Es gibt bereits unzählige Charterreviere, und doch werden es immer

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Es gibt bereits unzählige Charterreviere, und doch werden es immer
charter-Spezial
Chartern,
aber wo?
Es gibt bereits unzählige Charterreviere, und doch werden
es immer noch mehr. Aber wo segelt man am besten?
Diese Entscheidung muss jeder Segler selbst treffen.
Marcus Schlichting beschreibt in seinem kurzen Überblick
die Vorteile der beliebten Reviere.
Foto: Beneteau
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YACHTING blue 3-13
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Foto: Sunsail
charter-Spezial
Katamarane sind besonders in exotischen Revieren als Charteryachten auf dem Vormarsch.
Die meisten Charteryachten weltweit stammen aus den
Werfthallen von Großserienwerften, natürlich aus guten
Gründen: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht
nur aus der Sicht von privaten Eignern, sondern umso
mehr aus der betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise eines Charterunternehmens. Eine Charteryacht ist
hier nämlich nicht mehr als ein Betriebsmittel auf der
Aktivseite der Bilanz.
Eine Charteryacht muss laufen, nicht selten zwischen 21
und 30 Wochen im Jahr. Sie soll dem Charterunternehmen gute Erträge und dem Eigner, Stichwort Kaufcharter, eine flotte Rendite bringen. Da liegt ein Teil des Gewinns schon im Einkauf. Der verbessert sich durch die
hohen Stückzahlen, die einige Charterunternehmen den
Werften pro Jahr abnehmen. Und bei einer Serienyacht
muss das Unternehmen weniger auf den Wiederverkaufswert achten, denn der Eigner übernimmt früher
oder später in vielen Fällen die Yacht, wiederum Stichwort Kaufcharter.
Aber dies ist natürlich nur die halbe Wahrheit, warum
viele Charteryachten aus der Großserie stammen. Ersatzteile sind dauerhaft auch über Jahre erhältlich, was
bei kleineren Werften mit wenigen Möglichkeiten für
eine Lagerhaltung schon aufgrund der Betriebsgröße
schwierig ist. Große Charterunternehmen, mit nicht
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selten über einhundert Yachten, haben sogar speziell
ausgebildete Servicemitarbeiter, die sich nur auf einen
Yachttyp oder zumindest nur auf einen Hersteller konzentrieren. Dieser kennt die Macken und Schwachstellen der Yachten. Das verkürzt die Liegezeiten zwischen
zwei Vercharterungen und vermindert Ausfallzeiten.
Kleine oder größere Malheurs, die einer Chartercrew
vielleicht passieren können und die Yacht beschädigen,
sind so, zumindest aus Sicht der Charterunternehmen,
günstig zu beheben.
Buchen kann man Charteryachten bei Charterfirmen,
die eigene Yachten besitzen, Charterunternehmen, die
ausschließlich Yachten privater Eigner verchartern und
Charteragenturen, die Charteryachten verschiedenster
Partner anbieten. Das Ganze wirkt für einige Kunden etwas unübersichtlich, funktioniert aber am Ende wie ein
Hotel, Reiseveranstalter oder Reisebüro. Es ist Frage des
Vertrauens, wo sie buchen. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Sie sitzen später auf ihrer Charteryacht.
Kroatien
Das Mittelmeer gehört schon wegen seiner geographischen Lage zu den bevorzugten Charterrevieren Euro-
pas. Aber das Mittelmeer ist riesig, und so unterscheiden sich die Charterflotten in den einzelnen Regionen
und Revieren im Mittelmeer. Das gilt für die Zusammensetzung des Schiffsparks, also aus welchen Typen
und Größen die Yachten in den Flotten der Charterbasen
bestehen. Auch das Alter einer Charteryacht entscheidet
nicht selten über die Auslastung. Viele Charterkunden
nehmen lieber eine fast werftneue Yacht, auch wenn für
die Charterwoche ein paar 100 Euro mehr anfallen, als
eine ältere Yacht zu chartern. Reine Psychologie, wie einige Basisleiter und Servicekräfte von Charterfirmen berichten. Gerade auf Charteryachten, die schon ein paar
Jahre gelaufen sind, hat man über die Zeit alle Kinderkrankheiten beseitigt und kennt die immer wiederkehrenden Mängel, die auftauchen könnten. Gerade diese
Yachten haben während ihrer Lebenszeit immer wieder
bewiesen, wie robust sie im harten Umgang durch Chartercrews sind, und dass auf sie Verlass ist – so jedenfalls
die Argumentation beim Verkaufsgespräch.
