Untitled - Kanusportring

Transcrição

Untitled - Kanusportring
Viel zu erzählen
von diesem Sommer
Liebe Freunde,
hätte natürlich etwas bunt gemischter sein können; es sind halt immer dieselben, die
an unserem Rundbrief aktiv mitmachen.
Ganz besonders fleißig war diesmal Peter......Sonst bemüht er sich immer nur bei
Ausübung sanften Druckes, mal was zu schreiben.
Dabei haben’s längst nicht alle so drauf. Also mal weiter so...
Das Impressum
Die Kanusportringe Nordwest und Südwest sind Zusammenschlüsse FKKausübender Kanuten und kanufahrender Naturisten. Die regionale Grenze beider
Vereine ist weder genau, noch verbindlich festgelegt. Als ungefähre Richtlinie gilt
jedoch der Verlauf des Mains.
Vereinsanschriften:
KSR-NW : Erster Vorsitzender : Dr. Hans Busbach, Auf der Kaule 21,
51427 Bergisch - Gladbach
KSR-SW : Erster Vorsitzender Peter Schlageter, Friedenstr.14,
76477 Elchesheim - Illingen
Die KSR-Nachrichten sind das gemeinsame Mitteilungsblatt beider Vereine. Die
Vereinszeitung dient der Kommunikation der im Bundesgebiet verstreut lebenden
Vereinsmitglieder untereinander. Die Verfasser von Beiträgen sind für deren Inhalt
verantwortlich.
Zusammenstellung und Redaktion:
Hermann Wille
Schröderstraße 32a
29640 Schneverdingen
Druck: print cafè , Emser Str.5, 56377 Nassau www.print-cafe.de
Die Auflage beträgt z.Z. 250 Exemplare
Das Rundschreiben erscheint 6 mal jährlich. Redaktionsschluss ist am 28.02.,30.04.,
30.06.,10.09.,31.10. und 31.12. im Kalenderjahr. Evtl. Änderungen werden
rechtzeitig mitgeteilt.
Das Titelfoto enstand auf der Wieslauter
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Unsere Freundin Inge Johler ist für immer von uns gegangen
Trotz ihrer bösen Krankheit, die Inge tapfer ertragen hat, waren wir vor
wenigen Wochen noch zusammen und sind von Öhningen bis nach
Schaffhausen gepaddelt. Ganz plötzlich ging es ihr wieder schlechter und
am 14. Juli 2009 hat sie die Augen für immer geschlossen. Unserem Freund
Karl und seiner Familie gilt unser herzlichstes Mitgefühl und Beileid. Leider
war es Inge nur wenige Jahre vergönnt, mit ihrem Karl zusammen die
Kameradschaft in unserem KSR-Südwest zu genießen. Wir haben eine liebe
Freundin verloren. Es ist uns eine Erleichterung zu wissen, dass Inge nicht
leiden musste.
Gerne erinnern wir uns an Inges verschmitztes Lächeln, immer zu einem
Schabernack aufgelegt. In dankbarer Erinnerung nehmen wir Abschied.
Inge werden wir als fröhlichen Menschen in dankbarer Erinnerung behalten.
Jürgen Hübner
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Zum Drittenmal DFK-KSR-Freundschaftstreffen auf der Ponderosa
Vom 21. bis 23.August 2009
Gleich am Freitagabend wurden wir KSR-ler von Brigitte und Oliver zum Abendessen
eingeladen. Ganze 9 Leute waren wir von Südwest, wobei allein auf das Konto der Schells 5
Personen gingen. Und ausgerechnet Hans, unser DFK-Sportwart der dieses Datum bestimmt
hatte, konnte nicht dabei sein, da er einen anderen wichtigen Termin wahrnehmen musste.
Oliver grillte Unmengen an Fleisch und Wurst, die aber auf wundersame Weise abnahmen.
Dazu gab es Salate und zu trinken Wasser, Säfte, Bier und Wein.
Wir kamen uns vor wie im Firstclass-Hotel, all inclusive. Das war schon einmal ein sehr guter
Anfang.
