Preisausschreiben - Königsfurt

ISSN 1610 - 353X
Märchen · Mythen · Träume · Tarot & Co. · Herbst/Winter 2005/06
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Wider die
TV-Wahrsagerei
Geheimnisvolle
Welt der Zahlen
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Pr
Wesentliches
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
ein plausch
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connection Spirit versteht sich als Magazin fürs Wesentliche
und Vertreter einer neuen »Lebenskunst«. »connection« heißt,
dass alles mit allem zusammenhängt. »Spirit« hilft uns, das
zu erkennen. Glauben und Wissen, Geist und Materie, Herz
und Verstand widersprechen sich nur scheinbar. Religion
und Sex, Spiritualität und Ökologie, Selbstverwirklichung
und soziales Handeln sind auf natürliche Weise miteinander
verbunden. Mit unseren Beiträgen zu Spiritualität, Liebe
und Bewusstsein stehen wir für religöse Toleranz, Humor
und ein ganzheitliches Verständnis von Mensch und Natur.
NEU: connection GESUND LEBEN – der monatliche Beihefter
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10 Ausgaben im Jahr
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DAS MAGAZIN FÜRS WESENTLICHE
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*Das Schnupperabo verwandelt sich automatisch in ein Jahresabo,
wenn Sie nicht vor Erhalt des dritten Heftes kündigen.
das vorliegende Heft erscheint
ausnahmsweise als Doppelnummer. Danach gilt wieder die gewohnte halbjährliche Erscheinungsweise. Im März 2006 erscheint die Nr. 16. Wie immer,
kostenlos in Ihrer Buchhandlung.
»Das Leben ist das schönste
Märchen«
Das Märchen mit Leben zu erfüllen und das Leben zum Märchen
zu machen – nach dieser Devise
handelte Hans Christian Andersen,
über den Ingrid Jacobsen berichtet
(S. 12f.). Die Aktualität des dänischen Märchendichters ist größer
denn je. Dieses Motto, dieser große Entwurf für das eigene Leben,
fasziniert gerade heute viele Menschen: »Daß die Märchen dich erinnern / an das Märchen, das du
bist« – so drückte es kürzlich der
Präsident der Europäischen Märchengesellschaft Heinrich Dickerhoff aus.
Wünsche nach einem anderen Leben am vorhandenen Standort?!
Mehr über solche und andere notwendige Unterscheidungen vermitteln Klausbernd Vollmar und
Konrad Lenz (S. 16) und das Werk
des Tiefenpsychologen Hans
Dieckmann (S. 28).
Inhalt:
Nicht in die Röhre gucken
Etwas ganz anderes aber sind jene
Fernseh- und Telefon-Wahrsager,
die gegen Gebühren »hellsehen«
und »wahrsagen«, häufig auch mit
Tarot-Karten. Das ist meist nicht
viel mehr als der Versuch, an anderer Leute Geld zu kommen. Was
dabei geboten wird, ist allzu oft
kein seriöses Tarot – es widerspricht in vieler Hinsicht den geltenden Standards und ist von der
Beratung her fast immer unzuverlässig. Mehr dazu auf S. 6 ff.
Johannes Fiebig:
Wider die TV-Wahrsagerei .. Seite 6
Die geheimnisvolle Welt der
Zahlen
Mit Sigrid Früh ehren wir, aus Anlaß ihres 70. Geburtstags, eine der
bekanntesten und rührigsten Märchenerzählerinnen (S. 15). Otto
Betz wiederum war Professor für
Erziehungswissenschaften, geht
auf die 80 zu und ist einer jener
wichtigen Vermittler, die Brücken
bauen zwischen den Welten von
Wissenschaft und religiöser Erfahrung. Eines seiner bekanntesten
Werke ist jetzt als Taschenbuch erschienen: »Die geheimnisvolle
Welt der Zahlen« (S. 23).
Die geheimnisvolle
Welt der Zahlen ..................Seite 23
Don’t dream it – be it!
Der Mut, dem eigenen Entwurf zu
folgen, ist das eine. Die genaue
Prüfung, was diese Lebens-Träume im einzelnen bedeuten, wird
umso wichtiger. Wenn ich zum
Beispiel von Italien oder dem Meer Viel Freude mit Tarot,
träume – ist das konkret oder sym- »schöne Träume« und
bolisch zu verstehen? Soll ich nach Zeit für Märchen!
Italien oder ans Meer fahren, gar
umziehen – oder sind diese TräuEvelin Bürger
me eine Metapher für persönliche
Johannes Fiebig
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Meldungen ........................ Seite 4
Gewinner/innen.................. Seite 5
Ingeborg Tophinke:
Kalevala – Das finnische
Nationalepos .................... Seite 11
Ingrid Jacobsen:
Hans Christian Andersen .... Seite 12
Sigrid Früh
Eine Märchenerzählerin
wird 70 .............................. Seite 15
Märchen, Träume, Tarot
– praktisch: Traumdeutung Seite 16
Preisausschreiben .............. Seite 17
Margit Krysta: Aktuelle
Neuerscheinungen .............. Seite 18
Dirk Brest u.a.:
Buchtips & Rezensionen .... Seite 25
Susanne Fleitmann.:
Über Hans Dieckmann ........ Seite 28
Impressum .......................... Seite 28
Bildquellennachweis .......... Seite 28
Harald Jösten:
Meine Lieblingsorakel..........Seite 29
Vergolden Sie Ihren Tag ...... Seite 30
Titelbild aus: Des Kaisers neue Kleider.
Hans Christian Andersen / John A. Rowe.
Michael Neugebauer Edition. 34 S.
ISBN 3-86566-007-X
So erreichen Sie die Redaktion:
Traum-Zeitung
D-24796 Krummwisch
Tel 04334-18 28 19
Fax 04334-18 28 24
E-mail [email protected]
Seite 3
Meldungen
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Denkmal der Brüder
Grimm in Kassel
Dokumentation der gesamten eu- Die neuen Herren (und Damen)
ropäischen und orientalischen der Ringe
Zum fünfzigsten Jahrestag der
Märchentradition«.
ersten vollständigen Publikation
Mit den Märchen wohnen
von »Der Herr der Ringe« veranund träumen ...
staltete die Aston University AnDas Märchenmuseum in Neustre- fang August 2005 eine viertägige
litz bietet eine neue Erfahrung: in Konferenz in Midlands/Großbrider Märchen-Erlebnis-Wohnung tannien mit etwas über 700 regikann man mit den Märchen woh- strierten Teilnehmern aus aller
nen, träumen und vieles mehr. Welt. Erstaunlich war die MiWechselnde Ausstellungen, eine schung von Kult, Gelehrsamkeit
umfassende Märchen-Präsenzbi- und Spaß. Neben dem Vortrag
bliothek und Aktionsveranstal- von Prof. Tom Shippey über den
Gebrauch alter englischer Sprichwörter bei Tolkien und einer Kritik an Details des »Lord of the
Rings«-Films gab es u. a. einen
»hobbit dance workshop«, der
mich eher abschreckend an »Sacred Dance« in Findhorn erinnerte – alter englischer Tanz in Hobbit-Kostümen. Besucher vom
Kontinent wunderten sich über
die stilvollen Verkleidungen der
Tagungsteilnehmer und den
manchmal fast religiösen Enthusiasmus. Klausbernd Vollmar
Märchenhafte Jubiläen
Im Oktober 2005 feiert die Märchen-Stiftung Walter Kahn in
Volkach ihr 20-jähriges Bestehen. Und im Januar 2006 blickt
die Europäische Märchengesellschaft in Rheine bereits auf genau 50 märchenhafte Jahre zu-
rück. Herzlichen Glückwunsch
und weiter ein kreatives Schaffen!