Ganz auf ältere Yachten setzen nicht nur einige Vercharterer an Nord- und Ostsee, auch in Kroatien läuft dieses
Geschäftsmodell gut an. Firmen, wie Klassikcharter in
Pula (www.klassikcharter.com), haben sich auf ältere
Yachten spezialisiert. Doch wer denkt, es handle sich lediglich um überpolierte GFK-Yachten, die nach 20 oder
30 Jahren noch mal ein bisschen Profit in die Kassen
eines Charterunternehmens spülen sollen, der irrt.
Im Fall Klassikcharter mussten die Optima 83, die Dufour 3800, die Contest 27 oder die Comet 86 einem aufwendigen Refit unterzogen werden, bevor sie von den
kroatischen Behörden zertifiziert und für den Charterbetrieb freigegeben wurden. Selbst die Stärke der Fenster
im Aufbau wurde kontrolliert, sie mussten ausgetauscht
werden. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen und
dürfte für ein bestimmtes Klientel an Charterkunden
interessant sein, nämlich für Crews, die nicht auf viele
Kojen und Kabinen angewiesen sind. Und günstiger ist
es obendrein, die Yachten können zwischen 375 und 975
Euro die Woche gechartert werden. Ein zusätzlicher nette Effekt ergibt sich aus dem Alter und der Größe der
Yachten: Die Crew wird nicht als Chartercrew identifiziert.
Die Schiffsparks der großen Vercharterer in Kroatien
sind geprägt durch Yachten von Bavaria, Jeanneau, Beneteau und den großen Werften aus der Region, Salona
und Elan.
Beginnend mit Wochenpreisen unter 1.000 Euro in der
Nebensaison kann der Kunde schon eine nagelneue Elan
210 oder eine fünf Jahre alte Bavaria 31 Cruiser chartern.
Nach oben geht es bis zu 50 Fuß mit zehn Kojen. Hersteller wie Bavaria, die einen großen Teil ihrer Produktion
an Charterfirmen verkaufen, haben bekanntlich schon
längst das Konzept ihrer Yachten auf diesem Markt optimiert.
Foto: Sunsail
Auf der Ostsee verstärken sich die Flotten, besonders in den baltischen Staaten, wie etwa in Litauen.
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Foto: HanseYachts
charter-Spezial
Ein entspannter Chartertörn bedarf einer gründlichen Vorbereitung.
Die neue Bavaria 56 Cruiser kann mit fünf Kabinen, plus
einer separaten Minikabine für den Bootsmann hinter
dem Ankerkasten im Vorschiff, im Charterbetrieb eingesetzt werden. Aber was andere als Kojentransport
abtun, ergibt für Charterkunden natürlich Sinn. Wer
gerne im Urlaub eine große Yacht segeln möchte und
noch neun weitere Freunde davon überzeugen kann,
der kann sich die 5.000 bis 6.000 Euro pro Charterwoche teilen. Pro Kopf fallen zusätzlich circa 500 Euro plus
Spritgeld, Hafengebühren und Bordkasse an.
Sportlich Segeln
Wer gerne einmal in die Welt des sportlichen Regattasegelns schnuppern möchte, ist in Kroatien ebenfalls gut
aufgehoben. Dort finden unter der Organisation verschiedener Charterunternehmen eine ganze Reihe von
Regatten statt. Besonders Segler aus Österreich nehmen
diese Angebote gerne wahr, selbst mit dem Auto ist das
Revier nur ein paar Stunden Fahrt entfernt.
