PersPektiveN verbiNdeN AlenA Schemmer · PetrA Ute Stock SArAh
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PersPektiveN verbiNdeN AlenA Schemmer · PetrA Ute Stock SArAh
90 Jahre und mehr A l e n a S ch e m m e r · P e t r a U t e Sto ck Sarah Röttgermann · Stefan Biniasch PerspektiveN verbindeN Geschäftsbericht 2011 Kerstin Dünschede · Michael Franke Stephanie Teggers · Uwe Massenberg 90 Jahre und mehr 802 Mitarbeiter und jede Menge Perspektiven Unser Geschäftsmodell ist ausschließlich von Firmen- und Privatkunden getragen. Ihr Vertrauen in unsere Bank macht uns unabhängiger von den Verwerfungen an den Kapitalmärkten. In Verbindung mit unserer bewusst konservativen Risikopolitik sorgt dieses Geschäftsmodell nicht nur für den Gleichlauf der Kunden- und der Eigentümerinteressen. Es stellt die maßgebliche Grundlage für unseren Erfolg in den vergangenen Jahren dar. Dies wird auch in Zukunft so bleiben. Fabian Bernhard Graf · Kerstin Sippel Katja vom Bruch · Thomas Brinkhöfer 3 Kurzübersicht Jürgen Fühles · Sonja Mariele Busch Michaela Wolter · Corinne Metz · Anja in Mio. € 2007 2008 2009 2010 2011 Geschäftsvolumen 4.081 4.208 4.170 4.018 3.974 Bilanzsumme 3.859 4.022 4.030 3.874 3.843 Kundenkreditvolumen 3.175 3.207 3.042 3.065 3.088 Kundeneinlagen 2.922 3.066 2.986 2.986 2.977 Eigenkapital gemäß Bilanzausweis (inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken, aber ohne Bilanzgewinn) Dividende je Aktie in € Rohertrag 213 215 279 286 294 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 134,9 131,9 151,0 152,4 146,3 Verwaltungsaufwand 91,8 90,3 99,0 96,7 94,2 Risikovorsorge 20,2 16,5 19,0 21,1 17,0 Betriebsergebnis 22,9 25,1 33,0 34,7 35,1 Eigenkapitalrentabilität 1) in % 6,0 7,7 9,6 8,9 11,3 Kosten-Ertrags-Relation 2) in % 68,1 68,4 65,5 63,4 64,4 Gesamtkapitalquote gemäß § 10 KWG in % 10,2 8,9 11,0 12,0 12,7 Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen 0,85 0,82 0,81 0,83 0,86 Modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote 3) in % 4,63 4,61 6,22 6,59 6,73 1) Jahresüberschuß vor Steuern vom Einkommen und Ertrag im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital gemäß Bilanzausweis (ohne Bilanzgewinn). 2) Verhältnis von Verwaltungsaufwand zum Rohertrag. 3) Leverage Ratio in % gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 16 KWG. mann · Volker Pauly · Martin Eickholt Dittert · Guido vom Felde · Angela Kaya INHALT Nicole Beer · Sabine Peters · Thomas Annemarie Krüger · Norena Rosenow · 4 An unsere Aktionäre 4 Aktionärsbrief 6Vorstand 8 Aufsichtsrat 12Corporate-Governance-Bericht 28Bericht des Aufsichtsrates 48 Unsere Aktie 51 Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit 56Europäische Staatsschuldenkrise: Ursachen und Perspektiven 62Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen 76 Geschäftsmodell 76 Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige 88 Private Banking & Wealth Management 94 Firmenkunden & Internationales Geschäft 104 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 112Kulturelles und gesellschaftliches Engagement 2 Stephan · Berit Müller-Kaufmann · Peter Kuschel · Heike Stürznickel 122 Lagebericht 176 Weitere Informationen 176Direktoren 122Ertragslage 128Vermögens- und Finanzlage 180Standorte 133Risikobericht 181Tochtergesellschaften 140Internes Kontrollsystem für die Rechnungslegung 182 142 186Impressum Prognosebericht 146 Jahresabschluss 146 Gewinn- und Verlustrechnung 148Bilanz 150 Anhang 150 Angaben zur Bilanzierung und Bewertung 157Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 168 Außerbilanzielles Geschäft 170 Mandate 172 Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 173 Gewinnverwendungsvorschlag 174Bestätigungsvermerk 3 Glossar Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen An unsere Aktionäre Aktionärsbrief Dr. Thomas A. Lange · Christian Wöstmann T h i ss e n · U r s ul a F i e r l i n g s · H o lg e r Vorsitzender DES VORSTANDES 4 An unsere Aktionäre das Jahr 2011 stand erneut unter dem Vorzeichen einer möglichen Staatsinsolvenz Griechenlands. Nachdem das erste Rettungspaket nicht ausreichte, wurde ein zweites und größeres auf den Weg gebracht, dessen Auszahlungsvoraussetzungen erst vor wenigen Tagen erfüllt worden sind. Ob es reicht, bleibt offen. Skepsis ist angebracht. Die Unsicherheiten, die durch diese Entwicklungen ausgegangen sind, haben die Kapitalmärkte nachhaltig belastet. Hinzu kamen weitere Schockwellen, die insbesondere durch die sogenannten Stresstests der systemrelevanten Institute durch die Europäische Bankenaufsicht ausgelöst wurden und weiteren Eigenkapitalbedarf aufzeigten. Die zwischenzeitlich in Europa wiedergewonnene Finanzmarktstabilität wurde erneut in Zweifel zogen. Und trotzdem legen wir für das Geschäftsjahr 2011 ein gutes Ergebnis vor. Das Betriebsergebnis mit 35,1 Mio. € ist das höchste, das wir je erwirtschaftet haben. Und der Jahresüberschuss ist mit 18,5 Mio. € der zweithöchste, den wir je erzielen konnten. Ursächlich für das gute Ergebnis ist in erster Linie ein stabiler Zinsüberschuss, der trotz eines starken Margendrucks exakt dem Vorjahr entspricht. Hinzu kommt ein nach wie vor straffes Kostenmanagement sowie eine entspannte Risikovorsorge – sowohl im Kreditgeschäft als auch beim Alternativen Kreditportfolio. Weniger erfreulich hat sich das Provisionsergebnis entwickelt. Maßgeblich für den Rückgang war im Wesentlichen das Wertpapiergeschäft, denn insbesondere im letzten Quartal 2011 kam es aufgrund der negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten zu einem „Käuferstreik“. Auch das Zins- und Währungsmanagement entwickelte sich verhalten. Im Jahr 2011 haben wir die prozessuale Neuordnung der Kreditrisikosteuerung abgeschlossen. Dasselbe gilt für den Aufbau der Einheit „Strukturierte Finanzierungen“ sowie die Optimierung unserer Zahlungsverkehrslösungen für unsere mittelständischen Kunden. Die NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH ist gegründet und wird vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung in Kürze ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen. Unsere Vermögensverwaltung wurde durch Focus Money und n-tv im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung mit „herausragend“ bewertet. Das ist die Höchstnote. Parallel dazu wurde unsere NATIONAL-BANK als „Aufsteiger des Jahres“ klassifiziert. Das alles zeigt: Unsere in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen sind nachhaltig und tragen den Erfolg unserer Bank. U3 Geschäftsbericht 2011 2010der derNATIONAL-BANK NATIONAL-BANKAG AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Aktionärsbrief Für das gute Ergebnis schulden meine Kollegen und ich Dank – Dank an unsere Kunden für ihr Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit und Kompetenz, in unsere Verlässlichkeit und Solidität; Dank an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in einem schwierigen Umfeld Beachtliches geleistet haben. Sie haben unsere Kunden mit hohem persönlichen Einsatz unabhängig und umfassend beraten, gemeinsam im Team intelligente und bedarfsgerechte Lösungskonzepte entwickelt sowie vielfältige Projekte und neue aufsichtsrechtliche Vorgaben beherzt umgesetzt. Wir schlagen der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende in Höhe von 1,00 € je Aktie vor. Parallel dazu möchten wir Sie durch eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 15:1 am Erfolg unserer Bank beteiligen. Sie erhalten für 15 Aktien zusätzlich eine neue Aktie. Wir wollen damit sowohl den guten Ergebnissen der Jahre 2010 und 2011 als auch der Tatsache Rechnung tragen, dass das Alternative Kreditportfolio, also unsere verbrieften und zum Teil mit Sicherheiten unterlegten Kreditforderungen, unter ökonomisch sinnvollen Bedingungen nahezu vollständig abgebaut worden ist. Die Vorsitzender DES VORSTANDES weitere Stärkung der Risikotragfähigkeit unserer Bank wird aber auch zukünftig eine der Zielsetzungen unseres Handelns sein. Aus diesem Grund haben wir die Eigenkapitalrendite auf einen Zielkorridor zwischen 10 und 15 Prozent abgesenkt, während wir unsere Kapitalquote auf eine Größenordnung zwischen 12 und 15 Prozent erhöhen wollen. Wegen der nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen sind wir davon überzeugt, dass es sich hierbei um einen guten Ansatz handelt, eine nachhaltige Unternehmensführung mit einer attraktiven Rendite in Einklang zu bringen. Wir sind zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr gegangen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass das zwischenzeitlich auf den Weg gebrachte zweite Rettungspaket für Griechenland möglicherweise nicht ausreichend ist, verfügen wir über solide Grundlagen für unser auch zukünftiges Wachstum. Anders als bei anderen Instituten bedarf es keines Umbaus. Unser Geschäft ist ausschließlich von unseren Kunden getragen. Einen Eigenhandel betreiben wir nicht, um damit wesentliche Bestandteile unseres Ergebnisses zu erwirtschaften. Unsere Beratung ist neutral, denn wir entwickeln und verkaufen keine eigenen Produkte. Und wir werden uns auch zukünftig nicht an dem ruinösen Preiswettbewerb für Spareinlagen beteiligen. Zu oft wird vergessen: je höher der Zinssatz, desto höher das Ausfallrisiko. Dies umso mehr, als die Anbieter mit den höchsten Zinsen häufig zu jenen Instituten zählen, die in ihrem jeweiligen Heimatmarkt zuvor einer staatlichen Stützung bedurften. Meine Kollegen und ich freuen sich schon heute auf die Hauptversammlung am 16. Mai 2012, wie immer in der Philharmonie Essen, in der wir Ihnen unseren Bericht vortragen und für ergänzende Fragen zur Verfügung stehen. In der Hoffnung auf Ihr zahlreiches Erscheinen verbleibe ich, mit freundlichen Grüßen, Ihr Thomas A. Lange Vorsitzender des Vorstandes NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft Essen, den 12. März 2012 U4 An unsere Aktionäre · J a s m i n Sa u e r · K n u t P o h l · Sa n d r a Abt · Martina Kirchheim · Antje Kiefer U5 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Vorstand Uwe Lindner · Klaus Frick · Kerst Sohns · Doris Trümner · Christian Klaus G. Frick Dr. Thomas A. Lange 6 Uwe Lindner Uwe Lindner, geb. 1956 Klaus G. Frick, geb. 1963 Vorstandsmitglied seit 2007 Bestellung bis Januar 2017 Vorstandsmitglied seit 2004 Bestellung bis Dezember 2013 Bereichsvorstand seit 2011 (kein aktienrechtliches Vorstandsmitglied) • Compliance • Controlling • Geldwäsche-/Fraud-Prävention • Kreditrisikosteuerung • Personal • Recht • Revision • Risikocontrolling • Services • Unternehmenskommunikation • Vorstandsstab • Asset Management • Customer Relationship Management • Firmenkunden • Handel • Internationales Geschäft • Organisation • Private Banking & Wealth Management • Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige • Treasury • Versicherungsgeschäft Dr. Thomas A. Lange, geb. 1963 Vorsitzender 7 An unsere Aktionäre in Kleinlein · Julia Junker · Sylvia Kasperek · Hans-Jürgen Mönkemeyer Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Aufsichtsrat Bernd Jatzwauk · Michael Schwarz Pet ra Szabel · Arndt Pallasch · Phill Aufsichtsrat Reinhold Schulte, Dortmund Vorsitzender Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund und Hamburg Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel, Essen Stellvertretender Vorsitzender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. Birgit Elsner*, Duisburg NATIONAL-BANK AG Dr. Friedrich Janssen, Essen Ehem. Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG, Essen E. Jürgen Lindlar, Köln Ehem. Vorsitzender des Vorstandes des Prüfungsverbandes deutscher Banken e. V. Dr. Dr. h.c. Jochen Melchior, Essen Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der STEAG AG, Essen Dr. Matthias Mitscherlich, Mülheim a.d. Ruhr Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Ferrostaal AG, Essen Daniela Römer*, Essen NATIONAL-BANK AG Gregor Wildförster*, Gelsenkirchen NATIONAL-BANK AG Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates wurden von den Arbeitnehmern gewählt. 8 · Janine Alester · Kathrin Bauer ip Becker · Dominik Müsslin · Marcel Präsidial- und Risikoausschuss An unsere Aktionäre des Aufsichtsrates Reinhold Schulte Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel Stellvertretender Vorsitzender Dr. Friedrich Janssen 9 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen „Kontinuität – das ist für mich die Summe aus Verlässlichkeit, Beständigkeit und Nachhaltigkeit.“ Kress · Inge Danjou · Susanne Kurz · Mirko Gummersbach · Joana Biallas Büro Dr. Lange · Jeannette Stifter · Bernhard Elsner · Torsten Schulzki · Sascha Dinklage Kontinuität Das Geschäftsmodell unserer Bank basiert auf gelebter Nachhaltigkeit. Das bezieht sich in erster Linie auf die Beziehung zu unseren Kunden sowie zu unseren Mitarbeitern und Eigentümern. Viele haben sich viele Jahre weit über das notwendige Maß hinaus in unserer Bank engagiert und damit durch ihre Leistungen zum Wachstum und Erfolg unseres Hauses beigetragen. Zum Beispiel Inge Danjou: Seit mehr als zehn Jahren koordiniert sie das Büro des Vorstandsvorsitzenden der NATIONAL-BANK. Hier laufen alle wichtigen Fäden zusammen. Gerade an dieser Schnittstelle macht die Erfahrung, Verlässlichkeit und Professionalität die Stabilität aus. Kontinuität ist kein Zufall, sondern präzise, zuverlässige und gleichbleibend engagierte Leistung. „Alles eine Frage der Koordination“, sagt sie, „und der inneren Einstellung.“ Denn Verlässlichkeit und Gelassenheit sind nach Ansicht von Inge Danjou zwei Seiten derselben Medaille. „Und genau darauf kommt es an.“ Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Corporate-Governance-Bericht Miriam Klußmann · Petra van Doorn A n d r e a s L a a k s · J a n n e t t D u dj a n · Verantwortungsbewusste und transparente Unternehmensführung Verantwortungsvolle Corporate Governance hat in der NATIONAL-BANK von jeher einen sehr hohen Stellenwert. Daher unterstützen wir – Aufsichtsrat und Vorstand – den Deutschen Corporate-Governance-Kodex und die damit verfolgten Ziele und Zwecke. Vor dem Hintergrund der ganz bewusst nicht zum Handel an einer deutschen Börse zugelassenen NATIONAL-BANK Aktie haben Vorstand und Aufsichtsrat 2010 entschieden, unserer NATIONALBANK einen eigenständigen Corporate-Governance-Kodex zu geben, der den Besonderheiten unserer Bank als nicht börsennotiertem und bislang nicht kapitalmarktorientiertem Unternehmen optimal Rechnung trägt. Der Corporate-Governance-Kodex wird auf unserer Website unter www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS/Unternehmensprofil/Corporate Governance veröffentlicht. Frau Beate Falkenroth, Leiterin des Vorstandssekretariats, war bis zum 30. Juni 2011 CorporateGovernance-Beauftragte der NATIONAL-BANK. Im Zuge der Übernahme weiterführender Aufgaben in unserer Bank wurde diese Verantwortung zum 1. Juli 2011 auf Herrn Dr. Gregor Stricker, Leiter Vorstandsstab, übertragen. Unsere Corporate-Governance-Beauftragten sind die Ansprech partner für alle Fragen in Bezug auf die Corporate Governance. Ihnen kommt die Aufgabe zu, Aufsichtsrat und Vorstand bei der Umsetzung des Deutschen Corporate-Governance-Kodex beziehungsweise der Fortentwicklung des Corporate-Governance-Kodex der NATIONAL-BANK eigenverantwortlich zu beraten und über die Umsetzung durch die Bank zu berichten. Vorstand Der Vorstand der NATIONAL-BANK leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Bis zum 31. Mai 2011 bestand er aus den Herren Dr. Thomas A. Lange als Sprecher bzw. ab 11. Februar 2011 als Vorsitzendem sowie den Herren Uwe Lindner und Karlheinz Nellessen. Seit dem 1. Juni 2011 führen die Herren Dr. Lange und Lindner die NATIONAL-BANK allein. Der Aufsichtsrat ist sich bewusst, dass die Führung der Bank durch nur zwei Vorstände angesichts der Verwerfungen auf den Kapitalmärkten sowie in Anbetracht der Vielzahl aufsichtsrechtlicher 12 Neuerungen eine ganz besondere Herausforderung darstellt. Umso mehr dankt er dem Vorstand für das weit überdurchschnittliche Engagement, was sowohl vor dem Hintergrund der geschilderten Rahmenbedingungen als auch des sehr guten Geschäftsergebnisses der Bank zu bewerten ist. Es entspricht der geltenden Beschlusslage des Aufsichtsrates, den Vorstand auf drei Personen zu erweitern. So ist für die zukünftige Leitung sowohl des Firmenkundengeschäfts als auch der Handelsabwicklung (Bereich Services) Herr Klaus G. Frick vorgesehen. Sobald die hierfür erforderliche Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorliegt, ist vorgesehen, dass er in den Vorstand der Bank aufrückt. Bis dahin verantwortet er das Firmen kundengeschäft der Bank als Bereichsvorstand und berichtet insofern an Herrn Lindner, der das Firmenkundengeschäft als Vorstandsmitglied vorübergehend zusätzlich verantwortet. Herr Dr. Lange verantwortet in der Übergangszeit zusätzlich die Handelsabwicklung (Bereich Services). Der Vorstand ist an das Unternehmensinteresse gebunden und der nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswertes sowie den Interessen von Kunden, Aktionären und Mitarbeitern verpflichtet. Er entwickelt die strategische Ausrichtung der Bank, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt konsequent für ihre Umsetzung. Ausdruck dessen ist die unter der Überschrift „Winning 2012“ stehende strategische Planung der Geschäftsjahre 2010 bis 2012, die der Vorstand im Herbst 2009 verabschiedet hat. In ihr beabsichtigt der Vorstand bis 2012 eine Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) vor Steuern zwischen 15 und 20 % sowie eine Kosten-Ertrags-Relation (CostIncome-Ratio) von 60 bis 65 % zu erreichen. Parallel dazu soll eine Eigenmittelquote (Capital Ratio) von 10 bis 12 % sowie für ein Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen (Loan-toDeposit-Ratio) von < 1 erreicht werden. Die Beschlussfassung des Vorstandes unter Bezugnahme auf die zuletzt genannten beiden Größen sowie die gebildeten Korridore sollte beziehungsweise soll sicherstellen, dass es auf eine nachhaltige Entwicklung der Bank und nicht auf ein singuläres Renditeziel ankommt. Dabei steht die strategische Planung unter den Voraussetzungen • keiner neuerlichen Marktverwerfungen, • eines normalisierten Zinsniveaus, • stabiler Bewertungen, • im Vergleich zur Vorkrisenzeit erhöhter Margen sowie • eines moderaten Wirtschaftswachstums. 13 An unsere Aktionäre · Frau ke Hariegel · Marion Gebken · Ulrich Radermacher · Heinz Joachim Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen P o h l e · K a i W i l h e l m H esse l e r · Ba r b M ä r k e r · R o l f L a u t e r b a c h · Pat r i c i a Vor dem Hintergrund der neuen aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die unter der Überschrift Basel III stehen, hat der Vorstand die strategische Planung der Bank für die Jahre 2012 bis 2014 fortgeschrieben. Dabei hat er den Begriff „Winning 2012“ beibehalten, weil das Geschäftsjahr noch nicht abgeschlossen ist. Der Vorstand hat die darin enthaltenen Ziele den neuen aufsichtsrechtlichen Entwicklungen entsprechend angepasst. Wie schon im Geschäftsbericht 2010 (Seite 14) angesprochen, bedurfte der bislang angestrebte Verzinsungsanspruch auf das Eigenkapital zwischen 15 und 20 % einer Korrektur. Insofern hat der Vorstand die angestrebte Eigenkapitalrendite vor Steuern nunmehr in einem Korridor zwischen 10 und 15 % festgesetzt. Parallel dazu erfolgte eine Anhebung des Korridors für die Kapitalquote von ursprünglich 10 bis 12 % auf 12 bis 15 %. Die weiteren Zielkorridore sowohl für die Kosten-Ertrags-Relation als auch das Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen blieben unverändert. Damit hat der Vorstand in der Nachhaltigkeit seiner Unternehmensführung den neuen Rahmenbedingungen entsprochen. Der Vorstand gewährleistet ein effizientes Risikomanagement und Risikocontrolling. Er führt die Geschäfte der NATIONAL-BANK nach den Gesetzen, der Satzung, seiner Geschäftsordnung (einschließlich der Geschäftsverteilung), unternehmensinternen Richtlinien und den jeweiligen Anstellungsverträgen. Dabei hat er sämtliche aufsichtsrechtliche Vorgaben zu beachten. Der Vorstand arbeitet mit den anderen Organen der NATIONAL-BANK und den Arbeitnehmervertretern vertrauensvoll zusammen. Die Zuständigkeit der Vorstandsmitglieder ist im Geschäftsbericht auf Seite 7 dargestellt. Interessenkonflikte von Vorstandsmitgliedern im Sinne des Corporate-Governance-Kodex der NATIONALBANK sind im Berichtsjahr 2011 nicht aufgetreten. Fortbildung des Vorstandes Zur eigenverantwortlichen Leitung des Unternehmens durch den Vorstand der NATIONAL-BANK gehört auch die eigenverantwortliche Sicherstellung einer regelmäßigen Fortbildung. Der Vorstand entspricht dieser Selbstverständlichkeit durch • Seminare, • Selbststudium und • Ausübung von Mandaten. In der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 hat sich der Aufsichtsrat von der Fortbildung der Vorstandsmitglieder sowie dem zukünftigen Vorstandsmitglied Klaus G. Frick überzeugt. 14 ara Meier · Cat rin Rubart · Manuela Herzog · Kristina Alfredsson · Birgit Der Aufsichtsrat beschließt über das Vergütungssystem des Vorstandes und die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder einschließlich der einzelnen Vergütungselemente. Der Präsidial- und Risikoausschuss des Aufsichtsrates bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrates vor und setzt die Beschlüsse des Aufsichtsrates über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder und die wesentlichen Vertragselemente in entsprechende Anstellungs- und Versorgungsverträge mit den einzelnen Vorstandsmitgliedern um. Dem Präsidial- und Risikoausschuss gehören die Herren Reinhold Schulte als Vorsitzender, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. HansPeter Keitel als stellvertretender Vorsitzender sowie Dr. Friedrich Janssen an. Im Berichtsjahr wurden die Dienstverträge der Vorstandsmitglieder Dr. Lange und Lindner zum 1. Februar 2011 auf eine neue vertragliche Grundlage gestellt. Grund für die Neuregelung der Vorstandsdienstverträge der Herren Dr. Lange und Lindner ist das Gesetz über die Angemessenheit der Vorstandsvergütung vom 31. Juli 2009 sowie das Rundschreiben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu den „Aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Vergütungssysteme von Instituten“ vom 18. Dezember 2009. Danach ist bei Abschluss einer Versicherung durch die Gesellschaft zur Absicherung eines Vorstandsmitgliedes gegen Risiken aus dessen beruflicher Tätigkeit ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitgliedes vorzusehen. Diese Selbstbehaltregelung gilt allerdings nicht, solange die Gesellschaft gegenüber dem Vorstand aus einer vor dem 8. August 2009 geschlossenen Vereinbarung zur Gewährung einer D&O Versicherung ohne Selbstbehalt verpflichtet ist. Aufsichtsrat und Vorstand legen Wert auf die Feststellung, dass die Vorstandsmitglieder Dr. Lange und Lindner nicht nur nach eigener rechtlicher Überzeugung, sondern auch unter Berücksichtigung eines Rechtsgutachtens von Hogan Lovells International LLP über Dienstverträge verfügten, die – mit Ausnahme einer Kündigung und eines möglicherweise erfolgten Neuabschlusses – eine Umsetzung des aufsichtsrechtlich neu geforderten Selbstbehaltes ausgeschlossen hätten. Insofern wäre es dem Aufsichtsrat mangels Kündigungsgrund rechtlich unmöglich gewesen, den Selbstbehalt zu vereinbaren. Vor dem Hintergrund ihres eigenen konservativen unternehmerischen Selbstverständnisses haben die Vorstandsmitglieder Dr. Lange und Lindner dem Aufsichtsrat eigeninitiativ und freiwillig die Bereitschaft signalisiert, neue Dienstverträge mit einem vertraglich vereinbarten Selbstbehalt abzuschließen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn diese vertragliche Schlechterstellung der Vorstandsmitglieder wurde nicht durch zusätzliche Zahlungen teilweise oder vollständig kompensiert. Insofern haben die Vorstandsmitglieder freiwillig ihre vertragliche Position verschlechtert. 15 An unsere Aktionäre Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen E l sn e r · N a d i n e S ch ö n i n g · I n g o - M i c Wittkowski · Martina Hornik · Dian Vor dem Hintergrund des Eintritts in den Ruhestand zum 31. Mai 2011 hat der Aufsichtsrat davon abgesehen, bei Herrn Karlheinz Nellessen eine neue Regelung herbeizuführen. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich – wie schon zuvor – aus • einer erfolgsunabhängigen Vergütung, • einer erfolgsbezogenen variablen Vergütung sowie • einer Pensionszusage zusammen. Die Vergütung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Angesichts der Kursfestsetzung durch den Vorstand enthält die Vergütung keine aktienbasierten Bestandteile. Ziel des Aufsichtsrates ist es, hier mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Die Vergütung berücksichtigt die Aufgaben und Leistungen der einzelnen Vorstandsmitglieder und steht in einem angemessenen Verhältnis zur Lage und zum Erfolg des Unternehmens. Sie entspricht auch im vertikalen Vergleich aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank einer üblichen Vergütung. Zu den erfolgsunabhängigen Vergütungsbestandteilen zählen das Grundgehalt und die Sachbezüge. Das Grundgehalt des Vorstandes beläuft sich auf insgesamt 870.250 € (Vorjahr 1.046.600 €). Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenen Beträge sind unterschiedlich. Sie werden in gleichen monatlichen Beträgen ausgezahlt. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus der Dienstwagennutzung und Versicherungsbeiträgen sowie darauf entfallende Steuern. Sie betragen 143.912 € (Vorjahr 250.447 €). Neben den Festbezügen erhalten die Mitglieder des Vorstandes eine variable Vergütung, die unter Berücksichtigung der Gesamtperformance der Bank ermittelt wird. Sie ist in das pflichtgemäße Ermessen des Aufsichtsrates gestellt. Dabei wird die individuelle Leistung jedes Vorstandsmitgliedes im Hinblick auf das Ergebnis als Bezugspunkt genommen. Die Nachhaltigkeit wird in einer Drei-Jahres-Rückschau berücksichtigt. Die variable Vergütung wird im Anschluss an die Hauptversammlung in einem Betrag ausgezahlt. Im Berichtszeitraum hat sie sich auf insgesamt 970.000 € (Vorjahr 960.000 €) belaufen. Das im Vorjahresbericht formulierte Ziel, das Verhältnis des Grundgehaltes zur variablen Vergütung bereits 2011 in ein Verhältnis von 60:40 zu bringen, wurde damit noch nicht erreicht. Vor dem Hintergrund, dass der Vorstand im Berichtsjahr über einen Zeitraum von sieben Monaten aus nur zwei aktienrechtlichen Vorstandsmitgliedern bestand, erscheint angesichts der damit verbundenen Mehrbelastung auf der einen sowie des 16 exzellenten Ergebnisses auf der anderen Seite eine Abweichung von dem genannten Ziel als gut vertretbar. Im Vertikalvergleich der Vergütung der Vorstandsmitglieder mit den durchschnittlichen Mitarbeiterbezügen besteht auf Bruttobasis (vor Steuern) eine Relation von 13:1 und auf Nettobasis (nach Steuern) eine Relation von 11:1. Boni im Sinne kurzfristiger Geschäftserfolge wurden und werden seither weder für den Vorstand noch für Mitarbeiter der NATIONAL-BANK gezahlt. Das entspricht unserem konservativen unternehmerischen Selbstverständnis. Vorstandsmitgliedern und ehemaligen Mitgliedern des Vorstandes sowie deren Hinterbliebenen gewährt die Bank eine Altersversorgung. Gegenüber Mitgliedern des Vorstandes bestand ein kurzfristiger Kontokorrentkredit in Höhe von 8 Tsd. €. Im Berichtszeitraum hat – wie schon in den Vorjahren – kein Mitglied des Vorstandes Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten in Bezug auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Vergütung des Aufsichtsrates Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten eine feste, mit Ablauf des Geschäftsjahres fällige jährliche Vergütung, die für das einzelne Mitglied 18.000 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer, für den Vorsitzenden das Doppelte und für jeden stellvertretenden Vorsitzenden das Eineinhalbfache beträgt. Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält ferner für jedes Prozent, um das die an die Aktionäre verteilte Dividende 4 % des Grundkapitals übersteigt, eine Vergütung in Höhe von 600 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache davon. Die Mitglieder von Aufsichtsratsausschüssen erhalten zusätzlich eine feste, mit Ablauf des Geschäftsjahres fällige jährliche Vergütung von 9.000 € zuzüglich der darauf anfallenden Umsatzsteuer, die Vorsitzenden von Aufsichtsratsausschüssen das Doppelte und stellvertretende Vorsitzende von Aufsichtsratsausschüssen das Eineinhalbfache davon. Hat ein Mitglied des Aufsichtsrates mehrere Ämter in Ausschüssen inne, erhält es nur die Vergütung für das am höchsten vergütete Amt. 17 An unsere Aktionäre hael Thomas · Rainer Droste · Detlef a Bäsner · Anica Salomon · Sabine Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Meiß n e r · Si l k e B r e n ta n o · R u t h St r a Bettina Moll · Norbert Range · K Damit wird deutlich, dass die geplante Neuordnung der Ausschüsse des Aufsichtsrates, also die Auflösung des bisherigen Präsidial- und Risikoausschusses und seinen Ersatz durch einen Präsi dialausschuss einerseits und einen Risiko- und Prüfungsausschuss andererseits, nur in einem vergleichsweise überschaubaren Rahmen zu einer Erhöhung der Bezüge führt. Die Vergütung des Aufsichtsrates beläuft sich auf 493.017 € (Vorjahr 496.655 €). Die Vergütung enthält eine feste und eine variable Komponente. Die erfolgsunabhängige, also feste Vergütung beträgt 273.105 € (Vorjahr 276.743 €). Davon entfallen 48.195 € (Vorjahr 51.833 €) auf die Vergütung der Tätigkeit im Präsidial- und Risikoausschuss des Aufsichtsrates. Der variable Anteil der Vergütung des Aufsichtsrates beläuft sich auf 219.912 € (Vorjahr 219.912 €). Diese Angaben verstehen sich einschließlich der Umsatzsteuer. Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Berichtsjahr – wie auch schon in den Vorjahren – keine weiteren Vergütungen bzw. Vorteile für ihre persönlich erbrachten Leistungen erhalten. Gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrates bestanden zum Jahresende Kreditforderungen in Höhe von 533.925 € (Vorjahr 875.748 €). Sämtliche Kredite wurden selbstverständlich planmäßig getilgt. Die Kreditvereinbarungen entsprechen sowohl im Hinblick auf Zins- und Tilgungsleistungen als auch im Hinblick auf die Stellung von Sicherheiten marktüblichen Gepflogenheiten. Sonderkondi tionen für Mitglieder des Aufsichtsrates werden nicht gewährt. Vergütungssystem für Mitarbeiter Leistungsorientierten und leistungsbewussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein attraktives Vergütungsmodell wichtig. Neben einem Grundgehalt, das durch einen Tarif- oder individuellen Vertrag geregelt wird, erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine variable Vergütung. Sie kommt im Mai, unmittelbar im Anschluss an die Hauptversammlung, zur Auszahlung. Die variable Vergütung wird unter Einbindung der jeweiligen Führungskräfte durch den Vorstand festgelegt. Sie ist in sein billiges Ermessen gestellt und berücksichtigt • das individuell gezeigte Leistungsverhalten, • den Erfolg des jeweiligen Bereiches sowie • die Performance der Gesamtbank. Eine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der variablen Vergütung gibt es nicht. Der Anteil der variablen Vergütung am Jahresgehalt ist auf maximal 30 % begrenzt. Im Durchschnitt liegt er deutlich darunter. 18 ng · Markus Schmitz · Saskia Schmidt atja Große · Renate Witte · Birgit in % der Gesamtvergütung Maximaler variabler Anteil gemäß Vergütungsmodell Handlungsbevollmächtigte mit Einzelvertrag 20,00 Prokuristen/Abteilungsdirektoren/Direktoren 25,00 Direktoren mit Generalvollmacht 30,00 Mit dieser Gehaltsstruktur unterscheiden wir uns deutlich von einer Vielzahl von Wettbewerbern. Sie ist Ausdruck unseres konservativen unternehmerischen Selbstverständnisses. Zugleich vermeidet sie Fehlsteuerungen, wie sie in der jüngeren Vergangenheit von Politik und Öffentlichkeit zu Recht diskutiert worden sind. Die zwischenzeitlich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen Anforderungen an Vergütungssysteme in Banken führten insofern bei uns zu keinem Anpassungsbedarf. Die Vergütung aller Mitarbeiter beläuft sich für das Berichtsjahr auf 43.709.689 € (Vorjahr 43.537.188 €). Davon entfallen 39.648.672 € (Vorjahr 39.695.338 €) auf feste und 4.061.017 € (Vorjahr 3.841.850 €) auf variable Vergütungsbestandteile. Das entspricht einem Gesamtverhältnis von fester und variabler Vergütung von 91:9 (Vorjahr 91:9). Insgesamt haben 780 Mitarbeiter (Vorjahr 779) eine variable Vergütung erhalten; das entspricht einem Anteil von 99 % (Vorjahr 98 %). Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in seiner konstituierenden Sitzung am 17. Mai 2011, unmittel bar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, über die Festlegung der variablen Vergütung für das Geschäftsjahr 2010 für die tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter unterrichtet. Das beinhaltete Angaben zum jeweils festgelegten Gesamtvolumen der variablen Vergütung im Vergleich zum Vorjahr sowie Informationen zum jeweils minimalen, maximalen und durchschnittlichen Anteil an der variablen Vergütung am Jahresgehalt. Für außertarifliche Mitarbeiter wurde zudem die variable Vergütungsstruktur in Abhängigkeit von der Funktionsstufe aufgeschlüsselt und die Erhöhung der festen Bezüge angegeben. Nach Zahlung der variablen Vergütung hat der Vorstand den Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. August 2011 nochmals über die 2010 festgelegten variablen Vergütungsbestandteile informiert und das Vergütungssystem erläutert. Unabhängig davon hat der Vorstand das Vergütungssystem wiederholt auf seine Angemessenheit überprüft und als für die NATIONAL-BANK passend bewertet. Das Vergütungssystem der NATIONAL-BANK erfüllt in vollem Umfang die aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Vorstand und Aufsichtsrat sehen keinen Änderungsbedarf. 19 An unsere Aktionäre Anteil der variablen Vergütung Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Meininghaus · Ralf Schulz · Axel Sin Watzlik · Elke Sonntag · Stephanie Aktionärsbeziehungen, Transparenz und Kommunikation Einmal im Jahr findet die ordentliche Hauptversammlung unserer NATIONAL-BANK statt. Sie beschließt insbesondere über die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Wahlen zum Aufsichtsrat, die Wahl des Abschlussprüfers sowie Satzungsänderungen. Gegebenenfalls erteilt sie die Ermächtigung zu Kapitalmaßnahmen. Dabei gewährt jeweils eine Aktie eine Stimme. Die Aktionäre unserer Bank können Empfehlungen und sonstige Stellungnahmen per Brief oder E-Mail einbringen bzw. persönlich vortragen. Mit dem Aktionärsportal auf unserer Website stellen wir zudem eine komfortable Möglichkeit zur Übermittlung von Fragen zur Verfügung. In der Hauptversammlung erfolgt die Beantwortung direkt durch den Vorstand. Daneben können die Aktionäre Gegenanträge zur Tagesordnung stellen. Eine außerordentliche Hauptversammlung kann auch auf Antrag der Aktionäre einberufen werden. Die gesetzlich für die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen sowie der Offenlegungsbericht sind im Internet über www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS/Zahlen und Fakten abrufbar. Gleiches gilt für die Tagesordnung der Hauptversammlung und eventuelle Gegen- oder Erweiterungsanträge. Es ist unser Ziel, eine optimale Kommunikation gegenüber unseren Aktionären, Kunden, Mit arbeitern und der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Der Sicherstellung der Gleichbehandlung der Aktionäre kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Mit Ausnahme rechtlicher Vorgaben erfolgt die Kommunikation grundsätzlich anlassbezogen. Traditionell veröffentlicht die Bank als eines der ersten Institute unmittelbar zum Jahresbeginn die wesentlichen Eckpunkte zur Ertrags- und Geschäftslage des vorangegangenen Jahres. Über den Jahresabschluss berichtet der Vorstand im Rahmen einer Pressekonferenz. Umfangreiche Informationen über die NATIONAL-BANK können auf ihrer Internetseite www.national-bank.de abgerufen werden, insbesondere alle Presserklärungen, die unter www.national-bank.de/ WIR ÜBER UNS/Presse bereitgestellt werden. Detaillierte Informationen können Sie auch dem Abschnitt „Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit“ dieses Geschäftsberichtes entnehmen. 