FastStone Image Viewer - 1 Bild(er)

Transcrição

FastStone Image Viewer - 1 Bild(er)
Unseren Toten zum Gedenken
 1945, 1953-57, 2007-2016
Horst-Günther Dobrunz, Winsen (Aller)
(Co-Autor)
Politische und europäische Vorgeschichte
sowie
Deutsch-polnische Beziehungen zwischen den Weltkriegen
in chronologischer Reihenfolge
Obwohl sie mit Litauern, Kaschuben, Deutschen, Weißrussen, Ukrainern und Sorben
friedlich zusammen lebten, behielten die Polen ihre kulturelle Eigenständigkeit auch
nach den hoheitlichen Teilungen ihres Landes 1772 bis 1795 zwischen Preußen,
Russland und Österreich-Ungarn.
Im Verlauf des I. Weltkriegs hatte das Deutsche Reich durch die Einrichtung eines pro
forma
unabhängigen
Königreichs
Polen
versucht
die
Tendenzen
eines
wiederauflebenden polnischen Nationalstaates für sich zu nutzen, was jedoch
letztendlich scheiterte. Denn noch vor dem Waffenstillstand im Westen und vor dem
Versailler Vertrag erklärte die polnische Regierung unter Józef Piłsudski, dem
Oberbefehlshaber der Streitkräfte und eigentlichem Machthaber, am 7. November
1918 die Unabhängigkeit, und mit dem Tag des Waffenstillstandes am 11. November
1918 wurde die Zweite Republik Polen neu gegründet.
Józef Piłsudski wollte Polen wieder zu einer Führungsmacht von der Ostsee bis zum
Schwarzen Meer in Ostmitteleuropa mit einer ebenso unnachgiebigen Haltung in
Grenzfragen führen.
Auch der Nationalrat der Ortschaft Teschen hatte sich im Oktober 1918 für einen
Anschluss an Polen entschieden, was auch die Ausschreibung der polnischen
Sejmwahlen für die Stadt begründete. Dann jedoch marschierten tschechische
Soldaten am 23. Januar 1919 in Teschen ein, und es gab mehrere Tote auf beiden
Seiten, was den Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg zur Folge hatte. Beide
Länder beanspruchten die wirtschaftlich starke Region. Erst ein Schiedsspruch der
alliierten Siegermächte beendete im Juli 1920 den Konflikt zwischen Polen und
Tschechien, und die Stadt Teschen entlang des Olsa-Flusses wurde geteilt.
Weder die polnische noch die deutsche Seite war mit den im Versailler Vertrag
festgelegten Grenzen einverstanden.
In Deutschland strebte man im Sinne großer Bevölkerungsteile eine Revision der
neuen Ostgrenze an, um die durch den Versailler Vertrag verlorenen Gebiete
zurückzugewinnen.
Auch für Polen war die in den pariser Friedensverhandlungen vorgeschlagene
Ostgrenze, die Curzon-Linie, unakzeptabel. Es wollte seine Ostflanke stärken, obwohl
es über den Grenzverlauf zu Sowjetrussland in der polnischen Politik keine Einigkeit
gab. Marschall Piłsudski strebte eine weit nach Osten reichende Einflusssphäre an,
die möglichst bis zum Verlauf der ehemaligen Ostgrenze Polen-Litauens vor der
Teilung 1772 reichen und in Form einer osteuropäischen Konföderation unter
polnischer Führung entstehen sollte. Da diese Gebiete bereits unter bolschewistischem Einfluss standen, begann der Polnisch-Sowjetische Krieg.
In der jungen Ukraine wurden die Polen von deren dort ansässigen Kräften
unterstützt, die zuvor von den Bolschewiki abgesetzt worden waren.
So erzielte Polen anfangs große Erfolge und besetzte weite Landstriche der Ukraine
sowie Kiew. Die Rote Armee drängte sie dann aber bis ins polnische Kernland zurück,
so dass eine Niederlage und Besetzung des Landes erwartet wurde. In der Schlacht
von Warschau („Wunder an der Weichsel“) wurden die sowjetischen Armeen jedoch bis
weit in die Ukraine von den Polen zurückgeschlagen.
Im Frieden von Riga, der am 18. März 1921 unterzeichnet wurde, stimmte
Sowjetrussland einem Waffenstillstand und Friedensvertrag zu, der Polen erhebliche
Gebiete im Osten zusicherte. Die in diesem Vertrag festgelegte polnisch-sowjetische
Grenze verlief stellenweise bis zu 250 km östlich der Curzon-Linie. In diesen
integrierten Gebieten dominierten in größeren Städten wie Lemberg und Vilnius die
Polen, auf dem Land jedoch Weißrussen, Ukrainer und Litauer.
II
So hatte der junge Staat in diesem Polnisch-Sowjetischen Krieg 1919-1921
erfolgreich sein Staatsgebiet nach Osten hin erweitert.
Um den Gebietszuwachs abzusichern, schloss Polen 1921 mit Rumänien eine
Bündnisverpflichtung für den Fall eines sowjetischen Gegenangriffs ab.
Aber auch Litauen musste erhebliche Gebietsverluste hinnehmen, besetzte dafür 1921
das Memelland und annektierte es 1923 von Deutschland.
Zwischen Polen und Deutschland wurde der genaue Grenzverlauf erst nach
bürgerkriegsartigen Aufständen in Oberschlesien im Juli 1921 festgelegt, blieb aber
weiterhin ein ständiger Streitpunkt.
Für seine eigene Sicherheit schloss Polen mit Frankreich ein defensives Militärbündnis
ab, Frankreich ergänzte dieses 1925 mit der Tschechoslowakei, was sich in der Basis
gegen Deutschland richtete.
Dem entgegnete der Außenminister des Deutschen Reiches Walther Rathenau und
sein russischer Amtskollege Georgi Tschitscherin am 16. April 1922 mit dem Vertrag
von Rapallo, der die Beziehungen der beiden Staaten Deutschland und Sowjetunion
normalisierte und mit dem sie ihre internationale Isolation durchbrechen und die
Verhandlungsposition des Deutschen Reiches gegenüber den Westmächten stärken
sollte. Somit schlossen sich laut Versailler Vertrag mit dem sozialistischen Russland
und Deutschland zwei von der internationalen Politik geächtete Staaten zusammen.
1925 garantierte der Vertrag von Locarno zwar die neue deutsche Westgrenze, doch
eine ähnliche Regelung für die Ostgrenze lehnte Gustav Stresemann ab.
Außerdem begann die Reichsregierung einen Zollkrieg gegen die polnische Wirtschaft. Noch
politisch intensiver belastet wurden die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen durch
den Berliner Vertrag vom 24. April 1926 mit der UdSSR. Mit dem auf fünf Jahre in Berlin
abgeschlossenen deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrag setzte die Reichsregierung seine
Politik der Annäherung gegenüber der Sowjetunion fort, die mit dem Vertrag von Rapallo 1922
ihren Anfang genommen hatte und verstärkte die handelspolitischen Vereinbarungen. Ein
weiteres Ziel war die Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Reichswehr
und Roter Armee auf russischem Territorium. So konnte Deutschland die Versailler
Beschränkungen umgehen. Ferner wollte Außenminister Gustav Stresemann der Sowjetunion
signalisieren, dass der ein Jahr zuvor unterzeichnete Vertrag von Locarno und die von ihm
angestrebte Westorientierung keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen beider
Staaten hat.
Das Deutsche Reich sicherte zudem seine Neutralität für den Fall eines Krieges
zwischen der Sowjetunion und einer dritten Macht zu. Bei einem polnischsowjetischen Krieg wäre eine Unterstützung Polens durch Frankreich über
Deutschland somit unmöglich geworden. Das bestehende polnisch-französische
Bündnis erfuhr dadurch eine erhebliche Einschränkung.
