Dokumentation "Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt

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Dokumentation "Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt
Rückseite
Titel
Bundesweite Fachtagung
Der Kooperationsverbund.
Ein Forum für Jugendsozialarbeit.
§
Die gesetzlichen Grundlagen der Jugend-
Die Verbände und Organisationen des Kooperationsverbundes
sozialarbeit liefert das Kinder- und Jugend-
handeln subsidär und eigenverantwortlich, arbeitsteilig und
hilfegesetz ( § 13 SGB VIII ), das den Anspruch
kooperativ. Der Zusammenschluss ist ein Forum für das weit
junger Menschen auf angemessene Förderung
gefächerte Spektrum der Jugendsozialarbeit.
formuliert.
Diesen Anspruch erfüllen unter anderem die sieben bundesweiten Organisationen des Kooperationsverbundes, indem sie
qualitativ hochwertige und individuelle Bildungs- und Unter-
Ein in Berlin eingerichtetes Büro koordiniert die Aktivitäten
Kinder und jugendliche
im Mittelpunkt
Erfolgreiche Kooperationen zwischen
jugendsozialarbeit und schule fördern
Am 30. September 2008 in Erfurt
Veranstaltet vom DRK
und die Öffentlichkeitsarbeit.
Kooperationsverbund
Jugendsozialarbeit
stützungsangebote für Jugendliche bieten und weiterentwickeln.
Dazu zählen Angebote im Rahmen von Jugendsozialarbeit und
Schule, Integration, Jugendberufshilfe sowie Angebote des Ju-
Chausseestrasse 128/129 | 10115 Berlin
Tel. 030-288 789 538 | Fax 030-288 789 55
gendwohnens oder mobile, aufsuchende Ansätze, mit denen
kooperationsverbund @jugendsozialarbeit.de
besonders gefährdete Jugendliche erreicht werden.
www.jugendsozialarbeit.de
Dokumentation
gefördert vom :
Ein Anwalt für benachteiligte Jugendliche.
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17.12.2008 13:50:27 Uhr
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Vorwort des Veranstalters
Kinder und Jugendliche befinden sich in ständiger
Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Perspektiven Jugendlicher werden
hauptsächlich durch Faktoren wie die politische und
wirtschaftliche Situation, Bildungserfolge oder -misserfolge und das soziale Umfeld beeinflusst. Zentrale Aufgabe der Kinder – und Jugendhilfe wird zukünftig sein,
die gesellschaftliche Teilhabe aller jungen Menschen zu
ermöglichen und zu sichern. Die Jugendsozialarbeit will
und kann dabei ihren Beitrag leisten.
An der bundesweiten Fachtagung » Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt – Erfolgreiche Kooperationen
zwischen Jugendsozialarbeit und Schule fördern « am
30. September 2008 in Erfurt nahmen 150 Fach- und
Leitungskräfte der Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und
Schulsozialarbeit sowie interessierte Vertreterinnen und
Vertreter der Schulämter, Jugendämter, Landesministerien sowie lokaler Bildungslandschaften teil.
Die Fachtagung eröffnete Dr. Karsten Speck (Universität
Potsdam) mit dem Vortrag » Die aktuelle Situation der
Jugendsozialarbeit an Schulen «. Über » Nachhaltige Kooperationen – Lokale Bildungslandschaften in Deutschland « referierte Peter Bleckmann (Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung gGmbH). Das Referat » Der Erfolg multiprofessioneller Teams in Finnlands Schulen « von Heidi
Peltonen (Finnisches Zentralamt für Unterrichtswesen)
ist leider entfallen. Die Unterlagen des Vortrags stellte
Heidi Peltonen freundlicherweise dennoch zur Verfügung, so dass sich diese in der Tagungsdokumentation
befinden.
Wertschätzung und Bedeutsamkeit wurde der Fachtagung nicht zuletzt durch die Beteiligung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
vertreten durch Frau Paloma Miersch (Referat Chancengerechtigkeit, Integration), und der Ständigen Konferenz
der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland, vertreten durch Herrn Dr. Richard Hartmann (Abteilungsleiter im Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz),
zuteil.
In den Workshops brachten die Teilnehmenden Erfahrungen und Fragen aus der täglichen Praxis ein. So
wurde beispielsweise darüber gesprochen, welche Rahmenbedingungen für eine gelungene Kooperation nötig
sind und welche Beiträge die Jugendsozialarbeit und die
Schule zur Kooperation leisten können.
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Herausgegeben von:
Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat
Team Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Carstennstr. 58
12205 Berlin
www.DRK.de
Sowohl die Diskussionen in den Workshops, der Austausch über die Vorträge im Plenum als auch die Standpunkte in der Podiumsdiskussion zeigten, dass das
Thema der Fachtagung aktuell war und das Bedürfnis
nach einem bundesweiten Austausch besteht. Im Rahmenprogramm der Tagung stellten verschiedene Träger
ihre Projekte vor. In dieser Dokumentation finden sich
kurze Projektbeschreibungen und Kontaktdaten wider.
Das Deutsche Rote Kreuz, das im Kooperationsverbund
Jugendsozialarbeit für die Federführung des Themenfeldes » Jugendsozialarbeit und Schule « verantwortlich
ist, wird die Ergebnisse der Tagung für seine weitere Arbeit im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit nutzen.
Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!
Sorina Miers, Referentin für Jugendsozialarbeit
» Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt – Erfolgreiche Kooperationen
zwischen Jugendsozialarbeit und Schule fördern «
Dokumentation der Fachtagung am 30. September 2008 in Erfurt.
Das Deutsche Rote Kreuz hat die Fachtagung im Rahmen der Aufgaben organisiert, die es für den Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit übernommen hat.
Wir danken allen Referentinnen und Referenten für die Bereitstellung ihrer Beiträge sowie allen Moderatorinnen und Moderatoren
für die Ergebniszusammenfassung in den Workshops.
Redaktionelle Bearbeitung:
Sorina Miers, Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat
Gestaltung:
Oswald und Martin Werbeagentur, Berlin
gefördert vom :
beim Deutschen Roten Kreuz - Generalsekretariat
Mitglied im fachlichen Lenkungskreis des
Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit
Berlin im Dezember 2008
17.12.2008 13:50:32 Uhr
Inhaltsverzeichnis
02 Vorwort
Sorina Miers, Deutsches Rotes Kreuz –
Generalsekretariat
04 Grußwort
Paloma Miersch, Referat
» Chancengerechtigkeit, Integration «,
Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
08 Vortrag
Dr. Karsten Speck, Universität Potsdam
» Die aktuelle Situation der Jugendsozialarbeit
an Schulen «
12 Vortrag
Peter Bleckmann, Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung gGmbH
» Nachhaltige Kooperationen Lokale Bildungslandschaften in Deutschland «
16 Vortrag
Heidi Peltonen, Finnisches Zentralamt
für Unterrichtswesen
» Der Erfolg multiprofessioneller Teams in
Finnlands Schulen «
22 Workshop 1
Die Qualitätsdebatte in der Schulsozialarbeit Verfahren zur systematischen
Qualitätsentwicklung
36 Workshop 2
Berufsorientierung in der Schule
44 Workshop 3
Welche Kompetenzen, Methoden und Netzwerke
gibt es zur Prävention und im Umgang mit
Schulverweigerung und Schulmüdigkeit?
52 Workshop 4
Die Rolle der Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit
in Ganztagsschulen
68 Workshop 5
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen in der
Netzwerkarbeit von Jugendsozialarbeit
und Schule
70 Workhsop 6
Außerschulische Angebote der
Jugendsozialarbeit in Kooperation mit Schulen
78 Podiumsgespräch und Ausblick
» Wie gelingen Kooperationen von Jugendsozialarbeit und Schule nachhaltig im Sinne der Kinder
und Jugendlichen ? «
84 Projektbörse mit Good-Practice-Projekten
92 Impressionen
93 Positionspapier des Kooperationsverbundes
Jugendsozialarbeit
» Bessere Bildung für alle Kinder und Jugendlichen
– Übergänge ermöglichen! Bildungspolitische
Forderungen der Jugendsozialarbeit zum
Bildungsgipfel von Bund und Ländern «
G r u ß wort
Autorin:
Paloma Miersch,
Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen
und Jugend
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
ich bedanke mich für die Einladung und
übermittle Ihnen die Grüße aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend. Ganz besonders freue
ich mich über das aktuelle und wichtige
Thema der Fachtagung: Jugendsozialarbeit
und Schule – Kinder und Jugendliche im
Mittelpunkt.
Veränderte familiäre und gesellschaftliche
Strukturen stellen Schule und Jugendhilfe
vor neue Herausforderungen. Der Schlüssel
dafür, später ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben führen zu können, seine
eigene und die Existenz seiner Familie
eigenständig sichern zu können und nicht
im sozialen Abseits zu stehen, sondern am
gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können; der Schlüssel hierfür sind Bildung und
ein erfolgreicher Schulabschluss.
» Wir wissen alle: Kinder und Jugendliche in
Deutschland haben unterschiedliche Chancen
und Perspektiven. «
Die meisten jungen Menschen werden durch
ihre Familien und die Schule gut auf die
Erwachsenenwelt und die Arbeitswelt vorbereitet. Anders stellen sich die Startbedingungen von jungen Menschen aus bildungsfernen Familien dar. Sie sind nicht weniger
begabt als der Durchschnitt der Gleichaltrigen. Ihnen fehlt es in ihrer Familie und im
Umfeld jedoch oft an Anregungen, Rückhalt
und einer gezielten Förderung. Sie können
die vielfältigen Angebote und Chancen,
die jungen Menschen heute offen stehen,
nicht nutzen, fühlen sich ausgegrenzt und
verweigern sich. Die Folge ist, dass sie meist
schlechte oder gar keine Schulabschlüsse haben. Probleme beim Einstieg in den
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Arbeitsmarkt sind damit vorprogrammiert,
so dass viele dieser jungen Menschen später
überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit
und Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind.
Ein Blick in die vorliegenden Berichte und
Statistiken bestätigt das. Geschätzte 500.000
Schülerinnen und Schüler schwänzen regelmäßig den Unterricht. Sie verweigern die
Schule über Stunden, Tage, ja Wochen und
teilweise gar über Monate hinweg. Die Zahl
der Schülerinnen und Schüler, die die Schule in Deutschland ohne Abschluss verlassen,
ist nach wie vor erschreckend hoch. Rund
76.000 Jugendliche haben im letzten Jahr
allein die Hauptschulen ohne Abschluss
verlassen. Bundesweit sind das 7,9 Prozent
der Schülerinnen und Schüler eines kompletten Jahrgangs. Zehn Jahre zuvor lag die
Quote bei 8,7 Prozent. Wir konstatieren also
eine Senkung der Quote um nicht einmal
1 Prozent innerhalb der letzten 10 Jahre.
Die EU betrachtet einen Abschluss im
Sekundarbereich II – in Deutschland: abgeschlossene Berufsausbildung, Hoch- oder
Fachschulreife – als Mindestqualifikation.
Sie erwartet bis 2010, dass 85 Prozent einen
solchen Abschluss erwerben. In Deutschland betrug der Anteil der 20- bis 25-Jährigen in 2006 72 Prozent. Das liegt sowohl
unter dem Stand von 2000 als auch unter
dem EU-Durchschnitt.
Wir wissen: Diese Schülerinnen und Schüler
haben auf der Suche nach Lehrstellen und
Arbeitsplätzen erhebliche Chancennachteile.
Sie profitieren kaum von der positiven Entwicklung auf dem Arbeits- und Lehrstellenmarkt. Die Statistik belegt: Jugendliche ohne
Berufs- und Schulabschluss machen mehr
als 60 Prozent der arbeitslosen jungen Menschen aus. Die Nachqualifizierung dieser
jungen Menschen kostet den Bund, Länder
und Kommunen jährlich mehrere hundert
Millionen Euro.
Faire Entwicklungsperspektiven, gleiche
Teilhabe und Chancengerechtigkeit –
unabhängig von sozialer oder ethnischer
Herkunft – sind zentrale Ziele einer gerechtigkeitsorientierten Jugendpolitik. Alle
jungen Menschen in Deutschland haben ein
Recht darauf, ihre Fähigkeiten und Potentiale zu entfalten. Jede und jeder muss eine
Chance, wenn erforderlich eine zweite und
dritte Chance erhalten. Dies gilt gerade für
Kinder und Jugendliche, die auf Grund ihrer
Lebenssituation oder Herkunft schlechtere
Startchancen haben, denn erschwerte Startbedingungen dürfen nicht über Bildungserfolge und Lebensperspektiven entscheiden.
Um junge Menschen mit schlechteren Ausgangsbedingungen zu erreichen, müssen
sie zielgerichtet und ganzheitlich gefördert
werden. Das ist im bundesweiten Fachdiskurs der Jugendsozialarbeit als ein wichtiger
Standard für die Arbeit mit benachteiligten
Jugendlichen anerkannt.
Weitere Standards sind, dass die Förderung
möglichst früh ansetzen und passgenau auf
die ganz persönliche Lebenssituation des
einzelnen Kindes und Jugendlichen zugeschnitten sein muss. Sie muss in Form einer
individuellen, langfristigen Begleitung und
Betreuung » aus einer Hand « kommen. Gut
funktionierende Kooperationen der Zuständigen ist die grundlegende Voraussetzung
für eine erfolgreiche Förderung benachteiligter Jugendlicher: Es sind immer sehr viele
Akteure zuständig. Sie müssen sich – wie
in einer gut funktionierenden Kindererziehung in einer Familie – zur grundsätzlichen
Aufgabenteilung und zu wesentlichen Erziehungs- und Förderungszielen im Hintergrund abstimmen.
» Diejenigen, die direkt mit dem Jugendlichen
arbeiten, müssen in dieselbe Richtung ziehen. «
Das ist wichtig, weil die Akteure dem
Jugendlichen gegenüber eindeutig, durchschaubar und nachvollziehbar handeln müssen. Diejenigen, die direkt mit dem Jugendlichen arbeiten, müssen in dieselbe Richtung
ziehen. Ihre Zahl muss für den Jugendlichen
überschaubar bleiben und sie dürfen, wenn
sich die Lebenssituation des Jugendlichen
ändert – was an sich für ihn schon schlimm
genug sein kann – wegen plötzlicher Unzuständigkeit nicht einfach wegfallen !
Die Förderung muss vor allem auf die schulische Entwicklung dieser jungen Menschen
sowie ihren Übergang von der Schule in den
Beruf zielen. Hier liegen die Hauptprobleme.
Die Zahl der seit Jahren nahezu konstant
hohen Quoten der Schülerinnen und Schüler,
die die Schule ohne Abschluss verlassen und
der jungen Menschen ohne Ausbildungsabschluss muss dringend deutlich reduziert
werden. Das erfordert von allen Beteiligten,
von Bund und Ländern eine erhebliche Steigerung ihrer Anstrengungen.
DRK-Dokumentation
Seite 5
G r u ß wort
Darauf zielt die Initiative » Jugend und
Chancen - Integration fördern «. Das BMFSFJ
setzt mit dieser Initiative seine Aktivitäten
zur gezielten Unterstützung von jungen
Menschen mit schlechteren Startchancen
fort und baut diese erheblich aus.
» Die Initiative › Jugend und Chancen Integration fördern ‹ zielt auf Unterstützung
junger Menschen «
Unter dem Dach der Initiative befinden sich
verschiedene Programme. Das Programm
» Kompetenzagenturen « nimmt den Übergang von der Schule in das Berufsleben in
den Blick. Es unterstützt Jugendliche, die
nach der Schule verloren gehen, nicht mehr
erreicht werden können und auf dem Weg
ins Berufsleben besondere sozialpädagogische Hilfen benötigen. Anfang 2009 setzen
wir das Programm » Lokales Kapital für
soziale Zwecke « (LOS) mit dem Schwerpunkt auf die Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen fort. Für junge Migrantinnen und Migranten besteht darüber hinaus
das Angebot, mit einem speziell auf ihre
Lebenssituation zugeschnittenen Integrationsförderplan mit dem Schwerpunkt
» Übergang Schule – Beruf « professionelle
Hilfe über die bundesweit rund 400 Jugendmigrationsdienste zu erhalten. Hier spielt
die Einbeziehung der Eltern eine wichtige
Rolle. Nicht zuletzt fördern wir die Reintegration von schulverweigernden Schülerinnen und Schülern in die Regelschulen, um
ihre Chancen auf einen Schulabschluss zu
erhöhen.
Seite 6
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Die Initiative wird vom Bundesjugendministerium aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds (ESF) gefördert. Bis August 2011
werden allein für das Programm » Schulverweigerung – Die 2. Chance « 84 Millionen
Euro aus ESF-Mitteln bereitgestellt. Zusammen mit der Kofinanzierung, vor allem aus
den Kommunen, werden hier mehr als 165
Millionen Euro aufgewendet.
Das Bundesjugendministerium baut insbesondere stärker flächendeckende Strukturen
für schulverweigernde Schülerinnen und
Schüler, deren Eltern und Lehrer auf. Die
Zahl der bisherigen Standorte wurde in
einer ersten Ausschreibungsrunde im September von 75 auf 158 Standorte aufgestockt.
Mit einer zweiten Ausschreibungsrunde
noch in diesem Jahr soll die Zielzahl von
ca. 200 erreicht werden.
Das Programm hat uns gezeigt: die soziale
und schulische Integration der Schülerinnen
und Schüler ist nur durch eine zuverlässige, persönliche und abgestimmte Begleitung möglich. Die Standorte sind zentrale
Anlaufstellen für die jungen Menschen,
für ihre Eltern und Lehrer. Case Manager
managen im Hintergrund die erforderlichen
Abstimmungen der verschiedenen Akteure.
Case Management auf der Netzwerk-Ebene
bedeutet die Identifizierung und Aktivierung der relevanten Akteure: insbesondere
der Familie, Schule und öffentlichen Jugendhilfe. Gerade auf kommunaler Ebene
bedarf es eines abgestimmten Konzepts
von Bildung, Erziehung und Betreuung
und vor allem der Schule. Ohne die aktive
Mitwirkung der Schulen und Lehrer wäre
eine Reintegration in die Herkunftsschulen
unmöglich. Neben dem freien Jugendhilfeträger – dem Projektträger – sind die öffentliche Jugendhilfe, die Eltern, aber auch die
Wirtschaft und Ehrenamtlichkeit gefordert.
Alle sind gefragt, wenn es darum geht, Bildungsbedingungen vor Ort zu verbessern.
Schule ist neben dem Elternhaus der zentrale Lebensort für Kinder und Jugendliche.
Viele Schulen haben sich bereits neben der
klassischen Wissensvermittlung zu einem
Lebensraum für Schülerinnen und Schüler
entwickelt. Hier sind in erster Linie Schulkonzepte und das Engagement der Lehrer
gefragt. Die Lehrer können die Öffnung der
Schule zu lebensweltbezogenem Lernen
jedoch nicht alleine leisten.
Und das wäre auch nicht seine Aufgabe. Seine Programme sollen die Weiterentwicklung
von Rahmenbedingungen und Strukturen
für eine gleichberechtigte Entwicklung aller
jungen Menschen fördern. Sie sollen die
Länder in ihren Bemühungen zur Senkung
der hohen Schulabbrecherquoten unterstützen und die Länder und Kommunen
anregen, neue Wege in der Kinder- und
Jugendhilfe zu gehen.
Erforderlich sind eine enge Zusammenarbeit
mit der Jugendhilfe sowie die Weiterentwicklung der schulbezogenen Sozialarbeit.
Besondere Herausforderungen liegen in der
Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten,
der Entwicklung eines umfassenden Hilfeangebots für benachteiligte Jugendliche und
der Entwicklung von begleitender Elternarbeit. In vielen Bundesländern besteht ein
breites Angebot an schulbezogener Sozialarbeit bzw. an Schulsozialarbeit als Leistung
im Zusammenspiel zwischen Jugendhilfe
und Schule. Der Ausbau zu einem flächendeckenden Netz für alle Schüler erfordert
jedoch erhebliche Anstrengungen.
Gute Bildung und Schulabschlüsse sind die
Garanten für eine erfolgreiche gesellschaftliche Integration junger Menschen. Tun wir
deshalb alles dafür, damit für alle Kinder
und Jugendlichen Chancengerechtigkeit und
Zukunftsfähigkeit möglich werden.
Ich wünsche der Tagung einen guten
Verlauf.
Vielen Dank !
Schule liegt in der Zuständigkeit der Länder;
die Umsetzung der Kinder- und Jugendhilfe
in der Verantwortung der Länder und der
kommunalen Gebietskörperschaften als
überörtliche und örtliche Träger. Der Bund
hat nach SGB VIII lediglich eine Anregungs-, keine Aufgaben- oder Finanzkompetenz in diesem Bereich. Er kann mit der
Initiative » Jugend und Chancen – Integration fördern « nicht jedem einzelnen Jugendlichen, der in eine Sackgasse geraten ist,
helfen. Dafür ist die Zahl der jugendlichen
Schulverweigerer und der Jugendlichen, die
nach der Schule » verloren gehen « und nicht
in der Ausbildung ankommen, zu hoch.
DRK-Dokumentation
Seite 7
V o rtrag Dr. Karste n S p e c k
» Aktuelle Situation der Jugendsozialarbeit an Schulen «
Gliederung
Aktuelle Situation der
Jugendsozialarbeit an Schulen
1. Historische Entwicklung der JSA an Schulen
2. Rechtliche Situation der JSA an Schulen
3. Politische Situation der JSA an Schulen
Dr. Karsten Speck
Universität Potsdam
Institut für Erziehungswissenschaft
Karl-Liebknechtstraße 24-25, 14415 Potsdam
Tel.: 0331-977-2697 Fax: 0331-977-2067
Email: [email protected]
www.schulsozialarbeit.net
4. Konzeptionelle Situation der JSA an Schulen
5. Kooperationsbezogene Situation der JSA an Schulen
6. Förderpolitische Situation der JSA an Schulen
7. Aktuelle Trends der JSA an Schulen
Bundesweite Fachtagung des Kooperationsverbundes
„Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt – Erfolgreiche
Kooperationen zwischen Jugendsozialarbeit und Schule
fördern“ am 30.09.2008 in Erfurt
1.1 Historische Entwicklung der Jugendsozialarbeit an Schule
1.2 Daten zur Begründung der Jugendsozialarbeit an Schule
1. 1920: Trennung von Schule-Jugendhilfe
vorher: Industrieschule, Kinderfürsorge, Horte, Schulpflege
• in Abhängigkeit von der Schulform und Begrifflichkeit
beträchtlicher Anteil an Schulverweigerern (ca. 2-15%)
2. 1960er/1970: Kooperationsprojekte + Schulsozialarbeit
„Bildungspolitik ohne sozialpädagogische Orientierung“
• jedes Jahr 75.000 bis 88.000 SchülerInnen ohne Hauptschulabschluss (2006 = 76.260 SchülerInnen = 7,9%)
mit äußerst schlechten Arbeitsmarktchancen
3. 1980er Jahre: Ausbildungsnot +
Jugendarbeitslosigkeit
Benachteiligtenförderung und Jugendberufshilfe
4. 1990er Jahre: „Auffällige“ und „abweichende“ Schüler
- Ostdeutschland als Vorreiter: Konzepte und Programme
- zahlreiche Stellungnahmen (z.B. AGJ und KMK, GEW)
5. 2000er Jahre: Schulverweigerung + Schulabschlüsse
- beeinflusst durch PISA und Ganztagsdebatte
weiter bildungs u sozialpolitische Instrumentalisierung
1.3 Aktuelle Begründungen für Jugendsozialarbeit an Schulen
Konzeptionelle Begründungen:
1. Sozialisationsfunktion: Unterstützung bei der alltäglichen
Lebensbewältigung (Adressatenbezug)
2. Förderungsfunktion: Hilfen bei zunehmenden
Belastungen und Problemen (Adressatenbezug)
3. Entlastungs- und Reformfunktion: Förderung der
Funktion und Reform von Schule (Institutionenbezug)
4. Professionsfunktion: Lehrer haben Grenzen
in der Zeit, Rolle und Ausbildung (Berufsbezug)
Pragmatische Begründungen:
5. Feuerwehrfunktion: Abbau von Verhaltensauffälligkeiten
Reduzierung des schuldevianten Verhaltens
6. Betreuungsfunktion: Absicherung der Freizeitangebote
und Nachmittagsbetreuung
7. Synergiefunktion: Auftrag, Ziele, Zielgruppen sind gleich
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• erheblicher Lehrstellenmangel, d.h. Bewerbern steht an
betrieblichen Ausbildungsstellen zur Verfügung (2006/07
fehlten im Osten 119.396 Stellen, im Westen 191.779)
• duales Ausbildungssystem stößt an Grenzen, z.B.
z.B. nahmen 2006 im Osten 28,4 % und im Westen 5%
an außerbetrieblichen Ausbildungen teil
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Berufsbildungsbericht 2008, S. 342; Schulze/Wittrock 2001,
Sturzbecher/Hess 2002, Gängler/Wiere 2005) Wagner/Dunkake/Weiß 2003), vgl. Reißig 2001, Puhr u.a. o.J., Schreiber-Kittel 2001
2. Rechtliche Situation der Jugendsozialarbeit an Schulen
SGB VIII: klare Rechtsgrundlage und Kooperationsgebot
• §§ 13 SGB VIII i.V. m. §§ 1, 14, 80, 81
• SGB VIII: Leistungsparagraph und Kooperationsverpflichtung
• z.T. noch Präzisierungen in den Ausführungsgesetzen
• unterschiedlichste Träger und Zuständigkeiten
Schulgesetze: unterschiedlich, verspätet, aber verbessert
• allgemeine Zusammenarbeitsklauseln mit anderen Behörden
• präzisierende Zusammenarbeitsklauseln
• Erwähnung der Jugendhilfe als Kooperationspartner
• Regelungen zum Abschluss von Vereinbarungen mit der JH
• klare Aufträge zur Zusammenarbeit von Schule + Jugendhilfe
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Quelle: Füssel/Münder 2005, 286ff
3.1 Bildungspolitische Situation der Jugendsozialarbeit an Schule
• Befunde und Konsequenzen aus PISA und IGLU
soziale Ungleichheit und Selektion, Migration, Risikogruppen,
viele Zurückstellungen, Wiederholungen und Schulwechsel
->Standards, Ganztag, Abi, Visitation – JH? nur KITA
• Förderung der Autonomie und der Qualität von Schule
eigenständige/selbstverantwortliche Schule, freie Budgets,
Wettbewerbsdruck, Qualitätsindikatoren, Evaluation – JH?
• Öffnung von Schule und Ganztagsschule
Haus des Lernens, IZBB, Bildung/Betreuung/Erziehung – JH!
• Umgang mit schulischen + gesellschaftlichen Problemen
Umgang mit Verhaltensauffälligen und Schulverweigerern,
Migrantenarbeit, Ende der Hauptschule, Elternarbeit – JH!