20 ghof · Inge Ott · Birgit Hahn · Andre Keisers · Dirk von Rüden · Heike Zu einer guten Corporate Governance gehört der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Dies gilt in besonderer Weise für eine Bank. Die wichtigsten Risiken der NATIONAL-BANK umfassen • Adressenausfallrisiken, • Liquiditätsrisiken, • Marktrisiken, • operationelle Risiken einschließlich Rechtsrisiken, • Vertriebsrisiken sowie • Reputationsrisiken. Zwar sind Reputationsrisiken Bestandteil der operationellen Risiken, jedoch werden sie aufgrund der besonderen Bedeutung für unsere Bank gesondert geführt. Unser systematisches Risikomanagement sorgt dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt und bewertet werden und die Risikosteuerung ständig optimiert wird. Dem hat der Vorstand im Berichtszeitraum durch eine Überarbeitung des Risikotragfähigkeitskonzeptes, das nach einer dreimonatigen Parallelphase zum Jahresanfang 2012 implementiert wurde, entsprochen. Über bestehende Risiken und deren Entwicklung wird der Aufsichtsrat vom Vorstand im Rahmen der monatlichen und quartalsweisen Berichterstattung sowie der Aufsichtsratssitzungen unterrichtet. Zudem befasst sich der Aufsichtsrat regelmäßig mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung. Das Risikomanagement- und das Revisionssystem werden kontinuierlich weiterentwickelt und den sich ändernden Rahmenbedingungen auch zukünftig angepasst. Ihre wesentlichen Merkmale können dem Risikobericht dieses Geschäftsberichtes sowie dem Offenlegungsbericht entnommen werden. Der Offenlegungsbericht im Sinne der Solvabilitätsverordnung zum 31. Dezember 2011 ist auf unserer Website unter www.national-bank. de/WIR ÜBER UNS/Zahlen und Fakten/Offenlegung 2011 veröffentlicht. Er enthält unter anderem Informationen zum Risikomanagement, den einzelnen Risikoarten sowie zu den Eigenmitteln und der Risikotragfähigkeit der Bank. 21 An unsere Aktionäre Angemessenes Kontroll- und Risikomanagementsystem Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Störm e r · B i r g i t Da m m e r s · V e r e n a H e U l f Z e n g e r l e · N i co l e B a c h e rt · A l e x a Fortbildung des Aufsichtsrates Der mögliche Bedarf an Fortbildung des Aufsichtsrates wird im Plenum regelmäßig zur Aussprache gestellt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates verfügen angesichts ihrer früher und/oder gegenwärtig ausgeübten Tätigkeit beziehungsweise Tätigkeiten vollumfänglich über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrates eines Kreditinstitutes erforderlichen banktheoretischen und -praktischen Kenntnisse und Erfahrungen. Aufgrund dessen wird durch die Mitglieder des Aufsichtsrates gegenwärtig kein Bedarf an Fortbildung gesehen. Das hohe Maß an Sachverstand gewährleistet eine professionelle Ausübung der dem Aufsichtsrat der Bank zugewiesenen Aufgaben. Neue aufsichtsrechtliche Vorgaben werden eigeninitiativ im Plenum erörtert. So hat sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. August 2011 – unabhängig von der individuellen Befassung eines jeden Mitgliedes des Aufsichtsrates – mit den neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben, die unter der Überschrift Basel III stehen, auseinandergesetzt. Effizienzprüfung des Aufsichtsrates Der Aufsichtsrat überprüft die Effizienz seiner Tätigkeit in regelmäßigen Abständen. Dazu hat er zwei unterschiedliche Prozesse installiert. Zum einen prüft er anlässlich stattfindender Sitzungen regelmäßig Verbesserungsmöglichkeiten sowohl seiner Tätigkeit als auch der Berichterstattung durch den Vorstand. So wurde im Berichtszeitraum die Berichterstattung um • die Vorlage der Protokolle der in der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen gegenüber dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, • die Vorlage der Protokolle der in der Regel zweimal im Jahr mehrtägig stattfindenden Klausurtagung des Vorstandes an den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, • eine monatliche Dokumentation über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung sowie wesentliche Risiken der Bank, • die tatsächliche Ausübung der Auskunftsrechte des Vorsitzenden des Aufsichtsrates gegenüber dem Leiter der Internen Revision sowie den Compliance- und Geldwäsche-Beauftragten, • Informationen über die Fortbildung der Vorstandsmitglieder 22 erweitert. Überdies wurde in der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 beschlossen, die Ausschusstätigkeit des Aufsichtsrates neu auszurichten und durch die Einrichtung eines Präsidialausschusses als auch eines Risiko- und Prüfungsausschusses inhaltlich neu zu gestalten. Unabhängig davon hat der Aufsichtsrat detaillierte Kriterien definiert, anhand derer er seine Tätigkeit im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft. Wie im Vorjahr wurde die Prüfung der Gesamttätigkeit im Rahmen einer Befragung der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder durch den Corporate-Governance-Beauftragten unterstützt. Zuvor hatte der Aufsichtsrat im schriftlichen Verfahren die Straffung des Fragenkatalogs und die Anpassung der Antwortmöglichkeiten bei Entscheidungsfragen beschlossen. In der Sitzung am 9. Februar 2012 hat der Aufsichtsrat seine Effizienzprüfung für 2011 vorgenommen. Die Einhaltung unseres Corporate-Governance-Kodex wurde festgestellt. Prüfungsleistungen und -honorare Die Hauptversammlung hat am 17. Mai 2011 auf Vorschlag des Aufsichtsrates die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Berichtsjahr gewählt. Daraufhin erteilte der Aufsichtsrat das Mandat und legte Prüfungsauftrag und -umfang fest. Anders als im Vorjahr wurden, unter anderem aufgrund der deutlichen Verbesserung der Risikolage der Bank sowie einer im Vorjahr durchgeführten Einlagensicherungsprüfung mit sehr erfreulichem Ergebnis, keine zusätzlichen Prüfungsschwerpunkte festgelegt. Die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers wurde durch den Aufsichtsrat anhand der Unabhängig keitserklärung des Abschlussprüfers und einer der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ausgestellten Bescheinigung über die Teilnahme am System der Qualitätskontrolle nach § 57a Absatz 6 Satz 7 WPO überwacht. 23 An unsere Aktionäre yder · Maik Pfeifer · Monika Faßbender ndra Seidler · Frank Rehberg · Martina Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Wolf · Volkmar Ehlen · Achim Pre Barbara Angenendt · Sonja Hennig Nachstehende Übersicht zeigt sämtliche durch die Abschlussprüfer im Berichtsjahr sowie im Vorjahr abgerechneten Honorare. Unter der Rubrik „Abschlussprüferleistungen“ werden Honorare im Zusammenhang mit der gesetzlichen Abschlussprüfung erfasst. „Andere Bestätigungsleistungen“ beinhalten Honorare für Gutachten und Beratungsleistungen, die in engem Bezug zur Abschlussprüfung stehen, aber nicht unter den Prüfungshonoraren ausgewiesen werden. Hierzu gehört die Prüfung des Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäftes nach § 36 WpHG. „Steuerberatungsleistungen“ beinhalten Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Steuervorschriften. Diese sind jedoch nicht erbracht worden. Dies vor allem deshalb, weil wir aus Gründen möglicher Interessenkonflikte davon absehen, unseren Abschlussprüfer zugleich mit der steuerrechtlichen Beratung zu betrauen. Unter der Rubrik „Sonstige Leistungen“ werden projektbezogene Beratungsleistungen erfasst. In 2011 betraf dies ein Beratungsmandat für eine IT-Untersuchung. In den Beträgen ist die Umsatzsteuer nicht enthalten. in Tsd. € Abschlussprüferleistungen Andere Bestätigungsleistungen Steuerberatungsleistungen Sonstige Leistungen 2011 2010 240,0 298,3 66,9 119,7 - - 56,7 - Integrität und verantwortungsvolles Handeln sehen wir als unternehmensweite Verpflichtung, die zwingend für alle Mitarbeiter unserer NATIONAL-BANK und ihrer Tochtergesellschaften gilt. Unser intern vorgegebener Verhaltenskodex (Code of Conduct) ist Bestandteil unserer Corporate Governance. Er beinhaltet verbindliche Regeln für gesetzeskonformes und ethisches Verhalten aller Mitarbeiter gegenüber Aktionären, Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen und wird mindestens einmal jährlich überprüft und fortgeschrieben. Die Überprüfung erfolgte zuletzt am 18. Mai 2011 mit dem Ergebnis, dass keine Änderung erforderlich war. Die NATIONAL-BANK trägt auch auf diese Weise dazu bei, das durch Kunden und Eigentümer, Mitarbeiter und Gesellschaft entgegengebrachte Vertrauen zu bestätigen und weiter zu stärken. 24 tz · Harry Legant · Pet ra Gäckler · Kathrin Zupanc · Markus Hofmann Weder dem Aufsichtsrat noch dem Vorstand sind derzeit Fälle bekannt, in denen gegen den NATIONAL-BANK Kodex verstoßen wurde. Der Abschlussprüfer informiert den Aufsichtsrat beziehungsweise vermerkt im Prüfungsbericht, wenn er bei der Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, aus denen eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung resultiert. Das ist – wie schon in den Vorjahren – nicht der Fall gewesen. Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand Reinhold SchulteDr. Thomas A. Lange Vorsitzender Vorsitzender 25 An unsere Aktionäre Einhaltung des NATIONAL-BANK Kodex Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen Melanie Schossier · Elke Prochazka · Ekkehard Link · Stephan Bey · Christop Leiterin Zweigstelle Altenessen Engagement Geldanlage, Immobilienfinanzierung, Vorsorge, Privatkredit – unsere Kunden kommen täglich mit den unterschiedlichsten Fragen in unsere Niederlassungen und Zweigstellen. Und sie wünschen nicht nur kompetente Antworten. Mindestens genauso wichtig sind ihnen die persönliche Beratung und ein ausgezeichneter Service. Mit einem Wort: Engagement. „Genau das zeichnet unser Team aus“, berichtet Melanie Schossier. „Wir wollen, dass unsere Kunden zufrieden sind. Das spornt uns alle täglich an.“ Die gelernte Bankkauffrau ist seit fast 20 Jahren als Privatkundenberaterin tätig. Seit November 2010 leitet sie die Zweigstelle Altenessen. Ihre wichtigste Erkenntnis daraus: „Der Erfolg eines Teams hängt von der gegenseitigen Unterstützung ab und von der Bereitschaft, unabhängig von Funktion und Fachwissen absolut reibungslos zusammenzuarbeiten.“ Das schafft eine Atmosphäre, in der sich die Kunden der NATIONAL-BANK gut aufgehoben fühlen. Dass dies nicht nur in Altenessen der Fall ist, beweist eine Auszeichnung, die unsere Bank 2011 bereits zum vierten Mal erhalten hat. Im Wettbewerb von ServiceRating zum Thema Kundenservice erhielt die NATIONAL-BANK erneut die Bestnote – fünf Kronen. 26 „Erfolg beruht auf einem engagierten Team. In unserer Zweigstelle sind wir alle hervorragend aufeinander eingespielt. So sorgen wir für reibungslosen Service.“ Kornelia Scholle · Frank Gladbach her Kloß · Martin Metz · Mike Büttgen Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Reinhold Schulte · J e n s F i s ch e r · A Marion Sprenger · Carsten Müller · Vorsitzender des Aufsichtsrates 28 Bericht des Aufsichtsrates Sehr geehrte Damen und Herren, nach einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2010 stand das Jahr 2011 weitgehend im Zeichen der Staatsschuldenkrise – zunächst in den USA und dann in Europa. Die Zweifel an der Solidität der Haushaltsführung einzelner EU-Mitgliedsländer und an der Fähigkeit der Politik, nachhaltig tragfähige Lösungen der Schuldenproblematik zu finden, blieben nicht ohne Wirkung auf die Finanzmärkte. Die nach wie vor große Nervosität führte erneut zu starken Schwankungen. In diesem Umfeld hat unsere NATIONAL-BANK erneut ihre Stärke bewiesen. Mit der Konzentration auf anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden (einschließlich der Wirtschaftlich Selbstständigen) sowie nunmehr auch mittelständisch geprägter institutioneller Investoren verfügt die Bank über ein stabiles Geschäftsmodell, und aufgrund ihrer nachhaltigen Kunden orientierung verfügt sie über eine ebenso stabile Refinanzierung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und den Geschäftsordnungen obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Dabei haben wir den Vorstand umfassend beraten und seine Geschäftsführung konsequent überwacht. Insbesondere haben wir uns – wie schon in den Vorjahren – ausführlich mit der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung sowie der Strategie und Planung der Bank befasst. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Umsetzung beziehungsweise Einhaltung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement. Bei Entscheidungen von grundlegender Bedeutung waren wir immer eingebunden. Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich, elektronisch und mündlich über alle wesentlichen Entwicklungen der Bank. Sein Informationsverhalten war der jeweiligen Thematik entsprechend stets angemessen. Schwerpunkte der Berichterstattung waren unter anderem • die Geschäftsstrategie und andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensführung, • die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung einschließlich der Planung, • das Risikomanagement, insbesondere mit Blick auf Adressenausfall-, Markt-, Liquiditätsund operationelle Risiken, • aufsichtsrechtliche Entwicklungen, ihre Folgen sowie ihre Einhaltung durch die Bank sowie • Geschäfte und Ereignisse von erheblicher Bedeutung. 29 An unsere Aktionäre ndreas Hendrix · Marcella Philippi · Ansgar Börste · Bernd Felsenheim Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Anja Gelbarth · Martin Menge · Kat ri Urselmann · Richard Eichler · Claudi Auch zwischen den Sitzungen wurden wir vom Vorstand über wichtige Vorgänge unaufgefordert schriftlich, elektronisch und mündlich informiert. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates habe ich mich daneben vom Vorsitzenden des Vorstandes fortlaufend über die aktuelle Geschäftsentwicklung, wesentliche Geschäftsvorfälle, anstehende bedeutende Entscheidungen sowie die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Bank unterrichten lassen, insbesondere im Hinblick sowohl auf die Risikovorsorge als auch die Entwicklung des Alternativen Kreditportfolios. Hierzu haben wir regelmäßig ausführlich miteinander gesprochen. Unabhängig davon hat der Vorstandsvorsitzende auch die anderen Mitglieder des Aufsichtsrates in unterjährig geführten Gesprächen persönlich über die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Bank und aktuelle Entwicklungen unterrichtet und gegebenenfalls ihren Rat eingeholt. Mit dem Ziel, die Corporate Governance unserer Bank beständig fortzuentwickeln, hat der Aufsichtsrat den Vorstand gebeten, mir als Vorsitzendem des Aufsichtsrates die Protokolle der in der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen zur Verfügung zu stellen. Diese Protokolle habe ich jeweils einem Studium unterzogen und mir so – neben der ausführlichen Bericht erstattung – ein eigenes Bild über die Unternehmensführung durch den Vorstand gemacht. Anlass zur Kritik hat es in keinem Fall gegeben. Im Gegenteil: Die Dokumentation der durch den Vorstand getroffenen Entscheidungen ist vorbildlich. Wie schon in den Vorjahren habe ich mich auch im Berichtszeitraum mit Vertretern des von der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Mai 2010 gewählten Abschlussprüfers getroffen und mir das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2010 in Gegenwart des Vorstandsvorsitzenden dezidiert erläutern lassen. Grundlage des Gesprächs waren sowohl die Prüfungsberichte als auch eine mir überlassene Präsentation, die die wesentlichen Inhalte zusammenfasste. Meine Fragen wurden kompetent und umfassend beantwortet. 30 n Brinkmann · Sabine Neuhaus · Vera a Hinüber · Andreas Ruschen · Oliver Die regelmäßige Berichterstattung des Vorstandes erfolgte quartalsweise schriftlich unter Beifügung ausführlicher Dokumentationen, Analysen und Auswertungen aus dem internen Rechnungs wesen der Bank über die Entwicklung der Ertrags- und Vermögenslage im Vergleich mit dem Vorjahr sowie den Planwerten. Ebenfalls im vierteljährlichen Rhythmus wurde die Risikolage der Bank ausführlich dargestellt. Die Risikoberichte umfassten gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement unter anderem • eine differenzierte Betrachtung der Risikotragfähigkeit nebst Ableitung und Analyse für die Gesamtbanksteuerung, • die Darstellung der wesentlichen Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts-, Reputationsund operationellen Risiken unter Berücksichtigung von Szenarioanalysen, Wechselwirkungen und Stresstests, • die Entwicklung des Kreditportfolios nach Strukturmerkmalen, • die Migrationsbewegungen zwischen den einzelnen Ratingklassen im Kreditportfolio, • die Relation der Kreditrisikovorsorge zum erwarteten und unerwarteten Verlust, • die Entwicklung der Wertberichtigungen und Abschreibungen im Kreditgeschäft, • die Entwicklung und Bewertung des Alternativen Kreditportfolios unter Berücksichtigung von Szenariobetrachtungen, • die Entwicklung und Bewertung des Liquiditätsbestandes und das interne Monitoring der kurzfristigen (dispositiven) sowie der mittel- und langfristigen (strukturellen) Liquidität. Unabhängig von der quartalsweisen schriftlichen Berichterstattung haben wir, ebenfalls mit dem Ziel, die Corporate Governance unserer Bank fortzuentwickeln, auch eine monatliche Berichterstattung eingeführt. Sie unterscheidet sich im Hinblick auf die Quartalsberichterstattung durch ihren Umfang und beschränkt sich insofern unter anderem auch auf • die Ertragsentwicklung, • die Soll-Ist-Abweichungsanalyse, • die Entwicklung der Kredit- und Einlagenvolumina, • die Einhaltung der strategischen Zielkorridore und • die Risikolage. 31 An unsere Aktionäre Berichterstattung durch den Vorstand Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Putschögl · Martin Berlinghoff · Tanja Münch · Rüdiger Spering · K Sitzungen des Aufsichtsrates Im Berichtszeitraum haben fünf Sitzungen des Aufsichtsrates stattgefunden. Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf jeweils vorbereitende Unter lagen für alle Zusammenkünfte zur Verfügung gestellt. Unabhängig von der quartalsweisen beziehungsweise monatlichen Berichterstattung gilt der Grundsatz, dass die Tagesordnung der jeweiligen Sitzung spätestens vier Wochen vor dem geplanten Termin festgelegt und sämtliche Unterlagen spätestens zwei Wochen vor dem Termin zugestellt werden. So haben alle Mitglieder des Aufsichtsrates ausreichend Zeit, sich umfassend auf die Zusammenkünfte vorzubereiten. Teilweise werden sie durch Dritte unterstützt. Dabei werden sowohl die Vertraulichkeit als auch das Bankgeheimnis gewahrt. Die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften ist ebenfalls selbstverständlich. An allen Sitzungen haben sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrates mitgewirkt. Das gilt selbstverständlich auch für den Vorstand, seit dem 11. Februar 2011 auch für den Bereichsvorstand. Sofern zwischen den Sitzungen erforderlich, wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren herbei geführt. Das bezog sich insbesondere auf die Zustimmung zum Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand ab dem 1. Juni 2011, also dem Ausscheiden von Herrn Nellessen aus der Bank. In den Zusammenkünften haben wir insbesondere über folgende Inhalte ausführlich gesprochen und, wenn erforderlich, Beschlüsse gefasst: Sitzung am 11. Februar 2011 In der ersten Sitzung am 11. Februar 2011 haben wir den Bericht über die Geschäftsentwicklung 2010 entgegengenommen und den vorläufigen Jahresabschluss 2010 sowie den vorläufigen Dividendenvorschlag erörtert. Herr Wirtschaftsprüfer Dr. Ulrich Braun hat als Vertreter des von der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Mai 2010 gewählten Abschlussprüfers Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zeitweise an der Sitzung teilgenommen. Er hat – ergänzend zum schriftlichen Bericht, der uns rechtzeitig vor der Sitzung vorlag – ausführlich zum Ablauf und dem Jahresergebnis der Jahresabschlussprüfung (Kreditprüfung) anhand einer Präsentation vorgetragen. Sämtliche Fragen des Aufsichtsrates wurden von Herrn Dr. Braun eingehend beantwortet. 32 Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Risikolage der Bank. Dabei bezogen sich die Erörterungen im Wesentlichen auf das Adressenausfallrisiko. Sie umfassten unter anderem • Kreditengagements mit latent erhöhten Risiken aus dem Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses, • den Bericht zu bemerkenswerten Kreditengagements sowie • den Bericht zu Kreditengagements mit Linien von erstmals mehr als 5 Mio. €. Herr Dr. Lange hat darüber hinaus über das sehr erfreuliche Ergebnis der Routineprüfung des Prüfungsverbandes deutscher Banken e. V. (Einlagensicherungsprüfung) vom 8. Dezember 2010 ebenso berichtet wie über die geplante Neuordnung der Kreditrisikosteuerung der Bank, im Rahmen derer der bislang dreistufige Prozess – dem Branchenstandard entsprechend – durch einen zweistufigen Prozess ersetzt werden soll. Wir haben uns den schriftlichen Bericht der Internen Revision für das Jahr 2010 durch den Leiter der Internen Revision, Herrn Dietmar Hoffmann, mündlich erläutern lassen. Dabei waren die wesentlichen Inhalte ergänzend in einer Präsentation zusammengefasst. Danach gab es weder besonders schwerwiegende noch schwerwiegende Mängel. Auch die Prüfung der Qualität der ausgelagerten Prozesse hat keine Beanstandungen nach sich gezogen. Darüber hinaus haben wir uns über das Interne Revisionssystem und das Risikomanagementsystem berichten lassen. Hierzu haben wir neben dem Vorstand sowohl Herrn Hoffmann als auch Herrn Robert Duve, Leiter Risikocontrolling, vortragen lassen. Aufgrund der umfassenden schriftlichen und mündlichen Berichterstattung sowohl durch den Vorstand als auch durch die Bereichsleiter sowie ergänzt durch den Abschlussprüfer der Bank konnten wir uns von der Wirksamkeit des Internen Revisionssystems und des Risikomanagementsystems überzeugen. Mit Ausnahme der sich regelmäßig ergebenden aufsichtsrechtlichen Neuerungen und den damit verbundenen Umsetzungsnotwendigkeiten sieht der Aufsichtsrat gegenwärtig keinen Änderungsbedarf. Wir haben zudem dem Entwurf der Tagesordnung für die Hauptversammlung am 17. Mai 2011 zugestimmt. 33 An unsere Aktionäre · Christoph Diet rich · Andreas Jung ristina Göbels · Christine Schmitz Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Danny Rosanwo · Michael Gräuler Michael Bohr · Susanne Wittenberg Anschließend habe ich als Vorsitzender des Präsidial- und Risikoausschusses über das Ergebnis der Fortentwicklung der Effizienzprüfung des Aufsichtsrates unterrichtet, denn der Aufsichtsrat hatte die Corporate-Governance-Beauftragte der Bank, Frau Beate Falkenroth, gebeten, den bislang zur Stützung der Effizienzprüfung verwandten Fragebogen unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen der Corporate Governance unserer NATIONAL-BANK als einem nicht börsennotierten, mittelständischen Institut kritisch zu überprüfen. Dabei habe ich darauf hingewiesen, dass eine Reihe der von uns in der Vergangenheit beantworteten Fragen im Hinblick auf die Zielgenauigkeit verbesserungswürdig sei. So enthielt der Katalog eine Reihe von Entscheidungsfragen, die einer abgestuften Bewertung im Sinne des Korridors von „Trifft zu“ über „Trifft überwiegend zu“ bis hin zu „Trifft nie zu“ nicht zugänglich waren. Schließlich berichtete Frau Falkenroth zum Ergebnis unserer Effizienzprüfung. Beanstandungen hatte es keine gegeben, Verbesserungen sind auf den Weg gebracht. Sitzung am 11. März 2011 In der Sitzung am 11. März 2011 billigten wir den Jahresabschluss 2010, der damit festgestellt war. Ferner wurden der Geschäftsbericht sowie der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns erörtert. Wir haben die umfangreiche Berichterstattung und die große Transparenz, mit der sich dieser für ein mittelständisch geprägtes Finanzinstitut beispielgebende Geschäftsbericht kennzeichnet, positiv gewürdigt. Wir haben den Vorstand ermutigt, diesen Weg fortzusetzen. Daneben wurden Beschlussvorschläge für die Tagesordnung und der Bericht des Aufsichtsrates gegenüber der ordentlichen Hauptversammlung am 17. Mai 2011 verabschiedet, ebenso der Vorschlag für den Bericht von Aufsichtsrat und Vorstand zum Corporate-Governance-Kodex der NATIONAL-BANK. An der Sitzung hat erneut Herr Dr. Braun als Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Er hat das Ergebnis der Prüfung der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungs gesellschaft anhand einer Präsentation vorgestellt und unsere Fragen ausführlich und um fassend beantwortet. Wir haben beschlossen, der Hauptversammlung erneut die Beauftragung der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Prüfung des Jahresabschlusses 2011 vorzuschlagen. Hierzu haben wir uns im Vorfeld von ihrer Unabhängigkeit und Qualifikation vergewissert. Des Weiteren haben wir uns von der Ordnungsgemäßheit des Rechnungslegungsprozesses überzeugt. Hierzu hat Herr Heinrich ter Braak, Leiter Controlling, an der Sitzung teilgenommen und den entsprechenden Prozess geschildert. Er ging ausführlich auf die Umsetzung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und die Ausübung der einzelnen Wahlrechte ein. Neben der 34 Erörterung der geschäftlichen Entwicklung sowie der Risikolage zum 28. Februar 2011 haben wir darüber hinaus sowohl den Bericht des Compliance-Beauftragten als auch den Bericht des Geldwäsche-Beauftragten für das Geschäftsjahr 2010 zur Kenntnis genommen. Schließlich haben wir dem Verkauf der Beteiligung unserer Bank an der Conpair AG in Höhe von 27,4 % zugestimmt, weil sich das Geschäftsmodell der Conpair AG als nicht mehr mit dem unserer Bank kompatibel erwies. Folglich haben wir zum 31. Dezember 2011 die Kooperation beendet und unsere Kunden darüber unterrichtet. Sitzung am 17. Mai 2011 In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates am 17. Mai 2011, im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, hat der Aufsichtsrat auf Grundlage des Honorarangebotes der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vom 11. Mai 2011 dem gewählten Abschluss prüfer für das Geschäftsjahr 2011 den Prüfungsauftrag erteilt. In Abweichung zu den Vorjahren wurden keine zusätzlichen Prüfungsschwerpunkte festgelegt. Maßgeblich hierfür waren folgende Überlegungen: • die deutliche Verbesserung der Risikolage der Bank, unter anderem durch die konsequente Umsetzung der gezielten Desinvestitionsstrategie hinsichtlich des Alternativen Kreditportfolios, • der Abschluss einer Einlagensicherungsprüfung durch den Prüfungsverband deutsche Banken e. V. am 8. Dezember 2010 mit einem sehr erfreulichen Ergebnis, • der Abschluss der Prüfung der Umsetzung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement sowie das Risikomanagementsystem durch die Interne Revision vor Beginn der Prüfertätigkeit Anfang / Mitte Oktober 2011, • die Prüfung der Einhaltung der Anforderungen des Geldwäschegesetzes ebenfalls vor Beginn der Prüfertätigkeit Anfang / Mitte Oktober 2011 durch die Interne Revision. Der Vorstand berichtete darüber hinaus über die Dotierung der variablen Vergütung für die tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter für das Geschäftsjahr 2010. Der Anstieg der variablen Vergütung war der Zunahme außertariflicher Mitarbeiter geschuldet. Sowohl im tariflichen als auch im außertariflichen Bereich entsprach die variable Vergütung im vollen Umfang dem Vergütungsmodell der Bank. Der danach maximale Anteil der variablen Vergütung für Mitarbeiter mit Einzelvertrag und Handlungsbevollmächtigte mit einem außertariflichen Vertrag von 20 %, für Prokuristen, Abteilungsdirektoren und Direktoren von 25 % und für Direktoren mit Generalvollmacht von 30 % ist in keinem Fall überschritten worden. 35 An unsere Aktionäre · Georg Leopold · Ludger Kujawski · Merle Riphausen · Oliver Petereit Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Si l k e B lu m e n st e i n · G a b r i e l e M ay e r · Lavarde · Thomas Ziemann · Katja Ho Als Vorsitzender habe ich den Aufsichtsrat schließlich davon unterrichtet, dass ich beabsichtige, unter Einbeziehung des Vorstandes schriftlich von meinem mir in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates zustehenden Auskunftsrecht zum 30. Juni 2011 gegenüber dem Leiter der Internen Revision, dem Compliance-Beauftragten sowie dem Geldwäsche-Beauftragten Gebrauch zu machen. Das Auskunftsersuchen solle sich auf besondere Vorfälle beziehen, da über die übrige Tätigkeit der drei Bereiche in den jeweiligen Jahresberichten umfassend Rechenschaft abgelegt wurde. Einen konkreten Anlass für die Ausübung des Auskunftsrechts hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Sitzung am 26. August 2011 In der Sitzung am 26. August 2011 haben wir uns unbeschadet unserer eigenen individuellen Vorbefassung ausführlich mit den neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln gemäß Basel III auseinandergesetzt. Neben der Einbeziehung aufsichtsrechtlicher Unterlagen, insbesondere durch unsere NATIONAL-BANK sowie die Deutsche Bundesbank, haben wir hierzu ergänzend Herrn Dietmar Hoffmann, Leiter Interne Revision, vortragen lassen. Wir haben uns ausführlich mit den neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben und dem Zeitraum ihrer Umsetzung beschäftigt. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Konsequenzen für die Umsetzung unserer Bank. Das bezog sich sowohl auf die Kapital- als auch auf die Liquiditätsanforderungen. Darüber hinaus wurden wir ausführlich über die geschäftliche Entwicklung unterrichtet. Dabei sind wir auch auf die neuere Rechtsprechung im Bankrecht und ihren Konsequenzen auf den Ertrag der Bank eingegangen. Das bezog sich beispielsweise auf die Zulässigkeit der Gebührenberechnung für die Zusendung sogenannter Zwangskontoauszüge sowie für die Führung eines Darlehenskontos. Anschließend haben wir uns sowohl mit der Strategie im Asset Management als auch mit der Strategie im Firmenkundengeschäft auseinandergesetzt. Zur Strategie im Asset Management trug Frau Dr. Kirsten Teegen, Leiterin Asset Management, ergänzend vor. Einen besonderen Schwerpunkt der Berichterstattung nahm, neben der Neuausrichtung des Research, die Absicht des Vorstandes ein, das Family Office der Bank, vorbehaltlich aufsichtsrechtlicher Zustimmung, als NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH zu verselbstständigen. Im Hinblick auf die Strategie im mittelständischen Firmenkundengeschäft berichtete Herr Frick über die strategischen Initiativen. Sie umfassen unter anderem • den Aufbau einer neuen Einheit „Strukturierte Finanzierungen“, • die Optimierung der Zahlungsverkehrslösungen sowie • die Absicherung von Marktpreisrisiken beim Rohstoffeinkauf oder -verkauf unserer mittelständischen Kunden. 36 Christian Eck · Ingo Neuhaus · Benjamin ver · Gabriele Seifermann · Michael Einen besonderen Stellenwert nahm – erneut – die Erörterung der Risikolage unserer Bank ein. In dem Kontext wurden im Anschluss an die Verwerfungen an den Kapitalmärkten, insbesondere im August, unter anderem die in einer Fremdwährung ausgereichten Kundenkredite sowie derivative Geschäfte mit Kunden, bei denen eine Fremdwährung Bezugspunkt ist, einer Analyse unterzogen. Dasselbe gilt für Bewertungsveränderungen beim Liquiditätsbestand beziehungsweise beim eigenen Wertpapierportfolio der Bank. Dabei erwies es sich unter anderem als richtig, dass die Bank keine Anleihen sogenannter PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien) im Eigenbestand hält. Dasselbe gilt für Unternehmensanleihen aus jenen Ländern. Weitere Erörterungen beinhalteten unter anderem • die Entwicklung der Blankoanteile im Kreditportfolio, • Kreditengagements mit Linien von erstmals mehr als 5 Mio. €, • bemerkenswerte Kreditengagements sowie • Liquiditätsrisikokonzentrationen. Wir haben die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems überprüft. In diesem Zusammenhang habe ich dem Aufsichtsrat als dessen Vorsitzender über die Ergebnisse meiner in der Aufsichtsratssitzung vom 17. Mai 2011 angekündigten Auskunftsersuchen gegenüber dem Leiter Interne Revision, dem Compliance- sowie dem Geldwäsche-Beauftragten berichtet. Ich habe den Aufsichtsrat informiert, die jeweiligen Bereichsleiter hätten fristgemäß zum 30. Juni 2011 ihre Berichte vorgelegt. Es seien weder besonders schwerwiegende noch schwerwiegende Mängel festgestellt worden. Im Bereich Compliance habe es keine Compliance-relevanten Sachverhalte gegeben. Unabhängig von meiner mündlichen Berichterstattung habe ich den Aufsichtsrat darauf hingewiesen, dass ich hierüber bereits auch mit einem Schreiben vom 19. Juli 2011 unterrichtet hatte. Den Bericht über das Vergütungssystem haben wir zur Kenntnis genommen. Dabei konnten wir uns – wie schon im Vorjahr – davon überzeugen, dass das Vergütungssystem die aufsichtsrechtlichen Vorgaben vollumfänglich erfüllt und keine unangemessenen Anreize zum Eingehen außergewöhnlicher beziehungsweise unverhältnismäßiger Risiken gibt. Das Vergütungssystem für Mitarbeiter steht im Einklang mit den Zielen der Geschäftsstrategie und ist Ausdruck einer auf Nachhaltigkeit und Solidität angelegten Unternehmensführung. Leistungsorientierung und Kontinuität werden durch eine diskretionäre Festlegung der variablen Vergütung honoriert. Es gibt keine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der vari ablen Vergütung. Unter anderem auch dadurch werden negative Anreize zur Eingehung hoher 37 An unsere Aktionäre Eine Veränderung der Risikostrategie ist damit nicht verbunden. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Kallweit · Ralf Vollbracht · Volkma Verena Vogt · Bettina Adler · He Risikopositionen ausgeschlossen. In Abhängigkeit der Verantwortung sind zur Vermeidung einer signifikanten Abhängigkeit Grenzen für die variable Vergütung im Verhältnis zum Jahreseinkommen definiert. Die Dienstverträge für die Mitarbeiter der Bank enthalten keine vertraglich festgelegten Abfindungsansprüche. Die Vergütung der Internen Revision, des ComplianceBeauftragten und des Geldwäsche-Beauftragten passt sich in das horizontale Gehaltsgefüge ein. Weitere Informationen zum Vergütungssystem der Bank sind im Abschnitt „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ dieses Geschäftsberichtes erläutert. Schließlich haben wir uns mit der Projektion der Pensionsrückstellungen bis zum Jahr 2060 auseinandergesetzt. Hierzu haben wir ein versicherungsmathematisches Gutachten der Mercer Deutschland GmbH, das im Auftrag der Bank erstellt worden ist, als Grundlage herangezogen. Dasselbe gilt für Szenarioanalysen, in denen die Effekte dargestellt werden, die sich bei einer Erhöhung der rentenfähigen Bezüge sowie einer Erhöhung der laufenden Renten ergeben. Sitzung am 25. November 2011 In der letzten Sitzung des Jahres am 25. November 2011 haben wir den Bericht über die Prüfung der Wertpapierdienstleistungsgeschäfte und der Depotprüfung für das Jahr 2011 erörtert. Dazu hat Herr Dr. Braun als Vertreter der hiermit beauftragten Prüfungsgesellschaft an der Sitzung teilgenommen und ergänzend berichtet. Daneben haben wir sowohl die geschäftliche Entwicklung als auch die Risikolage der Bank besprochen. Ein besonderer Schwerpunkt war die vom Vorstand fortgeschriebene und weiterentwickelte Strategie der Bank. Sie umfasst unter anderem • die Erweiterung des Geschäftsmodells um institutionelle Investoren mittelständischer Prägung, wie z. B. Stiftungen, regionale Versorgungswerke, Pensionskassen und kleinere Kapitalsammelstellen, • die Erhöhung des Anteils des provisionstragenden Geschäftes am Gesamtertrag der Bank unter anderem durch die weitere Optimierung des Wealth Managements, des Asset Managements sowie die Gründung der NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, • die Einrichtung eines Rentenhandelsbuches im Sinne einer Vorratshaltung für unsere Kunden, • die weitere Diversifikation der Refinanzierung durch die Emission von Pfandbriefen und den erhöhten Einsatz öffentlicher Fördermittel, insbesondere im mittelständischen Kreditgeschäft. 38 Integraler Bestandteil unserer Erörterung war zugleich das im Herbst 2009 unter der Überschrift „Winning 2012“ verabschiedete Wachstumsprogramm. Es sah vor, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2012 • eine Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity) vor Steuern von 15 bis 20 %, • eine Kosten-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) von 60 bis 65 %, • ein Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen (Loan-to-Deposit-Ratio) < 1 und • eine Eigenmittelquote (Capital Ratio) von 10 bis 12 % zu erreichen. Die Bildung von Korridoren soll sicherstellen, dass es auf eine nachhaltige Entwicklung unserer Bank und nicht auf die Erreichung eines singulären Renditeziels ankommt. Diese strategische Planung, darauf haben Vorstand und Aufsichtsrat stets verwiesen, stand und steht unter den Voraussetzungen • keiner neuerlichen Marktverwerfungen, • eines normalisierten Zinsniveaus, • stabiler Bewertungen, • im Vergleich zur Vorkrisenzeit erhöhter Margen sowie • eines moderaten Wirtschaftswachstums. Mit Ausnahme der Eigenkapitalrentabilität hat die Bank nach 2010 die Zielkorridore auch im Geschäftsjahr 2011 vollständig erreicht. Das ist erfreulich, denn die zugrunde liegenden Prä missen waren nur teilweise erfüllt. Aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise, vor allem in Griechenland, aber auch in Portugal, Italien und Spanien, war es zu nachhaltigen Verwerfungen auf den Finanzmärkten gekommen. Zudem sind wir auch noch weit von einem normalisierten Zinsniveau entfernt. Das anhaltende Niedrigzinsniveau birgt vielmehr die Gefahr in sich, weitere Blasen auszulösen, insbesondere am Immobilienmarkt. Schließlich fehlt es an stabilen Bewertungen, denn erneut hat die Bank gemäß ihrer konservativen Bewertungspolitik Abschreibungen auf das Alternative Kreditportfolio vorgenommen. 