Deutschland erhoffte sich mit dem Berliner Vertrag den Druck auf Polen so verstärken
zu können, dass es durch Isolation dazu bewegt wird, den deutschen Forderungen
nach einer Revision der im Versailler Vertrag festgelegten Ostgrenzen entgegen zu
kommen. Jedoch erfüllten sich die deutschen Erwartungen nicht, und mit dem
Staatsstreich von Józef Piłsudski im Mai 1926 begann eine politische und
wirtschaftliche Stabilisierung Polens.
1931 eroberte Japan durch eine militärische Intervention die Mandschurei und rief
am 18. Februar 1932 den von ihm abhängigen Staat Mandschukuo aus. Auch
suchte es ein Gegengewicht gegen die wachsende chinesisch-sowjetische Zusammenarbeit und bot dem Deutschen Reich engere Kontakte an.
III
In Großbritannien führte Chamberlain die Außenpolitik seiner Amtsvorgänger
Ramsay MacDonald und Stanley Baldwin fort. MacDonald hatte schon auf der
Konferenz von Lausanne vom 16. Juni bis 9. Juli 1932 die Franzosen gedrängt, den
deutschen Forderungen nach einer Revision des Versailler Vertrags nachzugeben, und
galt daher als ‚Vater’ der Appeasement-Politik.
Überraschend schloss Polen unter Józef Piłsudski am 25. Juli 1932 einen
Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion ab, um die 1921 erfolgte Grenzziehung nach
dem polnisch-sowjetischen Krieg zu sichern.
Die NSDAP gehörte seit 1919 zu den schärfsten Gegnern des Versailler Vertrages.
Adolf Hitler erklärte zudem Mitte der 20-er Jahre die Gewinnung von ‚Lebensraum im
Osten’ als entscheidendes Politikziel. Das richtete er hauptsächlich gegen die
Sowjetunion, ohne Polen zu erwähnen.
Auf Grund dessen verkündete die polnische Regierung nach der Machtübernahme der
Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 eine Teilmobilisierung ihrer Streitkräfte.
Nach der internen Liebmann-Aufzeichnung stellte Hitler Polen am 3. Februar 1933 als
Bedrohung dar.
Am 5. März 1933 landeten bereits polnische Truppen auf der Westerplatte im
Freistaat Danzig, und die Regierung in Warschau sondierte, ob eine Besetzung
Oberschlesiens, Ostpreußens und Danzigs in der Art wie die des Rheinlandes von
Frankreich unterstützt würde. Durch die Besetzung sollte eine Garantie der
polnischen Westgrenze und die Einhaltung der Rüstungsbeschränkungen gemäß des
Versailler Vertrages von der Hitler-Regierung erzwungen werden.
Aber Frankreich lehnte eine Unterstützung Polens sofort ab. Die Ablehnung wurde
auch mit Hitler’s Wahlsieg an diesem selben Tag begründet.
Nach einem Völkerbundaufruf zog Polen schließlich am 16. März 1933 seine Truppen
von der Westerplatte ab.
Jedoch drohte Polen mit einer militärischen Intervention, falls sein im Mai 1933
kurzfristig gestelltes Ultimatum an Deutschland nicht positiv entschieden wird. Hitler
erklärte jedoch die ‚Respektierung’ der polnischen Westgrenze und erfüllte somit
Polen’s Forderung.
Nach dem Austritt aus dem Völkerbund am 14. Oktober 1933 war Deutschland
international isoliert, und Hitler beendete demonstrativ die Zusammenarbeit mit der
UdSSR. Er suchte Verbündete für seine revisionistische und gegen die Sowjetunion
gerichtete Außenpolitik. Zu dieser Zeit wollte er Verträge mit fünf Staaten schließen,
von denen er glaubte, dass sie ein Interesse haben die Sowjetunion zurückdrängen
oder zerschlagen zu wollen. Hauptpartner in Europa sollte Polen und Großbritannien
sein. In Ostasien sollte Japan hinzukommen, außerdem Chiang Kai-Shek’s
Nationalchina.
Als ersten Interessenspartner bot er Polen Verhandlungen an, und Frankreich wies im
Oktober/November des Jahres eine Wiederholung des Angriffsplans Polens vom Frühjahr zurück.
Auch Jugoslawien und Rumänien näherten sich außenpolitisch Hitler-Deutschland
an.
Am 26. Januar 1934 schlossen Polen und das Deutsche Reich den auf fünf Jahre
befristeten deutsch-polnischen Nichtangriffspakt mit der Option der Verlängerung
auf weitere fünf Jahre. Dies wird als Ende der deutsch-polnischen Konfrontation von
der Weimarer Zeit her betrachtet, aber das blieb auch das vorerst einzige Bündnis.
IV
In den Jahren 1934-1935 zerfiel auch das polnisch-französische Bündnis unter dem
Eindruck der neuen Konstellationen.
Der französisch-sowjetische Beistandspakt vom 2. Mai 1935 entfernte die
ehemaligen Partner noch weiter voneinander, während Polen und das Deutsche Reich
politisch und wirtschaftlich enger zusammenarbeiteten.
Auch sah Hitler die Möglichkeit mit Japan einen Zweifrontendruck auf die
Sowjetunion ausüben zu können. Ende 1935 war der deutsch-japanische Vertrag mit
seiner antisowjetischen Ausrichtung bereits ausgehandelt, aber wegen innenpolitischer Auseinandersetzungen in Japan verzögerte sich die Unterzeichnung.
Von der deutschen Besetzung des Rheinlandes am 7. März 1936 hatte sich die
polnische Regierung scharf distanziert, und Hitler’s Werben um ein Bündnis mit
Großbritannien verlief in dem Jahr dann auch endgültig ergebnislos.
Der Antikominternpakt war ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen dem Deutschen
Reich und dem Japanischen Kaiserreich zur Bekämpfung der Kommunistischen
Internationalen (Komintern). Der erste politische Vertrag zwischen dem Deutschen
Reich und Japan wurde auf Bestreben Japans am 25. November 1936 in Berlin vom
japanischen Sonderbotschafter Vicomte Mushanokōji Kintomo und Joachim von
Ribbentrop für die Dauer von fünf Jahren unterzeichnet. Die Bekämpfung der
Kommunistischen Internationale sollte, analog zu Komintern, durch Informationsaustausch gefördert werden. In einem geheimen Zusatzprotokoll sicherten sich die
beiden Staaten wohlwollende Neutralität für den Fall eines nicht provozierten Angriffs
oder einer Angriffsdrohung der Sowjetunion zu. Zudem verpflichteten sie sich, mit der
Sowjetunion keine Verträge abzuschließen, die dem ‚Geist dieses Abkommens’
widersprechen würden.
Der deutsch-japanische Antikominternpakt wurde schließlich Ende 1936 in Japan
unterzeichnet.
1937 wandte sich Japan gegen China, so dass dieses als Partner der Fünferkombination ausfiel, aber China’s Armee blieb vorwiegend antisowjetisch orientiert.
Daran änderte sich auch nichts, als Hitler seine Parteinahme für das Reich der Mitte
aufgab.
Als Ersatzlösung entschied sich Hitler nun auf ein ‚Weltpolitisches Dreieck’ Berlin–
Rom–Tokio. Nach einem Deutschlandbesuch Mussolinis im September trat Italien im
November 1937 dem Antikominternpakt bei, wurde aber von der Existenz eines
Zusatzabkommens nicht unterrichtet.
Der Begriff Appeasement-Politik steht für die heute negativ bewertete Politik (policy of
appeasement) des britischen Premierministers Neville Chamberlain und einer Gruppe
britischer Politiker, der so genannten Cliveden-Clique, die am 30. September 1938 im
Münchner Abkommen die Eingliederung des Sudetenlandes, später die Annexion
Tschechiens, verbunden mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren,
auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich toleriert
hatten, um einen Krieg in Europa abzuwenden.
Die Polnische Regierung nutzte das Bündnis mit Deutschland besonders nach dem
Münchner Abkommen vom 30. September 1938 für ihre eigenen Interessen aus und
stellte ein Rückgabeultimatum von Teschen an die Tschechoslowakei. Dieses
Rückgabeultimatum lief am 1. Oktober 1938 ab.