4. Konzeptionelle Situation der Jugendsozialarbeit an Schulen
2. JH-Grundverständnis
Schule zentraler
Schulische
+ berufliche
§§ 13 SGB VIII als
Lebens- bzw.
viele
Begriffe,
Ausbildung wichtig
flexibles Angebot
Arbeitsort
keine SysteHandlungsIntervention da,
Benachteiligte/ matisierung, kein
prinzipien der JH
Präventionsdefizit
Beeinträchtigte
Kernprofil
1. Teil der Jugendsozialarbeit
schulische, berufliche
und soziale Ausbildung
und Integration fördern
5. Kooperation ist zentral
LehrerInnen
Eltern
Arbeitsagentur
Schul-/Jugendamt
Freie
Psychologen JH-Träger
AusbildungsSozialeinrichtungen dienste
JugendsozialSynergieeffekte
arbeit an
Schulen
4. Unterschiedliche
Methoden
Einzelfallhilfe
Gruppenarbeit
3. Viele Schwerpunkte
Berufsorientierung
Beratung/
PersönlichLernhilfen
keitsbildung
Kompetenzförderung
Schulverweiger/-müde
Jungen-/Mädchenarbeit
Jugendwohnen
Arbeit mit
MigrantInnen
Gemeinwesenarbeit
Quelle: vgl. BAG JAW 1996
5.2 Ganztagsforschung: Bundesweite Befunde
• Kooperation findet statt; berührt aber kaum den
Unterricht und die Schulorganisation; oft additive Modelle
• keine bildungs- und förderorientierte Kooperation
• zahlreiche Kooperationsprobleme, z.B. fehlende
Konzepte, Kommunikationsstrukturen, Personal- und
Finanzausstattung, differierende Bildungsverständnisse,
Zeit- und Hierarchieprobleme, Personalfluktuation
• Verzahnung an gebundenen Schulen enger; Zufriedenheit
abhängig v. Erwartungen u. gefühlter Gleichberechtigung
• Schulleitungen wichtig für Organisation und
Koordination des Ganztags
Quelle: vgl. Holtappels u.a. 2007, Kolbe u.a. 2005, Krieger 2005, Beher/Rauschenbach 2006, Speck 2008
3.2 Sozialpolitische Situation der Jugendsozialarbeit an Schulen
• Konzepte der Sozialraumorientierung
sozialraumorientierte Arbeit, Sozialraumteams und -budgets
• Bildungsauftrag der Jugendhilfe und Ganztagsbildung
Querschnittsaufgabe Bildung, Bildungsprogramme, Bildungslandschaften: Abstimmung und Übergangsmanagement
• Ausweitung der Schulsozialarbeit und des Schulbezugs
Öffnung gegenüber Schule, schulbezogene Förderstrategien
Ganztagsangebote, Schulsozialarbeit, Schulverweigerung
• Qualitäts- und Evaluationsdebatte
Kritik, Wettbewerb, Nachweis, Effizienz, Effektivität, Kosten
vgl. u.a. BMFSFJ 2005
5.1 Kooperationsbezogene Situation der JSA an Schulen
Mythos Kooperation
• Kooperation oft als Allheilmittel gepriesen
• Synergieeffekte, Gesamtsystem, Überschneidungen,
Handlungsdruck, gute Rahmenbedingungen
Realität Kooperation bisher:
• viele Informationsdefizite
• insgesamt Zunahme, aber keine Selbstverständlichkeit
• zahlreiche Probleme, Vorbehalte und Vorwürfe
• Beurteilung durch Lehrer und Sozialarbeiter verschieden
• unterschiedliche Kooperationsniveaus und -modelle
5.3 Kooperationsforschung: Barrieren in der Kooperation
Individuelle Barrieren (z.B. falsche Erwartungen, kein
Vertrauen, negative Erfahrungen, Konkurrenz, Antipathie)
Berufskulturelle Barrieren (z.B. differierende berufliche
Aufträge, Wahrnehmungen und Selbstverständnisse,
Autonomie/Lehrerindividualismus, Feindbildkonstruktion)
Organisationsbezogene Barrieren (z.B. Rahmenbedingungen, Kommunikationsstrukturen, Leitungen)
Institutionelle Barrieren (z.B. unterschiedliche Zuständigkeiten und Kompetenzen, Trägerschaften, Settings)
Örtliche und überörtliche Barrieren (z.B. fehlende
kommunale/überörtliche Sensibilität und Verantwortung)
DRK-Dokumentation
Seite 9
V o rtrag Dr. Karste n S p e c k
» Aktuelle Situation der Jugendsozialarbeit an Schulen «
6.1 Förderpolitische Situation zur Jugendsozialarbeit an
Schulen
6.2 Förderpolitische Situation zur Jugendsozialarbeit an Schulen
unterschiedliche Förderer und Modalitäten
EU, Bund, Stiftungen, Länder, Kommunen
Abstimmungsprobleme bei der Förderung
Schule und Jugendhilfe, z.T. strikte Trennung
selten längerfristige Förderstrategien/-konzepte
wechselnde Ziele und Schwerpunkte: Auffälligkeiten,
Schulverweigerung, Arbeit mit Migranten, JH-Schule
oft befristet, prekär, defizitorientiert und defizitär
Projektcharakter, hohe Unsicherheit, Fokus auf Defizite
in Schüler-Rolle, Sachmittel und Standards fehlen
viele, unterschiedlich kompetente Träger
freie und öffentliche Träger der Jugendhilfe,
Arbeitsverwaltung, Schulvereine, Schulbehörde…
7. Aktuelle Trends der Jugendsozialarbeit an Schulen
6.3 Daten zur Jugendsozialarbeit an Schulen
Personen in schulbezogener
Jugendhilfe in Deutschland
davon Ostdeutschland
davon Westdeutschland
1998
2002
755
1385
217
538
404
981
1996
2000
49%
66%
Quelle: BMFSFJ 2002, S. 640
Schulsozialarbeit in JA-Bezirken
Befragung der Jugendämter
Vorhandene Schulsozialarbeitsprojekte im Jugendamtsbezirk
Quelle: van Santen u.a. 2003, S. 277ff. und eigene Berechnungen
2002
Schulsozialarbeit an Schulen
Befragung der Schulleiter
22%
Schulen mit einer Zusammenarbeit
mit Schulsozialarbeit
ESF-Programm „Schulverweigerung - Die 2. Chance“
(Ausweitung von 73 auf 200 Projekte) ...
Bayern: „Jugendsozialarbeit an Schulen“ (z.Z. 400
Schulen mit 290 Stellen, weiterer Ausbau geplant)
Berlin: Jugendsozialarbeit an Hauptschulen und Schulen mit sonderpädagogischem Bedarf (z.Z. 51 Schulen
mit 51 Stellen/53 Schulen mit 27 Stellen, ESF-Ausbau)
Brandenburg: Sozialarbeit an Schulen (z.Z. 152
Vollzeitstellen über das Personalkostenprogramm)
Mecklenburg-Vorpommern (2006 200 Schulsozialarbeiterstellen, ab 2007 Umstellung auf ESF-Förderung)
Rheinland-Pfalz: Schulsozialarbeit (seit 2006 Schulsozialarbeit an 82 Schulen, davon an 56 Hauptschulen)
Sachsen-Anhalt: Programm zur Vermeidung von Schulversagen und Schulabbrüchen (Umfang: 59 Millionen!) …
Quelle: Behr-Heintze/ Lipski 2005, S. 16
1. Weg von einzelnen Projekten hin zur systematischen
Kooperation von Schule und Jugendsozialarbeit/-hilfe!
2. Weg von der Bearbeitung verhaltensauffälliger
„Problemschüler“ hin zur präventiven Unterstützung
von häufigeren Schulbesuchen und Bildungsabschlüssen!
3. Weg von der klassischen Berufsorientierung hin zum Umgang mit Übergangsrisiken und beruflicher Ungewissheit!
4. Weg von einer lebensweltbezogenen Förderung
hin zur kontrollierenden „Förderung und Forderung“!
5. Weg von der Jugendsozialarbeit in der Halbtagsschule hin
zur sozialpädagogisch offenen Ganztagsschule!
6. Weg von schulbezogenen Konzepten hin
zur sozialräumlichen/lokalen Bildung!
7. Weg von Qualitätsstandards hin zur systematischen
Selbstevaluation und Qualitätsentwicklung!
Danke
8.1 Ausgewählte Literatur (I)
Vielen Dank für Ihre
Kooperationsbereitschaft
und
viel Spaß und Erfolg
bei Ihren
Kooperationsaktivitäten!
Seite 10
Arbeitsgruppe „Internationale Vergleichsstudie“ 2003: Vertiefender Vergleich der Schulsysteme ausgewählter PISATeilnehmerstaaten. Herausgegeben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bildungsreform 2. Download
über: http://www.bmbf.de/pub/pisa-vergleichsstudie.pdf (14.09.2007).
Beher, K./Haenisch, H./Hermens, C./Liebig, R./Nordt, G./Schulz, U. 2005a: Offene Ganztagsschule Primarbereich.
Begleitstudie zu Einführung, Zielsetzungen und Umsetzungsprozessen in Nordrhein-Westfalen. Weinheim und München.
Beher, K./Rauschenbach, T. 2006: Die offene Ganztagsgrundschule in Nordrhein-Westfalen. Ein gelungenes Zusammenspiel
von Schule und Jugendhilfe?. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9. Jg., H. 1, S. 51-66.
Behr-Heintze, A./Lipski, J. 2005: Schulkooperationen. Stand und Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen Schulen und
ihren Partnern. Ein Forschungsbericht des DJI. Schwalbach/Ts..
Bundesjugendkuratorium (BJK)/ Sachverständigenkommission des Elften Kinder- und Jugendberichtes und
Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ) 2002: Bildung ist mehr als Schule. Leipziger Thesen zur aktuellen
bildungspolitischen Debatte. Gemeinsame Erklärung des Bundesjugendkuratoriums, der Sachverständigenkommission
des Elften Kinder- und Jugendberichtes und der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, Bonn, Berlin und Leipzig.
Bundesjugendkuratorium 2002a: „Zukunftsfähigkeit sichern! – Für ein neues Verhältnis von Bildung und Jugendhilfe“
Streitschrift des Bundesjugendkuratoriums, Zusammenfassung, In: Jugendhilfe, 40. Jg., H. 2, S. 98-99.
Bundesjugendkuratorium 2003: Auf dem Weg zu einer neuen Schule Jugendhilfe und Schule in gemeinsamer Verantwortung
Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums zum Investitionsprogramm »Zukunft Bildung und Betreuung« der
Bundesregierung zur Schaffung von mehr Ganztagsschulen.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Hrsg.) 2004: Konzeptionelle Grundlagen für einen Nationalen
Bildungsbericht – Non-formale und informelle Bildung im Kindes- und Jugendalter, Bildungsreform Bd. 6, 2. Aufl., Berlin
Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.) 2001: PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen
Vergleich, Opladen
Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.) 2002: PISA 2000 – Die Länder der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich, Opladen
Holtappels, H.-G. 2007: Angebotsstruktur, Schülerteilnahme und Ausbaugrad ganztägiger Schulen. In: Holtappels, H.G./Klieme, E./Rauschenbach, T./Stecher, L. (Hrsg.): Ganztagsschule in Deutschland. Ergebnisse der Ausgangserhebung
der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG). Weinheim und München, S. 186-206.
Holtappels, H.-G./Klieme, E./Rauschenbach, T./Stecher, L. (Hrsg.) 2007: Ganztagsschule in Deutschland. Ergebnisse der
Ausgangserhebung der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG). Weinheim und München.
Kolbe, F.-U./Kunze, K./Idel, T. 2005a: Die Entwicklung der Ganztagsschulkonzeption und ihre Umsetzung an der einzelnen
Schule. In: Kolbe, F.-U./Kunze, K./Idel, T.: Ganztagsschule in Entwicklung. Empirische, konzeptionelle und
bildungspolitische Perspektiven. Mainz, S. 5-48. Download über
http://www.ganztagsschule.rlp.de/files/Tagungsband_Ganztagsschule_in_Entwicklung.pdf (11.09.2007)
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
8.2 Ausgewählte Literatur (II)
Hornstein, W. 2002: Jugendhilfe und Bildung zu Zeiten der Bildungsreform der 70er Jahre und im Zeichen der PISA-Debatte.
Parallelen, Unterschiede, Entwicklungen., In: Diskurs, H. 2, S. 45-50. Otto, H.-U./ Coelen, T. (Hrsg.) 2004: Grundbegriffe
der Ganztagsbildung. Beiträge zu einem neuen Bildungsverständnis in der Wissensgesellschaft, Wiesbaden.
Krieger, W. 2005: Ganztagsschulen in Kooperation mit außerschulischen Partnern. In: Kolbe, F.-U./Kunze, K./Idel, T.:
Ganztagsschule in Entwicklung. Empirische, konzeptionelle und bildungspolitische Perspektiven, Mainz, S. 65-86.
Download über http://www.ganztagsschule.rlp.de/files/Tagungsband_Ganztagsschule _in_Entwicklung.pdf (11.09.2007).
Lipski, J. 2005: Neue Lernkultur durch Kooperation von Ganztagsschulen mit außerschulischen Partnern. In: Appel, S./Ludwig,
H./Rother, U./Rutz, G. (Hrsg.): Jahrbuch Ganztagsschule 2006. Schulkooperationen. Schwalbach/Ts., S. 38-43.
Olk, Th./ Speck, K. 2004a: Kooperation von Jugendhilfe und Schule – Das Verhältnis zweier Institutionen auf dem Prüfstand,
In: Hartnuß, B./ Maykus, S. (Hrsg.): Handbuch Kooperation von Jugendhilfe und Schule. Ein Leitfaden für
Praxisreflexionen, theoretische Verortungen und Forschungsfragen, Berlin, S. 69-101.
Otto, H.-U./ Coelen, T. (Hrsg.) 2004: Grundbegriffe der Ganztagsbildung. Beiträge zu einem neuen Bildungsverständnis in der
Wissensgesellschaft, Wiesbaden.
Otto, H.-U./ Rauschenbach, T. (Hrsg.) 2004: Die andere Seite der Bildung. Zum Verhältnis von formellen und informellen
Bildungsprozessen, Wiesbaden.
Otto, H.-U./Coelen, T. (Hrsg.) 2005: Ganztägige Bildungssysteme. Innovation durch Vergleich. Münster.
Projektleitung Selbstständige Schule (Hrsg.) 2004: Regionale Bildungslandschaften. Grundlagen einer staatlich-kommunalen
Verantwortungsgemeinschaft, Troisdorf.
Radisch, F./Klieme, E. (Hrsg.) 2005: Ganztagsangebote in der Schule. Internationale Erfahrungen und empirische
Forschungen. Ergebnisse einer Fachtagung. Herausgegeben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung,
Bildungsreform Bd. 12, Berlin.
Schiersmann, C./ Thiel, H.-U./ Fuchs, K./ Pfizenmaier, E. 2001: Innovationen in Einrichtungen der Familienbildung, Opladen.
Schweitzer, J. 1998: Gelingende Kooperation. Systemische Weiterbildung in Gesundheits- und Sozialberufen. Weinheim und
München
Seithe, M. 2002b: Der PISA-Schock – was geht er die Jugendhilfe an?, In: Jugendhilfe, Jg 40, H.2, S. 174-185.
Speck, K. 2006: Qualität und Evaluation in der Schulsozialarbeit. Konzepte, Rahmenbedingungen und Wirkungen, Wiesbaden
Speck, K. 2007: Einführung Schulsozialarbeit, München/Basel
Spies, A./ Stecklina, G. (Hrsg.) 2005b: Die Ganztagsschule. Keine Chance ohne Kooperation – Handlungsformen und
institutionelle Bedingungen, Bd. 2., Bad Heilbrunn
Spieß, E. (Hrsg.) 1998: Formen der Kooperation. Bedingungen und Perspektiven, Göttingen.
Tully, C. 2006 (Hrsg.): Lernen in flexibilisierten Welten. Wie sich das Lernen der Jugend verändert, Weinheim und München.
van Santen, E./ Seckinger, M. 2003: Kooperation: Mythos und Realität einer Praxis. Eine empirische Studie zur
interinstitutionellen Zusammenarbeit am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe, München.
8.3 Literatur des Referenten
Inhalt (416 S.; ISBN 978-3531151748; 44,90 Euro)
- Qualität- und (Selbst-)Evaluationsdebatte
- Qualitätsstandards, Qualitätsentwicklung,
Selbstevaluation und Evaluation
- Landesprogramme, Fachpolitik,
Landesarbeitsgemeinschaften
- Bestandsaufnahme, empirische Befunde,
theoretische Überlegungen, Empfehlungen
Inhalt (S. 176; ISBN 978-3825229290; 14,90 Euro)
- Begriff, Begründungen, Ziele, Zielgruppen
- Rechtsgrundlagen, Förderpolitik, Finanzierung
- Angebote, methodisches Handeln,
Handlungsprinzipien
- Rahmenbedingungen und Kooperation,
- Ergebnisse und Wirkungen
- Ausbildung, Fortbildung, Perspektiven
DRK-Dokumentation
Seite 11
V o rtrag Peter Blec k m a n n
» Nachhaltige Kooperationen – Lokale Bildungslandschaften in Deutschland «
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
(DKJS)
und das Thema Bildungslandschaften
Nachhaltige Kooperationen Lokale Bildungslandschaften
in Deutschland
• DKJS = „Gemeinschaftsaktion für Kinder und Jugendliche“
• Stärkeorientierter Blick auf Kinder und Jugendliche
• z. Zt. 35 Programme in vier Bereichen
• Partner: Bund, Länder, private Stiftungen und Unternehmen
Peter Bleckmann (DKJS)
Fachtag des DRK
Bildungslandschaften:
„Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt –
• Schwerpunkt-Thema im Rahmen des Ganztagsschulprogramms
Erfolgreiche Kooperationen zwischen
„Ideen für mehr! Ganztägig lernen.“
Jugendsozialarbeit und Schule fördern“
• „Lebenswelt Schule“ in vier Modellkommunen
• Nelekom in Thüringen
Erfurt, 30.09.2008
• Bildungsfenster Trier
2
Merkmale der Spezies Bildungslandschaften
Bildungslandschaften: Eine botanische
Studie
Merkmale der Spezies
Oder:
Angebot einer Definition
Was unterscheidet eine Bildungslandschaft von
Biotop
einer Nicht-Bildungslandschaft?
Bildungspolitischer Hintergrund
Keine allgemein akzeptierte Definition:
Ausprägungen und Unterarten
Beispiele aus der Praxis
„Eine Bildungslandschaft ist immer schon da“
Dünger und Humus
„Eine Bildungslandschaft hat bestimmte Qualitätsmerkmale“
vs.
Gelingensbedingungen
3
Mein Angebot einer Definition
4
Angebot einer negativen Definition
Lokale Bildungslandschaften:
Lokale Bildungslandschaften sind etwas anderes als…
• Lokale Netzwerke zum Thema Bildung
• einzelne Bildungseinrichtungen (z.B. eine Schule) plus ihr Umfeld
• Beteiligte: Bildungseinrichtungen und andere Akteuren: Vereine,
• kurzfristige, projektbezogene Netzwerke
Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung
• reine Austauschforen ohne gemeinsames Projekt
• Auf Dauer angelegte Vernetzungs- und Kommunikationsstruktur
• Quartiersmanagement
• Entwicklung eines abgestimmten (nicht unbedingt identischen)
lokalen Bildungskonzepts
• Institutionsübergreifendes Planen und Handeln
5
Seite 12
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
6
Das Biotop: Bildungspolitischer
Hintergrund
Das Biotop: Bildungspolitischer
Hintergrund
Vor welchem Hintergrund diskutieren wir über
Fragen und Herausforderungen bei der Gestaltung von
Bildungslandschaften?
Bildungslandschaften:
• Steigende politische Priorität von Bildung
• Problem der „Bildungsverlierer“
• Wie kann Kooperation zwischen ungleichen Partnern gelingen?
• extrem hohe Korrelation zwischen sozialem und Bildungshintergrund
• Wie können Kinder und Jugendliche davon optimal profitieren?
und Bildungserfolgen
• Wer initiiert diese Kooperationen? Wer hält sie am Leben?
• Ganztagsschulentwicklung als Motor von Kooperationen zwischen
Was ist die formale Grundlage? Wem sind Netzwerke gegenüber
Schulen und ihrem Umfeld
verantwortlich? Wer finanziert Kooperation?
• Wachsendes kommunalpolitisches Interesse an Bildung
• Stark ausdifferenzierte Fachlichkeit zwischen Jugendhilfe und Schule
7
8
Das Biotop: Bildungspolitischer
Hintergrund
Arten und Unterarten: Aktuelle
Entwicklungen
Grundsätzlich: Sehr dynamische Entwicklung
Chancen:
• BMBF-Programm „Lernen vor Ort“
• Verankerung eines subjektbezogenen Blicks quer durch die
• DJI-Programm „Lokale Bildungslandschaften“
Institutionen
• Stiftungsinitiativen, z.B. 1 Quadratkilometer Bildung (Berlin)
• Entwicklung von biographiebegleitenden Unterstützungssystemen
• Engagement des Städtetags
• Sozialräumliche Öffnung – quer durch die Institutionen
• Engagement einzelner Bundesländer (Beispiel: Thüringen)
• Orientierung auf Bildungserfolge – quer durch die Institutionen
• Neue Kooperationsmodelle, von denen die beteiligten Institutionen
profitieren
9
10
Arten und Unterarten: Beispiele aus der
Praxis
Weiterstadt, Hessen
11
DRK-Dokumentation
Seite 13
V o rtrag Peter Blec k m a n n
» Nachhaltige Kooperationen – Lokale Bildungslandschaften in Deutschland «
Weiterstadt (Forts.)
• Bildungsgesamtplan „Bildung aus einer Hand“
• Kooperationsvereinbarung Schule – Jugendhilfe
• Unterstützung der Schulen -> Ganztagsschulen durch
kommunale
Ressourcen
• Qualitätsansprüche der Stadt an die Schulen
• Neues Übergangsmanagement Kita – Grundschule –
weiterführende
Schulen mit dem Ansatz von individuellen Lerngeschichten
12
Weinheim, Baden-Württemberg
13
Seite 14
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Weinheim (Forts.)
Humus und Dünger: Gelingensbedingungen
• „Weinheimer Bildungskette“
• Engagement der Kommune:
• Koordinierungsstellen Job Central und Integration Central
-> Verbesserung der Kommunikation auf Augenhöhe
• Bildungsinnovationen in Kooperation mit dem „Regelbetrieb“ in
-> Förderung der Verbindlichkeit der Vereinbarungen
Schulen und Jugendhilfe
-> Investitionen in Bildung
• Neues Übergangsmanagement Kita-Grundschule
• Horizontale und vertikale Koordination
• Verzweigtes Netzwerk von Kooperationspartnern
-> „Übersetzung“ zwischen den Ebenen
• Gemeinsam getragener Prozess
• Entwicklung gemeinsamer Visionen und Leitbilder
-> z.B. individuelle Förderung
• Breite Beteiligung statt Verordnung von oben – auch innerhalb
der
Verwaltung
14
15
Vielen Dank!
Weitere Informationen:
www.dkjs.de
www.lebenswelt-schule.net
DRK-Dokumentation
Seite 15
V o rtrag Heidi Pelt o n e n
» Der Erfolg multiprofessioneller Teams in Finnlands Schulen «
Levels of promoting welfare
National norms and guidelines
Student welfare
- the multiprofessional cooperation in Finnish schools
Heidi Peltonen, Counsellor of Education,
Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt, Erfurt, 30.9.2008,
legislation
national core curriculum
Local level
Municipal level
- curriculum
- local solutions concerning welfare, safety and special support
School level
- curriculum
- interpretation
-
Practice
-
At all levels: cooperation in student welfare
For learning and competence
Finnish National Board of Education
Heidi Peltonen
+358403487271
[email protected]
For learning and competence
2
LEVELS OF THE CURRICULUM SYSTEM
Basic Education Act 1998
Main Contents of the National Core Curriculum
General National Objectives and
Distribution of lesson hours 2001
National Core Curriculum 2004 (NBE)
Teacher
training
(universities, NBE,
municipalities)
Local curriculum
(municipalities,
schools)
Study
materials
(publishing
houses, NBE)
Teaching and learning
For learning and competence
3
Basic guidelines for provision of education
Implementation of instruction
General support for studies
Instruction of pupils needing special support
Instruction of cultural and language groups
Learning objectives and core contents of education
Pupil assessment
Instruction in accordance with special educational task
or special pedagogical system
For learning and competence
4
THE STRUCTURE OF THE CURRICULUM
National Core Curriculum
Conception of learning, school culture
and learning environment, working
approaches
Distribution of hours
Language program
ICT-strategy
Integrative, cross-curricular themes
Subjects
Support
5
Seite 16
Subjects
For the curriculum, a plan is to be drafted that depicts the
objectives and key principles of pupil welfare
Cooperation
Evaluation and pupil assessment
Basic values, tasks and objectives
Subjects
Individual support to the child’s physical, psychological and social
development
Well-being, security and interaction of the school community
Preventing and taking care of different problems (absences;
bullying, violance and harassment; mental health issues; abuse of
intoxicating substances; accidents, misfortunes and deaths)
Cooperation
Transport to and from school and school meals
Guidance Pupil/student Welfare
For learning and competence
6
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
For learning and competence
Basis for education
Pupil/student welfare in the school laws
Holistic approach to well-being
child’s well-being as a prerequisite for learning
healthy growth and development
prevention and early intervention
subjective right to seek pupil welfare
Safety
safe and healthy learning environment
plan for safeguarding pupils against violence, bullying
and harassment
For learning and competence
7
Basic Education Act 477/2003
For learning and competence
8
Student welfare
-definition in Education Acts
Education shall be provided and organized according to
the pupils’ age and capabilities and so as to promote
pupils’ healthy growth and development.
Student welfare
”Student welfare refers to the promotion and maintenance of good learning,
good mental and physical health as well as social well-being of students,
and to activities improving their preconditions”.
The continuum of pupil welfare from pre-school education to upper
secondary education
Student welfare includes
Pupil welfare consists of both individual and communal support
both student welfare, in accordance with the curriculum approved by the
provider of education
Pupil welfare belongs to everyone in the school community
and student welfare services, which are
School health and dental care, school psychologists, school social
workers, school catering services
Pupil welfare services are usually coordinated by a multiprofessional
pupil welfare team
Cooperation with parents is important
– in the school health care referred to in the Primary Health Care Act
(school health nurses and doctors) and support to upbringing referred to
in the Child Welfare Act (school social workers and school
psychologists).
Education Acts 477, 478, 478/2003
For learning and competence
9
For learning and competence
10
Multiprofessional approach
Right to student welfare in basic education
Basic education
Pupil/Student wellfare
Students are entitled to free student welfare necessary for
participation in education.
Every school day students are entitled to a free, well organized and
full school meal.
General and vocational upper secondary education
The education provider shall ensure that students are given
information about health and social services and that he/she is
guided to seek these services.
Students are entitled to a free school meal.
11
For learning and competence
Traditional arena of multiprofessional work at school
Cross-sectoral cooperation in writing the curriculum
Pupil welfare is the concern of everyone working in the school
community
- early intervention and preventive practices
School health care, school social workers and psychologists
Pupil wellfare teams
Cooperation with parents
Cooperation outside the school
For learning and competence
12
DRK-Dokumentation
Seite 17
V o rtrag Heidi Pelt o n e n
» Der Erfolg multiprofessioneller Teams in Finnlands Schulen «
Early intervention
Early intervention
Pupil welfare
The continuum of welfare
Child health centre (0-6 years-olds)
Early childhood education and care
- subjective right to day care (0-6 years-olds)
- approximately 60 % of children
- Government Resolution Concerning the National Policy Definition
on Early Childhood Education and Care 2002
- National Curriculum Guidelines 2003
- EduCare: Care + education + instruction = an integrated whole
For learning and competence
13
Pre-school education
- 96% of 6 year olds
- early intervention as an objective
Before- and After-school activities
- pupils in grades 1-2 or pupils transferred to special
needs education
The role of the teacher essential
For learning and competence
14
General Educational Support – HOLISTIC APPROACH
School´s operational culture (official and unofficial rules, values…
Methods
Values
General Educational
Approach
Working
The conception
Approaches
of learning
Legislation
-cooperation between
home and school
- the learning plan
-guidance and counselling
-remedial teaching
-pupil welfare
-club activities
Pupil welfare team
responsibilities of
personality
Participation
The physical
environment
Psycho-social
support
Pupils needing
special support
Cooperation at school
Cooperation with
other parties
and so on
Guidance and
counselling
-provision of instruction
by activity area
-part-time special-needs
education
-IEP
For learning and competence
15
The new National Core Curriculum – a tool for promoting health
and social cohesion
Health education
Health learning and health literacy are considered as basic rights of
children and young people
Health education in Finland was recognized as an autonomous and
official school subject 2001
The content areas of health education:
1) actual health education and health promotion,
2) improving social skills and general life skills and
3) achieving security skills and capabilities,
Growth as a Person
Cultural Identity and Internationalism
Media Skills and Communication
Active Citizenship and Entrepreneurship
Responsibility for the Environment, Well-Being, and a
Sustainable Future
Safety and Traffic
Technology and the Individual
There is cross-curricular themes at general upper secondary
education, too.
Key principles and objectives of home-school
cooperation
Children and young people live within the spheres of influence of
school and home simultaneously.
This requires these two educational communities to cooperate and
interact in supporting the pupil's healthy growth and good learning
in a holistic way.
Home-school cooperation is to be defined in the curriculum in
collaboration with those in charge of implementing social and
health services in the municipality.
The school must cooperate with the parents or guardians so that
they can, for their part, support their children's purposeful learning
and schooling.
– with the intention that issues pertaining to health shall constitute the core of health
education
17
Seite 18
For learning and competence
For learning and competence
16
18
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
For learning and competence
Key principles and objectives of home-school
cooperation
Cooperation between home and school is implemented
at both the communal and individual level.
Interaction with the home adds to the teacher's
knowledge of the pupil and helps the teacher to plan and
implement the instruction.
The parents or guardians carry primary responsibility for
bringing up the child or young person.
The school supports the home's educational task and
takes responsibility for the pupil's education and
instruction as a member of the school community.
19
For learning and competence
Key principles and objectives of home-school
cooperation
The cooperation must be organized so that, with the
help of pupil welfare and a multi-professional
cooperative network, the pupil's schooling and wellbeing can be supported.
At the final stage of basic education, the parents or
guardians must be given an opportunity to discuss the
questions and possible problems associated with the
pupil's further education.
As necessary, the parents or guardians must also be
given a chance to discuss these issues with the pupil's
guidance counsellor and the various pupil welfare
experts.
For learning and competence
20
Links
Key principles and objectives of home-school
cooperation
21
The parents or guardians must be given information
about the curriculum, the provision of instruction, pupil
welfare, and opportunities to take part in home-school
cooperation.
This calls for the teachers to take the initiative in the
cooperation; it also requires the discussion of, and
provision of information about, the rights and
responsibilities of the parents or guardians, the teacher,
and the pupil.
www.edu.fi/english
www.oph.fi
The Finnish National Board of Education providing
support to schools in crisis situations
http://www.oph.fi/english/page.asp?path=447,488,76346
Mutual respect and equality among the parties must
serve as the starting point for cooperation.
For learning and competence
For learning and competence
22
DRK-Dokumentation
Seite 19
V o rtrag Heidi Pelt o n e n
» Der Erfolg multiprofessioneller Teams in Finnlands Schulen «
DAS FINNISCHE BILDUNGSSYSTEM
Schematische Darstellung des Bildungssystems
Im Zeichen von Bildung und Können
1
GRÜNDE FÜR DIE GUTEN LERNERGEBNISSE
IN FINNLAND
Lernkultur
Schulsystem
- einheitliche, nicht selektive
grundlegende Bildung
- zentrale Steuerung und
Unterstützung, lokale
Umsetzung
Qualifizierte und
geschätzte Lehrer,
guter Unterricht,
hoch qualifizierte
Lehrerausbildung
Individuelle
Förderungssysteme
Frühes Eingreifen
Aktive Schülerrolle
Im Zeichen von Bildung und Können
2
Seite 20
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
GESETZLICHE REGULIERUNG DES
GRUNDLEGENDEN BILDUNGSSYSTEMS
Schulgesetz und Verordnung
Allgemeine nationale Ziele und Stundentafel
Rahmenlehrplan
Lehreraus- und
fortbildung
Lokaler Lehrplan
Lernmaterialien
Unterricht und Lernen
Im Zeichen von Bildung und Können
3
Evaluierung und Schülerbeurteilung
DIE STRUKTUR DES SCHULISCHEN LEHRPLANS IN FINNLAND
Grundwerte, Aufgaben und Ziele
Stundentafel
Sprachprogramm
ICT-Strategie
Integrative, fächerübergreifende Themenbereiche
Fächer
Fächer
Fächer
Zusammenarbeit
Lernkonzeption, Schulkultur und Lernumgebung
Allgemeine und spezifische Förderung
Schullaufbahnberatung Schülerbetreuung
4
Im Zeichen von Bildung und Können
DRK-Dokumentation
Seite 21
W o rkshop 1
Workshop 1
Die Qualitätsdebatte in der
Schulsozialarbeit – Verfahren zur
systematischen Qualitätsentwicklung
diese Handlungsgrundsätze gemeinsam mit
dem Kooperationspartner Schule mit Leben,
verabreden Ziele und setzen Konzepte in
die Praxis um. Qualitätsentwicklung ist ein
fortlaufender Prozess, bei dem der PARITÄTISCHE seine Träger unterstützt.
