Konzeption Lernmäuse 2010/2011

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Konzeption Lernmäuse 2010/2011
Projekt der Lernmäuse
2010- 2011
Betreut und ausgearbeitet vom Lernmäuseteam
Ruth Ewald, Rosa Malko und Sonja Schrörs
Inhaltsverzeichnis
1.
Vorwort
2.
Die zukünftigen Schulkinder 2010-2011
3.
Das Lernmäuseteam stellt sich vor
Qualifikationen des Lernmäuseteams
4.
Liebe Eltern der zukünftigen Schulkinder 2010- 2011
5.
Bedürfnisse der Sechsjährigen
6.
Lernmäuse-Schwerpunkte
7.
Sprachprogramm
8.
Das Taunussteiner Modell
9.
Checkliste
10. Wochen-, Tages- und Jahresplanung
Vorwort
Pilotprojekt „Lernmäuse, mal anders“
Liebe Eltern,
liebe Kinder,
wie sie alle schon seit einiger Zeit wissen,
startet in diesem Jahr ein Pilotprojekt in unserer Kita.
Dieses Pilotprojekt dient der individuellen und intensiven Förderung
der einzelnen Altersstufen.
Die Lernmäuse bilden in diesem Jahr eine eigene Gruppe,
in der gezielt auf die Schule vorbereitet wird.
Stichtag für die Lernmausgruppe ist,
genau wie in der Schule,
der 30. Juni,
d.h., die Muss-Kinder bilden die Lernmausgruppe.
Kann-Kinder, deren Eltern einen Schulbesuch anstreben,
werden, wie im Vorfeld abgesprochen,
zu gezielten Aktivitäten, von Ruth Ewald in die Lernmausgruppe geholt.
Stammgruppe wird jedoch weiterhin
die Regenbogen- oder Wolkengruppe sein.
Schwerpunkte der Lernmausgruppe sind zum Einen die Themen,
„Farben und Formen“,
„Komm mit ins Zahlenland“
„Kinder erforschen Sprache und Schrift“
und zum Anderen
die „Malentwicklung“ der Kinder.
Gestartet wird in diesem Jahr mit einer Waldwoche.
Nähere Informationen zu diesem Angebot,
aber auch zu anderen Aktivitäten erhalten Sie zeitnah.
Ihr Lernmäuse-Team
Rosa Malko, Ruth Ewald und Sonja Schrörs
Die zukünftigen Schulkinder
2010/2011
Felix Leipold
Rebecca Pohlenz
Nila Schillings
Maya Kubitzki
Joost Hönert
Luis Kronshage
Anna Schütz
Finn Bertlwieser
David Davary
Alina Lubjuhn
Thomas Kubitzki
Markus Pohlenz
Lena Koths
Laura Mainusch
Celine Eroglu
Nils Kersten
Julia Pohlenz
Alina Schütz
Simon Pfeifer
Carolin Hirz
Loris Klindworth
Leon Radanovic
Selma Zimmer
Unsere Kann-Kinder:
Louis Letkemann
Jasmin Breil
Raphael Klämke
Alicia Bieder
Nils Hansen
Das Lernmäuseteam stellt sich vor!
Rosa Malko
Sonja Schrörs
Ruth Ewald
An folgenden Fortbildungen hat das
Lernmäuseteams erfolgreich teilgenommen:
 Buchstabenland
 Zahlenland
 Kreativwerkstatt
 Malentwicklung
 Würzburger Sprachprogramm
 Einführung ins Nikisch-Sprachprogramm
 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistungen
bei Vorschulkindern
 Wahrnehmungsstörungen – TeilleistungsstörungenSindelar-Erfassung
 Das Kind kann einfach nicht hören
 Beobachten und Dokumentieren
 Lerngeschichten schreiben
 Experimentieren im Elementarbereich
 Entwicklungsstörungen
 Jungenpädagogik
 Medienpädagogik
 Verkehrserziehung
 Zahnpflege
Das Lernmäuseteam arbeitet nach dem Leitfaden:
"Sage es mir, und ich vergesse es;
zeige es mir, und ich erinnere mich;
lass es mich tun, und ich behalte es."
Konfuzius
Liebe Eltern der Schulkinder 2010-2011
Der Wald als Erlebnisraum
(Gruppenfindung)
Der Aufenthalt im Wald ist für Kinder jeden Alters attraktiv und spannend,
da der Wald sie auf vielfältige Weise zu Bewegung und Entdeckungen auffordert.
Baumstämme laden zum Balancieren ein, Steilhänge wollen erklommen, Bäche
übersprungen und Bäume erklettert werden. Ein Spaziergang im Wald erfrischt Kinder
und Erwachsene, auch deshalb, weil die Sinne herausgefordert und in Anspruch
genommen werden: Die Kinder hören die Vögel zwitschern, laufen über Stock und
Stein, riechen den Geruch von Holz und Pilzen, sehen das Licht zwischen den
Baumkronen schimmern und spüren die Zweige am Körper.
