenster künstlerischer Gattungen im Film zu analysieren. Unter dem Schlagwort „Intermediale Lektionen“ wurden bereits Reihen zu Architektur, Theater oder Games im Film veranstaltet. Nun ist unter dem Titel „Filmmusik – Meilensteine und Experimente“ die Musik an der Reihe. In Zusammenarbeit mit der Internationale Filmschule Köln (ifs), KölnMusik sowie SoundTrack_Cologne und dem Plattenladen a-Musik wurde von Simone Stewens von der ifs, Othmar Gimpel von KölnMusik, Barbara Engelbach vom Museum Ludwig, Andreas Füser von der Stadt Köln, Andrea Hanke vom WDR und Esther Rossenbach vom Filmforum NRW und den beteiligten Kuratoren und Rednern, darunter Filmkritiker und Musikexperten, ein Programm ausgearbeitet, das sich den vielfältigen Aspekten des Musikeinsatzes im Film widmet. Den Anfang macht am 6. März ein Double-Feature mit alten Horrorfilmen. „Frankensteins Braut“ aus dem Jahr 1935 von James Whale wird mit der Originalmusik von Franz Waxman gezeigt, während Tod Brownings „Dracula“ von 1930 mit der Filmmusik von Philipp Glass aus dem Jahr 1998 präsentiert wird. Am 28. März geht es mit einem Vortrag des Filmkomponisten Andreas Weidinger zum Thema „Filmmusik – Mit der Handlung spielen“ weiter. Zu sehen gibt es dazu Guillermo Del Toros „Pans Labyrinth“ mit der Musik von Javier Navarette. Am 25. April wird im Kontext des Musikfestivals „Acht Brücken“ der Film „Glam“ von Josh Evans aus dem Jahr 1997 gezeigt. Das Besondere: Das Elektronik-Duo Mouse on Mars hatte seinerzeit den Auftrag für die Komposition der Filmmusik, seine Musik wurde im Film aber nie verwendet. An diesem Abend holen sie das nach und spielen ihre Filmmusik live zum Screening. Am 16. Mai wird mit „Les Demoiselles de Rochefort“ ein Musical von Jacques Demy aus dem Jahr 1967 gezeigt. Das Programm „Musik, Rhythmus und Montage“ lässt die Editorin Monika Willi zum Zusammenspiel von Schnitt und Musik zu Wort kommen. Anschließend ist Michael Hanekes „Die Klavierspielerin“ zu sehen, den Willi geschnitten hat. Am 20. Juni gibt es abermals ein Double Feature. Mit Peter Stricklands „Berberian Sound Studio“ wird dem kunstvollen italienischen Thriller der 70er Jahre – dem sogenannten Giallo – gehuldigt. Die Musik kommt von der britischen Band Broadcast. Im Anschluss läuft mit Dario Argentos „Suspiria“ von 1977 ein Klassiker des Giallo – die furchteinflößende Musik haben seinerzeit die italienischen Prog-Rockern Goblin beigesteuert. Als Finale läuft am 19. Juli das Kurzfilmprogramm „Tanzende Bilder – Vom Absoluten Film zum Musikclip“ mit Filmen von Hans Richter, Fernand Léger, Len Lye, Peter Kubelka, John Whitney, Kenneth Anger, Holger Hiller, Michel Klöfkorn/ Oliver Husain und Carsten Nicolai. Gekrönt wird das Programm mit einem Konzert zum 20jährigen Bühnenjubiläum des Kölner Musikers Schlammpeitziger, dessen Liveauftritte mit den Videos von Ulrike Göken hinterlegt sind. Anschließend findet im Foyer eine Party mit Capatazz statt. Dann gibt es Musik ausnahmsweise einmal ohne Bilder. CHRISTIAN MEYER „Filmmusik – Meilensteine und Experimente“ 6. März bis 19. Juli | Filmforum im Museum Ludwig 40 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Eintrittspreise Mo. - Mi. 5,00 € // Do. Kinotag 4,00 € // Fr. - So. & Feiertag 7,50 € (ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag und/oder Überlängenzuschlag) Telefonische Kartenreservierung 0221 - 2585644 (Mo. - Fr. ab 14:00 Uhr, Sa. + So. ab 12:00 Uhr) Am Ring Hohenzollernring 60 // 50672 Köln // www.rex-koeln.de Nachtzug nach Lissabon ab 07.03. DE/CH/PT 2012 - Drama - 112 Min. - R.: Bille August - D.: Jeremy Irons, Martina Gedeck, August Diehl, Bruno Ganz, Christopher Lee - 12 J. Öffnungszeiten Mo. - Fr. 15 Min., Sa. + So., feiertags 30 Min. vor Beginn der 1. Vorstellung Alle Vorstellungen starten ohne Werbung (nur ca. 5 Min. Vorprogramm) Rubinrot DE 2013 - Fantasy - 122 Min. - R.: Felix Fuchssteiner - D.: Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Veronica Ferres, Uwe Kockisch, Katharina Thalbach - 12 J. PREVIEW am Mi. 06.03. - 19:00 - 5,00 € Gwendolyn ist ein ganz normaler Teenager - sieht man einmal von dem Zeitreise-Gen ab, das in ihrer Familie vererbt wird. So wird sie immer wieder vom heutigen London aus durch die Historie gewirbelt genauso wie Gideon, mit dem sie sich zusammentun muss, um unterstützt von einer geheimnisvollen Loge das Geheimnis ihrer Familie aufzuklären. Raimund Gregorius, seit Jahrzehnten Lehrer für alte Sprachen in Bern, kehrt spontan seinem alten Leben den Rücken. Inspiriert von einer ungewöhnlichen Begegnung und dem Buch eines portugiesischen Arztes steigt er in den Nachtzug nach Lissabon, um dort dessen Spuren zu folgen... Die fantastische Welt von Oz ab 07.03. USA 2012 - Abenteuer - Länge n.n.b. - R.: Sam Raimi - D.: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Bruce Campbell - FSK n.n.b. Ein Mordsteam ab 21.03. F 2012 - Komödie - 94 Min. - R.: David Charhon - D.: Omar Sy, Laurent /DۋWWH6DEULQD2XD]DQL)6.QQE Oscar ist ein kleiner Zirkus-Magier, der plötzlich aus dem eingeschlafenen Kansas ins schillernde Land von Oz geschleudert wird. Die Bewohner glauben, er sei der große Zauberer von Oz. Ihn erwarten Ruhm und Reichtum - zumindest bis er auf drei Hexen trifft: Theodora, Evanora und Glinda kaufen dem verschlagenen Magier seine große Kunst nicht ab. 3D ab 14.03. Zwei total gegensätzliche Polizisten, ein Undercover-Ermittler für den Finanzbereich aus einem Problemviertel der Banlieue und der Schreibtischhengst aus einem schicken Pariser Viertel, müssen gemeinsam den dubiosen Mord an der Gattin eines mächtigen Industriellen aufklären, aufgefunden im Müll an der die beiden Welten trennenden Autobahn. Safe Haven - Wie ein Licht in der Nacht ab 07.03. Die Croods USA 2013 - Abenteuer - 115 Min. - R.: Lasse Hallström - D.: Josh Duhamel, Julianne Hough, Cobie Smulders - FSK n.n.b. USA 2013 - Animation - 90 Min. - R.: Christopher Sanders, Kirk De Micco S.: Uwe Ochsenknecht, Kostja Ullmann, Janin Reinhardt - FSK n.n.b. Katie ist neu in Southport, einem idyllischen Küstenstädtchen in North Carolina. Hier will die junge Frau ihre traumatische Vergangenheit vergesVHQ6FKQHOOۋQGHWVLFK.DWLHLQLKUHU QHXHQ=XیXFKW]XUHFKWXQGWURW]LKres anfangs abweisenden Verhaltens in dem verwitwetem Familienvater Alex einen Mann, dem sie wieder trauen kann... Der Mondmann ab 14.03. '()5,57ULFNۋOP0LQ56WHSKDQ6FKHVFK6.DWKDULQD Thalbach, Ulrich Tukur, Corinna Harfouch, Ulrich Noethen - o.A. Weil es ihn zu Hause langweilt, beschließt der Mondmann, sein lunares Domizil zu verlassen und der Erde einen Besuch abzustatten. Doch dort herrscht der garstige Präsident, der sich bereits den gesamten Globus untertan gemacht hat. Er hält den Mondmann für einen gefährlichen Eindringling, der hinter Gitter gehört... ab 21.03 PREVIEW am So. 17.03. - 15:00 - Kinder & Erw. 7,00 € 3D Heute bin ich blond Die Steinzeitfamilie Croods muss nachdem ihre Höhle zerstört wird, HLQH QHXH %OHLEH ۋQGHQ 8QG GDV LQ einer fremden, unberechenbaren Welt. Die Kontinente sind noch nicht zur Ruhe gekommen, Mutter Natur ist noch in der Experimentierphase. Papa Grug, das Stammesoberhaupt, will an Altbewährtem festhalten... ab 28.03. DE/BE 2013 - Tragikomödie - 117 Min. - R.: Marc Rothemund - D.: Lisa Tomaschewsky, Karoline Teska, David Rott - 6 J. Sophie, 21, genießt das Leben in vollen Zügen. Da wird bei ihr ein inoperabler Krebs diagnostiziert. Sie muss sich einer langwierigen Chemotherapie unterziehen. Neun Perücken werden zu ihrem neuen Lebenselixier: Mal selbstbewusst, mal romantisch oder kühl erotisch - je nach Haarfarbe und Frisur kommt ein anderes Stück Sophie zum Vorschein. Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 9726297 Film-Kritik Schuld sind immer die anderen Westerland D 2012 - Drama - Regie: Lars-Gunnar Lotz - Verleih: Alpha Medienkontor D 2012 - Drama - Regie: Tim Staffel - Verleih: Salzgeber Aufgrund seiner Jugendstrafen sitzt Benjamin (Edin Hasanovic) im Knast. Nach anfänglichem Widerwillen lässt er sich auf ein Projekt im freien Vollzug ein: In einer familiären Gemeinschaft erhält er die Chance auf Resozialisierung. Eines Tages steht Hausmutter Eva in der Tür, und Benjamin erkennt in ihr eines seiner früheren Opfer. Ein dramatisches Versteckspiel beginnt. HE Cem (Burak Yigit) und Jesús (Wolfram Schorlemmer), zwei Seelen im winterlichen Sylt, die eine verloren, die andere geerdet. Beide jungen Männer begegnen sich am Strand und verlieben sich ineinander. Eine Konstellation, die beide unterschiedlich fordert. Regisseur Rim Staffel verfilmt seinen eigenen Roman „Jesús und Muhammed“. Atmosphärisch, poetisch, rigoros. HE Start: 28.2. Filmhaus Start: 21.2. Filmpalette Die feinen Unterschiede Die Croods D 2012 - Drama - Regie: Sylvie Michel - Verleih: Neue Visionen USA 2012 - Animation / Komödie - Regie: Christopher Sanders, Kirk D. Micco - Verleih: Fox Sebastian ist Arzt und setzt bei seinem Sohn auf tolerante Erziehung. Jana ist eine Imigrantin aus Bulgarien, die ihrer Tochter Vera Disziplin und Strenge einbläut. Als die Kinder gemeinsam ausgehen und nicht mehr auftauchen, begeben sich die unterschiedlichen Eltern auf die Suche. Zwei Welten prallen aufeinander. Scharf beobachtetes sozialkritisches Drama. HE Nachdem „Ice Age“ die Tierwelt abgedeckt hat, lernen wir mit „The Croods“ den turbulenten Alltag animierter Menschen in der Urzeit kennen. Und der unterscheidet sich gar nicht mal so großartig von dem unseren! Erzählt werden die turbulenten Abenteuer der Familie Crood, die, aus ihrer Höhle vertrieben und auf der Suche nach einem neuen Zuhause, in ein großes Abenteuer aufbrechen. HE Start: 7.3. Filmpalette Start: 21.3. Metropolis, Rex, Woki Wir wollten die Republik verändern D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Bettina Erhardt Gegenstand dieses Dokumentarfilms von Bettina Ehrhardt ist der FDP-Politiker Gerhart Baum (*1932). Der in Köln ansässige, kämpferische Demokrat ist dem linksliberalen Flügel seiner Partei zuzuordnen und engagiert sich bis ins hohe Alter für Menschenwürde und Grundrechte. Ein biografischer Rückblick, in dem auch Freunde und Gegner des Politikers zu Wort kommen. HE Start: 28.2. Filmpalette »Mit schrägem Witz, emotional und intellektuell mitreißend!« NEW YORK TIMES Gegenwart Ab 7. März im Off-Broadway! D 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Thomas Heise - Verleih: RealFiction Dokumentarfilmer Thomas Heise beobachtet mit der Kamera das Treiben in einem kleinen Krematorium irgendwo in Deutschland, irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr. Unkommentiert fängt der Film den Alltag in dem 24-Stunden-Betrieb ein, der den Kunden zeitnahe Abfertigung verspricht. Nachdenkliche Eindrücke einer Einäscherung am Fließband. HE Start: 21.3. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Mittwoch, 12. Juni, 19.00h Donnerstag, 28. März, 19.00h FILMMUSIK – MIT DER HANDLUNG SPIELEN Mittwoch, 6. März, 19.00h DOUBLE FEATURE THE BRIDE OF FRANKENSTEIN MUSIK, RHYTHMUS UND MONTAGE Gespräch mit der Editorin Monika Willi, Moderation: Sunedria Nicholls-Gärtner (ifs) DIE KLAVIERSPIELERIN Film: Einführungsvortrag von Andreas Weidinger (Filmkomponist und Autor) und Gespräch mit Matthias Hornschuh (SoundTrack_Cologne) Michael Haneke 2001, Schnitt: Monika Willi Film: James Whale 1935, Musik: Franz Waxman PANS LABYRINTH DRACULA Guillermo Del Toro 2006, Musik: Javier Navarrete DOUBLE FEATURE Donnerstag, 25. April, 20.00h BERBERIAN SOUND STUDIO Tod Browning 1930, Musik: Philip Glass Mit einer Einführung von Daniel Kothenschulte, Autor GLAM Donnerstag, 20. Juni, 19.00h Peter Strickland 2012, Musik: Broadcast Josh Evans 1997 Musik: Mouse on Mars SUSPIRIA Film musik Dario Argento 1976 Musik: Goblin Mit einer Einführung von Sven von Reden, StadtRevue Freitag, 19. Juli, 20.00h meilensteine und experimente Kurzfilme, Konzert und Party TANZENDE BILDER Vom Absoluten Film zum Musikclip 6. März – 19. Juli 2013 Donnerstag, 16. Mai, 19.00h Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln ZZZ¿OPIRUXPQUZGH Ein Filmprogramm des Filmforum NRW e.V. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und die MedienStiftung Kultur Mit einer Einführung von Christian Meyer, choices LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT Danach: Konzert Jacques Demy 1967, Musik: Michel Legrand Anschließend: Mit einer Einführung von Horst Peter Koll, FILMDIENST Schlammpeitziger Capatazz PARTY Len Lye: Rainbow DanceDXVGHP.XU]¿OPSURJUDPP7$1=(1'(%,/'(5 (live) Eintrittspreise OV und OmU Filme Mo. - Mi. 5,00 € / Do. Kinotag 4,00 € / Fr. - So. & Feiertag 7,50 € Eintrittspreise .LQGHUۋOPH Neue Filme: ab 4,00 € / Soziale Gruppen: 3,50 € Alle Filme ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag und/oder Überlängenzuschlag Telefonische Kartenreservierung 0221 - 722436 (Mo. - Fr. ab 15:00 Uhr, Sa. + So. ab 12:45 Uhr) Öffnungszeiten Mo. - Fr. 15 Min., Sa. + So., feiertags 30 Min. vor Beginn der 1. Vorstellung Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln Nighttrain to Lisbon Nachtzug nach Lissabon (OmU) ab 07.03. DE/CH/PT 2012 - Drama - 112 Min. - D.: Bille August - C.: Jeremy Irons, Martina Gedeck, August Diehl, Bruno Ganz, Christopher Lee, Charlotte Rampling - 12 J. Alle Vorstellungen starten ohne Werbung (nur ca. 5 Min. Vorprogramm) 2]7KH*UHDWDQG3RZHUIXO29 ab 07.03. USA 2013 - Abenteuer - Länge n.n.b. - D.: Sam Raimi - C.: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Bruce Campbell - FSK n.n.b. PREVIEW 06.03. - 19:00 - 5,00 € 3D Raimund Gregorius, seit Jahrzehnten Lehrer für alte Sprachen in Bern, kehrt spontan seinem alten Leben den Rücken. Inspiriert von einer unJHZ|KQOLFKHQ%HJHJQXQJXQGGHP%XFKHLQHVSRUWXJLHVLVFKHQ$U]WHV steigt er in den Nachtzug nach Lissabon, um dort dessen Spuren zu folgen... 2VFDUHLQNOHLQHU=LUNXV0DJLHUZLUGSO|W]OLFKDXV.DQVDVLQVVFKLOOHUQGH /DQG YRQ 2] JHVFKOHXGHUW 'LH %HZRKQHU JODXEHQ HU VHL GHU JURH=DXEHUHUYRQ2],KQHUZDUWHQ5XKPXQG5HLFKWXP]XPLQGHVW bis er auf drei Hexen trifft: Theodora, Evanora und Glinda kaufen dem verschlagenen Magier seine große Kunst nicht ab... 7KHVWRU\IROORZVD6ZLVVSURIHVVRUZKRVDYHVDEHDXWLIXO3RUWXJXHVH ZRPDQIURPOHDSLQJWRKHUGHDWKRQO\WRFRPHDFURVVDPHVPHUL]LQJ book by a Portuguese author that compels him to leave his boring life and embark on an adventure in search of the scribe. 2VFDU'LJJVDVPDOOWLPHFLUFXVPDJLFLDQLVKXUOHGDZD\IURPGXVW\ Kansas to the vibrant Land of Oz. He thinks he’s hit the jackpot... that LVXQWLOKHPHHWVWKHZLWFKHV7KHRGRUD(YDQRUDDQG*OLQGDZKRDUH QRWFRQYLQFHGKHLVWKHJUHDWZL]DUGHYHU\RQH·VEHHQH[SHFWLQJ Safe Haven (OV) Song for Marion (OmU) ab 07.03. USA 2013 - Abenteuer - 115 Min. - D.: Lasse Hallström - C.: Josh Duhamel, Julianne Hough, Cobie Smulders - FSK n.n.b. ab 14.03. *%'UDPD0LQ'3DXO$QGUHZ:LOOLDPV&7HUHQFH6WDPS9DQHVVD Redgrave, Gemma Arterton, Christopher Eccleston - o.A. .DWLH LVW QHX LP .VWHQVWlGWFKHQ 6RXWKSRUW +LHU ZLOO GLH MXQJH )UDX LKUH WUDXPDWLVFKH 9HUJDQJHQKHLW YHUJHVVHQ 6FKQHOO ۋQGHW VLFK .DWLH LQLKUHUQHXHQ=XیXFKW]XUHFKWXQGLQGHPYHUZLWZHWHP)DPLOLHQYDWHU $OH[ HLQHQ 0DQQ GHP VLH ZLHGHU WUDXHQ NDQQ 'RFK NDQQ .DWLH LKUH VFKUHFNOLFKH9HUJDQJHQKHLWZLUNOLFKKLQWHUVLFKODVVHQ" $UWKXUKDWVHLQ+HU]DPUHFKWHQ)OHFNXQGZUGHIUVHLQH)UDXDOOHV tun. Deshalb bringt er die lebenslustige Marion, deren große Passion das Singen ist, auch regelmäßig zu den Proben des Seniorenchors im Gemeindehaus. Als jedoch bei Marion Krebs im Endstadium festgeVWHOOWZLUGEULFKWIU$UWKXUHLQH:HOW]XVDPPHQ :KHQDP\VWHULRXV\RXQJZRPDQQDPHG.DWLHZDVKHVXSLQWKHVPDOO WRZQRI6RXWKSRUWVKHLVGHWHUPLQHGQRWWRPDNHSHUVRQDOUHODWLRQVKLSV7KDWLVXQWLOVKHPHHWV$OH[DZLGRZHGVWRUHRZQHUVWUXJJOLQJ WRUDLVHKLVWZRFKLOGUHQ:KHQ.DWLHIHHOVKHUVHOIIDOOLQJIRUKLPVKH PXVWFKRRVHEHWZHHQIDPLODUVDIHW\DQGWKHSHULOVWKDWFRPHZLWKORYH Marion is the soloist in a choir for old people led by Elizabeth, a lively but unconventional choir-mistress. When Marion is taken ill, it is for her beloved husband Arthur to take her place, even though he’s far from happy at the idea of singing. The journey to the choir competition turns out to be a journey of discovery for Arthur. De l‘autre côté du périph Ein Mordsteam (franz. OmU) ab 21.03. ).RP|GLH0LQ5'DYLG&KDUKRQ$2PDU6\/DXUHQW/DۋWWH6DEULQD Ouazani - FSK n.n.b. =ZHLWRWDOJHJHQVlW]OLFKH3ROL]LVWHQHLQ8QGHUFRYHU(UPLWWOHUIUGHQ Finanzbereich aus einem Problemviertel der Banlieue und der Schreibtischhengst aus einem schicken Pariser Viertel, müssen gemeinsam den dubiosen Mord an der Gattin eines mächtigen Industriellen aufklären. Bis sie gegen Druck ihrer Vorgesetzten beim Feldzug gegen das %|VHGLH:DKUKHLWKHUDXVۋQGHQیLHJHQGLH)HW]HQ 'DVDNWXHOOH3URJUDPPۋQGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH 'DVDNWXHOOH3URJUDPPۋQGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH The Croods (OV) ab 21.03. USA 2013 - Animation - 90 Min. - D.: Christopher Sanders, Kirk De Micco - S.: Nicolas Cage, Ryan Reynolds, Emma Stone, Catherine Keener - FSK n.n.b. 2D + 3D 7KH&URRGVLVDSUHKLVWRULFFRPHG\DGYHQWXUHWKDWIROORZVWKHZRUOG¶V ۋUVWIDPLO\DVWKH\HPEDUNRQDMRXUQH\RIDOLIHWLPHZKHQWKHFDYHWKDW KDVDOZD\VVKLHOGHGWKHPIURPGDQJHULVGHVWUR\HG7UDYHOLQJDFURVV DVSHFWDFXODUODQGVFDSHWKH&URRGVGLVFRYHUDQLQFUHGLEOHQHZZRUOG ۋOOHGZLWKIDQWDVWLFFUHDWXUHVDQGWKHLURXWORRNLVFKDQJHGIRUHYHU K I N Der Mondmann (dt.F.) D E R K I N O 2VWZLQGGW) '()5,57ULFNۋOP0LQ R.: Stephan Schesch - o.A. DE 2013 - Abenteuer - 105 Min. - R.: Katja von Garnier - FSK n.n.b. :HLOHVLKQ]X+DXVHODQJZHLOW beschließt der Mondmann, sein lunares Domizil zu verlassen und der Erde einen Besuch abzustatten. Doch dort herrscht der garstige Präsident, der sich bereits den gesamten Globus untertan gemacht hat... Ihre Eltern schicken Mika zu ihrer Oma, die ein Pferdegestüt hat, um dort zu lernen. Mika KDWZHGHU/XVW]XEIIHOQQRFK interessiert sie sich für Pferde. 'RFK LKUH 1HXJLHUGH ZLUG JHZHFNW DOV VLH YRQ GHP 3IHUG 2VWZLQGK|UW ab 14.03. täglich um 15:10 Die Croods (dt.F.) ab 21.03. täglich um 15:00 In den Osterferien auch um 13:00 PREVIEW USA 2013 - Animation - 90 Min. - R.: Christopher Sanders - FSK n.n.b. Die Steinzeitfamilie Croods muss nachdem ihre Höhle ]HUVW|UWZLUGHLQHQHXH%OHLEHۋQGHQ8QGGDVLQHLQHU fremden, unberechenbaren Welt. Die Kontinente sind noch nicht zur Ruhe gekommen, Mutter Natur ist noch in der Experimentierphase. Papa Grug, das StammeVREHUKDXSWZLOODQ$OWEHZlKUWHPIHVWKDOWHQ1XUNHLQH Experimente. Ganz anders der junge Guy, dessen Kopf YROOHUDEHQWHXHUOLFKHU,GHHQVWHFNW=ZHL:HUWHZHOWHQLP Widerstreit... 2D + 3D So. 17.03. - 13:20 - 3D .LQGHU(UZۯ 2D ab 21.03. täglich um 14:20, in den Osterferien auch um 11:00 3D in den Osterferien täglich um 12:40 /LHEH.LQGHU )UGLH2VWHUIHULHQKDEHQZLUIU(XFKZLHGHUHLQEXQWHVXQGDEZHFKVOXQJVUHLFKHV3URJUDPP ]XVDPPHQJHVWHOOW(LQWULWWIU.LQGHUXQG(UZDFKVHQHQXUۯHUPlLJWIUVR]LDOH*UXSSHQۯ :LUZQVFKHQ(XFKYLHO6SDGDEHL(XHU0HWURSROLV7HDP 11:10 Uhr Datum 11:20 Uhr Titel FSK 13:10 Uhr Titel FSK Titel FSK Sa 23.03.2013 Mein Freund Joe 6 J. Prinzessin Lilifee und das kleine Einhorn o.A. Felix - Ein Hase auf Weltreise o.A. So 24.03.2013 Fünf Freunde o.A. Felix - Ein Hase auf Weltreise o.A. Prinzessin Lilifee und das kleine Einhorn o.A. Mo 25.03.2013 Tom & Hacke 6 J. Mein Freund Knerten o.A. Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa o.A. Di 26.03.2013 Der Krieg der Knöpfe (2011) 6 J. Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa o.A. Mein Freund Knerten o.A. Mi 27.03.2013 +232VWHUKDVHRGHU6XSHUVWDU" o.A. Lotta aus der Krachmacherstraße o.A. Der kleine Rabe Socke o.A. Do 28.03.2013 Fünf Freunde 2 o.A. Der kleine Rabe Socke o.A. Lotta aus der Krachmacherstraße o.A. Fr 29.03.2013 +lQGHZHJYRQ0LVVLVVLSSL o.A. 'DV*HKHLPQLVGHU)HHQیJHO o.A. Riekes Wildpferd o.A. Sa 30.03.2013 'LHZLOGHQ.HUOH o.A. Riekes Wildpferd o.A. Fünf Freunde o.A. So 31.03.2013 +232VWHUKDVHRGHU6XSHUVWDU" o.A. Lotta aus der Krachmacherstraße o.A. 'DV*HKHLPQLVGHU)HHQیJHO o.A. Mo 01.04.2013 Fünf Freunde o.A. Der kleine Rabe Socke o.A. Fünf Freunde 2 o.A. Di 02.04.2013 Tom & Hacke 6 J. 'DV*HKHLPQLVGHU)HHQیJHO o.A. 'LHZLOGHQ.HUOH o.A. Mi 03.04.2013 Der Krieg der Knöpfe (2011) 6 J. Riekes Wildpferd o.A. +lQGHZHJYRQ0LVVLVVLSSL o.A. Do 04.04.2013 Mein Freund Joe 6 J. Prinzessin Lilifee und das kleine Einhorn o.A. Fünf Freunde 2 o.A. Fr 05.04.2013 Der Krieg der Knöpfe (2011) 6 J. Felix - Ein Hase auf Weltreise o.A. +232VWHUKDVHRGHU6XSHUVWDU" o.A. Sa 06.04.2013 Tom & Hacke 6 J. Mein Freund Knerten o.A. 'LHZLOGHQ.HUOH o.A. So 07.04.2013 Mein Freund Joe 6 J. Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa o.A. +lQGHZHJYRQ0LVVLVVLSSL o.A. ,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU Wortwahl ComicKultur Ponyhimmel ade Langeweile und Wahnwitz Skandal für Skandal, Jahr für Jahr spielt die Kirche Shrike mehr in die Karten. Voller Inbrunst stürzt sich die Journaille auf die Verfehlungen der Unfehlbaren. Der Feuilletonredakteur hat die Heilslehre fest im Würgegriff. Den Medien gehört nicht mehr nur die Deutungs-, sondern längst die Glaubenshoheit. Nix „Anima Christi, sanctifica me“ mehr! Die von irgendwelchen Mogulen zertifizierten It-Kolumnistinnen und die in ihrem Windschatten segelnden selbstauthentifizierten Facebook-Sektiererinnen blasen uns den Marsch, wo dereinst noch die gute alte Kummerkastentante herhalten musste: „Miss Lonely Hearts“ (Manesse); 1933 selbstredend noch ein Kummerkastenonkel (noch dazu von puritanischem Wesen), den Nathanael West in seiner so kratzbürstigen wie weitsichtigen Satire auf Sinnsuche schickt: American Dream versus Erlösung auf Erden. Doch was soll das apostolisch angehauchte Greenhorn dem jugendlichen Vergewaltigungsopfer, der zur Gebärmaschine umfunktionierten, todkranken Ehefrau diktieren? Was dem Mädchen ohne Nase, bei deren Anblick die Eltern nur noch weinen können? Der Zeitgeistredakteur jedenfalls lacht sich ins Fäustchen. / Vermutlich würde Shrike Miss L heutzutage mit einem süffisanten Grinsen L.R. Carrinos „Der Verstoß“ (Pulp Master) in die Hand drücken: eine radikale Social Beat-Novelle, die die noch längst nicht abgefrühstückte Lukas Jüliger hat mit „Vakuum“ ein erstaunliches Debüt hingelegt. Zeichnerisch ist er mit seinem dünnen, weichen Strich und der kontrastarmen Kolorierung sehr eigenständig. Auch auf der narrativen Ebene geht er ungewohnte Wege, die am ehesten noch an ein Teeniedrama wie „Black Hole“ erinnern: Ein langweiliges Städtchen, ein schockierendes Verbrechen und eine zart keimende erste Liebe. Und dann gibt es noch ein Geheimnis. Berührend und spannend zugleich erzählt Jüliger von der adoleszenten Langeweile, großen Erwartungen und dem Wahnwitz in der Provinz (Reprodukt). Étienne Davodeau widmet sich in „Lulu – Die nackte Frau“ dem Ausbruch einer Frau um die 40. Drei Kinder hat sie, und einen aggressiven, trinkenden Mann. Einer plötzlichen Eingebung folgend kehrt sie nach einem ernüchternden Vorstellungsgespräch nicht mehr heim. Stattdessen macht sie etwas, was sie seit 15 Jahren nicht mehr getan hat: Sie denkt an sich und tut, was ihr gefällt. Das löst in ihrem Umfeld allerlei Chaos aus. Davodeau erzählt in kunstvollen Rückblenden und realistischen Farbzeichnungen (Splitter). Coming-Out-Problematik ins homophobe Mafia-Milieu verlegt. Die ehrenwerte Gesellschaft kennt kein Erbarmen. Mindestens genauso wenig die unterminierte Ehefrau. Und am wenigstens das eigene Moralimplantat. Arme Miss L. / Dagegen wäre Denis Thériaults „Mich gibt es nicht“ (dtv) für sie/ihn regelrecht eine Erlösung. Schon in der Zusammenwürfelung des Haufens Obdachloser – von taubstumm bis eingeboren – offenbart sich der schöngeistige Wunsch nach einem „Schutzschild gegen die Unbilden des Lebens“ (um mal den Klappentext zu zitieren). Oder um es krasser zu formulieren: Scheiß auf die „Kraft der Imagination“ (ebda)! Mit Wille und Vorstellung kommt vielleicht der selbstgerechte Bildungsbürger weiter, aber auch nur, wenn er nicht in ner stillgelegten Keksfabrik (¡jesses!) vor sich hinvegetiert – und zur Rettung seiner ganzen Malaise auf nen Psycho-Doc zurückgreifen kann. / Wenn schon eine Kunst zur Erlösung, dann träumen wir doch lieber von einem maskierten Reiter, der mit Mantel und Degen versucht, den Tyrannen und Habgeiern des Wilden Westens die Leviten zu lesen. Natürlich nur mit bedingtem Erfolg: a) aus verkaufstechnischen Gründen, da Johnston McCulley die Legende um den „Fuchs“ als Heftchenserie konzipierte, und b) weil die Gier eine Hydra ist. Im Grunde müssen wir Shrike also Recht geben: Die Welt steht im „Im Zeichen des Zorro“ (Unionsverlag); allerdings ohne Aussicht auf Rettung. Die findet sich aber auch nicht in der Kunst, die vielmehr als Abbild des irdischen Dilemmas zwischen humanistischem Ideal und evolutionärer Getriebenheit von der ewigen Sehnsucht nach einem Frieden auf Erden profitiert. / Entsprechend heißblütig verfolgt man, wie Joe R. Landsdales rothaarige Amazone Sunset zunächst ihrem brutalen Ehemann den Kopf wegbläst und dann als Constable das Gesetz selber in die Hand nimmt, um Machismo, Rassismus und Raffsucht aus Camp Rapture zu vertreiben. Doch der Ölboom hat in Texas gerade erst eingesetzt. Den alles verzehrenden Heuschrecken lässt sich selbst mit einem „Kahlschlag“ (suhrkamp) nicht der Garaus bereiten. Vielmehr hinterlässt dieses Ungeziefer eine Spur der Verwüstung, ehe es einfach weiterzieht, um den nächsten Ponyhimmel zu verwüsten. Und die Moral von der Geschicht‘: Bleib aufrecht, leg dein Priesteramt nieder, der eigenen Mitte zuliebe. Die Erde ist eine Kugel, deren Oberfläche keinen Anfang und kein Ende kennt. Polizei in Atem halten. Für David B. ist dieses spannende Genrestück sicher ungewöhnlich, aber die genaue Charakterzeichnung und Milieustudie