Drei Tage in „New Maxico“ - Max-Planck
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Drei Tage in „New Maxico“ - Max-Planck
MPG Journal Das Magazin des MPG-Vereins für alle MPGler Ausgabe 2013 Nr. 37 Drei Tage in „New Maxico“ Schule als Staat HELLER Ausbildung Vorsprung durch Wissen! HELLER entwickelt und produziert modernste Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für die zerspanende Bearbeitung. In dieser Branche sind wir einer der führenden Hersteller und beschäftigen weltweit über 2.300 Mitarbeiter. Zur Sicherung des hohen technischen Niveaus bilden wir den eigenen Nachwuchs aus. Dafür stehen moderne, technisch hochwertige Einrichtungen für eine praxisnahe Ausbildung zur Verfügung. Unsere individuellen, lebendigen Ausbildungsmethoden sind die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von jungen Menschen. Wir bilden aus: Industriemechaniker/in Zerspanungsmechaniker/in Mechatroniker/in Elektroniker/in für Automatisierungstechnik Technische/r Produktdesigner/in Maschinen- u. Anlagenkonstruktion Außerdem: DHBW Fachrichtung Maschinenbau Reutlinger Modell Facharbeiterausbildung + Maschinenbaustudium MechatronikPlus Facharbeiterausbildung + Mechatronikstudium Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH Ausbildung • Gebrüder-Heller-Straße 15 • 72622 Nürtingen • Telefon +49 7022 77-5490 • Telefax +49 7022 77-5498 [email protected] • www.heller.biz Editorial Herausgeber: Verein der Ehemaligen und Freunde des Max-Planck-Gymnasiums e.V. Verantwortlich: Martin R. Handschuh Redaktion: Martin R. Handschuh (Leitung), Tordis-Arlett Nitsch, Peter Brodbeck Anzeigen: Bernhard Mai, MPG-Verein Grafische Gestaltung: PAM-Network Studios Peter Brodbeck Lise-Meitner-Str. 5, 72622 Nürtingen Telefon (0 70 22) 21 27 97 E-Mail: [email protected] Druck: Colorpress Max-Born-Straße 2 72622 Nürtingen Auflage: 1700 Exemplare Werden Sie Mitglied im MPG-Verein! Nr. 37 • Ausgabe 2013 Werte Leser! Willkommen in New Maxico! – unser Titel ist diesmal „Schule als Staat“ gewidmet, das im vergangenen Schuljahr ein herausragendes Ereignis war. „Tolle Tage“, gewiss, doch nicht als Spektakel für Außenstehende, als Mummenschanz inszeniert, sondern als durchdachtes Rollen-Spiel bot das Projekt den Beteiligten die Gelegenheit, Erfahrungen in der Organisation eines Gemeinwesens zu sammeln. Was im Laufe der Geschichte langsam reifte, konnte hier im Zeitraffer erlebt werden; die Schüler standen in der Verantwortung, die Errungenschaften des Staatswesens –von Platons Ideal bis zur heutigen Wirklichkeit– zu hinterfragen und dann die Struktur des Zusammenlebens zu entwickeln. Dass dieser Versuch in seiner praktischen Erprobung zu einem vollen Erfolg geworden ist, stimmt hoffnungsfroh, liegt es in nicht allzu ferner Zukunft doch an denen, die jetzt spielten, ihre Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Veränderungen und neue Herausforderungen in der pädagogischen Arbeit sind die Folge der Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung. Vorbildliche Lösungsansätze sind im Lehrerkollegium diskutiert und erarbeitet worden, in der Hoffnung, den unterschiedlichen Wissens- und Leistungsständen der Schüler einer Klasse gerecht zu werden, den einzelnen zu fördern, ohne sich jedoch durch die Hintertür zur Einheitsschule zu entwickeln. Engagierte Pädagogen statt politisch-ideologisch verordnete Einheitslehrer: dazu braucht es Mut und Kraft, die dem Kollegium auch weiterhin zu wünschen sind. der Themen durch Frau Tordis-Arlett Nitsch lebendige Rück- und Einblicke in das Schulleben geben. Für den MPG-Verein ist es eine angenehme Aufgabe, als Herausgeber einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Ergebnisse der journalistischen Arbeit in möglichst ansprechender Form veröffentlicht werden. Abschließend sei es erlaubt, Sie, werte Leser, mit Friedrich Schillers Interpretation des Konfuzius auf den Diskurs über den rechten Weg durch die Bildungslandschaft einzustimmen. Eine erbauliche Lektüre wünscht Spruch des Konfucius Dreifach ist des Raumes Maß. Rastlos fort ohn’ Unterlaß Strebt die Länge, fort ins weite Endlos gießet sich die Breite, Grundlos senkt die Tiefe sich. Dir ein Bild sind sie gegeben, Rastlos vorwärts mußt du streben, nie ermüdet stille stehn, Willst du die Vollendung sehn, Mußt ins Breite dich entfalten, Soll sich dir die Welt gestalten, In die Tiefe mußt du steigen, Soll sich dir das Wesen zeigen, Nur Beharrung führt zum Ziel, Nur die Fülle führt zur Klarheit Und im Abgrund wohnt die Wahrheit Friedrich Schiller Eine Mehrzahl der Aktivitäten am MPG, die zwar nicht im Lehrplan stehen, aber wesentlich für die vielgelobte Atmosphäre der Schulgemeinschaft sind, finden Sie hier in diesem Heft in Wort und Bild versammelt. Dies danken wir hauptsächlich den eifrigen Berichterstattern, die durch die vorbildliche Planung und Begleitung 3 Inhaltsverzeichnis Aktuelles MPG-Verein Kultur Ohne Großbaustelle ins neue Schuljahr ..................................... 8 20 Jahre als erster Diener des MPG-Vereins ......................... 6 MPG-Musiker ziehen alle Register ..................... 24 Mut zur Entscheidung ................. 10 Im Dienst für das leibliche Wohl ................... 20 Adventskonzert im Weißen Saal ........................... 26 Wir danken unseren Förderern für die Unterstützung der MPG-Night ............................ 21 Zwei Kammerchöre in einer Kirche ............................. 27 Zum Abschied einen Preis ............. 12 Lehrerwechsel am MPG ................. 13 Preise und Belobigungen ............... 14 MPG-Night ................................... 22 Klangvielfalt und äußerste Präzision ...................... 29 Drei tolle Tage im Mai .................. 15 Erfolgreicher Kampf gegen Falschgeld und Inflation .............. 16 Eine musikalische Reise um die Welt ................................. 30 Mitspieler gesucht ....................... 32 Wiederholung erwünscht ............. 18 Kanon mit dem Publikum ............ 33 Beeindruckendes Fortissimo in den Saal geschleudert ............. 34 Klassiker im neuen Gewand ....... 36 Von der Zeit vor dem Applaus ..... 37 Kostüme aus Omas Kleidertruhe ...................... 40 Northanger Abbey ....................... 41 Kunst von Öllampe bis Roboter .. 42 Kunstprodukt ............................... 44 4 Nr. 37 • Ausgabe 2013 Inhaltsverzeichnis Sport Exkursionen Projekte Hohes Tempo brachte den Sieg ......................... 46 50 Jahre – Wir waren dabei ........ 50 Internet – aber sicher! ................. 62 Polizeihelm und neue Vokabeln im Gepäck ................... 52 Nachwuchs am MPG .................. 63 Aus der Traum ............................. 47 Bio-Projekt, das erste ................... 64 MPG-Lehrer holen den Pott ........ 48 Köstliches Buffet und musizierender Lehrer .................. 55 Bio-Projekt, das zweite ............... 65 Berlin – Tag und Nacht ................ 56 Mit 66 Päckchen dabei ................ 66 Salvete in Augusta Treverorum! .................. 58 Experimente mit Spaßfaktor ........ 67 Neuer, besser, runder .................. 49 Wie man nach Dachau fahren kann … ............................. 60 Stationen-Lernen einmal anders .............................. 68 Mit verbundenen Augen durchs Schulhaus .................................... 70 Nr. 37 • Ausgabe 2013 5 MPG-Verein 20 Jahre als erster Diener des MPG-Vereins Im Gespräch mit MPG-Journal-Redaktionsleiter Martin R. Handschuh blickt der Vorsitzende des Vereins, Achim von der Dellen, auf seine Amtszeit und in die Zukunft und Freunde des MPG zu machen. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Vor meiner Wahl war ich schon zwei Jahre im Vorstand schwerpunktmäßig für die Ausrichtung der traditionellen Kunst- und Weinfahrt zuständig und wusste um die Wichtigkeit geselliger Veranstaltungen, um die Gemeinschaft von Mitgliedern, Kollegium Eltern und Schülerschaft zu fördern. Ich selbst bin mit dem MPG-Verein erstmals in Berührung gekommen, als ich als 16-Jähriger in Begleitung meiner Eltern eben an einer Kunst- und Weinfahrt teilgenommen hatte. Herr von der Dellen, 20 Jahre Vorstandstätigkeit sind aller Ehren wert. Seit Sie einstmals im jugendlichen Alter von 30 Jahren dieses Amt übernommen hatten, war es Ihr Bestreben, das Vereinsleben mit neuen Veranstaltungen und Aktionen noch attraktiver für Ehemalige Und dieses Erlebnis war für Sie so prägend, dass Sie sich schon damals vorgenommen hatten, im MPGVerein mitzuwirken? Nein, diese Entscheidung reifte -wie guter Wein- noch einige Zeit. Aber bei meinem Amtsantritt war mir klar, dass wir neben dem MPG-Ball als einem der unbestrittenen Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben Nürtingens auch andere Gelegenheiten zum Zusammentreffen bieten müssten. Was war Ihr Ansatz? Wir wollten durch verschiedene Veranstaltungen einen regen Kontakt zwischen Mitgliedern und Interessierten ermöglichen, der gerade auch zum Gedankenaustausch anregt. So hatten wir im „Forum im Schlosskeller“ namhafte Referenten wie Prof. Ernst-Waldemar Bauer, Dr. Hans-Hermann Dehmel, Peter Härtling oder Prof. Dr. Gunther Klosinski, die neue Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Praxis mitteilten, oftmals mit direktem Bezug zum Schulleben. Letzterer bestand nicht nur räumlich bei den Ehemaligen-Hocketsen, die der Verein ab 1997 in dreijährigem Rhythmus im Hof des MPGs veranstaltete. Aber Ihr Ziel war doch sicherlich nicht nur die Förderung der Geselligkeit? Es ist an sich schön, die Schulgemeinschaft zu erleben, doch Sie haben recht: Selbstzweck waren und sind unsere Veranstaltungen nie. Vielmehr geht es auch darum, für die Un- Spenden Sie an den MPG-Verein und fördern Sie damit Schulprojekte! 6 Nr. 37 • Ausgabe 2013 MPG-Verein terstützung des MPGs zu werben, was von wohlwollender Begleitung bis hin zu finanzieller Unterstützung reichen kann. Wir haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund 80.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen und Spendenmitteln für das MPG akquiriert, um dort einen Beitrag zur Verbesserung des Schullebens zu ermöglichen, der nicht über den öffentlichen Haushalt zu bestreiten ist. Bei diesen vielfältigen Aufgaben sind Sie wohl nicht nur auf sich allein gestellt? Ich bin dankbar, dass viele Engagierte in Vorstandschaft und Ausschuss Ideen und Tatkraft einbringen und wir gemeinsam etwas für das MPG bewegen können. Besonders anschaulich war dies etwa 2006 bei der Einweihung des Glasbaus. Der Schule fehlten Haushaltsmittel zur Ausstattung des Musiksaales, so hatten wir unter dem Motto „Der MPG-Verein verleiht dem MPG (einen) Flügel“ Benefiz-Buttons verkauft, um die Anschaffung eines hochwertigen Instrumentes zu unterstützen. Die Vorstandsmitglieder mixten in zeittypischer Kostümierung Cocktail-Klassiker der Zwanzigerjahre, was Laune und Nr. 37 • Ausgabe 2013 Spendenbereitschaft der zahlreichen Besucher förderte. Das Bewusstsein, für kommende Schülergenerationen Gutes zu tun, treibt Sie Jahr für Jahr aufs Neue an? Ja, dieser Aspekt lässt vor allem für die Zukunft hoffen. Nicht nur, dass durch die Arbeit des MPG-Vereins die Bildung junger Menschen hier und heute gefördert wird, ist entscheidend, sondern auch, dass diejenigen, die jetzt von unseren Aktivitäten profitieren, sich in späteren Jahren daran erinnern und durch aktive Mitarbeit oder Zuwendungen wieder etwas zurückgeben wollen. Und das macht sich auch innerhalb des Vereins bemerkbar? Es freut mich, dass wir neue und jüngere Mitglieder aus Kreisen des Kollegiums und der Elternschaft für eine Mitarbeit im Ausschuss gewinnen konnten. Die Unterstützung mit guten Ideen und vor allem mit Tatkraft ist unabdingbar für die Erfüllung unserer vielfältigen Aufgaben. Die positive Resonanz der MPG-Night im vergangenen Herbst hat uns nicht nur räumlich wieder näher an die Schule angebunden, sondern lässt hoffen, dass wir künftig weitere Mitstreiter aus den Reihen der Lehrer und Eltern gewinnen können. Haben Sie da konkrete Projekte im Auge? Dank der guten Vorbereitung durch das Organisationsteam werden wir am 23. November wieder einen rauschenden Ball mit ausgezeichneten Programmbeiträgen von Schülern und Lehrern haben. Jetzt brauchen wir nur noch scharenweise Besucher und einige Sponsoren für die Tombola. Anlässlich des im kommenden Jahr stattfindenden Jubiläums zum 100-jährigen Bestehen des Altbaus würden wir uns sehr gerne mit einbringen, finanziell und vor allem ideell, denn mit der historischen Bausubstanz ist es doch ganz ähnlich wie im Verein der Ehemaligen und Freunde des MPG: die Pflege einer gemeinsamen Tradition ist der Rahmen, der die Mitglieder verbindet und den es jeden Tag neu mit Leben zu erfüllen gilt. Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen weiterhin eine glückliche Hand für Ihr Engagement an der Spitze des MPG-Vereins. 7 Aktuelles Ohne Großbaustelle ins neue Schuljahr Ein Gespräch mit Schulleiterin Ulrike Zimmermann Von Tordis-Arlett Nitsch Am letzten Freitag des Schuljahres, dem Tag, an dem sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Pressekonferenz in den Sommerurlaub verabschiedete, zog Schulleiterin Ulrike Zimmermann für das MPGJournal Bilanz. Frau Zimmermann, während die Bundeskanzlerin mit einer Reihe ungelöster Probleme im Gepäck ihren Urlaub antritt, können Sie doch sehr viel gelassener in die Ferien gehen, oder? Zimmermann: Zumindest muss ich mich nicht um meine Wiederwahl kümmern. Aber im Ernst, die Phase des Umbruchs ist zum Glück bewältigt, sodass wir uns momentan eher mit organisatorischen Problemen beschäftigen müssen. Zwar steht die Unterrichtsversorgung für das kommende Schuljahr, aber die Bedingun8 gen haben sich deutlich verschlechtert. Wodurch? Zimmermann: Zum einen durch die Kürzungen im allgemeinen Entlastungskontingent. Das sind Stunden, die wir bisher für die Betreuung des Schulnetzes oder die naturwissenschaftlichen Sammlungen, aber auch für die Suchtprävention und die Leihbücherverwaltung einsetzen konnten. Dieses Kontingent wurde von 20 auf 15 Stunden gekürzt, also gleich um 25 Prozent. Das ist ein schmerzhafter Einschnitt. Zusätzlich wurden vier Stunden für die Hausaufgabenbetreuung bzw. den Förderunterricht der Klassen 5 und 6 gekürzt. Zum anderen erschwert uns die Regelung, wonach die Elftklässler freiwillig wiederholen können, die Planung fürs näch- ste Schuljahr. Insgesamt machen mehr als 10 Prozent der Stufe von dieser Möglichkeit Gebrauch. Damit rutschen dann einige 12er Kurse unter den Teiler, können aber schon aus Stundenplan-technischen Gründen nicht mehr zusammengelegt werden. In der Unter- und Mittelstufe werden dagegen die Klassen wieder größer. Zimmermann: Ja. Wir haben fünf randvolle Fünferklassen mit 30 bzw. 31 Schülern. Allgemein wird sich der Teiler nicht halten lassen, denn wegen ein oder zwei Schülern mehr bekommen wir keine weitere Klasse genehmigt. Eine Folge davon ist, dass es wieder mehr Wanderklassen geben wird. Die kleineren Unterrichtsräume werden aufgrund der insgesamt recht großen Klassen kaum als Nr. 37 • Ausgabe 2013 Aktuelles Klassenzimmer dienen können. Trotz aller organisatorischen Probleme kann das Kollegium nach den Herausforderungen rund um den Doppeljahrgang 2012 allerdings auf ein relativ ruhiges Schuljahr zurückblikken. Zimmermann: Relativ ruhig, ja. Aber vieles wurde angestoßen, vieles entwickelt sich. Ich denke da nur an die Schulsozialarbeit. Die Begleitung einzelner Schüler, aber auch gesamter Klassen durch Frau Fraenkel wirkt sich sehr positiv aus. Sie ist zum Beispiel den Fünfer-Klassenlehrern bei der Einrichtung eines Klassenrats behilflich. Dadurch werden von Anfang an Strukturen geschaffen, um den Schülern Mechanismen zur selbstständigen Konfliktlösung zu bieten. Außerdem arbeitet Frau Fraenkel an einem neuen Konzept für die Paten. Es gab bereits eine Schulung für interessierte Achtklässler, die im kommenden Schuljahr Paten werden. Sie sollen nicht nur bei Bedarf für die Fünft- und Sechstklässler da sein, sondern zum Beispiel regelmäßig Pausenspiele auf dem Hartplatz anbieten. Jedenfalls bin ich froh, dass es momentan keine Großbaustelle am MPG gibt. Dadurch war es aber möglich, wieder mehr Zeit und Kraft in Projekte zu investieren. Höhepunkt dieses Schuljahres war sicherlich „Schule als Staat“. denn das Projekt hat hervorragend geklappt. Die Schüler haben es in einer Perfektion organisiert, die so nicht zu erwarten war. Unter dem Strich hat die Schule durch dieses Projekt nur gewonnen. Auch finanziell? Zimmermann: Das SaS-Team hat sehr gut gewirtschaftet. Es gab nur eine Anschubfinanzierung von 2000 €, quasi als Startkapital, aber das ist längst wieder zurückgezahlt. Mit den Geldern, die darüber hinaus erwirtschaftet wurden, wollen die Schüler Verschiedenes unterstützen, unter anderem das MPG-Technikteam und ein Projekt der Kinderkulturwerkstatt. Ursprünglich sollte es derartige Großprojekte nur alle zwei Jahre an der Schule geben. Nun steht aber schon im nächsten Jahr mit den Feierlichkeiten rund um das 100-jährige Jubiläum des Altbaus ein neues Vorhaben an. Zimmermann: Es wäre schön gewesen, ein Jahr Pause zu haben, aber das Jubiläum fällt nun einmal in das nächste Schuljahr. Es ist ohnehin ein sehr langes Schuljahr, nämlich eine Woche länger als gewöhnlich, sodass es kein Problem ist, den Unterricht eine Woche früher enden zu lassen und dann eine Festwoche anzuschließen. Wie sehen die Planungen dafür aus? Nach 2008 war es die zweite Auflage dieses Großprojekts am MPG. Diesmal lag die Organisation fast ausschließlich in Schülerhand. Zimmermann: Aus den Erfahrungen von 2008 haben wir gelernt. Zum einen hatten die Organisatoren diesmal fast zwei Jahre Zeit für die Vorbereitung, zum anderen waren viel mehr Schüler beteiligt. Mir hat das gezeigt, in welchem Umfang man Schülern tatsächlich Verantwortung übertragen kann. Natürlich haben wir sie bei der Organisation begleitet, viel kommuniziert, aber nicht eingegriffen. Es gehört Mut dazu, loszulassen. Für mich war das eine positive Erfahrung, Nr. 37 • Ausgabe 2013 Zimmermann: Die Festwoche soll am Montag und Dienstag mit zwei Konzertabenden beginnen. Dem schließen sich dann Projekttage an, wobei sich die Themen dafür um Ereignisse der letzten 100 Jahre drehen und idealerweise einen Bezug zu Nürtingen bzw. zum MPG haben. Auf diese Weise soll das Interesse an der Geschichte und an der Region geweckt werden. Am Freitag wird die Woche dann mit einem Schulfest enden, auf dem die Projekte der Öffentlichkeit präsentiert werden – sicherlich der Höhepunkt des nächsten Schuljahres. Aktuelles Mut Schule zurneuEntscheidung denken und gestalten Von Eberhard Knoll Gibt es ein Schlagwort im derzeitigen Diskurs in unserer Bildungslandschaft, das das „pädagogische Heil“ auf Erden verspricht, so ist es der Begriff „Individualisierung“. In der Presse wird dann ein liebevoller Lehrer – meist weiblichen Geschlechts – abgebildet, der sich um ein einzelnes, aufmerksam lernendes Kind beugt. So wird der Leser in seiner Assoziation bestärkt, dass Individualisierung, sich um einen einzelnen Schüler zu kümmern, etwas Positives ist. Doch das ist Ideologie – die Wirklichkeit sieht gänzlich anders aus: Individualisierung heißt immer auch: Kinder in Lerngruppen einteilen (Selektion!) und Anpassung des Lernniveaus an die schlechteren Schüler (Nivellierung und Qualitätsverlust!). Wie reagiert das MPG auf diese Entwicklung? Zum einen wurde im Schuljahr 2011/2012 eine umfassende Umfrage unter Schülern, Lehrern und Eltern durchgeführt mit dem Ergebnis, dass zwar das Lern- und Arbeitsklima an unserer Schule sehr gut ist, dass aber „die guten und die schwächeren Schüler an unserem Gymnasium zu wenig gefördert und gefordert werden“. Zum anderen wurde die verbindliche Grundschulempfehlung für den Zugang zum Gymnasium abgeschafft und das Max-Planck-Gymnasium stand – wie alle anderen Gymnasien in Baden-Württemberg auch – vor dem Problem, Schüler mit unterschiedlichstem Könnensstand ins Gymnasium aufzunehmen. Im Raum Stuttgart wurden im Herbst 2011 51 Prozent der Viertklässler, ein Jahr später – dem Jahr der Abschaffung der Grundschulempfehlung – 63 Prozent der Viertklässler am Gymnasium angemeldet. Es ist unwahrscheinlich, 10 dass die zunehmende Intelligenz der Schüler für diesen sprunghaften Anstieg der Anmeldezahlen verantwortlich gemacht werden kann! Pädagogischer Tag zum Thema Heterogenität Angesichts dieser Herausforderungen haben wir einen pädagogischen Arbeitskreis eingerichtet, der sich beider Problemfelder annimmt. Dieser hat die Förderung und Forderung des einzelnen Schülers (Individualisierung) zum zentralen pädagogischen Thema des Schuljahres 2012/2013 erklärt. Im April fand ein pädagogischer Tag statt, an dem Herr Professor H. Hoffmeister vom Studienseminar Stuttgart das Problem