Am Samstagmorgen ging es gleich so weiter. Brigitte hatte Dutzende von Brötchen
aufgebacken und scheinbar literweise Kaffee gekocht. Wurst, Marmelade und alle möglichen
Brotbeläge fanden sich auch noch auf dem Tisch, der sich fast durchbog. Wer da hungrig
aufstand, der hatte was falsch gemacht.
Doch nun war Arbeit angesagt. Elf Boote mussten verladen und mit dem Auto zur Natorampe
nach Biebesheim gefahren werden.
Man wird es kaum glauben, aber 22 Leute kamen in den 11 Booten unter, davon waren 6
Einerkajaks.
Allein die Familie Schell, bestehend aus Simone, Guido, Lara und Miriam, hatte 5 Personen
in ihrem Schwedenkajak. Zwei Erwachsene und drei Kinder, Annika fuhr als Gast mit, da
Yannik im Einer fuhr.
Oliver und Brigitte saßen mit Monika und Thomas im Kanadier, der damit auch gut
ausgelastet war. Wally hatte noch 2 Gäste im Kanadier und Heinz einen Gast in seinem Kanu.
Marika und Leona hatten mit ihrem Zweierkajak keine Probleme, obwohl kein Steuer
angebracht war. Einerkajaks bewegten auch noch Rudi der Rennfahrer, Axel der Pirat,
Günther, der mit 84 noch eskimotiert wie aus dem Lehrbuch und Ute fuhr das knallrote Kajak.
Irgendwann waren alle in den Booten und die Fahrt konnte beginnen. Bis auf eine,
ausgerechnet für die Kleinste, vergessene Schwimmweste, die einen SchwimmwestenRingtausch von 4 Personen nach sich zog, gab es keine weiteren Zwischenfälle.
Ute hatte gut gefrühstückt, denn sie fuhr immer weit voraus, oft verfolgt von Yannik. Der war
inzwischen ein „alter“ Rheinpaddler, denn er war letztes Jahr mit 7 Jahren schon alleine die
gesamte Strecke im Einer mitgefahren, saß auch diesmal wieder wie selbstverständlich in
seinem Boot.
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Wir paddelten bis zu unserem Badeplatz mit Sandstrand, gleich nach der Mündung des
Erfelder Altrheins und trafen auf einen überraschten Pesto, der uns erst am nächsten Tag
erwartet hatte. Wir hatten nämlich auf allgemeinen Wunsch das Programm geändert und die
von vielen für zu langweilig erklärte Inselumrundung mit Rückfahrt durch den Ginsheimer
Altrhein ganz einfach gestrichen.
Wir stärkten uns mit unserem mitgebrachten Vesper und badeten ausgiebig und ohne
Badeklamotten im diesmal wohltemperierten Rhein.
Pesto schloß sich uns an und da waren wir 12 Boote mit 23 Paddlern.
So paddelten wir auf flottem Wasser- zuletzt auf dem Nackenheimer Alltrhein- 21 Kilometer
bis zur Ponderosa und keinem war langweilig.
Da aber einige noch Durst hatten, wurde beim nächsten Strandbad nochmal angelegt. Da
wurden Bier, Eis, Wasser, Kaffee und sogar noch Pommes bestellt.
Paddeln in der Sonne macht eben durstig und manche auch hungrig.
Gut, dass wir uns nochmal gestärkt hatten, denn jetzt kam die schwerste Arbeit des Tages.
Die Boote mussten den Sandstrand bei der Ponderosa hochgeschleppt und dann mittels
Bootswagen mehrere hundert Meter einen holprigen Weg entlanggezogen werden, bis sie
glücklich im Gelände abgelegt werden konnten.
Als wir unsere Autos zu guter Letzt wieder zurückgeholt hatten, waren bereits die KSRNordwestler eingetroffen und hatten eine kleine Zeltstadt errichtet. Es waren immerhin 14
Mannen und Frauen. Sie hatten den Termin für ihre Wanderfahrt absichtlich so gelegt, um an
dem DFK-KSR-Freundschafstreffen teilnehmen zu können.