Vortrag: Dr. Karsten Speck, Universität Potsdam,
Institut für Erziehungswissenschaft
Praxisbeispiel: Elvira Kriebel,
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e. V.
Moderation: Juliane Ostrop, Deutsches Rotes Kreuz –
Generalsekretariat
In seinem einführenden Vortrag ging
Dr. Karsten Speck auf die Anlässe und
Begründungen für die Qualitätsdebatte in
der Schulsozialarbeit ein und unterstrich,
dass die Qualitätsdebatte kein Modethema,
sondern durch neue förderpolitische und
professionsinterne Anforderungen langfristig bedeutsam ist. So hat diese Debatte
nicht nur Vorteile nach innen (z. B. Transparenz, Zielorientierung), sondern auch nach
außen (z. B. Legitimation, Zufriedenheit der
Adressat/innen). Weiterhin beschrieb er die
Dimensionen und ein Verfahren zur Qualitätsentwicklung. Dieser theoretische Input
wurde aus Praxissicht von Elvira Kriebel
ergänzt. Sie beschrieb aus Trägersicht und
der Berliner Perspektive die Qualitätsentwicklung in der Kooperation von Jugendhilfe und Schule. So entwickelte der PARITÄTISCHE Grundlagenpapiere wie die Leitlinie
» Jugendhilfe macht Schule « und die Leistungsbeschreibung » Schulbezogene Jugendhilfe « und schloss 2005 mit der Berliner
Senatsverwaltung eine Rahmenvereinbarung ab. Weiterhin stellte Frau Kriebel einen
der fünf Handlungsgrundsätze der Qualitätsentwicklung näher vor: Kooperation
mit Schulen. In der Praxis füllen die Träger
Seite 22
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Im weiteren Verlauf des Workshops wurden
der Mehrwert einer gelungenen Kooperation, gute Rahmenbedingungen sowie
Beiträge von Jugendsozialarbeit und Schule
diskutiert und am Schluss auch drei Forderungen aufgestellt. Die Diskussionsbeiträge
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des
Workshops zeigte, dass das Thema von
großem Interesse ist, die Umsetzung vor Ort
aber sehr verschiedenen und unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Kurz angerissen
wurde auch die Debatte um die Begrifflichkeit » Schulsozialarbeitschulbezogene
Jugendhilfe – Jugendsozialarbeit an Schulen
etc. « Die einzelnen Ergebnisse sind im Folgenden stichpunktartig zusammengefasst:
Welchen Mehrwert haben die Kinder und
Jugendlichen von der Kooperation?
• Professionalisierungsdebatte wird auf
die schulbezogene Jugendsozialarbeit
übertragen
• Transparenz (Ziele, Kriterien)
• Nachweis, Kontrolle
• Quantitative Verbreitung wächst
(Grundschule, Sonderschule)
• Überprüfbare Ziele formulieren
• Kompetentes Auftreten (Image)
• Keine Einzelinstrumente, sondern
systematische Q-Entwicklung
• Leitfaden zur grundsätzlichen
Herangehensweise für unterschiedliche
Kooperationsformen
• Rahmenbedingungen und
Rahmenvereinbarungen
• Praxishilfen für die Umsetzung
vor Ort
• Zufriedenheit der Adressaten
• Einwerbung von neuen Fördermitteln
• Darf nicht nur ein Projekt bleiben
• Gemeinsame Gremien
Welchen Beitrag können die Jugendsozialarbeit
und die Schule zur Kooperation
leisten?
• Vorteile der Schule klar machen
• Von Schule und Träger gemeinsam
entwickeltes Konzept
• Kernprofil Schulsozialarbeit
deutlich machen
• Mit Angeboten auf Schule zugehen, die
die Schule auch braucht
• Jugendhilfe und Jugendsozialarbeit muss
sich ihrer fachlichen Professionalität
bewusst sein
• Begriffsunklarheiten beseitigen
• Beirat Schule – Träger –
Schulsozialarbeit
• Schulsozialarbeit muss gesteuert werden
(Konzept auf Landesebene)
Forderungen an die Politik und Gesellschaft
Welche Rahmenbedingungen sind für eine
gelungene Kooperation nötig?
• Was ist leistbar bei den bestehenden
Rahmenbedingungen?
• Vernetzung
• Gemeinsame Schulungen und
Fortbildungen
• Gemeinsame Umsetzung von
Projekten
• Gemeinsamer Prozess der
Qualitätsentwicklung
• Ressourcen (strukturell, personell)
• Ohne Schulleitung wird es schwierig
• Prozess muss ständig weiter laufen
(Wirksamkeit)
• Auch mal » Nein « sagen, wenn die
Bedingungen nicht stimmen
• Berufskulturelle Unterschiede und
Barrieren überwinden
• Arbeitsteilung
• Leistungsvereinbarungen
Jugendamtträger
• Muss von ALLEN mitgetragen
werden
• Eigener Leistungsparagraph im
SGB VIII
• Jugendhilfeplanung und
Schulentwicklungsplanung muss
zusammengeführt werden
• Langfristige Förderung
DRK-Dokumentation
Seite 23
Work sh op 2
W o rkshop 1 – Vortr a g
» B e r u f s o r i e n tierung in der Schule «
Dr. Karsten Speck
Universität Potsdam
1. Welche Anlässe und Begründungen gibt es für die Qualitätsdebatte?
Qualitätsdebatte in
der Schulsozialarbeit
Dr. Karsten Speck
Universität Potsdam
Institut für Erziehungswissenschaft
Karl-Liebknechtstraße 24-25
14415 Potsdam
Fon: 0331-977-2697
Fax: 0331-977-2067
Email: [email protected]
Homepage: www.schulsozialarbeit.net
Bundesweite Fachtagung
am 30.September 2008 in Erfurt
2. Was ist das Neue an der Qualitätsdebatte?
• Übertragung neuer Steuerungsmodelle, Ökonomisierung
im Sozial- und Bildungsbereich, knappe öffentliche Mittel
• Professionalisierungsdebatte in Sozialer Arbeit und Schule
mit einer Übertragung auf die schulbezogene JSA
• zunehmende quantitative Verbreitung, jugend- und
schulpolitische sowie förderpolitische Bedeutung der
schulbez. JSA (PISA, Ganztag, Grund-/Sonderschulen.)
These:
3. Vorteile einer Qualitätsentwicklung
1. Von der Strukturqualität zur Ergebnisqualität
2. Von Globalzielen zu überprüfbaren Indikatoren
und Ergebnissen bzw. Wirkungen
Die Qualitäts- und Evaluationsdebatte ist einerseits
eine Reaktion auf einen sozial-, bildungs- und
finanzpolitischen Druck von außen. Klärungsbedürftig ist, inwiefern daraus ein „professionsinterner Qualifizierungsimpuls“erwachsen kann.
Mögliche Vorteile nach innen
• Verständigung über eigene Ziele und Kriterien (Transparenz)
• Klarheit und Orientierung für eigene Arbeit (Zielorientierung)
• fachliche Impulse (Innovation und Qualifizierung)
3. Von Einzelinstrumenten und Qualitätsstandards zur
systematischen Qualitätsentwicklung.
• Bestätigung bzw. Gewissheit über (Miss-)Erfolge (Aufklärung)
4. Von der Input- zur Outputsteuerung (Kopplung an
Qualitätsindikatoren in Aushandlungen u. Förderungen)
• Nachweis der Einhaltung von Vorgaben/Zielen (Kontrolle)
Mögliche Vorteile nach außen
• stärkere Ausrichtung auf Adressaten (Zufriedenheit)
• kompetentes Auftreten gegenüber Politik u. Öffentlichkeit (Image)
These:
Die Qualitätsdebatte ist kein Modethema, sondern
durch neue förderpolitische und professionsinterne Anforderungen langfristig bedeutsam.
4. Qualität setzt sich aus mehreren Dimensionen zusammen!
1) Konzeptdimension
z.B. Realisierbarkeit, Fachlichkeit, Konkretisierung, Passung
Aktualität der Konzeption,
2) Strukturdimension
z.B. personelle, räumliche,
materielle, sächliche und
finanzielle Rahmenbedingungen
3) Prozessdimension
4) Ergebnisdimension
z.B. Art und Weise der
Leistungserbringung,
Kooperation, Datenschutz
z.B. Nutzung, Zufriedenheit,
Zielerreichung, Angebotsbreite,
Wirkungen, Kosten-Nutzen
• Einwerbung neuer Fördermittel (Legitimation)
These: Eine Qualitätsentwicklung hat nicht nur Vorteile nach
außen, sondern auch nach innen.
5. Verfahren zur Qualitätsentwicklung
1. Vorgespräche und Situations- und Sozialraumanalyse
2. Konzeptionsentwicklung bzw. -fortschreibung
3. Abschluss und Aktualisierung einer allg. Kooperationsvereinbarung
4. Abschluss einer jährlich. Ziel- u. Qualitätsentwicklungsvereinbarung
5. Vereinbarung von Leistungsbeschreibung und Schlüsselprozessen
6. Planung, Durchführung, Dokumentation, Auswertung und
Verbesserung von Einzelfallhilfen, Projekten und Kooperation
7. Kollegiale Beratung, Weiterbildung, Supervision, Qualitätszirkel
8. Stärken-Schwächen-Analyse und Planung von Verbesserungen
9. Erstellung und Diskussion eines Berichtes
10. zurück zum Anfang: Arbeitsschritt 1
zusätzlich:
These: Qualität ist messbares Konstrukt, das sich aus mehreren
Dimensionen zusammensetzt.
Seite 24
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
a) Schulinterne Projektgruppe,
b) Regionale Arbeitsgemeinschaft,
c) regelmäßige Planungs- und Auswertungsgespräche
Abbildung 8:
4.8 Instrument 1a: Vorderseite Karteikarte
Abbildung 9:
4.9 Instrument 1a: Rückseite Karteikarte
DRK-Dokumentation
Seite 25
W o rkshop 1 – Vortr a g
Dr. Karsten Speck
Universität Potsdam
Abbildung 10:
4.19 Instrument II Raster für die Planung und Auswertung von Projekten
Abbildung 12:
4.12 Instrument IV: Stärken-Schwächen-Analyse
Seite 26
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
5.3 Einflussfaktoren Konzeptqualität
4.11 Instrument III: Netzwerkanalyse
Schulleitung
Lehrer
Kriterium
Schüler (7-10)
• 1. offen
• 2. teilgebunden
• 3. gebunden
Schultyp
•
•
•
•
Kooperationskonzept
• 1. Kooperationskonzept mit Standards
• 2. Schulprogramm/Trägerkonzept
mit Aussagen zur Kooperation
• 3. keine Aussagen zur Kooperation
Kooperations-akteure und
Trägerschaften
• 1. schulische Akteure
• 2. innerschulische Akteure
• 3. außerschulische Akteure
Kooperationsmotive
und -nutzen
•
•
•
•
Schüler (5-6)
Sponsoren
Sozialamt
Eltern
schulbezogenes Projekt
der Jugendhilfe
Polizei
Arbeitsagentur
Erziehungsberatung
Drogenberatung
Angebote
Träger
ASD
Jugendamt
GF:
Träger
AG
Sozialrau
m
Dimensionen
1. personelle
2. informative
3. zeitliche
4. räumliche
5. finanzielle
6. materiell-sächliche
7. strukturelle
Rahmenbedingungen
z.B. Qualifikation
der Akteure
z.B. Kooperationserfahrungen der Akteure
1. adressatenbezogene
2. akteursbezogene
3. institutionenbezogene
4. sozialräumliche
Kriterium
Kooperationsphase
Kooperationsinhalte
und
Kooperationsbreite
1. schulpädagogische Qualifikation
2. sozialpädagogische HS-Qualifikation
3. sozialpädagogische FS-Qualifikation
4. sonstige pädagogische Qualifikation
5. sonstige Qualifikation
6. ohne Qualifikation
Kooperationsmodell
1. keine Kooperationserfahrungen
2. pos./neg. Kooperationserfahrungen
3. pos./neg. Kooperationserfahrungen
mit dem konkreten Partner
Kooperationsbarrieren
5.6 Einflussfaktoren Ergebnisqualität
Kriterium
1. Hauptschule
2. Realschule
3. Gymnasium
(4. Grundschule, Sonderschule, BBS?)
5.5 Einflussfaktoren Prozessqualität
5.4 Einflussfaktoren Strukturqualität
Kriterium
Dimensionen
Ganztagsform
Dimensionen
1. Initiation, 2. Implementation
3. Institutionalisierung, 4. Weiterentwicklung
1. Begleitung einzelner Schüler/Klassen
2. gemeinsame Fortbildungen
3. außerunterrichtliche Angebote
4. unterrrichts-/fachbezogene Angebote
5. Entwicklung gemeinsames Ganztagskonzept
6. schulische Entwicklungsarbeit (Steuergruppe, Schulprogrammarbeit, Schulentwicklung)
1. additiv
2. ablehnend-distanziert
3. hierarchisch
4. Partnerschaftlich
1. individuelle
2. berufskulturelle
3. organisationsbezogene
4. örtliche/sozialräumliche
5. überörtliche
6.1 Ausgewählte Literatur
Dimensionen
Kooperationsadressaten
1. Schüler, 2. Lehrer, 3. Eltern
Kooperationsebenen
1. Einzelpersonen, 2. Gruppen,
3. Organisation, 4. Organisationsübergreifend
Kooperationsniveaus
1. Konsultation und informativer Austausch
2. unabgestimmte, getrennte Angebotsentwicklung, -durchführung u. -auswertung
3. abgestimmte, arbeitsteilige Angebotsentwicklung, -durchführung u. -auswertung
4. gemeinsame Angebotsentwicklung, -durchführung und -auswertung (auch Kernbereich)
5. angebotsbezogene und -übergreifende,
schulische Vernetzung und Weiterentwicklung
6. angebotsbezogene und -übergreifende,
sozialräumliche Vernetzung/Weiterentwicklung
Kooperationsbewertung
1. Leistungserbringung, 2. Informiertheit, 3. Inanspruchnahme, 4. Zufriedenheit, 5. Erfolgsbewertung, 6. Zielerreichung (Effektivität) + KostenNutzen-Relation (Effizienz) und 7. Aneignung
Bolay, E. 2004a: Kooperation von Jugendhilfe und Schule. Forschungsstand und Forschungsbedarf,
In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, 35. Jg., H. 2, 18-39
Bolay, E./Flad, C./Gutbrod, H. 2004: Jugendsozialarbeit an Hauptschulen und im BVJ und BadenWürttemberg, Abschlussbericht der Begleitforschung zur Landesförderung, Tübingen
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.) 1996ff: Materialien
zur Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendhilfe. QS-H. 1ff., Bonn.
Gerull, P./ Evangelischer Erziehungsverband e.V. (EREV) 2000: Hand- und Werkbuch Soziales
Qualitätsmanagement. Konzepte und Erfahrungen, Hannover
Heiner, M./ Meinhold, M./ von Spiegel, H./ Staub-Bernasconi, S. 1998: Methodisches Handeln in der
Sozialen Arbeit, 4. erw. Aufl., Freiburg.
Meinhold, M. 1998: Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit, 3. Aufl.,
Freiburg.
Merchel, J. (Hrsg.) 1999a: Qualität in der Jugendhilfe, Kriterien und Bewertungsmöglichkeiten, 2.
Aufl. Münster.
Olk, T./ Speck, K. 2004: Trägerqualität in der Schulsozialarbeit, In: Archiv für Wissenschaft und
Praxis der sozialen Arbeit, 35. Jg., H. 2, S. 67-86
Speck, K. 2006: Qualität und Evaluation in der Schulsozialarbeit. Konzepte, Rahmenbedingungen
und Wirkungen, Wiesbaden
Speck, K./ Olk, T. 2004: Qualitätsstandards, Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation in der
Schulsozialarbeit, In: Hartnuß, Birger/ Maykus, Stephan (Hrsg.): Handbuch Kooperation von
Jugendhilfe und Schule. Ein Leitfaden für Praxisreflexionen, theoretische Verortungen und
Forschungsfragen, Frankfurt a.M., S. 923-953
Speck, K. 2007: Einführung Schulsozialarbeit, München/Basel
von Spiegel, H. (Hrsg.) 2004: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit, München.
von Spiegel, H. 1993: Aus Erfahrung lernen. Qualifizierung durch Selbstevaluation, Münster.
DRK-Dokumentation
Seite 27
W o rkshop 1 – Praxi s b e i s p i e l
Elvira Kriebel
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
Weshalb PARITÄTISCHE Qualitätsentwicklung in der
Kooperation von Jugendhilfe und Schule?
Spitzenverband Einflussnahme auf die Gestaltung der Berliner
Workshop 1
Sozial-, Finanz- und Gesellschaftspolitik. Hier
insbesondere auch: Vertretung der Belange von
Kindern und Jugendlichen.
Input Elvira Kriebel:
Interessenvertretung: 600 selbständige
Dachverband
Qualitätsentwicklung in der Kooperation
von Jugendhilfe und Schule
Mitgliedsorganisationen (davon 200 anerkannte
Träger der freien Jugendhilfe, davon 90 in
ständiger Kooperation mit Schulen).
Gelingende
Bundesweite Fachtagung am 30. September 2008 in Erfurt
Folie 2
PARITÄTISCHE Qualitätsentwicklung: Grundlagenpapiere, Vereinbarungen …
Vielfalt an Berliner Kooperationsangeboten:
Seit Jahren vielfältigste
bezirkliche Kooperationsangebote
Seit 2001 Schulstationen
an Grundschulen
Seit 2006 Sozialarbeit - alle
Hauptschulen
Unterschieden nach Leistungsvarianten, Themen,
1999 Entwicklung von Leitlinien „Jugendhilfe macht Schule“
Zielgruppen …
Keine vergleichbare Ausstattung und Standards
„Modellprogramm“ (noch 35 Angebote)
Antwort auf Gewaltvorkommnisse
Landesprogramm mit 30 Projekten
individuelle Unterstützung „verhaltensorigineller“
SchülerInnen auch während der Unterrichtszeit
Vom ESF-Programm in Haushaltsfinanzierung
Schuldistanz verhindern, Schulabschluss sichern
Neu: Kooperationsvertrag mit Schulen
Seit 1994 Schülerclubs an
Grund- und Hauptschulen
Kooperation Jugendhilfe / Schule =
Bedeutendes Thema
2001 Studie zur Kooperation von Jugendhilfe und Schule
2004 Leistungsbeschreibung Schulbezogene Jugendhilfe
„Rahmenvereinbarung zur Kooperation von Schulen
mit freien Trägern der Jugendhilfe zwischen der
2005 Berliner Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Sport
und dem PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband
Berlin“ (Kooperationsvereinbarung)
Planung: ab 2009 Sozialarbeit an Grundschulen und Berufsschulen.
bislang: Kein Berliner Gesamtkonzept!
Folie 3
Folie 4
Qualitätsentwicklung PARITÄTISCHER Träger Fünf Handlungsgrundsätze:
zur Kooperation mit Schule
2006
2008
2008 Positionspapier zu Sozialarbeit an Grundschulen
zur Beratung von SchülerInnen
zur Beratung Eltern
zur Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und
Zum Handlungsgrundsatz: Kooperation mit Schulen
1. Zweck
Leitfaden zur grundsätzlich einheitlichen Herangehensweise für die unterschiedlichsten Kooperationsformen
2. Geltungsbereich
Selbstverpflichtung für alle Paritätischen Träger der
Schulbezogenen Jugendhilfe
3.
Mitgeltende
Dokumente
Berliner Schulgesetz
SGB VIII / Berliner Ausführungsgesetz zum KJHG
SGB III
Weitere Dokumente (PARITÄTISCHE Papiere,
Vernetzung im Sozialraum
Trägerkonzepte …)
zur sozialen Arbeit mit Gruppen
4. Zielgruppe Verantwortliche Leitungen und MitarbeiterInnen des
Trägers und der Schule
Plus Anlagen: MindMaps, Praxishilfen …
5.
Grundsätze
Folie 5
Seite 28
Folie 6
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Partnerschaftlichkeit, gleichberechtigte Zusammenarbeit,
gemeinsame Projektentwicklung und Durchführung ….
zum Handlungsgrundsatz: Kooperation mit Schulen
zum Handlungsgrundsatz: Kooperation mit Schulen
Intensivierung der Zusammenarbeit zum Nutzen der
6. Ziele
SchülerInnen
8.
Ressourcen
Fachkompetenz der Professionen
Strukturelle Ausstattung
Zeitkontingente für Kooperationsaufgaben
Bewertung
9. Qualitätssicherung
Evaluierung der Zielerreichung - Kriterien sind zu
vereinbaren
Bündelung v. Aktivitäten und Ressourcen
gemeinsame Analyse, Konzepte, Handlungsstrategien,
Festlegung von Verantwortlichkeiten
gemeinsame Gestaltung des Schulentwicklungsprozesses
Vereinbarung von Regeln, abgestimmte Verfahren der
Zusammenarbeit
7. Formen
/
Methoden
gemeinsame Gremien
gemeinsame Schulungen, Fort- und Weiterbildung sowie
10.
Datenschutz
Berücksichtigung der Datenschutzgesetze
11. Schlussbemerkung
Die vorliegende Entwurfsfassung ist aktuell überarbeitet
und noch nicht verabschiedet (Planung: Okt. 08)
Supervision
Arbeitsteilung, gemeinsame Umsetzung von Projekten im
Schulalltag …
Folie 7
Folie 8
Vielen Dank
Wie weiter?
Qualitätsentwicklung als fortlaufender Prozess, Träger füllen
Handlungsgrundsätze mit Leben:
… überprüfen die spezifische Situation vor Ort
… passen Konzepte an und konkretisieren diese
… verabreden Ziele
… setzen Konzepte in die Praxis um
… dokumentieren und bewerten die Ergebnisse … .
Gemeinsam
mit dem
Kooperationspartner Schule
Der PARITÄTISCHE unterstützt seine Träger und …
… diskutiert Handlungsgrundsatz zur Kooperation neu
… erarbeitet weitere Instrumente: Z.B. Vorlage für Zielvereinbarung,
Elvira Kriebel
Referentin Schulbezogene Jugendhilfe
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin
Tel.: +49 (0)30 / 860 01 – 166
Email: [email protected]
Homepage: www.paritaet-berlin.de
Fragebogen
… diskutiert über weitere Handlungsgrundsätze (z.B. zum Kinderschutz
in der Kooperation Jugendhilfe und Schule, §8a, SGB VIII)
Folie 9
DRK-Dokumentation
Seite 29
W o rkshop 1 – Praxi s b e i s p i e l
Elvira Kriebel
Seite 30
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
DRK-Dokumentation
Seite 31
W o rkshop 1 – Praxi s b e i s p i e l
Elvira Kriebel
Seite 32
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
DRK-Dokumentation
Seite 33
W o rkshop 1 – Praxi s b e i s p i e l
Elvira Kriebel
Seite 34
Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Berlin e.V.
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
DRK-Dokumentation
Seite 35
Work sh op 2
W o rkshop 2
» B e r u f s o r i e n tierung in der Schule «
Workshop 2
Berufsorientierung in der Schule
Vorstellung der » Zukunft fördern - vertiefte Berufsorientierung gestalten « in Nordrhein-Westfalen (Regionaldirektion
NRW der Bundesagentur für Arbeit, nordrhein-westfälische
Ministerien für Schule und Weiterbildung, für Generationen,
Familie, Frauen und Integration und Stiftung Partner für
Schule NRW)
Vortrag : Dörthe Koch, Stiftung Partner für Schule NRW
Praxisbeispiel : Oliver Decka, Vorstellung der Umsetzung der
Initiative – Modul 1 Berufsorientierung einen Raum geben
(BoB), Gemeinschaftshauptschule an der Kleiststraße in
Mülheim an der Ruhr
anderem besagt, dass jede Schule einen
verantwortlichen Studien – und Berufswahlkoordinator benennt, der flankierend
ein Fortbildungsangebot durchlaufen kann
(http://www.partner-fuer-schule.nrw.de/
stubo.php). Zudem schließt jede Schule
mit der örtlichen Berufsberatung eine
Kooperationsvereinbarung, um die Zusammenarbeit und die Berufsorientierung an
der Schule abzustimmen und zu gestalten.
Als ergänzendes Angebot wurde » Zukunft fördern - vertiefte Berufsorientierung
gestalten « entwickelt, um den Schulen ein
Programm anzubieten, mit dem diese Maßnahmen zur Berufsorientierung finanziert
werden können (http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Unterricht/Faecher/Berufs_Studienorientierung/index.html).
Moderation: Sandra Schulz, Der PARITÄTISCHE Thüringen
Die Initiative » Zukunft fördern – vertiefte
Berufsorientierung gestalten « ist eine Initiative zur Unterstützung der Berufsorientierung an den Schulen in NRW, gemeinsam
getragen von der Regionaldirektion NRW
der Bundesagentur für Arbeit, des Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW,
des Ministerium für Generationen, Familie,
Frauen und Integration NRW und der Stiftung Partner für Schule NRW
(www.zukunft-foerdern.nrw.de).
Zur Entstehungsgeschichte des Programms:
Bereits im Mai 2007 wurde im Rahmen des
Ausbildungskonsens NRW gemeinsam ein
Rahmenkonzept entwickelt und beschlossen, welches die Berufsorientierung als
einen Bestandteil der schulischen individuellen Förderung beschreibt. Aufbauend auf
diesem Konzept wurde eine neue Rahmenvereinbarung zwischen dem Ministerium
für Schule und Weiterbildung NRW und der
Regionaldirektion der Bundesagentur für
Arbeit getroffen, welche verschiedene Maßnahmen beinhaltet. Zum einen fußt hierauf
ein neuer Erlass des Ministeriums, der unter
Seite 36
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Insgesamt stehen im Jahr 2008 15 Millionen
Euro zur Verfügung, wobei die Fördesumme 7,5 Millionen Euro seitens der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit beinhaltet und 7,5 Millionen Euro seitens des
Ministeriums für Schule und Weiterbildung
aus bereiten Lehrerstellen zur Kofinanzierung eingebracht wird.
Durch diese in seiner Art einmalige Initiative werden ein Großteil der Schüler/innen
in NRW erreicht (Zahlen siehe Präsentation
Frau Koch), so dass flächendeckend und
zentral gesteuert die Berufsorientierung
umgesetzt wird. Durch die Initiative gelingt
es, die verschiedenen Akteure der Berufsorientierung zusammenzubringen und Ihnen
gemeinsam eine Hilfe in Form von zehn
wählbaren Modulen in die Hand zu geben.
Darüber hinaus werden eine landesweite
Qualitätssicherung und der nachhaltige
Wissenstransfer der Ergebnisse sowie die
qualitative Weiterentwicklung des Programms garantiert.
Nachfragen zu den verschiedenen
Modulen ergaben:
• Die Module sind nicht starr, sondern an
die jeweilige Schule vor Ort anpassbar.
• Die verschiedenen an die einzelnen
Module gekoppelten Fördersummen
(zwischen 1.500 und 8.000 Euro)
werden an die Schulen gezahlt.
• Die Schulen wählen die Module nicht
nach der Höhe der Fördersumme,
sondern gestalten die Auswahl der
Module bewusst nach Passung ins
Schulprogramm, nach bereits bestehender Maßnahmen zur Berufsorientierung
sowie nach den Bedürfnissen ihrer
Schülerinnen und Schüler.
• Die Schulen sind durch die Teilnahme
an der Initiative verantwortlich in die
Umsetzung der Maßnahme eingebunden, sie müssen Verpflichtungserklärung
unterschreiben, die u. a. beinhaltet, dass
Lehrer/innen die Umsetzung der
Module an der jeweiligen Schule begleiten, vor- und nachbereiten sowie die
nachhaltige Verankerung ins Berufswahlprogramm der Schule gestalten.
• Die einzelnen Module zielen auf die
Aktivierung zum Selbsthandeln der
Lehrer/innen und Schüler/innen ab.
Diskussionsstoff bot das Kompetenzfeststellungsverfahren (Modul 3):
• Im Rahmen eines früheren Förderprogramms des Ministeriums für Arbeit,
Gesundheit und Soziales gab es bereits
eine Förderung für Kompetenzfeststellungsverfahren im Rahmen des » Kompetenzcheck NRW «. Die durchführenden Träger beklagen, dass die finanzielle
Ausstattung im Verhältnis zum
früheren Programm geringer ausfällt
und die Schwierigkeit besteht, großen
Klassen und mehrzügige Schulen adäquate Verfahren anbieten zu können.
• Kompetenzfeststellungsverfahren
allgemein sind oftmals unverhältnismäßig schwer und unverständlich, sowohl
für die Jugendlichen als auch für die
Personen, die mit der Auswertung
betraut sind.
