Eisenbahn im Erzgebirge
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Eisenbahn im Erzgebirge
02 10 Deutschland € 6,90 Österreich € 7,60 Schweiz sFr. 13,80 Italien, Frankreich, Spanien € 8,95 Portugal (cont) € 8,95 Belgien € 8,05 206902 B 8784 62. Jahrgang 02 Februar 2010 02| 2010 Schweden skr 96,– Norwegen NOK 89,– www.miba.de 4 194038 Niederlande € 8,75 Luxemburg € 8,05 MODELLBAU-PRAXIS LOKSCHUPPEN WEILBURG | MODELLBAHN-ANLAGE ENDBAHNHOF IM ERZGEBIRGE | H0-NEUHEITEN Omm 52 VON BRAWA, BREUER-TRAKTOR VON RIVAROSSI KOPFBAHNHOF ALS MODELLBAHNTHEMA Eisenbahn im Erzgebirge VGB-GEWINNSPIEL 2010 LOKSCHUPPEN WEILBURG NEUES GÜTERWAGENSET VON BRAWA Mitmachen + Gewinnen! Authentischer Modellbau Drei detaillierte Omm 52 ZUR SACHE S chwups, schon liegt wieder ein Jahreswechsel hinter uns! Mit allen liebgewonnenen Ritualen, als da sind: Dinner-for-one-Gucken, Fondue zelebrieren und Sektflaschen knallen lassen. Zu mitternächtlicher Stunde schließlich allseitiges Zuprosten, Böller abfeuern und anschließend Blei gießen – leichtgläubige Seelen vertrauen auf solche Art der Zukunftsdeutung. (Unter uns: Ich habe dieses Mal eindeutig eine Sense gegossen und bin folglich in 2010 mit Vorsicht zu genießen … ;-) Und dann war da noch etwas, was allerdings Jahr für Jahr die Stimmung eher trübt: die guten Vorsätze. Diesbezüglich stehe ich aber leider ein wenig außen vor. Allgemein sehr beliebt: Aufhören mit Rauchen – bringt mir nichts, ich rauche nicht. Auch ein Klassiker: Doppelt so viel Sport treiben – warum nicht, das Verdoppeln von null ist ja bekanntlich unschädlich. Gesund ernähren – mach ich eh schon, denn mein Bier wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Was also bleibt, ist die Erkenntnis, dass gute Vorsätze a) nichts bringen und b) ihre Nichtrealisierung nur das schlechte Gewissen fördert. Folglich sollte man solche Vorsätze erst gar nicht fassen. Doch dies gilt wohl nur für natürliche Personen. Juristische Personen, sprich Modellbahnhersteller, können und müssen da ganz anders vorgehen. Zurück in die Gewinnzone, heißt die Devise, die wohl nicht erst in der Sylvesternacht ausgegeben wurde. Gewinn ist bekanntlich die Differenz zwischen Umsatz und Kosten (vor Steuern, versteht sich). Diese Differenz sollte nicht nur möglichst hoch, sondern keinesfalls mit negativem Vorzeichen versehen sein. Doch Umsatz rauf und Kosten runter ist in der Wirtschaft nicht so einfach zu realisieren. Eine Reduzierung der Kosten wurde insbesondere im vergangenen Jahr von großen Herstellern durch einen deutlichen Personalabbau vollzogen, Gibt´s noch gute Vorsätze? einhergehend mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Dieser Teil war noch relativ einfach zu erreichen. Eine effektive Umsatzerhöhung ist schon schwieriger zu realisieren. Hier gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Wege: Zum einen kann man sich bemühen, die verkaufte Stückzahl seiner Produkte zu erhöhen (= schwierig), zum anderen kann man die Preise dieser Produkte erhöhen (= einfach). Glaubt man den Gerüchten zu den Preislisten der kommenden Spielwarenmesse, haben viele Hersteller wohl den einfacheren Weg gewählt – sozusagen vorsätzlich in Kauf genommen, dass die verkauften Stückzahlen noch weiter in den Keller gehen. Ob solch ein Vorsatz wirklich zu den guten Vorsätzen zählt – fragt Ihr Martin Knaden Joachim Wahl suchte für ein Bauprojekt im Kundenauftrag einen kleinen Endbahnhof als Vorbild für eine H0-Anlage und fand diesen im Erzgebirge. Lesen Sie im Folgenden, wie er dazu kam und wie er den Bahnhof im Modell realisierte. Foto: Stephan Rieche Zur Bildleiste unten: Wieder haben Sie, liebe Leser, die Möglichkeit, besonders gelungene Produkte mit Ihrer Stimme auszuzeichnen. Senden Sie Ihre ausgefüllte Postkarte und gewinnen Sie dabei. Wim Laanstra baute für seinen Bahnhof Weilburg den Lokschuppen; hier beschreibt er seine Bauweise. Den wichtigen, weil in hohen Stückzahlen gebauten Omm 52 bietet Brawa im Dreierset an. Wir stellen die Neuheit vor. Fotos: MK (2), Wim Laanstra MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Nach längerer Pause setzt Joachim Wahl mit seiner H0-Anlage Neuhausen die MIBA-Serie über Kopfbahnhöfe fort. Der Anlagenbauer erläutert sein Motiv, die spezielle Bauweise des Rahmens, Elektrik, Landschaftsgestaltung und Fahrbetrieb. Foto: Stephan Rieche 8 Der Omm 52 war ein beim Vorbild sehr verbreiteter Wagen. Jetzt erschien das Brawa-H0-Modell. Stefan Carstens erinnert an das Vorbild und stellt das Modell vor. Foto: MK 28 Ein weiteres Gebäudemodell von Lenz für die Baugröße 0: Der umfangreiche Bausatz des Güterschuppens nach dem Vorbild in Gnoien. Foto: Bruno Kaiser 68 4 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 RUBRIK INHALT MODELLBAHN-ANLAGE Kopfbahnhöfe – 25. Teil: Noch’n Endbahnhof! 8 Der Bahnhof Eltingen im Wandel der Zeiten 22 Die jungen Wilden im Schnee (2) 50 Die N-Anlage Böhme wächst weiter: Sicherer Anschluss 66 VORBILD + MODELL Rangiertraktor von Rivarossi: Breuer-Lokomotor Omm 52 von Brawa: Die etwas anderen O-Wagen Eine Landschaft dreht sich um den Zug! Wie das geht und gebaut wird, erläutert Thomas Korzendorfer. Foto: Thomas Korzendorfer 42 Felsen gießen und gestalten: Horst Meier setzt seine Anleitung fort. Foto: HM 62 Eltingen – ein Bahnhof im Wandel der Geschichte: Ralph Schneider schildert den Bau seiner in den Jahren 2006 und 2007 entstandenen MärklinH0-Anlage. Foto: Ralph Schneider 22 18 28 MODELLBAU-PRAXIS Bahnhofsfunzeln Ein Lokschuppen für Weilburg Ein Winterbahnhof 32 58 80 Gewinnspiel Karte einsenden und Preise gewinnen: Das Goldene Gleis 37 MODELLBAHN-PRAXIS Eine drehbare Anlage: Auf der Stelle … Felsen im Modell (3): Aus einem Guss G02 von D.I.T. Modell: Einer von 100 000 … 42 62 72 DIGITAL-TECHNIK Module für den CAN-Bus: Wer CAN, der kann 46 NEUHEIT Lenz-Bausatz für 0: Ein Schuppen aus Karton Weichenantrieb von Viessmann: Universal-Antrieb Roco-Steuerwagen in H0: Gesichter des Nahverkehrs 68 76 78 RUBRIKEN Zur Sache 3 Leserbriefe 7 Bücher/Video 83 Veranstaltungen · Kurzmeldungen 84 Neuheiten 86 Kleinanzeigen 97 Impressum · Vorschau 108 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 5 LESERBRIEFE Service LESERBRIEFE UND FRAGEN AN DIE REDAKTION VGB – Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Verlag Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/53 48 1-224 Fax 0 81 41/53 48 1-200 E-Mail: [email protected] ANZEIGEN VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Anzeigenverwaltung Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-151 Fax 0 81 41/5 34 81-200 E-Mail: [email protected] ABONNEMENTS PMS Presse Marketing Services GmbH MIBA-Aboservice Postfach 10 41 39 40032 Düsseldorf Tel. 0 18 05/566201-61 Fax 0 18 05/566201-94 (14 Cent pro Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk ggf. abw.) E-Mail: [email protected] BESTELLSERVICE VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Bestellservice Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/53 48 1-0 Fax 0 81 41/5 34 81-100 E-Mail: [email protected] FACHHANDEL MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Breslauer Str. 5 85386 Eching Tel. 0 89/31 90 62 00 Fax 0 89/31 90 61 94 E-Mail: [email protected] Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Interesse größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MIBA 12/09, O-Bus mit Digitalsteuerung MIBA-Spezial 83 Firma verschwunden? Gleisplanung unter Mac OS Herrn Kaisers positivem Bericht über den digital gesteuerten H0-Trolleybus der Firma De Zaak, Arnheim, stimme ich weitgehend zu. Ich erhielt das Set 2008 zu Weihnachten und war bzw. bin zufrieden. Das Set kostete knapp unter 200 €, heute liegt der Preis allerdings bereits bei 245 €. Die Preissteigerung um satte 25 % in nur einem Jahr ist happig. Überdies bin ich vom Kundenservice und Support enttäuscht. Ich hatte dem Hersteller und dem deutschen Alleinvertreiber in Solingen Anfang 2009 einige technische Fragen gestellt. Auf Antworten, die mir zugesagt wurden, warte ich bis heute vergeblich. Unverständlich ist auch, dass für dieses neue Modell kein Marketing erfolgt. Werbung sucht man vergeblich. In den Unterlagen des Startsets sowie in Artikelbeschreibungen anlässlich von Internet-Verkaufsaktionen wird die Internetadresse des Herstellers als Info-Quelle genannt. Allerdings existiert diese Internetadresse ebenso wenig wie der (inzwischen offensichtlich ehemalige) Hersteller. Die Suchmaschinen verweisen nur auf ein Restaurant in Arnheim ... Zu einer Marktneuheit gehört mehr als nur technisches Knowhow. Eine Verbesserung von Marketing, Kundendienst und Zuverlässigkeit erscheint dringend vonnöten. Dieter M. Brahs (E-Mail) Als regelmäßiger Leser freue ich mich auch über das neue Spezial zum Computer als Werkzeug. Leider finde ich jedoch immer wieder tolle Hinweise und Informationen zu Tools, die z.B. die Anlagenplanung auf dem Computer ermöglichen, allerdings nur unter dem Betriebssystem Windows lauffähig sind. Windows als Betriebssystem ist aus verschiedenen Gründen für viele IT-Anwender wenig akzeptabel. Daher nutzen diese andere Betriebssysteme, wie z.B. Mac OS. Etliche Internet-Recherchen wie auch Fachzeitschriften zur Modellbahn haben mir noch nicht weitergeholfen, ein Mac-gängiges Planungstool zu finden. Dies ist umso erstaunlicher, als gerade der Mac als besonders grafikfähig gilt. Dr. med. W. A. Dryden (E-Mail) MIBA 1/10, Epoche-1-Anlage Klarstellung und Korrektur Zu dem insgesamt gut gemachten Artikel „ ... war alles besser“ mit den herrlichen Fotos sind Korrekturen erforderlich. Auf S. 30 zuckelt keine B XI von Roco über die Bildmitte, sondern eine D XI von Trix. Auch auf der S. 31 (Foto oben) fährt keine BB II von Roco, sondern wieder die D XI von Trix durchs Bild, was man daran erkennt, dass die BB II eine Mallet-Lok (mit vier Zylindern) war, während die D XI nur zwei Zylinder hat. Auf einem Foto auf S. 33 sieht man keine Bauzuglok D III von Micro Metakit, sondern die D VII „Ramsau“ von Fuchs. Ansonsten: Machen Sie weiter so! Ich wünsche mir weitere Anlagen aus der Epoche I. Ralf Müller (E-Mail) Grundsatzfragen zur Epoche VI UIC-Nummer verbummelt? Seit 2007, also seit über zwei Jahren, spricht man von der Epoche VI der Eisenbahn, unschwer zu erkennen vor allem an der zwölfstelligen TSI-Nummer an den Loks des Vorbilds. Warum, so frage ich mich, ist dies noch nicht in den Planungsbüros der doch so innovativen Modellbahnhersteller angekommen? In keinem der aktuellen Kataloge diverser Hersteller gibt es Lokmodelle nach Vorbildern aus der Epoche VI, obwohl die angebotenen Modelle dem aktuellen Vorbild entsprechen – mit Ausnahme der zwölfstelligen TSI-Nummer, die trotz guter Umsetzung (des jeweiligen Vorbilds ins Modell) wohl schlichtweg verbummelt wurde. Es ist ärgerlich, dass ich sie bei solchen (mitunter durchaus akzeptablen) Preisen immer noch selbst anbringen muss, um originalgetreu zu sein. Es ist auch sehr ärgerlich, dass bestimmte Modelle von nahezu allen Herstellern in allen nur erdenklichen Varianten auf dem Markt erscheinen, aber aktuelle Modelle wie z. B. die Baureihen 335, 225 oder 218 in aktueller Lackierung mit neuer Technik ignoriert werden. Es gibt auch Leute, die sich eben nicht für die Epochen III oder IV begeistern, nur weil das Mainstream sein soll. Steffen Engel (E-Mail) 7 Sowohl das typisch sächsische Empfangsgebäude als auch die Lok der Baureihe 86 vor den Einheitspersonenwagen weisen darauf hin, dass Neuhausen im Erzgebirge liegt. B Wenns nicht mehr weitergeht – 25. Teil Noch‘n Endbahnhof Joachim Wahl suchte für ein Bauprojekt im Kundenauftrag einen kleinen Endbahnhof als Vorbild für eine H0-Anlage und fand diesen im Erzgebirge. Lesen Sie im Folgenden, wie er dazu kam und wie er den Bahnhof im Modell realisierte. ei der Suche nach einem brauchbaren, möglichst vorbildgetreuen Anlagenthema bin ich auf Neuhausen gestoßen. Der Endbahnhof im Erzgebirge besaß seinerzeit einen bemerkenswerten, weil nicht alltäglichen Gleisplan. Am Endpunkt einer einst wichtigen Nebenstrecke verfügte Neuhausen über einen relativ langen Hausbahnsteig, eine lange Ladestraße, eine in ihrer Gestalt wohl einzigartige Kombi-Rampe und einen typisch sächsischen Lokbahnhof mit zweiständigem „Heizhaus“. Dies alles versprach im Zusammenspiel mit der reizvoll verästelten Gleis- und Weichenlage einen intensiven Zug- und Rangierbetrieb. Der Raum, in dem die Anlage später stehen sollte, misst 4,40 x 2,70 m. Die Anlagengröße war somit auf 4,30 x 2,60 m in L-Form beschränkt. Das ist nicht gerade wenig, dennoch machten sich Kompromisse erforderlich. Das betraf beispielsweise die kombinierte Kopf- und Seitenrampe. So, wie schließlich auf der Anlage dargestellt, sah sie MODELLBAHN-ANLAGE Nachdem die Zuglok 86 084 abgekuppelt hat (Foto rechts), läuft sie über Gleis 2 (Foto oben) an ihrem Reisezug vorbei, um noch diverse Rangieraufgaben zu erledigen. zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus. Insgesamt wählte ich jedoch die Zeit um 1970, die mir gestalterisch die Möglichkeit gibt, auch die Jahre vor bzw. nach 1970 einzubeziehen. Bei Recherchen im Internet fand ich Baupläne des Empfangsgebäudes und des Lokschuppens, die ich exakt nachbauen konnte. Der Güterschuppen und alle anderen Gebäude entstanden anhand von Fotos. Bei der Fabrik und den Wohnhäusern entfielen einige Details. Hinzugekommen (und beim Vorbild nicht vorhanden) ist die Holzverladung, die allerdings gut ins Geschehen passt und die Betriebsmöglichkeiten stark erweitert. Der Bau der Anlage zog sich über drei Jahre hin, da die Familie ein altes Haus gekauft und in eigener Regie „so ganz nebenbei“ saniert hat. Unten: Während im Empfang Kohlelieferungen dominieren, bestimmen Roh- und Schnittholz das Bild im Versand. Für Neuhausen sind deshalb OOru- und Ommstu-Wagen typisch. Gegenüberliegende Seite: Ausnahmsweise fährt die Zuglok Tender voran in den Endbahnhof ein. Planmäßig läuft die 86 stets mit dem Schlot voran von Flöha nach Neuhausen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 9 Nach Abschluss der Rangierarbeiten ergänzt die 86 in der kleinen Einsatzstelle Neuhausen (Foto oben) ihre Kohle- und Wasservorräte. Anschließend geht es über die Einfahrweiche (oben) zurück an den Personenzug, der kurz darauf planmäßig nach Flöha fährt (unten). Der von Gerhard Peter nach einer Originalskizze gezeichnete Gleisplan der H0-Anlage Neuhausen (im annähernden Wiedergabemaßstab 1:25) zeigt die L-förmige Gestalt der Unterbau-Konstruktion, die eine gute Zugänglichkeit garantiert. Der Bahnhof verfügt über eine Ladestraße, einen Güterschuppen, eine Kopframpe, eine Seitenrampe, ein Bw, einen Gleisanschluss des VEB Vereinigte Sitzmöbel Industrie Neuhausen VSI und eine Holzrampe als weiteren Anschluss auf freier Strecke. Auch die Gleiswendel unter dem rechten Teil des L-förmigen Anlagenkorpus ist durch große Seitenöffnungen sehr gut zugänglich. Die Anlage ist zerlegbar, da sie später zum eigentlichen Standort transportiert werden musste. Weil dabei Türen und enge Treppenhäuser zu passieren waren, entstanden schließlich sieben Segmente. Überdies ist der Berg abnehmbar. Die „Beine“ lassen sich abschrauben und sind höhenverstellbar, um Unebenheiten des Fußbodens auszugleichen. Sie stammen aus dem Programm der Firma Hettich. Die Segmente habe ich mit den Modul-Verschraubungen von Hobby-Ecke Schuhmacher verbunden. Der Unterbau Als Holz wurde durchgängig 12-mmMultiplex eingesetzt, um den Risiken verschiedener Holzsorten und unterschiedlicher Holzstärken aus dem Wege zu gehen. Da die Anlage im Keller steht, sollte sie so verzugsfrei wie möglich sein. Das Holz wurde mit einem Laser exakt zugeschnitten. Bei der Planung An ihrem Fußpunkt mündet die Gleiswendel in eine Schattenbahnhofskehrschleife, die recht viele Zuggarnituren aufnehmen kann. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 11 Joachim Wahl liebt die Perfektion nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch im landschaftlichen Teil: Ob die Holzhacker im kleinen Eisenbahnergärtchen (rechts) oder die Hausfrauen, die ihre Wäsche aufhängen (unten) – das Umfeld seines Endbahnhofs lebt! 12 Unweit der Bahnhofseinfahrt Neuhausens hat sich ein kleiner Rummelplatz etabliert, wie er für die Sechzigerjahre typisch war. achtete ich darauf, die Montage leicht zu machen. So sind alle Teile mit Aussparungen und Zapfen versehen, sodass man den Unterbau wie ein 3DPuzzle zusammenfügen kann. Die Aussparungen für Weichenmotoren und die Bohrungen für Weichenlaternen und Stelldrähte wurden ebenso bereits bei der Planung berücksichtigt, wie sämtliche Bohrungen und Durchlässe für die Verkabelung. Die Bauweise ist als Kombination aus Geigenkastenprinzip und offener Rahmenbauweise längs und quer teilbar. Einzig die Wendel stellt eine kompakte Einheit dar. Die Gleise kamen auf ein Planum aus Kork von Hobby-Ecke Schuhmacher, was ein vorbildgetreues Bild schafft. Zur Geräuschdämmung taugt Kork meiner Ansicht nach jedoch nicht. Kork würde nur bei Verwendung von Kontaktkleber zur Geräuschdämmung beitragen. Letzterer hat jedoch den Nachteil, dass Korrekturen während und nach dem Verlegen der Gleise nur schwer möglich sind. Überdies gehen beim Einschottern (je nach verwendetem Kleber) der Schotter, das Gleis und der Unterbau wiederum eine mehr MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 oder weniger feste, nicht gerade geräuschmindernde Verbindung ein. Die Landschaft wurde aus Puren geformt und mit Gips überzogen. Puren hat den Vorteil der leichten Bearbeitung und einer Lösungsmittel- und Hitzebeständigkeit. Da hier eine relativ flache Landschaft vorherrscht und keine große Belastung auf sie einwirkt, ist das an sich druckempfindliche Puren hinreichend stabil. Die Technik Die Gleise und Weichen stammen von Tillig. Einzig die DKW stammt von Peco. Ich habe ausschließlich Flexgleis verlegt, um mir dabei die größtmögliche Variabilität zu sichern. Jedes einzelne Gleisstück erhielt eine sichere Stromführung. Die Herzstücke aller Weichen wurden polarisiert. Je nach Einsatzzweck habe ich farblich unterschiedliche Kabel verlegt und dadurch eine Systematik geschaffen, die mir im Havariefall sehr helfen dürfte. Die Verbindung der Segmente untereinander erfolgt mit Computerkabeln. Als Zentrale kommt die Intellibox von Uhlenbrock mit zwei Boostern (Power 3) zum Einsatz. Fahrstrom und Schaltstrom sind getrennt. Die gesamte Anlage ist mit Belegtmeldern der Firma MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Auch in Neuhausen kündigt sich ein neues Zeitalter an: Mit der V 100 kam die Verdieselung, im Reichsbahner-Deutsch „Traktionswandel“ genannt, ins Erzgebirge. Man sieht es der V 100 106 an, dass sie im Güterzugdienst sofort voll gefordert wurde. 13 Littfinski Datentechnik ausgestattet. Das gilt auch für die Weichen, wobei hier jedoch keine „echte“ Rückmeldung stattfindet. Alle Weichen sind mit NMWAntrieben ausgestattet. Die Weichen im Schattenbahnhof werden über einen Touchscreen gestellt. Als Software wird Railroad & Co von Freiwald eingesetzt. Hiermit werden jedoch nur die Weichen im Schattenbahnhof und das Einfahrsignal gestellt. Alle anderen Weichen werden – wie auch beim Vorbild – über Stellhebel vor Ort vom Anlagenrand aus gestellt. Die Software kann natürlich noch mehr, aber da die Anlage manuell bedient wird, sind diese Funktionen hier nicht von Belang. Ursprünglich sollte das neue Gleisbildstellpult von Uhlenbrock eingesetzt werden, das aber zum damaligen Zeitpunkt nicht lieferbar war. So werden die Weichen jetzt vorbildgerecht vor Ort gestellt. Um hier noch etwas mehr Spielspaß einzubringen, sind die für Fahrstraßen relevanten Weichen von einer Hebelbank aus zu bedienen. Dies war beim Vorbild allerdings nicht so, denn dort wurden alle Weichen ortsgestellt. Auf der Anlage ist dies zwar wiedergegeben, doch ich wollte den Spielspaß noch erhöhen. So baute ich das Stellwerk mit den nur für Fahrstraßen relevanten Stellhebeln hinzu. Die Mechanik legt jeweils einen Schalter um, der wiederum den Weichenmotor stellt. Die Hebel sind Eigenentwicklungen, lassen sich leicht montieren und sind auf Bestellung lieferbar. Die Weichenmotoren im Schattenbahnhof werden über Schaltdecoder der Firma Littfinski Datentechnik gestellt, das Lichtsignal von Erbert über einen entsprechenden Decoder ebenfalls von Littfinski. Der PC zur Anlagensteuerung steuert darüber hinaus eine zwar stadtnahe, doch eher ländliche Geräuschkulisse. Die Geräusche werden über ein 5.1-Soundsystem im ganzen Raum verteilt und wirken in Kombination mit der Beleuchtung und Gestaltung realistisch und entspannend. Nachdem die V 100 alle Ladestellen am Güterschuppen und an der Holzrampe (Foto oben) bedient hat, muss sie zu einer kurzen Durchsicht in das alte Heizhaus der kleinen Lokstation (Foto rechts). Sehr typisch für Ort und Zeit ist der kurze NeubauPackwagen ganz links im Foto. Gebäude und Landschaft Die Gebäude wurden aus weißem Polystyrol gefräst. Die Fräszeichnungen Auf der Straßenseite des Güterschuppens hat inzwischen ein nagelneuer Lkw vom Typ W 50 als Hängerzug „festgemacht“, um eiliges Stückgut aus dem Stückgut-Wagen (im Foto ganz oben) zu übernehmen. 14 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Fotos oben und links: Soeben hat die V 100 begonnen, die Nahgüterzug-Rückleistung zusammenzustellen – ein durch die vielen Sägefahrten recht langwieriges Geschäft. entstanden mithilfe eines CAD-Systems. Abermals „präparierte“ ich die Teile so, dass sich die Gebäude wie ein Puzzle zusammenfügen ließen. Um ein leichteres Lackieren zu gewährleisten, kennzeichnete ich einzelne Baugruppen und ihre Teile verschiedenfarbig. Nur bei Dächern und Dachrinnen kamen Produkte von Auhagen zum Einsatz. Alle Gebäude sind innen durch Decken und Wände aufgeteilt, um eine einzelne Beleuchtung der Räume zu ermöglichen. Die Beleuchtung erfolgt mit LEDs. Gesteuert wird das Ganze über Light@Night mit den Bausteinen von Littfinski Datentechnik und der Software von Railware. Gleichzeitig wird die Anlage über das IntelliLight von Uhlenbrock in „Tag“ und „Nacht“ unterteilt. Nun endlich kann auch der zweiachsige Rungenwagen ladegerecht auf den Meter genau an die Kombi-Rampe gedrückt werden. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 15 Straßen, Tunnelportal und Stützmauern entstammen Spörle-Formen, wurden jedoch aus Resin gefertigt. Der Vorteil: die Teile härten schneller aus, sind weniger bruchempfindlich und lassen sich auch nachträglich noch unter heißem Wasser verformen. Die dabei mögliche Detaillierung ist ebenso möglich wie bei Gips. Ich habe viel Wert auf einen hohen Landschaftsanteil gelegt, wobei hauptsächlich Material von Silflor und miniNatur (Silhouette) zum Einsatz kam. Schotter, Kies, Sand usw. stammen von der Firma ASOA. Die Bäume sind selbst gebaut; Anleitungen gibt es ja überall. Ich wählte eine frühherbstliche Landschaft, die zwar Farbvielfalt und Abwechslung bringt, die Anlage aber auch sehr ruhig wirken lässt. Die Weichen- und Fahrstraßenhebel verkörpern einen interessanten Kontrast zum Bildschirm, der zur Steuerung und Überwachung des unterirdischen Bereichs dient. Dahinter liegt die Schattenbahnhofskehrschleife, durch große Öffnungen in den Blenden stets gut zugänglich. Großes Foto unten: Immer öfter kommen die neuen Dieselloks der Baureihe V 100 auf die Erzgebirgsstrecke nach Neuhausen. Ihr Einsatz erfolgt fast ausschließlich vor Nahgüterzügen. Zum Betrieb Der Betrieb orientiert sich weitgehend am Vorbild, wobei ein von Stefan Härtel verfasstes Buch über die Geschichte der Strecke eine wesentliche Grundlage bildet. Das Werk enthält genaue Infor- Unweit der Ortslage Neuhausen liegt am Waldrand eine Holzverladestelle der staatlichen Forstwirtschaft, die für hohes Aufkommen sorgt. mationen über alle Aspekte des Be- Zug laufen. Da aber die Rampe nicht gesetzt werden. Allein dieses Manöver triebsalltags, darunter die eingesetzten alle Wagen aufnehmen kann, lässt sich hält die Anlage vom einfachen, kreisnur ein Teil der Wagen zustellen. Die runden Fahrbetrieb fern. Dass zur Fahrzeuge und Zuggarnituren. Im Ergebnis der Ermittlung des mitt- restlichen Wagen müssen dann aufs Dampflokzeit die Maschinen in den leren Frachtaufkommens je Woche lie- Wartegleis. Bereits am Folgetag kann kleinen Lokbahnhof müssen, um Wasßen sich Frachtkarten erstellen, wie sie der Zug dann bis zu 12 Wagen umfas- ser zu nehmen und gegebenenfalls auszuschlacken bzw. auch beim FREMO Kohle nachzubungenutzt werden. kern, schafft zuWenn man sie sätzliche Rangiermischt und mit möglichkeiten. Der zwei Würfeln ausSchattenbahnhof würfelt, kommt kann alle Züge eiman auf Güterzünes Betriebstages ge, die aus zwei aufnehmen. Die bis zwölf GüterGleise für die Zugwagen für Neubildung liegen hausen gebildet vorn, die Abstellwerden. Ein solgleise für Reisecher Güterzug zuggarnituren in fährt morgens der Mitte. Der nach Neuhausen Schattenbahnhof und kehrt abends befindet sich in eials Gegenzug wiener Kehrschleife. der zurück. LedigDie Gleislänge von lich ein Stückgutder Einfahrweiche wagen wird morin Neuhausen bis gens von einem PmG zugestellt Das Fabrikgebäude des VEB Vereinigte Sitzmöbel Industrie Neuhausen VSI besitzt einen Gleis- zur Einfahrweiche in den Schattenund mittags wie- anschluss, auf dem oft vierachsige G-Wagen be- und entladen werden. Fotos: Stephan Rieche bahnhof beträgt der abgeholt. Die Wagen des Nahgüterzuges werden in sen. Durch das Auswürfeln und Mi- über 18 m. Alle unterirdischen Gleise Neuhausen an die entsprechenden La- schen ist der Betrieb abwechslungs- sind zugänglich. Sollte es im oberen Bereich der Wendel zu Entgleisungen destellen verteilt. Nun kann es durch reich und wird nie langweilig! Überdies muss ja in einem Endbahn- kommen, kann man den Berg abnehdas Mischen vorkommen, dass unter Umständen nur Wagen für die Holz- hof jeder Zug kopfmachen. Bei lokbe- men oder von unten an die UnfallJoachim Wahl rampe (als größtem „Versender“) im spannten Zügen muss die Zuglok um- stelle gelangen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 17 Mut zur Lücke bewies man bei Hornby mit der Entwicklung des Breuer-Traktors für das Rivarossi-Sortiment. Das Erscheinen der WLE-Variante nahm Bernd Zöllner zum Anlass, Vorbild und Modell des exotischen Rangiergeräts unter die Lupe zu nehmen. I n der Hochzeit der Eisenbahn war ein Gleisanschluss für jedes Unternehmen unabdingbar, das bei der Anlieferung von Vorprodukten oder der Auslieferung erzeugter Waren auf die Bahn angewiesen war. Auf dem Werksgelände wurden die Wagen oft mit einer eigenen Lok bewegt. Für diesen Zweck bot die Industrie eine Fülle von einfachen Lokomotiven an, das Spektrum reichte von Dampfloks über Motorloks bis hin zu Akku- oder sogar Elloks. Sie entsprachen – wenn auch häufig stark vereinfacht – in ihrem Grundaufbau meist vollwertigen Loks mit dem entsprechenden Aufwand für Beschaffung und Instandhaltung. Eine besonders ausgefallene Lösung, diesen Aufwand für die innerbetrieblichen Rangierarbeiten so gering wie möglich zu halten, stellte das als „Lokomotor“ bezeichnete Rangierfahrzeug der Fa. Breuer aus Frankfurt (Main)Höchst dar. Hierbei wurde das Eigengewicht der Güterwagen genutzt, um das notwendige Reibungsgewicht zu erzielen. So konnte das Fahrzeug auf das Wesentliche reduziert werden: Ein Laufwerk mit kurzem Achsstand und verhältnismäßig kleinen Rädern mit einem mittig angeordneten Antrieb. Er bestand aus einem Ottomotor eigener Fertigung, die Kraftübertragung erfolgte vom Schaltgetriebe über einen Ket- Zugmaschine für den kleinen Rangierbetrieb Breuer-Lokomotor 18 Oben: Auch damals wurde schon mit Wirtschaftlichkeit geworben, wie das Breuer Werbeplakat zeigt. Slg. Peter Bauchwitz Unten: Im Schweizer Bahnhof Rümlang diente ein Traktor als eine vor Ort stationierte Rangierlok. Foto: Dr. Rolf Löttgers MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 VORBILD + MODELL tentrieb auf beide Achsen. Um nun das Der Lokomotor wurde vorrangig bei Bei diesen Lizenzbauten wurde zuGewicht des zu bewegenden Waggons Werksanschlussbahnen und Privat- letzt auch auf die Hubeinrichtung verfür die Erhöhung des Reibungsge- bahnen eingesetzt und auch ins Aus- zichtet, weil die notwendige Traktionswichts zu nutzen, gab es bei der ersten land exportiert. Außerdem gab es Li- leistung allein durch Erhöhung des Ausführung in der Mitte zwischen den zenzfertigungen in Dänemark, Finn- Reibungsgewichtes aufgebracht werbeiden Achsen eine zentraden konnte. Bei vielen erhalle Hubspindel, an der sich ten gebliebenen Breuer-LokoBreuer 3082, Baujahr 1954, am 8. Juni 1986 in Bad Nauheim. eine höhenverstellbare motoren ist die HubeinrichFoto: Andreas Christopher, Slg. Peter Bauchwitz Aufnahme befand, die ditung auch nicht mehr rekt unter den Kopfträger vorhanden. Vermutlich wurde des Güterwagens gedrückt sie entfernt, weil durch die wurde (Typ I). Später wurmittlerweile deutlich höhere de je eine Hubspindel diAntriebsleistung in den meisrekt über den beiden Achten Fällen die Traktionsleissen angeordnet. Eine nach tung auch ohne sie ausreibeiden Seiten drehbare chend war. Zudem war das Pufferwiege stellte in KomPositionieren der schwenkbabination mit einem Kuppren Hubspindel ziemlich umlungsbügel die Verbindung ständlich und beim Aufnehmit dem Güterwagen her men eines normalen 2-achsi(Typ II). Die sehr einfach gen Güterwagens musste der gehaltene Konstruktion mit relativ schmale Schenkel am völlig offenen BedienplattU-Profil des Kopfträgers einiformen bot dem Bediengermaßen genau getroffen personal keinerlei Schutz werden, um ein Verkanten vor Wind und Wetter. oder Beschädigungen zu verBeim Typ III gab es dann meiden. erstmals die mittige Bedienbühne, die ebenfalls Breuer-Lokomotor völlig offen war und ledigvon Rivarossi lich über ein SchutzgelänAuch wenn es das Vorbild des der verfügte. Vor dieser Breuer-Lokomotors auf deutBedienbrücke dienten penschen Staatsbahngleisen delnd aufgehängte Pufferpraktisch nicht gegeben hat, wiegen als Anschlag für die Puffer und mittels eines schwenkbaren land, Italien und Österreich. Die größte kann er auf der Anlage eine interessanBügels konnte gekuppelt werden. Ein Stückzahl wurde von der italienischen te Bereicherung darstellen, denn sein offenes Dach war der erste Ansatz zu Fa. Badoni gebaut, weshalb der Breuer- Einsatz erscheint auf jeder Anschlusseiner geschlossenen Kabine, die bereits Lokomotor in Italien besonders häufig bahn glaubhaft. Nachdem Rivarossi bei den späten Ausführungen des Typs zu finden war. Im Laufe der Zeit gab es eine italienische H0-Ausführung beIII zur Ausführung kam. viele Änderungen im Detail, sodass Ab- reits ausgeliefert hat, haben wir uns die Ein geschlossenes Führerhaus hatte weichungen von den Originalfahrzeu- aktuelle Version nach dem Vorbild der WLE etwas genauer angesehen. dann der ab 1929 gefertigte Typ IV se- gen eine ganz normale Folge waren. rienmäßig. Er war in den Hauptabmessungen leicht vergrößert und mit Prospektei-nem 6-Zylinder-Motor mit 65 PS ausschnitt ausgerüstet. Damit konnte er bei 5,2 t mit BeEigengewicht schon einen 420-t-Zug schreibung bewegen. Die letzte Weiterentwicklung des Breuervor dem Krieg war der mit einem Traktors. 80-PS-Dieselmotor ausgerüstete Typ Sammlung: IVD. Nach dem Krieg wurde mit dem Dr. Rolf Typ VL die Entwicklung abgeschlossen. Löttgers Bei geringfügig veränderten Außenabmessungen diente hierbei ein 75-PSDieselmotor als Antrieb. Von der Entstehung des ersten Prototyps im Jahre 1913 bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1955 wurden ca. 600 Fahrzeuge gebaut. Eine genaue Anzahl konnte bisher nicht ermittelt werden, da die Lieferlisten sehr unvollständig sind. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 19 Breuer-Traktor WLE 16 mit Pufferwiege. Zu beachten ist der Luftfilter zwischen Pufferwiege und weißer Zierlinie. Optik Bei dem Vorbild handelt es sich um den zuletzt gebauten Breuer-Typ VL. Das ungewöhnliche Erscheinungsbild dieses Rangierfahrzeuges wurde sehr gut umgesetzt. Wenn dabei das Führerhaus ein wenig „länger“ geworden ist, ist dies im Hinblick auf die beengten Einbauverhältnisse für Antrieb, zeitgemäße Elektronik und Decodereinbaumöglichkeit kein Drama. An den Stirnseiten finden sich vorbildgerecht drei passgenau eingesetzte Führerstandsfenster, die trotz einiger erkennbarer Elektronikbausteine sogar noch einen freien Durchblick gewähren. Direkt unter dem mittleren Fenster ist die durch Schieber geschlossene Öffnung zu erkennen, in deren Bereich sich einmal das Handrad für die Verstellung der Hubspindel befunden hat und die zum Betätigen der Kupplung benötigt wird. Korrekt nachempfunden wurde auch die abgehängte und schwenkbare Zugvorrichtung, die für den Modellbahnbetrieb durch einen zur Bügelkupplung passenden Haken modifiziert wurde. Diese Ausführung hat jedoch den Schönheitsfehler, dass ein vorbildgerechtes Unterfahren des Breuer-Traktors im Modell leider nicht möglich ist und die Puffer nicht an der Pufferwiege anliegen, die sich – pendelnd aufgehängt – vorbildgerecht nur auf einer Fahrzeugseite befindet. Allerdings fehlt der auf der rechten Seite darüber angeordnete Luftfilter. Auf der anderen 20 Auf der anderen Seite des WLE-Traktors ist keine Pufferwiege montiert, dafür jedoch zwei Luftbehälter. Fotos: Thomas Losh Fahrzeugseite hat das WLE-Vorbild zwei Druckluftbehälter und eine Rangierkupplung, die leider auch nicht nachgebildet wurden. Im Rahmenbereich wurden die Nachbildungen der Revisionsöffnungen mit den Lüftungsschlitzen auf der Motorseite und in geschlossener Form auf der Getriebeseite richtig durchgebildet. In Größe und Form richtig dargestellt wurde die Stirnbeleuchtung, die von der WLE angebrachte Schlussbeleuchtung wurde dagegen nur drucktechnisch dargestellt. Nicht ganz stimmig ist die Seitenwand ausgefallen. Während die weiße „Bauchbinde“ an den Stirnseiten korrekt über die Mitte der Stirnlampen verläuft, liegt sie an der Seite hinter der obersten Trittstufe und nicht darüber. Dies liegt offenbar daran, dass das ursprüngliche Modell einem italienischen Vorbild entsprach, das möglicherweise kein Original-Breuer-Traktor war, sondern ein in Details modifizierter Badoni-Lizenzbau, wofür z.B. auch die Rammklötze am vorderen Rahmenteil sprechen, die es beim Original-BreuerTraktor nicht gab. Auf dem Fahrwerk sind die zum Spannen der Antriebskette verschiebbaren Achslager gut zu erkennen, ebenso die Revisionsklappen auf der Oberseite der Kettenkästen zum Erreichen des Bremsgestänges. Einziger Schönheitsfehler ist die über die gesamte Fahrzeuglänge verlaufende Erhöhung am Fahrzeugrahmen, unter der sich die Zahnräder für den Antrieb der Achsen befinden. Technik Mit dem nötigen Werkzeug zum Lösen der beiden winzigen M1-KreuzschlitzSenkschrauben kann die Führerstandsnachbildung aus Kunststoff relativ leicht abgenommen werden. Das aus Zinkdruckguss bestehende Fahrwerk ragt in den Führerstand, darauf steht der senkrecht angeordnete 5-polige Motor, der über ein kombiniertes Stirnrad-Schnecken-Getriebe die beiden Achsen antreibt. Oberhalb des Motors befindet sich die Leiterplatte mit der gesamten Elektrik und einem kleinen 8-poligen Steckkontakt, auf dem eine weitere Leiterplatte sitzt, die sich in Dachhöhe befindet. Für den Einbau eines Decoders kann sie gegen einen Adapter getauscht werden, der eine 6-polige Schnittstelle nach NEM 651 enthält. Beiderseits des Motors befinden sich nochmals kleine Leiterplatten mit beidseitig angeordneten warmweißen LEDs für die mit der Fahrtrichtung wechselnde Stirnbeleuchtung. Die Stromabnahme erfolgt durch Radschleifer, die an der Rückseite aller Räder anliegen. Durch die große Übersetzung kommt das Modell dem vorbildgerechten Geschwindigkeitseindruck sehr nahe. Dies ist allerdings auch mit einem gut vernehmbaren Getriebegeräusch verbunden. Der Auslauf beim Wegnehmen der Fahrspannung ist zwar gering, aber trotz fehlender Schwungmasse nicht allzu abrupt. Erstaunlich gut ist die Zugkraft. Die gemessenen Werte MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 bedeuten, dass 15 zweiachsige Güterwagen in der Ebene bewegt werden können. Dies dürfte für den normalen Einsatzfall bei einer Anschlussbahn völlig ausreichend sein. Bei Einsatz eines Lokdecoders mit guter Lastregelung lässt sich die Zugkraft nochmals steigern. Eine ausführliche Bedienungsanleitung und eine Ersatzteilliste mit Explosionsdarstellung lässt hinsichtlich der zurüstbaren Originalkupplung und der Wartung keine Frage offen. In der Verpackung ist der Modelltraktor auf dem Karton-Boden von unten durch eine Rändelschraube fixiert – eine pfiffige Lösung, die das Modell vor Transportschäden sicher schützt. Fazit: Ein nettes Fahrzeugmodell, das wegen seines originellen Aussehens ein echter Hingucker und dabei durchaus praxistauglich ist. Da es beim Vorbild unzählige Varianten und nachträgliche Umbauten gab, sind die nicht ganz stimmigen Details in Bezug auf das konkrete Vorbild akzeptabel. bz Die WLE-Variante hat zwar auf der gegenüberliegenden Seite eine Pufferwiege, jedoch fehlen die beiden typischen Luftbehälter. Unter der Erhöhung auf dem Rahmen, siehe auch Bild links unten, verstecken sich die Zahnräder für den Modellantrieb. Modellfotos: gp Links: Auf dem im Führerhaus stehenden Motor ist die Platine montiert. Über eine Steckverbindung kann das Analogmodul gegen eine sechspolige Schnittstelle getauscht werden. Rechts: Über eine Zahnradkette werden von der Motorschnecke aus beide Achsen angetrieben. Messwerte Breuer-Traktor Gewicht Lok: Haftreifen: Maßtabelle Lokomotor in H0 von Rivarossi 53 g 2 Vorbild 1:87/NEM Modell Längenmaß Seitenrahmen: Führerhaus: 3 080 890 35,4 10,2 36,8 12,6 Höhenmaß Höhe Plattform Bedienstand: Höhe Dach über SO: 1 190 3 230 13,7 37,1 17,5 40,5 Stromaufnahme, analog (inkl. Beleuchtung) bei max. Zugkraft: ca. 90 mA Breitenmaß Gesamtbreite: Breite Dach: 3 000 2 840 34,5 32,6 35,5 32,1 Auslauf (VVorbild): Auslauf (Vmax): Achsstand Gesamtachsstand: 2 810 32,3 32,3 450 5,2 5,7 Messergebnisse Zugkraft Ebene/Steigung 3 %: 6/4,5 g Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 37 km/h bei 12 V VVorbild: 25 km/h bei 6 V Vmin: 4 km/h bei 2,1 V Lichtaustritt: Schwungmasse: Schnittstelle: ca. 5 mm ca. 12 mm 4 km/h bei 2,1 V – NEM 651 Art.-Nr.: HR2145 uvP: € 109,– MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Raddurchmesser: Radsatzmaße entsprechend NEM Radsatzinnenmaß: Radbreite: Spurkranzhöhe: Spurkranzbreite: – – – – 14,3+0,1 2,8 min 1,2 max 0,7-0,9 14,4 2,5 0,8 0,8 21 Märklin-Anlage mit fiktiver Geschichte Bahnhof Eltingen im Wandel der Zeiten Wie auch ältere MIBA-Planungsvorschläge aktuelle Modellbahnanlagen beeinflussen können, zeigt der folgende Bericht. Darin schildert Ralph Schneider den Bau seiner in den Jahren 2006 und 2007 entstandenen Märklin-H0-Anlage. Oben: Die linke Einfahrt des langgestreckten Bahnhofs „Eltingen“ passiert eine Schienenbusgarnitur. Die zu gestaltende Anlagentiefe bis zur Hintergrundkulisse ist relativ gering. Dahinter verbergen sich die Abstellgleise und die beiden Kehrschleifen. 22 T hema der 5,8 x 1,1 m großen H0Anlage „Eltingen“ ist ein Trennungsbahnhof irgendwo in Deutschland. Angelehnt ist der Gleisplan an einen Knipper-Entwurf – darauf kommen wir noch zu sprechen. Zunächst habe ich mir eine Entstehungsgeschichte zurechtgelegt, damit alles in einen glaubhaften Zusammenhang gelangt. Historische Einordnung Vor etwa 150 Jahren ließ das seinerzeit noch unabhängige Herzogtum die ersten Bahnlinien durch das bergige Land bauen. Der Herrscher, Herzog Carl Eugen, wollte als „oberster Eisenbahner und Vordenker“ unbedingt verhindern, dass die Bahnlinien über benachbarte Territorien führten. Resultat dieses kleinstaatlich-engen Denkens war u.a. eine Eisenbahnlinie, die wegen zahlreicher, teilweise erheblicher Steigungen große betriebliche Probleme bereitete. Nach Gründung der DRG und Verstaatlichung der herzoglichen Bahnanlagen kam es daher zum Bau einer zweiten, alternativen Trasse mit demselben Zielbahnhof. Die neue Strecke war zwar einige Kilometer länger, wies aber ein wesentlich günstigeres Streckenprofil auf und konnte als eingleisige Hauptbahn betrieben werden. LeiMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-ANLAGE der berührte die neue Strecke einige Dörfer und Kleinstädte nicht mehr. Um ihnen den Zugang zum Eisenbahnnetz zu erhalten, wurde die alte Strecke nicht stillgelegt und fungierte weiterhin als Nebenbahn. Eltingen war nun Trennungsbahnhof. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte die Elektrifizierung der Hauptstrecke, während der Stern der alten, herzoglichen Bahnlinie sank. Heute, in der Epoche IV, wird sie nur noch von Nahgüterzügen und einem Schienenbus bedient. Der hochwertige Verkehr liegt ausschließlich auf der neueren Strecke aus DRG-Zeiten. Freilich weiß niemand so ganz genau, wie lange die DB „Herzog Carl Eugens Strecke“ noch am Leben erhält. Der Gleisplan Wer sich intensiv mit dem Gleisplan auseinandersetzt und alter MIBA-Hase ist, entdeckt unweigerlich Parallelen zu den Pattscheid-Variationen von Rolf Knipper aus MIBA-Spezial 28. Der Kern des Bahnhofs Eltingen mit den drei durchgehenden Hauptgleisen im Hintergrund und den Rangiermöglichkeiten im „alten“ Bahnhofsteil entspricht weitestgehend dem damals vorgestellten Entwurf. Lediglich die kleine Industrieansiedlung links und die Gleise im Bereich des früheren, kleinen Betriebswerks auf der rechten Seite wurden „hinzugedichtet“. Eine weitere, wesentliche Abänderung des Knipper-Entwurfs ist die durchgängig plane Verlegung; Rampen wie in Pattscheid gibt es nicht. Auch die Lage des Empfangsgebäudes wurde verändert. Im Bereich hinter der Kulisse befinden sich Abstellgleise für acht Züge sowie die Wendeschleifen – eine davon wurde, gut getarnt, in die Haupt- MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Das Märklin-C-Gleis wurde sorgfältig nachgeschottert, die Umgebung des Gleises mit Schaltkästen, Kabelkanälen und sonstigen „Kleinteilen“ wirkt hervorragend. Überhaupt die Detaillierung! Auf Feinheiten aller Art wurde größter Wert gelegt. 23 Gleisplan im Maßstab 1:33. Der sichtbare Bereich umfasst eine Trennungsstation im Stil eines Keilbahnhofs. Nur eine der beiden nach rechts herausführenden Strecken ist elektrifiziert. Hinter der (ausgerundeten) Kulisse werden die beiden Strecken gleich wieder im Schattenbahnhof vereinigt. Zeichnung: lk Aus zwei Bausätzen der Kibri‘schen Farbenfabrik entstand der wuchtig erscheinende Industriekomplex an der linken Bahnhofsausfahrt. Rangier- und Verlademöglichkeiten sind in ausreichendem Maße gegeben. Fotos: Ralph Schneider Sogar ein Gasometer hat neben der Fabrik noch Platz gefunden – zusammen mit der Dampflokomotive quasi ein Symbol für die gute, alte Zeit. strecke integriert. Damit können alle betrieblichen Anforderungen abgedeckt werden. Sowohl der einfache Rundumverkehr als auch das Hundeknochenprinzip sind verwirklicht. Ein Bedienungsgang unmittelbar hinter der Anlage garantiert die Zugänglichkeit. Der Heizkörper und die Fenster des Kellerraums sind gut erreichbar. Rohbau Die Anlage steht auf drei U-Konstruktionen aus 34/34-mm-Kanthölzern, die mittels L-Trägern aus 24/74-mm-Latten mit bis zu drei Metern Länge verbunden sind. Sie sind so stabil, dass man daran den Felgaufschwung üben könnte! Auf diese Träger wurden 60 mm starke Styrodurplatten aus dem Baumarkt geklebt. Sie bilden die direkte Auflagefläche für die Gleise und dienen gleichzeitig als Rohform für die Landschaft. Bereits in diesem Bauabschnitt wurde die Hartfaserplatte für den Hintergrund befestigt und die Fototapete von Faller aufgeklebt. Die Ecken des Hintergrundes sind ausgerundet. Für die Beleuchtung sorgen 14 Niedervoltstrahler, ausgerichtet mithilfe des tragenden Drahtseilsystems. Gleisbau und Elektrik Besonders viel Freude bereitete mir die Gestaltung der Gleisanlagen. Zum ersten Mal nach drei K-Gleisanlagen habe ich C-Gleise von Märklin genutzt. Trotz der fehlenden Flexgleise und großen Bogenweichen ist das Gleis bezüglich Betriebssicherheit, Laufruhe und vor allem Schaltsicherheit der Weichen überzeugend. Was Letzteres betrifft, wissen K-Gleisfahrer mancherlei seltsame „Geschichten“ zu erzählen ... Nachdem die meisten Gleise im Bahnhofsbe24 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Die Gleise im vorderen Bahnhofsteil des Keilbahnhofs sind nicht elektrifiziert. Diese Gleise stellen quasi die ursprüngliche Streckenführung – „des Herzogs stählernen Pfad über die Berge“ – dar. Nur wenige Stadthäuser genügen, um den Zwischenraum zwischen den abgehenden Strecken zu „möblieren“ und die teilweise sichtbare rechte Kehrschleife weitgehend zu tarnen (unten). reich lagen, mussten zunächst die Zwischenräume aufgefüttert werden. Hierzu eignet sich sehr gut 3 mm hohe Trittschall-Dämmung. Als nächster Arbeitsschritt wurde das Gleisumfeld mit Kabelkanälen, Grenzzeichen und Weichenantrieben nach dem Vorbild der Epoche IV gestaltet. Die Firma Erbert bietet hier wertvolles Zubehörmaterial an. Auch die Lichtsignale von Märklin wurden jetzt eingebaut. Dann wurde geschottert. Verwendung fand der Schotter eines österreichischen Modellbahnclubs, der optimal zum C-Gleis passt. Durch das Nachschottern erhielt das Schotterbett eine vorbildgerechtere Breite und verlor die von Märklin „vorgegebene“, viel zu steile Böschung. In den Schienenzwischenräumen wurde sporadisch „nachgelegt“. Natürlich lagen zu diesem Zeitpunkt bereits alle „lebensnotwendigen“ Strippen. Eine regelmäßige Stromeinspeisung (alle zwei Meter) gehört unbedingt dazu. Aufgrund der Größe der Anlage reicht derzeit ein Stromkreis zum Betrieb aus. Die Stromanzeige von Gerd Boll liefert in der Regel nur eine Belastung von 1,5 bis 2 Ampere, was die ECos-Zentrale ohne Probleme verkraftet. ECos? Digital? Richtig. Die Modellbahn ist komplett digitalisiert. Alle Weichen und Signale sind an einem Bus zusammengeführt und über MotorolaDecoder angeschlossen. Der zweite Bus ist für den Fahrstrom vorgesehen. Wenn die Anlage dann einmal erweitert und ein Booster notwendig werden wird, kann leicht eine Trennung in MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 25 Der Übergang zur Hintergrundkulisse ist geschickt kaschiert. Entweder liegt das Areal ohnehin etwas im Schatten oder eine vorgeblendete Stützmauer verdeckt den Ansatz (Mitte). Die dritte Möglichkeit: Es wurde ein Halbreliefgebäude an der entscheidenden Kante zwischen Drei- und Zweidimensionalität platziert (unten). Fahren und Schalten erfolgen. Gut 60 Rückmelder (s88-Decoder) sind für die Belegtmeldung verantwortlich. Auch die normalen Lichtstromverbraucher (wie Häuser und Straßenlaternen) können digital in Gruppen an- und ausgeschaltet werden. Ausgestaltung Die weitere Ausgestaltung erfolgte weitgehend mit konventionellen Mitteln. Hervorzuheben ist u.a. der punktuelle Einsatz von Fotohintergründen der Fa. JoWi, die im Bereich der kleinen Stadt oder des Industriegebiets die Tiefenwirkung verstärken. Das Bodengrün der Anlage stammt von miniNatur – ein hervorragendes Gestaltungsmaterial! Sinnvoll kombiniert entsteht echt wirkendes Wiesen- und Grasgelände. Vorwiegend wurden hier Herbsttöne verwendet – sie sind immer noch grün genug, ohne grell zu wirken. Zahlreiche Mauern und Straßenbeläge wurden aus Spörle-Gipsformen gegossen, deren Anschaffung sich spätestens beim Bau der zweiten Anlage lohnt. Die übrigen Häuser, Bäume, Figuren und Fahrzeuge sind handelsüblich. Die Fabrik auf der linken Seite wurde aus zwei Kibri-Farbenfabrik-Bausätzen gestaltet. Steuerung und Betrieb Der verdeckte Schattenbahnhof und die Digitalisierung fordern förmlich 26 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 den Einsatz des PCs heraus. Als Steuerungsprogramm kommt Win-Digipet zum Einsatz, das von der manuellen Steuerung bis hin zur Totalautomatik alle Betriebsmöglichkeiten bietet. Jetzt wird auch der Einsatz der vielen s88Rückmelder klar: Ohne zu wissen, wo welcher Zug steht, kommt auch die beste Steuersoftware nicht aus. Zumeist läuft über den hinten liegenden Bahnhofsteil eine Automatik – entweder per Aquariumseffekt oder zeitgesteuert per Fahrplan –, während vorn die insgesamt sechs Betriebsstellen mit Wagen aus dem gerade eingetroffenen Ng gefüttert oder die Waggons vom Vortag abgeholt werden. Letzteres dann direkt