Ein Blick in die Zukunft - Kliniken Essen

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Ein Blick in die Zukunft - Kliniken Essen
Inhalt
pulsschlag plus
Roboter revolutioniert Chirurgie . . 2
Zweite Meinung bei Hodenkrebs . 3
Ein neues Leben für Tayo . . . . . . . . . . 4
Ehrenamtliche informieren . . . . . . . 5
Zeit für Veränderungen . . . . . . . . . . . 6
Die onkologische Tagesklinik . . . . . . 7
MENSCHENMÖGLICHES . . . . . . . . . . 8
Gewinnspiel A:
Magische
Momente
Am 12. November 2015 hebt sich der
Vorhang für die große Premiere seiner
Deutschlandtournee: „The New Houdini“,
Hans Kloks spektakuläre Illusionsshow.
Er feierte bereits rauschende Erfolge
in ganz Europa und wurde für die Show
mit dem Silbernen Clown in Monte Carlo
ausgezeichnet. „The New Houdini“ ist ein
Familien-Event, ein Erlebnis für Jung und
Alt. Eine Show, die von Spannung, Schönheit, Stunts und Sensationen lebt. Die
Vorstellung gastiert vom 5. bis 9. Januar
2016 im Colosseum Theater Essen.
Wir verlosen 3 mal 2 Tickets für die
Show von Hans Klok am 5. Januar 2016
im Colosseum Theater in Essen.
Mehr dazu auf Seite 6.
www.kliniken-essen-mitte.de • www.pulsschlag.tv
Minimal-invasive Chirurgie
Ein Blick in die Zukunft
Der neue Roboter „da Vinci XI“ revolutioniert Operationstechniken an den Kliniken Essen-Mitte
D
ie Kliniken Essen-Mitte (KEM)
investieren in einen Operationsroboter der neusten Generation,
der zuvor nicht dagewesene Dimensionen im chirurgischen, minimal-invasiven Bereich eröffnet. Die neue Roboterversion ersetzt damit das Vorgängermodell, das ab 2010 im Einsatz war. Auf den
folgenden 3 Seiten erhalten Sie, liebe
Leserinnen und Leser, einen Einblick in
die Arbeit mit dem System in der Klinik
für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie (S. 1-2), in der Klinik für
Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie (S. 2) und in der Klinik für
Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie (S. 3) an den KEM.
Verschmelzung von Technik
und menschlicher Expertise
Gewinnspiel B:
Große Weine
bei Hugenpoet
Lassen Sie sich bei einem einmaligen
Weinevent am 31. Oktober 2015 im Essener Schlosshotel Hugenpoet in die
Welt der „Großen Gewächse“ entführen.
Begleitet werden die Weine von einem
Fünf-Gang-Galadinner aus der Küche von
Spitzenköchin Erika Bergheim. Sie treffen
an diesem Abend die Winzer der Weingüter Balthasar Ress, der Schlosskellerei von
Schubert-Maximin Grünhaus und von
Winning, die ihre Weine persönlich vorstellen. Beginn der Veranstaltung ist um
19.30 Uhr. Kartenbestellung telefonisch
unter 02054 / 1204-370 oder per Mail:
[email protected].
Wir verlosen in dieser Ausgabe zwei
Karten im Gesamtwert von 250 Euro.
Mehr dazu auf Seite 6.
Impressum
Herausgeber:
Kliniken Essen-Mitte GmbH, Evang.
Huyssens-Stiftung/Knappschaft
(KEM), Henricistr. 92, 45136 Essen
Geschäftsführung:
Dipl.-Kfm. Horst Defren
Verantwortlich:
Björn Kasper, Julia Laska, Sabine Loh
Gestaltung:
Redaktionsbüro Schacht 11
www.schacht11.de
Fotos:
Udo Geisler, Intuitive Surgical, Inc.,
Kliniken
Essen-Mitte,
Fotolia,
Freepic.com
Zu den Kliniken Essen-Mitte (KEM)
gehören die Krankenhäuser Evangelische Huyssens-Stiftung in EssenHuttrop und das KnappschaftsKrankenhaus in Essen-Steele.
www.kliniken-essen-mitte.de
Da Vinci XI heißt der neue Roboter - und
der Name hält, was er verspricht. Ähnlich
wie der berühmte Leonardo da Vinci hat
auch er internationale Bekanntheit erlangt. „Die bisherigen Entwicklungen in
der Roboterchirurgie sprechen eindeutig
dafür, dass diese Form der Operation in
Zukunft mehr und mehr stattfinden wird.
In den USA werden mittlerweile mehr als
zwei Drittel aller Prostatakrebs-Operationen mit dem da Vinci-System durchgeführt. Insofern kann man durchaus sagen, dass wir mit der roboter-assistierten
Operation bereits jetzt einen Blick in die
Zukunft werfen“, berichtet Professor Dr.
Darko Kröpfl, Direktor der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie an den KEM. Lediglich vier Krankenhäuser in ganz Deutschland - die KEM
Ein perfektes Duo: Neben Prof. Dr. Darko Kröpfl operiert auch Prof. Dr. Susanne Krege mit dem neuen da Vinci XI. Sowohl der Direktor als
auch die Direktorin der Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie sind von der zukunftsweisenden Technik überzeugt.
inklusive - besitzen den neuen, weltweit
fortschrittlichsten Operationsroboter, der
speziell für komplexe Eingriffe in verschiedenen klinischen Bereichen entwickelt
wurde. „Bereits die Vorgängerversion, der
da Vinci SI, bedeutete einen Meilensprung
in der Medizintechnik. Mehr als 2.300
minimal-invasive Operationen haben wir
damit erfolgreich durchgeführt - wei-
i
Minimal-invasive Chirurgie - was steckt dahinter?
Die minimal-invasive Chirurgie lässt
sich auch als Schlüssellochchirurgie
bezeichnen, da im Unterschied zur
klassischen Operation kein langer
Bauchschnitt zu den erkrankten
Organen in der Bauchhöhle notwendig ist. Vielmehr erfolgen mehrere
kleine Schnitte während des Eingriffs.
Über diese werden dann spezielle
Instrumente - inklusive Kameraoptik - eingebracht, mit deren Hilfe die
Operation dann durchgeführt wird.
Ein kurzer Krankenhausaufenthalt,
kleine Narben und geringe Wundschmerzen sind einige der Vorteile, die
in der Regel bei der Anwendung der
Schlüssellochchirurgie zum Tragen
kommen.
testgehend an der Prostata, aber auch
am Harnleiter, an der Blase und Niere.
Dennoch erweitert die neue Version, der
XI, das Behandlungsspektrum in vielerlei
Hinsicht - so können wir damit beispielsweise auch Kinder und Jugendliche trotz
ihrer geringen Körpergröße operieren.
Dies war mit dem Vorgänger technisch
nicht möglich“, so Professor Kröpfl.
Kernstück des da Vinci-Systems ist
ein hochentwickelter vierarmiger Operations-Assistent. Dieser wird von einem
Operateur manuell über einen Monitor
gesteuert, der ein paar Meter vom OPTisch entfernt steht und eine stark vergrößerte, dreidimensionale und damit
räumliche Sicht auf den zu operierenden
Bereich ermöglicht. „Auf diese Weise
können wir millimetergenau operieren,
wobei die Maschine niemals allein agiert.
Es bedarf immer der Expertise eines Menschen“, betont Professor Kröpfl und fährt
fort: „Der Operateur besitzt jederzeit die
Kontrolle über den Roboter, er ist ein Assistent, der die Entscheidungen des Chirurgen präzise umsetzt. Ein weiterer Arzt
befindet sich direkt am Patienten, bedient
zusätzliche Instrumente und kontrolliert
zusammen mit einer ausgebildeten OPSchwester den Eingriff. Darüber hinaus
legt niemand Hand an den da Vinci, der
nicht zuvor spezielle Schulungen absolviert hat, in denen er den Umgang mit
dem Roboter erlernt hat.“
Fortsetzung auf Seite 2
Kontakt
Prof. Dr. med. Darko Kröpfl
Direktor der Klinik für Urologie,
Kinderurologie und Urologische Onkologie
Tel. 0201 / 174 - 29001
[email protected]
Prof. Dr. med. Susanne Krege
Direktorin der Klinik für Urologie,
Kinderurologie und Urologische Onkologie
Tel.: 0201 / 174 - 29001
[email protected]
Onkologie
Patienteninformationstag am 28. Oktober 2015
Dickdarmkrebs steht im Fokus der Kurzvorträge und Thementische - die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich
A
m 28. Oktober 2015 findet von 17
bis 19 Uhr im Darmkrebszentrum
an den Kliniken Essen-Mitte ein
Patienteninformationstag statt, der sich
umfassend mit dem Thema Dickdarmkarzinom befasst - einer Erkrankung, die
auf der Häufigkeitsskala der Krebserkrankungen bei beiden Geschlechtern nach
wie vor weit oben rangiert.
In patientenorientierten Kurzvorträgen gehen die Ärzte der Kliniken
Essen-Mitte daher zunächst auf die
Bedeutung von Darmzentren ein und
beleuchten die Möglichkeiten der Diagnostik bei dieser Erkrankung. Ebenso
auf dem Programm steht der Einsatz
der minimal-invasiven Chirurgie und
die Nutzung individueller Therapiekonzepte. Auch die positiven Auswirkungen
durch sportliche Betätigung und die unterstützende Wirkung der Integrativen
Onkologie, deren naturheilkundliche
Ansätze die schulmedizinische Behandlung sinnvoll ergänzen.
Unter dem Motto „Patienten fragen,
Experten antworten“ haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss
die Möglichkeit, an unterschiedlichen
Thementischen das persönliche Gespräch zu suchen und Fragen mit den
Ärzten direkt zu klären. Die Veranstaltung
ist kostenlos und steht allen Interessierten ohne Anmeldung offen.