steht auch ganz in der Tradition eines Tardi – ebenso wie die Zeichnungen (avant-verlag). Nochmal Genre: Ein spannender Politthriller kommt von Robert Venditti („The Surrogates“) und Mike Huddleston. In „The Homeland Directive“ hält ein Virus die USA in Atem. Schnell wird klar: Es handelt sich nicht nur um einen terroristischen Anschlag, er kommt auch aus den eigenen Reihen. Nicht nur die Story ist raffiniert, auch die Bilder sind vielschichtig und arbeiten mit verschiedenen Stilen (Carlsen). Joann Sfar erzählt von „Chagall in Russland“. Es ist eine fiktive Biografie, die die Künstlerwerdung des jungen Marc mit einer unglücklichen Liebesgeschichte und den Pogromen an der jüdischen Bevölkerung verbindet. Das farbenfrohe Portrait aus dem Russland der Jahrhundertwende ist wild und farbenfroh, so brutal wie vital, und letztendlich so humanistisch und lebensbejahend, wie man es auch aus seinem Musiker-Abenteuer „Klezmer“ kennt (avant verlag). LARS ALBAT CHRISTIAN MEYER Mit „Die falschen Gesichter“ begleiten David B. & Tanquerelle Bankräuber, die über die Jahre mit einer ausgeklügelten Strategie die Pariser Mit „2009“ ist nach „1910“ und „1969“ nun der dritte Teil von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ von Alan Moore und Kevin O‘Neill abgeschlossen. Im letzten Teil wird Mina von Orlando aus der Psychiatrie befreit, und es kommt zum großen Kampf gegen einen Schüler des Magiers Haddos, der die Apokalypse herbeiführen will. Zitatreich wie eh und je entfesseln Moore und O‘Neill wieder beste psychedelische Fantasy (Panini). Die von Sascha Hommer herausgegebene Anthologie Orang ist bei ihrer zehnten Ausgabe angelangt. Fantastisch geht es auch hier zu: Unter dem Thema „Heavy Metal“ versammelt der Band Arbeiten von Anke Feuchtenberger, Aisha Franz, Martina Lenzin, Marijpol, Verena Braun oder Sascha Hommer, die sich mal konkret, mal abstrakt, mal assoziativ mit dem Thema beschäftigen (Reprodukt). „Verbotene Kunst – Eine Moskauer Ausstellung“ ist ein Genrezwitter: Die von Anton Nikolajew geschriebene Gerichtsreportage über den Moskauer Prozess zur Ausstellung wird an prägnanten Stellen von Wiktoria Lomasko illustriert und dokumentiert anschaulich die kulturelle Zensur im Land, wie sie spätestens seit „Pussy Riot“ auch international wahrgenommen wird (Matthes & Seitz). 46 Literatur-Kalender culture club präsentiert: Impro culture club präsentiert: Konzert Abbas Khider hat einen „Brief in die Aubergingenrepublik“ geschrieben, Foto: Jacob Steden Literatur-Termine im März BELGISCHES HAUS 0221 28 01 Robert Schindel liest aus „Der Kalte“ Fr 8.3. 21 Uhr In seinem zweiten Roman entführt der Autor in das Wien der 80er, in die „Waldheimjahre“. Mod.: Ursula März. Astrid Rosenfeld liest aus „Elsa ungeheuer“ Di 12.3. 21 Uhr In ihrem zweiten Roman beschreibt die Autorin den raffinierten Plan zweier einflussreicher Frauen im Kunstbetrieb. Mod.: Gisela Steinhauer BRUNOSAAL 0221 28 01 Ljudmila Ulitzkaja trifft Swetlana Alexijewitsch Mo 11.3. 19.30 Uhr Ulitzkaja erzählt in „Das grüne Zelt“ von drei Freunden, die in der Sowjetunion zu Dissidenten werden. Mod.: Klaus Bednarz. Wilhelm Genazino & Olga Martynova Di 12.3. 19.30 Uhr Genazino verrät in „Tarzan am Main“, wie man es in Frankfurt aushält – ein für alle Mal. Die aktuelle BachmannPreisträgerin Martynova liest aus „Mörikes Schlüsselbein“. Mod.: Verena Auffermann. W. Daniel Wilson über Goethe und die Homoerotik Do 21.3. 20 Uhr Angela Steidele spricht mit dem GoetheKenner über Zartes, Obszönes und einen neuen Ansatz der Auseinandersetzung mit Goethes Verhältnis zur Homoerotik. Abbas Khider liest aus „Brief in die Auberginenrepublik“ Di 26.3. 20 Uhr Der im Irak geborene und inzwischen in Deutschland lebende Autor erzählt in seinem Roman vom langen Weg eines Liebesbriefs, den ein irakischer Student aus dem Exil in Bengasi 1999 nach Bagdad schickte. Mod.: Dina Netz. MS RHEINENERGIE/LITERATURSCHIFF 0221 28 01 Connie Palmen liest aus „I.M.“ Do 7.3. 18 Uhr Nur vier Monate nach ihrer Hochzeit mit Hans van Mierlo stirbt der holländische Politiker. Die Autorin hält in ihrem Buch die gemeinsam erlebte Zeit fest. Mod.: Sabine Küchler. Der große Ross-Thomas-Abend So 10.3. 19.30 Uhr Wiederbegegnung mit einem Autor, der nach der Fitzgerald-Formel „action is character“ schrieb. Konzeption und Mod.: Paul Ingendaay. Es liest Richy Müller. KULTURKIRCHE SCHAUSPIEL KÖLN IN DER EXPO XXI 0221 28 01 Annika Scheffel und Tilman Rammstedt Do 7.3. 19.30 Uhr Rammstedt liest aus „Die Abenteuer meines ehemaligen Bankberaters“, Scheffel aus ihrem neuen Roman „Bevor alles verschwindet“. Mod.: Monika Schärer. Dirk Kurbjuweit liest aus „Angst“ Fr 8.3. 19.30 Uhr Der Kisch-Preisträger und Journalist beschreibt die Erschütterung eines Ehemanns und Vaters, dessen Familie von einem Stalker bedroht wird. Mod.: Sabine Küchler. John von Düffel, Petra Anwar u. Susanne Jung So 10.3. 19 Uhr Der Schriftsteller hat Anwars und Jungs lebensfrohe wie todtraurige Geschichten vom Sterben aufgeschrieben. Mod.: Stefanie Junker. LITERATURHAUS 0221 28 01 David Vann liest aus „Dreck“ Do 7.3. 19.30 Uhr Nach den Romanen „Im Schatten des Vaters“ und „Die Unermesslichkeit“ taucht der Autor noch tiefer in die Abgründe des Familienlebens ein. Mod.: Margarete von Schwarzkopf, den deutschen Text liest Christian Brückner. STADTGARTEN 0221 28 01 Mircea Cartarescu liest aus „Orbitor“ Do 7.3. 20.30 Uhr In der Reihe „Zu Gast bei Guy Helminger und Navid Kermani“ stellt der rumänische Schriftsteller seine Roman-Trilogie vor. Kristian Lutze übersetzt das Gespräch. WOLKENBURG 0221 9 95 55 80 0221 28 01 Monika Feth liest aus „Spiegelschatten“ Di 12.3. 17 Uhr Die Kölner Autorin hat einen Thriller für Jugendliche geschrieben, den sie nun im Rahmen von Junges Literaturhaus meets lit. Cologne vorstellt. Mod.: Ines Dettmann. Dietmar Dath liest aus „Pulsarnacht“ Fr 15.3. 21 Uhr Er kennt die Vampirjägerin Buffy, ist Zeitdiagnostiker und Produktivitätsbolzen; nun legt Dath einen Roman über ein astronomisches Ereignis vor, das die Welt verändern wird. Mod.: Andrian Kreye. Deborah Levy liest aus „Heim schwimmen“ Di 19.3. 20 Uhr Die in England lebende Autorin beschreibt, wie sich in vermeintlicher Idylle unversehens eine Tragödie abspielt. Bernhard Robben moderiert, den deutschen Text liest Heidrun Grote. Peter Buwalda liest aus „Bonita Avenue“ So 10.3. 19.30 Uhr In den Niederlanden gilt der Autor als literarische Entdeckung. In seinem Roman beschreibt er den Traum einer Patchworkfamilie. Mod.: Bernd Müller, den deutschen Text liest Benno Fürmann. ZUM SCHEUEN REH 0177 8 87 58 40 Navid Kermani liest aus „Ausnahmezustand“ Do 14.3. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut live präsentiert Navid Kermani (Jg. 1967), der in seinem neuen Buch Reportagen über die Umbrüche in der jungen arabischen Welt niedergeschrieben hat. Musik: ADA. Mod.: Manuel Gogos. (Ausstrahlung auf WDR 3 um 23.05 Uhr.) Empfehlungen von Marianne Kolarik TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten 47 KÖLNER IMPROFESTIVAL MUSIKFABRIK IM WDR In acht Shows vom 19. bis zum 24. März präsentiert das Ensemble von clamotta Improvisationstheater auf höchstem Niveau: Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet, der Schweiz und den Niederlanden entladen ihre Kreativität auf den Bühnen Kölns. Sensationell witzig wird es auch beim „Kampf der Giganten“ zugehen, wenn sich die Veranstalter selbst mit dem Meister der Republik ImproBerlin messen. In der Reihe „musikFabrik im WDR“ wird das Ensemble musikFabrik unter der Leitung von Clement Power am 17. März gleich drei neue Werke uraufführen: Gespielt wird das Ensemblewerk „lightly touched/heavily pressed“ von dem jungen polnischen Komponisten Jarek Płonka, das neue Werk „Stimmungsbarometer“ von Robin Hoffmann sowie Stephan Winklers „Von der Gewissensnot der Insekten“. Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 Köln Karten: 0221 2801 sowie an allen Vorverkaufsstellen choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 17.3. an [email protected], Kennwort: ImproFestival Do 21.3. 20 Uhr Funkhaus am Wallrafplatz WDR-Sendesaal, Köln Karten: 0221 28 01 choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 10.3. an [email protected], Kennwort: musikFabrik So 17.3. 20 Uhr Unterhaltungsmusik Crossover Improvisierte Musik in NRW Hat was zu sagen: Schorsch Kamerun, Foto: Sebastian Moretto Klassik tanzt mit Techno, Punkrocker liebäugelt mit Theater 1991 feierte das damals noch Kölner Musikmagazin Spex mit einem Open Air-Konzert im Tanzbrunnen die „Monsters of Spex“ – mit dabei: Dinosaur jr. und Nirvana – kurz vor „Nevermind“. 2013 wird der Name wieder ausgepackt, um frische deutsche Bands wie Messer, Trümmer oder Zucker (nur DJ-Set) – allesamt im Fahrwasser der rabaukigeren Klassen der Hamburger Schule – zu promoten (1.3., 21 Uhr, artheater). Sie sind Mitte der 80er Jahre als Erben von Black Sabbath angetreten und wurden die Meister des Doom Metal. Vor ein paar Jahren feierten Saint Vitus Reunion, und siehe da: Nicht nur die alten Fans waren noch da, auch neue, jüngere sind im Zuge diverser Neuerungen des Genres, zu denen ihr Zeitlupensound hervorragend passt, hinzugekommen. Als Vorband kommen Mos Generator, die mit einem Bein im Bluesrock der 70er Jahre stehen (5.3., 20 Uhr, Luxor). Brandt Brauer Frick sind nicht die einzigen, die den Crossover zwischen Clubmusik und Klassik wagen: Jeff Mills ging symphonisch, Francesco Tristano transkribiert fürs Klavier, und Herbert nimmt sich im Mai beim „Acht Brücken“-Festival in Köln Terry Riley vor. Das Berliner Trio Brandt Brauer Frick trumpft nicht nur mit groovender Kammermusik auf, sondern auch mit einem adäquaten Style (8.3., 21 Uhr, Gloria). Hierzulande dürften viele BaBa ZuLas Mix aus psychedelischem Rock und dubiger Folklore erst durch Fatih Akins Doku „Crossing the Bridge“, in der Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten die Musikszene Istanbuls erforscht, begegnet sein – wenn überhaupt. Denn noch ist die Formation bei uns eher ein Geheimtipp (15.3., 19 Uhr, ClubBahnhofEhrenfeld). Jamie Lidells Digi-Funk orientiert sich an P-Funk à la Parliament und auch am Prince der 80er Jahre. Musikalisch hat er somit mit Labelkollegen von Warp Records wie Aphex Twin oder Autechre nicht viel gemein, doch die Produktion kommt auch bei ihm aus dem Laptop. Live entpuppt er sich als echte Rampensau mit großem Stimmvolumen (16.3., 21 Uhr, Bürgerhaus Stollwerck). Mit dem „Freedom Sounds Festival“ kommt vielleicht endlich der Frühling nach Köln. Das Festival bringt Reggae und Ska aus England und Deutschland von Dr. Ring Ding Ska Vaganza, den Goldmaster Allstars, Sebastian Sturm & Exile Airline, Cartoon Violence und Mason Arms plus Akustik-Sets von Jamaika Jupp und Joe Scholes (16.3., 17.30 Uhr, Gebäude 9). Die schottische Noise Core-Band Divorce wird gerne mal mit den japanischen Melt Banana verglichen. Das liegt zum einen an ihrem energetischen Radau, vor allem aber am ähnlich hochtönig die Trommelfelle attackierenden Gekreische der Sängerin. Divorce spielen auch mal aus einem Lieferwagen heraus unter einem Brückenkopf. Da müsste ihnen die Kölner Venue geradezu luxuriös vorkommen (23.3., 19 Uhr, Baustelle Kalk). Das neue Album des amerikanischen Collagen-Konzept-House-Duos Matmos klingt mit klassischem Instrumentarium geradezu neutönerisch und akademisch – Musique Concrète ist da nicht weit. Da passt der Kölner Komponist Marcus Schmickler, der gerne mit Pop-Aspekten arbeitet, gut ins Vorprogramm. Er präsentiert sein neues Projekt mit Can-Schlagzeuger Jaki Liebezeit (24.3., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Auch Schorsch Kamerun, umtriebiger Sänger der Goldenen Zitronen, liebäugelt auf seinem neuen Album mit hochkulturellen Verweisen. Seine Theaterarbeit hinterlässt auf dem großartigen Album „Der Mensch lässt nach“ deutliche Spuren. Live mit Band weiß der charismatische Sänger sicher auch jenseits der Songs zu unterhalten (28.3., 20 Uhr, King Georg). CHRISTIAN MEYER Lust auf Loft Maisje singt Jazz: Fay Claassen, Foto: John Abbott Zwei Jazzstars gastieren im „Wohnzimmer“ Von Olaf Weiden Der Konzertsaal „Loft“ in Ehrenfeld hat sich über mehr als zwei Jahrzehnte hin zu einer Institution gewandelt. Das einstige Wohnzimmer des WDRFlötisten Hans Martin Müller erfuhr aktuell Rückenstärkung: „Ich bin beglückt über das, was jetzt passiert“, sagte Müller im letzten Jahr – und meinte damit auch Initiativen, die seine Musiker aus der Freien Szene für ihr Loft anberaumten. Am Publikumszuspruch mangelte es hier nicht. Und auch nicht an der Präsenz erstklassiger Künstler. „So ein Tonstudio mit so einem Konzertflügel gibt es nur dreimal in Europa“, betont „Hier passen die kleinen ForMüller. Was ihm und seiner kleinen Unmate mit großen Künstlern in ternehmung zu schaffen machte, war einen perfekten Konzertsaal“ die Invasion von städtischen Auflagen z. B. zum Feuerschutz, die natürlich bei einem Gemäuer nach 100 Jahren nicht mehr den Bestimmungen genügen. „Ich war da nicht allein, alle wurden überprüft. Ich könnte sechs bis sieben private Initiativen nennen, die alle gar keine Auflagen erfüllten. Die verschwinden dann einfach.