• Der Nutzen dieser Kompetenzfeststellungsverfahren muss insbesondere dann
hinterfragt werden, wenn die Ergebnisse
keine Anwendung finden.
Verschiedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops beklagten die schwierige
Zusammenarbeit zwischen den Schulen und
der Jugendhilfe:
• Schulen werden auf der Suche nach
Kooperationspartnern mit Angeboten
von Seiten der freien Träger der Jugendhilfe überhäuft, so dass sich für sie die
Auswahl schwierig gestaltet.
• Folge ist, dass die Schulen zum Teil
jegliche Kommunikation abblocken.
• Erschwerend kommt hinzu, dass aufgrund des Informationsdefizits das
Verständnis auf beiden Seiten fehlt.
Einigkeit herrschte darüber, dass die Initiative » Zukunft fördern « und die damit
verbundenen auf Landesebene gesteuerten
Kooperationen Vorbildcharakter für andere
Bundesländer haben. Auch wenn Kooperationen kein » Allheilmittel « sind und mit
zahlreichen Problemen zu kämpfen haben,
werden sie als grundlegend eingeschätzt,
wenn sie nicht nur auf dem Papier existieren
und die Kooperationspartner mit – und nicht
nebeneinander agieren. Bei allen Bemühungen um Netzwerke und Kooperationen
sollten die wichtigsten Partner/innen die
Schüler/innen im Mittelpunkt stehen. Der
Erfolg der Berufsorientierung hängt vom
Grad der Individualität der Maßnahme/des
Projektes ab, was vor allem beinhaltet, dass
sowohl Sozialpädagog/innen als auch Lehrer/innen ehrlich hinsichtlich der
Möglichkeiten der Jugendlichen sind.
DRK-Dokumentation
Seite 37
W o rkshop 2 – Vortr a g
Dörthe Koch
Stiftung Partner für Schule NRW
Partnerschaft von Schule und Wirtschaft
Das P-P-P Modell in NRW
STIFTUNG PARTNER FÜR SCHULE NRW
Schule
„Zukunft fördern –
vertiefte Berufsorientierung gestalten“
Das Land NRWKommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
finanziert die operative
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Arbeit der Stiftung
Gemeinsame Projekte
zur Schulentwicklung mit
Unternehmen / Stiftung
Projektvorstellung
Düsseldorf, 06. März 2008
Wirtschaft &
Unternehmen
Dörthe Koch
Die Stiftung akquiriert
Unternehmen und
Unterstützung für Schule
Stiftung Partner für Schule NRW
Erfurt, 30. September 2008
2 30. September 2008
Philosophie der Stiftung
Organigramm der Stiftung Partner für Schule NRW
ƒ Stärkung des Engagements der Wirtschaft für die Schulen in NRW
ƒ Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung
Kuratorium
Kuratorium––
Vors.
Vors.
Ministerin
MinisterinSommer
Sommer
Schirmherr
Schirmherr
Ministerpräsident
Ministerpräsident
Jürgen
JürgenRüttgers
Rüttgers
ƒ Öffnen und Qualifizierung der Schulen für die Kooperation mit der
Wirtschaft Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Stiftungsrat
Stiftungsrat
Vors.
Vors.Staatssekretär
Staatssekretär
Wienands
Wienands
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
ƒ Bündelung des Themas Übergang Schule/Beruf/Hochschule auf
Landesebene
Stiftung
StiftungPartner
Partnerfür
fürSchule
SchuleNRW
NRW
Motto: Gute Schulen brauchen starke Partner
Schulen
Schulen
Wirtschaft
Wirtschaft
Institutionen
Institutionen
3 30. September 2008
Die Stifter
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
4 30. September 2008
Die Projektarbeit der Stiftung
Apple Computer GmbH
• IBM Deutschland
GmbH
BildungsverlagEINS
• Intel GmbH
Cisco Systems GmbH
• ish NRW GmbH
Cornelsen Verlag
• Kamps- Brot und
GmbH & Co. oHG
Backwaren GmbH
Deutsche BP AG
•
Kommunikation Metro
2008 –AG
„Zukunft fördern“
•
Microsoft Deutschland
Deutsche Bundesbank
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
GmbH
ENRW Energie
• NRW.BANK
Nordrhein-Westfalen
• Regio iT aachen gmbh
GmbH
• RWE Rhein-Ruhr AG
Fujitsu Siemens
Computers GmbH
• Schroedel Verlag
GmbH
Gelsenwasser AG
• Siemens Business
Gmünder Ersatzkasse
Services GmbH & Co.
(GEK)
OHG
Hewlett-Packard GmbH
• SIGNAL IDUNA
Versicherung
• SK-Stiftung CSC –
Cologne-ScienceCenter
• Sun Microsystems
GmbH
• SuSE Linux GmbH
• T-Systems
• Texas Instruments
Deutschland GmbH
• ThyssenKrupp AG
• Unfallkasse NRW
• Vodafone D2 GmbH
I. Projektbereich:
II. Projektbereich
Übergang Schule Beruf
Schul- und
Unterrichtsentwicklung,
Schulsponsoring
(PBL: Detlef Kaenders)
Projekte:
(PBL: Sven Dombrowski)
• Partnerbetriebe fürKommunikation
jede Schule in 2008 – „Zukunft fördern“
NRW
Zielgruppe 1: NRW-Schulen Projekte:
• Gigs
• Zukunft fördern
• Stubos (Qualifizierung für die Studien
und Berufswahlkoordinatoren)
• Servicestelle Individuelle
Förderung für Gütesiegelschulen
• RWE-Kompetenzchecker
• SeniorenExperten NRW
• Mädchen wählen Technik
• Wir wollen
• Go!toschool – Unternehmerische
Selbstständigkeit an Schule
• Individuelle Übergangsberatung
• Betrieb und Schule
5 30. September 2008
Seite 38
Multiplikatoren
Multiplikatoren
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
6 30. September 2008
Zukunft fördern
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Eine Initiative der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit,
des Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW,
des Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW
sowie der Stiftung Partner für Schule NRW
8 13. Juni 2008
7
Modul 1
Zukunft fördern – Projektrahmen
Berufsorientierungsbüro (BOB)
Zukunft fördern – 10 Module zur vertiefenden Berufsorientierung
Zukunft fördern
BerufsKompetenzfestVertiefte
vertiefte Berufsorientierung
gestaltenBerufsorienorientierungsstellungs-
Berufsorientierungsbüro (BOB)
camp
Berufsorientierung
einen Raum
geben
Orientierung
schaffen
Schülerfirmen
Schülerbetriebspraktika im
Ausland
Selbstständigkeit
erproben
verfahren in der
Jahrgangsstufe 8
tierung an
Förderschulen
Kompetenzen
Mit Handicaps
Förderkurse für
Migrantinnen
und Migranten
individuell
fördern fördern“
einen Weg in den
Kommunikation 2008
– „Zukunft
Beruf finden
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Horizonte
erweitern
Duales
Orientierungspraktikum in der
Sekundarstufe II
Studienorientierung
schaffen
Theaterpädagogisches Berufswahltraining für
Migrantinnen
und Migranten
Berufsorientierung
über Sprache
fördern
Quali-Spiel
Berufsorientierung
für Jugendliche
mit Migrationshintergrund
Auftritt: Beruf
Zielgruppe
ƒ Ganztagshauptschulen
ƒ Ganztagsförderschulen
ƒ Gesamtschulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Beschreibung
Zielgruppe
NRW-Schulen
Das Berufsorientierungsbüro
(BOB) ist1:eine
zentrale
Anlaufstelle für die Berufswahlorientierung an einer
Schule und dient als Informations- und Beratungszentrum
für Schülerinnen und Schüler.
Information
Sammlung berufsbezogener Informationsmaterialien, wie Blättern zur Berufskunde, Zeitungsartikel,
Literatur, Filme, Beispiel-Bewerbungsmappen, Berufsinfowand, Praktikumsbörse. Durchführung von
berufsorientierenden Maßnahmen.
Zusätzliche Informationen finden Sie im BOB – Ordner der Stiftung Partner für Schule NRW.
Projektzahlen 2008: Schulen ca. 1.000; 1206 Modulmaßnahmen; Schülerinnen und Schüler ca. 50 000
Gesamtförderung: 15.860.000 €(Regionaldirektion NRW und MSW)
Fördersumme pro Schule:
5000 €
10 13. Juni 2008
9 13. Juni 2008
Modul 2
Modul 3
Berufsorientierungscamp
Kompetenzfeststellungsverfahren
Zielgruppe
Zielgruppe
(Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs)
ƒ Ganztagshauptschulen
ƒ Ganztagsförderschulen
ƒ Hauptschulen
ƒ Gesamtschulen
ƒ Förderschulen
ƒ Gesamtschulen
ƒ Realschulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Beschreibung
Zielgruppe
NRW-Schulen
Berufsorientierungscamps
sind in der 1:
Regel
mehrtägige,
praxisbezogene Fortbildungen für Schulklassen, die
außerhalb der Schule stattfinden und von außerschulischen
Trainern unterstützt werden.
Ablauf
1. Phase: Test zur Berufsorientierung
Bearbeitet werden insbesondere Fragen wie:
Wie finde ich meinen Beruf?
Wo liegen meine Stärken?
Welche Berufe werden in meiner Region angeboten?
Welche Anforderungen stellt die Berufswelt an mich?
Wie bewerbe ich mich?
Fördersumme pro Schule:
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
2. Phase: Auswertung der Testergebnisse
3. Phase: Präsentation der Schülerarbeiten
Fördersumme pro Schule:
5000 €
7500 €
11 30. September 2008
12 30. September 2008
DRK-Dokumentation
Seite 39
W o rkshop 2 – Vortr a g
Dörthe Koch
Stiftung Partner für Schule NRW
Modul 4
Modul 5
Berufsorientierung an Förderschulen
Förderkurse für Migrantinnen und Migranten
Zielgruppe
Zielgruppe
ƒ Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem
Förderbedarf ab Jahrgangsstufe 8
ƒ Schülerinnen und Schüler des 7 und 8 Jahrgangs
ƒ Hauptschulen
ƒ Förderschwerpunkte Lernen, Emotionale und soziale
Entwicklung, Sprache
ƒ Förderschulen
ƒ Gesamtschulen
ƒ Förderschwerpunkte Hören und Kommunikation,
Kommunikation
Sehen, Geistige Entwicklung,
Körperliche2008
und – „Zukunft fördern“
motorische EntwicklungZielgruppe 1: NRW-Schulen
ƒ Realschulen
ƒ Gymnasien
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Beschreibung
Beschreibung
Die vertiefte Berufsorientierung an Förderschulen verbessert die individuellen Voraussetzungen zur
Berufswahlreife von Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen und Behinderungen. Die gezielte
Förderung von Selbsteinschätzungsprozessen der Jugendlichen soll ihre Fähigkeit stärken, mit mehr
Realitätssinn ihre Berufswahlvorstellungen zu entwickeln und sich insbesondere durch den
Bewertungsblick "von außen" selbstbewusst, kritisch und realistisch wahrzunehmen.
Fördersumme pro Schule:
Aufbauend auf den Fördermaßnahmen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 erhalten Schülerinnen und
Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 mit Sprachschwierigkeiten gezielte individuelle Unterstützung
in Form von Berufsorientierungs-AGs mit einem Schwerpunkt auf der Sprachförderung. Die Kurse
dienen dem Ausgleich von Defiziten im Bereich der sprachlichen Ausbildungsreife sowie der
Förderung der Berufswahlkompetenz.
Fördersumme pro Schule:
4000 €
4000 €
13 30. September 2008
14 30. September 2008
Modul 6
Modul 7
Schülerfirmen
Auslandspraktika
Zielgruppe
Zielgruppe
ƒ Hauptschulen
ƒ Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis
11 aller allgemein bildenden, weiterführenden Schulen
ƒ Förderschulen
Beschreibung
Beschreibung
Im Rahmen der Berufsorientierung
gründen2008
Schülerinnen
Kommunikation
– „Zukunft fördern“
und Schüler Schülerfirmen, die ihre berufliche Perspektive
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
um den Aspekt der Selbstständigkeit erweitern.
Schülerbetriebspraktika im Ausland sind
Schulveranstaltungen, die
meist im Rahmen
von – „Zukunft fördern“
Kommunikation
2008
Schulpartnerschaften organisiert
werden.
Zielgruppe
1: NRW-Schulen
Die Kombination von Betriebspraktikum und
Auslandserfahrung verbessert die Chancen der Schulabgängerinnen und Schulabgänger auf einen erfolgreichen
Einstieg in das spätere Berufsleben erheblich.
Schülerfirmen
ƒ geben Unterrichtsstoff eine praktische Bedeutung
ƒ regen Jugendliche an zu organisieren, zu planen, zu kooperieren, zu kommunizieren und zu präsentieren
ƒ leisten praktische Berufsorientierung und öffnen den Blick für die unternehmerische Selbstständigkeit
ƒ vermitteln Einblicke in die berufliche Wirklichkeit beim Umgang mit Hindernissen und Rückschritten
ƒ vermitteln ein nachhaltiges Wissen über ökonomische Themen
Fördersumme pro Schule:
Auslandsbetriebspraktika dienen als Teil der schulischen Ausbildung folgenden Zielen:
ƒ Kennen lernen der ökonomischen, technologischen, sozialen und kulturellen Lebensbedingungen des
jeweiligen Landes
ƒ Erweiterung der allgemeinen und berufsbezogenen fremdsprachlichen Kompetenzen
ƒ Überprüfung von Berufsentscheidungen unter Einbeziehung realer Chancen, die die europäische und
weltweite Marktwirtschaft jungen Menschen bietet
8000 €
Fördersumme pro Schule:
2000 €
15 30. September 2008
16 30. Septemner 2008
Modul 9
Modul 8
Theaterpädagogisches Berufswahltraining für
Migrantinnen und Migranten: Auftritt Beruf
Duales Orientierungspraktikum in der Sek. II
Zielgruppe
Zielgruppe
ƒ Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II an
allen allgemein bildenden, weiterführenden Schulen
ƒ Hauptschulen, Förderschulen
ƒ Gesamtschulen mit hohem Migrantinnen- und
Migrantenanteil
Beschreibung
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Beschreibung
Das Duale Orientierungspraktikum ermöglicht
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
exemplarische Einblicke in die akademische
Qualifizierungsphase eines Studiengangs und in
die korrespondierende berufliche Praxis.
Es unterstützt so Jugendliche der Sekundarstufe II
dabei, sich in der Vielfalt weiterführender
Bildungsmöglichkeiten zu orientieren.
Insbesondere Schülerinnen und Schüler aus eher bildungsfernen Herkunftsmilieus oder mit
Migrationshintergrund sollen ihre Potenziale besser erkennen und ermutigt werden, höher qualifizierende
Bildungsgänge anzustreben (Fachhochschulreife, allgemeine Hochschulreife, doppelt qualifizierende
Bildungsgänge des Berufskollegs).
Fördersumme pro Schule:
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Das theaterpädagogische Berufswahltraining unterstützt
den Berufswahlprozess durch
ƒ Stärkung des Bewusstseins der Schülerinnen und Schüler
für Ihre vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen
ƒ Verbesserung der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
ƒ Sensibilisierung für das persönliche und berufliche Umfeld
Erweiterung der Berufswahlspektrums.
Im szenischen Spiel, durch Phantasiereisen und mit anderen Mitteln des Theaters werden
Fragen des Berufsalltags bearbeitet, Vorstellungen über Berufsfelder betrachtet und schwierige
Alltagssituationen thematisiert.
1500 €
Fördersumme pro Schule:
17 30. September 2008
Seite 40
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
2500 €
18 30. September 2008
Modul 10
Quali-Spiel Berufsorientierung für Jugendliche mit
Migrationshintergrund
Zukunft fördern – Projektrahmen
Zukunft fördern – 10 Module zur vertiefenden Berufsorientierung
Zielgruppe
Zukunft fördern
BerufsKompetenzfestVertiefte
vertiefte Berufsorientierung
gestaltenBerufsorienorientierungsstellungs-
Berufsorientierungsbüro (BOB)
ƒ Hauptschulen
ƒ Förderschulen
ƒ Gesamtschulen mit hohem Migrantinnenund Migrantenanteil
Beschreibung
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Das "Quali-Spiel" ist ein spielerisch orientierter Weg zur
Berufsfindung, das speziell für den Einsatz an Schulen mit
hohem Migrantinnen- und Migrantenanteil entwickelt wurde
und das eine interkulturelle Ausrichtung hat. Im Spiel erleben
die Jugendlichen, wie sich die eigenen Voraussetzungen
und ihr persönlicher Einsatz positiv auf die berufliche Karriere
auswirken können, aber auch, wo Schwierigkeiten auftreten können.
Das "Spiel" wird von geschultem Personal aus Lehrern und
Sozialpädagogen geleitet.
Fördersumme pro Schule:
camp
Berufsorientierung
einen Raum
geben
Orientierung
schaffen
Schülerfirmen
Schülerbetriebspraktika im
Ausland
Selbstständigkeit
erproben
verfahren in der
Jahrgangsstufe 8
tierung an
Förderschulen
Kompetenzen
Mit Handicaps
Berufsorientierung
über Sprache
fördern
individuell
fördern fördern“
einen Weg in den
Kommunikation 2008
– „Zukunft
Beruf finden
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Horizonte
erweitern
Duales
Orientierungspraktikum in der
Sekundarstufe II
Theaterpädagogisches Berufswahltraining für
Migrantinnen
und Migranten
Studienorientierung
schaffen
Quali-Spiel
Berufsorientierung
für Jugendliche
mit Migrationshintergrund
Auftritt: Beruf
Projektzahlen 2008: Schulen ca. 1.000; 1206 Modulmaßnahmen; Schülerinnen und Schüler ca. 50 000
2000 €
Gesamtförderung: 15.860.000 €(Regionaldirektion NRW und MSW)
20 30. September 2008
19 30. September 2008
Zukunft fördern – Ziele des Projektes
Zukunft fördern – Anmeldungen
ƒ Zukunft fördern etablieren, als sinnvolles und nachhaltiges Instrument der
vertiefenden Berufsorientierung in NRW
ƒ Fundierte Berufswahlorientierung anbieten, die SchülerInnen unterstützt die
richtige und bessere Berufswahlentscheidung zu treffen
ƒ Dienstleitungsorientierung und Servicequalität in der Umsetzung des
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Programms berücksichtigen
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
ƒ Ein gerechtes Vergabesystem entwickeln und umsetzen, das Akzeptanz schafft
ƒ Effektives und schlankes Verwaltungssystem, Effizienz der Ressourcen
ƒ Qualitätssicherung und nachhaltiger Wissenstransfer der Ergebnisse und
qualitative Weiterentwicklung des Programms
ƒ Steigerung des Bekanntheitsgrades des Programms und der Auftraggeber durch
gelungene Öffentlichkeitsarbeit
ƒ 47,7% der weiterführenden
Schulen möchten am Projekt
partizipieren (1345 von 2833
weiterführenden Schulen)
129
163
ƒ 74% aller HS und 75% aller
GES in NRW haben Kommunikation
sich für das
2008 – „Zukunft fördern“
Programm beworben.
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
195
ƒ 55% aller FS in NRW haben
sich für das Programm
beworben.
326
528
ƒ Fazit: Zukunft fördern erreicht
die anvisierte Zielgruppe
Förderschulen
Hauptschulen
Realschulen
21 30. September 2008
Gesamtschulen
Gymnasien
22 30. September 2008
Bedarfsstruktur NRW
Zukunft fördern – Anmeldungen
ƒ 47,7% der weiterführenden
Schulen möchten am Projekt
partizipieren (1345 von 2833
weiterführenden Schulen)
Förderkurse für
Migrantinnen
und Migranten
129
163
ƒ 74% aller HS und 75% aller
GES in NRW haben Kommunikation
sich für das
2008 – „Zukunft fördern“
Programm beworben.
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
195
ƒ 55% aller FS in NRW haben
sich für das Programm
beworben.
326
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
528
ƒ Fazit: Zukunft fördern erreicht
die anvisierte Zielgruppe
Förderschulen
Hauptschulen
Realschulen
Gesamtschulen
Gymnasien
23 30. September 2008
24 30. September 2008
DRK-Dokumentation
Seite 41
W o rkshop 2 – Vortr a g
Dörthe Koch
Stiftung Partner für Schule NRW
Bedarfsstruktur NRW
Zahlen, Daten, Fakten zur Vergabe
Gesamte Verteilung der Module und Finanzen im Projekt
Arnsberg
Detmold
Düsseldorf
Köln
Gesamtverteilung der
– „Zukunft25,96%
fördern“ 23,07%
22,22% 2008
13,03%
Schulen in Nordrhein- Kommunikation
Westfalen/ Bezirksregierungen
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Münster
Gesamt
15,72%
100,00%
Absolute Verteilung der
Finanzen im Projekt Zukunft
fördern /Bezirksregierung
1.506.000€
769.500€
1.529.000€
1.614.500€
855.500€
6.304.500€
Prozentuale Verteilung der
Finanzen im Projekt Zukunft
fördern / Bezirksregierung
23,89%
12,21%
24,25%
25,61%
14,05%
100,00%
25 30. September 2008
26 30. September 2008
Zukunft fördern – Gerechte Vergabe
Zahlen, Daten, Fakten zur Vergabe
Ergebnisse:
Verteilung der Module und Finanzen im Projekt (Stand 01.06.)
Modul
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
ƒ Jede Hauptschulen, die sich für das Projekt Zukunft fördern beworben hat, erhält
mindestens ein Modul
ƒ Alle neuen Ganztageshauptschulen (Bewerbung) mit 30% Zuschlag erhalten ein BOB
Förderung
5.000 €
Kommunikation
7.500 € 5.000 € 2008
4.000–€ „Zukunft
4.000 € fördern“
8.000 €
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
2.000 €
1.500 €
2.500 €
2.000 €
26
37
63
62
ƒ Jede GES und FSKommunikation
erhält mindestens
ein– Modul
2008
„Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
ƒ Weitestgehend alle RS und GY konnten bedient werden
ƒ gerechte Verteilung der Module auf die Bezirksregierungen
Anzahl
275
296
232
58
99
60
ƒ jeder Kreis bzw. jede kreisfreie Stadt hat Module erhalten
ƒ 94,51 % der aller Kommunen in NRW haben mindestens eine Projektschule
ƒ Zielgruppen- und Prioritätenkonformität wurde eingehalten
Gesamt €
1.375.000
2.220.000 1.160.000 232.000
396.000
480.000
52.000
55.500
157.500
105.400
28 30. September 2008
27 30. September 2008
Qualitative und quantitative Projektsteuerung
Information & Partizipation
Projektdatenbank
Projektdatenbank
Steuergremien
Steuergremien
Bezirksregierungen:
Bezirksregierungen:
Obere
ObereSchulaufsicht
Schulaufsicht
Arbeitsagentur,
Arbeitsagentur,
Teams
TeamsU25
U25
Berufsberater/innen
Berufsberater/innen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Schulträger
Schulträger
Zukunft
Zukunftfördern
fördern
Schulämter:
Untere
Schulämter:Untere
Schulaufsicht
Schulaufsicht
Regionale
Regionale
Übermanagements
Übermanagements
Quantitative
Quantitative
Datenerhebung
Datenerhebung
Hochschulen
Hochschulen
29 30. September 2008
Seite 42
Zwischennachweise
Zwischennachweise
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Zukunft
Zukunftfördern
fördern
Befragungen
Befragungen
Zukunftstreffen
Zukunftstreffen
Zentrale
Zentraleinhaltliche
inhaltliche
Vorgaben
Vorgaben(Leitfäden)
(Leitfäden)
30 30. September 2008
„Zukunft fördern –
vertiefte Berufsorientierung gestalten“
Zukunft Fördern – aktueller Projektstand
Veranstaltungsplanung
15.11.208
ƒ Auftaktveranstaltung „Zukunft fördern“ (9. April 2008)
31.12.08
ƒ „Zukunftstreffs“: Informelle Gesprächsrunden in verschiedenen Regionen u. a. mit
Kommunikation 2008
– „Zukunft fördern“
Vertretern der Bezirksregierungen
/ Schulleitungen
/ RD / MSW / U-25Teamleitern /
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Lehrern / Wirtschaftsvertretern
(ab Mai 2008)
Kongress
KongressZukunft
Zukunftfördern
fördern//Auftakt
Auftakt2009
2009
Modulumsetzung
Modulumsetzung//Zukunftstreffen
Zukunftstreffen
BO-Camp
//Regionalisierung
August
BO-Camp
Regionalisierung
Kommunikation
2008 – „Zukunft
fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
15.08.08
Abschluss
AbschlussVergabe
Vergabe––Phase
Phase22
ƒ BO-Camp-Event in Düsseldorf (20. - 22. August 2008)
Abschluss
AbschlussVergabe
Vergabe––Phase
Phase11
ƒ „Zukunft fördern“-Fachkongress (15. November 2008)
ƒ „Zukunft fördern“-Ausstellung im MSW und/oder der Regionaldirektion. Gezeigt
werden Projektdokumentationen (Fotos, Erlebnisberichte etc.) von Schülerinnen und
Schülern
15.05.08
Kick-Off-Presseauftakt; operative Umsetzung, Datenbank
Entwicklung Leitfadenordner; Versand der Zusagen;
Freischaltung Portal
April
März
31 30. September 2008
Impressionen und Fragen
32 30. September 2008
Impressionen und Fragen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Kommunikation 2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
33 30. September 2008
34 30. September 2008
STIFTUNG PARTNER FÜR SCHULE NRW
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
Kommunikation
2008 – „Zukunft fördern“
Zielgruppe 1: NRW-Schulen
Stiftung der Wirtschaft und der Landesregierung NRW
Dörthe Koch
Stiftung Partner für Schule NRW
Erfurt, 30. September 2008
35
10. August 2007
35 13. Juni 2008
DRK-Dokumentation
Seite 43
W o rkshop 3
Workshop 3
Welche Kompetenzen, Methoden und
Netzwerke gibt es zur Prävention und im
Umgang mit Schulverweigerung und
Schulmüdigkeit?
Vortrag: Christoph Schwamborn, Stiftung SPI, Berlin
Praxisbeispiel: Christine Helmken, Leiterin des Kooperationsprojektzentrums für Schule und Beruf, » KidZ « Kreativ in die
Zukunft – geschlechtsspezifische Projekte für Schulverweigerinnen und Schulverweigerer, DRK-Kreisverband Bremen
Moderation: Mahmut Kural, Deutsches Rotes Kreuz Generalsekretariat
Zu Beginn des Workshops stellte Christoph
Schwamborn von der Stiftung » Sozialpädagogisches Institut ›Walter May‹ « (SPI)
das ESF-Modellprogramm » Schulverweigerung – Die 2. Chance « vor. Mit diesem
Programm, dessen Standorte im Rahmen
der neuen Förderphase von 75 auf 200
aufgestockt werden, soll ein Beitrag zu dem
Ziel der Bundesregierung geleistet werden,
die Zahl der Schulabbrecherinnen und
Schulabbrecher zu halbieren. Das Konzept
des Programms setzt explizit auf eine enge
Kooperation. Zwischen Jugendhilfe und
Schule ist eine verbindliche schriftliche
Kooperationsvereinbarung sogar eine Fördervoraussetzung. Darüber hinaus bestehen
standortabhängig enge Kooperationen
u. a. zur Schulpsychologie, Arbeitagenturen,
Jobcentern und zur Polizei.
An diesem Vortrag anschließend referierte
Christine Helmken, Leiterin des Zentrums
Schule und Beruf beim DRK-Kreisverband
Bremen, über das geschlechtshomogene
Schulverweiger/innen-Projekt
» KidZ – Kreativ in die Zukunft «. Neben
dem geschlechtshomogenen Ansatz liegt ein
Seite 44
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
wesentlicher Unterschied zum vorangegangenen Bundesprogramm in der Zielgruppendefinition: Während » Schulverweigerung – Die 2. Chance « sich an Schülerinnen
und Schüler zwischen dem 12. Lebensjahr
und der letzten Jahrgangsstufe richtet, widmet sich KidZ jungen Menschen zwischen
16 und 18 Jahren. Dabei setzt auch dieses
Projekt auf Kooperation und das bereits seit
mehreren Jahren. Aus der Einsicht heraus,
dass Schule allein mit dieser Zielgruppe
überfordert sei, wurde zur Institutionalisierung der Kooperation zwischen Schule und
Jugendhilfe die Schulgesetzgebung geändert
werden. Die mehrjährige Kooperationserfahrung zeige nun, dass alle beteiligten von
der Zusammenarbeit profitierten. Entscheidend für die Jugendhilfe sei es dabei, durch
einen früheren Zugang zu den jungen Menschen zu erhalten.
Im Verlauf der an die Vorträge folgenden
Diskussion wurden folgende die Kooperation betreffende Fragen erörtert:
Welchen Mehrwert haben die Kinder und
Jugendlichen von der Kooperation?
• passgenaue Angebote
• mehr Flexibilität in der Arbeit mit den
jungen Menschen
• Veränderung der Schulkultur
• Jugendhilfe als Anwalt
• erweitertes Setting
• multiprofessioneller Ansatz
Welche Rahmenbedingungen sind für eine
gelungene Kooperation nötig?
• Die Kooperation muss gewollt sein.
• Kooperation auf Augenhöhe
• verbindliche
Kooperationsvereinbarungen
• Kooperationen müssen längerfristig
angelegt sein.
• finanzieller Rahmen
Welchen Beitrag können die Jugendsozialarbeit
und die Schule zur Kooperation leisten?
