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TECHNIK 1 Skytraxx 2.0 Plus
SKYTRAXX 2.0 PLUS
Zehn Jahre nach dem ersten Skytraxx hat die Schwarzwälder Fima gleichen Namens das
Skytraxx 2.0 Plus im Programm: ein ausgereiftes GPS-Altivario!
Text & Fotos: Sascha Burkhardt
D
as allererste Skytraxx gefiel uns im
Test schon recht gut und wurde
auch bei den Piloten schnell ein
Renner. Handlich, schnelles GPS,
durchdachte, aufgeräumte Anzeige.
Die Beschränkung auf das Wesentliche und eine
angenehme Benutzerführung taten ein übriges:
rein in ein Menü, Auswahl mit Pfeiltasten,
„Bestätigen“ oder „Escape“ drücken eine der
Computernavigation ähnliche Benutzung, die
sehr intuitiv ist.
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Das erste Skytacx hatte noch keine USB
Schnittstelle und musste per Bluetooth ausge
lesen werden.
Als dann 2011 das Gehäuse vom leichten
„Bastellook“ zum hochmodernen Design des
Skytraxx 2.0 mutierte und mit einer völlig
neuen Hardware kam, übernahm eine USB
Schnittstelle die Kommunikationsarbeit bei
der Flugauslesung und beim Überspielen von
Lufträumen. Die Bluetooth-Schnittstelle wurde
und schließlich von immer
dabei geopfert
mehr Piloten vermisst.
Denn zwischenzeitlich haben Tablets im
Cockpit Einzug gehalten, darunter auch welche,
die kein eigenes GPS besitzen und für die
Kartendarstellung nach Positions- und Höheninformationen lechzen. Anfang 2014 hatte die
Schwarzwälder Firma Einsehen und hat in die
„Plus“-Version wieder eine Bluetoothschnitt
stelle implantiert: Jetzt kann es erfolgreich mit
Androidgerären gepairt werden, um in der Luft
beispielsweise die Software XC-Soar zu füttern.
Apple-Tablets und -Smartphones dagegen
wollen von der BT-Schnittstelle des Skytraxx
nichts hören dafür müsste der Hersteller Blue
tooth 4.0 LE, oder einen Apple-zertifizierten
klassischen Bluetooth-Chip einbauen, so wie
es beispielsweise ASI für das Flynet-Vario getan
hat. Da das Skytraxx 2.0 Plus in erster Linie
aber ein ausgewachsenes Standalone-Gerät ist,
kann man verstehen, dass Skytraxx diese zusätz
liche Investition auch im Sinne des Endpreises
(noch) nicht getätigt hat.
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www.thermik.at
1. Mittlerweile gibt es das Skytraxx-Gehäuse in neuen
Farben wie beispielsweise Giftgrün. Links Skytraxx
Gründer Michael Blank, rechts Manfred Braun,
Schweizer Importeur.
2. Der Bildschirm beschränkt sich auf das Wesent
liche. Das Grundlayout ist fix, nur die kleinen Felder
können anders belegt werden. Das mag sinnvoll
sein, denn die Anzeige ist so, wie sie ist, sehr
effizient. Die Pfeile in der Kompassrose zeigen die
Windrichtung und die Richtung des nächsten Weg
punkts an. Auf einer anderen Displayseite tsiehe
nächste Seite) gibt es auch eine Kartendarstellung.
Bitte mit G
Andere Features
Gleichzeitig mit der wiederauferstandenen
Bluetooth-Schnittstelle bekam das Gerät einen
Beschleunigungssensor gerade wir als Fach
magazin haben vielleicht dazu beigetragen, weil
wir seit Jahren die Hersteller regelmäßig auf
fordern, einen solchen G-Messer mit Alarm in
ihre Altivarios einzubauen. Es erscheint nämlich
immer häufiger bei der Analyse von Unfällen,
dass Piloten ein kurzes Blackout hatten, ohne
sich dessen bewusst gewesen zu sein. Das heißt,
es fanden Fehlleistungen während ganz kurzer
Zeitspannen statt, in denen der Pilot „geistig
abwesend“ war, ohne sich danach an diese
G-Wert-bedingten Aussteiger zu erinnern. Die
Einstellung eines Schwellenwerts, ab dem das
Gerät vor einer drohenden Ohnmacht warnt,
kann also nur sinnvoll sein
auch wenn es
kein hundertprozentiger Schutz ist. Im neuen
Skytraoc 2.0 Plus kann der Pilot einen sol
chen Alarm einstellen, standardmäßig ist er auf
2,5 G, das ist in Ordnung, kann aber auch in
ruppiger Luft kurzzeitige Fehlalarme auslösen.
Neben Bluetooth und G-Messer bekam das
Plus außerdem noch einen elektronischen
Kompass, dieser zeigt auch bei Stillstand die
Himmelsrichtung korrekt an. Nett, aber nicht
unbedingt notwendig.