“ Müller hätte diesen außermusikalischen Tiefpunkt auch für ein eigenes Finale seiner Initiative nutzen können. „Ich habe mich umgehört“, meint er. „Keiner konnte sich das vorstellen. Außer meiner Frau.“ Eine sechsstellige Summe ist mittlerweile in den Umbau geflossen, folgerichtig, sagt Müller: „Ich hab gemerkt, dass dieser Ort nicht mehr mir gehört, sondern er ist mit 150 bis 170 Konzerten Teil der Kölner Szene. Da kannst du nicht einfach zumachen.“ Musste er auch nicht, sondern im Loft wird richtig aufgedreht. Jetzt bekommt Müller hohen Besuch aus dem Dunstkreis seiner langjährigen Dienststelle. Immerhin der Maestro eines der Klangkörper des WDR wird sich an den Flügel setzen und mit einem einstigen WDR Big Band-Gaststar einen intimen Jazzabend geben. Und das ist genau die Stärke dieses einzigartigen Spielortes: Hier passen die kleinen Formate auch mit großen Künstlern in einen perfekten Konzertsaal, der aber eigentlich noch immer ein Wohnzimmer ist – wo viele Menschen auch zu Hause Musik hören. Der amerikanische Pianist und Komponist, lange Jahre Chef des Grammygeadelten Jazzorchesters des Kölner Senders, hat die holländische Sängerin Fay Claassen eingeladen, mit der er 2010 eine aufwändige CD eingespielt hat, bei der nicht nur die Big Band, sondern auch das Rundfunkorchester eingebunden wurde. Fay wurde auch mehrfach gepuscht von der Legende Bob Brockmeyer, sie ist ganz aktuell mit eigener Band und ihrer neuen Chet Baker-Hommage auf Tour in Holland, wo sie die Lieblingsstücke des Trompeters und Sängers interpretiert – Chet Baker, dessen Leibspeise in JunkieKreisen „Speedball“ heißt, fiel vor 25 Jahren aus einem Hotelfenster in Amsterdam. Michael Abene machte sich vor Jahrzehnten als Arrangeur für Liza Minelli mit seinen ganz eigenen Orchestersound-Ideen einen Namen. Er schreibt für alle bedeutenden Big Bands auf der Welt, beim WDR besetzt er den Chefsessel seit 2004. Und auch als Pianist zeigt er sich Olaf Weiden als begnadeter Begleiter für Sänger und Sängerinnen auf Musiker und dem Niveau der Fay – dieses Jazzduo verspricht alles. Musikkritiker 21.3. 20.30 Uhr | Loft, Köln | www.loftkoeln.de 48 EGLO Project Crew Bobo & Herzfeld Ingrid Laubrock Anti-House Mike Herting & Djiby Diabate RotFront Matmos Georg Wissel & Paul Lytton Susanne Blumenthal (EOS) 0103 Fr EGLO Labelnight presented by Cologne Sessions, Polar, Pulstar, Cometogether Projekt Die drei Kölner Partyreihen Cologne Sessions, Polar und Pulstar und das Künstlerkollektiv ComeTogether Project veranstalten am 1. März die erste EGLO Labelnacht in Köln.Das Label um Sam Shepherd alias Floating Points sorgt mit seinem Hybrid-Sound zwischen Funk, Soul, Hip-Hop, Disco und vor allem House seit 2009 für gespitzte Ohren bei Musikliebhabern weltweit. Neben einem DJ-Set von Floating Points wird auch die bezaubernde schwedische Sängerin Fatima mitsamt Band ein Konzert spielen. Neben Fatima werden auch EGLO-Mitgründer und Rinse FM-DJ Alexander Nut sowie Funkineven ein DJ-Set zum Besten geben. 1003 So Bobo & Herzfeld Deutsche Dichtung kunstvoll vertont: Das ist das musikalische Terrain des Duos Bobo & Herzfeld. Gedichte von Friedrich Rückert, Conrad Ferdinand Meyer oder Joseph v. Eichendorff werden mit viel Feinsinn orchestriert. Bobos klarer, unverfälschter Gesang trifft auf das ungewöhnliche Instrumentarium ihres langjährigen musikalischen Weggefährten Sebastian Herzfeld. Präpariertes Klavier, Harmonium, Bass und Metallinstrumente schaffen eine moderne, offene und zauberhafte Popmusik. 1103 Mo Ingrid Laubrock Anti-House In ihrer Band »Anti-House« schart die in Brooklyn lebende Saxofonistin Ingrid Laubrock einige ihrer Lieblingsmusiker um sich. Schlagzeuger Tom Rainey und Bassist Sean Conly formen gemeinsam subtile, unauffällige Rhythmusgeflechte. Mary Halvorson wartet mit ihrem schroffen Akkordspiel und fein modellierte Tonketten auf. Am Piano ist es Kris Davis, die dieser Formation mit ihrem Minimalismus und ihrer unaufdringlichen Klang-Brillianz eine weitere Dimension eröffnet. 1903 Di GMO – The Label präsentiert: Mike Herting & Djiby Diabate Afrika und Europa: Dem deutschen Pianisten Mike Herting und dem senegalesischen Balafonspieler Djiby Diabate gelingen in ihrer Musik der Brückenschlag zwischen beiden Kontinenten und ihren Musiktraditionen. Die beiden Musiker haben einen ganz eigenen Zusammenklang von Piano und Balafon entwickelt, der vor Intensität und Kraft nur so strotzt. 2203 Fr 10 Jahre Kompott mit RotFront Live & Jubiläumsparty mit DJ Yuriy Gurzhy Kompott wird zehn Jahre alt. Zum Jubiläum holt das Kompott-Kollektiv die Berliner Band Rotfront in den Stadtgarten, die mit ihrer Mischung aus Ska, Punk, OstSchlager und Folklore Ost und West musikalisch verschmelzen lassen. Am DJ-Deck zu Gast: Yuriy Gurzhy von der Berliner Russendisko. 2403 So Matmos //Marcus Schmickler & Jaki Liebezeit Musik, die fragmentiert, düster und rockig anmutet: M.C. Schmidt und Drew Daniel gelten als große Sampling-Künstler denen bei ihrem Projekt »Matmos« die Verknüpfung von elektronischer Musik, poetischen Melodien und intelligenter Inkompatibilität gelingt. Im Stadtgarten stellen sie ihr neues Album »The Marriage of True Minds« (Thrill Jockey) vor. Eröffnet wird der Abend von dem neuen Duo von Marcus Schmickler und Jaki Liebezeit. 2503 Mo A-Trio // Wissel & Lytton feat. Dan Peck Metropolitan Sounds: Outskirts #1 Die neue Konzertreihe Outskirts ist eine Expedition in die Randbezirke der improvisierten Musik, die immer wieder neue Nuancen, Akzentuierungen und Lokalstile hervorbringt. Im ersten Konzert begegnen sich das Beiruter A-Trio und das um den New Yorker Tubisten Dan Peck zum Trio erweiterte Köln-Aachener Duo Georg Wissel und Paul Lytton. Allen gemein ist die Suche nach einer persönlichen Klangsprache und der stetigen Modifikation und Anpassung ihres Instrumentariums. 2603 Di EOS Kammerorchester Köln mit Niels Klein, Florian Ross, Frank Wingold, Ltg. Susanne Blumenthal Farbenreich und progressiv: Das EOS Kammerorchester Köln präsentiert im Stadtgarten eine Auswahl von Stücken aus seiner Additions-Reihe, in der namhafte Jazzmusiker Werke für Kammerorchester, Rhythmusgruppe und sich selbst als Solisten schreiben. Ergebnis ist eine facettenreiche Mischung aus kammermusikalischem Klangkörper und der Spontanität der Jazzmusiker. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten 49 Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Musik-Kalender TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 991 10 80 Jake Bugg Do. 7.3. 20.00 The Avett Brothers Mo. 11.3. 20.00 Jamie Lidell Sa. 16.3. 21.00 DIE KANTINE 0221 167 91 60 The Darkness Di. 19.3. 20.00 E-WERK 0221 967 90 John Lennon Talent Award Sa. 2.3. 21.00 Two Door Cinema Club So. 3.3. 20.00 Mick Hucknall Sa. 9.3. 20.00 Max Herre TIPP Mo. 11.3. 20.00 Caro Emerald Mi. 13.3. 20.00 Emeli Sande Fr. 22.3. 20.00 GEBÄUDE 9 0221 589 194 14 Walk The Moon Di. 5.3. 20.00 Delphic Do. 7.3. 20.00 GLORIA 0221 28 01 Retrogott & Hulk Hodn Fr. 1.3. 20.00 Sophie Hunger So. 3.3. 20.00 Mrs. Greenbird Do. 7.3. 20.00 Brandt Brauer Frick Fr. 8.3. 21.00 Kaizers Orchestra Sa. 9.3. 19.30 State Radio Di. 12.3. 20.00 Berlinskibeat Sa. 16.3. 19.30 Jessie Ware So. 17.3. 21.00 -MMo. 18.3. 20.00 Jonathan Jeremiah Di. 19.3. 20.00 The Kyteman Orchestra So. 24.3. 20.00 Pit Hupperten & Die Allerwertesten Do. 28.3. 20.00 KÖLNER PHILHARMONIE 0221 280 280 A. Balsom, Wiener Symphoniker, D. Kitajenko: Beethoven, Haydn, Strauss Fr. 1.3. 20.00 WDR Rundfunkchor Köln, D. Marlow, WDR Rundfunkorchester Köln, N. Willén, C. Brückner (u.a.): Sylvain Sa. 2.3. 20.00 N. Freire, Gürzenich-Orchester Köln, L. Bringuier: Chopin, Dutilleux, Messiaen, Ravel So. 3.3. 11.00, Mo. 4.3. 20.00, Di. 5.3. 20.00 E. Pahud, Franz Liszt Kammerorchester: Bach, Mozart, Purcell, Vivaldi (u.a.) So. 3.3. 16.00 Moskauer Kathedralchor, A. Petrov: Mussorgsky, Rachmaninow (u.a.) So. 3.3. 20.00 Dresdner Philharmonie, K. Masur: Beethoven Mi. 6.3. 20.00 WDR Sinfonieorchester Köln, J. Saraste: Beethoven, Mendelssohn Bartholdy, Sibelius Do. 7.3. 19.00 Musik der Zeit. R. Capuçon, WDR Sinfonieorchester Köln, J. Saraste: Henze, Sibelius Fr. 8.3. 20.00 I. Apkalna, Musica Saeculorum, P. Steinaecker: Bach, Bruckner, Hindemith, Sa. 9.3. 20.00 Á. Banda, O. Soós: Bach, Bartók, Beethoven, Dohnányi. So. 10.3. 17.00 M. Schmitt, G. Huber: Brahms, Hindemith So. 10.3. 20.00 J. Fischer, Tonhalle-Orchester Zürich, D. Zinman: Berlioz, Dvořák, Tschaikowsky Mi. 13.3. 20.00 E. Bashkirova, Staatskapelle Halle, K. Steffens: Brahms, Mendelssohn Bartholdy, Schumann Do. 14.3. 20.00 R. Capuçon, Nederlands Philharmonisch Orkest, M. Albrecht: Beethoven, Strauss Fr. 15.3. 20.00 L. Możdżer: From Chopin to Komeda Sa. 16.3. 20.00 M. Grubinger, Gürzenich-Orchester Köln, M. Stenz: Atterberg, Gruber So. 17.3. 11.00, Mo. 18.3. 20.00, Di. 19.3. 20.00 Kinder- und Jugendchor der ChorAkademie Bergisch-Land, Solingen, I. GoetheFliersbach, A. Rivo, Philharmonischer Chor Köln, Philharmonisches Sinfonieorchester Köln, H. Meinardus (u.a.): Bach So. 17.3. 18.00 Lang Lang: Chopin, Mozart Mi. 20.3. 20.00 Vocal Journey, S. Görg, E. Sohn Do. 21.3. 12.30 T. Bleckmann, Michael Wollny Trio Do. 21.3. 20.00 NDR Chor, WDR Rundfunkchor Köln, D. Marlow, WDR Sinfonieorchester Köln, A. Orozco-Estrada (u.a.): Rossini, Strauss Fr. 22.3. 20.00 B. Berezovsky, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, F. Roth: Bartók, Sibelius, Strauss Sa. 23.3. 20.00 S. Im, M. Kielland, Kölner Kammerorchester, N. Krüger: Haydn, Pergolesi So. 24.3. 10.00 C. Tetzlaff, Junge Deutsche Philharmonie, J. Nott: Mahler, Schostakowitsch So. 24.3. 18.00 G. Sokolov: Beethoven, Schubert TIPP Mo. 25.3. 20.00 Les Talens Lyriques: Charpentier, Couperin Mi. 27.3. 21.00 N.N., Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, Sir John Eliot Gardiner: Bach Do. 28.3. 20.00 A. Tortise, D. Henschel, P. Harvey, H. Morrison, M. Bragle, Monteverdi Choir, English Baroque Soloists, S. Gardiner: Bach Fr. 29.3 20.00 N. Plante, J. Öllinger, D. Blum, Ensemble Resonanz, C. Altstaedt: Murnau Sa. 30.3. 20.00 The Sound of Hollywood Symphony Orchestra & Voices, H. Imig: Fluch der Karibik So. 31.3. 19.00 LIVE MUSIC HALL 0221 954 29 90 Big Sean So. 3.3. 20.00 Steve Harris - British Lion Sa. 9.3. 19.30 Steven Wilson So. 10.3. 20.00 Cody Simpson Mi. 13.3. 19.00 Foals Mi. 20.3. 20.00 Testament Sa. 23.3. 19.00 Selig So. 24.3. 20.00 Riverside Mo. 25.3. 19.00 Shout Out Louds TIPP Mi. 27.3.19.30 Tom Beck Sa. 30.3. 19.00 LUXOR 0221 92 44 60 Gin Wigmore Sa. 2.3. 20.00 Matisyahu Mo. 4.3. 20.00 Saint Vitus Di. 5.3. 20.00 Lucy Rose Fr. 8.3. 19.30 Dirty Deeds ’79 Sa. 9.3. 20.30 I Am Kloot Mi. 13.3. 20.00 Ultimate Eagles Do. 14.3. 20.00 Kvelertak Sa. 16.3. 19.30 Zeromancer Di. 19.3. 20.00 Finch Mo. 25.3. 20.00 A Flock Of Seagulls Di. 26.3. 20.00 50 SONIC BALLROOM 0221 16 91 88 94 OHL / Hills Of Kings Fr. 1.3. 21.30 Les Spadassins Sa. 2.3. 22.00 Bridges Left Burning Di. 5.3. 21.30 Rantanplan Do. 7.3. 22.00 The Buffalos / Rocky Fr. 8.3. 21.30 Curlee Wurlee / The Trash Templars Sa. 9.3. 21.30 Pipes And Pints / Defection Area Mi. 13.3. 21.30 Suspect Parts / Jizzlobbers Do. 14.3. 21.30 John Coffey / December Peals Fr. 15.3. 21.30 Pussy Collectors Sa. 16.3. 22.00 Cartoon Violence Mi. 20.3. 21.30 The Felines / Mighty Mike Do. 21.3. 21.30 Fjort / Kosslowski / The Schöne Hubätz Fr. 22.3. 21.00 The Riots / The Make Sa. 23.3. 21.30 Diving For Sunken Treasure Di. 26.3. 22.00 Off The Hook / My Defense Mi. 27.3. 21.30 STADTGARTEN 0221 28 01 Takadoon, Valeria Frattini, Malte von Griesgram Fr. 1.3. 20.30 Cody Chesnutt Di. 5.3. 20.30 Offshore Quintett Do. 7.3. 20.30 Woodpidgeon Sa. 9.3. 20.00 Ohne Vorspiel Sa. 9.3. 23.00 Bobo & Herzfeld So. 10.3. 20.30 Stu Larsen So. 10.3. 21.00 Ingrid Laubrock ANTI-HOUSE TIPP Mo. 11.3. 20.30 Frederik Köster-Volker Winck Quintett Do.14.3. 20.30 Thoka Fr. 15.3. 21.00 22-Pisterpirkko Mo. 18.3. 20.30 Mike Herting & Djiby Diabate Di. 19.3. 20.30 Fard Mi. 20.3. 20.30 Egyptian Hip Hop Mi. 20.3. 21.00 Matmos // Marcus Schmickler & Jaki Liebezeit So. 24.3. 20.30 A-Trio / Wissel & Lytton feat. Dan Peck Mo. 25.3. 20.30 EOS Kammerorchester Köln Di. 26.3. 20.30 Jacob Brass TIPP Mi. 27.3. 20.30 UNDERGROUND 0221 95 42 99 10 Viza Do. 7.3. 20.00 Frontier Ruckus Sa. 9.3. 20.00 Kopek Di. 12.3. 20.00 Godsized Mi. 13.3. 20.00 Firewater/Esperanska Do. 14.3. 20.00 Mr. Irish Bastard/In Search Of A Rose Fr. 15.3. 