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■ CHARTER KANAREN Nichts für schwache Nerven 54 segeln 8/2007 Die Kanaren sind ein oft raues, vom Passat beherrschtes und wegen seiner Starkwindzonen berüchtigtes Revier. Wer noch nie Blauwasserluft geschnuppert hat, dem sei die „Charterweek Kanaren“ empfohlen, um sich halbwegs stressfrei eine neue Dimension des Segelns zu erschließen Text und Fotos: Carl Victor La Gomera, im Hafen von Valle Gran Rey. Das Steuergestänge der Bavaria 40 hat den Geist aufgegeben ➣ 8/2007 segeln 55 ■ CHARTER KANAREN E inundfünfzig Meilen in acht Stunden! Dabei waren wir in den ersten beiden Stunden, nachdem wir San Sebastian auf La Gomera das Heck gekehrt hatten, nur herumgegurkt. Mal gab es eins böig in die Segel, dann wieder rollten wir so in Flautenlöchern, dass es einem den Magen aushob. Alles Ein- und Ausrollen der Segel half nichts; abgedeckt von Teneriffa kamen wir einfach nicht von der Stelle. Erst als wir aus dem Windschatten des mächtigen Pico de Teide traten, pendelte sich der Windmesser auf zwanzig Knoten ein. Obwohl etwas mehr Bescheidenheit angesagt gewesen wäre, lüfteten wir die große Wäsche und kitzelten auf Halbwindkurs aus unserem Boot heraus, was seine Wasserlinienlänge zu geben bereit war. Einmal ist immer das erste Mal Als wir in die Starkwindzone östlich von La Palma einlaufen, ist das Log bereit, uns neun Knoten zuzugestehen. Zu bescheiden, meint das GPS und korrigiert den Wert um einen halben Knoten nach oben. Den brauchen wir auch, um noch bei Tageslicht in den Hafen von Santa Cruz de la Palma einzulaufen und dort jenes Mauseloch finden, das uns erlaubt, ins Becken des Real Club Nautico zu schlüpfen. Dessen Steg ist gerammelt voll. Wen wundert’s – die Charterweek Kanaren hat sich in den letzten Jahren zu einem Großereignis gemausert, bei dem nicht nur mitsegelt, wer gut behütet erstmals Blauwasserluft schnuppern möchte.Auch Crews, die sich schon als Hochseeprofis sehen, lassen sich vom Rahmenprogramm, das diesmal eine Regatta von Hierro nach Gomera und ein Dinner imYacht Club vorsieht, immer wieder aufs Neue verführen. Bevor wir uns an die bereits gedeckten Tische setzen können, müssen wir erst unser Boot mit Wind gegenan in eine viel zu enge und mit Leinen allerArt verseuchte Lücke zwängen. Damit endet ein langer Segeltag, der nur zehn Minuten, nachdem meine Fähre in La Gomera eingelaufen war, in San Sebastian begonnen hatte. Noch nie musste ich in so kurzer Zeit ein Schiff übernehmen, aber einmal ist eben immer das erste Mal. Zu einem Blick auf die Anzeige des Tanks reicht es erst am nächsten Tag. Ein Optimist hätte vielleicht zugestanden, der Tank sei mit Diesel noch zu einem Viertel gefüllt. Für einen Pessimisten wie mich ist er dagegen zu gut drei Viertel leer. Auf dem Begleitboot verspürt man deshalb weder Schuldgefühle, noch hält man sich für uns zuständig. Gerade, dass man sich herablässt, uns zwei Ka56 segeln 8/2007 Das Städtchen Agulo auf La Gomera. Aus dem Dunst erhebt sich der Pico de Teide Warum Charterweek Canary Islands? Nicht jeder Segler ist ein Abenteurertyp. Viele Skipper meiden fremde Reviere, nur weil diese als windreich verrufen sind und täglich weit gesegelt werden muss. Allen, die sich an das Hochseesegeln herantasten möchten, bieten sich im Rahmen einer Charterweek Einstiegshilfen, wie die tägliche Skipperbesprechung, Betreuung während der Törns über UKW oder Handy und natürlich der Erfahrungsaustausch mit den anderen Crews. Der bei jeder Charterweek ausgetragene Dorada-Cup bringt nicht nur eine sportliche Note ins