des unterschiedlichen Könnesstandes unserer Schüler aus der Perspektive des Lehrers betrachtet hat. Das Thema hieß: Umgang mit Heterogenität im Kontext einer neuen Lernkultur und Binnendifferenzierung – mit Unterschieden leben und umgehen. Zu Beginn des ersten, eher theoretischen Teils seiner beiden Vorträge sprach der Referent über die Ursachen von Heterogenität (wie unterschiedliche Begabung, Akzeleration oder Migrationshintergrund), die sowohl als Problem als auch als Chance begriffen werden können. Des Weiteren lud er die Kollegen dazu ein, ihre bisherigen Deutungsmuster über Lehren und Lernen zu hinterfragen – ein spannender Prozess, bei dem deutlich wurde, wie unterschiedlich Lehrer Unterschiede im Verhalten der Schüler beurteilen: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schülerleistung und Begabung? Was ist guter Unterricht? Wann ist eine Klassenarbeit gut ausgefallen? Was ist ein guter/schlechter Schüler? Die Antworten auf diese Fragen fallen sehr unterschiedlich aus. Der Referent erinnerte uns Kollegen in seinem spannenden Vortrag an die wesentlichen Aspekte von Heterogenität: - Heterogenität hat es schon immer gegeben. - Heterogenität muss im Zusammenhang eines erweiterten Lern- und Bildungsbegriffs gesehen werden, der seit der Bildungsreform 2004 unserem Bildungsplan zugrunde liegt. So kamen zu den inhaltlich-fachlichen Kompetenzen die Vermittlung der methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen dazu. - Angesichts der Heterogenität innerhalb einer Schulklasse ist der Lehrer immer ein „Brückenbauer“ zwischen dem Schüler mit seinen unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen und der Gesellschaft, die Anforderungen an den Schüler im Sinne einer Anpassungsleistung stellt. - Vor dem Hintergrund der Heterogenität muss der Gedanke hinterfragt werden, ob alle Schüler an dasselbe Ziel kommen sollen. Thesenartig stellte er abschließend einige für ihn wesentliche Elemente von gelingendem Unterricht vor; diese sind: - eine Mischung aus Instruktion und Konstruktion, d.h. Informationsaufnahme und Problemlösen oder: Lehrervortrag und Gruppenarbeit, - transparenter Unterricht im Bezug auf das, was gelernt werden soll, - die Einbeziehung der Schüler in die Verantwortung für das, was gelernt werden soll, für den Referenten sogar bei der mündlichen Notengebung, - und vor allem ein Erziehungsstil, der die Wertschätzung der Schüler in ihrer Unterschiedlichkeit im Blick hat. Die zentrale, aber auch strittigste Frage in der derzeitigen Bildungsdiskussion scheint zu sein: Müssen alle Nr. 37 • Ausgabe 2013 Aktuelles Schüler dasselbe Niveau erreichen, d.h. dieselbe Klassenarbeit schreiben, oder kann auch hier differenziert werden? Im zweiten, eher praktischen Teil seiner Vorträge erläuterte Prof. Hoffmeister an Hand konkreter Beispiele aus verschiedenen Fächern, wie wir mit Unterschieden in unserem Berufsalltag umgehen können. In der pädagogisch didaktischen Literatur wird unterschieden bezüglich - der Aufgaben (z.B. Anzahl an Aufgaben, Menge an Zeit) - der Lernvoraussetzungen (z.B. leistungsabhängig, interessenbezogen) - der Sozialformen (z. B. Gruppenarbeit, Einzelarbeit) - der Inhalte (z. B. unterschiedliche Schwerpunkte, unterschiedliche Aufgabenstellungen). Grundsätzlich muss sich der Lehrer entscheiden, ob alle Schüler dasselbe Ziel mit unterschiedlich gestalteten Hilfsmitteln oder Hilfestellungen erreichen sollen oder ob die Schüler in unterschiedliche Niveaustufen eingeteilt werden und verschiedene Ziele haben. Konkret heißt dies im ersten Fall für das Fach Latein, dass alle Schüler denselben Text übersetzen, aber unterschiedliche Hilfestellungen, z.B. Wortangaben und grammatikalische Erläuterungen bekommen; im zweiten Fall kann dies beispielsweise für das Fach Mathematik bedeuten, dass Schüler der Niveaustufe 1 die Aufgabe 1a, Schüler der Niveaustufe 2 die Aufgaben 1a und b und Schüler der Niveaustufe 3 die Aufgaben 1 a bis c lösen müssen. Nach den interessanten Vorträgen arbeiteten die Kollegen in fachspezifischen Kleingruppen mit der Aufgabenstellung, für eine Stillarbeit ein binnendifferenziertes Angebot auf drei oder vier Niveaustufen zu gestalten. Das Material, z. B. die Lektion 22 in Latein oder die Einführung des Bruchrechnens im Fach Mathematik, konnte auf zweifache Weise bearbeitet werden: Entweder wurde das Material verändert, indem Vereinfachungen vorgenommen wurden, oder es wurden mehrere Aufgabenstellungen mit unterschiedlichem Anspruchsniveau formuliert. So konnten die Kollegen das Gehörte konkret anwenden und umsetzen und sich über die Vor- und Nachteile einer binnendifferenzierten Vorgehensweise austauschen. Was bleibt? Uns wurde bewusst, dass wir in unserem Unterricht viel häufiger und stärker auf die Heterogenität unserer Klassen reagieren und differenzierter unterrichten, als wir dachten. So nimmt jeder erfahrene Lehrer bei schwierigen Aufgaben eher gute Schüler dran als bei einfachen; unse- re Klassenarbeiten sind meist so konzipiert, dass durch zusätzliche Fragen die besseren Schüler ihre guten Leistungen auch unter Beweise stellen können, oder die Gruppen bei kooperativen Lernformen setzen wir so zusammen, dass ein leistungsstarker Schüler einen schwächeren Schüler unterstützt. Der Vortrag hat uns ermutigt, dies noch bewusster zu tun und auf diesem Weg weiter voranzugehen. Nach dem pädagogischen Tag haben einige von uns die Scheu verloren, Aufgaben zu stellen, die nicht alle Schüler lösen können, d. h., die Klasse häufiger in verschiedenen Niveaustufen einzuteilen, um für alle lösbare Aufgaben zu stellen. Zum Abschluss erhielt jede Fachschaft einen Ordner, in dem die Aufgaben mit unterschiedlichem Anforderungsprofil (die Ergebnisse unserer nachmittäglichen Gruppenarbeit) gesammelt wurden und im Laufe der Zeit ergänzt werden können. Sie stehen allen Fachkollegen zur Verfügung. „Keep it small and simple“ war das Motto des Referenten, das sich hoffentlich bei vielen Kollegen eingeprägt hat, d. h., Offenheit und Mut zur Differenzierung und damit auch Individualisierung in kleinen Schritten, sodass wir dem Ziel der „ausreichenden Förderung und Forderung schwächerer und guter Schüler“ in Zukunft eher gerecht werden. !, .3%,"%/ ), %010!!+ $%/ 1!$1(!++% )- 8/1)-'%)-+!00 (/ %')-(/ /4!#(0%-% 2/. #(8+%/ 12$%-1%- 2072")+$%-$% 2/. /%2%- )% 0)#( !2& 2-1%/(!+10!,% !/")%12-'%- 3.- #(8+%/- +1%/- 2-$ %(/%/0.4)% !2& $)% 1/!$)1).-%++% .,".+! ,)1 4%/13.++%- /%)0%!/1%-3./3%/*!2& !" %*/%1!/)!1 $%0 !5 +!-#* 1%)-%-"%/'01/!9% 1.#* %+%&.-$ 8"/)'%-0 6,-!0)2,0 8/1)-'%- 0 "%01%(1 "%) 2-0 *%)- !++*+%)$2-'074!-' *.,,%- )% %)-&!#( 0. 4)% )% 0)#( 4.(+ &8(+%- Aktuelles Zum Abschied einen Preis Fast 100 Abiturienten verlassen das MPG Nach dem Doppeljahrgang 2012 geriet auch im folgenden Schuljahr die feierliche Zeugnisübergabe an die Abiturienten des MPG zum Gratulationsmarathon: Fast eine Hundertschaft war es, die beim AbschlussBall in Esslingen antrat. Im Durchschnitt erreichten die exakt 98 Abiturienten eine Abschlussnote von 2,5. Bei insgesamt 18 Schülern stand eine Eins vor dem Komma, wobei es mit André Haspel sogar einem Schüler gelang, die Traumnote 1,0 zu erreichen. Das allein war jedoch nicht der Grund, warum er beim AbschlussBall die Rede der Abiturienten halten durfte. Dies übernimmt traditionell der Gewinner des Scheffelpreises, der für herausragende Leistungen im Fach Deutsch vergeben wird. Dieser Preis wurde André Haspel ebenso zuerkannt wie der Preis der Mathematischen Vereinigung – eindrucksvoller Beweis seiner Vielseitigkeit auf höchstem Niveau. Auch der MathematikFachpreis geht an André Haspel, diesmal gemeinsam mit Stephan Lunowa, der seine überragenden Leistungen zudem mit dem Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, dem Ferry-Porsche-Preis und dem Physik-Fachpreis krönte. Die Fachpreise setzen sowohl herausragende Leistungen in den vier Kurshalbjahren als auch eine sehr gute Abiturprüfung voraus. Diese Bedingungen erfüllten Theresa Ritzer in Deutsch und Hannah Welskopf in Französisch. In der Preisträgerliste gleich zweifach vertreten sind Franziska Weeber (Gemeinschaftskunde und Ethik) sowie Pia Knappe (Englisch und Religion). Der Preis der deutschen Wirtschaft Südwestmetall geht an Beat Baumgärtner. Unabhängig von ihrem Notendurchschnitt oder ihren Leistungen in einem bestimmten Unterrichtsfach werden alljährlich auch Abiturienten geehrt, die sich in außergewöhnlicher Weise 12 Von Tordis-Arlett Nitsch für die Belange der Schule eingesetzt haben. Gleich zwei Preise kann Johanna Fieger entgegennehmen: für ihre Arbeit als Schülersprecherin und für ihr Engagement beim Umbau der Hausmeisterwohnung, deren renovierte Räume mittlerweile Platz für vielerlei Aktivitäten bieten. Auch die Schulsanitäter haben hier ihren Platz gefunden und damit die nächste Preisträgerin: Für ihre Arbeit im Sanitätsdienst bekommt Helen Beck einen Preis. Mit welchem immensen organisatorischen Aufwand „Schule als Staat“ verbunden ist, das kann wohl jeder nachvollziehen, der im Mai drei Tage lang dieses Großereignis erlebte. Als kleines Dankeschön für ihre Leistungen bei der Vorbereitung des Projekts erhalten Beat Baumgärtner und Samuel Maier einen Sonderpreis. Für ihr langjähriges Engagement in der Theater-AG wird Helen Beck, Anne Kottler und Max Letsche ein Preis zuerkannt. Ebenfalls für eine AG, aber diesmal für die eigenständige Leitung derselben, bekommen Simon Melchinger und Alexander Späth einen Sonderpreis: Sie haben die SchachAG am MPG zuverlässig und kontinuierlich betreut. Und mit Tim Sachsenmaier, Alexander Reichle und Jonas Wagner erhalten drei Schüler des Techniker-Teams einen Sonderpreis, die bei unzähligen Veranstaltungen für Ton und Beleuchtung die Verantwortung übernahmen. Einen Preis für einen besonders guten Notendurchschnitt (1,0 bis 1,6) verdienten sich: André Haspel, Stephan Lunowa, Franziska Weeber, Theresa Ritzer, Ines Dost, Pia Knappe, Beat Baumgärtner, Simon Melchinger, Gernot Gessner, Hannah Welskopf Alexander Reichle und Nadine Bachmeier. Eine Belobung (Notendurchschnitt 1,7 bis 1,9) erhielten: Maria Weckenmann, Luka Kettering, Johannes Kraft, Leonie Gress, Fei Chen und Timo Baumann. Alle Abiturienten von A bis Z: Nadine Bachmeier, Julia Bahsitta, Jonas Bauer, Mark Bauknecht, Timo Baumann, Beat Baumgärtner, Helen Beck, Robin Bick, Bianca Bieß, Mike Boger, Fei Chen, Jakob Dehlinger, Paula Dehlinger, Matthias Dorfschmid, Ines Dost, Andreas Ebner, Cindy Eckstein, Udo Eisinger, Jacqueline Feige, Nadja Feistel, Carsten Fichtner, Johanne Fieger, Richard Freutel, Thorben Friedrich, Eric Gerhardy, Gernot Gessner, Tim Göbel, Anna-Lena Golla, Leonie Gress, Helena Hartmann, André Haspel, Steffen Heinz, Paul Henzler, Claudia Jakob, Sylvia Jorde, Luka Kettering, Tabea Klein, Pia Knappe, Jonas Knorr, Anne Kottler, Jeneke Kraft, Johannes Kraft, Lukas Kübler, Marielen Kurz, Lena Leibinger, Lukas Leibinger, Carola Leis, Jonas Leitmann, Max Letsche, Stephan Lunowa, Samuel Maier, Kristina Maric, Laura Martin, Erik Matthiesen, Simon Melchinger, Melanie Menzler, Sanja Meschner, Moritz Metzger, Hanna Mistele, Matthias Mohl, Melissa Mohr, Jenny Mushegera, Sebastian Neumann, Theresa Oertelt, Sinem Özden, Alina Palesch, Lisa Planck, Larissa Quendt, Julian Raubald, Alexander Reichle, Jonas Reinhardt, Theresa Ritzer, Isabella Ruff, Tim Sachsenmaier, Markus Sanwald, Selina Schaal, Hendrik Scheidel, Lisa Schenk, Florian Schietinger, Yannik Schmid, Kelvin Schweizer, Florian Sigler, Alexander Späth, Kevin Spohn, Florian Stäbe, Leonie Staudenraus, Marina Stickel, Michael Stubenvoll, Christin Sußmann, Sina Tonhäuser, Jonas Wagner, Michael Walker, Jonas Weber, Maria Weckenmann, Franziska Weeber, Hannah Welskopf, Marc Wiltschko, Dominik Wohlfahrt Herzlichen Glückwunsch! Nr. 37 • Ausgabe 2013 Aktuelles Lehrerwechsel am MPG Neu ans MPG kommen: Die Schule verlassen: Frau Sarah Grau (Englisch/Mathematik) Frau Karin Junge Herr Jörg Wachtler (Pensionierungen) Frau Christine Kammerer (Französisch/Deutsch) An die Schule zurück kommen: Frau Katrin Hiller (Englisch, Religion, Latein) Herr Rainer Balz Her Christian Schmitt Herr Ulrich Schwender (Ende der Abordnung) Werden Sie Mitglied im MPG-Verein! Frau Anja Mutschler (Englisch, Sport) Frau Sehtap Sentürk (Mathematik, Chemie) Herr Peter Fehling (Deutsch, Latein) Auch ein G r o ße r u nd Starker Wir beraten Geschäftsführer/innen zu benötigt manchmal Unterstützung! - Strategie - P roduktpolitik - Marketing stunden- / tageweise oder bei Engpässen. Sie führen ein kleines bis großes mittelständisches Unternehmen oder sind in Führungsfunktion in einem Großunternehmen tätig? Profitieren Sie von unserer neutralen Zweitmeinung und zusätzlichen, kreativen Ideen! Falls Sie keine eigene Marketingabteilung haben, decken wir diese Funktionen für Sie nach Bedarf ab! Nutzen Sie unsere Kompetenzen und Erfahrungen in Technik, Marketing & Vertrieb! Bernd Scherzinger Dipl.-Ing. (BA), Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Grabenstraße 14, 72669 Unterensingen Telefon +49 (0)7022 262601 www.scherzinger-consulting.com vCard Visitenkarte Aktuelles Preise und Belobigungen Auszeichnungen für besonders gute Leistungen am Schuljahresende Klasse 5a: Preis: Benedetto Marialuisa, Fischer Hannah, Friedrich Jannik, Gimple Jenny, Häring Lukas, Müller Livia, Zamanakos Nikolaos; Belobigung: Eckstein Isabella, Mittelstädt Tim, Schaal Ben, Zur Julia Klasse 5b: Preis: Besemer Lina, Guilliard Simon, Lohr Helene, Wagner Sarah, Zimmer Linda; Belobigung: Hodapp Inken, Rosenfeld Alexander Klasse 5c: Preis: Grether Simon, Hofgärtner Valentin, Volz Jan; Belobigung: Belser Amelie, Dümmel Marvin, Elsner Luca Klasse 5d: Preis: Brunner Clara, Lieb Sarah, Reichhold Clara; Belobigung: Bunk Johanna, Fischer Kilian, Gänzle Madlen, Gekeler Paul, Kemmner Nathalie, Kemmner Timo, Schlensog Mareike Klasse 5e: Preis: Glotzmann Johanna, Knapp Louisa, Schaffer Nick, Schwarz Jannis; Belobigung: Fuchs Michael, Hub Kati, Kemanitzis Ilias, Maier Anika, Schiettinger Joshua, Volpp Jana, Wild Zoe Klasse 6a: Preis: Altenpohl Franz, Guilliard Miriam, Wierse Leonard; Belobigung: Burkhardt Rosa, Hoang Minh Hong, Köhler Max, Leberecht Finn, Prang Lena, Völter Juliane, Weller Judith Klasse 6b: Preis: Blank Judith, Halda-Rieger Patrick, Hausch Charlotte, Hemper Hannes, Seyferle Laura, Trif Laura, Weiß Antje; Belobigung: Kehrer Carla, Roder Emil, Valente Rosina, Wiegmann Janina Klasse 6c: Preis: Lawall Claudia; Belobigung: Brey Chiara, Hoß Nina, Kastrati Rinesa, Mathew Jonah, Thies Katharina Klasse 6d: Belobigung: Binotto Björn, Dorfschmid Lisa, Rein Dominik, Weiss Patrick Klasse 6e: Preis: Bauer Leonhard, Bauknecht Robin, Gutekunst Nicolas, Olbrich Katherina, Sautner Jakob, Steinhauer Alexander; Belobigung: Oertelt Mattes, Schreiber Sven 14 Klasse 7a: Preis: Bunk Katharina, Krejci Tina, Senser Jan-Ole; Belobigung: Bonnet Gabriel, Kerner Matthias, Lohr Elena Klasse 7b: Preis: Hermann Jule; Belobigung: Berger Melina, Ferentiuk Vivien, Ljatifi Lirigzona, Müllerschön Emmi, Schüler Matea, Seybold Caroline Klasse 7c: Preis: Eberle Tom, Forschner Yannick, Moser Vincent, Wankmüller Gabriel; Belobigung: Kramer Philipp, Piu Enrico, von Scholley Jan, Warausch Philipp Klasse 7d: Preis: Armbrüster Steffen, Graf Marcel; Belobigung: Buch Dominik, Hammley Leonie, Henzler Ronja, Kara Sophie, Yousuf Yaman Klasse 7e: Preis: Budde Jakob, Lieb Jonas, Meißner Clara, Zeiler Felix; Belobigung: Immer Mateo, Weinschenk Leonie Klasse 8a: Preis: Lustig Tobias, Waldmann Benjamin; Belobigung: Atagün Ömer, Bassermann Moritz, Köhler Philipp, Mc Nally Christian, Reeth Tim, Wolters Michael Klasse 8b: Preis: Kral Simon, Pezhhan Armin, Schirling Daniel, Schweikart Corinna; Belobigung: Baur Nathalie, Buchmann Karl, Ebner Sandra, Klaußer Daniela, Kleibel Luca, Scherzinger Lukas Klasse 8c: Preis: Durst Fabian, Kirchner Jacob, Kloker Leon, Müller Kristin, Zappel Constantin; Belobigung: Schaal, Nicole, Schneider Melina Klasse 8d: Preis: Hub Janina, Kaiser Hannah, Kemmner Valerie, Reiber Maren, Salem Louay; Belobigung: Bunz Saskia Klasse 8e: Preis: Bunz Tobias, Schäfer Christoph, Vogler Hanna, Warwas Carina, Wierse Clara; Belobigung: Mayer Lea, Waldner Marcel Klasse 9a: Preis: Fellmann Cara Sophie, Schmid Elisa; Belobigung: Babel Josephine, Kampmann Fanny Klasse 9b: Preis: Albers Andreas, Friz Christian, Friz Jonathan, Gruschwitz Daniel, Mögerle Johannes, Schmitt Annabelle; Belobigung: Hudich Vanessa Klasse 9c: Preis: Schüttler Lara, Sievering Clara, Vetter Franka; Belobigung: Schüle Carolin, Soukup Chris-Berit Klasse 9d: Preis: John Chiara; Belobigung: Bildersheim Miriam, Schlosser Ann-Marie Klasse 9e: Preis: Aschenbrenner Anja, Sautner Lena, Schneller Selina Klasse 9f: Preis: Groß Nathalie, Kugler Anna, Ritzer David, Saur Luisa, Zander Mona; Belobigung: Immer Tobias Klasse 10a: Preis: Cordes Marc, Frank Marieke, Friedrich Annika, Harder Kai Hendrik, Hiller Chiara, Manz Julia, Neumann Natalie, Schmid Lara; Belobigung: Birk Nicole, Derxen Lisa, Reiter Natalie, Schellander Yannick, Yousuf Heir Klasse 10b: Preis: Henzler Florian, Ruff Larissa; Belobigung: Bauer Jannik Klasse 10c: Preis: Hart Denise, Kramer Hannes; Belobigung: Lötzbeyer Tom, Tussetschläger Elias, Zong Shuaitong Klasse 10d: Preis: Häußler Lucia, Wagner Vera; Belobigung: Wagner Eva, Weber Alex, Wenzel Maxim Die Redaktion des MPG-Journals gratuliert allen erfolgreichen Schülern! Werde Mitglied im MPG-Verein! Nr. 37 • Ausgabe 2013 Aktuelles Drei tolle Tage im Mai „Schule als Staat“ macht aus dem MPG „New Maxico“ Von Tordis-Arlett Nitsch Es war ein Vorhaben, dessen Dimension mit der Bezeichnung “Großprojekt” noch vollkommen unzureichend beschrieben wurde: An drei Tagen im Mai verwandelte sich das MaxPlanck-Gymnasium zu einem Kleinstaat, den die Schüler vorab “New Maxico” getauft hatten. Das Schulgelände wurde zum Staatsgebiet. Es gab einen Präsidenten und einen König, ein Parlament und einen Gerichtshof, Polizisten und Finanzbeamte, Großunternehmer und Kleinkriminelle, zwei Standesämter, ein Staatsgefängnis, zwei Tageszeitungen, eine Zentralbank – und natürlich den Fussel, die dann doch nicht so fälschungssichere eigene Währung. Über 100 Unternehmen gingen an den Start. Viele vertrauten darauf, dass auch den Bürgern New Maxicos die Lust auf Süßes nicht vergeht: Der Duft von frischen Waffeln und Crêpes war allgegenwärtig. Die zahlenmäßig weit unterlegenen Restaurants und Imbissstände, die Herzhaftes anboten, kamen mit ihrem Angebot an Pizza, Burger, Steak und Co. kaum hinterher. Manch Geschäftsidee entpuppte sich als der wahre Fusselbringer – die Liegestuhlmanufaktur und die Autowaschanlage seien da nur genannt. Andere Unternehmen scheiterten – wie im wahren Leben eben. Darum ging es ja schließlich: um das Lernen fürs Leben. Und dazu bot das Projekt wahrlich Gelegenheit. Zunächst einmal ging es für jeden darum, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und sich den Tagesablauf selbst zu organisieren, ohne Stundenplan und strukturierendes Läuten der Schulglocke. Wer sich als Unternehmer versuchte, bekam einen Eindruck davon, was es heißen kann, Verantwortung für Arbeitsorganisation, Materialbeschaffung und nicht zuletzt Mitarbeiter zu übernehmen. Und alle, die bei der Organisation des Projektes im Vorfeld mitgewirkt hatten, könNr. 37 • Ausgabe 2013 nen sich an einen Mangel an Erfahrung wahrlich nicht beklagen. Fast zwei Jahre lang waren diese Schüler damit beschäftigt, das Event minutiös zu planen. Wie viel Arbeit tatsächlich damit verbunden ist, hatte sich im Vorfeld keiner so recht vorzustellen vermocht. Zum Glück wahrscheinlich, denn sonst wäre der Respekt vor dem Berg an Arbeit vielleicht zu groß gewesen. So aber hatten sich die Organisatoren – anfangs waren es mehr als 70 gewesen – unverzagt ans Werk gemacht, begonnen mit der Einrichtung einer eigenen Orga-Zentrale. Wann immer man an Raum 112 vorbeikam, die Tür stand offen und das SaSTeam war bei der Arbeit. Wer bei der sogenannten heißen Phase noch dabei war, der ist dabei an seine Grenzen gegangen. Dass die Organi- satoren hervorragende Arbeit gleistet haben, beweist ein unterm Strich doch reibungsloser Verlauf des Projekts, das weit über die drei Tage hinaus Gesprächsthema in und außerhalb der Schule war. Hat sich der enorme Aufwand also gelohnt? Ja, sagen die Organisatoren. Ja, sagen auch die meisten Lehrer und Schüler. Die bei manch einem zu Beginn doch eher zurückhaltende bis skeptische Stimmung hatte sich schnell gelöst. Der so ganz besonderen Atmosphäre während der drei Tage konnte sich eben kaum einer entziehen. Und so zeigte auch das Ergebnis einer im Anschluss durchgeführten Befragung von Schülern und Lehrern eine überwältigende Zustimmung. Mögen die Organisatoren auch dies noch einmal als Dank und Anerkennung verstehen. 