• JSA: Vernetzung
• Schule: sächliche und personelle
Ressourcen
• Schule mehr planerische Ressourcen
• Professionalität
• Wille zur Kooperation
• Wissen um das » andere « System
• Geduld mit der/dem » Anderen «
Forderungen an die Politik und Gesellschaft
• adäquater finanzieller Rahmen
• Schule muss mehr fördern als
fordern
• Qualifizierung von Schulsozialarbeiter
muss hervorgehoben werden
• mehr integrierte Gesamtschulen
DRK-Dokumentation
Seite 45
W o rkshop 3 – Vortr a g
Christoph Schwamborn
Stiftung SPI, Berlin
Begrifflichkeiten
Fachtagung: „Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt“
30. Sept. 2008, Erfurt
Schulverweigerung
– Die 2. Chance
ein Programm der Initiative
„Jugend und Chancen – Integration fördern“
des BMFSFJ
Schulverweigerung
aktive und passive Formen
• aktiv: wiederholtes unentschuldigtes Fehlen oder
eine aktive Störung des Unterrichts
• passiv: häufiges entschuldigtes Fehlen (inhaltl. nicht
mehr nachvollziehbar) oder
physische Anwesendheit im Unterricht, aber kein
Interesse am Unterrichtsgeschehen (psychisch
abwesend)
• Mischformen möglich (z.B. häufiges Zuspätkommen)
• Prävention
• Schulaversion, Schulverweigerung, Kurzzeitbzw. Intervall-Schwänzen
• fehlendes Datenmaterial zur Häufigkeit
Initiative Jugend und Chancen –
Integration fördern
• Europäische Beschäftigungsstrategie
• Ziele der Bundesregierung: nationale
Qualifizierungsinitiative
• BMFSFJ: Initiative „Jugend und Chancen –
Integration fördern“
Ziele des Programms
neue Förderperiode 2008-2011
01. September 2008 bis 31. August 2011
• 75 Koordinierungsstellen können ihre Arbeit
fortsetzen
• 83 neue Koordinierungsstellen nehmen die
Arbeit auf
• insgesamt gibt es damit z. Zt. bundesweit 158
Koordinierungsstellen
• rund 42 weitere Koordinierungsstellen sollen
noch folgen
Seite 46
• Integration von Schülerinnen und Schülern mit
schulverweigernder Haltung in das
Regelschulsystem
• Senkung der Zahl der Schulabbrecherinnen und
Schulabbrecher, dadurch Erhöhung der
Chancen auf einen Ausbildungsplatz
• Weiterentwicklung kommunaler Strukturen auf
der Systemebene
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Zielgruppe
Schülerinnen und Schüler
• ab dem Alter von 12 Jahren und bis maximal
zum Beginn der letzten Klassenstufe
• die eine Hauptschule, eine Förderschule oder
eine andere Schulform besuchen, auf der der
Erwerb eines Hauptschulabschlusses möglich ist
• die ihren Schulabschluss belegbar durch aktive
oder passive Schulverweigerung gefährden
Kooperation mit Jugendhilfe
• Kooperation mit der öffentliche Jugendhilfe ist ebenfalls
eine Fördervoraussetzung
• Der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe muss
schriftlich die aktive Unterstützung zusichern
• Die Koordinierungsstelle muss sich an der Hilfeplanung
nach dem SGB VIII beteiligen
• Die Koordinierungsstelle muss ggf. mit dem Träger, der die
Hilfe zur Erziehung erbringt zusammenarbeiten
Netzwerkmanagement
Koordination
Elternarbeit
Kontrolle und
Steuerung des
Hilfeprozess
langfristige,
persönliche,
spezifische,
sozialpäd.
Beratung
CASEMANAGER
Kooperation mit Schule
• Kooperation mit Schule ist eine
Fördervoraussetzung
• Schule muss schriftl. die aktive Unterstützung und
Mitarbeit in Gremien zusichern
• Schule verpflichtet sich, personelle und sächliche
Ressourcen in das Programm ein zu bringen
(Deputatsstunden und/oder Räumlichkeiten)
Aufgaben der
Koordinierungsstellen
zwei Ebenen:
• individuelle Fallarbeit
(Case Management)
• Strukturarbeit
(Netzwerkmanagement)
Kompetenz
feststellungund AssessmentVerfahren
Entwicklungsund Bildungsplan
Elektronische
Fallakte
Anleitung
von Fallkonferenzen
DRK-Dokumentation
Seite 47
W o rkshop 3 – Vortr a g
Christine Helmken
Leiterin des Kooperationsprojektzentrums für Schule und Beruf
Netzwerkstruktur
Workshop 3
Senatorin f.
Arbeit,
Frauen,
Gesundheit,
Jugend u.
Soziales
Welche Kompetenzen, Methoden und
Netzwerke gibt es zur Prävention
und im Umgang mit Schulverweigerung
und Schulmüdigkeit
Amt für
Soziale
Dienste
Deutsches
Rotes Kreuz
Kreisverband
Bremen
Allgemeine
Berufsschule
Bremen
Senatorin f.
Bildung
und
Wissenschaft
Praxisbeispiel:
geschlechtshomogene Schulmeiderprojekte
im Zentrum für Schule und Beruf
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Gesamtstruktur zsb
-Kernbereich
Übergeordnete Aufgaben (Leitung, EDV etc.)
KidZ I
SchulverweigerinnenProjekt
Praktikumsunterstützung Psychologische Hilfestellung
PC-Angebote
Individuelle Qualifizierung
Seminare
Einzelberatung
BP–Klassen
Arbeitsgemeinschaften
KidZ III
SchulverweigererProjekt
Tandem
Ausbildungsorientierun
g und vorberufliche
Qualifizierung für
MigrantInnen
ABS
Allgemeine
Berufsschule
Bremen
BeLeM
Kinderbetreuung
Berufliche Lebensplanung für junge Mütter
NAHlos
In-Jobs U
25
Spagat
Berufsvorbereitung
für junge Mütter
Einzelprojekte:
In-Jobs
U56 in T
Fachtagungen
Erfolgreiche
olgrei
olg
reiche
che Kooperationen
Ko
Koope
operat
ration
ionen
enetc.
zwischen
zwisch
zwi
schen
en Jugendhilfe
J
und Schule fördern
Aktionstage
2008
Erfurt / 30.September
30.Se
Seite 48
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Eckdaten:
Angebotsstruktur
2,5 Mitarbeiter/in-Stellen für 8
Teilnehmer/innen
ganztägiges Angebot an 5 Tagen/Woche
Altersstruktur: 16 – 18 Jahre
durchschnittliche TN-Dauer 1 - 1,5 Jahre
Ziel: Bewältigung der 1. Schwelle von der
Schule in Beruf/Ausbildung
geschlechtshomogene Projekte
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
theoretischer Unterricht (Allgemeinbildung, berufsbezogen)
praktischer Unterricht / Arbeitserfahrungen (einschl. Praktika)
sozialpädagogische Hilfen (individuelle kleinschrittige
Förderplanung)
Sozialtraining einschl. medien- und erlebnispäd. Angebote
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Kompetenzen im Arbeitsfeld:
langjährige praktische Erfahrungen mit dem
Arbeitsfeld und der Zielgruppe
langjährige Erfahrungen in der Kooperation
Jugendhilfe - Schule
Beteiligung an bundesweitem fachlichen
Austausch
Einbindung in regionale Netzwerke
Begleitung durch externe Fachleute
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Warum geschlechtshomogen?
Warum geschlechtshomogen?
Große Unterschiede bei:
den Gründen für die Verweigerungshaltung
der Form der Verweigerung
den individuellen Lebenssituationen
der Passung von Angeboten (inhaltlich,
methodisch)
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
DRK-Dokumentation
Seite 49
W o rkshop 3 – Vortr a g
Christine Helmken
Leiterin des Kooperationsprojektzentrums für Schule und Beruf
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Eckdaten der Zielgruppe
Koop. Jugendsozialarbeit - Schule
Bildungsferne (1/2 – 4 Jahre)
Warum wird kooperiert:
Biografische Brüche (63 %)
Einsparung von Mitteln (Synergieeffekte),
jeder Partner trägt nur einen Teil der
Gesamtprojektkosten
Leistungsstand / -vermögen (5.-6. Kl)
Armutserleben (ca. 80 %)
Sucht (ca. 25 %, Tendenz steigend)
Bündelung von know how, Interdisziplinarität,
ganzheitlicher Ansatz
Delinquentes Verhalten
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Koop. Jugendsozialarbeit - Schule
Gelingensbedingungen:
Einbindung der Sozialpädagogen/in in
Jugendhilfestrukturen
Angemessene Strukturen der Teamarbeit
Begleitung durch externe Gremien (Praktiker
u. Theoretiker aus Jugendhilfe und Schule)
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Seite 50
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Koop. Jugendsozialarbeit - Schule
Koop. Jugendsozialarbeit - Schule
Entstehung der Kooperation mit Schule:
Änderung der Schulgesetzgebung
Eine Zusammenarbeit mit der ABS bestand
bereits vorher = persönliche Kontakte
Unterstützung durch die senatorischen
Behörden bei der Projektentwicklung
Einsicht der Schule, dass sie bei dieser
Zielgruppe allein überfordert ist
Wer profitiert von der Kooperation:
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Die TN, da ihnen ein passgenaues Angebot
unterbreitet werden kann
Bildungsbereich insgesamt, da so adäquate
Angebote zur Verfügung stehen
Jugendhilfe, da diese einen präventiven
Zugang zu den TN erhält
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Die Schulmeiderprojekte: KidZ
Koop. Jugendsozialarbeit - Schule
Was noch hilfreich wäre:
Größere Flexibilität an Schulen (u.a.
Arbeitszeit, Stundenpläne etc.)
Tatsächliche gemeinsame Projektverantwortung
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
...für weitere Fragen stehe ich gerne zur
Verfügung
Bessere Absicherung des Jugendhilfeanteils
an den Projekten
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
Erfolgreiche Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Schule fördern
Erfurt / 30.September 2008
DRK-Dokumentation
Seite 51
W o rkshop 4
Workshop 4
Die Rolle der Jugendsozialarbeit/
Schulsozialarbeit in Ganztagsschulen
Vortrag: Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte,
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Münster
Praxisbeispiel: Davorka Bukovčan, AWO Düsseldorf e. V.;
sowie Lydia Hübner-Kleeberg, Schulleiterin der offenen
Ganztagsgrundschule für Sprachförderung
» Rudolf-Hildebrandt « Düsseldorf
Moderation: Sonja Kienzle, BAG örtlich regionaler Träger
der Jugendsozialarbeit e. V.
Im Workshop 4 » Die Rolle der Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit in Ganztagsschulen « stellte Frau Prof. Dr. Stuckstätte
in einem Vortrag ausgewählte Ergebnisse
aus der Untersuchung » Sozialpädagogische
Herausforderungen in der Ganztagshauptschule – Ergebnisse qualitativer Interviews
mit Schulsozialarbeiter/innen und Lehrer/
inne/n aus elf Ganztagshauptschulen in
Nordrhein-Westfalen « vor. Unter anderem
ging sie dabei auf Ergebnisse zur Einbindung der Schulsozialarbeit in den Ganztag
ein und stellte Weiterentwicklungsbedarfe,
gewünschte Kooperationsfelder und Perspektiven für die Kooperation aus Sicht der
verschiedenen Akteure vor.
Die Kooperationsbeziehungen zu Schule
in Düsseldorf wurden von Frau Bukovčan
vorgestellt und erläutert. Sie stellte die fachlichen Schwerpunkte und Handlungsfelder
der Kooperation mit Schulen der AWO
Düsseldorf e. V. vor.
Frau Hübner-Kleeberg, Schulleiterin der
städtischen Förderschule Rudolf-Hildebrand-Schule mit Förderschwerpunkt
Sprache in Düsseldorf stellte die Schule vor
und erläuterte das Konzept des Bereichs der
Seite 52
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
offenen Ganztagsgrundschule. Sie beschrieb
die Kooperationsbeziehungen zu den verschiedenen Akteuren mit ihren Rahmenbedingungen, Ansprüchen, Herausforderungen und Chancen für die Akteure und die
Schüler und Schülerinnen.
Nach dem theoretischen Input und der Vorstellung der Praxisbeispiele wurde im Workshop anhand von vier Leitfragen diskutiert.
Folgende Ergebnisse ergaben
die Diskussion:
Welchen Mehrwert haben die Kinder und
Jugendlichen von der Kooperation?
• Kinder und Jugendliche profitieren von
den unterschiedlichen Professionen. Die
unterschiedlichen Blickrichtungen sind
Chance und Bereicherung für die Kinder
und Jugendlichen.
• Kinder und Jugendliche profitieren von
der Schule als Lebenswelt. Sie » verändert
ihr Gesicht « in positiver Weise und wird
für die Schüler/innen attraktiver.
• Kinder und Jugendliche profitieren von
der Entlastung des Schulbetriebs durch
die Schulsozialarbeit.
• Die Netzwerkarbeit und der Aufenthalt
an verschiedenen Orten bietet einen
positiven Mehrwert für die Schüler/innen und ihre Entwicklung.
• Bei besonderem Unterstützungsbedarf
können die Kinder und Jugendlichen in
ihrem gewohnten Umfeld verbleiben.
Welche Rahmenbedingungen sind für eine
gelungene Kooperation nötig?
• Strukturen für eine gelungene Kooperation schaffen, wie z. B. gemeinsame
Konzeptentwicklung mit früher Einbindung und Einbeziehung aller relevanten
Akteure, Abschließen und Umsetzung
von Kooperationsverträgen, gemeinsame
Dienstberatungen, gemeinsame Fortbildungen, kollegiale Beratung, gemeinsame Zukunftswerkstatt, gemeinsame
Supervision, Steuerungsgruppen.
• Eine wichtige Rahmenbedingung ist
ausreichend Zeit – Kooperationen
brauchen Zeit.
• Eine Kooperation der Akteure
» auf Augenhöhe « ist nötig.
• Ausreichende Ressourcen zum
Beispiel Räume, Geld und Personal
sind wichtige Rahmenbedingungen einer
gelungenen Kooperation.
• Transparenz und ausreichende
Kommunikation von allen Seiten (Der
Wille und der Raum für Kommunikation
muss vorhanden sein).
Welchen Beitrag kann die Schule zur
Kooperation leisten?
• Ausreichende Kommunikation der Schule bzw. Schulleitung mit den kooperierenden Akteuren in der Ganztagsschule
und der Schulsozialarbeit.
• Die Schule zeigt, dass ihr die
Kooperation wichtig ist.
• Die Institution Schule öffnet sich.
• Die Schule formuliert ihre Erwartungen
an die Kooperationspartner klar.
• Organisationsintern werden
Erwartungen und Bedingungen geklärt.
• Die Schule informiert die
Kooperationspartner regelmäßig.
Welchen Beitrag kann die Jugendsozialarbeit
zur Kooperation leisten ?
• Erwartungen werden
klar formuliert.
• Intern werden Erwartungen und
Bedingungen der Kooperation geklärt.
• Ausreichender Informationsaustausch
und Austausch über die Funktion von
Schule und Jugendhilfe/Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit.
• Gelungene Kooperation durch
Einbeziehung verschiedener
Professionen.
Forderungen an die Politik und Gesellschaft
• Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und die Kinder und Jugendlichen
sollen ernst genommen werden.
• Die Rahmenbedingungen müssen fest
verankert werden.
• Erfahrungen und Konzepten anderer
Länder sollen betrachtet und davon
gelernt werden.
• Eine stärkere strukturelle Vernetzung
soll geschaffen werden.
• Bei der Ausbildung der verschiedenen
Professionen soll die Verzahnung
verbessert werden.
DRK-Dokumentation
Seite 53
W o rkshop 4 – Vortr a g
Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte
Die Rolle der
Jugendsozialarbeit/Schulsozialarbeit
in Ganztagsschulen
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Der Ganztag: zwei Beispiele aus NRW
Tagung:
„Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt“
am 30. September in Erfurt
Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte
Schulsozialarbeit (SSA) im Ganztag:
Status Quo (Ergebnisse einer Studie der SAG NRW)
Weiterentwicklungsbedarf der Kooperation
zwischen Jugendhilfe und Schule
Aus Sicht der SSA:
Aufbau einer gelebten, strukturellen Einbindung der SSA
Rollenklärung im Hinblick auf das Ganztagsschulkonzept
standardisierte Kommunikationsstrukturen zwischen den
Professionen, ein Team
Ressourcen zur Erweiterung der Angebotsstruktur im Ganztag
Aus Sicht der Lehrer/innen:
Sozialraumorientierung, Nutzung außerschulischer Lernorte
Ausweitung sozialpäd. Personalressourcen im Ganztag
Zeitressourcen für Sozialtrainings und individuelle Förderung
Fortbildung des Kollegiums zum Thema „Kinder in
Schwierigkeiten“
Erarbeitung einer fundierten Konzeption zur Einbindung der
unterschiedlichen Akteure in den Ganztag
SSA wird nicht grundsätzlich in den Ganztag eingebunden
Wenn eine Einbindung erfolgt, dann mit folgenden Aufgaben
1.
Koordination von Sprachförderangeboten /
Nachmittagsangeboten
2.
Durchführung von AG-Angeboten
3.
Hausaufgabenbetreuung
4.
Angebote in der Mittagspause
5.
Aufsicht
Einbindung erfolgt häufig nur punktuell und nicht systematisch,
Rolle der SSA ist häufig ungeklärt
Lehrer/innen wissen nicht genau, ob und wie SSA in den Ganztag
eingebunden ist
Ganztag hat nicht zu einem veränderten Rollenverständnis der SSA
geführt
Intensivierung der Kooperation in
folgenden Handlungsfeldern:
Berufsorientierung / Berufsvorbereitung
Umgang mit Schüler/inne/n in Schwierigkeiten
(kooperative) Sozialtrainings
Elternarbeit
Ausbau von Freizeitangeboten in Kooperation
mit Jugendzentren
Der Weg zur Kooperation am Beispiel des
Kolping Bildungswerkes Gütersloh
Schritt 1
jeder für sich:
schulintern
1. Beschluss der
Lehrer-/Schulkonferenz
2. Antrag
3. Ganztagskonzept
Schritt 2
Kontakt herstellen:
an vorhandene
Kontakte anknüpfen
(SSA, Projekte, etc)
Konzept als Angebot
der Schule vorstellen
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
inhaltliche
Abstimmung
Abgleich Schul- und
Trägerkonzept
Konkretisierung der
Zusammenarbeit
trägerintern
1. Entscheidung für das
Geschäftsfeld Ganztag
2. Konzept
3. personelle Zuordnung
Finanzierung sichern,
Rechtliches klären,
Mitarbeiter/innen finden
4 Schulen = 4 Modelle
Seite 54
Schritt 3
Rahmen vereinbaren;
Komm.-Strukturen
aufbauen;
Qualität sichern:
Quelle: Röwekamp 2007
Kooperationsfelder von Jugendhilfe und
Schule der Geistschule Münster
Fazit: Was ist zu tun?
Integrierte Schul- und Jugendhilfeplanung mit Sozialraumbezug
Schule: Schulleitung und SSA als Schlüsselpersonen zur Initiierung
differenzierter Lernarrangements und Hilfesettings im (virtuellen)
Sozialraum; Schulöffnung
SSA: Mittler zwischen Schule und Sozialraum (hier u.a. Jugendhilfe)
durch systematische Einbindung in beide Systeme
Jugendhilfe: gute Fallarbeit durch intensive Arbeit im Feld; Transparenz
der Leistungen; Träger als eigenständig agierende Leistungsanbieter =>
eindeutige Profilklärung
Politik: Absicherung struktureller Voraussetzungen zur Schaffung eines
Sozialraums als differenzierten Lern- und Lebensraum
Vielen Dank
für
Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt:
Prof. Dr. Eva Christina Stuckstätte
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Piusallee 89
48147 Münster
Tel: 0251/41767-10
Mail: [email protected]
DRK-Dokumentation
Seite 55
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Davorka Bukovčan
AWO Düsseldorf e.V.
Kooperation AWO-Schule
Schulsozialarbeit an Grund, Förder- und
Hauptschulen
• Von 1981- 2006: AWO als Träger an 6 – 10
Grundschulen, mit insgesamt 6 vollen Stellen
• Seit 2006 je eine halbe Stelle an Grundschulen;
insgesamt 18 Standorte /davon 8 AWO /
• Von 2001 – 2003 je eine Stelle an jeder Förderund Hauptschule /außer R. H./, insgesamt 22
Standorte
30.09.2008
Davorka Bukovan
1
30.09.2008
Davorka Bukovan
2
30.09.2008
Davorka Bukovan
4
Schulsozialarbeit an GrundFörder- und Hauptschulen
Entwicklung von
Zielvereinbarungen,
neue Schwerpunkte:
- Beratung
- Soziale Kompetenzen
- Schulverweigerung
- Übergang Schule - Beruf
- Elternarbeit
30.09.2008
Davorka Bukovan
3
OGS Entwicklung der Gruppen / Standorte
Entwicklung OGS in Düsseldorf
75
394
2008/2009
96
60
288
2007/2008
94
47
197
2006/2007
Sc hule
73
Gruppe
37
119
2005/2006
47
22
20
58
2004/2005
15
24
Gruppen
2003/2004
6
7
30.09.2008
Seite 56
11
9
Schulen
15
Davorka Bukovan
5
1
2
2003/2004
2004/2005
30.09.2008
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
2005/2006
2006/2007
2007/2008
Davorka Bukovan
2008/2009
6
Gruppenbedarf OGS zum Schuljahr 2008/09 und Folgejahre
? Unbekannt
13%
Flinger Mobil
3%
AWO
22%
AGB
1%
IMAZ
1%
Förderverein
11%
Gemeinden
8%
Jugendamt
10%
Caritas
11%
Diakonie
20%
30.09.2008
Davorka Bukovan
7
Fachliches Profil
Davorka Bukovan
8
Schnittstellen
•
•
•
•
Fachtagungen
Bildungsangebote für Eltern
Kinderbetreuung bei Elternabenden
Runder Tisch für alle Schulen
– Steuerungsgruppen; Hausaufgaben
• Gleiche Schwerpunkte an allen Standorten
• Schulsozialarbeit
Davorka Bukovan
• OGGS
• Ferienfahrten mit Schwerpunkt
• Zusammenarbeit mit Unternehmen und Kultur
• Befragung der
Kinder, Eltern und
Lehrer
• Einheitliches
Berichtswesen
• In Kooperation mit dem Jugendamt:
Coolnesstraining für die Mitarbeiterinnen
30.09.2008
30.09.2008
9
30.09.2008
• Umsetzung der
Konzeption
• Profilentwicklung
• Interne Fortbildungen
Davorka Bukovan
10
1
0
Netzwerk
Danke!
Schule
Sport
Awo
Musik
30.09.2008
Kunst
Sprache
Frei
zeit
Sozial
raum
Eltern
Davorka Bukovan
1
11
30.09.2008
Davorka Bukovan
DRK-Dokumentation
12
1
2
Seite 57
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Lydia Hübner-Kleeberg
Schulleiterin der offenen Ganztagsgrundschule
Rudolf-Hildebrand-Schule
Förderschule mit Förderschwerpunkt Sprache
Rudolf-Hildebrand-Schule
Seite 58
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Rudolf-Hildebrand-Schule
A
Anzahl
der Schüler und
S
Schülerinnen
2008/09
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildeb
brand-
Verhältnis
Jungen - Mädchen
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand
d-Schu
Gesamtschülerzahl: 255
DRK-Dokumentation
Seite 59
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Lydia Hübner-Kleeberg
Schulleiterin der offenen Ganztagsgrundschule
Vergleich
ottenstr./Neustrelitzer Str.
Gotenstr./Neustrelitzer
Rudolf-Hildebrand-Schule
Fö d b d f Sprache
Förderbedarf
S
h
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Sch
ch
hule
e
Sonderpädagogischer
gischer Förderbedarf
Förder
im Bereich Sprache
ist „bei Schülerinnen
rinnen
innen und Schülern anzunehmen, die in
ihren Bildungs-,
-,, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten
Entwicklungs
hinsichtlich dess Spracherwerbs, des sinnhaften
sinnh
nnhaften Sprachnnh
gebrauchs und der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt sind
sind,,
dass sie im Unterricht
terricht der allgemeinen
allgem
Schule ohne
sonderpädagogische
gische Unterstützung
Unte
nicht hinreichend
gefördert werden
en können.“
kön
(1998, Beschluss der Kultusministerkonferenz:
Empfehlungen zum Förderschwerpunkt Sprache).
Gesamtschülerzahl: 255
Unsere Schülerschaft
U
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-S
Schul
Neue Medien
ed
ed
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Sc
chule
Anlauttabelle
A
l tt b ll
Rudolf-Hildebrand-Schu
Rudolf-Hildebrand-Schule
Vorwiegend:
Vo
orwiegend:
•S
Sprachentwicklungsverzögerungen
• Kommunikationsbeeinträchtigungen
K
w
ie Mutismus
wie
• Störungen
S
des Schriftspracherwerbss
Buchstabeneinführung
B
• Beschreibung der Artikulation
• Mundbilder
• Handzeichen
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Schu
H
h
• Lautdifferenzierung
Seite 60
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Rudolf-Hildebrand-Schule
Beispiel für
eine
Vorlage
Erfolgreich starten
in der E-Klasse
Rudolf-Hildebrand-Schule
Hospitation
Austausch
Förderung der
Lernfähigkeit
Förderung der
Gruppenfähigkeit
Gruppenfä
f higkeit
Förderung der
Schriftsprache:
Phonologische
Bewusstheit
RudolfHildebrand
-Schule
Schule
h
WahrnehmungsFörderung
Anregungen
n
Ideen
mathematische
Förderung:
Pränumerik
Erschließung
der Lebenswelt
motorische
Förderung
individuelle
sprachliche
Förderung
Hilfe
Eltern
DRK-Dokumentation
Seite 61
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Lydia Hübner-Kleeberg
Schulleiterin der offenen Ganztagsgrundschule
R olf-Hil
Rudo
Rudolf-Hildebrand-Schule
absprechen
sich mitteilen
Schulhof
Eltern
AO-SF
sich aussprechen
darstellen
zuhören
anknüpfen
Leitlinien
Kommunikation
Kollegiale
Beratung
Kommunikation
Stufen-Teams
Förderpläne
OGS
KiF
... im Gespräch
bleiben
erklären
ausreden lassen
austauschen
Seite 62
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
beraten
sich verständigen
informieren
Wenn Ihr Kind zum Schuljahr
2008/08 schulpflichtig wird,
erhalten Sie ein Schreiben der
Stadt Düsseldorf, in dem Sie
informiert und aufgefordert
Werden, Ihr Kind an einer
Schule anzumelden.
anzumelden
Wenn die Vermutung besteht,
dass bei Ihrem Kind ein
besonderer Förderbedarf
besteht, stellen Sie oder die
Grundschule einen Antrag, um
den Förderbedarf genau zu
ermitteln.
Einschulung
1.
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hil
debrand-Sch
hule
Informationsschreiben der Stadt Düsseldorf
Gehen Sie bitte mit Ihrem
Kind
zur Anmeldung an eine
Grundschule.
Anmeldung an der Grundschule
3.
2.
Antrag zur Überprüfung des
Förderbedarfs
Förderbedarf
f (A0-SF)
(
sonderpädagogischen Förderb
Vom Schulamt werden ein pädagogisches und ein ärztliches
Gutachten in Auftrag gegeben. Die Eltern werden informiert.
Päda
Pädagogisches
agogisches Gutachten durch 2
Lehrk
kräfte (Grundschule/Förderschule)
Lehrkräfte
4.
6.
Schulamt
Das Schulamt entscheidet über
den Förderschwerpunkt und den
n
Förderort (die Schule) und ggf.
über die Teilnahme am
Gemeinsamen Unterricht. Die
Eltern werden vor der
Entscheidung gehört.
Entscheidung/Bescheid
Ärztli
iches Gutachten durch Amtsarzt
Ärztliches
Aufnahme in die Schule
Scchu
Stellu
ungnahme der Eltern
Stellungnahme
5.
Die Lehrkräfte sprechen mit Ihnen zu Beginn der
Begutachtung und am Ende. Ihre Stellungnahme wird
wirrd
in das Gutachten an das Schulamt mit aufgenommen.
7.
Jährlich wird der Sonderpädagogische
Förderbedarf überprüft.
AO-SF
AO
A
SF
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Schu
Nr.
1
Prüfkriterium
siehe
si
iehe
An
nm.Anm.Bo
ogen
Bogen
Ausschneiden
Kreis
K s
Krei
Dreieck
Umgang mit
Klebestift
f
Malstiften
Malstift
f en
Ausswert.Auswert.bogen
bo
ogen
M
MannZeichenZei
ichenT !