Der glückliche Zufall wollte es, dass just an diesem Abend auf der Ponderosa die
Pachtverlängerungsparty gefeiert wurde. Wie uns Oliver aber verraten hat, hat er dem Zufall
etwas auf die Sprünge geholfen.
Da feierten wir natürlich auch mit und ließen uns das frischgezapfte Bier wohl schmecken.
Wieder gab es am Buffet Unmengen an Gegrilltem, jede Menge Salate, Pommes und
hinterher noch Diverses an Nachtisch. Seit Weihnachten will ich abnehmen, aber so schaffe
ich das nie.
Der erste Vorsitzende vom Naturistenbund Rhein-Main hielt eine schöne Rede und erwähnte
sogar uns Kanuten.
Die Party war gut besucht, alle Tische waren besetzt. Es wurden Dias (ja wirklich, keine
digitalen Bilder) aus der Anfangszeit gezeigt, eine Sängerin trat auf und es herrschte eine
fröhliche Stimmung.
Heinz führte seinen am Tage aufgenommenen Film von unserer Paddelfahrt vor (diesmal
digital), während vor allem die Nordwestler noch das Tanzbein schwangen.
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Am Sonntag gabs wieder Frühstück bei Franssens. Wer so viel essen muß, braucht auch die
Zeit dazu. So kamen wir etwas später los als geplant. Aber wir waren doch im Urlaub und
nicht auf der Flucht. Heute waren wir nur noch 9 Boote mit 17 Kanuten. Die DFKFunktionäre müssen sich ihren Tag genau einteilen, da blieb fürs Paddeln keine Zeit.
Wir stellten unsere Autos nach Eltville vor. Auf dem Fluß sind es 23km, auf der Straße waren
es 40km. Entweder liegen die Straßen falsch, oder der Rhein.
Wir fuhren im Konvoi mit 5 Autos.
Ich schaute ja dauernd in den Rückspiegel, aber mir entging, dass das Fahrzeug hinter mir
rechts ranfuhr. Da kam nämlich gleich die Ausfahrt, ein PKW klebte mir an der Stoßstange
und ich traute mich nicht, in der Kurve anzuhalten.
Um es kurz zu machen, die Anderen kamen mit einer halben Stunde Verspätung
glücklicherweise auf den gleichen Parkplatz, auf dem ich gewartet hatte. Es wäre noch zu
erwähnen, dass Handys, die hätten weiterhelfen können, ausgeschaltet oder am unpassenden
Ort waren. Unsere Kinder haben dieses Problem nicht, da sind die Handys immer an und
dabei.
Günther brachte uns mit seinem Toyota- Bus wieder zurück zum Gelände.
In der Zwischenzeit hatten die Nichtautofahrer alle Boote wieder zum Ponderosa-Sandstrand
gekarrt und die Fahrt konnte beginnen.
Unmittelbar vor Mainz mündet bekanntlich der Main. Wir waren gerade mitten in der
Mainmündung und paddelten so relaxt vor uns hin, als plötzlich ein ,von unten gesehen,
riesiger Frachtkahn seinen Kurs änderte und genau auf uns zuhielt. Der wollte vom Rhein in
den Main.
Weshalb haben diese Ungetüme keine Blinker?
Marita mit Leona und ich suchten unser Heil in der Flucht nach vorne. Diejenigen, die weiter
zurück waren, fuhren hinter dem Kübel rum.
Als Trost wurde uns versichert, dass wir ja nicht unter die Räder hätten kommen können.
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Da Sonntag war, mussten viele Motorbootfahrer ihrer Freundin zeigen, was so ein Motor zu
leisten vermag. Krach, Gestank und widerliche Wellen war das, was wir davon mitbekamen.
Da auf dieser Rheinstrecke die (Nackt)-Badeplätze nicht so üppig sind, legten wir unsere
Pause beim Kanuclub Mainz-Kastel ein. Der hatte eine Pontonplattform, die wir mit unseren
Booten komplett abgedeckt haben.