15 Aktuelles Erfolgreicher Kampf gegen Falschgeld und Inflation Das Projekt im Rückblick der Organisatoren Von Beat Baumgärtner und dem SaS-Team Am 6. Mai 2013 war es endlich so weit: Die Pforten unseres Staates öffneten sich und New Maxico war geboren. Mit der Staatsgründung gingen natürlich Probleme einher, die dank der guten Organisation und dem Aufbau am Freitag zuvor schnell gelöst werden konnten. Die Warteschlangen vor dem Warenlager lösten sich bald auf und mit der Machtübergabe von Frau Zimmermann an die Bürger, vertreten durch König und Präsident, stand unserem Vorhaben nichts mehr im Wege, in New Maxico für drei Tage die Arbeitswelt und Politik zu simulieren. Das gewählte Parlament machte sich selbstverständlich sofort an die Arbeit und stellte erste Gesetzesänderungen vor, die schon vor dem Projekt beschlossen worden waren. So wurde die Zeitrechnung an die "New Maxicanische" Zeit angepasst, nach der 24 Stunden MEZ ein Jahr in der New Maxicanischen Zeit betrugen. Außerdem wurden Feiertage beschlossen, Naturschutzgebiete wurden festgelegt und das Parlament wurde vorgestellt. Abseits der Politik begannen sich alle in ihren Geschäften einzurichten und auf Kundschaft zu hoffen. Die ließ auch nicht lange auf sich warten. Mit 16 der Eröffnung unseres Staates wurden ebenso die Grenzen geöffnet und Besucher konnten durch den Kauf eines Visums den Staat besuchen. Ebenso konnten sich die Unternehmen an einer großen Zahl kaufkräftiger Mitbürger erfreuen, die in ihren Pausen die heimischen Unternehmen besuchten. Im Laufe des Tages wurden die vom Parlament vorgegebenen Feiertage gefeiert, der König hatte Geburtstag, und die Weihnachtszeit kam. Um 19.00 Uhr wurde der Staat dann geschlossen und man bereitete sich auf den nächsten Tag vor. Der begann mit den frisch gesammelten Erfahrungen pünktlich um 9 Uhr. Große Aufmerksamkeit fand eine Anklage gegen den König, die um 11 Uhr verhandelt wurde. Alle Anklagepunkte wurden fallengelassen, wobei wegen einer „milden Verletzung der Vorbildfunktion“ (Vergleich der Richter: „Wie wenn ein Lehrer raucht“) ein Stunde Sozialarbeit veranschlagt wurde. Nachdem am Dienstag gegen 17 Uhr fast perfekt gefälschte Geldscheine auf den Markt gekommen waren, wurde der Wechselkurs in der Zentralbank kurzfristig eingefroren. Der Rücktausch wurde eingestellt, bis in einer Krisensitzung unter anderem die Abschaffung der 50-Fussel-Scheine beschlossen wurde. Daraufhin konnte um 17.30 Uhr das Bankgeschäft wieder aufgenommen werden und der Kurs erholte sich. Der Mittwochnachmittag war gezeichnet vom Kampf gegen die natürliche Inflation bei Projekten wie Schule als Staat. Die Schülerschaft bemerkte einen ständigen Wertverlust des Fussels, weshalb viele Unternehmer ihr Geschäft schlossen. In der Zentralbank versuchte man dem entgegenzuwirken; der Wechselkurs wurde auf 0,5 angehoben. Das wiederum hatte zur Folge dass viele Bürger ihr Geld umtauschten und für zwei Stunden eine Schlange von der Zentralbank in 009 bis zum Haupteingang entstand. Doch Probleme wie Falschgeld oder Inflation konnten der guten Stimmung während der drei Tage nichts anhaben. Und so bildete das Konzert am Mittwochabend den krönenden Abschluss eines erfolgreichen Projekts. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Akuelles Nr. 37 • Ausgabe 2013 17 Aktuelles Wiederholung erwünscht Die Klasse 10c führte eine Umfrage zu „Schule als Staat“ durch Von Tordis-Arlett Nitsch „Eine Umfrage planen und durchführen“ – so lautet ein Thema für den Gemeinschaftskunde-Unterricht in Klasse 10. Was lag also näher, als auf diese Weise ein Stimmungsbild zum Großprojekt „Schule als Staat“ einzuholen? Schließlich war das Ereignis noch in aller Munde und Teil vielfältiger Diskussionen bei Schülern und Lehrern. Hatte sich der Aufwand gelohnt? Ist der Unterrichtsausfall gerechtfertigt? Soll das Projekt regelmäßig wiederholt werden? Schon bei der gemeinsamen Auswahl der Fragen zeigte sich, dass zumindest die Klasse 10c dazu eine recht geschlossene Meinung hatte. So hätten die Schüler am liebsten die Frage an die Lehrer, ob das Projekt den Unterrichtsausfall rechtfertigen würde, gar nicht in die Umfrage aufgenommen – aus Angst davor, die Antwort würde negativ ausfallen. Die Spekulationen darüber hatten ein Ende, als die Bögen von immerhin insgesamt 277 Befragten ausgefüllt, die Antworten ausgezählt und – getrennt nach Schülern und Lehrern sowie innerhalb der Schülerschaft nach Klassenstufen – ausgewertet waren. Überraschung: Fast zwei Drittel der befragten Lehrer meinte, der Unterrichtsausfall habe sich gelohnt. Genauso viele fühlten sich über den Projektablauf ausreichend informiert (der Rest gab überwiegend zu, sich nicht genügend gekümmert zu haben), und die große Mehrheit (82 Prozent) hatte Spaß. Insofern wundert es auch nicht, dass ebenfalls eine Zweidrittel-Mehrheit für eine regelmäßige Wiederholung des Projektes stimmte, wobei diejenigen, die dies nur eingeschränkt (mit Verbesserungen) wollten, vor allem den Zeitpunkt der Durchführung kritisierten. Schließlich waren viele Kollegen mit den Zweitkorrekturen der schriftlichen Abiturprüfung beschäftigt, die sich nun einmal nicht abends nebenher erledigen lassen. 18 Nachdem ein Kritikpunkt bei der Premierenveranstaltung von „Schule als Staat“ am MPG im Jahre 2008 war, dass gerade Unterstufenschüler zu viel (realen) Verlust gemacht hätten, waren zwei Fragen nach der persönlichen Gewinn-Verlust-Rechnung in die Umfrage aufgenommen worden. Das Ergebnis fiel beruhigend aus: Fast 88 Prozent der befragten Fünft- und Sechstklässler hatten angegeben, dass sie zumindest für die Selbstversorgung ausreichend verdient hatten – womit sie anscheinend besser wirtschafteten als die älteren Schüler. Und einen realen Verlust machten diesmal nur knapp 15 Prozent der Befragten (siehe Diagramm). An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Tom Lötzbeyer für die Gestaltung der Diagramme. Insgesamt fielen bei den Schülern die Antworten inhaltlich sehr ähnlich aus: Die überwiegende Mehrheit fühlte sich gut informiert, hatte Spaß und betrachtete den Aufwand rückblikkend als lohnend. Lediglich bei der Frage nach einer regelmäßigen Wiederholung ging die Meinung innerhalb der Schülerschaft doch erheblich auseinander. Während gut 75 Prozent der Fünft- bis Neuntklässler sogar eine Wiederholung alle zwei Jahre wünschten, votierten die Oberstufenschüler deutlich zurückhaltender: Nur 46 Prozent waren für eine Wiederholung alle zwei Jahre. Das erklärt sich sicherlich durch ihren größeren Einblick und die höhere Einbindung in die Organisation. Trotzdem waren es auch in dieser Gruppe immer noch fast 36 Prozent, die sich eine Mithilfe bei der Organisation vorstellen konnten. Unter dem Strich bestätigt diese Umfrage also den Eindruck, den man während des Projekts gewonnen hatte: Die Stimmung war super. Es waren drei tolle Tage! Nr. 37 • Ausgabe 2013 Aktuelles Nr. 37 • Ausgabe 2013 19 Mensa-Verein „Im Dienst für das leibliche Wohl“ Mensa des MPG stellt sich vor Vier Tage in der Woche – von Montag bis Donnerstag – sorgt Heidi Engelhardt dafür, dass niemand mit knurrendem Magen im Unterricht sitzen muss. Hierbei wird sie tatkräftig unterstützt von Müttern, Vätern und Großeltern. Die Mensa bietet für jeden Geschmack das Richtige: verschiedene Kaltgetränke, Kaffee, belegte Brötchen jeglicher Art, Salate, Obst, Kuchen und natürlich auch warmes Essen und Nachtisch. Auch Süßigkeiten und Eis fehlen nicht! Ohne die Unterstützung der Eltern und Großeltern in der Mensa wäre dies alles gar nicht möglich. Als kleine Anerkennung für diese unentgeltliche Hilfe organisiert das Mensa-Team verschiedene „Events“ während des Jahres. So waren wir z.B.schon bei einer Weinbergführung in Linsenhofen, auf dem Haldenhof und bei einer Stadtführung durch Nürtingen. Regelmäßig findet auch unser Adventskaffee in der Vorweihnachtszeit statt. 20 Das Mensa-Team sucht Verstärkung Heidi Engelhardt möche nur noch bis zum Ende des Jahres in der Mensa des MPG arbeiten. Wir suchen deshalb zwei MitarbeiterInnen, die sich die Arbeit in der Mensa teilen. Die Bezahlung erfolgt auf 400 €-Basis. Bei Interesse meldet euch bitte beim Mensa-Team oder direkt bei Bernhard Mai, Telefon 50999. Um dies alles zu leisten, sucht die Mensa dringend ehrenamtliche HelferInnen. Interessenten können sich gerne beim Mensa-Team melden. Mensa-Team: Petra Seifert Tel. 61843 Jeanette Strub Tel. 65131 Carmen Walter Tel. 64002 eMail: [email protected] Nr. 37 • Ausgabe 2013 MPG-Verein/Mensa-Verein Vlnr.: Bernhard Mai, Silke Lindenschmid, Sigi Blomberg, Heidi Engelhardt, Christiane Patzelt MdL Thaddäus Kunzmann und Andreas Haupert beim Arbeitseinsatz in der Mensa im MPG. Wir danken unseren Förderern für die Unterstützung der MPG-Night ADTV-Tanzschule Pöthig Apotheke Frickenhausen Apotheke Horch Pharmacie Beck Packautomaten Blumen Schaber Braike-Apotheke BW-Bank Café Schümli Café Zimmermann Color Press Czernoch Nähmaschinen Fahrräder Der Gallier Dr. Frank u. Ralph Staffa Dr. Jörn Mitsdörffer Dr. med. Gerd Gruber Dr. med. Rudolf Handschuh Dr.med. Alfred Schöll Dr.med. Birgitta Harder Nr. 37 • Ausgabe 2013 Dr.med. Dr.rer.nat. Joachim Pfeifle Dr.med. Florian Bopp Dr.med. Gerlinde Schmidt-Gruber Elektro Haussmann Emil Luz Erich Schweizer Friedemann Hieber Friedrich Henzler Früchte-Henzler Gairing Schmuckwaren Gärtnerei Oelkrug Gaststätte Linde Gebr. Heller GmbH, Maschinenfabrik Gebr. Ott, Baustoffe Gerhard Knapp Getränke Veil Hosen-Maier Hotel am Schlossberg Hotel-Restaurant Pflum Jörg Besemer GmbH Kallfass Verpackungsmaschinen Karl Stoll Krayl Optik Juwelier Kulturamt Nürtingen Landmetzgerei Scheu & Weber Manfred Tünnemann Margot Vetter Martin R. Handschuh Martin Walz Metabowerke GmbH Metzgerei Schwarz Metzgerei Zänglein Mörike-Apotheke Nagel Werkzeugfabrik Nürtinger Zeitung 21 MPG-Verein MPG-Night Die Premiere war ein voller Erfolg: dank des großen Engagements seitens der Schüler, Lehrer, Eltern, Ehemaligen und Freunden des MPG begeisterte die erste MPG-Night am 29. September 2012 hunderte von Besuchern. Mit großartigem Beifall bedacht wurde die Vielfalt künstlerischer Darbietungen, die im Glasbau über Stunden hinweg für gehobene Stimmung sorgten. Den Anfang machte aparte Barmusik zum Sektempfang, es folgten eine Tanzshow, das Gesangsquartett der Musiklehrer, der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor, die Nachwuchsbands, eine Jazzdan- 22 ce-Einlage, Abi-Band 2012, die Bigband und zu guter letzt der Buena Vista Täles Club. Neben derlei unterhaltsamen Genüssen bot die Veranstaltung auch vielgelobte Gaumenfreuden, die von einer Schar einsatzfreudiger Vertreter der Elternschaft gereicht wurden. Besonderer Beliebtheit erfreute sich die seitens des MPG-Vereins als Veranstalter organisierte Tombola, deren Erlöse wie stets Projekten am MPG zugute kommen. So ließen sich wieder einmal gesellige Unterhaltung, das Erlebnis großer Talente und die Förderung des Schullebens bestens miteinander verbinden. mrh Nr. 37 • Ausgabe 2013 MPG-Verein Nr. 37 • Ausgabe 2013 23 Kultur MPG-Musiker ziehen alle Register Viel Applaus für stimmungsvolle Weihnachtskonzerte Von Corinna Locke Musikalische Unterhaltung auf hohem Niveau boten die Musizierenden des MPG anlässlich ihrer traditionellen Weihnachtskonzerte kurz vor den Ferien zum Jahreswechsel. Insgesamt neun Gruppen stimmten das Publikum musikalisch auf Weihnachten ein und stellten wieder einmal ihre Professionalität und Vielfalt unter Beweis. So erfüllte an beiden Abenden ein wahres Frohlocken die Stadtkirche St. Laurentius. Den Auftakt machten die Bläser mit einer erhabenen und feierlichen Partita, die die Zuhörer sogleich in Weihnachtsstimmung versetzte. Danach spielte das Orchester eindrucksvoll das rhythmisch anspruchsvolle „Palladio“ von Karl Jenkins. Feierlich-fröhliche Stimmung verbreitete das Vororchester mit seinem „Andantino and March“. Die jungen Schülerinnen und Schüler zeigten unter der Leitung von Musiklehrer Florian Aißlinger bereits großes Können und hörbare Spielfreude. In dem gewaltigen und feierlichen Marsch „Pomp and Circumstance No.1“, der große Bekanntheit genießt, spielten sich die Violinen des Orchesters virtuos durch die schnellen Läufe, getragen und geführt von den imposant spielenden Bläsern. Nach einer kurzen Umbaupause trug der Unterstufenchor mit hellen, klaren Stimmen seine teilweise englischsprachigen Weihnachtslieder vor. Die Jüngsten des MPG überzeugten durch Disziplin und Hingabe – die sie sich wohl von ihrer Leiterin Claudia Burghard abgeschaut hatten. Diese führte ihren Chor hingebungsvoll, gekonnt und auf sympathische, spielerische Weise. So meisterten die jungen Sängerinnen und Sänger auch problemlos die schnellen und schwierigen Passagen in „Jesus Child“. Sechstklässlerin Mona Dobler rührte das Publikum mit ihrem engelsgleich gesungenen Solo in „The Lord bless you“. 24 Im Anschluss an den gelungenen Auftritt des Unterstufenchors erfüllte der Eltern-Lehrer-Schüler-Ehemaligen-Chor, kurz ELSE-Chor genannt, die Stadtkirche von der Empore herab mit einer feierlichen Stimmung und überzeugte durch seine hohe gesangliche Qualität. Florian Aißlinger begleitete den Chor, der von Susanne Schüssele geleitet wird, an der Orgel. Beschwingt ging es weiter mit dem Projektchor unter der Leitung von Herbert Kampmann. „Ding Dong! Merrily on High“ und der Weihnachtsklassiker „We wish you a merry christmas“ wurden von der talentierten Gruppe mit Witz und Esprit hervorragend dargeboten. Die MPG-Big Band, geleitet von Susanne Schüssele, führte das Publikum anschließend mit einem Christmas-Mix durch die musikalische Weihnachtslandschaft und beschloss ihren Auftritt mit dem Jazzklassiker „A Charlie Brown Christmas“. Angesichts der musikalischen Vielfalt am MPG verwundert es kaum, dass es in diesem Jahr auch wieder ein Neigungsfach Musik am MPG gibt. Der Kurs unter Musiklehrer Herbert Kampmann präsentierte sich dem Publikum als gemischtes Ensemble mit dem überzeugend gespielten Arrangement „Pachelbel’s Christmas“. Einen der Höhepunkte des Abends bildete schließlich Herbert Kampmanns preisgekrönter Kammerchor, der das Publikum mit hervorragenden gesanglichen Leistungen und großer Präzision und Leidenschaft begeisterte. Er brachte unter anderem die bekannte „Cantate Domino“ zu Gehör und wurde bei „Sing we all Noel“ durch das Flötensolo von Carola Leis bereichert, bevor Schulleiterin Ulrike Zimmermann das Wort ergriff und Peter Roseggers Gedicht „Wünsche zu Weihnachten, zum neuen Jahr und für jeden Tag“ im Hinblick auf das täg- liche Miteinander und vor allem den Umgang mit Jugendlichen konkretisierte. So nahm sie den Vers „Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht“ zum Anlass, um eine „Flimmerpause“ anzuregen, also den zeitweisen bewussten Verzicht auf den Bildschirm – egal ob Fernseher, PC oder Smartphone. „Dann würde einem auffallen“, so Zimmermann, „wie viel freie Zeit man plötzlich zur Verfügung hat.“ Besinnlich ging es auch im musikalischen Teil weiter, als Anika Müller und die Schwestern Fanny und Jana Kampmann ihr „Stille Nacht“ anstimmten. Hier zeigte sich erneut die große gesangliche Qualität sowie die Professionalität der Musikarbeit am MPG. Abschließend betrat der große Hauptchor die Bühne und forderte noch einmal den ganzen Einsatz von Leiter Herbert Kampmann. Die Dramatik des aus dem Film „Schindlers Liste“ bekannten Stücks „Wenn ich an der Krippe stehe“ unterstrich Felipe Krick mit seinem überzeugend und gefühlvoll gespielten Geigensolo. Das musikalische Talent gleich mehrerer Schülerinnen und Schüler zeigte sich besonders eindrucksvoll nicht nur in den verschiedenen Soli, sondern auch im Dirigat von Chormentorin Anika Müller. Professionell waren aber nicht nur die musikalischen Leistungen des Abends. Auch das Technikteam um Schüler Tim Sachsenmaier leistete wieder einmal hervorragende Arbeit, ohne die die Veranstaltungen des MPG nicht das wären, was sie sind. Festzuhalten bleibt: Die bemerkenswerte Vielfalt des musikalischen Lebens am MPG machte die beiden Konzerte zu einem besonderen Erlebnis für Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Nr. 37 • Ausgabe 2013 25 Kultur Adventskonzert im Weißen Saal MPG-Kammerchor singt im Neuen Schloss Von Herbert Kampmann Der MPG-Kammerchor wurde am Sonntag, 9. Dezember, vom Kultusministerium nach Stuttgart ins Neue Schloss eingeladen, um bei einem Adventskonzert im Weißen Saal mitzuwirken. Diese Einladung wird nur an Chöre ausgesprochen, die sich im baden-württembergischen Schulleben einen guten Ruf erarbeitet haben. Entsprechend stolz fuhren 64 Kammerchorsänger von Klasse 5 bis 12 an diesem Nachmittag nach Stuttgart und erlebten stimmungsvolle Konzertmomente in diesem schönen Barocksaal. Leider war der erste Aufenthalt darin, nämlich die Stellprobe, sehr kurz und hektisch, denn auch die anderen Teilnehmer, das Leibniz-Gymnasium und das Friedrich-Eugens-Gymnasium aus Stuttgart, sowie das Otto-HahnGymnasium aus Nagold mussten ebenso proben und gerieten in Zeit- 26 verzug. Doch der Auftritt war dafür ein erhebendes Erlebnis. Zuerst trat das neue MPG Blechbläserensemble mit ihrem Leiter Florian Aißlinger auf und spielte schon routiniert eine imposante feierliche Eröffnung mit einer Partita von Michael Praetorius. Danach betrat der Kammerchor das Podium und wurde vom Publikum schon mit viel Applaus bedacht. Einerseits, weil viele Nürtinger Eltern mitgefahren waren, andererseits aber auch, weil der Chor sehr diszipliniert und geordnet die Bühne betrat. In ihrer schon traditionellen schwarz-roten Chorkleidung gaben die Jugendlichen ein stimmiges und harmonisches Bild ab. Und mit dem ersten Einsatz zeigte sich die wunderschöne Akustik des Weißen Saals, in dem der Chorklang zu einer selten gehörten Einheit verschmolz. Mit ihren feinen Stimmen sangen sich die Kinder in die Herzen der Zuhörer, wobei der Applaus sich nicht immer unterdrücken ließ. Zur Erklärung: Es waren Saalordner im Raum, die Schilder hochhielten, wann der Applaus stattfinden darf und wann nicht. Der Musiklehrer Herbert Kampmann hatte die richtige Chorliteratur ausgesucht, indem er das neobarocke „Puer natus in Bethlehem“ von Rheinberger an den Anfang stellte und mit Benjamin Brittens „A Ceremony of Carols“ zu unterhaltsamen amerikanischen Weihnachtsliedern überging. Der Kammerchor meisterte alle Genres und überzeugte mit einer guten Aussprache und präzisem Chorklang. Besonderen Applaus verdienten sich die beiden Solistinnen Fanny Kampmann und Anika Müller. Erste mit einem wunderbaren hohen Sopransolo und zweite mit einem ansprechenden und souveränen Dirigat. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Zwei Kammerchöre in einer Kirche Stimmungsvolles Adventskonzert in Oberensingen Von Herbert Kampmann Am 1. Dezember sangen 100 Sänger ein emotional ansprechendes Adventskonzert in der evangelischen Kirche in Oberensingen. Es war ein Benefizkonzert für die Zweikirchenstiftung Oberensingen-Hardt. Der Dirigent Herbert Kampmann führte zwei renommierte Chöre zusammen, die sich schon längst einen Namen in der Region gemacht haben, was letztendlich auch zu einer voll besetzten Kirche führte. Der Kammerchor Schola Cantorum und der Kammerchor des Max-Planck-Gymnasiums zogen das Publikum 80 Minuten in ihren Bann, wobei Kampmann wieder gekonnt durch das Programm führte, erklärende Hinweise zu Chor, Solisten und Liedern gab und dem ganzen eine stimmige Einheit bescherte. Der Kammerchor Schola Cantorum wählte Advents- und Weihnachtslieder aus Deutschland, Schweden, Kroatien und Frankreich und ließ dabei tatsächlich verschiedene Länder klanglich erfahrbar werden. Die etwas schwermütigere Melancholie der schwedischen Melodik (Jul, Jul) kontrastierte die gefällige und leichte melodische Art französischer Liedkompositionen (wie in "Il es né le divin Enfant"). Schola Cantorum sang dabei wie gewohnt rein intoniert mit einem gefälligen ausgewogenen Chorklang und freudigem Ausdruck. Der Spaß am Klanggeschehen und seiner Umsetzung war dem Chor anzuspüren. Auch verschiedene Solisten ließ Kampmann antreten, der durch seine Gesangsklassen am MPG Zugriff auf viele gute und interessante Stimmen hat. So waren die jüngsten Solisten aus der 7. Klasse, die ein bezauberndes "Musica Dei" intonierten und mit ihren klaren und sauber geführten Jugendstimmen das Publikum zu einer ersten Applaussteigerung aniNr. 