Test
Sitzhaltung am Tisch
Stifthaltung
Stift
f haltung
Akzeptanz des Arbeitsblattes
Händigkeit
rechts
links
2
3
Formen sehen, erfassen,
erfassen
f
, nachzeichnen
Überkreuzen der Mittellinie
Raum – Lage - Wahrnehmung
Namen schreiben
Anweisung: „Stelle den Ausweis auff ddie
ie Fensterbank.“
Knoten binden
Anweisung: „Binde dir den Gürtel um.“
Auditives Kurzzei
K
Kurzzeitgedächtnis
tgedächtnis (Drachensprache)
ni-ma-ro
po-ti-ka
ba-gi-du
ka-ti-po-la
do-bi-ma-go
nu-mo-li-sa
fa-ki-po-te-mo
f
fa-ki
-po-te-mo
ga-fi-no-be-da
ma-mi-fo-te-sa
ma-mi-fo
f -te-sa
4
Balancieren
vorwärts
rückwärts
Zehenspitzengang
Fersengang
5
Anweisung: „Gehe vorwärts bis zum Zeichen und gehe dann rückwärts weiter.“
Artikulation (Metzker Prüfbogen)
Prüfb
f ogen)
MeetzkerMetzkerbogen
boge
g !
gen
Anweisung: „Du musst sagen, wie ein Bild heißt, es dann mit dem
Zauberstab berühren und umdrehen.“
DRK-Dokumentation
Seite 63
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Lydia Hübner-Kleeberg
Schulleiterin der offenen Ganztagsgrundschule
Förderplan
Fö
F
d l
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Schu
u
ule
Förderplan
F
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Sch
hu
h
ule
e
Förderplan
Fö
ö derplan für ______________ gültig von _____ bis _____
ör
Datum
Da
atum
t
Seite 64
Prozessbeobachtung
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Lehrer/in:________________
_
Beobachtungsbogen
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebr
rand-S
Aussprache
Aussprach
e
Datum (MM/JJ)
Analyse
ersetzt keine Laute durch Ersatzlaute
spricht alle Laute richtig (kein Sigmatismus o.ä.)
spricht Wörter einzeln schon häufig richtig, die
beim freien Sprechen und Erzählen noch schwer
fallen
Wahrnehmung
Sprechwerkzeuge
kann alle Einzellaute richtig nachsprechen
verfügt über eine gut entwickelte Mundmotorik
(Mundschluss, kein Sabbern, pusten, Zunge
kreisen)
stößt beim Schlucken nicht an die Zähne,
Zungenspitze ist am vorderen Gaumen
hat eine normale Zahn-, Lippen- und Kieferstellung
verfügt beim Sprechen über ein sicheres
Bewegungsmuster (keine Suchbewegungen)
kann gut Reime erkennen, Wörter in Silben
zergliedern, Anlaute heraushören
kann sich gut Silben- oder Zahlenfolgen merken
hört den Unterschied zwischen dem richtig und
dem falsch gesprochen Laut, wenn ihm beide
Laute vorgesprochen werden
hört den Unterschied zwischen dem von ihm
gesprochenen Laut und dem richtigen Laut
Fö d l
Förderplan
F
Förderplan für ______________
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand
d-Schu
Lehrer/in:________________
D a t u m: _________
Darin bin ich gut:
Darin will ich mich verbessern:
Mein nächstes Ziel: Ich kann …
Wer oder was kann mir dabei helfen?
Schüler(in):
Eltern:
Lehrer(in):
Andere (Logopäde, Sozialarbeiter, Psychologe, …) :
Wann und wie kann ich zeigen, dass ich mein Ziel erreicht habe :
__________________________
____________________________________
_ _ _ _ _ _ __________________________
Schüler(in)
L e hrer(in)
E l t e rn
DRK-Dokumentation
Seite 65
W o rkshop 4 – Praxi s b e i s p i e l
Lydia Hübner-Kleeberg
Schwimmbad
Schwimmbad
Schulküche
Schulküche
Seite 66
Schulleiterin der offenen Ganztagsgrundschule
Rudolf
Rudolf-Hildebrand-Schule
Schulhof
S
h lh f
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand-Schu
ule
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-H
Rudolf
H
Hildeb
bran
nd-Sc
Unser Kollegium
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-HildebrandRudolf
Hildebrand-Schu
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Sprachbehinderung
Sp
Spr
S
prrachbehinderung
hb hi d
g und
d
Schriftspracherwerbsstörungen
S
ch
hriftspracherwerbsstörungen
h
Rudolf-Hildebrand-Schule
R
Rudolf
Sp
Sprachbehinderung
S
p
g und
Schriftspracherwerbsstörungen
S
chriftspracherwerbsstörungen
ch
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hildebrand
d-S
Schu
Potentielle
Po
P
otentielle Schwierigkeiten
o
ierigkeiten
gkeiten von Kindern
K
mit erschwerten sprachlich
sprachlichen
he
en
Au
A
usgangsbedingungen:
u
g
Ausgangsbedingungen:
„Dannenbauer
„D
Da
D
ann
a
nenbauer (2002)
n
2)) bezeichnet Kinder mit sprachlichen
spr
s
Auffälligkeiten
Au
uffffällligkeiten als „Risikogruppe
u
Risikogruppe
sikogruppe ersten Ranges für den
de
• ffehlende
ehlende
e
Grundvoraussetzungen
voraussetzungen
aussetzungen (Symbolverständnis,
(Symbolvers
(Symbolverstä
wenig
In
nteresse an Schrift)
n
Scchriftt)
Interesse
Schriftspracherwerb.
Schätzungen,
nach
Sc
ch
c
hriffftspracherwerb.. Er bezieht sich auf Schä
h
Schät
nach
• „Fehler“ beim la
autgetreuen Verschriften durch
urch
h ArtikulationsA
lautgetreuen
p
probleme
denen
bekommen werden.“
de
en
e
nen
n
n 40-70% dieser
err Kinder Probleme
Proble
Prob
Probl
werden.“
•S
Schwächen in der
d auditiven
auditiven Informationsverarbeitung
Info
Inform
Infor
forma
(Diskrimination, Segmentierung,
Seg
gmentie
entierun
entie
tierun …)
• rreduzierter Wortschatz
rtsch
hatz und Abrufschwierigkeiten
h
(O
Os
O
sbu
s
urg: Die Sprachheilarbeit
u
hh
3/2004)
(Osburg:
•U
Unzureichender Erwerb grammatischer Strukturen
•…
Phonologische
Ph
P
l i h Bewusstheit
B
th it
Rudolf-Hildebrand-Schule
Rudolf-Hi
ldebr
Schülertransport
Rudolf-Hildebrand-Schule
• Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne:
• Hörspiele, Lauschspiele
• Reime
• Sätze und Wörter
• Silben
• Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne:
• Anlaute
• Phoneme
DRK-Dokumentation
Seite 67
W o rkshop 5
Welchen Beitrag leistet die Schule, welchen die
Jugendsozialarbeit zur Kooperation ? Welche
Rolle spielen Netzwerke ? Wer steuert und wie ?
Workshop 5
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen in
der Netzwerkarbeit von Jugendsozialarbeit
und Schule
Vortrag: Gabriele Bachmeier, Leiterin des Referates Jugend,
Bildung, Beratung im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) –
Kreisverband München
Praxisbeispiel: Anita Huber, Schulsozialarbeiterin im BRK-Kreisverband München, Hauptschule Wittelsbacherstraße
Moderation: Andrea Pingel,
Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit
Im Mittelpunkt des Workshops stand der
Praxisbericht einer erfahrenen Schulsozialarbeiterin, die auf ihre unterschiedlichen
Aufgaben und Zielgruppen, vor allem in
Bezug auf die damit verbundenen Kooperationsanforderungen, hingewiesen hat.
Dabei ist sie vor allem durch den Träger
(Bayerisches Rotes Kreuz in München) in
zahlreiche Netzwerke eingebunden bzw.
wird ihr vom Träger ein eigenes Netzwerk
mit flankierenden Angeboten und Partnern
zur Verfügung gestellt, das eine wichtige
unterstützende Funktion hat.
Im Fokus der weiteren Diskussion und der
Nachfragen der Teilnehmer/innen stand
dann allerdings mehr die konkrete Gestaltung von einzelnen Kooperationsbeziehungen als die Gestaltung von Netzwerken. Da
die Mehrzahl der Teilnehmer/innen direkt
aus der Praxis an Schulen kam, stand diese
Tätigkeit bzw. der Erfahrungsaustausch
dazu mehr im Fokus, als die spezielle Nachfrage nach dem Nutzen und den Risiken
von Netzwerken.
Seite 68
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Die zentrale Kooperation für die Schulsozialarbeit ist – wie sollte es anders sein – die
Zusammenarbeit mit der Schule. Wie gut
diese gelingt, hängt häufig von der Person
und Haltung des Rektors/der Rektorin ab.
Die eigentliche, praktische Gestaltung der
Kooperation liegt aber in der Regel in der
Verantwortung der Schulsozialarbeit. Hier
ist es dann zentral für die/den einzeln/en
Schulsozialarbeiter/in, zu einer genauen
Aufgaben- und Rollenbeschreibung zu kommen, die auch Abgrenzung und die Zurückweisung von Aufgaben ermöglicht.
Dies ist auch deshalb wichtig, weil in der
Praxis nicht immer klar ist, wer ist Zielgruppe der pädagogischen Arbeit und braucht
Unterstützung und wer ist Kooperationspartner (zum Beispiel Eltern und Lehrer
sind häufig beides)? Auch gibt es unterschiedliche Rollen und Aufgaben gegenüber
unterschiedlichen Partnern (Schulpsychologe, Ganztagsbetreuung etc.).
Wie profitieren die Kinder und Jugendlichen
konkret von Netzwerken ?
In diesem Sinne geht es in der Schulsozialarbeit in Bezug auf die Schülerinnen und
Schüler um eine Netzwerkarbeit » im Kleinen «: nämlich das Aufbauen und Bereitstellen individuell abgestimmter Netzwerke, die
einzelne Schüler/innen mit Unterstützungsbedarf auffangen und begleiten können.
Der Mehrwert für Kinder und Jugendliche
muss auch der Maßstab von Netzwerkarbeit
» im Großen « sein: wenn sie davon nicht
profitieren, sollte sie verändert bzw. hinterfragt werden (s. u.).
Welchen Mehrwert bringt die Zusammenarbeit
im Netzwerk (Aufwand/Nutzen) ?
Was sind Voraussetzungen für ein funktionierendes Netzwerk ? (Bedingungen/Hemmnisse)
Netzwerkarbeit, insbesondere Aufbau,
Pflege und Steuerung von Netzwerken, ist
aufwändig und kann nicht nebenbei geleistet werden. Sie ist eine eigene Aufgabe, die
sich normalerweise nicht mit der konkreten Schulsozialarbeit vor Ort vereinbaren
lässt – diese muss von einer anderen Stelle,
wie dem Träger oder einer eigenen Koordinierungsstelle, geleistet werden. Einzelne Schulsozialarbeiter/innen profitieren
von bestehenden Netzwerken, z. B. in der
kommunalen Jugendhilfe oder im Stadtteil,
aber sie übernehmen dort in der Regel keine
steuernde/zentrale Funktion.
Funktionierende Netzwerke brauchen die
notwendigen Ressourcen, insbesondere zur
Steuerung und müssen auf Dauer angelegt
sein. Die Mitarbeit muss sich für die Beteiligten » lohnen « und auf konkrete Ziele
ausgerichtet sein, sonst wird es zum Selbstzweck.
Über einen reinen Informationsaustausch
hinaus geht es vor allem darum, Kindern
und Jugendlichen auf Grund solcher Netzwerke eine bessere und gezielte Unterstützung geben zu können. Insbesondere eine
qualitativ hochwertige Arbeit im Sozialraum
ist nur im Netzwerk möglich.
In diesem Sinne entlasten funktionierende
Netzwerke, denn sie erlauben es auch, » Jugendliche abzugeben und loszulassen «.
Ergeben sich politische Forderungen zu den
Rahmenbedingungen der Netzwerkarbeit an die Kommune - darüber hinaus ?
Da die Schulsozialarbeit selber in der Regel
nicht ausreichend abgesichert und in den
einzelnen Schulen auf Dauer verankert ist,
muss zuerst diese Absicherung gelingen.
Hier sind die Kommunen in jedem Fall gefragt, denn allein mit Landes- und Bundesprogrammen erreicht man diese Absicherung auf Dauer nicht. Erst auf dieser Basis
ist Netzwerkarbeit wirklich sinnvoll und
möglich – dann aber auch hilfreich und notwendig. Denn die Gefahr als Einzelkämpfer/in in der Schulsozialarbeit unterzugehen
ist nicht gerade gering.
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen ?
Ein besonderes Risiko wird darin gesehen,
dass zunehmend für Vernetzung und Koordinierung Stellen eingerichtet werden, denen aber dann die Basis fehlt (Beispiel hier
ein ostdeutscher Landkreis). Wenn kaum
Personal da ist, die eigentliche Sozialarbeit
zu leisten, wirkt dies kontraproduktiv bzw.
wird von der Praxis als reine Sparmaßnahme angesehen, an dessen Ende dann ein/e
Sozialpädagoge/in für viele Schulen verantwortlich ist.
DRK-Dokumentation
Seite 69
W o rkshop 6
Welchen Mehrwert haben die Kinder und
Jugendlichen von der Kooperation ?
Workshop 6
Außerschulische Angebote der Jugendsozialarbeit in Kooperation mit Schulen
Projekt a: Jugend pro Beruf – ein Projekt der Justinus-KernerSchule Ludwigsburg in Kooperation mit dem CVJM Ludwigsburg zur Verbesserung der Ausbildungsreife von Hauptschüler/
innen, vorgestellt von: Kirsten Scheel
Projekt b: Computergestützte sprachliche Qualifizierung in
Jugendmigrationsdiensten vorgestellt von: Mirjam Sahori,
BAG Evangelische Jugendsozialarbeit e. V.
Moderation: Claudia Seibold, BAG Evangelische
Jugendsozialarbeit e. V.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am
Workshop kamen aus den unterschiedlichsten beruflichen Kontexten. Dabei waren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Jugendmigrationsdiensten, aus Produktionsschulen, Schulsozialarbeiterinnen
und – sozialarbeiter, in Ganztagsschulen
und unterschiedlichen Jugendhilfeangeboten Beschäftigte. Auf diesen sehr unterschiedlichen Erfahrungshintergründen und
mit den Informationen aus den Projekten
versorgt (s. Powerpointpräsentationen),
entstand eine lebhafte Diskussion über den
Sinn und Nutzen von außerschulischen Kooperationen. Als » Zwischenergebnisse « der
Diskussion – echte Ergebnisse sind in der
Kürze der Zeit nicht zu erwarten – können
folgende Punkte festgehalten werden:
Eine wesentliche Grundvoraussetzung für
Kooperationen mit Schulen ist, dass die relevanten Akteure im Sozialraum (in Schule,
Jugendhilfe und Verwaltung) ein Bildungsverständnis entwickeln, das über die reine
Wissensvermittlung hinausgeht, und dabei
die Notwendigkeit multiprofessioneller Zusammenarbeit als zentralen Bestandteil für
ganzheitliche Bildung erkennen.
Seite 70
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
• Es können bedarfsgerechte Angebote für
die jungen Menschen gemacht werden.
• Es bieten sich vielfältige
Möglichkeiten zur innovativen
Weiterentwicklung der Schule.
• Kooperationen mit Organisationen in
der Migrationsarbeit bieten unter anderem die Möglichkeit zur interkulturellen
Qualifizierung der Schule.
• Für die individuelle Begleitung einzelner
junger Menschen gibt es kompetente
Ansprechpartner/innen.
• Kompetenzanalysen können in
multiprofessionellen Teams
ganzheitlicher ausgewertet werden.
• Die jungen Menschen und ihre Eltern
können besser beraten werden.
Welche Rahmenbedingungen sind für eine
gelungene Kooperation nötig ?
• Die gemeinsamen Ziele sind definiert.
• Die Verantwortlichkeiten sind klar
definiert und abgegrenzt.
• Die Leitungsebene steht unterstützt
und fördert die Kooperation
• Die Kooperation wird kontinuierlich
gemeinsam weiterentwickelt; die
Verfahren dazu sind abgestimmt.
• Alle Kooperationspartner/innen
setzen sich regelmäßig gemeinsam an
einen Tisch.
• Es gibt gute persönliche Kontakte.
• Ausreichende finanzielle Mittel stehen
zur Verfügung.
• Die Schulsozialarbeit ist bei einem freien
Träger angesiedelt.
• Die Lehrer/innen sind zu entsprechenden Fortbildungen verpflichtet.
• Die Zusammenarbeit wir regelmäßig
evaluiert.
• Wechselseitige Wertschätzung der
Kooperationspartner/innen und ihrer
Organisationsformen und – strukturen
Welchen Beitrag kann die Jugendsozialarbeit
zur Kooperation leisten ?
• Mitwirkung an der Entwicklung
des Schulprofils
• die Stärkung des Teamgeistes in
der Schule
• Ansprechpartner/innen für Lehrer/
innen und Jugendliche für unterschiedlichste Fragestellungen
• die interkulturelle Qualifizierung der
Lehrer/innen und der Schule
• das Angebot (aufsuchender)
Elternarbeit
• sozialpädagogische Angebote in
der Schule
• sozialpädagogische Fortbildung
(insbesondere auch zur
Übergangsthematik) der Lehrer/innen
Forderungen an die Politik und Gesellschaft
• Die Arbeit mit Eltern ist ein zentraler
Dreh- und Angelpunkt. Sie muss durch
entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten gestärkt werden.
• Schulsozialarbeit muss ein Regelangebot an allen Schulen werden und ist aus
Landesmitteln (wie die Schule auch)
zu finanzieren.
Eine wichtige Erkenntnis im Workshop
war, dass die Schulsozialarbeit, wenn sie
an einer Schule verankert ist, ein Schlüssel
für weitere Kooperationen ist und somit ein
erster Schritt für die Weiterentwicklung hin
zu lokalen Bildungslandschaften.
Welchen Beitrag kann die Schule zur
Kooperation leisten ?
• Entwicklung eines eigenen Schulprofils
– zusammen mit den KooperationspartnerInnen
• Mitwirkung an einem Konzept bzw.
Anforderungsprofil von Jugendsozialarbeit an der Schule Fortbildung
der Lehrerinnen
• Eine ganzheiltich orientierter Unterricht
• Mitwirkung in Gremien der
Jugendsozialarbeit
• Formulierung von klaren Zielen für die
Kooperation. Dafür ist es im Vorfeld eine
Bedarfsanalyse erforderlich.
• Angebot von Räumen
(Gruppenräume und Büro)
DRK-Dokumentation
Seite 71
W o rkshop 6 – Proje k t a
Kirsten Scheel
Jugend pro Beruf
Grundlage
Jugend pro Beruf
Förderung in den Hauptfächern; Berufsvorbereitung;
Lehrerfortbildung; Schullandheim; Schulung von
sozialen Kompetenzen; Elternarbeit
Justinus-Kerner-Schule
Hauptschule mit
Werkrealschule
Ganztagesschule in der Stadtmitte
von Ludwigsburg
rund 300 Schüler/innen
in 11 Regelklassen und 2 VKL-Klassen
aus 22 verschiedenen Nationen
der Anteil an Jugendlichen mit
Migrationshintergrund liegt bei ca.
85%
Seit 12 Jahren 100% Schulsozialarbeit
Das Projekt „Jugend pro
Beruf “
Zielsetzungen:
Aufarbeitung schulischer Defizite
Sozialpädagogische Maßnahmen in der Schule
und im Schullandheim
Elternarbeit
Steigerung der Schülerzahlen zum direkten
Übergang in den Beruf
Durch persönlichkeitsfördernde Maßnahmen
Schüler/innen besser auf das Berufsleben
vorbereiten
Warteschleifen vermeiden
Leistungsstarke Schüler/innen auf das
Erreichen der mittleren Reife vorbereiten
Die Bausteine
Wir brauchen Partner
CVJM
Pädagogische Hochschule
Ludwigsburg
Job-Connection
Agentur für Arbeit
Firmen
Seite 72
Das ganze Projekt
ist kein Projekt an
Schüler/innen,
sondern eine Chance
mit Schüler/innen
Ziele zu erreichen.
Beide Teile pädagogischer und
sozialpädagogischer
Part - sind eng
miteinander
verzahnt.
Verbesserung
der Grundfertigkeiten
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Unsere
U
Projektkonzeption
Verbesserung der
Grundfertigkeiten
Verbesserung der
Unterrichtsqualität
Verbesserung der
Grundfertigkeiten
Lehrerassistenten
Unterstützung
des Unterrichts in den
Hauptfächern Mathe, Deutsch,
Englisch
Förderunterricht für
leistungsschwache Schüler/innen
Zusätzliche Sprachförderangebote für
Schüler/innen mit
Migrationshintergrund
Mehr
Binnendifferenzierung im
Unterricht in den Hauptfächern
Verbesserung des Lernklimas
Erhöhte Motivation
Ansteigende Eigenverantwortung
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Die Bausteine
Verbesserung
der Grundfertigkeiten
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Jahresthemen
Kontakte in die
7. Klasse:
Berufswelt
Unsere
U
Projektkonzeption
8. Klasse:
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Schullandheim
5
Tage Schullandheim
Vormittage um die Schüler/innen
an der Vor- und Nachbereitung zum
Schullandheim zu beteiligen
Alle Jahresthemen des Projektes
werden eingeführt
Themen: Einstieg, Motivation, Ich
Stärke, Kommunikation,
Selbstwirksamkeit,
Zielfindungsprozess
4
Zielvereinbarung
Motivation
Gruppe werden
Feedback einüben
Persönlichkeitsbildung
Selbstwirksamkeit
Fähigkeiten
entdecken
Bewerben
Feedback praktizieren
Gelungene Praktika
Zielvereinbarung
überprüfen
9. Klasse:
Kommunikation
Zielfindungsprozesse
einüben
Selbstdarstellung
Zielvereinbarung
überprüfen
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Sozialpädagogische
Maßnahmen
In
der 8. und 9. Klasse jeweils 6
Tage sozialpädagogische Maßnahmen
Erlebnispädagogik
Bewerbungstraining
Sozialkompetenzen
Beteiligung der Schüler/innen an den
Vorbereitungen
DRK-Dokumentation
Seite 73
W o rkshop 6 – Proje k t a
Kirsten Scheel
Jugend pro Beruf
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Kompetenzanalyse
Stärken- und Schwächenanalyse im Hinblick
auf Fähigkeiten und Fertigkeiten der
Schüler/innen
Die Analyse erfolgt im Bereich der Sprache, der
Zahlen, der Lösung praktischer Aufgaben sowie
im Umgang mit dem PC
Auswertung:
Einschätzung der Lehrer/innen und persönlicher
Eindruck der Schüler/innen
Ergebnis:
Gespräch zwischen Eltern, Lehrer/innen
Schüler/innen und Schulsozialarbeit zur
konkreten Gestaltung der Berufsfindung bzw.
zur Unterstützung bei der Suche nach
geeigneten Praktikumsplätzen
Die Bausteine
Verbesserung
der Grundfertigkeiten
Unsere
U
Projektkonzeption
Verstärkte Elternarbeit
Die Bausteine
Verstärkte Elternarbeit
Eine Honorarkraft aus dem Bereich der
Schulsozialarbeit für 8 Stunden pro
Schulwoche über die gesamte
Projektlaufzeit
Elterninteresse wecken:
Nur wenige Eltern arbeiten aktiv mit der Schule
zusammen, um ihr Kind bei der Verbesserung
seiner Schulleistungen und seines Verhaltens
aktiv zu unterstützen
Deshalb:
Eltern gewinnen zur Mitwirkung an den
Projektzielen
Elterngespräche und Elternbesuche sowie
Gespräche mit Eltern und deren Kindern in
Zusammenarbeit mit Lehrer/innen und der
Honorarkraft
Aufsuchende Elternarbeit
Verbesserung
der Grundfertigkeiten
Verschiedene Fortbildungsangebote zur
Berufswegeplanung
Besuch anderer Hauptschulen mit
ähnlichem Schulprofil
Kompetenzanalyse an Schulen
Qualitätszentrierte Schulentwicklung
Grundlagenseminar in Konflikthilfe und
Gewaltprävention
Seite 74
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Unsere
U
Projektkonzeption
Verstärkte Elternarbeit
Lehrerfortbildung
Nachhaltigkeit
Lehrerfortbildung
Verbesserung der Motivation
und der
Sozialkompetenzen
Begleitung unseres Projektes durch MTO
Kontinuierlicher Austausch der
Projektverantwortlichen
Korrekturen und Verbesserungen während des
Projektes
Lernzuwachs für uns als Organisation
Das Projekt ist verzahnt mit dem bisherigen
Schulcurriculum
Innovation durch die Verankerung neuer
Strukturen
Vernetzung aller Beteiligten
Wirkung des Projekts Jugend pro Beruf über
den Projektzeitraum hinaus
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Wir brauchen die
Akzeptanz der
Gesellschaft und der
Wirtschaft für die
Hauptschule
DRK-Dokumentation
Seite 75
W o rkshop 6 – Proje k t B
Mirjam Sahori
BAG Evangelische Jugendsozialarbeit e.V.
Aufgabe der Jugendmigrationsdienste (JMD)
Kooperation zwischen
„Verbesserung der Rahmenbedingungen und Zugangschancen
von jungen Migrantinnen und Migranten insbesondere an der
Nahstelle Schule/Ausbildung/Beruf“ (JMD Grundsätze 2008)
Schule und
durch:
Jugendmigrationsdienst
individuelle Integrationsplanung
Beratungsangebote
Gruppenangebote
Interkulturelle Öffnung
Netzwerk und Sozialraumarbeit
Bedarf
Weg in die Kooperation
• 22.588 begleitete Jugendliche mit
Migrationshintergrund von JMDs in
evangelischer Trägerschaft (2007)
• 60% waren/sind davon in Schule/Ausbildung
• allgemeinbildende Schulen sind
meistgenannter Kooperationspartner (2007)
der JMDs
Seite 76
Kontakt zu Schulen (LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen,
SchulleiterInnen) durch Arbeitskreise/Runde Tische
Bedarfsanalyse/Konzept
Vorstellung des JMD-Mitarbeiters an der Schule bzw. in den Klassen
(mögl.Angebot: regelmäßige Besuche/Beratungen)
Mögliche Kooperationsformen
Projekttage, Workshops für SchülerInnen sowie LehrerInnen zu
interkulturellen Themen, freizeitpädagogische Angebote,
“Notfallpartnerschaft”
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Motivation der Schule
Motivation der JMDs
• Suche nach Unterstützung der SchülerInnen bei der
Alltagsbewältigung
z. B. Ausbildungssuche, Bewerbungstraining,
Gesundheit usw.
• fallbasierte, biographisch orientierte Zusammenarbeit aller
IntegrationsakteurInnen (Case Management)
• bedarfsgerechte und zeitnahe Angebote
• Suche nach verlässlichen AnsprechpartnerInnen bei
Kulturkonflikten
• Angebote für Eltern
Grenzen der Kooperation
• JMD MitarbeiterInnen sind und bleiben „unabhängige“
BegleiterInnen der Jugendlichen mit
Migrationshintergrund
• Individueller Fall: Jugendlicher mit
Migrationshintergrund lehnt in seinem Fall
Kooperation mit Schule ab (Datenschutz)
• JMD MitarbeiterInnen dürfen keine
Hausaufgabenhilfe, Vertretungsstunden
(d. h. schulische Aufgaben) übernehmen
• Kenntnis der Angebote von Schulsozialarbeit und Schule
• Interkulturelle Öffnung/Förderung des interkulturellen
Dialogs an der Schule
Was haben die Jugendlichen mit
Migrationshintergrund davon?
• Bedarfsgerechte Unterstützung in Alltagssituationen statt
„Überangebot“ an Hilfen Transparentes Netzwerk
• Ergänzende freizeitpädagogische Angebote
• Individuelle Begleitung durch die “IntegrationsmanagerInnen”
(JMD)
• Sensibilisierung der Schule in interkulturellen Fragen
Aus der Praxis
“…wir haben gelernt, dass viele Absprachen notwendig sind und
die einen ohne die anderen nicht weiterkommen.”
(Marko, 17 Jahre)
Im Projekt:
“WIR leben hier”
Schülerkalender Landkreis Biberach 2008/2009
CJD Bodensee Oberschwaben
DRK-Dokumentation
Seite 77
P o diumsg espräch un d A u s b l i c k
Podiumsgespräch und Ausblick
»Wie gelingen Kooperationen von Jugendsozialarbeit und Schule nachhaltig im Sinne
der Kinder und Jugendlichen ? «
Moderation: Bettina Schäfer
Diskutantinnen und Diskutanten:
Paloma Miersch
Referat » Chancengerechtigkeit, Integration «,
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Dr. Richard Hartmann
Vertreter der Ständigen Konferenz der Kultusminister der
Länder in der Bundesrepublik Deutschland
Dr. Karsten Speck
Universität Potsdam, Institut für Erziehungswissenschaft
Gabriele Bachmeier
Leiterin des Referates Jugend, Bildung, Beratung, Bayerisches
Rotes Kreuz – Kreisverband München
Moderatorin: Was macht eine gute Kooperation
zwischen Jugendsozialarbeit und Schule aus ?
Was ist die Aufgabe von Jugendsozialarbeit in
Schule ? Wie ist die Sicht seitens der Jugendsozialarbeit und seitens der Schule, was überhaupt
passieren kann ?
Dr. Richard Hartmann: Die kürzeste Definition ist vielleicht, dass schulbezogene Jugendsozialarbeit oder auch Schulsozialarbeit –
wir sollten uns heute nicht über die Begriffe
streiten – eine zusätzliche professionelle
pädagogische Ressource an Schulen ist. Das
Modell kann nur erfolgreich sein, wenn
diese Professionalität sich darin ausdrückt,
dass ein professioneller Träger dahinter
steht. Diese zusätzliche pädagogische Ressource kann gut wirksam werden, wenn sie
auf Grundlage eines Konzeptes arbeitet, das
von beiden Partnern im Vorfeld beratschlagt
und abgestimmt sein sollte.
Seite 78
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Paloma Miersch: Ich möchte das gern aufgreifen. Die Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere die Jugendsozialarbeit, hat einen ganz
eigenen, speziellen Auftrag. Sie soll Kinder
und Jugendliche erreichen, die in erhöhtem
Maße auf Unterstützung angewiesen sind.