Unangenehm waren beim Anlegen die Wellen der vorbeifahrenden Schiffe, da die Plattform
sehr träge reagierte und man plötzlich einen halben Meter darunter hing oder fast darüber
geschoben wurde. Der Start beim Ablegen war einfacher. Man setzte sich ins Boot und
rutschte von der Platte ins Wasser.
Wir lagerten auf einer beschatteten Wiese bzw. an einer Holztischgarnitur und hatten einen
schönen Blick auf den Mainzer Dom.
Da die Kinder eine Badepause machen wollten, legten wir etwa 3 Kilometer vor Eltville
nochmal an. Mir war da zuviel Unkraut im Wasser, aber die Kinder hat das nicht gestört.
Bei Rheinkilometer 512 legten wir an. Der Ausstieg war nicht sehr paddlerfreundlich, lauter
grobe Wackersteine.
Als alle Boote verstaut waren, da war es auch schon fast 18 Uhr.
Einige traten gleich von Eltville die Heimreise an, während wir anderen nochmal zur
Ponderosa mussten um einige Boote ab- oder umzuladen.
Es war wieder ein gelungenes Wochenende gewesen. Das Wetter hat mitgespielt, die
Schnaken hielten sich ziemlich zurück und die Pachtverlängerungsparty war noch das
Sahnehäubchen oben drauf.
Nochmals vielen Dank an Brigitte und Oliver für den freundlichen Empfang und ihre Gastfreundschaft auf der Ponderosa.
Mit herzlichen Grüßen
Peter
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Dschungel-Fluss Wieslauter
18.bis 19. Juli 2009
Als ich vor mehr als 30 Jahren die Wieslauter zum Erstenmal gepaddelt bin, da war sie noch ein
offener Wiesenfluss!
Wenn man heute von Hinterweidenthal aus startet, empfiehlt es sich, eine Säge mitzunehmen.
Die Wieslauter war für einige Jahre, bis auf 6 Wochen im Jahr, für uns Paddler gesperrt ,
angeblich weil die blaue Keiljungfer, eine Libellenart, in ihrem Bestand gefährdet sein sollte.
Dahinter steckten aber die Anwohner und die Angler. Unser Biologe Karl-Heinz wies aber
nach, dass die ganze Flusssperrung, ( wie wohl 99% aller Naturschutzverbote), auf einer
Fehldiagnose beruhte!
Heute heißt es, die Wieslauter darf nur im Einer ohne Steuer befahren werden. Damit hat
man die Leihbootfahrer ausgeschaltet, die für die ganze Unruhe auf dem Bach verantwortlich
waren. Leere Bierflaschen flogen des öfteren in die an die Wieslauter angrenzenden Gärten.
Wir finden diese Regelung gut, wenn sie auch den Familienausflug im Zweier oder im Canadier
ausschließt.
Wir trafen uns wie telefonisch abgesprochen am Samstag um 10 Uhr am Bahnhof in Bundenthal.
Als ich ankam, waren JüScha und Karlheinz bereits da. Auch recht.
Sie hatten bereits dafür gesorgt, dass zumindest ein Schott beim historischen Mühlrad in
Bruchweiler Bärenbach offen blieb.
Zwei Autos blieben unten, mit einem fuhren wir hoch.
Und immer ist man auf der Wieslauter, die meist ein glasklares Wasser führt, im Grünen.
Manchmal ist auch zuviel Grün im oder überm Bach.
Rundum Grün......
Das sägenresistente Rohr
Ab Hinterweidenthal mussten wir, in weiser Voraussicht hatten wir gleich 2 Sägen
mitgenommen, mindestens 7mal zu diesen greifen. Da kann doch seit Monaten kein Mensch
mehr gepaddelt sein.
Die alten Wanderfahrer sind von Gicht, Rheuma und Zipperlein geplagt und vom Aussterben
bedroht, doch die Jungen wollen nur noch Spielboot “ in der Welle“, oder Drachenboot fahren.
