SindSieschon geblitztworden?
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SindSieschon geblitztworden?
6 Emden und Ostfriesland Emder Zeitung · Sonnabend, 26. März 2016 „Sind Sie schon Pia: Wie sind Sie zu dem Beruf gekommen? Ich habe mit 20 Jahren bei der Bundeswehr angefangen, zwei Jahre lang meine Pilotenausbildung gemacht und war 13 JahredortPilot.Vorherhabeich allerdings auch noch etwas gelernt - ich bin Elektriker. Liyana: Wie sicher ist das Fliegen mit dem Hubschrauber? Sehr sicher, auch über Wasser. Ihr seht doch da diese grauen Flächen am Hubschrauber. Dahinter sind Luftkissen, die blasen sich auf, wenn wir im Wasser notlanden müssen, dann schwimmt der Hubschrauber. Fatima: Können Sie bei jedem Wetter fliegen? geblitzt worden?” Die 13 anwesenden Minireporter löcherten Pilot Björn Chmielecki (hinten, rechts) mit ihren Fragen: NHC-Geschäftsführer Frank Zabell (hinten, Mitte) hatte geEZ-Bilder: Hasseler genüber seinem Piloten beim Fototermin den ruhigeren Part. Nein, bei Vereisungen und bei Gewitter fliegen wir nicht. Bei Nebel und einer Sicht von 100 Metern geht es aber noch. Johannes: Welche Hobbys haben Sie? Ich fliege gerne, auch privat. Außerdem fotografiere ich noch und spiele auch Volleyball. M EZ-Minireporter: 14 Kinder von sieben Grundschulen stellen wieder jede Menge Fragen. Bewaffnet mit Stift und Block besuchten die Schüler beim ersten Termin die Firma Northern Helicopter. Lars: Wie fühlen Sie sich, wenn Sie fliegen? Von Dirk de Vries s 0 49 21 / 89 00-414 Liska: Warum arbeiten Sie hier? Liska Rehbock (Grundschule Wolthusen): Was transportieren Sie? Björn Chmielecki, (38) Pilot: Wir transportieren verletzte Personen, die entweder krank sind oder einen Unfall hatten. Wir holen die mit unserem Hubschrauber ab und bringen sie in ein Krankenhaus. Zwaantje Kröger (Grundschule Hinte): Wie schnell kann Ihr Hubschrauber fliegen? Er fliegt so um die 240 Stundenkilometer, so schnell wie einige Autos auf der linken Autobahnspur. (Eine kleine aufgeregte Pause entsteht im Sitzungsraum, denn draußen wird es laut: Ein Bundeswehrhubschrauber macht sich klar zum Start. Das ist für die meisten Minireporter erst einmal viel wichtiger, als Björn Chmielecki irgendwelche Fragen zu stellen.) Esra Akyüz (Grundschule Loppersum): Haben Sie auch einen Pilotenschein? Ja, ich habe einen Piloten- schein, das ist fast so wie ein Autoführerschein. In der Pilotenausbildung muss man sehr viel Theorie durchnehmen, eine ganze Menge lesen, fleißig sein und viel lernen. Emma Janssen (Grundschule Loppersum): Wie lange arbeiten Sie am Tag? Das kann etwas variieren. Es sind so rund 10 Stunden am Tag. Im Winter etwas weniger, weil da die Tage, es ist nicht so lange hell, kürzer sind. Mateo Orostegui Mejia (Grundschule Larrelt): Wie hoch können Sie fliegen? Also, der Weltrekord ist zwei Jahre alt, da ist ein Hubschrauber auf dem Mount Everest gelandet. Wisst Ihr, wie hoch der ist? Über 8800 Meter hoch. Wir fliegen so auf 14 000 Fuß, das sind rund 4000 Meter. Kai Kirschke (Grundschule Herrentor): Wie viele Angestellte hat Ihre Firma? Es sind im Moment 50 Angestellte. Ben Schneider (Grundschule Herrentor): Wollten Sie schon immer Pilot werden? Ja, unbedingt. Ich habe in der 9. Klasse ein Praktikum bei der Lufthansa im Technikbereich gemacht. Da ist bei mir die Lust am Fliegen aufgekommen. Pia Beeneken (Grundschule Petkum): Wie viel kostet der Treibstoff, den Sie pro Monat verbrauchen? Das ist eine schwierige Frage. Wir fliegen ja nicht immer die gleichen Strecken. Also, unsere Maschine braucht pro Stunde 370 Liter Kerosin, so heißt der Treibstoff, den wir benutzen. Und wir fliegen rund 600 Stunden im Jahr. Ein Liter Kerosin kostet 1,90 Euro. Ihr könnt ja bis zum nächsten Mal ausrechnen, was uns das dann im Jahr kostet. Viola Anhalt (Grundschule Petkum): Seit wann gibt es Ihre Firma? Seit 2008 sind wir auch in Emden ansässig. (Marion Bubolz, bei NHC für die Pressearbeit zuständig, wirft noch ein, dass die Firma schon seit 20 Jahren in der Luftrettung tätig ist.) Liyana Haslama (Grundschule Grüner Weg): Wie viel kostet einer Ihrer Hubschrauber? Der erste, den wir angeschafft haben, liegt im Preis bei 400 000 Euro. Der ist im Moment in der Wartung. Die Ihr da draußen seht, kosten 2,5 Millionen Euro und sechs Millionen Euro. Der Bundeswehrhub- schrauber