2 pulsschlag plus
Minimal-invasive Chirurgie
Ein großer Gewinn für den Patienten
Komplexe Eingriffe können mit dem „da Vinci XI“ noch genauer durchgeführt werden
Fortsetzung von Seite 1
F
eine, bei jedem Menschen auftretende Bewegungen der Hände - bis
hin zu ruckartigen und zitternden
Bewegungen - werden durch die neuartige Technik komplett ausgeglichen, so
dass die Instrumente im Inneren des Körpers absolut sicher arbeiten. „Im Vergleich
zum früheren Modell besitzt der da Vinci
XI deutlich dünnere Optiken mit besserer
Qualität und insgesamt schlankere Instrumente. Wichtig ist auch, dass die Kamera
an verschiedenen Eintrittsstellen ohne
größere Umstände eingebracht werden
kann, wodurch die Effektivität der Operation weiter steigt. Es ist ein großer Gewinn
für die Patienten, da komplexe urologische
Eingriffe minimal-invasiv noch genauer
durchgeführt werden können“, berichtet
der Klinikdirektor. Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, bestimmte
Farbsubstanzen in den Körper einzubringen, anhand derer sich zum Beispiel urologische Tumore oder Lymphknoten im
Rahmen der Prostatakarzinomchirurgie
erkennen lassen. Durch die Farbe leuchten
die Lymphknoten auf und können gezielt
entfernt werden. „Das hat eine große Bedeutung, da man bei fortgeschrittenen
Tumoren die Lymphknoten auch an nicht
typischen Stellen finden kann“, ergänzt
Professor Kröpfl.
Keine Frage: Vieles am da Vinci orientiert sich an den anatomischen Möglichkeiten des Menschen, darunter auch
die Instrumente. Diese sind abwinkelbar
und dem menschlichen Handgelenk
nachempfunden - und bieten daher
einen hohen Freiheitsgrad in der Bewegung, der beim neuen Modell noch einmal gesteigert wurde. Aus diesem Grund
birgt der XI die Möglichkeit, gleichzeitig
an mehreren Stellen im Bauchraum zu
operieren, ohne die Lagerung des Patienten zu ändern. „Dies klingt möglicherweise banal, aber es erleichtert die OP
enorm. Gerade derartige Neuerungen,
wie etwa die verbesserte Beweglichkeit
oder die Nutzung von Farbsubstanzen,
sind es, die den Roboter auch für andere
Bereiche interessant machen, wie beispielsweise für die Allgemeinchirurgie
oder die gynäkologische Onkologie“, so
Professor Kröpfl.
Minimal-invasive Chirurgie
Roboter revolutioniert die Chirurgie
Chirurgen aus ganz Europa blicken gespannt auf den „da Vinci XI“, der an den Kliniken Essen-Mitte eingesetzt wird
W
arum sich gerade jetzt
deutschlandweit Chirurgen
um den Assistenzroboter
reißen, weiß Professor Dr. med. Dr. h.c.
Martin K. Walz, Direktor der Klinik für
Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie an den Kliniken EssenMitte (KEM): „Mit dem neuesten da Vinci
XI-System ist es uns Chirurgen nun möglich, auf effiziente Weise SchlüssellochEingriffe im Bauchraum, Brustkorb oder
auch an der Schilddrüse mit höchster
Präzision durchzuführen. Das war mit
dem Vorgängermodell nicht möglich, da
der Bewegungsraum, den wir unbedingt
benötigen, nicht gegeben war.“
Während Urologen und Gynäkologen
bei ihren Operationsverfahren im Inneren des Körpers fast ausschließlich in
eine bestimmte Richtung blicken, ist bei
chirurgischen Eingriffen ein Rundumblick
entscheidend. Das und mehr ist mit dem
da Vinci XI möglich: „Der Roboter dieser
Generation hat weitere Werkzeuge hinzugewonnen, die für uns interessant sind
Kontakt
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. Walz
Direktor der Klinik für Chirurgie
und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie
Tel: 0201 / 174-26001
[email protected]
und mit denen wir äußerst präzise und
beweglich arbeiten können. Die 3D-Sicht
verschafft uns bestmögliche Einblicke in
die anatomische Struktur.“
Zukunftsvision
Dass Professor Walz als renommierter
Chirurg auch ohne den da Vinci XI mittels
der sogenannten Schlüsselloch-Methode
minimal-invasiv auf allerhöchstem Niveau und mit größtem Erfahrungsschatz
operiert, steht außer Frage. Das hat er in
den vergangenen 16 Jahren als Chefarzt
an den KEM bewiesen. Offen für Neues
ist er von Natur aus und mit seinen Kolleginnen und Kollegen nun auch Teil der
technischen Entwicklung und des Fortschritts, die der Roboter offenbart. „Was
wir mit bloßem Auge nicht sehen können, wenn wir am Operationstisch stehen, zeigt uns der Apparat zigmal vergrößert und deutlich an.“
Aktuell hat er mit seinem Team die
erste Operationsreihe mit dem metallenen Assistenten gestartet. Jeder behandelte Patient wird in die Studie aufgenommen. Die Ergebnisse werden
nicht nur an den KEM
neugierig
erwartet. Chirurgen aus
ganz Deutschland
und Europa blicken
gespannt auf die
Arbeit, die in Essen geleistet wird.
Es sei ungeahntes
Interesse entstanden, so Professor
Walz. Für Kliniken und
Ärzte, die mit dem Gedanken
spielen, sich dieses Gerät anzuschaffen, sind die Erfahrungsberichte hinsichtlich der klinischen Bedeutung von
größter Wichtigkeit.
Gelernt ist gelernt
Wie bereitet sich ein erfahrener Chirurg auf die Zusammenarbeit mit einem
Roboter vor? Ganz einfach: Er trainiert
den Umgang mit ihm an einem
Simulator und stellt sich unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen: „Es ist erstaunlich, wie schnell
man lernt, damit umzugehen.“ Neben
ihm werden in Zukunft auch alle anderen
und vor allem jüngere Chirurgen der Klinik den Umgang mit dem System erlernen. „Diese Art von Technologie wird das
Operieren revolutionieren. Da wollen wir
schon heute die Zukunft unseres Faches
mitgestalten und gerade unserem chirurgischen Nachwuchs besondere Möglichkeiten bieten.“
Der neue Operationsroboter wird an
den KEM von Gynäkologen, Urologen
und Chirurgen genutzt. Manchmal auch
gemeinsam. So haben Professor Walz
Der vierarmige da Vinci XI wird von einem Operateur - in diesem Fall von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. Walz - manuell über einen
Monitor gesteuert. Dieser ermöglicht eine stark vergrößerte, dreidimensionale Sicht auf den zu operierenden Bereich.
und Professor Kröpfl, Direktor der Klinik
für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie an den KEM, bereits
einen Eingriff zusammen durchgeführt
(Lesen Sie hierzu mehr im Statement „Ein
paar kleine Schnitte“). In erster Linie geht
es bei den roboter-assistierten Eingriffen
in der Klinik für Chirurgie und Zentrum
für Minimal Invasive Chirurgie um die
Behandlung von Tumorerkrankungen
im Magen, Mast- und Dickdarm, an der
Bauchspeicheldrüse und Leber. „Gera-
de bei einem älteren Patienten oder in
schwierigen Situationen dürfte die neue
Technologie entscheidend helfen“, so Professor Walz. Das ist ein großer Gewinn für
den Chirurgen - und ein noch größerer für
die Patienten.
„Ein paar kleine Schnitte“
Auf die Frage, wie er sich nach seiner Operation mit einem Roboter fühle,
antwortet der 65-Jährige mit breitem
Lächeln: „Es geht mir zehn Tage nach
dem großen Tag wieder gut, also bin
ich glücklich.“ Rudolf Rogalski (Foto)
wurde gleich von zwei der versiertesten
Professoren Anfang August dieses Jahres an den Kliniken Essen-Mitte (KEM)
operiert. Professor Kröpfl und Professor Walz entfernten in nur einem Eingriff erkrankte Organe - mit dabei das
neue da Vinci-Modell XI. „Ich finde gut,
dass ich nur ein paar kleine Schnitte in
meiner Haut habe, die gut verheilen.
Schmerzen habe ich auch schon keine
mehr“, sagt der Essener.
Der Einsatz des Robotersystems hat
sich an den KEM etabliert und zeigt
großen Nutzen in den unterschiedlichen Abteilungen und letztendlich
auch bei den Patientinnen und Patienten, wie bei dem Familienvater Rogalski. Worauf er sich nun am meisten
freut? „Dass ich in ein paar Tagen wieder zu meiner Familie und meinen Bienen zurückgehen kann. Ich bin HobbyImker und für mich ist es sehr wichtig,
dass ich mich bewegen und etwas tun
kann, jetzt wo ich in Rente gegangen
bin.“
pulsschlag plus 3
Minimal-invasive Chirurgie
Unverzichtbarer
Zukunftsträger
In der Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie
laufen Studien zur Roboter-Chirurgie
I
mmer wieder fragen auch Patientinnen
gezielt nach dem Einsatz robotischer
Verfahren.
Für die Therapie des Gebärmutterkrebses wurde zuletzt durch ein internationales Expertengremium aus verschiedenen Fachdisziplinen (ESGO - Europäische
Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie, ESMO - Europäische Gesellschaft für
Medizinische Onkologie und ESR - Europäische Gesellschaft für Strahlentherapie)
im Dezember letzten Jahres ein minimalinvasives Vorgehen in den Frühstadien
empfohlen. PD Dr. med. Christian Kurzeder,
Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und
Gynäkologische Onkologie, war als deutscher Vertreter bei der Abstimmung der
Leitlinien dabei.
Ein Sprung nach vorne
Die neue Technik ermöglicht es, komplexe Eingriffe im Becken durchzuführen
unter Vermeidung eines Bauchschnitts,
der immer auch ein größeres Infektionsrisiko birgt. Der Roboter erlaubt es, Bereiche
des Oberbauchs zu erreichen, ohne dass
der Apparat neu angedockt und die Patientin gedreht werden muss, wie es bei dem
Vorgängermodell der Fall war. Das bedeutet eine kürzere Vorbereitungs- und Operationszeit - das kommt sowohl den Operateuren als auch den Patientinnen zugute.