Unsere Sägen halfen uns leider nicht bei dem gerade mal 30cm über dem Wasser liegenden
Rohr und auch nicht bei dem etwa 1km danach folgenden ca. 20 cm über dem Wasser
liegenden Fußgängersteg.
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Es gab ja schon viele boshafte Witze über die Pfälzer. Aber wenn man das so hautnah
miterlebt, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese nicht ganz unberechtigt
sind!
Vor allem, wenn man vor dem Hindernis mühsam ausgestiegen ist, umtragen musste und
dann vor einem Schild steht, das verkündet, dass das keine Einstiegstelle sei. Und dann noch
die Androhung von 50.000€ Geldstrafe.
Die Vesperpause gönnten wir uns auf einer Wiese, die durch kein Verbotsschild verunstaltet
ist.
Bei dem Schrägwehr am Schießstand hing mittig im Stromzug ein Gebilde von Ästen, Lianen
und, wie ich fürchtete, Dornen.
Deshalb fuhr ich links davon vorbei. Das bekam mir aber gar nicht.
Ich wurde so an die linke Mauer geknallt, dass ich um ein Haar drin gelegen hätte. Wer
rechnet denn auf der Wieslauter mit solch hinterhältigen Fisimatenten?
Beim historischen Mühlrad in Bruchweiler-Bärenbach waren sogar mal beide Schotten offen.
Das hatten unsere Frühaufsteher gut hinbekommen.
Obwohl das Rechte enger ist, musste ich da hindurchfahren. Ich habe es noch nie offen
erlebt.
Wir paddelten bis zum Bahnhöfel in Bundenthal und überlegten, ob wir am nächsten Tag
wirklich hier einsteigen und uns bis St. Germanshof durchsägen sollten.
Nein, sagten wir uns. Für wen denn? Warum denn? Wir wollen jetzt auch die Früchte unserer
Arbeit ernten.
Und so setzten wir am Sonntag nochmal in Hinterweidenthal ein und genossen die Fahrt auf
einem freigesägten Bach. Das war der Lohn für die sägensreiche Tat am Vortag.
Ich fuhr das Wehr am Schießstand diesmal ganz rechts und knallte nirgends dagegen.
Allen hat die 2. Fahrt auch nochmal Spaß gemacht und zur Belohnung setzten wir uns ins
„Cafe am alten Mühlrad“ und aßen Erdbeertorte oder Apfelkuchen und das noch mit
Schlagsahne.
Man gönnt sich ja sonst nichts.
Peter Schlageter
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Saar (Wiltinger Bogen) und Mosel
14. -17.8. 2009
Mit gemischten Gefühlen fuhr ich am Mittwoch den 12. 8. , Richtung Könen an der Saar.
Ich wusste nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte. Nur stehendes Wasser, Paddelei
mit hängender Zunge im Stauwasser?
Nun, ich war noch nie dort und hatte Zeit. Also, auf zu neuen Ufern sagte ich mir.
Auf der Hinfahrt kam ich in Hinterweidenthal, der Einsatzstelle der Wieslauter vorbei.
Da musste ich doch, nach einer Stunde Fahrt, erst mal eine Pause einlegen. Natürlich war
weit und breit kein Paddler zu sehen. Wie im Bericht über die Wieslauter bereits festgestellt,
sind die alle inzwischen ausgestorben.
Mein Navi führte mich brav, immer auf der Autobahn, an Trier vorbei, bis auf den
Campingplatz in Könen.
Ich hatte mich gerade an der Rezeption angemeldet, da kam mir Theo, der diese Fahrt
ausgeschrieben hatte, mit dem Auto entgegen. Er wolle die Sauer erkunden, ob die fahrbar
sei. Und nach Luxemburg zum Tanken.
Erst fuhr ich mal, trotz Schritttempo, am Wohnwagen von Inge und Theo vorbei. Da kein
Wind wehte, hing der KSR Wimpel so schlaff hernieder, dass ich ihn nicht erkennen konnte.
Beim Blick in den Rückspiegel sah ich Inge wild winkend auf dem Weg stehen.