HochseeseglerGeschehen, sondern beschert den Teilnehmern auch mindestens eines von dieser kanarischen Brauerei gesponserten Freibiere. Dies schont die Bordkasse ebenso wie die günstigen, oftmals sogar kostenlosen Liegeplätze in Marinas. Hinzu kommt ein vom Fremdenverkehrsamt Teneriffa und von der Marketing Organisation SPET gemeinsam gesponserter Gratistransfer zum Flughafen am Ende der Charterwoche. Wenn Sie auf diese Annehmlichkeiten nicht verzichten möchten, sich aber nicht zutrauen, gleich ein Schiff zu führen oder keine Crew finden, die sich von Ihnen skippern lassen möchte, dann können Sie es ja auch zunächst mit einer Kojencharter versuchen. Auf jeden Fall sollten Sie sich die Woche vom 16. bis 23. Februar 2008 als Termin für die nächste Charterweek Canary Islands vormerken. Sie wird Sie von Lanzarote über Fuerteventura, Gran Canaria und La Gomera nach Teneriffa führen. nister auf den Steg zu werfen, begleitet von wenig frommen Wünschen und dem guten Ratschlag, sie bei der nächsten Tankstelle füllen zu lassen. Der Weg von der Zapfsäule zum Schiff ist lang und er wäre noch länger, würden wir ihn nicht über Zäune und Hafenmauer kletternd abkürzen. Drei Mal müssen ihn Bernd, Max und ich zurücklegen; jedes Mal schleppen wir dabei an die 45 Liter Diesel heran. Mangels Alternativen müssen wir ihn mit einem Trichter aus der Haushaltsabteilung eines Supermarktes einfüllen. Die neue Erkenntnis: Einmal ist eben immer das erste Mal. Irgendwann ist dann selbst der größte Dieseltank voll. So dürfen wir hoffen, heute doch noch nach Hierro zu kommen. Die Heckleinen werden eingeholt, die Mooringleine klatscht ins Wasser. Als ich mit der Maschine langsam voraus gehe, tut sich nichts. Als ich es mit Vollgas versuche, tut sich ebenso wenig. Dann lässt sich unser Schiff vom Wind den Bug wegdrehen und sich von ihm schließlich längsseits an den mittlerweile leeren Steg legen. Bernd und Max tauchen hinab in Neptuns noch recht kaltes Reich. Von dort bringen sie die Kunde mit, dass sich der Propeller verabschiedet hat. Weg. Einfach nicht vorhanden… Karnevalstreiben in Santa Cruz de La Palma – wenn die Nacht zum Tage wird… Eine durch und durch organisierte Charterweek bringt gewisseVorteile mit sich. Einer davon ist, dass ich mich ans Handy hängen und dem Veranstalter von unserem Verlust berichten kann. Die Crew des Begleitbootes bolzt alsdann auch gegen den Passat zurück, um unserem Schiff einen neuen Quirl zu verpassen. Warum sich der alte verabschiedet hat, darüber können wir uns nicht einigen. DenVorwurf, eine Leine in den Propeller bekommen zu haben, kann ich ebenso wenig entkräften wie die Gegenseite davon überzeugen, dass sich die nur mit Spezialkleber an der Welle befestigte Schraube sich bei Rückwärtsfahrt gelöst hat. Was auch immer an dieser Misere schuld ist: Einmal ist eben immer das erste Mal. Als wir schließlich den Molenkopf runden, fällt der Passat mit Böen bis zu 30 Knoten über uns her, was für Hektik sorgt. Erst hinter La Palmas Starkwindzone pendelt sich der Passat auf moderate 15 bis 20 Knoten ein. Da Hierro mangels Diesel und Schraube für uns gelaufen war, setzen wir direkten Kurs auf La Gomera ab. Je mehr wir uns der Südwestküste nähern, desto aggressiver gebärdet sich der Wind. Bernd und Max leisten am Ruder Schwerstarbeit, während ich mir beim Reffen an den Winschen dieArme lahm kurble. Als Bernd unsere Lulu daran hindern will, sich von einer Böe mit über dreißig Knoten anluven zu lassen, knackt sie zum ersten Mal böse mit ihrem Steuergestänge. Mit dem zweiten Knacken, das wir ihr surfend auf einer sich