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Dienst- und Fachaufsicht über die Schulen für Erwachsene
Dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis wurde die Dienst- und Fachaufsicht über
die Schulen für Erwachsene (§§ 45 bis 48 HSchG) sowie alle Angelegenheiten der Schulträgerschaft bei den
Hessenkollegs übertragen.
Bei diesem Bildungsangebot handelt es sich um einen eigenständigen Bildungsweg.
Die Schulen für Erwachsene sind allgemeinbildende Schulen. Das Bildungsangebot richtet sich an Erwachsene, die ihre
Allgemeinbildung verbessern, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, die höhere Schulabschlüsse und dadurch
Zugangsberechtigungen zu Fachschulen, Fachoberschulen bzw. zur Fachhochschule und zur Universität erwerben
wollen.
Die Abendhaupt- und Abendrealschulen bereiten im Wesentlichen auf die Berufsausbildung vor, sie ermöglichen den
Erwerb des Hauptschulabschlusses und des mittleren Bildungsabschlusses.
Abendgymnasien und Hessenkollegs bieten einen Weg zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und eröffnen damit
den Zugang zum Studium.
Gegenwärtig werden in Hessen an den Schulen für Erwachsene über 5500 Studierende unterrichtet - an zwölf
Standorten acht öffentliche Abendgymnasien mit 2607 Studierenden und ein privates Abendgymnasium mit 156
Studierenden, vier Hessenkollegs mit 1002 Studierenden und zwei private Kollegs mit 36 Studierenden, ferner an elf
Standorten Abendrealschulen mit 1545 Schülerinnen und Schülern sowie an acht Standorten Abendhauptschulen mit
262 Schülerinnen und Schülern.
In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach dem Realschul- und dem Hauptschulabschluss stetig angestiegen, so dass
in einigen Städten Verbundschulen entstanden sind. Somit können an den meisten Standorten in Hessen sowohl die
allgemeine Hochschulreife, die Fachhochschulreife als auch der Realschul- und der Hauptschulabschluss erworben
werden.
Viele Schulen für Erwachsene haben die Tageszeiten ihrer Unterrichtsangebote in den Nachmittag hinein ausgedehnt,
um besser den individuellen Bedürfnissen der Interessenten Rechnung tragen zu können. Der Anteil von Studierenden
mit Migrationshintergrund an den Schulen für Erwachsene hat sich stark erhöht. Zur Integration dieser Studierenden
sind besondere Angebote wie Deutsch als Zweitsprache eingerichtet worden.
Abendhauptschulen
Abendhauptschulen für Berufstätige, die neben ihrem Beruf den Hauptschulabschluss bzw. den qualifizierenden
Hauptschulabschluss nachholen, gibt es in:
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Alsfeld
Bad Hersfeld
Frankfurt
Fulda
Gießen
Groß-Gerau
Kassel
Marburg
Wiesbaden
Sie vermitteln den Hauptschulabschluss in einem einjährigen Lehrgang (2 Semester). Aufgenommen werden kann, wer
die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, weder eine allgemein bildende noch eine berufliche Schule besucht und noch keinen
vergleichbaren Bildungsabschluss erworben hat.
Die Studierenden an der Abendhauptschule sollten in der Regel volljährig sein. Wer eine Abendhauptschule besucht,
muss nicht berufstätig sein. Besucher von Abendhauptschulen erhalten elternabhängiges BAföG ab dem ersten
Semester bzw. elternunabhängiges BAföG nach sechs Jahren Berufstätigkeit (i.d.R. 3 Jahre Berufsausbildung und 3
Jahre Berufspraxis) für die gesamte Dauer des Schulbesuchs.
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Abendrealschulen
Abendrealschulen für Berufstätige, die neben ihrem Beruf den Realschulabschluss nachholen, gibt es in:
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Alsfeld
Bad Hersfeld
Darmstadt
Dreieich
Frankfurt
Fulda
Gießen
Groß-Gerau
Heppenheim
Kassel
Michelstadt
Marburg
Wiesbaden
Sie vermitteln den Realschulabschluss in zweijährigen Lehrgängen (in vier Semestern). Aufgenommen werden kann,
wer die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, weder eine allgemein bildende noch eine berufliche Schule besucht und noch
keinen dem Realschulabschluss gleichwertigen Bildungsabschluss erworben hat. Die Abendrealschule kann also auch
ohne Hauptschulabschluss besucht werden.
Der Nachweis einer Berufstätigkeit von mindestens 6 Monaten ist erforderlich. Die Studierenden an der Abendrealschule
sollten in der Regel volljährig sein. Wer eine Abendrealschule besucht, muss nicht berufstätig sein. Besucher von
Abendrealschulen erhalten elternabhängiges BAföG ab dem ersten Semester bzw. elternunabhängiges BAföG nach
sechs Jahren Berufstätigkeit (i.d.R. 3 Jahre Berufsausbildung und 3 Jahre Berufspraxis) für die gesamte Dauer des
Schulbesuchs.
Das Abgangszeugnis nach dem zweiten Semester kann auf Einzelantrag dem Hauptschulabschluss gleichgestellt
werden.