39 An unsere Aktionäre r Reise · Jennifer Paus · Sara Kajak inrich Küppers · Thorsten Watzlik Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen N o r b e rt T h i e l e · Da n i e l a U n t i e dt · Gabriela Roolfs · Christian Kern · Im Zuge der strategischen Fortentwicklung unserer Bank und unter Berücksichtigung der neuen aufsichtsrechtlichen Vorgaben hinsichtlich der Kapital- und Liquiditätsausstattung, die unter der Überschrift Basel III zusammengefasst werden, hat der Vorstand im zweiten Halbjahr 2011 beschlossen, • den Zielkorridor für die Eigenkapitalrendite vor Steuern von bisher 15 bis 20 % auf 10 bis 15 % zu reduzieren und • den Zielkorridor für das aufsichtsrechtliche Eigenkapital von bisher 10 bis 12 % auf 12 bis 15 % zu erhöhen. Wir haben dieser Entscheidung zugestimmt, weil in dem zu erwartenden schwierigen Umfeld der nächsten Jahre eine Eigenkapitalrendite in einer Größenordnung von 10 bis 15 % bei einer Eigenmittelquote von 12 bis 15 % ein sehr gut vertretbares unternehmerisches Ziel darstellt. Dabei berücksichtigen wir zugleich, dass die Eigenmittel der Bank zum ganz überwiegenden Teil Kernkapital sind. Neben Strategie und Planung haben wir uns zum aktuellen Stand der Vorbereitungen zur Emission eines Pfandbriefes vortragen lassen. Hierzu hat ergänzend Herr Georg Schachner, Generalbevollmächtigter Privatkundengeschäft, berichtet. Dasselbe gilt zur Neuordnung der Kreditrisiko steuerung, im Rahmen derer Herr Klaus Fiß, Generalbevollmächtigter Kreditrisikosteuerung, informiert hat. Im Sinne eines „gläsernen Leitungsorgans“ haben wir uns erstmals zur Fortbildung der Vorstandsmitglieder (einschließlich Herrn Frick) referieren lassen. Untergliedert nach Seminaren, Selbststudium und Ausübung von Mandaten haben wir die Fortbildung plausibilisiert und zur Kenntnis genommen. Schließlich hat der Aufsichtsrat intensiv darüber beraten, seine Ausschusstätigkeit neu zu ordnen. Zwar hat sich der Präsidial- und Risikoausschuss im Anschluss an den früheren Kredit- und Personalausschuss außerordentlich bewährt, da sich die Erörterung des bankbetrieblichen Risikoprofils nicht mehr nur auf die Adressenausfallrisiken, sondern unter anderem auch auf die Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risiken bezogen hat. Gleichwohl ist es, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der auch auf Sicht komplexen Umfeldbedingungen sinnvoller und einer weiter verbesserten Corporate Governance entsprechend, den bisherigen Präsidial- und Risikoausschuss durch zwei selbstständige und unabhängig voneinander agierende Ausschüsse zu substituieren. Dabei soll zum einen ein Präsidialausschuss mit dem Ziel installiert werden, Fragen der vertraglichen Gestaltung der Vorstandsdienstverträge, ihrer Altersversorgung oder ihrer Vergütung sowie artverwandte Sachverhalte zu erörtern und zur Beschlussfassung durch den 40 Aufsichtsrat vorzubereiten. Daneben ist geplant, einen Risiko- und Prüfungsausschuss einzurichten, damit neben der Prüfungstätigkeit eine weiter optimierte Überwachung der bankbetrieblichen Risiken sichergestellt wird und dabei die Arbeitsweise des Aufsichtsrates noch effizienter gestaltet werden kann. Nach ausführlicher Diskussion beschloss der Aufsichtsrat die grundsätzliche Neuordnung der Ausschüsse. Dabei wurde zugleich entschieden, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrates die Leitung des Präsidialausschusses und Herr E. Jürgen Lindlar die Leitung des Risiko- und Prüfungs ausschusses übernehmen. Herr Lindlar ist angesichts seiner langjährigen und umfassenden professionellen bankbetrieblichen Erfahrung, nicht zuletzt als ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes des Prüfungsverbandes deutscher Banken e. V., und damit langjährig für die Einlagensicherung der privaten Banken in Deutschland zuständig, für die Übernahme dieser Aufgabe prädestiniert. Die Herren Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel sowie Dr. Friedrich Janssen werden beiden Ausschüssen angehören, wobei Herr Dr. Keitel jeweils als stellvertretender Vorsitzender amtiert. Ziel ist es, die Ausschüsse – die Wiederwahl der Herren durch die Hauptversammlung vorausgesetzt – im unmittelbaren Anschluss an die Hauptversammlung am 16. Mai 2012 zu konstituieren. Präsidial- und Risikoausschuss Der Ausschuss beschäftigte sich mit den nach Gesetz und Geschäftsordnungen vorlagepflichtigen Engagements sowie mit größeren oder mit erhöhten Risiken behafteten Krediten und erteilte – sofern erforderlich – seine Zustimmung. Organkrediten wurde zugestimmt. Soweit erforderlich, stimmte er der Übernahme von Mandaten durch die Vorstandsmitglieder zu. Dabei hat er sich davon überzeugt, dass die Ausübung der jeweiligen Mandate nicht dazu führt, dass der Umfang der Tätigkeit für die Bank eingeschränkt wird. Zur Vorbereitung der Beschlussfassung des Aufsichtsrates befasste sich der Ausschuss zudem mit • der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, • der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, • der Wirksamkeit des Risikomanagementsystems, • der Wirksamkeit des Internen Revisionssystems sowie • der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. 41 An unsere Aktionäre Elvira Windisch · Karin Aan't Heck · Cordelia Marxmeier · Dr. Thomas Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Franke · Robert Duve · Rolf Nobis · Matthias Schwaer · Klaus-Jürgen K Sämtliche Sitzungen fanden jeweils unmittelbar vor der jeweiligen Aufsichtsratssitzung statt. Dabei wurden die nachfolgenden Aufsichtsratssitzungen auch im Übrigen umfassend vorbereitet. In meiner Funktion als Ausschussvorsitzender berichtete ich dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Arbeit des Ausschusses. Dasselbe gilt, wie schon beschrieben, für meine Auskunftsersuchen und deren Ergebnisse. Optimierung der Corporate Governance Das Jahr 2011 stand, ebenso wie die Vorjahre, auch unter dem Anspruch, die Corporate Governance unserer Bank weiter zu verbessern. Insofern haben wir, wie dargestellt, die Berichterstattung des Vorstandes erweitert und unsere Arbeit inhaltlich um eine Reihe von Themen ergänzt. Zur besseren Übersichtlichkeit wird dies nachfolgend in Bezug auf das gesamte Jahr noch einmal zusammengefasst. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um: • Vorlage der Protokolle der in der Regel wöchentlich stattfindenden Vorstandssitzungen gegenüber dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, • Einführung einer monatlichen Berichterstattung über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung sowie wesentliche Risiken der Bank, • Geltendmachung halbjährlicher Auskunftsrechte des Vorsitzenden des Aufsichtsrates gegenüber dem Leiter der Internen Revision sowie den Compliance- und GeldwäscheBeauftragten, • Neuordnung der Ausschüsse des Aufsichtsrates, • Bericht zur Fortbildung der Vorstandsmitglieder. Wir werden auch zukünftig daran arbeiten, den hohen Qualitätsstandard unserer Corporate Governance zu verbessern. Personalangelegenheiten des Aufsichtsrates Satzungsgemäß besteht der Aufsichtsrat aus 9 Mitgliedern. Alljährlich scheidet ein Drittel der Mitglieder nach der Reihenfolge ihrer Amtsdauer aus. Die Ausscheidenden können wiedergewählt werden. Turnusmäßig endete mit Ablauf der Hauptversammlung am 17. Mai 2011 die Amtszeit von Herrn Reinhold Schulte. Herr Schulte wurde von den Aktionären mit 99,99 % erneut in den Aufsichtsrat der NATIONAL-BANK gewählt. 42 Überdies endeten die Amtszeiten der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, Frau Birgit Elsner und Frau Daniela Römer. Sowohl Frau Elsner als auch Frau Römer wurden gemäß Bekanntmachung des Betriebswahlvorstandes vom 13. April 2011 in Anwendung des Drittelbeteiligungsgesetzes sowie der Wahlordnung zum Drittelbeteiligungsgesetz von den wahlberechtigten Arbeitnehmern der NATIONAL-BANK als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Im Anschluss an die Hauptversammlung hat der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Herrn Dr. Dr. h. c. Jochen Melchior, des an Lebensjahren ältesten Mitglieds, Herrn Reinhold Schulte erneut zum Vorsitzenden gewählt. Unter Vorsitz von Herrn Schulte wurde anschließend Herr Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel zum stellvertretenden Vorsitzenden wiedergewählt. Dem Präsidial- und Risikoausschuss gehörten die Herren Reinhold Schulte als Vorsitzender, Herr Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel als stellvertretender Vorsitzender und Herr Dr. Friedrich Janssen an. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 endet turnusmäßig die Amtszeit der Herren Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel, Dr. Friedrich Janssen und Dr. Matthias Mitscherlich. In Vorgesprächen haben die Herren Dres. Keitel und Janssen signalisiert, für eine weitere Amtszeit als Aufsichtsratsmitglieder zur Verfügung zu stehen. Aufgrund ihrer herausragenden fachlichen Kompetenz und langjährigen Erfahrung begrüßt der Aufsichtsrat ihre erneute Kandidatur und freut sich – vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung – auf die weitere Zusammenarbeit. Mit der Hauptversammlung am 16. Mai 2012 ist – wie berichtet – eine strukturelle, inhaltliche und personelle Neuordnung des Ausschusses beziehungsweise der Ausschüsse vorgesehen. Herr Dr. Mitscherlich hat den Aufsichtsrat darüber informiert, dass er nach sechs Jahren im Aufsichtsrat unserer Bank aus persönlichen Gründen für eine erneute Wahl nicht zur Verfügung stehen möchte. Der Aufsichtsrat bedauert diese Entscheidung von Herrn Dr. Mitscherlich nachhaltig und dankt ihm für sein langjähriges Engagement zum Wohle der Bank. Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung rechtzeitig einen Vorschlag zur Wahl einer fachlich und menschlich geeigneten Persönlichkeit unterbreiten. Personalangelegenheiten des Vorstandes Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 11. Februar 2011 beschlossen, die Bestellung von Herrn Dr. Thomas A. Lange zum Vorstandsmitglied, die zum 31. Januar 2012 ausläuft, vom 1. Februar 2012 bis zum 31. Januar 2017 um weitere fünf Jahre zu verlängern. Zudem wurde Herr Dr. Lange als Anerkennung für das für unsere Bank in schwieriger Zeit nachhaltig Geleistete mit sofortiger Wirkung zum Vorsitzenden des Vorstandes ernannt. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat Herrn Klaus G. Frick, geboren am 18. August 1963, zum Generalbevollmächtigten der NATIONAL-BANK 43 An unsere Aktionäre · Siegfried Fehlken · Lena Bachmann ohaupt · Markus Polleis · Leonard Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Heester · Claudia Eidner · Ingo Rö Michael Brückner · Daniela Römer und zum Bereichsvorstand sowohl für das Firmenkundengeschäft als auch für die Handelsabwicklung (Bereich Services) berufen mit dem Ziel, 2012 – nach Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – zum Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK bestellt zu werden. In dieser Funktion soll er Herrn Karlheinz Nellessen nachfolgen, der zum 31. Mai 2011 in den Ruhestand getreten ist. Herr Nellessen trat am 1. Oktober 1994 als Mitglied des Vorstandes in die NATIONAL-BANK ein. Wir danken ihm für sein langjähriges Engagement zum Wohle unserer Kunden und Aktionäre. Die Herren Dr. Lange und Lindner haben in einem neuen Geschäftsverteilungsplan, der mit Wirkung vom 1. Juni 2011 gilt, die Verantwortlichkeiten mit Zustimmung des Aufsichtsrates entsprechend aufsichtsrechtlicher Vorgaben unter sich aufgeteilt. Der Aufsichtsrat dankt beiden Herren ausdrücklich für die damit verbundenen Mehrbelastungen, die sie gemeinsam zu tragen hatten. Dies umso mehr, als auch das komplexe Umfeld an den Finanzmärkten eine Vielzahl zusätzlicher Herausforderungen nach sich zog. Zur Vorbereitung auf seine zukünftige Verantwortung als Mitglied des Vorstandes der NATIONALBANK hat Herr Frick seit dem 11. Februar 2011 an allen Sitzungen des Vorstandes und des Aufsichtsrates als Gast teilgenommen. Darüber hinaus war er ständiger Gast des Risikokomitees und des Kreditkomitees der Bank. Bei allen Kreditentscheidungen, die im Rahmen der Vorstandskompetenz liegen, hat er grundsätzlich vor den Entscheidungen der einzelnen Vorstandsmitglieder votiert. Jahresabschluss 2011 Die Buchführung und der Jahresabschluss mit Lagebericht für das Jahr 2011 sind von der durch die ordentliche Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft worden. Die Prüfung hat zu einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk geführt. Wir haben den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen geprüft und keine Einwendungen erhoben. Ferner ließen wir uns den Jahresabschluss durch den Abschlussprüfer erläutern und nahmen nach eigener Prüfung das Ergebnis des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer zur Kenntnis. 44 Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss haben wir heute gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Gewinnverwendung und zur Zahlung einer Dividende von 1,00 € je Aktie schließen wir uns an. Das entspricht einer Dividendensumme von 12,48 Mio. €. Wir begrüßen, dass darüber hinaus ein Betrag von 2,0 Mio. € in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB sowie weitere 6,0 Mio. € in die Gewinnrücklagen mit dem Ziel eingestellt werden, die Kapitalposition der Bank weiter zu stärken. Jahresabschluss 2012 In der Sitzung des Aufsichtsrates am 25. November 2011 haben sich Vorstand und Aufsichtsrat darauf verständigt, die Jahresabschlussprüfung der Jahre 2012 bis 2016, vorbehaltlich des Rechts der Hauptversammlung, jederzeit einen Abschlussprüfer zu wählen, auszuschreiben. Wir haben insgesamt fünf namhafte Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gebeten, ihre Angebote bis Ende Januar 2012 auf Basis eines detaillierten Fragen- bzw. Themenkataloges einzureichen. Anfang Februar 2012 wurden die Angebote ausgewertet und dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. Februar 2012 vorgestellt. Die Bewerberliste wurde nach ausführlicher Diskussion auf zwei Anbieter reduziert. Nach Durchführung von Präsentationen der verbleibenden Anbieter hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. März 2012 beschlossen, der Hauptversammlung die Wahl der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, vorzuschlagen. Interessenkonflikte und deren Behandlung Für den Aufsichtsrat kommt der strikten Vermeidung von Interessenkonflikten höchste Priorität zu. Interessenkonflikte können sich sowohl aus der Beteiligung der SIGNAL IDUNA Gruppe an der NATIONAL-BANK als auch aus Organkrediten ergeben. Dazu im Einzelnen: Die SIGNAL IDUNA Gruppe hält an der NATIONAL-BANK eine Beteiligung von zusammengerechnet 32,94 %. Davon entfallen auf die SIGNAL Krankenversicherung a. G. 26,38 %. Weitere 6,56 % werden indirekt über Fonds gehalten. Die Beteiligung der SIGNAL IDUNA Gruppe an der NATIONALBANK ist ein ausschließlich finanzielles Engagement. Wie schon in den Vorjahren berichtet, verfolgt die NATIONAL-BANK einen „Best in Class“-Ansatz. Das bedeutet, dass neben den intern konzipierten und gemanagten Lösungen auch auf externe Angebote verwiesen wird. Hierzu wurden Kooperationen mit einer Vielzahl ausgezeichneter Partner abgeschlossen. Ihre jeweiligen Finanzlösungen werden einer profunden Analyse unterzogen und ständig mit anderen am Markt verfügbaren Angeboten verglichen. So gelingt es nachhaltig, den Kunden der NATIONAL-BANK jeweils das beste am Markt verfügbare Angebot zu unterbreiten. 45 An unsere Aktionäre hnke · Rolf Kienast · Markus Ptok · Zeki Kaya · Hermann Schumann Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Burghard Dinstuhl · Gabriele Wie Sch wa r dt m a n n · B e tt i n a B lo m e · O Die Zusammenarbeit mit der SIGNAL IDUNA Gruppe bezieht sich auf die Bereiche • Vermittlung von Versicherungen, • Vermittlung von Bausparverträgen, • Vermittlung von Baufinanzierungsdarlehen und • Vertrieb von Investmentzertifikaten der zur SIGNAL IDUNA Gruppe gehörenden HANSAINVEST (Hanseatische Investment-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamburg). Aus dieser Zusammenarbeit haben sich für mich in meiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates der NATIONAL-BANK keine Interessenkonflikte ergeben, denn der Abschluss oder die Fortschreibung der Vertriebsvereinbarung war weder direkt noch indirekt Gegenstand der Erörterungen im Aufsichtsrat. Zwar wurde, wie erläutert, ausführlich die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung der Bank erörtert, die Vertriebsvereinbarung beziehungsweise die Vertriebsvereinbarungen waren jedoch zu keinem Zeitpunkt besprochen worden. Darüber hinaus habe ich auch zu keinem Zeitpunkt – weder direkt oder indirekt – Einfluss auf das Zustandekommen beziehungsweise die Ausgestaltung der Vertriebsvereinbarung genommen. Auch innerhalb der SIGNAL IDUNA Gruppe ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates der NATIONAL-BANK im Rahmen der Geschäftsverteilung für diesen Bereich nicht zuständig. Herr Dr. Lange ist Mitglied des Aufsichtsrates der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH. Die Gesellschaft gehört zum Konzern der SIGNAL IDUNA Gruppe. Herr Dr. Lange nimmt im Rahmen seiner Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrates der HANSAINVEST nicht an Abstimmungen teil, die die NATIONAL-BANK betreffen. Zudem erhält er – wie alle Mitglieder des Aufsichts rates der HANSAINVEST – eine erfolgsunabhängige Vergütung. Im Hinblick auf die nach § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen erforderlichen Kreditgenehmigungen nehmen diejenigen Aufsichtsrats- bzw. Ausschussmitglieder an der Erörterung und Abstimmung nicht teil, die zum Zeitpunkt der Beschlüsse Kreditnehmer oder Mitglieder der Organe des betreffenden Kreditnehmers sind. Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben mit Ausnahme ihrer Tätigkeit in den Gremien der Bank – wie stets schon in der Vergangenheit – keine weiteren Beratungsleistungen der Bank gegenüber erbracht. Interessenkonflikte traten bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates im Berichtsjahr – wie schon in den Vorjahren – nicht auf. 46 dmann · Christoph Preuß · Ulrike liver Endrulat · Verena Dinnendahl Eine zusammenfassende Darstellung der Corporate Governance unserer Bank ist in diesem Geschäftsbericht unter dem Abschnitt „Corporate-Governance-Bericht“ sowie auf unserer Website unter www.national-bank.de / WIR ÜBER UNS / Unternehmensprofil / Corporate Governance ver öffentlicht. Ausblick Wir sind davon überzeugt, dass unsere NATIONAL-BANK auch unter den gegenwärtigen für Finanzinstitute extrem herausfordernden Rahmenbedingungen gut positioniert ist, um weiterhin erfolgreich zu sein. Hohe Priorität hat dabei, das Potenzial in den Kerngeschäftsfeldern der Bank – anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden sowie zukünftig auch mittelständische insti tutionelle Investoren – ertrags- und risikoorientiert auszubauen. Im Hinblick auf ihre solide Kapi talposition ist unsere Bank in einer sehr ansprechenden Ausgangslage, weiter qualitativ und quantitativ zuzulegen. Der strategischen Planung des Vorstandes unter der Überschrift „Winning 2012“ kommt dabei – unter den genannten Voraussetzungen – eine entscheidende Bedeutung zu. Auch als Folge dessen sollen die Geschäftsfelder noch besser miteinander verzahnt werden. Zudem soll die Disziplin hinsichtlich Kosten, Risiken und Kapital sowie der strikten Einhaltung aufsichtsrecht licher Vorgaben konsequent und kompromisslos fortgeführt werden. Essen, den 9. März 2012 Für den Aufsichtsrat Reinhold Schulte Vorsitzender 47 An unsere Aktionäre Corporate Governance Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Unsere Aktie Gudrun Engels · Joachim Reinhard Annette Warzecha · Dagmar Smilgeit Eigenkapitalausstattung in % 10,2 8,9 11,0 12,0 12,7 8 2007 2008 2009 2010 2011 Gesamtkapitalquote Gesetzlicher Mindestwert Kernkapitalquote in % 7,9 6,9 9,0 9,9 10,8 4 2007 2008 2009 2010 2011 Kernkapitalquote Gesetzlicher Mindestwert Kursstabilität und Dividendenkontinuität Das Berichtsjahr zeichnet sich durch eine unverändert stabile Entwicklung der NATIONAL-BANK Aktie aus. Wie bereits am Vorjahresende notierte sie am 31. Dezember 2011 mit 34,50 € je Stückaktie. Maßgeblich für die Kursfestsetzung durch den Vorstand war auch im Jahr 2011, neben der Orientierung an Kapitalmarktbewertungsmodellen, die geschäftliche Entwicklung der Bank. Im Berichtszeitraum hat der Vorstand in Anwendung der vorgenannten Parameter den Aktienkurs zweimal angepasst. Am 18. Mai 2011 haben wir den Kurs um 1,00 € auf 33,50 € ex Dividende zurückgenommen. Hintergrund hierfür war der von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Beschluss der Hauptversammlung am 17. Mai 2011, je Stückaktie eine Dividende von 1,00 € an unsere Aktionäre, insgesamt 12,48 Mio. €, auszuschütten. Bereits am 30. August 2011 konnte der Kurs dann erneut mit 34,50 € festgesetzt werden. Diese Entscheidung haben wir unseren Aktionären – ganz im Sinne unserer transparenten Unternehmensführung – in einem gesonderten Aktionärsbrief des Vorstandes erläutert. Trotz außerordentlich schwieriger Verhältnisse an den Geld- und Kapitalmärkten und entgegen dem allgemeinen Trend in der Kreditwirtschaft hat die Bank bereits im Sommer eine sehr erfreuliche Ertragsentwicklung gezeigt, die insbesondere vom mittelständischen Firmenkundengeschäft und einer unauffälligen Risikovorsorge getragen war. Maßgeblich hat zu dieser Entwicklung auch die Entscheidung des Vorstandes beigetragen, nicht in Anleihen vor allem südeuropäischer Peripherieländer investiert zu sein. Bilanzielle Konsequenzen aus Abschreibungen auf diese Staatsanleihen konnten und können wir für unsere Bank ausschließen. Unser Ziel, für unsere Aktionäre dauerhaft eine attraktive Dividende zu erwirtschaften, haben wir auch im Jahr 2011 erreicht. Vorbehaltlich einer entsprechenden Beschlussfassung durch die ordentliche Hauptversammlung am 16. Mai 2012 kehren wir erneut eine Dividende von 1,00 € je Stückaktie aus, zum fünften Mal in Folge seit Beginn der Finanzkrise. Nur ganz wenige Banken können in Zeiten der andauernden und sich wieder verschärfenden Finanzkrise eine solche Dividendenkontinuität vorweisen. Diese basiert auf einer robusten Ertragsentwicklung, die ihrerseits dank des soliden, konservativen und kundengetragenen Geschäftsmodells der NATIONALBANK den herausfordernden Rahmenbedingungen trotzt. Hierzu zählt auch die konsequente Rückführung unseres nicht strategischen Portfolios an verbrieften Kreditforderungen. Unserem im Vorjahresbericht formulierten Ziel, uns nach vollständigem Abbau dieses Portfolios an einer Ausschüttungsquote von 50 % orientieren zu wollen, sind wir damit ein gutes Stück nähergekommen. 48 Indexierte Wertentwicklung der NATIONAL-BANK Aktie vs. DAX und C-DAX Banken 180 140 +49 % 100 +14 % 60 -60 % 20 2001 DAX 2002 2003 C-DAX Banken 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 NATIONAL-BANK Kennzahlen 2006 Grundkapital in Mio. € 2007 2008 2009* 2010 2011 28,8 31,2 31,2 37,4 37,4 37,4 9,6 10,4 10,4 12,48 12,48 12,48 Kurs 31.12. in € 41,0 40,0 35,5 34,5 34,5 34,5 Dividende in € 1,50 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 Dividendensumme in Mio. € 14,4 10,4 10,4 11,44 12,48 12,48 Dividendenrendite in % 3,66 2,5 2,82 2,9 2,9 2,9 Aktien in Mio. Stück Gewinn pro Aktie in € 0,82 1,15 1,52 1,33 1,64 * Dividende in € für alte Aktien, junge Aktien waren zur Hälfte dividendenberechtigt. 2007 2008 2009 2010 2011 Aktionärsbasis erneut ausgeweitet Die Attraktivität eines Investments in unsere Aktie wird auch durch die weiter wachsende Anzahl unserer Eigentümer belegt. Nachdem wir im Vorjahr einen Zuwachs um 14,3 % auf rund 4.800 Anteilseigner verzeichnen konnten, hat sich die Aktionärsbasis im Berichtszeitraum nochmals auf rund 5.100 erhöht. Private Anleger haben dabei einen überproportionalen Anteil. Erfreuliche Folge dessen ist, dass – bezogen auf das Grundkapital – ihre Quote auf 56 % (Vorjahr 55 %) gesteigert werden konnte, die der Institutionellen Investoren, darunter die SIGNAL IDUNA Gruppe als größte Aktionärin, entsprechend auf 44 % (Vorjahr 45 %) gefallen ist. Kapitalisierung der NATIONAL-BANK zum Jahresende in Mio. € 416 369 430 431 431 In Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen gerade für die Finanzwirtschaft erachten wir diese Entwicklung als Ausdruck des unverändert hohen Vertrauens unserer Eigentümer in unser Geschäftsmodell. NATIONAL-BANK Aktie schlägt C-DAX Banken und DAX Die sehr erfreuliche geschäftliche Entwicklung spiegelt sich auch in der Performance der NATIONAL-BANK Aktie wider. Im längerfristigen Vergleich der indexierten Wertentwicklung mit dem DAX und dem C-DAX Banken zeigt sich ihre gute Entwicklung. Während der C-DAX Banken seit Ende 2001 mit einem Minus von 60 % deutlich an Wert verloren hat und der DAX ein Plus von lediglich 14 % verzeichnen konnte, stieg der Kurs der NATIONAL-BANK Aktie um 49 %. 49 2007 2008 2009 2010 2011 An unsere Aktionäre t · Andre Wetzel · Hilt rud Bauer · Sarah Stemmer · Tobias Nitschke Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Entwicklung der Eigenkapitalanforderungen gemäß Basel III in % 8 8 2012 Kernkapital / Ergänzungskapital 0-2,5 0-2,5 1,25 1,875 2,5 8 8 8 0-2,5 0-2,5 0,625 8 2015 2016 Kapitalerhaltungspuffer 2017 2018 2019 antizyklischer Kapitalpuffer Matthias Bruns · Ingeburg Aust · Christian Ritter · Svea Hilmer · Andrea Solide Kapitalausstattung schafft Vertrauen Eine solide Eigenkapitalausstattung ist die Grundlage eines soliden Geschäftsmodells. Dies gilt in besonderer Weise für unsere NATIONAL-BANK, die sich frühzeitig und mit Weitblick auf anziehende regulatorische Zügel eingestellt hat. Neben den direkten finanziellen Belastungen wie der Bankenabgabe sowie der sich nach wie vor in der Diskussion befindlichen Finanztransaktionssteuer traten eine Vielzahl neuer Regelungen in Kraft. Basel III ist eine von ihnen. Sie wird die Finanzwirtschaft, aber auch die übrigen Unternehmen, nachhaltig betreffen. Das Rahmenwerk nach Basel III soll bis Ende 2012 in die nationale Gesetzgebung aufgenommen werden, sodass die Regeln zum 1. Januar 2013 in Kraft treten können. Übergangsfristen sehen eine schrittweise Einführung der Neuregelungen bis spätestens zum 1. Januar 2019 vor. Mit der Mitte 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung konnte die NATIONAL-BANK ihre Eigenkapital ausstattung nachhaltig verbessern. So stieg die Kernkapitalquote im Berichtsjahr nochmals auf 10,8 % (Vorjahr 9,9 %), die Gesamtkapitalquote auf 12,7 % (Vorjahr 12,0 %). Die Anforderungen an das Eigenkapital gemäß Basel III, die vollumfänglich ab 2019 gelten, hat die NATIONAL-BANK bereits jetzt nahezu erfüllt. Überdies haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, ab 2012 den Zielkorridor für die Eigenkapitalquote von bisher 10 bis 12 % auf 12 bis 15 % anzuheben, um die Substanz und Solidität der Bank weiter zu stärken. Dabei wollen wir das Eigenkapital im Wege der Binnenfinanzierung durch entsprechende Thesaurierungen von Überschüssen erhöhen. Ausblick Wir wollen die NATIONAL-BANK Aktie weiterhin als attraktives Investment im Markt positionieren. Dabei dienen uns der deutliche Anstieg der privaten Aktionäre und die damit erreichte Verbreiterung der Aktionärsbasis als Gradmesser und Verpflichtung zugleich. An unserem Ziel, einer auf Langfristigkeit angelegten Aktionärsbindung, halten wir konsequent fest. Dem entspricht zugleich unsere Kommunikationsstrategie, die wir im folgenden Abschnitt „Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit“ beschreiben. 50 Aktionärsbeziehungen und Öffentlichkeitsarbeit Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit Transparente Unternehmensführung bedeutet für uns, unsere Aktionäre und Kunden, unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit über das gesamte Geschäftsjahr hinweg fortlaufend aktuell zu informieren. Entsprechend der in unsere Geschäftsstrategie eingebetteten Kommunikationsstrategie erfolgt die Kommunikation vom Grundsatz her anlassbezogen. Dieser Verantwortung haben wir uns in einem weiter verstärkten Maße gestellt und dafür Lob und Anerkennung erhalten. Zu unserer erweiterten Öffentlichkeitsarbeit zählt neben der Durchführung der Hauptversammlung sowie der qualitativen und quantitativen Neugestaltung unserer Homepage eine Vielzahl an Beiträgen in überregionalen und lokalen Printmedien, der Fachpresse sowie in Rundfunkinterviews und Fernsehbeiträgen. Ziel dessen ist es, die Bank in ihrer Wahrnehmung noch besser zu positionieren und damit auch deutlich zu machen, dass sich unser Institut im Hinblick auf seine Solidität und Stabilität nicht nur von den in unterschiedlicher Form staatlich gestützten Instituten unterscheidet, sondern auch im Wettbewerb über besondere Vorzüge verfügt. Mehr denn je wurden Vertreter der Bank gebeten, zu aktuellen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen, nicht nur an den Kapitalmärkten, Stellung zu nehmen. In den Medien erreichte unsere Bank die beste Präsenz in ihrer Geschichte. Während 2010 kumuliert rund 63 Millionen qualifizierte Medienkontakte erreicht wurden, waren dies 2011 mehr als 72 Millionen. Das ist eine für eine Regionalbank exzellente Größe, die einem kumulierten Äquivalenzwert von 1.830 Tsd. € (Vorjahr 720 Tsd. €) entspricht und damit auf dem Niveau einer bundesweit tätigen Privatbank liegt. 51 Medienäquivalenz in Tsd. € 616 720 1.830 2009 2010 2011 An unsere Aktionäre · Margrit Stange · Rüdiger Broll Steudter · Rainer Thelen · Maximilian Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Jol k · K i r a J a cq u e l i n e B r a u m a n n · Frank Beer · Reiner Winters · Mel Weiter verbesserte Website Die in 2010 begonnene Neugestaltung unserer Website wurde konsequent weitergeführt. Unsere Website zeichnet sich durch eine moderne und sehr übersichtliche Navigation, transparente Strukturen und klare Inhalte aus, die die Nutzung erleichtern. Informationen zum Unternehmen und zur Aktie, Geschäftsberichte, Präsentationen und aktuelle Pressemitteilungen können beispielsweise auf den Seiten www.national-bank.de/WIR ÜBER UNS abgerufen werden. Die Seiten Volkswirtschaft & Analyse, aktuelle Aktienempfehlungen sowie der tägliche Devisenbericht sind über die Startseite aufzurufen und unterstützen unsere Kunden bei ihren Anlageentscheidungen. Zudem wurden alle rechtlichen Anforderungen zur Stärkung des Anlegerschutzes und Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Kapitalmarktes (Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz) umgesetzt. Gemäß diesem Gesetz ist jede Bank verpflichtet, ihren Kunden im Rahmen der Anlageberatung Kurzinformationen mittels leicht verständlicher Produktinformationsblätter zur Verfügung zu stellen, um Finanzinstrumente einschätzen und miteinander vergleichen zu können. Die NATIONAL-BANK hat bereits im Jahr 2010 als eine der ersten privaten Banken den damaligen und zunächst noch unverbindlichen Vorschlag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zur Einführung von Produktinformationsblättern aufgegriffen und 2011 erfolgreich umgesetzt. Die NATIONAL-BANK erfüllt diese inzwischen gesetzlich verankerte Verpflichtung somit nun bereits seit über einem Jahr für strukturierte Produkte und Investmentfonds. Seit dem 1. Juli 2011 werden auch für alle anderen Finanzinstrumente (z. B. Aktien und Anleihen) Produktinformationsblätter im Internet zur Verfügung gestellt. Die Informationen können auf den Seiten www.national-bank.de/VERMÖGENSMANAGEMENT/BERATUNGSANSATZ/ Produktinformationsblätter aufgerufen werden. Im Bereich der sogenannten sozialen Medien, wie Facebook, Twitter und anderen, sind wir nicht vertreten. Wir halten die Art und Weise der Kommunikation mit unserem betont konservativen Selbstverständnis für nicht kompatibel. Dies auch deshalb, weil bankbetriebliche Sachverhalte in der Regel ein hohes Maß an Komplexität beinhalten, die insofern Gegenstand einer professionellen über die klassischen Medien gesteuerten Kommunikation sein soll. Aufgrund des sich stetig verändernden Nutzerverhaltens im Umgang mit sozialen Medien überprüfen wir unseren Standpunkt regelmäßig. Insofern können wir hier perspektivisch eine Änderung unserer Kommunikationsstrategie nicht ausschließen. Interne Verhaltensstandards zum Umgang mit sozialen Netzwerken dienen der Erhaltung der Reputation der Bank und der Sicherheit unserer Mitarbeiter im Internet. 52 Optimiertes Aktionärsportal Wir haben im Berichtsjahr unser Aktionärsportal technisch weiterentwickelt und inhaltlich weiter aktualisiert. Unsere Aktionäre finden jetzt das neue Portal innerhalb der bestehenden OnlineBanking-Angebote der Bank auf unserer Internetseite www.national-bank.de/DIREKTEINSTIEG/ Online-Banking. Mit dem bewährten SecureTAN-Verfahren berücksichtigen wir neben höchsten Sicherheitsstandards zugleich anwenderfreundliche Kriterien und ermöglichen unseren Aktionären eine zeitsparende Kommunikation. Die positive Resonanz der Aktionäre zeigt uns, dass dieser Service auf breite Akzeptanz stößt. Mit der Angabe der Mobiltelefonnummer und der E-Mail-Adresse sind bereits alle Voraussetzungen erfüllt, um auf elektronischem Weg • die Einladung und die Tagesordnung zur Hauptversammlung abzurufen, • die Bestellung der Eintrittskarte vorzunehmen, • die Weisung zur Ausübung des Stimmrechts zu erteilen oder • den Geschäftsbericht herunterzuladen. In unserer Broschüre „Mein Aktionärsportal“ erläutern wir ausführlich, wie leicht der Einstieg in die „elektronische Welt“ für unsere Aktionäre ist. Hierin sind auch persönliche Ansprechpartner genannt, die Fragen unserer Aktionäre gerne beantworten. Es ist unverändert unser Ziel, weitere Aktionäre von dem Mehrwert dieses elektronischen Kommuni kationsweges zu überzeugen, ohne dabei den betont persönlichen Kontakt zu uns aufzugeben. 53 An unsere Aktionäre Christian Kehrein · Thomas Magiera anie Volkmuth · Vanessa Schindler Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Erika Wölk · Gabriele Kaczinski · Kath Brigitte Roßbach · Corina Hutmache r Erfolgreiche Hauptversammlung Wesentlicher Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit ist unsere jährliche Hauptversammlung. Die Veranstaltung, an der am 17. Mai 2011 rund 1.200 Aktionäre und Aktionärsvertreter in der Essener Philharmonie teilgenommen haben, war, wie immer, von einer überdurchschnittlich hohen Beteiligung geprägt. Die Präsenz betrug 78,9 % (Vorjahr 78,5 %) der Stimmen. Die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand erreichte mit jeweils 99,99 % (Vorjahr 99,96 %) erneut einen Höchstwert und belegt das hohe Vertrauen unserer Aktionäre in die Führung der Bank. Geschäftsbericht weiterhin ausgezeichnet Der Geschäftsbericht der NATIONAL-BANK wurde zum zweiten Mal von „Deutsche Standards“ ausgezeichnet und als gelungene, vorbildliche und überzeugend visualisierte Finanzkommunikation gelobt. Mit einer Gesamtnote von 1,6 belegte unser Geschäftsbericht zudem Platz 5 im Wettbewerb des Bankmagazins, der die Geschäftsberichte von 69 Kreditinstituten ausgewertet hat. In einem mehrstufigen Verfahren wurden Nutzwert, Authentizität, Textqualität ebenso wie kreative Konzeption und visuelle Qualität analysiert. Wir wollen auch zukünftig an diesem Standard festhalten und unseren Aktionären, Kunden und der Öffentlichkeit mit einem Höchstmaß an Offenheit unser unternehmerisches Handeln erläutern. 54 Geschichte der NATIONAL-BANK dokumentiert Im Hinblick auf unser 90-jähriges Gründungsjubiläum am 24. Februar 2011 hatte der Vorstand bereits im zweiten Halbjahr 2007 entschieden, die Geschichte unserer NATIONAL-BANK – wissenschaftlich unabhängig – aufarbeiten zu lassen. Eine 90-jährige Geschäftstätigkeit ist an und für sich kein besonderer Anlass. Weder in der Geschichte und in den Naturwissenschaften noch in der Religion oder der Mythologie spielt die Zahl Neunzig eine nennenswerte Rolle. Und dennoch haben wir unser 90-jähriges Jubiläum zum Anlass genommen, die Geschichte unserer Bank erforschen zu lassen, denn in einem Umfeld politischer und wirtschaftlicher Umbrüche ist die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte von substanzieller Bedeutung. Daneben ist es zugleich die Bedeutung des Gewesenen für das Verständnis des Heutigen, die uns bewogen hat, unsere Herkunft untersuchen zu lassen. Geschichte können wir nicht vermeiden, Geschichtsbewusstsein zu entwickeln ist deshalb unverzichtbar – gerade im Hinblick auf jüngere Generationen. Zu oft scheint vergessen: Nicht alles, was alt ist, ist unmodern. Dies umso mehr, als die Erkenntnis „Zukunft braucht Herkunft“ unverändert Bestand hat. Der Vorstand hatte deshalb bereits Ende 2007 Herrn Dr. Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität zu Bonn, mit dem Forschungsvorhaben betraut, die Geschichte der Bank zu erforschen und zu dokumentieren. Maßgebend für seine Wahl war seine herausragende wissenschaftliche Kompetenz, insbesondere in Bezug auf die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Das Buch „Die Geschichte der NATIONAL-BANK 1921 bis 2011“ ist im Oktober des vergangenen Jahres im Franz Steiner Verlag erschienen. Wie in der Hauptversammlung am 17. Mai 2011 angekündigt, haben wir unseren Eigentümern den kostenfreien Bezug des Buches angeboten. Die Reaktion auf das Werk ist sehr erfreulich. Zwischenzeitlich wurden in zwei Auflagen 10.000 Exemplare gedruckt. 55 An unsere Aktionäre arina Hundertmark · Susanne Feuser · Thi Hong · Georg Schachner · Tham Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Europäische Staatsschuldenkrise: Ursachen und Perspektiven Nguyen · Jörg Vieth · Andreas Pau l Dietmar Hoffmann · Nina Peters · Die Hypotheken des Euro Die Europäische Union steht vor der wohl größten Herausforderung seit der Einführung des Euro. Die Staatsschuldenkrise blieb bis zuletzt ein latenter Sprengsatz. Zentrale Konstruktionsfehler und vor allem die mangelnde politische Flankierung der Währungsunion waren im Verlauf des letzten Jahres immer deutlicher hervorgetreten. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Euro zone ist durchaus real. Die EU kann natürlich auch gestärkt aus der Krise hervorgehen, da nunmehr einschneidende Reformen kaum noch zu umgehen sind. Die Tiefe der Krise geht auf das Zusammenwirken bzw. die Überlagerung gleich mehrerer Effekte zurück. Vor allem die 2007 einsetzende Finanzkrise, die falschen ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für das Finanzsystem insbesondere in den USA geschuldet war, bildete einen wesentlichen Verstärker. Gleichwohl hat die Krise aber auch eine rein europäische Dimension, da ihre Ursachen in den politischen und ökonomischen Unzulänglichkeiten der Währungsunion liegen. Im Kern gehen die politischen Probleme hier maßgeblich auf den Umstand zurück, dass die Währungsunion als Ergebnis eines zwischenstaatlichen Interessenausgleichs eine Vielzahl von Sollbruchstellen enthielt. Aus der ökonomischen Perspektive kam dies in dem Umstand zum Ausdruck, dass es nicht gelang, die stabilitätspolitischen Anforderungen an eine Währungsunion dauerhaft zu verankern bzw. zu erfüllen. Schließlich ist festzuhalten, dass jenseits der Mängel an der Gesamtkonstruktion auch viele Fehler und regelrechte Missbräuche auf der Ebene der einzelnen Staaten zu verzeichnen waren. Für die jetzigen Problemstaaten war die Einführung des Euro ein riesiger Vorteil. Dies wurde daran deutlich, dass die Zinsdifferenzen bei den Staatsanleihen bereits weit im Vorfeld der Gründung des Euro abgebaut wurden. So reduzierte sich der Spread zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen zwischen 1995 und 1999 um über 500 Basispunkte, für die Italiener eine enorme Reduktion ihrer Refinanzierungskosten. Alle Beitrittsländer importierten damit die Glaubwürdigkeit der EZB im Tausch gegen die der eigenen Notenbank. Die sog. Credibility einer Notenbank bringt das Vertrauen der Kapitalmärkte in die langfristige Stabilitätsorientierung der Notenbank zum Ausdruck und kann – vereinfacht – an der Zinsdifferenz gegenüber anderen Währungen abgelesen werden. Zu Zeiten des Europäischen Währungssystems (EWS) ging es dabei nicht nur um die Frage, wie es die jeweilige Notenbank mit der Inflation hielt, sondern auch um den Aspekt der Abwertung, mit der aufgelaufene Inflationsunterschiede nivelliert werden konnten. 56 Renditen 10-jähriger Staatsanleihen im Vorfeld der Gründung der Währungsunion 14 12 10 8 6 4 2 1993 1994 Deutschland 1995 Spanien 1996 1997 Irland 1998 1999 2000 2001 Italien 2002 2003 Quelle: Bloomberg. Grundsätzlich entsprach der Vertrauensexport in die jetzigen Nehmerländer durchaus dem euro papolitischen Kalkül: In der politischen Entwicklung hin zur Währungsunion hatten sich viele Länder marktwirtschaftlichen Reformen gegenüber aufgeschlossen gezeigt und die notwendigen Voraussetzungen zum Beitritt – wie zum Beispiel eine spannungsfreie Mitgliedschaft im EWS, ohne auf Abwertungen zurückgreifen zu müssen – erfüllt. Unter der Prämisse, dass die Beitrittsländer zukünftig eine gemeinsame stabilitätsorientierte Wirtschaftspolitik durchführen würden, war die Gründung des Euro nur konsequent, da die damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile weitere Reformen umso einfacher machten. Zentral ist und war aber, dass die Vergemeinschaftung der Währung zum einen eine Belohnung für stabilitätspolitisches Wohlverhalten war, zum anderen aber auch eine entsprechende Bringschuld für die Zukunft beinhaltete. Dieser Punkt trat dann nach der Einführung des Euro zunehmend in den Hintergrund, insbesondere weil die zunächst gute wirtschaftliche Entwicklung, die maßgeblich vom Vertrauensgewinn durch den Euro getragen wurde, die strukturellen Mängel des Euro vorerst überdeckte. Die signifikante Senkung der Refinanzierungskosten entfachte in den südeuropäischen Ländern zunächst einen enormen Wirtschaftsaufschwung, der etwa den spanischen Immobilienmarkt in eine ähnlich signifikante Fehlbewertung trieb wie den in den USA. Da nationale Haushalte in Zeiten der allgemeinen Hausse sowohl über steigende Einnahmen als auch durch sinkende Ausgaben für Sozialtransfers prozyklisch entlastet wurden, konnte in dieser Zeit teilweise sogar eine Rückführung der Staatsverschuldung erreicht werden. So gelang es Spanien zwischen 2002 und 2007, seine Verschuldung von 50 auf 40 % des BIP zu senken. Auch die Union insgesamt konnte vom Boom in der Peripherie profitieren und hohe Wachstumsraten verzeichnen, die Zeiten der „Eurosklerose“ schienen endgültig überwunden. Dies trug wohl dazu bei, dass auch von den Niveauwerte des Index des Bruttoinlandsproduktes von Spanien und Deutschland, Index 2000 = 1 1,35 1,30 1,25 1,20 1,15 1,10 1,05 1,00 2000 Deutschland 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Spanien 57 2009 2010 2011 An unsere Aktionäre · Ralph Tüllmann · Sandra Bierhoff Christoph Becker · Bernd Kinast Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Schuldenstand europäischer Peripheriestaaten in % des BIP, ab 2012 Prognose OECD 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1998 Griechenland 2000 2002 Spanien Italien 2004 Irland 2006 2008 2010 2012 Quelle: OECD. Matthias Schmoll · Lucas Lages · Stefan Rausch · Barbara Wagner · Geberländern übersehen wurde, dass es sich beim Beitritt insbesondere auch um einen Vertrauensvorschuss gehandelt hatte, dem man in zweifacher Weise hätte Rechnung tragen müssen: Zum einen hätte man in der mittel- und langfristigen Haushaltsplanung berücksichtigen müssen, dass ein solcher Wirtschaftsboom nicht nachhaltig sein konnte und sich das Wachstum auf Dauer wieder ermäßigen musste. Von einem politischen System ist es allerdings viel verlangt, die entsprechenden Projektionen während eines mehrere Jahre anhaltenden Booms nicht zu euphorisch werden zu lassen. Als Beleg dafür mögen die Iren angeführt sein, die ihre stabilitätspolitischen Hausaufgaben auch in der Wahrnehmung des IMF stets gemacht hatten und denen sicherlich keine einschlägige Schuldenmentalität nachgesagt werden kann. Selbst der deutsche Sachverständigenrat konzediert, dass die heraufziehenden Probleme in Irland auch unter strengen Maßstäben im Vorfeld kaum zu erkennen gewesen seien. Insgesamt kam es seit der Einführung des Euro in Griechenland, Irland und Portugal zu einer Verdopplung des Schuldenstandes. Zum Zweiten setzt eine Währungsunion zwingend voraus, dass die Länder flexibel genug sind, auch ohne das Instrument der Abwertung international wettbewerbsfähig zu bleiben. Da es den meisten Ländern nicht gelang, die heimische Lohninflation – vor allem zu Boomzeiten – zu begrenzen, setzte eine reale Aufwertung ein, die den bis dahin erreichten Stand der realwirtschaftlichen Konvergenz wieder unterhöhlte. Pünktlich nach dem Erhalt der gemeinsamen Währung setzte die Lohndisziplin aus, und es dauerte keine zwei Jahre, bis sich die Lohnkostenschere zwischen Deutschland und den jetzigen Problemländern wieder öffnete, nachdem manche Länder sogar mit einem Wettbewerbsvorteil in die unwiderrufliche Fixierung der Paritäten gegangen waren. Anders als im EWS konnte eine realwirtschaftliche Anpassung nun nicht mehr über eine Abwertung erzielt werden, sondern über eine allgemeine Anpassungskrise, wo die Wirtschaft so stark leiden muss, dass das allgemeine Preisniveau im Rahmen deflationärer Prozesse sinkt. Die zunehmenden Ungleichgewichte in den Zahlungsbilanzen der Mitgliedsstaaten wurden durch den Boom lange Zeit überdeckt, dies änderte sich dann im Rahmen der Finanzkrise, als die Risikoaversion der Finanzinstitute stark zunahm und die Finanzierung der Defizite zunehmend schwierig wurde. 58 Reale Aufwertung in europäischen Peripheriestaaten: Lohnstückkosten relativ zu Deutschland, Index 1999 = 1 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 1999 Irland 2000 Portugal 2001 2002 2003 Spanien 2004 Griechenland 2005 2006 2007 Italien 2008 2009 2010 2011 Quelle: OECD. Mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Lohnstückkostendivergenz innerhalb Europas trotz Rezession in der Peripherie nur allmählich zurückbildet, wird deutlich, dass ein zentraler Sprengsatz für den Euro noch gar nicht entschärft ist: Nach den Daten der Bundesbank hat sich die Lohnkostendivergenz zwischen Deutschland und den PIIGS-Staaten gemessen an den BIP-Deflatoren bislang so langsam abgebaut, dass die Peripherie bis zu einem Jahrzehnt in der Dauerkrise bleiben muss, bis diese Länder wieder wettbewerbsfähig sind. Sind die Löhne in einem Mitgliedsland nicht hinreichend flexibel, wird die internationale Arbeitsteilung massiv beeinträchtigt, wenn große Teile des Produktionspotenzials vieler Volkswirtschaften nicht genutzt werden. Aus der Perspektive der Union insgesamt kann diese Situation aber keinen Bestand haben, auch weil damit der gesamteuropäische verteilungspolitische Spielraum in einer etwaigen Fiskalunion – sowie der Anreiz zur Mitgliedschaft – kleiner wird. Perspektiven der Union Die Probleme, die nunmehr zu lösen sind, sind seit Jahrzehnten wohlbekannt. Von daher stellt sich die Frage: Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Antwort für das Politikversagen liegt wiederum im Wesen der Europäischen Union selbst begründet. Der europäische Integrationsprozess basiert auf der Auswahl der zum jeweiligen Zeitpunkt akzeptablen Optionen, die den Konsens der Beteiligten finden. Seit Jahrzehnten basiert die europäische Politik daher maßgeblich auf einem zwischenstaatlichen Interessenausgleich zwischen immer mehr Mitgliedsstaaten, was Lösungen aus einem Guss naturgemäß stark erschwert. Dies erklärt, warum so viele Politikfelder in der Union mangelhaft funktionieren und warum die Union oft kaum handlungsfähig ist. Erst wenn die Probleme so schwerwiegend werden, dass die Mehrheit nur noch verlieren kann, bewegt sich etwas. Vieles deutet darauf hin, dass die Union diesen Punkt nunmehr erreicht hat. Der Wirtschaftsausblick ist binnen Monaten von einem moderaten Wachstumsplus auf eine Schrumpfung in 2012 stark zurückgegangen. Die Kreditvergabe war bis zuletzt rückläufig, in der europäischen Peripherie haben sich die Anzeichen einer Kreditklemme weiter verdichtet. Auch für das nächste Jahr ist von einem sehr schwachen Wachstum auszugehen, während sich die Weltwirtschaft insgesamt auf ihr Normalniveau zurückbewegen dürfte. 59 An unsere Aktionäre Stephanie Nat rop · Frauke Balloff Thomas Gesing · Kerstin Terlinden Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Europa, Jahresveränderungsrate des BIP, 3M-Spread Geldmarkt 6 0 4 0,2 0,4 2 0,6 0 0,8 -2 1,0 -4 1,2 -6 1,4 2007 2008 2009 EU-BIP, I.S. Spread, r.S., inv. 2010 2011 Quelle: Bloomberg. Jochen Müller · Astrid-Georgia Reim Frank Stange · David T rümper · Antj Trotz der Regierungswechsel in Griechenland, Italien und Spanien und umfangreicher Gipfeldiplomatie ist es bis zuletzt nicht gelungen, die Märkte von einer nachhaltigen Lösung der Krise zu überzeugen. Das anhaltende Misstrauen der Kapitalmärkte spiegelt sich in weiterhin hohen Risikoprämien für die südeuropäischen Länder wider. Erschwerend wirkte sich dabei aus, dass die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der betroffenen Staaten mehrfach herabstuften. Nach der ersten Herabstufung Griechenlands im Dezember 2009 kam es zu einer ganzen Kette von Herabstufungen, Ende 2011 bewertet Moody s� die Euro-Staaten Griechenland (Ca), Portugal (Ba2) und Irland (Ba1) nicht mehr als Investment-Grade. Ohne Intervention ist die Zinslast für die Stabilisierung der Budgetdynamik der Staatsfinanzen in den Peripheriestaaten aber zu hoch, insbesondere weil die Konsolidierung bei schrumpfenden Volkswirtschaften umso tiefere Einschnitte erfordert. Im Ergebnis birgt die Tiefe der Krise in der Tat einen großen Anreiz zu einer grundlegenden Reform der europäischen Finanzarchitektur, allerdings um den Preis hoher Risiken für Europa und die Weltwirtschaft. Da die Willensbildung auf der europäischen Ebene bis auf Weiteres nicht im Rahmen einer politischen Union stattfinden dürfte, wird eine realistische Lösung zumindest vorläufig an einem neuen Mechanismus im Ministerrat ansetzen müssen. Fiskalische Disziplin wird es ohne einen wirklich scharfen Sanktionsmechanismus im Rat der Staats- und Regierungschefs, der die fiskalische Souveränität der Staaten klar einem gemeinsamen Willensbildungs- und Entscheidungsmechanismus unterwirft, kaum geben. Grundsätzlich scheinen die nunmehr ins Auge gefassten Regelungen der Problemstellung daher angemessen, da sie wesentlich strengere Vorgaben zur Haushaltsdisziplin in den EU-Staaten inklusive semiautomatischer Strafen in Milliardenhöhe für notorische Defizitsünder und Volkswirtschaften mit starken Ungleichgewichten ihrer Leistungsbilanz vorsehen. Die EU-Kommission soll die Grundsätze der Schuldenbremse festlegen, die Überwachung der Umsetzung in nationales Recht obliegt dem Europäischen Gerichtshof. Die Euro-Staaten müssen ihre Haushalte dabei grundsätzlich ausgleichen, nur im Ausnahmefall sind Defizite zulässig. Ein Sanktionsverfahren bei Überschreiten der Defizitgrenze musste bislang mehrheitlich beschlossen werden – nun soll es automatisch starten und nur mit einer qualifizierten Mehrheit der EU-Finanzminister zu stoppen sein. Die Beweislast würde also umgekehrt, was der zentrale Fortschritt wäre. 60 Credit Default Swaps Deutschland, 5 Jahre, in Basispunkten. 120 100 80 60 40 20 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Bloomberg. Insgesamt bleibt aber abzuwarten, ob es tatsächlich gelingt, eine tragfähigere Finanzarchitektur für den Euro zu erstellen und auch wirklich umzusetzen. Die europäische Praxis hat hier hinreichend bewiesen, dass es immer wieder genug Schlupflöcher gibt, die die gefassten Beschlüsse und Prinzipien untergraben. Dies geschah aufgrund der mangelnden Regelbindung im Europäischen Rat, der eben immer wieder Mittel und Wege gefunden hat, mehr den Verhaltensmustern einer internationalen Konferenz denn einer wirklich integrierten und regelgebundenen Willensbildung zu folgen. Eine glaubwürdige Wirtschaftspolitik ist in einem je nach politischer Konstellation entscheidenden Gremium aber kaum möglich. Nicht ohne Grund wird eine erfolgreiche Geldpolitik in dem Institut Notenbank betrieben, dessen politische Unabhängigkeit oft Verfassungsrang hat. Der Union läuft mit Blick auf die anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten die Zeit davon. Die EZB hat zwar bereits viel getan, um die Krise zu entschärfen. Die Liquiditätshilfen der Europäischen Zentralbank sind enorm und erreichen allmählich die Dimensionen der Bilanzverlängerung der Fed. Die EZB-Intervention kann aber keine Dauerlösung sein. Kommt es im Laufe des Jahres nicht zu einer signifikanten Härtung der Stabilitätsdimension, bleibt der EZB auf Dauer letztlich nichts anderes übrig, als Geld zu drucken und die Staaten aufzufangen, die sich anders nicht mehr werden refinanzieren können. Durch das Finanzieren von Staatsausgaben mit der Notenpresse mag die EZB eine offene Zahlungsunfähigkeit zunächst weiter hinausschieben. Die langfristigen Folgen sind aber kaum absehbar und reichen von einer Stagflation bis zur endgültigen Zerrüttung des Euro. Dies wird Deutschland aber auf Dauer nicht hinnehmen können, sodass eine Kernunion stabilitätswilliger Länder dann die wahrscheinlichste Option sein dürfte. 2012 könnte daher in der Tat zum Schicksalsjahr für den Euro werden. 61 An unsere Aktionäre ering · Jörg Scalet · Pamela Platte e Kruse · Andrea Lehmann · Carsten Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen He ß l e r · M a n dy Wosn e k · J a s m i n L e m Annegret Weißer · Marvin Krix · L 2011 – Zwischen Erholung und erneuten Rezessionsgefahren Der Ausblick für die Weltwirtschaft hat sich im Laufe des vergangenen Jahres verschlechtert. Die Erholungsbewegung in den Industrienationen kühlte sich im Jahresverlauf erheblich ab, vor allem in den USA schien der Rückfall in eine abermalige Rezession zwischenzeitlich durchaus wahrscheinlich, während sie in Europa bis zuletzt ein latentes Risiko blieb. Der Verlust an konjunktureller Dynamik in den etablierten Volkswirtschaften ging dabei zum einen auf den normalen Lagerzyklus und die stark steigenden Rohstoffpreise zurück, zum anderen kam es im Zuge der Katastrophen in Japan zu Unterbrechungen in der globalen Lieferkette mit der Folge einer spürbaren Dämpfung der Aktivität. Das Reaktionsmuster in den meisten Industrienationen auf diese Belastungen offenbarte dabei eine unverändert schwache Konstitution. Die Finanzkraft der privaten Haushalte blieb noch so geschwächt, dass der intendierte Übergang vom öffentlichen zum privaten Konsum zum Stillstand kam. Die Vermögenssituation der privaten Haushalte wurde bis zuletzt durch die anhaltende Korrektur der Immobilienpreise und die schleppende Erholung der Arbeitsmärkte beeinträchtigt. Vor dem Hintergrund sich abermals abkühlender wirtschaftlicher Perspektiven gewann die Belastung der öffentlichen Finanzen an Brisanz, nachdem ein erheblicher Risikotransfer vom privaten an den staatlichen Bereich stattgefunden hatte. In Europa überlagerte die Euro-Krise diese Problematik noch, sodass hier die aufgestauten Ungleichgewichte eine Konsolidierung der Staatsfinanzen umso schwieriger gestaltete. Die Schwierigkeiten der Politik, die Krise der Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen, trug dann dazu bei, dass es zu einer sich selbst verstärkenden Vertrauenskrise in das gesamte Finanzsystem kam, die den wirtschaftlichen Ausblick abermals stark beeinträchtigte. Ifo-World-Climate, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, USA, Europa, Japan 120 8 100 4 0 80 -4 60 -8 -12 40 2002 IFO-World, I.S. 2004 Eurozone, r.S. 2006 USA, r.S. 62 Japan, r.S. 2008 2011 Quelle: Bloomberg. Entwicklung der Industrieproduktion nach Regionen, Index 2007 = 100 140 120 100 80 2007 Europa 2008 USA Emerging Markets 2010 2011 Deutschland Quelle: Bloomberg. In den Emerging Markets verlief die Entwicklung hingegen bis zuletzt relativ robust. Nachdem in vielen Ländern im Jahresverlauf sogar erhebliche Überhitzungsgefahren bestanden hatten, zogen die Notenbanken die Zinsen weiter an, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen. Zum Jahresende wurde die Abkühlung in den Industrienationen dann auch in Ländern wie China oder Indien spürbar, zudem sorgten rückläufige Rohstoffpreise aufgrund der global nachlassenden Nachfrage für einen Rückgang des Inflationsdrucks, sodass der Restriktionsgrad der Geldpolitik hier nicht weiter erhöht werden musste. Bislang, so scheint es, reicht das Momentum in den Schwellenländern aus, um die Schwäche der Industrienationen weiter zu überbrücken, da sich erste Anzeichen einer endogenen Stabilisierung in den USA eingestellt haben. Getrieben vom Nachholbedarf und von den insgesamt wesentlich günstigeren demografischen Entwicklungen dürfte der Wachstumsbeitrag der Schwellenländer in den nächsten beiden Jahren insgesamt knapp zweieinhalbmal so hoch sein wie der der Industrienationen. Gleichwohl bleiben viele der Schwellenländer auf externe Finanzierung und offene Exportmärkte angewiesen, sodass auch mit Blick auf die hohen internationalen Leistungsbilanzungleichgewichte Risiken verbleiben. Die starke Aufwertung des Chinesischen Renminbi zeigt jedoch, dass China angesichts der weltweit hohen Risiken bereit zu sein scheint, sein exportorientiertes Entwicklungsmodell zugunsten einer Stärkung des Binnenkonsums zu verändern und damit ein global ausgeglicheneres Wachstum zu ermöglichen, wie es der IMF schon seit Jahren fordert. Beiträge zum annualisierten Wachstum des globalen BIP, Gewichtung gemäß des nominalen BIP zu Kaufkraftparitäten 6 3 0 -3 -6 2007 q1 OECD 2008 q1 2009 q1 2010 q1 2011 q1 Nicht-OECD 2012 q1 2013 q1 Quelle: OECD. 63 An unsere Aktionäre ke · Monika Nickel · Marzena Krajcin iselotte Barrenstein · Olaf Morzik Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen USA, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, Philadelphia-Fed-Indikator 40 4 20 2 0 0 -2 -20 -4 -40 -6 2001 2002 Phil-Fed-indikator 2003 2004 2005 2006 US BIP 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: Bloomberg. Annette Heikamp · Claus Vogt · Bj Annika Tries · Andrea te Heesen · Bruttoinlandsprodukt, global aggregiert, Jahresveränderungsrate 2005 bis 2014, ab 2012 Prognose 6 5 4 3 2 1 0 2005 Quelle: IMF. 2014 Stärker denn je wird der Ausblick für die Weltwirtschaft in diesem Jahr aber durch die Politik der Industrienationen bestimmt. In Europa besteht dringender Handlungsbedarf, weil die Unsicherheit aufgrund der Staatsschuldenkrise immer weiter um sich greift. Die Lösung der Euro-Krise und die Erstellung einer neuen Finanzarchitektur in Europa werden damit auch in diesem Jahr das beherrschende Thema bleiben, nicht zuletzt, weil eine unkontrollierte Entwicklung in Europa die Weltwirtschaft in eine abermalige tiefe Krise führen könnte. Aber auch in den USA wird der Ausblick maßgeblich durch die weitere politische Entwicklung bestimmt, da die US-Konjunktur den negativen Impulsen einer nachhaltigeren fiskalischen Konsolidierung bis auf Weiteres wohl noch nicht gewachsen wäre. Unter dem Vorbehalt, dass es der Politik in den etablierten Industrienationen gelingt, diese Probleme in den Griff zu bekommen, wird 2012 mit einem Wachstum des globalen Bruttoinlandsprodukts von 3,3 % noch einmal ein schwaches Jahr, allerdings dürften sich die Perspektiven in der zweiten Jahreshälfte sukzessive aufhellen. In den Industrieländern ermäßigt sich das Wachstum in diesem Jahr noch einmal auf Expansionsraten von 1,2 % nach 1,6 % in 2011. Hierbei dürfte es für die EU-27 zu einem Wachstum um die Nulllinie kommen, während das US-Wachstum mit einem Plus von 2,0 % sogar leicht höher liegen könnte als im letzten Jahr. In Japan kommt es nach der realen Schrumpfung im letzten Jahr aufgrund der massiven Aufbauprogramme zu einem Wachstumsplus von 1,7 %. Wir gehen ferner davon aus, dass den Schwellenländern ein Soft-Landing auf insgesamt hohem Niveau gelingt. Die Wachstumsrate der Emerging Markets reduziert sich dabei von 6,2 % in 2011 auf 5,4 % in 2012. Hierbei erwarten wir für China eine weitere Abschwächung vor allem mit Blick auf den Export. Das Wachstum dürfte aber mit 8,2 % Zuwachs des realen BIP hoch bleiben, bevor es dann im nächsten Jahr bereits wieder bei knapp unter 9 % liegen dürfte. Auch in Indien wird der Tiefpunkt des Wachstumszyklus in diesem Jahr erreicht, der Zuwachs des BIP dürfte bei 7,0 % liegen. Wir halten es für möglich, dass die Weltwirtschaft im nächsten Jahr Expansionsraten um 4 % erreichen kann. USA – Im fünften Jahr der Krise Die USA boten im abgelaufenen Jahr abermals den eindrucksvollen Beleg für die These, dass Krisen im Finanzsystem mit einer besonders schwachen und langwierigen Erholungsphase verbunden sind. Erst im dritten Quartal des letzten Jahres wurde das Niveau der Wirtschaftsleistung 64 Nettovermögen, Sparquote der US-Haushalte 13 400 11 450 9 500 7 5 550 3 600 1 650 -1 1962 1971 1980 US-Netto-Vermögen in % des verfügbaren Einkommens, I.S., inv 1989 1998 US-Sparquote in %, r.S. 2007 Quelle: Bloomberg. vom Jahresende 2007 übertroffen, die USA stehen damit nunmehr im fünften Jahr der Bewältigung der schwersten und tiefsten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Unverändert ist die US-Ökonomie im Begriff, die Ungleichgewichte, die die Krise mit auslösten, abzubauen. Die Reduktion der Verschuldung der privaten Haushalte hat dabei zwar Fortschritte gemacht, der Grad der Verschuldung liegt aber immer noch oberhalb historischer Relationen. Die Finanzkraft der Haushalte wird vor allem durch die schwache Beschäftigungsentwicklung und die unverändert fallenden Immobilienpreise gebremst. Der weit über die Norm gehende Stellenabbau offenbart ferner den aufgestauten strukturellen Anpassungsbedarf in der US-Industrie. Zur Jahresmitte traten neben diese strukturellen Probleme dann auch noch die Schocks aus dem starken Anstieg der Rohstoffpreise und der Katastrophe in Japan. Verstärkt durch einen Abschwung im Lagerzyklus brachen die Frühindikatoren im August so stark ein, dass eine abermalige Rezession in greifbare Nähe rückte. Nicht zuletzt aufgrund des beherzten Eingreifens der Fed und massiver staatlicher Förderprogramme konnte sich der US-Zyklus zum Jahresende dann allmählich stabilisieren. Die Perspektiven für die US-Wirtschaft bleiben aber zunächst gedämpft. Mit Blick auf die unverändert hohe Arbeitslosigkeit wird eine Rückführung des Verschuldungs niveaus der Privathaushalte nur durch eine anhaltende Konsumzurückhaltung zu bewerkstelli gen sein. Positive Impulse dürften in der zweiten Jahreshälfte hingegen von der Wende der Immobilienpreise ausgehen, die die Vermögensposition der US-Haushalte nachhaltig stärken würde. Die Preise bei Wohnimmobilien nähern sich allmählich wieder gesünderen Relationen, auch kommt die demografisch getriebene Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum einer baldigen Wende der Preise entgegen. Die Risiken für die US-Wirtschaft liegen daher vor allem in der unkontrollierten Haushalts entwicklung, wo die automatischen Defizitbremsen für 2012 und 2013 ein Nullwachstum generieren könnten, sofern es nicht zu einer politischen Einigung bezüglich des Haushaltes kommt. Die Prognosen für das Gesamtjahr 2012 stehen daher unter dem Vorbehalt einer diesbezüglichen Lösung. Das Umfeld hierfür ist dabei eher ungünstig, da dieses Jahr ganz im Zeichen der Präsidentschaftswahlen stehen dürfte. Wir gehen aber davon aus, dass das politische System doch die Vernunft aufbringen wird, die auslaufenden Stützungsmaßnahmen zu ersetzen und die USÖkonomie nicht in die nächste Krise schlittern zu lassen. Die US-Staatsfinanzen bleiben aber das Damoklesschwert der Konjunktur. 65 US-Haus- und Mietpreisindex, 1987 = 1 2,7 2,5 2,3 2,1 1,9 1,7 1,5 1,3 1,1 0,9 1987 US-Hauspreisindex US-Mietpreisindex Quelle: Bloomberg. 2011 An unsere Aktionäre örn Rother · Nadine Gummersbach Nicole Fröhlich · Bernd Reimering Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Rendite 10-jähriger Staatsanleihen in % 20 35 0 0 März 2011 Mai 2011 linke Skala: Deutschland rechte Skala: Griechenland Juni 2011 Portugal September 2011 Irland November 2011 Januar 2012 Spanien Quelle: Bloomberg. Sebastian Kuhlmann · Sonja Gilles · K M a r i a n P e t e r b u r s · S u sa n n e R ose n 2012 – Schicksalsjahr des Euro Das Expansionstempo in Europa hat sich im Jahresverlauf erheblich reduziert. Nachdem das BIP im ersten Quartal noch mit 0,8 % – also mit einer annualisierten Wachstumsrate von über 3 % – zugelegt hatte, ermäßigte es sich im Sommerhalbjahr auf nur noch 0,2 % Zuwachs. Analog zur Entwicklung in den USA wurde die europäische Wirtschaft von der Katastrophe in Japan und dem scharfen Anstieg der Rohstoffpreise negativ tangiert, bevor sich die Zuspitzung der Staatsschuldenkrise immer stärker bemerkbar machte. Hierbei kam es zu einer wechselseitigen Verstärkung der Risikobepreisung von Staatsanleihen und Finanztiteln, da die Banken große Bestände an Staatsanleihen hielten. Zu Jahresbeginn kann es als annähernd sicher gelten, dass der Euroraum im ersten Halbjahr zumindest leicht kontrahieren wird. Die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten fällt dabei aber sehr unterschiedlich aus. Eine zentrale Rolle spielt hierbei, inwieweit die Lohndisziplin in der Vergangenheit eingehalten werden konnte. Darüber hinaus dürften die Länder, die ihre Arbeitsmärkte frühzeitig dereguliert haben, deutlich höhere Wachstumsraten verzeichnen, nicht zuletzt, weil die bessere Arbeitsmarktsituation mit einem wesentlich größeren fiskalpolitischen Spielraum einhergeht. So sind die Aussichten für Deutschland, Finnland, die Niederlande und Österreich klar überdurchschnittlich, während sich die rezessiven Tendenzen in den PIIGS-Staaten auch mit Blick auf die Konsolidierungserfordernisse für die öffentlichen Haushalte weiter verschlechtern. Die erhebliche Verteuerung der Refinanzierung sowohl für die öffentliche Hand als auch für die Unternehmen stellt einen weiteren wesentlichen Belastungsfaktor in diesen Ländern dar. Insgesamt wird die Peripherie kaum um eine langwierige Anpassungskrise umhinkommen, die die relativen Preise zugunsten einer Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit verändert. In diesem 2011 2012 EWU 2013 5,4 3,8 6,9 5,4 EM 5,9 6,2 0,8 1,6 USA -0,5 1,8 2,2 1,8 Jahresveränderungsrate des BIP, weltweit nach Regionen, Welthandel, IMF-Prognosen Welthandel Quellen: IMF, Bloomberg. 66 Lohnstückkosten relativ zu Deutschland, Index 1999 = 1 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 1999 Italien 2000 2001 2002 Griechenland 2003 2004 Portugal 2005 Irland 2006 2007 2008 2009 Spanien 2010 2011 Quelle: OECD. Zusammenhang kann es durchaus zu heftigen politischen Konflikten kommen, insbesondere mit Blick auf die Arbeitslosigkeit. Bis zuletzt stieg diese weiter scharf an, insbesondere in Spanien ist die Lage dramatisch. Unter den großen Volkswirtschaften der Euro-Zone rechnen wir für Spanien (-0,7 %) und Italien (-1,3 %) mit dem stärksten Rückgang. Die besten Aussichten haben neben Deutschland Finnland (+1,4 %), Österreich (+ 0,6 %) und die Niederlande (+0,3 %). Die Euro-Zone insgesamt dürfte im Gesamtjahr um ca. 0,3 % schrumpfen. Europa bleibt das Sorgenkind der Weltwirtschaft. Vor dem Hintergrund der strukturellen Probleme steht der Euro zumindest für einige Staaten sicherlich zur Disposition. Die Mitgliedschaft im Euro bringt für sie keine Vorteile mehr, wenn die Finanzmärkte nicht alsbald von einem tragfähigen Reformkonzept überzeugt werden können. Selbst im günstigsten Fall wird es noch Jahre dauern, bis die Wettbewerbsfähigkeit ohne eine Abwertung wiederhergestellt sein wird. Der Union läuft unterdessen aber die Zeit davon, da die Krise nur noch durch die EZB aufzufangen sein wird, was wiederum der Casus Belli für Deutschland sein könnte. Deutschland trotzt der Euro-Krise Auch die deutsche Wirtschaft wurde von der Krise in Europa stark beeinträchtigt, wie die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf eindrucksvoll belegte. Zu Jahresbeginn bewegten sich maßgebliche Frühindikatoren noch auf dem Niveau des deutsch-deutschen Vereinigungsbooms, während das BIP allein im ersten Quartal um 1,3 % zulegen konnte. Trotz der heraufziehenden Krise konnte die Konjunktur bis zum Herbst ein hohes Momentum beibehalten. So expandierte Deutschland, Bruttoinlandsprodukt, Jahresveränderungsrate, ZEW-Indikator 100 6 4 50 2 0 0 -2 -50 -4 -100 -6 -8 1999 BIP -150 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 ZEW 2009 2010 2011 Quelle: Bloomberg. 67 An unsere Aktionäre athrin Vierkötter · Sigrid Skauradßun kranz · Beate Falkenroth · Sabrina Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Deutschland, Arbeitslosenquote in % 12 11 10 9 8 7 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 Quelle: Bloomberg. Herwig · Mark Albrecht · Jürgen Stef Stefan Jeschke · Michaela Sowa · es noch im dritten Quartal mit einer laufenden Jahresrate von 2,4 %. Wesentlicher Treiber der guten Entwicklung war der private Konsum, der von der deutlichen Zunahme der verfügbaren Einkommen im Rahmen der bis zuletzt anhaltenden Verbesserung am Arbeitsmarkt begünstigt wurde. Wie wichtig die Binnenkräfte für die deutsche Konjunktur dabei waren, zeigt auch der Umstand, dass im ersten Dreivierteljahr rund 80 % der Wachstumsbeiträge aus inländischen Verwendungskomponenten kamen, hiervon entfielen wiederum 40 % auf die Zunahme des privaten und öffentlichen Konsums und 60 % auf den Anstieg der Investitionen. Demgegenüber trug der Außenbeitrag insgesamt nur ein Fünftel zum Wachstum in diesem Zeitraum bei. Zum Jahresende 2011 hat sich der Ausblick durch die Eskalation der Staatsschuldenkrise aber auch in Deutschland deutlich eingetrübt, einige Frühindikatoren bewegten sich zum Jahreswechsel auf dem Niveau der Lehman-Krise des Jahres 2008. Damit wird deutlich, dass sich die deutsche Wirtschaft den Folgen der Euro-Krise in Europa nicht entziehen kann, dafür ist mit 60 % der Anteil Europas am deutschen Außenhandel einfach zu groß. Die deutsche Wirtschaft verfügt aber über mehrere strukturelle Vorteile, die ihr über die Krise hinweghelfen könnten. Die strukturelle Aufwärtsbewegung am Arbeitsmarkt, die sich aus den zurückliegenden Arbeitsmarktreformen speist, verleiht der Finanzpolitik mit Blick auf die massive Entlastung der öffentlichen Haushalte naturgemäß einen viel größeren Spielraum, sodass die Finanzpolitik eher neutral ausgerichtet sein kann. Ferner bleibt festzuhalten, dass Deutschland von der Umlenkung der Kapitalströme im Rahmen des Vertrauensverlustes in die Peripherie durchaus auch profitiert. Hier steht zu hoffen, dass durch die günstigen Refinanzierungskonditionen wieder mehr in den deutschen Kapitalstock investiert wird. Weiterhin wird die auf den gesamten Euroraum gerichtete ultraexpansive Geldpolitik der EZB die Wirtschaft massiv stützen. Die innereuropäischen Ungleichgewichte gehen schließlich nicht zuletzt auf die extrem hohe Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zurück, die durch eine jahrzehntelang tradierte Lohndisziplin erreicht werden konnte. Mit Blick auf die spürbare Abwertung des Euro dürfte sich dieser Effekt zukünftig noch potenzieren, vor allem wenn die Exportmärkte in Asien in der zweiten Jahreshälfte an Aufnahmefähigkeit wieder zulegen. Im Ergebnis stehen die Chancen gut, dass Deutschland die Krise ohne ein Wachstumsminus übersteht. Dabei steht für das Jahr insgesamt zu erwarten, dass die Wachstumsbeiträge des privaten Konsums nur leicht zurückgehen, während sich die Investitionen wohl etwas deutlicher abschwächen werden. Zum Jahresende dürfte die Dynamik bereits erheblich an Fahrt aufgenommen haben, aufgrund der zunächst schwachen Entwicklung zu Jahresbeginn expandiert die deutsche Wirtschaft im Gesamtjahr 2012 aber mit lediglich 0,5 %. Die Konjunktur wird dann im Jahr 2013 weiter zulegen und mit 1,6 % an ihr langfristiges Potenzialwachstum heranreichen. 68 Auftragseingang insgesamt in NRW, Verarbeitendes Gewerbe, saisonbereinigt, Jahresveränderungsrate, Index 2005 = 100 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: Bundesbank. fes · Peter Wiersdörfer · Eva Landen · Anne Röseler · Sabine Roßmann durch zyklische Branchen Das wirtschaftliche Tempo in Nordrhein-Westfalen kühlte sich im Jahresverlauf erheblich ab. Die Dynamik war zu Jahresbeginn 2011 noch wesentlich vom Verarbeitenden Gewerbe und den Investitionsgüterproduzenten getragen worden. Auf Basis der guten Auftragsbestände des Vorjahres weitete sich die Industrieproduktion bei den Herstellern von Investitionsgütern sogar noch bis zur Jahresmitte deutlich aus, obwohl bereits zu Jahresbeginn 2011 ein erheblicher Rückgang der Auftragseingänge für Vorleistungsgüter zu verzeichnen war. Mit Blick auf den größeren Stellen wert der zyklischen Branchen Stahl und Fahrzeugbau könnte der zur Jahresmitte einsetzende Abschwung in Nordrhein-Westfalen sogar noch etwas schärfer ausgefallen sein als im gesamten Bundesgebiet. Dazu dürfte auch der Umstand beigetragen haben, dass die Automobilindustrie in Nordrhein-Westfalen sehr stark auf die europäischen Nachbarländer ausgerichtet ist. Zur zentralen Stütze der Konjunktur entwickelte sich daher vor allem in der zweiten Jahreshälfte der private Konsum, der von der guten Entwicklung der Beschäftigung profitierte. Die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen hat den niedrigsten Stand seit 20 Jahren erreicht. Es ist davon auszugehen, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter stabil entwickelt und trotz der nachlassenden Dynamik kein nachhaltiger Beschäftigungsabbau einsetzt. Die Unternehmen dürften vielmehr versuchen, etwaige Überhänge durch Kurzarbeit sowie allgemeine Flexibilisierungsmaßnahmen auszugleichen. Für das Gesamtjahr geht das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen davon aus, dass das Wachstum in Nordrhein-Westfalen in 2011 mit 2,8 % leicht unter dem des Bundes (+3,1 %) gelegen haben dürfte. Auch in Nordrhein-Westfalen dürfte die Konjunktur unter der Finanzkrise aber weiter leiden. Die zuletzt verfügbaren Daten für das Produzierende Gewerbe deuten darauf hin, dass die Produktion zuletzt stagnierte, während sich der Abwärtstrend der Auftragseingänge insgesamt weiter beschleunigt fortsetzte. Die Unternehmen werden ihre Lagerbestände mit Blick auf die hohe Unsicherheit weiter reduzieren. In der zweiten Jahreshälfte könnte die Expansion wieder an Tempo gewinnen. Grundsätzlich profitiert Nordrhein-Westfalen von seiner Exportstruktur, die vor allem auf die kräftig wachsenden Märkte in China und Indien, aber auch in Russland ausgerichtet ist. Wir gehen trotzdem davon aus, dass der private Konsum im laufenden Jahr die wesentliche Stütze der Konjunktur bleibt, während die bis zuletzt deutlich fallenden Auslandsorders auf einen zunächst weiter rückläufigen Außenbeitrag schließen lassen. Für das Gesamtjahr 2012 dürfte die Expansionsrate des BIP in Nordrhein-Westfalen in etwa bei 0,5 % liegen. 