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Der Kornati Cup (www.kornaticup.at) findet zum Beispiel jedes Jahr Anfang Mai statt, mit meist mehr als 100
Yachten am Start. In den drei Tagen der Regatta stehen
insgesamt fünf Wettfahrten auf dem Plan. Ausgehend
von Murter segelt die Flotte an den weiteren Tagen in
die Marina von Biograd und von Piskera. Je nach Anspruch und Können kann man in Einheitsklassen wie
der Bavaria 40s starten oder einfach nur bei den Yachten
ohne Spinnaker. Wer denkt, dass es sich hier um eine
lockere Flottillentour mit ein paar sportlichen Hürden
handelt, der täuscht sich. Die Crews, die besonders die
Charter von Yachten in den Einheitsklassen oder bei
den Yachten mit Spinnaker bevorzugen, schenken sich
auf dem Wasser unter Wettfahrtbedingungen nichts
oder sagen wir mal wenig, sie haben alle den Ehrgeiz zu
gewinnen. Aber keine Angst, kaum jemand ist wirklich
verbissen und abends bei den unterhaltsamen Veranstaltungen ist jede Unstimmigkeit von der Regattabahn
vergessen. Anfänger können beim Veranstalter des Kornati Cup und vier weiteren Events an der kroatischen
Küste Pitter Yachting (www.pitter-yachting.com) Re-
2-13
Praxis für
Bootseigner
Nr. 2-13
28. Jahr
März/April
C 2202 F
Deutschland E 5,80
Österreich E 6,70
Schweiz sfr 11,00
E 7,80 · Italien E 7,80 · Finnland E 7,80
Der Chartermarkt in der Türkei ist fest in
deutscher Hand, so ist jedenfalls der Eindruck, wenn man sich mit Gül Gümüs
aus Alacati südlich von Izmir unterhält.
Zusammen mit ihrem Mann Taner gründeten sie 1997 ihr Charterunternehmen
Gena Yatcilik (www.gena-yachtcharter.
com). „99 Prozent unserer Kunden kommen aus Deutschland, der Rest aus Österreich, der Schweiz, aus Italien, aus Frankreich, aus Russland und sogar einige aus
der Türkei“, berichtet Gül Gümus, die
inzwischen drei weitere Charterbasen in
Istanbul, Bodrum und Marmaris eröffnete.
Neben guten Flugverbindungen von
Technisches
Magazin für Segler
W-LAN: Marina-Hotspots und Bordnetzwerke
Versicherungen: Yacht-Haftpflicht
Kojen: komfortable Bettsysteme
Hard Dodger: Dokumentation eines Eigenbaus
sprobleme · W-LAN
Salona 38 · Seekarten · Yacht-Haftpflicht · Beschichtung
Türkei
2-13
gattatrainings im Frühjahr buchen. Unter
Anleitung lernt man die Tricks des richtigen Trimms der Segel und natürlich der
optimalen Taktik auf einer Wettfahrt.
Wer gleich auf eine Langstrecke gehen
möchte, ist beim 1.000-Meilen-Race von
Ecker Yachting (www.eckeryachting.com)
gut aufgehoben. Im Herbst geht es vom
Starthafen Zadar über Kalamata in Griechenland ins türkische Alanya. Auf dieser
Regatta sind über 60 Yachten zwischen 37
und 45 Fuß am Start.
Benelux E 6,80 · Griechenland E 7,80 · Spanien
Foto: Klassik-Charter
Es muss nicht immer neu sein, auch ältere
Charteryachten haben ihren Charme.
Technik
und
Praxis
rund
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Boot
Segel + Rigg
Was Polardiagramme
über Yachten verraten
Seekarten
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Foto: Pitter Yachting
charter-Spezial
Mit baugleichen Yachten gegeneinander segeln macht Spaß, wie hier beim Business Cup vor Biograd.