von vorhin liegt im Preis so bei 38 Millionen. (Lars Farin fällt dazu schnell ein, dass diese Zahl ja das Alter des Piloten mit sechs Nullen dahinter ist. Einige in der Runde müssen nachdenken, wie er das nun gemeint hat.) Fatima Jafarova (Grundschule Grüner Weg): Sind Sie schon geblitzt worden mit dem Hubschrauber? Nein. Es hat aber schon einmal Spielereien in diese Richtung gegeben. Wenn wir tief genug fliegen würden, könnten wir auch geblitzt werden. Wir fliegen aber nicht so tief. Technisch wäre es aber möglich. Johannes Cassens (Grundschule Wolthusen): Wie lange kann ein Hubschrauber fliegen? So maximal 3 Stunden und 20 Minuten. Wenn wir mit der Reisegeschwindigkeit runter gehen, also langsamer fliegen, auch bis zu fünf Stunden. Lars Farin (Grundschule Hinte): Mussten Sie schon einmal notlanden? Ich noch nicht, zum Glück, habe aber schon einmal eine Sicherheitslandung gemacht. Das machen wir, wenn etwas Unsere Partner: defekt ist, der Flug an sich aber davon nicht gefährdet ist. Ich muss dann abwägen, ob ich im freien Gelände lande oder noch bis zum nächsten Flugplatz fliege. (Lars hört nur noch mit einem Ohr zu, denn draußen landet ein Hubschrauber. Auch Mateo findet es im Moment draußen deutlich spannender, vor allem, als da auch noch ein Auto zum Hubschrauber fährt.) Zufrieden und glücklich. Weil ich das Team und das Fliegen mag. Die Arbeit macht mir Spaß und ich habe auch noch Zeit für die Familie. Ich denke, die Mischung macht es. Zwaantje: Was macht ein Pilot gegen Stress? Im Moment drei, wir wollen aber noch einen vierten kaufen. Es gibt ja positiven und negativen Stress. Positiver Stress ist es, wenn das Telefon klingelt und wir zum Einsatz müssen. Das haben wir oft genug trainiert, das klappt reibungslos. Negativen Stress versuche ich zu vermeiden. Zwaantja: Ist Pilot Ihr Traumberuf? Esra: Ist es schwer, einen Hubschrauber zu fliegen? Ja, eindeutig ja. Schwerer als ein Flugzeug auf jeden Fall. Aber mit viel Training ist es dann einfach. Liska: Wie viele Hubschrauber habt Ihr? Emma: Haben Sie Angst vor dem Fliegen? Angst nein, aber sehr viel Respekt. Kai: Wie oft drehen die Rotoren am Hubschrauber? 340 mal pro Minute. Ben: Mit wie vielen Jahren darf man Pilot werden? Man darf schon mit 17 Jahren anfangen, mit 18 ist man dann Privatpilot und bekommt seinen Pilotenschein. Als Berufspilot muss man 21 Jahre alt sein. Mateo: Was war das Aufregendste, was sie bisher gemacht haben? Ich bin einmal drei Wochen lang in Afrika geflogen und habe Lebensmittel zu den hungernden Menschen gebracht. Wenn man in die Augen der Kinder schaut, die nichts zu essen haben und dann etwas bekommen, ist das schon ein tolles Gefühl. Y Bildergalerie mit zahlreichen Fotos unter www.emderzeitung.de Draußen auf dem Flugfeld immer gut aufpassen Emden. Mit dem nötigen Respekt und vorsichtig mussten sich die Minireporter auf dem Flugplatz bewegen. Denn immerhin starten und landen Hubschrauber und auch Flugzeuge des Öfteren. Da heißt es dann aufpassen und möglichst ganz dicht am Rand laufen. Der Termin machte Björn Chmielecki, Pilot von Northern Helicopter (NHC), sichtlich Freude und er hatte Spaß an den „bohrenden” Fragen der Minireporter. „So ein Termin ist schon etwas ganz Besonderes, und die Kinder haben ja viele interessante Fragen gestellt”, sagte er. Als besonderen Leckerbissen durften die Minireporter auch einmal den Arbeitsplatz von Herrn Chmielecki - „Ihr könnt mich alle ruhig Björn nennen besichtigen und im Hubschrauber Platz nehmen. Sogar der Tower des Flugplatzes stand auf dem Besuchsprogramm. Chmielecki ist in der Luftrettung tätig. Die NHC-Hubschrauber holen kranke oder verletzte Menschen von den ostfriesischen Inseln und bringen sie ins Krankenhaus.„Wirfliegen,wenn ein Transport mit dem Rettungswagen und dann per Fähre zu aufwendig wäre und der ADAC-Hubschrauber noch nicht angefordert werden muss.” So ein Lufttransport würde sich rechnen. „Die Strecke von Bor- kum nach Emden kostet mit uns rund 1800 Euro. Wenn ein Rettungswagen den ganzen Tag mit Hin- und Rückfahrt unterwegs ist, wird das deutlich teurer.” Die Minireporter kamen aufgrund der vielen Eindrücke auf dem Flugfeld und den Fakten oft aus dem Staunen nicht mehr heraus. ddv „Sieht aus wie ein Führerschein, oder?”: Pilot Björn Chmielecki zeigt seinen Pilotenschein.