Andere nette, aber nicht erforderliche Features
hatte auch schon das Skytraoc 2.0 (ohne
„Plus“) zum Beispiel die Sprachausgabe einer
Warnung bei Luftraumverletzung oder die
Möglichkeit, Musikstücke auf das Gerät zu
spielen und sich diese dann anzuhören.
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Dieses allererste Skytraxa hatte nur Bluetnsth als Schnitt
stelle. Dann kam die neue Version zunächst nur mit USB
mittlerweile ist auch Bluetonth zurück fit die Echtzeit
Weiterleitung der GPS-Daten an Tablets beispielsweise.
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Höhe an einem unbekannten Startplatz:
Die GPS-Höhe ist gleich nach dem Einschal
ten nicht so genau wie die horizontale Position,
daher ist der Abgleich mit der Datenbank sinn
voll und stellt die Barohöhe für den Flug gleich
recht präzise auf den Tagesdruck ein.
Im Flug
Die Stärke der Skytraoc-Serie ist aber ganz
woanders. Die Varios gehörten zu den ersten,
die mit ordentlich Speicherplatz ausgestattet
wurden: 4 GB sind es zur Zeit. Mittlerweile
holen die anderen Hersteller durch Einbau
von SD-Slots und der damit einhergehen
den unbegrenzten Speichererweiterung zwar
auf, aber die Schwarzwälder konnten lange
damit punkten, dass beispielsweise die DHV
Startplatzdatenbank vorinstalliert mitgeliefert
wird wer im Frankreich-Urlaub beispielsweise
das Gerät in den Pyrenäen einschaltet, sieht
schon alle umliegenden Flugberge. Für die
Alpen sowie Deutschland werden auch schon
seit geraumer Zeit die topografischen Höhendaten mitgeliefert das Gerät weiß in diesen
Regionen so jederzeit, wie hoch das Gelände
an der derzeitigen GPS-Position ist. Für andere
Regionen muss sich der Pilot diese selbst über
spielen. Wermutstropfen: Die Anleitung ist
diesbezüglich noch etwas spartanisch, es wird
nicht detailliert erklärt, wie man die HGT
Höhendaten im Internet finden kann, um sie
zu überspielen. Nutzer des Paraflight von Stefan
Ungemach brauchen das aber auch nicht, dieses
hilft bei der Auswahl und beim Überspielen.
Toll wäre natürlich, wenn auch Skytraoc ein
solches Programm anbieten würde das könnte
auch eine Web-Applikation sein, so macht es
beispielsweise der Variohersteller Syride.
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Das Gerät erkennt den Flugbeginn natürlich
selbstständig, das ist mittlerweile Standard bei
GPS-Varios mit Flugaufteichnung. Das Display
mit vier Graustufen und einer Auflösung von
240 x 160 Punkten ist sehr gut ablesbar, auch
und gerade im vollen Sonnenlicht. Auf der
Hauptseite sind die wichtigsten Informationen
einfach und schnell abzulesen. Drei Felder
können personalisiert werden, das bewährte
Grundgerüst der Anzeige dagegen ist (vielleicht
zum Glück) fest vorgegeben.
Durch Druck auf die rechte Taste gelangt der
Pilot in den Kartenbildschirm: Hier werden auf
einer praktisch monochromen Darstellung die
Linien von Flugverbotszonen dargestellt sowie
die umliegenden Startplätze und Wegpunkte
angezeigt.
Theoretisch könnte der Hersteller auch die
Topographie des Kartenausschnittes anzeigen,
das würde bei vier Graustufen aber unnötig
unübersichtlich werden.
Eine der Stärken der Skytracc-Serie ist aber,
sich auf Wesentliches zu beschränken und dies
in einem praktischen, handlichen und leichten
Gehäuse gut sichtbar und bedienbar unterzu
bringen. Das ist auf jeden Fall gelungen!
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Höhendaten
Die Höhendaten sind mehrfach sehr wichtig:
Zum einen ist die konstante Anzeige der Höhe
über Grund ein sehr praktisches Feature. Zum
anderen nimmt Skytraxx diesen Wert aber auch
für eine präzise Einstellung der barometrischen
Die Akustik
Die Akustik wird von manchen Piloten als
gewöhnungsbedürftig empfunden. Sicher, wer
sich an die Melodie von Bräuniger- und Flytec
geräten gewöhnt hat, die einen Standard gesetzt
haben, muss ein bisschen umdenken bezie
hungsweise umhören. Der Ton ist aber sehr
kräftig und er kann auch im Einstellmenü zu
einem gewissen Maß angepasst werden.
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1. Die umliegenden Lufträume sind hier aufgelistet, das
Symbol dunehen zeigt an, wie sich der Pilot räumlich dazu
befindet, alsu beispielsweise „darunter“ oder „darunter
und seitlich versetzt“. Sehr praktisch!