Der Wald hat Kindern jedoch weit mehr zu bieten als Bewegungsherausforderungen
und sinnliche Erfahrungen. Sie können auch die Rhythmen und Prozesse der Natur
erleben; den Wandel der Jahreszeiten, das Wachsen der Pflanzen und das Leben der
Tiere. Pflanzen und, mit etwas Glück, auch Tiere und ihre Spuren, lassen sich
beobachten und bestaunen. Stöcke, Steine, abgefallene Blätter und andere
Naturmaterialien können die Kinder zum Spielen und Basteln mit nach Hause oder in
die Kita nehmen.
Wir arbeiten mit den Kindern nach einem ganzheitlichen Prinzip.
Dies bedeutet, viele Wissensgebiete werden
thematisch miteinander behandelt und verknüpft:
- gegenseitiges kennen lernen und Gruppenfindung
- den Bewegungsdrang ausleben
- die Bewegungsfreude fördern
- Förderung der Geschicklichkeit
- Ruhe zu erfahren
- Förderung des Rhythmusgefühls und der körperlichen Ausdrucksfähigkeit
- Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration
- Sprachförderung
- Kennen lernen von einzelnen Buchstaben
- Förderung der Kreativität und Feinmotorik
- Formen-, Zahlen- und Mengenverständnis
Bedürfnisse der Sechsjährigen
Die „Großen“ in der Einrichtung haben bereits eine lange Zeit im Kindergarten
verbracht und kennen ihre Gruppe bereits in- und auswendig.
In diesem Alter entstehen bei den 6-jährigen andere, neue Bedürfnisse.
Das altbewährte ist nicht mehr interessant und wird schnell langweilig.
Kinder im Alter von sechs Jahren haben das Bedürfnis
miteinander zu spielen:
In diesem Alter stärkt sich das Gemeinschaftsgefühl der Kinder. Das Spielen
verändert sich. Es bilden sich feste Freundschaften. Jedoch sind die Kinder
sehr sprunghaft in ihrer Freundeswahl.
nach unbeobachtetem Spiel:
Zitat eines Sechsjährigen: “Die Erzieherinnen sollen nicht immer alles sehen.
Wir wollen auch mal unsere Ruhe haben.“
die Welt zu erforschen und zu entdecken:
In Bächen spielen, Tiere fangen und beobachten. Das für Erwachsene als
Quälerei
wirkende
Handeln
ist
Ausdruck
von
Neugierde
und
Experimentierfreude. Die Kinder wollen die Welt des Erwachsenen kennen
lernen und verstehen und eigenständig darin handeln.
mehr zu wissen und zu erfahren:
Fragen, Fragen, Fragen. Kinder wollen Zusammenhänge verstehen und den
Fragen nach dem „Wie“ und „Warum“ nachgehen. Sie sind geprägt von
Wissensdurst und Informationshunger. Das Lesen und Schreiben wird
interessant. Kinder, die ihren Namen bereits schreiben können, malen diesen in
unregelmäßigen Buchstaben, die zum Ende hin immer größer werden. Oftmals
schreiben sie in Spiegelschrift.
nach Bewegung und Wettkampf:
Die Kinder wollen sich körperlich ausleben. Sie messen sich untereinander. Ihr
Sinn für Wettkampf und Konkurrenz ist stark ausgebildet. In diesem Alter ist
es dem Kind erstmals möglich, einen Ball zu fangen und ihn so zurück zu werfen,
dass ein anderer ihn fangen kann.
nach feinmotorischer Betätigung:
Die Kinder haben das Bedürfnis, ihren Körper zu beherrschen und sind stolz,
wenn sie ihre Bewegungen gut steuern können. Buntstift- und Pinselhaltung,
sowie handwerkliche Fähigkeiten werden geübt.
nach Liebe und Geborgenheit:
Kinder brauchen existentiell das Gefühl anerkannt und geliebt zu werden, um
von sicherem Boden aus die Welt erforschen zu können und so selbstständig
werden zu können. Sie besitzen eine stark ausgebildete Emotionalität.
Schwerpunkte der Lernmäuse
Die Lernmäuse werden auch in diesem Jahr verschiedene Bereiche und Themen,
individuell abgestimmt auf jedes Kind und je nach Interesse und Wissensstand
des Kindes, wie z. B. Schlumpfkurs, Verkehrserziehung, Besuch der ASB-Wache,
Besuch beim Zahnarzt, etc. erarbeiten.