über die ECos-Konsole am Regler und ohne PC. An einer solchen Kombination haben sowohl die Freunde der schnellen Eilzüge und Dgs ebenso wie die des intensiven Rangierspiels gleichermaßen ihre Freude. Nach einem langen Arbeitstag freilich soll auch der Computer mal machen dürfen, was er will und man entspannt sich ohne Druck beim Betrachten der vorübereilenden Züge. Stress kann man sich aber auch machen und einfach mal die Hauptstrecke – z.B. wegen eines Oberleitungsschadens – sperMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Die Straßenbrücke tarnt die doch reichlich engen Kurven der rechten Bahnhofsausfahrt. Die hintere elektrifizierte Kurve bildet gleichzeitig die zweite Kehrschleife. ren. Dann heißt es „dem Herzog sei Dank“ für seinen alten stählernen Pfad über die Berge. Ausblick Der Rangierbetrieb soll weiter intensiviert werden, wozu ein günstig positioniertes Nahgüterzug-Bildungsgleis zu verlegen ist, um per Hand den nächsten Zug aus der GWW (der großen weiten Welt) zusammenzustellen. Auch Güterwagenkarten und Frachtaufträge sind bereits in Vorbereitung. Erfreulicherweise bietet der Raum auch noch eine kleine Erweiterungsmöglichkeit: Auf der linken Seite der Anlage soll sie durch eine Veränderung der Bahnhofseinfahrt um drei bis vier Meter sichtbare Strecke ausgebaut werden. Ein kleiner Gleisanschluss fürs Militär oder einen Röhrenhandel (siehe MIBA-Spezial 75) ist in diesem Bereich angedacht. Eventuell wird dann der jetzige Industriebereich zum Betriebswerk umgestaltet – das haben Sie, liebe Leser, sicherlich auch schon vermisst. Ralph Schneider 27 Der Omm 52 und sein H0-Modell von Brawa Die etwas anderen O-Wagen Omm 52 prägten ab Ende der 50er-Jahre das Bild vieler Güterzüge der DB. Dementsprechend haben sich zahlreiche Modellbahnhersteller im Laufe der Jahrzehnte an diesem Vorbild versucht, wobei jedes Modell eine zeitgemäße Wiedergabe war. Wie ein Modellgüterwagen im Jahr 2009 aussehen kann, zeigt nun Brawa mit der jüngsten Nachbildung dieses „Wirtschaftswunderwagens“. M it der Entwicklung der Omm 52 beschritt die Waggonfabrik Uerdingen 1952 neue Wege. Während bis dahin bei nahezu allen Güterwagen das Untergestell aus Walzprofilen bestand, erhielten die neuen Omm-Wagen ein Untergestell aus Hohllang- und -querträgern sowie abgekanteten Blechen, die miteinander verschweißt waren. Auch der Wagenkasten war grundlegend anders aufgebaut. Üblich waren (und sind) bei O-Wagen Wagenkästen mit senkrechten Kastensäulen, die die glatten Seitenwandbleche abstützen. Beim Omm 52 kamen auch bei den Seitenwänden und Kopfklappen Hohlprofile (als oberes Abschlussprofil) zum Einsatz. Die Wandbleche waren nach außen durchgedrückt und mit den Eck- 28 und Türsäulen verschweißt. Auf zusätzliche Kastensäulen konnte bei dieser Bauweise verzichtet werden. Nach einer Reihe von unterschiedlichen Versuchswagen wurden zwischen 1952 und 1962 insgesamt 14.919 Wagen gebaut, von denen zahlreiche mit einer Einheits-Vorbauhandbremsbühne ausgerüstet wurden. Die Handbremswagen der ersten Lieferjahre erhielten darüber hinaus das von der DB entwickelte „Sardinenbüchsen-Bremserhaus“. Ende 1958 waren mit rund 14.270 Omm 52 bereits die meisten Wagen ausgeliefert. Nach den Omm 37 stellten sie damit das größte Kontingent der insgesamt fast 111.000 O-Wagen der DB. Daran sollte sich auch in den Fol- gejahren wenig ändern. Allerdings ging durch die Ausmusterung der alten Wagen und den Ersatz durch Omm-Wagen in UIC-Abmessungen der Gesamtbestand drastisch zurück. Zehn Jahre später gab es noch rund 58.600 klassische O-Wagen, davon 14.655 Omm 52/ E 037. Ausmusterungen in größerem Umfang setzten erst Ende der 70er-Jahre ein. Gleichzeitig richtete die DB zahlreiche offene Wagen, darunter auch 5198 E 037, im Zuge einer vereinfachten Revision für den Rübenverkehr her und legte dabei die für diesen Einsatzzweck nicht benötigten Kopfklappen fest. Die letzten E 037 wurden bis 1986, die als Eo 017 bezeichneten Rübenwagen bis 1997 ausgemustert. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 VORBILD+MODELL Vergleichsweise wenige Omm 52 wurden mit Bremserhaus gebaut. Oben der Omm 52 863 340 vermutlich kurz nach der Abnahme im Winter 1953/54 fotografiert. Foto Willke, Slg. Klaus Heidt Gleich drei E 037 liefen am 5. März 1974 an der Spitze des Dg Regensburg–Schwandorf, den 050 167 auf dem Foto über die Regenbrücke bei Regenstauf zog. Foto Stefan Carsten (SC) Bereits mit der Übergangsanschrift E-52 Omm: Der EUROP-Wagen 865 537 im Jahr 1961 in Stuttgart fotografiert. Foto Fritz Willke, Slg. Klaus Heidt Ganz unten: Der in Hamburg-Blankenese aufgenommene ungebremste E 037 508 9 058 durfte 1980 nur noch im Binnenverkehr eingesetzt werden, die RIV-Anschriften waren getilgt. Foto SC Brawa-Modell Fallen wir gleich mit der Tür ins Haus: Die hohen Erwartungen, die man nach den bisher von Brawa produzierten Güterwagen haben kann, werden keinesfalls enttäuscht, sondern in vielen Punkten sogar noch übertroffen. Als selbstverständlich setzen wir bei Brawa inzwischen schon voraus, dass auch im Modell bei einem solchen Wagen alle potentiellen Varianten gefertigt werden. Bereits mit den ersten EpocheIII- und -IV-Modellen bietet Brawa Wagen mit Bremserhaus (vorbildgerecht mit verglasten Fenstern!), Handbremsbühne, nur mit Druckluftbremse und Leitungswagen an. Etwas über die Maßstäblichkeit, Detaillierung oder zahlreiche separat eingesteckte Teile zu schreiben hieße „Eulen nach Athen zu tragen“. Hervorgehoben werden müssen aber die auch im Modell von innen gewölbten Wände, die es erforderlich machen, dass der Wagenkasten aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt wird. Auch wenn die Vorbildfotos auf diesen Seiten vielfach mit Koks beladene Wagen zeigen, wäre es viel zu schade, das Modell einfach zuzuschütten, zumal auch der nur MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 29 Die unverkennbaren Konturen des Omm 52, inzwischen als E 037 bezeichnet, waren bis Mitte der 70er-Jahre aus kaum einem Kokszug wegzudenken. Oben der am 6. März 1974 von Nürnberg nach Sulzbach-Rosenberg Hütte von 044 834 gezogene Gag 69239 mit drei E 037 an der Zugspitze kurz vor Erreichen des Brechpunktes der Steigung am Block Mainshof. Weniger Mühe hatten 043 094 und 043 100 am 30. Juli 1976 mit dem Gag 75597 Rheine–Emden – Wagen 3, 5, 8, 11 und weitere waren E 037 – in der Nähe von Bernte. im mittleren Bereich aus Holzbohlen bestehende Fußboden – seitlich hatten die Wagen Blechfußböden – vorbildgerecht nachgebildet ist. Ein Leckerbissen zeigt sich bei dem Blick von unten. Hier werden die für die Omm 52 typischen Hohlkastenträger und die Querträger mit den ausgerundeten Anschlüssen perfekt wiedergegeben. Hervorzuheben ist auch, dass Brawa, wie beim Vorbild, die Wagen der frühen Lieferserien mit einer Hik-GBremse ausrüstet, während jüngere Wagen eine KE-G-Bremse bekommen. Allerdings zeigt sich hier bisweilen auch ein montagebedingter Schwachpunkt, da einzelne Wagen vmtl. bei der Fertigung mangelhaft entgratet wurden und daher nicht genau zusammengebaut sind. Auch an der Farbgebung und sauberen Lackierung gibt es nichts auszusetzen. Einziger Schwachpunkt der Modelle sind die Beschriftungen, die zwar sauber gedruckt sind, aber leider zahlreiche kleinere Fehler aufweisen. Sofern es sich hierbei nur um falsche Angaben, die den Gesamteindruck nicht Seitenansicht des auf der Vorseite als Foto gezeigten Omm 52 863 340 im Ablieferungszustand. In der Zeichnung nicht dargestellt sind die 35-tZeichen auf den Puffern. Fotos und Zeichnung SC 30 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 stören, handeln würde, könnte man darüber noch hinwegsehen. Wenn aber die Proportionen der Anschriften nicht stimmen – wie z.B. im EUROP-Zeichen – oder beim Handbremswagen EpocheIII-untypisch das Handbremsgewicht angeschrieben ist sowie darüber hinaus bei zwei Wagen die für verkehrliche Anschriften bis in die 90er-Jahre an allen Wagen anzubringenden mattschwarzen Schreibflächen gänzlich fehlen, ist dies schon ärgerlich. Abschließend sei gesagt, dass alle Anmerkungen sinngemäß auch für das aus je einem Wagen mit Handbremse, einem Wagen nur mit Druckluftbremse und einem Leitungswagen bestehende Epoche-IV-Set gelten. Zwar mag der Preis von annähernd 100 € für die Wagensets auf den ersten Blick hoch erscheinen, ich meine aber, dass das Gebotene diesen Preis allemal rechtfertigt. Bleibt abschließend nur ein kleiner, wohl leicht erfüllbarer Wunsch an Brawa: Ganz viele weitere Varianten, aber bitte diesmal mit korrekten Anschriften. Joachim Reinhard Zahlreiche separat eingesetzte Teile und – erstmals in H0 nachgebildet – Glasscheiben in den Bremserhausfenstern zeichnen den Omm 52 863 516 aus. Wenn jetzt auch die Schreibfläche schwarz wäre … Rechts: Türverschlüsse und KE-G-Bremse des EUROP-Wagens 865 218 Unten: Das Hohlkasten-Untergestell des 864 401 (links), vorbildlich mit Hik-G-Bremse. Rechts der 865 218 mit der KE-G-Bremse. Kurz + knapp • Dreierset offene Güterwagen Omm 52 Art.-Nr. 48600, uvP € 99,90 Baugröße H0 • Wagen 863 516 Hik-Bremse G • Wagen 864 401 mit Bremserbühne und -haus Hik-Bremse G • Wagen 865 218 KE-G-Bremse • Brawa Modellspielwaren Uferstraße 26-28, 73630 Remshalden • Erhältlich im Fachhandel MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 31 Selbstbauanleitung für einfache Mastleuchten Bahnhofsfunzeln Auch wenn die Zubehörhersteller breitgefächerte Sortimente anbieten, gibt es immer wieder Lücken, die sich nur durch kreativen Selbstbau schließen lassen – zum Glück, denn gerade der Selbstbau macht jedem echten Modellbahner Spaß. Torsten Nitz zeigt und erläutert, wie er bedarfsgerechte Wand- und Mastleuchten in der Baugröße N selbst anfertigt. F ür ein Bauprojekt in der Baugröße N suchte ich eine einfache Lampe zum Anbau an verschiedene Gebäude. Ein Blick in die Kataloge der bekannten Hersteller brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. So entstand die Idee mit dem Selbstbau. Miniaturglühlampen waren schnell gefunden (Typ 00901515, Hersteller Barthelme, #720120 bei Conrad, derzeit nicht gelistet). Schwieriger gestaltete sich die Suche nach etwas, das als Lampenschirm passte. Hier kam der Zufall zu Hilfe. Bei einem Baumarktbesuch sah ich „Aderendhülsen mit Kunststoffkragen“, die mir als Schirm geeignet erschienen. Man findet diese Teile in der Elektroabteilung. Eigentlich sind sie ja dazu gedacht, auf die Enden von Kabellitzen aufgesteckt und mittels Spezial32 zange festgepresst zu werden. Dadurch können die Enden beim Festziehen einer Kontaktschraube nicht mehr aufspleißen. Statt die Litzenenden zu verzinnen, verwendet man schon deshalb Aderendhülsen, weil sie bei richtiger Anwendung mehr Sicherheit bieten. Der Lampenbau Von den Aderendhülsen muss jeweils ein Teil der Metallhülse und des Kunststoffkragens entfernt werden. Nach mehreren Versuchen fand ich die geeigneten Proportionen. Ich habe die Hülse mithilfe einer Diamanttrennscheibe ca. 0,5 mm vor dem Kunststoffkragen abgetrennt und anschließend mit einer Schlüsselfeile bis zum Beginn des Kunststoffkragens abgefeilt. Beim Kürzen des Kunststoffkragens half mir eine Rasierklinge. Man sollte darauf achten, dass der Schnitt rechtwinklig zur Hülsenachse geführt wird und die Klinge nicht seitlich abdriftet. Passiert das trotzdem, muss (und kann) mit einer Feile nachgearbeitet werden. In dem so entstandenen Lampenschirm wird nun mit etwas Sekundenoder Zweikomponentenkleber eine Miniaturglühlampe fixiert. Hat der Kleber ausgehärtet, wird ein Anschlussdraht der Glühlampe etwa 1 – 2 mm vom Glaskörper entfernt abgeschnitten und ein Stück Kupferlackdraht angelötet. Da dieser isoliert ist, kann er um den zweiten Anschlussdraht gewickelt oder parallel zu diesem geführt werden. Eine Alternative wäre das Verkleben der beiden vorhandenen Anschlussdrähte mit etwas Sekundenkleber, wobei sich die beiden Drähte nicht berühren dürfen (Kurzschlussgefahr!). Passend zurechtgebogen dienen die Anschlussdrähte zur Befestigung der Lampe, z.B. an einer Gebäudefassade. Der Lampenschirm wird abschließend von außen mit einem Pinsel im gewünschten Farbton lackiert. Damit die verzinnte Hülse als Reflektor fungieren kann, entfällt innen die Farbgebung. Damit ist die Montage der „eigentlichen” Lampe abgeschlossen, denn in dieser Form kann sie bereits als Anbauleuchte verwendet werden. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAU-PRAXIS Zu beachten wäre noch, dass die Miniaturglühlampen nur für Spannungen von 1,5 V ausgelegt sind. Daher muss zwischen Lampe und Spannungsquelle ein Widerstand geschaltet werden. Mastleuchten Auf einfachem Wege lassen sich aus den vorbereiteten Lampen auch Mastleuchten herstellen. Der Mast wird aus Messingdraht entsprechenden Durchmessers angefertigt. Beim Vorbild variieren die Mastdurchmesser im Allgemeinen zwischen zwölf und zwanzig Zentimetern, je nach Masthöhe und Belastung (z.B. durch Freileitungen). Die Mastlänge schwankt zwischen zehn und achtzehn Metern, wobei „reine” Beleuchtungsmasten auch kürzer als zehn Meter sein können. Beim Vorbild ist der Mast oben angeschrägt, damit der Regen abfließen und kein Wasser von oben in den Mast eindringen kann. Im Modell ist das Anschrägen mit einer kleinen Feile schnell zu bewerkstelligen. Bei größeren Mengen von Masten greife ich zum Anschrägen auf eine kleine Bohrmaschine mit Schleifscheibe zurück. Ist der Mast in der Länge zugeschnitten und angeschrägt, wird ein Draht der Glühlampe in einem Winkel von von ca. 135° um den Mast gebogen und dann abgeschnitten. Dabei sollten noch 1 – 1,5 mm vom Drahtende stehenblei- Mastabmessungen Nenngröße Mastdurchmesser H0 1,3 – 2,2 mm TT 1,0 – 1,6 mm N 0,7 – 1,3 mm ben, um die Lampe am Mast anlöten zu können. An den zweiten Draht der Glühlampe wird ein Stück Kupferlackdraht von zehn bis zwanzig Zentimeter Länge angelötet. Sodann wird die Lampe an den Mast gelötet. Dazu habe ich letzteren in einen Maschinenschraubstock gespannt und die Lötstelle (vorbereitend) mit dem Lötkolben verzinnt. Ebenfalls verzinnen sollte man den Draht der Glühlampe. Wurden beide Teile verzinnt, genügt schon ein kurzes Anhalten des heißen Lötkolbens, um eine galvanisch sichere und saubere Lötstelle zu realisieren. Im nächsten Schritt wird ein etwa 10 cm langer Kupferlackdraht an das untere Ende des Mastes gelötet. Der andere Kupferlackdraht (von der Glühlampe kommend) wird nun vorsichtig straff gezogen und mit wenig dünnflüssigem Sekundenkleber (sehr wichtig!) oben und unten am Mast verklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die beiden verzinnten Drähte an der Lampe nicht berühren (Kurzschluss!). Am besten ist es, man hält die beiden Drähte mit einem Tropfen Sekundenkleber auf Abstand. Ist der Rohbau soweit abgeschlossen, folgt die Lackierung. Zuvor sollte aber ein Funktionstest stattfinden (Achtung! Vorwiderstand nicht vergessen!). Ich habe zum Lackieren die Glühlampe abgeklebt und die gesamte Laterne mit einer Spritzpistole holzbraun lackiert. Anschließend erhielt der Lampenschirm einen schwarzen Farbauftrag mit einem Pinsel. Wie die Fotos zeigen, ist es auch optisch ansprechend möglich, die Freileitungsmasten mit Lampen auszurüsten. Entsprechende Isolatoren aus geätztem Messingblech finden sich u.a. bei Weinert. Torsten Nitz/ri Oben: Man benötigt eine Kleinstglühlampe und eine Aderendhülse. Diese wird an beiden Enden gekürzt. Die Lampe klebt man mit Sekundenkleber ein und lackiert abschließend die Außenseite. Rechts: Am Mast wurden Weinert-Isolatoren angebracht. Da der Mast elektrisch leitet, braucht nur ein Lampenanschluss mittels Kupferlackdraht zum Lampenfuß geführt zu werden. Unten: Beide Bilder zeigen am Beispiel der Baugröße N, dass die selbstgebauten Lampen in den Proportionen passen und zu einer stimmungsvoll wirkenden Beleuchtung beitragen. Fotos: Torsten Nitz Vorwiderstandsauswahl Spannung Vorwiderstand 12 V 820 Ohm 14 V 910 Ohm 16 V 1 kOhm 18 V 1,2 kOhm 20 V 1,30 kOhm Hülsenverwendung Aderendhülsen 2 für Nenngröße 1,0 mm N/TT 1,5 mm2 TT/H0 2,5 mm 2 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 H0 33 vo n ü Pre be ise r6 im GEWINNSPIEL 00 G 0,– es Eu amt ro we zu ge rt wi nn en ! D ie Verlagsgruppe Bahn verleiht wieder in 10 Kategorien „Das Goldene Gleis“! Wir zeichnen Hersteller aus, die Sie gewählt haben – eine Anerkennung für besonders gelungene Fahrzeugkonstruktionen, nützliches Zubehör und innovative Technik! Aus den gestesteten und vorgestellten Neuheiten des Jahrgangs 2009 haben wir eine Auswahl getroffen, die Sie auf den nächsten Seiten finden. Tragen Sie einfach je Kategorie die Nummer Ihrer Lieblings-Neuheit in die Felder der Postkarte ein. Alles, was Sie zur Teilnahme tun müssen, ist das fristgerechte Einsenden der ausgefüllten Postkarte an die Verlagsgruppe Bahn. Diese Chance dürfen Sie sich nicht entgehen lassen! Zur Verlosung stehen Preise im Gesamtwert von über 6.000,– EURO! Großes VGB-Gewinnspiel: Das Goldene Gleis Karte einsenden und Preise gewinnen! Der MIBA-Verlag verleiht in Zusammenarbeit mit EisenbahnJournal und Modelleisenbahner auch in diesem Jahr wieder „Das Goldene Gleis“ für herausragende Modelle, Zubehör und Technik. Sie, liebe Leser, wählen aus, welcher Hersteller gewinnen wird! Und unsere Glücksfee ist vielleicht gerade Ihnen hold, wenn einer der drei Hauptgewinne oder einer der 100 Sachpreise ausgelost wird. 3. Preis 2. Preis 1. Preis Einkaufsgutschein Conrad Hier findet der Bastler alles, was er braucht: im dicken Conrad-Katalog. Ob elektronische Bauteile oder Markenartikel aus dem Modellbau – das riesige Angebot hält auch für Sie Interessantes bereit. Machen Sie Ihren nächsten Einkaufsbummel mit diesem Einkaufsgutschein – gestiftet und einzulösen bei Conrad Electronic – im Wert von 1.500,– Euro. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Vier Tage Übernachtung mit Halbpension für zwei Personen im Hotel Grischuna in Filisur/CH Die Schweiz ist immer eine Reise wert. Und für Eisenbahnfans gilt das sogar noch in besonderem Maße. Genießen Sie die herrliche Landschaft vom Zug aus und entspannen Sie ein paar Tage mit Ihrer Begleitperson in herrlicher, alpiner Umgebung. Die Familie Uffer vom Hotel Grischuna stiftete diesen Übernachtungsgutschein im Wert von ca. 1.000,– Euro. Einkaufsgutschein Erfüllen Sie sich Ihre Modellbahnwünsche beim gut sortierten Fachhändler! Dabei hilft der Einkaufsgutschein – gestiftet und einzulösen bei Treffpunkt Schweickhardt, Waiblingen – im Wert von 500,– Euro. Außerdem verlosen wir Sachpreise im Gesamtwert von rund 3.000,– Euro: • 10 Triebfahrzeug-Modelle • 15 Wagen-Modelle • 20 Gebäude-Bausätze • 25 DVDs von RioGrande Die MIBA-Redaktion wünscht allen Einsendern viel Glück! MK 37 A-03: Hobbytrade MaK 1024 A-04: Märklin BR 23 A-05: Fleischmann BR 54.15 A-06: Liliput BR 71.0 A-07: Roco BR 221 A-08: Märklin E 41 A-09: Roco BR 24 A-10: Brawa 74.0 +++ Kategorie B: Triebfahrzeuge Z/N/TT +++ Kategorie B: Triebfahrzeuge Z/N/TT + A-02: Trix Dampftriebwagen DT 8 B-01: Fleischmann Ae 6/6 in N +++ Kategorie C: Triebfahrzeuge 0/1/2 +++ Kategorie C: Triebfahrzeuge 0/1/2 ++ +++ Kategorie A: Triebfahrzeug H0 +++ Kategorie A: Triebfahrzeuge H0 +++ Kategorie A: Triebfahrzeuge H0 +++ Kategorie A: Triebfahrzeuge H0 +++ Kategorie A: Trii 38 A-01: Brawa Preußische S9 C-01: Brekina Klv 20Draisine in G B-02: Hobbytrain Schie-StraBus in N B-03: Kühn BR 103 in TT B-04: Roco BR 44 in TT B-05: Gützold BR 24 in TT C-02: Piko V 60 in G C-03: Märklin E 103 in 1 C-04: J&P Modellbahn VT 70.9 in 0 C-05: Piko VT 98 in G MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 D-03: Rivarossi Rmms 663 D-04: Liliput Einheitsabteilwagen D-05: Fleischmann S 14 D-06: Piko DoppelstockGliederzug D-07: Brawa preußische Abteilwagen D-08: Trix Doppelstock-Probewagen D-09: Post Collection Post4m D-10: Piko Silberlinge +++ Kategorie E: Wagen Z/N/TT +++ Kategorie E: Wagen Z/N/TT +++ Kategorie E: D-02: Makette SNCFGetreidewagen +++ Kategorie F: Wagen 0/1/2 +++ Kategorie F: Wagen 0/1/2 +++ Kategorie F: Wa +++ Kategorie D: Wagen H0 +++ Kategorie D: Wagen H0 +++ Kategorie D: Wagen H0 +++ Kategorie D: Wagen H0 +++ Kategorie D: Wagen H0 +++ Kategorie D: Wag MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 D-01: pmt VT-Beiwagen E-01: Kühn Doppelstockwagen in TT E-02: MB-Manufaktur Rekowagen in TT E-03: Arnold Halberstädter in N E-04: Brawa Reko-Vierachser in N E-05: Tillig Schürzenwagen in TT F-01: Lenz Drehschemelwagen in 0 F-02: LGB RhB-Stahlwagen in G F-03: Lenz Wärmeschutzwagen in 0 F-04: Lenz Gepäckwagen in 0 F-05: Piko Umbauwagen in G 39 G-03: Luft Schweinestall G-04: KoTol maßstäbliche H0Ziegel G-05: Faller Feuerwehr Nürnberg G-06: Auhagen Bekohlungsanlage G-07: Noch gelaserte Brücken G-08: Toppmodell Lokschuppen Honau G-09: Busch Lokschuppen Schönheide G-10: Brekina Bahnbus Magirus 150 LS 12 +++ Kategorie H: Zubehör Z/N/TT +++ Kategorie H: Zubehör Z/N/TT +++ Kategori: G-02: Preiser ländliche Fuhrwerke +++ Kategorie I: H0-Triebfahrzeuge bis 150 Euro +++ Kategorie I: H0-Triebfahrze +++ Kategorie G: Zubehör H0 +++ Kategorie G: Zubehör H0 +++ Kategorie G: Zubehör H0 +++ Kategorie G: Zubehör H0 +++ Kategorie G: Zubehör H0 +++ Kategori 40 G-01: Vampisol Stellwerk Werdohl H-01: DM-Toys Baukran in N H-02: Hornby Fertighäuser in N H-03: Kato aufgeständerte Fahrbahn in N H-04: Lemke Bus O 6600 in N H-05: Auhagen Bahnwärterhaus in N I-01: Trix BR 74 I-02: Märklin BR 185.2 I-03: Bachmann GE-45 ton I-04: Piko BR 101 I-05: Lima BR 152 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 +++ Kategorie J: Technik +++ Kategorie J: Technik +++ Kategorie J: Technik +++ Kategorie J: Technik +++ Kategorie J: Technik +++ Kategorie J: Technik +++ Katego MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 J-01: Dapol Staubsaugerwagen Preisträger 2009 J-02: Wiking funkferngesteuerte Feuerwehr J-03: Railroad&Co TrainController 7 J-04: Uhlenbrock digital gesteuerter Bockkran Schon zum zweiten Mal freute sich Bernd Lenz über das Goldene Gleis in der Kategorie Große Spuren. MIBA-Chefredakteur Martin Knaden gratuliert zur ausgezeichneten Köf II. J-05: Erbert Signale J-06: Roco Büm mit digitalem Türöffner J-07: Veit funktionsfähige Schaku Zum Jubiläum gabs doppelte Freude: Märklins MarketingDirektor Lars Schilling nahm von VGB-Verlagsleiter Thomas Hilge gleich zwei Goldene Gleise für die BR 24 (Triebfahrzeuge bis 150 Euro) und den Turmtriebwagen (Technik) entgegen. J-08: Viessmann MultiplexAnsteuermodul J-09: Rautenhaus RMX-PCZentrale J-10: T4T digital schaltbare Kupplung Auch Fleischmann gewann 2009 gleich zweimal: Für die BR 95 (Triebfahrzeuge H0) und für die bayerischen Personenwagen (Wagen in Z/N/TT) gab es je eine Auszeichnung. Reinhold Ott (links) und Andreas Weiss von der Modelleisenbahn GmbH freuten sich außerdem noch über einen dritten Sieg: Der 62erRheingold von Roco gewann in der Kategorie Wagen H0. 