V
Unter General Władysław Bortnowski konzentrierte Polen seine Streitkräfte an der
Grenze zu der Tschechoslowakei. Außerdem wurde in Kattowitz die Legion Zaolziański
gegründet.
Die tschechoslowakische Regierung gab nach, und Polen besetzte am 2. und 3. und
weiter bis zum 11. Oktober 1938 Teschen, Zaolzie und das Olsagebiet. Damit wurde
die geteilte Stadt wieder vereinigt und zum Verwaltungssitz des neugebildeten
polnischen Landkreises Cieszyn (Powiat cieszyński), was zur Folge hatte, dass rund
30.000 Tschechen, vor allem diejenigen, die sich dort nach 1920 niedergelassen
hatten, und rund 5000 Deutsche das Gebiet verließen.
Während der polnischen Besitznahme besetzten am 10. Oktober 1938 auch die
Deutschen gemäß dem Münchner Abkommen das Sudetenland.
Am 24. Oktober 1938 begann der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop
Verhandlungen mit der polnischen Regierung zur ‚Lösung’ aller strittigen Fragen. Er
verlangte die Wiedereingliederung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reich
sowie die Möglichkeit von Transitverkehr über ein neuzubauendes Teilstück der
Reichsautobahn Berlin – Königsberg und über den Schienenweg (ehem. Preußische
Ostbahn) durch den Polnischen Korridor. Als Gegenleistung bot Ribbentrop die
Anerkennung der übrigen deutsch-polnischen Grenzen, eine Verlängerung des
deutsch-polnischen Nichtangriffspakts auf 25 Jahre, einen Freihafen in beliebiger
Größe in Danzig, und lud zudem Polen zum Beitritt in den Antikominternpakt ein.
Die polnische Regierung zögerte mit einer Antwort auf Ribbentrops Vorschläge, ging
auf die meisten gar nicht erst ein und stellte nur graduelle Veränderungen in
Aussicht. Außenminister Józef Beck lehnte den Nichtangriffspakt mit Deutschland
auch deshalb ab, um das Verhältnis zur UdSSR nicht unnötig zu belasten und die von
Polen angestrebte Führungsrolle im „Dritten Europa“ nicht zu gefährden.
Möglicherweise wäre Polen bei Zustimmung eines Beitritts zum Antikominternpakt
noch weiter von seinem bisherigen Verbündeten Frankreich isoliert gewesen, hätte
wohlmöglich ‚an der Kette des Reiches’ gelegen und wäre zu einem politischen
Gehilfen für einen Eroberungszug im Osten geworden.
So blieben die langen deutsch-polnischen Verhandlungen am Ende leider ohne ein
positives Ergebnis.
Zu gleicher Zeit, im Herbst 1938 litt die nationalsozialistische Regierung im Deutschen
Reich u.a. durch die militärische Aufrüstung erheblich unter massiven Finanzproblemen. Um den Schuldenabbau zu forcieren, wurde die antijüdische Propaganda
landesweit nicht nur von den Nazibeamten auf allen Ebenen und Dienststellen,
sondern auch durch das neue Medium Radio, das sich in Form des Volksempfängers
mit nur einem fest eingestellten Sender fast jeder Bürger leisten konnte, verbreitet.
Diese Hetze fand ihren ersten Höhepunkt am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht. Damit gab sich die Naziregierung das Recht die Enteignungen der
jüdischen Bevölkerung intensiv zu verstärken, um somit neue Gelder für den maroden
Haushalt zu ergaunern.
Das blieb auch der polnischen Regierung nicht verborgen, und da dort auch viele
Juden ansässig waren, verschärfte es die Lage zwischen beiden Staaten.
Zudem häuften sich die Berichte über Grenzverletzungen und Zwischenfälle auf
beiden Seiten, und seit Anfang 1939 kam es dann auch noch zunehmend zu
Ausschreitungen gegen ‚Volksdeutsche’ in Polen.
Am 14. März 1939 schloss das Deutsche Reich einen ‚Schutzvertrag’ mit der Slowakei,
um deren Trennung von der ‚Rest-Tschechei’ zu beschleunigen. In diese marschierten
schon am Folgetag deutsche Truppen ein. Damit brach Hitler bereits nach wenigen
Monaten das Münchner Abkommen.
VI
Großbritannien hatte bis dahin jedes bündnispolitische Engagement in Ostmitteleuropa abgelehnt, beendete aber nach dem deutschen Einmarsch in Tschechien
seine bisherige Appeasement-Politik.
Auf politischen Druck hin verzichtete Litauen am 23. März 1939 auf das Memelland
und gibt es an Deutschland zurück.
Außerdem traten im März 1939 Mandschukuo, Spanien und Ungarn dem Antikominternpakt bei.
Jetzt stand nur noch die Lösung der strittigen Verkehrsverbindung sowie die
Angliederung der Stadt Danzig zum Deutschen Reich mit den erwähnten Privilegien
für Polen aus. Diese Politik wurde aber offensichtlich von Polen’s Regierung als
Bedrohung angesehen, weshalb sie am 26. März 1939 die deutschen Angebote
endgültig zurückwies, eine weitere Teil-Mobilmachung ihrer Streitkräfte einleitete,
damit sie ggf. einer handstreichartigen Besetzung Danzigs begegnen kann. Sie stellte
klar, dass sie jede einseitig territoriale Veränderung als Kriegsgrund behandeln werde.
Die NS-Propaganda, die während der Dauer des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes nie negativ über Polen berichtete, nutzte seit März 1939 die Vorfälle, um ein
fundiertes Feindbild von Polen kreieren. Das gleiche geschah auf polnischer Seite, wo
auch mit dem immer noch neuen Medium Radio intensiv nationale Propaganda
verbreitet wurde, die das Leben der in Polen lebenden Volksdeutschen induktiv
zunehmend wesentlich gefährdete. Deutsche Polizeiberichte hingegen schilderten etwa
den polnischen Beschuss von militärischen und zivilen Flugzeugen und zahlreiche
Übergriffe, auch mit Todesfolge auf deutscher Seite.
Am 31. März 1939 sicherte der britische Premierminister Neville Chamberlain Polen
militärische Unterstützung zu, falls dessen Existenz bedroht werde, und
Großbritannien gab eine Garantie für die Unabhängigkeit Polens ab.
Auf die Bitte Polens hin wurde am 6. April 1939 ein förmlicher Beistandspakt
zwischen beiden Staaten unterzeichnet.
Am 11. April 1939 erteilte demzufolge Hitler der Wehrmacht eine Weisung zur
Ausarbeitung eines Kriegsplans gegen Polen und kündigte am 28. April 1939 den
deutsch-polnischen Nichtangriffspakt und das deutsch-britische Flottenabkommen.
Vergeblich versuchte der deutsche Außenminister Ribbentrop im laufenden Jahr das
‚Weltpolitische Dreieck’ zu einem deutsch-japanisch-italienischen Militärbündnis mit
Zielrichtung gegen Großbritannien auszubauen. Es gelang ihm nur am 22. Mai 1939
mit Italien den sogenannten ‚Stahlpakt’ zu schließen.
Bei seiner Rede vor den Oberbefehlshabern am 23. Mai 1939 verkündete Hitler das
eigentliche Ziel des bevorstehenden Feldzuges:
„Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung
des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung … In Europa ist
keine andere Möglichkeit zu sehen.“
Damit wollte er die Abhängigkeit von westlichen Importen verringern und eine
Seeblockade, die im Ersten Weltkrieg zur militärischen und politischen Niederlage
Deutschlands beigetragen hatte, vermeiden.
Frankreich und Großbritannien hätten Polen durch einen Einmarsch in Deutschland
von Westen her helfen können, waren aber trotz zahlenmäßiger Überlegenheit ihrer
Divisionen im Juli 1939 nicht bereit dazu.