Wittener Märchenforum
gegründet
Das Wittener Märchenforum, gegründet von engagierten Erzählerinnen aus der Region, bietet Erzählveranstaltungen mit Volksund Kunstmärchen.
Info unter Tel: 02302 / 30547
oder 02302 / 696024
Ausbildung zum Märchenerzähler
Märchen-Seminare mit bekannten Märchenexperten und erfahrenen Erzählern: Europäische
Märchengesellschaft, Postfach
1322, 48403 Rheine. Fax 05971 918-429, eMail: [email protected]. Aktuelle Termine
unter www.maerchen-emg.de.
Die
Gewinner
des letzten Preisausschreibens
Die Redaktion dankt für die rege Teilnahme am Preisausschreiben. Die Lösung lautete:
Im 19. Jahrhundert entstanden
die Lenormand-Karten.
Der 1. Preis – ein Buchpaket im
Wert von 100,- € geht an Pia
Späth in München.
Den 2. Preis – ein Buchpaket im
Wert von 75,- € erhält Jürgen
Schneemann in Kalefeld.
Der 3. Preis – ein Dali-Set im
Wert von 50,- € geht an Bruno
Jakob in Inringen.
47 weitere Gewinner/innen erhielten
ihre Preise. Allen Teilnehmern vielen
Dank und viel Glück! Auch in diesem
Heft gibt es wieder ein großes Gewinnspiel (S.17)!
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Die Welt soll die Märchen der
Brüder Grimm nicht vergessen
Die Hausmärchen der Brüder
Grimm, und zwar speziell die Kasseler Handexemplare der ersten
Auflage von 1812, mit zahlreichen Anmerkungen und Randnotizen von Jacob und Wilhelm
Grimm, sind in das Weltdokumentenerbe der Vereinten Nationen aufgenommen worden. Das
Weltdokumentenerbe »Memory
of the World« wurde 1997 eingerichtet und umfasst derzeit 120
Einträge. Die Märchensammlung
sei »neben der Luther-Bibel das
bekannteste und weltweit am
meisten verbreitete Buch der
deutschen
Kulturgeschichte«,
heißt es in einer Erklärung der
UNESCO. »Sie sind zugleich die
erste systematische Zusammenfassung und wissenschaftliche
tungen vermitteln den Wert der
Märchen an Erwachsene und Kinder, wobei der Schwerpunkt auf
die Märchen der Brüder Grimm
und die Märchen aus Tausendundeiner Nacht gelegt wird.
Die Märchen-Erlebnis-Wohnung kann zum Übernachten
angemietet werden: Tel: 03981
/ 200547 (Hartwig Richter, Müritzer Märchenkreis)
Tarot & Traumdeutung
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Tarot-Seminare – Tarot-Ausbildungen – Ausbildung zum Tarot-Berater
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Seite 4
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TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Seite 5
Wider die TV-Wahrsagerei
von Johannes Fiebig
Eine neue Spezies entwickelt sich: Fernseh- und Telefon-Wahrsager, die gegen
Gebühren »hellsehen« und »wahrsagen«, häufig auch mit Tarot-Karten. Das ist meist
nicht viel mehr als der Versuch, an anderer Leute Geld zu kommen. Was dabei geboten wird, ist allzu oft kein seriöses Tarot – es widerspricht in vieler Hinsicht den geltenden Standards und ist von der Beratung her fast immer unzuverlässig.
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Aberglaube – nein danke
Selbst wenn das nicht vor allem eine GeldmaVielleicht haben Sie auch schon einmal dieses Kar- cherei wäre: Mit dem wirklichen Tarot-Erleben, das
tenlegen im Fernsehen gesehen: Ein Anrufer wird allein im deutschsprachigen Raum Millionen Menzugeschaltet, und noch bevor dessen Frage richtig schen praktizieren, hat das wenig zu tun.
verklungen ist, legt der oder die Kartenleger/-in eiTarot, das ist schöpferische Pause, Selbstbesinne Menge Karten aus. Die Kamera zeigt die Ausla- nung und Neuge oft nur kurz und aus der Vogelperspektive. Und ausrichtung in
schon beginnt die freischwebende »Interpretation« einem. Jede Karte
der Karten: »Ich hab‘ hier eine Krankheitsgeschich- zeigt ein
te, Julia (oder Name XY). Kann es sein, daß du im
letzten Jahr mal krank warst ...?«
Dann reihen sich Belanglosigkeiten unter Selbstverständlichkeiten nach dem
Motto »Kopf hoch, das wird
Selber die Karten in die Hand nehmen, ist
Trumpf: Selber deuten heißt selbst etwas bedeuten!
schon wieder«.
Bild, das uns zum Träumen und Rätseln einlädt und
unserer Intuition etwas von seiner Bedeutung verrät.
Selber deuten heißt: selbst etwas bedeuten
Die Karten wirken wie ein Spiegel. Man kann nicht
für andere in den Spiegel schauen. Gegen diese
Grundregel verstoßen eigentlich alle Fernseh- oder
Telefon-Wahrsager. Doch sie lieben auch die Karten nicht besonders – weil sie sie kaum beachten.
Ein kurzer Blick allein genügt eben nicht:
Eine Karte wie DER
EREMIT steht eben nicht
nur für Einsamkeit, sondern auch für Selbständigkeit; nicht nur für Verlassenheit, sondern auch
für Verlässlichkeit; nicht
nur für einen grauen Alltag, sondern auch für
Licht und Farbe, die wir in
den Alltag hineintragen.
Die Karte DER WAGEN
zum Beispiel zeigt nicht
nur einen Aufbruch, sondern auch einen Triumph
oder eine Heimkehr. Man
D e r WAG E N
kann den Wagen in Bewegung sehen oder aber
im Stillstand – und beiDie Karten wirken
des kann Positives und
wie ein Spiegel.
Negatives
bedeuten.
Man kann einfach
Wichtig ist zuerst und
zuletzt, wie der »Kunde«
nicht für andere in
– nicht der Berater - die
den Spiegel schauen.
Karten sieht, denn darin
liegt die momentane Bedeutung des Bildes für
ihn. Man muß sich persönlich auf die Karten einlassen – eben das macht den Wert und den einzigartigen Nutzen des Tarot aus.
Auch Karten, die auf den ersten Blick scheinbar negativ wirken, können sich als sehr hilfreich
und wegweisend erweisen.
Wer haftet bei Kunstfehlern?
Wenn ein »Berater« eine Karte NUR positiv oder
NUR negativ deutet, hat er entweder zuwenig Ah-
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TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
nung oder er verstößt wissentlich gegen die gültigen Standards der Symboldeutung.
Wenn ein Arzt oder ein Automechaniker uns
unzulänglich bedient, wissen wir, daß wir uns zu
wehren haben. Wenn er gar gegen geltende Regeln und Erfahrungswerte verstößt, sprechen wir
von einem »Kunstfehler«, der schadensersatzpflichtig ist. Warum sollten wir von Menschen, die
zum Beispiel telefonische Lebensberatung anbieten, weniger Sorgfalt und Haftung verlangen?
