Schnellzugriff - Kunstgeschichtliches Institut

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Schnellzugriff - Kunstgeschichtliches Institut
Erfahrungsbericht Florenz Wintersemester 2011/ 12
Jutta Radomski
Università degli studi di Firenze
Facoltà di Lettere e Folosofia
Storia dell’ arte/ Kunstgeschichte
Ora o mai più! – Jetzt oder nie!
Die Gründe für ein Auslandssemester in Florenz sind für einen Studenten der
Kunstgeschichte (und natürlich nicht nur für diesen) schier unerschöpflich. Großartige
Bauwerke, Skulpturen und Gemälde können im Original bewundert werden. Das
Selbststudium in den Museen, Palazzi und Kirchen ist zweifelsohne eine enorme
Bereicherung. Die nahezu endlose Liste an Sehenswürdigkeiten bietet Tag für Tag die
Möglichkeit, etwas Neues entdecken zu können. Florenz ist ohne Frage eine Stadt der Kunst
und Kultur, jedoch weniger eine typische „Studentenstadt“, was nicht heißen soll, dass man
dort als Student kein „dolce vita“ haben kann. Zwar ist die gesamte Uni etwas chaotischer,
aber mit Geduld und guter Laune lassen sich lange Wartezeiten, kuriose Räume und
spezielle Vorlesungen ganz gut ertragen. Alles in allem war mein Erasmus-Semester in
Florenz eine spannende Erfahrung von der ich noch lange profitieren werde.
Der nun folgende Erfahrungsbericht soll eine kleine Starthilfe geben, sich in der Stadt und an
der Uni zu Recht zu finden.
Wie bekomme ich meinen Libretto?
Mit den Unterlagen für den Erasmusaufenthalt, die in Freiburg unterzeichnet worden sind,
begibt man sich zunächst in das Ufficio Relazioni Internationali, das sich in der Piazza
Bruneleschi 4 (Fakultät Lettere e Filosofia) befindet, um sich anzumelden. Das Büro ist im
Erdgeschoss des Hauptgebäudes im Innenhof der Fakultät. Denkt daran, Euch in die Liste
an der Tür einzutragen! Möchte man am Mittwoch in die Sprechstunde, so muss man sich
am Montag dafür in die Liste eintragen, am Mittwoch für Freitag usw. Im Büro werden einem
dann das „Enrolement Form“ sowie das „Learning Agreement“ ausgehändigt. Mit diesen
Unterlagen sowie zwei Passfotos kann man im Centro Polo Storico in der Piazza d’Ugo di
Toscana im Stadtteil Novoli seinen Studentenausweis, den so genannten Libretto
beantragen (man muss ca. zwei Wochen auf seinen Libretto warten). Bitte gebt auch dort
wieder Acht auf die Liste! Lasst unbedingt den Verweis „Storia dell’Arte“ in Eurem Libretto
notieren, da man nur damit freien Eintritt in die staatlichen Museen hat.
Wo ist eigentlich das Vorlesungsverzeichnis?
Leider ist das Vorlesungsverzeichnis im Internet nie auf dem neusten Stand, weswegen man
auf das in Zettelform aushängende VZ, das s.g. Orario, angewiesen ist. Die Zettel hängen im
Erdgeschoss des Hauptgebäudes der Fakultät Lettere e Filosofia aus (wenn man das
Gebäude betritt auf der rechten Seite). Ich habe die Vorlesungen Storia dell’architettura e
dell Territorio (Prof.ssa Romby), Storia dell’arte contemporanea (Prof.ssa Saccà) sowie
Storia dell’arte moderna (Prof. Gnocchi) belegt. Von diesen ist die Vorlesung bei Prof.