Auch Gerd vom Kanuclub Völklingen stand mit seinem Wohnwagen bei uns.
Irgendwann trudelte auch noch Sidi mit ihrem alten gelben Mercedes Bus ein.
Auf der Saar, die direkt vor unserer Nase lag, fuhr nur ganz selten ein Frachtschiff vorbei.
So alle 2 Stunden eines. Häufiger waren da die kleinen Motorboote. Da konnte man auch
sagen, je kleiner desto Lärm.
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Donnerstagmorgen mit frischen Brötchen vom
Bäcker, setzten wir direkt bei unserem Platz ein. Das schöne an der heutigen Tour war, dass
wir keine Autos verstellen mussten.
Wir paddelten gegen eine kaum wahrnehmbare Strömung so ca. 4km bis zu einer Schleuse.
Da ist auch eine Turbine installiert, die Saarstrom erzeugt.
Wir hätten auch mühsam umtragen können, aber uns schleusen zu lassen war einfacher und
in jedem Falle interessanter. So um die 10 Meter ging’s wie im Fahrstuhl nach oben. Dann
waren nochmal ca. 4 Kilometer Stauwasser, nämlich das von unserer Schleuse, zu paddeln.
Da, wo früher die Saar ungehindert fließen durfte, steht heute ein Wehr und sperrt den
Wiltinger Bogen. Nur eine Mindestwassermenge wird da noch durchgelassen.
An einer Rampe war gut auszusteigen und wir begaben uns zu dem Gasthaus, das, wie ein
Plakat verkündete, der schönste Platz an der Saar sein sollte. Schoden hieß der
zugehörende Ort.
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Wir packten unser mitgebrachtes Vesper aus und jeder bestellte was er trinken wollte. Bier,
Weinschorle oder Wein pur.
Der halbe Liter Bier 1,30€, 0,2 Liter Wein 1,70€, da kann man auch mal ein Glas mehr
trinken.
In weiser Voraussicht hatte Theo für Bootswagen gesorgt, denn bis zur Einsatzstelle waren
die Boote fast einen Kilometer zu transportieren.
Dann konnte es losgehen. Wir hatten fließendes Wasser vor uns.
Aber erst ging es von oben los. Der Himmel, der uns bis zum Ende unserer Pause trübe aber
trocken überspannt hatte, wurde plötzlich undicht und sorgte für senkrecht fließendes
Wasser.
Nun, es nieselte leicht vor sich hin, das tat unserer Freude aber keinen Abbruch. Es gab
sogar richtige Schwälle, die man besser nur mit Spritzdecke durchfuhr.
An der Schleuse, mit der wir nach oben befördert worden waren, trafen sich die beiden Saararme wieder und, mit der kaum wahrnehmbaren Strömung, ging’s zurück zum Campingplatz.
Kaum an unserem Platz angelandet, öffnete der Himmel seine Schleusen so richtig. Es
schüttete eine Stunde lang wie aus Kübeln, aber damit war das Thema Regen für die
nächsten Tage abgehakt, da hatten wir nur noch blauen Himmel.
Inge spielte die Mutter der Kompanie, da sie jeden Abend etwas für alle kochte. Einmal gab
es die Saarländer Spezialität, gegrillte Fleischwurst. Die Wurst wird dazu aufgeschnitten und
gefüllt. Wenn ihr wissen wollt, womit, müsst ihr Inge fragen, gut geschmeckt hat es
jedenfalls.
Der elektrische Grill zog wohl zuviel des Saarstromes, die Turbine war zu nah. Denn plötzlich
ging die Lampe aus, der Grill wurde kalt.
Bis wir den Defekt gefunden hatten, war die Wurst schon verspeist.
Am Freitagmorgen mussten wir wieder kein Auto versetzen. Wir starteten abermals vom
Platz weg, diesmal die Saar ca. 2,5 km abwärts bis zur Mündung in die Mosel. Die ging’s
dann auch gegen geringe Strömung aufwärts bis zur Sauermündung. Das waren ca. 5 km.