brechenden See entlocken, hat sie den ihr aufgezwungenen fremden Willen endgültig abgeworfen. Nun fühlt sie sich frei, gegen die ach so männlichen Felsmauern Gomeras anzurennen, da mag Bernd kurbeln so viel er will. Während ich der Dame an die Wäsche gehe und ihr erst den Rest des Großsegels und dann die Genua wegrolle, höre ich, wie Bernd den verständlichen Wunsch nach der Der Hafen von Santa Cruz de Teneriffa: Perfekter Schutz bei allen Wetterbedingungen ➣ ■ CHARTER KANAREN Notpinne äußert. Max stürzt sich daraufhin kopfüber in die Tiefen der Backskiste, um nach diesem sperrigen Gerät zu kramen, das ich bei Bootsübernahmen zwar immer zur Kenntnis genommen, aber dann meist in einen entlegenen Winkel entsorgt hatte. Erst als Lulu von zwei Männern mit der Notpinne verwöhnt wird, lässt sie sich zu einem Raumschotkurs Gomeras Küste entlang überreden. Blitz aus einer anderen Welt Wen wundert es, dass wir am nächsten Tag nur von unserem Schiff runter wollen, das wieder einmal von der Crew des Begleitbootes repariert werden muss. Unser Landprogramm heißt, mit dem Auto rein in die Berge der schönsten Kanareninsel – ein Prädikat, das Gomera zu Recht trägt. Vallehermoso folgt Agulo mit dem Blick auf Teneriffa und den Pico de Teide und ein etwas ernüchterndes San Sebastian. In Valle Gran Rey haben wir schon einen Tisch fürs Fisch-Dinner im ersten Restaurant an der Wasserfront decken lassen, doch dann sollen wir früher auslaufen als geplant. Das Wetter! Ade ihr Tapas und Mojos, ihr Fische und Mariscadas. Was wird den angehenden Hochseeseglern auf diesem Törn nicht alles geboten! Erst ein Passat, der in den Böen mit bis zu 38 Knoten faucht, dann Seegang, in dem sich einem der Magen mal so richtig umdrehen kann und nun auch noch ein sogenannter „Green Flash“, ein Blitz auf dunkel drohender See. Ich muss schon sagen, bei So-Long-Yachting versucht man, seinen Kunden etwas zu bieten. Trotzdem: Mit wenig Enthusiasmus parke ich unsere Lulu im Puerto de Mogán ein. Natürlich weiß ich den Schutz und die Geborgenheit zu schätzen, welche die Marina an dieser exponierten Küste bietet. Mir fällt es nur schwer, in ihrer Retortenarchitektur das gepriesene Klein-Venedig zu sehen. Schade, dass die Buchten an Gran Canarias Südwestküste so wenig Schutz vor dem Schwell bieten, ließe sich in manchen doch gut ankern. Da wir nach Santa Cruz auf Teneriffa wollen, müssen wir erst entlang der immer steiler aufragenden Felsküste anluven. Erst als unsere Lulu ihren Bug in eine weiß schäumende Windsee steckt, setzen wir direkten Kurs auf unseren Zielhafen ab. Gran Canarias westliche Starkwindzone ist eine der übelsten des Reviers. Selbst wenn sich der Passat bescheiden gibt, kachelt es hier nicht selten mit acht Windstärken. Eine Erfahrung, die uns – zum Glück – erspart bleibt. 58 segeln 8/2007 La Gomera: Auf der „schönsten“ Kanareninseln lohnt sich ein längeres Landprogramm Immer die Ruhe bewahren: Vor La Gomera kommt sogar die Notpinne zum Einsatz Bewertung der Charteryacht ALLGEMEINES: • Charter: SO LONG Yachting • Zeitpunkt: .17. bis 24. 2. 