Schwerpunktmäßig werden die Bereiche „Farben und Formen“, „Komm mit ins
Zahlenland“ und „Kinder erforschen Sprache und Schrift“ erlebt.
Wie dies im Einzelnen aussieht, stellen wir ihnen auf den nächsten Seiten kurz vor.
Farben und Formen
mit allen Sinnen
Wie klingt eigentlich Gelb? Was haben Schnecken mit
der Farbe Rot zu tun? Ist die Blaubeere wirklich blau?
Wie wird Rot zu Rosa?
Farbe sinnlich erfahrbar zu machen, ist unser Ziel:
hörbar, fühlbar, riechbar, essbar…
In Farben eintauchen, Farben an sich heran lassen, Farben ganzheitlich erleben in all
ihren leuchtenden Facetten. Farben haben einen wesentlichen Einfluss auf unsere
Gefühle und somit auf unser Leben!
Spätesten wenn Blau auf Gelb einen Fleck macht, kommen wir zum Thema Farblehre
und entdecken gemeinsam den großen Kreis der Farben.
Die Kinder werden die verschiedenen Farben kennen lernen, erst die Grundfarben
( Rot, Gelb, Blau) und dann die Mischfarben.
Formen unterscheiden und benennen können, ist die Grundvoraussetzung, um die
Gegenstände in unseren Welt überhaupt voneinander unterscheiden und ihnen einen
Namen geben zu können. Zudem ist Geometrie ein elementarer Bereich
der
Mathematik, auf den weitere Fähigkeiten aufbauen. Die Kinder erfahren, dass sich die
Gegenstände durch ihre unterschiedliche Form erkennen lassen.
Zielsetzung:
- Altersentsprechende Farblehre
- Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit
- Förderung der Gestaltungsmöglichkeiten
- Verschiedene Materialerfahrungen
- Schulung der Sinne
- Förderung der Feinmotorik
- Schulung der Kreativität
- Förderung der Kommunikationsfähigkeit
- Schulung des Sozialverhaltens
- Gemeinsames Tun
- Freude und Spaß haben
- Verschiedene Maltechniken kennen lernen
Komm mit ins Zahlenland
Eine spielerische Entdeckungsreise in die Welt der Mathematik
Mathematik im Kindergarten heißt:
 natürliche Neugier und Wissbegierde an Zahlen aufgreifen und befriedigen
 Rechenvorgänge positiv besetzen
 altersgerecht und spielerisch mathematische Grundkenntnisse vermitteln
 Schlüsselkompetenzen aufbauen (Sprache, Konzentration, Wahrnehmung,
Gedächtnis, Ausdauer, Rhythmik, Motorik)
 zusätzlich allgemeines Wissen über die Welt aufgreifen (Jahreszeiten,
wie viele Farben hat der Regenbogen, Wochentage, etc.)
 Erfolgserlebnisse liefern, aber auch Umgang mit Fehlern lernen
 Freude an Mathematik, am Denken und Lernen wecken
 Präventionen von Rechenschwächen schaffen
 Startchancen in der Schule verbessern
Im Zahlenland werden uns Dinge wie der Zahlenweg (Zahlen 1 – 10), Zahlengärten
(Formen), Zahlenhäuser (1 – 10), Geschichten, Lieder, Gedichte, Märchen, ein
Zahlenbuch, etc. begegnen.
Außerdem wird das Zahlenland von der guten Fee „Vergissmeinnicht“ und dem
Kobold „Kuddelmuddel“ begleitet.
Warum Mathematik im Kindergarten?
Es ist erwiesen, dass ein bestimmtes
mathematisches Wissen vor der Einschulung ein
entscheidender Faktor dafür ist, wie gut ein Kind
den Lehrplanstoff Mathematik in der Grundschule
beherrschen wird.
Das bedeutet für uns, den Kindern das Zahlenland:
 Zahlenwissen/Zahlenbilder von 1-10 vermitteln
 Zahlenfertigkeiten wie vorwärts und rückwärts zählen,
Vorgänger und Nachfolger erkennen und benennen
 durch einfache Rechenfertigkeiten mit konkretem Material näherzubringen
Kinder erforschen Sprache und Schrift
Sprache bedeutet Reden, Hören, Schreiben, Lesen, Denken, Mitteilen
Das Sprechen ist eine unserer schönsten Gaben. Im Gegensatz zur unmittelbaren
Kommunikation durch Gesten und Gebärden erlaubt sie eine Verständigung auf
abstrakter Ebene. Die gemeinsame Muttersprache bedeutet Geborgenheit und
Zugehörigkeit. Sie vermittelt Werte und Verhaltensmuster und steuert damit unser
Sozialverhalten.