Die clevere Lösung:
sich selber kümmern
Selber deuten ist der clevere Weg: Da, wo
man zunächst nicht weiter kommt, baut
man sich eine Brücke. Die Symbole auf den
Karten zeigen dem Fragenden neue Möglichkeiten. Die probieren Sie aus. Und dann
tun sich auch im wirklichen Leben neue
Chancen auf.
Ihre Vorteile: Für
Tarot brauchen Sie
keine Vorkenntnisse.
Es ist wie beim Jogging: Man kann sofort beginnen, sollte
aber nicht am ersten
Tag schon Höchstleistungen erwarten. Je
mehr man studiert
und trainiert, umso
mehr erlebt man.
Beim Tarot zählt einzig und allein, was
Der E RE M IT
auf den Karten zu sehen ist. Es gibt keine
Geheimsymbole, keine Geheimsprache auf den
Karten. Wer anderes behauptet, macht sich nur
selber wichtig und kennt die Karten nicht wirklich. Der Vorteil beim Tarot besteht gerade darin,
dass der jeweilige Betrachter zum Zuge kommt.
Die Stärke des Tarot sind die inhaltsreichen
Bilder auf den Karten. Die sprechen für sich. Jedes Mal neu. Und sie wirken wie ein Spiegel – jedem Menschen zeigen sie ein Abbild seiner Gedanken und Hoffnungen, seiner Wünsche und
Ängste im Augenblick.
Seite 7
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Selber deuten bringt Spaß
elber Tarot, Träume oder Märchen zu deuten, macht
Freude. Es ist wie ein Krimi, ein Roman, oder ein
Film, nur daß du selber auch darin vorkommst. Drei Erfolgskriterien haben sich dabei bewährt: (1) Selber deuten und die eigenen Kräfte entwickeln. (2) »Tandems«
bilden: Mit anderen (nicht für andere) in den Spiegel
schauen. (3) Und noch einmal: Selber deuten; Wünsche
und Ängste verstehen; bewußter leben und lieben.
S
Gute Einführungsbücher geben dem Leser
Grundlagen und Handwerkszeug an die Hand. Sie
zeigen für jedes Symbol, jedes Bild usw. immer
mehrere Aspekte und stets positive UND negative
Bedeutungen. Und sie helfen dem Leser, SELBER
passende Lösungen zu finden. In jeder gut sortierten Buchhandlung gibt es dazu einiges an Literatur. Die Redaktion empfiehlt u.a.: Erich
Fromm: Märchen, Mythen, Träume. / Evelin Bürger, Johannes Fiebig: Tarot für Einsteiger. / Hans
Dieckmann: Träume als Sprache der Seele. / Werner Freund: Schnellkurs Märchen. / Rena Terhef:
I Ging / H. Jösten: Der neue Schlüssel zu den Karten der Mme. Lenormand.
Gute Nachschlagewerke vermitteln einen Überblick über die Bedeutungsvielfalt von Symbolen
und Symbolgruppen. Sie liefern Material und
Tipps zum besserem Verständnis der Symbole, zur
Erweiterung der aktuellen Interpretation. Dazu
empfehlen wir: Kb. Vollmar: Handbuch der
Traum-Symbole. / Kb. Vollmar, Das große Handbuch der Farben. / Manfred Lurker: Wörterbuch
der Symbolik.
Seite 8
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Erfahrungen mit Wahrsagern
Es gibt Menschen, die haben gute Erfahrungen mit Wahrsagern gemacht. Sie sind
erstaunt, was jemand »aus ein paar Karten heraus« ihnen sagen konnte. Dazu muß
man wissen, daß auch bei der Wahrsagerei der Klient am Zustandekommen des
Ergebnisses beteiligt ist.
Jeder »Klient« deutet selber mit
Wie Alltagserfahrungen, aber auch zahlreiche Experimente im Rahmen der Psychologie belegen,
hören wir in Situationen, die mit einer besonderen Spannung oder Betroffenheit verbunden sind,
noch stärker als sonst das heraus, was wir hören
möchten oder zu hören fürchten. Auch wenn
man zum Wahrsager oder Kartenleger geht, ist
man nicht nur passiver Empfänger, sondern
selber an der Deutung und somit am Ergebnis
und den Konsequenzen der Sitzung beteiligt.
Allerdings geschieht dies beim Besuch beim
Wahrsager meistens unbewußt, während das selbständige Tarot-Kartenlegen gerade versucht, bewußt damit umzugehen, wie man zu einer Deutung kommt.
Positive Erfahrungen mit der Wahrsagerei, mit
Tarot als bloßem Orakel, sind nur ein kleiner Hinweis darauf, daß es größere Zusammenhänge in
der Wirklichkeit gibt, als man bisher angenommen
hat.
Den Geheimnissen des Lebens
begegnen
Viele Menschen machen diese Erfahrung auch ohne jede Wahrsagerei. Da ist zum Beispiel die Geschichte einer Frau, die in Italien Urlaub macht
und plötzlich vom Gefühl erfüllt ist, ihr Kind zuhause in Deutschland sei krank und brauche Hilfe. Als sie trotz zahlreicher Versuche telefonisch
weder Kind noch andere Angehörige erreichen
kann, bricht sie kurzentschlossen ihren Urlaub ab,
fährt nach Hause und stellt fest, daß ihre Ahnung
richtig war: Das Kind ist krank und braucht tatsächlich ihre Hilfe.
Viele weitere Beispiele ließen sich nennen.
Jedesmal, wenn wir mit solch größeren Dimensionen des Lebens in Berührung kommen,
gilt es, den Geheimnissen von Schicksal und ZuTRAUM·ZEITUNG 14/15-05
fall, von Ahnung und Intuition selbständig, achtsam und kontinuierlich nachzugehen. Die Beschäftigung mit Tarot (und anderen Symbolsprachen wie Märchen, Mythen, Träume u. a.) stellt
eine hervorragende Möglichkeit dazu dar. Man
macht seine eigenen Erfahrungen mit jenen berühmten »Dingen zwischen Himmel und Erde«,
die jede Schulweisheit übersteigen – ohne daß
man auf ein eigenes Urteil oder seine Unabhängigkeit verzichten müßte.
Wahrsagerei als Katastrophe
Viele Menschen haben aber auch sehr üble Erfahrungen mit der Wahrsagerei gemacht. Einer Frau
in Luxemburg wurde von einem Wahrsager prophezeit, daß sie noch innerhalb der laufenden
Woche eine schwere Katastrophe erleben würde.
Die Frau war sehr schockiert und andererseits so
gewitzt, daß sie noch am selben und am folgenden Tage drei weitere Wahrsager aufsuchte. Diese wußten ihr alles Mögliche zu erzählen, aber
nichts von einer Katastrophe. Die Woche ging
vorüber, und die einzige wirkliche Katastrophe,
die sie in dieser Zeit erlebte, war der erste Wahrsager selbst und seine ungeheuerliche Prophezeiung.