Links der Sauer, flussaufwärts gesehen, liegt Wasserbillig. Das gehört zu Luxemburg. Die
Sauer fuhren wir auch noch so 2 Kilometer hoch. Dann wurde uns die Strömung zu heftig
und da keine Kneipe in Sicht war, drehten wir wieder um.
Da wir alle über keine Konten in Luxemburg verfügen und die Insider zu berichten wussten,
dass die Gastronomie-Preise in Luxemburg doppelt so hoch wären, (sozusagen
astronomisch, da steckt ja auch das Wort Astronomie drin) wie in Deutschland, steuerten wir
schnurstracks das deutsche Ufer an. Hier gab es eine bewirtschaftete Uferterrasse mit
Baumbestand. Der Ort nannte sich Oberbillig. Das war es zwar auch nicht, aber jenseits der
Mosel war offensichtlich noch nicht einmal das Wasser billig.
Die Rückfahrt verlief wieder sehr gemächlich. Die Norddeutschen mit ihrem
Wanderfahrerschlag wären verzweifelt. Denn auch beim Paddeln gilt für mich, wie beim
Bergsteigen: „nicht die Strecke mordet, sondern das Tempo!“
Am späten Nachmittag trafen noch die Dres. Dölling ein, so dass wir jetzt zu siebt waren.
Am Samstagmorgen stand die Saar von Serrig bis zu unserem Zeltplatz auf dem Programm.
Die Sonne weckte uns und meinte es den ganzen Tag fast zu gut mit uns.
Heide und Jürgen, Luise und Jupp, und Jörg vom KC Völklingen mit Schwiegermutter waren
auch mit von der Partie. So zählten wir 12 Boote und 13 Personen, die unterhalb der
Schleuse von Serrig in die Saar stachen.
Der Höhepunkt der Fahrt war das Anlanden in Saarburg. Vom Fluss her sah der Ort
mittelalterlich und fast verlassen aus. Aber als wir dann eine enge Gasse emporstiegen, sah
man plötzlich vor lauter Menschen die Freunde nicht mehr. Man musste sich durch die
Menschenmenge schieben. Solch einen Touristenrummel hatte ich mir hier oben nicht
vorstellen können.
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Auf diesen Schock hin verwandelten wir uns auch in ganz normale Turis, setzten uns wie
solche vor ein Eiscafe und bestellten jeder brav ein Eis.
Der Leukbach fließt hier direkt an den Tischen und Stühlen der Cafes und Gaststätten
vorbei, was Tourismusmanager schon dazu verführte, von „Klein Venedig Saarburg“ zu
sprechen.
Natürlich wurde auch der Wasserfall mitten in der Stadt und die der Reihe nach aufgestellten
drei Wasserräder, die früher verschiedene Mühlen antrieben, ausgiebigst bestaunt und
abfotografiert. Leider war die Wassermenge nicht all zu üppig.
Irgend ein Graf hatte im 12. Jahrhundert die Leuk mitten durch Saarburg leiten lassen. Wenn
der geahnt hätte, was das für Folgen zeitigen sollte.
Die Leuk stürzt sich jetzt mitten im Ort 18 Meter in die Tiefe und dürfte der meistfotografierte
Wasserfall im ganzen Saarland sein. Ich glaube, es ist auch der einzige?
In Saarburg plätschert’s
In Schoden, dem schönsten Platz an der Saar, packten wir wieder unser Vesper aus,
tranken wieder den preiswerten Wein, um dann per Bootswagen unsere Schiffchen zur
Einsatzstelle am Wiltinger Bogen zu karren. Wir genossen die Sonne und das manchmal
direkt spritzige Wasser.
Am Abend war ein Besuch in einer Brauerei-Gaststätte angesagt. Es war sehr urig, nur mein
dunkles Bier schmeckte leicht nach Parfum. Das Helle, das ich hinterher probierte,
schmeckte tatsächlich nach Bier.
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Am Sonntag hatten wir keine Lust, großartig die Autos zu verstellen und fuhren kurz
entschlossen noch einmal die Strecke bis Schoden und zurück.