deutschen Flughäfen, ist es zum großen Teil das sehr
saubere Wasser entlang der türkischen Küsten – und
natürlich die türkische Küche. Und viele Türken sprechen Deutsch. Wann die wirklich beste Charterzeit in
der Türkei beginnt, erklärt Gül Gümus so: „Eigentlich
das ganze Jahr. Aber wenn man von der Saison spricht,
wo alle Restaurants und Cafés geöffnet sind, dann ist es
die Zeit zwischen April bis Mitte Oktober. Guten Wind
haben wir im Juli und August. Die Flüge sind günstiger
zwischen April und Juni und zwischen September und
November. Von Juli bis August ist dann echte Hochsaison für Touristen. Und die Türken, die im Ausland
leben, kommen in dieser Zeit gerne um ihren Sommerurlaub in der Türkei zu verbringen. Daher sind die Flüge zwischen Juli und August sehr teuer. Also kommen
die meisten Charterkunden zwischen Mai und Juni und
September und Oktober.“
Wer im Urlaub gerne länger schläft, ist ebenfalls sehr
gut im Revier rund um Alacati, wie fast an der gesamten türkischen Küste, aufgehoben. Im Sommer setzt der
Wind meist erst gegen elf Uhr ein, wird zum Nachmit-
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tag stärker auf vier bis sechs Windstärken und schläft
dann zum Abend wieder ein. Die Ausnahme ist, wenn
der Meltemi weht! Dieser teilweise kräftige Wind aus
nördlicher Richtung kann auch gelegentlich mit acht
Windstärken pusten. Sehr angenehm für den, der von
Norden in den Süden, entlang der Küste unterwegs ist.
Die Crew kann sich viele Stunden unter Motor ersparen. Gegen ihn zu kreuzen, und er steht nicht selten mal
eine Woche durch, ist anstrengend. Der Meltemi ist aber
meist nur im Juli und August aktiv.
Die meisten Yachten der Charterflotten in der Türkei
kommen natürlich wieder aus den Produktionshallen
der Großserienwerften, wie HanseYachts, Bavaria, Beneteau, Jeanneau oder Dufour und sind in der Regel
sehr gut ausgestattet.
Selten findet man optische Leckerbissen auf den Yachten
wie Teakdecks, da es sich in der Sonne zu sehr aufheizen
würde. Dafür gibt es natürlich umso öfter Rollgroßsegel. Geschmackssache, wie viele Segelexperten meinen.
Ist die Bedienung auf den ersten Blick zwar einfacher
gegenüber einem herkömmlichen Großsegel, wird es
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1. Klasse Yachten
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In der Karibik gibt es einiges an
Yachten zu chartern, meist unter Flagge der großen Vercharterer wie Sunsail und Moorings, die
wiederum von Deutschland aus
über Charteragenturen wie MasterYachting
(www.master-yachting.
de) oder Argos Yachtcharter (www.
argos-yachtcharter.de) gebucht werden können. Besonders diese großen
Anbieter lassen ihre Charterflotten
zwar von den großen Werften, meist
in Frankreich, bauen, vermarkten sie
allerdings unter ihren eigenen Typenbezeichnungen. Wer sich bei diesem fernen Revier nicht selber traut,
eine Yacht zu führen, kann auch
Yachten mit Skipper chartern, oder
etwas günstiger, an einem der vielen
Flottillentörns teilnehmen, die regelmäßig von einer der Charterbasen in
der Karibik starten. Die Begleityacht
ist mit einem erfahrenen Skipper, oft
noch einem Techniker, einer Hostess
oder sogar einem Mediziner besetzt
und führt die Flotte sicher zu den besten Plätzen des Reviers.
Auf die zahlreichen Regatten in der
Karibik hat sich Hartmut Holtmann
mit seinem Unternehmen KH+P
Yachtcharter (www.khp-yachtcharter.com) spezialisiert, die sind
✔
✔
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✔
Karibik
Seit 41 Jahren 1. Klasse
Von Marbella im Süden bis Palamos
im Norden – entlang der spanischen
Küste gibt es fast unzählige Destinationen, von denen man mit einer
Charteryacht starten kann. Doch sicher gehört, besonders aus der Sicht
deutscher Kunden, Mallorca zu den
bevorzugten Charterrevieren.