69 An unsere Aktionäre Konjunktur in Nordrhein-Westfalen belastet Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen 3M-Spread Geldmarkt (besichert vs. unbesichert, % Punkte) 1,4 6 1,2 5 1,0 4 0,8 3 0,6 2 0,4 1 0,2 0 0,0 2001 2002 unbesichert, I.S. 2003 2004 besichert, I.S. 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Spread. r.S. 2011 2012 Quelle: Bloomberg. Christian Koloßa · Jennifer Reick · Julia Schlemmer · Petra Kluwe · R Die Entwicklung der internationalen Kapitalmärkte im Jahr 2011 Die Finanzmärkte standen im abgelaufenen Jahr zunehmend im Zeichen der Staatsschuldenkrise. Das schwächer werdende Wachstum sorgte für einen kontinuierlichen Anstieg der Risikoprämien, da es den Ausblick für die finanzielle Tragfähigkeit im privaten und öffentlichen Sektor zusätzlich belastete. Für die finanzschwachen Euroländer verschlechterten sich die Finanzierungsbedingungen massiv, die Spreads blieben bis zum Jahresende sehr hoch. Vor allem die Anleihen aus Italien und Spanien litten enorm, Spitzenreiter war aber Griechenland, dessen 10-jähriger Bond mit über 30 % verzinste. Aber auch viele private Banken verloren faktisch den Zugang zum Kapitalmarkt, was die Gefahr weiterer Ansteckungseffekte erhöhte. So kam es erneut zu einer Krise am Interbankenmarkt, weil sich die Kreditinstitute zunehmend untereinander misstrauen. Dadurch stiegen die Summen, die bei der EZB geparkt werden, auf neue Rekordwerte an. Insgesamt war und ist der unverändert hohe finanzielle Stress in Europa besorgniserregend. Während sich in den USA die Spreads zwischen besicherten und unbesicherten Einlagen auf rund 20 % der Krisenwerte von 2008 reduzierten, lag er in Europa bis zuletzt immer noch bei rund der Hälfte der damaligen Spitzenwerte. Die wachsende Risikoscheu der Investoren verstärkte die Flucht in Anlagen, die als krisensicher gelten. Davon profitierten deutsche Staatsanleihen, sodass die Rendite von Bundesanleihen mit zehn Jahren Restlaufzeit deutlich unter 2 % sank, während im kürzeren Laufzeitensegment sogar erstmals eine negative Verzinsung erreicht wurde. Auch die Währungsentwicklung stand Renditen Bundesanleihen 10 Jahre, 3 Monate Restlaufzeit 5 4 3 2 1 0 -1 März 2002 10 Jahre September 2003 März 2005 3 Monate September 2006 März 2008 September 2009 März 2011 Quelle: Bloomberg. 70 1,55 10,5 1,50 10,0 1,45 9,5 1,40 9,0 1,35 8,5 1,30 8,0 1,25 7,5 1,20 7,0 Januar 2010 Renminbi, r.S. Juli 2010 Januar 2011 Juli 2011 Januar 2012 US-Dollar, I.S. Quelle: Bloomberg. Sabine Sieling · Jürgen alf Bleckmann · Yvonne ganz im Zeichen der Risikoaversion, der Schweizer Franken wertete so stark auf, dass die Nationalbank eine Interventionsgrenze errichten musste. Der Euro verlor dann insbesondere zum Jahreswechsel gegenüber dem Dollar merklich an Boden, da sich die konjunkturelle transatlantische Divergenz im Rahmen der Stabilisierung der US-Konjunktur noch stärker akzentuierte. Eine signifikante Verschiebung im globalen Währungsgefüge fand auch mit Blick auf den Chinesischen Renminbi statt, der im Jahresverlauf gegenüber dem Euro deutlich aufwertete. Die Entwicklung der weltweiten Börsen war im Kern durch ein gutes erstes Halbjahr geprägt, während die Indizes im zweiten Halbjahr wieder Terrain abgeben mussten und sich erst zum Jahresende wieder stabilisieren konnten. Auf das Jahr 2011 gesehen gewann der S&P-500-Index gegenüber dem 31. Dezember 2010 (im Folgenden Total Return, jeweils in lokaler Währung) 2,1 %. Im Vergleich dazu verlor der technologieorientierte NASDAQ-Composite-Index 0,77 % an Wert. In Japan war aufgrund der Naturkatastrophen ein Rückgang von 15,5 % zu verbuchen. Aufgrund der Euro-Krise wurden aber auch die gesamteuropäischen Indizes wie der europäische Blue Chip Index EURO-STOXX-50 stark in Mitleidenschaft gezogen, wo ein Rückgang von 12,52 % verzeichnet werden musste. Trotz der robusten volkswirtschaftlichen Performance verlor der DAX mit 16,64 % sogar noch stärker als diese europäische Benchmark. Dies erklärt sich aber auch aus der guten Vorjahresperformance des DAX, der sich im Vorjahr mit über 16 % besser als die restlichen europäischen Titel geschlagen hatte. Entwicklung des MSCI-World, DAX, S&P 500, Euro-Stoxx, Index 2004 = 100 210 190 170 150 130 110 90 70 2004 MSCI World 2005 DAX S&P 500 2006 2007 2008 2009 Euro-Stoxx 2010 2011 Quelle: Bloomberg. 71 Sievering Condello An unsere Aktionäre · Kursverlauf des US-Dollars und Chinesischen Renminbi gegenüber dem Euro Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen EZB-Satz, Fed Funds und Taylor-Schätzung der US-Reaktionsfunktion 6 3 0 -3 -6 -9 Juli 2003 EZB-Satz Fed Funds Januar 2005 Taylor-Schätzung Juli 2006 Januar 2008 Juli 2010 Januar 2011 Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Christoph Michalek · Dr. Jan Botter F r a n k J ö c k e l · J u d i t h Ac k e r m a n n · Ausblick Wir gehen davon aus, dass es der europäischen Politik gelingt, die Probleme in den Griff zu bekommen, eine nachhaltige Lösung wird aber Zeit erfordern. Dies bedeutet, dass die hohe Unsicherheit zunächst noch weiter bremsend auf die Euroland-Konjunktur wirken wird. Sofern es gelingt, zu einer Einigung für die US-Haushaltspolitik zu kommen, dürfte die weltweite Konjunktur zur Jahresmitte allmählich wieder Fahrt aufnehmen. Nach unseren Projektionen sprechen die makroökonomischen Daten unverändert dafür, dass die US-Notenbank die Fed Funds bis in das nächste Jahr auf dem extrem geringen Niveau belässt, sodass das internationale Zinsgefüge grundsätzlich tief verankert bleibt. Nach unserem Dafürhalten dürfte die EZB noch einen weiteren zinssenkenden Schritt durchführen und die Leitzinssätze auf 0,75 zurücknehmen. Ausgehend von der weiteren Erholung in den USA werden die Rentenmärkte im Jahresverlauf zunehmend die Rückführung der ultraexpansiven Geldp olitik antizipieren. Sofern sich die Lage weltweit weiter entspannt, dürften die Treasuries dann auch einen Teil ihres Fluchtwährungsbonus wieder abgeben, was ebenfalls für einen Anstieg der Renditen spricht. In der Summe erwarten wir einen Anstieg der deutschen Kapitalmarktzinsen auf Werte 72 CCI-Rohstoffpreisindex 700 600 500 400 300 200 100 1982 1987 1992 1997 2002 2007 2011 Quelle: Bloomberg. um 2,4 % bis zum Jahresende. Die Perspektiven für die Aktienmärkte dürften sich in der zweiten Jahreshälfte deutlich aufhellen. Der Euro wird bis zu einer nachhaltigen Lösung der Krise unter Druck bleiben und das asiatische Währungsgefüge weiter aufwerten. Mit Blick auf den Rohstoffhunger der Emerging Markets dürften die Rohstoffpreise zunächst stabil bleiben, um dann in der zweiten Jahreshälfte ihren langjährigen Aufwärtstrend wieder aufzunehmen. 73 An unsere Aktionäre mann · Maike Röseler · Silke Parma Stefanie Kulhanek · Sabine Huyssen Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen Ru d olf H e i l · Klau s F iß · M on i k a L e a r Klaczynski · Kerstin Römer · Uwe Bec Generalbevollmächtigter Kreditrisikosteuerung Qualität Kredite sind der entscheidende Anker im Geschäft mit unseren mittelständischen Unternehmenskunden. Je zügiger wir einen Kredit bereitstellen können, desto effizienter sind unsere Kundenbeziehungen und desto wettbewerbsfähiger wird unser Haus als Ganzes. Dies sind optimale Grundlagen für nachhaltiges Wachstum. Wie rasch ein Kredit zur Verfügung gestellt werden kann, hängt von den dahinterstehenden internen Prozessen ab. Dazu zählen beispielsweise Kreditanalyse, Kreditentscheidung und vertragliche Bearbeitung, aber auch das IT-gesteuerte Datenmanagement. „Die Qualität dieser Prozesse haben wir mit ihrer Neuausrichtung im vergangenen Geschäftsjahr entscheidend verbessern können“, erläutert Klaus Fiß, der nach sechzehn Jahren im Kreditgeschäft unserer Bank seit 2011 die Kreditrisikosteuerung als Generalbevollmächtigter verantwortet. In dem neu geschaffenen Bereich bearbeiten 120 Mitarbeiter alle Kredite, die unsere Bank an Privat- und Firmenkunden vergibt. Grundlage für diese Zentralisierung ist unsere unverändert strategisch orientierte, konservative Risikopolitik. „Dies schließt Frühwarnindikatoren zur Erkennung kritischer Situationen wie zum Beispiel potenzieller Kreditausfälle ein“, betont Fiß. So können wir mit unseren Kunden nicht nur zeitnah Sanierungskonzepte entwickeln und umsetzen. Unsere Risikopolitik erlaubt es uns außerdem, unserem unternehmerischen Auftrag nachzukommen, zum Wohle des Kunden, unserer Aktionäre und Mitarbeiter. „Hervorragende Qualität beruht auf internen Prozessen. Dank der Neuausrichtung und Zentralisierung unserer Kreditprozesse können wir unsere Kunden heute zügiger bedienen.“ dini-Wittig · Joachim Falß · Wolfgang kmann · Meike Vicktor · Heike Stöber Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen GESCHÄFTSMODELL Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige Katharina Lohoff · Jutta Wanke · M e l a n i e G r a m o n i s ch · B i r g i t K n o r Privatkunden Strategie und Ausrichtung Vorrang für qualitatives Wachstum Wesentlicher Bestandteil unseres kundengetragenen Geschäftsmodells ist das Privatkundengeschäft. Wir sprechen in erster Linie anspruchsvolle Privatkunden an, die von ihrer Bank intelligente und individuelle Finanzlösungen jenseits des Standardgeschäfts erwarten. Ihnen gegenüber verfolgen wir einen ganzheitlichen und bedarfsgerechten Beratungsansatz und streben damit die Qualitätsführerschaft in unserem Marktgebiet Nordrhein-Westfalen an. Die Etablierung langfristiger Kundenbeziehungen und ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit sind fest in unserer strategischen Ausrichtung verankert. Neben dem Angebot wettbewerbsfähiger und kundengruppenspezifischer Finanzlösungen sind die kompetente, individuelle Beratung und der persönliche Service ein besonderes Wettbewerbsmerkmal der Bank. Es ist unser Ziel, unsere Finanzlösungen konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten. Wir distanzieren uns damit vom reinen Produktverkauf. Unverändert bleibt es unser Anspruch, neue Kunden zu gewinnen und ihre Hausbank zu werden. Wir streben an, erster Ansprechpartner in allen Finanz- und Vermögensfragen zu sein. Zudem wollen wir bestehende Kundenverbindungen intensivieren, bei Privatkunden ebenso wie bei Inhabern, Geschäftsführern und Angestellten unserer Firmenkunden, die wir ganzheitlich in ihren privaten Finanzangelegenheiten betreuen. Mit dieser Ausrichtung legen wir in erster Linie Wert auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum. Entwicklung Privatkunden 2010 Betriebsergebnis in Mio. € 2011 6,1 4,4 Kosten-Ertrags-Relation in % 82,7 90,2 Eigenkapitalrendite in % 16,5 11,4 76 Nicole Grewe · Vanessa Grallert rek · Jessica Lischka · Mirko Rast Maßnahmen Die NATIONAL-BANK unterwirft sich regelmäßig der Analyse und Bewertung unabhängiger Instituti onen, um ihre Stärken weiter auszubauen und mögliche Schwächen konsequent zu beseitigen. Wie im Vorjahr wurde unser Kundenservice durch die ServiceRating GmbH „auf Herz und Nieren“ untersucht. Erneut haben wir die Bestnote „exzellent“ und die Auszeichnung mit fünf Kronen erhalten. Die Ergebnisse des Ratings dokumentieren: Die NATIONAL-BANK stellt den Kunden und dessen ganzheitliche Beratung und Betreuung in den Mittelpunkt ihres Handelns. So wird die Betreuung der Bank von 90 % der Kunden positiv bewertet. Darüber hinaus bietet die NATIONALBANK in verschiedenen Bereichen Service-Zusatzleistungen an, die über das gewöhnliche Angebot einer Filialbank hinausgehen. Die Qualität der Beratung und Betreuung wird ständig überprüft und auf hohem Niveau sichergestellt. Bei der Weiterentwicklung von Prozessen werden Kundenerwartungen stark berücksichtigt. Kontinuierliche Verbesserung durch Kunden-Feedback Ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit ist ein besonderes Wettbewerbsmerkmal unseres Geschäftsmodells. Unter der Überschrift „Meine Meinung ist wichtig!“ haben wir im Berichtsjahr einen Feedback-Bogen eingeführt, um Informationen über die Zufriedenheit unserer Kunden einzuholen. Der Bogen ist in allen Geschäftsstellen sowie auf unserer Homepage verfügbar und zu einem festen Bestandteil unserer Kundengespräche geworden. Im Berichtszeitraum wurden über 800 Feedback-Bögen von unseren Kunden eingereicht. Die hohe Rücklaufquote bestätigt, dass unsere Kunden eine solche Feedback-Möglichkeit befürworten. Neben vielen positiven Rückmeldungen haben wir auch die gewünschten Anregungen und Verbesserungshinweise erhalten. Die Umsetzung stellt das Qualitätsmanagement unseres Bereiches Customer Relationship Management sicher. 77 Geschäftsmodell Exzellenter Kundenservice bestätigt Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Einlagenvolumen Privatkunden in Mio. € 1.157 518 2011 216 423 1.173 500 2010 215 458 Einlagen davon Sichteinlagen davon befristete Einlagen davon Spareinlagen M a r i o n E m k e · Ta n j a S ch l a g e r m a n n · Ch r i st i a n S ch o l z · I n a Heck m a n n · Bewährung unserer „myGiro“ – Kontomodelle Zur Optimierung der finanziellen Betreuung unserer Kunden hatten wir im Vorjahr das bedarfs orientierte Kontomodell „myGiro“ eingeführt. Entgegen dem Trend zu gebührenfreien und damit nicht kostendeckenden Kontomodellen hatten wir uns für ein innovatives Erstattungsmodell in Abhängigkeit von der Intensität der Geschäftsbeziehung entschieden. Der Kunde hat je nach Anzahl der bei uns genutzten Finanzlösungen die Möglichkeit, seine Kontoführungsgebühren faktisch auf 0 € zu reduzieren. Das Modell hat beachtlichen Anklang bei unseren Kunden gefunden. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir die Anzahl unserer Gehaltskonten um 5 % steigern. Begleitung junger Kunden auf ihrem Karriereweg Wie im Vorjahresbericht angekündigt, haben wir uns auch auf die Gewinnung junger Kunden konzentriert. Sehr erfreulich hat sich in diesem Zusammenhang das Konto „myGiro | Karriere“ für diese Kundengruppe entwickelt. Im Berichtsjahr wurden über 650 neue „myGiro | Karriere“Konten eröffnet. Dazu hat auch beigetragen, dass die Kreditkarte, die wir volljährigen jungen Kunden anbieten, auf deren Bedürfnisse zugeschnitten und beispielsweise um eine Veranstaltungsticket- und Handyversicherung ergänzt wurde. Besonders wichtig ist uns der Dialog mit jungen Kunden. Zu Semesterbeginn haben wir uns mit Infoständen an Universitäten präsentiert und damit die Aufmerksamkeit und das Interesse vieler Studenten gewonnen. An Schulen diskutierten wir gemeinsam mit Schülern in Workshops über das Thema „Jugendliche und Schulden“. Das große Engagement der Schüler nehmen wir zum Anlass, diese Workshops und Vorträge mit aktuellen Themen fortzusetzen. Darüber hinaus unterstützen wir junge Kunden bei der Finanzierung ihrer akademischen Ausbildung. Neben dem klassischen KfW-Studienkredit bieten wir auch individuell konzipierte und flexible Modelle an. Gemeinsam mit einem Kunden haben wir beispielsweise eine Ausbildungs finanzierung für Verkehrspiloten entwickelt und einen Exklusivvertrag geschlossen. Mit unseren Maßnahmen konnten wir die Anzahl der unter 30-jährigen Kunden um 7 % steigern. 78 Wolfgang Kevenhörster · Ralf St rey Simon Marklein · Sinah Buckstegge Reform der Einlagensicherung – Anpassung an neue Rahmenbedingungen Das Vertrauen unserer Kunden bildet die Grundlage unserer Zusammenarbeit. Der Schutz der Einlagen unserer Kunden ist für uns deshalb eine Selbstverständlichkeit. Für den besten Schutz sorgt unsere Solidität, die durch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz und durch unsere Mitgliedschaft beim Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) abgerundet wird. Im Oktober 2011 hat der Bankenverband (BdB) die Reform der Einlagensicherung beschlossen. Der für unsere Kunden wichtigste Punkt ist die geplante stufenweise Absenkung der Sicherungsgrenzen des Einlagensicherungsfonds über einen Zeitraum von zehn Jahren auf 8,75 % des haftenden Eigenkapitals. In der Breite ergeben sich ab dem Jahr 2025 für unsere Kunden hinsichtlich des Schutzes ihrer jeweiligen Einlage faktisch keine Auswirkungen. Ohne Berücksichtigung von geplanten Erhöhungen des haftenden Eigenkapitals verbleibt immer noch eine Sicherungsgrenze von knapp 30 Mio. € je Kunde. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Einlagensicherung durch die Reform insgesamt deutlich stabiler wird. Unsere Kunden können auch künftig auf die hohe Sicherheit ihrer Einlagen bei der NATIONAL-BANK vertrauen. Sichere und attraktive Geldanlagen im Fokus Dass unsere Kunden uns vertrauen, beweist unser unverändert starkes Einlagengeschäft. Neben der Sicherheit ihrer Einlagen legen unsere Kunden besonderen Wert auf Flexibilität und Rentabilität. Es ist uns gelungen, unser Einlagenvolumen mit rund 1,2 Mrd. € insgesamt stabil zu halten, ohne uns an dem zum Teil ruinösen Preiswettbewerb im Wettbewerb um die Kundeneinlagen zu beteiligen. Jubiläumssparen Zusätzlich zu unseren bewährten Finanzlösungen für Geldanlagen haben wir mit gezielten Initia tiven besonders attraktive Konditionen angeboten. Anlässlich unseres 90-jährigen Jubiläums haben wir eine renditestarke Sparanlage über einen Anlagezeitraum von 45 Monaten mit periodisch steigenden, festen Zinssätzen auf bis zu 4% aufgelegt. Eine vorzeitige Verfügung ist ohne Zinsverlust bereits nach 27 Monaten möglich. 79 Geschäftsmodell Mit diesem Sicherungskonzept sind die Einlagen jedes unserer Kunden bis zu einer Höhe von 30 % unseres haftenden Eigenkapitals abgesichert – das entspricht aktuell einem Betrag von rund 102 Mio. €. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Thomas Scharwei · Michael Müller St e fa n B a r e n t z e n · Wo l f g a n g W est Adventssparen Im Dezember haben wir unser bewährtes Sparkonzept – eine kombinierte Finanzlösung aus Sparkonto und Fondsanlage – ebenfalls mit attraktiven Sonderkonditionen von 4 % fest für ein Jahr bezogen auf die Spareinlage ausgestattet. Neben dieser interessanten Garantieverzinsung partizipieren die Kunden zusätzlich an den Ertragschancen aus der Fondsanlage unserer Konzeptfonds. Beide Anlagelösungen fanden großen Anklang. Über 1.250 Einzelverträge – davon 350 mit Neukunden – mit einem Gesamtvolumen von knapp 40 Mio. € belegen ihre Attraktivität. Erfolgreiches Versicherungsgeschäft Um die Grundlagen für weiteres Wachstum zu legen und noch schlagkräftiger am Markt agieren zu können, haben wir unsere Tochtergesellschaft, die NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, noch enger mit dem Bereich Privatkunden und Wirtschaftlich Selbstständige verknüpft und unter eine einheitliche Führung gestellt. Wir stellen so die Einhaltung unseres bedarfsorientierten, ganzheitlichen Beratungsansatzes sicher. Die Versicherungsspezialisten unserer Tochtergesellschaft unterstützen unsere Kundenberater in den Beratungsgesprächen. Damit stellen wir auch in komplexen Bedarfssituationen, wie zum Beispiel der betrieblichen Altersvorsorge, eine exzellente Beratungsqualität sicher. Mit der SIGNAL IDUNA Gruppe als unseren bedeutendsten Partner im Vorsorge-, Versicherungsund Bauspargeschäft haben wir konsequent auf bewährte Qualität gesetzt. In Ergänzung zu diesem Leistungsangebot haben wir zusätzliche Kooperationen geschlossen, um sämtliche Bedarfsfelder im Versicherungsgeschäft anbieten zu können. Im Berichtsjahr haben wir unsere Kunden insbesondere über Lösungen für die Bereiche Pflegeversicherung und Altersvorsorge informiert. Mit unserer Beratungsinitiative zu Pflegeversicherungen trafen wir in erster Linie bei Kunden, die ihr Vermögen gegen die finanziellen Risiken eines Pflegefalles absichern wollen, auf großes Interesse. Insgesamt haben wir 170 Pflegever sicherungsverträge mit einem Volumen von 2,9 Mio. € an unsere Kooperationspartner vermittelt. In der Altersvorsorge waren vor allem Lösungen zu Lebens- und Rentenversicherungen mit Einmalanlage als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Vermögensanlage gefragt. Aber auch im Bereich der Riester- und Rürup-Renten konnten wir das Bestandsgeschäft ausbauen. 80 Private Immobilienfinanzierung in Mio. € 121 2011 144 104 2010 107 neu zugesagte mittel- und langfristige Immobilienfinanzierungen Vermittlungen von Hypothekarkrediten an Kooperationspartner · Angelika Weiner · Elke Achterfeld emeyer · Theodor Hendriks · Klaus Immobilienfinanzierung: Neuzusagen auf Rekordniveau Im Immobilienfinanzierungsgeschäft wurde die Rekordzahl des Vorjahres nochmals übertroffen. Mit rund 1.300 (Vorjahr 1.150) Neuzusagen mit einem Volumen von rund 265 Mio. € (Vorjahr 211 Mio. €) hat sich die Stückzahl um 14 %, das Volumen um 24 % im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Diese erfreuliche Entwicklung ist nicht nur auf das günstige Zinsniveau, sondern vor allem auf unsere individuelle, transparente und kompetente Beratung zurückzuführen. Von den oben genannten Neuzusagen entfallen 144 Mio. € (Vorjahr 107 Mio. €) auf erststellige langfristige Darlehen, die wir für unsere Kunden zu günstigen Konditionen an unsere Kooperationspartner vermittelt haben. Im Rahmen der auf die individuellen Anforderungen unserer Kunden abgestellten Finanzierungen haben wir darüber hinaus zinsgünstige Darlehen der KfW zum Erwerb von eigengenutzten Immobilien beziehungsweise für anstehende Modernisierungen und Renovierungen in Höhe von rund 16 Mio. € (Vorjahr 14 Mio. €) zugesagt. Gleichzeitig haben wir unseren Kunden im Hinblick auf das historisch niedrige Zinsniveau empfohlen, die daraus resultierende geringere Belastung zu einer erhöhten Tilgungsleistung und damit einer schnelleren Entschuldung zu nutzen. Der Trend zum Erwerb von höherpreisigen Immobilien hat sich unverändert fortgesetzt. Das durchschnittliche Neugeschäftsvolumen hat sich um rund 10 % auf 200 Tsd. € je Finanzierung gesteigert. Dabei haben wir auch von den Vermittlungen unserer Tochtergesellschaft NATIONALBANK Immobilien GmbH profitiert. Geschäftliche Entwicklung Mit Blick auf die schwierigen Rahmenbedingungen hat sich das Geschäft mit unseren Privat kunden insgesamt zufriedenstellend entwickelt. Aufgrund der anhaltenden Finanzmarktkrise prägte die gestiegene Nachfrage der Kunden nach sicheren, täglich fälligen Anlagen den Markt. Mittel- bis langfristige Anlagen schmolzen insgesamt ab. So stiegen die Sichteinlagen unserer Kunden um 4 % auf 518 Mio. € (Vorjahr 500 Mio. €). Auch die befristeten Termineinlagen stiegen leicht auf 216 Mio. € an (+ 1 %). Bei den Spareinlagen 81 Geschäftsmodell Diese wurde zum wiederholten Male vom TÜV Rheinland überprüft. Mit seinem Prüfsiegel wurde uns bescheinigt, dass wir in unserer Baufinanzierungsberatung unverändert den Standard „Zertifizierte Beratungsqualität“ erfüllen. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Stelzer · Klau s Kraushaar · Hartmut M o n towsk i · Sa n d r a Es p osi to · Sa b verzeichneten wir einen Rückgang um knapp 8 % auf 423 Mio. € (Vorjahr 458 Mio. €). Trotz des anhaltenden, teilweise ruinösen Preiswettbewerbs um die Einlagen ist es uns jedoch gelungen, das Einlagenvolumen insgesamt stabil zu halten. Das Zinsergebnis aus dem Einlagengeschäft konnten wir mit einem Zuwachs von 17,5 % erfreulich auf 12,5 Mio. € steigern (Vorjahr 10,6 Mio. €). Struktur des Provisionsgeschäftes Privatkunden in % 10 Rückgänge mussten wir jedoch im Zinsergebnis im Kreditgeschäft mit unseren Privatkunden hinnehmen. Mit 9,9 Mio. € war es um knapp 7 % geringer als 2010 (Vorjahr 10,6 Mio. €). 7 2011 16 Das äußerst positive Provisionsergebnis aus dem Vorjahr (22,7 Mio. €) konnte mit 18,6 Mio. € nicht erreicht werden. Einerseits führte ein aufgrund der Marktsituation deutlich vermindertes Vermögensanlagegeschäft zu einem Rückgang der Erträge von knapp 17 % auf 12,5 Mio. €. Andererseits verzeichneten wir einen Rückgang im Bereich Versicherungsgeschäft um knapp 1,1 Mio. € auf 0,7 Mio. €, der vor allem den außergewöhnlich hohen Abschlüssen in 2010 geschuldet war. Die Vertriebserfolge von SI Flex, einer Kapitallebensversicherung gegen Einmalbetrag mit einer außergewöhnlich attraktiven Garantieverzinsung, konnte nicht wiederholt werden, da diese Versicherungslösung nicht mehr angeboten wurde. Bereinigt um die Abschlüsse aus SI Flex konnten wir das Volumen aus dem Versicherungsgeschäft um fast 88 % auf 40,3 Mio. € und die Stückzahl der abgeschlossenen Verträge um 58 % auf 1.843 deutlich steigern. 67 13 6 15 2010 66 Aufteilung Asset Management Konten- und Kartenservices 2010 2011 66 67 15 16 Vermittlung Immobilien finanzierung 6 7 Sonstiges 13 10 Wirtschaftlich Selbstständige Strategie und Ausrichtung Das Segment Wirtschaftlich Selbstständige umfasst die Angehörigen der Heilberufe, der rechtsund steuerberatenden Berufe, freiberufliche Ingenieure und sonstige freie Berufe. Die Besonderheit in der Beratung dieser Kundengruppe liegt in der engen Verzahnung ihrer privaten und geschäftlichen Belange. Wir verfolgen daher konsequent unseren ganzheitlichen Beratungsansatz und richten unsere Finanzlösungen an ihren Bedürfnissen aus. Ferner sind Branchenkenntnis und Berufsstandwissen Voraussetzung für die erfolgreiche Beratung dieser Klientel. Wir blicken auf eine langjährige Erfahrung in der Beratung von Freiberuflern zurück und verfügen über exzellente Netzwerke, die wir kontinuierlich ausbauen und pflegen. So stehen wir in einem permanenten Dialog mit unseren Kunden und wissen, was sie bewegt. Wissensdatenbanken unterstützen unsere Betreuer, ihre Branchenkenntnis auf dem aktuellsten Stand zu halten. 82 Hirschmann · Katja T renaman · Klaus ine Müller · Monika Weimer · Frank Unser Ziel ist es, die Erfolge der vergangenen Jahre in diesem Segment fortzuführen. Wir wollen unseren Marktanteil weiter ausweiten und als Hausbank die langfristige und partnerschaftliche Geschäftsbeziehung zu unseren Kunden intensivieren. Wir wollen die Bank für Freiberufler in Nordrhein-Westfalen sein. Entwicklung Kundenanzahl Wirtschaftlich Selbstständige 12.624 12.595 12.731 2009 2010 2011 Maßnahmen Unsere 2010 neu eingeführten Kontomodelle für Freiberufler haben wir im Berichtszeitraum gut etabliert. Sowohl das auf die Bedürfnisse von Freiberuflern zugeschnittene „myGiro | business“ als auch die speziell für Ärzte und für die rechts- und steuerberatenden Berufe entwickelten Kontopakete „myGiro | med“ und „myGiro | jur“ fanden großes Interesse. Mit den neuen Kontomodellen ist es uns gelungen, die Anzahl der Kontoeröffnungen für Freiberufler um 20 % weiter zu steigern. Kundenmagazin „Wissen.med“ überzeugt neue Kunden Die Herausgabe unseres Kundenmagazins für Ärzte „Wissen.med“ haben wir im Berichtsjahr fortgesetzt. Über 2.500 Ärzte und Zahnärzte haben unser halbjährlich erscheinendes Magazin erhalten. In der Rubrik „aus der Praxis“ haben wir Ärzten die Möglichkeit gegeben, aus ihrem Praxisalltag zu berichten, und haben dafür sehr positives Feedback erhalten. Mit dem Magazin konnten wir unseren Bekanntheitsgrad als Ansprechpartner für Ärzte in Finanzangelegenheiten weiter ausbauen. Unseren Beratern ist es dadurch gelungen, die Anzahl der durch uns betreuten Ärzte um 6 % zu steigern und bestehende Verbindungen zu intensivieren. Kreditgeschäft weiter ausgebaut Das anhaltend niedrige Zinsniveau haben wir zum Anlass genommen, unsere Kunden über Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Investitionen zu informieren. Viele Freiberufler nutzten die Situation zur zinsgünstigen Finanzierung langfristiger Investitionen oder um abgeschlossene Darlehensverträge auf Optimierungsmöglichkeiten überprüfen zu lassen. Als Finanzierungslösung haben wir bedarfsgerechte und maßgeschneiderte Konzepte angeboten und auch aktiv zinsgünstige öffentliche Förderprogramme einbezogen. So ist es uns gelungen, unser Kreditgeschäft um 4,6 % weiter auszubauen. 83 Geschäftsmodell Kontomodelle für Freiberufler etabliert Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Kreditvolumen Wirtschaftlich Selbstständige in Mio. € 627 72 2011 548 7 589 51 2010 531 7 Kreditvolumen davon kurzfristig davon mittel- und langfristig davon Bürgschaften Saelzer · Matthias Rolle · Carola M Franke · Marcus van Stigt · Gabrie Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern Entscheidende Kriterien für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern sind neben der professionellen Verwaltung von Treuhand- und Anderkonten hervorragendes Know-how und höchste Abwicklungsexpertise im Bereich der Insolvenzgeldvorfinanzierung. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und eine reibungslose Zusammenarbeit unserer Spezialisten mit dem Insolvenz verwalter und der Bundesagentur für Arbeit sind Grundvoraussetzungen, um die Handlungs fähigkeit insolventer Unternehmen zu gewährleisten. Wir sind in der Lage, binnen Tagesfrist die Abwicklung sicherzustellen. Wir pflegen den aktiven Dialog zu den Insolvenzverwaltern und können so auf spezielle Aufgabenstellungen schnell und unkompliziert reagieren. Die Anzahl der von uns betreuten Insolvenzverwalter konnten wir im Vorjahresvergleich um 50 % steigern. Entwicklung Wirtschaftlich Selbstständige 2010 Betriebsergebnis in Mio. € 2011 2,7 5,5 Kosten-Ertrags-Relation in % 79,9 73,4 Eigenkapitalrendite in % 12,7 22,4 Geschäftliche Entwicklung Unseren Anspruch, bis Ende 2012 1.500 neue Freiberufler zu gewinnen, haben wir bereits fast erfüllt. Insgesamt haben wir in diesem Segment in den letzten zwei Jahren 1.360 neue Kunden gewonnen, davon 690 Kunden 2011 (Vorjahr 670). Insbesondere der Anteil an niedergelassenen Ärzten, Rechtsanwälten und Steuerberatern ist bei einem anhaltend starken Wettbewerb um diese Berufsgruppen wiederum erfreulich gestiegen. Dass wir die Gesamtkundenanzahl der Wirtschaftlich Selbstständigen insgesamt nur stabil halten konnten (+ 1 %), ist dem Umstand geschuldet, dass Kunden in den Ruhestand getreten und damit in andere Betreuungssegmente unserer Bank gewechselt sind. Der Trend zur Konzentration durch Zusammenschlüsse zu neuen Berufsausübungsgemeinschaften und medizinischen Versorgungszentren hält darüber hinaus weiter an. 84 Einlagenvolumen Wirtschaftlich Selbstständige in Mio. € 656 400 2011 214 42 636 435 2010 161 40 Einlagen davon Sichteinlagen davon befristete Einlagen davon Spareinlagen einrich · Stefanie Kordel · Gabriele le Anders · Karin Christoph · Axel Trotz zunehmenden Margendrucks konnten wir auch das Zinsergebnis im Einlagenbereich im Vorjahresvergleich um 3 % auf 8,4 Mio. € erhöhen. Unverändert genießen wir hier das Vertrauen unserer Kunden. Mit Blick auf das schwierige Marktumfeld bestätigt uns der Zuwachs unserer Kundeneinlagen um 3 % auf über 656 Mio. €. Das insgesamt um 7 % rückläufige Provisionsgeschäft auf 6,2 Mio. € ist im Wesentlichen dem im Vorjahresvergleich schwächeren Ergebnis im Versicherungsgeschäft geschuldet. Ursache hierfür war der vorgenannte Sondereffekt aus den Abschlüssen der Finanzlösung SI Flex, die ein befristetes Angebot der SIGNAL IDUNA Gruppe in 2010 darstellte. Struktur des Provisionsgeschäftes Wirtschaftlich Selbstständige in % 32 32 2011 3 33 27 Geschäftsmodell Es ist uns gelungen, unser Kreditgeschäft um 8 % auf 627 Mio. € weiter auszubauen. Besondere Schwerpunkte bilden dabei mittel- und langfristige Kredite inklusive öffentlicher Finanzierungen zum Beispiel für Investitions- und Praxisfinanzierungen sowie für Immobilienfinanzierungen. Hier konnten wir unser Kreditvolumen um 5 % auf 548 Mio. € steigern. Auch bei den kurzfristigen Betriebsmittelkrediten konnten wir das Kreditvolumen auf 72 Mio. € erfreulich erhöhen (Vorjahr 51 Mio. €). Ebenso konnten wir die Zinserträge im Kreditgeschäft auf knapp 10 Mio. € steigern (Vorjahr 9,7 Mio. €). 31 2010 10 32 Ausblick Aufteilung Die zentralen Herausforderungen im Privatkundengeschäft sehen wir in der weiteren Verschärfung des Wettbewerbs und volatilen Kapitalmarktsituation sowie der krisenbedingten Verun sicherung der Anleger und der gleichzeitigen Zunahme der regulatorischen Anforderungen. Dem langfristigen Trend zur Vorsorge werden wir weiterhin mit bedarfsgerechten Finanzlösungen begegnen. Über die Themen Altersvorsorge, Vermögenssicherung, Immobilienfinanzierung und Kapitalanlagen wollen wir neue Kunden gewinnen. Das zielgruppenorientierte Leistungsangebot für Freiberufler werden wir weiterentwickeln und ausbauen. Im kleinvolumigen Kreditgeschäft wollen wir durch eine Prozessverschlankung unkomplizierte und schnelle Lösungen anbieten. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung diese Herausforderungen meistern und unser Geschäft qualitativ kontinuierlich ausbauen werden. 85 Asset Management 2010 2011 31 32 Kartenservices 32 33 Kreditgeschäft 10 3 Sonstiges 27 32 Konten- und Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen „Flexibilität ist die Bereitschaft, sich täglich auf neue Fragestellungen einzulassen und dafür jeweils individuell passende Lösungen zu entwickeln.