Einer Frau in Duisburg, die mit ihrem kleinen
Kind von ihrem Mann alleingelassen worden war,
versprach eine Wahrsagerin, bis Weihnachten werde ihr Mann wieder zurücksein. Am ersten Weihnachtstag saß die Frau noch erwartungsvoll, alles
vorbereitet, zuhause. Als dann am Nachmittag des
zweiten Weihnachtstages (und auch danach) ihr
Mann sich nicht blicken ließ, da schlugen der
Glaube und die Hoffnung, die sie in die Wahrsagerin gesetzt hatte, in große Enttäuschung und
Verzweiflung um. Später fing sie selber an, für sich
Karten zu legen, und das half ihr, mit ihrem
Schmerz fertigzuwerden. -jf
Seite 9
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Kalevala – Das finnische Nationalepos
Ingeborg Tophinke
Die Kalevala gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke in finnischer Sprache
und ist Teil der großen europäischen Traditionen. Sie ist wesentlich älter als etwa
unser Nibelungenlied, ein archaischer Stoff, ein »finnischer Homer«.
ie Kalevala erzählt vom Anbeginn der Zeiten, als
Urmutter Ilmatar sich, schwanger mit Väinämöinen, auf dem Urmeer wiegte. Ein Entenvogel
nistet auf ihrem Knie, legt sechs goldene und ein
eisernes Ei und brütet. Davon erwärmt sich Ilmatars
Knie so sehr, daß sie sich bewegt, die Eier rollen ins
Meer und zerbrechen. Aus den oberen Schalen wird
der Himmel, aus den unteren die Erde:
Schon geschaffen sind die Inseln, aufgereiht im
Meer die Riffe
(1.Ges.
279/280).
Aus dem Eigelb bildet sich
die Sonne, aus
dem Eiweiß der
Mond,
aus
dem Gemischten die Sterne.
D
Fruchtbarkeit mahlt. Doch der Sampo zerbricht
und sinkt auf den Boden des Meeres. Dabei fällt
uns das Märchen von der Mühle auf dem Meeresgrund ein, die unermüdlich Salz mahlt. Varianten
davon finden wir rund um die Ostsee.
Breites Spektrum der Erzählung
Der Inhalt der Kalevala reicht von der Erschaffung
der Welt bis zur Christianisierung des Landes. Neben Heldengeschichten enthält sie alte
Zauberlieder
und Zaubersprüche, aber
auch Abhandlungen
zu
praktischen
Fragen
wie
dem BierbrauDer schamaen.
nische ZauDiese
50
bersänger
Runen (GesänEine
der
ge) aus 22.795
Hauptfiguren
Verszeilen hat
ist der ZauberElias Lönnrot
sänger Väinägesammelt und
schamanische Sänger Väinämöinen singt seine Zaubersprüche – man denke an »chanter« = singen im
möinen (sprich: Der
1849 veröfFranzösischen und an »to enchant« = bezaubern im Englischen. Abb.: The Finnish National Gallery, 1901
Weinäméufentlicht.
nen), der das Saiteninstrument Kantele erschafft,
Vorgesungen haben sie ihm karelische Runenbei dessen Gesang die Menschen weinen und alle sänger, die das alles in Kopf und Kehle hatten.
Wesen aus Luft, Erde und Meer herbeieilen. Er Welch eine Leistung! Welch ein Erbe!
singt seine Zaubersprüche.
Väinämöinen liebt Aino, des leichtsinnigen JouLiteratur: Die erste Übersetzung ins Deutsche besorgte
kahainens schöne Schwester, die sich aus Gram
schon 1852 A. Schiefner. Derzeit gut und günstig: Die
über die Werbung des Alten im Meer ertränkt. Auch
Kalevala-Ausgabe von Hans und Lore Fromm, erschienen
Väinämöinens Werbung um Louhi’s Tochter, verim Hanser-Verlag 1967, wieder aufgelegt 2005 im Maläuft desaströs: Zwar schmiedet der kunstreiche
rix Verlag, Wiesbaden. – Internet: wikipedia sowie
http://homepages.compuserve.de/suomenkissa/KalevaSchmied Ilmarinen die verlangte Brautgabe – die
la.html.
Zaubermühle Sampo, die Mehl, Salz, Gold und
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Seite 11
Hans Christian Andersen: Leben als Märchen
von Ingrid Jacobsen
»Am Vorabend wurde die ganze Stadt illuminiert. Zwieback und Brezel wurden unter
das Volk geworfen, die Gassenjungen standen auf den Zehen, riefen hurra und pfiffen
auf den Fingern. Es war ganz außerordentlich prachtvoll.«
Als Hans Christian Andersen in seinem Märchen »Der fliegende Koffer« so erzählte,
ahnte der 34-Jährige noch nicht, dass 35 Jahre später seine Heimstadt Odense für ihn
selbst, den gefeierten Dichter und nun Ehrenbürger seiner Stadt, illuminiert werden
würde.
Hans Christian Andersen: heute besonders aktuell
Wie ein wilder Vogel
Ja, wie ein »wilder Vogel« flog Andersen, der sich
gern mit den Störchen vergleicht – die werden in
seinen Werken immer wieder zitiert, in seinem Roman »Nur ein Spielmann« widmet er ihnen gleich
die ersten Seiten – flog er in die Welt hinaus. Zu
Schiff, mit der Postkutsche, mit der ersten Eisenbahn war er unterwegs. 30 Auslandsreisen, fast 9
Jahre Lebenszeit! Wie der junge Kaufmannssohn in
seinem fliegenden Koffer reist Andersen mit wenig
mehr als seiner Neugier, seiner ganz besonderen
Gabe zu beobachten und seiner märchenhaften
Phantasie.
Er sucht und pflegt Kontakte und Freundschaften mit Künstlern und Intellektuellen seiner
Zeit, er ist zu Gast an den Fürstenhöfen Europas.
Und als er mit dem bayrischen König Maximilian
in vertraulich freundschaftlichem Gespräch in der
Kutsche nach Tirol sitzt, erinnert er sich an seine
verzweifelten Anfänge in Kopenhagen. Und am
Ende steht die Lebensweisheit, wie er sie in seinem Märchen »Der Mistkäfer« formuliert: Die Welt
ist doch nicht so übel, man muss sie nur zu nehmen wissen.
Seite 12
Ja, seine Märchen!
1847 erscheinen seine sämtlichen Werke zuerst in
Deutschland – bei Carl B. Lorck in Leipzig -, erst 6
Jahre später in Dänemark. Seine Romane, Gedichte, Theaterstücke und Reisebilder haben Andersen
berühmt gemacht, aber seine Märchen machten
ihn unsterblich.
Warum? Viele sind uns vertraut wie die der
Brüder Grimm, nur ein bißchen anders. Sie scheinen so nah zu sein, und selbst wenn sie in China
spielen, so fühlen wir uns doch »an der Ostsee unter den dänischen Buchen«. Die Kinder lieben sie
und die Erwachsenen vielleicht noch mehr. Denn
Andersen nimmt die Kinder ernst, und sie verstehen die »Staffage« – wir erkennen es gleich an den
Zuckerschweinchen der Kuchenbäckerfrauen, an
Steckenpferden und Zinnsoldaten, am Kreiseln
und Ballspiel und an den Schuhen, die der Kaiser
hochzieht, weil er sie niedergetreten hat, – aber
der tiefere Sinn ist für die Erwachsenen gedacht.
Hinter der Maske der Kindlichkeit spricht Andersen von den Erfahrungen aus der Welt der Erwachsenen.
Die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Die ganze Welt wird lebendig,
wenn es der Erzähler will:
Küchenutensilien und Spielzeug,
Pflanzen und Tiere, von denen
ein jedes weiß, was es wert ist und
sich verhält, als wäre es der
Mittelpunkt der Welt und danach
die Welt beurteilt.
wie im Garten des Kaisers von China, wo alles so ausgeklügelt ist wie
eben Andersens Märchenstil auch.