Wer profitiert von
roboter-assistierten Verfahren?
Insbesondere Frauen mit Gebärmutterund Gebärmutterhalskrebs profitieren von
der modernen Operationsmethode. Aber
auch Menschen mit Adipositas, die mit
starkem Übergewicht zu kämpfen haben,
deren Wunden meist schlechter heilen
und bei denen mit Komplikationen während des Eingriffs zu rechnen ist. Darüber
hinaus zeichnet ein weiterer Aspekt die Roboterchirurgie aus: Sie ermöglicht gleichzeitig ein radikales und dabei gewebeschonendes Vorgehen, bei dem umgebendes
Nervengewebe geschützt wird.
Erfahrungsschatz
und Forschung
Insgesamt 45 große onkologische Operationen führen die Ärztinnen und Ärzte
in der Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie mittlerweile im Jahr mit
dem da Vinci-System durch. Bei mehreren
hundert Patientinnen wurde die Behandlung dokumentiert, mithilfe einer Datenbank Resultate nachverfolgbar gemacht
und auch zum Teil für wissenschaftliche
Publikationen ausgewertet sowie zusammengefasst - ein besonderes Augenmerk
liegt auf der Forschung.
Die Klinik an den KEM ist sehr aktiv in
diesem Bereich und unterstützt durch
wissenschaftliche Projekte die weitere Entwicklung in der Roboterchirurgie. So wurde
in Kooperation mit der schwedischen Universität Lund eine wissenschaftliche Studie zum Einsatz von Operationsrobotern
bei adipösen Patientinnen durchgeführt,
die auf der europäischen SERGS-Konferenz
(Gesellschaft für Europäische Robotik und
Gynäkologische Chirurgie) in Istanbul im
Juni dieses Jahres vorgestellt wurde. „Die
Ergebnisse unterstreichen den günstigen
Krankheitsverlauf in dieser Gruppe von
Hochrisikopatienten“, so Dr. Kurzeder.
Das Team von PD
Dr. med. Christian Kurzeder
arbeitet bereits seit
viereinhalb Jahren
mit „da Vinci“Robotern.
Kontakt
Ein Detektions-System
Das neue da Vinci-System besitzt nun
eine besondere Technik zur Darstellung
der Lymphabflusswege. Das heißt, dass
nach Einspritzung einer fluoreszierenden
Farbsubstanz in den Gebärmutterhals
der Farbstoff sich in einzelnen relevanten
Lymphbahnen und Lymphknoten anreichert. Der sogenannte Wächterlymphknoten „leuchtet“ dann grün und kann
gezielt entfernt werden: „Das ist sicherlich die fortschrittlichste Technik in Bezug
auf die Therapie von Gebärmutter- und
Gebärmutterhalskrebs, da wir gezielt den
Lymphknoten entfernen können, der als
Erstes bei einer Lymphbahnstreuung betroffen ist. Seit circa zwei Jahren arbeiten
wir bereits an der Weiterentwicklung der
Technik“, so der Oberarzt.
Studie basierend auf Roboter-Chirurgie
Eine weitere Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Lund zur gezielten
Farbmarkierung von Wächterlymphknoten
bei roboter-assistierten Operationen soll
demnächst beginnen: „Die Entfernung
aller Lymphknoten vermeiden zu können,
durch eine Technik, die uns hilft, den einen
wichtigen Lymphknoten zu identifizieren,
wäre ein großer Fortschritt in der gynäkologischen Onkologie. Nicht zuletzt auch,
weil es einen schnelleren Heilungsverlauf
und weniger mögliche Komplikationen bedeutet“, resümiert Kurzeder.
Prof. Dr. med. Andreas du Bois
Direktor der Klinik für
Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie
Tel.: 0201 / 174 - 34001
[email protected]
Richtlinien zu behandeln. Wenn man sich
die Mortalität – also die Sterberate – beim
Hodentumor anschaut, dann ist diese höher
als sie bei den guten Therapievorgaben sein
dürfte. Dies hat uns damals veranlasst, das
Projekt zu starten“, resümiert Frau Professorin Krege und ergänzt: „Und es ist sehr gut
angelaufen.“
Mehr als 4.000 Zweitmeinungen sind
seit dem Start des Zweitmeinungsprojektes
eingegangen, mittlerweile werden etwa 15
Prozent der neu diagnostizierten Hodentumore in Deutschland dort vorgestellt. Dabei
führte in den vergangenen Jahren jede fünfte Zweitmeinung zu einer wesentlichen
Änderung des Therapiekonzeptes, beispielsweise durch Reduktion oder Ausweitung
des Therapieumfangs. Die jeweilige Zweitmeinung ist für die Patienten im Rahmen
ihrer Behandlung hilfreich und verbessert
nachweislich die Versorgungsqualität.
Das von der Deutschen Krebshilfe geförderte Projekt „Zweitmeinung Hodentumor“
ist in seiner Art und Weise in Deutschland
einzigartig. Als Pilotprojekt zeigt es eindrucksvoll, wie sich mit Hilfe eines Experten-Netzwerkes Therapieplanungen für
Männer mit Hodentumor verbessern lassen
und zu einem optimalen Behandlungsergebnis beitragen. Um ein differenzierteres
Vorgehen zu ermöglichen, werden die Beratungsangebote zu Gunsten der Patienten
und behandelnden Ärzte in Zukunft weiter
ausgebaut. So wurde aufgrund der hohen
Anzahl von Anfragen bei Rezidiv-Patienten
– also bei Patienten, bei denen es zu Rückfällen kommt – bereits eine spezielle Datenmaske entwickelt, die zukünftig zur
Einholung einer Zweitmeinung bei Rezidivfällen zur Verfügung stehen wird. Ebenfalls
in Planung ist ein virtuelles Beraterboard,
über das komplexe Fragestellungen interdisziplinär besprochen werden können. „Als
Erfolgskonzept hält das Projekt Potenziale
für ähnliche Folgeprojekte bereit,“ so Frau
Professorin Krege. „Denn mit Hilfe derartiger Zweitmeinungs-Netzwerke können
auch bei anderen seltenen Erkrankungen,
wie zum Beispiel dem Peniskarzinom, Räume für einen Experten-Austausch zur Verbesserung von Therapieplanungen und Behandlungsergebnissen geschaffen werden.
Erste Vorbereitungen zur Etablierung eines
weiteren Netzwerkes gibt es bereits.“
PD Dr. med. Christian Kurzeder
Oberarzt in der Klinik für Gynäkologie &
Gynäkologische Onkologie
Tel.: 0201/174 34001
[email protected]
Hodenkrebs
Jede zweite Meinung zählt
Zweitmeinungsnetzwerk für Hodentumore bietet Experten-Hilfe für erkrankte Männer
I
nsgesamt ist Hodenkrebs mit circa
4.800 Neuerkrankungen pro Jahr in
Deutschland eine eher seltene Erkrankung. Dennoch stellt er bei Männern unter
50 Jahren die häufigste Krebsart dar - rund
90 Prozent aller Hodentumore entstehen
dabei aus entartetem Keimzellgewebe. Die
positive Nachricht: Die Heilungschancen
sind in der Regel gut. Für den Erfolg der
Behandlung ist die Wahl der optimalen
Therapie von zentraler Bedeutung. Genau
hier setzt die Deutsche Hodentumorstudiengruppe (GTCSG) an. Denn sie verfolgt
das Ziel, in Deutschland flächendeckend
bestmögliche Behandlungsergebnisse für
an Hodenkrebs erkrankte Patienten zu
erreichen. Hierzu wurde ein Zweitmeinungsnetzwerk eingerichtet, das über das
Internet zugänglich ist und es ermöglicht,
schnell und kostenfrei eine Zweitmeinung
bei einem Hodentumorspezialisten des
Netzwerkes einzuholen.
Unter der Webadresse www.zm-hodentumor.de können sich Betroffene mit Hilfe
ihres behandelnden Arztes bei der Therapieplanung beraten lassen. Der Vorgang
ist unkompliziert: Über eine Online-Datenbank dokumentiert der Arzt anonymisiert
die Befunde des Patienten sowie die für
ihn vorgesehenen Therapievorschläge. Im
Umkehrschluss erhält er innerhalb von 48
Stunden die Zweitmeinung eines Spezialisten aus dem Fachbereich Urologie, die
eine Empfehlung für die optimale Therapieplanung des betroffenen Patienten enthält.
Über unterschiedliche Bundesländer verteilt, stehen in Deutschland insgesamt 27
Fachärzte für eine zweite Meinung zur Verfügung. Darunter
auch Frau Professorin Dr. med. Susanne
Krege, Direktorin der
Urologie, Kinderurologie und Urologischen Onkologie
an den Kliniken Essen-Mitte (KEM), die
zusammen mit fünf
weiteren Fachkollegen für den Raum
NRW zuständig ist.
Gemeinsam mit der
Deutschen Hoden-
tumorstudiengruppe (GTCSG) hat sie das
Projekt „Zweitmeinung Hodentumor“ ins
Leben gerufen und war rund zehn Jahre lang
Sprecherin der urologischen Sektion der
Gruppe. „Der Hodentumor ist ein Tumor, bei
dem die Therapie inzwischen sehr gut standardisiert ist und sich heutzutage selbst im
fortgeschrittenen Stadium gute Heilungschancen erzielen lassen – wichtig ist es hierbei jedoch, entsprechend der Vorgaben und
i
Hilfreiche Links
Über www.zm-hodentumor.de können
sich sowohl Patienten als auch Fachärzte
über das Zweitmeinungsprojekt Hodentumor informieren und erhalten weiterführende Informationen zur Erkrankung.
Einen persönlichen Zugang zur Datenbank, um anonymisiert die Daten
des erkrankten Patienten zu hinterlegen und eine Zweitmeinung einzuholen, erhält der behandelnde Arzt unter
http://doku.zm-hodentumor.de.