“ Kan t e l b e r g · O laf D e d r i ng · Holg e r Kirsten Steckeweh · Harry Hellinger Flexibilität Unsere Kunden verstehen uns als Partner in allen ihren finanziellen Belangen. Sie erwarten eine ganzheitliche, umfassende Beratung – in unternehmerischen Fragen ebenso wie im privaten Umfeld, wenn es beispielsweise um ihre persönliche Vermögensentwicklung geht. Dies erfordert Flexibilität in mehrfacher Hinsicht. Die Kunst der Betreuung besteht darin, sich immer wieder auf neue Fragestellungen einzulassen und zum richtigen Zeitpunkt einen Kollegen oder einen externen Experten in die Finanzierungs- oder Vermögensstrategie einzubeziehen. Zum einen, so erläutert Thorsten Keller, Leiter der Firmenkundenbetreuung in unserer Niederlassung Wuppertal, benötigen unsere Kunden flexible Finanzierungsinstrumente, mit denen sie beispielsweise Liquiditätspotenziale ausschöpfen oder geschmeidig auf Veränderungen der Märkte reagieren können. Zum anderen, erklärt Andreas Pauksch, Leiter Private Banking in derselben Niederlassung, geht es darum, individuelle Anlagekonzepte zu entwickeln, die unseren Kunden einerseits Vermögenssicherheit bieten und andererseits den Spielraum eröffnen, flexibel auf Marktchancen zu reagieren. Flexibilität hat viele Aspekte, so das Fazit der beiden Betreuer. Früchte aber trägt sie nur, wenn man seine Kunden wirklich versteht. Und das wiederum setzt Nähe voraus sowie die Bereitschaft, langfristige Geschäftsbeziehungen einzugehen – im Zeichen guter Partnerschaft für uns eine Selbstverständlichkeit. Beil · Thorsten Keller · AndreAS Pauksch · Marcus Ringlage · Axel Brinkmann Firmenkunden & Private Banking, Niederlassung Wuppertal Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Private Banking & Wealth Management Simone Hoffmann · Ditta Sowa · M Ma r k u s Tau e r · H o r st B a rt s ch · Si Strategie und Ausrichtung Die grundsätzliche Ausrichtung der Geschäftsfelder Private Banking, Wealth Management und Institutionelle Kunden bleibt unverändert der Kontinuität der Kundenbeziehung verpflichtet. Der individuelle ganzheitliche Beratungsansatz prägt das Miteinander zwischen Bank und Kunden auf der Ebene der Privat- wie auch der institutionellen Kunden. Die bereits in der Vergangenheit eingeleitete Wachstumsstrategie setzen wir sowohl regional als auch auf Kundengruppen bezogen fort. Die größten Chancen sehen wir in dem Ausbau des Geschäftes mit institutionellen Anlegern und des Mandatsgeschäftes. In einem gesättigten Markt mit leicht kopierbaren Produktlösungen kommt der Qualität der Dienstleistung und der Beratung eine Schlüsselrolle zu. Ein hoher Wettbewerbsdruck und Kapitalmarktverwerfungen, die durch die Staatsschuldenkrise ausgelöst wurden, prägen das Kundenverhalten. Aus unserer Sicht sind zum Bestehen in diesem herausfordernden Umfeld die Kompetenz und das Engagement sämtlicher Mitarbeiter der Schlüssel zum weiteren Erfolg. Wir wollen die starke Verwurzelung in der Region nutzen, um das im Berichtszeitraum deutlich erweiterte Produkt- und Dienstleistungsangebot bekannter zu machen. Dazu gehören neue Konzepte im Mandatsgeschäft, die bereits bei der Akquisition von Großmandaten überzeugen konnten. Insbesondere mittelständischen institutionellen Anlegern können wir eine individuelle Betreuung, eine passgenaue Unterstützung bei Reporting- und Controllinganforderungen sowie professionelle Unterstützung bei der Asset-Allokation anbieten. Hier sehen wir anhaltende Cross-Selling-Potenziale. Alleinstellungsmerkmale wie ein eigener Handel und ein Portfolio management vor Ort, verbunden mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen, unterstreichen unseren Antritt. Entwicklung Private Banking & Wealth Management 2010 Betriebsergebnis in Mio. € 2011 1,9 1,1 Kosten-Ertrags-Relation in % 83,7 90,5 Eigenkapitalrendite in % 20,2 10,4 88 artin Schlünkes · Max Pfeifenroth mone Krümmel · Elisabeth Mönnich Maßnahmen Wir haben im Berichtszeitraum einen umfangreichen Maßnahmenkatalog umgesetzt. Zur Erreichung der Wachstumsziele, insbesondere der mittel- und langfristigen Steigerung des Depot volumens, haben wir zusätzliche Personalressourcen aufgebaut. Entwicklung des Rohertrages im Private Banking & Wealth Management in Tsd. € 11.049 11.927 11.305 2009 2010 2011 Den bereits im Vorjahr begonnenen Ausbau des Portfoliomanagements haben wir fortgesetzt. Neue qualifizierte Mitarbeiter haben die Weiterentwicklung des Investmentprozesses maßgeblich unterstützt. Hierbei setzen wir auf einen analytisch fundierten Investmentprozess, der objektivierbare ökonomische Datenanalysen, modernste Finanzmathematik und nachvollziehbare transparente Entscheidungen kombiniert. Unsere nach diesem Investmentprozess ausgerichtete Vermögensverwaltung wurde erstmals von Focus Money und n-tv als „herausragend“ prämiert und zusätzlich mit dem Prädikat „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet. Verdeckte Tester mit umfangreichem Beratungsbedarf testeten deutschlandweit 36 Institute, wobei auch der Beratungsansatz, die Risikoaufklärung und die Anlageempfehlung bewertet wurden. Damit erzielte unsere Beratungspraxis eine hohe Auszeichnung. Für die Konzeptfondsfamilie wurde die Portfoliomanagementfunktion übernommen. Im Zuge dessen übernahm die Donner & Reuschel Bank die Depotbankfunktion. Vertriebs- und Qualitätsmanagement intensiviert In Kooperation mit dem Bereich Recht, dem Compliance Officer und weiteren bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen wurden die erneut gestiegenen regulatorischen Anforderungen trotz kurzer Umsetzungsfristen rechtzeitig umgesetzt. Zu nennen ist insbesondere das Anlegerschutzund Funktionsverbesserungsgesetz. Aus seinen Vorschriften resultieren weitere umfangreiche Informationspflichten zu Finanzinstrumenten wie Aktien, Renten, strukturierten Produkten und Optionen. Zudem sind Produktinformationsblätter in der Anlageberatung bei Kaufempfehlungen verpflichtend bereitzustellen. Ebenso galt es, die Protokolle zur Anlageberatung nach Vorgaben des Gesetzes sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu modifizieren. Umfassende interne Schulungsmaßnahmen flankierten die Umsetzung dieser Regelungen. 89 Geschäftsmodell Exzellenz des Portfoliomanagements bestätigt Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Sabine Kortmann · Bianca Kenkmann Brigitte Wittmann · Brigida Geraci · Entwicklung Kundenanzahl Private Banking & Wealth Management 3.477 2009 3.707 2010 3.733 2011 Entwicklung Depotvolumen Private Banking & Wealth Management in Mio. € 2.088 2.201 1.867 Aufbau eines Rentenbuches zur Vorratshaltung Der weitere Ausbau des institutionellen Geschäftes wird unterstützt durch die Ausweitung der Dienstleistungen im Handel. Dazu gehört unter anderem der Aufbau eines Rentenbuches für den Kundenhandel im Sinne einer Vorratshaltung, ohne damit ein eigenes Investmentbanking zu betreiben. Durch dieses Dienstleistungsangebot sind attraktive Offerten darstellbar, insbesondere für die Direktanlage von institutionellen Anlegern. Die Beratungsstruktur durch die Ansprechpartner vor Ort, begonnen bei den Betreuern für verschiedene Zielgruppen, dem Research, dem Handel, dem Portfoliomanagement sowie der eigenen Abwicklung, fördert die effiziente Erfüllung auch von spezifischen Kundenanforderungen. Dieses ist ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Bank, zusätzlich zu flachen Hierarchiestrukturen und kurzen Entscheidungswegen. Research neu ausgerichtet Die Position des Chefvolkswirtes der Bank wurde neu ausgerichtet. Konjunkturelle Einschätzungen, Prognosen von Zinsentwicklungen und ausgewählte Währungsanalysen bilden den Schwerpunkt dieses Aufgabengebietes. In der Abteilung Aktien- und Kapitalmarktresearch wurde das Primärresearch erweitert. In der Publikationsreihe „Regionalfokus“ werden schwerpunktmäßig Unternehmen aus NordrheinWestfalen einer umfassenden Analyse unterzogen und beurteilt. 2009 2010 2011 Diese Funktion unterstreicht die Unabhängigkeit der NATIONAL-BANK als Bank mit eigenem Research sowie ausgeprägter regionaler Kompetenz. 90 · Pat rick Münch · Benno Öhlschlegel · Tim Winkler · Martina Stemmer · Cay NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH gegründet Zum weiteren Ausbau des Geschäftes mit vermögenden Privatkunden haben wir die NATIONALBANK Vermögenstreuhand GmbH gegründet. Im Vordergrund steht dabei die Unabhängigkeit der Dienstleistungsangebote. Dazu gehört die strategische Aufstellung des Gesamtvermögens in Einklang mit der Risikoneigung und den Ertragsvorstellungen unserer Kunden. Die Controllingprozesse werden jeweils mit den individuellen Erfordernissen der Kunden abgestimmt. Als Regionalbank fühlt sich die NATIONAL-BANK dem Stifterstandort Rhein-Ruhr verpflichtet. Sie ist Initiator der Ruhrstiftung, unter deren Dach kontinuierlich individuelle Stiftungsideen realisiert werden können. Ausweitung der Produktpalette – NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 erfolgreich aufgelegt Um das wachsende Anlagebedürfnis von Stiftungen, sicherheitsorientierten privaten und insti tutionellen Anlegergruppen nach realem Kapitalerhalt und regelmäßigen Ausschüttungen zu erfüllen, hat die Bank einen eigenen Stiftungsfonds aufgelegt. Der NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 wird nach einem Total-Return-Konzept verwaltet. Das Ziel besteht darin, eine mittelfristig positive Gesamtrendite markt- und benchmarkunabhängig zu erwirtschaften. Mit dieser Ausrichtung werden in normalen Kapitalmarktsituationen eine positive risikoarme Performance und eine Schutzfunktion in turbulenten Marktsituationen erreicht. Zum Ausbau des Provisionsgeschäftes gehört auch eine am Kundeninteresse orientierte Produktpalette. Hier verfolgen wir konsequent den „Best in Class“-Ansatz, d. h. die Selektion von Lösungen bzw. Produkten mittels eines festgelegten Prüfprozesses mit dem Ziel, aus dem Angebot unserer strategischen Partner die jeweils nach qualitativen und quantitativen Aspekten beste Produktlösung für unsere Kunden anzubieten. Um darüber hinaus weitere anspruchsvolle Kundengruppen zu gewinnen und an die NATIONALBANK zu binden, wurde eine Serie von Veröffentlichungen mit dem Namen „Kompetenzpapiere“ initiiert, die zum Thema „Kapitalanlage für Stiftungen“ startete. Für die Zukunft sind weitere Veröffentlichungen geplant, die zu verschiedenen Themenkreisen und Produkten informieren. 91 Geschäftsmodell Darüber hinaus ist im Family Office der NATIONAL-BANK auch unsere Kompetenz für die Errichtung und Betreuung von Stiftungen gebündelt. Spezialisten mit juristischen und wirtschaftlichen Fachkenntnissen sind Ansprechpartner und Betreuer dieser stark wachsenden Kundengruppe. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Riethmüller · Sarah Werner · Bet Karen Armenakyan · Inge Driskes · Refinanzierungsstruktur optimiert Eine breit aufgestellte und kostenoptimierte Refinanzierung wird für die zukünftige Ertragslage sowie die Erfüllung regulatorischer Anforderungen wichtiger denn je sein. Zur Optimierung der Refinanzierungsstruktur der Bank haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr Vorbereitungen getroffen, um die Zulassung zum Betreiben des Pfandbriefgeschäftes zu erlangen. Die Aktivseite der Bank bietet gute Voraussetzungen, da nennenswerte Volumina durch erstrangige Grundschulden besichert sind. Die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorausgesetzt, planen wir die erste Pfandbriefemission im zweiten Quartal 2012. Insgesamt ist beabsichtigt, ein Volumen von 40 Mio. € bei institutionellen Anlegern zu platzieren. Im Rahmen der mittelfristigen Geschäftsplanung gehen wir von einem Emissionsvolumen von insgesamt bis zu 400 Mio. € aus. Kundendialog fortgesetzt Erneut führten wir Kundenveranstaltungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten sowie internen und externen Referenten durch. Dieser Gedankenaustausch hat sich zu einem festen Bestandteil unseres Kundendialoges entwickelt. Das diesjährige Finanzforum in der Philharmonie in Essen, für das Peer Steinbrück als Referent gewonnen wurde, verlief sehr erfolgreich und wurde sehr gut besucht. Eine wie auch bereits im Vorjahr durchgeführte Veranstaltungsreihe von Frauen für Frauen – „Zielstrebig“ – traf ebenfalls auf breites Interesse. Geschäftliche Entwicklung Ein positiver Jahresauftakt an den Kapitalmärkten erlebte einen jähen Einbruch nach dem Kernkraftunglück in Japan. Anschließende Erholungstendenzen kamen im August zu einem Ende, da die Marktteilnehmer sowohl die sich abschwächenden Frühindikatoren der konjunkturellen Entwicklung als auch die Staatsschuldenkrisen in den USA und in Europa als sehr starke Bedrohung für den wirtschaftlichen Aufschwung bewerteten. Historisch einmalige Bewegungen führten an den Aktienmärkten zu Abschlägen von bis zu 20 % innerhalb weniger Tage. 92 tina Bischoff · Mechthild Schmidt Gabriela Helm · Svenja Norhausen Zudem gelang es, die Qualität der Beratung weiter zu verbessern und die Kapitalmarktsituation sowie Investitionsmöglichkeiten transparent und ganzheitlich zu erläutern. Wir halten es für wesentlich, gerade in Krisenzeiten in besonders intensivem Dialog mit den Kunden zu stehen. Hier sehen wir uns durch die oben genannte Prämierung durch Focus Money/n-tv bestätigt. Herausfordernd bleibt in dem gegenwärtigen Wettbewerbsumfeld neben den volatilen Kapital märkten auch die sich weiter verschärfende Regulierung. Zu nennen sind insbesondere die aufsichtsrechtlichen Veränderungen, zusammengefasst unter dem Thema MiFID Revision, sowie weiteren aus dem Wertpapierhandelsgesetz resultierenden Änderungen. Dies ist mit erheblichen Umsetzungskosten verbunden und beeinflusst deutlich den Beratungsprozess, insbesondere unter administrativen Aspekten. Entwicklung Depotvolumen Asset Management in Mio. € 2.547 2.627 2.266 2009 2010 2011 Entwicklung der Provisions erträge im Asset Management in Mio. € 18,6 19,1 16,2 2009 2010 2011 Ausblick Die NATIONAL-BANK erwartet auch im kommenden Jahr dauerhafte und starke Ausschläge an den Kapitalmärkten als weiter andauernde Auswirkungen der Staatsschuldenkrise und der sich abzeichnenden konjunkturellen Abschwächung. In diesem schwierigen Umfeld liegt unser klarer Fokus auf Ertragsstabilität und ausgesuchten Wachstumsfeldern. Zu nennen sind in diesem Kontext insbesondere institutionelle Kundengruppen. Mittelständischen Versorgungswerken, Vereinen und Stiftungen mit Aufgabenschwerpunkten in NordrheinWestfalen können wir als regionaler Partner auf Augenhöhe begegnen. Diese Zielsetzung wird durch flankierende Maßnahmen unterstützt. Basis einer erfolgreichen Zukunft sind mehr denn je eine klare Kundenkommunikation und die Transparenz der Beratung gemäß unserem „Best in Class“-Ansatz für alle Kundengruppen. 93 Geschäftsmodell Diese Tagesausschläge stellten selbst die deutlich erhöhten Tagesvolatilitäten nach der Lehman-Insolvenz in den Schatten. Viele Anlageentscheidungen wurden in der Folge zunächst zurückgestellt. Dieses nachvollziehbare Kundenverhalten hielt bis zum Jahresende an und führte entsprechend zu Ertragsr ückgängen im Wertpapiergeschäft. Die Ertragsziele im Wertpapiergeschäft konnten dementsprechend nicht ganz erreicht werden. In Anbetracht dieses schwierigen Umfeldes stellen die Provisionsergebnisse im Asset Management mit 16,2 Mio. € dennoch eine respektable Größe dar. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Firmenkunden & Internationales Geschäft Thorsten Macke · Britta Stachowiak Rainer Verres · Eva Fromm · Katharina Strategie und Ausrichtung Verlässlicher und strategischer Partner für unsere Kunden Anders als andere sprechen wir nicht nur über den Mittelstand, sondern wir sind es selbst. Der Mittelstand ist unsere DNA – das verschafft uns im Umgang mit Mittelständlern ein besonderes Maß an Glaubwürdigkeit und Authentizität. Nachhaltige und belastbare Kundenverbindungen sind der Schlüssel zur Zukunft erfolgreicher Unternehmen. Unsere NATIONAL-BANK verfügt über langjährig gewachsene Kundenbeziehungen mit einer hohen Kontinuität der Betreuung durch ein und denselben Berater. Wir können auf Geschäftsverbindungen zurückblicken, die teils bereits seit mehreren Generationen bestehen. Im Rahmen dieser langfristigen Kundenverbindungen haben sich die an uns gestellten Anforderungen in den letzten Jahren spürbar erhöht. Unsere Kunden erwarten und haben Anspruch auf eine qualifizierte und ganzheitliche Beratung auf höchstem Niveau. Was in der Vergangenheit einfach zu erklären war, ist heute deutlich komplexer geworden. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, bilden wir unsere Betreuer praxisorientiert und zielgerichtet aus. Nur so werden wir dem eigenen Anspruch gerecht, unsere unabhängige Beratung mit einem Höchstmaß an Qualität zu untermauern. Unsere Kunden, mittelständische Unternehmen sowie deren Gesellschafter und Geschäftsführer, haben einen hohen Anspruch an die Solidität und Stabilität ihres Bankpartners. Zudem gibt es einen steigenden Bedarf an persönlichem Service und einer weitgehenden Unabhängigkeit in der Beratung. Unser Ziel ist es, diese hohen Maßstäbe in vollem Umfang zu erfüllen. Denn es geht uns um Qualitäts- und nicht um Preisführerschaft. Konsequent haben wir eine Zweisäulenstrategie auf den Weg gebracht. Sie sieht zum einen den Ausbau des Kreditgeschäftes, zum anderen ein überproportionales Wachstum im provisionsabhängigen Geschäft vor. Dabei haben wir ganz besonders eine schonende Kapitalbindung im Blick. 94 · Michael Choyka · Bärbel Driskes Keller · Susanne Lüdeke · Edelt raud Mitten im Geschehen In das Zentrum unserer Aktivitäten stellen wir den Erfolg unserer Kunden. Der ständige Dialog ist die Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir greifen auf ein breites Netzwerk an eigenen Spezialisten und Partnern zurück. Der Dreh- und Angelpunkt in der Geschäftsbeziehung ist und bleibt jedoch immer der Betreuer. Finanzierungsbedarf, ob auf der Unternehmens- oder der Unternehmerseite, decken wir in vielfältigen Formen und Laufzeiten schnell und zuverlässig ab. Gerade in Finanzierungsangelegenheiten benötigen unsere Kunden ein Höchstmaß an Verlässlichkeit – dafür stehen wir. Gemeinsam mit unseren Kunden führen wir einen strategischen Dialog und finden Lösungen, die individuell auf jeden Kunden zugeschnitten sind. So sind wir für Unternehmen und Unternehmer Partner bei der Optimierung des Zahlungsverkehrs, im Internationalen Geschäft und in der Vermögensanlage, um nur einige Beispiele zu nennen. Selbstverständlich finden wir auch passgenaue Lösungen in alternativen Finanzierungsformen wie Factoring, Forfaitierung und Leasing. 95 Geschäftsmodell Die persönlichen Beziehungen zwischen dem Kunden und seiner Bank, ein auf die regionalen Bedürfnisse des Mittelstandes ausgerichtetes spezifisches Know-how und kompetente Präsenz vor Ort sind gelebte Kernelemente unseres Geschäftsmodells. Wir sind mitten im Geschehen und spielen mit über 50 Betreuern an 10 Standorten unsere Stärken als Bank im Lokalen und Persönlichen aus. Wir sind präsent für unsere Kunden und für diejenigen Unternehmen und Unternehmer, die wir als neue Kunden gewinnen wollen. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Mö n k e m e y e r · J u l i a G r ö mm k e · Va n es Sch ü t t e r · O l i v e r Kö p p e n · M a n u e l Struktur des Provisionsgeschäftes Firmenkunden in % Internationales Geschäft: Bedeutende und wichtige Ertragskomponente Das Internationale Geschäft trägt maßgeblich zum Provisionsergebnis unseres Firmenkundengeschäfts bei. In den letzten Jahren konnte der Ergebnisbeitrag mehr als verdoppelt werden. Basis für die solide und nachhaltige Entwicklung dieses Geschäftsfeldes sind zwei Erfolgsfaktoren: zum einen die individuelle Lösungskompetenz, die wir in unserem Bereich Internationales Geschäft vorhalten, und zum anderen die täglich unter Beweis gestellte Qualität und Flexibilität im Auslandszahlungsverkehr, im Dokumentengeschäft, in der Handelsfinanzierung und nicht zuletzt im Zins- und Währungsmanagement. 8 26 42 2011 Auch hier steht für uns nicht die durch kostenoptimierte Prozessverschlankung getriebene Preisführerschaft im Vordergrund, sondern das hohe Maß an Service und Qualität, das unsere Kunden schätzen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, indem wir sie bestmöglich von administrativen Tätigkeiten entlasten. 20 4 7 23 54 2010 Das beinhaltet beispielsweise im dokumentären Geschäft die Vorprüfung von Exportdokumenten bis hin zur Erstellung der Dokumente. Es umfasst die Marktbeobachtung im Devisengeschäft ebenso wie den Service, Währungssicherungsgeschäfte auf den konkreten Cashflow des Kunden abzustimmen. 15 1 Aufteilung Asset Management 2010 2011 7 8 Konten- und Kartenservices 23 26 Kreditgeschäft 15 20 1 4 Internationales Geschäft inkl. Zins- und Währungs management 54 42 Corporate Finance Unsere Kunden werden stets umfassend informiert – sei es durch unseren interNATIONAL Newsletter, den täglichen Devisenbericht oder die Devisen-SMS, die bei Interesse über unseren InternetAuftritt abonniert werden können. Auf besonderes Interesse treffen die von uns angebotenen Kundentelefonkonferenzen, in denen wir über Entwicklungen und Erwartungen an den Devisenmärkten informieren. 96 sa Malinger · Hauke Jensen · Claudia Reppmann · Monika Winnen · Michael Mit über 1.000 Korrespondenzbanken und unseren internationalen Netzwerken bieten wir Unter stützung in allen relevanten unternehmerischen Bereichen – abgestimmt auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmer. Im Fokus stehen dabei Wachstumsregionen wie Indien, China und Brasilien. Basis für die exzellente Lösungskompetenz unseres Bereiches Internationales Geschäft sind sowohl das ausgezeichnete Qualifikationsniveau der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die langjährige praktische Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet. Das komplette Leistungsangebot halten wir, im Gegensatz zu vielen unserer Mitbewerber, vollständig an einem Standort in Essen vor. Wir kennen unsere Kunden, ihre Anforderungen und Besonderheiten und sind nah bei ihnen. 97 Geschäftsmodell Wir arbeiten ständig daran, durch Produktinnovationen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. Dabei geht es nicht um die Schaffung möglichst komplexer Strukturen. Vielmehr fokussieren wir uns darauf, eine auf die konkrete Situation des Kunden abgestimmte Lösung zu erarbeiten. Das gilt sowohl für den Zahlungsverkehr wie für das Dokumentengeschäft, die Handelsfinanzierung und das Zins- und Währungsmanagement. Vollständige Transparenz und lückenlose Verständlichkeit der Finanzinstrumente sind dabei eine praktizierte Selbstverständlichkeit. Im Mittelpunkt unserer Beratung stehen sowohl der Schutz unserer Kunden vor Transaktions- und Marktpreisrisiken als auch die Optimierung der Finanzierung auf Basis einer konservativen Absicherungs- und Finanzierungsstrategie. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Amann · Bernd Andersen · Mariann Pa sto o r s · Ul r i ch H ös ch l e r · A n d Entwicklung Kreditvolumen Firmenkunden in Mio. € 1.691 1.734 1.728 2009 2010 2011 Entwicklung Einlagenvolumen Firmenkunden in Mio. € 1.080 2009 1.119 2010 1.129 2011 Maßnahmen Verlässlichkeit ist ein wesentlicher Anspruch, den unsere Kunden an uns stellen. So haben wir im Berichtsjahr an unsere Kunden insgesamt ein Volumen von 195 Mio. € an neuen Krediten herausgelegt. Diese Finanzierungsmittel haben wir über eigene Darlehen, Weiterleitung öffentlicher Finanzierungen und aus einem von uns aufgelegten Sonderkreditprogramm bereitgestellt. Das Programm zeichnet sich durch seinen individuellen Zuschnitt auf die Belange des Unternehmens aus. Besonders günstige Konditionen, hohe Flexibilität und Schnelligkeit bei der Bereitstellung sind die Merkmale des Sonderkreditprogramms. Wir legen besonderen Wert darauf, Kreditanfragen in einer möglichst kurzen Frist zu bearbeiten und zu entscheiden. Um diesem Anspruch noch besser gerecht zu werden, haben wir unsere Kreditbearbeitung in der Marktfolge optimiert. Nach vollständiger Umsetzung des Projektes gilt grundsätzlich, dass wir – nach Vorlage aller Unterlagen – Kreditentscheidungen bei bestehenden Kundenverbindungen binnen 48 Stunden und bei neuen Kunden binnen 7 Tagen treffen wollen. Die Finanzierungsseite größerer mittelständischer Unternehmen gewinnt zunehmend an Komplexität. Um hier den Kundenwünschen gerecht zu werden, haben wir unser Beratungsangebot durch die Schaffung eines Spezialistenteams für Strukturierte Finanzierungen erweitert. Dieses Team unterstützt den Firmenkundenbetreuer bei der Umsetzung anspruchsvollerer Investitionsvorhaben unserer Kunden. Ziel ist es, durch eine Strukturierung der Finanzierung und der Einbindung weiterer Finanzierungspartner die Projekte optimal zu begleiten. Ein weiterer Beratungsschwerpunkt dieses Teams ist das Bilanzstruktur-Management. Durch den Einsatz geeigneter Eigen- und Fremdkapitalprodukte soll der Kapitaldienst des Unternehmens der Ertrags- und Liquiditätslage angepasst werden. In enger Abstimmung mit unseren Kunden werden zugleich die künftigen Bankpartner des Unternehmens bestimmt und in die Finanzierungslösung eingebunden. Durch die Erweiterung unseres Leistungsangebotes um Produkte wie Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital oder Unternehmensanleihen sind wir in der Lage, dem gestiegenen Beratungsbedarf des gehobenen Mittestandes und der Nachfrage nach kapitalmarktorientierten Produkten selbst oder mit geeigneten Partnern zu begegnen. 98 e Lucaßen · Fabienne Bic · Markus rea Böhm · Werner Wischenkämper Zahlungsverkehr verlangt Professionalität Gewinnung neuer Kundenverbindungen im Fokus Entwicklung Kundenanzahl Firmenkunden Neben der Betreuung unserer bestehenden Kundenverbindungen hat die Gewinnung neuer Kunden eine zentrale Bedeutung für die Weiterentwicklung des Firmenkundengeschäftes. So konnten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr über 900 Unternehmen und Unternehmer gewinnen. Die Organisation von Gesprächsterminen haben wir einer zentralen Vertriebsassistenz übertragen. Die Betreuer werden hierdurch deutlich entlastet und können mehr Zeit für die Beratung der Kunden aufwenden. Miteinander im Gespräch bleiben Der Dialog mit unseren Kunden ist die Basis für ein vertrauensvolles Miteinander. Mit unserer Reihe „Beratungsinitiative Mittelstand“ konnten wir in mehreren Veranstaltungen über 1.000 Kunden und interessierte Unternehmen und Unternehmer erreichen. Mit ausgewählten Partnern führten wir mit unseren Gästen einen intensiven Austausch, sei es in Workshops oder persönlichen Gesprächen. Aufgrund der positiven Resonanz werden wir auch zukünftig hochkarätig besetzte Informationsveranstaltungen und „Mittelstandstage“ für Kunden und potenzielle Neukunden durchführen. 99 12.748 13.013 13.146 2009 2010 2011 Geschäftsmodell Wir unterstützen unsere Kunden mit einer zuverlässigen, schnellen und serviceorientierten Abwicklung des Zahlungsverkehrs, auch weltweit. Insgesamt haben wir 2011 ein Transaktionsvolumen von mehr als 40 Mrd. € verarbeitet. Um unseren Kunden in diesem Bereich noch mehr Unterstützung bieten zu können, haben wir die personellen Ressourcen ausgeweitet und den Bereich Zahlungsverkehrsmanagement in den Vertrieb integriert. Wir werden künftig noch intensiver die Zahlungsverkehrsabwicklung unserer Kunden analysieren, um effizientere und kostengünstigere Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu schaffen. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Christine Kaiser · Dr. Gerd Wendlan Brigitte Halsband · Martin Prokop · Entwicklung Provisionserträge Zinsmanagement in Mio. € 1,7 4,5 2,5 Internationales Geschäft verlief erfolgreich Durch unsere hohe Beratungskompetenz und die Individualität unserer Finanzkonzepte überzeugen wir immer mehr mittelständische Unternehmen, dass unsere NATIONAL-BANK der richtige Partner im internationalen Geschäft ist. In der internationalen Handelsfinanzierung haben wir insbesondere durch die Forfaitierung von Auslandsforderungen einen wichtigen Beitrag für erfolgreiche Exportaktivitäten unserer Kunden geleistet. Zunehmend nutzen unsere Kunden die geschäftlichen Vorteile, die eine optimal refinanzierte Zahlungszielgewährung bietet. 2009 2010 2011 Unser Zins- und Währungsmanagement haben wir weiter erfolgreich ausgebaut. Auf Basis einer neuen Softwarelösung konnten wir unser Leistungsangebot erweitern und bieten nun auch Sicherungsmöglichkeiten in nicht handelbaren Währungen über „Non Deliverable Forwards“, zum Beispiel in Chinesischen Renminbi, an. Angesichts der anhaltenden aktuellen Niedrigzinsphase stand das Zinsmanagement weiterhin im Fokus. Nach den flächendeckenden Zinsoptimierungsmaßnahmen, die wir im Vorjahr bei unseren Kunden umgesetzt hatten, ist dieses Geschäftsfeld auf einen normalen mehrjährigen Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Herbst 2011 haben wir unsere Kunden gezielt im Währungsmanagement bei ihren Umsatzund Budgetplanungen für das Jahr 2012 unterstützt. Ziel war es, gemeinsam mit unseren Kunden individuelle Sicherungsstrategien zu erarbeiten, um die Rentabilität des Kundengeschäftes von Währungsschwankungen unabhängig zu machen. Geschäftliche Entwicklung Kreditversorgung jederzeit gewährleistet Die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen erlebt seit gut zwei Jahren eine spürbare Aufwärtsbewegung. Auftragseingänge und Auslastung der Unternehmen entwickeln sich über alle Branchen hinweg erfreulich. Die Liquiditätssituation unserer Kunden ist solide. Die Erfahrungen der letzten Jahre lassen Unternehmer bei der Entscheidung, ob Rendite, Sicherheit oder Liquidität Vorrang hat, den Renditeaspekt zunehmend in den Hintergrund treten. 100 d · Le Duy Nguyen · Annette Förmer · Martin-Benedikt Ullrich · Gabriele Diese Rahmenbedingungen kennzeichnen maßgeblich das Kreditaufnahme- und Anlageverhalten unserer Kunden. So verzeichneten wir im Vergleich zum Vorjahr zwar mit höheren Kundenzahlen (+ 1,2 %) bei kurzfristigen Ausleihungen eine Ausweitung um 4,4 %. Durchschnittlich wurden Betriebsmittelkredite durch mittelständische Unternehmen indes geringer in Anspruch genommen. Dies spiegelt die deutlich verbesserte Eigenkapitalausstattung vieler Mittelständler und eine damit einhergehende Verbesserung der Innenfinanzierungskraft. Auf der investiven und kurzfristigen Seite steht die Bank den Unternehmen mit rund 1,7 Mrd. € zur Verfügung. Entwicklung Zinserträge Firmenkunden in Mio. € 51 51 55 2009 2010 2011 Durch eine konsequente Preisdisziplin haben wir im Aktivgeschäft unsere Erträge stabil gehalten und im Einlagenbereich deutlich ausweiten können. Das Zinsergebnis stieg auf 55,1 Mio. € nach 51,2 Mio. im Vorjahr. Das Provisionsergebnis konnte mit 15,9 Mio. € weitgehend stabil gehalten werden. Entwicklung Risikovorsorge Firmenkunden in Mio. € Risikovorsorge auf niedrigem Niveau 16 13 12 2009 2010 2011 Die Risikovorsorge hat sich erfreulich entwickelt. Nachdem wir bereits im Vorjahr einen Rückgang der Vorsorge von 16,3 Mio. € auf 12,5 Mio. € verzeichnen konnten, hat sich im Berichtsjahr das Ergebnis auf 11,8 Mio. € verbessert. Diese Entwicklung ist, neben der guten Konjunktur, auch ein Resultat unserer konsequenten Risikopolitik, verbunden mit den positiven Auswirkungen der von uns angestoßenen prozessualen Veränderungen. Im Vergleich zum Vorjahr weisen wir mit 27,9 Mio. € ein um 26,8 % verbessertes Betriebsergebnis aus. Die aus dem Firmenkundengeschäft erzielte Eigenkapitalrendite liegt inzwischen bei 20,7 % und hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 %-Punkte verbessert. Entwicklung Firmenkunden 2010 2011 Betriebsergebnis in Mio. € 22,0 27,9 Kosten-Ertrags-Relation in % 48,8 44,1 Eigenkapitalrendite in % 17,6 20,7 101 Geschäftsmodell Die gute Liquiditätssituation unserer Firmenkunden spiegelte sich auch in der Entwicklung unserer Einlagenbestände wider. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 % an. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 76 Geschäftsmodell 4 An unsere Aktionäre 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Bestand ausgereichter Kredite aus öffentlichen Förderprogrammen in Mio. € 471 525 511 436 413 2007 2008 2009 2010 2011 Coersmeier · Andrea Wunderlich · J a n i n a P e t e r s · Ch r i st e l M ö l l e n b e Entwicklung Provisionserträge Internationales Geschäft in Mio. € 5,7 9,7 7,7 2009 2010 2011 Hohes Ertragsniveau im Internationalen Geschäft Das Jahr 2011 war nach einem außerordentlich erfolgreichen Geschäftsjahr 2010 von einer Normalisierung der Ertragslage auf hohem Niveau geprägt. Der Provisionsertrag fiel im Vorjahresvergleich von 9,7 Mio. € auf 7,7 Mio. €, da der herausragende Erfolg des Jahres 2010 im Zinsmanagement erwartungsgemäß nicht wiederholt werden konnte. Dennoch erzielte der Bereich das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der Bank. Der Wegfall von Kundenverbindungen durch Unternehmensverkauf oder -liquidation konnte kompensiert werden. Die Entwicklung im Währungsmanagement verlief, unter anderem bedingt durch die spürbaren Unsicherheiten in der Umsatzplanung unserer Kunden, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte nicht zufriedenstellend. Ausblick Firmenkundengeschäft bedeutende Säule des Geschäftsmodells Das Firmenkundengeschäft ist und bleibt unverzichtbarer Bestandteil des von unserer NATIONALBANK erfolgreich betriebenen Geschäftsmodells. In Zukunft wollen wir der steigenden Notwendigkeit unserer Kunden, sich optimale Lösungen im Bilanzstruktur-, Anlage- und Liquiditätsmanagement ihrer Unternehmen zu verschaffen, verstärkt Rechnung tragen. Darüber hinaus soll die Zielsetzung, Bankgeschäfte effizient abzuwickeln und gleichzeitig Kosten zu sparen, ebenso erfüllt werden. Wir haben deshalb die Beratungsbereiche „Strukturierte Finanzierungen“, „Öffentliche Finanzierung“ und „Zahlungsverkehrsmanagement“ aufgebaut bzw. erweitert. Wir sehen hier die Chance, unseren Kunden verbesserte Angebote zu unterbreiten und gleichzeitig die Provisionsergebnisse zu steigern. Ein weiterer Effekt besteht darin, sich abzeichnenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie zum Beispiel der Einführung einer „Net Stable Funding Ratio“, unter anderem durch die Refinanzierung über öffentliche Förderinstitute zu begegnen. Unsere Betreuer prüfen insofern in jedem Einzelfall konsequent, ob und inwieweit die Einbindung öffentlicher Kredite sinnvoll ist. Auf der Betreuungsseite setzen wir weiter auf die Trennung der Betreuung von Unternehmenskunden und Geschäftskunden durch eigens hierfür qualifizierte Berater. Das Abgrenzungskriterium hierbei ist der Geschäftsumsatz des jeweiligen Firmenkunden. Wir sind überzeugt, dass durch eine kundenspezifische Betreuung die Beratungsqualität weiter erhöht werden kann. 102 Martin Wienhöfer · Mona Ruppel rg · Gregor Wildförster · Claudia Wir haben bereits in den zurückliegenden Jahren das Ziel verfolgt, den aktuellen Entwicklungen im Firmenkundengeschäft Rechnung zu tragen, und deshalb laufend organisatorische und produktspezifische Anpassungen vorgenommen. Im Fokus unseres Handelns stand und steht stets die Beziehung zum Kunden. Ihn für uns zu gewinnen, unsere Leistung anzubieten und dafür Anerkennung zu erhalten ist unser Ziel. Belastbare und von gegenseitigem Vertrauen getragene Geschäftsbeziehungen sind wesentliche Eckpfeiler unseres kundengetragenen Geschäftsmodells. Diesen Weg verfolgen wir weiter, denn er sichert den Fortbestand und das Wachstum des Firmenkundengeschäftes. Wir werden unsere Möglichkeiten im Zins- und Währungsmanagement weiter bedarfsgerecht ausbauen und planen, auch das Rohstoffmanagement in unser Leistungsportfolio aufzunehmen. In der internationalen Handelsfinanzierung arbeiten wir weiter an innovativen Finanzlösungen für Im- und Exporteure, die sie dabei unterstützen, neue Märkte zu erschließen oder den Einkauf zu optimieren. Aufbauend auf einer umfassenden Potenzialanalyse unserer international tätigen Kunden werden wir 2012 die Verbreiterung unserer Geschäftsbasis weiter vorantreiben. Darüber hinaus werden wir, basierend auf unseren Stärken in Bezug auf Innovation, Kundennähe, Flexibilität und Qualität, gemeinsam mit den Firmenkundenbetreuern gezielt neue Kundenverbindungen gewinnen. Bedingt durch die gelockerten chinesischen Devisenrestriktionen hat der Renminbi das Potenzial, sich zu einer bedeutenden Handelswährung zu entwickeln. Das bietet dem Mittelstand in Nordrhein-Westfalen zusätzliche Möglichkeiten in der Markterschließung oder im Einkauf. Dies wird ebenso ein Beratungsschwerpunkt sein wie die Refinanzierung von Zahlungszielen für Exporteure und die Importfinanzierung. Insbesondere vor dem Hintergrund des niedrigen deutschen Zinsniveaus können so Wettbewerbsvorteile für unsere Kunden realisiert werden. Für das Jahr 2012 planen wir, ausgerichtet auf die Bedürfnisse unserer mittelständischen Kundschaft, eine Unternehmerreise nach Brasilien, dem wirtschaftlichen Schwergewicht Südamerikas. Brasilien bietet nicht nur vor dem Hintergrund der dort 2014 stattfindenden Fußballweltmeisterschaft und der Olympischen Spiele 2016 Chancen für den Mittelstand in Nordrhein-Westfalen. Die achtgrößte Volkswirtschaft der Welt ist bereits jetzt eine der am schnellsten wachsenden Ökonomien. Und nicht zuletzt genießt „Made in Germany“ im Boomland Lateinamerikas einen exzellenten Ruf. 103 Geschäftsmodell Neue Finanzlösungen im Internationalen Geschäft Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Brockschmidt · Birgit Vaupel · Oliver Schlicher · Ina Stuke · Karl-Wilhelm Im Geschäftsjahr 2011 hat sich unsere NATIONAL-BANK trotz der Verwerfungen an den Kapitalmärkten gut behaupten können. Unser unternehmerischer Erfolg basiert auf unseren zufriedenen Kunden sowie der Leistungsbereitschaft, dem Wissen und Können unserer 802 (693 auf Vollarbeitszeit gerechneten) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unseren Anspruch, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, stützen wir durch vielseitige Maßnahmen im Rahmen einer zukunftsorientierten Personalpolitik, die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglicht. Neben Vertrauensarbeitszeit zählen hierzu attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen von Teilzeit, mittlerweile auch verstärkt für Führungskräfte. Zwar noch in geringem Ausmaß, aber mit zunehmender Tendenz nehmen auch bei uns beschäftigte Väter Elternzeit in Anspruch. Entsprechend unserer personalpolitischen Ausrichtung räumen wir der Erhaltung der Beschäfti gungsfähigkeit (Employability) unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen zentralen Stellen wert im Rahmen unserer Unternehmenspolitik ein. Neben der persönlichen und fachlichen Qualifizierung stehen auch zunehmend begleitende Maßnahmen im Rahmen von Veränderungsprozessen an, die sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter durch gezielte Trainings entsprechend unterstützen. Verbesserte Work-Life-Balance Die Balance von Familie und Beruf zu unterstützen und qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig für unsere Bank zu gewinnen und zu binden ist uns nach wie vor ein großes Anliegen. Im Rahmen einer familienbewussten Personalpolitik bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten an, Familie und Beruf zu vereinbaren. Neben der seit bereits vielen Jahren mit gutem Erfolg praktizierten Vertrauensarbeitszeit, bei der die Aufgabenerledigung und nicht das Nachhalten von Arbeitszeiten im Vordergrund steht, nimmt der Wunsch zu, während verschiedener Lebensabschnittsphasen mehr oder weniger zu arbeiten beziehungsweise eine Auszeit zu nehmen. So haben zum Beispiel im zurückliegenden Berichtszeitraum verstärkt auch Führungskräfte von der Inanspruchnahme der Elternzeit in Verbindung mit einer Teilzeitbeschäftigung Gebrauch gemacht, darunter auch männliche Mitarbeiter. Zudem finden zunehmend kurzfristige Beschäftigungen während der Elternzeit im Rahmen von Urlaubsvertretungen oder projektgebundenen Aufgaben Anklang bei unseren Mitarbeitern. Die Kontaktpflege zu dieser Gruppe von Mitarbeitern liegt uns daher besonders am Herzen, um den späteren Wiedereinstieg für beide Seiten zu erleichtern. 