»Ich habe den ganzen Tag geschrieben, die Zunge tut mir weh«,
heißt es in seinem Tagebuch.
Man muss Andersens Märchen
laut lesen oder noch besser: erzählen – in ihrem Wortlaut.
Lebende Worte
Als Andersen seine ersten Mär- Ingrid Jacobsen ist Vizepräsidentin
chen erzählte, mit seiner ihm ei- der Europäischen Märchengesellgenen Lebendigschaft und viel gefragte
keit, vertrauten
Andersen-Erzählerin
Redensarten,
und -Expertin.
Wortspielen und
Die Germanistin,
fingierten UmAutorin und Herständlichkeiten,
ausgeberin lebt –
manchmal wie
nach langen Jahren
in Lateinamerika heute in Flensburg. Veröffentlichungen u. a.: Verlorene Paradiese – gewonnene Königreiche.
Märchen. Krummwisch 2004
Des Kaisers
neue Kleider,
gezeichnet von
John A. Rowe
Seifenblasen, die immer größer
und schillernder werden und –
zerplatzen, da hatte er noch nicht
die Absicht, sie aufzuschreiben.
Und als er erkannte, dass hier
seine Stärke lag, blieb er bei diesem seinem unverwechselbaren
Stil, bei der fingierten Mündlichkeit, in der Blickpunkte und Beleuchtung schnell wechseln, ganz
wie auf dem Theater, in der mit
wenigen Strichen ein Porträt entworfen wird, wo manchem ein silbernes Glöckchen umgehängt
wird, das läutet, damit man nicht
vorbeigeht, ohne seine Schönheit
oder Besonderheit zu beachten,
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Einige besonders schöne
Andersen-Ausgaben:
Andersen, Hans Christian / Ingpen,
Robert (Illustr.): Das hässliche Entlein.
Minedition Verlag, 2005. 40 S.
ISBN: 3-86566-010-X € [D] 14,90.
Andersen, Hans Christian / Rowe, John
A. (Illustr.): Des Kaisers neue Kleider.
Minedition Verlag, 2004. 34 S.
ISBN: 3-86566-007-X. € [D] 14,90.
Andersen, Hans Christian: Sämtliche
Märchen. Artemis & Winkler Verlag,
2005. Bd 1 752 S. € [D] 29,90. - Bd 2
806 S. € [D] 29,90. Beide Bd zusammen: € [D] 49,80.
Die schönsten Märchen von Hans
Christian Andersen. Lappan Verlag,
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Sigrid Früh
– von Margit Krysta
Forscherin, Sammlerin, Herausgeberin, Autorin und vor allem Erzählerin: Sigrid Früh,
eine der bekanntesten Märchenerzählerinnen Deutschlands, feierte ihren 70.
Geburtstag. Anlass für uns, ihre Verdienste um das Märchen zu würdigen.
igrid Früh wird am 18.05.1935 als Nachfahrin des Dichters Justinus Kerner im
schwäbischen Rems-Murr-Kreis geboren. In einem literarisch-kulturell geprägten Zuhause
kommt sie schon früh mit Büchern und Märchen in Berührung: »Meine Mutter und mein
Großvater haben immer Märchen erzählt. Wir
hatten ungeheuer viele Bücher zu Hause, aber
meistens hat der Großvater frei aus dem Gedächtnis erzählt«. Nach ihrem Studium der Germanistik
und
Volkskunde in Tübingen und Zürich
widmet sie sich
ganz den Märchen.
S
aus aller Welt beigetragen. Dabei liegt ihr die
schwäbische Heimat besonders am Herzen. Zu
erwähnen wäre hier ihr Buch »Märchen aus der
Schwäbischen Romantik«.
Aber auch vor Themen wie dem Tod schreckt
Sigrid Früh nicht zurück und hat für ihren Band
»Honig der wilden Bienen« Märchen ausgewählt,
die »von Tod und neuem Leben« wie selbstverständlich erzählen.
Die Erzählerin
Eine Zauberflöte
braucht sie nicht,
um ihr Publikum, ob
groß oder klein, zu
fesseln. Nur mit ihDie Forscherin und
rer Mimik, mit ihren
Sammlerin
Händen und mit ihSigrid Früh recherrer Stimme lässt sie
chiert und forscht.
vor den Augen ihrer
Aus nahezu allen
Zuhörer PrinzessinTeilen Europas trägt
nen, Zauberer und
sie Märchen zusamFabelwesen entstemen, wobei sie auch
hen.
eine Vorliebe für
»Man muss jene
russische Märchen
Texte nehmen, die
entwickelt. Sie or- Sigrid Früh erzählt für Kinder wie für Erwachsene: »Man muss die man selbst liebt und
ganisiert Veranstal- Märchen nehmen, die man selbst liebt und die einen ergreifen.« die einen ergreifen.«
tungen, hat viele Märchentage wie die Wein- Diese Emotionen spiegeln sich in ihrem Gesicht
städter Märchentage oder die Kronacher Mär- wider, ihre Hände formen die Gestalten, von dechentage mitinitiiert. Auch Tagungen der nen sie spricht, ihre Augen halten den Kontakt
Europäischen Märchengesellschaft leitet sie, wie zum Publikum. Bravourös beherrscht sie die oft
zum Beispiel »Die Frau im Märchen« 1982 oder vergessene Kunst des Erzählens.
zusammen mit Wolfgang Schultze »Mann und
Frau im Märchen« 2001. Starke Frauen interes- Die Preisträgerin
sieren Sigrid Früh erzählend und schreibend im- Zahlreiche Preise haben die Arbeit Sigrid Frühs
mer wieder.
inzwischen ausgezeichnet. 2003 ist sie Wildweibchenpreisträgerin geworden, 2004 erhielt
Die Autorin und Herausgeberin
sie den Gertrud-Hempel-Volkserzähler-Preis.
Zahlreiche Bücher hat Sigrid Früh in ihrem Le- Anmerkung der Redaktion: Wir wünschen Sigrid
ben geschrieben und herausgegeben und viel Früh alles Gute, Gesundheit und ihr und uns
zur Bewahrung des Märchen- und Sagengutes noch viele unvergessene Märchenstunden.
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Seite 15
Traumdeutung für sich und andere
von Klausbernd Vollmar und Konrad Lenz
Bei der Traumdeutung macht es einen großen Unterschied, ob Sie eigene oder
fremde Träume deuten.
ei der Traumdeutung ist es wesentlich zu
unterscheiden, ob man seine eigenen Träume
deutet oder die anderer Menschen. Deuten Sie die
Träume anderer Menschen, machen Sie sich während der Deutung ständig klar, daß der Träumer
oder die Träumerin am besten über die Bedeutung
ihrer Träume Bescheid weiß. Das mag zwar dem
Träumer oder der Träumerin oftmals nicht deutlich
sein, aber Ihre Aufgabe als Traumdeuter besteht
darin, das tiefe, innere Wissen des Träumers zu aktivieren. Traumdeutung für
andere ist eine Hebammenkunst, da Sie einem inneren
Wissen des Träumers zur Geburt verhelfen.
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Lösungswort, Name u. Adresse auf eine Postkarte an:
dazu zu bringen, daß er seine Gefühle spürt, und
ihn bei Abschweifungen immer wieder zum Traum
zurückzuführen. Achten Sie stets darauf, dass Sie
selbst nicht zu viel reden!