2. Hier die Darstellung der [erträume in der Kartenanzeige.
Die beschrifteten Punkte siod Wegpunkte aus der
integrierten Flugbergdutenbunk.
3. Ein klassischer USB-Anschluss zum Laden uod zum
Auslesen des Geräts, Es verhält sich dann wie ein
Navigation
Schon frühere Skytran-Geräte hatcen ein
an der sehr praktischen
Navigationsmenü
und incuitiven Auswahl eines zu verfolgenden
Wegpunkcs hat sich nichts geändert. Es ist
auch in der Luft sehr einfach, einen neuen
Wegpunkt aus der Liste als nächstes Flugziel
einzustellen. Die Wegpunktverfolgung ist sehr
einfach, ein Pfeil im Hauptbildschirm weist
die Richtung. In derselben Kompassrose wird
auch die errechnete Windrichtung angezeigt,
daneben die Windgeschwindigkeit und die
Fluggeschwindigkeit als Zahlenwerte mittler
weile von den meisten Piloten als unabdingbar
geforderte Features, die auch einen gewissen
Sicherheitsgewinn mit sich bringen.
Im Skytran 2.0 Plus ist ein neues Navigations
feature aufgetaucht, dass Piloten von XCSoar
kennen: die Optimisierung des Dreiecks im
Flug. Damit geht Skytraxx schon sehr weit in
der Spezialisierung, die meisten Kunden suchen
doch sicherlich eher die einfache, verlässliche
und übersichtliche Bedienung der wichtigsten
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USB-Stick oder eine eoteroe Festplatte, die signierten
Flüge oder die unsignierten Gongle-Earth-Dateien künnen
direkt ohne weitere Software kopiert werdeo.
4. Der Tun kommt sehr kräftig aus dem Lautsprecher,
die Akustik ist aher für manche Piloten zonächst
gewühoongsbedürftig.
6. Praktisch: Das Nachladen des integrierten Li-lon-Akkos
nun 2600 mAb kann, wie hei jedem anderen über USB
Stecker geladenen Gerät, auch im Auto über ein Kzbel mit
Zigarettenanzünder-Stecker geschehen. Die Autonomie
des Geräts ist aber sowieso schon sehr gut, der Hersteller
verspricht 40 Stunden.
5. Die bewährten, ordentlich hervorsteheoden Tasten: Leicht
zu erfühlen, auch durch einen Handschuh hindurch.
SKYTRAXX 2.0 PLUS
Grundfiunktionen und weniger solche spezi
ellen XContest-Feacures. Das zeigt sich auch
am Wunsch vieler Piloten, der jetzt mit der
allerneusten Firmware realisiert wurde: Seit des
im Sommer erschienenen Updares schreibt das
Gerät nicht nur ein gültiges IGC-File in den
Speicher, sondern parallel auch fixferrig ein sim
ples KML-File für Google Earth. Das wird von
praktisch allen Gompurern sofort mit Google
Earth geöffnet. So kann der Pilot auch in einer
beliebigen Fliegerherberge seinen Flug zum
Nacherleben auf den Compurerbildschirm zau
bern. Wer weitergehend die Strecke dann auch
an den Streckenflugserver schicken will, findet
denselben Flug natürlich auch noch zusätzlich
signiert als IGC im Speicher.
Die G-Werce des BescMeunigungssensors sind
übrigens auch im IGG-File enthalten und
zwar als vektorielle Addition aller drei Achsen
in einem Wert, der sekündlich mitgeschrieben
wurde. Programme wie Paraflighcbook lesen
diese Werte ebenfalls ein und können so für
jeden Punkt der Flugspur auf der Karte auch
angeben, mit wieviel G der Pilot durch die Luft
wirbelte. Interessant für den Fun, aber auch für
eine präzise Manöverkritik. Eine getrennte rvtit
schrift der G-Werte aller drei Achsen wäre the
oretisch auch möglich, wird bis jetzt aber noch
nicht von den Kunden ausreichend gefordert.
Fazit
Das Skytracc 2.0 Plus macht noch ein bisschen
besser, was die Schwarzwälder Instrumente
schon immer gemacht haben: Das Wichtigste
für erfolgreiche Flüge und auch Navigarionsauf
gaben gut übersichtlich und bequem einstellbar
darzustellen, und die Flüge korrekt mitzuschrei
ben. Außerdem warnt es vor Mrspaces und
nutzt sehr erfolgreich die Topografle-Daten
bank zur Angabe der Höhe über Grund. Der
neu dazugekommene BescMeunigungssensor ist
schon ein Grund für sich alleine, auf das Plus
umzusteigen. Eine Aufrüstung vom 2.0 auf das
2.0 Plus bot der Hersceller zwar für knapp 300
Euro an, bei einem Gerätepreis von nur 490
Euro lohnt sich das aber leider kaum.
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