104 Entwicklung der Schulungstage 2.800 2.500 2.100 2.300 1.500 2007 2008 2009 2010 2011 Winter · Regina Urbaczka · Reinhold Kurth · Ingo Busmann · Berthold Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen von Teilzeit haben wir durch Jobsharing-Angebote erweitert. Im Rahmen von Jobsharing teilen sich zwei Mitarbeiter/-innen einen Arbeitsplatz und sind für den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei der Pflege von Familienangehörigen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind, unterstützen wir im Rahmen von individuell abgestimmten Auszeiten oder einer Verringerung der individuell vereinbarten vertraglichen Arbeitszeit. Die Finanzbranche ist geprägt durch Veränderungen und der Notwendigkeit, sich neuen Gegeben heiten anzupassen. Eine Dynamik, die es nahezu unmöglich macht, Mitarbeitern Sicherheit in Form von gleichbleibenden Aufgabenbereichen zu geben. Veränderungen erfordern gleichermaßen eine stetige Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter innen und Mitarbeiter, um ihre Job-Fitness auch in Zukunft aufrechterhalten zu können. Zur JobFitness gehören neben fachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen persönliche, soziale und methodische Kompetenzen sowie die individuelle Gesundheit. Im Rahmen der Neuordnung unserer Kreditprozesse wurden 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch „Training on the Job“ an die neuen Strukturen und Arbeitsprozesse herangeführt und mithilfe von elf moderierten Workshops bei der Bildung neuer Teams und Entwicklung von sozialen Kompetenzen durch einen erfahrenen Berater unterstützt. Mit Fokus auf das Firmenkundengeschäft wurde speziell für die Zielgruppe Vertriebsmitarbeiter eine modular aufgebaute Seminarreihe entwickelt, die sich an dem Zertifikatsstudiengang „Corporate Banking Relationship Manager“ der Frankfurt School of Finance Management orientiert. Über einen Zeitraum von acht Monaten werden in zehn Modulen anspruchsvolle Kenntnisse für das gesamte Spektrum der Firmenkundenberatung mit unterschiedlichen Methoden vermittelt. Die Teilnahme an einzelnen Modulen wird auch anderen Mitarbeitergruppen ermöglicht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Seminartage durch verschiedene interne Maßnahmen mit dem Ziel nachhaltiger Prozessoptimierungen reduziert. Im Fokus standen deshalb primär projektbezogene Fortbildungen im Rahmen von Veränderungsprozessen. 105 Geschäftsmodell Steigerung der Einsatz- und Beschäftigungsfähigkeit Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen H ü tt e n · St e fa n i e S c h m i dt · B r i g i tta R e i n e r Ta s ch e · H a n s - G e r d D o m b ac Fortgesetzter Gesundheitsschutz Unseren Anspruch, die Employability unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Zukunft sicherzustellen sowie die entsprechenden Rahmenbedingungen für eine ausgewogene WorkLife-Balance zu schaffen, ergänzen wir um diverse Angebote zur Gesundheitsprävention. So haben unsere Führungskräfte im Rahmen unseres ganzheitlichen Vorsorgemodells das Angebot unserer Bank genutzt, einen kostenlosen 1-Day-Check-up durchführen zu lassen. Durch Kombi nation aus ärztlichem Gespräch, modernster Technik und gegebenenfalls direkt organisierten therapeutischen Eingriffen wird eine optimierte Gesundheitsvorsorge gefördert. Ergänzung findet diese Maßnahme unter anderem durch weitere Angebote im Rahmen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenfreier Vorsorgeuntersuchungen. Außerdem sensibilisieren wir sie, sich im Hinblick auf eine Stammzellenspende typisieren und registrieren zu lassen, um gegebenenfalls Leben Dritter retten zu können. Nachwuchssicherung schafft Perspektiven für unsere Bank Wir haben erneut im Rahmen unseres bewährten Ausbildungskonzepts 20 Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Zum Jahresende beschäftigen wir 46 Auszubildende. Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, motivierte und interessierte junge Menschen beim Start ihrer beruflichen Karriere zu unterstützen, und nehmen unsere Verantwortung hierbei sehr ernst, schon von Beginn an. So begleiten wir unseren Nachwuchs sowohl in der Geschäftsstelle als auch im Bereichseinsatz sehr eng durch engagierte Ausbilder, die sich neben ihrer banküblichen Tätigkeit tagtäglich um die Ausbildung unseres Nachwuchses kümmern. Wir sehen dieses Investment als eine Investition in die Zukunft unserer Bank, da gut 70 % der Absolventen als Nachwuchskräfte bei uns weiterbeschäftigt werden möchten. Wir freuen uns, auch weiterhin den beruflichen Werdegang unserer Absolventen im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses unterstützen zu können und langfristige Perspektiven gemeinsam mit ihnen zu gestalten. 106 Molzahn · Dirk Engels · Maren Blum h · Jana Beykirch · Simone Fischer Unser Ausbildungskonzept hat sich auch im vergangenen Jahr wieder bestens bewährt. So berichten wir an dieser Stelle mit großer Freude, dass vier unserer Auszubildenden Anfang Oktober bei der Ehrung „die Besten der Besten“ der Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen für ihre Prüfungsleistung ausgezeichnet wurden. Zu dieser Veranstaltung wurden die zehn Prüfungsbesten des jeweiligen Ausbildungsberufes in unserem Kammerbezirk geehrt. Es erfüllt uns mit Stolz, dass unsere Bank vier von insgesamt zehn Kammerbezirk-Prüfungsbesten im Ausbildungsberuf „Bankkaufmann/-frau“ ausgebildet hat. Abschlussjahrgänge Notendurchschnitt unserer NATIONAL-BANK Notendurchschnitt Bankenvergleich Sommer 2011 2,1 3,1 Winter 2010 2,4 2,9 Sommer 2010 2,3 2,7 Winter 2009 2,5 2,8 Sommer 2009 2,4 2,9 Winter 2008 2,7 2,9 Sommer 2008 1,9 2,9 Winter 2007 2,1 2,7 Zukunftsfähigkeit durch gezielte Talentwerbung Im Wettbewerb um die talentiertesten Nachwuchskräfte setzt unsere Bank weiterhin auf unser regional ausgerichtetes Hochschulmarketing. Es ist unser erklärtes Ziel, akademische Nachwuchskräfte unterschiedlicher Couleur auf unsere Bank aufmerksam zu machen und uns als attraktiver Arbeitgeber in der Region vorzustellen. Auch wir arbeiten mit der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, eng zusammen. Integraler Bestandteil dessen ist unter anderem die Auslobung des NATIONAL-BANK Preises für die besten Dissertationen, Diplom- und Masterarbeiten. Flankierend dazu bieten wir studienbegleitende Tätigkeiten ebenso wie Praktika an. 107 Geschäftsmodell Prüfungsergebnisse im Vergleich Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Corina Kondziela-Hackmann · Maik Bi V i s n j a H e lck · G u n d u l a Ko kk i n i d i s · Erneut fand im November ein Kreditworkshop in unserer Bank für Studenten statt, der darauf ausgerichtet war, die in der Theorie vermittelten finanzmathematischen Kenntnisse in die Bankpraxis umzusetzen. Zur optimalen Vorbereitung der Studenten hielten zwei Mitarbeiter unseres Hauses eine Vorlesung an der Universität Duisburg-Essen, in der sie interaktiv die jungen Akademiker auf die Fallstudien vorbereiteten. Diese galt es eine Woche später in unserer Bank, unterstützt mit Fach-Know-how aus der Praxis, zu lösen. Wir wollen weiterhin daran arbeiten, durch den direkten Kontakt mit den Studierenden unsere Attraktivität als Arbeitgeber hier in unserer Region zu steigern. Innovationen aus den eigenen Reihen Im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen haben unsere Auszubildenden in enger Zusammenarbeit mit unserem Bereich Privatkunden und Wirtschaftlich Selbstständige an einer zukunftsfähigen Form von Video-Berater-Trainings für unsere Geschäftsstellen vor Ort gearbeitet. Unser Anliegen war es, Beratungssituationen im konservativen Stil unserer Bank wiederzugeben. So wurde im Vorfeld ein Drehbuch von den Auszubildenden formuliert, anhand dessen minutenlange Gesprächssequenzen vor der Kamera folgten. Die aufgezeichneten Sequenzen wurden dann professionell geschnitten, bearbeitet und mit einem Moderationsleitfaden für die Betrachter versehen. So erhalten unsere Mitarbeiter in den Geschäftsstellen eine zusätzliche Möglichkeit, mittels gemeinsamer Betrachtung über das gezeigte Verhalten zu sprechen, offensichtliche Fehler zu diskutieren und die zwingende Bedarfs- und Risikoorientierung der Beratung sicherzustellen. Regelkonformes Vergütungssystem Unser Vergütungssystem steht im Einklang mit der Instituts-Vergütungsverordnung und enthält attraktive Regelungen für leistungsorientierte und leistungsbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben einem Festgehalt, das durch Tarif- oder individuellen Dienstvertrag geregelt wird, erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine variable Vergütung. Sie kommt jeweils im Mai, unmittelbar im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung, zur Auszahlung. 108 eda · Arndt Wrobel · Sylvia Berger Iris Nisbach · Klaus Köther · Renate Die variable Vergütung wird durch den Vorstand festgelegt. Sie ist in sein billiges Ermessen gestellt und berücksichtigt das jeweilige Geschäftsergebnis sowie die wirtschaftliche Lage der Bank, die individuelle Leistung der Mitarbeiter sowie die Performance des jeweiligen Bereiches. Eine unmittelbare Verknüpfung der Erreichung individuell vereinbarter Ziele und der variablen Vergütung gab und gibt es nicht. Der Anteil der variablen Vergütung ist auf 30 % begrenzt. Im Durchschnitt liegt er, wie die nachfolgende Übersicht zeigt, deutlich darunter. in % Tarifmitarbeiter: Gehaltsanteil fix Gehaltsanteil variabel 96 (Vj. 96) 4 (Vj. 4) Außertarifliche Mitarbeiter: Handlungsbevollmächtigte und Prokuristen 89 (Vj. 89) 11 (Vj. 11) Abteilungsdirektoren 84 (Vj. 85) 16 (Vj. 15) Direktoren 82 (Vj. 81) 18 (Vj. 19) Unsere Gehaltsstruktur ist Ausdruck unseres konservativen unternehmerischen Selbstverständnisses. Sie vermeidet zugleich Fehlsteuerungen und entsprach bereits vor Einführung der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen Anforderungen an Vergütungssysteme den geforderten Regelungen. Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Uns ist bewusst, dass wir unseren operativen Erfolg dem großen Einsatz unserer motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken haben. Dies umso mehr, als die nach wie vor herausfordernden ökonomischen Rahmenbedingungen und die damit verbundene Fortentwicklung unserer Strategie sowohl unseren Führungskräften als auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder einiges abverlangt hat. Der Vorstand blickt daher mit Respekt und Stolz auf die hohe Leistungsbereitschaft und das in diesem Zusammenhang gezeigte Engagement. Hierfür dankt der Vorstand allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern außerordentlich. Dieser Dank gilt auch der konstruktiven und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Arbeitnehmervertretungen. 109 Geschäftsmodell Vergütungssystem Brehme · Bettina Zander · Ralf Lohr B i r g i t V e n n · Ch r i st i a n e K a i se r · M e Unsere Auszubildenden Wie misst sich Erfolg? In herausragenden Noten, und die kann unser Nachwuchs wahrhaftig vorweisen. Seit vielen Jahren liegt der Noten durchschnitt unserer Auszubildenden bis zu einer Note über dem Bankendurchschnitt. Überdies waren 2011 bei der Ehrung „die Besten der Besten“ des gesamten Kammerbezirks Essen-Mülheim-Oberhausen unter 10 frischgebackenen Bankkaufleuten vier Auszubildende der NATIONAL-BANK. Dieses Ergebnis erfüllt uns nicht nur mit Stolz; wir werten es als objektiven Beweis, dass die Qualität unserer Ausbildung hervorragend ist. Grundlage dafür ist unser bewährtes Konzept: Im Mittelpunkt steht eine praxisnahe Ausbildung in den Geschäftsstellen und in verschiedenen Bereichen unserer Bank. Unsere engagierten Ausbilder betreuen unseren Nachwuchs persönlich und individuell. Wir erwarten Engagement, fordern Leistung und fördern Verantwortungs bewusstsein. Mit dem Erfolg, dass die meisten als Nachwuchskräfte bei uns bleiben und gemeinsam mit uns ihre berufliche Zukunft gestalten. Das verstehen wir unter Nachhaltigkeit. „Unsere Ausbildung bei der NATIONAL-BANK ist unglaublich vielfältig und – was die Betreuung angeht – sehr persönlich. Damit haben wir ideale Chancen, unsere künftigen beruflichen Ziele zu erreichen.“ · Axel Kirschstein · Martina Tauer chthild Höhl · Christian Grönebaum Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Kulturelles und gesellschaftliches Engagement Tim Kellermanns · Maike Kiefer · Ko lo d z y s k a · A n k e W e s s e lo w · I lo n a Verteilung unseres kulturellen und gesellschaftlichen Engagements in % 15 Die NATIONAL-BANK engagiert sich seit vielen Jahren für Kultur und Gesellschaft. Dieses Engagement ist integraler Bestandteil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Mit unserem kulturellen und gesellschaftlichen Engagement in und für 5 Nordrhein-Westfalen verstehen wir uns als Teil eines Ganzen, 2011 dessen Elemente ineinandergreifen und sich gegenseitig in 57 23 vielfältiger Weise beeinflussen. 14 13 43 2010 30 Aufteilung 2010 2011 Musik 43 57 Kunst 30 23 Bildung 13 5 Soziales 14 15 Das kulturelle und gesellschaftliche Engagement der NATIONAL-BANK beruht auf vier Säulen: Wir engagieren uns in den Bereichen Musik und Kunst, Bildung und Soziales, stets unter dem Anspruch der Nachhaltigkeit. Durch unser Engagement wollen wir den Wandel des Ruhrgebietes zu einem kulturellen Zentrum in Nordrhein-Westfalen unterstützen. Dabei verstehen wir uns als verlässlicher Partner der von uns unterstützten Institutionen, mit denen uns häufig eine lange, erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet. Das bezieht sich etwa auf das Klavier-Festival Ruhr und die Philharmonie Essen, das Museum Folkwang in Essen, das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg sowie die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. 112 Anne Droll · Nina Hübner · Doris Arens · Marion Schmitz · Heike Peters Geschäftsmodell Die finanziellen Grundlagen unseres kulturellen und gesellschaftlichen Engagements sind unter schiedlich. Zum einen finanziert die Bank bestimmte Aktivitäten direkt, zum anderen fördert sie Aktivitäten mithilfe des seit 1988 bestehenden Stiftungsfonds der NATIONAL-BANK, der mit einem Stiftungsvermögen von mehr als 1 Mio. € von der Stadt Essen verwaltet wird. Die daraus erzielten Erträge von bisher rund 815 Tsd. € wurden zur Unterstützung von kulturellen Projekten wie Konzerten, Opern- und Theaterinszenierungen, Museumsausstellungen sowie für die Förderung der wissenschaftlichen Arbeit und Forschung im Ruhrgebiet verwendet. Die Dokumentation unseres kulturellen und gesellschaftlichen Engagements erfolgt seit 2007 in einem eigenen Bericht, in dem wir die Vielfalt unserer Förderschwerpunkte ausführlich darstellen. Die überaus positive Aufnahme dieser Berichterstattung in den letzten Jahren hat uns in der Richtigkeit einer separaten Dokumentation bestätigt, die mit dem Geschäftsbericht 2011 veröffentlicht wird und ab Mai 2012 auf unserer Website unter der Rubrik WIR ÜBER UNS/Engagement abgerufen werden kann. Förderschwerpunkte der NATIONAL-BANK Nachhaltigkeit MUSIK KUNST BILDUNG 113 SOZIALES Nordrhein-Westfalen Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Im Einzelnen hat die NATIONAL-BANK 2011 folgende Ereignisse gefördert: Katharina Müller · Frank Rüddel · Christian Binder · Kerstin Rudnik · Musik In langjähriger Verbundenheit mit dem Klavier-Festival Ruhr haben wir im November 2010 als Gründungsstifterin das Fundament für die Stiftung Klavier-Festival Ruhr gelegt. 2011 wurde der Beweis erbracht, dass diese Entscheidung zur Sicherung des weiteren Fortgangs und des inter nationalen Niveaus des Festivals die richtige war. Der Gründerkreis ist inzwischen auf über 250 Mitglieder angewachsen und hat das wirtschaftliche Fundament der Stiftung gestärkt. In den regionalen Leitmedien der Region konnte sich unsere Bank im Rahmen der Stiftungsgründung als ambitionierte und kulturell engagierte Privatbank positi onieren. Die Resonanz in der Presse war durchweg positiv. Das erste finanzielle Fundament von 100 Tsd. € zur Förderung der Stiftung hat einen kumulierten Medien äquivalenzwert von über 400 Tsd. € erreicht. Neben unserer Stiftungstätigkeit haben wir es ermöglicht, dass im Rahmen des KlavierFestivals Ruhr Daniel Barenboim und Pierre Boulez mit der Staatskapelle Berlin in Essen gastierten. Die Nachhaltigkeit unseres Engagements für das Klavier-Festival wurde durch die Dokumentation des Konzertes auf DVD gestützt. Nach Liveaufzeichnungen der Chopin-Konzerte 2010 wurde mit der Aufzeichnung der Liszt- und Wagner-Interpretationen bereits zum zweiten Mal ein Barenboim-Konzert beim Klavier-Festival Ruhr mit Unterstützung der NATIONAL-BANK auf DVD dokumentiert und im Fernsehen übertragen. Erneut unterstützten wir die Klassikgala von „Essen.Original“, das traditionelle Open-Air-Konzert der Essener Philharmoniker und traditionell auch den Essener Bachchor. 114 Markus Olschar · Holger Miekley Dietmar Heller · Peter Pape · Verena Kunst Als langjährige Partner des Museums Küppers mühle in Duisburg haben wir 2011, nach Ausstellungen von Günther Uecker, Stephan Balkenhol, Jörg Immendorff und Gerhard Richter, bereits die fünfte Werkschau großer Künstler und Professoren der Düsseldorfer Akademie unterstützt. Unter dem Titel „Dinge im Kopf“ zeigte das Museum Küppersmühle mit unserer Unterstützung eine Werkschau des renommierten Bildhauers und derzeitigen Leiters der Düsseldorfer Akademie, Anthony Cragg. Cragg fertigte bereits 2008 für das Foyer unserer Wuppertaler Niederlassung die Skulptur „Large Standing Figure“ an, die in dieser Ausstellung erstmals einer großen Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. 115 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Paul · Monika Grünenberg · Michaela Kleine-Huxel · Hans-Gerd Jahnke · Ina „Thomas Struth – Fotografien 1978-2010“ war die zweite große Werkschau, die wir 2011 in der Region förderten. Mit rund 60.500 Besuchern hat die Ausstellung in der Kunstsammlung NordrheinWestfalen, Düsseldorf, eine äußerst positive Resonanz erfahren. Über 100 Werke des Künstlers, der zu den bekanntesten Fotografen der Düsseldorfer Schule gehört, wurden ausgestellt und über 500 öffentliche Führungen durchgeführt. Die Ausstellung wurde zudem mit Unterstützung der NATIONAL-BANK als virtuelle Tour auf einer interaktiven DVD realisiert. Großen Erfolg in der Bevölkerung und in der Presse verzeichnete auch die Ausstellung unserer Kunstsammlung im Kunstmuseum Solingen. Die Kunstsammlung der NATIONAL-BANK besteht seit 1993 und umfasst derzeit rund 300 Werke. Der Fokus liegt dabei auf Künstlerinnen und Künstlern, die einen biografischen Bezug zur Region und der Düsseldorfer Kunstakademie aufweisen. Die Ausstellung im Kunstmuseum Solingen präsentierte ausgewählte Werke aus der Sammlung, u. a. Grafiken von Joseph Beuys, Arbeiten der Gruppe ZERO, abstrakte Positionen von Ulrich Erben, Kuno Gonschior und Imi Knoebel, gegenständliche Kunst von Markus Lüpertz, Jörg Immendorff, Dieter Krieg, Norbert Tadeusz und Stephan Balkenhol. Die Sammlung konnte in dieser Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aufgrund der sehr positiven Resonanz und auch zur Stützung der Bekanntheit unserer Sammlung und ihres Wertes sollen weitere Ausstellungen in Museen der Region in den nächsten Jahren folgen. Die künstlerische Vielfalt einer Region verbessert deren öffentliche Wahrnehmung. So ist uns nicht nur die Unterstützung großer Ausstellungen, sondern auch die Förderung junger Talente ein Anliegen. Daher haben wir uns Ende 2011 entschlossen, zukünftig als verlässlicher Partner die Förderung des Internationalen Bergischen Kunstpreises zu übernehmen. Der Internationale Bergische Kunstpreis vereint regionale Bedeutung mit überregionalem Renommee. Weit über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus anerkannt bedeutet der Gewinn des Preises für viele junge Künstler den Eintritt in die Kunstwelt und den Start ihrer Karriere. 116 Zucker · Silke Stertzenbach · Pet ra Gillner · Andre Borowski · Andrea Bildung Neben unserem Engagement in der Ruhrstiftung Bildung und Erziehung engagieren sich Mitarbeiter der NATIONAL-BANK in ihrer Freizeit ehrenamtlich an Schulen und halten Vorträge zu Themen wie „Jugendliche und Schulden“ oder zur Funktionsweise der Börse. Unter dem Motto „Uni aktiv – Theorie ist gestern“ führten Mitarbeiter der NATIONAL-BANK Kreditworkshops an der Universität Duisburg-Essen durch, die anhand der Besprechung anonymisierter Kreditanträge die Analysefähigkeit der Studenten schulen und einen Einblick in die Praxis vermitteln sollen. Aufgrund des großen Zuspruchs wird das Angebot in den nächsten Jahren weiter fortgeführt und ausgeweitet. Im Hinblick auf wissenschaftliche Forschungsprojekte haben wir unsere Tradition fortgeführt, junge Nachwuchswissenschaftler verschiedener Fachrichtungen auszuzeichnen. Bereits zum 17. Mal wurde am 11. Mai der NATIONAL-BANK Preis, der in diesem Jahr insgesamt mit 13 Tsd. Euro dotiert war, für hervorragende Doktor- und Diplom- bzw. Masterarbeiten sowie erstmals auch Bachelorarbeiten an der zur Universität Duisburg-Essen gehörigen Mercator School of Management vergeben. Die Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen und der Mercator School of Management hat eine lange Tradition. 1994 rief die NATIONAL-BANK den Preis ins Leben – dotiert aus den Mitteln des Stiftungsfonds der NATIONAL-BANK – und stockt ihn seither kontinuierlich auf. Mit der Einführung eines Preises für Bachelorarbeiten trug die NATIONAL-BANK dem neuen universitären Studiensystem Rechnung. Die neue Ausschreibung nahmen die Absolventen bereits im ersten Jahr gut an. Insgesamt wurden für den diesjährigen Wettbewerb 91 Arbeiten eingereicht. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von rund 60 %. Dieser deutliche Anstieg ist auch auf die Ausweitung des Preises zurückzuführen – über 50 % der eingereichten Arbeiten stellten Bachelorarbeiten dar. Wie jedes Jahr wurden auch drei Diplomanden der Ruhr-Universität Bochum für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Darüber hinaus fördert die NATIONAL-BANK mit ihrer Unterstützung der Ruhr Graduate School in Economics in Essen herausragende junge Wissenschaftler bei ihrer Promotion. 117 Geschäftsmodell Unser Engagement im Bereich Bildung umfasst die Unterstützung von Schul- sowie wissenschaftlichen Forschungsprojekten. Die Vermittlung betriebs- und wirtschaftswissenschaftlicher Lerninhalte an Schulen sehen wir als gesellschaftspolitische Aufgabe. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Jäger · Klaus Dombrowski · Annema Blaskowitz · Heinrich ter Braak · Jü Soziales Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, bildet einen wichtigen Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Die NATIONAL-BANK unterstützt seit Jahren die verschiedensten karitativen Organisationen der Region – sowohl finanziell als auch tatkräftig. Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die in besonderem Maße Hilfe benötigen, sei es aufgrund von Krankheit oder sozialer Benachteiligung, gehört zu unserem gesellschaftlichen Selbstverständnis. Im Sinn der Nachhaltigkeit unterstützten wir 2011 weiterhin das Projekt „Starthilfe“, eine durch die Ehrenamt Agentur Essen organisierte ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung, sowie die Kinderstiftung Essen, die sich für ein kindgerechtes Leben in der Stadt Essen engagiert. Mit unserer Weihnachtsspende protegierten wir die Stiftung Universitätsmedizin in Essen. Die Förderung kam im Speziellen der Kinderonkologie zugute. Traditionell unterstützten wir zudem wieder den jährlichen Onkolauf zugunsten der Essener Krebshilfe. Anlässlich unserer Gründung 1921 in Berlin und unseres 90-jährigen Bestehens förderten wir 2011 erstmals auch ein soziales Projekt in Berlin. In Kooperation mit dem Museum Me Collectors Room Berlin unterstützten wir deren künstlerisch-soziales Angebot für Kinder und Jugendliche. Das Ziel dieser Projekte ist es, Hemmschwellen zu Kunst und Museen abzubauen und zugleich Kinder und Jugendliche in ihrer eigenen Kreativität zu fördern. 118 rie Fischedick · Rike Veres · Jochen rgen Lubig · Sarah Küchler · Jürgen Auch wenige Cent können viel bewegen. Das Prinzip: Unsere Mitarbeiter spenden freiwillig die Cent-Beträge hinter dem Komma ihrer monatlichen Bezüge für einen guten Zweck. Insgesamt kamen, aufgerundet durch die Bank, bisher 2,5 Tsd. € zusammen. Gemeinsam stimmten alle Mitarbeiter über die Verwendung der Spende ab. Voraussetzung war die Übergabe an eine soziale Initiative aus der Region. Die Mehrheit hat sich 2011 für die Übergabe der Spende an die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e. V. ausgesprochen. 119 Geschäftsmodell Das finanzielle Engagement der Bank wird begleitet von persönlichen Einsätzen ihrer Mitarbeiter. Das Engagement reicht über seelsorgerische Tätigkeit bis hin zu Einsätzen in Entwicklungsländern. Zudem sind viele unserer Mitarbeiter in der Deutschen Knochenmarkspenderkartei. Bereits zum zweiten Mal konnte aus dem Kreis unserer Mitarbeiter ein geeigneter Spender gefunden werden. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen Glowinkowski · Timo Kluge · Ralf Hei C h r i s t i an e S i eg e mun d · K r i s t i na P r öv Leiter Firmenkunden Perspektiven Was erwarten die Märkte in einem Jahr? In fünf oder zehn Jahren? Das sind die Fragen, die sich Unternehmen schon heute stellen müssen, wenn sie langfristig ihren Erfolg ausbauen wollen. Unsere Bank hilft ihnen, ihre finanziellen Perspektiven zu planen – und damit die Handlungsfähigkeit von morgen zu sichern. „Als verlässlicher Partner unserer Firmenkunden unterstützen wir sie dabei mit einem Bündel von innovativen Finanzlösungen“, erläutert Timo Kluge, Bereichsleiter Firmenkunden. „Zum Angebot der Bank gehören auch strukturierte und öffentliche Finanzierungen, Themen, die auch für den Mittelstand immer mehr an Bedeutung gewinnen. So können sie auch ihr künftiges Business im In- oder Ausland solide finanzieren. Dies gilt erst recht unter den Bedingungen immer komplexer werdender globaler Finanzentwicklungen.“ Der gebürtige Schwabe, seit zwei Jahren bei unserer Bank, verantwortet die Schnittstelle zwischen unseren Stabsstellen einerseits und unseren Vertriebseinheiten in den Niederlassungen andererseits. So trägt er dazu bei, die Perspektiven unserer Bank strategisch weiter auszubauen. Denn Wachstum, so unsere Einschätzung, ist nur gemeinsam mit unseren Kunden möglich. Besonderen Wert legt der Bereichsleiter Firmenkunden dabei darauf, die Prozesse innerhalb der Teams zu optimieren und unsere Berater in die Lage zu versetzen, den Kunden möglichst zeitnah passende Lösungen anzubieten. „In den sich immer schneller drehenden weltweiten Märkten ist dies unerlässlich“, betont Kluge „Perspektiven entstehen, wenn wir heute nach dem Morgen fragen. Die NATIONAL-BANK unterstützt ihre Firmenkunden mit Produkten und Dienstleitungen, die auch künftig ihre finanzielle Handlungsfähigkeit absichern.“ b · Alexandra Koch · Sandra Kretke e-Schmidt · Markus Luckhaus · Michael Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Lagebericht Ertragslage S c h m e l z · D r . G r e g o r S t r i c k e r · Fabi Paetow · Annette Welling · Jutta Wich · Die NATIONAL-BANK hat in 2011 hinsichtlich des Betriebsergebnisses den Rekordwert des Vorjahres übertroffen und damit abermals ein gutes Ergebnis erzielt. Dazu haben die für die deutsche Volkswirtschaft guten konjunkturellen Rahmenbe dingungen beigetragen. Trotz verminderter Wachstumsdynamik ist die gesamtwirtschaftliche Leistung in Deutschland in 2011 um 3,0 % gestiegen, nach einem Wachstum von 3,6 % im Jahr 2010. Die konjunkturelle Aufwärtsbewegung stützte sich dabei nicht nur auf die weiter wachsenden Exporte, die auch Ausdruck der Leistungsstärke der deutschen Volkswirtschaft sind, sondern zunehmend auf die weiter steigende Inlandsnachfrage, die in Verbindung mit der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt und der rückläufigen Arbeitslosenquote zusätzliche Triebkraft erhielt. Folglich nahmen private und gewerbliche Investitionen sowie private Verbrauchsausgaben weiter zu. Andererseits bestehen aber für die nähere Zukunft erhebliche Risikopotenziale angesichts der kritischen Verschuldungskonstellationen in etlichen europäischen Staaten, in Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika und den diesbezüglich noch nicht klaren Lösungsansätzen. Die regionale und kundenorientierte Ausrichtung der Bank verschafft ihr jedoch eine vergleichsweise gute Emanzipation von den globalen Risikopotenzialen. Aus dem stabilen Kundenstamm, zu dem der überwiegende Teil der eigenen Aktionäre gehört, ergeben sich aufgrund einer verringerten Kundenfluktu ation ergebnisstabilisierende Effekte. Die Risikotransformations funktion der Bank führt jedoch in den unterschiedlichen Risikobereichen zu einer im Zeitablauf stärker schwankenden Risikovorsorge und damit zu entsprechenden Ergebnisvolatilitäten. Diesen Risiken begegnet die Bank mit umfassenden Steuerungs maßnahmen. Gleichwohl bleibt sie auch von äußeren Einflüssen, wie der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Hinblick auf Wachstumspotenziale und Kreditrisiken aus dem bestehenden Kreditportfolio oder der Verfassung der Kapitalmärkte, nicht unberührt. In 2011 lag die Bank hinsichtlich der Zins- und Provisionsergebnisentwicklung, aber auch hinsichtlich der Entwicklung der Risikovorsorge, tendenziell im Rahmen der Entwicklung vergleichbarer Kreditinstitute. Bezüglich des bilanziellen Wachstums ist eher eine unterdurchschnittliche Entwicklung zu verzeichnen. Das Alternative Kreditportfolio der Bank ist im Verlauf des Jahres durch Verkäufe, Tilgungen und Fälligkeiten sowie weiteren Wertkorrekturen fast vollständig abgebaut worden. Die Risiken sind damit weitgehend beseitigt worden und werden die Ergebnisrechnungen der Bank zukünftig nicht mehr signifikant belasten. Für 2011 ergab sich ein saldierter Aufwand von 2,3 Mio. €. Die Ergebnisse werden unverändert im außerordentlichen Ergebnis abgebildet und bleiben weiterhin bestimmt durch außerordentliche Erträge aus Margenbeiträgen und Buchgewinnen aus Veräußerungen und Fälligkeiten beziehungsweise außerordentlichen Aufwendungen aus Wertkorrekturen sowie Buchwertverlusten aus Verkäufen. Jahresüberschuss Der Jahresüberschuss stieg nach einem um knapp 44 % auf 11,3 Mio. € deutlich erhöhten Ertragssteueraufwand um 11,1 % und erreichte einen Wert von 18,5 Mio. € nach 16,6 Mio. € im Vorjahr. Der Ertragssteueraufwand drückt einerseits das gute operative Ergebnis aus und ist andererseits durch die vielfältigen Abweichungen zwischen handelsbilanzieller Ergebnisrechnung und steuerlicher Bemessungsgrundlage geprägt. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Ergebnis eine gegenüber 2010 gleichbleibende Dividende in Höhe von 1,00 € je Stückaktie auszuschütten. Das entspricht einer unveränderten Dividendensumme von 12,48 Mio. €. Vorab wurde den Rücklagen der Bank ein Betrag von 6,0 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio.) zugeführt. 122 Entwicklung des Betriebsergebnisses in Tsd. € 22.869 25.123 33.033 34.670 35.145 2007 2008 2009 2010 2011 an Hüting · Bernhard Heßeler Marcus · Michael Gerbracht · Yvonne Michalek Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken Das gute Vorsteuerergebnis erlaubte es der Bank, den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB mit 2,0 Mio. € zu dotieren und damit wieder auf das Niveau von 6,0 Mio. € zu heben, das vor Ausbruch der Finanzkrise bestand. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wird dem aufsichtsrechtlichen Kernkapital der Bank zugerechnet und trägt somit zu der hohen Eigen kapitalquote von 12,7 % bei. Außerordentliches Ergebnis Das außerordentliche Ergebnis lag mit -3,3 Mio. € (Vorjahr -10,1 Mio. €) um 6,8 Mio. € unter dem Vorjahr. Das Ergebnis setzt sich zusammen aus dem außerordentlichen Ergebnis für das Alternative Kreditportfolio in Höhe von -2,3 Mio. € (Vorjahr -9,0 Mio. €) und den anteilig gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB noch nachzuholenden Pensionsrückstellungen in Höhe von -1,0 Mio. € für das Geschäftsjahr 2011. In den folgenden 13 Jahren müssen noch 13,3 Mio. € nachgebildet werden, wobei jährlich mindestens 1,0 Mio. € erforderlich sind. Die Wertkorrekturen und realisierten Verluste aus dem Alternativen Kreditportfolio beliefen sich auf 3,6 Mio. € und lagen damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 10,3 Mio. €. Das positive Zinsergebnis aus den verbrieften Kreditforderungen umfasste 0,7 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) und wurde ebenfalls in das außerordentliche Ergebnis eingestellt. Aus Verkäufen und Tilgungen resultierten Buchgewinne von 0,6 Mio. €. Das Betriebsergebnis erreichte mit 35,1 Mio. € einen neuen Rekordwert. Da die Verwaltungsaufwendungen um 2,5 Mio. € (-2,6 %) reduziert werden konnten und die Risikovorsorge insgesamt um 4,1 Mio. € (-19,4 %) geringer ausfiel als im Vorjahr, konnte dieses gute Ergebnis trotz der um 6,1 Mio. € (-4,0 %) rückläufigen Roherträge erreicht werden. Die Risikovorsorge erfordernisse im Kreditgeschäft blieben im Berichtsjahr vergleichsweise unauffällig und konnten um 7,8 Mio. € oder 38,8 % verringert werden. Hier machten sich einerseits das robuste konjunkturelle Umfeld und andererseits die behutsame Ausweitung des Kreditgeschäftes in den letzten Jahren bemerkbar. Es konnten zudem Pauschalwertberichtigungen in Höhe von 1,0 Mio. € aufgelöst werden, während im Jahr zuvor noch deren Aufstockung um 2,4 Mio. € erforderlich war. Die schwache Verfassung der Aktienmärkte führte bei der Risikovorsorge für den Wertpapierliquiditätsbestand zu einer um 4,4 Mio. € höheren Risikovorsorge. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern, die auch das außerordentliche Ergebnis umfasst und sich auf das gebundene Eigenkapital von 282,1 Mio. € bezieht, nahm von 8,9 % auf 11,3 % zu. Zinsüberschuss Der Zinsüberschuss stabilisierte sich auf einem Niveau von 102,6 Mio. €, was angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus als gutes Ergebnis bezeichnet werden kann. Der weit überwiegende Teil dieses Ergebnisses resultierte aus dem kundenbezogenen Kredit- und Einlagengeschäft, wobei die Margen 123 Lagebericht Betriebsergebnis Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 122 Lagebericht 76 Geschäftsmodell 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Wolfgang Prause · Marc Fredrich · Gab Rosenbauer · Michael Bleiker · Anna Krisp weitgehend stabil gehalten werden konnten und der Zinsergebniszuwachs aus dem Kundengeschäft überwiegend aus Wachstumseffekten, die sich insbesondere in den durchschnittlichen Beständen im Vergleich zum Vorjahr zeigten, resultierte. Das Fristentransformationsergebnis nahm wegen der Zinsniveau veränderungen und der eigenen vorsichtigen Dispositionen deutlich ab und lag bei knapp 0,2 Mio. €. Die Zinsspanne der Bank erhöhte sich aufgrund der leichten Bilanzsummenreduzierung insgesamt um 0,04 %-Punkte auf 2,67 % . Die laufenden Erträge ermäßigten sich aufgrund rückläufiger Aktien-, Investmentfonds- und Beteiligungserträge um 1,0 Mio. € auf 3,2 Mio. €. Die verbundenen Unternehmen NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH und IMMRUHR GmbH & Co. KG steuerten zu diesem Ergebnis einen Betrag von 0,7 Mio. € aus dem Geschäftsjahr 2011 bei. Die Ergebnisbeiträge aus dem Dokumentengeschäft und dem Auslandszahlungsverkehr verliefen weiterhin stabil. Nur leicht rückläufig zeigte sich das Provisionsergebnis aus dem Kontenund Kartenservice, während das Provisionsergebnis aus dem Kreditgeschäft um 16,3 % ausgeweitet werden konnte. Das Immobilienfinanzierungsgeschäft und damit auch die Vermittlung von Finanzierungen entwickelten sich ausgesprochen erfreulich. Die Provisionserträge für die Finanzierungsvermittlungen legten um 16 % auf 2,2 Mio. € zu. Insgesamt konnten rund 1.300 Baufinanzierungen mit Kunden abgeschlossen werden, wobei rund 144 Mio. € (Vorjahr 107 Mio. €) vermittelt wurden. Im Ver- Struktur des Provisionsgeschäftes in Mio. € und % 4,1 4,4 1,6 2,4 2,0 5,4 7,9 Provisionsüberschuss Das Provisionsergebnis konnte nach dem extrem guten Vorjahresergebnis nicht gehalten werden. Es ermäßigte sich um 11,6 % auf 41,0 Mio. €. Die hohe Unsicherheit an den Aktienmärkten und die Staatsschuldenkrise führten insbesondere in der zweiten Jahreshälfte zu einer ausgeprägten Zurückhaltung der Anleger bei ihren Vermögensdispositionen. Die Erträge aus dem Asset Management ermäßigten sich daher um 15,6 %. Die verwalteten Depotvolumina nahmen um 13,8 % auf knapp 2,3 Mrd. € ab. Ebenfalls rückläufig entwickelte sich der Geschäftsbereich Internationales Geschäft, nachdem im Vorjahr noch ein Ergebniszuwachs von 72 % erreicht werden konnte. Da das Vorjahresergebnis Sondereffekte enthielt, war der weit überwiegende Teil des Ergebnisrückganges durch die Planung für das Jahr 2011 gedeckt. Ingesamt verringerte sich das Ergebnis in diesem Bereich um 20,8 % auf 7,7 Mio. €. Das Zins- und Währungsmanagement hatte hieran einen Anteil von 4,0 Mio. €. 