Weiterführende Informationen finden Patienten auch auf der Homepage
www.hodenkrebs.de der interdisziplinären Arbeitsgruppe Hodentumore.
Kontakt
Prof. Dr. med. Susanne Krege
Direktorin der Klinik für Urologie,
Kinderurologie und Urologische Onkologie
Tel.: 0201 / 174 - 29001
[email protected]
4 pulsschlag plus
Friedensdorf International
Ein neues Leben für Tayo
Die Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den KEM engagiert sich für kranke und verletzte Kinder
D
ie Klinken Essen-Mitte (KEM) verhelfen in Zusammenarbeit mit
der Hilfsorganisation Friedensdorf International kranken und verletzten
Kindern aus Entwicklungsländern und
Kriegsgebieten zu neuer Lebensfreude
und einer gesunden Zukunft. Je nach
Erkrankung oder Verletzung werden sie
in der jeweiligen Fachklinik an den KEM
stationär und kostenfrei behandelt, wie
zum Beispiel in der Universitätsklinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
(MKG-Chirurgie).
Seit mehr als zehn Jahren nimmt die
Universitätsklinik für MKG-Chirurgie Kinder aus den unterschiedlichsten Ländern
und Kulturen auf, um ihre Erkrankungen
im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich
zu behandeln - seien es Tumore im Gesichtsbereich, Knochenbrüche, die in
einer Fehlstellung ausgeheilt sind, oder
etwa Entzündungszustände im Kiefer, die
bereits chronisch sind. Die Kinder stammen aus Gebieten, die von Armut, Krisen
oder Krieg zerrüttet sind - und in denen
häufig keine ausreichende medizinische
Versorgung möglich ist. Zusammen mit
einem Team des Friedensdorfes werden
die kleinen Schützlinge in einem extra
gecharterten Flugzeug nach Deutschland
gebracht. Fernab der Heimat und ihrer
gewohnten Umgebung werden sie in
bundesweit verteilten Krankenhäusern
untergebracht.
Nach dem stationären Aufenthalt im
Krankenhaus kehren die Kinder ins Friedensdorf nach Oberhausen zurück. Je
nach Verletzung oder Erkrankung kann
es aber auch sein, dass die Kinder zuerst
vorübergehend ins Friedensdorf kommen
und die Operation anschließend in dem
jeweiligen Krankenhaus erfolgt. So auch
beim zwölfjährigen Tayo aus Angola, der
in der Universitätsklinik für MKG-Chirurgie operiert wird. Denn Tayo kann seinen
Mund kaum öffnen.
Angenehme Ablenkung vor der OP: Tayo
und seine Dolmetscherin Alex spielen
„Mensch ärgere Dich nicht“.
Kontakt
Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr
Direktor der Universitätsklinik für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie
Telefon: +49 (0) 201 174-28081
[email protected]
Gunnar Rieger
Oberarzt der Universitätsklinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Telefon: +49 (0) 201 174-28081
[email protected]
Instrumenten an gefährdeten Gefäßen
und Nerven im Kieferbereich operiert
und wieviel er vom Knochenüberschuss
noch entfernen darf. „Das operativ Machbare wird durch diese Navigationstechnik
weiter ausgedehnt. Gerade bei den engen Lagebeziehungen lebenswichtiger
Strukturen im Kopf-Hals-Bereich ist die
Operationsnavigation ein enormer Vorteil. Daher nutzen wir das System mittlerweile für viele Erkrankungen im Mund-,
Kiefer- und Gesichtsbereich, unter anderem auch zur Entfernung von Tumoren
der Schädelbasis.“
Um das in Echtzeit arbeitende Navigationssystem während des Eingriffs
einsetzen zu können, bedarf es einer
detaillierten Vorarbeit. Mit speziellen
Einmesshilfen wird ein Computertomographie-Datensatz erstellt, der es in der
Operation in Echtzeit erlaubt, sich mit
einer Genauigkeit von unter einem Millimeter räumlich zu orientieren. „Wir haben Experten, die während der OP das
System bedienen und uns exakt sagen
können, wieviel Sicherheitsabstand zu
lebensnotwendigen Strukturen verbleiben“, ergänzt Oberarzt Rieger.
Wieder kraftvoll zubeißen können: Nach einem ambulanten Nachsorgetermin genießt Tayo einen Burger in der Cafeteria der KEM.
Damit es mit dem Verspeisen von Leckerbissen noch besser klappt, muss der Angolaner noch viel üben.
Ein Zahnarztbesuch mit Konsequenzen
Als er noch ein kleines Kind war, passierte es: Bei einem Zahnarztbesuch in seiner
afrikanischen Heimatstadt Luanda mussten Tayo fünf Zähne gezogen werden. In
der Folge konnte er seinen Mund nur noch
wenige Millimeter öffnen. Trotz zweimaliger Operation war es nicht möglich, die
eingeschränkte Mundöffnung zu verbessern. „Tayo hat eine sogenannte Kiefergelenksankylose - eine Verknöcherung des
Kiefergelenks“, weiß Gunnar Rieger, Oberarzt an der Universitätsklinik für MKGChirurgie. „Ursprünglicher Auslöser war
eine Infektion, die höchstwahrscheinlich
auf die Zahnentfernung zurückzuführen
ist. Diese hat sich
auf das Kiefergelenk ausgeweitet.
Dadurch kam es
zu einer überschießenden Knochenneubildung - und
damit letztlich zu
einer knöchernen
Versteifung
des
Kiefergelenks.“ Die
Folgen sind gravierend. Denn es
bleibt lediglich eine
Mundöffnung von
fünf Millimetern.
Was für die meisten
Menschen
alltäglich ist, ist für
Tayo daher unmöglich: laut lachen,
gähnen, einen Ohrwurm mitsingen oder
normal essen und trinken. Vielmehr stehen bei Tayo hochkalorische, breiige Nahrungsmittel und eine hohe Flüssigkeitszufuhr auf der Tagesordnung. Ein weiteres
Problem ist die Mundhygiene. So kommt
er beim Zähneputzen zwar von außen an
die Zähne heran, aber nicht an die Innenseiten und die Kauflächen. „Daher stellt
es sich oft erst in der OP heraus, inwieweit
die Zähne kariös befallen sind. Natürlich
kümmern wir uns dann auch darum.“
Tayo trotzt seinem Schicksal
Auf den ersten Blick ist Tayo ein Junge
wie jeder andere, der gerne Witze erzählt,
lacht und spielt - zum Beispiel das Brettspiel
„Mensch ärgere Dich nicht“. „Das gibt es
auch bei uns in Afrika“, erzählt er und lächelt
schüchtern. „Wir nennen es jogo de tabuleiro.” Portugiesisch ist die Amtsspache in Angola, doch auch Deutsch spricht er durch sei-
nen Aufenthalt mittlerweile immer besser.
Wer glaubt, Tayo könne durch die
schmale Mundöffnung nicht sprechen,
liegt falsch. „Man kann auch mit geschlossenen Zähnen sprechen. Das funktioniert gut. Man kann es auch selbst
ausprobieren“, so Oberarzt Rieger. Bis
auf ein im Wachstum zurückgebliebenes
Kinn merkt man Tayo nichts an, wenn er
auf Portugiesisch von seinem Heimatland erzählt. Darüber hinaus ist er, wie
man vielleicht glauben mag, weder abgemagert noch unterernährt. „Menschen
mit einer Kiefergelenksankylose passen
ihr Leben an die Krankheit an. Was sollen
sie auch tun? Ohne OP ist die Erkrankung
nicht zu beheben - wird sie professionell
behandelt, bestehen jedoch sehr gute
Heilungschancen, so dass danach wieder
ein ganz normales Leben möglich ist.“
Auf dieses normale Leben freut sich
Tayo. Bei der Frage, ob er Angst vor der
Operation habe, schüttelt der kleine Junge vehement den Kopf: „Nein, gar nicht.“
Im Gegenteil, er könne es kaum erwarten.
Ähnliche Erfahrungen hat auch Oberarzt
Rieger gemacht: „Wenn wir den Kindern
erzählen, was wir vorhaben, sind sie sehr
zuversichtlich und fassen sehr schnell
Vertrauen. Denn auch sie wünschen sich,
dass es besser wird und wissen, dass wir
ihnen helfen wollen.“
Alex ist immer mit von der Partie
Bei jeder Untersuchung der Kinder ist
ein Dolmetscher der KEM anwesend, um
die insbesondere zu Beginn bestehenden
Sprachbarrieren zu durchbrechen und
Vertrauen aufzubauen. Daneben sind
die Dolmetscher aber auch wichtige Be-
i
Das Kiefergelenk –
eine wichtige Verbindung
Das bewegliche Kiefergelenk verbindet
den Unterkiefer mit dem übrigen Schädel und ermöglicht als solches die Kaubewegung. Dabei kann das Kiefergelenk
drei grundlegende Hauptbewegungen
ausführen: Scharnierbewegungen beim
Öffnen oder Schließen des Mundes,
Schlittenbewegungen durch das Vorund Zurückschieben des Unterkiefers
sowie durch Rotation gekennzeichnete
Mahlbewegungen.
zugspersonen für die Kinder, die ihnen
Aufmerksamkeit schenken und Zeit mit
ihnen verbringen.
Dies gilt auch für Tayo. Seine Dolmetscherin ist Alex, die eigentlich als
OP-Versorgerin an den KEM tätig ist und
aufgrund ihrer fließenden PortugiesischKenntnisse die Funktion als Dolmetscherin übernimmt. „Ich kümmere mich um
Tayo, schaue auch mal am Wochenende
vorbei und gebe ihm das Gefühl, nicht allein zu sein.“ Unterstützung erhält sie dabei von vielen helfenden Händen, die sich
ebenfalls gerne um die Kinder aus dem
Friedensdorf kümmern - sei es das Ärzteund OP-Team, das Personal aus der Küche
oder der Pflege. „Ich merke immer wieder,
wie wichtig wir für die Kleinen sind. Über
den Aspekt der Verständigung hinaus
ist es daher unser Anliegen, sie während
ihres Aufenthalts bestmöglich und kindgerecht zu betreuen“, resümiert Alex.