37 • Ausgabe 2013 mierten. Auch die älteren Solisten danach überzeugten mit schöner Stimmführung in adventlichen Sätzen. Abwechslung ist Kampmanns Intention in seinen Konzerten und so gab es immer wieder Wechsel in der Ensemblegröße. So trat ganz neu als Premiere der Projektchor der Schule auf, der sich aus stimmbegabten Jugendlichen ab Klasse 8 aufwärts zusammensetzt. Er widmete sich der schwierigen a cappella-Literatur, die ja ohne Instrumentalbegleitung die Tonstimmung halten muss. Dies erledigten die Jugendlichen schon mit einer großen Sicherheit und zeigten in dem freudigen "Ding, Dong, merrily on High", dass da intensiv gearbeitet wurde und dass die Jugendlichen schon ein sicheres Gespür für Tonentwicklung und Phrasierung entwickelt haben. Amüsant war auch das zweite Stück "We wish you a merry Christmas", das einen kadenzialen Abschluss provoziert und das Publikum zu Applaus animiert, obwohl das Stück noch gar nicht zu Ende ist. Stimmungsvoll sangen anschließend kongenial drei Solisten einen "Stille Nacht-Satz", der ein Geniestreich moderner Kompositionskunst ist. Traditionell orientiert und spätromantisch harmonisch dicht gesetzt fließt das Lied langsam dahin und verbreitet gleichzeitg mit chromatischen Einfärbungen eine Stimmung, die unter die Haut geht. Die atemlose Stille beim Publikum verriet, dass hier ein Nerv getroffen wurde, der alle vereinte. Das Konzert wurde kurz unterbrochen um den Gründungsstiftern ihre Urkunden zukommen zu lassen. Anschließend setzte Kampmann zum Schluss an, indem er selbst mit seiner Familie in einem 5er-Ensemble sang und zeigte, was im familiären Singen so alles möglich sein kann. Ein fein gesungener Satz von Max Reger überzeugte ebenso wie die Weihnachtslieder aus dem amerikanischen Unterhaltungssektor. Zum Schluss kam noch einmal ein Höhepunkt in Form des MPG-Kammerchors. Die Kinder, die sich übrigens über eine Stunde lang still und diszipliniert in der Kirche verhalten hatten (ein Lob, das von mehreren Seiten kam, weil dies heute nicht immer unbedingt üblich ist) setzten nun zu ihrem persönlichen Höhenflug an. In ihrer Einleitung, einem Satz von Josef Rheinberger, zeigten die Schüler ihre Klasse und sangen ohne Dirigat sicher und engagiert den neobarocken Chorsatz. Auch seine älteren "Kammerchörler" fasste Kampamann in einem Ensemble zusammen und ließ ihre reifen Stimmen den frühbarocken Komponisten Friderici singen. Doch das Highlight des Abends waren zwei Sätze aus Benjamin Brittens "Ceremony of Carols". Das Lied "Der kleine Knab" erklang "Presto con fuoco" und ließ die Oberensinger Kirche akustisch zur Kathedrale werden, denn das Lied arbeitet mit Echoeffekten, die sich scheinbar an den Wänden reflektieren. Ein wunderbarer Effekt, den die Schüler mit erstaunlicher Sicherheit unter ihrer Dirigentin Anika Müller (Chormentorin am MPG) meisterten. Genauso faszinierend auch das zweite Britten-Stück "Balulalow", ein Wiegenstück, das ständig zwischen Dur und Moll schwankt und den Schülern harmonisch einiges abverlangt. Hier zeigte sich aber wieder die Qualität und das Engagement von Musiklehrer Kampmann und seinen Schützlingen, die intensive Probenarbeit leisten. Mit einem bekannten Weihnachtshit "Noel, Noel" ging dann ein Konzert zu Ende, das ein begeistertes Publikum nur mit Zugabe beenden lassen wollte. 27 Kultur Klangvielfalt und äußerste Präzision Chorkonzert zum Schuljahresende Von Eberhard Knoll Bereits die Programmgestaltung versprach einen abwechslungsreichen musikalischen Sommerabend, die Aufführung der verschiedenen Chöre, Ensembles und Solisten des MPG in der Aula der Rudolf-Steiner-Schule jedoch übertraf alle Erwartungen. So ist es dem vielfach ausgezeichneten Musiklehrer und Dirigenten Herbert Kampmann wieder einmal gelungen, seine anspruchsvollen musikalischen Vorstellungen mit den Wünschen und Ideen seiner Schüler zu verbinden. Das Ergebnis war ein Konzert, das die Zuhörer in der vollbesetzten Aula und die 170 Mitwirkenden in gleicher Weise begeisterte. Auf allen Ebenen wurde die musikalische Entwicklung der Schüler und des Lebens an der Schule sicht- und hörbar: vom beinahe professionellen Sologesang über die hoch qualifizierten Ensembles, dem präzise singenden Hauptchor bis hin zu dem mehrfach preisgekrönten Kammerchor, die Schüler, die nach dem Stimmwechsel als „7er Jungs“, „Junge Männer 8“ oder „Män- 28 ner“ auftraten, die Mädchen und jungen Damen, die auf allen Altersstufen in verschiedensten Zusammensetzungen eindrucksvoll sangen oder tanzten. Sie alle verband das Bestreben, unterschiedliche Gefühle in Tönen und Melodien zum Klingen zu bringen: Fanny Kampmann und Anika Müller stimmten mit einem Hochzeits- und einem Abschiedslied von Mendelssohn-Bartholdy sehr feinfühlend in den Abend ein; es folgte der Kammerchor 8-12, der durch seinen eindruckvollen Beitrag Maiengefühle auf die Bühne zauberte. Einen gelungen Kontrast bildete der „Bechersong“, vorgetragen von Ariane Gessner und Marei Podehl, die durch die Verbindung von Gesang und der Kunstfertigkeit ihrer Finger und Hände überzeugten. Unversehens erlebten die Zuhörer dann die Einsamkeit des jungen Mädchens aus der Schlagerwelt der 40er Jahre, das mit ihrem Lied „Du und ich im Mondenschein“ einen jungen Mann verführen wollte – was trotz der wunderschönen Stimme von Fanny Kampmann nicht gelang. Sehr sensibel wurde auch das Lied „Hurt“ von der begabten Sängerin Josephine Reuschel interpretiert, die es dem Zuhörer leicht machte, die im Lied ausgedrückten Verletzungen nachzuspüren. Dann wieder Musik und Bewegung: Die „Crazy Dancestars“ präsentierten „tough feelings“ durch ihre selbst gestaltete Musik und Choreographie. Urlaubsgefühle kamen auf, als die 7er Jungs „Ab in den Süden“ und das Ensemble Junge Männer 8 das Lied „Deutsche Bahn“ von den Wise Guys äußerst humorvoll und originell auf der Bühne vortrugen. Ein zweites Mal überzeugte daraufhin Anika Müller: dieses Mal durch ein eigenes Lied, das sie selbst am Klavier begleitete und die Zuhörer mit den Worten „ …ganz egal was kommen mag, lass mich nicht allein“ zutiefst berührte. Die Überraschung war dann, dass Anika auch dirigieren kann. Im nächsten Beitrag des Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Abends trat sie als Dirigentin des Kammerchors auf; dieser bewies mit den Liedern von Hubert Weimer und Robert Schumann, dass er sowohl traurige Gefühle als auch fröhliche Stimmungen schaffen kann. Der Chor überzeugte wieder einmal durch seine Klangvielfalt und äußerste Präzision. Die Gruppe „Da Capo“ – neun junge Damen aus dem Hauptchor ließen es sich nicht nehmen, Musicalmelodien erklingen zu lassen, indem sie frech und witzig dem Publikum verrieten „how to be popular“. Dass auch die jungen Herren ausgezeichnet singen und bei den Zuhörern Gefühle hervorrufen können, bewiesen die „Männer“ mit ihren Beiträgen „Tangogeiger“ und „Spiderman“ – sie sangen so authentisch, als hätten sie alle selbst schon einmal die Situation des jungen Mannes erlebt, dessen Freundin nur dem „Tangogeiger“ nachschaut. rhythmisch präzise und exakt vorgetragen wurde und alle im Saal innerlich mittanzen ließ. Einen Höhepunkt des Abends bot das Trio Cantabile mit Laura Caleia, Carola Leis und Jo- Trotz der hochsommerlichen Hitze ging es ohne Pause weiter: Die jungen MPG-Rapper zeigten mit ihrem „Zauberlehrling“ gekonnt, wie „cool“ Goethe ist und wie gut er sich für Hip Hop eignet. Einen weiteren Augenschmaus boten die „5 Moves“ mit einer pfiffigen Tanzperformance, die sephine Reuschel: Sie intonierten ausdrucksstark, homogen und gefühlvoll Lieder von Adele und Phil Collins, die das Publikum zutiefst berührten. Als Star des Abends erweis sich dann einmal mehr Anika Müller, die mit ihrem ebenbürtigen, gefühlvoll singenden Solopartner David Masen Nr. 37 • Ausgabe 2013 „Think of me“ von A.L. Webber anstimmte. Das Publikum schmolz dahin, nicht nur wegen der Sommerhitze, sondern wegen der bezaubernden und in sich stimmigen Darbietung der beiden Sänger. Das größte Ensemble der Schule, der Hauptchor des MPG, bildete den Abschluss des herrlichen Sommerabends. Unter der professionellen Leitung von Herbert Kampmann, begleitet von Matina Egli am Klavier und Jana Kampmann am E-Bass, sangen die 140 Schüler Werke der verschiedensten Stilrichtungen. Es war unglaublich, wie exakt und ausdrucksstark ein Schülerchor, der alle Altersstufen umfasst, die Musik gestaltete: vom piano zum fortissimo, vom crescendo zum decrescendo oder von hell zu dunkel – alle Schattierungen gelangen. „Die Musik spricht für sich allein. Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.“ Diesem Gedanken des berühmten Geigers Yehudi Menuhin lässt sich nur hinzufügen: An diesem Abend konnte die Musik für sich sprechen, weil sie durch die unermüdliche Probenarbeit des Dirigenten und seiner jungen Sänger eine Chance bekam und das Publikum begeisterte. 29 Kultur Eine musikalische Reise um die Welt MPG-Musiker verabschieden das Schuljahr Von Corinna Locke Die Sommerferien nahen – und damit auch die Zeit für größere Reisen. Zahlreiche Eltern, Schüler und Lehrer des Max-Planck-Gymnasiums werden daher bald ihre Koffer packen und sich aufmachen, um irgendwo auf der Welt Neues zu entdecken. Doch auch schon vor Beginn der Ferien bot sich am MPG die Möglichkeit – zumindest musikalisch – zu verreisen. Unter dem Motto „Eine musikalische Reise um die Welt“ begeisterten die MPG-Musiker am Montagabend ihr Publikum in der voll besetzten Aula. Neu beim Sommerkonzert war die Moderation des Abends durch Schülerinnen. So führten Annalena Heidi und Natalie Neumann charmant durch das Programm. Namensvetterin, der britischen Rockgruppe um Freddy Mercury. Susanne Schüssele hatte sich für ihren Chor einen der größten Hits von Queen ausgesucht. Der Chor nahm die Herausforderung an und sang sich beherzt durch die anspruchsvollen Rhythmen und schwierigen Höhen der „Bohemian Rhapsody“. Weiter ging die Fahrt nordwärts. So sang der Eltern-Lehrer-Chor „Einki er sum summarkvöld vid stendur“, komponiert von Hans Jacob Højgaard von den Färöer-Inseln, sowie das schwedische „Värmland-Lied“ und „Winde wehn“. Wenn’s musikalisch nach Schweden geht, darf natürlich auch die Popgruppe ABBA nicht fehlen. „Thank you for the music“, nach ei- Vororchester und Orchester entführten die Zuhörer zunächst nach Großbritannien, genauer gesagt an den königlichen Hof – standesgemäß mit „Pomp and Circumstance No. 1“ von Edward Elgar. Nach diesem fulminanten und symphonischen Reisebeginn bei der Queen machte der Eltern-Lehrer-Chor einen kurzen Abstecher zur nem Arrangement von Susanne Schüssele, markierte das Ende der Schwedenreise. Nun hieß es: „Nächste Station: Mannheim!“ Schüler André Haspel spielte das „Klarinettenkonzert 1. Satz“ von Carl Stamitz tadellos. Souverän meisterte der Abiturient auch die schnellen Passagen und wurde dafür vom Publikum mit 30 lang anhaltendem Beifall belohnt. Der Applaus galt natürlich auch den Streichern, welchen bei dem Mannheimer Stück einiges abverlangt wurde. Nach Mannheim folgte ein Ausflug an den Bodensee: Mit Johannes Brahms’ Fassung des schwäbischen Volkslieds „Da unten im Tale“ besang der Eltern-Lehrer-Chor wehmütig die Trennung eines einstigen Liebespaares. An dieser Stelle verabschiedete sich der Chor musikalisch von Deutschland und setzte über den Bodensee, um das schwyzerdütsche „Du fragsch was i möcht singen“ (Meystre/Willisegger) mit vollen und klaren Stimmen überzeugend darzubieten. Begleitet wurde der Chor wie gewohnt von Musiklehrer Florian Aißlinger. Ruhig und träumerisch ließ Schülerin Tabea Klein am Klavier Camille SaintSaëns’ „Le Cygne“, den Schwan, vor dem inneren Auge des Publikums vorüberziehen und erntete dafür viel Beifall. Weiter ging es anschließend über den Balkan ins Land der Zaren. Mit den fröhlichen und rhythmischen „Czardasklängen“ von Friedrich W. Olpen kam der Eltern-Lehrer-Chor in fast schon übermütige Stimmung, ließ sich aber anschließend melancholisch in Siebenbürgen nieder und mahnte mit „Ich mag und darf nicht fröhlich sein“ eindringlich zur Vernunft. Die schwermütige Atmosphäre vertrieb der Chor schließlich erfolgreich, indem er dem aufmerksamen Publikum in Dmitri Bortnianskys „Horch die Wellen tragen“ stimmgewaltig zujauchzte: „Jubilate!“ Das Publikum folgte der Aufforderung nur zu gerne und belohnte die Leistung des Chors mit großem Beifall. Anschließend übernahm das Vororchester unter der Leitung von Florian Aißlinger das Steuer. Es stach in Russland in See und intonierte den „Russian Sailor’s Dance“ von Gliere und Del Borgo. Hochkonzentriert gaben Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur nicht wenige neue Fünftklässler ihren Einstand im Vororchester und machten deutlich, dass sich das MPG-Orchester über fähigen Nachwuchs freuen darf. So setzten die Jüngsten mit Feuereifer die musikalische Weltreise fort und übten sich mit den fernöstlichen Klängen von Keiko Yamadas „Hotaka Sunset“ weiter im Zusammenspiel. Dass sich so viele Schüler im Vororchester engagieren, zeigt, wie viel Spaß die Kinder daran haben, gemeinsam mit anderen zu musizieren und so etwas Großes zu erschaffen. Von Japan ging es über den Pazifik nach Kanada, ins Land der Bären und Seen. Abiturient Felipe Krick hatte Lindsey Stirlings „Zelda Medley“ selbst arrangiert und stimmte gemeinsam mit Mitschülerin Marina Stickel ein Violinen-Duett an. Zusammen meisterten die beiden die rhythmische Herausforderung. Unterstützt wurden sie dabei von Schlagzeugbegleitung und dem dirigierenden André Haspel, der das ganze Konzert über, so schien es, im Dauereinsatz war. Die Darbietung der musikalisch begabten Abiturienten wurde von den Zuhörern mit viel Beifall honoriert. Von Kanada führte die Reise weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika – dem Land nicht nur der „unbegrenzten Möglichkeiten“, sondern, so die Moderatorin mit einem Augenzwinkern, auch der „unbegrenzten Schulden und Datensammlungen“. Aber auch amerikanische Kompositionen sind in fast grenzenloser Zahl vorhanden. Wohl deshalb verweilten die Musiker etwas länger in dem Land, in dem man einst vom Tellerwäscher zum Millionär werden konnte. Der Eltern-Lehrer-Chor glänzte mit Stephen Fosters „Swanee River“ und übergab das Steuer an Marina Stickel, die den Hit „Impossible“ der Pop- und R&B-Sängerin Shontelle Layne getragen interpretierte – von wegen „impossible“! Das Publikum lauschte andächtig dem Gesang der Abiturientin, die von ihrer Mitschülerin Tabea Klein am Klavier begleitet wurde. Wen das Fernweh bis hierhin noch nicht gepackt hatte, den erwischte es Nr. 37 • Ausgabe 2013 spätestens beim schwungvoll und mit Freude gespielten „I like to be in America“ des Blechbläserensembles. Das bekannte Stück von Leonard Bernstein war von Musiklehrer Florian Aißlinger eigens für das Bläserensemble arrangiert worden. Und wenn man lange Jahre Orchesterarbeit am MPG. Diese Arbeit, so Aißlinger, „habt ihr wesentlich geprägt!“ Zur Erinnerung überreichte er seinen Musikern jeweils ein Büchlein, das sämtliche Nationalhymnen der Welt enthält – falls es einmal Verständigungsprobleme schon einmal in Amerika ist, dann kommt man nicht umhin, auch einen Abstecher nach New York zu machen. Die Abiturienten jedenfalls, denen die Welt ja nun offensteht, träumen wohl schon davon und begeisterten das Publikum mit „Theme from New York, New York“ (Ebb/Kander). Keine Reise ohne Abenteuer, dachte sich Florian Aißlinger womöglich bei der Auswahl des nächsten Stücks. Mit „Pirates oft the Caribbean“ von Badelt und Ricketts erreichte der Abend zweifellos den Höhepunkt musikalischer Professionalität. Gebündelt in einem Musikstück zeigte sich die ganze Vielfalt des MPG-Orchesters, das sowohl den lauten als auch leisen Tönen mehr als nur gewachsen ist. Beim mitreißend swingenden „Tico Tico“ von Zequinha de Abreu (Arr. J. Naulais) trumpfte das Orchester abschließend noch einmal auf und erntete dafür tosenden Applaus vom Publikum, das nach einer Zugabe verlangte, die jedoch noch etwas auf sich warten ließ. Florian Aißlinger nutzte die Gelegenheit, sich bei gleich neun Abiturientinnen und Abiturienten zu verabschieden und zu bedanken – für geben sollte, könne man auf die Sprache der Musik ausweichen. Ebenfalls aus dem Orchester verabschieden musste der Dirigent den langjährigen und verdienten Kollegen Jörg Wachtler, der das MPG in den Ruhestand verlässt. Aißlinger dankte außerdem seinen Kolleginnen Claudia Burghard und Susanne Schüssele für die tatkräftige Unterstützung. Dank ging auch an helfende Eltern, die Moderatorinnen und die eigene Ehefrau. Besonders hervorgehoben wurde wieder einmal das professionelle Technik-Team der Schule, das für das Chorkonzert am Freitag und das Sommerkonzert am Montag unermüdlich im Einsatz war. Schulleiterin Ulrike Zimmermann lobte die Vielseitigkeit des Konzerts und die spür- und hörbare Freude am Musizieren, die maßgeblich zur positiven Atmosphäre in der Schule beitrage. Zum Abschluss des gelungenen Abends brachte das Orchester noch einmal das brasilianische „Tico Tico“ zu Gehör und entließ damit seine Zuhörer in eine wahrhaft karibische Nacht. Der ein oder andere wird vielleicht noch am selben Abend seine Koffer gepackt haben... 31 Kultur Mitspieler gesucht Auch die MPG-BigBand ist auf Nachwuchs angewiesen Von Linus Kloker Nach einigen bejubelten Auftritten im letzten Schuljahr startet die MPG-BigBand flott in die neue Saison. Wir sind bereits im Herbst beim MPG-Ball wieder zu hören. Weiter geht’s dann im Winter mit den Weihnachtskonzerten. Da mit jedem Abi-Jahrgang leider auch einige unserer Mitglieder die Schule verlassen, sind wir ständig auf Nachwuchs angewiesen. Also sind – trotz Traumbesetzung – immer neue Instrumentalisten und auch Sänger willkommen. Wir suchen Schüler des MPG aus allen Klassenstufen. Da der Probenplan fürs nächste Schuljahr noch auf sich warten lässt, meldet euch bei Interesse am besten bei einem der BigBand-Mitglieder oder bei Musiklehrerin Susanne Schüs- sele. Wir werden euch dann über alles Nötige informieren. Wir freuen uns auf euch! Eure MPG-BigBand HiTech-Werkzeuge mit Tradition Wohlhaupter Präzisionswerkzeuge – seit 1929 weltweit der Begriff für Qualität und Innovation in der Metallbearbeitung. Immer wieder ist das Familienunternehmen mit Tradition Trendsetter in der Branche. – Made in Germany – Made in Frickenhausen Maybachstraße 4 • 72636 Frickenhausen • Tel. +49 (0)7022 408-0 • www.wohlhaupter.com Kultur Kanon mit dem Publikum Auftritt der Gesangsklassen am MPG Von Herbert Kampmann Am 1. März. stellten sich die vier Gesangsklassen aus der Stufe 5 und 6 am Max-Planck-Gymnasium in der voll besetzten Schul-Aula erneut der Öffentlichkeit vor und überzeugten ihr Publikum durch ihre geschulten Stimmen und ihr reichhaltiges Repertoire. Der Musiklehrer Herbert Kampmann, der das Gesangsklassenkonzept am MPG betreut und eingeführt hat, betonte, dass die gezeigten Ergebnisse lediglich aus den normalen Musikstunden stammen. Dies ist umso erstaunlicher, denn die Aufführung hatte schon Konzertcharakter. Kampmann überließ die Begrüßung den Kindern, die mit ihren kräftigen Stimmen ohne Mikrofon auch die letzten Reihen erreichten. Jede Unterrichtsstunde der Gesangsklassen startet mit einem Kanon zur Begrüßung. Danach kommen sogenannte "Muntermacher" von Richard Filz zum Einsatz, wobei die Kinder mit viel Rhythmik und Rap-Gesang auch ihre sprachlichen Fähigkeiten trainieren. Anschließende Atem- und Stimmübungen erweitern dann den KlangNr. 37 • Ausgabe 2013 raum, stärken die Muskultur und machen den Kindern die Gesangstechnik bewusst, die als Grundlage für den anschließenden Gesang benötigt wird. Auch hier wurde viel mit Bewegung gearbeitet, was zu einem lockeren und ganzheitlichen Körpergefühl der Kinder beiträgt. Neu für einige der Zuhörer war danach das Solmisationssingen. Die Kinder zeigten eine ausgeklügelte Folge von Solmisationssilben, die fast unsere ganze europäische Musiktheorie enthält. Intonationssicher sangen sich die Kinder durch dieses System, das ihnen künftig als Erklärungsmodell bewusst und unbewusst zur Verfügung stehen wird. Der zweite Teil des Abends war geprägt von der Literatur aus der Renaissance, der Klassik und der modernen Unterhaltungsmusik. Beeindruckend, wie die Kinder der 5. Klasse einen schwierigen Kanon aus dem 16. Jahrhundert gut intoniert vortrugen unter dem Dirigat aus eigenen Reihen. Amüsant anzusehen war auch der rhythmische Kanon "clap snap", den die Kinder mit viel Charme und Bewegung pfiffig vortrugen. Insgesamt zeigten die 5er-Klassen schon viel "Professionalität" und es gab am Schluss kräftigen Applaus für diese Leistung. Die anschließend auftretenden Sechstklässler nahmen das Ganze etwas ernster, doch merkte man hier deutlich einen Leistungsschub. Die kleine Nachtmusik von Mozart klang ebenso überzeugend wie das mehrstimmige Spiritual "Somebody's knocking at your door". Musiklehrer Kampmann erklärte dabei immer wieder, mit welchem musiktheoretischen Hintergrund er diese Lieder in den Unterricht einbaut. Gerne kam das anwesende Publikum auch der Aufforderung nach mitzumachen und mitzusingen und unterstützte die Schüler bei Kanons, rhythmischen Spielen und Bewegungen. Der Konzertabend begeisterte das Publikum und es ließ die Gesangsklassenschüler nur nach weiteren gemeinsam gesungenen Kanons von der Bühne abtreten. 