20.00 Ich Kann Fliegen Sa. 16.3. 20.00 Dub Spencer & Trance Hill vs. Umberto Echo So. 17.3. 20.00 SDP Mo. 18.3. 20.30, Di. 19.3. 20.30 Serenity/Visions Of Atlantis/Souldrinker Sa. 23.3. 19.00 Enslaved Di. 26.3. 20.00 Heisskalt Marathonmann Do. 28.3. 20.00 Sturch/Sinew Sa. 30.3. 20.00 Ill Nino/Ektomorfam So. 31.3. 20.00 Foto: Mark Pilgram mit Werken von Marc-Antoine Charpentier und François Couperin Lesungen der Dunkelheit »Leçons de ténèbres« Nathan Plante Trompete Johannes Öllinger E-Gitarre Dominik Blum Hammondorgel Ensemble Resonanz Christoph Altstaedt Dirigent Tobias Schwencke Komposition Stummfilm mit Live-Musik Faust von Friedrich Wilhelm Murnau Les Talens Lyriques Christophe Rousset Orgel, Cembalo, Leitung Samstag 30.03.2013 20:00 Foto: Przemyslaw Foto: Krzakiewicz Verleih Mittwoch 27.03.2013 21:00 Leszek Możdżer solo »From Chopin to Komeda« koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221 280 280 Samstag 16.03.2013 20:00 Kunst in Köln Max Uhlig, Au Mont Ventoux, 1996, Aquarell auf Chinapapier, © VG Bild-Kunst, Bonn, courtesy Käthe Kollwitz Museum, Köln Mit der Linie zum Raum Das Käthe Kollwitz Museum zeigt das druckgraphische Werk von Max Uhlig Man muss sich erst an diese kleinformatigen, meist schwarz-weißen graphischen Arbeiten auf Papier herantasten, in sie einfühlen. Sich Zeit nehmen. Vielleicht so, wie sich Max Uhlig selbst bei diesem Pressetermin verhält. Er bleibt zurückhaltend, wendet sich Peripherem zu, sitzt da und schaut. Aber beim Rundgang und vor den Bildern wird er euphorisch, tritt nahe heran und erläutert auch die technischen Feinheiten und visuellen Variationen seiner druckgraphischen Blätter. Im Käthe Kollwitz Museum sind diese bis Mitte März – ergänzt um Kohlezeichnungen und Aquarelle – in einer umfassenden Werkschau zu sehen, die zuvor im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gezeigt wurde. Äußerer Anlass ist der 75. Geburtstag von Max Uhlig, der seit langem zu den wichtigsten Künstlern aus Ostdeutschland und zu den wichtigen deutschen Zeichnern der Gegenwart zählt. In seinem Duktus, seiner Hinwendung zur Darstellung des Menschen und überhaupt im Vertrauen auf den Realismus aber ist er noch Käthe Kollwitz, der großen sozialkritischen Zeichnerin und Bildhauerin und „Hausherrin“ des Kölner Museums, verwandt. Übrigens wurde Uhlig schon 1987 mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR ausgezeichnet. Ein plastisches Sehen Und auch wenn seine Kunst nicht als unmittelbar politisch oder gesellschaftskritisch zu bezeichnen ist, so ist Max Uhlig doch ein Künstler, der die Wirklichkeit durchdringt und klärt, der sie expressiv verknappt und dadurch innere Befindlichkeiten und soziale Verhältnisse zum Vorschein bringt. Er legt ein Gerüst des Authentischen an und schält die geistige Konstitution frei. Sehen wird dabei zur Grundlage der Kunst. Dazu hält er den Kanon seiner Sujets begrenzt. Den Schwerpunkt bilden die Bildnisse, meist als Büsten, sowie die Landschaften und Naturstücke; so sind in Köln mehrere Blätter mit Rebstöcken ausgestellt. Daneben gibt es die Vanitas-Stillleben, für die ein Schädel ausreichend ist, und die Straßenszenen, die mitunter an Gruppenbildnisse denken lassen. Die Einzelporträts sind oft vorm Modell entstanden, weiterhin bezieht sich Uhlig auf Künstlerpersönlichkeiten, die für ihn prägend waren, etwa Giacometti, Rodin oder Marino Marini, auch Käthe Kollwitz. Aber er hat sogar einzelne Plastiken seiner Künstlerkollegen gezeichnet. Ist das nicht überhaupt eine künstlerische Strategie in seinem ganzen Werk, dass er auf der Fläche plastische Wahrnehmung festhält und sozusagen ihre bifokale und taktile Herkunft anspricht? Uhlig als genuiner Zeichner umreißt Volumen, definiert es aus sich heraus. Er arbeitet gegenständlich, aber hin zu einer Auflösung, die gleichwohl verdichtet. Seit vier Jahrzehnten ist eine lineare Netzstruktur als Überkreuzung einzelner Pinselhiebe, Federstriche und Häkchen konstitutiv für seine Bilder, ob als Druckgraphik, Zeichnung, Aquarell oder Ölmalerei. Er setzt jeden der Striche mit heftiger Geschwindigkeit, welche im Duktus konserviert wird: Das Augenblickliche der Wahrnehmung ist ein zentrales Motiv seiner Kunst. Die Bilder von Max Uhlig sind spontane Notation, Zwischenstadium und Endzustand zugleich. Auch deshalb ist die Druckgraphik sein ideales Metier; er widmet sich besonders der Radierung, auch als Aquatinta, und der Lithographie. Zu etlichen Druckplatten entstehen mehrere Zustände. Im Vergleich lässt sich gut beobachten, welche Überlegungen Uhlig beschäftigen, wie sehr er auf die Breite und Tiefe der einzelnen Linie achtet, auf die Nuancen im Farbton und natürlich auf das artistische Können: Kunst wird zur eigenen Wissenschaft, die hohes handwerkliches Vermögen voraussetzt, eine Qualität, die Uhlig, der als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden unterrichtet hat, wichtig ist. Mit Landschaften bekannt Obwohl Max Uhlig für seine Druckgrafiken berühmt ist: Bekannt sind vor allem seine oft querformatigen Gemälde von panoramatischen Landschaftseindrücken zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Vielfach sind sie die Ergebnisse der jährlichen Arbeitsaufenthalte in Südfrankreich: Dort malt Uhlig in der Natur, legt sogar Radierungen an. Natürlich lassen seine Gemälde an die Impressionisten und an Cézanne denken, sind vibrierende Lichtmalerei, die samten hinter wolkigen Verdunkelungen verschwindet und enorm stofflich wirkt – auch davon sind Beispiele in der Kölner Ausstellung zu sehen. Klug ist zudem, dass Hannelore Fischer, die Direktorin des Käthe Kollwitz Museum, einzelne Kohlezeichnungen mit Straßenszenen, die sie im Dresdner Atelier von Uhlig entdeckt hat, integriert hat. Auf diesen Querformaten befinden sich mehrere Personen neben- und hintereinander. Sie zeigen den Einzelnen in der Masse, für sich und zugleich im Fluss der vorübergehenden, anonymen Passanten. Aktivität und Passivität werden im Verhältnis von Licht- und Schattenzonen betont. Und mit einem Mal kommt doch noch ein politischer Zug zum Ausdruck. Und man erfährt, wie es Uhlig mit der reinen Beschreibung gelingt, zu psychologisieren und Allgemeingültiges für den Sonderfall zu formulieren ... Und wenn man anschließend wieder unten auf der Straße, am Neumarkt an der Ampel steht, dann erlebt man vielleicht das Warten der Passanten – mitten in Köln – viel bewusster und hinterfragt die eigene Rolle und Teilhabe. Das alles können Uhligs Bilder auslösen. THOMAS HIRSCH „Max Uhlig – Mensch und Landschaft“ | bis 17.3. Käthe Kollwitz Museum am Neumarkt | www.kollwitz.de 52 Kunst in NRW Kunstwandel Max Ernst und Peter Schamoni beim Boulespiel in Huismes, Frankreich 1963, Foto: Victor Schamoni Franz Mertz, Bühnenbildmodell „König Ödipus“, 1952, © Foto: Sascha Fuis, courtesy MAKK, Köln Der einzig freie Künstler Eine Frage der Inszenierung Peter Schamoni-Sammlung im Max Ernst Museum in Brühl Zwei Ausstellungen in Köln Eine kleine rötliche Frottage füllt die Wand, lenkt den Blick unweigerlich auf sich. Sie zeigt eine surreale Landschaft, die der Maler, Grafiker und Bildhauer Max Ernst 1946 in den USA herstellte. Doch so surreal, wie diese Landschaften Jahrzehnte früher wirkten, ist sie gar nicht. Sie ist fast real in Arizona, wo Ernst im selben Jahr mit seiner vierten Ehefrau, der Künstlerin Dorothea Tanning (1910-2012) ein kleines, einsames Haus in Sedona, mitten in der Wüste baute. Es hatte ihm auf dem Weg dorthin die Sprache verschlagen, als er kurz vor Flagstaff wegen einer Klapperschlange aus dem Wagen stieg und um sich herum seine Landschaften entdeckte, die er in Paris als Surrealist gemalte hatte, ohne jemals die USA betreten zu haben. Von Thomas Hirsch Die Ausstellung von Andreas Fischer lebt von der Sensation und von der Überraschung. Auf Gestellen oder hängend an Fäden oder über den Köpfen an der Wand befinden sich offene und geschlossene Apparaturen, kleine elektronische Maschinen mit Schaltkreisen, Stegen und Stangen, die mit dem Näherkommen des Betrachters zu klappern anfangen, mitunter blinken, plötzlich hektisch werden, dann wieder eine ruhige, „Sie schaffen Illusionen“ aber ungeduldige männliche Stimme hören lassen, die das Eintreffen einer irgendwie banalen Situation beschwört, die selbst nicht eintrifft ... Die Skulpturen, die im Untergeschoss des Museum Ludwig in Köln ausgestellt sind, handeln von Vergeblichkeit und scheinen nur auf uns gewartet zu haben. Das hat etwas Suggestives und macht ratlos, vielleicht weil uns diese Werke irgendwie verdammt nahe gehen. Andreas Fischer wurde 1972 in München geboren; er hat an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert, wo er auch heute lebt. Nach mehreren Stipendien und einer Übersichtsschau im Bonner Kunstverein ist dies seine erste große Museumsausstellung. In Köln sind seine Arbeiten innerhalb eines Parcours für sich präsentiert, und so verwandt ihre Verfahren sind, so unterschiedlich sind doch die Temperierungen, die sie aufrufen. Es ist schon großartig, wie Fischer mit einfachen technischen Mitteln eine solche Wirkung und psychologische Aufladung erreicht. Das trifft erst recht auf seine jüngste Arbeit zu, die in einem eigenen Raum mit Kinosesseln wie auf einer Bühne vorgeführt wird. Ein Sessel hängt kopfüber an der Wand, er fährt die Polster aus, dabei gehen Lichter an und aus, ein Ventilator bringt eine Aluminiumfolie zum Wehen, wobei sich alle Aktivität am Vortrag einer herrischen Stimme orientiert. Damit ist Andreas Fischer im Theatralischen zu verorten, und gewiss lohnt es sich, seine Werke überhaupt aus dieser Perspektive zu betrachten. Wenige Schritte vom Museum Ludwig entfernt ist im Museum für Angewandte Kunst eine Ausstellung zu sehen, die der Inszenierung im Theater mittels baulicher und technischer Verfahren nachgeht. Gegenstand dieser Schau, die das MAKK gemeinsam mit der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln realisiert hat, sind die Bühne und der Bühnenraum. Die Ausstellung selbst ist recht still, sie umspannt anhand von Skizzen, Malereien, Fotografien und Modellen die Zeit vom 19. Jahrhundert bis heute. Das erfordert vom Betrachter ein Eindenken in das Geschehen im geschlossenen Bühnenraum, dafür sind die ausgestellten Exponate anschaulich und im malerischen oder plastischen Vortrag dicht und im Übrigen in dieser Fülle und Qualität selten zu sehen. Deutlich wird, zu was die Bühnenbildner imstande sind: Sie erzeugen atmosphärische Aufladungen, verstärken, fokussieren und interpretieren das jeweilige Bühnenstück. Sie schaffen Illusionen, machen das Publikum zum Teilnehmer, und sie unterlaufen Erwartungen. Nostalgie und Vision berühren sich hier in der Rückschau. Ergründet werden Seelenlandschaften, dem Theaterpublikum wird ein Spiegel vorgehalten, und Geheimnisse werden Thomas Hirsch erzeugt – natürlich hat auch all das mit den Skulpturen Kunsthistoriker, Kurator und Journalist von Andreas Fischer zu tun. Ein Foto gleich am Eingang der Ausstellung im Max-Ernst Museum in Brühl zeigt diese Landschaft auch. Der Filmemacher Peter Schamoni ist da zu sehen, gut eingepackt in eine Decke, vor gut eingepackter Kamera. Es ist 1990, und Schamoni dreht gerade den dokumentarischen Kinofilm „Mein Vagabundieren – Meine Unruhe“ zum 100. Geburtstag des Künstlers. Insgesamt drehte er fünf Dokus über Ernst und hat ihm dabei natürlich auch beim Arbeiten über die Schulter geschaut: Fotos zeigen diesen Entstehungsprozess. Bilder, die dort zu sehen sind, finden sich auch in der Sammlung des Filmemachers, mit denen die Ausstellung „Entdeckungsfahrten zu Max Ernst“ bestückt ist. Es ist ein Sammelsurium der Kleinodien, sortiert nach Entstehungsjahr und Themen. Darunter auch Tafeln und Kästen, die Schamoni selbst zusammengestellt hat um, Entstehungsprozesse deutlich zu machen. Ein Holzbrett, das der Künstler für seine Frottagen im Atelier und im Film benutzt hatte, wurde irgendwann Teil einer Installation, die auch im Museum zu sehen ist. Vor rund fünfzig Jahren reiste der damals junge Filmemacher Schamoni (1934-2011) in die französische Touraine, um seinen ersten Dokumentarfilm über den Dadaisten und Surrealisten Max Ernst (1891-1976) zu drehen. Damals entstand der Kurzfilm „Entdeckungsfahrten ins Unbewusste“, in dem der Künstler seine Techniken der Collage und Frottage erläutert und Einblick in sein Leben und Werk gibt. Schamoni begann sich auch als Vermittler dessen Kunstverständnisses zu fühlen und sammelte von da an Arbeiten von Max Ernst, der in Brühl geboren ist. Ein paar bekam er geschenkt, andere ersteigerte er zu Zeiten, als diese Arbeiten noch bezahlbar waren. Meistens hatten die Werke Bezüge zu Schamonis Filmen. So auch „Paysage extraordinaire“ (1947), auf dem wieder die amerikanische Canyon-Landschaft zu sehen ist. Das Max Ernst Museum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) zeigt diese Sammlung zum ersten Mal vollständig und in allen ihren Facetten. So sind in dieser Schau über 80 Werke zu sehen, ergänzt durch eine Fülle fotografischer Portraits sowie persönlicher Dokumente der Freundschaft zwischen dem Ausnahmekünstler und dem Filmemacher und passionierten Sammler. Der bereits angesprochene Film „Mein Vagabundieren – Meine Unruhe“ (1991) wird in Brühl in einem separaten Kinoraum zu sehen sein. PETER ORTMANN „Entdeckungsfahrten zu Max Ernst. Die Sammlung Peter Schamoni“ bis 23. 