VII
Um Polen auf dessen Gebiet militärisch wirksam zu unterstützen, verhandelten die
Westmächte seit Sommer 1939 über eine Militärkonvention mit der UdSSR. Diese
verlangte aber ein Durchmarschrecht für die Rote Armee durch Polen.
Polen’s Regierung befürchtete aber, dass die Sowjets dieses Durchmarschrecht zur
Rückgewinnung ihrer 1921 verlorenen Gebiete ausnutzen würden. Somit lehnte
Polen’s Außenminister das Durchmarschrecht für die Rote Armee am 15. August 1939
endgültig ab.
Nach dem Scheitern der britisch-sowjetischen Verhandlungen an diesem Tag bat
die britische Regierung Warschau nochmals um Verhandlungen mit Berlin. Wegen der
westlichen Garantieerklärungen und dem hohen Vertrauen in die eigenen Streitkräfte
sah nunmehr die polnische Führung aber keinen Grund für weitere diplomatische
Bemühungen.
Trotz der geheimen Mobilmachung der Wehrmacht am 1. August 1939, bemühte
sich Ribbentropp noch bis dahin eine gewisse Einigung um Danzig mit der polnischen
Regierung zu erlangen, auch um Zeit für Kriegsvorbereitungen zu gewinnen und
Großbritannien und Frankreich möglichst vom militärischen Eingreifen abzuhalten.
Nach den ergebnislosen Gesprächen zwischen England und der Sowjetunion,
nutzte das von Ribbentrop aus und handelte mit dem sowjetischen Außenminister
Molotow ab dem 17. August 1939 in Moskau den Deutsch-Sowjetischen
Wirtschaftsvertrag aus, der russische Rohstofflieferungen auch unter Blockadebedingungen ermöglichen sollte.
In einer am 22. August 1939 auf dem Berghof gehaltenen Ansprache vor den
Oberbefehlshabern definierte Hitler als Ziel des bevorstehenden Feldzuges:
„Vernichtung Polens, heißt: Beseitigung seiner lebendigen Kraft. Mit einem
Dazwischentreten Englands und Frankreichs rechne ich nicht, ich sei vielmehr
überzeugt, dass beide Staaten wohl drohen, mit dem Säbel rasseln, Sanktionen
verhängen, vielleicht auch eine Blockade aufrichten, aber niemals militärisch eingreifen
werden. Sie hatten bislang auf ein Bündnis mit der Sowjetunion gehofft, aber auch diese
Karte habe ich ihnen nun aus der Hand geschlagen.“
Am 23. August 1939 folgte der Hitler-Stalin-Pakt, dessen geheimes Zusatzprotokoll
die Interessengebiete aufteilte: Danach sollten Ostpolen und das Baltikum der
sowjetischen Interessensphäre zugeschlagen werden.
Durch diesen deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt, der ohne jede Absprache
oder Informationen an die Partner des Antikominternpaktes Japan und Italien
abgeschlossen wurde, war das ‚Weltpolitische Dreieck’ nun bedeutungslos geworden,
woraufhin sich die Beziehungen zwischen Japan und dem Deutschen Reich
verschlechterten.
Ab dem 24. August 1939 täuschten zudem als polnische Freischärler verkleidete SDund SS-Angehörige sowie dazu genötigte KZ-Häftlinge (die ermordet und als Beweis
für Kampfhandlungen liegengelassen wurden) mehrere ‚Grenzzwischenfälle’ vor. Sie
sollten dem Ausland von Polen ausgehende kriegerische Akte demonstrieren, gegen die
Deutschland sich nur militärisch verteidigen könne.
Augenzeugen hingegen berichten bereits Tage vor dem deutschen Einmarsch in Polen
von vielen brennenden Bauernhöfen im östlichen Reichsgebiet, in dem auch viele
Volkspolen ansässig waren.
Hitler hingegen hatte seine Forderungen inzwischen gesteigert und mit einem
Ultimatum verbunden. Daraufhin verkündete die polnische Regierung bereits am 29.
August 1939 die Generalmobilmachung der polnischen Streitkräfte, die auf roten
Flugblättern auch umgehend das kleinste Dorf in ganz Polen erreichte.
VIII
Zu den Grenzzwischenfällen gehörte auch der inszenierte Überfall auf den Sender
Gleiwitz. In seiner Reichstagsrede vom 1. September 1939 hatte Hitler diesen Vorfall
jedoch nicht erwähnt.
Deutsche Wochenschauen vom September 1939, zeigten außer brennenden deutschen
Bauernhöfen im Polnischen Korridor, auch den Artilleriebeschuss der oberschlesischen Grenzstadt Beuthen sowie die Beerdigung eines erschossenen Danziger
SS-Mannes als Kriegsbegründungen.
1940 hatte sich das Kräfteverhältnis der drei Mächte Deutschland, Japan und Italien
erheblich gewandelt, und es kam nun doch zum Dreimächtepakt.
1941 traten Rumänien, Finnland, Kroatien, Slowakei, Bulgarien, das besetzte
Dänemark und das so genannte Nanking-China unter Wang Jingwei dem Antikominternpakt bei, 1942 auch die von den Japanern eingesetzte Marionettenregierung
der Philippinen.
Nach dem Ende des II. Weltkrieges erweiterte die Sowjetunion bis zu ihrem Zerfall
1989 mit Ausnahme von Jugoslawien und Finnland ihren Einflussbereich auf die
Staaten des nach dem I. Weltkrieg neu entstandenen und gegen sie gerichteten
Sicherheitsgürtels.
Nach 1999 wurde ein großer Teil der Staaten dieses Sicherheitsgürtels Mitglied der
NATO. Die baltischen Staaten, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien und
Rumänien gehörten nicht mehr zum russischen Einflussbereich, sondern sind wie
auch Slowenien Mitglied dieses westlichen Sicherheitsbündnisses und der EU.
Historische Überarbeitung
von
Horst-Günther Dobrunz
im November 2011
Quellennachweis der Vorgeschichte:
Zahlreiche Fakten dieser Geschichtskomprimierung wurden aus Wikipedia, dem British War History Archive und weiteren Archiven
zusammengetragen. Gelegentliche Wortgleichungen sind möglich, aber im ganzen Zusammenhang nicht die Regel. Unbeabsichtigte
Ausnahmen sind, wenn, dann rein zufällig.
Regiments-Geschichte
Ein historischer Rückblick
III. AK, 5. Div., 9. Inf. Brig.
8. Leib-Grenadier-Regiment König Friedrich-Wilhelm III.
(1. Brandenburgisches)
Regiments-Geschichte
7.6.1808 Zusammenstellung als Brandenburgisches Infanterie-Rgt.
Nr. 8 aus der 2. Kompanie der Grenadiere des Btl. v. Waldenfels,
dem 2. pommerschen & dem 3. neumärkischen Reservebataillon,
sowie dem leichten Infanteriebataillon von Schill.
Ende 1808 Zuteilung des Grenadierbataillons von Waldenfels
1813 Abgabe des Füsilierbataillons an das 2. Garde Rgt. zu Fuß.
Ersatz durch das 3. Musketenbataillon
14.10.1814 Abgabe des Leib-ren.Btls. an das Gren.Rgt. Alexander
27.9.1866 13.-15. Kompanie an das Infanterie-Rgt. 77
1.4.1881 7. Kompanie an das Infanterie-Rgt 98
1.4.1887 3. Kompanie an das Infanterie-Rgt 136
Chefs des
1808-1840
1840-1860
1861-1888
1888
1888-1918
Regiments
König Friedrich Wilhelm III.
König Friedrich Wilhelm IV.
König Wilhelm I.
König Friedrich III.
König Wilhelm II.
Kommandeure
1808 v. Horn
1811 v. Tippelskirch
1812 v. Zielinski
1813 v. Zepelin
1816 v. Grabow
1832
1839
1845
1849
1849
v.
v.
v.
v.
v.