33 Kultur Beeindruckendes Fortissimo in den Saal geschleudert MPG-Festivalchor begeistert in Ulm Von Herbert Kampmann In einer interessanten Kooperation sang der Hauptchor des Max-PlanckGymnasiums mit dem Kammerchor Schola Cantorum aus Wolfschlugen bei den Baden-Württembergischen Schulchortagen, die dieses Jahr in Ulm im Kornhaus stattfanden. Diese Kooperation wurde als Höhepunkt, als sogenannter Festivalchor, im Abschlusskonzert der vier Chortage präsentiert und begeisterte den vollen Saal, der mit lang anhaltendem Applaus dem größten Chor mit 140 Sängern dankte. Laut Veranstalter nahmen über 2000 jugendliche Sängerinnen und Sänger in 25 Chören teil und repräsentierten einen schönen Querschnitt der Schulchöre Baden-Württembergs. Vom Grundschulchor bis zum gymnasialen Kammerchor waren alle Chorgenres unter dem Festivalmotto „Lovestories, vom Madrigal bis zum Popsong“ beteiligt. Auch im Abschlusskonzert am Sonntag, 5. Mai, an dem das MPG-Festivalensemble teilnahm, zeigte sich eine interessante Stilbreite. Es begannen die preisgekrönten Ulmer Spatzen, die sehr diszipliniert und intonationssicher auftraten und den Max Planckern unter anderem das Zigeunerleben von Robert Schumann in einer ausgereiften Version vorsangen. Diese fieberten dabei bei jeder Note mit, denn sie bereiten das gleiche Stück für das eigene Sommerkonzert im Juli vor. Entsprechend frenetisch war der anschließende Applaus. Für die anwesenden Musiklehrer war es eine Freude mitzuerleben, 34 wie ihre Schüler chorische Qualitäten goutieren und mit begeistertem Applaus bedenken. Anschließend trat überraschend ein Grundschulchor aus Ulm auf, der durch seinen kindlichen Charme und seine Choreographie das Publikum in seinen Bann zog. Der folgende Kammerchor des Scheffold-Gymnasiums aus SchwäbischGmünd sang gemischtstimmig und bemühte sich um einen ausgewogenen Chorklang mit Madrigalen und modernen Popsongs, und der anschließende Schulchor aus Mannheim trat gar mit eigener Band auf, die mit einem dominanten Drummer das jugendliche Publikum begeisterte. Die Solisten überzeugten mit Mikro und einer ansprechenden Performance, nur der Chor ging im Gesamtklang leider etwas verloren. Ein Raunen ging durchs Publikum, als das MPG-Ensemble mit seinen 140 Sängerinnen und Sängern auftrat. Die Bühne reichte gerade noch aus, um dieses starke Ensemble aufzunehmen. Entsprechend dem Chorvolumen dirigierte Chorleiter Herbert Kampmann als Erstes das dynamische extreme Chorstück "Odi et amo" und schleuderte dem Publikum ein beeindruckendes Fortissimo in den Saal, das nur mit einem solchen Großensemble möglich ist. Dass der MPG-Chor und die Schola Cantorum auch feinfühlig und feinsinnig im Piano singen können, zeigte das anschließende "Willow Tree" von Rutter Rutter, wo besonders die Jungs- und Männerstimmen lange Phrasen mit viel Gefühl intonierten, umrahmt von feinen Frauenstimmen auf Vokalisen. Dabei choreographierte der Chor Ablehnung und Zuneigung der Mädchen. Über ein madrigaleskes Arrangement des Beatles-Songs "Can't buy me love", das leicht - trotz der Quantität des Chores - gesungen wurde, ging es mit dem gefühlvollen "Scarborough Fair" zu den beiden letzten Liedern der Nürtinger. Hier hatte sich Kampmann für zwei Boygroup-Lieder entschieden, die das Publikum im Saal vollends begeisterten. Das erste "Kuscheln, Sex und Händchenhalten" der Gruppe Maybebop spiegelte textlich die Gedankenwelt der Schüler wider und die 140 Nürtinger hatten den Text so sauber eingeübt, dass das Publikum den deutschen Text verstand und lächelnd verfolgte. Der Bann war gebrochen und der Saal sang beim anschließenden "Ohrwurm" der Wise Guys begeistert mit und brachte dem swingenden Ensemble einen frenetischen Applaus. Referent Hans-Martin Werner vom Kultusministerium dankte am Schluss allen teilnehmenden Chören und deren Chorleiter für ihre begeisternde Arbeit und ermahnte die Politik diese besondere kulturelle Arbeit an den Schulen unbedingt weiter zu unterstützen. Auch Kultusminister Andreas Stoch betonte im Begleitschreiben die wichtige Bildungsvermittlung der Arbeitsgemeinschaften Chor, Orchester und Bands, auf die man zu Recht stolz sein kann. Das Publikum bekräftigte diese Aussagen mit starkem Applaus. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Klassiker im neuen Gewand MPG-Rapper bei Benefiz-Talentshow in Esslingen Von Herbert Kampmann Die Veranstaltung "Wir bewegen was" in Esslingen ging am 24. November 2012 ins sechste Jahr und brachte wieder viele Talente auf die Bühne im evangelischen Gemeindehaus am Blarerplatz. Die Veranstaltung unterstützte erneut die Weihnachtsspendenaktion der Esslinger Zeitung. Der engagierte Veranstalter Winfried Kampmann, der diese Benefiz-Talentshow betreut, nahm im Sommer Kontakt mit dem MPG auf und daraus entstanden drei neue Formationen. Der Musiklehrer Herbert Kampmann erschuf drei Rap-Gruppen, die Balla- dentexte von Mörike und Goethe rappten und den alten Klassikern so mit einem fetzigen HipHop-Background ein neues musikalisches Gewand gaben. Anfang Oktober starteten die Schüler noch vorsichtig und ohne Bewegungen mit den Texten und lieferten nach zwei Monaten Probenarbeit nun eine reife Leistung, die mit viel Applaus bedacht wurde. Zuerst erklang der berühmte "Zauberlehrling", der ohne Wissen des Meisters Kräfte heraufbeschwört, die er nicht mehr stoppen kann. Kampmann legte einen treibenden Beat unter das Gedicht und die fünf Mädchen der Klasse 6b lernten gemeinsam den ganzen Text, immerhin 98 Verszeilen, und rappten ohne Probleme mit viel Engagement. Danach kamen fünf Mädchen aus der Klasse 6a und brachten den geheimnisvollen König Milesint mit seiner düsteren Stimmung perfekt auf die Bühne. Mit einer musikalischen RapMischung aus Fanfaren und mittelalterlichen Saitenklängen brachte jede Schülerin ihre eigene Interpretation der Strophen, bis zum Schluss alle Rapper sich bildlich über die Leiche des Königs neigten. Am Ende der Gesamtperformance kamen noch fünf Jungs aus der Klasse 7b, die mit Feuerwehrsirenen und knisterndem Feuer im Hintergrund dem "Feuerreiter" von Mörike Leben einhauchten. Unterstützt vom Rotlicht der Technik-Crew kam es hier zu einem perfekten Finale. Lang anhaltender Applaus belohnte die KlassikRapper, die in vielen Pausen diese Performance eingeübt hatten. Kultur Von der Zeit vor dem Applaus Fünft- und Sechstklässler führen Musical auf Von Tordis-Arlett Nitsch Nr. 37 • Ausgabe 2013 dem Schauspiel und Gesang zusammengeführt werden müssen. Und dann die Kostüme und die Requisiten. Mäuseohren, Käsewürfel, ein Gefängnis – all das musste quasi nebenher gebastelt werden. Wie viel Stunden Arbeit in den Vorbereitungen stecken, das kann selbst Claudia Burghard rückblickend nicht mehr einschätzen. rtinger Metz ü N ge r h r Und am Anfang? Wie viel Arbeit es bedeutet, ein abendfüllendes Musical wie „Max und die Käsebande“ auf die Beine zu stellen, kann man als Außenstehender wohl nur erahnen. Selbst den meisten Beteiligten fehlt der Überblick über das Ausmaß der Dinge, die geplant und organisiert werden müssen. Das fängt mit der Terminfestlegung an. So frühzeitig wie nur möglich, nämlich noch in den Sommerferien, gab es die ersten Absprachen und auch einen Termin für die letzte Schulwoche. Dass es dabei nicht blieb und der Termin gleich zweimal verschoben werden musste, das gehört zu den Unwägbarkeiten, die ein derartiges Projekt zusätzlich erschweren. Schließ- lich ist Termin nicht gleich Termin, und der endgültige, am Mittwoch nach den Pfingstferien, lag denkbar ungünstig. Einmal abgesehen davon, dass allein der Bühnenaufbau viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es gerade die Probenarbeit in den letzten Tagen vor der Aufführung, die den Unterschied macht. Gerade bei einem Musical, bei I Am Ende war Applaus. Die Darsteller strahlten um die Wette, stolze Eltern klatschten begeistert, und eine erleichterte Chorleiterin nahm den Dank der Schulleitung entgegen. Dies war der Moment, auf den Musiklehrerin Claudia Burghard mit etwa 70 Fünft- und Sechstklässlern fast ein Schuljahr lang hingearbeitet hatte. Doch in diesen Minuten war alle Mühe fast schon wieder vergessen. Denn am Ende war Applaus. Vereinsservice Tagesessen Partyservice Imbiss www.metzgerei-luz.de Tel.: 07022/39541 Kultur Einen kleinen Eindruck vermag die Tatsache zu vermitteln, dass es im gesamten Schuljahr kaum einen probenfreien Samstag gab. Bis zu den Pfingstferien musste das Gros der Arbeit geschafft sein, dann sollte eine zweitägige Chorfreizeit den Feinschliff bringen. Die Versöhnungskirche in der Braike bot der Truppe den nötigen Raum dazu. Die beiden Tage wurden ein voller Erfolg, bescherten sie den Beteiligten doch außer 65 Kuchen jede Menge Proben und damit viel Sicherheit. Dafür war es der Bühnenaufbau, der im wahrsten Sinne von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt war. Zunächst hatte Claudia Burghard am Sonntagabend die Nachricht erreicht, dass sie die dringend benötigten Podeste, die sie am nächsten Tag ausleihen wollte, doch nicht bekommen könnte. Improvisationstalent war gefragt. Das galt auch für die Mauertapete, die sie noch am Abend nach der Chorfreizeit am Treppengeländer der Aula befesti- 38 gen wollte: Nach anderthalb Stunden fielen die ersten drei Bahnen wieder ab. Unverhoffte Hilfe kam in diesem Fall von Frau Kottler, einer Mutter, die gerade mit dem ELSEChor im Nachbarraum geprobt hatte, und so wurde auch dieses Problem gelöst. Doch schon am nächsten Morgen, dem Tag der Aufführung, ging das Chaos weiter: Bei der Generalprobe fielen sämtliche Headsets aus – Akku leer. Natürlich gibt es für diese Fälle den berühmten Spruch von der misslungenen Generalprobe, die den Erfolg bei der Premiere garantieren soll. Und so kam es dann auch. Am Ende war Applaus. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Nr. 37 • Ausgabe 2013 39 Kultur Kostüme aus Omas Kleidertruhe Theater-AG spielt russische Komödie Von Tordis-Arlett Nitsch Im Vorfeld war es immer wieder eine Frage, die der Theatergruppe gestellt wurde: Warum „Der Revisor“, warum Gogol? Um es vorwegzunehmen: Mit der Affinität zur russischen Sprache von AGLeiterin Nitsch hat dies eher wenig zu tun. Was also rückt einen Autor bei der Suche nach einem passenden Stück für eine Theater-AG in den Blickpunkt des Interesses? Natürlich sind das Kriterien wie Unterhaltungswert, Spielbarkeit, die Möglichkeit der Aktualisierung oder das Angebot an vielfältig ausgestaltbaren Rollen. Das alles muss stimmen. Aber dann ist da noch etwas: das Sterbedatum des Autors. Liegt dies nämlich mehr als 70 Jahre zurück, endet in der Regel das Urheberrecht. Abgesehen davon, dass die Aufführungsgebühren für nicht freie Stücke das Budget einer Schultheatergruppe schnell sprengen, geht es vor allem um die Möglichkeit, das Stück zu verändern und den Gegebenheiten anzupassen. Denn wo findet man schon einmal ein Stück, das die inhaltlichen Kriterien erfüllt, gleichzeitig aber Rollen für etwa 20 jugendliche Darsteller bietet und sich zudem auf einer kleinen Bühne mit einfachsten technischen Mitteln realisieren lässt? Darum also Gogol, darum „Der Revisor“. Anfangs etwas skeptisch und irritiert ob der ungewöhnlichen russischen Namen, ließ sich die Theatergruppe dann doch schnell vom inhaltlichen und dramaturgischen Potenzial des Stückes überzeugen. Schließlich zählt Nikolaj Gogols Komödie, 1836 in Sankt Petersburg uraufgeführt, auch auf deutschen Theaterbühnen nach wie vor zu den meistgespielten Stücken. Denn „Der Revisor“ nimmt auf sehr unterhaltsame Weise menschliche Schwächen im Allgemeinen und 40 den Umgang der Mächtigen mit der Macht im Besonderen aufs Korn und wirkt dabei doch erstaunlich aktuell. Die Theater-AG verlegte das Stück auf den Beginn des 20. Jahrhunderts. In einem russischen Städtchen sorgt die Ankunft eines unbekannten jungen Mannes (Robert Fischer) samt Diener (Nils Gürke) für Unruhe. Aus Petersburg sei er und im Auftrag der neuen Landesregierung unterwegs, heißt es. Und man munkelt, es handle sich um einen Revisor, der inkognito die staatlichen Einrichtungen und deren Leiter kontrollieren wolle: die Rektorin (Ina Schauwecker), die Amtsrichterin (Marieke Frank), die Ärztin (Juliane Wankmüller), den Polizeichef (Manuel Maier), die Postbeamtin (Natalie Neumann) und nicht zuletzt den Bürgermeister Anton Antonowitsch (Kai-Hendrik Harder). Grund zur Sorge haben sie allesamt, denn mit der Führung ihrer Amtsgeschäfte nehmen sie es hier – fernab der Hauptstadt – nun wahrlich nicht so genau. Entsprechend kreativ geht die örtliche Prominenz daran, Pläne zu schmieden, um das drohende Unheil abzuwenden. Während die Versuche der beiden Gutsbesitzer (Julia Manz und Natalie Neumann) eher unbeholfen wirken, offenbaren die Frau und die Tochter des Bürgermeisters (Annalena Saur und Nathalie Groß) erstaunliches manipulatives Geschick. Dabei waren es nicht nur die russischen Namen wie Valentina Filippowna oder Larissa Lasarjewna, die eine Herausforderung für die junge Truppe bildeten. Schließlich mussten die allesamt zum ersten Mal auf der Bühne stehenden Jungen gleich tragende Rollen des Stückes übernehmen, darunter mit dem Bürgermeister und dem Revisor sogar die beiden Hauptrollen. Zweifel, ob dies wohl gelingen könnte, räumten die bereits bühnenerprobten Mitschülerinnen vehement aus, und so meisterten Kai und Robert ihre textreichen Rollen dann mit erstaunlicher Souveränität. Auch die Kostüme verlangten den Darstellern einiges ab. Dabei ging es nicht so sehr um die durchaus aufwändige Suche in den Kleiderschränken der Urgroßmütter oder auf verstaubten Dachböden, sondern vielmehr um die Überwindung, sich einen Fuchspelz samt Kopf und Pfoten um den Hals zu legen. Da war es von Vorteil, dass die Aufführungen nicht – wie ursprünglich geplant – im Juni, sondern schon im Februar stattfanden. Das setzte das Team zwar gehörig unter Zeitdruck, machte aber zumindest das Tragen von Pelzmänteln erträglicher. Das ungemütliche, kalte Winterwetter bot zudem – ebenso wie das Ambiente des Nürtinger Schlosskellers – den stimmigen Rahmen für die beiden Aufführungen. Deren Unterhaltungswert honorierte das Publikum mit viel Applaus und Lob für die jungen Darsteller. Und der ein oder andere stellte schon beim Verlassen des Schlosskellers die Frage, was denn wohl im nächsten Jahr auf dem Spielplan stehen. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Northanger Abbey Ein schauerlich-schönes Vergnügen für alle Beteiligten Von Heike Fehr-Gavin Wieder geht ein Theaterjahr (für Laien: Schuljahr) zu Ende. Und wieder musste und muss die Theater-AG der Oberstufe Abschied von einigen ihrer ältesten Mitglieder nehmen. Aber der Reihe nach, denn: Vor Abschieden steht ja bekanntlich zunächst einmal gemeinsam Erlebtes und das war, wie jedes Jahr, das aufzuführendes Stück. Gefunden war es relativ schnell, Geschmack und Zusammensetzung der Truppe sind inzwischen schließlich wohlbekannt, jedoch musste das auf Englisch existierende Stück zunächst einmal kräftig umgeschrieben und modernisiert werden, wobei die verschiedenen Mitglieder des Ensembles ihrer Kreativität freien Lauf ließen. So wurde unter anderem vorgeschlagen, dass die Wirkung der verschiedenen Vampirszenen durch die Verwendung einer Falltüre deutlich an Spannung gewönne. Die Spielleiterin sah sich daraufhin genötigt, den Schauspieler darauf hinzuweisen, dass er, die Gegebenheiten im Schlosskeller berücksichtigend, selbst bei maximaler Falltiefe maximal bis zu den Knien verschwinden würde, was selbigen Schauspieler dazu veranlasste, seinen Vorschlag mit Bedauern zurückzuziehen. Auch die Verwendung von Rauch- Nr. 37 • Ausgabe 2013 bomben (um den Abgang der Vampire so schauerlich wie möglich zu gestalten) wurde nach reiflicher Überlegung verworfen, da man befürchten musste, die daraus eventuell resultierende Rauchvergiftung des Publikums (der Schlosskeller hat kein Lüftungssystem) würde als unverhältnismäßiges Risiko zugunsten der Dramaturgie gewertet. Andere Vorschläge wurden dagegen von allen Beteiligten gerne aufgenommen, zum Beispiel ein aufklappbarer Campingtisch als Eichentisch im Speisesaal der Abtei und einen längeren Vampirumhang für Max Letsche, der sich im zunächst knapp hüftlangen Umhängchen nur ungenügend in die Rolle des Blutsaugers einfühlen konnte. Dann aber war es endlich soweit: Am Tag der Aufführung waren alle Hindernisse beseitigt und so konnte Anne Kottler als Catherine Morland mit Witz und Charme das anwesende Publikum begeistern. Ihr zur Seite standen Jonas Weber und Max Letsche, die Dank jahrelanger Bühnenerfahrung ihre Doppelrollen als Vampire und potentielle Verehrer der Miss Morland mit Bravour zu meistern wussten. Sanja Meschner spielte die Rolle der zickig-verwöhnten Miss Thorpe mit unnachahmlicher Leichtigkeit und wurde dabei von ihrem Gegenstück, der lebensklugen Eleanor, perfekt verkörpert von Helen Beck, wunderbar unterstützt. In weiteren Rollen zu sehen waren Lena Felten und Maren Lebsanft als die wunderbar schrulligen Damen aus der Nachbarschaft, Miss Alma und Miss Betsy, Marei Podehl als Mrs Thorpe, die in ihrer naiven Klebrigkeit absolut glaubwürdig wirkte und Franziska Ocker als Erzählerin. Abgerundet wurde das Bild durch Shan Shan Chen als realistische „Mama Morland“ und Charalampos Kiriakidis als Vater sowie unsere Gastschauspieler Kai-Hendrik Harder als genial autoritärer General Tilney und Robert Fischer, der den Part des egoistischen Captain Tilney souverän übernahm. Mit dem Auftritt unserer drei jungen Nachwuchstalente Chatlotte Hausch, Judith Blank und Antje Weiß (die Schwestern Catherines) ging dann auch nicht nur der Theaterabend, sondern auch ein ganzes Theaterjahr einem gelungenen Ende entgegen. Womit wir wieder beim Abschied wären. Das Wichtigste wurde bereits gesagt, bis auf einen Satz vielleicht: Wir sehen uns! In diesem Sinne: The show must go on! 41 Kultur Kunst von Öllampe bis Roboter Arbeitsergebnisse aus dem BK-Unterricht Von Felix Maier Thema: „Kopfträger“, Klasse 9 Drahtgerüst, Papier, Kleister und Farbe Thema: „Schriftgestaltung“, Klasse 6 Buntstift, Fineliner Thema: Monochrome Farbskala und Silhouette Klasse 6 Deckfarbe 42 Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Thema: Kongresshalle „Moderne Architektur“ Klasse 10, Bristolkarton Thema: „Roboter“ Plastik, Klasse 5 Graukarton gesteckt Thema: Design „Öllampe“,Klasse 10 Ton und Engobe Thema: „Auge“, Klasse 8 Bleistift Kultur Kunstprodukt Arbeitsergebnisse aus BK-Unterricht und Skulptur-AG Von Hermann Dieter Maier Thema: "Haus im Glas" (BK J2, Pflichtfach): Architekturikone mit Staffage – Modellbau im Kleinformat (Verfremdung) 44 Nr. 37 • Ausgabe 2013 Kultur Thema: "Fantastische Architektur" (BK Klasse 9): Erweitertes Bauen nach Grundmodul – Modellbau, farbige Ausgestaltung Thema: "Magische Gestalten" (AG Skulptur): Spaltholz bemalt und mit diversen Fundstücken ausgestaltet Nr. 37 • Ausgabe 2013 45 Sport Hohes Tempo brachte den Sieg Jugend trainiert für Olympia – Handball Von Christoph Schäfer (8e) und Niklas Kielkopf (8a) Am 11. Dezember 2012 fuhren wir nach Nellingen zum Otto-Hahn-Gymnasium zu einem Handballturnier der Schulen auf Kreisebene. Wir bestritten unser erstes Spiel gegen die Esslinger Mannschaft, die wir nach schlechtem Auftakt vor allem dank Julian Schwarz schlugen. Im zweiten Spiel nutzte die starke Heimmannschaft unsere Schwächen gekonnt aus, sodass wir deutlich verloren. Trotzdem zogen wir mit 2:2 Punkten in die Hauptrunde ein. Zuerst spielten wir gegen die Nellinger Realschule. In diesem Spiel hatten wir große Probleme mit dem Kreisläufer, den wir erst in der zweiten 46 Hälfte besser in Griff bekamen und deshalb gewannen. Im darauffolgenden alles entscheidenden Spiel konnten wir noch einmal, wegen unserer guten Auswechselmöglichkeiten, ein hohes Tempo eingehen, das unser Gegner aus Wendlingen nicht mitgehen konnten. Also siegten wir auch im letzten Spiel hochverdient. Somit zogen wir in die nächste Runde in Ludwigsburg ein. Es spielten: Niklas Kielkopf; Alexander Böhm, Dennis Suoka, Felix Zeiler, David Hartmann, Julian Schwarz, Lukas Brunngräber, Christoph Schäfer, Jacob Kirchner, Fabian Schuhmaier, Fabian Hoser Spenden Sie an den MPG-Verein und fördern Sie damit Schulprojekte! Nr. 37 • Ausgabe 2013 Sport Aus der Traum MPG-Fußballer verpassen Turniersieg trotz viel Moral Von Martin Schmidt Am Donnerstag, den 11.Oktober 2012, stand die erste Runde des Fußballturnieres im Rahmen von Jugend trainiert für Olympia an. Das MPGTeam trat die Reise zum Gymnasium Neckartenzlingen mit insgesamt 18 Spielern aus den Klassenstufen 8 und 9 an. Bei teilweise schwierigen äußeren Bedingungen (tiefer Boden, Regen) kam es gleich im ersten Spiel zu einem Härtetest für unsere jungen Kicker. Es galt das Team aus Kirchheim zu schlagen. Die seit diesem Schuljahr zur Verfügung stehenden neuen Trikots (dunkelblaues Heimtrikot, giftgrünes Auswärtsdress) schienen die Spieler um Mittelfeldmotor Eren Engin zu beflügeln. Angriff auf Angriff lief in Richtung des Kirchheimer Gehäuses. Leider fehlte bei diesen Aktionen das Glück beziehungsweise die letzte Entschlossenheit, das Leder über die Linie zu bugsieren. Aus diesem Grund stand nach zehn Minuten immer noch die Null. In der 12. Minute brachten je- Nr. 37 • Ausgabe 2013 doch einige schöne Ballstafetten über die rechte Angriffsseite eine schöne Flanke Richtung zweiten Pfosten. Flügelflitzer Merlin Palesch bewies seinen Torinstinkt und köpfte die Kugel aus acht Metern, für den gegnerischen Torhüter unhaltbar, zum viel umjubelten 1:0 in die Maschen. Der Bann war gebrochen! Zwei weitere Tore direkt im Anschluss bedeuteten eine komfortable 3:0 Führung. Dieses Ergebnis schaukelten die MPGler über die Zeit. Im zweiten Match – gegen die Realschule Neckartenzlingen – war nach dem Schlusspfiff eine bittere 1:2 Niederlage zu konstatieren. Nach „verschlafenen“ zehn Minuten zu Beginn des Matches und dem gleichbedeutenden 0:2 Rückstand zeigte die Mannschaft um Abwehrrecke Max Falter viel Moral. Leider führte die abermals mangelhafte Chancenverwertung nicht mehr zum wohl verdienten Ausgleich. Durch diese unerwartete Niederlage war die Mannschaft des MPG gehörig unter Druck. Nur ein Sieg gegen das Gymnasium Neckartenzlingen hielt die rechnerischen Chancen auf den 1. Platz am Leben. Nach sehr packenden 25 Minuten und einem ständigen Hin und Her endete die Partie letztendlich leistungsgerecht mit 0:0. Aus der Traum von der nächsten Runde. Ich möchte mich bei allen beteiligten Spielern für die gezeigten Leistungen herzlich bedanken. Die Mannschaft präsentierte sich auf dem Spielfeld als homogene Truppe und vertrat das MPG auch durch das gezeigte Verhalten neben dem Platz würdig. Auch den beiden Sportmentorinnen Lena Leibinger und Jenny Mushogera, welche durch ihr Engagement überhaupt erst die Teilnahme am Turnier ermöglichten, sei an dieser Stelle herzlichen Dank gesagt. Ich freue mich auf die nächste Hallenturnier-Runde und auf die anstehenden schweren sowie spannenden Spiele. 