6. | Max Ernst Museum des LVR, Brühl | www.maxernstmuseum.lvr.de „Andreas Fischer – Maschinen“ | bis 31.3. | Museum Ludwig, Köln www.museum-ludwig.de „Raum-Maschine Theater“ | bis 10.3. | Museum für Angewandte Kunst, Köln www.makk.de 54 Kunst-Termine Köln Andreas Fischer, Wirds Bald, 2011, © A. Fischer, Foto: Michael van den Boogard, courtesy Museum Ludwig Der Kunst-Kalender Köln artothek www.museenkoeln.de kjubh www.kjubh.de David Ostrowski, 7.3.-27.4. Di-Fr 13-19, Sa 13-16 Uhr Arne Schmitt, bis 17.3. Do 18-20, Sa, So 16-18 Uhr Museum für Angewandte Kunst www.makk.de Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.de Raum-Maschine Theater, bis 10.3. Isn’t it romantic? bis 21.4. Di-So 11-17 Uhr Christopher Williams, 2.3.-13.4. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Max Uhlig, bis 17.3. Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Kölnischer Kunstverein www.koelnischerkunstverein.de Thea Djordjadze, bis 31.3. Di-Fr 11-19, Sa, So 11-18 Uhr Kunst- und Museumsbibliothek www.museenkoeln.de Galerie Julia Garnatz www.juliagarnatz.com René Kemp, Nina Poppe, bis 16.3. Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Karsten Greve www.artnet.de/kgreve.html Van der Grinten Galerie www.vandergrintengalerie.com Simon Schubert, bis 16.3. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Galerie Heinz Holtmann www.galerie-holtmann.de Andreas Fischer, bis 17.3. Sammlung Haubrich, bis 31.8. Di-So 10-18 Uhr Adolf Luther, 3.3.-14.4. Di-Sa 11-18 Uhr NS-Dokumentationszentrum www.nsdok.de Gold und Asche, bis 20.5. Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de 60 Jahre UNICEF Deutschland, 14.3.-21.7. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Römisch-Germanisches Museum www.museenkoeln.de ZeitTunnel, bis 5.5. Di-So 10-17 Uhr Kölnisches Stadtmuseum www.museenkoeln.de Jasmina Metwaly, 9.3.-26.5. Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Die Photographische Sammlung www.photographie-sk-kultur.de AGES, 22.3.-28.7. Do-Di 14-19 Uhr Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum Die Erfindung der Landschaft, bis 21.4. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr /2013 Louise Bourgeois, bis 30.3. Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr Mühleisen-Presse, bis 11.3. Di-Do 10-21, Fr 10-18 Uhr PRO GR AMM 03 SALON NO. 8 6.3.2013 Meet Defne Ayas – Kuratorin: „Approximation(s) /Annäherungen“ (Vortrag) 19.30 UHR, IM MEDIAPARK 7 AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT, KÖLN Jablonka Galerie www.jablonkagalerie.com Torso, bis 22.3. Di-Fr 10-13, 14-18 Uhr REDEN ÜBER EUROPA 2013 IN KÖLN Galerie Werner Klein www.galeriewernerklein.de 10.3.2013 „Demokratie in Gefahr – Wie die Krise das Fundament Europas erschüttert“ Teilnehmer: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, Navid Kermani, Susanne Baer, Moderation: Joachim Frank, Begrüßung: Oberbürgermeister Jürgen Roters und Henning Schulte-Noelle. Eine Veranstaltung von Stadt Köln, Allianz Kulturstiftung, Akademie der Künste der Welt, lit.COLOGNE, Kölner Stadt-Anzeiger und WDR 3. 16.00 UHR, HISTORISCHES RATHAUS, KÖLN Thomas Müller, 9.3.-20.4. Mi-Fr 10-12, 14-18, Sa 11-15 Uhr Marion Scharmann www.marion-scharmann.com Andreas Lorenschat, bis 29.3. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Schmidt Maczollek www.schmidtmaczollek.de Christoph Dettmeier, bis 30.3. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr SALON NO. 9 20.3.2013 Meet Sarah Rifky – Autorin und Kuratorin: „What is love – Institutionen & Stimmen“ (Vortrag) 19.30 UHR, IM MEDIAPARK 7 AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT, KÖLN Temporary Gallery www.temporarygallery.org Reflections on Documentary, bis 21.4. Do, Fr 14-18 Uhr, Sa, So 13-17 Uhr Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Victor Burgin/Peter Downsbrough, bis 6.4. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr WWW.ACADEMYCOLOGNE.ORG Empfehlungen von Thomas Hirsch 55 Bild: Qiu Zhijie bildet ͣƵŬƵŶŌƐĂƵƐƐŝĐŚƚĞŶ͗^ƚƌŽŵŚĞůů͞ hŵƐĐŚƵůƵŶŐnjƵŵͬnjƵƌůĞŬƚƌŽŶŝŬĞƌͬŝŶŶĞƌŐŝĞͲƵŶĚ'ĞďćƵĚĞƚĞĐŚŶŝŬďĞŝďƌĂŝŶƚŽƉ ͣEŝĐŚƚƐŐĞŚƚŵĞŚƌŽŚŶĞůĞŬƚƌŽŶŝŬƉƌŽĮƐ͘͞ ŐĂů Žď ďĞŝ ŝƐƉůĂLJǁćŶĚĞŶ͕ ĂƚĞŶŶĞƚnjǁĞƌŬĞŶ͕ tŝŶĚƉĂƌŬƐ ŽĚĞƌ ^ŽůĂƌͲ ƐLJƐƚĞŵĞŶʹĚĞƌƌďĞŝƚƐŵĂƌŬƚĨƺƌůĞŬƚƌŽŶŝŬĞƌͬŝŶŶĞŶŝƐƚďƵĐŚƐƚćďůŝĐŚƌŝĞͲ ƐŝŐ͘mďĞƌĂůůǁŽ^ƚƌŽŵŇŝĞƘƚ͕ǁĞƌĚĞŶ&ĂĐŚŬƌćŌĞĨƺƌĚŝĞ/ŶƐƚĂůůĂƟŽŶƵŶĚ tĂƌƚƵŶŐ ŐĞƐƵĐŚƚ͘ hŶĚ ĚĂƐ ŝƐƚ ĞƌƐƚ ĚĞƌ ŶĨĂŶŐ͘ ĞŶŶ Ĩƺƌ ĂƵƐŐĞďŝůĚĞƚĞ WƌŽĮƐǁĂƌƚĞŶĚŝǀĞƌƐĞƵĨƐƟĞŐƐĐŚĂŶĐĞŶďŝƐŚŝŶnjƵƌDƂŐůŝĐŚŬĞŝƚĚĞƌ^ĞůďͲ ƐƚćŶĚŝŐŬĞŝƚ͘ Die neue Jobkultur Das U-Institut stärkt die Kultur- und Kreativwirtschaft ŵϭϴ͘ϯ͘ϮϬϭϯƐƚĂƌƚĞƚďƌĂŝŶƚŽƉ͕ĚĞƌĂŶĞƌŬĂŶŶƚĞŝůĚƵŶŐƐƚƌćŐĞƌĚĞƌƵŶͲ ĚĞƐĂŐĞŶƚƵƌĨƺƌƌďĞŝƚ͕ƐĞŝŶĞnjǁĞŝũćŚƌŝŐĞhŵƐĐŚƵůƵŶŐnjƵŵͬnjƵƌͣůĞŬƚƌŽŶŝͲ ŬĞƌͬŝŶŶĞƌŐŝĞͲƵŶĚ'ĞďćƵĚĞƚĞĐŚŶŝŬ͘͞ĞƌsŽůůnjĞŝƚƵŶƚĞƌƌŝĐŚƚĨƺƌWĞƌƐŽŶĞŶ ũĞĚĞŶůƚĞƌƐǁŝƌĚǀŽŶĨƺŶĨWƌĂŬƟŬĂďĞŐůĞŝƚĞƚƵŶĚƐĐŚůŝĞƘƚŵŝƚĚĞƌ'ĞƐĞůͲ ůĞŶƉƌƺĨƵŶŐǀŽƌĚĞƌ,ĂŶĚǁĞƌŬƐŬĂŵŵĞƌnjƵ<ƂůŶĂď͘ tĞƌƚĞĐŚŶŝƐĐŚĞƐ/ŶƚĞƌĞƐƐĞŚĂƚƵŶĚŚĂŶĚǁĞƌŬůŝĐŚŐĞƐĐŚŝĐŬƚŝƐƚŚĂƚŐƵƚĞsŽͲ ƌĂƵƐƐĞƚnjƵŶŐĞŶnjƵƌdĞŝůŶĂŚŵĞĂŶĚĞƌhŵƐĐŚƵůƵŶŐ͘ ŝĞ<ŽƐƚĞŶŬƂŶŶĞŶďĞŝsŽƌůŝĞŐĞŶĚĞƌƉĞƌƐƂŶůŝĐŚĞŶsŽƌĂƵƐƐĞƚnjƵŶŐĞŶĚƵƌĐŚ ĚŝĞŐĞŶƚƵƌĞŶĨƺƌƌďĞŝƚŽĚĞƌ:ŽďĐĞŶƚĞƌƺďĞƌŶŽŵŵĞŶǁĞƌĚĞŶ͘ƐďĞƐƚĞŚƚ ĂƵĐŚĚŝĞDƂŐůŝĐŚŬĞŝƚnjƵƌ^ĞůďƐƚnjĂŚůƵŶŐ͘ ƌΛŝŶdŽƉ'ŵď,/ŶƐƟƚƵƚďĞƌƵŇŝĐŚĞtĞŝƚĞƌďŝůĚƵŶŐ ƌƺŐĞůŵĂŶŶƐƚƌ͘ϭϲͲϭϴϱϬϲϳϵ<ƂůŶͲĞƵƚnj;ŶĚĞƌDĞƐƐĞ<ƂůŶͿ ϬϮϮϭͬϴϬϭϵϳϴϬŝŶĨŽΛďƌĂŝŶƚŽƉ͘ŶĞƚǁǁǁ͘ďƌĂŝŶƚŽƉ͘ĚĞ Mehr als eine Million Menschen arbeiten hierzulande in der sogenannten Kultur- und Kreativwirtschaft und setzen mit ihrer Arbeit 130 Milliarden Euro im Jahr um. Das u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e.V. an der Hochschule Bremen widmet sich seit 2010 gezielt diesen Kreativen – und sieht die größten Innovationspotentiale in deren Kleinund Kleinstunternehmen, bei Selbstständigen und Freiberuflern. Es sei an der Zeit, für mehr Unternehmertum in der Kultur- und Kreativwirtschaft zu sorgen, so das Institut, und dabei auch die alten, nicht mehr funktionsfähigen Teile der Industrie- und Technologiewirtschaft mit den Potentialen und Überzeugungen der Kreativen kurzzuschließen. Die Initiative wählt jedes Jahr im Namen der Bundesregierung 32 Kultur- und Kreativschaffende als „Kultur- und Kreativpiloten des Jahres“ aus, die dann zwölf Monate lang begleitet und gecoacht werden. „Die Förderpraxis der Zukunft sollte mit einem weitergefassten Innovationsbegriff arbeiten. Gemeint sind explizit nicht-technologische Innovationen: Soziale Innovation, Service-Innovation, Design-Innovation, Geschäftsmodell-Innovation.“ Den Schlüssel zum Erfolg sehen die Berater in der Persönlichkeit des einzelnen Unternehmers und nicht im unreflektierten Reinpauken von BWL-Regeln und einem Verbiegen zugunsten veralteter Wirtschaftstheorien. Die Wirtschaft hat sich ab sofort dem einzelnen Unternehmer unterzuordnen, der den Glauben an die Möglichkeit eines Imperiums aufgrund einer einzigen, wirklich zu Ende gedachten Idee lebt. Was aber muss ein Kreativer können, um seine Ziele verwirklichen zu können? Neben dem Erlernen einer passenden Selbstbeschreibung mahnen die Berater des u-instituts vor allem eine Überprüfung von Arbeitszeiten und eine möglichst genaue Marktdefinition an. Weiter sollte sich jeder Unternehmer um sinnvolle Vernetzung, eine überzeugende Preisgestaltung und mittelfristige Zukunftsvisionen kümmern. Und was unterscheidet den Kreativen vom Industrieboss, der mit rauchenden Schloten jahrzehntelang letztlich nur an die eigene Villa und seine Sippschaft dachte? Christoph Backes vom u-institut bringt es auf den Punkt: „Der typische Kreativunternehmer macht etwas aus einer inneren Bedürfnisstruktur heraus, setzt es in die Welt und fragt dann: Wer könnte das brauchen, und wem kann ich das verkaufen?“ Bis 31.3. kann man sich als Freiberufler und Unternehmer für die Kulturund Kreativpiloten 2013 bewerben. Für die Teilnahme reichen eine Ideenbeschreibung, eine Darlegung der Motivation und ein Lebenslauf. Weitere Informationen unter www.kultur-kreativpiloten.de Bildung für alle Die besten Adressen und Termine: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 13 www.alanus.edu Der besondere Ansatz, Kunst und Wissenschaft zusammen zu denken, macht die Hochschule in Alfter seit Jahren zu einem einzigartigen Lern- und Erlebnisort. Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm bietet die Hochschule vom 22. bis 24. März bei ihren Tagen der offenen Tür. 56 Verlagssonderveröffentlichung ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT TAGE DER OFFENEN TÜR Foto: Corinna Dumat/pixelio.de Studierende der Bildenden Künste, der Schauspiel- und Eurythmieabteilung sowie der Architektur gewähren Einblicke in ihre aktuellen Arbeiten. BAW-Schule Akademie für Wirtschaft, EDV und Fremdsprachen Hohenzollernring 55, Köln, Tel. (0221) 25 19 19 www.baw-schule.de Ausbildung für Bürokaufleute, Betriebswirte und Profis im Rechnungswesen, EDV und Englisch, auch Tages- und Wochenendkurse. Neu als IHK-Studiengänge: Internationale(r) ManagementassistentIn und Office-ManagerIn. bm – bildung in medienberufen gmbh Bischofsweg 48-50, Köln, Tel. (0221) 78 97 00 | www.medienberufe.de Aus- und Weiterbildung in Medienberufen, von staatlich geprüften Berufsabschlüssen mit Fachabitur über IHK-Berufsausbildungen bis zu dualen Studiengängen. Berufskolleg für Berufseinsteiger in die Medienbranche mit Doppelqualifikation. 57 BLICK WECHSEL 2013 WWW.ALANUS.EDU 22. – 24. MÄRZ BILDHAUEREI MALEREI EURYTHMIE SCHAUSPIEL KUNSTTHERAPIE LEHRAMT KUNST ARCHITEKTUR PÄDAGOGIK HEILPÄDAGOGIK KINDHEITSPÄDAGOGIK BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE bildet Verlagssonderveröffentlichung Br@intop Brügelmannstr. 16-18, Köln; Kolumbusstr. 31, Euskirchen Tel. (0221) 8 01 97 80 | www.braintop.de Weiterbildung und Bewerbungs-Coaching für Jugendliche und Arbeitnehmer jedes Alters. Spezielle EDV-Kurse und Workshops, TÜV-zertifiziert und von Pädagogen geleitet. Fachhochschule Köln – Cologne University of Applied Sciences Claudiusstr. 1, Köln, Tel. (0221) 82 75 34 07, 82 75 34 80 www.fh-koeln.de Deutschlands größte Fachhochschule mit knapp 18.000 Studierenden bietet ein gesellschaftswissenschaftliches Zentrum in der Südstadt, ein ingenieurwissenschaftliches Zentrum in Deutz und einen Campus in Gummersbach. BTZ – Berufliche Bildung Köln Vogelsanger Str. 193, Köln, Tel. (0221) 9 54 40 00 www.btz-koeln.de Trainingszentrum für den Wiedereinstieg in den Beruf. Die Angebote richten sich vor allem an Menschen mit einer psychischen Vorerkrankung. Umfassende Beratung. Filmwerkstatt Düsseldorf Fliednerstr. 32, Düsseldorf, Tel. (0211) 4 08 07 01 www.filmwerkstatt-duesseldorf.de Werkstatt für FilmemacherInnen, VideokünstlerInnen und MediengestalterInnen. Filmcoaching-Programme in Audio- und Videotechnik, Schnitt und Montage. Cologne Business School (CBS) Hardefuststr. 1, Köln, Tel. (0221) 93 18 09 31 | www.cbs-edu.de Studienschwerpunkte: „European Management“, „Asian Pacific Management“, „Tourism, Event and Hospitality Management“, „Media Management“, „Import & Export Management“ und „Management Consulting“. Frauenkolleg Bonn Hinter Aue 12, Bonn, Tel. (0228) 66 59 22 | www.frauenkollegbonn.de Seminare und Coachings für Frauen. Kurse für Konfliktlösungen, Work-LifeBalance, Kommunikation am Arbeitsplatz, Führungstraining und -kompetenz. Genderaspekte in der Kommunikation: Erkennen des unterschiedlichen Gesprächsverhaltens von Frauen und Männern, zwischen Bindungs-Näheaspekten sowie Autonomie und Unabhängigkeit. Abläufe der Kommunikation kennenlernen, mit Störungen in Gesprächen umgehen, eigene Stärken erkennen. Englisches Institut Köln – School of English Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74 und 75 www.englisches-institut-koeln.de Als „praktisch, pragmatisch und fundiert“ gilt die breite Kurspalette des Instituts unter Kursteilnehmern und Firmenklienten. Von Anfang an wird die effektive Kommunikation priorisiert und durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte mit modernen Methoden und Materialien unterstützt. Als autorisierte Prüfungsstelle der Universität Cambridge werden alle Prüfungen (allgemein und Business) angeboten, mit und ohne Vorbereitung. Freies Bildungswerk Rheinland Luxemburger Str. 190, Köln, Tel. (0221) 941 49 30 www.fbw-rheinland.de Seit 1997 Fortbildungsangebote für Menschen in verschiedenen pädagogischen Berufen. Schwerpunkt im Bereich Erziehung und Waldorfpädagogik. Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten. Friedensbildungswerk Köln e.V. Am Rinkenpfuhl 31, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45 www.friedensbildungswerk.de Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse. HMKW – Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft University of Applied Sciences Campus Köln, Höninger Weg 139, Tel. (0221) 78 970 118 www.hmkw.de Masterstudiengänge im Bereich Journalismus, Art Direction und Wirtschaftspsychologie, B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation, Grafikdesign und Visuelle Kommunikation, Medien- und Eventmanagement. Das Sommersemester startet am 11.4., Bewerbungen sind bis Semesterstart möglich. Foto: Thomas Kleiner Ich bin Kreativpilot. Kulturmacher/ Kreativer Unternehmer (m/w): Gewinne den Titel und erhöhe deine unternehmerische Navigationsfähigkeit mit Experten. Bewirb dich bis 31. März. Details findest du auf www.kultur-kreativpiloten.de Sönke Busch Autor www.soenkebusch.com Gefördert durch: Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft der Bundesregierung aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages IBA – Internationale Berufsakademie Neusser Str. 99, Köln, Tel. (0221) 78 94 94 94, www.iba-koeln.com Seit Oktober 2009 bietet die Internationale Berufsakademie mit der Integration von Praxis- und Theoriephasen innerhalb einer Woche, dem sogenannten Modell der geteilten Woche (20 Stunden Studium, 20 Stunden Praxisphase), ein innovatives Weiterbildungskonzept für Wirtschaftsinformatiker und Betriebswirtschaftler an. IFS – Internationale Filmschule Köln Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80 | www.filmschule.de Hochkarätige Ausbildung für Drehbuchautoren, Filmregisseure und -produzenten. Der „Bachelor of Arts“ wird im Studiengang Film verliehen. Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40 |www.impulse-schule.de Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker. 58 Coaching, Beratung, Mediation und Training Berufsstrategien Führungstraining .RQÀLNWH .RPPXQLNDWLRQ In Kooperation mit Gleichstellungsstellen, Betrieben und Bildungseinrichtungen Hinter Aue 12, 53123 Bonn, Tel. + Fax 0228/66 59 22 Marianne Gühlcke [email protected], www.frauenkollegbonn.de SCOUT/SCOUT EXCLUSIV + STYLE DERDIEDAS SAMMIES (BY SAMSONITE) STEP BY STEP Note 1 für unsere Schulranzen! U S WA H L GROSSE A McNEILL ERGOBAG Scout Premium Pa r t n e r 2 0 1 3 Cäcilienstraße 24 / Ecke Nord-Südfahrt wenige Meter von der Schildergasse entfernt Mo-Fr 930-1800, Do 930-2000 Uhr Tel.: 0221 2577382 • www.voegels.de TOP-BERATUNG LEDERWAREN SEIT 1923 IN KÖLN nge engä i d u t iens sisch Med und klas l a u d Hochschule für Medien B.A. Grafikdesign und Visuelle Kommunikation Kommunikation und Wirtschaft University of Applied Sciences B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation H M K W B.A. Medien- und Eventmanagement B.A. Medien- und Wirtschaftspsychologie Nächster Studienstart: April 2013 und Oktober 2013 Ab sofort bewerben und Studienplatz bereits jetzt sichern! HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Höninger Weg 139 | 50969 Köln 59 Tel. 0221-30166-183 | www.hmkw.de studienberatung-koeln@hmkw. de bildet KIK rarbeit und t für Kultu Kölner Institu ung Weiterbild Kunst und Kultur für Jung und Alt Mit einer breiten Vielzahl von Kunst-, Kultur- und Kreativitätskursen starteten die drei Kultureinrichtungen Jugendkunstschule Köln e.V., die Bildungseinrichtungen KUM & LUK und KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung in das Jahr. Die drei Programme bieten eine breite Palette der Angebote. Vom zweistündigen Schnupperkurs bis zur fast zweijährigen Weiterbildung, vom wöchentlichen Kursangebot bis zum Wochenendworkshop. Und dies für fast alle Altersgruppen sowie für Anfänger und Fortgeschrittene. Die neuen Programme sind ab sofort im Internet eingestellt, auf dem Postweg kostenfrei erhältlich oder können im Büro Hamburger Straße 17, 50668 Köln (direkt am Hansaring) abgeholt werden. www.jugendkunstschule-koeln.de www.kum-und-luk.de www.kik-wb.de ich ein W ir lad en he rzl Kunst und Kultur im Veedel „Tag der offenen Tür“ und Präsentation von Teilnehmerarbeiten in der Hamburger Straße 2-4 (Nähe Hansaring) Am Samstag, den 6. April präsentieren sich ab 14:00 Uhr die Bildungseinrichtungen KUM & LUK und KIK Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung im Rahmen eines „Tages der offenen Tür”. Neben der Vorstellung der Kunstangebote zeigen Teilnehmende der Weiterbildungen Kulturmanagment und Kulturjournalismus ihre Abschlussarbeiten. Musikalisch umrahmt wird das Programm von „The Ladies play Sax”. Die Veranstaltung eröffnet Bezirksbürgermeister Andreas Hupke. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei. KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17 • 50668 Köln Telefon: 02 21 - 13 9 05 51 e-mail: [email protected] Internet: www.kik-wb.de Institut Francais de Cologne Sachsenring 77, Köln, Tel. 0221 9 31 87 70 www.ifcologne.de Wer die charmanteste Sprache der Welt lernen will, ist hier richtig. Umfangreiche Intensivkurse für Französisch, spezielle Sommersemester mit Abendkursen, Film- und Kulturprogramme. Italienisches Kulturinstitut Universitätsstr. 81, Köln, Tel. (0221) 40 48 16 www.iiccolonia.esteri.it Italienisch ist und bleibt eine der schönsten Sprachen der Welt. Standard-, Schnell- und Intensivkurse. Das Institut bietet zudem zahlreiche kulturelle Veranstaltungen an. KHM – Kunsthochschule für Medien Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90 www.khm.de Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen Bereich. Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss, hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino ausgebildet zu werden. KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Str. 17, Köln, Tel. (0221) 1 39 05 51 www.kik-wb.de Weiterbildungen in den Bereichen Kunstpädagogik, heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie und musikalische Früherziehung. Zusätzlich Kurse für Kulturmanagement, Medienarbeit und Theaterpädagogik. Tag der offenen Tür am 6.4. Kölner Filmhaus Maybachstr. 111, Köln, Tel. (0221) 222 710 52 www.koelner-filmhaus.de Seit 25 Jahren bietet das Filmhaus für junge und alte Branchenvertreter Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops an. Ron Kellermann referiert am 20. und 21.4. über das „Geschichtenerzählen in nonfiktionalen Formaten“. Die Kölner Lernhilfe Richard-Wagner-Str. 35, Köln, Tel. (0221) 23 08 93 www.koelner-lernhilfe.de Die Kölner Lernhilfe ist ein unabhängiges Nachhilfeinstitut und seit 17 Jahren erfolgreich. Klassische Nachhilfe und Sprachkurse. Neu: Englisch-Intensivkurs für Fortgeschrittene als Vormittagskurs vom 2.5. bis 14.5. Der Kurs richtet sich vor allem an Abiturienten, die im Ausland studieren möchten, und an Menschen, die ihre Englischkenntnisse auf hohem Niveau vertiefen möchten. Der Kurs ist auch als Vorbereitung für den Toefl-Test geeignet. Kölner Schule für Kunsttherapie e.V. Rennbahnstr. 117, Köln, Tel. (0221) 13 11 98 www.koelnerschule.de Berufsbegleitende Weiterbildung zur Kunsttherapeutin/Kunsttherapeuten. Vermittlung beruflicher Perspektiven einschließlich Sensibilisierung für die individuelle psychische Struktur. Kolping Bildungswerk Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50 www.kbw-koeln.de Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben. Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur Entwicklung einer persönlichen beruflichen Zukunftsperspektive. Am 12./13.4. startet in der Caritas-Akademie in Hohenlind der Kurs „Fachkraft für U3 – frühkindliche Bildung und Erziehung“. 60 Auswahl Verlagssonderveröffentlichung Theater THEATER TIEFROT lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH Hansaring 63-67, Köln, Tel. (0221) 16 05 00 www.lernen-bohlscheid.de Berufliche Qualifizierungsprojekte in Voll- oder Teilzeit (Bürokaufmann/-frau IHK, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation IHK, Kaufmann/-frau im Großund Außenhandel IHK, Industriekaufmann/-frau IHK). Infoveranstaltungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt, kostenfreie Teilnahme am Probeunterricht sowie persönliche und professionelle Beratung. Weitere Angebote: kaufmännische Qualifizierungsbausteine, berufsbegleitende Fortbildungen, Computerführerschein (ECDL), Wirtschaftsführerschein (EBC*L), Wirtschaftsenglisch (LCCI). Tanzetage Steinstr. 16, Köln, Tel. (0221) 357 94 44 www.tanzetage.de Tanzen ist ein wunderbares ganzheitliches Training für Körper, Geist und Seele. Eröffnet wurde die erste Tanzetage 1996 von Claudia Kothen und Sabina Fröhler. Mittlerweile sind es rund 400 Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig in die Tanzetage kommen und das vielfältige Angebot nutzen. Die Palette reicht von spielerisch elementarem Tanz ab 3 Jahren über Ballett, Contemporary, Modern und Jazz bis zu Hip Hop für alle Altersstufen. Volkshochschule Köln Lotharstraße 14-18, Köln, Tel. (0221) 22 12 59 90 www.stadt-koeln.de/vhs Das Programm der Volkshochschule der Stadt Köln bietet als größte Kölner Weiterbildungseinrichtung in über 90jähriger Tradition hervorragende Bildungsangebote zu günstigen Preisen. Nicht nur Sprachen oder Berufliche Bildung stehen im Vordergrund, auch zu den Themen Gesundheit, Kulturelle Bildung, Politik und Gesellschaft wird ein breitgefächertes Kurs- und Veranstaltungsangebot vorgehalten. Das VHS-Programmheft wird kostenlos in Buchhandlungen, städtischen Dienststellen (z. B. Bürgerämter) sowie in den VHS-eigenen Häusern ausgegeben. W.A.R. – Wirtschaftsakademie am Ring Hansaring 79-81, Köln, Tel. (0221) 35 50 50 30 www.akademie-koeln.de Ausbildung zum Büro- und Industriekaufmann. Lehrgänge im Medienbereich: Kaufmann/-frau audiovisuelle Medien IHK, Kaufmann/-frau Marketingkommunikation IHK, Medienkaufmann/-frau Digital und Print IHK, Veranstaltungsfachwirt/-in IHK, Web-TV Producer/-in IHK. TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX Fr 1.3./Sa 2.3. 20.30 Uhr, Fr 22.3. Sa 23.3 20.30 Uhr/So 24.3. 19.30 Uhr Gelandet THEATER DER KELLER Foto: Theater Tiefrot Es mutet wie ein Alptraum an, eine Fiktion, die nur zufällig Gemeinsamkeiten mit dem Leben besitzt, doch was Miranda Huba in ihrem Stück zur Sprache bringt, entspricht leider allzu oft der Realität. Tiefrot-Theaterregisseur Volker Lippmann nimmt den Zuschauer mit auf eine psychedelische Reise in die Vergangenheit von drei jungen Frauen, die auf der Suche nach Liebe waren und dabei zum Objekt wurden. Geblendet von Versprechungen und degradiert zu Gebärmaschinen stehen sie am Ende vor den Trümmern ihres Lebens. Erscheint es da so unverständlich, sich für die Erfahrungen der Vergangenheit zu rächen? al Infos: 0221 4 60 09 11 BÜRGERZENTRUM CHORWEILER Fr 1.3. 20 Uhr Werner Schneyder 15.-19.3. Tür auf, Tür zu Eine Tür, mehrere Menschen – und eine Frau, die nicht mehr reinkommt. Die Frau wehrt sich mit Händen und Füßen, versucht sich selbst Mut zu machen, lästert über die, die drin sind. Ingrid Lausund beschreibt in ihrem Stück, wie die moderne Gesellschaft ausgrenzt und jede Zuversicht verkümmern lässt. KellerDirektorin PiaMaria Gehle inszeniert, auf der Bühne stehen Fiona Metscher, Emanuel Fleischhacker und Philipp Sebastian. jl Infos: 31 80 59 FREIES WERKSTATT THEATER 20.-22.3. Zimmer Nummer sechs Eine Psychiatrie in der Provinz wird zum Kriegsschauplatz, als ein Arzt plötzlich Empathie mit einem Patienten empfindet und daraufhin selbst für geisteskrank erklärt wird. FWT-Chef Gerhard Seidel kombiniert Tschechows „Krankenzimmer Nr. 6“ mit dessen „Die Dame mit dem Hündchen“. Unter der Regie von Ulrich Meyer-Horsch spielen Doris Plenert, Franziska Schmitz, Till Brinkmann, Kai Hufnagel und Lucas Sánchez. jl Infos: 32 78 17 Film FILMCLUB 813 & FILMFORUM „Konservativ ist der missbrauchteste Begriff der Gegenwart. Denn er kommt von conservare, das ist lateinisch und heißt: bewahren. Damit haben die sogenannten Konservativen in diversen politischen Formationen und Chefetagen nichts im Sinn. Sie zerstören. Sie zerstören das soziale Gefüge, die kaufmännische Moral, die Umwelt, den Humanismus.“ Nach 13Jahren KabarettPause bringt der bissige österreichische Satiriker nun doch noch ein „ultimatives Solo“ auf die Kleinkunstbühnen. Und offenbart, warum Wut und Kabarett zusammengehören. Schneyder ist analytisch und humanistisch, nennt die Dummen und Gierigen beim Namen und hinterfragt dabei immer auch die Rolle des Humoristen. jl Infos: 0221 9 63 30 THEATER AM SACHSENRING 14.