Auf die Frage wann die beste Charterzeit auf der Baleareninsel ist,
antwortet John Rossbach von Bavaria Spain (www.bavaria-spain.
com) und Platinum Charter: „Das ist
Geschmackssache, aber besonders
schön sind natürlich Frühjahr und
Herbst. Im Frühjahr grünt und blüht
die ganze Insel. Wer allerdings gern
baden möchte, wird feststellen, dass
das Mittelmeer noch recht kühl sein
kann. Die an Nord- oder Ostsee gewöhnten Segler haben mit den Wassertemperaturen in der Regel allerdings kein Problem. Im Herbst haben
wir dagegen immer noch angenehme
Badetemperaturen bis Ende Oktober
beziehungsweise Anfang November.
Für beide Jahreszeiten gilt, dass das
Segeln etwas anspruchsvoller ist als
im Hochsommer, es aber in den Häfen und Marinas deutlich entspannter zugeht.“
Wer gerne in seinem Charterurlaub
Mallorca umrunden möchte, wenn
das Wetter stimmt, ist dies innerhalb
einer Woche kein Problem. Mit jedem Tag etwa 30 Meilen auf der Logge würde es von Palma über Andratx
Yachtcharter International
Spanien
weiter nach Sóller, Pollenca, Cala
Ratjada, Cala d’Or und Cabrera wieder nach Palma zurückgehen. Doch
die meisten Charterkunden lassen
es bei einem Törn an Mallorcas Küsten ruhiger angehen. Doch laut
einer Studie und den Erfahrungen
der zahlreichen Charteranbieter auf
der Baleareninsel sieht eine typische
Charterwoche anders aus. Sie besteht meist nur aus zwei Tagen Segelzeit, den Rest des Urlaubes genießen die Charterkunden das Ankern
in Buchten, den Aufenthalt in einer
der schönen Häfen, oder es werden
Landausflüge unternommen.
Die Optionen, ob man den Schwerpunkt auf Segeltage oder lieber auf
Entspannung legt, sind auf Mallorca
weit gespannt.
umso schwieriger, wenn das Großsegel nach einem Schaden wirklich geborgen werden muss. Die vertikalen
Latten können ein Rollgroßsegel zu
einem bockigen Brett machen, wenn
man es überhaupt noch ganz ausrollen und bergen kann.
Aber wie bereits erwähnt, teilen sich
die Philosophien bei diesem Thema.
Viele Charterunternehmen antworteten auf unsere Umfrage, dass die
Schadensfälle überschaubar sind,
und die Charterkunden fühlen sich
mit einem Rollgroßsegel offensichtlich besser.
04362 / 73 23
[email protected]
Yacht- & Charterzentrum GmbH • Am Yachthafen 1
23774 Heiligenhafen • Fax 04362/5632
Segelreisen
Kojencharter
SKS-Törns
Mittelmeer
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Karibik
Seychellen
Thailand
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Foto: Master-Yachting
charter-Spezial
Wer es mag, chartert gleich mit Crew und lässt es sich einfach nur gut gehen ...
nämlich bei vielen deutschen Seglern sehr beliebt. Schon
Anfang März geht es los mit der Heineken Regatta in
St. Marten. Nicht selten sind mehr als 250 Yachten bei
den drei bis vier Wettfahrten am Start, aber nicht alles
Regatta-Freaks. Fahrtensegler und Charterer haben ihre
eigenen Startgruppen und damit eine gute Chance in ihrer Wertung zu siegen.
Um den 31. März startet die BVI-Spring-Regatta und
beginnt, bevor es zur ersten Wettfahrt rund um Tortola geht, mit einer ganzen Reihe von Partys, Funregatten
und Erkundungstouren auf den Inseln.
Ende April geht es weiter mit der Antigua Sailing Week.
Und egal, ob die eigene Crew antritt, nur eine Koje
gechartert wurde, oder als Frau in einer reinen Damencrew anheuern möchte. Alle Teams erhalten als zusätzlichen Service ausführliche Regatta-Beratung. Und nach
dem Segeln starten die legendären Partys, und die sind
wirklich weltberühmt. Je nach der eigenen zur Verfügung stehenden Zeit lassen sich diese Events vorher
und nachher mit einem Chartertörn strecken.