Abendgymnasien
Abendgymnasien für Berufstätige, die neben ihrem Beruf das Abitur bzw. die Fachhochschulreife erwerben können, gibt
es in:
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Bad Hersfeld
Darmstadt
Dreieich
Frankfurt
Fulda
Gießen
Heppenheim
Kassel
Limburg
Marburg
Michelstadt
Offenbach (privat)
Wiesbaden
Sie ermöglichen in einem drei- bis dreieinhalbjährigen Bildungsgang den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife. Der
Bildungsgang gliedert sich in eine Vorkursphase (ein Semester), eine Einführungsphase (zwei Semester) und eine
Qualifikationsphase (vier Semester). Dem Vorkurs kann ein ein- bis zweisemestriger Aufbaukurs zur Verbesserung der
Kenntnisse in der deutschen Sprache oder ein allgemeiner Aufbaukurs vorgeschaltet werden. Das Abgangszeugnis
nach der Einführungsphase kann auf Einzelantrag dem Realschulabschluss gleichgestellt werden. Nach dem zweiten
Semester der Qualifikationsphase kann auf Antrag die Fachhochschulreife zuerkannt werden. Im vierten Semester der
Qualifikationsphase findet die Abiturprüfung statt.
Die Aufnahme in ein Abendgymnasium setzt, anders als die Aufnahme in eine Abendhaupt- und eine Abendrealschule,
eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit bei Eintritt in die
Einführungsphase voraus. Die Führung eines Familienhaushaltes ist der Berufstätigkeit gleichgestellt. Eine durch
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Bescheinigung des Arbeitsamtes nachgewiesene Arbeitslosigkeit kann in der Regel bis zu einem Jahr angerechnet
werden. Die Vorbildung muss mindestens dem Hauptschulabschluss entsprechen. Bei Eintritt in die Einführungsphase
müssen die Studierenden mindestens 19 Jahre alt sein. Nach einer Überprüfung der bereits erworbenen Qualifikationen
und einem Beratungsgespräch durch die Schulleitung erfolgt die Aufnahme in einen Aufbaukurs, in den Vorkurs oder
das erste Semester der Einführungsphase, bei entsprechenden Voraussetzungen auch in das erste Semester der
Qualifikationsphase. Die Studierenden an Abendgymnasien müssen während der ersten Semester berufstätig sein.
Diese Verpflichtung besteht für die Vorkurs- und Einführungsphase sowie für das erste Semester der
Qualifikationsphase. Studierende an Abendgymnasien sind berechtigt (entsprechend den Bedingungen des BAföGGesetzes) während der letzten drei Semester des Bildungsgangs elternunabhängig BAföG zu beziehen. Der Unterricht
am Abendgymnasium beginnt in der Regel am frühen Abend, es gibt aber auch Unterrichtsangebote am Nachmittag.
Die Semester beginnen am 1. August bzw. 1. Februar.
Hessenkolleg
Hessenkollegs und auch die privaten Kollegs in Hessen ermöglichen ebenso wie die Abendgymnasien in der Regel in
drei bis dreieinhalb Jahren den Erwerb der Hochschulreife ( Fachhochschulreife in der Regel schon nach zwei bis
zweieinhalb Jahren), wobei am Hessenkolleg Wiesbaden im Rahmen eines komprimierten Bildungsganges
(Schulversuch) schon nach zwei Jahren das angestrebte Bildungsziel (Abitur) erreicht werden kann.
In Hessen gibt es vier Kollegs in staatlicher Trägerschaft an folgenden Standorten:
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Frankfurt,
Kassel,
Wetzlar
Wiesbaden
In den staatlich anerkannten Kollegs in privater Trägerschaft
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Darmstadt und
Laubach
werden zurzeit 36 Kollegiatinnen und Kollegiaten unterrichtet.
Den Hessenkollegs in Frankfurt, Wetzlar und Wiesbaden und den privaten Kollegs in Darmstadt und Laubach ist ein
Wohnheim angegliedert.
In ein Hessenkolleg kann aufgenommen werden, wer mindestens 19 Jahre alt ist, eine Berufsausbildung abgeschlossen
hat oder eine dreijährige Berufstätigkeit nachweist und den Hauptschulabschluss besitzt. Die Führung eines
Familienhaushaltes ist der Berufstätigkeit gleichgestellt; Arbeitslosigkeit wird bis zu einem Jahr auf den Nachweis der
Berufstätigkeit angerechnet. Nach einer Überprüfung der bereits erworbenen Qualifikationen und einem
Beratungsgespräch durch die Schulleitung erfolgt die Aufnahme in den Vorkurs oder das erste Semester der
Einführungsphase, bei entsprechenden Voraussetzungen auch in das erste Semester der Qualifikationsphase.
Allerdings darf während der Ausbildungszeit an einem Kolleg keine berufliche Tätigkeit ausgeübt werden.
Kollegiaten sind berechtigt (entsprechend den Bedingungen des BAföG-Gesetztes) während des gesamten
Bildungsgangs mit Ausnahme des Vorkurses elternunabhängiges BAföG zu beziehen. Der Unterricht an den
Hessenkollegs findet am Vormittag und frühen Nachmittag statt. Vorkurse gibt es auch am späten Nachmittag und am
Abend. Die Semester beginnen am 1. August bzw. am 1. Februar.
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