Deutung eigener Träume
Der Schlüssel zur Deutung der eigenen Träume
liegt in Ihrem Gefühl. Damit wollen wir nicht sagen, dass Sie Ihren Intellekt bei der Traumdeutung
an der Garderobe abzulegen haben, wohl aber,
dass Sie sich beim Deuten Ihres Traums ständig fragen,
welche Emotionen die verschiedenen Symbole, Bilder
und Situationen in Ihnen ansprechen. Schauen Sie sich
Deutung fremder Träume
besonders eingehend an, was
Halten Sie sich beim Deuten
Ihnen Angst macht.
fremder Träume stets vor AuSchweifen Sie, wie bei der
gen, daß alles, was Ihnen zu
Deutung von Träumen andedem berichteten Traum einrer, nicht zu weit von Ihrem
fällt, zunächst einmal Ihre
Traum ab. Kehren Sie nach jeProjektion darstellt. Ob man
der Deutungsidee wieder zum
will oder nicht, man betrachkonkreten Traum zurück.
tet den Traum einer anderen
Schauen Sie, wie sich diese Idee
Person immer, als ob man
in Ihrem Traum konkret zeigt.
diesen Traum selbst geträumt
Beim Deuten eines Traums
hätte. Glücklicherweise besollten Sie stets genau unterdeutet Menschsein, daß wir
scheiden, was Wunsch und
uns alle vergleichbaren Her- Traumdeutung für andere ist eine Heb- was Befürchtung ist. Es ist nur
ausforderungen stellen müs- ammenkunst, da dem inneren Wissen des menschlich, dass wir dazu
Träumers zur Geburt verholfen wird.
sen, die allerdings durch den
neigen, unsere Träume im
individuellen Lebensweg stark modifiziert werden. Hinblick auf die Erfüllung unserer Wünsche zu
Beim Deuten konfrontieren Sie den Träumer deuten, und dabei leicht übersehen, dass sie auch
am besten mit Fragen, statt ihm Ihre fertigen Inter- unsere Befürchtungen ansprechen.
pretationen vorzulegen. Das heißt keineswegs, daß
Wenn Sie diese Hinweise beherzigen, vermeiden
Sie nicht eine Deutung im Kopf haben, aber diese Sie die häufigsten und zugleich grundsätzlichen
Deutung ist Ihre eigene. Sie sagt zunächst einmal Fehler bei der Traumdeutung.
mehr über Sie als über den Traum des Träumers
oder der Träumerin aus. Ihre wichtige Aufgabe be- Textauszug aus: Klausbernd Vollmar/Konrad Lenz:
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Die Herbstproduktion der Verlage liegt inzwischen
weitgehend auf den Ladentischen. Anlaß für einen
Überblick über die Neuheiten zu den Themen Märchen,
Mythen, Träume, Tarot & Co.
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Träumen. Kohlhammer. ISBN 3-17018653-1. €[D] 18,Fontana, David: Die Sprache der Träume. Patmos. ISBN 3-491-45052-7.
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Ryback, David / Schweitzer, Letitia:
Wahrträume. Schirner. ISBN 3-89767462-9. €[D] 9,95
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Publik Forum Extra. ISBN 3-88095138-1. €[D] 6,50
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Traumfänger. Ars Edition. Buch +
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Vollmar, Klausbernd: Handbuch der
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Vollmar, Klausbernd / Lenz, Konrad:
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Neuerscheinungen
Ta r o t
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3-89806-410-7. €[D] 34,Kachler, Roland: Traummord. CarlAuer-Systeme. ISBN 3-89670-484-2.
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Italienische Volksmärchen. Dtv. ISBN
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Schatz & andere Märchen. Allegria.
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ISBN 3-89875-160-0. €[D] 12,Märchen von Treue und Freundschaft. Königsfurt. ISBN 3-89875159-7. €[D] 12,Mattenklott, Gundel / Wardetzky,
Kristin: Metamorphosen des Märchens. Schneider. ISBN 3-89676908-1. €[D] 16,Möckel, Margarete: Mit Märchen leben. €[D] 14,Morgenstern, Christian / Harwerth,
Willi: Ostermärchen. Lappan. ISBN
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der Menschheit. Gondrom. ISBN 38112-2479-4. €[D] 9,95
Sherman, Josepha / Wingerter, Linda: Magische Pferde. Urachhaus.
ISBN 3-8251-7497-2. €[D] 15,50
Tegetthoff, Folke: Neue Kräutermärchen. Nymphenburger. ISBN 3-48501052-9. €[D] 14,90
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Knaur.
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Windpferd. ISBN 3-89385-458-4.
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Bärtschi, Judith: ALLtags-Karten.
Königsfurt. ISBN 3-89875-753-6.
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Martin, Bruno: Das Lexikon der Spiritualität. Atmosphären. ISBN 3-86533018-5. €[D] 24,90
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Virtue, Doreen: Das Erzengel-Orakel.
Allegria. Karten. ISBN 3-7934-2028-0.
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Virtue, Doreen: Das Heil-Orakel der
Feen. Allegria. Karten. ISBN 3-79342029-9. €[D] 17,95
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TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Spielerische
Impulse
für die Gestaltung der
eigenen
Zukunft
D
Seite 21
Die geheimnisvolle Welt der Zahlen
von Johannes Fiebig
Otto Betz war Professor für Erziehungswissenschaften, geht heute auf die 80 zu und
ist ein vielgefragter Referent und Autor zu Spiritualität, Mythologie und Symbolkunde.
Er ist einer jener wichtigen Vermittler, die Brücken bauen zwischen den Welten von
Wissenschaft und religiöser Erfahrung. Eines seiner bekanntesten Werke ist jetzt als
Taschenbuch erschienen: »Die geheimnisvolle Welt der Zahlen«.
17
1
Zahlen als Symbole
»Mir geht es um die symbolische Bedeutung der
Zahlen«, schreibt Betz. »Denn merkwürdigerweise
haben diese schlichten Gebilde einen doppelten Boden, ihnen wird eine zusätzliche Bedeutung beigemessen.« Warum sind »aller guten Dinge drei«? Warum fürchten wir uns vor dem »verflixten siebten
Jahr«? »Hat nicht jeder von uns Lieblingszahlen, mit
denen er positive Assoziationen verbindet, und andere Zahlen, die er als fremd oder gar als bedrohlich
empfindet?« fragt Betz und führt aus:« Nun mögen
es oft genug abergläubische Vorstellungen sein ...
(doch) die Geschichte der
Zahlen ist ganz intensiv
mit der Geschichte des
Menschen verknüpft, mit
seiner Kultur, mit seiner
Religion.«
gen. Etwas völlig anderes aber ist die sogenannte
Numerologie oder »Zahlenmystik«. Diese ist inzwischen schlicht überholt.
In der Numerologie werden den Zahlen Werte
oder Eigenschaften zugesprochen – fünf steht
dann etwa für Probleme, sieben für eine Krise und
zehn für Glück. Das ist Humbug, und wenn manche Esoterik-Autoren damit heute noch argumentieren, ist dies nicht mystisch, sondern eine wertlose Dummheit – und Ahnungslosigkeit. Denn die
Idee, jeder Zahl bestimmte Eigenschaften und Bewertungen zuzumessen, war vor allem eine Mode
des 19. Jahrhunderts.
47
Die Idee, jeder Zahl bestimmte
Eigenschaften zuzusprechen,
war vor allem eine Mode des
19. Jahrhunderts.
2
6
5
Zahlen und ihre Geschichte(n)
Allein das Wort »Zahl« ist schon aufschlußreich.