Charterkunden aus Europa immer interessanter. Die
Flugverbindungen sind gut und nicht selten, je nach
Saison, sogar verhältnismäßig günstig. Warum also
nicht in den USA segeln? Doch die Reviere sind so unterschiedlich wie der nordamerikanische Kontinent an
sich. Florida besticht durch sein fast ganzjährig sommerliches Klima, und die Charterflotten wachsen dort
stetig. Katamarane sind dort hoch im Kurs, da sie sich
perfekt für das Revier eignen. Entspannt kann man mit
ihnen entlang der Florida Keys segeln und überall ankern. Und gerade im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wächst auch das Angebot Crewed Charter. Man
kann selber segeln, hat aber genügend Personal an Bord,
um auch segeln zu lassen. Ein Skipper plant und steuert
den Katamaran, während sich der Bordkoch um Essen,
Drinks und den Abwasch kümmert. Dieses Angebot
ist natürlich weltweit buchbar, meist in exotischen und
schönen Revieren wie dem Südpazifik, dem Indischen
Ozean oder Süd­ostasien zum Beispiel.
Nordamerika
Kuba
Ost- oder Westküste, San Francisco oder Miami, die
Charterreviere der Vereinigten Staaten werden auch für
Vielleicht nicht die erste Idee, wenn man an ein Charterrevier denkt, aber Kuba gehört sicher zu einem der
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Foto: Sunsail
... oder geht doch lieber mit seiner eigenen Crew auf Chartertörn.
schönsten Reviere der Welt. Das
Unternehmen Platten Sailing Cuba
(www.cuba-sailing.de) hat sich
schon vor Jahren auf dieses Revier
spezialisiert. Fast an der gesamten
Küste kann gesegelt werden, bis
auf einige Sperrgebiete wie der berühmten Schweinebucht zum Beispiel, in der 1961 die CIA zu landen
versuchte, um Fidel Castro zu stürzen.
Kreuzer
Abteilungder
e.V.
Auch
die 12-Meilen-Zone
kubanischen Hoheitsgewässer darf nicht
verlassen werden, und es dürfen
außer Informationen
auf der Crewliste für
vermerkte
PersonenFahrtensegler
keine an Bord genommen
werden.
Doch wer diese Regeln
www.kreuzer-abteilung.org
beachtet, kann einen fantastischen
Charterurlaub erleben. Der Wind
weht beständig aus östlicher Richtung mit zehn bis fünfzehn Knoten
im
Winter
und etwas weniger in
Verein
zur Förderung
des Hochseesegelns
e.V. Tropische
den
Sommermonaten.
wassersegler
ser
Ticker
ek.de
mationen
n Törn
t-Club
t-club.org
im DSV
Trans-Ocean e.V
Stürme gibt es auf Kuba zum Ende
des Sommers, meist im September
und Oktober.
Ostsee
Wer an die Ostsee als Charterrevier
denkt, dem fallen natürlich sofort
die klassi­
schen Charterdestinationen zwischen Heiligenhafen und
Kröslin ein. Doch durch die EUErweiterung nach Osten gründen
sich auch immer mehr Charterbasen zum Beispiel in den baltischen
Ländern. Vom litauischen Klaipeda kann man nur in einem Tag
Gdansk erreichen oder sich ein paar
Tage Zeit nehmen für einen ausgedehnten Törn durch die Kurische
Nehrung. Von Danzig in Polen aus
kann man sich ebenfalls in diesem
Charterrevier aufhalten.
Weltweit
In einem einzigen Artikel alle Charterreviere aufzuzählen und zu beschreiben, geht natürlich nicht, dafür sind es einfach viel zu viele. Und
es kommen fast wöchentlich neue
Destinationen hinzu. Neukaledonien zum Beispiel hat sein Engagement, Charterkunden in den Südpazifik zu locken, in den letzten Jahren
stark intensiviert, mit Erfolg, wie
zumindest
Charterunternehmen
und Tourismusverband berichten.
Doch die Anreise ist natürlich lang
- einmal um den halben Erdball.
Charteranfänger sollten ihre ersten
Erfahrungen besser in nahen Revieren, wie Nord- oder Ostsee oder
dem Mittelmeer suchen. Einem
erlebnisreichen Chartertörn steht
dann nichts mehr im Wege.
www.trans-ocean.org
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DIE NEUE GENERATION
BLAUWASSERYACHTEN
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