Für Tayo wird es ernst
Es ist so weit: Nach gemeinsamer Planung durch Professor Dr. Dr. Christopher
Mohr, Direktor der Universitätsklinik für
MKG-Chirurgie Essen, und Oberarzt Rieger wird Tayo an einem Donnerstag im
Juli dieses Jahres operiert. Hierbei wird
der überschüssige Knochenanteil abgetragen und entfernt. Im Anschluss wird
der Gelenkkopf remodelliert.
Ein sehr komplexer Eingriff, wie betont
wird: „Bei einer derartigen OP kommen
wir immer auch in sehr sensible Bereiche,
die lebensgefährlich sind. So verläuft direkt am aufsteigenden Unterkieferast
und von diesem verdeckt die Halsschlagader, die sowohl für die Durchblutung
des gesamten Gesichts sorgt, als auch für
große Anteile des Gehirns. Ferner muss
bei der Knochenabtragung im Gelenkbereich eine ausreichende Knochendicke
zur Schädelgrube erhalten bleiben. Ist
diese zu dünn, besteht die Gefahr, dass
sich der Unterkieferknochen im Laufe der
Zeit nach oben in Richtung Gehirn durcharbeitet. Und dies gilt es unbedingt zu
vermeiden.“
Modernste Medizintechnik
Tayo hat Glück - denn als eine der ersten Kliniken Deutschlands verfügt die
Universitätsklinik für MKG-Chirurgie an
den KEM seit 2009 über ein innovatives,
computergestütztes Navigationssystem,
mit dessen Hilfe sich genau kontrollieren
lässt, wie nah der Operateur mit seinen
Üben, üben, üben
Aufatmen bei allen Beteiligten: Die OP
verläuft reibungslos und ohne Komplikationen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren
verfügt Tayo nun endlich wieder über eine
physiologisch normale Mundöffnung
und über gesunde, von Karies befreite
Zähne. „Damit dies so bleibt, bekommen
Patientinnen und Patienten mit einer
Kiefergelenksankylose bereits während
des Eingriffs eine individuell angefertigte
Dehnungsapparatur in den Mund eingesetzt. Dies ist erforderlich, um die maximale Mundöffnung aufrecht zu erhalten.“
Daher heißt es auch für Tayo: Üben,
üben, üben. „Ziel ist es, nicht passiv durch
Dehnungsgeräte den Mund zu öffnen,
sondern es durch eigene Muskelkraft zu
schaffen. Das muss aktiv und bewusst
trainiert werden, meist bis zu einem Jahr
lang. Solange er es noch nicht alleine kann,
ist die passive Unterstützung durch individuelle Dehnungshilfen sehr wichtig.“
Mit einem Trainingsplan an der Hand
kann Tayo rund zwei Wochen nach dem
Eingriff die Kinderstation der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie verlassen und wird nur noch
zur ambulanten Nachsorge in die KEM
kommen. Ein paar Monate wird es noch
dauern, bis er dann vom Friedensdorf in
Oberhausen mit einem Flieger nach Angola zurückgebracht wird.
Wenn er Deutschland verlässt, wird er
vieles mitnehmen - eine neue Sprache,
neue Freunde aus verschiedenen Kulturkreisen, jede Menge Erfahrungen durch
seinen langen Aufenthalt und das Wichtigste: ein neues Leben, das er mit seiner
Familie teilen kann.
i
Friedensdorf
Seit 1967 hilft FRIEDENSDORF INTERNATIONAL verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten.
Die Kinder werden zur kurzfristigen
medizinischen Behandlung nach Europa
geholt und weltweite Projekte verbessern die medizinische und humanitäre
Versorgung in den Heimatländern. Die
friedenspädagogische Arbeit des FRIEDENSDORFES fördert zudem soziales Bewusstsein und Engagement. Finanziert
wird diese Arbeit nahezu ausschließlich
aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen –
sie ist als mildtätig anerkannt und trägt
das DZI-Spendensiegel.
pulsschlag plus 5
Organspende
Haben Sie schon mal ein Leben gerettet?
Ehrenamtliche informieren an den Kliniken Essen-Mitte über das Thema Organ-, Knochenmark- und Blutstammzellspende
„D
ie Organtransplantation hat
mir mein Leben gerettet“ - bei
diesen Worten strahlt Moni
Kuhlen über das ganze Gesicht. Dann steht
sie schnell auf, denn an diesem Tag, den 12.
August dieses Jahres, hat sie sich in den Kliniken Essen-Mitte (KEM), in der HuyssensStiftung, eingefunden, um über die Arbeit
des Vereins „Lebertransplantierte Deutschland e.V.“ zu informieren. Das macht sie als
Ehrenamtliche mit so großer Freude und
positiver Energie, dass, kurz nachdem sie
Broschüren und Organspende-Ausweise im
Foyer zurechtgelegt hat, die ersten Interessenten an ihren Tisch treten. „Ich kenne mich
hier im Krankenhaus gut aus“, beginnt sie
das Gespräch. „Ich wurde damals und werde
immer noch hervorragend von der Fachärztin für Innere Medizin sowie Gastroenterologie und Ernährungsmedizin, Dr. Irmtrud Tophoff, und dem gesamten Team behandelt,
i
seit ich aufgrund einer Leberzyrrhose auf
eine Organtransplantation gewartet hatte.
Ich hatte unsagbar viel Glück, dass ich noch
rechtzeitig eine Leber bekommen habe.“
Fast 15 Jahre ist das nun her, und sie
möchte, seit ihr damals jemand mit seiner
Leber das Leben neu geschenkt hat, etwas
Gutes zurückgeben. Deshalb engagiert sich
die 58-Jährige mit rund 80 weiteren Ehren-
Aufklären - Angst nehmen
amtlerinnen und Ehrenamtlern bundesweit
für den gemeinnützigen Verein, der unter
anderem in enger Zusammenarbeit mit
verschiedenen
Transplantationszentren,
Krankenhäusern sowie Ärzte-Teams agiert
und Gesprächsrunden, Fachvorträge sowie
Informationsstände anbietet. Die Vereinsmitarbeitenden betreuen Leberkranke und
-transplantierte, Wartepatienten und deren
Angehörige.
Die Ängste ihrer Gesprächspartner kennt
Moni Kuhlen nur zu gut. Oft hört sie, dass
die Menschen Sorge haben, ihnen könnte
ein Organ zu früh entnommen, sie womöglich zu früh für tot erklärt werden. Was sie
dann entgegnet? „Es ist ganz klar, dass Fragen wie diese aufkommen. Jedoch ist es
wichtig, zu wissen, dass mehrere Ärzte den
Hirntod bestätigen müssen, bevor über eine
Entnahme nachgedacht werden kann. Ich
erkläre den Ablauf bei Interesse immer bis
ins kleinste Detail, um Sorgen zu nehmen.
Außerdem rate ich dazu, sich immer mit seinen Angehörigen über die Entscheidung zu
unterhalten, ob eine Spende gewollt ist oder
nicht.“ Wichtig sei es, eine Entscheidung zu
fällen. Da stimmt ihr Peter Kohlen, der sie an
diesem Mittwoch ehrenamtlich unterstützt,
zu: „Ich bin auch lebertransplantiert und
weiß, dass es auf die Aufklärung ankommt.
Ich hatte mich schon weit vor meiner Transplantation als Spender bereiterklärt. Mittlerweile bin ich es schon seit 35 Jahren“, sagt
er und reicht einen Ausweis an einen jungen
Mann, der sich ebenfalls entschieden hat für eine Spende.
Moni Kuhlen und Peter Kohlen freuen sich über jeden, der über das Thema Organspende zumindest nachdenkt. Ebenso wie Jürgen Vollbach (Foto unten), der am Nachbartisch für die Westdeutsche Spenderzentrale im Einsatz ist.
Am Nachbartisch begrüßt Jürgen Vollbach, Ehrenamtler für die Westdeutsche
Spenderzentrale (WSZE), eine Praktikantin
der KEM. Yara Braga holt sich Informationen zum Thema Knochenmark- und Blutstammzellspende. „Ich beantworte Ihnen
Lebertransplantierte
Deutschland e.V.
Jutta Riemer, Vorsitzende
Tel: 07946/940 187
Moni Kuhlen, Ansprechpartnerin in Essen,
Tel: 0201/36 57 664
[email protected]
Weitere Informationen auch unter
www.lebertransplantation.de oder
www.lebertransplantation.eu
Kleiner Stich - große Chance
gerne alle Fragen, die Sie zum Thema haben“, empfängt er die junge Frau und freut
sich über ihr Interesse: „Ich informiere etwa
zweimal in der Woche zu diesem Thema an
unterschiedlichen Stellen, wie heute in einer Klinik, und erhoffe mir, dass sich mehr
Menschen typisieren lassen, um vielleicht
durch eine Stammzellspende ein Leben
retten zu können“, sagt der 68-Jährige. Bei
Westdeutsche SpenderZentrale (WSZE)
Koordination & Planung:
Anke Hellmich
Tel: 02102/123 753 808
www.wsze.de
einer Typisierung wird Blut entnommen.
Relevante Werte (HLA-Merkmale) werden
dann anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register
Deutschland
(ZKRD) übermittelt. Durch die internationale
Vernetzung stehen die Spenderinnen und
Spender weltweit schwerkranken Patienten
zur Verfügung, die auf eine lebensrettende
Stammzelltransplantation angewiesen sind.
Yara Braga wird sich in Ruhe Gedanken
machen, ob und wann sie sich in eine Datenbank aufnehmen lässt, und auch das
ist sehr viel wert. „Wenn ich erreichen kann,
dass sich jemand mit dem Thema Spende
beschäftigt, habe ich viel erreicht“, meint
Vollbach und reicht der KEM-Praktikantin
noch einen Informationsflyer zum Abschied
herüber.