41 Winterliche Zugfahrt – einmal anders Auf der Stelle ... Eine Anlage, die sich dreht, und ein Zug, der mit gleicher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung fährt, obwohl er an ein und derselben Stelle verharrt: Thomas Korzendorfer hat die Herausforderung angenommen, mit einer ungewöhnlich betriebenen, kreisrunden Kleinstanlage für leuchtende Kinderaugen zu sorgen. Hier lüftet er das Geheimnis seiner Weihnachtsanlage. W as ist das Besondere dieser MiniAnlage? Kurz gesagt umfährt der Zug nicht die Landschaft, sondern die kreisrunde Landschaft dreht sich um die eigene Achse, während der Zug auf der Stelle bleibt, obwohl er vor den Augen des Betrachters ja fährt. Wie bekommt man das wohl auf die Reihe? Zunächst verabschiede man sich von der Vorstellung, das Gleis werde für den Strom gebraucht. Als Zweites entferne man den überflüssigen Antrieb aus dem Schienenfahrzeug und installiere an seiner Unterseite einen Magneten, mit dessen Hilfe sich das Fahrzeug ziehen lässt. Damit ist das Prinzip der Drehanlage fast schon klar: Die magnetbestückte Lok des Zuges (Foto unten) wird durch einen zweiten, unterflur auf einer weiteren Grundplatte (unter der Landschaftsplatte) sitzenden 42 Magneten gehalten bzw. angezogen. Die Lok hat somit weder Elektronik noch Motor nötig. Jetzt braucht sich nur noch die Anlage zwischen dem Zug mit der magnetbestückten Lok und der zweiten Platte mit dem Unterflurmagneten zu drehen – und schon ist die Illusion eines fahrenden Zuges perfekt. Der Bau Die beiden kreisrunden Grundplatten bestehen aus drei Millimeter dickem Sperrholz aus dem Baumarkt. Dickeres Holz erwies sich bereits in der Ver- suchsphase als kaum geeignet, weil der Magnet auf der unteren Grundplatte und der Lokmagnet zu weit auseinanderstanden und nicht mehr zuverlässig funktionierten. Der Durchmesser der Montageplatte für Bahn und Landschaft richtet sich nach dem verwendeten Gleis, während für die Platte darunter ein geringerer Durchmesser genügt. Exakt im Mittelpunkt der (oberen) Platte für die Landschaft (Drehplatte) wird ein Loch von 8 mm Durchmesser gebohrt, eine 8-mm-Maschinenschraube durchgeschoben und von unten mit einer Mutter gegengesichert. In die Grundplatte darunter wird (ebenfalls exakt im Mittelpunkt) senkrecht ein Messingrohr mit einem Innendurchmesser von zehn Millimetern eingeklebt. Dieses Rohr soll die 8-mm-Maschinenschraube aus dem oberen Brett aufnehmen und für eine möglichst präzise Zentrierung sorgen. Die 2 mm Unterschied sind notwendig, um kleine Baufehler auszugleichen. Die Auflage für die obere Drehplatte besteht aus drei kleinen Laufrollen aus dem Baumarkt (Preis je Stück 80 Cent). Sie werden in exakt gleicher Höhe zur Grundplatte und im Winkel von je 120 Grad zueinander (vom Mittelpunkt aus gesehen) montiert. Drei Rollen müssen es deshalb sein, weil sich so Ungenau- MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-PRAXIS Winterliche Abenddämmerung am Streckenwärterhäuschen, das sich samt Umgebung langsam in Richtung Güterzug bewegt. igkeiten beim Bau ausgleichen lassen. Der Antrieb der Drehscheibe mit der Landschaft (obere Platte) erfolgt über eine dieser drei Rollen. Als dafür geeignet erwies sich ein 24-Volt-Motor mit Getriebe aus einem ausgedienten LaserDrucker. Wird dieser Motor mit nur 6 V betrieben, ergibt das die richtige (beschauliche) Geschwindigkeit. Die Stromversorgung erfolgt über ein preiswertes Stecker-Netzteil (1 Ampere), das man auf verschiedene Spannungen einstellen kann, oder per gewöhnlichem Modellbahntrafo, um die gewünschte Drehgeschwindigkeit zu regulieren. Rolle statt Achse Zur Weiterleitung des Drehmoments vom Motor über das Getriebe zur Antriebsrolle wird die Achse einer der drei Laufrollen aufgebohrt und anstelle der Originalachse eine Schraube durchgeschoben und mit einem Zahnrad bestückt. Für eine sichere Verbindung sorgt Zweikomponenten-Kleber. Ein Laufrollen-Antrieb ist wesentlich robuster als ein konzentrischer, senkrechter Achsantrieb: Immer wieder versuchten nämlich Ausstellungsbesucher, die sich gemächlich drehende Anlage anzuhalten, um zu sehen, was passiert. Eben nichts! Die Antriebsrolle dreht in diesem Fall einfach durch und nichts bricht, läuft heiß oder geht ganz kaputt. Als letzten Schritt dieses Bauabschnittes klebt man den Schienenkreis so exakt wie möglich konzentrisch auf die obere Platte. Am besten geeignet sind Gleise aus Neusilber, weil sie von einem Magneten nicht angezogen werden. Auch Stahlschrauben dürfen deshalb nicht eingedreht werden. Oben: Auch bei dieser „Kleinstlandschaft mit Kirche“ erwies sich Styropor als leichtes, ausreichend stabiles Geländebaumaterial. Exakter Sitz der Magnete Nun wird der Unterflurmagnet eingebaut. Wer hat, kann den Neodym-Magneten einer ausgedienten Festplatte verwenden. Neodym ist ein außerordentlich stark magnetisches Material. Mithilfe einer kleinen Holztraverse wird der Magnet stabil auf der unteren Platte befestigt. Er muss exakt unter dem Gleis und so knapp wie irgend möglich unter der oberen Drehplatte sitzen, ohne sie freilich zu berühren. Je dichter er am Gleis sitzt, desto sicherer MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Kaum zu glauben, dass sich hier nicht der Zug um die Anlage herum bewegt, sondern die Landschaft im Kreise dreht. Fotos: Thomas Korzendorfer 43 Die unter der Kleinstanlage sitzende Platte (oben) mit Antrieb an einer der Rollen (oben rechts) und an Auslegern montierten Magneten (links). Im Bild rechts die am Wagenboden befestigten Magnete. kann er den Zug festhalten. Alle (denkbaren) Roll- und Reibungswiderstände müssen ausgeschaltet bzw. so niedrig wie möglich gehalten werden. Leichtlauf der Fahrzeuge Das gilt vor allem für die Lok! Kleine, leichte Loks mit wenigen Achsen und eher einfacher Steuerung (am besten aus der Startpackung) sollten wohl bevorzugt werden. Für die hier vorgestellte Anlage wurde furchtlos eine Lok zerlegt, die schon lange keine Anlage mehr gesehen hatte. Motor und Radschleifer wurden entfernt und sämtliche Zahnräder von den Achsen abgezogen. Wenn sie stark hemmen, sollte man sogar die eine oder andere Treiboder Kuppelstange abmontieren, denn absoluter Leichtlauf geht vor Optik! Bei den Waggons genügt es, ganz „normale“ Modelle mit möglichst kurzem Achsstand zu verwenden – wenn sie schön leicht laufen. Große Achsstände führen auf den engen Radien zu unnötigen Laufwiderständen. Sowohl aus der Lok als auch aus den Wagen sollten die eingebauten Zusatzgewichte entnommen werden. Es gibt allerdings auch Fälle, dass Wagen mit Zusatzbeschwerung besser laufen. Was optimal ist, sollten Einzelversuche ergeben. 44 Wenn sich die Anlage leicht und ruckelfrei dreht und der Zug ebenso läuft, können Gegenmagnete im Zug angebracht werden. Für diesen Zweck eignen sich ebenfalls kleine, möglichst sehr starke Neodym-Magnete. Bei der hier vorgestellten Anlage haben sich die Maße 2 x 5 x 6 mm bewährt. Man bekommt sie günstig in einem der Internet-Auktionshäuser oder schlachtet den Antriebsmotor eines defekten CDLaufwerkes aus. In den ankerlosen Motoren (brushless motors) finden sich genügend dieser kleinen Schätzchen. Man kann sie übereinander anordnen und so die Magnetkraft steigern. Nach unserer Abspeck-Kur enthalten manche Loks (je nach Bauart) trotzdem noch Bauteile aus magnetisch leitendem Material im Bodenbereich, manche jedoch nicht. Der jeweiligen Entscheidung muss eineTest vorausgehen: Die Lok ist aufs Gleis zu stellen, über den Unterflur-Magneten zu schieben und festzustellen, ob die Lok angezogen wird. Wird sie nicht angezogen, kann man sich den „besten Platz“ für die Installation der Gegenmagnete im Zug aussuchen. Das kann durchaus der erste Wagen und damit eine recht platzgünstige Position sein. Wird die Lok allerdings angezogen, weil die Bodengruppe aus magnetisch leitendem Material besteht, muss versucht werden, die Gegenmagnete an der Lok anzubringen, um diesen Effekt zu verstärken. Das ist aus Platzmangel bisweilen nicht so einfach wie in einem der Wagen. Letztendlich hilft wieder nur ein Versuchen und Probieren, was geht und was weniger gut funktioniert. Zum Einkleben leistet erneut Zweikomponenten-Kleber beste Dienste. Die Magnete sollten so tief wie möglich an den Fahrwerken befestigt werden. Vor der ersten Probefahrt müssen noch alle Schienenstöße mit feinstem Schleifpapier sorgfältig abgezogen werden, denn hier ruckelt der Zug gern, auch an feinsten Unebenheiten. Das Gelände Wenn technisch alles zu vollster Zufriedenheit funktioniert, geht es an die Landschaftsgestaltung: Mehrere Styroporplatten werden schichtweise auf die Grundplatte geklebt und per Cutter grob in Form gebracht, zunehmend verfeinert und mit selbst hergestelltem Pappmaschee verkleidet. Für den Schneeüberzug kam einfache, schneeweiße Binderfarbe aus dem Baumarkt (mit der man sonst die Raufasertapeten in der Wohnung streicht) zum Einsatz. Thomas Korzendorfer MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 A ls ich das erste CAN-Modul entwi- tricks“ befragt. Da ich dieses Thema bis blemen. Mit dem Diodentrick kann man ckelte, hätte ich nie damit gerech- dahin selbst nicht kannte, folgte ich der die Kontaktschwierigkeiten umgehen. net, dass sich das CAN-Projekt zu ei- Anregung mit großem Interesse. Die Hier wird der zur Meldung aufgetrennnem großen Projekt entwickeln würde. ganze Geschichte hängt von der Art der te Gleisabschnitt über eine Diode mit Viele MIBA-Leser setzen mittlerweile Rückmeldung bei Mittelleitergleisen ab. einer Hälfte der digitalen Spannung die Module ein. Und im Laufe der Zeit Die einfachste Möglichkeit besteht dar- versorgt. Das Fahrzeug wird wieder haben mich viele Anregungen und Vor- in, das Gleis auf einer Seite durch Ein- von beiden Schienen aus mit Spannung schläge zur funktionalen versorgt. Erweiterung der verDen modernen Decoschiedenen Module erdern reicht die halbe reicht, wofür ich mich Spannung aus, um weihier auch einmal bedanterzufahren. Bei einigen ken möchte. Decodertypen ist es soAllerdings habe ich gar möglich, das Fahrauch gelernt, das jeder zeug ohne EinschränModellbahner individuelkung zu steuern. Allerle Wünsche hat. Leider dings entsteht durch lassen sich nicht alle Anwendung des DiodenWünsche auf nur einer tricks an den MeldekonPlatine verwirklichen. Eitakten ein erhöhter Vernige Anregungen ließen drahtungsaufwand. Um sich schnell durch eine diesen zu umgehen, ist einfache Erweiterung der eine kleine AdapterplatiSoftware umsetne entstanden. zen, andere wieDiese kleine Praktische Erweiterungen für CAN-Bus-Module derum wurden Platine wird einmir fertig zur Verfach an die Einfügung gestellt. gänge des ReporIn diesem Artiters angesteckt kel möchte ich und schon ist der Die positive Resonanz auf die bisher vorgestellten CAN-Module auch einige Anre„Diodentrick“ gungen von MIverschaltet. So beflügelte Thorsten Mumm dazu, seine Module mit praktischen BA-Lesern vorkann auf einfache Erweiterungen zu ergänzen. Einige von den Erweiterungen, die stellen. Die Liste Weise der Gleisder Wünsche und zum Teil von Anwendern kommen, stellt er den Interessierten vor. Reporter an speIdeen für weitere zielle Aufgaben Module ist lang und kann nur Schritt sägen des Schienenprofils in Abschnitte angepasst werden. Ausführliche Inforfür Schritt verwirklicht werden. einzuteilen. In den Bereichen der Mel- mationen zum Diodentrick findet man deabschnitte besteht nur noch eine ein- auch im Internet auf der Seite von Friseitige Masseverbindung der Fahrzeu- del Weber (www.moba-tipps.de). Zubehör zum GleisReporter ge zum Gleis. Die Rückmeldung beruht Aus Platzgründen sind nur 1-AmDas Modul, welches das größte Interes- darauf, die Fahrzeugachsen als Schal- pere-Dioden vorgesehen, 3-A-Dioden se hervorgerufen hat, ist der GleisRe- ter zu benutzen. Durch Einfahren in sollten zumindest stehend zu montieporter. Hier kamen Mails mit Ideen und den Bereich wird die abgetrennte Seite ren sein. Zum Schutz ist noch eine SiFragen von Betreibern der verschiede- über die Achsen mit Spannung versorgt cherung integriert. Der Mittelanschluss nen Digitalsysteme und Spurweiten. und erzeugt die Belegtmeldung. der Platine ist mit der braunen AnVon Mittelleiterfahrern wurde ich am Dies führt vor allem bei kleinen Fahr- schlussklemme der Zentrale bzw. des meisten zur Anwendung des „Dioden- zeugen immer wieder zu Kontaktpro- Gleises zu verbinden. Wer CAN, der kann Der GleisReporter überwacht mit einer angesteckten Diodenplatine und mithilfe des Diodentricks Gleisabschnitte. 46 Die einfache Lichtschrankentechnik lässt sich gut zum Überwachen von verdeckten Gleisabschnitten einsetzen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 DIGITALTECHNIK Modul für Lichtschranken Weil das „Zersägen“ sprich Auftrennen der Gleise nicht jedermanns Sache ist, war ich auch auf der Suche nach einer anderen Lösung der Besetztmeldung. Dabei stieß ich auf IR-Lichtschranken. Klar, das ist nun kein besonderes Novum, denn vor vielen Jahren hatte ich mit einer Glühlampe und einem Fototransistor bei meiner alten M-Gleisanlage einen Grenzmelder realisiert. Die Idee ist aber irgendwie aus der Mode gekommen. Mit fertigen Bauteilen für Sender und Empfänger und im Zusammenspiel mit einem Microkontroller ist das Ganze eine einfache Sache. Gesagt getan, so entstand auch hierfür ein kleiner Platinensatz. Die entstandene Platine lässt sich wie gehabt an den GleisReporter anschließen. Jedoch benötigt die Zusatzplatine eine eigene Stromversorgung. Zur Verbesserung der Meldesicherheit sind die Köpfe der Reflexlichtschranke gegen Fremdlicht mit dicker schwarzer Farbe abzudecken. Die Zusatzplatine lässt sich auch zusammen mit anderen dreipoligen Sensoren nutzen. So können Hallsensoren ebenso gut als Melder an den GleisReporter angeschlossen werden. Gefragt wurde auch nach der Überwachung in unterschiedlichen Stromkreisen an ein und demselben GleisRe- Links: Diodenplatine als Ergänzung zum GleisReporter-CANBus-Modul. Unten: Treiberplatine als Ergänzumg zum Gleismonitor-CAN-Modul. porter. Dies ist bei der CS2 für die Rückmeldung durch die geforderte Massetrennung ein sehr aktuelles Thema. Eine solche Nach- bzw. Umrüstung ist aber bei bestehenden Anlagen ein Unterfangen mit einem nicht unerheblichen Aufwand. So lag es nahe, für den GleisReporter eine kleine Platine mit Optokopplern zu entwerfen, der alle 16 Eingänge galvanisch trennt. Jeder Eingang besitzt einen eigenen Optokoppler, sodass jeder Eingang zwei Anschlüsse erhält und einen individuellen Stromkreis erfassen kann. Die Vorwiderstände zu den Optokopplern sitzen bei dieser Platine als SMD-Bauteil auf der Unterseite. Über die Größe des Widerstandswertes können Empfindlichkeit und Spannungsbereich eingestellt werden. Die Zweileiterfraktion hatte ihre besonderen Wünsche, angeführt von einem Adapter als Stromsensor mit verschiedenen Extras. Hier darf ich nun eine Entwicklung eines Anwenders der GleisReporter vorstellen, wofür ich mich auf diesem Weg noch einmal bedanken möchte. Der StromSniffer Die Funktion entspricht dem gängigen Aufbau aller Gleisbesetztmelder, die als Stromsensoren arbeiten. Um einen Struktur eines möglichen Bedien- und Steuerungskonzeptes mit Gleisbildstellwerk, PC und den Komponenten für den CAN-Bus. Illustrationen: Peter Schlacher MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 47 Spannungsabfall bei Belegung des AbDer kleine Adapter muss die doppelte ters an einer oder mehr beliebigen Stelschnitts mit einem Verbraucher zu er- Anzahl von Widerständen gegenüber len im Bus wider. halten, werden jeweils zwei in Reihe der GleisMonitor-Platine aufnehmen. geschaltete Leistungsdioden antiparal- In diesem Fall können die Widerstände Einstellungen am GleisReporter lel geschaltet. An diesen fallen rund 1,4 auf dem GleisMonitor entfallen und Da nur sieben der acht vorhandenen Volt der Gleisspannung ab. Dieser durch Drahtbrücken ersetzt werden. DIP-Schalter für die AdresseinSpannungsabfall wird dazu bestellung benötigt werden, bekam nutzt, einen Optokoppler zu der achte Schalter eine besondeschalten, der die Belegtmeldung re Aufgabe. Wird der Schalter an den Reporter weiterreicht. geschlossen, meldet der GleisReEin größeres Problem entwiporter automatisch im 260-Milckelte sich bei der Platinengelisekunden-Takt den ersten staltung. Um die vorgegebene Gleiskontakt im Wechsel belegt. Platinenbreite wegen der AnDer Rückmeldemonitor eines steckbarkeit an den GleisReporSteuerungsprogramms zeigt im ter einzuhalten, mussten die Takt den entsprechenden EinLeistungsdioden stehend eingegang, abhängig von der dort verplant werden. wendeten Verzögerungszeit, beNatürlich kann man auch für setzt oder frei. jeden Optokoppler zwei Eingän- Erster Testaufbau einer Ansteckplatine für ein CAN-Modul Diese Funktion ist zur testweige vorsehen. Hier waren die sen Inbetriebnahme eines Systems geWünsche der Modellbahnkollegen sehr Das Salz in der Suppe … dacht. So kann man schon am „grünen unterschiedlich. Doch kann jeder eine individuelle Lösung anstreben. Nur … ist natürlich der SternPunkt für den Tisch“ auch ohne Gleise oder andere passt es dann mit den Schraubklem- CAN-Bus. Er sorgt für die große Frei- Kontaktgeber prüfen, ob das System men nicht mehr auf die Breite eines heit und Möglichkeiten, die das System arbeitet, die Verkabelung des Busses bietet, um es freizügig unter der Anlage steht und der GleisReporter im SteueGleisReporters als Ansteckmodul. zu installieren. Er dient dem Aufteilen rungsprogramm richtig angelegt wurdes CAN-Busses in verschiedene Strän- de. Diese Funktion ist nur ein AbfallModule für die Überwachung ge, sodass zu jedem Anlagenteil eine produkt der Entwicklung, aber sie hat Neben den vier verschiedenen Zusatz- eigene Stichleitung abzweigen kann. sich schon als sehr hilfreich erwiesen. modulen für den GleisReporter gab es Erst mit der passenden Software in Die Testfunktion darf allerdings nicht auch zu anderen CAN-Bus-Modulen den Mikrocontrollern der CANbeim Einschalten des Systems aktiv Anregungen. Im Zusammenhang mit Module lässt sich die sein. So darf der DIP-Schalter erst der Visualisierung der Rückmeldungen e r g ä n nach dem Beenden des Scans des kamen Vorschläge zum GleisMonitor. CAN-Busses durch die PC-SchnitHier galt das Anliegen der Erhöte betätigt werden. Dieser Gimhung der Ausgangsleistung, mick funktioniert auch an eium mehr als nur eine LED ner CS/ECoS. Auch hier gilt, anschließen zu können. So die Funktion erst nach dem entstand ein kleines TreiberBooten der Zentrale zu akmodul, das es in der Zwitivieren. schenzeit schon in der zweiDer GleisReporter bietet ten, überarbeiteten Version die Möglichkeit einer Art CV-ProErweitegibt. Neben den erforderlichen grammierung, um das Meldeverhalten rung mit Leistungs- bedarfsgerecht anzupassen. Folgende Treibern ist nun auch Platz für treibern für den Gleismonitor Vorwiderstände vorhanden. Werdrei Eigenschaften können beeinflusst den diese beim Betrieb von Relais werden: oder Weichen nicht benötigt, kann al- zende Hardware in Form der beschrie- r %JF;FJUCJTEFS&JOHBOHBMTHÛMUJH ternativ über ein zusätzliches Lötpad benen Erweiterungen nutzen. Der erkannt werden soll. GleisMonitor ist durch eine entspre- r %JF;FJUCJTEFS&JOHBOHXJFEFSBMT eine Lötbrücke geschaffen werden. Die Gleisbesetztanzeige sollte auch chende Codierung in der Lage, sich auf frei erkannt werden soll. durch eine Freimeldung mit einer grü- die Telegramme der GleisReporter, die r %JF4JHOBMSJDIUVOHBVGEJFBVTHFXFS nen LED ergänzt werden. Da in diesem der PC-Schnitte (CAN-Bus-Interface) tet werden soll. besonderen Fall auch immer nur eine berichten, einzustellen. Aktivieren kann So ist für jeden Eingang eine individuLED vom Controller des CAN-Moduls man die Funktion auf den Modulen wie elle Einstellung zum Entprellen des angesteuert werden muss, reicht die bei den GleisReportern mit einer klei- Kontaktes möglich. Da bei der Sensornen Lötbrücke links neben dem Micro- Platine, abhängig vom Sensor, nicht Leistung des Controllers aus. prozessor. Eine weitergehende Para- immer auf die Flanke von 1 auf 0 ausmetrierung des GleisMonitors mit „CV- gewertet werden muss, ist auch die SiMehr Informationen zum CAN-Projekt: Werten“ ist nicht vorgesehen. Der gnalrichtung einstellbar. http://www.zvonis-bahn.de/data/BedieGleisMonitor spiegelt „nur“ die EingänDas Einstellen der CV-Werte kann nungsanleitung_CAN_Module.pdf ge des ihm zugeordneten GleisRepor- aber nur mit einem PC über eine PC48 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Schnitte erfolgen. Am Windows-PC kann dazu das Hyperterminal genutzt werden. Einen praktikablen Weg, die zur Programmierung benötigten Dateneingabe an der CS oder ECoS zu erzeugen, habe ich noch nicht gefunden. Da aber in jedem GleisReporter eine Grundeinstellung abgelegt ist, muss dies auch nicht durchgeführt werden. Homepage heruntergeladen werden. Dort wird das Prinzip ausführlich an Beispielen erklärt. PC-Schnitte goes USB Mittlerweile spricht die PC-Schnitte auch USB. Dazu bekam sie lediglich am RS232-Anschluss einen speziellen Chip, der die Daten auf USB umsetzt und sich Einstellen per Hyperterminal Im Gleisreporter sind praxisorientierte Standardwerte gespeichert. Sollten diese im Einzelfall nicht passen, kann man die Werte an die eigenen Bedürfnisse anpassen und einen recht großen Einfluss auf das Verhalten des Eingangs ausüben. Das Setzen der Werte ist ganz einfach. Nach dem Starten eines Terminalprogramms (Bestandteil der WindowsBetriebssysteme) wird der Programmiermodus durch Eingabe eines „p“ und der Entertaste gestartet. Dann erscheint ein Text auf dem Monitor, was alles eingegeben werden soll. Dazu gehören die Nummern des Moduls und des Pins für den Eingang, für den die Werte bestimmt sind. Danach folgt die Ein- und Ausschaltzeit sowie die gewünschte Signalrichtung. Eine ausführliche Beschreibung würde den Rahmen des Artikels sprengen. Eine umfangreiche Dokumentation kann auf der S.48 unten genannten MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 getestet worden. Dazu gehört neben ModellStellwerk 6.4, älteren WinDigiPet-Versionen und Railware auch der TrainController. Beim TrainController muss lediglich beachtet werden, dass für jedes der 31 möglichen Module mindestens ein Kontakt angelegt werden muss. Am besten macht man dies in einem Strang in einem eigenen Fenster. In Railware ist das Einrichten des Rückmeldesystems einfach, denn für das HSI sind lediglich insgesamt 31 Module anzulegen. Auf welche Stränge die 31 Module aufgeteilt werden, ist egal – Hauptsache, es sind 31 Module angelegt. Kleine Ausschau als USB-Serial Port (COM x) anmeldet. Da es sich hier um eine Industrielösung handelt, wird es auch auf absehbare Zeit immer einen passenden Treiber für wirklich jedes Betriebssystem geben. Schließt man den GleisReporter an den CAN-Bus der CS2 an, werden die vom GleisReporter im CAN veröffentlichten Belegtmeldungen von der CS2 aufgenommen und in das Netzwerk gespielt, wo dann entsprechende Steuerungsprogramme diese Daten auswerten können. Im Übrigen ist die PC-Schnitte von Anwendern auch mit weiteren Programmen im HSI-Modus erfolgreich Wie eingangs erwähnt, wächst das Projekt CAN-Bus. Geplant ist ein sogenannter BlockSpion mit dem dazu gehörenden BlockMonitor. Aufgabe und Funktion werden vorgestellt, sobald die Module die erste Testphase hinter sich haben. Außerdem steht noch ein Booster auf meiner Wunschliste. Zu gegebener Zeit mehr dazu. Thorsten Mumm [email protected] Wer Interesse an den Eagel-Dateien zu den Modulen und den Adaptern hat, möge sich bitte per Mail melden. Platinen- und Bestückungspläne stehen auch als PDF-Dateien zur Verfügung. E-Mail: [email protected] 49 Gestaltung einer winterlichen Schauanlage Die jungen Wilden im Schnee (2) Für das Modellbahnteam Osnabrück waren die Abschlussarbeiten an der winterlichen Schauanlage eine große Herausforderung; schließlich sollte die Winterlandschaft einschließlich der Spuren im Schnee stimmig sein. Zwar hat der Bau einer Anlage mit einem winterlichen Thema auch ein paar Vorteile, weil der Untergrund und das Schottern nicht die aufwendige Behandlung benötigen wie sonst. Doch die Jugendgruppe des Modellbahnteams Osnabrück hatte sich entschlossen, neben Schnee auf der Anlage einige Gewässerflächen nachzubilden und sich an der Gestaltung eines gefrorenen Wasserfalls zu versuchen. D ie Anlagenidee war, den Wasserfall durch eine steile Felspartie zu rechtfertigen, hinter der sich der Schattenbahnhof verbergen lässt. Oberhalb des Falles sollte der dazugehörige See und unterhalb des Falles das Strudelbecken nebst anschließendem Bachlauf zu einem zugefrorenen See auf der vorderen Anlagenspitze platziert werden, um mit einer Terrasse und Schlittschuhläufern eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Zusätzlich würde der See eine gute Möglichkeit bieten das Gelände flach zu halten, um den 50 Blick über das Bahngelände auf die Felspartie schweifen zu lassen. Kufenspuren auf Glas Der vordere See entstand aus einer dünnen Glasscheibe, die unten mit seidenmattem, schwarzem Lack eingefärbt wurde. Die Schwärzung ergibt eine Tiefenwirkung und erspart die Gestaltung des Seegrundes. Oben wird die Scheibe mit glänzendem Klarlack mehrfach bestrichen. In den frischen Klarlack kann entweder das feine Glit- zerpuder von Faller oder feiner Gipsstaub eingebracht werden, um eine kristallene Oberfläche zu erzielen. Die Scheibe wird nun auf Silikon gelagert, um bei späteren Transportbewegungen ein Zerspringen zu vermeiden. Das Seeufer wird mit Puren oder Gips auf der Glasscheibe modelliert. Nach dem Abschluss dieser Arbeit wurden mit einem scharfkantigen Schraubendreher und einer stabilen Nadel Kufenspuren der Eisläufer eingeritzt. Hierbei sind eventuell vorgesehene Überbauungen der Eisfläche zu beachMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-ANLAGE Die Gestaltung der zugefrorenen Seefläche und des bunten Treibens darauf forderte die ganze Gestaltungskraft des jungen Teams: So mussten die Spuren der Schlittschuhe authentisch wirkend und dennoch gut wahrnehmbar eingeritzt werden. Dazu diente ein angespitzer Schraubendreher. Auch der Auftrag des Schnees auf dem Eis wirkt gelungen, weil er wie in der Natur uneinheitlich vorgenommen wurde. ten. So wurde in unserem Fall eine Holzterrasse über das Seeufer aufs Eis hinaus aufgestellt. Auf der Terrasse haben sich Zuschauer mit einem heißen Getränk versammelt und schauen dem Treiben auf der Eisfläche zu. Die Eigenbauterrasse entstand aus Holzprofilen. Eine Lichterkette, die sich im Dunkeln auf der Eisfläche spiegelt, sorgt zusätzlich für eine winterliche Atmosphäre. Es ruht die Mühle Der Bachlauf entstand in üblicher Flussbettgestaltung aus Gießharz. Als zusätzlicher Hingucker ist eine Wassermühle eingebaut worden, selbstverständlich auch in zugefrorenem Zustand. Die Mühle selber stammt von Faller, das Wehr ist Teil des Busch-Bausatzes. Das ausgehärtete Gießharz des Baches wurde mehrfach mit Facettenlack überstrichen. Der Lack ist klar und bildet beim Austrocknen feine Risse. So ist eine nicht ganz durchgefrorene bzw. wieder aufgerissene Eisfläche darstellbar. Nach Austrocknen des Lackes wurde dieser mit feinem Gipsstaub berieben, um die Risse besser herauszustellen. Auf die gleiche Art und Weise entstand auch der See oberhalb des Wasserfalles. Der Weg bis zum eingefrorenen Wasserfall war ein langer. Zuerst wurde die Form festgelegt: Er sollte zunächst auf einen Felsvorsprung stürzen und dann über diesen hinweg auf einer weiteren Wegstrecke sich in den Bach ergießen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Eine von unten schwarz eingefärbte Glasscheibe bildet die Basis für den zugefrorenen See am Bahnhof. Sie wurde wegen möglicher Bruchgefahr auf Silikon gelagert. Der obere Bergsee im vorbereiteten Zustand: Die Uferböschung besteht aus Sand und kleinen Steinen. Der Untergrund ist schwarz eingefärbt und wurde mit mehreren Schichten Gießharz gefüllt. Den Abschluss bildet eine Schicht Facettenlack. 