Santiago de Cuba 2015 - International Office

Transcrição

Santiago de Cuba 2015 - International Office
Auslandsaufenthalt Santiago de Cuba
März – Juni 2015
Vor dem Aufenthalt
Über dem Kurs habe ich auf der Seite von International Office gelesen und sofort war ich
begeistert und habe mich entschieden mitzumachen. Die Vorbereitungen waren aber mit
vielen Schwierigkeiten verbunden. Erstens gab es nicht genug Studierenden, die mitfliegen
wollten. Im Januar nach der Frist waren nur 2 Anmeldungen. Der Direktor des Zentrums hat
trotzdem gesagt, dass der Kurs stattfinden wird. Kurz vor dem Abflug hat sich die andere
Studierende entschieden, dass sie doch nicht mitfliegt und wieder war nicht klar, ob der Kurs
stattfinden wird oder nicht. Der Direktor hat schließlich gesagt, dass der Kurs nur für mich
stattfinden wird.
Das zweite Problem war Visum, das nicht rechtzeitig vorbereitet war. Darüber sollte sich
ebenfalls der Direktor des Zentrums kümmern und ich sollte vor dem Abflug das fertige
Visum in Bonn oder Berlin abholen. Leider noch 3 Tage vor dem Abflug hatte ich keine
Ahnung, wie das mit meinem Visum aussieht. Am Ende bin ich mit dem Touristischen Visum
geflogen, das man direkt am Flughafen kauft – dies funktioniert bei den Deutschen ohne
Probleme, wie man in vorherigen Berichten bereits lesen konnte, wir waren aber nicht ganz
sicher, ob das auch bei Tschechen so funktioniert.
Wenn man übrigens etwas mit der kubanischen Botschaft (in Bonn) anfangen möchte, sollte
man starke Nerven haben, da meistens niemand da ist. Nur Anrufbeantworter meldet, dass
man eine Email schreiben sollte, die aber niemand beantwortet.
Das letzte Problem war die Adresse der Gastfamilie, da der Direktor gesagt hat, dass ich die
Adresse erst bekomme, wenn ich das Visum habe. Ich bin nach Frankfurt ohne Ahnung
gefahren, wo ich nach der Ankunft wohnen werde. Das einzige, was ich hatte, war eine
Adresse von einer Familie, wo ein ehemaliger Teilnehmer des Kurses gewohnt hat.
Am Ende hat sich aber alles gelöst und ich konnte die schönsten vier Monate meines Lebens
erleben.
Was darf man noch vor der Reise nicht vergessen: Wer nach Kuba fliegen möchte, braucht
eine Krankenversicherung. Ich habe mich nach einem Erfahrungsbericht für Adac
entschieden. Ebenfalls habe ich mich in Tropeninstitut in der Missionsärztlichen Klinik
Würzburg gegen Hepatitis A, B und Typhus impfen lassen.
Auf den Rat der Ärztin habe ich mir in einer Apotheke Repelenten, Paracetamol und
Tabletten gegen Durchfall gekauft. Nichts davon habe ich gebraucht mit Ausnahme von
Paracetamol. Später habe ich erfahren, dass man auch Paracetamol in Kuba nicht verwendet
sollte, da in diesem Land das Gefahr von Fieber Denge ist. Paracetamol könnte angeblich zum
Tod führen.
Man sollte ebenfalls genug Sonnencreme mitnehmen, da die Sonne in Kuba wirklich stark
und gefährlich ist. Man kann es zwar auch vor Ort kaufen, aber ist ziemlich teuer.
Geld
Was ich alles zahlen musste: Flug Frankfurt – Holguin und zurück ca. 800 Euro,
Krankenversicherung bei Adac 163 Euro, Unterkunft pro Monat über 450 Euro, Impfungen
über 100 Euro, Kursgebühr 550 Euro.