Wir waren jetzt nur noch 7 Leute, aber vom Campingplatz schlossen sich noch eine Mutter
mit Tochter an, so waren wir zu neunt.
Die Sonne lachte wieder ihr breitestes Lächeln und wir paddelten nur zu unserem
Vergnügen.
Ich glaube, das können nicht alle.
Das Ritual am schönsten Platz an der Saar wiederholte sich. Wir tranken genüsslich unseren
Wein und vielleicht noch einen und bedienten uns der Bootswagen, um wieder ans fließende
Wasser zu gelangen.
Der Montag sah uns etwas unentschlossen. Sollten wir die Saarschleife paddeln oder was
gäbe es sonst noch?
Da wir jetzt nur noch zu viert waren, passten wir alle in Theos Auto. Damit fuhren wir ohne
Boote zur Saarschleife und betrachteten diese ausgiebig von oben. Da sahen wir viel mehr,
als wenn wir kilometerweise im Stauwasser durch die Schleife gepaddelt wären. Und
gepaddelt hatten wir jetzt vier Tage am Stück. Man muss ja nichts übertreiben, vor allem, wo
ich dieses Jahr schon über 1000 km im Fahrtenbuch stehen habe.
Nach einer kurzen Wanderung landeten wir schon wieder in einem Eiscafe. Da kann doch
kein Mensch abnehmen.
Inge kochte auch wieder zu viel und zu gut am Abend und da es der letzte dieses Urlaubs
war, wurden noch die restlichen Weinflaschen geleert.
Nach dem Frühstück am Dienstagmorgen verteilten wir uns in alle Himmelrichtungen.
Ich habe es nicht bereut, an die Saar gefahren zu sein. Landschaftlich ist die Gegend dank
der manchmal bis nahe ans Wasser reichenden Berghänge und der Weinberge sehr
attraktiv.
Glücklicherweise waren alle die, die mitpaddelten, Genusspaddler und keine Schrubber, die
nur wegen der Kilometer fahren, aber keinen Blick für die Natur haben.
Es war eine sehr erholsame Fahrt gewesen und wir wurden durch Inges Kochkünste jeden
Abend verwöhnt. (Habe 2 kg zugenommen.)
Vielen Dank nochmal an Theo, der diese Fahrt ausgeschrieben hatte und, so Gott will, bin
ich nächstes Jahr wieder dabei.
Peter Schlageter
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Von See zu See.
Nicht nur in Mecklenburg, auch im tiefsten Süden von Deutschland gibt es eine Fließverbindung zweier Seen.
Eigentlich dürfte man einen solchen Geheimtipp nicht weitergeben aber wir KSRKanuten wissen mit solchen Kleinoden umzugehen. Das Bachbett ist am Boden
übersät
mit Flussmuscheln. Steile Lehmufer, fast silbern glänzend mit Bruthöhlen des Vogels
des Jahres 2009. Uferschwalben und viele Arten von Libellen begleiten uns, als
Höhepunkt der Eisvogel mit seinem schnellen Flug. In einem Gumpen sonnten sich etwa
zwei Dutzend Barsche aber auch Hechte schossen unter unseren Booten her. Mal
wieder ein Naturerlebnis für die angereisten KSRler zur Fahrt des Fl 110. Über den
Forggensee beendeten wir an diesem Tag die Tour auf der Füssener Ache.Der
nächste
Tag brachte uns viel Spaß in den Wellen des Lech im Bereich der Litzauer Schleife.
Baden in den kühlen Fluten war eine Erfrischung an diesem heißen Tag, hoffentlich
folgen noch einige solcher Tage in diesem Sommer.
Klaus Gerharz
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Sooo...und die Seite 16, da bringen wir noch ein paar nette (fast) kommentarlose
Bilder unter – z.B. Altmühl und Donau,
15
vom süßen Leben an der Altmühl
mit erlesenen französischen Weinen
und weiter auf der Donau....
bis zum Haus Gottes
und zum kargen Mahl der Klosterbrüder....
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Redaktionsschluss wäre dann am 31.Oktober 2009 !
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