Gnocchi sehr zu empfehlen, da er langsam und deutlich spricht, mit modernen
Vorlesungsmedien (PC, Beamer etc.) umgehen kann (was offenbar nicht selbstverständlich
ist...), zudem hat er sich sehr nett und verständnisvoll im Umgang mit Erasmus-Studenten
gezeigt. Vollkommen abraten kann ich von Vorlesungen im Saal „aula disegna“. In diesem
Raum fand ironischerweise meine Architektur-Vorlesung statt. Es ist ein sehr, sehr langer,
schmaler Raum ohne Beamer, bzw. angemessene Projektionsfläche sowie einer sehr
schlechten Akustik. Die Vorlesung bei Prof.ssa Saccà war interessant, jedoch war sie leider
durch die Unfähigkeit der Professorin mit einem Computer umzugehen recht chaotisch. Man
kann sich am Ende des Semesters entweder für Prüfungen anmelden und die Punkte der
Prüfung im Libretto vermerken lassen oder man lässt sich nur die Anwesenheit, presenza,
bestätigen (ebenfalls im Libretto).
Der Sprachkurs
Für die Sprachkurse, die vom Centro Linguistico di Ateneo (CLA) organisiert werden, muss
man, nachdem man sich online mit einem Zugangscode (erhält man zusammen mit dem
Libretto) auf der Internetseite des CLA registriert hat und sein Sprachniveau angegeben hat
(als eine Art „Voreinschätzung“), zu einem mündlichen Einstufungstest gehen. Dieser Test,
ein s.g. „intervista“, findet im Centro di cultura per stranieri in der Via Valori 9 (zweiter Stock)
statt. Das Interview bzw. der Test ist äußerst kurz und machbar. Die Tests fanden Anfang
Oktober statt und mein Sprachkurs begann Ende November, also leider dann, als die
Vorlesungen schon zum größten Teil vorüber waren. Es ist also angebracht, sich schon
vorher selber um seine Sprachkenntnisse zu kümmern, da es sonst unter Umständen sehr
schwierig werden könnte, die Inhalte der Vorlesungen adäquat erfassen zu können. Sucht
Euch am besten einen Tandem-Partner. Es gibt in der Mediathek (Via degli Alfani 58, letzte
Tür hinten rechts im Innenhof) eine Pinnwand mit Vordrucken für Tandem-Gesuche. Man
kann, wenn der Sprachkurs vorüber ist, eine Sprachprüfung machen. Dazu muss man sich
im Büro des CLA in der Rotonda (Zentralbau an der Via degli Alfani 58) anmelden. Der
Sprachtest findet dann in der Viale Morgagni 40 in der Aula M14 (dritter Stock) statt.
Die Mensa
Zum Thema Mensa kann ich leider nur wenig sagen, da zu der Zeit, als ich in Florenz war,
die Mensen in der Stadt entweder grundlos oder wegen Umbauarbeiten geschlossen waren.
Einen Mensaausweis erhält man aber in der Viale Morgagni 51 (Erdgeschoss). Es gibt noch
eine Mensa in Novoli im Univiertel, jedoch ist diese vom Stadtkern eine halbe Stunde
Busfahrt entfernt.
Die Bibliothek des KHI
Die Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts (Max Planck Institut) in der Via Giuseppe Giusti
44 kann ich wärmstens empfehlen. Um einen Ausweis zu bekommen muss man sich vom
Institutsleiter in Freiburg ein Empfehlungsschreiben geben lassen. Zudem muss man auf
mindestens einer DinA 4 Seite ein Forschungsvorhaben formulieren, aus dem ersichtlich
werden sollte, warum man die Bibliothek konsultieren möchte.
Die Freizeit
Das Cafe der Biblioteca delle Oblate ist einfach nur herrlich. Zu erschwinglichen Preisen
kann man dort im netten Ambiente mit Blick direkt auf die Domkuppel Caffè und Dolci
genießen.
Bahnreisen in die Umgebung sind außerordentlich erschwinglich und empfehlenswert.
Ravenna, Siena oder Bologna sind nur drei Städte, die von Florenz aus gut mit dem Zug zu
erreichen sind.
Wenn man im Facebook „Erasmus Firenze“ sucht, findet man schnell Organisationen wie
„face“ oder „AEGEE“, die Partys, Aperitivo-Abende und Ausflüge in umliegende Städte
organisieren. Eine nette Möglichkeit, um Studenten aus der ganzen Welt kennen zu lernen.