Karten wie Maestro funktionieren in Kuba gar nicht, mit Visa kann man überall problemlos
bezahlen und das Geld abheben. Ich habe Mastercard und wusste bis zum ersten Geldabheben
nicht, ob ich mithilfe von dieser Karte zum Geld komme oder nicht, da die Infos, die ich bei
Sparkasse bekommen habe, widersprüchlich waren und auch in vorherigen Berichten
gestanden hat, dass Mastercard nicht funktioniert. Also für alle, die Mastercard haben: Man
kann das Geld am Schalter problemlos abheben, aber am Geldautomat funktioniert die Karte
nicht. In Geschäften habe ich nicht versucht mit dieser Karte zu bezahlen, also da weiss ich
nicht, ob Sie funktioniert. Übrigens gibt es hohe Gebühren.
In Kuba kann man natürlich nicht mit Euro bezahlen. Aber gleich am Flughafen Holguin lässt
sich das Geld in CUC wechseln. In Cuba gibt es zwei Währungen: CUC und CUP. Für CUC
(1:1 mit Euro) kauft man z.B. Exportsachen in Supermärkten, für CUC (1 CUC = 25 CUP)
kriegt man z. B. Obst und Gemüse auf Märkten. Was Restaurants, Reisen, oder andere Sachen
angeht, gilt, dass man immer wählen kann. Es gibt meistens eine Variante für Kubaner (in
CUP) und eine für Touristen (in CUC). Zum Beispiel, wenn man die Festung El Morro
besuchen möchte, kann eine Reise im Hotel für ca. 80 CUC gebucht werden (mit
Mittagsessen, moderner Bus mit Klimaanlage,...) oder man kann mit Taxi für ca. 30 CUC
fahren oder man kann als die Kubaner für weniger als 5 CUP (weniger als 0,2 Euro) reisen.
Allerdings im letzen Fall muss man viel Geduld mitbringen, da es in Santiago keine Fahrpläne
gibt und auch die Haltestellen nicht besonders gut markiert sind. Aber mindestens kann man
erleben, was bedeutet, ein Kubaner zu sein.
Preise für Fahrt Holguin – Santiago:
Mit Taxi – 90 CUC
Mit Transfer von Hotel Melia – 25 CUC
Mit dem Bus Viazul – ein paar CUC, ohne eigene Erfahrung
Gastfamilie
Man wird in Gastfamilien unterkünftet. Ich hatte ein großes Glück, da ich mich mit meiner
Familie sehr gut verstanden und ich war seit dem ersten Tag „adoptiert“ und habe neue Eltern
bekommen. In der casa habe ich auch am meistens Spanisch gelernt, da ich gezwungen wurde
zu sprechen.
Ich habe in meiner casa für Unterkunft 15 CUC pro Nacht bezahlt. Wenn man möchte, kann
man für einen Zuschlag ebenfalls in der Casa Essen kriegen. Zum Frühstück gab es Obst (vor
allem Bananen, Papaya und in der zweiten Hälfte des Aufenthaltes Mango), Brott, Eier, ab
und zu Schinken und Saft (unbedingt Zapotensaft ausprobieren!!!)
Die Unterkunft war schön, sauber. Die Familie war mehr als hilfsbereit und hat mir schon am
Anfang die Grundregel für Kuba erklärt. Mit allen Problemen konnte ich zu ihnen kommen.
In der casa gab es verschiedene Typen von Steckdosen, also auch ohne Adapter könnte ich
meine elektrische Geräte verwenden, trotzdem ist es besser einen mitnehmen. Mit Strom 130
V hatte ich auch keine Probleme und musste keine „extra-Spielzeuge“ mitnehmen, um meinen
Laptop zu verwenden.
Sprachkurs
Ich war die einzige Studentin und deswegen wurde mein Sprachkurs anders organisiert als die
vorherigen. Am Montag und Mittwoch hatte ich einen klassischen Sprachunterricht. Am
Freitag gab es Exkursion in irgendein Museum. Für die Kubaner sind die Revolutionen sehr
wichtig. Es handelt sich einerseits um die Kämpfe gegen Spanien wegen der Unabhängigkeit
und anderseits um Fidel und die Einführung von Komunismus. Die von Zentrum
ausgewählten Museen waren vor allem an diese zwei Thematik gerichtet. In meiner Freizeit
habe ich beispielweise Karnevalmuseum, naturwissenschaftliches Museum mit ausgestopften
Tieren oder die Festung El Morro mit Piratenmuseum besucht.