51 Stellprobe in der vorbereiteten Landschaft: Damit Mühlengebäude und Wehr stimmig passen, wurde das Gelände exakt ausgeschnitten und die Passgenauigkeit des Wasserrades ausprobiert. Zur Gestaltung des Bachbettes dienten Sand und kleine Steinchen. Sie wurden eingestreut und fixiert. Das zwischenzeitlich eingefärbte Sprudelbecken erhielt seinen Platz und wurde befestigt. Der Einbau des Wehres und das endgültige Positionieren der Mühle bilden den Abschluss, dem noch die Gestaltung des Wassers mit Gießharz und glasklarem Gel in mehreren dünnen Schichten folgte. Unten: Über dem fertig modellierten und gestalteten, eingefroren dargestellten Wasserfall kann die Brücke eingesetzt werden. Oben: Bachlauf, Mühle und Sprudelbecken sind fertig gestaltet und in das winterliche Umfeld eingepasst. Der Wasserfall besteht zunächst aus mehreren Teilen hellblauen Styrodurs, die exakt in die vorhandene Felsmulde eingepasst wurden. 52 Die Passteile erhielten nun mehrere dünne Aufträge Acrylgel aus dem Künstlerbedarf, die zunächst per Pinsel und später auch mit einem Spatel aufgetragen und gestaltet wurden. Mit einem Gel, das kleine Fasern enthält, konnten die Eiskristalle des gefrorenen Wasserfalls bestens nachgebildet werden. Es wurde im Wechsel mit dem volumenbildenden, glasklaren Gel aufgetragen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 So ergaben sich zwei Teile, die sich beim Bau leichter handhaben ließen und die dann erst vor Ort zusammengefügt werden sollten. Zudem verläuft unmittelbar vor dem Wasserfall eine Bogenbrücke für die im Teil 1 erwähnte Stichstrecke. Das Team hat auf der Suche nach einem gut formbaren und lange modellierbaren Wasserimitat mit vielen verschiedenen Materialien experimentiert. Letztlich musste das Imitat auch so zu behandeln sein, dass es überzeugend einen eisigen Eindruck erzielte. Als Unterbau für den Wasserfall wurden zwei Styroform-Streifen gewählt. Der Vorteil ist die hellblaue Färbung, die auch nach der Gestaltung durch die Vereisung schimmert und somit dem Modell einen besonders intensiv vereisten Eindruck verleiht. Die weiteren Materialien wurden im Künstlerbedarf gefunden. Es handelt sich um Acryl-Gel. Es ist ein glasklar aushärtendes Gel mit der Konsistenz von Nivea-Hautcreme. Ein weiteres Acryl-Gel ist mit Kunststofffasern versetzt, die im getrockneten Zustand sehr gut die Struktur von Eiskristallen wiedergeben. Beide Modellier-Gele lassen sich mit einem Spachtel gut auftragen. Die ersten vier Schichten wurden mit dem glasklaren Gel aufgestrichen, um die richtige Dicke in den Wasserfall zu bringen bzw. dessen Form zu modellieren. Das Gel wird Schicht für Schicht aufgespachtelt und danach mit einem Pinsel an einigen Stellen geglättet. Die Schichten sollten nicht dicker als 2 mm gewählt werden, da sonst das Material nicht klar aushärtet. Erst die fünfte Schicht wird mit dem Fasergel gespachtelt. Das Fasergel kommt nur selten zum Einsatz, da es in größeren Mengen unrealistisch wirkt. Mit einem feinen Modellierspachtel kann man in Fließrichtung des Wasserfalls durch das Gel fahren und die Fasern ausrichten. Kleine Erhebungen imitieren Steinbrocken im Bach. Nach dem Trocknen werden wieder einige Schichten des glasklaren Gels aufgetragen. Diese Prozedur wiederholt man so oft, bis die richtige Dicke erreicht ist. Den Abschluss bildet eine Schicht Fasergel. Die beiden Teile des Wasserfalles werden nun mit Azubin in ihre Position geklebt. Jetzt kann man sich an die Verspachtelung der Übergänge zwischen See und Wasserfall sowie Wasserfall und Strudelbecken machen. Dazu wird das Fasergel benutzt. Auf dem StrudelMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Die Szenerie mit Mühle und Wasserfall bildet eines der Highlights der kleinen, winterlichen Vorführanlage. Während im Tal der turnusmäßige Personenzug aus der Stadt eintrifft, ist der Pendelzug mit den skibegeisterten Wintersportlern am erhöhten Haltepunkt eingetroffen. Der rote Brummer bringt regelmäßig die Wintersportler ins Skigebiet und auf die Pisten. Die Brücke überm Wasserfall konnte erst nach dessen Gestaltung eingebaut werden. 53 Am Beispiel des Holzverlade-Unterstandes wird deutlich, wie wichtig es ist, die Schneespuren unter Gebäuden oder Dachüberständen authentisch darzustellen. becken bildet sich ein großer Eisberg durch weiter nachfließendes Wasser. Dieser Eisberg wird ebenfalls mit dem Fasergel modelliert. Abschließend kann bei Bedarf die Oberfläche mit einem Bastelmesser etwas geglättet werden und zu guter Letzt mehrfach mit hochglänzendem Klarlack gestrichen werden. Dabei darf auch unbeschadet etwas Klarlack auf den benachbarten Fels gelangen, um Spritzwasser darzustellen. Erst wenn der Wasserfall fertiggestellt ist, kann mit dem Einbau der Bogenbrücke im Vordergrund begonnen werden. Sie entstand aus einem FallerBausatz, der links und rechts eingekürzt wurde. Mit einigen Polystyrol-Streifen und einer farblichen Behandlung konnte diesem „Dinosaurierbausatz“ noch ein gutes optisches Ergebnis entlockt werden. Rund um die Brücke wurden drei Scheinwerfer postiert, die den Wasserfall im Dunkeln anstrahlen und somit die eisige Oberfläche hervorragend illuminieren. Schnee „drübberstreuen“ Auf die gespachtelten und geschliffenen Gipsflächen kam eine Mischung aus gemahlenem, altem und frischem Gips, beides versetzt mit etwas Glitzerpuder aus dem Zubehörbedarf. Das Ganze wurde abschließenden fixiert. Bäume und Felsen mussten im richtigen – und nicht zu übertriebenem – Maße eingeschneit werden. Dies erfolgte mittels eines Haushaltssiebes. Die vertikale Bestreuung verstärkt die Konturen der Felsen und lässt sie damit richtig hervortreten. 54 Kommen wir nun zur weißen Pracht. Bevor die erste Flocke fiel, mussten die Gebäude in der Werkstatt gebaut werden. Während dieser Bauphase gibt es bereits Stellen, die umgehend zu beschneien sind, bevor der Weiterbau weitergeht. Das sind z.B. diverse Vorsprünge, Ecken und kleine Schutzdächer. Hier reicht zumeist schon ein wenig weiße Farbe. Wenn die Farbe noch frisch ist, wird ein wenig Glitzerpuder aus dem Faller-Winterset eingedrückt. Bei versteckteren Gebäudeteilen reicht das Glitzerpuder, welches in frischen Klarlack gedrückt wird, völlig aus, um eine nur leichte Vereisung darzustellen. Bei allen diesen Vorgängen sind eventuelle Wärmequellen zu beachten. Oberhalb von Wandlampen, Schornsteinen und schlecht isolierten Fenstern ist mit Vereisung und Schnee wesentlich sparsamer umzugehen. Die Beschneiung des Daches erfolgt erst, wenn das Gebäude auf der Anlage eingebaut ist. Der Untergrund ist, soweit möglich, mit Gips modelliert. Jeder Schneehaufen, jede Schneewehe und jede Schneefläche hat einen Kern aus normalem Modellgips. Bereits vor Beginn der Arbeiten sollte man sich darüber völlig klar werden, wo Bäume stehen und wo Lichtungen, Wege und Straßen verlaufen und in welchem Grad diese geräumt MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 werden. Man trage also eine dünne Gipsschicht auf und lasse sie kurz anziehen. Mit einem feinem Spachtel oder Beitel können nun Wege in den Schnee „geschaufelt“ werden. Nicht vergessen: Schnee, der an einem Ort entfernt wurde, muss irgendwo anders liegen. Also gehört zu jeder geräumten Stelle auch ein entsprechender Schneehaufen. Auf Stellen, wo die Oberfläche sichtbar bleiben soll (Straße, Bahnsteig, Überdächer an Gebäuden usw.), sollte kein Gips aufgetragen, sondern direkt die entsprechenden Formen angelegt werden. Auf dem Bahnsteig wurden also Stück für Stück die zusammengeschobenen Schneemassen angehäuft. Auf den Dächern hat man die Schneedecken entsprechend aufgetragen. Bei der Darstellung abgegangener Schneebretter sollte man nicht vergessen, den Schnee unten anzuhäufen. Die geschlossenen Schneedecken auf allen anderen Anlagenteilen sind ebenfalls aufgespachtelt, mehrfach mit Wasser besprüht und mit einem breiten Pinsel glatt gestrichen worden. Für die Loipen kam eine selbstgebaute Schablone zum Einsatz, die durch den Schnee gezogen wurde. Hier ist eine ruhige Hand gefragt. Kleine Schlenker werden später durch Skiläufer verdeckt. Auf den Felsen entstanden an einigen vorstehenden Stellen kleine Gipspolster, das meiste ist jedoch später durch Pulverschnee beschneit worden. In den Bereichen, wo Nadelbäume stehen oder Buschwerk aus dem Schnee heraussteht, wurde die Schneedicke entsprechend reduziert. Als Buschwerk kam das naturbelassene Seemoos von MZZ zum Einsatz. Es muss zunächst mit brauner Sprühfarbe behandelt werden. Da es aber bei Kontakt mit Wasser sofort wieder grün wird, sollte man es erst zum Ende der Arbeiten „pflanzen“ (Versuche mit ebenfalls braun gespritztem Islandmoos ergaben, dass Seemoos die bessere Wahl ist). Nadelbäume wurden sofort eingeklebt. Neben den bereits eingeschneiten Varianten von Busch kamen auch grüne Bäume zum Einsatz, die noch beschneit werden mussten. Das Ergebnis ist durchaus vergleichbar. Da die Winterbäume von Busch aber kaum teurer sind als die grünen Tannen, kann man auch auf Fertigprodukte zurückgreifen. Die Hochstammfichten kommen von ModelScene und sind mit Pulverschnee behandelt worden. Im oberen Bereich der Stichstrecke ist der Gleiskörper komplett eingeMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Wie in der Realität türmt sich der weggeräumte Schnee in großen und kleinen Brocken in der Bahnsteigmitte. Rund um den Feuerkorb ist der Schnee ob der Glut getaut. Zunächst modelliert man die Schneehaufen mit Gips grob vor, um sie anschließend mit Gipsmehl zu bestäuben. Man fügt auch einige gröbere, quasi zusammengeklumpte Brocken in den Auftrag ein, um die Authentizität zu erhöhen. Die Gebäude wurden auf dem Basteltisch vorbereitet, d.h. auch mit Schneeauflage gestaltet. Wärmere oder geschützte Bereiche blieben natürlich schneeund eisfrei. 55 Geräumte Fußwege und Loipen mit ihren Fahrspuren erfordern eine ruhige Hand, wenn sie in den Gips eingearbeitet werden sollen. Geraten diese Partien zu unregelmäßig, kann man die misslungenen Stellen durch Fußgänger- oder Skiläuferfiguren etwas tarnen. Allerlei Szenen spielen sich im Skigebiet ab. – Ein stürzender Wintersportler ist ebenso authentisch wie die Pause am Rande der Loipe. Fotos: HM (12), MBT (15) Eine weitere Herausforderung war die Nachbildung des richtigen Räumzustandes der Straßen. 56 schneit. Dazu wurde das Gleis bis ca. 3 mm oberhalb der Schienenoberkante mit Gips bedeckt und mit einer Schablone wieder vom Schnee befreit. Nach dem Aushärten wurde die Spurrille mit Schmirgelpapier soweit wieder vom Gips befreit, dass die Fahrzeuge problemlos fahren können. Wichtig ist, dass das Schienenprofil nicht mit dem Schmirgelpapier zerkratzt wird. Gemahlener Schnee Erst wenn alle Schneeunterbauarbeiten abgeschlossen sind, kann die eigentliche Schneeoberfläche aufgebracht werden. Dazu wurde feiner Moltofill-Innenspachtel auf einer Kunststoffplatte zum Abbinden flach ausgestrichen, nach dem Durchtrocknen abgebröselt und in einem Mörser, je nach vorgesehener Verwendung, zu Pulver oder Bröckchen zerkleinert. Moltofill hat den Vorteil, dass es reinweiß aushärtet. Und da es beim Ausstreichen bereits abgebunden hat, reagiert es später bei erneutem Kontakt mit Wasser nicht mehr oder beginnt seine Konsistenz zu verändern. Für den Pulverschnee wurde der selbst hergestellte Gipspuder mit frischem Gips gemischt. Außerdem kamen ganz feine Reflexperlen der Firma Lascaux hinzu. Bei dieser Mixtur bildet der bereits abreagierte Gips die Grundlage der Schneemasse, der frische Gips sorgt für eine gute Bindung und die Reflexperlen bringen einen Grundglanz und ein wenig Glitzer ins Spiel. Mit einem Teesieb wird dieser Pulverschnee nun fein aufgestreut. Die Schichten sollten nicht zu dick werden, da sie sonst nicht mehr richtig verklebt werden können. Das Pulver wird mehrfach befeuchtet und mit einer Mischung aus einem Anteil Marabu Seidenmattlack und drei Anteilen Wasser beträufelt. In den frischen Kleber werden nochmals Reflexperlen und Glitzerpuder eingestreut, um ein Funkeln zu erzeugen. Größere Schneehaufen werden nicht vollends mit Pulverschnee bedeckt, sondern auch mit grob gemahlenen Gipsbröckchen versehen, wie sie beim Schneeschieben halt verklumpen. Ist die Oberfläche trocken, wird der Schnee mit einer Schicht schützendem Sprühfilm aus dem Malerbedarf versiegelt. Die Anlage steht nunmehr zum Verkauf, um für neue Bauaktivitäten Platz zu schaffen. Unter www.modellbahnteamosnabrueck.de findet man weitere Infos zur Anlage. MBT, HM MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Gebäudebau mit Fräse und Hartschaumplatten Ein Lokschuppen für Weilburg Es ist ein altes Problem – jetzt gibt es zwar schöne Bausätze für Modelle von Ringlokschuppen, doch wenn man einen ganz bestimmten Bahnhof so genau wie möglich nachbilden möchte, bleibt nur der Selbstbau übrig. So erging es jedenfalls Wim Laanstra, der für seine H0-Anlage den Bahnhof Weilburg an der Lahntalbahn als Vorbild wählte. N achdem die Entscheidung für den Bau des Bahnhofs Weilburg gefallen war, ergab sich gleich ein kleines Problem. Der Lokschuppen dort war bereits 1983 abgerissen worden, sodass es nicht mehr möglich war, einfach einmal dorthin zu fahren und eini- ge Vorbildaufnahmen zu machen. Bei den Recherchen vor Ort ließ sich auch keine Zeichnung mehr auftreiben – einzige Grundlage für die Rekonstruktion bildeten schließlich zwei Fotos, die 1989 in der Sonderausgabe des Eisenbahn-Journals über die Lahntalbahn erschienen waren. Das hört sich jetzt jedoch alles viel schwieriger an, als es eigentlich war, denn die Abmessungen des Lokschuppens lassen sich im Grund relativ leicht ermitteln. Gute Ausgangspunkte hat man schon mit der Höhe und Breite der Schuppentore, deren Maße werden bekanntlich durch das Lichtraumprofil bestimmt. Auch die Länge des Schuppens stand schnell fest, wenn die auf der Strecke eingesetzten Schlepptenderloks wie etwa diejenigen der Baureihe 50 hier Platz finden sollten. Auf diese Weise konnte der Lokschuppen jetzt zwar nicht mehr auf den letzten Zentimeter wirklich maßstabsgetreu nachgebildet werden, aber das ist hier beim Gebäudemodellbau ohnehin nicht ganz so wichtig. Wenn die Proportionen stimmen, stimmt in der Regel auch der optische Eindruck. Ob das Modellgebäude dabei 1 cm länger oder kürzer ist, spielt eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Genau nachmessen kann es ja heute auch keiner mehr … lk Obwohl das Modell des Lokschuppens nur anhand weniger Fotos rekonstruiert wurde, macht es einen authentischen Eindruck. Für den stimmungsvollen Nachtbetrieb erhielt es auch eine Beleuchtung. 58 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-PRAXIS Die Wände des Lokschuppens entstanden aus 6 mm dicken PVCHartschaumplatten, die im Baumarkt erhältlich sind. Sie lassen sich leicht mit einem scharfen Bastelmesser schneiden. Damit die Rundbogenfenster alle exakt gleich ausfielen, wurde zunächst aus einem Stück Spanplatte eine Lehre gebaut. Mit deren Hilfe konnten dann die Fensteröffnungen sauber ausgefräst werden. Oben: Nach dem Fräsen der Fensteröffnungen wurden die Wände genau auf Maß gebracht; das ging am besten mit einem am Stahllineal angelegten Teppichmesser. Links: Nachdem im zweiten Fräsdurchgang auf der Innenseite die Wandstärke im Fensterbereich um die Hälfte verringert wurde – hier können später die Fensterrahmen eingeklebt werden –, mussten die Ecken sauber ausgefeilt werden. Die PVC-Platten lassen sich untereinander und mit anderen Materialien wie Polystyrol und Holzleisten sicher mit Sekundenkleber verbinden. Für den Zusammenbau der Wände wurde eine Schablone aus Spanplatte angefertigt; sie gibt dem Rohbau später beim Einsetzen der Dachkonstruktion den nötigen Halt. Auf der Anlagenplatte musste am geplanten Standort des Lokschuppens in der Zwischenzeit auch schon einmal der Platz für die Untersuchungsgruben geschaffen werden … MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Auf der Innenseite des Giebels dienen Polystyrolleisten als Auflage für die Dachbalken; eine Holzleiste sorgte beim Kleben für den richtigen Abstand. Ein Stück der Hartschaumplatte dient als Grundlage für den Schuppenboden. Hier werden gerade die Untersuchungsgruben aus dem Peco-Sortiment eingepasst. 59 Damit die hölzernen Dachträger alle gleich ausfielen, wurden sie auf der Zeichnung zusammengesetzt und bis zum Trocknen des Weißleims mit Nadeln fixiert. Rechts: Auf der inneren Schablone zum Fixieren der Wände müssen die Standorte der Stützen markiert und aufgebohrt werden, damit die Dachträger aufgestellt werden können. Die Vorderwand sollte hier gleichmäßig ausgerundet werden; passend ausgesägte Holzstücke halten sie bis zum Aushärten des Klebers in Form. Wer es etwas einfacher haben will, sollte Vorder- und Rückwand aus einzelnen geraden Segmenten aufbauen – dann steht das Ganze auch nicht unter Spannung. Oben: Auch die übrigen Außenwände des Lokschuppens wurden mit Holzstücken fixiert, da nachher beim Aufkleben der gebogenen Querbalken erhebliche Spannungen auftreten. Links: Elegant im Bogen – hier wurde der englische Begriff „roundhouse“ gewissermaßen wörtlich genommen … Fotos: Wim Laanstra Rechts: Nach dem Aushärten des Klebers konnten die Dachbalken aufgesetzt und der Lokschuppen aus seinem „Korsett“ genommen werden. Alle Holzteile erhielten zum Schluss noch einen Anstrich mit stark verdünnter dunkelbrauner Farbe. 60 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Der fertiggestellte Rohbau vermittelte bei einer probeweisen Aufstellung schon einen guten Eindruck vom späteren Aussehen des Lokschuppens. Unten: Die Schuppentore entstanden aus mehreren Lagen Polystyrol. Damit sie drehbar gelagert werden können, wurden noch dünne Messingröhrchen aufgeklebt. Rechts: Die Fensterkreuze an den Schuppentoren wurden aus dünnen Polystyrolstreifchen eingesetzt; eine einfache Lehre aus zwei Kartonstückchen sorgte für gleiche Abstände. In der gleichen Technik wie die Tore entstanden auch die Rundbogenfenster des Schuppens. Unten: Für die Nachbildung der Teerpappe wurden Streifen aus feinem Schleifpapier zugeschnitten. Hier ist eine Abbrechklinge empfehlenswert, da diese sehr schnell stumpf wird. Das Dach wurde aus Poystyrolplatten zugeschnitten; die aufgeklebten Klötzchen sorgen für ausreichenden Halt an den Dachbalken. Im Bild unten macht die Dacheindeckung deutliche Fortschritte … Wer jetzt mehr über den Bahnhof Weilburg auf der Anlage von Wim Laanstra erfahren möchte – in MIBA Anlagen 13 wird er ausführlich vorgestellt. #FTU/Stéo Erhältlich im Fachhandel oder direkt MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel. 0 81 41/5 34 81 0 Fax 0 81 41/5 34 81 100, E-Mail [email protected] MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 61 Felsgestaltung mit Gips Aus einem Guss Abgüsse mittels Gips aus vorgefertigten oder selbst hergestellten Formen gelten als i-Tüpfelchen kunstvoller Felsgestaltung. Sie wirken bei richtiger Vorgehensweise wesentlich individueller als sämtliche nach herkömmlichen Methoden geformten Felsgebilde. Sie gelingen in der Regel auch scharfkantiger und wirken durch ihre schichtartigen Strukturverläufe sehr realitätsnah. D ie Methode ist eigentlich alt, wird aber dennoch immer wieder nachgefragt: Es geht um die Gestaltung von Felsen mittels Gipsabgüssen. Obwohl andere Methoden zahlreich angepriesen werden, verspricht dieses mit Abstand aufwendigste Verfahren zur Nachbildung von Felsen im Modell nach wie vor die besten Ergebnisse. Zunächst benötigt man passende Formen. Die bekanntesten und beliebtesten sind die schwarzen, stabilen Gussformen von Woodland, die von Noch in den verschiedensten Ausführungen zu haben sind und viele unterschiedliche Formen in mannigfaltigen Größen umfassen. Sie reichen von massiven Felsblöcken bis zu diversen kleineren Felsformen. Schichtlinien im Felsgestein Auf der Strecke Weinheim-Fürth passiert die Odenwaldbahn immer wieder Felseinschnitte und Abbruchfelspartien, in denen wir geeignete Vorbilder für unseren Modellbau fanden. 62 Felsgestein tritt häufig schichtförmig auf. Allerdings können Witterungseinflüsse die Schichtlinien stark „verwaschen“ haben. Auch die vielfältige Vegetation macht es mitunter schwer, die Struktur des Felsgesteins zu erkennen. Lediglich anhand großer, vom Regen blankgewaschener Flächen lässt sich die geologische Struktur bzw. Formation noch ausmachen. Besonders deutliche, geologisch interessante Strukturen lassen sich in den Felsregionen MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 WERKSTATT Im Anrührbecher lässt man den Gips vorsichtig und allmählich in das bereits eingefüllte Wasser gleiten. Die Konsistenz kann von joghurtähnlich (zum Gießen) bis breiähnlich (zum Spachteln) reichen. Man kann die Form entweder ausgießen (schwieriger, weil flüssig und recht schwer) oder ausschmieren bzw. ausspachteln (was einfacher und deutlich gewichtssparender ist). Für ebenerdiges Platzieren benötigt man ebene Flächen. Im ausgehärteten Zustand lässt sich Gips gut sägen. Dabei darf nicht zu viel Druck ausgeübt werden. Die Säge sollte „vollblattig“ gleiten. Grate auf der Unterseite oder Erhebungen auf der Rückseite lassen sich abschleifen. Verwendet man eine Raspel, muss der Gipsstaub gut entweichen können, damit sich die Raspelfläche nicht zusetzt. Für das „Zusammenstückeln“ spezieller Felswände muss man sich passende Teile zuschneiden. Das kann mithilfe des Bastelmessers, mit einem Cutter oder auch per Seitenschneider erfolgen. Hier wird ein „Flickwerk“ aus Gipsbrocken zu einem kompakten Fels verdichtet. Dazu sind die Zwischenräume mit zähem Gipsbrei zu verspachteln und strukturelle Übergänge zu gravieren. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 63 Oben links: Die getrockneten und zugeschnittenen Felsabschnitte feuchtet man auf Rückseite und Bodenfläche (sofern auch aus Gips) mit einem nassen Pinsel an, damit der trockene Gips nicht sofort die Feuchtigkeit aus den anhaftenden Batzen herauszieht. Oben und links: An die Berührungspunkte platziert man auf dem Abgussteil oder dem Untergrund dickflüssige „Batzen“ aus frischem Gipsbrei. Er darf seitlich ausquellen. Wichtig ist, dass sich das Felsstück in die feuchte Masse drücken lässt, ohne irgendwo anzustoßen. Hervorquellende Gipsmasse verschmiert man entweder mit der Umgebung oder modelliert mit dem Japanspachtel einen Felsübergang. Unten links: Dieses Motiv von einem fertig „installierten“ Felsen zeigt die Wirkung guter Lasiertechnik, bei der in den Vertiefungen dunkle Farbreste verbleiben. Das anschließende Lichtersetzen mit hellem Grau in Graniertechnik wurde ebenfalls bereits beschrieben. Nordamerikas feststellen. Für Modellbahner ist es nicht ganz leicht, die Schichtverläufe von Felsgestein nachzubilden. Werden mehrere Abgüsse mit nachvollziehbaren Linien aneinandergereiht, sollte man sie möglichst auch in ein und derselben annähernd horizontalen Ausrichtung platzieren. Freilich wirkt dabei eine gewisse Neigung recht naturnah. Um die Wiederholung von Strukturen zu vermeiden, müssen für zusammengesetzte Felsflächen mindestens drei unterschiedliche Formen verwendet werden. Nichts ist peinlicher, als wenn fortlaufend die gleichen Ecken und Kanten wiederkehren. Ein beliebter Trick, der dies vermeiden hilft, liegt in der Drehung der meist länglich ausfallenden Formen um 180°. Identische Teile werden dabei „gespiegelt“ und verdoppeln die Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Gipsfelsen entsteht Die Formen selbst werden innen mit frischem Gips (oder einem leichtge64 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Am Steinbruch Heberg wurden die Bruchstein-Felsen ebenfalls aus Gipsabgüssen geformt. Auf die stark variierende Farbgebung der unterschiedlichen Felspartien sei ganz besonders hingewiesen: Die Farbnuancen sollen u.a. verdeutlichen, wo gerade Fels gebrochen wird. Fotos: HM wichtigeren Formmittel, etwa Hydrocal) beschichtet, jedoch nicht ausgefüllt. Ich bevorzuge diese Methode, weil sie gewichtssparender ist als das vollständige Füllen bzw. schlüssige Ausgießen der ganzen Form. Außerdem lassen sich dünnwandige Gipsteile später besser bearbeiten. Setzt man nur einzelne Felsbrocken in die Landschaft, lässt sich die dazu nötige Basisfläche (die „Stellfläche“) durch einen ebenen Sägeschnitt herstellen. Allzu viel Druck sollte dabei unbedingt vermieden werden! Schwieriger wird die Sache bei größeren Flächen, etwa Felswänden. Hier gilt es, möglichst unterschiedliche Gusssteile sinnvoll aneinanderzusetzen. Da man nicht vorgehen kann wie bei einem Baukastensystem, sondern die einzelnen Elemente einander anpassen muss, helfen nur Stellproben weiter. In ihrem Verlauf gilt es, die Kanten der EinzelteiMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 le im Hinblick auf ihre Form anzunähern, indem man mit Seitenschneider, Sägeblatt oder auch Messer den Umriss passgenau „zuschnitzt“. Danach „klebt“ man die Puzzlestücke, am besten mit sämigem Gipsbrei, an ihren Standort und verputzt die Lücken mit dem (mittlerweile brauchbar zähen) Gips. Je kleiner die noch klaffenden Lücken, desto besser der Fülleffekt! Allerdings dürfen keine runden, glatten Flächen entstehen. Oft genügt es, die hervorgequollenen Gipsnasen mit der Spitze eines Graviermessers regelrecht abzusprengen, wobei sich raue Kanten, oft sogar bizarrer Felsgrat bildet. Solche Korrekturen lassen sich jedoch nur vornehmen, solange sich der Gips noch im Abbindevorgang befindet. Nach seinem Aushärten geht nichts mehr. Die Farbgebung kann so erfolgen, wie in den bereits erschienenen Beiträgen ausführlich erläutert. HM 65 Die N-Anlage Böhme wächst weiter Sicherer Anschluss Dass selbst perfekt durchgeplante Modellbahnanlagen nie ganz fertig werden, gilt als überstrapazierte Binsenweisheit. Das N-Diorama „Böhme“ war zwar von Anfang an auf Nachwuchs eingestellt, doch der kam, wie im richtigen Leben, anders als gewollt. Michael Kirsch berichtet vom Wachstum seines „Kindes“. Oben: So sah der Gleisanschluss Böhme vor seinem Umbau aus. Ein Schutzgleis fehlt noch. Großes Foto unten: Nach dem Umbau gibt es eine Schutzweiche, eine Wärterbude und ein Schutzgleis, auf dem die Lok der Anschlussbahn die Übergabe durch die V 20 abwartet. 66 E rinnern Sie sich an das N-Diorama „Böhme“? Als ich die Anlage im MIBA-Spezial 81 vorstellte, gab es einen Plan für ihre Erweiterung: Mir schwebte ein Hafenanschluss samt Reparaturwerk für die MaK-Dieselloks vor. MIBA-Leser ermunterten mich: das genau sei das Richtige! Räumliche Veränderungen daheim ließen statt 3,80 m Wandlänge jedoch nur 3,55 m für die Breite der N-Anlage zu; Hafenbahn und MaK-Reparaturwerk konnte ich vergessen. Ein wenig ratlos schob ich die bereits beschafften Gleise auf dem fertigen, leider 25 cm kürzeren Zwischensegment hin und her: Wie ließe sich eine kleinere, trotzdem sinnvolle Betriebsstelle einfügen? Der Endbahnhof Böhme sollte dabei seine historische Originalität ja keinesfalls verlieren! Ich kam auf die Idee, als Zwischenlösung zunächst das Streckengleis der Kleinbahn mittels Schutzweiche und Schutzgleis vor Flankenfahrten vom Anschlussgleis zu sichern. Dadurch ließe sich im sichtbaren Bereich dieses Gleises eine Wagenübergabestelle einrichten. Mit einer auf dem verlängerten Schutzgleis wartenden Werkbahnlok würde sich die Bedienung betrieblich noch interessanter gestalten, und die Streckenlok der Kleinbahn stünde für andere Aufgaben bereit. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-ANLAGE Stellprobe mit der Wärterbude, die samt Geländer (noch unlackiert) und Lichtmast auf eigener Grundplatte am Basteltisch entstand. Vor der fertiggestellten und mittels Sand und Grünzeug ins Gelände integrierten Wellblechbude wartet die kleine Werklokomotive ... ... zur Übernahme der Kesselwagen, die von der Wagenübergabestelle der Anschlussbahn (WÜSt) zum Beladen zu schieben sind. Im Foto einer von zahllosen Stellversuchen zur sinnvollen Gestaltung des Segments zwischen Strecke und Bahnhof. Fotos: Michael Kirsch Die Demontage-Essenz Dazu waren kleinere Demontagen unumgänglich. Aber wie? Ich erinnerte mich der lösenden Wirkung von EssigEssenz, wenn man sie, 1:1 mit Wasser verdünnt, auf Bettung und Grünzeug träufelt. Einzige Voraussetzung: Beim Bau muss Weißleim verwendet worden sein! Nach einer Stunde Wartezeit (bei offenem Fenster!) ließen sich Schotter und Grünzeug problemlos ablösen. Mit Dremel und Trennscheibe entfernte ich das alte Gleis an jener Stelle, an der die Schutzweiche liegen sollte. Der Bettungskörper für die neue Weiche und das Schutzgleis entstand aus 3 mm dickem Sperrholz, das exakt eingepasst und farblich behandelt wurde. Natürlich musste vor dem Einbau noch die Spannungsversorgung des Herzstücks der Peco-Weiche (Code 55) gesichert werden. Alle anderen „Ströme“ kommen vom Fiddleyard. Als Weichenantrieb fungierte wieder der HoffmannMotor. Während die Schutzweiche im Streckenschotter liegt, erhielt das Schutz- und Wartegleis ein realitätsnaMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 hes Kiesbett. Der dazu verwendete Original-Ostseesand wurde leicht eingefärbt, um seinen hellen Farbton zu mildern. Das Gleis alterte ich mit brauner Acryl-Farbe, wodurch ich mir das (beim Spritzen nötige) Abkleben des Umfelds ersparte. Für die Begrünung verwendete ich Gräser von Heki, Mini-Natur und Microflor-Stücke von Polak, ferner einzelne Rispen der Mini-Natur-Filigran-Büsche für N. Die Montage-Grundplatte Aus zwei kleinen Wellblechhütten eines Bausatzes von N-Detail entstand die Wärterbude zur Aufstellung am Schutzgleis. Beim Zusammenbau ergab sich zwar ein Spalt, doch der ließ sich mit einem 0,5 mm breiten Neusilberrest abdecken. Das Dach schnitt ich aus „Wellblech“ von N-Detail zu. Aus einer alten Leiterplatte fertigte ich für die Bude eine Grundplatte an, in die ich Bohrungen für den Elektro-Mast von Finescale und mehr sowie das Geländer von N-Detail einbrachte. Nachdem ich die Teile samt Wellblechbude per Sekundenkleber befestigt hatte, trug ich als Grundierung ein Gemisch aus Weißleim und Acrylfarbe auf und streute Sand in die feuchte Schicht. So entstand in präziser Arbeit am Basteltisch (statt auf der Anlage) ein Mini-Diorama zum Einbau in die bestehende Szenerie. Nachdem ich das winzige „Wellblechbudenensemble“ an seinen endgültigen Standort verbracht, angeklebt und die Schnittstellen ringsherum durch vielfältige Begrünung vollständig weggetarnt hatte, folgten feinste Details in Gestalt einer Sh-Tafel von Petau, einer Weichenantriebsattrappe von Weinert sowie eines „Menschen“ (japanischer Herkunft). Mein nächster Arbeitsschritt widmet sich der Gestaltung des verkürzten Zwischensegments. Was ich vorhabe, können Sie der Stellprobe entnehmen, ob das aber schon der Weisheit letzter Schluss ist? Auf jeden Fall soll alles zur Ausstellung OntraXS! 2010 in Utrecht (vgl. S. 85) fertig sein. Dort würde ich Sie sehr gern begrüßen, und dann werden Sie ja sehen ... Michael Kirsch/fr 67 Laserbausatz für die Baugröße 0 von Lenz Schuppen aus Karton Ein weiteres Gebäudemodell von Lenz für die Baugröße 0 ist jetzt erschienen. Der umfangreiche Bausatz des Güterschuppens nach dem Vorbild in Gnoien besteht im Gegensatz zum Bahnhof „Krakow“ aus lasergeschnittenem Karton; Bruno Kaiser hat ihn zusammengebaut, bemalt und ein wenig ergänzt – hier seine Erfahrungen. W er bisher nur Bausätze aus Kunststoff zusammengesetzt hat, muss sich bei der Montage des recht voluminösen Güterschuppens aus lasergeschnittenen Kartonteilen schon ein wenig umstellen. Als Werkzeuge benötigt man mindestens Schleifpapier und Cuttermesser, zusätzlich eine Schere, ein Winkel und diverse Klammern sind recht hilfreich. Zur Verklebung wird Weißleim empfohlen, womit man auch in den meisten Fällen gut beraten ist. Alle Bauteile bestehen aus farbigem, durchgefärbtem Karton und sind passgenau mit dem Laser ausgeschnitten. Der Modellbauer muss die einzelnen Bauteile lediglich vorsichtig ggf. mithilfe des Cuttermessers aus den vorgeschnittenen jeweiligen Kartonplatten heraustrennen, die Verbindungsansätze beischleifen und alles verkleben. Wand- und Dachteile werden aus verschiedenen Lagen zusammengesetzt. Während der untere Sockel aus „Rohmauerwerk“ (hier ein grauer dicker Karton) und Klinker besteht, setzen sich die Wände aus dickerer Kartonlage sowie äußerer und innerer Fachwerkverblendung zusammen. Außen muss abschließend das Gebälk mit Klinker ausgefacht werden. Die einzelnen Bauschritte und ihre Reihenfolge beschreibt eine umfassende Bauanleitung. Bevor mit der Montage zu beginnen ist, sollte man sich unbedingt über den Zusammenhang der recht umfangreichen Bauteile im Klaren sein. Hierzu dienen die zu Anfang in der Anleitung abgebildeten Übersichten der Kartonplatten, auf denen alle Bauteilnummern verzeichnet sind. Ein etwas anderer Werkstoff Zum Verkleben wird ein möglichst schnell abbindender Weißleim wie etwa Ponal-Express empfohlen. Karton An der Laderampe geht es hier noch recht geruhsam zu. Der Güterschuppen passt bestens zum Empfangsgbäude Krakow von Lenz; er entstand genau nach der Zeichnung von Lutz Kuhl in MIBA 3/2007. 68 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEIT reagiert bekanntlich als zellulosehaltiger Werkstoff schnell auf Feuchtigkeit. Dies ist besonders der Fall, wenn diese wie hier bei allen Verklebungen nur einseitig auf das Material einwirkt. Man sollte deshalb zwar so viel Leim wie nötig, aber andererseits so wenig wie nur möglich verwenden. Hier hat der bekannte Spruch wirklich seine Bedeutung! Bei meinem Modell habe ich im Sockelbereich Boden und Seitenwände noch mit dünnen Leisten verstärkt. Notwendig ist das zwar nicht unbedingt, aber der Sockel wurde dadurch sehr stabil. Beim Aufsetzen der Seitenwände in die Schlitze des Bodens ist auf Kraftschluss zu achten, um die weitere Passgenauigkeit der darauf aufbauenden Teile zu garantieren. Beim Kaschieren mit den Innenwänden sollten nur die Ränder und einige Querstreifen mit Leim eingestrichen werden, damit sich das Sandwich-Bauteil nicht verzieht. Ähnliches gilt für das außen aufzubringende Fachwerk. Hier ist außerdem wichtig, dass kein Leim nach innen in die Gefache gedrückt wird und dort eine kleine Wulst bildet, denn damit wird das exakte und flächige Einkleben der Ziegelausfachungen behindert. Beim Positionieren der Wände ist die Verwendung eines Winkels angeraten. Soweit möglich sollten die Wandteile bis zum Abbinden des Leims fixiert werden. Hierzu können Gummiringe, Klammern oder leichte (Holz-) Zwingen dienen. An allen Bauteilen sind außerdem vor der Montage die möglicherweise noch überstehenden Reste der Verbindungsstege zum Kartonrahmen beizuschleifen, damit optimale Passgenauigkeit erreicht wird. Für die Verglasung liegen Klarsichtfolien auf Polystyrolbasis bei. Um die Fensterrahmen aus Karton mit dem „Glas“ zu verbinden, legt man am besten die Rahmen auf die Folie und fixiert sie mit flüssigem Kunststoffkleber wie Faller-Expert; durch die Kapillarwirkung zieht sich der Klebstoff zwischen Karton und Glasfolie. Rahmen und Scheiben dürfen dabei nicht mehr verschoben werden, denn sonst sind hässliche Schlieren vorprogrammiert. Beim Schuppen werden die verglasten Fenster von außen an die Innenwandteile geklebt, beim Anbau dagegen erfolgt die Fenstermontage von innen in die Laibungen des Mauerwerks. Mit der Dachgestaltung hat man sich bei Lenz viel Mühe gegeben. Unterhalb der eigentlichen Eindeckung sind bis MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Der Sockel wurde mit Leisten verstärkt, da die innere Kartonschicht beim Zusammenbau vergessen wurde. Man sollte halt vorher die Bauanleitung lesen … Rechts: Der Sockel mit Bodenplatte und der „Rohbau“ mit drei Seiten. Die Wände sollte man noch bis zum Abbinden des Leims mit Gummiringen fixieren. Unten: Wenn das Fachwerk auf die „Rohbauwand geklebt ist, können die Gefache mit Ziegeln gefüllt werden. Links: Der Rohbau für die Diensträume des Güterschuppens; Gummibänder halten ihn bis zum Abbinden des Klebers in Form. Rechts: Der fertige Anbau. Die an den Ecken stumpf aufeinanderstoßenden Wände wurden mit den Regenfallrohren kaschiert. 69 Der Schuppen ist mit einer kompletten Nachbildung der Dachträger ausgestattet. Sie sorgen auch für das exakte Ausrichten der Wandteile zueinander. 70 z Güterschuppen „Gnoien“ Baugröße 0 Art.-Nr. 48120 € 149,– z Lenz-Elektronik www.vollmer-online.de z erhältlich im Fachhandel te man ergänzen, zumal sich mit den Fallrohren an den Hauskanten die stumpf aneinandergeklebten Wände kaschieren lassen. Die Rinnen habe ich aus aufgeschnittenen Rundprofilen (Polystyrol-Spritzlingsreste) selbst angefertigt. Wer passend große Halbrundprofile von Evergreen besitzt, hat es da aber leichter. Wer es genau nimmt, schneidet, fräst oder feilt, je nach Werkzeugbestand, eine Rille in die Halbrundprofile. Aus dünnen Evergreen-Profilen lassen sich noch Halterungen seitlich bzw. querlaufend herstellen und ankleben. Die Fallrohre entstehen aus Kupferdraht. Für die Wandhalter, mit denen die Rohre befestigt werden, verwendete ich 0,7 mm starken Oberleitungsdraht von Sommerfeldt. Das etwas dickere Bodenrohr, das bei älteren Häusern oft noch aus Gusseisen besteht, ist ein aufgeschobenes Wattestäbchenstück. Rechts: Die Träger müssen exakt in den Wandausschnitten sitzen – sonst kann das Dach nicht sauber aufgeklebt werden. Beim Verkleben sind viele Klemmen und ein Gewicht nützlich. auf die Firstpfette alle Dachträger nachgebildet. Beim Verkleben ist auch hier auf den richtigen Sitz in den jeweiligen Wandschlitzen zu achten. Kleine Nasen an den Trägern garantieren die Einhaltung des Innenraummaßes und sorgen auch bei leichtem Verzug der Wandteile für den exakten Wandabstand. Das Dach selbst besteht aus drei Lagen. Der braune, mit Bretterstruktur versehene Karton stellt die Unterschalung dar. Sie ist mit Schlitzen versehen, die in Zapfen an den Giebelwänden eingreifen, wodurch alles exakt positioniert wird. Die zweite Lage aus dickerem grauem Karton war zumindest an meinem Bausatz etwa 2 mm zu lang – und damit auch die Schlitze um dieses Maß nach außen versetzt. Hier waren das Kürzen der Überlänge und Nachschneiden der Schlitze erforderlich. Kurz + knapp Zum Schluss die Bemalung Danach ist die aus dünnem schwarzem Karton gefertigte Dachhaut aufzubringen. Damit sie keine Wellen bildet, sollte die „Teerpappe“ vollflächig aufgeklebt werden, besonders dann, wenn an eine nachträgliche Bemalung gedacht ist. Dies geschieht am einfachsten mit Papier-Klebestiften von Pritt oder Tesa, mit denen sich der Klebstoff sehr dünn auftragen und gleichmäßig verteilen lässt. Beim Auflegen der relativ großflächigen Pappe sind Lufteinschlüsse zu vermeiden. Zum Abschluss habe ich aus schwarzer Pappe schmale Streifen geschnitten und als Firstabdeckung über die an der Dachspitze zusammenstoßenden Kartonbahnen verklebt. Das sieht nicht nur gut aus, es ist auch noch vorbildgerecht. Von Hause aus fehlen dem Bausatz Regenrinnen und Fallrohre. Diese soll- Ohne farbliche Nachbehandlung wirkt der Güterschuppen nicht zuletzt wegen der sehr hellen Ziegel und dem schwarzen Dach etwas papierhaft – aus diesem Material besteht er schließlich. Das Einfärben von Karton ist jedoch mit Farben auf Lösungsmittel- und besonders auf Wasserbasis nicht unproblematisch. Das Problem des Verziehens wurde bereits angesprochen; dem kann man leicht entgehen, wenn mit Pigmenten oder Kreiden gearbeitet wird. Die Trockenfarben werden mit dem Pinsel aufgetragen, in der gewünschten Weise verteilt und auch untereinander gemischt. Zum gleichmäßigen Verreiben der Farben hat sich übrigens ein Filzläppchen als besonders geeignet erwiesen. Dies gilt sowohl für Pigmentfarben als auch Pastellkreiden, deren Verarbeitung übrigens noch leichter fällt, weil sie sich gleichmäßiger verteilen lassen. Besonders wichtig bei der Farbgestaltung erschien mir das VerschmutMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 zen der Dächer, an denen neben Schmutz- und Staubablagerungen häufig Moos zu sehen ist. Auch hielt ich das farbliche Absetzen des Sockels für angeraten, weil dadurch das Gebäude optisch besser strukturiert wird. Eine leichte Patinierung der materialbedingt sehr einheitlich wirkenden Ziegel ist ebenfalls empfehlenswert. Wer Muße und Lust hat, kann hier noch viel mehr tun und zusätzlich jeden Stein mit Pastell- oder Buntstiften farblich leicht abweichend anmalen – allerdings gehört hierzu schon eine Engelsgeduld! Pastellkreiden und Farbpigmente haften zwar gut auf nicht zu glatten Oberflächen, greifen sich aber mit der Zeit ab. Daher sollten die Patinierung unbedingt konserviert werden. Hierzu verwendete ich Fixativspray von Lukas aus dem Künstlerbedarf; im Modellbahnladen gibt es mit dem Haft- und Fixierspray von Noch (Art.-Nr. 61152) ein ähnliches Mittel. Nach dem Übersprühen sind die Farben grifffest und matt. Im Sortiment von Preiser gibt es schönes Zubehör für die Baugröße 0, mit dem der Güterschuppen weiter detailliert werden kann. Oben: Unproblematisch lässt sich der Karton mit Trockenfarben oder Pastellkreiden bemalen. Das Fixativspray sorgt für eine ausreichende Abriebfestigkeit. Links: Die Fallrohre entstanden aus einem Messingrohr, die Befestigungslaschen aus Oberleitungsdraht von Sommerfeldt. Unten: Der fertige Güterschuppen mit den zusätzlich angebauten Details wie den Laternen von Preiser. Fazit Mit dem Güterschuppen bekommt der im Gebäudesektor nicht gerade verwöhnte 0-Bahner ein recht voluminöses Gebäude. Für die nicht schwierige Montage benötigt man allerdings deutlich mehr Zeit als für einen herkömmlichen Plastikbausatz. Die Frage der farblichen Behandlung ist Geschmackssache. Wer sie für nötig erachtet, nimmt sie aber sicher an einem Kunststoffbausatz ebenso vor! bk MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 71 G 02 als H0-Bausatz von D.I.T. Modell Einer von 100 000 … Der G 02 war beim Vorbild einer der am meisten verbreiteten Güterwagen – ein Modell dieser Bauart fehlte jedoch bisher. Jetzt gibt es ihn aber als feindetaillierten Messing-Bausatz, den sich Winfried Schmitz-Esser näher angesehen hat. E r ist der Urtyp der deutschen gedeckten Güterwagen – unter der Bezeichnung G 02 hatte die Deutsche Reichsbahn den Variantenreichtum der Länderbahnen und auch Nachproduktionen zusammengefasst. Insgesamt gab es davon rund 100.000 Wagen, nur das kräftigere Nachfolgemodell der Verbandsbauart G 10 stahl ihm mit rund 120.000 die Show. Nicht anders in der H0-Welt; „Mainstream“ wurde der G 10, den Varianten unter dem Hut des G 02 schenkte man wenig Beachtung. Zwar kann man zur Not aus einem G 10 einen G 02 entstehen lassen – richtig befriedigend ist das nicht; die Feinheit der frühen Konstruktionen, ihre Grazilität und das irgendwie Zerbrechliche, das diesen Wagen anhaftet, bleibt auf der Strecke. Dem kann nun abgeholfen werden. Seit kurzem bietet der Modellbauer und CAD-Könner Klaus-Dieter Pfennig aus seinem Atelier „D.I.T. Modell“ für den G 02 einen Bausatz aus Ätz- und Gussteilen an, der hinsichtlich Vorbildtreue, Präzision und Machbarkeit seinesgleichen sucht. Nicht einmal löten muss man können. Mehrere Varianten des G 02 werden geboten, die man je nach Einsatzepoche beschriften und je nach Ambition für unterschiedlich anspruchsvolle Rad/Schiene-Systeme (RP25, Proto:87, H0pur, Fremo-87 oder Finescale 87) ausrüsten kann. Klaus-Dieter Pfennigs Metall-Bausatz für den gedeckten Güterwagen G 02 im Maßstab 1:87 hat mich derart beeindruckt, dass ich nach dem Bau des ersten Modells (in der Variante mit Pressblech-Achskastenhalter) noch einen zweiten Kit orderte. Die Version mit den Lagerkastengabeln (Fachwerkachshaltern) und der Endfeldverstärkung wollte ich doch auch noch bauen. So hatte ich reichlich Gelegenheit, die leichtverständlichen, umfassend beschriebenen Schritte der Bauanleitung nachzuvollziehen. Dabei ließ ich mich aber doch auch von meinen eigenen Erfahrungen im Selbstbau von H0Der G 02, hier in der Ausführung mit Pressblech-Achslagerhaltern, im Güterbahnhof Ericus (oben); links ist er auf der Anlage der französischen Freunde vom Club Proto 87 zu Gast. 72 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAHN-PRAXIS Fahrzeugen leiten, bei denen es ja, wie vielleicht bekannt, nicht immer nur ums Papier geht, sondern vor allem auch um Gemischt- und Verbundbauweise. Und so fand ich heraus: Auch mit sehr einfachen Mitteln, selbst ohne zu löten, lässt sich aus dem Baukasten ein erstklassiges Modell erstellen. An diesem Oldtimer wird man ein Leben lang Freude haben und kann stolz darauf sein. In den äußeren Wagenkasten wird der zweite Teil der Innenwand (oben) eingeklebt. Innenwände und Wagenboden haben schon jetzt die endgültige Farbe bekommen. Wer die Erstausstattung mit Ringen für die Pferde und Sitzen für die Soldaten einbauen will, kriegt sie in der Ätzplatine als Option mitgeliefert. Intelligent kleben Ich hielt es nicht für nötig, die Stirnund Seitenwandteile einschließlich Innenfutter und Bodenplatte zusammenzulöten, denn alle so musterhaft und bis in die Hundertstel maßgenau geätzten Teile aus 0,2 mm Neusilberblech lagen makellos plan. Ich verband sie flächig mit Uhu-Alleskleber, angelöst mit Azeton und aufgetragen mit einem Pinsel. Das ermöglicht absolut spannungsfreie Verbindungen; so lassen sich die Teile einfach und sauber ausrichten, in aller Ruhe beschweren oder spannen und während der Trocknung unterbrechungsfrei unter Kontrolle halten. Auch für das Dach mit seinen Sparren schien Lötung auf den ersten Blick die einzig mögliche Lösung. Doch gelingt Kleben einfacher und sauberer, wenn dafür ein langsam abbindender Zweikomponentenkleber wie Uhu endfest 300 genommen wird und das gewölbte Dach zwischen zwei Holzleistchen auf einer ebenen Unterlage festgelegt wurde. Den