47 Sport MPG-Lehrer holen den Pott Volleyballer gewinnen Jubiläumsturnier Von Martin Schmidt Alle Jahre wieder, in diesem nun schon zum 30. Mal, trifft sich die pädagogische Volleyballelite des Regierungspräsidiums Stuttgart, um zu klären, wer denn die Nummer 1 im Ländle ist. Das prestigeträchtige Jubiläumsturnier fand am 10. November 2012 am Hölderlin-Gymnasium statt. Trotz des Fehlens zweier wichtiger Leistungsträger (Ahlskog und Knapp) traten die „Baggerrecken“ um Starangreifer Wolter mit viel Vorfreude beim Derby-Cup der „befreundeten Konkurrenzschule“ an. Gleich im ersten Spiel galt es, einen schweren Brocken aus dem Weg zu räumen – das Schlossgymnasium Kirchheim. Trotz einiger kleinerer Unzulänglichkeiten behielt das MPG 48 rdie Oberhand. Nach jeweils zehn gespielten Minuten pro Satz lautete das Endergebnis 25:14. Im zweiten Spiel trafen unsere GrünWeißen (zum ersten Mal wurde das neue Auswärtstrikot getragen) auf das Gymnasium Esslingen – seit jeher einer der größten Konkurrenten um den Turniersieg. Der erste Satz wurde von den MPGlern dominiert und klar mit 16:10, auch dank der Sprunggewalt von Außenangreifer Koch, für sich entschieden. Trotz einer zwischenzeitlichen 5:0 bzw. 11:4 Führung im zweiten Durchgang drehten die Esslinger auf Grund ihrer großen Routine noch das Match – 14:16. Das Derby, im dritten Spiel, wurde überraschend klar mit 2:0 nach Sätzen gewonnen. Hierbei traten beson- ders die perfekten Stellerfähigkeiten von Heilmann in Kombination mit der Schlaggenauigkeit des Sportfreundes Laski in den Vordergrund. Im letzten Spiel gegen die „Alt-Stars“, ein Team welches sich aus Spielern „älteren Kalibers“ um den legendären Spielführer des MPG Knapp zusammensetze, reichte den Volleyballern um „Wandspieler“ Wegmer ein knapper Sieg. Dank der Aufschlagstärke von Newcomer Schmidt gelang eine frühe Führung die letztendlich „Knapp“ über die Zeit gerettet wurde. Nach dem Abpfiff gab es nur noch grenzenlosen Jubel. In diesen konnten auch die Damen mit einstimmen, die sich den dritten Platz erkämpft hatten. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Sport Neuer, besser, runder Spenden ermöglichen Anschaffung von passgenauen Bällen Von Klaus Laski fügung gestellten Geld war die Sportfachschaft in der Lage, zunächst einmal im Handball dieser Notwendigkeit Rechnung zu tragen und genügend passgenaue Bälle anzuschaffen. Die Sportfachschaft bedankt sich auch im Namen der Schüler bei den Spendern und hofft, dass der Spaß an Sport und Spiel damit noch weiter zunimmt. Anzeige Das letzte Schuljahr brachte den Schülern am MPG nicht nur das Großprojekt „Schule als Staat“, sondern auch – in Folge von massiven Unternehmensgewinnen des Grilltempels – eine wesentliche Verbesserung des Ballbestandes der Theodor-Eisenlohr-Sporthalle. Mit der Spende des MPG-Solarvereins und des SaS-Unternehmens 46, des Grilltempels, die gemeinsam einen Beitrag zu Unterstützung des Sportkonzeptes am MPG leisten wollten, konnten für die TEH neue Volleybälle, Handbälle sowie einige Fußbälle angeschafft werden. Damit steht nun fast jedem Schüler ein Ball zur Verfügung, der seinen spezifischen Anforderungen entspricht. Bälle gibt es im Handball in drei offiziellen Größen und Fußbälle in verschiedenen Gewichtsklassen. Das erklärte Ziel der Sportfachschaft ist es, Schülern optimale materielle Voraussetzungen für den Sportunterricht zu schaffen. Dazu gehören auch passende Bälle für jede Hand oder jeden Fuß. Schüler der Unterstufen benötigen andere Ballgrößen als die der Mittel- oder der Oberstufe. Wer in einem Verein ist, kennt dies genau. Mit dem zur VerNr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen 50 Jahre – Wir waren dabei Austausch mit Oullins im Zeichen des Jubiläums Von Birgitt Klähn 2012 stand unser Austausch unter einem besonderen Stern: Unsere Städtepartnerschaft mit Oullins hatte vor 50 Jahren ihren Anfang genommen – kurz bevor 1963 der Elyséevertrag zwischen Kanzler Adenauer und Präsident De Gaulle geschlossen wurde. Im Collège Pierre Brossolette wurden wir auf das Freundlichste von Direktor Benyahia und seinem Stellvertreter, Monsieur Brochet, empfangen. In seiner herzlichen Begrüßungsrede hob Monsieur Benyahia unter anderem hervor, dass die derzeitige Freundschaft zwischen den ehemaligen Gegnern nicht selbstverständlich ist und dass jeder ein bisschen dazu beitragen kann, dass das so bleibt. Es folgten für uns entspannte und interessante Tage: Wir besichtigten die römischen Aquädukte von Beaunant und die ehemaligen Ateliers der Seidenweber von Lyon. Dort konnten wir sowohl mechanische als auch maschinenangetriebene Webstühle in 50 Aktion sehen. Die komplizierten Webmuster entstanden früher durch meterlange Lochkarten, die über Schnüre mit den Schuss- und Kettfäden verbunden sind. Fast so eine Art Computer. Nach einem Tag voller Märsche und Besichtigungen feierten wir dann abends im Rathaus von Oullins mit den Einwohnern die deutsch-französische Freundschaft. Und natürlich wurden viele Reden gehalten. Vieles sahen wir noch in Lyon und Umgebung – sowohl Modernes wie das in futuristischem Stil gebaute Confluence-Einkaufszentrum als auch Historisches in Form des Bergwerks von Saint Etienne. Auch die Architektur eines Tony Garnier oder eines Le Corbusier wurde uns von kundiger Stelle nähergebracht. Besonders die nette Dame des TonyGarnier-Museums wird mir wegen ihrer lebhaften Gestik und Mimik in angenehmer Erinnerung bleiben. Interessant fand ich, dass unsere „Tüppärwuare“ doch tatsächlich bis nach Lyon gekommen ist. Europa wird ein Dorf – trotz aller Unterschiede. An den letzten Tagen genossen Schüler und Lehrer noch alle das schöne Sommerwetter – trotz mittlerweile fortgeschrittenem Oktober. Nach einer gelungenen kleinen Abschiedsparty am Collège nahmen wir am nächsten Tag ein Stückchen von der Sonne mit nach Hause. Danke, Christine Colinot, für über 10 Jahre treue Freundschaft mit unserer Schule! Und das sagen die Schüler Da ich bereits das zweite Mal am Austausch teilgenommen habe, kannte ich das Programm größtenteils bereits. Dennoch hat es wieder Spaß gemacht und war eine tolle weitere Erfahrung. Am besten war es aber, die Verwandten meines Austauschpartners kennen zu lernen. Diese wohnten am Stadtrand von Oullins in einem kleinen Reihenhausviertel und waren sehr gastfreundlich. Es war erstaunlich und lustig, wie ich mich mit Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen der Cousine meines Austauschpartners in einer Mischung aus Englisch, Französisch und Deutsch über Politik, Wissenschaft und sogar über Musik unterhalten konnte. Issam Eilfort Der Austausch hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht und es war eine tolle Erfahrung, mitgemacht zu haben. Die Ausflüge, die wir unternommen haben sowie in Frankreich als auch hier in Deutschland, waren sehr interessant. Meine Gastfamilie hat mich herzlich aufgenommen und ich habe mich sehr wohl bei ihnen gefühlt. Die Zeit verging wie im Flug. Durch den Austausch habe ich einige französische und auch neue deutsche Freunde gefunden. Ich habe einiges von diesem Austausch mitgenommen und bin dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Lea Mayer In Frankreich war es sehr schön. Meine Gastfamilie war total nett zu mir und ich fühlte mich sofort wohl. Manchmal war es ein bisschen schwierig, alles zu verstehen, aber mit einem Wörterbuch und Händen und Füßen haben wir uns dann doch verstanden. Die Ausflüge waren sehr schön und auch am Wochenende hatten wir jede Menge Spaß. Die Woche verging wie im Flug und viel zu schnell mussten wir wieder heimfahren. Lena Sautner Mir hat es in Frankreich sehr gut gefallen. Meine Gastfamilie war sehr freundlich und wir haben tolle Ausflüge gemacht. Ich bin aber froh, dass ich in Deutschland auf die Schule gehe und wir hier nicht so lange Unterricht haben. Michelle Schumacher In Frankreich war es sehr schön, die Familie war immer nett und die Ausflüge waren interessant. Aber ich bin froh, dass ich dort nicht in die Schule gehen muss! Die dauert mir nämlich zu lange! Madeleine Amler Meine Zeit in Oullins war eine schöne Erfahrung, da ich viel gelernt habe und ich viel Spaß hatte. Am Wochenende war ich mit meiner Gastfamilie in Lyon. Wir waren shoppen und haben einen Stadtrundgang gemacht. Kim Haßdenteufel > ÀÀ>`>Õv>ÌÕÀ q /Ài q -Õà q iÀ> q >}ÕÀ> q iÌÕÀ q >>Ì q À ,>` >Õà > ,>Ì >ÕÃt Ìë>ÃÌ Õ ÃV ° ° ° `iÀ ÃÌÀ>«iÃÌ Õ V ¶ 1\ i/iÃÌViÌiÀ à à À iÀ À i i i ` i À À ÀB iÀ `i B` } i i B , i À ÀB` Õ , > À } >ÃV `Õ B` > À À É À À Ì É iÀ `i Ì Õ Li i i Ì ÕÀi 8 i i i i <Õ /À , / , 7À âi}i i Î Ì>}i >Õv V>° xää Ô > ÀÀB`iÀ q iÌÀ>iÀ q B >ÃV i ÜÜÜ° âiÀV °`i £ää iLi `i ,>Ì >Õà *x *È ÀÕÃÌi}i £Ç] Li >ÀÌ«>Ìâ] ÇÓÈÓÓ ØÀÌ}i] /iiv ä Çä ÓÓ® Î Î È{ °] °] À° Là £n 1 À] £ 1 À] -> £Î 1 À] }iÃV ÃÃi ,Õ`Þ*ÀiVÌ q >LiÀ>` q ,>i} q /ÀiV q -Ì>}iÀ q ``Þ6> Nr. 37 • Ausgabe 2013 > q *À8q *ÕÞ q À q 7À> q iÌÌiÀ q iÕÌiÀ "ÀÌiL q Ü>Þ q -}iÀ q >ÛV q , vv q à Ich habe einen sehr schönen Aufenthalt mit meinem Austauschpartner verbracht. Dieser Aufenthalt hat mir erlaubt, mich in der deutschen Sprache zu verbessern. Christoph ist sehr sympatisch und Nürtingen ist eine sehr schöne Stadt und viel besser als Oullins. Ich habe viele sehr interessante Sachen gemacht, wie der Kletterpark. Viele Grüße an Christoph und an seinen Bruder Frider. Nathan Bouret 51 Exkursionen Polizeihelm und neue Vokabeln im Gepäck Zehntägiger Austausch des MPGs mit Wales Von Felix Hüeber (10b) Schon um 5.30 Uhr trafen sich alle Austauschschüler des MPGs und die zwei Begleitlehrerinnen, Frau Planer und Frau Ruf am Donnerstag, 07. März, am Flughafen Stuttgart. Das frühe Aufstehen lohnte sich aber – es ging nach Wales! Kurz nach 9 Uhr, sicher im trüben und regnerischen London angekommen, warteten wir dann auf den Bus, der uns zur walisischen Schule (Ysgol Gyfun Rhydywaun) bringen sollte. Nach ca. vier Stunden Busfahrt erreichten wir die Schule und wurden dort mit einem sehr reichhaltigen, lekkeren Buffet begrüßt. Ein Schultag dort fängt um 8.40 Uhr an und endet pünktlich um 15 Uhr mit dem Läuten der Schulglocke, die man allerdings leicht mit unserem Feueralarm verwechseln kann! Um 15 Uhr fahren dann alle Schulbusse in die Heimatorte der Schüler. Mein Austauschschüler, übrigens der einzige Junge, wohnt in Aberdare, einer Kleinstadt mit etwa 30.000 Einwohnern. Trotzdem wirkt sie nicht so groß, da die Waliser mit ihren winzigen Reihenhäusern, die allerdings mit einem liebenden Auge gestaltet wurden, wenig Platz zum Leben haben. „Zu Hause“ in Aberdare in der Clifton Street wurde ich von Andrew & Deb, meinen beiden Gasteltern, und der kleinen Gastschwester Menna (10) herzlich willkommen geheißen. Wenig später ging es auch schon mit der nächsten Mahlzeit, dem „tea“ (Abendessen) weiter. Die Hauptgesprächsthemen waren Rugby, Fußball und natürlich die Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten von Deutschland und Wales. Andrew lud mich dann auch gleich ein, am Samstag mit ihm im Pub Scotland gegen Wales (Rugby) anzuschauen! Die Vorfreude war natürlich riesengroß! Am Abend ging ich noch mit Ieuan zu den „Beavers“ (Pfadfinder), bei denen er die bis 7Jährigen leitet. An diesem Abend stand das Wetter auf dem Lernzettel. 52 Nach den „Beavers“ wurde ich noch Ieuans Vater vorgestellt, der im Nachbarort wohnt (die Eltern leben getrennt voneinander). Mit einem guten Gefühl ging ich an meinem ersten Abend in Wales ins Bett. Um 7 Uhr morgens klingelte der Wecker. Nach ein paar Toasts mit Marmelade machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, bei der uns der Schulbus wieder abholte und zur Schule brachte. Da mein Austauschschüler nur drei Fächer hat (dafür aber zeitreicher), hatte er an diesem Tag nur zwei Stunden. Deshalb erkundeten wir zusammen mit einigen anderen Schülern die nähere Umgebung der Schule. Um 11 Uhr stand dann der nächste Programmpunkt an: „dancing lesson“! Zuerst hatten viele von uns eigentlich keine Lust zu tanzen, aber schon nach den ersten Takten und Tanzschritten walisischer Volkstänze hatten wir viel Spaß zusammen mit gleichaltrigen walisischen Schülern. Die Tänze hatten es allerdings „in sich“, weshalb viele danach leicht aus der Puste waren. Nach unserer Tanzstunde fuhren wir mit dem schuleigenen Kleinbus zum Bürgermeister nach Pontypridd. Dort wurden wir im imposanten Rathaus mit einer kurzen Ansprache und einem kleinen Gastgeschenk und später wieder mit einem tollen Buffet mit walisischen Gebäcken begrüßt. Nach der Verabschiedung und vielen netten Wünschen fuhren wir zurück zur Schule, wo wenig später auch schon die Schulbusse „ablegten“. Am Nachmittag fungierte Ieuan noch als TourGuide und zeigte mir seinen Heimatort Aberdare etwas näher. Per Zug fuhren wir dann am Abend nach Cardiff Bay, wo alle Austauschschüler und noch weitere Schüler zusammen in einem asiatischen All-you-can-eatRestaurant zu Abend aßen. Das Wochenende verbrachten alle deutschen Schüler in ihren Gastfamilien. Wir planten am Samstag eine Fahrt zur Rhossili Bay, einer netten Bucht auf der Halbinsel Gower bei der zweitgrößten Stadt Wales, Swansea. Ich war ganz verzaubert von den schönen Felsenklippen und dem riesigen Strand. Trotz des Winds war es ein wunderschönes Erlebnis, das noch getoppt wurde, als wir dort ins Pub gingen und bei „beer battered Fish & Chips“ die Rugby-Partie Schottland-Wales anschauten. Gekleidet mit Ieuan´s Wales-Trikot saß ich stolz auf meinem Platz und erlebte den 28:18-Sieg der walisischen Mannschaft mit. Mittags aßen Ieuan und ich „Cornish Pasty“, eine Art mit Fleisch“pampe“ gefüllte Teigtasche. Sehr lecker! Am Abend lud Ieuan noch acht andere Jungs aus der Schule ein und wir gingen alle zusammen Bowling spielen. Ich habe mich mehrmals entschuldigt, weil ich den anderen haushoch überlegen war. Nach zwei Spielen vergnügten wir uns noch im Spiele-Center des Bowlinggebäudes und gingen dann noch zu McDonald´s. Zu Hause angekommen saßen wir noch gemeinsam auf dem Sofa, guckten „Match of the day“ (Highlights der aktuellen PremierLeague-Spiele) oder auch andere Sendungen. Am Sonntag stand Cardiff auf dem Programmpunkt. Ieuan und sein Freund hatten eine Konferenz, also entdeckte ich zusammen mit Andrew und Deb die Stadt. Nach vielen Shops und dem Probieren der besten britischen Schokolade, dairy milk, überraschten mich die beiden mit einer Stadion-Tour durch das Millennium Stadium, die Rugby-Hochburg Wales’. Witzigerweise trafen wir dort noch meine beiden Klassenkameraden, Tim und Jannik, deren Gastfamilie offenbar die gleiche Idee hatte. Es war unglaublich, bei der Einlaufmusik Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen durch den Tunnel zu gehen! Danach war es wieder Zeit für einen Tea, Coffee oder auch eine Hot Chocolate. Zufälligerweise lief in dem Pub zur gleichen Zeit das Spiel England – Italien (natürlich Rugby). Jeder Fehlgriff der nicht sonderlich geliebten Engländer wurde lautstark bejubelt. Auf dem Nachhauseweg hielten wir noch bei einem Restaurant zum Tea. Wieder schauten Andrew und ich „Match of the day“ und dann guckten wir noch alle zusammen die ComedySerie „Life´s too short“, bei der wir uns vor Lachen die Bäuche hielten! Am Montag trafen sich dann alle wieder in der Schule, wo wir wenig später aufbrachen, da wir uns „Big Pit“, eine Kohlemine, die heute als Museum dient, ansehen wollten. Tief unter der Erde wurde uns klar, unter welch unmenschlichen Bedingungen die Arbeiter, darunter auch Kinder, täglich arbeiten mussten. Nach einem kurzen Mittagessen in der Kantine und einem Nr. 37 • Ausgabe 2013 Einkauf im Shop, ging es auch schon wieder zurück zur Schule. Von 4 – 9 pm machte ich eine ganz besondere Erfahrung. Weil mein Austauschschüler seit kurzem einen Teilzeit-Job bei Subway hat, arbeitete ich einfach die fünf Stunden mit und verdiente neben einem Free-Sub meine ersten Pfund (10)! Außerdem durfte ich mich bei den Cookies bedienen. Am Dienstag besuchten wir St. Fargan, ein rekonstruiertes Dorf, das sehr anschaulich zeigt, wie Waliser zu verschiedensten Zeiten lebten. Abends durfte ich Ieuan zur „Piano lesson“ bei einer gewissen Miss Lloyd (Lang Lang II) begleiten. Zu Hause gab es dann „roast beef dinner“ ein typisch britisches Gericht, was allerdings stundenlange Zubereitungszeit benötigt. Umso besser haben dann aber auch die Kartoffeln, Erbsen, Yorkshire-Puddings, das zarte Rindfleisch und vieles mehr geschmeckt. Am Mittwoch ging es wieder ans Me- er, wieder auf die Halbinsel Gower zum Küstenort „Mumbles“. Dort durften wir Schüler auf eigene Faust die Küste den Ort entdecken. Hannes und ich wanderten ein ganz schönes Stück an der Küste entlang. Fantastische Strände und Felsenklippen machten uns viel Freude und nahmen viel Speicher auf der SDKarte in Anspruch. Zurück in Aberdare wurde mir bewusst, wie schnell die Zeit vergangen war: Der letzte Abend in den Gastfamilien stand an. Am nächsten Tag wurden die letzten Dinge in den Koffer gepackt, unter anderem zwei ganz besondere Geschenke der Gastfamilie: ein ThreeLions T-Shirt (Rugby) und ein originaler britischer Polizeihelm (der Gastvater arbeitet bei der Polizei). Ich war begeistert! In der Schule fand dann eine einstündige, sehr herzliche Verabschiedung von den Austauschschülern und allen neu gewonnenen Freunden statt. 53 Exkursionen Schließlich konnten wir uns dann doch noch trennen und machten uns per Bus wieder auf den Weg zurück nach London. Angekommen in unserem Hostel (Rest Up), erlitt zumindest ich einen kleinen Kulturschock, da der Unterschied der kleinen, niedlichen Dörfer von Wales zur Millionenmetropole London doch immens ist. rWenige Minuten später machten wir uns dann per Fuß auf den Weg, um die großen Sehenswürdigkeiten wie Big Ben, den Buckingham Palace oder auch den Trafalgar Square zu sehen. Dann durften wir noch bei Nacht, hoch oben in einer Seilbahn (Emirates Air Line), London glitzern sehen. Am nächsten Tag genossen wir eine geführte Tour zu den Olympischen Spielstätten Londons und einen Shakespeare-Workshop und Gang ins legendäre Globe Theatre. Danach konnten wir uns noch bis 21 Uhr frei in London mit unseren „travel cards“ bewegen. Zusammen mit Jannik und Hannes war ich bei der berühmten „Tower Bridge“ und dem „London Tower“. Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen, da unsere 10 Tage in Großbritannien leider schon vorbei waren. Mit vielen neuen Erfahrungen, viel neuem Vokabular und tollen Fotos im Gepäck stiegen wir in unsere Maschine, die uns zurück nach Deutschland brachte. 