Aufgrund von Globalisierung und weltweiter Kommunikation werden
Fremdsprachenkenntnisse immer wichtiger. Der sichere Umgang mit der eigenen
Sprache wird aber zunehmend schwieriger. Internationale Medien und aktuelle
Entwicklungen überfluten uns mit einem gigantischen Wortschatz. Viele Menschen
fühlen sich überfordert und können sich nicht mehr wirklich verständigen. Sprechen
wird zu einem oberflächlichen Schlagabtausch von Phrasen und Modewörtern.
Kinder brauchen ein gutes Grundgerüst, um sich in dieser sprachlichen Welt
zurechtzufinden. Sprachkompetenz, inzwischen ist diese unter dem
englischsprachigen Begriff „Literacy“ etabliert, sollte möglichst früh gezielt
gefördert werden.
Kinder machen im Elternhaus unterschiedliche Erfahrungen mit der Lese-, Erzähl- und
Schriftkultur. So kennen viele Kinder bereits im Kindergartenalter einzelne
Buchstaben. Sie können diese zum Teil selbst aufschreiben oder in anderen
Zusammenhängen wieder erkennen. Die Schriftsprache wird zum Lerngegenstand, an
dem die Kinder an Erfahrungen anknüpfen oder Neues erlernen können.
Im Kindergarten werden wir die schriftsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen
Symbolverständnis, Sprachbewusstheit und Metasprachlichkeit fördern.
Wir werden gestalterisch mit der Schrift umgehen, da die Kinder in der Regel noch
nicht lesen und schreiben können. Deshalb sind wir auf andere Formen angewiesen. Die
Kinder sind auch noch nicht in der Lage exakt zwischen Geschriebenem und Gemaltem
zu unterscheiden. Über den gestalterischen Prozess eignen sich die Kinder zunächst
die Form und durch die Wahl der Motive schließlich die Bedeutung der Buchstaben an.
Durch gezieltes Nachfragen und gemeinsames sprachliches Aushandeln werden die
Kinder dann dazu aufgefordert ihre Gedanken in eigene Worte zu fassen.
Beim Verfassen von Geheimschriften werden mehrere Kompetenzebenen
angesprochen. Je nachdem mit welchem Schrifttyp gearbeitet wird (z. B. alphabetisch
oder ikonisch), agieren die Kinder auf unterschiedlichen Symbolebenen. Bei der
Verschlüsselung von Buchstaben durch Nummern wird das Symbolverständnis und das
Abstraktionsvermögen vorausgesetzt oder angebahnt.
Weitere Bereiche der “Literacy-Erziehung“ sind:
- Bilderbuchbetrachtungen
Die Kinder können Gegenstände auf Bildern benennen, den Inhalt beschreiben und
Beziehungen zwischen Bildern herstellen. Sie können über den weiteren Verlauf der
Geschichte fantasieren oder Bezüge zu ihrem Leben herstellen.
- Vorlesen/Nacherzählen
Die Kinder lernen unterschiedliche Formen von Texten, Geschichten, Märchen, Gedichten
oder Texten kennen.
- Freies Erzählen
Kinder sollten immer dazu ermutigt werden, viel und lange zu erzählen. Dies fördert die
kommunikativen und sozialen Kompetenzen.
- Buchkultur
Wir werden im Rahmen des Projektes eine Bibliothek besuchen.
Die Kinder lernen verschiedene Formen von Büchern und die richtige Handhabung kennen.
Das Sprachprogramm
Es wird auf die Sprachprogramme Würzburger und Nickisch zurückgegriffen,
die folgende Bereiche beinhalten:
1. Lautspiele (Hinhören, Zuhören, Heraushören, Richtungshören, Unterscheiden)
2. Reime (richtiges aufnehmen, behalten und wiedergeben von Reizfolgen,
Sensibilisierung für die Struktur der Sprache)
3. Sätze und Wörter
(Entdeckung, dass das, was gesagt wird in kleine Einheiten aufgeteilt werden kann)
 Bauklötze
 Sätze beenden
 Kurze und lange Wörter
 Worte zusammensetzen (Kaffee- Kanne)
4. Silben (Wörter in Silben zerlegen, Silben zu Wörtern zusammenziehen)
5. Anlaut (erster oder letzter Laut, unterscheiden von Lauten, heraushören von Anlaut
und Endlaut)
6. Phoneme (Synthese, Analyse)
Phonologische Bewusstheit ist:



Einsicht in den lautlichen Aufbau der Sprache gewinnen
Eine Fähigkeit, aus dem Lautstrom gesprochener Sprache einzelne lautliche
Elemente zu unterscheiden und zu differenzieren.
Ein Entwicklungsprozess, der im Kindergarten spielerisch unterstützt wird
(Bildkarten, Bewegungsspiele)
Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder durch diese Förderung einen deutlichen
Vorteil beim Lesen und Schreiben haben.
Das Taunussteiner Modell:
Vernetzung Kindergarten - Grundschule
Mit Ergänzungen aus dem Buch „Bald geht’s los“ von Ursel Rohde
Es wurde entwickelt, um eine dauerhafte und strukturierte Zusammenarbeit der
Kindergärten und Grundschulen in Taunusstein zu erreichen. Die Kinder sollen früher,
individueller und intensiver gefördert werden, um einen behutsamen und möglichst
chancengleichen Übergang vom Kindergarten zur Grundschule zu sichern.
Es wurde ein „Handbuch“ erstellt, das für alle Beteiligten verpflichtend ist und
verbindliche Standards beinhaltet.
Die aktuelle Forschung und Lehre fordert, dass die Kinder bereits in der
frühen Kindheit lernmethodische Kompetenzen erlernen sollen:
 Lust am Lernen.
 Eigene Stärken ausbauen und bei Schwächen Fortschritte erzielen wollen.
 Kooperieren und arbeitsteilig an einer gemeinsamen Sache arbeiten.
 Ein Grundverständnis dafür entwickeln, dass die eigenen Wahrnehmungen und
Ansichten nicht immer richtig sein müssen, dass es sich lohnt mit anderen
darüber zu streiten.
 Sich in verschiedenen Welten zurechtzufinden,
mit Widersprüchen zu leben und Übergänge zu bewältigen.
 Zeitverständnis entwickeln.
 Entscheidungsstrukturen erkennen. Mitbestimmen wollen.
So werden sie allmählich in die Lage versetzt, über ihren Bildungsprozess zu
reflektieren und komplexe Zusammenhänge zu erfassen, um lebenslang motivierte,
neugierige und selbstbewusste Lernende zu sein.
Dabei dürfen die sozialen Kompetenzen nicht vernachlässigt werden:



Anderen zuhören, sich einfühlen können, sich in die Perspektive des anderen
Versetzen und darauf eingehen.
Regeln und Normen des Zusammenlebens vereinbaren.
Die kulturellen Verschiedenheiten im Leben von Menschen wahrnehmen,
anerkennen und achten.
Ein weiteres Lernziel ist die Entwicklung der Ich-Kompetenzen:
Sich seiner Bedürfnisse, Wünsche, Ansprüche bewusst werden,
sich selbst verstehen.
 Sich mitteilen, etwas sprachlich ausdrücken können,
sich mit anderen verständigen können.
 An einer selbst gestellten Aufgabe dranbleiben,
bei Misserfolg nicht gleich aufgeben.

Als letztes, die Sachkompetenzen:





Kreative Fähigkeiten und Fertigkeiten ausprägen. Vorstellungen, Gefühle und
Urteile in Bildern oder anderen künstlerischen Tätigkeiten ausdrücken.
Fertigkeiten in der Handhabung von Materialien, Arbeitstechniken,
Gegenständen, Werkzeugen und technischen Geräten entwickeln.
Sprachliche Äußerungen genau wahrnehmen, den Inhalt verstehen und die
Gedanken sinnvoll und grammatikalisch richtig wiederzugeben.
Sich die Schönheit von Sprache in Erzählungen, Märchen, Gedichten und Reimen
erschließen.
Wissen, warum und wie Menschen die Natur nutzen, gestalten und erhalten, und
sich für sie verantwortlich fühlen.
Kindliche Entwicklung erweist sich aus heutiger Sicht als ein komplexes und individuell
verschieden verlaufendes Geschehen. Jedes Kind bietet ein Spektrum einzigartiger
Besonderheiten durch sein Temperament, seine Begabungen, Bindungen des
Aufwachsens und seine Eigenaktivitäten. Es hat sein eigenes Tempo, kann sich in einem
Bereich schneller entwickeln, als in einem anderen. Es
braucht die Rücksichtnahme auf seinen Lernstil und seinen Lerntyp.
Am besten gelingt das Lernen, wenn möglichst viele Sinne beteiligt sind.
Hilfreich dabei sind die dem Kind angeborene Neugier und sein Spieltrieb. Bis zum
Eintritt in die Schule spielt ein Kind ca. 15.000 Stunden und lernt nie mehr in seinem
Leben so viel, in so kurzer Zeit. Durch die Erfahrungen des Lernens wird es motiviert
bzw. demotiviert. Je nachdem, ob die Erfahrungen mit Lust- oder Negativgefühlen
verbunden sind. Belastende Gefühle, wie Angst und Stress, stören die Speicherung von
Informationen im Langzeitgedächtnis. Der Zusammenhang zwischen Befindlichkeit und
Lern- und Leistungsfähigkeit konnte von der Kindheits- und Gehirnforschung belegt
werden. Wenn Kinder im Kindergarten ungezwungen, unbesorgt und entspannt sind, mit
Anderen Spaß haben, sich geborgen und sicher fühlen ist dies eine wichtige
Voraussetzung für erfolgreiche und dauerhafte Lernprozesse, sie brauchen aber auch
„Engagiertheit“.
Kinder, die „engagiert“ einer Beschäftigung nachgehen, zeigen
folgende Merkmale:

Sie sind hochkonzentriert, ihre Aufmerksamkeit ist zentriert,
sie lassen sich wenig ablenken.

Sie setzen körperliche und geistige Energie ein, die an motorische
Aktivitäten feststellbar sind: Ihre Gesichter spiegeln die Begeisterung und
den Eifer wieder, manche schwitzen oder haben rote Wangen vor
lauter Anstrengung.

Ihre Aktivitäten sind komplex und gehen weit über Routineverhalten hinaus.
Sie sind kreativ und fügen eigene Elemente ein.

Ihre gesamte Körperhaltung zeigt Interesse und Konzentration.

Sie zeigen Ausdauer, lassen sich nicht so schnell von ihrer Aktivität
abbringen, sie wollen die Zufriedenheit, die sie erleben weiter aufrechterhalten.

Sie zeigen ein hohes Maß an Genauigkeit und achten auch auf Einzelheiten.

Gleichzeitig sind sie bereit zu reagieren, wenn für ihre Tätigkeit relevante
Aspekte auftauchen.

Verbal äußern sie ihre Begeisterung und beschreiben, was sie tun, erleben
und entdecken.