richtigen Radius muss man ja sowieso treffen, was aber leichter ist als gedacht, da die Dachbretter schon sauber und gleichmäßig angeätzt sind. Nicht anders die Option bei den Seitenstützen. Wird gelötet, muss die zum beiderseitigen Verzinnen erforderliche Menge Flüssiglot so knapp vorgegeben werden, dass kein Zinn in die Fugen fließen kann. Passiert das doch, ist das Herauskratzen schwierig und gelingt kaum jemals perfekt. Beim Kleben kann dagegen die Lage der Klebeteile exakt ausgerichtet und jederzeit korrigiert werden – ein Pinselstrich Azeton genügt da meist. Was überquillt, wird damit weggewaschen. Bei Fragen rief ich einfach KlausDieter Pfennig an, kompetente Antworten und guter Tipps konnte ich sicher sein. So will er es im übrigen, so sagte er mir, mit allen seinen Kunden halten! Winfried Schmitz-Esser MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Der Lüfterklappenrost ist ein Teil aus feinstem Messingguss. Die Klappen müssen an der Außenseite mit den Seitenstützen bündig abschließen, sonst kommen die Türen nicht an ihnen vorbei. Doch wie kommt das Gussteil sauber in die Öffnung rein? Beim Löten setzt wahrscheinlich das Zinn die Spalten zu, mit Kleber kann das auch passieren. „Intelligentes Kleben“ kann die Lösung sein: Mit azetonverdünntem Uhu fixierte Papierstreifchen halten von innen das Gussteil zwischen den Stützen, die dünn mit Uhu endfest 300 benetzt sind. Nach dem Aushärten werden die Haltestreifchen mit Azeton gelöst. Rechts: Wie kriegt man die Wände nach dem Löten wieder sauber? Schleifhölzchen mit Korundpapier belegt, die Klebung erfolgt mit Uhu-Alleskleber. Im Azetontöpfchen fallen die gebrauchten Schleifpapierstückchen wieder ab; danach können wieder neue angebracht werden. Links: Die filigrane Gleitbahn für die Türen, die Attrappen der Rollen unten aufweisen (da sie hier nur gleiten sollen …) und Aufhängern oben. 73 Lang- und Querträger werden gemäß der exakten Biegenuten gefaltet; zum Biegen der Langträger braucht man einen scharfkantigen Schraubstock mit 10 cm Backenbreite. Die Futterstücke müssen scharfkantig sein, auch wird man in einem ersten Schritt nicht gleich die angestrebten 90 Grad erreichen. Wichtig ist, dass die Biegung in jeweils einem Stück über die ganze Länge des Profils erfolgt. Macht man es in kleinen Abschnitten, und womöglich noch mit einer Flachzange, kriegt man den Träger nie wieder korrekt ausgerichtet hin. Wer keinen 10-cm-Schraubstock mit scharfem Futter hat, sollte zu einem Feinmechaniker in der Nähe gehen und um Unterstützung bitten. Für die kürzeren Profile dieses Wagens genügt der im Bild gezeigte kleine Schraubstock. Oben: Bei der Einpassung der Achslagerhalter kommt es auf höchste Präzision an, sonst läuft der Wagen schon auf dem Küchentisch im Hundegang oder steht nicht auf allen vier Beinen. Damit das nicht passieren kann, hat Klaus-Dieter Pfennig im Wagenboden Passerschlitze vorgesehen. Fotos: Winfried Schmitz-Esser Kurz + knapp Meisterliche Türen – es sind drei Lagen Ätzteile, die aufeinandergelötet oder besser wieder geklebt werden. Die Kanten sind scharf, die Bretter plan, Verschraubungen und Nieten treten klar hervor. In der Mitte ist eine missglückte Grundierung und Lackierung zu sehen – dieses Foto führt vor Augen, wie man sich die Freude an solch perfekten Teilen schnell verderben kann. Im Bild rechts wurde dagegen verdünnter Mattlack von Model Master direkt auf die sorgfältig entfettete Oberfläche gespritzt. Nach dem vollständigen Aushärten kam noch eine hauchdünne Schicht wasserlöslicher Acryllack als Griffschutz darüber (Aquaeous Hobby Color, klar, matt, Nr. 20, von GSI Creos Corporation, Tokio). Fertig lackiert und gealtert. Das Vorbild stammt noch aus der Kaiserzeit – bei diesem H0-Modell sieht man den G 02 ungebremst und mit Achslagergabeln. Die Hülsenpuffer und die Fachwerkverstärkung an den Wagenendfeldern stammen dagegen aus der Reichsbahnzeit. 74 z Bausatz G 02 Art.-Nr. G-02-07 Baugröße H0 € 181,50 z D.I.T. Modell Klaus-Dieter Pfennig Tel. 0 42 66/89 19 www.dit-modell.de z erhältlich direkt Das Fahrwerk des G 02, ausgerüstet mit echten Lenkachsen in „Proto:87“, also für ein exakt maßstäbliches Rad-Schiene-System. Aber auch für RP25 findet man bei D.I.T. Modell willkommene Teile, die sich ebenso löten wie kleben lassen. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Der geöffnete Antrieb zeigt Motor und Elektronik (linkes Fach) sowie die Stelleinrichtung mit der Adapteraufnahme (rechtes Fach), wobei man zum Einbau aber nur den Deckel des Adapterschachts öffnen sollte. Fotos: Bruno Kaiser Weichen stellen mit Viessmann Die Funktionsweise Universal-Antrieb Der sehr flach gebaute Weichenantrieb passt mit seiner Bauhöhe von nur knapp 6 mm in den Bettungskörper der Gleise von Märklin und Trix (C-Gleis) sowie Roco (Geo-line und Roco-line). Mit dem beiliegenden, umfangreichen Adapter-Set kann der Weichenantrieb auch überflur an den Weichen von Fleischmann, Piko, Tillig und Peco montiert werden. Wer hier einen Unterflurantrieb wünscht, muss die Verbindung zwischen Antriebsadapter und Stellschwelle selbst erstellen. Auf diese Weise lässt sich der Viessmann-Antrieb mit etwas Bastelgeschick auch für selbstgebaute Weichen oder diejenigen von Kleinserienherstellern einsetzen. Für das sichere Umstellen der Weichen ist nur ein kurzer Stromimpuls notwendig. Damit fährt der Antrieb die Zunge in die gewünschte Stellung und anschließend wieder in die Ruheposition zurück. Daher kann die Weiche – soweit hierfür ein Stellhebel vorhanden Der schon lange angekündigte Weichenantrieb von Viessmann ist kurz vor Weihnachten in den Handel gekommen. Bruno Kaiser hat ihn sich näher angesehen und zeigt, wie sich der Antrieb in der Praxis einsetzen lässt. E s hat recht lange gedauert, bis der Antrieb von der ersten Ankündigung 2006 dem Kunden zur Verfügung gestellt wurde. Die Gründe hierzu lagen nicht zuletzt in der Abwendung von der zunächst favorisierten Antriebstechnik mit Memory-Draht hin zum jetzt realisierten Motorantrieb. Dabei blieb die Idee erhalten, einen möglichst flachen Antrieb zu schaffen, der sich sowohl in Bettungsgleise einschrauben als auch als Universalantrieb im Über- und Unterflurbetrieb möglichst vieler Gleissysteme einsetzen lässt. 76 Zur „Universalität“ gehört zudem die Schaltbarkeit mit Gleich- oder Wechselstrom. Außerdem ist der Motorantrieb von Hause aus bereits mit einem Decoder ausgestattet, der neben der analogen Ansteuerung sowohl für das Märklin- als auch das DCC-System verwendet werden kann. Hierbei lässt sich die Stellung per Rail-Com® an geeignete Digitalzentren rückmelden. Um diese Funktion und eine Herzstückpolarisierung im Analogbetrieb ausführen zu können, ist allerdings ein zusätzliches bistabiles Relais notwendig. MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEIT Kurz + knapp z Weichenantrieb mit Decoder für die Baugrößen N/TT/H0/0 Art.-Nr. 4554 € 38,95 z Viessmann www.viessmann-modell.de z erhältlich im Fachhandel ist – trotz des eingebauten Antriebs auch mit der Hand umgelegt werden kann. Der Antrieb verfügt über Umschaltkontakte für den Momentbetrieb beispielsweise zum Schalten eines bistabilen Relais. Montage und Aufbau Die Montage innerhalb der Bettungsgleise ist recht einfach. Zunächst muss der zur Weiche passende Hebel in den Adapterschacht geschoben werden; danach kann der Antrieb mit der Weichenstelleinrichtung verbunden und von unten in die Bettung geschraubt werden. Wie dies im jeweiligen Fall zu bewerkstelligen ist, zeigt die sehr umfangreiche Bauanleitung für die angesprochenen Weichensysteme. Alle notwendigen Schrauben zum Fixieren des Antriebs liegen bei. Die Form des Weichenantriebs ist passgenau auf die Bettungsweichen von Märklin, Trix und Roco abgestimmt. Auf diese Weise wird der problemlose Aufbau von „ambulanten“ Anlagen mit elektrisch gestellten Weichen auf Tisch, Teppich oder Boden ermöglicht. Die Kabel lassen sich ebenfalls in der Bettung unterbringen und können auch leicht daraus herausgeführt werden. Oben: Eine Weiche aus dem CGleissystem von Märklin mit eingeschraubtem ViessmannAntrieb, der innerhalb der Bettung Platz findet. Rechts: Der Antrieb bei einer Geo-line-Weiche von Roco. Links: Überflur lässt sich der Antrieb ebenfalls verwenden, hier bei einer Fleischmann-Weiche. Unten: Der Einbau bei einer Roco-lineWeiche mit Bettung. Fazit Der Viessmann-Weichenantrieb kann nicht zuletzt wegen seiner speziellen Bauform seine Vorteile besonders bei Bettungsgleissystemen ausspielen. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die Steuerung digital erfolgt – der hierzu erforderliche Decoder ist bereits werkseits eingebaut. Aufgrund des vielfältigen Adaptersystems können auch andere handelsübliche Weichen mit ihm gestellt werden. Falls man jedoch eine Herzstückpolarisierung oder eine Rückmeldung vorsehen möchte, ist dazu allerdings ein zusätzliches Relais erforderlich – dessen Anschluss aber auch nicht schwer ist. bk MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Für Rückmeldung oder Herzstückpolarisierung ist ein zusätzliches Relais notwendig; oben die verschiedenen Stelladapter. 77 Steuerwagen mit „Wittenberger Kopf“ Gesichter des Nahverkehrs Mit der Auslieferung des Steuerwagens mit „Wittenberger Kopf“ schloss Roco eine fällige Lücke. Die markante Form des Steuerwagens und der weitverbreitete Einsatz in ganz Deutschland machen ihn in vielen Bereichen auch auf der Modellbahn einsetzbar. Sebastian Koch stellt Vorbild und Modell vor. D en betrieblichen Vorteil von Wendezügen erkannte bereits die Lübeck-Büchener-Eisenbahn im Jahr 1936, als sie erstmals planmäßig Wendezuggarnituren in Deutschland einsetzte. Seitdem spielen im deutschen Nahverkehr Wendezuggarnituren mit ihren Steuerwagen, von denen die Lok direkt oder indirekt (über Befehle an das Personal auf der Lok) gesteuert wird, eine große Rolle. Das Vorbild des neuen Roco-Modells entstand durch Umbauten bestehender Personenwagen ab 1993 durch die Deutsche Reichsbahn. Der Bedarf an diesen Steuerwagen entstand, da die Fahrzeiten im Reichsbahn-Netz verkürzt werden mussten, was durch Wegfall des Umsetzens der Lok in End- oder Kopfbahnhöfen möglich war. Die mar- kante Kopfform entsprach damaligen Designvorstellungen und lehnte sich an den damals aktuellen Triebwagen der Baureihe 628 an. Das erste Modell und die Musterfahrzeuge entstanden im Werk Wittenberge, wozu alte Silberlinge der DB verwendet wurden. Wagen unterschiedlicher Spenderbaureihen mit den markanten Wittenberger Köpfen entstanden in den unterschiedlichsten Werken, darunter Wittenberge, Delitzsch, Halberstadt, Karlsruhe, Neumünster, Weiden und Potsdam. Neben den „Silberlingen“ baute man etwa 400 Wagen der Bauart Bmh 721 (Halberstädter Mitteleinstiegswagen) der einstigen Deutschen Reichsbahn zu Steuerwagen um. Bei den „Reichsbahn-Halberstädtern“ wurden die Steuerköpfe an das Die Innenraumaufteilung des Bybdzf 482 entspricht dem Vorbild, wie auch die grüne Bestuhlung. Das Modell ist an der Führerstandsseite mit fahrtrichtungsabhängigen Spitzen- und Schlusslichtern ausgestattet. 78 Frontansicht des neuen Nahverkehrs-Steuerwagens mit „Wittenberger Kopf“ von Roco in H0. Fotos: Sebastian Koch Wagenende 2 montiert, dahinter befindet sich das Mehrzweckabteil, welches durch eine Glasscheibe vom Führerstand abgetrennt wurde. Die zwei weiteren Fahrgasträume besitzen modernisierte Vis-a-vis Bestuhlungen. Insgesamt entstanden aus den unterschiedlichen Spenderwagen verschiedene Steuerwagenausführungen mit einheitlichem Kopf. Betrieblich besaßen die modernisierten Fahrzeuge von Anfang an den integrierten Führertisch, der es erlaubte, Diesel- und elektrische Loks zu bedienen. Es waren die konventionelle als auch die Zeitmultiplexe Wendezugsteuerung (ZWS) vorhanden. Auch kann über die unter der Frontscheibe neben dem dritten Spitzenlicht sitzenden UIC-Steckdosen eine weitere Lok angeschlossen werden. Das Vorbild des Roco-Wagens ist technisch in der Lage, ZWS-fähige Diesellokomotiven der Baureihen 218, 219, 234 zu steuern. Bei den DB-Elloks ist der Betrieb mit 111 und 141 möglich. Die Reichsbahn-E-Loks der BR 143 wurden angepasst und sind wie die daraus entstandenen 112.1 und 114 steuerbar. Bei den modernen Drehstromloks der DB AG ist der Betrieb mit MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEIT den Baureihen 101, 120, 145, 146, 152, 182 und 185 möglich. Das Modell Kurz + knapp t 4UFVFSXBHFO#ZCE[G t "SU/Só Das Roco-Modell stellt einen Wagen der Bauart Bybdzf 482 dar. Dieser entstand beim Vorbild aus einem ehemaligen DR-Wagen der Bauart Bmh 721. Dachform, Fenster, Einstiegstüren und Innenaufteilung entsprechen dem Vorbild. In der Inneneinrichtung sind die typisch türkisen Sitze des Vorbilds nachgebildet und vorbildgetreu angeordnet. Hinter dem Führerraum befindet sich das Mehrzweckabteil. Die markante Kopfform gibt das Modell ebenfalls exakt wieder. Die Neigungen und abgerundeten Ecken entsprechen dem Vorbild. Trittstufen, Scheibenwischer, Griffstangen und UIC-Steckdosen sind extra angesetzt. Roco wählte die Version mit separat eingesetztem Fernscheinwerfer, die man bei einigen Vorbildern nachträglich einbaute. Die Fenster wurden mit angedeuteten Rahmen der Schiebefenster von innen eingesetzt. An den Innenseiten der Fensteröffnungen des Wagenkastens schimmert die rote Farbe etwas durch. Die Trittstufen unter den Türen wurden ebenfalls separat eingesetzt. Die Unterseite des Modells ist reichhaltig mit gravierten und bedruckten Batteriekästen sowie Bremsausrüstung gestaltet. Die Drehgestelle besitzen extra angesetzte Trittstufen, Sandkästen und Schlingerdämpfer. Bremsen, Feder- und Dämpferpakete sowie der Pzb-Magnet sind in die Form der Drehgestellblende integriert. Filigran wurden die freistehend ausgeführten Sandfallrohre an der dem Steuerabteil zugewandten Seite der Drehgestelle nachgebildet. Kupplungsattrappe und Luftschläuche sind werkseitig in die MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 t #BVHSÚF) t 3PDP.PEFMMFJTFOCBIO(NC) 1MBJOCBDITUSBF"#FSHIFJN t VW1é t &SIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM Schürze eingesetzt. Die Frontschürze ist geschlossen und bietet keine Möglichkeit eine Modellbahnkupplung einzusetzen. Ein „Abschleppen“ des Wagens ist somit nicht möglich. Die Bedruckung der Modelle ist scharf und enthält alle Elemente. Die verkehrsrote Farbgebung und das nicht vorhandene Logo „Regio-DB“ legen die Einsatzzeit ungefähr auf die Jahre 1998 – 2007 und damit auf die Epoche V fest. Der beleuchtete Zugzielanzeiger über der großen Frontscheibe weist als Zielbahnhof Cottbus aus. Der Wagen besitzt an der Führerstandsseite eine weiß beleuchtete Spitzen- und Schlussbeleuchtung, die im Digital- und Analogbetrieb bei Fahrtrichtungswechsel automatisch umschaltet. Auch der Zugzielanzeiger wird bei Vorwärtsfahrt weiß beleuchtet. Wie beim Vorbild werden nur die äußeren Scheinwerfer genutzt. Dass die Fernscheinwerfer ohne Funktion sind, ist kein Mangel. Der Wagen ist auch für den Einbau einer Innenbeleuchtung vorbereitet. Für künftige Modellvarianten kommen das Mint-Türkis aus den 1990erJahren sowie Sonderlackierungen wie der „IGA-Express Berlin – Warnemünde“ oder Privatbahnlackierungen (FLEX, InterConnex) in Betracht. Roco hat mit dem Modell eine wesentliche Lücke im H0-Personenwagensortiment geschlossen. Mit dem neuen Modell ist ein vielseitiger Einsatz auf der Modellbahn möglich. Detaillierungsgrad und Bedruckungsqualität entsprechen dem Stand der Technik. Sebastian Koch "LLVSBUF#FESVDLVOHVOETUJNNJHF1SPQPSUJPOFOLFOO[FJDIOFOEBTOFVF).PEFMM%BT Drehgestell wurde detailliert entsprechend dem Vorbild nachgebildet. 79 Tipps und Tricks zur Landschaftsgestaltung Ein Winterbahnhof Zur Modellierung des Winters gehört mehr als nur weiße Farbe aufzutragen. Schneehaufen müssen geformt, Dächer eingeschneit und Wege von Schnee befreit sein. Sebastian Koch baute ein Bahnhofsdiorama in der Baugröße TT. S o wie Winterlandschaften beim Vorbild einen besonderen Reiz auf den Betrachter ausüben, so reizvoll sind winterlich dekorierte Modellbahnanlagen. Und der Modellbau bringt zudem reichlich Bastelspaß mit sich. Im gezeigten Beispiel sollte das Empfangsgebäude Altmittweida von Auhagen in winterlichem Umfeld platziert werden. Um dieses wurde ein kleiner Halte- punkt und auf seiner gleisabgewandten Seite eine Straße gestaltet. Bevor es an die Anlagengestaltung ging, mussten Gebäude und Bäume gebaut werden. Das Empfangsgebäude wurde inklusive Dach gemäß der Bauanleitung zusammengeklebt. Die Außenwände erhielten zuvor jedoch einen putzähnlichen Anstrich aus matten Bastelfarben. Beim Dach wurden an- Sandwich-Pappe, die auf die Größe der Dachflächen zugeschnitten wurde, klebt man auf das Dach. Je nach Schneehöhe werden entsprechend dicke Pappen verwendet. Fotos: S. Koch 80 schließend nur die Dachplatten und die Schneefanggitter montiert. Mit 4 Millimeter dicker Sandwichpappe aus dem Grafikerbedarf wurde eine Schneedecke auf dem Dach montiert. Dazu schnitt ich die Pappe auf die Größe der Dachflächen zurecht und klebte sie anschließend mit Alleskleber auf das Dach. Wäscheklammern an den Rändern halfen die Teile zu fixieren. Mit Spachtelmasse wurden die Spalten zwischen den Platten zu einer geschlossenen „Schneedecke“ verarbeitet. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Hauswände nichts abbekommen. Anschließend wurde die so gestaltete „Schneedecke“ an den Ecken mit einer Feile und grobem Schleifpapier abgerundet. Sodann konnten alle Feinheiten des Daches ergänzt werden. Die Giebelhölzer wurden angesetzt, die Dachrinnen und Schornsteine montiert. Letztere müssen gegebenenfalls noch etwas in der Höhe gekürzt werden. Weiße Farbe und Schneepulver, welches in mehreren Schichten aufgetragen wurde, ließ auf dem Dach die eigentliche Schneepracht entstehen. Eiszapfen, die in authentisch wirkender Kunststoffausführung im Winterset von Faller enthalten sind, wurden abschließend an die Dachkanten und die Dachrinnen geklebt. Es kamen allerdings nur sehr kleine Eiszapfen zur Anwendung, da diese bei BahnhofgeMIBA-Miniaturbahnen 2/2010 MODELLBAU-PRAXIS bäuden aufgrund der Verletzungsgefahr von Reisenden meist von den Eisenbahnern abgeschlagen werden. An das „verschneite“ Gleis klebte ich den Bahnsteig. Dafür verwendete ich das Kunststoffteil aus dem AuhagenBausatz des Empfangsgebäudes. Es wurde mit Sandwichpappe verlängert. Die Feingestaltung des Schnees entstand in mühevoller Kleinarbeit mit Holzkitt, der entsprechend dem Vorbild geformt wurde. Hierzu habe ich Kitt aus einer Tube verwendet, da so eine feine und zielgerichtete Dosierung möglich war und auch Ecken erreicht werden konnten. Stück für Stück trug ich den Holzkitt auf und formte ihn mit feinen Spachteln und einem Skalpell. Es entstanden Schneehaufen, in Ecken gewehter Schnee auf dem Bahnsteig und von Schnee geräumte Bereiche. Gefühlvolles Arbeiten ist angesagt, da zuviel oder unbedacht aufgetragener Holzkitt zu unschönen Ergebnissen führen kann. Nachdem die Oberfläche gestaltet und getrocknet ist, bekam auch sie mit weißer Farbe und Schneepulver winterliches Aussehen. Nach dem Trocknen der Farbe habe ich mit braun und grau angemischten Farbtönen den Schnee noch etwas nachgefärbt. Dies war dort nötig, wo beim Vorbild gestreut ist oder Verschmutzungen auf den Schnee gelangt wären. Dafür wurde das „Earth-ColorKit“ von Noch eingesetzt. Kleine Pinsel und der mitgelieferte Schwamm eignen sich bestens zum Auftragen der Farbe. Aber auch hier gilt der Grundsatz: „Weniger ist mehr.“ Daher habe ich die Farbe sehr sparsam dosiert und dafür mitunter mehrere Schichten aufgetragen. Abschließend habe ich den winterlichen Haltepunkt mit Bäumen und Zubehör versehen. Als Bäume kamen Tannen von mehreren Herstellern zum Einsatz, die allesamt bereits als Wintermodelle erhältlich waren. Kahle Laubbäume entstanden aus Seemoos und erhielten aus eigenen mit Schneespray von Busch das typisch schneebehangene Aussehen. Dabei habe ich von oben gesprüht, sodass der Schnee auf den feinen Ästen liegt. In entsprechenden Bohrungen wurden die Stämme der Bäume eingeklebt. Mit Schildern, Telegrafenmasten, Laternen und Figuren rundete ich die Szene ab. Schildermasten habe ich etwas gekürzt, so dass nur noch ihr oberes Drittel aus dem Schnee herausragt. Sebastian Koch/ri MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 Mit Holzkitt oder Spachtelmasse kaschiert man die Kanten und Unebenheiten an den Pappstücken, um eine durchgehend glatte Schneefläche zu erhalten. In der Größe passende Eiszapfen aus klarem Kunststoff werden an die Dachunterseiten und die Dachrinnen geklebt. Sie stammen aus dem Winterset von Faller. Das fertig gestaltete Empfangsgebäude wird mit dem Bahnsteig an das ebenfalls winterlich gestaltete Gleis gesetzt. Mit Spachtelmasse wird die Geländeform modelliert. Holzkitt aus der Tube dient zur Nachbildung von Schneehaufen auf dem Bahnsteig. Mit dem Skalpell lässt sich der Kitt formen. Weiße Farbe verleiht der Oberfläche winterliches Aussehen. Schneepulver sorgt für Glanzeffekte, graue und braune Farbe dient zum Darstellen von Witterungsspuren auf der Oberfläche. 81 BÜCHER UND VIDEOS Mit Dampf durch RheinlandPfalz Dr. Rolf Brüning Bd. 5 der Reihe „Farbbild-Raritäten aus dem Archiv Dr. Rolf Brüning“, 108 Seiten, ca. 100 Farbfotos; Format 24 x 22 cm, € 24,80; DGEG Medien GmbH, Hövelhof Nachdem sich der Band 1 mit AltbauElloks und die folgenden drei Bände mit Dampf durch Hessen, Bayern und Baden-Württemberg befassten, widmet sich der fünfte Band dem Bundesland Rheinland-Pfalz. Dr. Rolf Brüning bereiste die Bahnlinien an Rhein und Mosel, an Lahn und Nahe zwischen 1958 und 1972 mit Leica-Kamera und AgfaCT18-Diafilm; nunmehr lässt er uns teilhaben an seiner Ausbeute herrlicher Farbbilder. Ob bei den eindrucksvollen Einsätzen der Staatsbahn-Lokomotiven oder der privaten Brohltalbahn – stets zeugen die Fotos vom perfekten Blick und der gekonnten Bildkomposition des Lichtbildkünstlers. Gegliedert sind die Aufnahmen nach Regionen; eine Kursbuchkarte hilft, die Fotos und ihre fachkundig recherchierten Bildunterschriften geografisch einzuordnen. Weniger romantisch, dafür umso spektakulärer wirkt der ausführlich dokumentierte Einsatz zweier Dampfkrane bei einem Eisenbahnunfall im Westerwald. Die historischen Abbildungen dieser Buchreihe runden sich zu einem umfassenden Bild der Bundesbahn der Epoche III, wobei die farbigen Meisterwerke unbedingt auch von Anlagenbauern genauestens studiert werden sollten, denn insbesondere die Landschaftsaufnahmen vermitteln vielfältige Anregungen für die realistische Gestaltung einer Modellbahn. MK Laura und Buchenwaldbahn Buchform. Detailliert wird die seit langem verschwundene, schmalspurige WRE dokumentiert und die regelspurige Buchenwaldbahn beschrieben. Mit klarer antifaschistischer Grundhaltung weisen Autor und Verlag auf die verbrecherische Funktion der Stichbahn zum KZ hin. Zur Nachkriegsgeschichte der regelspurigen „Laura“ von Buttstädt nach Rastenberg bietet das Buch (mit Ausnahme der Gleispläne) nach wie vor nur spärliche Informationen und Fotos, denn ein Kommando der sowjetischen Luftstreitkräfte im nahen Finne-Höhenzug ließ es zu einem gefährlichen Wagnis werden, die kurze Stichstrecke zu dokumentieren oder mit ihren merkwürdigen Fahrzeugeinsätzen gar im Bild festzuhalten. ur Erinnerungen an Wende-Züge Wolf-Dietmar Loos; Michael Schenk 132 Seiten; ca. 140 Abbildungen; Format 24 x 22 cm; € 27,80; DGEG Medien GmbH, Hövelhof Der Bildband vermittelt DB- und DRImpressionen aus der Zeit während und kurz nach der Wende (1989 bis 1993). Die ausführlichen Bildunterschriften liefern fundierte Informationen. Der Band ist in zehn Kapitel gegliedert, wobei Grenzbahnhöfen und Schmalspurbahnen besondere Abschnitte gewidmet wurden. Das Buch dürfte nicht nur bei Eisenbahnfreunden auf Interesse stoßen, dokumentiert es doch einen der bewegendsten Abschnitte deutscher Geschichte. ur Die Dampflokomotiven der Baureihen 01 bis 45 der DRG, DRB, DB und DR Ingo Hütter 160 Seiten; 235 Abbildungen; Format A5; € 19,80; Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 480 Seiten, 332 SW-Fotos, zahlreiche Tabellen und statistische Übersichten; Format A4; € 49,80; DGEG Medien GmbH Hövelhof Günter Fromm (†) veröffentlichte 1993 eine Broschüre über die Weimar-Rastenberger Eisenbahn WRE, über die Buchenwaldbahn zum einstigen KZ und die Kleinbahn Buttstädt–Rastenberg. Die historische Brisanz des Abschnitts über die Buchenwaldbahn hielt die Nachfrage hoch. Jetzt erschien die vierte, vom Verlag erweiterte Auflage in Als Bd. 1 der Reihe „Lokomotiven Deutscher Eisenbahnen – Verzeichnis aller deutschen Triebfahrzeuge“ wendet sich das Werk an Eisenbahnfreunde, die in kompakter Form die wichtigsten Informationen zu den Lebensläufen aller Dampfloks wünschen, die seit Bildung der DRG zu ihr sowie zur DRB, DB und DR gelangten. Dazu zählen Übernah- MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 men von Privat- und anderen nichtstaatlichen Bahnen ebenso wie die eingegliederten Staatsbahnlokomotiven Österreichs, der Tschechoslowakei, Litauens, Lettlands, Polens, Belgiens, Jugoslawiens und Luxemburgs. Neben den tabellarischen Fahrzeuglisten, in denen sich alle Lokomotiv-Lebensläufe widerspiegeln, gibt es zu jeder Baureihe Erläuterungen mit den wichtigsten technischen Daten und Portraitfotos: Lohnende Lektüre für Statistiker. fr Die Kleinbahn Privatbahnen & Werksbahnen, Bd. 20; 96 Seiten, zahlreiche Abbildungen; Format 17 x 24 cm; € 17,50; Verlag Ingrid Zeunert, Gifhorn Im wichtigsten Beitrag dieser Ausgabe umreißt Dirk Endisch die Geschichte der Genthiner Kleinbahn, einst größte Privatbahn in der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen. Schon wegen der zahlreichen Gleispläne kleiner und kleinster Bahnhöfe dürfte dieser Artikel bei Modellbahnern einiges Interesse finden. Auch Horst Pranges Beitrag „Kleinbahn an der Wand entlang – ein neuer Abstell- und Rangierbahnhof“ vermittelt Anregungen für den Anlagenbau nach Privatbahnmotiven. Abgerundet wird die Ausgabe wieder mit der Vorstellung neuer H0- und N-Modelle nach Privatbahn-Vorbildern. fr Auf Schienen Kerstin Pentermann 160 Seiten; Format 14,5 x 22,5 cm; keine Abbildungen; € 14,90; Verlag Meinders & Elstermann GmbH & Co. KG, Belm In ihrem Kinder- und Jugendroman versucht die Autorin, im Kontext einer Geschichte aus den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts, Verständnis für die Eisenbahn zur Dampflokzeit zu wecken. Hauptfigur ist der zwölfjährige Heinrich, der mit zwei Freunden auf einer Wiese an einer Bahnlinie spielt, die vorbeifahrenden Lokomotiven beobachtet und Freundschaft mit einem Heizer schließt. Die Dampfloks werden nach dem Verlust des Vaters (eines Lokführers) so etwas wie Vertraute des Jungen bei seiner Suche nach eigenen Lebenszielen. Kerstin Pentermanns Werk kann gut und gern auch Erwachsenen empfohlen werden. ur 83 VERANSTALTUNSTERMINE 06.02.2010 Fahrt von Berlin mit Diesellok über Elsterwerde, dann nach Chemnitz und mit Dampflok weiter über Wolkenstein– Annaberg-Buchholz nach Cranzahl. Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). Eisenbahn-Romantik immer sonntags um 16 Uhr bzw. 16.45 auf SWR 07.02.2010, 16.45 Uhr, Folge 716: „El Transcantábrico“. Diese Sendung führt in den Norden Spaniens. Auf einer der längsten Schmalspurstrecken Europas kann man diesen Landesteil auf angenehme Weise mit einer Fahrt im „El Transcantábrico“ kennenlernen. Die Reise beginnt in der alten Königsstadt León und endet rund 1200 Kilometer weiter westlich im berühmten Wallfahrtsort Santiago de Compostela. 14.02.2010, Sendung entfällt 21.02.2010, 16.00 Uhr, Folge 717: „Nürnberger Spielwarenmesse 2010“. Das Eisenbahn-RomantikTeam berichtet auch dieses Jahr wieder von der Spielwarenmesse in Nürnberg und versucht aus der Fülle der Neuheiten und Neuigkeiten das Interessanteste herauszufinden. Gezeigt werden auch die Modelle, die anlässlich des 175. Geburtstages der Eisenbahn in Deutschland auf den Markt kommen. 28.02.2010, 16.00 Uhr, Folge 718: „Die Eisenbahn, wie vor 50 Jahren“. Eisenbahn-Romantik bringt Sie auf eine Fahrt in die Vergangenheit – eine Fahrt, die das Reisegefühl der Kindheit und Jugendzeit wieder lebendig werden lässt. Anlässlich des zwanzigsten Geburtstages des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar gab es zwischen Kaiserslautern, Osterburken und Heilsbronn für ein paar Tage Eisenbahnverkehr wie vor 50 Jahren. In unzähligen Details wurde den Fahrgästen der Eisenbahnverkehr von damals und dessen geschichtliche Entwicklung anschaulich dargestellt. Einige Lokomotiven für diese Nostalgiefahrten wurden sogar teilweise äußerlich umgebaut, damit sie in diese Zeit passten. 84 06./07.02.2010 Modelleisenbahnausstellung in Leonberg/Württ. (Pferdemarktwochenende), Mörikeschule Leo-Eltingen, Hindenburgstr. (Bus-Linien 92/94), gezeigt werden Anlagen nach US-Vorbild in Z, N, H0 und 0. Für die Kinder gibt es eine Lego- und LGB-Bahn zum Spielen und Selbstfahren. 11-17 Uhr. Info: Modelleisenbahnclub Leonberg e.V., www.mecleonberg.de 06./07.02.2010 Modellbahnausstellung der Köthener Modell- und Eisenbahnfreunde e.V. im Opel-Autohaus „Gute Fahrt“, Gewerbegebiet West, Langenfelderstr. 2, 06366 Köthen, 10-18 Uhr. Info: Tel. 03496/ 213895. 06./07./13./14.02.2010 Modellbahnausstellung des Modellbahnclubs Zwickau e.V., Crimmitschauer Str. 16, 10-17.30 Uhr. Info: www.mbc-zwickau.de 06./07./13./14./20./21.02.2010 Modellbahnschau des Arbeitskreises Modellbahn Chemnitz e.V., Neefestr. 82, Gewerbepark (neben Spielemuseum), 10-17 Uhr, Vereinsanlage mit über 60 vorbildgerechten Zügen in H0/H0e, Winteranlage in H0e, Spur-II-Anlage und TT-Anlage zum Selbstspielen. Info: www.modellbahn-chemnitz.de 06./07./13./14./20./21.02.2010 Modellbahnausstellung des Modellbahnclubs 3/22 in 09350 Lichtenstein, Am Bahnhof 1, 10-18 Uhr, Ausstellung auf drei Etagen und in der Wartehalle des Bahnhofs, Anlagen in N, TT, H0, H0e, H0m, 0, 0e und IIm. Info: www. modellbahnclub-lichtenstein.de 07.02.2010 Modelleisenbahn-, Modellauto- und Spielzeugbörse der Eisenbahnfreunde Bietigheim-Bissingen e.V., Kammgarnspinnerei 16, 10-17 Uhr. Info: www.efbbev.de 07.02.2010 M&O-Auto- und Eisenbahnmodelltauschbörse in 31515 Wunstorf, Schul- zentrum An der Aue, 11-16 Uhr. Info: Tel. 05031/3504. 13.02.2010 Internationaler Kraichgauer Modellbahn-, Tausch- und Markttag in der Elsenzhalle, 74889 Sinsheim, 10-16 Uhr. Info: Eisenbahnfreunde Kraichgau e.V., Tel. 07261/5809, Fax 07261/ 9111190, www.eisenbahnfreundekraichgau.de 13.02.2010 Fahrt mit dem Winterdampfzug „Schneeflocke“ ab Stuttgart (mit weiteren Zustiegsmöglichkeiten in Ludwigsburg, Bietigheim, Heilsbronn, Osterburken, Würzburg und Schweinfurt) zum Rennsteig im Thüringer Wald, Möglichkeit zu kleinen Wanderungen am Rennsteig oder Besuch des Wintersportortes Oberhof u.a. Info: UEF Historischer Dampfschnellzug (Anschrift s.u.). 13./14.02.2010 Modellbahntage des Döbelner Sportvereins „Vorwärts“ mit dem Modellbahnclub Roßwein in 04720 Döbeln, Burgstr. 10, 10-18 Uhr,. Gezeigt werden Modellbahnen aller gängigen Spurweiten, von kleinen Heimanlagen bis zu großen Vereinsanlagen, Händlermeile. Info: www.eisenbahnfreunde.de 13./14./20./21.02.2010 Modellbahnausstellung des Erzgebirgischen Modelleisenbahnclubs Cunersdorf/Crottendorf e.V., August-Bebel-Str. 46 (ehem. Grundschule), 09456 Annaberg-Buchholz OT Cunersdorf, samstags: 13-18 Uhr, sonntags: 10-18 Uhr. Info: www.emec-cc.de 15.02.2010 Fahrt von Stuttgart (Zustieg: Ludwigsburg, Bietigheim, Vaihingen, Mühlacker, Bruchsal, Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Worms) zum Karneval nach Köln. Info: UEF Historischer Dampfschnellzug (Anschrift s.u.) 19.-21.02.2010 Modellbahnausstellung „Erlebnis-Modellbahn 2010“ in Dresden, Messe Dresden, Halle 3, Messering 6, 10-18 Uhr, zahlreiche Anlagen in allen Nenngrößen, von Vereins- bis Heimanlagen, Präsentation von Neuheiten der Nürnberger Spielwarenmesse. Zahlreiche sächsische Eisenbahnvereine stellen ihre Arbeit mit dem großen Vorbild vor. Info: www.mec-pirna.de MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 20.02.2010 Winterdampf über den Rennsteig. Fahrt von Berlin Bahnhof Südkreuz über Jüterbog–Halle–Erfurt–Arnstadt– Ilmenau nach Stützerbach, von dort geht es mit der Rennsteigbahn nach Themar. Info: Traditionszug Berlin (Anschrift s.u.). 21.02.2010 Modelleisenbahn- und Automodelltauschbörse des Heiligenstädter Eisenbahnvereins e.V., 37308 Heilbad Heiligenstadt, Aegidienstr., Eichsfelder Kulturhaus, Tel. 03606/603934, www. hev-ev.de 21.02.2010 M&O-Auto- und Eisenbahnmodelltauschbörse in 29331 Lachendorf, Autohaus Lübbe, Im Bulloh 50, 11-16 Uhr. Info: Tel. 05141/940171. 27.02.2010 Modelleisenbahn- und Automodellbörse im Rahmen des Modellbauwochenendes im FEZ Berlin, An der Wuhlheide 197, 13-17 Uhr. Info: Frank Tinius, Tel. 030/53071533, f.tinius@fez-berlin. de 28.02.2010 Modellauto- und Modelleisenbahnbörse des Modell-Eisenbahn-Clubs Gernsheim e.V., Stadthalle, Georg-SchäferPlatz, 10-16 Uhr. Info: www.mec-gernsheim.de Anschriften: Traditionszug Berlin e.V., Postfach 6 0 1 3 3 6 , 1 4 4 1 3 P o t s d a m , Te l . 0331/6006706 (Mo-Fr: 9-16 Uhr), www.berlin-macht-damp.de On Traxs! 2010 Nach dem unerwartet großen Erfolg von On Traxs! 2009 in Utrecht durfte und darf eine Fortsetzung natürlich nicht fehlen. Über 10 000 Besucher während der ersten, voll und ganz gelungenen Ausstellung ließen uns, die Organisatoren und Veranstalter des Events, nicht ruhen. Wir unternahmen inzwischen alles, was der zweiten Ausstellung 2010 zu noch größerem Erfolg als der Premiere verhelfen könnte. On Traxs! Nummer zwei startet am 26. Februar 2010. Dann öffnet Het Spoorwegmuseum in Utrecht wieder seine Türen, um in einem reizvollen Ambiente zwischen nostalgischen Zügen den Besuchern die neuesten Produkte verschiedener Modellbahnhersteller zu zeigen. Vor allem aber sind viele Modellbahnanlagen zum ersten Mal in den Niederlanden zu sehen; manche von ihnen wurden extra für On Traxs! gebaut! Diesmal haben die Veranstalter weit jenseits der Landesgrenzen profilierte Anlagenbauer überzeugen können, nach Utrecht zu kommen, so aus Belgien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Luxemburg. Natürlich zeigen auch niederländische Modellbauer ihr Können. Außerdem werden, wie bereits erwähnt, verschiedene Hersteller aus ganz Europa mit von der Partie sein. Für On Traxs! 2010 stehen Kamerateams bereit, das herrliche Ambiente in bewegten Bildern einzufangen. Besonders stolz sind wir darauf, dass das Kamerateam der TV-Sendung Eisenbahn-Romantik mit Hagen von Ortloff unsere Einladung angenommen hat und sicher viele Impressionen von unserer großen Schau drehen wird. Einer der Höhepunkte soll in der Auszeichnung der schönsten Modellbahnanlagen bestehen. Die Wahl wird keine Fachjury treffen; vielmehr bitten wir die Besucher um ihre Stimme zur Entscheidung. Zum Dank werden (neben der Verleihung des On Trax! Award 2010) von uns als Veranstalter interessante Preise zur Verfügung gestellt. Bei uns gibt es auch etwas zu lernen! Während der drei Tage werden namhafte Modellbahner als Referenten zu praktischen Fragen auftreten und Tricks, Kniffe sowie Ideen vorstellen. Sie wollen unseren Gästen zeigen, wie mit einfachen Materialien auch anspruchsvolle ModellbauKreationen entstehen. Spaß und Freude der Teilnehmer und Besucher sind für Het Spoorwegmuseum sehr wichtig. Wenn Sie Fragen haben, steht Ihnen das Team von On Traxs! gern zur Verfügung. Wir laden Sie hiermit herzlich ein, bei On Traxs! 2010 vom 26. bis 28. Februar 2010 in Het Spoorwegmuseum in Utrecht dabei zu sein! UEF Historischer Dampfschnellzug e.V., Tel. 0711/1209705 (Mo, Mi: 19-22 Uhr), www.schnellzuglok.de Für eine geplante Modellbahnausstellung vom 21.-24.10.2010 unter dem Motto „175 Jahre Eisenbahnen in Deutschland“ sucht das Kinder-, Jugend- und Familienzentrum FEZ Berlin noch Exponate, Dioramen und Anlagen, insbesondere der Epochen I und II. Weitere Informationen erhalten Sie bei: FEZ Berlin, Frank Tinius, Str. zum FEZ 2, 12459 Berlin oder per Mail: [email protected] MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 85 NEUHEITEN Polnische Schnellzuglok Pt 31 (19.1) in H0 Die Polnischen Staatsbahnen PKP beschafften von 1932 bis 1939 insgesamt 92 1’D1’h2-Schnellzuglokomotiven der Gattung Pt 31. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges übernahm die Reichsbahn 54 Maschinen, die sie als 19 101 bis 19 154 bezeichnete. Die gelungenen Loks verkörperten besten polnischen Lokomotivbau und waren den Baureihen 06, 19.0 und 39 überlegen. Die Reichsbahn ordnete zwölf 1940 gebaute Maschinen als 19 155 bis 19 166 ein. Zuverlässig, leistungsfähig und wirtschaftlich, verdrängten die Pt 31 im Jahre 1942 sogar die hochmodernen 03.10 auf der Magistrale Wien–Nürnberg. Das Brawa-Modell 19 155 stellt eine gelungene 1:87-Miniatur der formschönen Schnellzuglok dar und überzeugt (wie einst das Vorbild) mit bemerkenswerter Laufruhe. Der schräggenutete, fünfpolige Motor sitzt in der Lok und wirkt auf alle vier Treibachsen. Kessel, Lok-Chassis und Tendergehäuse bestehen aus Zinkdruckguss. Der Führerstand ist beleuchtet, die Puffer sind gefedert und verschiedene Anbauteile ab Werk montiert. #SBXBt"SU/StétFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM 86 'FSOCFEJFOCBSFS8BTTFSLSBOJO) Mit dem elektrisch fernbedienbaren Wasserkran baut Viessmann sein Sortiment „Bewegte Welt“ um ein wichtiges Element weiter aus. Über einen speziellen Antrieb, der mit dem Wasserkran eine Einheit bildet, wird er mit einer vorbildgerechten Bewegung verschwenkt. Angesteuert wird der Kran ausschließlich über die mitgelieferte Elektronik, deren Anschluss sehr bequem ist. Die Ansteuerung erfolgt wahlweise über Tasten oder über die Ausgänge von Funktionsdecodern. 7JFTTNBOOt"SU/StétFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM Rungenwagen nicht nur für Holztransport in H0 In grüner Farbgebung hat Fleischmann den Rungenwagen der Gattung Rnos 4725 ausgeliefert, wie ihn die On Rail GmbH für verschiedene Transportarten einsetzt. Neben den im Modell drehbar gelagerten Rungen verfügt der Flachwagen auch über Zapfen für die Aufnahme von Containern. 'MFJTDINBOOt"SU/StétFSIÊMUMJDIJN'BDI IBOEFM MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEITEN 1NJU8BOOFOUFOEFSBMT)#BVTBU[WPO8FJOFSU (MFJTXBBHF8FSOJHFSPEFJO Lange Zeit gehörte die „Wannentender-P 8“ auf vielen Strecken zum täglichen Erscheinungsbild. Mit dem Bausatz von Weinert kann der anspruchsvolle Modellbahner und -sammler der Personenzuglok ein würdiges Denkmal setzen. Der Bausatz besteht im Wesentlichen aus Weißmetall- und Messingfeingussteilen. Das Modell kann sowohl mit NEM- als auch RP25-Radsätzen bezogen werden. Mit einer feingestalteten Gleiswaage nach dem Vorbild in Wernigerode beglückt Joachim Jüchser die Spur-0-Bahner. Die Teile des Gebäudebausatzes sind aus Flüssigkunststoff gefertigt, die der feinen Fenster aus Messingätzblech. Folgt man der ausführlichen Bauanleitung, lässt sich der Bausatz relativ leicht zusammenbauen. Um ein vorbildgetreues Erscheinungsbild zu erzielen, sollte man die Teile gemäß beiliegender Anleitung farblich gestalten. Im Bausatz enthalten ist die eigentliche Gleiswaage aus fein geätzten Messingblechen. 8FJOFSUt"SU/S7t éotFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM 0QFM,BSBWBOJO) Im Sortiment Nutzfahrzeuge bietet Brekina den Opel Rekord P II als Caravan an. Der feindetaillierte MAN-Inspektionswagen besitzt am Heck die typischen tütenförmigen Rückleuchten. 3FBM.PEFMM+àDITFS,MPTUFS%-àUKFOXFTUFEU XXXSFBMNPEFMMEFt"SU/S#tKFéot FSIÊMUMJDIEJSFLU #SFLJOBt"SU/SWtét FSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM 4DIOFMM[VHXBHFOEFS(SVQQFJO) Mit dem neuen Schnellzugwagen-Modell des B4üm-61 der Gruppe 53 erweitert Ade sein Programm. Der Wagen verfügt über Schwenktüren und 1000-mm-Fenster. Außerdem sitzen die Regenrinnen nicht am Dach, sondern über den Fenstern. "EF&JTFOCBIO.PEFMMF7PHFMTBOHXFH%"MUIFJN XXXBEFFJTFOCBIONPEFMMFEFt"SU/StétFSIÊMU MJDIEJSFLU MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEITEN 'SBO[ÚTJTDIF%BNQGMPLEFS4FSJF&JO) Als Museumslok zeigt sich die französische Schnellzuglok der Serie 231 E in der braunen Farbgebung der Bahngesellschaft NORD. Bei Versuchsfahrten erreichte die Lok 174 km/h, während im Betriebsalltag mit 130 km/h gefahren wurde. Auffälliges Merkmal neben den unzähligen Details sind Belpaire-Feuerbüchse, Kylchap-Doppelblasrohr, Ventilsteuerung und die großen Tenderräder mit einem Durchmesser von 1200 mm. Sehr auffällig ist auch der ACFI-Vorwärmer hinter dem Doppelblasrohr. Kupferfarbene Schmierleitungen am Kessel und feine Zierlinien unterstützen das filigrane Erscheinungsbild der Hochleistungsdampflok. Angetrieben wird die Lok durch einen Motor im Tender, der auf die beiden starrgelagerten äußeren Radsätze wirkt und deren Räder mit Haftreifen ausgerüstet sind. Die beiden inneren Radsätze sind in einem halben Drehgestell drehbar gelagert, Lok und Tender auf der Lokseite per Kulisse kurzgekuppelt. LEDs beleuchten das assymetrische Spitzenlicht und auch die als Cinema bezeichnete Loknummernanzeige. 3PDPt"SU/StéotFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM Bahnsteigkarre in H0 Mit drehbaren Rädern und beweglicher Deichsel ist die Bahnsteigkarre aus Messingätzteilen von Hapo ausgestattet. )BQP#BDIGFMETUS% -BOETCFSHt#BIOTUFJHLBSSFt étFSIÊMUMJDIEJSFLU &JO/ Neu aufgelegt und technisch überholt rollt die E 94 von Arnold wieder auf die Gleise. Neuer Motor, LED-Beleuchtung und Schnittstelle kennzeichnen die technische Ausstattung. "SOPMEt"SU/StéotFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM *UBMJFOJTDIF4QJU[EÊDIFSJO) Gleich im Dreierset und in excellenter Ausführung bietet Brawa die typischen italienischen Spitzdachgüterwagen der Gattung F an. Beim silberfarbenen Fahrzeug handelt es sich um einen Kühlwagen der Gattung Hg. Die Modelle unterscheiden sich in vielen Details. #SBXBt"SU/StétFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM 88 MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 NEUHEITEN BR 39 in H0 Exklusiv für die Mitglieder des Insider-Clubs bietet Märklin die BR 39 in der Ausführung der DB an. Das feindetaillierte Modell wird Sammler wie Fahrer erfreuen. Ausgestattet ist die Maschine mit einem Hochleistungsantrieb, der auf die vier Kuppelradsätze der Lok wirkt. Die Lok ist mit Sound ausgestattet, der sich bereits mit der Control Unit aktivieren lässt. Wer den vollen Umfang an schaltbaren Möglichkeiten wie Rangierpfiff und Kohlenschaufeln nutzen möchte, benötigt die Central Station. .ÊSLMJOt"SU/StétFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM 4DIJFOFOUSFOO[BOHFGàS(VOE Zum problemlosen Trennen von Gleisen nach einem fliegenden Aufbau hat Günter Streich für die Baugrößen 0, 1 und G eine Schienentrennzange entwickelt. Das leistungsfähige Werkzeug ist mit speziellen auswechselbaren Backen für die unterschiedlichen Schwellenabstände lieferbar. (FQÊDLBOIÊOHFS7#JO) Für die Beförderung von größeren Mengen Gepäck beschaffte die DB 1951 Beiwagen für VT 95 und Aussichtstriebwagen. Der Einachser diente auch der Beförderung von Skiern und Fahrrädern, vornehmlich in Urlaubsregionen. Der Bausatz (vormals Günther) besteht aus Weißmetall mit Beschriftungssatz. 8FJOFSUt"SU/StDBéot FSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM (àOUFS4USFJDI'SBO[4DIVCFSU4US%"MCTUBEUt 4DIJFOFOUSFOO[BOHFtét#BDLFOTBU[GàS(VOEt KFéé1PSUPtFSIÊMUMJDIEJSFLU %SBIUMPTNJUNVMUJ.BVTQSP Die allseits bekannte, rote multiMaus von Roco hat Konkurrenz in blauem Farbkleid bekommen. Die Blaue bietet zusammen mit der neuen multiZentrale für DCC den ungebundenen, schnurlosen Betrieb. Dabei werden nicht nur Steuerbefehle zur Zentrale gesendet, sondern auch Informationen z.B. beim Auslesen von Decoderdaten. Die Funkzentrale bietet neben vielen Funkmäusen über drei RocoNet-Slave-Buchsen auch kabelgebundenen Mäusen Anschluss. Zudem ist ein eigener Rückmeldebus integriert, um z.B. mithilfe von Rückmeldemodulen Gleisbesetztzustände einzulesen. Ein USB-Anschluss ermöglicht es, den PC sowohl zum Steuern wie auch für Updates zu nutzen. In Verbindung mit der mitgelieferten Software Rocomotion eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für einen noch abwechslungsreicheren Betrieb. 3PDPt"SU/S4FU téot"SU/SNVMUJ.BVTQSP t éotFSIÊMUMJDIJN'BDIIBOEFM MIBA-Miniaturbahnen 2/2010 89 7034$)"6t*.13&446. Was bringt die MIBA im März 2010? MIBA-Verlag Am Fohlenhof 9a D-82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-224, Fax 0 81 41/5 34 81-200 www.miba.de, E-Mail [email protected] Chefredakteur Martin Knaden (Durchwahl -233) Redaktion Lutz Kuhl (Durchwahl -231) Gerhard Peter (Durchwahl -230) Dr. Franz Rittig (Durchwahl -232) Ute Fuchs (Redaktionssekretariat, Durchwahl -224) Ständige Mitarbeiter Bernd Beck, Thomas Becker, Ludwig Fehr, Bernd Franta, Richard Grebler, Hermann Hoyer, David Hruza, Otto Humbach, Rainer Ippen, Bruno Kaiser, Marie-Luise Knipper, Sebastian Koch, Michael Kratzsch-Leichsenring, Thomas Küstner, Thomas Mauer, Horst Meier, Manfred Peter, Burkhard Rieche, Stephan Rieche, Hermann Riedel, Ulrich Rockelmann, Dr. Bernd Schneider, Dipl.Ing. Herbert Stemmler, Jacques Timmermans, Guido Weckwerth, Dr. Gebhard J. Weiß, Daniel Wietlisbach, Bernd Zöllner MIBA-Verlag gehört zur VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH Am Fohlenhof 9a, 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 0 81 41/5 34 81-224, Fax 0 81 41/5 34 81-200 Geschäftsführung Werner Reinert, Horst Wehner Verlagsleitung Thomas Hilge Anzeigen Elke Albrecht (Anzeigenleitung, 0 81 41/5 34 81-151) Evelyn Freimann (Kleinanzeigen, Partner vom Fach, 0 81 41/5 34 81-152), ab 1.1.2010 gilt Anzeigen-Preisliste 59 Modellbau vom Allerfeinsten zeigt Marcel Ackle. Seine Chnollebahn zeigt den Betrieb in einer sehr beschaulichen Champignon-Zucht. Doch der Bahnbetrieb steht hier gar nicht im Mittelpunkt! Foto: Christiane van den Borg Um den Bau einer Blechträgerbrücke aus Messingätzblechen geht es im kommenden Heft. Jacques Timmermans verrät uns seine Tricks. Foto: Jacques Timmermans Weitere Themen: t Endbahnhöfe: Eine neue Folge rund um den kleinen Bahnhof Mirow t Elektrotechnik: Kennzeichen Blau – MultiMaus von Roco nun schnurlos t MIBA-Test: Die kaum bekannte BR 19.1 in Vorbild und Brawa-Modell Aus Aktualitätsgründen können sich die angekündigten Beiträge verschieben. MIBA 3/2010 erscheint am 26. Februar 2010 108 Kontrollierte und veröffentlichte Auflage durch IVW Vertrieb Elisabeth Menhofer (Vertriebsleitung, 0 81 41/5 34 81-101) Christoph Kirchner, Ulrich Paul (Außendienst, 0 81 41/5 34 81-103) Ingrid Haider, Petra Schwarzendorfer, Karlheinz Werner, Petra Willkomm (Bestellservice, 0 81 41/5 34 81-0) Vertrieb Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH, Breslauer Straße 5, 85386 Eching, Tel. 0 89/31 90 60, Fax 0 89/31 90 61 13 Abonnentenverwaltung MIBA-Aboservice, MZV direkt GmbH & Co KG, Postfach 104139, 40032 Düsseldorf, Tel. 0 18 05/56 62 01-61, Fax 0 18 05/56 62 01-94 Erscheinungsweise und Bezug Monatlich ein Heft à € 6,90 (D), € 7,60 (A), SFr. 13,80 Jahresabonnement inkl. Messe-Ausgabe € 79,80, Ausland € 94,– Abopreise sind inkl. Porto und Verpackung. Bezugsbedingungen für Abonnenten Rechnungsstellung immer nur für den Bezug eines Kalenderjahres. Schriftliche Kündigung spätestens acht Wochen vor Ablauf des Abonnements, ansonsten erfolgt automatische Verlängerung für ein weiteres Bezugsjahr. Ausnahme: Von vorne herein befristet bestellte Abonnements laufen zu dem gewünschten Termin ohne weitere Benachrichtigung aus. Bankverbindungen Deutschland: Deutsche Bank Essen, Konto 2860112, BLZ 360 700 50 Schweiz: PTT Zürich, Konto 807 656 60 Österreich: PSK Wien, Konto 920 171 28 Copyright Nachdruck, Reproduktion oder sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise und mithilfe elektronischer Datenträger – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Anfragen, Einsendungen, Veröffentlichungen Leseranfragen können wegen der Vielzahl der Einsendungen nicht individuell beantwortet werden; bei Allgemeininteresse erfolgt ggf. redaktionelle Behandlung oder Abdruck auf der Leserbriefseite. 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