54 Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen Köstliches Buffet und musizierender Lehrer MPG-Schüler besuchen ihre Austauschpartner in Italien Von Marieke Frank, Lea Buck, Annalena Heidi und Natalie Neumann (10a) Auch dieses Jahr fand am MPG ein Austausch mit Italien statt. Er führte uns Schüler vom 8. bis 16. März 2013 nach Verbania am Lago Maggiore. Die italienischen Austauschschüler hatten uns bereits in der Vorweihnachtszeit in Nürtingen besucht. Trotz unserer verregneten Ankunft wurden wir sogleich sehr freundlich und herzlich empfangen und wir freuten uns sehr über das Wiedersehen. Das Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien mit individuellen Ausflügen. Nach dem Empfang beim Bürgermeister von Verbania und einer Stadtrallye stand bereits am Dienstag der von uns allen ersehnte Ausflug nach Mailand auf dem Programm. Dort besichtigten wir den Dom, die weltberühmte Scala und natürlich die Galleria, in der sich die Modegeschäfte berühmter Designer befanden. An den folgenden beiden Tagen besuchten wir die Schule unserer Austauschpartner. Dort lernten wir viele Nr. 37 • Ausgabe 2013 weitere Mitschüler kennen und erkannten viele Unterschiede zu unserem deutschen Schulsystem: Die Schule ist weder von außen sehr ansprechend noch hat sie einen Pausenhof. Auf die Unterrichtsstunden, die 60 Minuten dauern, folgt jeweils eine zehnminütige Pause. Eine Mensa, wie wir sie kennen, gibt es auch nicht, es stehen lediglich ein paar Automaten mit kaltem Essen im Aufenthaltsraum. Die italienischen Schüler nehmen daher fast immer Essen von zu Hause mit in die Schule. Aufgefallen ist uns auch, dass die Schüler weniger Respekt gegenüber ihren Lehrern zeigen und sehr unaufmerksam sind. Bereits am Donnerstagabend veranstalteten unsere Gastfamilien ein gemeinsames Abschlussfest in der Schule. Sie stellten ein köstliches Buffet mit italienischen Spezialitäten zusammen und zeigten uns eine Diashow mit Bildern unserer gemeinsamen Zeit in Deutschland und Italien. Besonders gefallen hat uns, dass Herr Sallemi, ein Lehrer unserer Austauschschüler, den Abend musikalisch untermalte. Den letzten Tag verbrachten wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in Genua. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigten wir zunächst die Stadt und besuchten im Anschluss das Sea-Life-Center. Wir beendeten den Tag mit einem Spaziergang im Hafen von Genua und einem gemütlichen letzten Abend in unseren Gastfamilien. Der Abschied am Samstagmorgen war tränenreich, doch ein erneutes Treffen ist vorgesehen. Dank des großen Engagements unserer Lehrerinnen Frau Calà und Frau Sagert werden wir diese schöne Zeit in Italien nicht so schnell vergessen. Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich für ihren Einsatz, ohne den der Austausch nicht möglich gewesen wäre. 55 Exkursionen Berlin – Tag und Nacht Studienfahrt der Jahrgangsstufe 12 Von Luka Kettering und Theresa Ritzer „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Unter diesem Motto versammelten wir, die Jahr-gangsstufe 12, uns am Montag, dem 17. September 2012, früh morgens am Busbahnhof zur Studienfahrt nach Berlin. Alle anderen mussten in die Schule bzw. lagen noch friedlich schlafen in ihren Betten, denn es war erst kurz vor sechs Uhr. Mit kurzer Verspätung fuhren wir los – hochmotiviert, hocherfreut und vor allem hellwach. Nach Platzgerangel zu Beginn und mehreren Stopps bei McDonald’s während der Fahrt kamen wir gegen 16 Uhr – hier erstaunlicherweise noch ohne größere Umwege – vor unserem Motel in Berlin an. Den restlichen Tag hatten wir für uns. Unsere Großgruppe teilte sich auf und wir erkundeten Berlin das erste Mal in Dreiergruppen auf eigene Faust. Ob die Anweisung „Kein Alkoholkonsum vor 18 Uhr“ eingehalten wurde? Hierüber vermag die Redaktion keine Aussage zu treffen, 56 da diesbezügliche Nachforschungen ins Blaue liefen. Dienstagmorgens fiel das Aufstehen noch nicht ganz so schwer. Das sollte sich allerdings im Lauf der Woche ändern. Mit dem Bus ging es in die Richtung des Wannsees. Viel später als geplant kamen wir am Haus der Wannseekonferenz an, nachdem wir ein Kunstobjekt auf dem Messegelände am Funkturm durch mehrfaches Vorbeifahren ausgiebig betrachten konnten. Unser besonderer Dank gilt unserem Busfahrer. Die Führung im Haus der Wannseekonferenz wurde durch einen unerwarteten Fauxpas von Zeitzeugen und insbesondere deren Kindern bereichert, was noch lange danach Gesprächsthema war. Da wir schönes Wetter hatten, was auch die folgenden Tage anhalten sollte, konnten wir uns nach der Führung am Ufer des Wannsees entspannen. Zur Mittags- zeit ging es nach Potsdam, wo wir eine Stunde zur freien Verfügung hatten, während der wir uns kulinarisch verpflegen konnten. Die anschließende Führung durch die Landeshauptstadt von Brandenburg dauerte bis in den Abend und gegen Ende ließ die Aufmerksamkeit der Zuhörer stark nach, um es durch die Blume zu sagen. Trotz allem erfuhr man interessante Details über Schloss Sanssouci, Schloss Cecilienhof und Potsdams Vergangenheit als Militärhochburg. Unser Touristenführer, ein waschechter Preuße, konnte trotz hohen Alters noch nach Stunden spannend über seine Stadt berichten. Die Fahrt zurück nach Berlin dauerte bei weitem nicht so lange wie die ein paar Stunden zuvor nach Potsdam, und im Anschluss ging es wieder in das individuelle Abendprogramm. Am nächsten Morgen zahlte es sich aus, dass man an den Abenden zuvor Berlin erkundet hatte, da wir auf eige- Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen ne Faust zum Bundestag kommen sollten. Für den einen oder anderen gestaltete sich das trotzdem etwas schwierig. Nachdem wir die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht hatten, erlebten wir die mit Abstand beste Führung. Für großes Gelächter sorgten die Abstimmkarten von Karl Theodor zu Guttenberg und der Grundsatz im Parlamentssaal: „Mutti entscheidet.“ Vor unserem nächsten Programmpunkt galt nicht die Devise „Der Bus sucht uns“, sondern „Wir suchen den Bus“, woraus sich ein herzliches Katzund-Maus-Spiel rund um den Berliner Hauptbahnhof entwickelte. Dieses Mal blieb die Stadtführung in einem zeitlich angemessenen Rahmen und wir im Bus sitzen, was uns aufgrund der Wetterlage ganz gelegen kam. Die Stadtrundfahrt verschaffte uns einen guten Überblick über Berlin. Schade nur, dass es aus organisatorischen Gründen erst dazu kam, als die Hälfte unseres Aufenthalts in Berlin schon wieder vorbei war. Der Tag endete mit einer Führung durch die Berliner Unterwelten, die die Fluchtversuche – sowohl geglückte als auch missglückte – aus der DDR in die Bundesrepublik zum Thema hatte. Apropos Fluchtversuch: Der solche einer Mitschülerin aus einem der Gebäude, in dem die Führung stattfand, war, Gott sei Dank, nicht nötig, da gerade noch rechtzeitig auf ihr Fehlen aufmerksam gemacht wurde. Im Anschluss hatten wir den dritten Abend für uns und an dieser Stelle sei nur am Rande erwähnt, dass wir die Ausgangerlaubnis bis Mitternacht mit all uns gegebenen Mitteln stets einzuhalten versuchten. Für all diejenigen, die ausschlafen wollten, gab es am Donnerstag das erste Mal eine Gelegenheit, da unser offizielles Programm erst um elf Uhr begann. Nichtsdestotrotz kam es doch zu vermehrten Engpässen in der Zeitplanung, was die pünktliche Ankunft am Axel-Springer-Verlag betraf. Der Auslandskorrespondent der BILD stand uns Rede und Antwort und wir Nr. 37 • Ausgabe 2013 hatten das Privileg, an einer Telefonkonferenz der Redaktionsleiter teilzuhaben. Allerdings hegten doch einige von uns größere Sympathien für das danebenstehende Verlagshaus der „taz“ und insbesondere dessen Außenfassade. Das Mauermuseum erwies sich als der erste und einzige Flopp des gesamten offiziellen Programms. Weil wir uns nicht lange dort aufhielten, ergab sich eine längere Zeitspanne, die wir zur freien Verfügung hatten, in der der eine oder andere allerdings mit einer Bombendrohung am Potsdamer Platz konfrontiert wurde. Als Abschluss des offiziellen Programms diente eine Führung durch die StasiGedenkstätte Hohenschönhausen, die dadurch unvergleichlich wurde, dass der Großteil der Führungsleiter aus ehemaligen Häftlingen ebendieses Gefängnisses bestand. Jeder vierte unserer Großgruppe war abends in einem bestimmten Restaurant am Alexanderplatz zu finden, wo man gemeinsam die Studienfahrt ausklingen ließ. Für nähere Einzelheiten des genauen Abendpro- gramms unserer Studienfahrt müssen die einzelnen Beteiligten selbst befragt werden. Häufige Sammelpunkte waren allerdings die Gegenden rund um das Brandenburger Tor und den Hauptbahnhof, der Alexanderplatz und das Zentrum des ehemaligen West-Berlins. Das Motel war – abgesehen von einer paar Kleinigkeiten – vollkommen ausreichend und exklusiv gelegen direkt gegenüber der Baustelle des Bundesnachrichtendienstes bzw. in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Heimfahrt zur angenehmen Uhrzeit um kurz nach zehn Uhr verlief, mit Ausnahme von ein paar kurzen Staus, fließend und wir kamen alle eher stabil als labil um acht Uhr abends in Nürtingen an. Abschließend möchten wir uns noch beim Busfahrer für die Extra-Touren bedanken und sinngemäß mit den Worten von Frau Nitsch schließen: „Erst waren wir schon ein wenig beunruhigt, doch dann stellten wir fest, dass er immerhin auf die Ampelschaltung reagiert“ – was im Klartext heißt: bei Rot beschleunigen, bei Grün abbremsen. 57 Exkursionen Salvete in Augusta Treverorum! Exkursion nach Trier der Lateinklassen 9a und 9b Von Cara Sophie Fellmann (9a) Wer Trier besucht, begegnet den Zeugnissen der Antike auf Schritt und Tritt. Nirgendwo sonst in Deutschland ist man dem Leben der Römer so nahe. Was könnte es Besseres für eine Exkursion der Lateinklasse geben? Am 22. Oktober 2012 hieß es also: Salvete in Augusta Treverorum – willkommen in Trier! Wir, die Lateinschüler der neunten Klassen, besuchten zusammen mit Herrn Link-Wolters, Herrn Knoll und Frau Becker die älteste Stadt Deutschlands und folgten drei Tage lang den Spuren der Römer und Kelten. Erster Tag: Die Exkursion startete mit dem Besuch der Keltenschanze bei Nonnweiler, der größten keltischen Befestigungsanlage in Europa, erbaut im ersten Jahrhundert v. Chr. Nach einem Zwischenstopp in unserer Jugendherberge ging es am Nachmittag weiter mit einer langen Wan58 derung zur Mariensäule, einem ca. 40 Meter hohen Denkmal mit der gekrönten Marienstatue. Die Mariensäule wurde im 19. Jahrhundert gebaut und soll an die Jungfräulichkeit der Maria erinnern. Der Grund für diesen Bau war die Auseinandersetzung zwischen der katholischen Stadtbevölkerung und der preußisch-protestantischen Regierung im 19. Jahrhundert. Von der Mariensäule aus hatten wir einen wunderbaren Blick über Trier und seine Umgebung. Der Weg zurück führte uns an der Römerbrücke, der ältesten Brücke Deutschlands, vorbei. Die auch „Alte Moselbrücke“ genannte Brücke ist seit 1986 Teil des UNESCO-Welterbes. Zweiter Tag: Am Vormittag besuchten wir das Rheinische Landesmuseum, eines der wichtigsten archäologischen Museen in Deutschland. Lege artis – nach allen Regeln der Kunst – erhiel- ten wir dort eine Einführung in die Zeugnisse der Römerzeit. Die Fülle und Qualität der Ausstellungsstücke war beeindruckend. Nach dem Museum ging es auf zur Tour durch Trier. Ein versierter Führer zeigte uns die wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Mit dabei eine Vielzahl an Bauwerken, die ein Teil des UNESCO-Welterbes in Trier sind: Wir starteten bei der Porta Nigra, dem „Schwarzen Tor“ und Wahrzeichen von Trier, gingen am Dreikönigenhaus, einem romanischen Wohnturm, vorbei und besuchten die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier, die älteste Kirchenanlage Deutschlands und Sitz des Bischofs von Trier. Weiter ging unser Weg zur Palastaula, dem Thronsaal von Kaiser Konstantin. Sie ist der größte erhaltene Einzelraum aus der Antike. Zum Schluss unserer Führung durch Trier streiften wir kurz das Kurfürstliche Schloss, ein schöner Renaissanceund Rokokobau aus dem 17. Jahrhundert - und beendeten unsere Tour mit einem Besuch der Kaiserthermen, der jüngsten der drei römischen Badeanlagen Triers. Variatio delectat – Abwechslung macht Vergnügen. Nach der langen Führung bekamen wir gegen Abend auf ganz andere Art und Weise Informatives und Wissenswertes über die Antike präsentiert: Valerius, ein „echter“ Gladiator, gab uns eine Privatvorstellung im Amphitheater von Trier. Er führte uns durch das Theater und erzählte uns aus seinem Leben und von seinem Schicksal. Es war ein tolles Ein-Mann-Stück – intelligent, informativ und kurzweilig. So dürfte Wissensvermittlung häufiger sein. Dritter Tag: Nach kurzer Nacht, dennoch optima forma – in bester Form – starteten wir in den dritten Tag unserer Trier-Exkursion. Auf dem Programm standen Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen eine Führung von Herrn Link-Wolters durch das mittelalterliche Trier und eine Museumsrallye im Geburtshaus von Karl Marx. Der Städtetrip führte uns zum Frankenturm, einem Wohnturm aus dem 11. Jahrhundert, und zum Marktplatz, dem Zentrum des mittelalterlichen Triers. Von hier aus erkundeten wir die Kirche St. Gangolf, die sogenannte Steipe, ein Versammlungs- und Festhaus der Bürger, und das ehemalige Tor zur Domstadt in der Sternstraße. In extenso – ausführlichst – berichtete Herr Link-Wolters dabei über die Lebensbedingungen und die Gesellschaft im alten Trier. Begleitprogramm Neben so viel Praxis gab es auch Theorie, die uns Herr Link-Wolters, Herr Knoll und Frau Becker bei morgendlichen Studien mit Texten, Zeichnungen und Karten näher brachten. So erfuhren wir viel Hintergrundwis- sen, übersetzten Original Caesarund Seneca-Schriften und studierten alte Karten von Trier. So viel geballte Wissensaufnahme erforderten Spaß und Freizeit zur Entspannung. Ob beim Mittagessen, beim Stadtbummel oder in den Abendstunden, auch dafür blieb viel Zeit. Summa Summarum O quantum est, quod nescimus! Oh wie viel ist es, was wir nicht wissen! Nach Trier wissen wir aber wenigstens ein wenig mehr. Die dreitägige Exkursion war eine wahre Bildungsreise. Anstrengend, aber gut, lehrreich und interessant. Gleichzeitig spaßig und unterhaltsam. In jedem Fall bestens organisiert, vorbereitet und begleitet – Herrn Link-Wolters, Herrn Knoll und Frau Becker sei Dank! Summa summarum ein Erlebnis, das allen Mitreisenden in schöner Erinnerung bleiben wird. Spenden Sie an den MPG-Verein und fördern Sie damit Schulprojekte! Exkursionen Wie man nach Dachau fahren kann … Gedanken zur Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Von Carmen Wirsam-Mechel und Schülern der Klasse 9d Nürtingen. Lautes Geschrei am Bahnhof. Befehle, Tränen, Verzweiflung. Familien werden getrennt, die Kinder von den Eltern, die Frau vom Mann. Menschen werden wie Vieh in zwei Bahnwaggons gequetscht. Dicht gedrängt stehen sie Seite an Seite, Knie an Knie, Haut an Haut. Es ist so eng, dass sich niemand setzen kann. Die Luft steht. Aber die Angst geht um. Denn die Menschen kennen das für sie bestimmte Ziel: Konzentrationslager – Dachau. und diese Fahrt war zum Glück anders. Etwa 140 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen des Max-Planck-Gymnasiums Nürtingen fuhren in Begleitung von acht Lehrern mit drei Bussen am 6. März 2013 nach Dachau. Der Besuch der KZGedenkstätte Dachau findet jedes Jahr als Kooperati-onsstudienfahrt der Fächer Geschichte und Religion statt. In diesen Bussen waren Sitzplätze für alle da und niemand musste Angst haben. So hätte eine Zugfahrt in den 1940er Jahren von Nürtingen nach Dachau beginnen können. Und gerade weil jetzt niemand mehr Angst haben muss, bleibt die Frage: Warum müssen wir, die fernab von den Gräueltaten Geborenen, eigentlich in eine KZ-Gedenkstätte fahren? Und die Antwort kann keinesfalls laut- Etwa 75 Jahre später fuhren Menschen aus Nürtingen nach Dachau 60 en: Weil es im Bildungsplan steht, sondern vielmehr, weil wir Menschen sind und es uns unmittelbar angeht, was Menschen mit ihren Mitmenschen machen können. In diesem Wissen liegt die Chance bei einer Wiederholung der Ereignisse nicht mitzumachen. Dieses Wissen zeigt, dass Neonazis, die den Holocaust leugnen, lügen. Dieses Wissen zeigt, welche ungeheure Bedeutung der Artikel eins in unserem Grundgesetz hat: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Diese zu schützen, ist nicht nur die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, sondern es ist die Verantwortung eines jeden Menschen zu jeder Zeit. Darum fahren wir Nachgeborenen von Nürtingen nach Dachau. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Exkursionen Schüleraussagen Als ich im Bus saß und darauf wartete anzukommen, hätte ich nie gedacht, dass das Gelände so groß ist. Erschreckend fand ich die Methoden der Bestrafung und die Art, wie die Menschen niedergemacht wurden. Nicole Fix Gleich auf den ersten Blick sah man das große Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“. Das Gefühl, durch dieses Tor zu gehen, war sehr beklemmend, und es fühlte sich an, als würde man in eine andere und schrecklichere Welt gehen. Julia Pfeiffer Ich hatte nicht erwartet, dass die ehemaligen Häftlinge wollten, dass das KZ erhalten bleibt, da sie dort so viel Schlimmes erlebt hatten. Chiara John Vor Dachau wusste ich zwar einiges über ein KZ, doch das, was die Gruppenführerin uns erzählte, war schlimmer, als ich mir es vorstellen konnte. Als ich die Gaskammer sah und die Verbrennungsöfen, bekam ich Gänsehaut und es war unbeschreiblich – im negativen Sinne. Tobias Walker Die Führung war lang, aber trotzdem interessant. Man konnte unserer Führerin ansehen, wie schwer es ihr fiel, über dieses Thema zu reden. Für mich jedoch klag dass alles nicht nach Realität. Ich hätte niemals geglaubt, dass Menschen zu solchen Taten fähig sein können. Vanessa Zwisele Ich habe erwartet, dass das Gelände kleiner ist und dachte, es ist eng und grau und dunkel dort. In Wirklichkeit Das XXXL-Konto. BW extend orange. waren nur die nachgebauten Baracken eng. Und ich konnte mir Dachau nur in Schwarz-Weiß vorstellen. Deborah Kallfass Man wusste zwar schon relativ viel aus dem Geschichtsunterricht über die KZs, jedoch war es sehr eindrucksvoll, dass alles einmal real gesehen zu haben. Man kann auch gar nicht erklären, unter welchen Bedingungen die Menschen damals leben mussten. Man muss es selbst sehen. Moritz Morgenthaler Ich finde es gut, dass wir nach Dachau gefahren sind. Alle sollten sehen, wozu die Menschheit im Stande ist und dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert. Ann-Marie Schlosser 2,00 % p. a.* insung erz Guthabenv Baden-Württembergische Bank. Nah dran. Alles inklusive und rundum sicher – BW extend orange für Schüler, Azubis und Studenten lässt andere Girokonten ganz schön alt aussehen. Mit Onlinebanking, Kreditkarte und einer integrierten Versicherung, die Ihr Handy gegen Diebstahl schützt. Weitere Informationen in Ihrer BW-Bank Filiale Nürtingen, Brunnsteige 11-13, Tel. 07022 7006-55 oder im Internet. * 2,00 % p. a. Zinsen bis zu einem Kontoguthaben von 5.000 EUR. Die Verzinsung ist variabel und kann der jeweiligen Marktsituation angepasst werden. www.bw-bank.de/extendorange Projekte „Internet – aber sicher!“ Siebtklässler hören Vortrag über die Gefahren des Internets Von Jakob Budde und Elena Hildenbrand (7e) Am 25. Februar gab es für die siebten Klassen einen zweistündigen Vortrag zum Thema „Internet – aber sicher“, der von der Firma mecodia präsentiert wurde. In diesem haben wir mehr über Cybermobbing – und was wir dagegen tun können – erfahren. Zuerst haben wir uns damit beschäftigt, was Cybermobbing überhaupt ist. Dazu haben wir uns in Gruppen mit folgenden Fragen beschäftigt: Wer 62 sind die Opfer? Wer sind die Täter? Warum wird gemobbt? Die Antworten haben wir in der Klasse präsentiert. Danach haben wir uns einen Film angeschaut, in dem wahre Mobbingsituationen nachgestellt worden sind. Nach diesem Film wurden wir erneut in Gruppen eingeteilt und haben uns jeweils mit einer Hauptperson (Mutter des Opfers, Täter, Lehrerin, Opfer) auseinandergesetzt. Zu diesen haben wir verschiedene Fragen beantwortet, zum Beispiel „Woher wusste Joes Mutter, dass etwas nicht stimmt?“ Als Hausaufgabe sollten wir einen von mecodia entwickelten Medienführerschein machen. Dabei wurden Fragen gestellt, die das im Unterricht Gelernte vertieften und neue Kenntnisse vermittelten. Am Ende des Tests konnte man sich ein Zertifikat ausdrucken, auf dem die prozentuale Angabe der richtig beantworteten Fragen stand. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Projekte Nachwuchs am MPG Von Matthias Kunle Er ist ungefähr einen halben Meter groß, hat einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine und wiegt etwa fünf Kilogramm. So könnte der kurz gehaltene Geburtsbericht lauten, wenn es sich um ein Kleinkind handeln würde. Doch bei genauerer Betrachtung weisen der Körper aus Plastik, die leuchtenden Augen und Ohren sowie die mechanischen Geräusche bei der Bewegung in eine andere Richtung: Es handelt sich um den humanoiden Roboter NAO der französischen Firma Aldebaran Robotics. Der Einsatz von Robotern lässt sich aus dem heutigen Leben kaum noch wegdenken. Sei es beim Bau von Autos in der Industrie, bei der Assistenz von Operationen in der Medizin oder bei der Erkundung weit entfernter Gegenden in der Forschung, z. B. in der Tiefsee oder auf dem Mars - in vielen Bereichen übernehmen Roboter Aufgaben, die der Mensch langsamer, ungenauer oder gar nicht erledigen könnte. Selbst im eigenen Haushalt werden vermehrt Roboter eingesetzt, z. B. als Staubsaugerroboter, der selbstständig die Wohnung sauber hält, oder als Rasenmähroboter für den Garten. Auch der Roboter NAO hat in Forschung und Lehre bereits einen festen Platz gefunden. So werden einerseits Bewegungsabläufe des Menschen unter die Lupe genommen, andererseits lassen sich mit ihm auch menschliche Gefühle simulieren. Forscher untersuchen, wie sich Freude, Trauer, Ärger oder Angst in Körperhaltung und Gestik auswirken. Beide Aspekte können auch kombiniert werden, indem man den Roboter beispielsweise tanzen lässt. Forschungen dieser Art kommen insbesondere Medizinern zugute, die Sprache und motorische Fähigkeiten von autistischen Kindern fördern. In der Lehre wird der Roboter NAO bereits an etwa zehn Hochschulen in Baden-Württemberg eingesetzt und - bis vor kurzem - an einer einzigen Schule. Denn ab dem kommenden Schuljahr haben Nr. 37 • Ausgabe 2013 nun auch die Schüler des MPG die Möglichkeit, zunächst im Rahmen des Informatikkurses, kleinere Projekte mit dem Roboter durchzuführen. Um ein Projekt umzusetzen, muss dem Roboter gesagt werden, was er zu tun hat, wenn gewisse Ereignisse eintreten. Beispielsweise können die Schüler dem Roboter beibringen, wie er sich zu bewegen hat, wenn er auf ein Hindernis trifft. Dies kann auf unterschiedlichen Niveaustufen geschehen. Für jüngere oder unerfahrene Schüler, die sich erst in die Programmierung einarbeiten müssen, kann die mitgelieferte Software verwendet werden. Durch die einfache Handhabung garantiert sie schon nach einer kurzen Einarbeitungsphase schnelle Erfolge. Dagegen können erfahrene Schüler eine moderne Programmiersprache nutzen, wie sie im Informatikkurs unterrichtet wird. Eine Besonderheit ist es, dass die Programmierung auch ohne Roboter gelingt. Dafür sorgt eine 3D-Simulation, mit der man die erstellten Programme direkt am Computer testen kann, bevor sie dann am echten Roboter ausgeführt werden. Damit ist es auch möglich, dass mehrere Teams mit nur einem Roboter auskommen. 63 Projekte Bio-Projekt, das erste Die Klasse 7c beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“ Von Philipp Warausch (7c) Wir, die Klasse 7c, haben mit unserer Biologie-Lehrerin Frau Urban-Scheiblich bei dem Bio-Projekt "Echt kuh-l" mitgemacht. Bei uns ging es im BioProjekt um Fallobst und dass man es noch benutzen kann. Wir sammelten Äpfel, die wir dann am 19. Oktober in der Mensa-Küche zubereiteten. Während immer eine Gruppe von unserer Klasse in der Küche kochte, ging die andere Grup- pe in die Stadt, um dort eine Umfrage zu starten. In der Umfrage ging es um einen Dokumentarfilm, der von Obst und Gemüse handelte, das von Lebensmittel-Läden weggeworfen wird, obwohl man es noch gut essen kann. Die Filmcrew zeigte in dem Film, dass Karotten, die zum Beispiel nicht orange genug oder krumm sind, weggeworfen werden. Die Crew begleitete auch eine Gruppe, die nachts in den Mülleimern der Lebensmittelläden nach noch Essbarem sucht. Man kann solches Essen auch reichlich in den Mülleimern finden. Wir machten aus den Äpfeln Apfelmus. Dieses verspeisten wir mit Waffeln und Hefezopf bei einem gemeinsamen Frühstück mit unserer Klassenlehrerin Frau Grether und Frau Urban-Scheiblich. Anzeige Projekte Bio-Projekt, das zweite Die Klasse 7e beteiligt sich am Wettbewerb „Echt kuhl“ Von Jakob Budde (7e) „Lebensmittel – Zu gut für die Tonne“ Mit diesem Thema haben wir, die Klasse 7e, auseinandergesetzt, weil wir an dem Wettbewerb „Echt Kuh-l!“ teilnehmen wollen. Aus diesem Grund haben wir im Biologieunterricht einen Dokumentarfilm angeschaut und unter anderem erfahren, dass wir – wenn jeder Einzelne die eingekauften Lebensmittel besser aufbewahrt und nur nach Bedarf einkauft – die Menge an Weggeworfenem reduzieren kön- Spenden Sie an den MPG-Verein und fördern Sie damit Schulprojekte! Nr. 37 • Ausgabe 2013 nen. Außerdem haben wir uns über die richtige Lagerung von Lebensmitteln informiert. Zum Beispiel kann man Äpfel, Birnen und Kartoffeln gut im dunklen Keller lagern. Obendrein hat es uns erstaunt, dass es im Kühlschrank verschiedene Temperaturen gibt. Man sollte deshalb die Lebensmittel richtig einsortieren, andernfalls verderben sie schneller. Als der Weihnachtsmarkt unserer Schule stattfand, kamen wir auf die Idee, selbstgemachte Marmelade zu verkaufen. Diese bestand aus eingefrorenen Früchten vom Sommer oder übrigen Früchten, die man zu Hause noch gelagert hatte. Damit wollten wir zeigen, dass auch Marmelade aus „Resten“ gut schmecken kann. Nebenbei haben wir die Käufer darüber informiert, wie sie verantwortungsbewusst mit Lebensmitteln umgehen sollten. Projekte Mit 66 Päckchen dabei Weihnachtsaktion von „Licht im Osten“ war ein großer Erfolg Von Annalena Saur Die Weihnachtsaktion des SBK gehört am MPG mittlerweile zur guten Tradition. An dieser Stelle möchten wir kurz über den Erfolg von „Licht im Osten“ berichten. „Licht im Osten“ ist ein Missionsbund innerhalb der Evangelischen Landeskirche. Er wurde 1920 gegründet und engagiert sich unter den Völkern Russlands, Osteuropas und Zentralasiens mit christlicher Literatur, neuen Medien sowie humanitärer Hilfe. Außerdem unterstützt „Licht im Osten“ derzeit etwa 100 einheimische Mitarbeiter. In einer Pressemitteilung der Aktion heißt es: Bei der Weihnachtsaktion „Ein Päckchen Liebe schenken“ kamen erstmalig seit der über 10-jährigen Geschichte der Aktion von „Licht im Osten“ in Korntal über 20.000 66 Weihnachtspäckchen zusammen. Viele fleißige Hände aus ganz Deutschland beteiligten sich wieder an der erfolgreichen Aktion. Alle Geschenke sind sicher an ihren Bestimmungsort angekommen und wurden an bedürftige Kinder, Familien und Senioren verteilt. Dabei wurden Waisenhäuser, Kinder- und Jugendheime, Alten- und Behinderteneinrichtungen sowie Schulen und Kirchengemeinden besucht, und bei liebevoll gestalteten Weihnachtsfeiern wurden die Päckchen verteilt. Auf diese Weise konnten Tausende Menschen sichtbar erleben, dass fremde Menschen aus einem anderen Land an sie und ihre schwierige Situation gedacht und ihnen ein Zeichen der Nächstenliebe geschenkt haben. „Licht im Osten“ sagt ein zwanzigtausendfaches „Spasibo. Spasibo heißt danke, und diesen Dank möchten wir vom Schülerbibelkreis des MPG gerne weiterleiten an alle Schüler, Lehrer und natürlich alle Eltern, die sich für unsere Weihnachts-Päckchen-Aktion 2012 engagiert haben. Sie haben Zeit, Fantasie, Finanzen oder auch - beim Packen, Schleppen und Transportieren von 66 Päckchen - ihre Muskelkraft für eine gute Sache eingesetzt. Wir freuen uns schon auf die nächste Aktion im Advent 2013. Euer SBK PS: Schneit doch einfach mal bei uns herein, auch wenn draußen kein Schnee fällt! Wir treffen uns jeden Montag und jeden Freitag in der ersten großen Pause im Raum 103. Nr. 37 • Ausgabe 2013 Projekte Experimente mit Spaßfaktor Zwei Schülerinnen beim „Girls‘ Campus“ Von Denise Hart Der „Girls‘ Campus“ ist eine Schülerinnenakademie, die von der RobertBosch-Stiftung, einer der größten unternehmensgebundenen Stiftungen in Deutschland, unterstützt und gefördert wird. Wir, Larissa und Denise, haben uns im vergangenen Schuljahr für dieses Projekt beworben und sind beide angenommen worden. Zusammen mit unseren Begleitlehrern, Frau Eicke und Herrn Tech, fuhren wir zur Auftaktveranstaltung nach Stuttgart, wo wir die anderen Mädchen kennenlernen und auch schon erste Freundschaften knüpfen konnten. Aber was genau ist der „Girls‘ Campus“ überhaupt? 35 Neuntklässlerinnen aus der Umgebung Stuttgarts soll durch diese Schülerinnenakademie ermöglicht werden, einen Einblick in die Naturwissenschaften zu bekommen. Dazu finden an mehreren Wochenenden Seminare im Großraum Stuttgart statt. Durch dieses Projekt soll aber nicht nur das Wissen im Bereich der Naturwissenschaften Nr. 37 • Ausgabe 2013 gestärkt und erweitert, sondern auch das Präsentieren erlernt werden. Für einen Außenstehenden hört es sich wahrscheinlich erst einmal langweilig an, wenn man sagt, dass man Naturwissenschaften näher kennenlernt und auch verschiedene Berufe und Studiengänge vorgestellt bekommt. Doch in Wirklichkeit war es alles andere als langweilig, da man viele Experimente zusammen durchführte und dabei viel Spaß hatte. Außerdem durften wir alles ausprobieren, wie zum Beispiel einen Roboterarm schwenken oder selbst einmal einen kleinen Roboter programmieren. Bei einem Experiment zum Thema Energie konnten wir sehen, wie viel Strom man durch Radfahren produziert (es ging z.B. ein Radio oder ein Ventilator an). Außerdem konnten wir ein sich bewegendes Objekt unserer Wahl mit Hilfe einer Solarzelle und einem Motor bauen. Darüber hinaus hatten wir die Gelegenheit, mit einer Wärmeund Akustikkamera zu experimentie- ren, wobei man mit einer Akustikkamera sogar „sehen“ kann. Natürlich gab es noch viele weitere Experimente und Vorträge, die sich unter anderem mit Kommunikation und Berufsvorbereitung oder CAD-Zeichnen und Ausdrucken am 3-D-Drucker beschäftigten. Zurückblickend lässt sich sagen, dass das Projekt zwar sehr zeitaufwändig war, aber es einem doch half, sich für die Zukunft zu orientieren, z.B. in Bezug auf die Kurswahl fürs Abitur. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der „Girls‘ Campus“ von der EU als eines der nachhaltigsten Projekte im Bereich der Nachwuchsförderung in den Naturwissenschaften für Mädchen und Frauen ausgezeichnet worden ist. Daher kann man es jedem empfehlen, der sich für Naturwissenschaften interessiert. Für die Unterstützung und Begleitung vor und während dieses Projekts bedanken wir uns ganz herzlich bei Frau Eicke und Herrn Tech! 67 Projekte Stationen-Lernen einmal anders Sechst- und Neuntklässler erleben Verkehrssicherheitstag Von den Schülern der Klasse 9d bewältigen oder nach Gegenständen zu greifen. Dabei merkten wir, dass es viel schwerer war, als wir dachten. Aber für die Mitschüler war das ein Spaß, da die Schüler mit der Brille so einige Schwierigkeiten hatten. Doch im Straßenverkehr sind die Folgen ernst: Alkohol oder Drogen am Steuer führen zu Unkonzentriertheit und gefährden die anderen Verkehrsteilnehmer. Derartige Unfälle musste die Polizistin schon oft genug sehen und das, so sagte sie, würde sie keinem wünschen. Alex, Luka, Tobias und Max Station Fahrradsimulator Die Klasse 9d begann ihren Verkehrserziehungstag mit viel Spaß am Fahrradsimulator. Jeder Schüler bekam eine voreingestellte Strecke. Die Strecken simulierten verschiedene Situationen im Straßenverkehr und zeigten uns dadurch die Schwierigkeiten und Gefahren, die sich auch täglich im Alltag abspielen. Man musste eine Mindestgeschwindigkeit von 25 km/h einhalten und dabei auf die Umgebung achten. Bei Gefahren, wie plötzlich über die Straße rennenden Kindern, musste man bremsen. Dabei sollte die Reaktionszeit unter einer Sekunde liegen. Allerdings fanden wir den Fahrradsimulator insgesamt nicht sehr realistisch. Man konnte die Umgebung links und rechts nur schlecht erkennen, Kurven waren oftmals überraschend und es gab keinerlei hinweisende Geräusche. Erkannte man die Gefahr frühzeitig und bremste vorbeugend ab, so zählte dies als „Fehler“: Man habe die Gefahr nicht erkannt. Allerdings waren wir gut unterhalten und einige unter uns werden sich ab jetzt vielleicht mehr Gedanken über mögliche Unfallquellen machen. Ann-Marie, Chiara, Vanessa und Verena 68 Station Alkohol am Steuer Bei dieser Station zeigte uns eine Polizistin, was Alkohol und Drogen bewirken können. Zunächst fragte sie uns, welche Arten von Drogen wir kennen. Dabei wurden erst die härteren Drogen genannt, wobei die legalen Drogen wie z. B. Alkohol, Kaffee oder Zigaretten auch dazugehören. Das Hauptthema war jedoch der Alkohol am Steuer. Bei einem kleinen Versuch konnten wir mit Hilfe einer speziellen Brille einen Alkoholgehalt von 1,1 Promille simulieren. Unsere Aufgabe war es, damit Hindernisse zu Station Gurtschlitten Der Gurtschlitten ist ein Gerät, das einen Crash mit der Geschwindigkeit von 10 km/h simuliert. Zunächst hat uns ein Polizist erklärt, wie dieses Gerät funktioniert. Der Gurtschlitten fährt auf einer Strecke, welche rechts höher als links und etwa fünf Meter lang ist. Unten ist ein Prellbock, gegen den man fährt. Dann haben wir uns einer nach dem anderen auf den Schlitten gesetzt und angeschnallt. Nachdem der Polizist kontrolliert hatte, ob der Gurt auch fest saß, betätigte er einen Hebel und der Sitz fuhr los, bis er vom Prellbock abrupt gestoppt wurde. Wir waren erstaunt, wie stark man schon bei dieser geringen Geschwindigkeit gegen den Gurt geschleudert wurde. Patrick, Tobias, Frieder und Fabian Station Erste Hilfe bei Unfällen Bei dieser Station erklärte uns eine Rettungssanitäterin, wie wir mit Unfallopfern umgehen sollten. Zuerst zeigte sie uns, wie man einen Verletzten in die stabile Seitenlage versetzt. Dazu legt man den dessen rechten Arm an die ferne Wange und den linken Arm im 90-Grad-Winkel vom Körper weg. Dann winkelt man noch das rechte Bein an und dreht den Verletzten auf die linke Seite. Die Nr. 37 • Ausgabe 2013 Projekte stabile Seitenlage soll verhindern, dass der Betroffene erstickt. Außerdem haben wir gelernt, wie man eine Decke unter einen Verletzten legen kann, um ihn vor Kälte zu schützen. Insgesamt war diese Station sehr interessant und lehrreich, auch wenn wir hoffen, nicht in eine Lage zu kommen, in der man dieses Wissen anwenden muss. Moritz und Moritz Station Krankenwagen Bei dieser Station zeigte uns Frank, ein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes, wie ein Krankenwagen von innen aussieht und erklärte uns die einzelnen Ausstattungselemente. Unter anderem zeigte er uns eine Halskrause, erläuterte, wozu sie dient, und ein paar Schüler durften sie anlegen. Interessant war auch zu sehen, wie die technisch auf den neuesten Stand gebrachte Liege, mit der man verletzte Menschen transportieren kann, zu gebrauchen ist. Ein sehr interessanter praktischer Versuch war, als er sich an das EKG anschloss und uns die verschiedenen Phasen des Herzschlages erklärte. Alles in allem war es für uns spannend, einmal einen Krankenwagen von innen zu sehen – ohne verletzt darin zu liegen. Kai und Simon Nr. 37 • Ausgabe 2013 Station Sicherheit beim ZweiradFahren Diese Station war in Raum 224 aufgebaut. Das Erste, was wir entdeckten, waren die Informationsplakate und zahlreiche kaputte Helme, über deren Geschichte wir dann mehr erfuhren. Ein Polizist berichtete über den jeweiligen Unfall, was teilweise sehr erschreckend war. Ein Beispiel waren zwei völlig zerstörte Motorradhelme, deren Besitzer bei dem Unfall verstorben waren. Anschließend zeigte uns der Polizist, wie man bei einem Motorradfahrer Erste Hilfe leistet. Schließlich versuchte er uns klarzumachen, dass wir auf einem Zweirad immer einen Helm tragen sollen. Miriam, Julia, Ebru und Carolin Station StVO Im Raum 222 wartete ein Polizist auf unsere Klasse. Dieser hatte eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet. Die Präsentation begann mit verschiedenen Fotos und Videos von Unfällen, vor allem mit Mopeds, Motorrädern und Fahrrädern, da uns diese am meisten betreffen. Vor allem männliche Jugendliche seien darin verwickelt, da sie sich in der Pubertät beweisen wollten. Wenn dies nicht in der Gemeinschaft klappe, wollten manche auf der Straße zeigen, wie „toll“ sie doch mit ihrem Fahrzeug sind. Weiter wurde erklärt, dass wir im Verkehr wie Zahnräder einer Uhr funktionieren. Geht eines nicht, geht gar nichts. Damit alles funktioniert, gibt es verschiedene Straßenverkehrsordnungen. Manche beziehen sich auf Lastkraftwagen, andere auf Busse, noch andere auf Fahrräder und Autos. Manche davon werden von der EU vorgeschrieben, manche gelten nur in Deutschland. Ebenfalls konnten wir uns die Führerscheine anschauen, wie sie ab 2014 aussehen werden. In der gesamten EU sehen sie dann gleich aus. Allerdings gibt es Führerscheine aus anderen EU-Ländern, die in Deutschland nicht anerkannt werden. So haben wir viel erfahren, was wir davor nicht wussten, und genau das war sehr spannend für uns. Julia, Nicole und Deborah 69 Projekte Mit verbundenen Augen durchs Schulhaus Zehntklässler erfahren hautnah, wie Sehbehinderte den Alltag meistern Von Marieke Frank und Kai-Hendrik Harder (10a) Im Rahmen des Projektes „aus:sicht“ des gleichnamigen Vereins hatten dieses Schuljahr zwölf Schüler der Klasse 10a die unvergessliche Gelegenheit, den Alltag blinder Mitbürger hautnah mitzuerleben. Am 05. März 2013 trafen wir am Nürtinger Bahnhof das erste Mal auf eine Gruppe von Blinden mit ihrer Begleiterin Frau Antonin. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde am MPG konnten schnell erste Hemmungen abgelegt werden. Uns Schülern ist dabei sofort aufgefallen, dass die Blinden über ein hervorragendes Gedächtnis verfügen. Sie konnten sich nahezu alle unsere Namen und sogar unsere Hobbys merken. Wie sie uns erklärten, liegt das daran, dass sehbehinderte Menschen viel öfter auf ihr Gedächtnis angewiesen sind als wir Sehenden, schon allein um sich im Alltag orientieren zu können. Andererseits zeigte sich jedoch, dass viele in ganz normalen Berufen beschäftigt sind und 70 regelmäßig Sport treiben. So sagte ein Mann, dass er trotz seiner starken Behinderung leidenschaftlich Fahrrad fahre, was wir wiederum sehr faszinierend fanden. Zwei Wochen später trafen wir uns in Stuttgart, um Einblicke in den Arbeitsplatz eines Sehbehinderten zu bekommen. Dort zeigte er uns eine spezielle Tastatur, mit der er ohne Schwierigkeiten am PC arbeiten kann. Die Funktion des Computers, das Eingetippte laut wiederzugeben, sorgt dafür, dass der Schreiber immer weiß, was aktuell auf dem Bildschirm zu sehen ist. Am 22. März trafen wir uns erneut am MPG. An diesem Tag sollten wir uns noch tiefer in die Situation eines Blinden hineinversetzen: Mithilfe präparierter Brillen konnten wir verschiedene Sehbehinderungen hautnah nachempfinden. Absolute Blindheit, den berühmten „Tunnelblick“ oder auch „nur“ verschwommenes Sehen – alles durften wir selbst erfahren. Mit verbundenen Augen und einem Blindenstock ging es dann quer durch das Schulhaus. Münzen mussten unterschieden und ein bestimmter Geldbetrag herausgelegt werden. Zuletzt durften wir unsere Namen in BrailleSchrift, die Schrift der Blinden, auf einer speziellen Schreibmaschine schreiben und als Andenken mit nach Hause nehmen. Das absolute Highlight unseres Projektes stellte aber der gemeinsame Besuch im Dunkelrestaurant Mitte April dar, dessen Name tatsächlich wörtlich genommen werden kann. In einer Polonaise führten uns die Blinden in einem stockdunklen Raum an die Tische und servierten Kuchen. Dann galt es, alltägliche Geräusche wie das Abreißen eines Tesafilms oder Streichholzschachteln zu erraten. Auch das Kuchenessen war mit einer Aufgabe verbunden; wir sollten die richtige Sorte herausfinden, was uns gar nicht so leicht fiel. Aber auch schon alleine das Essen mit der Gabel, ohne die eigenen Hände zu sehen, war ein sehr lustiges Erlebnis. Wir möchten nicht wissen, wie die Tische des Restaurants nach unserem Besuch aussahen. Das Blindenprojekt war für uns alle auf jeden Fall eine sehr interessante, lohnende und einmalige Erfahrung, die noch dazu großen Spaß gemacht hat. Es hat uns geholfen, sehbehinderte Menschen, ihr Leben und ihren Alltag besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Deshalb möchten wie an dieser Stelle Frau Antonin und Frau Eicke für ihr Engagement und die Idee zum Blindenprojekt danken. Wir können das Projekt nur an jeden weiterempfehlen, denn erst wenn man selbst erfahren hat, wie man sich als Blinder fühlt, lernt man die eigene Sehkraft richtig zu schätzen und sieht die Welt mit etwas anderen Augen. Nr. 37 • Ausgabe 2013 © agencyteam Hohnhausen · AOKBW-05-12407 · Foto: Bernd Kammerer Jetzt Kinospot ansehen: w w w.aok-on. de/bw Film ab! Das hast Du bestimmt schon mal gehört: „Warst du schon beim Friseur? Hose gebügelt? Hast dich schon beworben? 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