Gynäkologische Onkologie
Mit Blick auf den ärztlichen Nachwuchs
Die Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie wurde akkreditiert – Weiterbildung nun auch auf europäischer Ebene möglich
D
ie ESGO (Europäische Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie) hat die Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie an den
Kliniken Essen-Mitte (KEM) akkreditiert.
Professor Dr. med. Andreas du Bois und
sein Team sind damit ab sofort befähigt,
auf europäischer Ebene aus- und weiterzubilden. Diese Neuerung ergänzt die
Ermächtigung zur Schwerpunktweiterbildung, die die Klinik schon vorher auf
nationaler Ebene besaß, und ist eine weitere Anerkennung der geleisteten Arbeit.
Professor du Bois sieht die Akkredi-
Die Aus- und Weiterbildung steht an den Kliniken Essen-Mitte im Fokus.
tierung als Resultat der hohen Qualitätsstandards, die er mit seinem Team
an den KEM erarbeitet hat. „Die ESGOAkkreditierung ergänzt unser Aus- und
Weiterbildungsangebot sehr gut,“ so der
Klinikdirektor. Eine hohe Behandlungsqualität und bestmögliche Weiterbildung
sind eng miteinander verknüpft. Heutzutage ist es nicht selbstverständlich,
dass jede Stelle mehrfach zu besetzen
ist. Ärztinnen und Ärzte mit ausgewiesener Fachexpertise sind rar auf dem Bewerbermarkt. Die klinikeigene Aus- und
Weiterbildung gewinnt somit einen immer höheren Stellenwert – sowohl zur
Förderung des Nachwuchses als auch
als attraktiver Standortvorteil für externe
Bewerberinnen und Bewerber. „Nur gut
ausgebildete Kolleginnen und Kollegen
in einem funktionierenden Team können
die von uns angestrebte exzellente Behandlungsqualität gewährleisten“, so du
Bois. Außerdem passt die europäische Akkreditierung exakt zu dem europäischen
Kooperationsnetzwerk, das die Gynäkologie an den KEM aufgebaut hat. In diesem
befinden sich die Universitäten in Wien,
London und Lund sowie die Universitätskliniken der Charité in Berlin und das
European Institute of Oncology (Europäisches Onkologisches Institut) in Mailand.
Aus all diesen Zentren können jetzt Kolleginnen und Kollegen ganz offiziell ihre
europäisch anerkannte Weiterbildung im
Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie
ganz oder teilweise in Essen absolvieren.
Ausbildung, Forschung, Therapiequalität
untrennbar miteinander verbunden
So lautet ein Credo von Professor du
Bois. In den Bereichen Forschung und
Therapiequalität sind die dafür notwendigen Strukturen in der Klinik bereits 2014
auf nationaler Ebene von der Deutschen
Krebsgesellschaft (DKG) geprüft und sie
offiziell als Gynäkologisches Krebszentrum zertifiziert worden. Neben der Spezialisierung des Ärzte- und Pflegeteams,
einer hochmodernen medizinischen
Ausstattung und einer strikt an dem Anspruch für herausragende Qualität ausgerichteten Klinikstruktur macht dieses
Zentrum auch die von Empathie und
Menschlichkeit gekennzeichnete ganzheitliche Betreuung der Patientinnen aus.
„Teil unserer Qualität“, so Professor du
Bois, „ist ebenso ein hohes Maß an Interdisziplinarität - die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen fachärztlichen
Ausrichtungen – und Interprofessionalität. Letzteres bedeutet, dass sowohl die
ärztlichen als auch die nicht-ärztlichen
Berufsgruppen verzahnt miteinander und
am Patienten orientiert arbeiten - in gegenseitiger Wertschätzung und Respekt.“
Und diese Qualität wird nicht nur postuliert, sondern jährlich überprüft nun
eine Kommission, ob die Qualitätsanforderungen eingehalten werden. „Diese
externe Prüfung und Kontrolle spornt
uns an, und hilft uns mit Blick von außen immer wieder unsere Strukturen
zu überprüfen und so kontinuierlich zu
verbessern“, so der leitende Oberarzt Dr.
Harter, der auch Koordinator des Gynäkologischen Krebszentrums ist.
Eine treibende Kraft in
Deutschland und Europa
Die Klinik für Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie ist eines der renommiertesten Forschungszentren für
klinische und Versorgungsforschung
in der Gynäkologischen Onkologie in
Deutschland. „Wir beheimaten nationale
und internationale Studiengruppen, sind
führend in der Entwicklung neuer Therapien und Medikamente. Zudem sind wir
bezüglich der Verbesserung der Behandlungsstandards eine treibende Kraft in
Deutschland und Europa“, sagt du Bois
und ergänzt: „Bei der operativen Therapie
leiten wir die weltweit großen Studien bei
dem Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs).
Lesen Sie hierzu mehr auf Seite 3
Kontakt
Prof. Dr. med. Andreas du Bois
Direktor der Klinik für
Gynäkologie & Gynäkologische Onkologie
Tel.: 0201 / 174 - 34001
[email protected]
6 pulsschlag plus
Onkologie
Zeit für Veränderungen
Ehrung für Professor Dr. Wilke, den scheidenden Direktor der Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie
S
eit 1996 war Professor Dr. Hansjochen Wilke Direktor der Klinik für
Internistische Onkologie und Hämatologie an den Kliniken Essen-Mitte
(KEM). Durch ausgewiesene Fachkompetenz, vielfach zertifizierte Expertise und
ein hohes Maß an Engagement und Leidenschaft entwickelte er im Laufe dieser
Zeit die damals noch neu zu etablierende
Klinik zu einem überregionalen Zentrum
für moderne Tumorbehandlung, das heute national wie international eine hohe
Reputation genießt. Das Ambulante Tumorzentrum Essen (ATZ) mit seinen sektorenübergreifenden Einrichtungen und
die Integration der Palliativmedizin im
Jahre 2003 sind ebenso auf seine Initiative
Kontakt
Prof. Dr. med. Hansjochen Wilke
Tel.: 0201 / 174 - 24501
[email protected]
zurückzuführen, wie die Gründung eines
Zentrums für Regionale Tumortherapie,
das heute eines der Aktivsten in Deutschland ist. In seiner Funktion als Ärztlicher
Direktor hat Professor Wilke zudem über
viele Jahre die Entwicklung der KEM
maßgeblich geprägt und vorangetrieben.
Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher
Publikationen, Buchbeiträge und Standardwerke in der Onkologie und gilt über
Zeit für Veränderungen:
Professor Dr.
Michael Stahl
(li.) und Professor
Dr. Hansjochen
Wilke (re.) bei der
symbolischen
Staffelstabübergabe im Rahmen des
Symposiums.
die Grenzen Deutschlands hinweg als renommierter Experte auf dem Gebiet der
Tumorbehandlung.
Um ihm für sein langjähriges Engagement zu danken und seine exzellente
Arbeit entsprechend zu würdigen, fand
im August dieses Jahres eine Veranstaltung mit anschließender Abendveranstaltung statt. „Zeit für Veränderungen“ war
der Titel des Symposiums, bei dem rund
150 Gäste anwesend waren – darunter
Fachkollegen, Freunde und ehemalige
Weggefährten von Professor Wilke. Referiert wurde zu unterschiedlichen onkologischen Fachthemen. So sprach beispielsweise Professor Dr. Hans-Joachim
Meyer, Generalsekretär der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), über
die multimodale Therapie beim Magenkarzinom in Deutschland. Im Rahmen
der Veranstaltung wurde aber auch dem
ausscheidenden Direktor Rechnung getragen. Während Horst Defren, Geschäftsführer der KEM, seinen Vortrag dem persönlichen Werdegang von Professor Wilke
widmete und damit das Symposium eröffnete, fand Professor Dr. Michael Stahl
innerhalb seines abschließenden Vortrags
die passenden Worte zur Verabschiedung
seines ehemaligen Kollegen. Als alleiniger
Direktor wird Professor Stahl zukünftig
die Klinik für Internistische Onkologie
und Hämatologie mit integrierter Palliativmedizin leiten. Professor Wilke wird
seinerseits den Kliniken Essen-Mitte nicht
vollständig den Rücken kehren, sondern
bleibt den KEM weiterhin durch seine Tätigkeit in der Onkologischen Tagesklinik
verbunden und steht beratend zu Seite.
Lesen Sie mehr dazu auf Seite 7
Hinter den Kulissen
Modernster Standort mit integrierter Vollwertküche
Kliniken Essen-Mitte investieren in Zentral-Küche im Gewerbepark an der Graf-Beust-Allee
A
n den Kliniken Essen-Mitte
(KEM) können Patienten während ihres Klinikaufenthalts ein
seltenes Privileg genießen: Statt aufgewärmter Fertiggerichte gibt es eine
regionale Küche mit frischen Produkten
und saisonalen Angeboten, die an den
KEM täglich aufs Neue zubereitet werden. Um diese Qualität auf dem modernsten Stand zu halten, investieren
die Kliniken Essen-Mitte in den Bau
einer Zentral-Küche im Gewerbepark
an der Graf-Beust-Allee, die neben den
KEM auch das Evangelische Kranken-
haus Essen-Werden (EVK Werden) beliefern wird. Die Ausgaben für den Bau
nach Kostengruppe DIN 276 belaufen
sich schätzungsweise auf rund neun
Millionen Euro, die Inbetriebnahme ist
für das Jahr 2017 geplant.
„Unser hoher Anspruch äußert sich
auch in der ausgezeichneten Verpflegung unserer Patienten“, erläutert Horst
Defren, Geschäftsführer der Kliniken Essen-Mitte. Bereits mehrfach wurden die
KEM mit renommierten Gütezeichen für
Ernährungs-Kompetenz ausgezeichnet.