»Talo (oder Tala) heißt der Einschnitt, es ist wohl
an Kerben zu denken, die einem Stab eingeschnitten werden (...) Irgendwann in der Frühzeit (...) hatten Menschen das Bedürfnis, sich eine Anzahl von
Geschehnissen zu merken, sie erfanden ein erstes
System des Zählens.
Merkwürdigerweise hängt aber die Zahl auch
mit der Erzählung zusammen, mit dem Bericht, der
Rede. (...) Wer seine Erfahrungen ›zählt‹, der hat etwas zum Erzählen.«
Jede Zahl ist »heilig«
Nur, schon im 19. Jahrhundert führte sich diese Zahlenmystik selbst
ad absurdum. So war
zum Beispiel für viele
Schulen der klassischen Esoterik die Sieben die
»heilige Zahl«, in Anlehnung etwa an die sieben
Tage der biblischen Schöpfungsgeschichte. Andere erklärten demgegenüber die Acht zur heiligen
Zahl, und sie begründetet dies mit den acht Speichen des Lebensrades im Buddhismus, mit der
Lemniskate (der liegenden Acht, dem Unendlichkeitszeichen) oder mit der »heiligen« Zahl Acht bei
den alten Ägyptern. Da meldeten sich wieder andere zu Wort und vertraten: »Die Neun ist die heilige Zahl«, denn sie sei die höchste Einzelziffer und
stelle nach alter Tradition Reife und Vollendung
dar. So ging es weiter; letztendlich lautete das Ergebnis, daß jede Zahl »heilig« ist oder sein kann.
Gültig ist allein der Funktionswert einer Zahl,
und das ist gut so.
98
Numerologie ist out
Ja, ich stimme Betz zu: Die Bedeutung der Zahlen
in Geschichte und Kultur – die Beschäftigung damit macht Sinn, weil wir so besser verstehen, wie
sich das Denken der Menschen entwickelt hat und
welche Erfahrungen diesem Denken zugrunde lieTRAUM·ZEITUNG 14/15-05
Literaturhinweis: Otto Betz: Die geheimnisvolle Welt
der Zahlen. Symbolik, Mythologie, Deutung.
Krummwisch 2005, ISBN 3-89875-164-3, € 9,90 .
Seite 23
Buchtips & Rezensionen
von Dirk Brest
Denner, Armin: Der Tarot-Lehrgang
/ Wenn der Tarot ins Leben springt.
Eigenverlag, 2005. 436 S. mit Abb.
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Bilder des Crowley-Tarot. Neben dem
Tarot werden auch die Astrologie und
die Kabbala in eigenen Kapiteln berücksichtigt. Weitere Schwerpunkte
sind die vier Elemente, die Farblehre
und die Tarot-Meditation. Viele Legemuster und Beispiele aus der Praxis
runden diesen Lehrgang ab.
Träumen der verdächtigen Universitätsdozenten liegt. Was liegt also näher, als die Pioniere der Traumdeutung, Freud und Jung, zu Rate zu ziehen. Was wie ein normaler Kriminalfall
beginnt, führt in die verdeckten Welten des Unbewussten – und schließlich doch auf die Spur des Mörders.
Seite 24
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von Treue und Freundschaft. Königsfurt Verlag, 2005. 192 S. ISBN
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gute Freunde zu haben, denn Treue
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Seite 25
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der Welt bildet die Grundlage für die
künstlerische Gestaltung dieses zeitlosen und universellen Tarots der Zukunft. Im dazugehörigen Begleitbuch
werden die großen und kleinen Arkanen des Tarot auf vier verschiedenen
Ebenen gedeutet: symbolisch, seelisch, beruflich und spirituell. Fünf
Legesysteme zum Umgang mit diesem Tarot, runden die ausführlichen Banzhaf, Hajo: Gut beraten mit Tarot. Goldmann Verlag, 2005. 288 S.
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ickson. Carl-Auer-Systeme Verlag, 200 S. + 78 Karten. ISBN 3-038192005. 240 S. ISBN 3-89670-484-2. 006-3. €[D] 24,90
Beide Bücher beinhalten im wesent€[D] 9,95
Der Leiter des Prüfungsamtes im lichen denselben Text. Leider entwickelt
Psychologischen Institut wurde er- sich Banzhaf in seiner Argumentation
mordet. Kommissar Maurer ahnt, dass zurück. »Zwei Kelche« sind NUR gut
der Schlüssel zur Lösung des Falls in und »Fünf Schwerter« sind NUR böse
den für eine Wette aufgezeichneten und gemein. Das hat er früher schon
einmal besser gewußt. Warum erfährt
der Leser nicht, daß die Karten ein Spiegel sind? Willkürliche Vergleiche einzelner Karten (der »Hohepriester« im Vergleich mit dem »Stern« usw.) bringen da
keinen Zusatznutzen. Wenn man aber
»Fünf Münzen« und »Acht Schwerter«
einseitig und allein als »Durststrecke«
interpretiert, sitzt man dem äußeren
Schein auf. Warum schweigt Hajo
Banzhaf alle anderen Deutungen tot?
Es entsteht der Eindruck, als sei die
Analyse der Karten für ihn kein Thema.
Aber warum legt man denn Karten,
wenn man nichts Neues wissen will?! –
Johannes Fiebig
Sherman, Josepha / Wingerter, Linda: Magische Pferde. Märchen aus
aller Welt. Urachhaus Verlag,
2005. 82 S. ISBN 3-8251-7497-2.
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Pferde waren schon immer treue Helfer des Menschen – nicht nur in der
»wirklichen Welt«, sondern auch im
Reich der Märchen und Sagen. Die
Autorinnen erzählen, in dem liebevoll
illustrierten Buch, Märchen, in denen
Pferde die Hauptrolle spielen und
entführen ihre jungen Leser dabei in
ferne Welten.
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Adorno, Theodor W.: Traumprotokolle. Suhrkamp Verlag, 2005. 122 S.
ISBN 3-518-22385-2. €[D] 11,80
Theodor W. Adorno plante 1968 eine
Auswahl seiner Träume, die er über
Jahrzehnte hinweg protokolliert hatte, als autonomes Werk zu publizieren, welches ohne philosophische einbettung für sich stehen sollte. Doch
die 19 von ihm selektierten Träume
fanden, wegen des Todes des Autors,
kein eigenes Buch. Es dauerte bis
2005, dass Adornos Nachtgesichte
erstmals vollzählig, im kompletten
Umfang des überlieferten Traum-Typoskripts, erscheinen konnten.
Freund, Winfried: Schnellkurs Märchen. DuMont Verlag, 2005. 192 S.
mit zahlr. farb. Abb. ISBN 3-83217626-8. €[D] 14,90
... drei magische Worte, die kleine wie
große Zuhörer und Leser in die Welt
des Wunderbaren versetzen. Märchen
hat es zu allen Zeiten und in allen
Kulturen gegeben, ihre Symbolsprache ist über alle Grenzen hinweg verständlich. Märchen erzählen davon,
wie Menschen ihr Glück suchen, dabei in Gefahr geraten, Hilfe finden
und am Ende das Böse besiegen. Sie
sind Sinnbilder der menschlichen Existenz.