Denen bietet die Jugendsozialarbeit im Rahmen der spezifischen Methoden und Instrumente der Jugendhilfe vorrangig sozialpädagogische Hilfen, die ihre soziale, schulische
und berufliche Integration fördern. Setzen
diese Hilfen möglichst frühzeitig und präventiv an, erfüllt die Jugendsozialarbeit für
das Aufwachsen junger Menschen, das sich
eben in großen Teilen in der Schule abspielt,
eine sehr sinnvolle Aufgabe, die sich nicht
auf eine Feuerwehr- oder Lückenbüßerfunktion reduzieren lässt.
Gabriele Bachmeier: Für mich ist eine gute
Kooperation, wenn ich bei der Zielgruppe
bleibe. Die Zielgruppe sind für mich Schülerinnen und Schüler. In der Praxis ist es
schwer, Bündnispartner zu finden. Es ist
eine alte Tradition. Der eine denkt für die
Schule, holt sich Professionalität rein – finde
ich ein ganz legitimes Anliegen – setzt mich
aber von vornherein in die Situation einer
Abgrenzung. Frau Miersch hat es gerade
gesagt, es geht doch um mehr. Die Kinderund Jugendhilfe hat einen eigenständigen
Auftrag. In einer guten Kooperation konzentriert man sich darauf, was Schülerinnen und Schüler brauchen – und zwar von
allen Institutionen, die in dieser Zeit für sie
gesetzlich verantwortlich sind. An diesem
Punkt hätte ich gerne meine verantwortlichen Kooperationspartner in Arbeitskreisen,
die aber auch ein » Päckchen « von Entscheidungen treffen können, natürlich ihr
» Geldsäckchen « mitbringen und punktuell
schauen, was könnte diese Kooperation in
der Praxis bewirken. Ich glaube, da müssen
wir in vielen Punkten neu denken, ob jetzt
in, an oder für Schule. Ich glaube, da braucht
es eine Zeitenwende.
Moderatorin: Wie kommt eine gute Kooperation tatsächlich so zustande, dass sie auch gut
funktioniert ?
Dr. Karsten Speck: Mir erscheint es wichtig
bei dem Kooperationsbegriff zu unterscheiden zwischen unterschiedlichen Kooperationsniveaus und unterschiedlichen Modellen
der Kooperation. Bei den Kooperationsmodellen existiert zunächst ein ungebundenes, additives Modell. Man kooperiert dort
nebeneinander her. Es läuft zwar hervorragend, aber eigentlich kooperiert man nicht
zwingend. Im zweiten, dem distanzierten
Modell arbeitet man aus unterschiedlichen
Gründen eher gegeneinander. Die Gründe
hierfür sind Vorurteile, negative Kooperationserfahrungen, Konkurrenzängste und
Ähnliches. Im dritten Modell, dem hierarchisches Modell oder Subordinationsmodell
bestimmt ausschließlich die Schule, was
die Jugendhilfe tun soll. Im schlimmsten
Fall sind die Sozialpädagog/innen dann
für die Mittagsbetreuung, die Pausenaufsicht oder die Absicherung des Ganztags
verantwortlich. Im vierten und wünschenswerten Modell klären beide Seiten das
Ziel der Kooperation und die Rahmenbedingungen und arbeiten auf dieser Basis
zusammen. Letztlich sollte dann mehr dabei
herauskommen, als wenn beide getrennt
arbeiten würden. Mit dem Begriff Kooperationsniveau ziele ich auf unterschiedliche
Stufen von Kooperation ab. Vorstellbar ist
ein unteres Kooperationsniveau, bei dem
man lediglich Informationen oder Angebote austauscht. Im Gegensatz dazu wäre
ein höheres Kooperationsniveau, wo man
tatsächlich gemeinsame Angebote inhaltlich
vorbereitet, durchführt, auswertet und weiterentwickelt und selber auch einen Nutzen
daraus zieht. Da haben wir sicherlich noch
einigen Bedarf.
Das Publikum erhält die Gelegenheit, Fragen zu
stellen.
Publikumsfrage: Wir haben im Laufe der
Tagung viel über Schule ergänzende Programme in Kooperation mit Schule gehört. Meine
Frage geht an Dr. Hartmann. Was wird zurzeit
im Binnensystem Schule diskutiert, wie sich
die Schule für sich, was ihre eigenen Curricula
anbelangt, verändern muss, um den Zeichen
der Zeit ein Stück gerechter zu werden ?
Dr. Richard Hartmann: Es ist klar, dass ich
an dieser Stelle nicht für alle Bundesländer
sprechen kann. Wir haben 16 verschiedene Schulsysteme und damit auch 16 unterschiedliche Wege. Ich glaube, aus der
schulpolitischen Sicht kann man, wenn man
die aktuelle Situation betrachtet, von einem
oder auch von zwei Quantensprüngen sprechen, die aktuell in den Schulen stattfinden.
Der erste Quantensprung ist das, was mit
der Schulsozialarbeit oder schulbezogenen
Jugendsozialarbeit begonnen hat.
Es ist deswegen ein Quantensprung, weil
das ein erster systematischer Schritt war,
Schule für andere pädagogische Qualifikationen zu öffnen. Man vergisst leicht, dass
vor noch nicht so langer Zeit Schule immer
noch ein sehr geschlossenes System war, an
dem die Schülerinnen und Schüler, wenn sie
in die Schule kamen, um es bildlich auszudrücken, am Garderobenhaken ihre sozialen
Herkünfte abgegeben haben und dann fand
Unterricht statt.
Mit der » Durchlüftung « der Schulen mit
Hilfe von Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit hat sich Schule schrittweise auf
den Weg begeben, eine zum Sozialraum
hin offenere Institution zu werden, in der
es auch um Lebenskompetenzen geht und
nicht nur um Lernkompetenzen. Das ist der
erste Schritt.
Dies wird Schule sehr nachhaltig verändern,
denn Schule wird zum Lebensraum. In
Rheinland-Pfalz haben wir inzwischen an
allen Hauptschulen Schulsozialarbeit mit
Unterstützung des Landes eingerichtet. Jetzt
gibt es die kritische Diskussion, warum nur
DRK-Dokumentation
Seite 79
P o diumsg espräch un d A u s b l i c k
an Hauptschulen und noch nicht an den
Grundschulen? Das kann man ganz offen
sagen, weil wir dort ansetzen, wo der dringlichste Bedarf besteht und weil wir finanziell eine Ausstattung für alle Schulformen im
Moment noch nicht schultern können. Aber
die Diskussion wird weitergehen. Schule
wird in einigen Jahren völlig anders sein, als
es noch in den 70er und 80er Jahren war.
Beitrag aus dem Publikum: Was Sie darstellen,
ist im Grunde das, was Kooperationspartner
für die Schule tun. Ich habe ein bisschen
das Gefühl, dass das Soziale nicht mehr am
Garderobenhaken abgehängt wird, wie Sie
sagten, sondern an der Schulsozialarbeit.
Was verändern die Lehrkräfte von sich aus
was ihren eigenen Unterricht, ihre eigene
Bildungsarbeit und ihr eigenes Zugehen auf
Schülerinnen und Schüler anbelangt? Ich
ziehe eine Bilanz, die schon ganz positiv ist,
das reicht aber nicht aus. Was bewegt sich
im Kerngeschäft Schule, so dass wir ein
Stück weit diese Reparaturinstanz, sage ich
mal, weniger stark bedürfen?
Weiterer Beitrag aus dem Publikum: Übertreibung veranschaulicht ja. Ich komme
aus Niedersachsen. Da stand neulich in der
Zeitung drin, dass sich die Schule laut der
Pisa und anderer Studien verbessert hat.
Nur leider wären Niedersachsen und Bayern
das Schlusslicht, was Integration angeht. Die
Reaktion des Kultusministers stand genau
daneben. Es sei ein hervorragendes Zeugnis,
was der Kultusbehörde in Niedersachsen
ausgestellt wurde. Ich kann da nur sagen:
verheerend! Wir haben ein Schulsystem, das
im Prinzip desintegriert und viele ausgrenzt. Wenn ich in den letzten 15 Jahren
meiner Arbeitshistorie zurückgucke, kann
ich sagen, dass es mit dem System Schule
an sich zu tun hatte, wenn Schülerinnen
und Schüler hinfallen, stürzen oder sogar
rausfallen. Mit viel Aufwand haben wir sie
wieder aufgehoben. Wir könnten es doch
viel besser machen, wenn wir einfach eine
andere Schule hätten, da müssten wir nicht
so viel reparieren.
Seite 80
Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Dr. Richard Hartmann: Das Problem ist, dass
Schule nicht über Nacht in eine völlig andere Institution umgekrempelt werden kann.
Wenn etwas verändert werden soll, muss
man auch substanziell etwas verändern
wollen. Dann müssen die handelnden Menschen in dieser Institution mitgenommen
werden und es müssen Haltungen verändert
werden. Veränderungen von Haltungen
brauchen eine gewisse Zeit. Ich bin überzeugt davon, die Institution Ganztagsschule
ist ein guter Rahmen, um solche Haltungen
zu verändern, weil es zur Normalität wird,
dass neben Lehrkräften auch andere Personen an die Schule kommen und mit zum pädagogischen Alltag gehören. Das verändert
Schule mehr, als wir manchmal glauben. Ich
weiß, dass das vielen zu langsam geht. Mir
geht es auch manchmal zu langsam. Aber
wir können Haltungen nicht verordnen.
Pädagogik kann man nicht anordnen. Das
muss von den Menschen getragen werden,
die sie durchführen und auf diesen Weg
begeben wir uns.
Gabriele Bachmeier: An diesem Punkt hängen wir ganz oft in der Diskussion. Man
hat das Gefühl, der Ball geht hin und her.
Wäre es eine Möglichkeit, dass es Länderprogramme gibt, mit denen ganz speziell
Lehrkräfte und die Schulsystematik darauf
vorbereitet werden können, wie anders sie
anders lehren könnten? Ich glaube, den
Lehrkräften, die über Jahre in festen Systemen unterrichtet haben, ist man schuldig
geblieben, sich durch Länderprogramme
weiterentwickeln zu können. Woher sollen
die Lehrkräfte von heute auf morgen, also
von einem Schuljahreswechsel zum nächsten, diesen Wechsel zur Ganztagsschule
können?
Dr. Richard Hartmann: Ich kann Ihnen zwei
Beispiele nennen, wo wir uns auf diesen
Weg begeben haben, den Sie einfordern.
Zum einen haben wir in Rheinland-Pfalz
die Lehrerausbildung grundlegend reformiert. Wir haben den Bereich der Bildungs-
wissenschaften deutlich verstärkt gegenüber den fachspezifischen Wissenschaften.
Solche Veränderungen sind ein schwieriger
Prozess, jede Reform muss gegenüber den
Interessensverbänden durchgesetzt werden.
Es geht darum, dass Lehren in der Schule
nicht nur » Unterricht « meint, sondern auch
heißt, Menschen über das Fachliche hinaus
zu bilden.
Zweiter Punkt: Wir haben ein System von so
genannten Tandem-Fortbildungen installiert. Das heißt, an den Schulen, an denen
neben den Lehrkräften auch andere pädagogische Professionen arbeiten, melden sich
aus den Schulen (jeweils immer im Tandem)
eine Lehrkraft und ein Sozialpädagoge bzw.
eine Sozialpädagogin zu diesen Fortbildungen an. Das erhöht das Bewusstsein
dafür, dass vor Ort in der Schule die pädagogischen Fachleute gemeinsam handeln
müssen, dass sie aber von der anderen
Profession jeweils lernen können. Es gibt in
den Schulen gelegentlich eine professionelle
Arroganz, es wird aber auch in der Kinderund Jugendhilfe oft vergessen, dass man
auch von schulischen Lehrkräften lernen
kann. Das ist also ein beidseitiger Prozess.
Was wir damit aber nicht erreichen können,
ist das, was Sie am Schluss gesagt haben,
dass wir sozusagen von heute auf morgen
eine Denkhaltung grundlegend verändern.
Deswegen wird so etwas nach meinem Verständnis prozesshaft laufen.
Moderatorin: Was Sie jetzt genannt haben,
sind Anreize, Wirklichkeiten, Rahmenbedingungen, die von außen so was anregen
können. Wenn man sich das anguckt, üben
die klassischen Leuchtturmschulen in
Deutschland seit 30 Jahren schon. Also, da
gibt es Schulen, die seit 30 Jahren in dieser
Veränderung drin stecken. Und dass das
eben auch Zeit braucht so was.
Beitrag aus dem Publikum: Ich möchte bestätigen, wie wichtig es ist, dass sich beide
pädagogische Professionen auf Augenhöhe
begegnen, sich als Professionen pädagogisch
anerkennen und entsprechend miteinander
agieren, gucken, wo sind Defizite, wo sind
Notwendigkeiten für die Schule, die ja im
Sozialraum liegt, und dann entsprechend
pädagogisch gemeinsam tätig sind.
Moderatorin: Ich würde gern zurück zum
Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit
kommen. Was kann der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit tun, um das
Thema der Fachtagung weiter voranzutreiben, um die vielen Fragen, die hier heute
aufgeworfen sind, noch mal ein Stück
weiterzubringen?
» Es geht darum, dass Lehren in der Schule nicht
nur ›Unterricht‹ meint, sondern auch, Menschen
über das Fachliche hinaus zu bilden. «
Gabriele Bachmeier: Man könnte sich dafür
einsetzen, dass wir so genannte Case-Manager bekommen. Ich stelle mir Case-Manager
vor, die zu uns in die Kommunen oder in
die Länderhoheit kommen – sei es analog
der Jugendmigrationsdienste oder anderer
Dienste. Diese Case-Manager haben nur die
eine Aufgabe: zum Beispiel in der Kommune München alle Akteure innerhalb eines
Jahres so zusammenzubringen, dass sich in
Jugendsozialarbeit und Schule radikal zum
Positiven etwas ändert.
Dr. Karsten Speck: Beim Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit ist zu berücksichtigen, dass er auf der Bundesebene agiert
und insofern dort eher die Andockstellen
sind. Nichtdestotrotz, ich denke sehr stark,
dass der Kooperationsverbund eine fachliche Einmischungsstrategie favorisieren
sollte: Das heißt, sehr deutlich die Position
der Fachexpert/innen aus den Wohlfahrtsverbänden zu diesem und angrenzenden
Themen zu verbreiten. Die muss dann mit
Entscheidungsträgern auf Landesebene und
kommunaler Ebene diskutiert werden. Auf
DRK-Dokumentation
Seite 81
P o diumsg espräch un d A u s b l i c k
jeden Fall sind die Länder wichtig, denn
da wird Schule entscheidend mitgestaltet,
zunehmend sind es aber auch die Kommunen. Was ich so als Idealvorstellung hätte,
sind drei Sachen: 1) Erstens wünsche ich
mir, dass – ähnlich wie in manchen Jugendhilfebereichen – eine Fachberatung für
Schulen existiert, die über reine Visitationen
und Inspektionen hinausgeht und sehr stark
ausgerichtet ist auf die Öffnung von Schule
gegenüber außerschulischen Partnern, die
Partizipation von Kindern, Jugendlichen
und Eltern, die Lebenswertorientierung und
Ähnliches. Zweitens sehe ich einen Bedarf
für Handlungskonzepte an den einzelnen
Schulen zur Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Überlegt werden
muss: Wo stehen wir an den einzelnen Schulen? Wo liegen unsere Stärken, Schwächen
und Ressourcen. Wo wollen wir hin? Wo beginnen wir? Was sind die nächsten Schritte?
Hier könnte der Kooperationsverbund über
Arbeitsmaterialien, vielleicht auch eine VorOrt-Beratung in Modellregionen u.ä. eine
Unterstützung anbieten. Drittens sehe ich
die Notwendigkeit, stärker als bislang die
bildungs- und sozialpädagogischen Bemühungen auf alle Kinder und Jugendlichen
auszurichten. Es geht darum, a) frühzeitig
und begleitend biographische Übergänge
abzusichern (Stichwort: Übergangsmanagement), b) das Herausfallen besonders
benachteiligter Kinder und Jugendlicher aus
dem Bildungssystem durch entsprechende
individuelle Förderkonzepte und -angebote
zu verringern (Stichwort: Reduzierung der
Schüler ohne Abschlüsse, der Klassenwiederholer, der Schulabstinenzler) und eine
gemeinsame Bildungsarbeit der unterschiedlichen formalen und nonformalen
Bildungsinstitutionen auf der Kommunalebene zu entwickeln (Stichwort: Kommunale Bildungslandschaften). Hier ist meines
Erachtens noch sehr viel Überzeugsarbeit im
Sinne einer gemeinsamen Verantwortung
erforderlich.
Dr. Richard Hartmann: Ja, das Stichwort » Einmischungsstrategie « halte ich für ein ganz
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Wesentliches in diesem Zusammenhang.
Wir brauchen in der Diskussion fachlich
gute konzeptionelle Anregungen. Wer soll
die leisten, wenn nicht die Träger, die in
diesem Bereich arbeiten. Und das sind die
Träger der Jugendsozialarbeit. Da bietet es
sich natürlich an, dass dies in einem Verbund geschieht. Es gibt bei der Trägerschaft
der Schulsozialarbeit ein buntes Feld von
unterschiedlichen Trägern, angefangen vom
Deutschen Roten Kreuz über die Arbeiterwohlfahrt, Internationaler Bund, Caritas,
Diakonie und viele andere. Wichtig scheint
mir dabei eine gemeinsame Interessenvertretung der Träger der Schulsozialarbeit
gegenüber dem Land und der Landesregierung. Nicht nur die Schulen, auch die
Verwaltung der Ministerien braucht diese
Fachlichkeit von außen. Wer dies weiterhin
braucht, ist die kommunale Ebene. Man hält
es nicht für möglich, aber wir haben leider
immer noch Landkreise und Städte, in denen die Jugendamtsleitung und die Schulverwaltungsämter auf demselben Stockwerk
sitzen, aber keine fachliche Kommunikation
miteinander haben. Am Vormittag dieser
Tagung haben wir in einem Vortrag die
Stichworte » Bildungslandschaft, regionale
Bildungsentwicklung « gehört. Wenn wir
dabei einen Schritt weiterkommen wollen,
muss diese kommunale Kooperation auch
funktionieren. Dafür braucht es fachpolitischen Druck.
Paloma Miersch: Ich habe drei wichtige Aufgaben für die Jugendsozialarbeit und den
Kooperationsverbund zur Verbesserung der
Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und
Schule: Erstens Qualifizierung, zweitens
neue Konzepte und drittens Erfahrungsaustausch. Zum Punkt Qualifizierung hat Frau
Bachmeier das Stichwort Case-Management
gebracht. Es ist dringend an der Zeit, sowohl
das Lehramtsstudium als auch das Studium der Sozialpädagogik um Themen der
Kinder- und Jugendhilfe, speziell Jugendsozialarbeit, anzureichern; oder wie die AGJ-/
KMK-Arbeitsgruppe Kooperation Jugendhilfe und Schule als zentrale strukturelle Ge-
lingensbedingung für eine gute Kooperation
empfiehlt, gemeinsame Weiter- und Fortbildung von Lehr- und Fachkräften aus den
Schulen und aus der Kinder- und Jugendhilfe durchzuführen. Zweiter Stichpunkt: neue
Konzepte. Wir müssen über neue Konzepte
in den Bereichen Erziehung, Betreuung
und Begleitung von benachteiligten jungen Menschen nachdenken, die schulische
Defizite haben, Schule verweigern und
Gefahr laufen, den Schulabschluss nicht zu
erreichen. Hier sind insbesondere die Jungen betroffen, die in der Schule tendenziell
eher und stärker benachteiligt sind als die
Mädchen und für die es offensichtlich kaum
jungenspezifische Angebote und Lösungen
gibt. Der dritte Punkt: Erfahrungsaustausch.
Hier sollte der Kooperationsverbund schauen, wo es gut funktioniert und wo man
Erfahrungen sichern kann und muss. Sonst
läuft man Gefahr, auch auf dem Rücken
der jungen Generation alles immer wieder
erneut auszuprobieren, weil keine Ergebnissicherung stattgefunden hat. Programme,
insbesondere ESF-Programme, laufen in der
Regel nach ein paar Jahren aus. Wie könnte
man die guten wie schlechten Erfahrungen
aufbewahren und effektiv transportieren?
Moderatorin: Die Zeit für unsere Podiumsdiskussion ist leider begrenzt. Daher möchte ich
Ihnen eine Frage als » Hausaufgabe « mitgeben:
Was nehmen Sie an Ihren Arbeitsplatz mit, um
die Kooperation zwischen Jugendsozialarbeit
und Schule noch weiter zu verbessern und ein
Stück weit zu optimieren ?
Vielen Dank an meine Diskutantinnen und
Diskutanten sowie an das Publikum!
DRK-Dokumentation
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P r ojektb örse
Projektbörse
» Projektbörse mit Good-Practice-Projekten «
Bundesweites Netzwerk
Neue Wege für Jungs
Neue Wege für Jungs ist ein bundesweites Vernetzungsprojekt und Service-Büro,
das seit 2005 vom Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend und
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
gefördert wird. Es regt lokale Initiativen zur
geschlechtersensiblen Förderung von Jungen bei der Berufs- und Lebensplanung an,
vernetzt diese Angebote und unterstützt Engagierte mit aktuellen Informationen sowie
Print- und Onlinematerialien. Das Projekt
richtet sich insbesondere an Lehrkräfte,
soziale Fachkräfte, Berufsberatende, Personal- und Ausbildungsverantwortliche sowie
Eltern. Das Service-Büro Neue Wege für
Jungs wirkt am Aufbau von Angeboten mit,
die das eingeschränkte Berufswahlspektrum bei Jungen erweitern, eine Auseinandersetzung mit männlichen Rollenbildern
fördern und die Jungen in ihrer Sozialkompetenz stärken.
Neue Wege für Jungs ist angesiedelt im
Kompetenzzentrum Technik – Diversity –
Chancengleichheit e. V.
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Kontakt:
Service-Büro
Neue Wege für Jungs
Kompetenzzentrum
Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V.
Koordination: Saskia Wolter
Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 106-7351
Fax: 0521 106-7171
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.neue-wege-fuer-jungs.de
IN VIA Katholischer Verband
für Mädchen- und Frauensozialarbeit in der Erzdiözese
Freiburg e. V.
Seit 1978 führt IN VIA berufsvorbereitende Maßnahmen für arbeitssuchende junge
Menschen durch. Die Angebote wurden bis
heute kontinuierlich fachlich weiter entwickelt und ausgebaut. Der Bereich Jugendberufshilfe/berufsvorbereitende Angebote
umfasst die Teilbereiche: Jugendberufshilfe
an Förder- und Berufsschulen, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen nach dem
SGB III sowie berufliche Eingliederung und
Qualifizierung nach SGB II.
Kontakt:
Doris Eichhorn
(Fachbereichsleiterin)
Herrenstr. 50-52
79098 Freiburg
Tel.: 0761 21113-3
Fax: 0761 287865
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.invia-freiburg.de
DRK-Dokumentation
Seite 85
P r ojektb örse
Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung
Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
(DKJS) setzt sich dafür ein, dass kleine
und junge Menschen in unserem Land gut
aufwachsen können und eine demokratische Kultur des Miteinanders erleben und
erlernen. Sie stärkt Kinder in dem, was sie
können und was sie bewegt. Sie ermutigt
junge Leute, ihren Platz in der Gesellschaft
selbst zu gestalten und ihr Leben couragiert
in eigene Hände zu nehmen. Momentan
fokussieren die Aktivitäten der DKJS vier
Themenfelder: Kita und Schule gestalten,
Bildungspartner vernetzen, Verantwortung
wagen und Perspektiven schaffen.
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Kontakt:
Claudia Hasse
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin
Tel.: 030 257676-64
Fax: 030 257676-10
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.dkjs.de
Internationaler Bund,
Simmern
Seit 1992 ist der IB Bad Kreuznach mit einer
Aussenstelle in Simmern vertreten. Die
ländliche und weitflächige Struktur des
Rhein-Hunsrück-Kreises, erfordert organisatorisches und inhaltliches Handlungsgeschick. Ein engagiertes und qualifiziertes
Mitarbeiterteam bietet
vielfältigste Leistungen der Jugend-, Sozialund Bildungsarbeit. Das Angebotsspektrum
umfasst die Tätigkeitsfelder Übergangsmanagement Schule-Beruf, Jugendmigrationsdienst, Schulsozialarbeit, Ambulante Hilfen
zur Erziehung, Integrationsfachdienst,
Täter-Opfer-Ausgleich und die Berufliche
Bildung.
Kontakt:
Internationaler Bund
Hartmut Geis
Gemündener Straße 7
55469 Simmern
Tel.: 06761 13040
Fax: 06761 3231
E-Mail:
Hartmut.Geis@
internationaler-bund.de
Website:
www.internationaler-bund.de
www.invia-freiburg.de
DRK-Dokumentation
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P r ojektb örse
Jugendwerkstatt Bauhof
Halle in den Franckeschen
Stiftungen gGmbH
Die Jugendwerkstatt Bauhof Halle in den
Franckeschen Stiftungen gGmbH eröffnet
mit lebensnahen Angeboten zur beruflichen
und sozialen Qualifizierung mehr als 200
jungen Menschen und Erwachsenen Chancen, sich den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu erschließen. Des Weiteren bietet
die Jugendwerkstatt stadtoffen Beratung
und seelische Betreuung. Durch das gegenseitige Erleben und Begegnen von deutschen
und ausländischen Jugendlichen während
der Arbeit und der Freizeit wird Verständnis füreinander geweckt und Vorurteile
abgebaut. Die soziale Arbeit beschränkt sich
nicht nur auf die Vermittlung beruflicher,
theoretischer und praktischer Qualifikationen, sondern beinhaltet auch die Persönlichkeitsentwicklung und das Erlangen von
Sozialkompetenz.
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Kontakt:
Jugendwerkstatt Bauhof Halle
in den Franckeschen
Stiftungen gGmbH
Leonhard Dölle
Franckeplatz 1, Haus 33
06110 Halle
Tel.: 0345 22517-27
Fax: 0345 22517-15
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.jw-bauhof.de
Produktionsschule
Westmecklenburg
In Produktionsschulen werden Jugendlichen
mit beruflichem Förderbedarf Kenntnisse,
Fähigkeiten und Verhaltensweisen vermittelt, die für die Aufnahme einer Berufsausbildung und einer Erwerbstätigkeit
notwendig sind. Wesentlich für das Produktionsschulkonzept ist die untrennbare
Verbindung zweier Merkmale: Produktion
und Dienstleistungen bilden den didaktischen Kern, Werkstätten bilden ihr pädagogisches Zentrum. Das Lernen erwächst aus
der produktiven Handlung. Maßstab bei der
Produktion von Gütern und Dienstleistungen ist die Vereinbarkeit mit den pädagogischen Zielen sowie mit der Marktrealität
im Umfeld der Produktionsschule. Die
Teilnahme am Lernen und Arbeiten in einer
Produktionsschule wird entlohnt.
Kontakt:
Die Produktionsschule Westmecklenburg ist in Trägerschaft der
ALL Pütter gGmbH
Jan Buchholz
Am Wirtschaftshof 11a
19386 Granzin OT Greven
Tel.: 03871 63190
Fax: 03871 288479
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.ps-westmecklenburg.de
DRK-Dokumentation
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P r ojektb örse
bsj Marburg e. V. – Verein zur
Förderung bewegungs- und
sportorientierter Jugendsozialarbeit
Der bsj Marburg e. V. macht seit 1986 Körper
und Bewegung zum Ausgangspunkt und
zu Medien seiner sozialen Arbeit. In der
Praxis richten sich die Angebote des bsj im
Freizeit-, Schul- und Berufsbildungsbereich
vor allem an sozial benachteiligte weibliche
und männliche Kinder und Jugendliche. Zu
den Handlungsfeldern des Vereins gehören
u. a. die stadtteilbezogene Arbeit in sozialen
Brennpunkten, die Arbeit in Kinder- und
Jugendheimen, die Kooperation von Jugendhilfe und Schule, Projekte der Jugendsozialarbeit, der sozialen Gruppenarbeit, der
Integration von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen etc.
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Kontakt:
Ute Dithmar
Biegenstraße 40
35037 Marburg
Tel.: 06421 68533-0
Fax: 06421 68533-22
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.bsj-marburg.de
Deutsches Rotes Kreuz
Die Jugendsozialarbeit des Deutschen
Roten Kreuzes (DRK) ist den sieben Grundsätzen der Rotkreuz- und
Rothalbmondbewegung verpflichtet. Sie
setzt sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von jungen Menschen am sozialen,
kulturellen und gesellschaftlichen Leben
ein und fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft und das friedliche Zusammenleben von jungen Menschen aus
verschiedenen Kulturkreisen. Das DRK
ist in den verschiedenen Handlungsfeldern der Jugendsozialarbeit aktiv, zum
Beispiel in der Schulsozialarbeit, im
Rahmen von Ganztagsschule, im Übergangsmanagement Schule-Beruf und in
der Jugendberufshilfe.