07 • Yacht: . . . . . . . . .Bavaria 40 • Preis: . . . . . . . . . . . .2.250 € . . . . . . . .Kojencharter € 495 • Rabatte: 5 % Frühbucherrabatt bei Buchung bis 31.8.07 • Extras: Endreinigung € 80,-, Außenborder € 60,-, Überstellungsgebühr für OneWay Charter € 300,- je Schiff, Bettwäsche € 15,pro Person. • Selbstbehalt/Kaution: 1.500 € pro Schiff, € 200,- pro Kojencharter ANREISE: • Erreichbarkeit: ●●●●● • Transfer: ●●●● STÜTZPUNKT: • Freundlichkeit: ●● • Komfort: ●●● • Sanitärräume: ●●● • Sicherheit:●●● UMFELD: • Restaurants/Cafés: ●●●● • Versorgung ●●●● • Preisniveau: ●●●● ÜBERGABE: • Kompetenz: ●● • Ausstattung: ●●● • Sauberkeit: ●● TECHNISCHER ZUSTAND: • Motor: ●●●● • Technik: ● • Rigg: ●●●● • Segel: ●●● • Decksausrüstung: ●●●● • Navigation: ●●●● • Elektronik: ●●●● KOMFORT: • Pantry: ●●●● • Sanitärraum: ●●●● • Bettwäsche: Extra • Hand- & Badetücher: sind mitzubringen • Basisset Pantry: ●●●● • Schnorchelausrüstung: ●● FAZIT: Ein großartiger Törn in einem wirklich anspruchsvollen Revier, leider mit einem schon außer Dienst gestellten Schiff, das in einem dem entspre- chenden Zustand war. DAS SCHIFF: Ich habe einmal geschrieben, dass ich die Bavaria 40 für eines der am besten durchdachten Charterschiffe für eine Crew von sechs halte. Dazu stehe ich auch heute noch, besonders was den KOMFORT betrifft. Die beiden Doppelkabinen im Achterschiff waren ausreichend groß, jene im Vorschiff, mit eigenem, zum Salon hin abgeteiltem Sanitärraum wahrlich komfortabel. Die Pantry wäre groß genug gewesen, um die Crew drei Mal täglich zu bekochen. Die fand auch rund um den Tisch im Salon genügend Platz, falls sie nicht den doch etwas zu kleinen Tisch im Cockpit vorzog. Mit den SEGELEIGENSCHAFTEN war ich zufrieden. Das Schiff war schnell, vorausgesetzt, wir standen ihm ausreichend Segelfläche zu. Es stellte dann aber auch seine Ansprüche an den Mann am Ruder. Zu unseren Problemen mit der TECHNIK des Schiffes sei gesagt, dass ein Gegenlager so konstruiert sein muss, dass es sich nicht verbiegen darf und schon gar nicht brechen sollte, selbst wenn das Schiff einmal härter gesegelt wird. Propeller gehen mittlerweile so oft verloren, dass sie für den Motorenhersteller schon ein gutes Geschäft sein dürften. Andere Probleme, wie ständig Wasser im Schiff und ausgeschlagene Ruderlager, muss man wohl der Charterfirma anlasten. Sie hätte dieses Schiff, in dem das Wasser mindestens schon ein Mal knietief gestanden haben muss, nicht mehr verchartern dürfen. Fairerweise muss ich sagen, dass die anderen Schiffe, die an dieser Charterweek teilnahmen, zum größten Teil neu waren. ●●●●● sehr gut ●●●● gut ●●● befriedigend ●● ausreichend ● mangelhaft ➣ Ank erti efe/ -gru nd Dies el/T reib stof Was fe ser Stro m Dus che n Läd en Res taur ants Anm erku nge n Mar ina Haf en Ank erpl atz Pos ition Nam e ■ CHARTER KANAREN GRAN CANARIA Las Palmas 28°07,5’N 15°30,0’W ✓ - Taliarte 27°59,3’N 15°22,0’W Pasito Blanco ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Dieser wohl am meisten angelaufene und bestens geschützte Hafen der Kanaren bietet Ihnen alle Versorgungsmöglichkeiten, die Sie sich nur wünschen können. - ✓ - - Dieser Fischerhafen wird nur selten von Yachten angelaufen, für die auch kaum Platz ist. Besser Sie ankern vor dem Hafen auf 6-10 m Wasser über Sand, Steinen und Gras. 27°44,8’N 15°37,3’W ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Wenn Sie den Full-Service dieser Marina nicht benötigen, können Sie unter guten Bedingungen E-lich der Einfahrt auf 4-5 m über Sandgrund ankern. Puerto de Arguineguin 27°45,5’N 15°41,0’W - ✓ - ✓ ✓ - Ein manchmal recht lauter Fischerhafen, vor dessen N-Mole Sie auf 4-6 m über Sandgrund auch recht gut ankern können. Anfi del Mar 27°46,9’N 15°41,4’W ✓ - - - ✓ ✓ - ✓ ✓ Eine beliebte Marina. Bei Starkwind aus E-lichen Richtungen kann es hier aber recht unruhig werden. Puerto Rico 27°46,9’N 15°42,6’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Normalerweise liegen Sie hier gut, außer es weht aus SE. Dann steht kräftiger Schwell in diese Marina. Puerto de Mogán 27°49,0’N 