Schnellkurs Märchen erzählt von den
Ursprüngen des Märchens, erklärt die
Unterschiede zwischen Volks- und
Kunstmärchen, untersucht Themen
und Motive und stellt die Protagonisten vor: Feen und Prinzessinnen, tapfere Jünglinge und wilde Räuber, Kobolde, Nixen und sprechende Tiere.
men. Er ermöglicht angeblich die Bestimmung des richtigen Zeitpunktes
für ein bestimmtes Vorhaben, als
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Vorhabens zu einem bestimmten
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benutzt werden kann. So können die beschriebenen Rituale sofort in die Praxis umgesetzt werden.
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einer Einführung in das Träumen und einer Erklärung
der wichtigsten Traumsymbole, sondern auch einen
wunderschönen, handgearbeiteten indianischen
Traumfänger.
Überall, wo es gute Bücher gibt!
Heute geht es um die Vorstellung
einiger Hör-Fassungen von »Tausendundeine Nacht«. Hörbuch
Hamburg hat die schöne neue
Übersetzung von Claudia Ott auf
24 CD zu insgesamt 1595 Minuten, Preis € 99.90 aufgenommen.
Na, das ist schon schön für schlaflosen Nächten. Vielleicht ein wenig
spröde bei manchen Sprechern,
von denen mir Eva Mattes besonders gefällt. Sie hat einfach eine erotische Stimme. Ein ganze
Zauberinszenierung liefern die drei
Schuber mit der Hörspielfassung
von Helma Sanders-Brahms des
Deutschlandfunk Berlin/Rias aus
dem Jahre 1993, erschienen zu je
€ 29,90 in Der Hörverlag. Auch
hier brilliert Eva Mattes als Scharazade. Litration hat in zwei Schubern zu 6 bzw 8 CDs, Preis jeweils
€ 39.90, den von Etto Littman in
Buchform bei Insel erschienenen
Text in einer Aufnahme des NDR,
gelesen von Matthias Wiemann,
vorgelegt. Da hat man alte Sprechkunst-Schule, sehr angenehm zu
hören, ohne Firlefanz.
Nachtragen will ich unbedingt
noch den Hinweis auf zwei Bücher
von Helga Volkmann, die eigentlich jeder Märchenfan besitzen
sollte, nämlich »Unterwegs nach
Eden –Von Gärtnern und Gärten in
der Literatur«, € 16,90, und »Märchenpflanzen,
Mythenfrüchte,
Zauberkräuter«, € 19,90, beide erschienen im Verlag Vandenhoek
und Ruprecht..
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Dich. Königsfurt Verlag, 2005. 32
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Manga-Stil gezeichnet, begleiten Sie
liebevoll durch den Tag. Sie regen an
und motivieren, den Alltag aktiv und
bewusst zu erleben. Mit witzigen und
frechen Texten auf den Karten ist dieses Engel-Orakel ein Ratgeber für jede Lebenssituation.
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fallen?
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Seite 27
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Klassiker der Traumdeutung
Meister der Tiefenpsychologie:
Hans Dieckmann
von Susanne Fleitmann
Hans Dieckmann, einer der Pioniere der tiefenpsychologischen Traum- und Märchendeutung im deutschsprachigen Raum, verstarb Mitte Februar 2005 im Alter von
83 Jahren in Berlin.
er Arzt und Psychoanalytiker In seinen Seminaren [...] brillierte
Jung’scher Schule hat bereits er mit großartigen Amplifikatioin den 1960er und 1970er Jahren nen aus Mythen und Märchen. [...]
auf den Wert der Märchen, My- Geprägt hat mich bei Hannes
then und Träume für die seelische Dieckmann auch sein PhantasieEntwicklung eines Menschen hin- reichtum, der gepaart mit starker
gewiesen. Dabei betonte er, daß Intuition in seinen Traumseminadie richtige Geschichte am richti- ren unweigerlich die zentralen
gen Ort und zur richtigen Zeit ein Motive des Träumers erkannte
psychologisches Problem erfassen und – zur Überraschung des Beund zur Brücke werden könne, handlers – bislang unbekannte
die zur aus HeiSeiten des Patienten ins Belung führe.
wußtsein beförderte und sie
Als Dozent
für die Behandlung nutzbar
am Berliner Inmachte« (Wolfgang Kleestitut für
spies: Hans Dieckmann 80
Psychotherapie
Jahre – eine ganz persönliund am Berliner
che Laudatio, aus: AnalytiJung-Institut
sche Psycholohat er Generagie 2002; 33: S.
tionen von
305–306).
Analytikern
Mit mehr als
unterrichtet,
einhundert PuTräume und
unter ihnen den Märchen als
blikationen hat
Sprache der
PsychotheraHans
DieckSeele – dieser
peuten und
Titel war für Hans Dieckmann Pro- mann die AnaPsychoanalytigramm. Er zählt zu den Pionieren lytische Psychoder tiefenpsychologischen Traum- logie
ker Wolfgang
C. G.
und Märchendeutung.
Kleespies. Er erJungs nicht nur
innert sich an sein Studium bei einem breiten Fachpublikum,
Hans Dieckmann:
sondern immer wieder auch
»Was mich am meisten über- interessierten Laien zugänglich
zeugte, war seine Menschlichkeit, gemacht. Seine Werke zählen zu
ein kritisches Wohlwollen, das den Klassikern der tiefenpsychoWarmherzigkeit und Offenheit logischen Traum- und Märchenausstrahlte. Hier war jemand zu deutung und bieten auch heute
spüren, der einem bei dem noch wertvolle Hilfen für das
schwierigen Gang in die eigene Verständnis unbewußter seeliInnenwelt sicher assistierte. [...] scher Bilder und Symbole.
D
Seite 28
Alte Karten – neu gesehen
Impressum
Traum-Zeitung
Märchen, Mythen, Träume,
Tarot & Co.
Novitäten, Trends und Informationen
ISSN 1610-353X
Herausgeber
Evelin Bürger, Johannes Fiebig
Erscheinungsorte
Kiel · Zürich · Salzburg
Erscheinungsweise
erscheint zweimal jährlich, Ende
März und Anfang Oktober,
nur im Buchhandel erhältlich,
für Endverbraucher/innen
kostenlos
Redaktion
Margit Krysta, Johannes Fiebig
(ViSdP), Dirk Brest
Verlag
Königsfurt Verlag, Krummwisch
Herstellung
Stefan Hose, Götheby-Holm
Druck
Wachholtz, Neumünster
Anschrift der Redaktion
Postanschrift
D-24796 Krummwisch
Lieferanschrift Königsfurt 6,
Kl. Königsförde,
D-24796 Krummwisch
Telefon 04334 - 18 28 19
Telefax 04334 - 18 28 24
E-mail
[email protected]
Redaktions- & Anzeigenschluß
Nr. 16/06
28.02.06
Bildquellennachweis:
Titelbild: © John A. Rowe/Michael
Neugebauer Edition. – S. 4: Archiv.
– S. 6/7: Waite Tarot. © Königsfurt
Verlag. – S. 8: Sabine Lommatzsch.
– S.11: © Akseli Gallen-Kallela:
»Kullervo departs for the war«, 1901,
The Finnish National Gallery. – S.
12: Archiv. – S. 13: John A.
Rowe/Michael Neugebauer Edition.
– S.15: Privat. – S. 28: Privat. – S.
30: Judith Bärtschis ALLtagskarten
© Königsfurt Verlag. – Durchgängig: Buchcover: Rechte bei den
jeweiligen Verlagen.
TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
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TRAUM·ZEITUNG 14/15-05
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