Mit dem Bau der „neuen Küche“ ist nicht
Die neue Zentralküche, die im Gewerbepark an der
Graf-Beust-Allee
entsteht, beliefert
neben den KEM
auch das Evangelische Krankenhaus
in Werden.
nur die zentrale Versorgung der KEM und
des EVK Werden gewährleistet, vielmehr
entsteht auf 4.312 Quadratmetern eine
Zentral-Küche, die auf hygienisch modernstem Stand eine frische und flexible Zubereitung von Speisen inklusive
Vollwertküche ermöglicht. Rund 1.100
Einheiten mit drei Gerichten am Tag werden die Mitarbeitenden der Großküche
zubereiten und dann an alle drei Kliniken
ausliefern.
Größtmögliche Qualität und maximale
Flexibilität bei der Speisenzubereitung
In den kommenden Monaten starten
die Bauarbeiten zwischen dem NeolithKlettterpark und der Dachfirma Hovestad, während die Grundsteinlegung im
Frühjahr geplant ist. Die im Vergleich zu
anderen Verfahren recht hohen Investitionskosten für den Bau der speziellen
Küche und die damit einhergehenden
komplexen Produktionsprozesse zur Speisenzubereitung wirken sich direkt auf die
Qualität der Verpflegung aus. Denn das
von Hygiene-Instituten empfohlene Verfahren der Zentral-Küche bietet neben
größtmöglicher Qualität auch maximale
Flexibilität und Unabhängigkeit bei der
Auswahl frischer, regionaler und vollwertiger Speisen. Über diese gastronomische
Freiheit - fernab von Fertiggerichten freuen sich Köche und Patienten gleichermaßen, wobei jeder Speiseplan mithilfe
von Ernährungsfachkräften individuell
auf den jeweiligen Gesundheitszustand
des Patienten abgestimmt wird, um den
Genesungsprozess auf diese Weise bestmöglich zu unterstützen.
Voraus gedacht
Horst Defren, der seit 25 Jahren mit
Herzblut für die Kliniken-Essen-Mitte
arbeitet, war einer der Initiatoren dieses
Großprojekts. Er freut sich, die Eröffnung
in zwei Jahren in seiner Funktion als Geschäftsführer wahrzunehmen, bevor er
voraussichtlich in den Ruhestand gehen
wird: „Wir verstehen das Projekt als eine
wichtige Investition in die Zukunft“, sagt
er. Die Patienten werden ihm seinen
Weitblick mit großem Appetit auf gesunde und frische Speisen danken.
Mitmachen & gewinnen
Wenn Sie Karten für die Show von Hans Klok oder für das Galadinner mit
Spitzenwein gewinnen möchten, beantworten Sie bitte folgende Frage:
In welchem Jahr soll die neue Küche in Betrieb gehen?
2
1
Kreuzen Sie hier an, welchen Preis Sie gewinnen möchten:
Magie mit Hans Klok
Weine bei Hugenpoet
Schicken Sie die Antwort per Mail oder per Post an folgende Adresse:
Pulsschlag Redaktion
Kliniken Essen-Mitte
Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH
Henricistraße 92
45136 Essen
[email protected]
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Viel Glück!
pulsschlag plus 7
Kinder erkunden
Onkologie
das Krankenhaus
Fachexpertise mit „Rundum-Paket“
Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sind am 7. Oktober von 8.30 bis 13 Uhr
zu einer Besichtigung der Kliniken EssenMitte (KEM) eingeladen. Wie sieht ein Rettungswagen von innen aus? Womit lassen sich Bilder aus dem Bauch auf einen
Bildschirm projizieren? Diese und andere
Fragen beantwortet das Ferienspatz-Team
der KEM. Treffpunkt ist der Eingangsbereich der Ev. Huyssens-Stiftung in der
Henricistraße 92. Nach einem gesunden
Frühstück in der Cafeteria ist zunächst
ein Besuch in der Zentralen Aufnahme
vorgesehen. Von dort aus geht es in den
Aufwachraum und danach in die hauseigene Kapelle. Anschließend steht ein Rettungswagen der Johanniter Unfall-Hilfe
für Erkundigungen bereit. Zum Abschluss
gibt es einen Mittagsimbiss.
Infos unter Tel.: 0201 / 174-20001
Musikalische
Meditation
Die Kliniken Essen-Mitte verbinden
Musik mit Meditation: So erwartet die
Teilnehmenden am 29. Oktober eine musikalische Meditation zur „Reformation
– Kirche und Musik“ (Musik: Martin und
Hanna-Lina Hohendahl). Ab 20 Uhr in der
Kapelle der Evangelischen Huyssens-Stiftung. Eintritt frei.
Themenabend zu
Morbus Crohn
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
sind die häufigsten Formen chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen. Die
Klinik für Allgemeine Innere Medizin,
Gastroenterologie und Diabetologie der
KEM laden Betroffene am 3. November
um 19 Uhr zu einem Themenabend ein.
Hier werden Patienten über aktuelle Entwicklungen informiert. Der kostenfreie
Themenabend findet im kem‘s Café &
Restaurant der Evangelischen HuyssensStiftung in der Henricistraße 92 statt.
Tag der offenen Tür
der Psychiatrien
Im Rahmen der „Woche der seelischen
Gesundheit“ in NRW gibt auch die Klinik
für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Suchtmedizin der KEM am
Standort Knappschafts-Krankenhaus in
Essen-Steele Einblicke in ihr Angebot.
Der „Tag der offenen Tür“ findet am 10.
Oktober von 11 bis 16 Uhr statt und bietet neben Kurzvorträgen zu den Behandlungsmöglichkeiten von Ängsten, Depressionen und anderen Erkrankungen auch
Entspannungsübungen sowie Physio- und
Ergotherapien. Auch Partner wie das Essener Bündnis gegen Depressionen und der
Verein Wiese informieren über bestehende Angebote. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Onkologische Tagesklinik setzt auf interdisziplinäre Kooperation und auf schnelle Information der Patienten
I
n der Onkologischen Tagesklinik an
den Kliniken Essen-Mitte (KEM) sind
Krebspatienten in den besten Händen.
Ein großes Team um den Direktor Professor Dr. Michael Stahl und den Leitenden
Oberarzt der Tagesklinik, Dr. Christian
Müller, kümmert sich täglich mit großem
Engagement um seine Patientinnen und
Patienten - und bietet ihnen ein umfassendes und einzigartiges Leistungsspektrum, das sich als ambulantes „Rund-umPaket“ bezeichnen lässt und eines zum Ziel
hat: Neben einer bestmöglichen medizinischen Behandlung und Betreuung eine
bestmögliche Entlastung in einer belastenden Lebenssituation zu gewährleisten.
Die Onkologische Tagesklinik greift
auf das Expertenwissen der Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie
mit integrierter Palliativmedizin an den
KEM zurück, die zu den größten onkologischen Fachabteilungen in Deutschland
gehört – und als eine der wenigen Kliniken
von der ESMO (Europäische Gesellschaft
für Medizinische Onkologie) als „Center
of Excellence“ zertifiziert wurde. Doch
nicht nur ärztlich und pflegerisch sind die
Patienten bestens aufgehoben. „Das eigentlich Besondere an der Onkologischen
Tagesklinik ist, dass wir Personal mit den
unterschiedlichsten Fachkompetenzen direkt vor Ort haben, das ausschließlich für
die Tagesklinik tätig ist“, erzählt Dr. Müller
und fährt fort: „Durch diese interdisziplinäre Arbeit, quasi Tür an Tür, können wir
unseren Patienten – über die Beratung
und Behandlung im onkologischen Bereich
hinaus – Vieles aus einer Hand anbieten:
Eine komplette Funktionsdiagnostik, einen
Sozial- und psycho-onkologischen Dienst,
Ernährungs- und Diabetes-Beratung, Bewegungs- und Physiotherapien, Angebote
im pflegerischen und palliativen Bereich
sowie Schmerztherapien durch speziell geschultes Fachpersonal – und nicht zuletzt
naturheilkundliche Behandlungen als unterstützendes Element während der Therapie, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Dabei gelten die Leistungen für alle
Erkrankten, ob diese als Kassen- oder Privatpatient zu uns kommen, ist unerheblich.“
Ohne Umwege: Die Tagesklinik bietet
schnelle und kompetente Hilfe
Die enge, interdisziplinäre Kooperation hat für die Betroffenen mehrere Vorteile. Patienten mit einer Krebserkrankung
müssen während ihrer Therapie in der
Regel zu vielen unterschiedlichen Ärzten,
deren Praxen oder Kliniken zum Teil in
der jeweiligen Stadt oder sogar ortsübergreifend verteilt sind. Durch die Vielfalt an
Leistungsbereichen und deren räumliche
Nähe entfallen diese Wege für die Patienten der Onkologischen Tagesklinik. Dies
ist aus vielerlei Hinsicht entlastend, wie
Professor Stahl berichtet. „Es spart nicht
nur Zeit und reduziert den Stress bei den
Betroffenen, sondern nimmt auch Ängste.
Denn die Patienten besitzen bei uns lediglich eine Patientenakte, die ihnen immer
folgt, egal bei welchem Arzt oder in wel-
Herr Hans Nellen (Bild) ist 77 Jahre
alt und wegen seiner Krebserkrankung
bereits seit mehr als 13 Jahren Patient
der Onkologischen Tagesklinik, sein
„zweites Wohnzimmer“, wie er berichtet. Im Moment kommt er einmal in
der Woche für die Chemotherapie in die
Tagesklinik und bleibt fast den ganzen
Tag. „Mein Montagstermin ist für mich
mittlerweile zu einer positiven Routine
geworden. Ich fühle mich nicht nur in
sehr guten Händen, sondern weiß, dass
es auch so ist. Als Patient werde ich hier
mit großer Sorgfalt behandelt - und mit
großer Offenheit, was mir persönlich
sehr wichtig ist. Die Schwestern und
Teamwork in der
Onkologischen
Tagesklinik:
Hinten, v.l.: Klinikdirektor Herr Prof.
Dr. Stahl, Leitender
Oberarzt Herr Dr.