15°45,9’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Eine spektakuläre Marina, deren Molen schon so manchem Sturm zu trotzen verstanden. Sie können aber auch auf 7-10 m über Sandgrund vor der Badebucht ankern. Puerto de las Nieves 28°05,8’N 15°42,8’W - - - ✓ ✓ Ein Fähr- und Fischereihafen in spektakulärer Umgebung. Leider gibt es nur wenige Liegeplätze für Yachten. Diese müssen meist zwischen der Innenmole und den Roque Partidos ankern. Santa Cruz Marina del Atlantico 28°28,0’N 16°14,0’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Diese Full Service Marina im Darsena de los Llanos bietet Ihnen besten Schutz unter allen Bedingungen. Marina Tenerife 28°29,6’N 16°12,5’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Sie liegen hier gut geschützt, dafür erwartet Sie ein langer Fußmarsch nach Santa Cruz. Puerto de Radazul 28°24,0’N 16°19,3’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Die Einfahrt in diese Marina kann sich bei schwerem Wetter schwierig gestalten. Einmal drinnen, liegen Sie hier aber recht gut. Candelaria 28°21,4’N 16°22,2’W - ✓ - - ✓ - - ✓ ✓ Hier mangelt es leider immer an Liegeplätzen für Yachten. Bei Wind aus SE können Sie in diesen Hafen nicht einlaufen. Bei Wind aus E bis NE kann die Ansteuerung ungemütlich werden. Las Galletas 28°00,4’N 16°39,4’W - ✓ - - ✓ - - ✓ ✓ Obwohl ein Hafen, sind hier für Yachten selbst kaum Ankerplätze zu ergattern und wenn, dann sicher die am wenigsten geschützten in der Einfahrt. Los Cristianos 28°02,9’N 16°42,9’W - ✓ - - ✓ - - ✓ ✓ In diesem Hafen dürfen Yachten ankern, soweit sie den Fährbetrieb nicht behindern. Viel Schwell und oft auch sehr laut. Puerto de los Gigantes 28°14,8’N 16°50,5’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Wahrlich eine gigantische Marina, in der Sie aber wegen des Sogs selten gut liegen werden, wenn Sie nicht schon in der Einfahrt Probleme haben. Sie können auch vor dem Hafen auf 4-5 m über Sandgrund ankern. - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Klein, aber fein ist diese im nach SW offenen Haupthafen Gomeras gelegene Marina, in der Freundlichkeit noch groß geschrieben wird. - - - ✓ - - - - - ✓ ✓ - ✓ ✓ TENERIFFA LA GOMERA San Sebastian 28°05,2’N 17°06,5’W ✓ - Puerto de Santiago 28°01,6’N 17°11,9’W - ✓ - ✓ ✓ - - ✓ ✓ Ein hübscher Fischerhafen, der leider Yachten nur wenig Platz bietet. Meist werden Sie vor dem Hafen auf 5-8 m über mit Steinen durchsetztem Sandgrund ankern müssen. Valle Gran Rey Puerto de Vueltas 28°04,8’N 17°19,9’W - - ✓ - - ✓ ✓ Der Innenhafen ist meist belegt, doch an der neuen Mole sollten Sie immer einen Liegeplatz finden. Santa Cruz de La Palma 28°40,6’N 17°46,0’W ✓ - - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ Die Einfahrt zu den Stegen des Yachtclubs in dem nach S offenen Haupthafen ist nicht leicht zu finden. Für Schiffe über 40 Fuß könnte es zudem Probleme mit zu kurzen Mooringleinen geben. Puerto de Tazacorte 28°38,7’N 17°56,5’W - ✓ - - ✓ - - ✓ ✓ Für Yachten ist hier nur wenig Platz. Dies wird sich auch erst ändern, wenn die neue Marina fertiggestellt ist. Puerto de Estaca 27°47,0’N 17°54,0’W - ✓ - - - - ✓ ✓ Die neue Hafenmole ist fertiggestellt, der Yachthafen noch nicht. Seine Mole schützt aber schon gegen Schwell aus S. Läden und Restaurants sind im acht km fernen Valverde. Puerto de Restinga 27°38,4’N 17°58,7’W - ✓ - ✓ ✓ - - ✓ ✓ Bis die Marina fertig ist, liegen Sie in der NW-lichen Ecke des Hafens am besten. Lebendige Stadt, beste Versorgung. - ✓ LA PALMA - EL HIERRO 60 segeln 8/2007 - Revierinfos Kanaren VERANSTALTET DURCH: SO LONG Yachting,Wassersportzentrum