Kontakt:
DRK-Generalsekretariat
Team Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe
Juliane Ostrop
(Referentin Jugendsozialarbeit)
Carstennstr. 58
12205 Berlin
Tel.: 030 85404-237
Fax: 030 85404-468
E-Mail:
[email protected]
Website:
www.DRK.de
DRK-Dokumentation
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I m pressi onen
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
P ositio nspapier
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
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ȱ
ȱ
ȱ
Bessereȱ Bildungȱ fürȱ alleȱ Kinderȱ undȱ Jugendlichenȱ –ȱ Übergängeȱ
ermöglichen!ȱBildungspolitischeȱForderungenȱderȱJugendsozialarbeitȱ
zumȱBildungsgipfelȱvonȱBundȱundȱLändernȱ
ȱ
Imȱ Juniȱ 2008ȱ istȱ derȱ Zweiteȱ Nationaleȱ Bildungsberichtȱ erschienen,ȱ derȱ auchȱ
einȱ Anlassȱ fürȱ denȱ Bildungsgipfelȱ vonȱ Bundȱ undȱ Ländernȱ imȱ Oktoberȱ 2008ȱ
ist.ȱSeineȱBefundeȱbelegenȱinȱvielfältigerȱWeise:ȱStrukturelleȱVeränderungenȱ
desȱ BildungsȬȱ undȱ Ausbildungssystemsȱ sindȱ notwendig.ȱ Ausȱ Sichtȱ derȱ
Jugendsozialarbeitȱ müssenȱ Bundesregierungȱ undȱ Länderregierungenȱ denȱ
Bildungsgipfelȱ nutzen,ȱ umȱ dieȱ BildungsȬȱ undȱ Ausbildungssituationȱ jungerȱ
Menschenȱgrundsätzlichȱzuȱverbessern.ȱȱ
ȱ
x Derȱ Bildungsberichtȱ belegtȱ erneut,ȱ dassȱ einȱ direkterȱ Zusammenhangȱ
zwischenȱArmutȱundȱschlechtenȱBildungschancenȱbesteht.ȱInzwischenȱ
wachsenȱ 28%ȱ allerȱ Kinderȱ undȱ Jugendlichenȱ inȱ materiellȱ prekärenȱ
Verhältnissenȱ auf.ȱ Ihreȱ ungünstigerenȱ Startchancenȱ werdenȱ imȱ
BildungsȬȱundȱAusbildungssystemȱweiterȱverschlechtert.ȱJede/rȱvierteȱ
Jugendlicheȱ istȱ damitȱ frühzeitigȱ –ȱ nämlichȱ spätestensȱ mitȱ demȱ
Wechselȱ aufȱ eineȱ HauptȬȱ oderȱ Förderschuleȱ –ȱ vonȱ dauerhafterȱ
Exklusionȱ und,ȱ darausȱ häufigȱ folgend,ȱ spätererȱ Arbeitslosigkeitȱ
bedroht.ȱȱ
x Eineȱ angemesseneȱ Förderungȱ allerȱ Kinderȱ undȱ Jugendlichenȱ –ȱ lautȱ
BildungsberichtȱeineȱganzȱwesentlicheȱHerausforderungȱ–ȱgelingtȱimȱ
bestehendenȱ BildungsȬȱ undȱ Schulsystemȱ offensichtlichȱ immerȱ nochȱ
nicht.ȱ Diesȱ wirktȱ sichȱ besondersȱ fürȱ Jugendlicheȱ mitȱ MigrationsȬȱ
hintergrundȱ diskriminierendȱ aus,ȱ führtȱ aberȱ beispielsweiseȱ auchȱ zuȱ
Benachteiligungenȱ aufȱGrundȱ desȱ Geschlechtsȱ undȱ insbesondereȱ derȱ
sozialenȱHerkunft.ȱ
x Derȱ Bildungsberichtȱ sprichtȱ außerdemȱ vonȱ 485.000ȱ Kindernȱ undȱ
Jugendlichenȱ mitȱ sonderpädagogischemȱ Förderbedarf,ȱ dieȱ inȱ derȱ
großenȱ Mehrheitȱ aufȱ separateȱ Förderschulenȱ verwiesenȱ werdenȱ undȱ
damitȱinȱdenȱmeistenȱBundesländernȱformalȱkeineȱMöglichkeitȱhaben,ȱ
einenȱ anerkanntenȱ Schulabschlussȱ zuȱ erwerben.ȱ Dieȱ Zahlȱ derȱ
Schulabgänger/innenȱohneȱAbschlussȱistȱmitȱfastȱ80.000ȱJugendlichenȱ
einesȱAltersjahrgangsȱunverändertȱhoch.ȱȱ
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DRK-Dokumentation
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P o sition spapier
x
Strukturelleȱ Verwerfungenȱ aufȱ demȱ Arbeitsmarktȱ führenȱ dazu,ȱ dassȱ
selbstȱ Jugendlicheȱ mitȱ Hauptschulabschlussȱ nurȱ nochȱ seltenȱ direktȱ
einenȱ Ausbildungsplatzȱ finden,ȱ etwaȱ weilȱ dasȱ Lehrstellenangebotȱ inȱ
vielenȱRegionenȱweiterhinȱzuȱgeringȱistȱoderȱdieȱAusbildungsbetriebeȱ
mindestensȱ einenȱ Realschulabschlussȱ verlangen.ȱ Einȱ erfolgreicherȱ
Hauptschulabschlussȱ wirdȱ damitȱ fürȱ jungeȱ Menschenȱ zunehmendȱ
zumȱStigmaȱstattȱzurȱChance.ȱȱ
ȱ
DerȱÜbergangȱinȱdenȱBerufȱistȱschwierigȱundȱriskantȱgeworden!ȱȱ
Dieseȱ schwierigenȱ Voraussetzungenȱ fürȱ Jugendlicheȱ –ȱ derȱ Bildungsberichtȱ
sprichtȱ zuȱ Rechtȱ vonȱ grundsätzlichenȱ Passungsproblemenȱ zwischenȱ SchulȬ
systemȱ undȱ Arbeitsmarktȱ –ȱ führenȱ unterȱ anderemȱ dazu,ȱ dassȱ dasȱ soȱ
genannteȱ Übergangssystem,ȱ alsoȱ Angeboteȱ anȱ derȱ Schnittstelleȱ zwischenȱ
Schuleȱ undȱ Beruf,ȱ inȱ denȱ letztenȱ Jahrenȱ starkȱ ausgeweitetȱ wurde:ȱ Bisȱ zuȱ
500.000ȱjungenȱMenschenȱ(dasȱentsprichtȱ40%ȱderȱSchulabgänger/innenȱvonȱ
allgemeinbildendenȱ Schulen)ȱ gelingtȱ esȱ zurzeitȱ nicht,ȱ unmittelbarȱ imȱ
Anschlussȱ anȱ dieȱ Schuleȱ eineȱ Ausbildungȱ zuȱ beginnen.ȱ Dasȱ ÜbergangsȬ
systemȱ istȱ zumȱ bildungspolitischenȱ Pufferȱ geworden,ȱ derȱ dieȱ mangelndeȱ
PassungȱzwischenȱSchulȬȱundȱAusbildungssystemȱsowieȱdieȱkonjunkturellenȱ
Schwankungenȱ desȱ ArbeitsȬȱ undȱ Ausbildungsmarktesȱ ausgleichenȱ soll.ȱ
Dadurchȱ gestaltenȱ sichȱ dieȱ Übergängeȱ fürȱ dieȱ jungenȱ Menschenȱ häufigȱ
unübersichtlichȱundȱlangwierigȱoderȱgelingenȱgarȱnicht.ȱ
ȱ
Derȱ Kooperationsverbundȱ Jugendsozialarbeitȱ begrüßtȱ daher,ȱ dassȱ derȱ
Bildungsberichtȱ einȱ besonderesȱ Augenmerkȱ aufȱ dieȱ Übergängeȱ jungerȱ
Menschenȱ inȱ denȱ Arbeitsmarktȱ gelegtȱ hatȱ undȱ teiltȱ seinȱ Votum,ȱ dassȱ esȱ imȱ
Übergangssystemȱ dringendenȱ Veränderungsbedarfȱ gibt.ȱ Effektivitätȱ undȱ
TransparenzȱdesȱSystemsȱsindȱzuȱerhöhen.ȱȱ
ȱ
AnliegenȱundȱForderungenȱdesȱKooperationsverbundesȱJugendsozialarbeit:ȱ
ȱ
Chancengerechtigkeitȱ setztȱ einȱ neues,ȱ erweitertesȱ BildungsȬȱ
verständnisȱ voraus,ȱ dasȱ Kinderȱ undȱ Jugendlicheȱ inȱ denȱ Mittelpunktȱ
stellt!ȱȱ
UmȱdieȱBildungssituationȱjungerȱMenschenȱzuȱverbessern,ȱistȱeinȱerweitertesȱ
Bildungsverständnisȱ notwendig,ȱ dasȱ auchȱ Aspekteȱ nonformalerȱ undȱ
informellerȱ Bildungȱ einschließtȱ undȱ dieȱ Lebensweltȱ derȱ Kinderȱ undȱ
Jugendlichenȱ einbezieht.ȱ Bildungsangeboteȱ derȱ Jugendhilfeȱ –ȱ mitȱ ihremȱ
Schwerpunktȱ derȱ individuellenȱ Förderungȱ –ȱ sindȱ hierfürȱ unerlässlich:ȱ Nurȱ
inȱderȱengenȱKooperationȱzwischenȱSchule,ȱJugendhilfeȱundȱElternhausȱkannȱ
Bildungȱ nachhaltigȱ verbessertȱ undȱ auchȱ sozialräumlichȱ verankertȱ werden.ȱ
DiesȱistȱauchȱfürȱeinenȱqualitativȱhochwertigenȱAusbauȱvonȱGanztagsschulenȱ
notwendig.ȱȱ
ȱ
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Chancengerechtigkeitȱ erfordertȱ stabileȱ Hilfesystemeȱ fürȱ Kinderȱ undȱ
Jugendliche!ȱȱ
Qualifizierteȱ (BildungsȬ)Angeboteȱ undȱ eineȱ verstärkteȱ Kooperationȱ mitȱ derȱ
SchuleȱsindȱfürȱdieȱJugendhilfeȱnurȱzuȱrealisieren,ȱwennȱinȱderȱKinderȬȱundȱ
Jugendarbeitȱ sowieȱ derȱ Jugendsozialarbeitȱ inȱ denȱ Kommunenȱ dafürȱ einȱ
verlässlicherȱRahmenȱmitȱentsprechendenȱRessourcenȱzurȱVerfügungȱgestelltȱ
wirdȱundȱnichtȱweiter,ȱwieȱinȱdenȱvergangenenȱJahren,ȱmassiveȱKürzungenȱ
vorgenommenȱwerden:ȱInȱderȱKinderȬȱundȱJugendarbeitȱistȱseitȱ2002ȱbundesȬ
weitȱ einȱ Stellenrückgangȱ vonȱ 28%,ȱ imȱ Arbeitsfeldȱ derȱ JugendsozialȬȱ
arbeitȱvonȱ6,2%ȱzuȱverzeichnen.ȱDieseȱEntwicklungȱmussȱgestopptȱwerden.ȱ
ȱ
Chancengerechtigkeitȱ erfordertȱ eineȱ bessere,ȱ individuelleȱ Förderungȱ
vonȱallenȱKindernȱundȱJugendlichen!ȱ
Individuelleȱ Förderungȱ mussȱ frühzeitigȱ ansetzenȱ undȱ inȱ derȱ Schuleȱ
verankertȱundȱverwirklichtȱwerden.ȱUmwegeȱbeimȱÜbergangȱausȱderȱSchuleȱ
inȱdieȱArbeitsweltȱkönnenȱnurȱabgebautȱwerden,ȱwennȱdasȱSchulsystemȱdenȱ
Anforderungenȱ einerȱ differenzierten,ȱ individuellenȱ Förderungȱ vonȱ Jungenȱ
undȱMädchenȱnachkommt.ȱ
ȱ
Eineȱ positiveȱ Wahrnehmungȱ derȱ Vielfaltȱ undȱ dieȱ Anerkennungȱ vonȱ
Heterogenitätȱ sindȱ imȱ Bildungssystemȱ nochȱ nichtȱ verankert.ȱ Derȱ BildungsȬ
berichtȱ machtȱ zuȱ Rechtȱ aufȱ dieȱ Ausgrenzungseffekteȱ desȱ BildungsȬȱ undȱ
Ausbildungssystemsȱ imȱ Hinblickȱ aufȱ jungeȱ Menschenȱ mitȱ MigrationsȬ
hintergrundȱ aufmerksam.ȱ Derenȱ notwendige,ȱ gezielteȱ Förderungȱ setztȱ aberȱ
voraus,ȱ dassȱ auchȱ hierȱ Heterogenitätȱ wahrgenommenȱ wirdȱ undȱ dieȱ zuȱ
großenȱTeilenȱsozialȱverursachtenȱProblemeȱnichtȱethnisiertȱwerden.ȱȱ
WirȱunterstützenȱundȱfordernȱeineȱdurchgängigeȱsprachlicheȱBildung.ȱDieseȱ
sollteȱ eingebundenȱ seinȱ inȱ eineȱ allgemeineȱ Kulturȱ derȱ individuellenȱ
FörderungȱundȱAnerkennung.ȱ
ȱ
Erforderlichȱ sindȱ nebenȱ strukturellenȱ Umgestaltungenȱ desȱ Schulsystemsȱ
auchȱ wesentlicheȱ Fortentwicklungenȱ inȱ derȱ AusȬȱ undȱ Weiterbildungȱ vonȱ
Pädagog/inn/enȱ undȱ Lehrer/inne/n,ȱ dieȱ Aspekteȱ interkulturellerȱ Kompetenzȱ
undȱGeschlechtersensibilitätȱeinschließenȱmüssen.ȱȱ
ȱ
Kinderȱ undȱ Jugendlicheȱ habenȱ einȱ Rechtȱ aufȱ Zukunftsperspektivenȱ –ȱ
alleȱsollenȱdieȱSchuleȱmitȱeinemȱAbschlussȱverlassen!ȱȱ
DieȱSchuleȱmussȱihrerȱVerantwortungȱbeiȱderȱVorbereitungȱjungerȱMenschenȱ
fürȱ denȱ Übergangȱ inȱ Ausbildungȱ undȱ Berufstätigkeitȱ wesentlichȱ stärkerȱ
nachkommenȱ undȱ allenȱ dieȱ dafürȱ notwendigenȱ formalenȱ Qualifikationenȱ
(Schulabschlüsse)ȱ sowieȱ entsprechendeȱ Schlüsselkompetenzenȱ (AusbilȬȱ
dungsreife)ȱmitȱaufȱdenȱWegȱgeben.ȱ
ȱ
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DRK-Dokumentation
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P o sition spapier
DieȱgroßeȱZahlȱderȱJugendlichenȱohneȱSchulabschlussȱistȱnichtȱakzeptabel.ȱEsȱ
mussȱinȱallenȱBundesländernȱsichergestelltȱwerden,ȱdassȱjungeȱMenschenȱaufȱ
allenȱ Schulenȱ –ȱ undȱ diesȱ giltȱ insbesondereȱ fürȱ Sonderschulenȱ –ȱ dieȱ
Möglichkeitȱerhalten,ȱeinenȱanerkanntenȱSchulabschlussȱzuȱabsolvieren.ȱȱ
ȱ
Zurȱ Unterstützungȱ erfolgreicherȱ Schullaufbahnenȱ istȱ dieȱ Kooperationȱ vonȱ
SchulenȱmitȱJugendsozialarbeitȱundȱJugendhilfeȱunabdingbar,ȱumȱgeeigneteȱ
Präventionsangeboteȱzuȱverankern.ȱEntsprechendeȱErfahrungen,ȱz.ȱB.ȱinȱderȱ
Arbeitȱ mitȱ Schulverweigerer/inne/nȱ(Bundesprogrammȱ „Schulverweigerungȱ
ȬȱDieȱ2.ȱChance“),ȱzeigenȱdenȱErfolgȱdieserȱKooperationen.ȱEsȱgiltȱaußerdem,ȱ
bereitsȱ inȱ derȱ Schuleȱ aktivȱ denȱ Übergangȱ vorzubereiten,ȱ z.ȱ B.ȱ durchȱ
frühzeitigeȱ Berufsorientierung,ȱ durchȱ dieȱ Herstellungȱ vonȱ Kontaktenȱ zuȱ
Unternehmenȱ undȱ Möglichkeitenȱ derȱ Berufseinstiegsbegleitungȱ fürȱ jungeȱ
MenschenȱmitȱbesonderemȱUnterstützungsbedarf.ȱȱ
ȱ
Niemandȱ darfȱ verlorenȱ gehenȱ –ȱ Übergängeȱ müssenȱ sicherȱ undȱ überȬ
schaubarȱgestaltetȱwerden!ȱȱ
DasȱÜbergangssystemȱistȱdurchȱ einȱNebeneinanderȱunterschiedlichsterȱProȬ
grammeȱ undȱ Förderangeboteȱ mitȱ verschiedenenȱ Zuständigkeitenȱ undȱ
Finanzierungenȱ (Kommune,ȱ Schule,ȱ Jugendhilfe,ȱ Grundsicherungȱ nachȱ
Sozialgesetzbuchȱ II,ȱ Arbeitsagenturen,ȱ Länderprogramme)ȱ gekennzeichnet.ȱ
Verlässlichȱ undȱ erfolgreichȱ kannȱ einȱ solchesȱ Systemȱ erstȱ durchȱ eineȱ verantȬ
wortlicheȱ Koordinierungȱ –ȱ einȱ Übergangsmanagementȱ –ȱ sowieȱ eineȱ
kontinuierlicheȱÜbergangsbegleitungȱderȱJugendlichenȱwerden.ȱȱ
ȱ
x Einȱ verlässlichesȱ Übergangssystemȱ mussȱ aufȱ derȱ lokalenȱ oderȱ
regionalenȱ Ebeneȱ gestaltet,ȱ gesteuertȱ undȱ verantwortetȱ werden.ȱ Dieȱ
SteuerungȱderȱAngeboteȱistȱimȱRahmenȱeinerȱkoordiniertenȱGesamtȬ
strategieȱtransparentȱzuȱregeln.ȱDieȱAngeboteȱderȱkommunalenȱEbeneȱ
sowieȱ derȱ LandesȬȱ undȱ Bundesebeneȱ müssenȱ vorȱ Ortȱ aufeinanderȱ
abgestimmtȱundȱmiteinanderȱverzahntȱwerden.ȱ
ȱ
x Esȱ gehtȱ umȱ passgenaueȱ Angeboteȱ undȱ Maßnahmenȱ fürȱ jungeȱ
Menschen,ȱ dieȱ denȱ regionalenȱ Arbeitsmarkterfordernissenȱ entȬȱ
sprechen.ȱ Aufȱ Grundlageȱ begleitenderȱ Evaluationȱ sindȱ dieseȱ
fortlaufendȱ weiterzuentwickeln.ȱ Vonȱ derȱ modellhaftenȱ Erprobungȱ
desȱregionalenȱÜbergangsmanagementȱ(vgl.ȱdasȱProgrammȱ„PerspekȬ
tiveȱ Berufsabschluss“ȱ desȱ Bildungsministeriums)ȱ müssenȱ wirȱ raschȱ
zuȱeinerȱflächendeckendenȱUmsetzungȱkommen.ȱ
ȱ
x Esȱ bedarfȱ entsprechenderȱ gesetzlicherȱ Rahmenbedingungenȱ undȱ
geeigneterȱVoraussetzungenȱfürȱdasȱregionaleȱÜbergangsmanagement.ȱȱ
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Kooperationsverbund Judgendsozialarbeit
Unterȱ derȱ Maßgabeȱ bundeseinheitlicherȱ zentralerȱ öffentlicherȱ AusȬȱ
schreibungenȱ undȱ konfektionierterȱ Angeboteȱ ohneȱ klareȱ QualifiȬȱ
zierungsperspektiveȱkannȱÜbergangsmanagementȱkaumȱgelingen.ȱȱ
ȱ
Derȱ Nationaleȱ Bildungsberichtȱ weistȱ zuȱ Rechtȱ daraufȱ hin,ȱ dassȱ dieȱ wissenȬ
schaftlichenȱ Kenntnisseȱ überȱ dasȱ „Übergangssystem“ȱ dringendȱ systematiȬȱ
siertȱ undȱ vertieftȱ werdenȱ müssen.ȱ Darüber,ȱ welcheȱ Lernergebnisseȱ erzieltȱ
werdenȱ undȱ welcheȱ Strategienȱ zurȱ Optimierungȱ desȱ Systemsȱ sinnvollȱ sind,ȱ
bedarfȱesȱverstärkterȱForschung.ȱMittelfristigȱmussȱdasȱÜbergangssystemȱalsȱ
einȱregulärerȱBestandteilȱinȱdasȱBildungssystemȱintegriertȱwerden.ȱ
ȱ
Allenȱ Jugendlichenȱ kannȱ innerhalbȱ vonȱ 12ȱ Monatenȱ einȱ erfolgreicherȱ
Übergangȱgelingen!ȱȱ
Derȱ Bildungsberichtȱ zeigtȱ auf,ȱ dassȱ dieȱ größteȱ Risikogruppeȱ imȱ ÜbergangsȬ
systemȱJugendlicheȱmitȱundȱohneȱHauptschulabschlussȱsind.ȱIhnenȱgelingtȱesȱ
nurȱ zuȱ einemȱ Drittel,ȱ innerhalbȱ vonȱ 18ȱ Monatenȱ eineȱ vollȱ qualifizierendeȱ
Ausbildungȱ aufzunehmen,ȱ einȱ nichtȱ akzeptablerȱ Zustand.ȱ Jugendliche,ȱ
denenȱ dieȱ entsprechendenȱ Kenntnisseȱ undȱ Kompetenzenȱ zurȱ Aufnahmeȱ
einerȱ dualen,ȱ außerbetrieblichenȱ oderȱ auchȱ schulischenȱ Ausbildungȱ nochȱ
fehlen,ȱ könnenȱ dieseȱ nachȱ unserenȱ Erfahrungenȱ inȱ allerȱ Regelȱ beiȱ entspreȬ
chendȱ koordinierterȱ Förderungȱ (dazuȱ gehörtȱ beispielsweiseȱ individuellesȱ
Casemanagement)ȱ innerhalbȱ vonȱ maximalȱ einemȱ Jahrȱ nachholen.ȱ JugendȬ
liche,ȱ dieȱ trotzȱ intensiverȱ Förderungȱ keineȱ Ausbildungȱ aufnehmenȱ können,ȱ
solltenȱinȱArbeitȱvermitteltȱwerden.ȱ
ȱȱ
Diesȱ bedeutetȱ allerdingsȱ auch,ȱ dassȱ wesentlichȱ mehrȱ Ausbildungsplätzeȱ
bereitgestelltȱwerdenȱmüssen.ȱ
ȱ
Dieȱ siebenȱ imȱ Kooperationsverbundȱ Jugendsozialarbeitȱ zusammenȬȱ
geschlossenenȱ Organisationenȱ sindȱ bereit,ȱ ihrenȱ Beitragȱ zumȱ Gelingenȱ vonȱ
BildungsübergängenȱjungerȱMenschenȱzuȱleisten.ȱ ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
ȱ
Berlin,ȱdenȱ14.10.2008ȱ
ȱ
WalterȱWürfelȱ
stellvertretenderȱSprecherȱdesȱKooperationsverbundesȱJugendsozialarbeitȱ
ȱ
FachlicheȱAnsprechpartnerinȱfürȱdiesesȱPositionspapier:ȱ
SorinaȱMiers,ȱReferentinȱfürȱJugendsozialarbeit,ȱDeutschesȱRotesȱKreuz,ȱ
Tel.ȱ030/85404226,ȱEȬMail:ȱ[email protected]ȱ
AnsprechpartnerinȱinȱderȱStabsstelleȱdesȱKooperationsverbundesȱJugendsozialarbeit:ȱ
AndreaȱPingel,ȱReferentin,ȱTel.ȱ030/288789535,
EȬMail:ȱ[email protected]ȱ
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Bevor es zu spät ist:
Deshalb die dritte DREIZEHN !
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DREIZEHN – Zeitschrift für
Jugendsozialarbeit wird herausgegeben vom Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit.
Nr. 2 Nov. 2008
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„Den Blindflug
Böhmer zur
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Nr. 1
Juni
2008
Herau
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vom
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Vorwort des Veranstalters
Kinder und Jugendliche befinden sich in ständiger
Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Perspektiven Jugendlicher werden
hauptsächlich durch Faktoren wie die politische und
wirtschaftliche Situation, Bildungserfolge oder -misserfolge und das soziale Umfeld beeinflusst. Zentrale Aufgabe der Kinder – und Jugendhilfe wird zukünftig sein,
die gesellschaftliche Teilhabe aller jungen Menschen zu
ermöglichen und zu sichern. Die Jugendsozialarbeit will
und kann dabei ihren Beitrag leisten.
An der bundesweiten Fachtagung » Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt – Erfolgreiche Kooperationen
zwischen Jugendsozialarbeit und Schule fördern « am
30. September 2008 in Erfurt nahmen 150 Fach- und
Leitungskräfte der Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und
Schulsozialarbeit sowie interessierte Vertreterinnen und
Vertreter der Schulämter, Jugendämter, Landesministerien sowie lokaler Bildungslandschaften teil.
Die Fachtagung eröffnete Dr. Karsten Speck (Universität
Potsdam) mit dem Vortrag » Die aktuelle Situation der
Jugendsozialarbeit an Schulen «. Über » Nachhaltige Kooperationen – Lokale Bildungslandschaften in Deutschland « referierte Peter Bleckmann (Deutsche Kinder- und
Jugendstiftung gGmbH). Das Referat » Der Erfolg multiprofessioneller Teams in Finnlands Schulen « von Heidi
Peltonen (Finnisches Zentralamt für Unterrichtswesen)
ist leider entfallen. Die Unterlagen des Vortrags stellte
Heidi Peltonen freundlicherweise dennoch zur Verfügung, so dass sich diese in der Tagungsdokumentation
befinden.
Wertschätzung und Bedeutsamkeit wurde der Fachtagung nicht zuletzt durch die Beteiligung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
vertreten durch Frau Paloma Miersch (Referat Chancengerechtigkeit, Integration), und der Ständigen Konferenz
der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland, vertreten durch Herrn Dr. Richard Hartmann (Abteilungsleiter im Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Jugend und Kultur in Rheinland-Pfalz),
zuteil.
In den Workshops brachten die Teilnehmenden Erfahrungen und Fragen aus der täglichen Praxis ein. So
wurde beispielsweise darüber gesprochen, welche Rahmenbedingungen für eine gelungene Kooperation nötig
sind und welche Beiträge die Jugendsozialarbeit und die
Schule zur Kooperation leisten können.
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Herausgegeben von:
Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat
Team Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Carstennstr. 58
12205 Berlin
www.DRK.de
Sowohl die Diskussionen in den Workshops, der Austausch über die Vorträge im Plenum als auch die Standpunkte in der Podiumsdiskussion zeigten, dass das
Thema der Fachtagung aktuell war und das Bedürfnis
nach einem bundesweiten Austausch besteht. Im Rahmenprogramm der Tagung stellten verschiedene Träger
ihre Projekte vor. In dieser Dokumentation finden sich
kurze Projektbeschreibungen und Kontaktdaten wider.
Das Deutsche Rote Kreuz, das im Kooperationsverbund
Jugendsozialarbeit für die Federführung des Themenfeldes » Jugendsozialarbeit und Schule « verantwortlich
ist, wird die Ergebnisse der Tagung für seine weitere Arbeit im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit nutzen.
Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!
Sorina Miers, Referentin für Jugendsozialarbeit
» Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt – Erfolgreiche Kooperationen
zwischen Jugendsozialarbeit und Schule fördern «
Dokumentation der Fachtagung am 30. September 2008 in Erfurt.
Das Deutsche Rote Kreuz hat die Fachtagung im Rahmen der Aufgaben organisiert, die es für den Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit übernommen hat.
Wir danken allen Referentinnen und Referenten für die Bereitstellung ihrer Beiträge sowie allen Moderatorinnen und Moderatoren
für die Ergebniszusammenfassung in den Workshops.
Redaktionelle Bearbeitung:
Sorina Miers, Deutsches Rotes Kreuz – Generalsekretariat
Gestaltung:
Oswald und Martin Werbeagentur, Berlin
gefördert vom :
beim Deutschen Roten Kreuz - Generalsekretariat
Mitglied im fachlichen Lenkungskreis des
Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit
Berlin im Dezember 2008
17.12.2008 13:50:32 Uhr
Rückseite
Titel
Bundesweite Fachtagung
Der Kooperationsverbund.
Ein Forum für Jugendsozialarbeit.
§
Die gesetzlichen Grundlagen der Jugend-
Die Verbände und Organisationen des Kooperationsverbundes
sozialarbeit liefert das Kinder- und Jugend-
handeln subsidär und eigenverantwortlich, arbeitsteilig und
hilfegesetz ( § 13 SGB VIII ), das den Anspruch
kooperativ. Der Zusammenschluss ist ein Forum für das weit
junger Menschen auf angemessene Förderung
gefächerte Spektrum der Jugendsozialarbeit.
formuliert.
Diesen Anspruch erfüllen unter anderem die sieben bundesweiten Organisationen des Kooperationsverbundes, indem sie
qualitativ hochwertige und individuelle Bildungs- und Unter-
Ein in Berlin eingerichtetes Büro koordiniert die Aktivitäten
Kinder und jugendliche
im Mittelpunkt
Erfolgreiche Kooperationen zwischen
jugendsozialarbeit und schule fördern
Am 30. September 2008 in Erfurt
Veranstaltet vom DRK
und die Öffentlichkeitsarbeit.
Kooperationsverbund
Jugendsozialarbeit
stützungsangebote für Jugendliche bieten und weiterentwickeln.
Dazu zählen Angebote im Rahmen von Jugendsozialarbeit und
Schule, Integration, Jugendberufshilfe sowie Angebote des Ju-
Chausseestrasse 128/129 | 10115 Berlin
Tel. 030-288 789 538 | Fax 030-288 789 55
gendwohnens oder mobile, aufsuchende Ansätze, mit denen
kooperationsverbund @jugendsozialarbeit.de
besonders gefährdete Jugendliche erreicht werden.
www.jugendsozialarbeit.de
Dokumentation
gefördert vom :
Ein Anwalt für benachteiligte Jugendliche.
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17.12.2008 13:50:27 Uhr

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