Werder
Marées
Chamier
Hoffmann
Manstein
1852 v. Sydow
1857 Marschall
v. Sulicki
1859 v. Bojanowski
1863 v. Berger
2
Standorte
1808 Berlin, 1814 Köln, 1815 Koblenz, 1816 I. Crossen,
II. Guben, F. Lübben, 1819 I. Küstrin, F. Frankfurt/Oder,
1820 I. Lübben, 1827 I. Frankfurt/Oder, II. Guben, F. Küstrin,
1830-32 Magdeburg, 1844/45 I., II. Guben, 1846 II. Schwerin Nm.
u. Posen, 1847 II. Soldin, F. Königsberg/Neumark,
1847/48 I. Frankfurt/Oder, 1848 I. Nauen, dann Berlin,
II. Küstrin, F. Prenzlau, 1870 Frankfurt/Oder, F. Landsberg,
(1882 Frankfurt/Oder).
Schlachten
1806/7 gegen Frankreich (Btl. Waldenfels)
1807 Verteidigung von Kolberg.
1812 gegen Russland (im Napoleonischen Heer):
19.7. Eckau, 27.9. Eckau, 29.9. Mesothen, 30.9. Lauschkrug,
1.10. Garossenkrug, 29.10. Samsonkrug, 15.11. Baldohnen,
16.11. Dahlenkirchen.
1813 gegen Frankreich:
2.5. Gr. Görschen, 3.5. Lindenau, 7.5. Colditz,
19.5. Königswartha, 20./21.5. Bautzen; 19.8. Hörselberg,
21.8. Löwenberg, 26.8. a. d. Katzbach, 30.8. Bunzlau,
4.9. Hochkirch, 22.9. Bischoffswerda, 3.10. Wartenburg,
16.10. Möckern, 17.10. Gohlis, 21.10. Freiburg,
26.10. am Hörselberge.
1814 weiter gegen Frankreich...
3.1. Simmern, 29.1 Brienne, 1.2. Vitry, 3.2. La Chaussée,
4.2. Châlons, 11.2. Montmirail, 12.2. Château Thierry,
22.2. Mery, 9.3. Laon; 14.3. Berry au Lac, 27.3. Trilport,
28.3. Claye; 30.3. Paris.
1815 weiter gegen Frankreich...
16.6. Ligny, 18.6. Wavre, 1.7. St. Germain, 2.7. Chatillon.
1846 Verwendung in Posen
18.3.1848 Straßenkampf in Berlin.
1864 gegen Dänemark:
28.3.- 17.4. Belagerung Düppeler Schanzen,
18.4. Erstürmung der Düppeler Schanzen.
1866 gegen Österreich:
29.6. Gitschin, 3.7. Königsgrätz.
1870/71 gegen Frankreich:
6.8. Spichern; 16.8. Vionville-Mars la Tour;
19.8. Gravelotte-St. Privat; 19.8.-27.10. Einschließung Metz,
7.10. Bellevue, 6.11. Provenchères (F.),
7.11. Bretenay (II. u. F.), 28.11. Beaune la Rolande,
3.+4.12. Orleans, 7.12. Revoy,
8.12. Gien & Briare (6., 8. Kp., F.), 6.1. Azay-Mazange,
10.- 12.1.1871 Le Mans.
3
1914/18 Gefechtskalender der 5. Infanterie-Division inkl. IR 8:
Westfront
1914: 18.- 19.8.: Schlacht an der Gette
23.- 24.8.: Schlacht bei Mons
25.- 27.8.: Schlacht bei Solesmes und Le Cateau
28.- 30.8.: Kämpfe an der Somme
1.9.: Gefecht bei Villers-Cotterets
4.9.: Gefechte bei Vieils-Maisons-Montmirail
5.- 9.9.: Schlacht am Ourcq
6.- 7.9.: Montceaux-Esternay
10.9.: Nachhutgefechte bei Neuilly-St.Front
12.9.1914 - 1.7.1915: Kämpfe an der Aisne
1915: 8.- 14.1.: Schlacht bei Soissons
9.5.- 23.7.: Schlacht bei La Bassee und Arras
6.- 16.6.: Kämpfe bei Quennevieres-Ferme
24.7.- 22.9.: Stellungskämpfe In Flandern und Artois
24.9.- 3.11.: Herbstschlacht in der Champagne
30.10.: Gefecht bei Vailly
2.11.: Gefecht bei Soupir
4.11.- 10.12.: Stellungskämpfe in der Champagne
30.11.1915-2.2.1916: Kämpfe an der Aisne
1916: 21.- 22.2.: Erstürmung des Bois-de-Ville (Verdun)
21.2.- 31.5.: Schlacht bei Verdun
23.2.: Erstürmung des Wavrille-Waldes
25.- 26.2.: Erstürmung der Louvemont-Stellung
und des Pfefferrückens
25.2.- 2.3.: Kampf um das Dorf Douaumont
3.- 20.3.: Stellungskämpfe vor Verdun
12.- 15.3.: Kämpfe im Cai Ilette-Wald
22.- 25.5.: Kämpfe um Fort Douaumont
1.6.- 18.-7.: Reserve der Obersten Heeresleitung O.H.L.
19.7.- 4.8.: Schlacht an der Somme
14.8.- 27.10.: Stellungskämpfe in der Champagne
27.10.- 16.12.: Stellungskämpfe vor Verdun
15.- 16.12.: Kampf bei Louvemont und Bezonvaux
16.12.1916-7.2.1917: Reserve der 0.H.L.
1917: 18.2.- 17.4.: Stellungskampf im Oberelsass
18.4.- 4.5.: Doppelschlacht Aisne-Champagne
5.5.- 5.7.: Reserve der O.H.L.
Ostfront 1917
7.- 18.7.: Stellungskämpfe östlich Zioczow
19.7.: Erstürmung der Mackowa-Gora
19.- 28.7.: Durchbruchsschlacht in Ostgalizien
20.7.: Verfolgungskämpfe bis zur Bahn Jezierna-Tarnopol
21.7.: Durchbruchskämpfe an der Straije Jezierna-Tarnopol
22.7.: Vorstoß an den Sereth
23.7.: Erzwingung des Überganges über den Sereth
24.7.: Waldkämpfe im Wielki-Las
24.7.: Erstürmung des Ranachow
25.7.: Gniezna-Übergang
29.7.- 20.9.: Stellungskämpfe am Sereth
4
Italien 1917
20.9.- 15.10.: Aufmarsch hinter der Isonzo-Front
3.- 23.10.: Stellungskämpfe am Isonzo
24.- 27.10.: Durchbruch durch die Julischen Alpen
26.10.: Erstürmung des Monte-Hum
27.10.: Erstürmung des Monte-San-Giovanni,-Spighi & Castel28.10.- 3.11.: Schlacht bei Udine
del-Monte
29.10.- 1.11.: Vorstoß gegen den unteren Tagliamento
4.- 11.11.: Verfolgung vom Tagliamento bis zur Plave
12.11.- 18.12.: Gebirgskämpfe in den Venezianischen Alpen
Westfront 1917/1918
18.12.1917-4.3.1918: Stellungskämpfe in der Champagne
1918: 5.- 20.3.: Ruhezeit hinter der 18. Armee
21.3.- 6.4.: Große Schlacht in Frankreich
21.- 22.3.: Durchbruchsschlacht bei St.-Quentin-La Fere
23.- 24.3.: Kämpfe beim Übergang über die Somme und den
Crozat-Kanal zwischen St.-Christ und Tergnier
25.- 31.3.: Verfolgungskämpfe bis Montdidler-Noyon
7.4.- 27.5.: Kämpfe an der Avre und bei Montdidier-Noyon
27.5.- 13.6.: Schlacht bei Soissons und Reims
27.5.: Erstürmung der Höhe des Chemin-des-Dames
28.5.- 1.6.: Verfolgungskämpfe zwischen Oise & Aisne,
über die Vesle bis zur Marne
30.5.- 13.6.: Angriffskämpfe west- & südwestlich
von Soissons
14.6.- 4.7.: Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne
18.- 25.7.: Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims
26.7.- 3.8.: Bewegliche Abwehrschlacht
zwischen Marne & Vesle
4.8.- 3.9.: Stellungskämpfe an der Vesle
3.- 27.9.: Kämpfe vor und in der Siegfriedstellung
10.- 12.10.: Kämpfe vor der Hunding- und Brunhildfront
13.10.- 4.11.: Kämpfe in der Hundingstellung
5.- 11.11.: Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
12.11.1918: Räumung der besetzten Gebiete und Rückzug
in die Heimat
Das 8. (Preußische) Infanterie-Regiment war wieder Bestandteil
bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr. Dabei
wurde die Einheit hauptsächlich aus den Reichswehr-InfanterieRegimentern
9,
10
und
30
in
der
Garnisonsstadt
des
Regimentsstabes Frankfurt (Oder) im Wehrkreis III gebildet. Dort
wurde auch das I. Bataillon und die 13. Kompanie (Minenwerfer)
stationiert. Der Stab des II. Bataillons mit der 7. und 8.