Müller, Ärztin für
Innere Medizin und
Palliativmedizin
Frau Woiwod, Assistenzärztin Frau
Eyberg, Oberärztin
Frau Dr. BrücherEncke, Prof.
Dr. Wilke und davor
Ärztin für Innere
Medizin Frau
Völgyesi
Vorne v.l.: Stationsleiterin Frau Celik,
die Pflegekräfte
Frau Kraus, Frau
Giovanazzi und
Frau Mertens sowie Sekretärin Frau
Schmidt.
chem Gebäudeteil sie sich befinden. Jeder
involvierte Fachkollege ist somit auf dem
Laufenden und verfügt über den gleichen
Wissensstand, wobei wir Befunde nicht
nur schriftlich kommunizieren, sondern
direkt besprechen können – im Ärzteteam sowie mit dem Patienten und seinen Angehörigen. Ein sehr transparentes
und schnell agierendes System also.“
Relevante Informationen schnellstmöglich an den Patienten weiterzugeben, um
Sorgen zu nehmen, ist bei Kontrolluntersuchungen beispielsweise von besonderer Bedeutung. „Wenn jemand nach einer
Krebserkrankung zu einem Kontrolltermin
kommt, möchte er natürlich so schnell
wie möglich wissen, wie es um ihn steht.
Daher organisieren wir es in der Regel so,
dass er noch am selben Tag das Ergebnis
erfährt. Dies gibt es anderorts nicht – bis
das Ergebnis zum Patienten durchdringt,
dauert es meist mehrere Tage“, ergänzt
Professor Stahl.
Individuell zusammengestellte Chemotherapeutika von der Zentralapotheke
Rund 50 Patienten und mehr suchen
täglich in der Zeit von 7.30 bis 16.00 Uhr
den Weg in die Onkologische Tagesklinik
an den KEM. Manche von ihnen kommen
einmal in der Woche für Stunden oder
bleiben den ganzen Tag, manche von ihnen kommen aber auch mehrmals in der
Woche vorbei. Für die Dauer der Behandlung stehen sowohl bequeme Betten als
auch Sessel und Stühle bereit, wobei hier
mitunter auch Angehörige Platz nehmen
können. Der Ablauf ist zunächst für alle
Patienten der Gleiche: Nach der Anmeldung erfolgt ein erster Befindlichkeitscheck inklusive Blutabnahme durch das
Pflegepersonal. Auch hierbei kommt der
Ärzte, insbesondere auch die PsychoOnkologin, haben stets ein offenes Ohr
und nehmen sich alle Zeit der Welt.
Eine fast schon familiäre Atmosphäre,
die hier herrscht. Was ich auch sehr beruhigend finde, ist der Umstand, dass
Vorteil der Schnelligkeit für die Patienten
zum Tragen. Ein spezielles Blutanalysegerät, ein sogenanntes POCT-Gerät (= Point
of Care Terminal), ermöglicht die Bestimmung der relevanten Blutwerte innerhalb
von wenigen Minuten. „Danach wissen
wir sofort, ob wir die Chemotherapie
fortsetzen können oder diese zurückstellen müssen. Im letzteren Fall haben wir
immer auch die Option, den Patienten
unter Umständen sogar stationär aufzunehmen. Wenn die Blutwerte jedoch
stimmen, beginnen wir direkt mit der
weiteren Therapie. Die dafür notwendigen Chemotherapeutika werden vorab in
der Zentralapotheke der KEM individuell
zusammengestellt und stehen bereits zur
Verfügung, wenn der jeweilige Patient in
die Tagesklinik kommt“, so Dr. Müller.
Ein offenes Ohr & Zeit für
persönliche Gespräche
So individuell wie die Therapiekonzepte, ist auch der Umgang mit den Patienten selbst. „Dadurch, dass die Ärzte ausschließlich in der Tagesklinik – und damit
immer vor Ort – tätig sind, sind Gespräche
jederzeit und unmittelbar möglich. Dies
ist sowohl für uns ein großer Gewinn, als
auch für die Patientinnen und Patienten.
Sie bekommen uns täglich zu Gesicht
und können mit uns über alles sprechen,
von Angesicht zu Angesicht“, resümiert
Dr. Müller. Dies gilt nicht nur für die Ärzte
mit onkologischem Schwerpunkt, sondern für das gesamte Fachpersonal – von
den Sekretären, Assistenten und Pflegekräften bis hin zu allen weiteren Fachbereichen, wie z. B. den Palliativmedizinern,
der Psycho-Onkologin Frau Anne Holling,
dem Radiologen Herrn Dr. Thomas Trösken oder der Onkologin Frau Dr. Beatrice
in der Klinik alle notwendigen Untersuchungen schnell und unkompliziert
durchgeführt werden können und ich
darüber hinaus auch Hilfestellungen
für den Alltag erhalte.“ Seit geraumer
Zeit geht der Essener in die „Muckibude“, wie er sagt. „Durch Herrn Dr.
Müller wurde ich auf ein spezielles Bewegungsprogramm für onkologische
Patienten aufmerksam, das von dem
Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie an der Universität DuisburgEssen (VGSU) angeboten wird und mir
hilft, auch abseits der Tagesklinik mit
meiner Erkrankung besser umzugehen
und mich besser zu fühlen.“
Brücher-Encke, die an der Klinik für Onkologie für die Naturheilkunde zuständig ist.
„Dabei sind die Gründe, warum Patienten
zu uns kommen, sehr unterschiedlich. Wir
erhalten natürlich Anfragen aufgrund unseres onkologischen Schwerpunktes und
unserer Expertise – darüber hinaus aber
auch, weil wir spezifische Leistungen anbieten, die es in der Form anderorts nicht
gibt. Ein weiterer Aspekt ist unser Studienschwerpunkt. Wir führen diverse klinische
Studien auf nationaler, europäischer
und internationaler Ebene durch – und
es gibt Patienten, die daran teilnehmen
möchten und deshalb bei uns anfragen“,
berichtet Professor Stahl. Die Durchführung dieser sogenannten Therapie-Optimierungs-Studien zielt, wie der Name
bereits vermuten lässt, auf ein konkretes
Ziel ab: Der konstanten Verbesserung bestehender Chemotherapien – auch unter
Berücksichtigung
gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen, beispielsweise der
„alternden Gesellschaft“ mit ihrem steigenden Bedarf an einer altersgerechten
Behandlung einer Krebserkrankung. So
liegt das Durchschnittsalter der Patienten
in der Onkologischen Tagesklinik bei circa
66 Jahren. Über die patientenorientierte,
schnelle und kompetente Hilfe im „Hier
und Jetzt“ hinaus, die das Personal der
Onkologischen Tagesklinik ihren Patienten
jeden Tag aufs Neue bietet, richtet die
Klinik ihren Blick somit auch auf die Zukunft und auf Fragen, die über kurz oder
lang nach Antworten verlangen. „Wenn
wir durch eine Therapie für die Patienten
Zeit gewinnen wollen“, so Professor Stahl,
„dann hoffen wir auch darauf, ihnen in der
Zukunft neue Medikamente anbieten zu
können, die aktuell noch vor der Zulassung
stehen.“
Kontakt
Prof. Dr. med. Michael Stahl
Direktor der Klinik für Internistische
Onkologie und Hämatologie mit
integrierter Palliativmedizin
Tel.: 0201 / 174 - 24501
[email protected]
Dr. med. Christian Müller
Leitender Oberarzt
der Onkologischen Tagesklinik
Tel.: 0201 / 174 - 24501
[email protected]
8 pulsschlag plus
Das Original
MENSCHENMÖGLICHES e.V.
Immer am
Puls der Zeit
Alle Jahre wieder „Christmas Soul“
Magazin „pulsschlag“ der Kliniken Essen-Mitte
D
schichten aus der Metropolregion Ruhrgebiet? Wie gut, dass sich das „Original“,
das Gesundheitsmagazin „pulsschlag“,
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erwartet ein buntes Themenspektrum aus Gesundheit,
Wellness, Reise, Wirtschaft, Kultur und Küche.
Das aktuelle Heft beispielsweise widmet sich neben den
hier vorgestellten Themen auch
der Grünen Mitte in Essen,
dem vielleicht ungewöhnlichsten Treffpunkt in der City, dem
Unperfekthaus, und der heilsamen indischen Küche - Rezepte inklusive.
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„Christmas Soul“:
N. Adlon (links), N.
Müller (vorne am
Mikrofon), dahinter: O. Boone (links)
und Joyce (rechts)
vom Duo Benny &
Joyce, im Hintergrund ist der Great
Joy Gospelchor zu
sehen.
U
nd wieder steht eine wundervolle
Mischung aus Soul, Jazz, Oper und
Gospel auf dem Programm: Christmas Soul 2015! Nach dem großen Erfolg des
letzten Jahres freuen sich die Verantwortlichen von MENSCHENMÖGLICHES e.V. und
der Ehrenamt Agentur Essen e.V. über eine
Wiederauflage dieses stimmungsvollen
Konzerts in der Vorweihnachtszeit, ausge-
richtet von Rotary Essen-Ruhr.
Das Multitalent Nelson Müller, die Opernsängerin Nina Adlon, die Soul-Diva Onita
Boone, das bekannte Duo Benny & Joyce sowie der Great Joy Gospelchor treten erneut
am 12. Dezember auf - dieses Mal wegen
der großen Nachfrage in der Essener Erlöserkirche. Sie alle singen für das neue Projekt
„Koordinierungs- und Beratungsstelle Pallia-
tivversorgung“ von MENSCHENMÖGLICHES
sowie „Zusammenwachsen in Essen“ der
Essener Ehrenamt Agentur. Henning Baum,
Schirmherr beider Vereine, wird ebenfalls
anwesend sein.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Mit
Ihrer Teilnahme an unserem besonderen
Konzert unterstützen Sie unsere wichtigen Projekte.
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Telefon tagsüber (für eventuelle Rückfragen)
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Kliniken Essen-Mitte
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