Am Donnerstag hatte ich „Unterricht in Action“, d.h. wir sind mit der Lehrerin zum Markt
gegangen, wo wir uns angeschaut haben, was man in Kuba kaufen kann. Oder ich habe am
Donnerstag Filme angeschaut, die mir Kuba wieder aus einer anderen Perspektive gezeigt
haben.
Der Kurs war interessant und ich habe auch viele neuen Sachen über die kubanische Kultur
erfahren, aber sprachlich konnte er besser gebaut werden. In der Schule habe ich ca. 30
Prozent gelernt und in der casa 70 Prozent. Den Kurs wurde auch nicht von einer Lehrerin
geleitet, sondern von zwei. In der Mitte des Kurses haben sich nämlich die Dozentinen
gewechselt. Diese Veränderung habe ich mit Freude quitiert, da die zweite Mitarbeiterin die
Stunden besser gemacht hat und ihr Unterricht mir mehr gegeben.
Bis jetzt gibt es keinen Unterrichtsraum und der Unterricht verläuft draußen auf einer
Veranda. Wenn man Glück hat, kriegt man einen Ventilator, denn vor allem in der zweiten
Hälfte des Aufenthaltes ist die Hitze nicht auszuhalten
Essen und Trinken
Bei dem Aufenthalt in Kuba muss man bedenken, dass man das Leitungswasser nicht trinken
darf. Ebenfalls sollte man vorsichtig mit dem Essen und Trinken auf der Straße umgehen, da
man nicht weiß, wie die Sachen gemacht wurden.
Ich habe mich in die kubanische Küche verliebt. Die Gerichte bestehen vor allem aus Reis,
Bohnen, Bananen und Fleisch. In den 4 Monaten, die ich in Kuba verbracht habe, habe ich
ungefähr 5 Mal keinen Reis gegessen, sonst war er immer auf dem Tisch. Die Kubanen
bereiten häufig Congri (Reis vermischt mit Bohnen) vor. Ebenfalls würde ich nie glauben,
was alles man aus Bananen machen kann. Ich habe zum Beispiel eine Bananensuppe, Chips
aus Bananen, gebratene Bananen, Bananen mit Zwiebel und Knoblauch und andere
Bananenvariationen gegessen.
Die kubanische Köchinen haben meine Bewunderung, dass sie bei dem Lebensmittelmangel
überhaupt etwas vorbereiten können.Wie schwer es ist, in Kuba ein Essen vorzubereiten, habe
ich gesehen, als ich ein tschechisches Essen machen wollte. Als ich ins Geschäft gegangen
bin, habe ich nie die nötigen Sachen gefunden.
Noch ein Tipp für Eisliebhaber: Unbedingt Eisdiele Arboleda besuchen!!!!!
Leute in Kuba
Die Leute in Kuba sind ganz nett und hilfsbereit. Sie stehen sich ganz nah und haben kein
Problem auch die Ausländer zu der Familie einschließen. Ich habe ganz viele Einladungen
zum Mittagessen, Kaffee und Kuchen usw. bekommen.
Die Kubaner sind laut, lustig und tanzbegeistert. Sie lieben mit anderen Menschen zusammen
sein.
Allerdings aufgrund der schwierigen sozialen Situation lassen sich ebenfalls viele Kubaner
finden, die ihren eigenen Profit (vor allem bei Ausländern) suchen. Nur für Orientation: eine
Haushalterin verdient z.B. 25 CUC im Monat, Putzfrau 12, Arzt 60. Es gibt natürlich Sachen,
die billiger sind als in Deutschland, leider gibt es viele Sachen, die um viel teuerer sind. Eine
von den Sachen, die sehr teuer in Kuba sind, sind Usb-Sticks und sie werden oft von den
Touristen nachgefragt.
Zusammenfassung
Kuba ist ein Land, wo viel geändert werden muss und wo es viele Sachen, die Europäer als
normal und nötig ansehen nicht gibt. Aber trotzdem habe ich dort die schönsten vier Monate
meines Lebens verbracht und würde sicherlich jedem empfehlen auf dieser Insel einige Zeit
zu verbringen. Mir hat dieser Aufenthalt viel gegeben und meine Lebenssicht völlig
verändert.

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