Kompanie befand sich jedoch in Liegnitz und die 5. und 6.
Kompanie in Glogau. Das III. Bataillon lag in Görlitz und das
Ausbildungs-Bataillon in Lübben im Spreewald.
In der Reichswehr wurde das Regiment mit der Aufstellung der 3.
Division und taktisch dem Infanterieführer III unterstellt.
Ab 1929 trug der Infanteriegeneral a.D. von Tschischwitz die
Uniform des Regiments.
5
1930-31 führte man das gesamte II. Bataillon in Glogau zusammen,
und das Ausbildungs-Bataillon verlegte nach Liegnitz.
Mit der Reichswehrerweiterung 1934 hieß das Regiment nun wieder
Infanterie-Regiment Frankfurt. Gleichzeitig bildete es auch das
Infanterie-Regiment Görlitz, wozu nun auch das bisherige III.
Bataillon sowie das II. Bataillon und das Ausbildungs-Bataillon
des I. gehörte, und aus Abgaben des Regiments kam auch noch ein
weiteres Bataillon hinzu. Das Regiment unterstand nun dem
Frankfurter Kommandanten.
Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 besann man
sich
schließlich
dem
Regiment
den
ursprünglichen
Namen
Infanterie-Regiment 8 zurück zu geben. Alle eingegliedert in die
3.
Infanteriedivision,
wurde
im
gleichen
Zuge
aus
dem
Ausbildungsbataillon in Landsberg/Warte das I. Bataillon des
Infanterie-Regiments 50.
Am 20. April 1937 erhielt General der Infanterie a.D. Freiherr
von Esebeck die Berechtigung, die Uniform des Regiments mit den
Generalsabzeichen zu tragen, und 1938 erfolgte in Frankfurt
(Oder) die Aufstellung eines Ergänzungs-Bataillons für das
Regiment.
5. Kompanie IR 8 – August bis Oktober 1939
Anfang August 1939 bezieht das IR 8 die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei
Flatow.
Am 1. September 1939 stößt das Regiment westlich von Vandsburg über die polnische
Grenze vor.
Am 2. September 1939 gelingt der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake
und die Einnahme von Crone.
Am 4. September 1939 wird die Weichsel bei Topolno überquert.
Im Anschluss marschiert das IR 8 östlich der Weichsel durch Culmsee nach Südosten.
Am 13. September 1939 wird wiederum die Weichsel bei Plock diesmal in Richtung
Südwesten überschritten.
Nach Bildung eines Brückenkopfes erreicht es am 16. September 1939 die Bzura und
nimmt dort an der Schlacht teil.
Am 21. September 1939 sind die Kampfhandlungen beendet, und das Regiment beginnt
seinen Rückmarsch nach Bromberg.
Hier wurde es am 2. Oktober 1939 auf die Eisenbahn verladen, und die ganze
3. Infanterie-Division fährt nach Westen in den Raum Leidenborn – Dasburg in die Eifel.
Internetrecherche von Horst-Günther Dobrunz
(Co-Autor)
Das Buch beschreibt …
das Leben an vorderster Front
und das überschwängliche Selbstvertrauen
des deutschen Volkes zu dieser Zeit,
das mehr und mehr durch den
immer länger und grausamer werdenden Krieg
nach und nach zerstört wurde.
Unzählige der Tapferen fielen.
Andere kämpften verzweifelt bis zum Ende
gegen eine Übermacht von drei Großmächten.
Bei der anschließenden Entnazifizierung versuchte
man den noch verbliebenen Patriotismus aus den
Köpfen des Deutschen Volkes zu löschen.
Dieser trat dann aber erstmalig im Jahr 2006
zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland
wieder in Erscheinung.
This
always touches my heart
like hitting the mark with a dart.
I laugh or cry so bitterly,
when his words jump out on me.
Der einzige Sohn meines Vaters
Horst - Günther Dobrunz
(Co-Autor)
Krieg, nein danke !
Jeder hasst Krieg,
aber keiner vermeidet ihn !
Schweife von der Gegenwart
in die Vergangenheit und erfahre das Leben
Überlebe !
Lies das und lehre Deinen Kindern
die Schrecken des Krieges !
Das Schlimmste der Menschheit !
Erfahre die Grausamkeiten genau hier,
sei aber glücklich, dass Du in Wahrheit nicht leidest.
Krieg, ein Abenteuer?
Nein !!!
Krieg ist kein Abenteuer !
Vielleicht denkst Du es ist eines... also...
viel Spaß beim Töten... bis Du selbst verwundet wirst
ODER VIELLEICHT SOGAR TOT BIST !!!
Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank für Ihr Interesse an diesem umfangreichen Werk, das als solches
schon bezeichnet werden kann und in unverfälschter Form den Zeitgeist, die
Gedanken und Gefühle der Menschen sowie die tatsächlichen Geschehnisse
und Gegebenheiten vor dem historischen Hintergrund der damaligen Ära in
allen Facetten wiederspiegelt und öfters auch einen kleinen bildlichen Vergleich
zum Heute aufzeigt.
Hier lesen Sie reine Tatsachen ! Auch alle Namen und Orte sind die Originalen
und nicht erfunden, desgleichen alle Datums- und Zeitangaben, das jeweilige
Wetter, die Landschaften, Aussagen von Zivilisten, Beschreibungen von deren
Kulturen, aber auch objektiv persönliche Eindrücke und daraus resultierende
Schlussfolgerungen des Autors sowie dessen Lebensweisheiten und Gedichte.
Es gibt keine Zeitsprünge, sondern alles wird in chronologischer Reihenfolge
gleichermaßen wie Ihr eigener Tagesablauf spannend geschildert..
Die Dokumentation beschreibt das tatsächliche Leben in der damaligen
Zeit und hat überhaupt nichts mit Nazismus oder der Verherrlichung des
Dritten Reiches zu tun, sondern zeigt im Gegensatz kontinuierlich auf,
wie der Bevölkerung, aber besonders den Frontsoldaten im Namen der
verbrecherischen Regierung und deren noch übleren Unterstützern die
Richtigkeit ihres Vorgehens propagandistisch vorgeschwindelt wurde.
Auch hat der Patriotismus der Frontsoldaten für Deutschland und die einzigartig gegenseitige Kameradschaft in der Truppe nichts mit der bodenlosen
Habgier der Machthaber zu tun. Die hingegen hatten sich schon weit im Vorfeld, sprich bereits 1934 mit der nun neuen, personifizierten Eidesformel für
das Militär dessen Unterstützung als absolute Vaterlandspflicht erschlichen.
Zum Vergleich: Die Soldaten der Roten Armee mussten ebenfalls ihren
Treueeid auf Stalin schwören, Westalliierte hingegen nur auf das Parlament
des jeweiligen Staates.