A. W. Niemeyer, Holstenkamp 58, 22525 Hamburg / Postfach 540851, 22508 Hamburg / Deutschland. Tel: 0049 (0)40 211571, Fax: 0049 (0)40 216084, Mobil: 0049 (0)172 4221485, EMail: [email protected], Internet: www.solong.de. SCHIFFE & PREISE: Angeboten werden Einrumpfyachten von 39 bis 50 Fuß zu Preisen von € 2.250,bis 3.600,-, der spanischen Firma ECC Yacht Charter. Bei Kojencharter werden € 495,- berechnet. REVIER: In diesem Hochseerevier mit seinem oft stürmisch wehenden Passat ist seglerisches Können meist mehr gefragt als navigatorisches. SEEKARTEN: Imray Iolaire E2. Weiters Spanische Seekarten 50B, 51A, 51B, 508, 511, 512, 513, 514, 515, 516, 517, 519, 611, 5190, 5200. Nautische Literatur: Royal Cruising Club, Pilotage Foundation: „Atlantic Islands“, erschienen bei Imray Laurie Norie & Wilson Ltd. WIND & WETTER: Die Kanaren liegen im Bereich des NEPassats, der bedingt durch Düseneffekte, zwischen den Inseln Sturmstärke erreichen kann. Zwischen Oktober und April können Tiefs vom Atlantik mit stürmischen, von Südwest über West auf Nordwest drehenden Winden durchziehen. WETTERBERICHTE: Werden auf Kanal 25 um 0833, 1333 und 2033 Ortszeit auf spanisch gesandt. Außerdem hängen Wetterberichte bei den Hafenämtern und in den meisten Marinas aus. Am besten bedient sind Sie, wenn Sie ein Wetterfax an Bord haben. Leuchtfeuer & Seezeichen: Das Revier ist bestens betonnt und befeuert. Nachts kann es aber schwierig sein, Häfen vor hell beleuchteten Orten auszumachen. GEZEITEN & STROM: Der Tidenhub beträgt bis zu zwei Meter, der Kanarenstrom läuft mit durchschnittlich 0,5 Knoten in südwestliche Richtung. NAVIGATION: Obwohl nicht immer Land in Sicht ist, würden Sie sich mit terrestrischer Navigation auch dann zurechtfinden, wenn GPS oder Plotter einmal ausfallen sollten. BESTE ZEIT: Die Kanaren sind ein Ganzjahresrevier. EINREISE & ZOLL: EU-Land und Schengen Gebiet. SPRACHE: Spanisch. Mit Englisch und meist auch mit Deutsch werden Sie aber überall gut zurechtkommen. RESTAURANTS: In SAN SEBASTIAN DE LA GOMERA wird das Marqués de Oristano als Feinschmeckerlokal mit entsprechendem Preisniveau empfohlen. In VALLE GRAN REY sind die beiden direkt am Hafen gelegenen Restaurants sehr beliebt. Wegen vorzeitiger Abreise gelang es uns leider nicht, deren Fischküche zu testen. Das weiter oben im Tal gelegene und nur mit einem Auto zu erreichende Mirador César Manrique halte ich für das beste Restaurant der Insel, wenn nicht der ganzen Kanaren. Es ist zudem sehr preisgünstig. In SANTA CRUZ DE TENERIFFA hatte ich das El Coto de Antonio und das La Latería in bester Erinnerung. STROM: 220V / 50 Hz. Nicht immer passen unsere Stecker. TELEFON: Gute Netzabdeckung fürs Handy finden Sie auf allen Inseln. KLIMA: Kanarenstrom und Nordostpassat sorgen auch in den Wintermonaten für gemäßigtes Klima, können aber nicht verhindern, dass es in den Sommermonaten über 40 Grad heiß wird. KLEIDUNG: Auf See und abends sind Pullover und – zu allen Jahreszeiten – auch Ölzeug ein Muss. REISE LINIENFLUG ca. 500,- € REISEPAPIERE Personalausweis DEVISEN Euro NOTARZT/POLIZEI 112 ZEITUNTERSCHIED -1h HAFEN ESSEN & TRINKEN 20,- € LIEGEPLATZ/KOSTEN 24,- € TIDENHUB 2 Meter HAFENSCHUTZ AMBIENTE SEGELN WINDVORKOMMEN FISCHFANG Die Angel nicht vergessen Die Gewässer rund um die Kanaren sind sehr fischreich und eine Schleppangel braucht im Reisegepäck nur wenig Platz. Problemlos kann man den Speiseplan um fantastische Fischgerichte ergänzen. In jedem Supermarkt findet man auch Einmal-Grills, die allerdings an Bord nicht verwendet werden können. ■ 8/2007 segeln 61