-16.3. Andy Valvur Die Welt erklären in 80 Minuten? Kein Problem für den US-Comedian Andy Valvur, der in seiner englischsprachigen 61 Show die Entwicklung vom Steinzeitjäger zum UN-Diplomaten nachvollzieht und erzählt, warum er eine Diplomatenlaufbahn zugunsten einer Arbeit als Flugbegleiter ausschlug. Tony Dunham holt den geistreichen New Yorker Welterklärer und -beschauer für drei Abende jl ins TAS. Infos: 31 50 15 2./6./9.3. Dracula & Co. Die Kinokrise der 60er Jahre brachte dem Publikum neben der Zerteilung großer Säle auch eine Flut günstig produzierter „Django“-, „Dracula“- und „Godzilla“Abenteuer. Im Wochenrhythmus stemmten sich die letzten alten Filmpaläste und deren Kinocenter-Kinder damit gegen das massenkompatible, jugendfreie Fernsehprogramm. Verlässlicher Gruselfabrikant war die englische Firma Hammer, die mit ihren Stars Christopher Lee und Peter Cushing jahrelang solide Einnahmen verbuchen konnte. Plakatkünstler Tom Chantrell pinselte dazu nicht nur die offiziellen Plakate, sondern sorgte mit eindeutig gestalteten Konzeptbroschüren auch für Abverkäufe, lange bevor der jeweilige Film überhaupt gedreht oder geschrieben war. Der Filmclub 813 zeigt am 2. und 9. März noch einmal die letzten zwei „Dracula“-Produktionen von 1972 und 1973 als deutsche 35mmKopien. Zwischendrin, am 6. März, gibt es im Filmforum als Double Feature außerdem die Schwarzweißklassiker „Frankensteins Braut“ und „Dracula“ zu sehen, als Eröffnung der „Filmmusik“-Reihe. jl Auswahl FILMHAUS & FILMFORUM 7.-10.3. Iranische Filmtage „Neue Räume für den iranischen Film?“ Vier Tage lang zeigen die HeinrichBöll-Stiftung Berlin und Melanchthon Akademie Köln in Kooperation mit Diwan – Deutsch-Iranische Begegnungen und Filminitiativ Köln aktuelle Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme aus dem Iran, die die Spannungen zwischen neu entdeckter Individualität und alten religiösen Regeln, zwischen Kreativität und Zensur spiegeln. Einer der Höhepunkte des Programms ist Dariush Mehrjuis Gesellschaftssatire „The Orange Suit“ (9.3. um 19 Uhr). Zu Gast sind die RegisseurInnen Negar Tahsili, Loghman Khaledi, jl Massoud Bakhshi und Davoud Zare. SENFTÖPFCHEN 25./26.3. Kennen Sie Kino? – Das FilmmusikQuiz James Bond oder „Der Kommissar“? „Dallas“ oder „Denver“? „Der weiße Hai“ oder „Psycho“? Das „Kennen Sie KinoFilmorchester“ mit Armin Tretter, Fritz Roppel und Stephan Schleiner nimmt das Publikum mit auf eine Reise zu den Filmmusikklassikern der 60er und 70er Jahre. Wer will, kann mitraten oder aber den Abend als Konzert genießen. Zur extra für diesen Abend arrangierten Musik serviert Moderatorin Irene Schwarz kleijl ne Anekdoten und Erinnerungen. Infos: 258 10 58 Kunst KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM 22.3.-9.6., Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Als Kunst noch Kitsch war geschaffen hat. Der Zeichner und Karikaturist Steinberg bringt hier die unterschiedlichsten Verfahren und Medien zur Anwendung, wozu neben der Zeichnung der Comic, Tapetenmuster und Fotografien gehören. Sein „Bilderbogen“ ist leichthin, anspielungsreich, pulsierend, emblematisch, direkt und bildschön. th Infos: 221 261 65 DIVERSE ORTE 6.-16.3., unterschiedliche Anfangszeiten lit.COLOGNE GALERIE GISELA CAPITAIN Foto: Georges Garen, Leuchtfeuer auf dem Eiffelturm, Paris 1889, Zinkografie, 61 x 40 cm, © Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Ausgestellt sind Farbendrucke des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg. Die Chromolithografie als neuartiges Verfahren der Reproduktion wurde in allen Bereichen des öffentlichen Lebens verwendet, sie diente zur Wiedergabe von Kunstwerken, zur Illustration von Kinderbüchern, für Sammelbilder und für Plakate zu Reklamezwecken. Was heute als süßlicher Kitsch verstanden werden kann, war damals eine Kunst für sich und teilt uns allerhand über Moden, Stil und die Wertschätzung bestimmter Artikel zu ihrer Zeit mit. th Infos: 227 28 99 MUSEUM LUDWIG bis 23.6., Di-So 10-18 Uhr Saul Steinberg 2.3.-13.4., Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Christopher Williams Christopher Williams, der aus Los Angeles stammt und die Fotografie-Klasse an der Düsseldorfer Kunstakademie leitet, gehört zu den international wichtigsten Konzeptkünstlern mit dem Medium der Fotografie. Jeder seiner (teils digital bearbeiteten) Aufnahmen geht eine ausführliche, mitunter jahrelange Recherche voraus, die noch die populären Mythen, Reklame und Film berücksichtigt und sich schließlich in einem Bild verdichtet. Dabei wird die Ausstellung selbst zum Teil der künstlerischen Arbeit. Hochkonzentriert und verdammt intelligent! th Infos: 35 57 01 00 GALERIE HEINZ HOLTMANN 3.3.-10.4., Di-Sa 11-18 Uhr Adolf Luther Der Krefelder Objektkünstler Adolf Luther (1912-1990) wird den international etablierten Künstlern im Radius von ZERO und Op-Art zugerechnet. Sein Thema ist das Licht in seiner Immaterialität und seinem Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Berühmt sind seine Werke mit Spiegelgläsern und Hohlspiegeln im Innen- wie auch im Außenraum, die mitunter zu ganzen Wänden erweitert sind und sozusagen den Raum entgrenzen. Zugleich treten die Arbeiten von Luther als plastische energetische Formen auf. th Infos: 257 86 07 Literatur Foto: Saul Steinberg, Cocktail Party, 1958, Collage, 300 x 604 cm, Musées Royaux, Brüssel, © The Saul Steinberg Foundation, VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: MRBAB Eine Premiere: Erstmals ist die 70 m lange Collage zum Leben in den Vereinigten Staaten komplett zu sehen, die Saul Steinberg für den Pavillon der USA auf der Weltausstellung Brüssel 1958 BÜRGERHAUS KALK Sa 2.3. 20 Uhr Kalker Kaffee #20 Die Jubiläumsröstung der Kalker Lesebühne. Die Gründungsmitglieder laden ein zur literarischen Reise durch sechs Jahre Veedelsliteratur. Frei nach dem bewährten Motto: Für jedes Problem gibt’s eine Lesung! Beginn ist um 20 Uhr. he 62 Die Erfolgsgeschichte der lit.COLOGNE lässt andere Städte in deutschen Landen ganz schön alt aussehen. Jahr für Jahr legen die Organisatoren zu – und nicht allein, was die Quantität der Veranstaltungen angeht. Dank diverser Sponsoren profitiert davon vor allem die lit.kid.COLOGNE: Das Programm für Kinder und Jugendliche wächst schneller als das potentielle Publikum. Wie schön. Weniger erfreulich dagegen, zumindest für die Besucher: Die Karten für die Auftritte populärer Schriftsteller, Schauspieler und Comedians gehen weg wie geschnitten Brot. Umso dankenswerter, dass auf der Homepage des Literatur-Marathons (www.litcologne.de) die noch nicht ausverkauften Vorstellungen problemlos abgerufen werden können. Karten gibt es ausschließlich bei KölnTicket: 0221 28 01. mk WOLKENBURG Sa 9.3. 20 Uhr Herta Müller & Michael Lentz telefonieren mit den Fliegen In ihrem neuen Werk „Vater telefoniert mit den Fliegen“ dichtete die aus Rumänien stammende Nobelpreisträgerin Herta Müller mit der Schere. Aus Zeitungen und Zeitschriften schnitt sie einzelne Wörter und Bilder heraus und komponierte so ihre poetisch-magischen Texte. Am 29. März treffen sich in der Wolkenburg zwei Künstler der Collage zum Gespräch. Mit ihrem Kollegen Michael Lentz spricht Herta Müller dann über die neue Form im Umgang mit Wörtern, das Dichten und Schreiben. ta Auswahl BRUNOSAAL Mo 11.3. 19.30 Uhr Ljudmila Ulitzkaja trifft Swetlana Alexijewitsch von enormer musikalischer Bandbreite. Auch sein aktuelles Album „Hallo Welt!“, das er am 11. März im E-Werk präsentiert, steckt voller kreativer Freiheit und lässt sich kaum den üblichen GenreSchubladen zuordnen. ta Infos: 0221 9 67 90 STADTGARTEN Mo 11.3. 20.30 Uhr Ingrid Laubrock Mit ihrem neuen Roman „Das grüne Zelt“ hat die Ljudmila Ulitzkaja endgültig bewiesen, dass sie zu den besten Autoren der russischen Gegenwartsliteratur gehört. Sie erzählt die Geschichte dreier Freunde, die in der Sowjetunion zu Dissidenten werden; sie erzählt eine Geschichte über menschliche Größe und Niedertracht. Auch Swetlana Alexijewitsch beschäftigt sich in ihrem im Herbst erscheinenden Roman „SecondHand-Zeit. Das Ende des roten Menschen“ mit der Frage, wie sich die Veränderungen im politischen System auf das russische Leben ausgewirkt haben. Am 11. März sprechen beide Autorinnen mit Moderator Klaus Bednarz über ihr literarisches Werk, ihr persönliches Verhältnis zur Sowjetmacht und über die Kraft der ta Literatur. Infos: 0221 46 17 83 GOLDMUND Mo 18.3. 19 Uhr Ralf Friedrichs: „The Lesson Today“ In seinem neuen Roman nimmt Ralf Friedrich den Leser auf eine humorvolle Zeitreise mit: Am Heiligabend 2010 treibt den Protagonisten Mike Richter das Nörgeln seiner beiden Kinder und ein Streit mit seiner frustrierten Ehefrau aus dem Haus. Er wird ohnmächtig und erwacht in seinem 19jährigen Körper und im Köln der 80er Jahre wieder. Noch einmal erlebt Mike den 13. Juli 1985 und beschließt, seinem Leben eine entscheidende Wendung zu geben. Am 18. März ist Ralf Friedrichs im Literaturcafé Goldmund zu Gast und liest aus „The Lesson ta Today“. Infos: 0221 5 34 15 84 PHILHARMONIE KÖLN Mo 25.3. 20 Uhr Grigory Sokolov: Beethoven, Schubert Berühmt wurde der Pianist Grigory Sokolov, als er mit 16 Jahren den Sieg beim 3. Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb errang. In den 70er und 80er Jahren legte er in der damaligen Sowjetunion eine beeindruckende Karriere hin, blieb aber im Westen weitgehend unbekannt, da er nur selten im Ausland auftreten durfte. Inzwischen hat er weltweit über 1000 Konzerte gegeben und mit bekannten Orchestern zusammengearbeitet. Diese Saison ist Sokolov auch in der Kölner ta Philharmonie zu erleben. Infos: 0221 28 02 80 Pop-Quintett aus Schweden quer durchs Land und das restliche Skandinavien; bald darauf wagten sie auch den Sprung nach Amerika, um ihre Indie-Folk-PopMelodien noch weiter zu verstreuen – mit einigem Erfolg. Am 27. März ist der geistreiche Gitarrenpop von den Shout Out Louds in der Live Music Hall zu höta ren. Infos: 0221 9 54 29 90 STADTGARTEN Mi 27.3. 20.30 Uhr Jacob Brass LIVE MUSIC HALL Mi 27.3. 19.30 Uhr Shout Out Louds Foto: Lena Adasheva Seit ihrem 19. Lebensjahr hatte die deutsche Saxophonistin Ingrid Laubrock in Großbritannien gelebt. Doch vor fünf Jahren zog es sie schließlich nach Brooklyn. Schnell fasste sie dort Fuß und bereichert seitdem mit ihren Bands „Sleepthief“, „Paradoxical Frog“ und „Anti-House“ die New Yorker Musikszene. Am 11. März tritt die eigenwillige Künstlerin gemeinsam mit „Anti-House“ im Stadtgarten auf: Zusammen mit Schlagzeuger Tom Rainey, Bassist Sean Conly, der Gitarristin Mary Halvorson und dem Pianisten Kris Davis wagt sie klangliche Experimente und formt dabei zumeist unverwechselbare Melodien. ta Infos: 0221 9 52 99 40 Foto: Gerald v. Foris Foto: Frode & Marcus Die Bandmitglieder von den Shout Out Louds haben sich zunächst an einer Kunstakademie kennengelernt; später widmeten sich Adam, Carl, Ted, Bebban und Eric gemeinsam der Musik. Schon nach dem dritten geschriebenen Song gab es das erste Demo und den ersten Live-Auftritt. Von da an tourte das Schon als Kind lernte Jacob Brass, Sohn des preisgekrönten Komponisten der modernen Klassik Nikolaus Brass, Blockflöte, Geige und Cello. Die Popmusik musste er sich aber selbst erschließen und wuchs dabei zu einem der großen SongwriterTalente Münchens heran. In den letzten Monaten war er als Tour-Support von Katie Melua, Rea Garvey, Lissie, Andreas Bourani und Juli unterwegs. In London, Berlin, Hamburg und Los Angeles entstanden auch die Songs für sein neues Album, das er Ende März dem Kölner Puta blikum im Stadtgarten präsentiert. Infos: 0221 9 52 99 40 IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Konzert Redaktion: Maren Lupberger (v.i.S.d.P.), Christian Meyer, Linda Breuer-Hoemberg E-WERK Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus, Jessica Düster, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Tatjana Hense, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Anna Lenkewitz, Thomas Linden, Jules Lux, Anne Nüme, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Peter Scheiffele, Carla Schmidt, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, Hans-Christoph Zimmermann Mo 11.3. 20 Uhr Max Herre Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Dominik Empl, Michael Hennemann, Mira Moroz, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail:[email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Als Frontmann der Band „Freundeskreis“ stand Max Herre bereits in den 90ern im Rampenlicht. Nachdem er sich zwischenzeitlich weitgehend zurückgezogen hatte, um als Produzent aktiv zu sein, startete der gefeierte Ausnahmekünstler im Jahr 2004 schließlich seine Solokarriere. Sein Debütalbum, das Soul und Reggae mit Rock-Elementen verwebte, zeugte Buchhaltung: Karin Okniewski Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. 63 www.choices.de 24. Jhg. | März 2013 THOR HEYERDAHLs KON-TIKI www.kontiki-derfilm.de ab 21.3. im Kino