Auch heute gibt es für unsere Streitkräfte eine Eidesformel. Diese bezieht sich
aber auf das Deutsche Parlament und nicht mehr so verhängnisvoll auf eine
Person.
Diese einleitende Erläuterung mag Ihnen beim Lesen helfen, sich in das
Damals zurück zu versetzen und selbst an den Geschehnissen teilzunehmen.
Versinken Sie nun zwischen den vielen Zeilen und Bildern, und erleben Sie
zusammen mit dem Teilnehmer, dem Aufzeichner, dem Schreiber, dem
Zeitzeugen, meinem Vater das fast Unglaubliche. Begleiten Sie ihn auf dem
gefahrenreichen Weg durch ganz Europa, über alle Höhen und Tiefen, Freude
und Leid, Liebe und Hass, aber bitte vergessen Sie später nicht, dass Sie schon
weit über ein halbes Jahrhundert das Glück haben, hier in Frieden gefahrlos
leben zu können.
Horst-Günther Dobrunz
(Co–Autor)
Der Autor . . .
2000 Tage
in Europa
Band I
1939 - 1945
Der Kindergarten des Grauens
Inhaltsverzeichnis:
Vorspann:
Grabstätte des Autors
Politische und europäische Vorgeschichte zum II. Weltkrieg, sowie
deutsch-polnische Beziehungen zwischen den Weltkriegen
Regimentsgeschichte – ein historischer Rückblick
Buchbeschreibung
Mahnung
Leserbrief des Co-Autors
Titelblatt, dann Inhaltsverzeichnis (diese Seite)
Quellennachweis
Nachspann:
Vorwort (der Ursprung)
Vorschau auf Band II
Vater aller Dinge (Tenor)
Lesernotizseite
Mein privates Vorwort (Autor)
Gefallenen- und Personenliste
Schriftenerklärung
Rezensionen
Band I: Der Kindergarten des Grauens
(die ersten 58 Tage von den 2000) Seiten
1. Kapitel: Eine große Übung? - Einleitung
Teil 1: Träumereien oder Vorahnung?
Teil 2: Das Gefühl in der Brust
(6. bis 24. August 1939)
(25. bis 31. August 1939)
1– 6
7 – 30
31 – 51
2. Kapitel: Mein Polenfeldzug
Teil 1: Geraubtes deutsches Land
Teil 2: Angriff im polnischen Kernland
Teil 3: Die geschlagene Armee
(1. bis 7. September 1939)
(7. bis 17. September 1939)
(18. bis 20. September 1939)
3. Kapitel: Rückzug
Erläuterung: Bromberger Blutsonntag
(21. Sept. bis 2. Oktober 1939) 207 – 222
E 1 – E 16
53 – 111
113 – 176
177 – 205
Biographien:
Bataillonskommandeur Major Friedrich Gustav Jaeger (wie Staufenberg, Opfer des 20. Juli 1944)
46
Kompaniechef Hauptmann Walther
(nur Fotos auf den Seiten...)
121 + 187
Ende des I. Bandes
 2007 – 2016
Horst - Günther Dobrunz (Co-Autor)
Vorschau: Band II beschreibt die Zeit in Deutschland und Frankreich
vom 3. Oktober 1939 bis zum 29. September 1940
Band III beschreibt die Zeit in den baltischen Ländern und Russland
vom 30. September 1940 bis zum 8. September 1941
Band IV vom 9. September 1941 bis zum 7. Juni 1942 in Russland
Band V vom 8. Juni bis zum 7. November 1942 in Russland
Band VI beschreibt die Zeit kreuz und quer durch Europa
vom 8. November 1942 bis zum 9. Februar 1944
Band VII beschreibt die Zeit vom 10. Februar bis zum 2. Juni 1944 in Italien
Band VIII beschreibt die Zeit von Tschechien über den Westen nach Trizonesien
vom 3. Juni 1944 bis 5. Mai 1945, und ein wenig vom dem, was danach kam bis zum 3. Juni 1972
Quellenhinweis der Fotographien:
Alle historischen Aufnahmen entstammen dem Autor bzw. seiner Sammlung, neuere Fotos dem Rechteinhaber.
Quellenhinweis der Karten nach dem Jahr 2002:
Alle Karten und Kartenausschnitte vertikal und mit Neigewinkel der Seiten 15, 17+18, 29, 51, 53, 91, 94, 104, 142,
150, 161, 163, 166, 177, 179, 200, 205, 207, 213-215, 218 und 220 entstammen Google Earth und wurden
bearbeitet, geschnitten, ggf. ergänzt und zum einfacheren Verständnis hinzugefügt.
Quellenhinweis der historischen Karten:
Die Karten und Kartenausschnitte der Seiten 41, 51, 56, 58, 66, 77, 80+81, 83, 85, 87, 92, 98 und 101 entstammen
dem Dunlop Straßenkarten-Blatt Bromberg von 1932 und wurden zum einfacheren Verständnis hinzugefügt.
Vorwort
Versteckt hinter Blenden und Anderem im riesigen Bücherschrank von Mutter's Wohnzimmer, fand meine Ehefrau damals
Anfang 2007, 35 Jahre nach Vater's Tod, viele, viele Fotos aus
seiner Leica Kamera und seine spannend unterhaltsamen, das Leben
beschreibende Original-Aufzeichnungen, die er teilweise in
dicken Leitz-Ordnern aufgearbeitet hatte.
Mein Papa schreibt:
„Das
nachfolgende
Buch
ist
zusammengestellt
aus
den
Aufzeichnungen eines Mannes, der als glühender Patriot hinauszog
in den letzten Krieg, um für die Ehre und den Bestand seines
Vaterlandes zu kämpfen. Er ist über die Höhen und durch die
Tiefen des Krieges geschritten. Glanz und Ruhm hefteten sich an
seine Brust, Not und Verzweiflung an seine Versen. Nichts blieb
ihm verborgen, nichts blieb ihm erspart. Ein Namenloser unter
den Unzähligen. Den Vater traf eine Kugel, ein Sohn ist
verschollen. So viele gleiche Schicksale. Mir blieben die
durchweichten und verschmierten Blätter mit den kaum noch
leserlichen
Schriftzügen.
Das
Kriegserleben
eines
Vaters,
aufgezeichnet für seinen Sohn. Jetzt, ein Jahrzehnt nach Ende
des letzten Krieges, die Schrecken sind noch nicht überwunden,
die Spuren noch nicht verwischt, reden die Menschen schon wieder
vom nächsten Krieg. Sie tun so, als ob sie ohne den Krieg nicht
leben könnten.
Ich betrachte es deshalb als meine Pflicht, diese Aufzeichnungen
nicht der Vergessenheit anheimfallen zu lassen, sondern übergebe
sie den Millionen namenlosen Vätern und Söhnen auf dieser Welt,
dass sie sich selbst erkennen mögen und sich besinnen. Ich
selbst bin nur einer von ihnen und will auch in Zukunft ein
solcher unter ihnen bleiben.
Günther-Horst Dobrunz " (1955)
Bis dahin unwissend der Existenz seines Werkes, ergänzt mit
meiner allgemein historischen Einführung, betrachte ich nun
seine Pflicht als die meine, seine Aufzeichnungen vor und nach
der
Sonnenwendnacht,
der
Schicksalsnacht
der
europäischen
Völker, auch international in englischer Sprache mit ergänzenden
Karten und aktuelleren Fotos der Schauplätze der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.
In gleicher Weise wünsche ich mir, dass irgendwann einmal jemand
soviel Gefühl aufbringen und diese Dokumentation ins Russische
übersetzen kann, um der noch immer anhaltenden Sowjetpropaganda,
den Großen Vaterländischen Krieg betreffend, ein Ende zu
bereiten. Die sich in Russland eingeprägten Erlebnisse und
menschlichen Gefühle eines gegnerischen Frontsoldaten für das
Riesenreich soll endlich auch dessen Volk wahrheitsgetreu
erfahren.
Das
ergänzt
die
Völkerverständigung,
dient
dem
Frieden, und ist als Ganzes eine unvergleichliche Dokumentation
gegen das Vergessen.