Ihre Zufriedenheit drücken sie oft stillschweigend aus. Wir können
sie beobachten, wie sie ihre „Werke“ immer wieder betrachten und sich
daran freuen.
Wenn Kinder sich diesen Kennzeichen einer Aufgabe widmen,
erweitern sie bisherige und erwerben neue Kompetenzen.
Checkliste Material und Ausstattung
für die Natur - undWaldtage
Kleidung:
Ihr Kind sollte bitte zweckmäßig und wetter- bzw. jahreszeitengerecht angezogen
sein.

Bei kühler Witterung „Zwiebellook“ (mehrere dünne Schichten
statt einer dicken)

Regensachen (Regenjacke, Matschhose, evtl. Gummistiefel)

Festes Schuhwerk (keine Flip-Flops, Birkenstockschuhe etc.)

Lange Hose und Kopfbedeckung (im Sommer als Zeckenschutz)

Die Kleidung muss schmutzig werden dürfen!
Verpflegung:
Besonders schön und wichtig ist das gemeinsame Frühstück.

Bruchsichere Trinkflasche (wieder verschließbar)
und Brotdose

Keine süßen Lebensmittel, die Bienen und Wespen anlocken

Keine Lebensmittel, die unterwegs schwierig zu essen sind (Müsli, Jogurt,…)
WICHTIG:

Bitte geben Sie Ihrem Kind einen nassen Waschlappen in einer Dose mit, damit
sie sich die Hände waschen können.

Bitte geben Sie Ihrem Kind ein Iso-Sitzkissen mit!!!
Informationen zum Wochen – und Tagesablauf
Wochenablauf
Montag:
Morgenrunde mit Rückblick auf das Wochenende
der Kinder und Bewegungserziehung
Dienstag:
Englisch-Tag und Projektarbeit
Mittwoch:
Waldtag – Außer-Haus-Tag
Donnerstag:
Projektarbeit
Freitag:
Gemeinsamer Singkreis mit allen Gruppen,
gemeinsames Frühstück und Bewegung im Freien
Um flexibel und situativ arbeiten zu können, bitten wir Sie darauf zu achten,
dass ihr Kind seine Matschkleidung und Sportkleidung
immer in der Einrichtung hat
Tagesablauf
Bis 9.00 Uhr
Bringzeit
9.00 Uhr bis 9.30 Uhr
Kinderkonferenz/Morgenrunde
9.30 Uhr bis 10.30 Uhr
freies Frühstück
9.30 Uhr bis 11.30 Uhr
angeleitete Aktivitäten; Projektarbeit;
Freispiel
11.30 Uhr bis 12.15 Uhr
Abschlusssingkreis (Hausaufgaben
werden besprochen; Fingerspiele;
Kreis- und Bewegungsspiele; Lieder)
Bitte achten Sie darauf, dass Sie ihr Kind bis spätestens 9.00 Uhr in die
Sonnengruppe gebracht haben!!!
Jahresplan für das
Lernmäuseprojekt 2010 / 2011
Monat
Was wird gemacht
August
Waldwochen vom 18. August
September
Kindzentrierte Projektarbeit/Ausflüge
Oktober
Kindzentrierte Projektarbeit/Ausflüge
November
Vorbereitung Sankt Martin
Dezember
Januar
Vorbereitung Weihnachten
Musical „Rudolph, the red nosed reindeer“
Polizei (Verkehrserziehung)
Februar
Kindzentrierte Projektarbeit/Ausflüge
März
Zahnarztbesuch
ASB-Wache Niedernhausen
Schlumpfkurs
April
Mai
Juni
bis
25. August
14. Mai ab 18.00 Uhr Lernmausübernachtung
15. Mai
9.30 Uhr Ausflug mit den Lernmäusen und ihren
Eltern (Almauftrieb)
Sommerfest
ACHTUNG - ACHTUNG- ACHTUNG- ACHTUNG
Die oben genannten Termine sind grobe Vorgaben, Situationsbedingte Änderungen
behalten wir uns vor!
Nähere Informationen zu den einzelnen Aktivitäten, Ausflügen, etc. erhalten Sie
zeitnah als Aushang an der Pinnwand.
Das heute an Sie ausgehändigte Konzept wurde dem Idealfall angemessen geplant.
Personelle Ausfälle, Wettereinflüsse und Nichterscheinen der Kinder während der
Kindergartenzeit sind nicht kalkulierbar!
Ihr Lernmäuseteam
Ruth Ewald, Rosa Malko und Sonja Schrörs

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