Horst-Günther Dobrunz
VATER ALLER DINGE
=================
Möge dieses grausige Erlebnis eines Menschen
helfen dazu beizutragen, die Menschheit erkennen
zu lassen, dass es nicht der Sinn des Lebens sein
kann, aus unbegreiflicher Habgier Kriege zu
führen.
Erst dann, wenn diese bestialischen Wesen anfangen
zu begreifen, dass es für sie höhere Aufgaben zu
lösen gibt, erst dann beginnen sie Menschen zu
werden.
Günther Horst Dobrunz
Sämtliche Rechte für jegliche Auswertung
und Veröffentlichung liegen bei
Horst-Günther Dobrunz, Winsen (Aller)
 1945, 1953-57, 2007-2016
Mein privates Vorwort
Immer wieder kommt mein Sohn zu mir und fragt mich:
„Vati, Du bist im Krieg gewesen, warum erzählst Du mir nichts
vom Krieg?"
Ein Geschäftspartner meines Vaters, Herr Feyler, erklärt mir (Horst & Co-Autor), wie ich essen soll
in Frankfurt/Main 1960
Ich bin dieser Frage bis heute ausgewichen. Doch nunmehr,
nachdem diese Frage immer häufiger und eindringlicher wird, muss
ich antworten, also spreche ich zu ihm und wünsche mir, dass es
alle anderen auch hören möchten.
„Du willst die Wahrheit über den Krieg wissen, mein Junge. Da Du
mich immer wieder fragst, will ich Dir nicht länger ausweichen
und werde Dir antworten, obwohl ich immer noch denke, dass es
vielleicht besser wäre, auch weiterhin zu schweigen, vielleicht
es sogar weise wäre, um in Dir nicht die Sehnsucht und das
Verlangen nach dem Abenteuer zu wecken, dass Du vielleicht im
Kriege zu finden glaubst.
Aber Deine Augen sind so fest auf mich gerichtet, dass die
meinen ihnen nicht ausweichen vermögen, und durch sie hindurch
brennt sich Deine Frage in mich hinein und gleitet wie ein
Senklot auf den Grund meines Erlebens.
Du bist Blut von meinem Blute, und mit ihm habe ich Dir die
Sehnsucht nach der Wahrheit in den Sinn gelegt. Und mir ist
nunmehr vollends bewusst, dass ich nicht länger schweigen darf.
Ich weiß, dass Deine Frage nicht nur Dir allein gehört.
PV II
Mit Dir fragen Millionen Kinder. Und Millionen Väter sollten
ihren Kindern antworten, laut und vernehmlich. Doch einer muss
beginnen.
Bitternis
und
Enttäuschung
haben
mir
bisher
die
Lippen
verschlossen. Erkenntnis nannte ich es. Erkenntnis nennen es
auch die Unzähligen, die weiterhin schweigen, mit zusammen
gebissenen Lippen in stummer Resignation. Bis zum heutigen Tage
tat ich es ihnen gleich. Aber soll das der Schluss höchster
Erkenntnis sein? Ich glaubte es, bis Deine Frage immer wieder
kam und ich Deine Augen klar, wartend, bang, voller Erwartung
und voller Neugier sah. Ich darf nicht länger schweigen. Ich
muss mein Wissen um die 2000 Tage kund tun. Noch mehr, ich soll
es hinausbrüllen, nicht nur um Deinet oder meinet, sondern um
unser aller Willen, für die Wissenden und die Unwissenden.
Und Ihr schweigenden Wissenden, glaubt Ihr mit Eurem Erleben
nichts besseres anfangen zu können, als es still und in Euch
verschlossen mit Euch durch das Leben zu tragen? Habt Ihr schon
daran gedacht, dass Ihr nicht allein nur Ihr selbst seid,
sondern Glied in einer endlosen Kette? Auf Euren Schultern ruht
die Verantwortung Eurer Zeit! Ihr könnt diese Verantwortung
nicht fortwerfen, denn sie ist ein Teil Eurer selbst und ist
fest mit Euch verbunden. In Euch sind Eure Ahnen, Eure Kinder
und Enkel.
Seht hin, wie die Augen Eurer Nachfahren
gerichtet sind! Ihr müsst handeln!
fragend
auf
Euch
PV III
Ich will nicht viel, nur, dass wir uns selbst kritisch
betrachten und erkennen, dazu halte ich uns den Spiegel vor,
damit wir es können.
Jahrtausende sind versunken, Jahrtausende werden erstehen. Seit
Menschen die Erde bevölkern, kämpfen sie um ihren Besitz und
ihre Güter. Sie führen Kriege, hart und unbarmherzig. Es gibt
keine barmherzigen Kriege. Kriege sind voller Mord und voller
Raublust, voller Hass, Untreue und Verrat, und aber auch voller
Liebe und Hingabe.
Doch standen die Menschen an ihrem Ende nicht immer viel tiefer
als zu ihrem Beginn? Ich will und wage nicht zu richten über den
Sinn oder den Unsinn des Krieges im allgemeinen. Er ist ein Ding
der ungezählten Widersprüche.
Warum redet Ihr mir eigentlich immer wieder so geschwollen von
dem menschlichen Sittengesetzen in einem Atemzuge mit dem
Kriege? Was meint Ihr eigentlich mit diesen Sittengesetzen? Ich
glaube fast, dass Ihr unter ihnen nur die Erfüllung der eigenen
ach so egoistischen Wünsche versteht. Es sollte jedoch niemand
sagen, dass er besser wäre, als der andere neben ihm, auch wenn
jener mit anderer Zunge spricht, müsstet Ihr ihn fragen, was er
überhaupt damit meine, denn ich weiß von mir, dass ich es auch
nicht bin.
Wäre es nicht tunlicher und nützlicher für alle, bescheidener zu
sein, anstatt uns mit jedem Worte zu brüsten?
Ach, leider, es ist beschämend zu wissen und sagen zu müssen,
dass der Mensch als das einzige Lebewesen unübertroffen ist in
seiner Selbstgefälligkeit und Habgier. Kein Wesen dieser Erde
kommt ihm darin gleich. Seine Seele ist tiefgründig und
unerforscht. In ihr beginnen die Kriege.
Man glaubt von Heraklit, dass er ein Weiser wäre. Also hat er
gesagt:
‚Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Die einen macht er zu
Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die
anderen zu Freien.’
Nun will ich vom Kriege erzählen, und Ihr sagt, was Ihr seid."
Günther-Horst Dobrunz
1961
Urheberidentifikationen anhand der Schriften in der Dokumentation:
Courier New, Größe 12:
Die Originalaufzeichnung hat Günther-Horst Dobrunz mit diesem
Schrifttyp 1953-55 auf seiner Erica-Schreibmaschine getippt.
Courier New, Größe 12, kursiv:
Besondere Gedanken von Günther-Horst Dobrunz im Originaltext
Arial, Größe 9:
Bilderklärungen, Hinweise im Dokumentationstext von Horst-Günther Dobrunz
Tahoma, Größe 10 (fett nur in der Überschrift):
Biographien aus verschiedenen Quellen, überarbeitet von Horst-Günther Dobrunz, und
Beiträge oder Artikel anderer Autoren zum selbig aufgeführten Thema zwischen dem Originaltext als
Erläuterung an dieser Stelle
Bookman Old Style, Größe 12, kursiv:
Handschriftliche Bildbeschreibungen auf der Rückseite der Originalfotos
meistens von Günther-Horst Dobrunz
(Sehr oft sind die Erklärungen zu den Fotos auch im sofort nachstehenden Dokumentationstext zu finden)
Book Antiqua 12:
Geschichtsdokumentationen aus Internetquellen, überarbeitet
von Horst-Günther Dobrunz
...auch Bookman Old Style, Größe 12, kursiv:
Aussagen der Zeitzeugen, aufbereitet und zusammengestellt
von Horst-Günther Dobrunz