124 21,0 10,2 2010 in % 41,3 39,5 2011 in % 18,8 21,7 19,7 (Anteil an der Gesamtsumme) 2010 2011 in Mio. € in % in Mio. € in % Asset Management 19,1 41,3 16,2 39,5 Konten- und Kartenservices 9,2 19,7 8,9 21,7 Internationales Geschäft 9,7 21,0 7,7 18,8 Kreditgeschäft 3,6 7,9 4,2 10,2 1,9 4,1 2,2 5,4 2,1 4,4 1,0 2,4 0,8 1,6 0,8 2,0 Finanzierungsvermittlungen Immobilienfinanzierung Vermittlungen Versicherungen Sonstiges Gesamtsumme 46,4 100,0 41,0 100,0 2007 Summe Personalaufwand 2008 2009 Andere Verwaltungsaufwendungen 2010 5,6 31,9 56,7 94,2 5,6 56,5 34,6 96,7 5,4 34,7 58,9 99,0 4,7 54,8 30,7 90,3 5,4 30,0 91,8 56,4 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen sowie Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen in Mio. € 2011 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen riele Bauer · Joachim Winands · Simone · Mar tin Gocha · Dennis Mörschbächer Sonstiger betrieblicher Ertrag Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen um 0,7 Mio. € (-17,4 %) ab. Zu berücksichtigen ist, dass diese Position aufgrund der BilMoG-Umstellung im Vorjahr Sondereffekte enthielt. Im laufenden Jahr konnten bestehende Rückstellungen im Umfang von 0,4 Mio. € aufgelöst werden, für die der Rückstellungsgrund entfallen war. Weitere Erträge ergaben sich durch notwendige Wertanpassungen von Vermögenswerten und durch Gewinne aus der Veräußerung von Anlagevermögen. Von dem Gesamtbetrag der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 3,2 Mio. € entfällt ein Großteil auf Mieterträge (1,3 Mio. €) für vermietete eigene Immobilien. 8,0 % auf 31,8 Mio. € (Vorjahr 34,6 Mio. €) ab. Der Rückgang ist Ausdruck der intensiven Bemühung um eine Verringerung der operativen Kostenbasis sowie der Entscheidung, von der Umsatzsteueroption auf Zinsen und Provisionen bei vorsteuer abzugsberechtigten Kunden Gebrauch zu machen und damit vermehrt gezahlte Vorsteuern erstattet zu bekommen. Die Kosten-Ertrags-Relation erhöhte sich aufgrund rückläufiger Roherträge von 63,4 auf 64,4 % und liegt damit weiterhin im angestrebten Korridor von 60 bis 65 %. Abschreibungen auf Sachanlagen Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte lagen mit 5,6 Mio. € in etwa auf dem Vorjahresniveau. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen und in Software lagen mit 2,6 Mio. € um 1,3 Mio. € unter dem Vorjahr. Sie dienten primär der Verbesserung der Infrastruktur und der Erneuerung von Systemkomponenten. Risikovorsorge Allgemeine Verwaltungsaufwendungen Ein konsequentes Kostenmanagement und eine hohe Kostendisziplin bewirkten, dass die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen weiter um 2,8 % auf 88,6 Mio. € (Vorjahr 91,1 Mio. €) abnahmen. Vor dem Hintergrund der im abgelaufenen Jahr durchgeführten Umstrukturierung in der Marktfolge für das Kreditgeschäft ist diese Entwicklung besonders erfreulich, da sie mit zusätzlichen Aufwendungen verbunden war. Gleichwohl wird streng darauf geachtet, dass kein Investitionsstau entsteht. Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter sowie für soziale Abgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung lagen nur geringfügig über dem Vorjahreswert. Die anderen Verwaltungsaufwendungen nahmen deutlich um Die Aufwendungen für die Risikovorsorge entwickelten sich differenziert. Während die Risikovorsorge im Kreditgeschäft deutlich rückläufig war, mussten vor dem Hintergrund der fallen den Aktienkurse und der Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf die Risikoaufschläge bei Bankanleihen spürbar höhere Vorsorgeaufwendungen berücksichtigt werden. Insgesamt nahm die Risikovorsorge gleichwohl um 4,1 Mio. € (-19,4 %) ab. Im Kreditgeschäft wurde allen erkennbaren Risiken durch Bildung von Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen. Der für die Kreditrisikovorsorge aufzuwendende Betrag lag ohne Berücksichtigung der Aufwendungen für Pauschalwertberichtigungen mit 13,2 Mio. € um 4,4 Mio. € (-25 %) unter dem Vorjahr. Die Pauschalwertberichtigungen, die in ihrer Berech- 125 Lagebericht sicherungsgeschäft erreichte die Bank ein Provisionsergebnis von 1,0 Mio. €. Es lag damit deutlich unter Vorjahr. Letzteres war aber durch ein attraktives, zeitlich sehr begrenztes Produktangebot gekennzeichnet, sodass das Umsatzvolumen und das Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden konnten. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Mio. € 24,7 16,1 18,4 20,0 12,3 2007 2008 2009 2010 2011 Sandra Kellner · Ricardo Prenger · Christian Ulbrich · Regina König · nung den steuerlichen Vorgaben folgen, konnten um knapp 1,0 Mio. € reduziert werden. Die Risikovorsorgeaufwendungen für den Wertpapierliquiditätsbestand stiegen kräftig um 4,4 Mio. € auf 5,3 Mio. €. Ausländische Staatspapiere sind im Portfolio der Bank nicht enthalten. Segmentrechnung der Bank Firmenkunden, Wirtschaftlich Selbstständige und Privatkunden bilden die strategischen Geschäftsfelder der Bank. Die Organisation und die vertriebsbezogene bzw. rentabilitätsseitige Steuerung der Bank sind auf diese drei Geschäftsbereiche ausgerichtet. In 2011 sind die Organisationsstrukturen im Geschäft mit Wirtschaftlich Selbstständigen weiter optimiert worden. So wurden an unserem Standort in Essen-Bredeney zwei Teams eingerichtet, die Freiberufler im gesamten Geschäftsgebiet der Niederlassung Essen betreuen. So konnten Synergien gehoben und Kompetenzen gebündelt werden, die die Ergebnisse in diesem Bereich weiter verbessern. Die Kosten für dieses Kundensegment konnten in der Folge ebenfalls reduziert werden. Das Zinsergebnis verbesserte sich in allen Kundensegmenten. Das Zinsergebnis des Treasury reduzierte sich dagegen aufgrund verringerter Ergebnisbeiträge aus der Fristentransformation und aus Wertpapiereigenanlagen. Der Rückgang in der Fristentransformation ist auf das nachhaltig niedrige Zinsniveau auf der gesamten Zinskurve zurückzuführen. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch Tilgungen höher verzinslicher Festzinskredite bei gleichzeitig niedrigeren Verzinsungen im Darlehensneugeschäft. Das Provisionsergebnis nahm in allen Kundensegmenten ab, am stärksten jedoch im Privatkundengeschäft. Hier machte sich die Zurückhaltung der Anleger bei ihren Vermögensdispositionen angesichts der unsicheren Aktienmärkte und der Ungewissheit über die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise bemerkbar. Das Betriebsergebnis verbesserte sich im Firmenkundengeschäft aufgrund gestiegener Roherträge und leicht rückläufiger Risikovorsorgen von 22,0 Mio. € auf 27,9 Mio. €. Die Cost-Income-Ratio konnte parallel dazu in diesem Segment von 48,8 % auf 44,1 % gesenkt und die Eigenkapitalrendite auf 20,7 % verbessert werden. Im Geschäft mit Privatkunden nahm die Rendite aufgrund geringerer Provisions- und Zinserträge und gestiegener Verwaltungsaufwendungen auf 11,4 % ab. Die Rendite im Geschäft mit Wirtschaftlich Selbstständigen konnte hingegen durch optimierte Kostenstrukturen und geringerer Risikovorsorge deutlich verbessert werden. Mit 22,4 % lag die Eigenkapitalrendite in diesem Segment wie auch im Segment Firmenkunden deutlich über dem Zielkorridor der Bank. Im Privatkundengeschäft ist es unser Ziel, das Provisions- und Zinsergebnis wieder so zu stärken, dass die Rentabilität ein Niveau erreicht, das am oberen Ende des Zielkorridors der Bank von 10 bis 15 % liegt. 126 · Angelika Jänsch · August Cohaupt Werner Kreutzmann · Alicia Callea Segmentrechnung Beträge in Mio. € Firmenkunden Wirtschaftlich Selbstständige Privatkunden Treasury Sonstiges Gesamtbank 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 Zinsergebnis 51,2 55,1 18,5 19,3 22,6 23,8 9,6 4,3 0,7 0,1 102,6 102,6 Provisionsergebnis 16,2 15,9 6,6 6,2 22,7 18,6 0,9 0,3 0,0 0,0 46,4 41,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,5 2,7 3,5 2,7 Verwaltungsaufwendungen -32,9 -31,3 -20,1 -18,7 -37,4 -38,3 -4,2 -3,0 -2,1 -2,9 -96,7 -94,2 Risikoergebnis -12,5 -11,8 -2,3 -1,3 -1,8 0,3 -2,1 -5,2 -2,4 1,0 -21,1 -17,0 Betriebsergebnis 22,0 27,9 2,7 5,5 6,1 4,4 4,2 -3,6 -0,3 0,9 34,7 35,1 -10,1 -3,3 -10,1 -3,3 49,4 % >100 % 63,4 % 64,4 % Sonstige Erträge und Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Zugerechnetes Eigenkapital (ohne Nachrangdarlehen) Eigenkapitalrendite 48,8 % 44,1 % 79,9 % 73,4 % 82,7 % 90,2 % 40,5 % 65,0 % 125,5 134,7 21,6 24,4 36,7 39,1 35,8 29,9 55,2 54,0 274,8 282,1 17,6 % 20,7 % 12,7 % 22,4 % 16,5 % 11,4 % 11,5 % -12,0 % -18,8 % 1,7 % 8,9 % 11,3 % Lagebericht Kosten-Ertrags-Relation 127 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. € 3.859 4.022 4.030 3.874 3.843 2007 2008 2009 2010 2011 Vermögensund Finanzlage O l a f H e l l r u n g · S u sa n n e D r os t · A Bruns · Jürgen Göpferich · Mustafa Bilanz- und Geschäftsvolumen Refinanzierungsstruktur und Liquidität In 2011 hat die Bank den Bestand an Wertpapieren und die Forderungen gegenüber Kreditinstituten reduziert und damit trotz höherer Kreditforderungen an Kunden die Bilanzsumme leicht um 0,8 % auf 3,8 Mrd. € und das Geschäftsvolumen ebenfalls leicht um 45 Mio. € (-1,1 %) auf knapp 4,0 Mrd. € vermindert. In der nachfolgenden Übersicht sind die Veränderungen der Bilanzstruktur dargestellt: Die NATIONAL-BANK refinanziert sich vorwiegend durch Kundeneinlagen, Inhaberschuldverschreibungen und über öffentliche Kreditprogramme. In Verbindung mit der strategischen Ausrichtung, das Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen < 1 zu halten, führt das zu einer weitgehenden Unabhängigkeit von Refinanzierungen am Kapitalmarkt. Zum Jahresende lag diese Kennzahl bei 0,86 und damit nur geringfügig über dem Vorjahreswert. Im Hinblick auf das Verhältnis der Kundenforderungen zu den genannten Refinanzierungsmitteln bestand zum 31. Dezember 2011 eine Überdeckung von 432 Mio. € (Vorjahr 502 Mio. €), sodass weiterhin eine sehr gute Finanzierungsstruktur und eine ausgewogene Bilanzstruktur gegeben sind. Die Liquidität der Bank war während des gesamten Jahres ausgesprochen komfortabel. Die Liquiditätskennzahl lag mit einem durchschnittlichen Wert von 1,95 (Vorjahr 1,78) stets oberhalb der aufsichtsrechtlich geforderten Kennziffer von 1,00. Zum Jahresultimo erreichte sie einen Wert von 2,19. Die Bank richtet ihre in 2011 weiter verbesserte Liquiditätsrisikomessung und -steuerung so aus, dass jederzeit eine angemessene Liquiditätsausstattung besteht. So lag zum Jahresende das kurzfristige Liquiditätspotenzial aus Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bundesbank sowie aus kurzfristig veräußerbaren Wertpapieren, Tagesgeldanlagen bei Banken und Bundesbankguthaben bei 638 Mio. € (Vorjahr 759 Mio. €). Die Refinanzierungsmöglichkeiten bei der Deutschen Bundesbank basieren auf einem Pfandpool, bestehend aus Wertpapieren, Kundenkrediten und Liquiditätsanlagen im Rahmen von Schnelltendern bei der Deutschen Bundesbank. Mittelherkunft Erhöhung der Passiva in Tsd. € Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 13.632 Eigenkapital 6.093 Rückstellungen 3.375 Fonds für allgemeine Bankrisiken 2.000 Verminderung der Aktiva in Tsd. € Schuldverschreibungen und sonstige Wertpapiere 65.633 Forderungen an Kreditinstitute 52.955 Sonstige Aktiva 9.721 Sachanlagen und Immaterielle Anlagewerte 3.120 Beteiligungen 1.974 158.503 Mittelverwendung Erhöhung der Aktiva in Tsd. € Barreserve 65.939 Forderungen an Kunden 36.457 Verminderung der Passiva in Tsd. € Verbriefte Verbindlichkeiten 23.430 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.037 Sonstige Passiva 1.640 158.503 128 2007 Summe Bürgschaften 2008 mittel- und langfristige Ausleihungen 610 131 2010 2.347 3.088 580 144 2009 2.341 3.065 624 140 2.278 3.042 740 185 2.282 3.207 783 222 2.170 3.175 Entwicklung des Kundenkreditvolumens in Mio. € 2011 kurzfristige Ausleihungen nja Schwert · Vera Makowiecki · Alf Özbir · Manuela Kantelberg-Kurek Branchenstruktur des Kreditgeschäfts in % 0,3 26,9 13,0 2010 0,4 27,0 8,5 0,5 13,5 1,7 0,7 1,0 7,8 2011 0,5 21,8 25,0 Kreditgeschäft 0,3 1,9 0,6 1,1 0,5 21,3 25,7 Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen und Immobilienfinanzierungen ist unverändert hoch. Das Volumen der offenen Darlehenszusagen für das mittel- und langfristige Kreditgeschäft stieg daher weiter um 14,2 Mio. € auf 89,8 Mio. €. (Anteil an der Gesamtsumme) 2010 2011 In Verbindung mit anhaltend hohen planmäßigen und außerplanmäßigen Darlehenstilgungen nahm das Kundenkreditvolumen der NATIONAL-BANK trotz des hohen Neugeschäfts nur leicht um 0,7 % zu. Die mittel- und langfristigen Kredite stiegen um 0,3 % auf 2,3 Mrd. €, während die kurzfristigen Kredite um 5,2 % auf 0,6 Mrd. € ausgeweitet werden konnten. Insgesamt wurden im mittel- und langfristigen Kreditgeschäft neue Zusagen über 395 Mio. € für das eigene Buch herausgelegt. Das Bürgschafts- und Gewährleistungsgeschäft, das in erster Linie mit Firmenkunden getätigt wird, ging um 9,4 % auf 131 Mio. € zurück. Energie- und Wasserversorgung, Wasser- und Abfallentsorgung 1,1 1,0 Handel 8,5 7,8 Land- und Forstwirtschaft 0,3 0,3 Verarbeitendes Gewerbe 13,0 13,5 Baugewerbe 1,9 1,7 Verkehr und Lagergewerbe 0,6 0,7 Information und Kommunikation 0,5 0,5 Grundstücks- und Wohnungswesen 21,8 21,3 Dienstleistungen und freie Berufe 25,0 25,7 Öffentliche Organisationen 0,4 0,5 Privatpersonen davon Baufinanzierungen 26,9 (17,9) 27,0 (18,9) Überblick über das Kreditgeschäft Beträge in Mio. € (prozentuale Veränderung) Veränderungen im kurzfristigen Kreditgeschäft Veränderungen im mittel- und langfristigen Kreditgeschäft Veränderungen der mittel- und langfristigen Darlehenszusagen Privatkundengeschäft Wirtschaftlich Selbstständige Firmenkundengeschäft Baufinanzierung -1,9 (-6,0 %) 7,5 (14,8 %) 21,1 (4,4 %) 3,4 -17,6 (-7,2 %) -16,2 (-6,0 %) -15,3 (-1,4 %) 55,5 (8,0 %) 9,6 (32,3 %) -14,5 (-21,8 %) -114,7 (-37,0 %) 17,4 (19,4 %) 129 (13,8 %) Lagebericht In den nächsten Jahren werden gemäß Basel III zwei neue Liqui ditätskennziffern eingeführt. Für die kurzfristige Liquiditätsüberwachung ist die Liquidity Coverage Ratio, für die strukturelle Liquidität ist die Net Stable Funding Ratio vorgesehen. Aus heutiger Sicht wird die Bank diese Kennziffern, auch wenn deren Ermittlung von aufsichtsrechtlicher Seite noch nicht abschließend festgelegt ist, erfüllen können. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen 2007 Summe Sichteinlagen 2008 Befristete Einlagen 2010 705 506 1.766 2.977 561 758 1.667 2.986 834 2009 649 1.503 2.986 691 1.371 1.004 3.066 996 686 1.240 2.922 Entwicklung der Kundeneinlagen in Mio. € 2011 Spareinlagen einschließlich Schuldverschreibungen P e t e r - J a ko b Wa g n e r · K l a u s G e r l a c h · Andreas Herr · Christina Speder · Im Rahmen der Kreditportfoliosteuerung wurde auch mit Blick auf die Risikotragfähigkeit unverändert auf eine breite Diversifizierung geachtet. Die Bonitäts- und Besicherungsanforderungen im Neugeschäft unterlagen weiterhin selbst gesetzten strengen Maßstäben. Im Immobilienfinanzierungsgeschäft arbeitet die Bank eng und erfolgreich mit den Kooperationspartnern SIGNAL IDUNA Gruppe, Nordrheinische Ärzteversorgung, WL-Bank und DSL-Bank zusammen. Das gesamte bearbeitete Immobilienfinanzierungsvolumen stieg aufgrund allgemein zunehmender Investitionen in Wohnimmobilien – auch als Kapitalanlage – um 25,6 % auf 265 Mio. €. Die eigenen Zusagen nahmen von 104 Mio. € auf 121 Mio. € zu. Das Volumen des vermittelten Neugeschäfts belief sich 2011 auf 144 Mio. € (Vorjahr 107 Mio. €). Einlagengeschäft Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen weiter um 0,5 % auf über 2,9 Mrd. € zu. Der Zuwachs wurde mit den Firmenkunden und den Wirtschaftlich Selbstständigen erreicht, während die Kundeneinlagen von Privatkunden leicht zurückgingen.. Die Entwicklung der Einlagen verlief bezüglich der Produktbereiche differenziert. Die täglich fälligen Kundeneinlagen stiegen insgesamt weiter um 99 Mio. € (+5,9 %) auf 1,8 Mrd. €. Insgesamt entfallen 48,0 % (Vorjahr 43,9 %) der täglich fälligen Einlagen auf Firmenkunden und Institutionelle Kunden, 22,6 % (Vorjahr 26,1 %) auf Wirtschaftlich Selbstständige und 29,3 % (Vorjahr 30,0 %) auf Privatkunden. Die befristeten Einlagen nahmen um 7,0 % auf 0,7 Mrd. € (Vorjahr 0,8 Mrd. €) ab. Die Restlaufzeitengliederung im Anhang zeigt, dass der Schwerpunkt innerhalb der befristeten Einlagen bei den kurzfristigen Anlageformen liegt. Für das im ersten Halbjahr 2011 platzierte NB-Jubiläumssparen konnten 40 Mio. € gewonnen werden, die auch zu längeren Zins- und Kapitalbindungen der Kundeneinlagen führten. Das Volumen der Spareinlagen nahm um 32 Mio. € (-6,3 %) auf 472 Mio. € ab. Die in Umlauf befindlichen NATIONAL- BANK Schuldverschreibungen reduzierten sich durch Fälligkeiten, die nicht ersetzt wurden, um 23 Mio. € auf 33,9 Mio. € (-40,9 %). Angesichts des niedrigen Zinsniveaus waren die als Floater ausgestatteten Papiere für die Anleger weniger interessant, sodass die Nachfrage in diesem Anlageprodukt deutlich zurückging. Die gesamten Kundeneinlagen – einschließlich der begebenen NATIONAL-BANK Schuldverschreibungen – lagen in etwa auf dem Vorjahresniveau von knapp 3,0 Mrd. €. Interbankengeschäft Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lag der Schwerpunkt weiterhin bei den langfristigen Mittelaufnahmen im Rahmen öffentlicher Kreditprogramme. Die Bestände nahmen aufgrund planmäßiger Fälligkeiten und außerplanmäßiger Tilgungen der dazu korrespondierenden Kredite seitens der Kunden um 23 Mio. € (-5,2 %) auf 413 Mio. € ab. Daneben bestanden weitere langfristige Refinanzierungen über 10,1 Mio. €. Für kurzfristige Refinanzierungserfordernisse beziehungsweise Liquiditätsdispositionen nutzt die Bank unter anderem den Geldhandel mit anderen Geschäftsbanken. Aufgrund der sehr komfortablen Liquiditätsausstattung bestanden allerdings nur kurzfristige Refinanzierungen über lediglich 17,8 Mio. €. Die Bank hat ihre Liquiditätsanlagen primär in gedeckte, variabel verzinsliche Wertpapierbestände gelenkt und direkte Liquiditätsanlagen bei Banken nur sehr selektiv vorgenommen. Die Investmentstrategie der Bank ist defensiv ausgerichtet. Sicherheit, Rendite und Liquidität müssen in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Dabei wird den Aspekten Sicherheit und Liquidität Priorität gegenüber der Rendite eingeräumt. Die Forderungen an Kreditinstitute nahmen daher von 223 Mio. € auf 170 Mio. € ab, allerdings ist darin auch eine Anlage bei der Deutschen Bundesbank im Rahmen eines Schnelltenderverfahrens über insgesamt 80 Mio. € (Vorjahr 85 Mio. €) enthalten. 130 Georg Erdmann · Thomas Meininghaus Holger Leidens · Ulrike Nix · Iris Wertpapierbestand Innerhalb des festverzinslichen Wertpapierbestandes wurde das Alternative Kreditportfolio, das unter anderem aus Asset Backed Securities (ABS) besteht, durch planmäßige Tilgungen und Verkäufe sowie Wertkorrekturen weiter um 31,4 Mio. € auf 8,6 Mio. € (nominal 48,2 Mio. €) reduziert. Die Papiere dieses Portfolios werden unverändert nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Das Alternative Kreditportfolio ist damit nahezu abgebaut und folglich für die Bank keine signifikante Risikoposition mehr. Bei den sonstigen festverzinslichen Wertpapieren ergaben sich spreadinduzierte Wertkorrekturen nach Aufrechnung von Zuschreibungen in Höhe von 0,4 Mio. €. Die festverzinslichen Wertpapiere sind zu 98 % bei der Deutschen Bundesbank beleihbar. Innerhalb des Bilanzpostens „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“, zu denen insbesondere Anteile an Spezial- und Publikumsfonds gehören, wurden die Bestände um 8,3 Mio. € (+7,6 %) auf 116,5 Mio. € ausgeweitet. In den Fonds haben die festverzinslichen Wertpapiere insgesamt gesehen zwar ein Übergewicht, dennoch haben die in den Fonds enthaltenen Aktienpositionen zu Wertkorrekturen von 4,9 Mio. € geführt. Finanzderivate Die Bank betreibt kein Handelsgeschäft mit dem Ziel, damit wesentliche Beiträge ihres Ergebnisses zu erwirtschaften, indem sie systematisch Positionen in Aktien, Renten, Währungen, Rohstoffen oder Edelmetallen (einschließlich entsprechender Derivate) oder andere Finanzprodukte im eigenen Namen und auf eigene Rechnung eingeht und dabei auf Marktpreisänderungen setzt. Geschäfte in Finanzderivaten werden vorrangig zur Eindeckung von Kundenpositionen abgeschlossen. Aus dem Nominalvolumen von 1,7 Mrd. € (Vorjahr 1,8 Mrd. €) waren 0,1 Mrd. € börsengehandelten Produkten und 1,6 Mrd. € OTC-Produkten zuzurechnen. Nach Produktbereichen gegliedert entfielen 0,4 Mrd. € Nominalvolumen auf währungsbezogene Optionen und Termingeschäfte und 1,2 Mrd. € auf Zinsgeschäfte einschließlich der Positionen zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos. Da das Kundengeschäft unmittelbar bei Banken oder an der Börse wieder eingedeckt wird und die Positionen der Bank der Begrenzung der Zins- und Währungsrisiken dienen, bestanden keine marktpreisabhängigen Positionsrisiken aus Finanzderivaten, sondern lediglich marktpreisabhängige Adressenausfallrisiken. Innerhalb des Firmenkundengeschäftes wurde dem erkennbaren Bedarf an Dienstleistungen im Bereich des Zins- und Währungsmanagements eine unverändert hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Den Kunden wurden die für ihre Situation sinnvoll einsetzbaren Lösungen zur Absicherung von Risikopositionen angeboten. 131 Lagebericht Die darüber hinaus bei der Deutschen Bundesbank unterhaltene Liquidität und die sonstige Barreserve lag am Ultimo des Berichtsjahres mit 108 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 42 Mio. €. Im Jahresmittel wurden die Einlagen bei der Deutschen Bundesbank auf dem erforderlichen Mindestreserveniveau gehalten. Die Einlagenfazilität bei der Deutschen Bundesbank wurde nur sporadisch genutzt. Das kurzfristige Interbankengeschäft stellt ein wesentliches Element der operativen Liquiditätssteuerung dar. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen 2007 Summe 2008 2009 Nachrangige Darlehen sowie Fonds für allgemeine Bankrisiken Rücklagen 2010 37 51 251 339 37 49 245 331 37 49 238 324 31 64 180 275 31 64 178 273 Entwicklung des Eigenkapitals in Mio. € 2011 Grundkapital Höling · Andreas Baus · Almut Kirsti Tonn · Andrea Husemeyer · Mo Eigenkapital Wertaufhellungen nach dem Bilanzstichtag Der Bestand der dem aufsichtsrechtlichen Eigenkapital zuzu rechnenden Nachrangdarlehen veränderte sich insgesamt nicht. In der Zeit zwischen dem Bilanzstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses ergaben sich keine bewertungserheblichen Umstände, die eine Anpassung der Vermögensgegenstände oder der Verbindlichkeiten und Verpflichtungen erforderlich gemacht hätten. Die Gewinnrücklagen stiegen einerseits durch Gewinne aus Käufen und Verkäufen eigener Aktien um rund 93 Tsd. €. Andererseits konnten aus dem Jahresergebnis 2011 die Gewinnrücklagen um weitere 6,0 Mio. € (Vorjahr 4,2 Mio. €) gestärkt werden. Die Eigenmittel betragen unter Einbeziehung der Nachrangdarlehen und des Fonds für allgemeine Bankrisiken 339 Mio. € (Vorjahr 331 Mio. €). Die Eigenmittelausstattung – gemessen am Verhältnis des aufsichtsrechtlich relevanten Eigenkapitals gemäß § 10 KWG zu den risikogewichteten Aktiva – verbesserte sich nach Feststellung des Jahresabschlusses weiter auf 12,7 %. Die Kernkapitalquote von 10,8 % ist im Verhältnis zur gesetzlichen Mindestanforderung von 4,0 % sowie unter den Bedingungen des Rahmenwerkes gemäß Basel III als sehr komfortabel anzusehen. Die Leverage Ratio, die das Verhältnis von Bilanzsumme und außerbilanziellen Risikoaktiva zum Kernkapital ausdrückt und ebenfalls zum Regulierungsbereich von Basel III zählt, bewegt sich bei 13,9 und liegt damit deutlich unter dem aufsichtsrechtlich diskutierten Grenzwert von 33,3. Von der Möglichkeit der Einbeziehung von Neubewertungs reserven in die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel wurde unverändert kein Gebrauch gemacht. 132 Risikobericht Große-Hovest · Vanessa Barthonetz njula-Inna Nau · Eva Lamik · Carsten Überblick Freies Risikokapital der gesamten Risikodeckungspotenziale im Vorjahresvergleich in % Im kundengetragenen Geschäft haben wir die Adressenausfallrisiken durch den Abbau von Risikokonzentrationen im Kreditgeschäft reduziert. Zudem wurde das Alternative Kreditportfolio im Jahresverlauf durch Tilgungen sowie Verkäufe im Rahmen der gezielten Desinvestitionsstrategie unter ökonomisch sinnvollen Bedingungen signifikant abgebaut. Der erforderliche Wertkorrekturbedarf einzelner Verbriefungstranchen lag dabei deutlich unter dem Vorjahreswert. 25,8 67,5 2010 Standardbetrachtung Aus der ab August einsetzenden krisenhaften Entwicklung der Kapitalmärkte resultierten dagegen Buchwertabschreibungen bei den Wertpapieren der Liquiditätsreserve, die der positiven Risikoentwicklung bei den Adressenausfallrisiken entgegenwirkten. Insgesamt lag die Risikotragfähigkeit in der Standardbetrachtung per 31. Dezember 2011 nahezu auf Vorjahresniveau. Das freie Risikodeckungspotenzial betrug 23,6 % der gesamten Risikodeckungspotenziale. Der Ausweis des geringeren freien Risikokapitals im Stresstest 2011 in Höhe von 47,4 % gegenüber dem Vorjahreswert (67,5 %) ist darauf zurückzuführen, dass nachrangige Verbindlichkeiten aus konzeptionellen Gründen nicht mehr in das Risikodeckungspotenzial eingerechnet werden. Bei unveränderter Methodik würde das freie Risikokapital im Stresstest 65,5 % von den gesamten Risikodeckungspotenzialen betragen. 133 23,6 47,4 2011 Stresstest Lagebericht Die Risikolage hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr bei jederzeit gegebener Risikotragfähigkeit als stabil erwiesen. Die Liquidität war stets gewährleistet. Die Reputation der Bank war und ist einwandfrei. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Ko l l at h · J e n s G r o ß · B a r b a r a N i e s Preckwinkel · Thilo Voss · Holger H Grundlagen Zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation aller Einzelrisiken sowie der Risikotragfähigkeit haben wir ein umfassendes Risikomanagementsystem eingerichtet und entwickeln dieses kontinuierlich weiter. Wir verfolgen damit das Ziel, die Ertrags- und Vermögenslage einschließlich der Kapitalausstattung sowie die Reputation unserer Bank vor den nachfolgenden wesentlichen Risiken zu schützen. • Adressenausfallrisiko: In dieser Kategorie erfassen wir das Risiko, dass ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Zins- und Tilgungszahlung in Bezug auf Betrag oder Termin nicht oder nur teilweise nachkommt. Zudem zählen hierzu die Kontrahenten- und Emittentenrisiken aus Derivategeschäften und dem Wertpapierliquiditätsbestand, dem Alternativen Kreditportfolio sowie die Ausfallrisiken unseres Beteiligungsportfolios. • Marktrisiko: Aufgrund der Geschäftsstrategie der Bank betrachten wir einerseits die Marktpreisrisiken unserer Eigenanlagen (Aktienkursrisiko, Bonitätsveränderungsrisiko, Zinsänderungsrisiko) sowie das Zinsänderungsrisiko bezogen auf das gesamte Zinsbuch der Bank. Im Rahmen des Zins- und Währungsmanagements für unsere Kunden tätigen wir Geschäfte in Zins- und Fremdwährungsderivaten mit Ausnahme von Währungsspitzen grundsätzlich als geschlossene Positionen. Daher sind die zugehörigen Risikokategorien für die Gesamt risikoposition der Bank von untergeordneter Bedeutung. • Operationelles Risiko: Hierunter verstehen wir die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Hierzu zählen auch die Rechts- und Personalrisiken. • Liquiditätsrisiko: Wir unterscheiden hierbei zwischen dem Risiko erhöhter Liquiditätskosten sowie dem Risiko einer eigenen oder einer marktseitigen Illiquidität. • Vertriebsrisiko: Das Risiko einer negativen Zielabweichung der Ist-Ergebnisse von den Soll-Vorgaben der Wirtschaftsplanung wird als Vertriebsrisiko erfasst. Der Schwerpunkt liegt dabei im provisionsgetragenen Geschäft. • Reputationsrisiko: Das Risiko eines Verlustes öffentlichen Vertrauens in unsere Bank wird als Reputationsrisiko definiert. Das Reputationsrisiko kann primär aufgrund negativer externer Berichterstattung oder sonstiger öffentlicher Meinungsbildung entstehen. Die Analyse der einzelnen Risikoarten erfolgt zunächst getrennt voneinander. In der übergreifenden Risikotragfähigkeitsrechnung werden dann die quantitativen Ergebnisse bezogen auf das Adressenausfallrisiko, das Marktpreisrisiko, das Zinsänderungsrisiko sowie das operationelle Risiko in einem Standardmodell sowie unter Stressbedingungen zusammengeführt. Reputationsrisiken werden dabei nicht berücksichtigt, da sie nicht auf quantitativer, sondern auf qualitativer Basis überwacht und gesteuert werden. Zudem werden Risikokonzentrationen sowie Wechselwirkungen mit den übrigen wesentlichen Risikoarten analysiert und hinsichtlich ihres Steuerungsbedarfs beurteilt. In einer erweiterten Risikotragfähigkeitsrechnung werden zudem seit Oktober 2011 das Risiko erhöhter Liquiditätskosten sowie das Vertriebsrisiko berücksichtigt. 134 alla-Prause · Rosali Gohl · Volkmar erpers · Karina Hermey · Christiane Bezogen auf die Risikotragfähigkeit stellen die Adressenausfallrisiken den größten quantitativen Anteil unter den einzelnen Risikoarten dar. Dies ergibt sich aus unserer strategischen Schwerpunktsetzung im Kundenkreditgeschäft. Die Quantifizierung, Analyse und Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt sowohl auf Einzelgeschäfts- als auch auf Portfolioebene. Die Risikoquantifizierung basiert auf den Konzepten des erwarteten und des unerwarteten Verlustes. Zum Ende des Berichtsjahres wurde der in die Risikotragfähigkeitsanalyse einfließende unerwartete Verlust auf Basis eines Value-at-Risk-Portfolioansatzes mit einem Sicherheitsniveau von 98,0 % gemessen. Per Jahresultimo verzeichnet die Bank im Standardszenario einen erwarteten Verlust in Höhe von 22,5 Mio. € (Vorjahr 26,5 Mio. €) sowie einen unerwarteten Verlust in Höhe von 21,0 Mio. € (Vorjahr 23,9 Mio. €). Beide Werte sind aufgrund der risikoreduzierenden Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Für beide Risikomaße stellt die für den Einzelkreditnehmer im Rahmen des Ratingverfahrens ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit eine maßgebliche Einflussgröße dar. Für die Erstellung des Ratings im Kundenkreditgeschäft setzen wir das IT-System „BV-Rating“ der RMS Risk Management Solutions GmbH, Köln, ein. Das BV-Rating wurde im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit anderen Banken unter früherer Federführung des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. entwickelt und basiert auf der umfangreichen Datenbasis des Bankenpools. Unsere Beteiligung an der RMS Risk Management Solutions GmbH bietet uns die Möglichkeit, die Weiterentwicklung des Ratingsystems aktiv mitzugestalten. Im November 2011 wurden im Bankenpool neue Ratingverfahren für unsere Privatkunden eingeführt, welche die bisherigen Funktionen ablösen. Die Anpassungen umfassen eine vollständige Neuentwicklung der Funktionen einschließlich einer modi fizierten Abgrenzung der Kreditnehmer. Die bisherige überwiegend produktspezifische Abgrenzung wurde durch eine kundenspezifische abgelöst, die sich an der Einkommensart und der Gesamtengagementhöhe orientiert. Die neuen Funktionen für Gewerbetreibende und Freiberufler sollen 2012 eingeführt werden und die in 2009 begonnene Neuentwicklung der internen Ratingverfahren abschließen. Zur Abbildung von Risikokonzentrationen werden die Kreditengagements ergänzend nach der internen Verbundsystematik aggregiert. Zudem werden auch höhere Konfidenzniveaus von bis zu 99,8 % angewendet, um den Einfluss von Risiken am äußeren Rand der Verlustverteilung zu beurteilen. 135 Lagebericht Adressenausfallrisiko Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Gitt k e · K at h r i n U r b a n · A n to n i e J Kant · Christine Gratzel · Volker We Alternatives Kreditportfolio Marktrisiko Zur Verbesserung der Struktur unseres regional konzentrierten Kreditportfolios wurde in den Jahren 2001 bis Anfang 2007 das „Alternative Kreditportfolio“ aufgebaut, welches aus Asset Backed Securities in Form von Verbriefungstranchen unterschiedlicher Herkunft besteht. Überschneidungen zwischen dem Alternativen Kreditportfolio und unserem Firmenkundensowie Bankenportfolio unterliegen einer angemessenen Überwachung. Das Marktrisiko umfasst sowohl das Zinsänderungsrisiko aus dem gesamten Zinsbuch als auch die Marktpreisrisiken aus den Eigenanlagen der Bank. Mit dem Beginn der Verwerfungen an den Finanzmärkten 2007 wirkten sich die sich in ihrer Bonität zunehmend verschlechternden Verbriefungstranchen des Alternativen Kreditportfolios belastend auf die Ertrags- und Risikolage der Bank aus. Vor diesem Hintergrund hatten wir 2008 die gezielte Desinvestition des Alternativen Kreditportfolios unter ökonomisch sinnvollen Bedingungen beschlossen. Aufgrund der weitgehenden Illiquidität an den Verbriefungsmärkten in den Jahren 2008 und 2009 erfolgte der Abbau des Alternativen Kreditportfolios zunächst primär im Rahmen von Tilgungen und Wertkorrekturen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten drei Tranchen verkauft werden. Zudem erfolgten Tilgungen bei vier weiteren Tranchen, sodass der Buchwert des Alternativen Kreditportfolios unter Berücksichtigung der Wertkorrekturen im Jahresverlauf von 40,0 Mio. € auf 8,6 Mio. € reduziert wurde. Hierbei wurde der Wertansatz nach dem strengen Niederstwertprinzip des Handelsgesetzbuches auf Basis der bereits in den Vorjahren verwendeten Bewertungsmethoden konsequent fortgeführt, obwohl die Investments im Anlagevermögen der Bank verbucht gewesen sind und insofern ein Wechsel der Bewertung zulässig gewesen wäre. Die Ratings der einzelnen Verbriefungen befinden sich zwischenzeitlich alle im Bereich des Non-Investment-Grade. Nennenswerte Überschneidungen zwischen dem Alternativen Kreditportfolio und unserem Firmenkunden- sowie Bankenportfolio bestehen aufgrund des weitgehenden Portfolioabbaus nicht mehr. Zinsänderungsrisiko im Zinsbuch Die Quantifizierung des Zinsänderungsrisikos basiert auf einer periodischen Zinsergebnissimulation. Hierbei wird unter Annahme einer konstanten Bilanzstruktur der zukünftige Zinsüberschuss sowohl unter Zugrundelegung von verschiedenen Standardszenarien als auch unter Berücksichtigung von Stressszenarien ermittelt, um Abweichungspotenziale im Falle ungünstiger Marktzinsentwicklungen aufzudecken und Steuerungsmaßnahmen durch das Treasury abzuleiten. Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos besteht ein Zinsswapvolumen in Höhe von 125,1 Mio. € (Vorjahr 145,3 Mio. €). Per Jahres ultimo 2011 lag das Zinsänderungsrisiko im Standardszenario bei 4,6 Mio. € (Vorjahr 3,4 Mio. €). Die gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 14 KWG geforderte regelmäßige Simulation einer plötzlichen Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um +/- 2,00 %-Punkte („Zinsschock“) hat zu keiner Zeit zu einer Überschreitung des Schwellenwertes von 20 % („Kreditinstitute mit erhöhtem Zinsänderungsrisiko“) geführt. Marktpreisrisiken Zur Quantifizierung der Marktpreisrisiken wird ein Valueat-Risk-Modell verwendet. Die vorgegebenen Limite für den Value-at-Risk wurden jederzeit eingehalten. Eigenhandel wurde im Berichtsjahr nicht betrieben. Im Rahmen eines Backtestings 136 äger · Markus Barentzen · Carmen sselborg · Melanie Göbels · Thomas Liquiditätsrisiko Das tägliche Monitoring der kurzfristigen Liquidität wird als Ergänzung der regulatorischen Liquiditätskennziffer und des zugrunde liegenden Liquiditätsfreiraums durchgeführt. Die Beurteilung der kurzfristigen Liquiditätssituation umfasst dabei sowohl die Überwachung der täglichen Mindestliquidität als auch das Monitoring der Liquidität für die nächsten 30 Kalendertage. Im Jahr 2011 waren hieraus keine Anzeichen für einen Liquiditätsengpass erkennbar. Aufgrund großvolumiger Kundeneinlagen wurden die für Einlagenkonzentrationen definierten internen Grenzwerte zeitweise überschritten. Die Überwachung der Disposition entsprechender Einlagen sowie die Steuerung des damit verbundenen Liquiditätsrisikos ist Gegenstand unseres Einlagenmanagements. Zur Beurteilung der langfristigen (strukturellen) Liquiditätssituation erstellen wir eine Liquiditätsübersicht mit den erwarteten Mittelzuflüssen und -abflüssen. Zur Ermittlung dieser Liquiditäts-Cashflows werden insbesondere Annahmen über den Abzug von Kundeneinlagen auch unter Berücksichtigung von Einlagenkonzentrationen, die Ausnutzung von Kreditlinien sowie die Verwertung von Wertpapieren getroffen. Diese werden sowohl in Form eines Standardszenarios als auch unter Berücksichtigung von Stressszenarien formuliert. Im Standard szenario zeigt sich, dass der kumulierte Cashflow unter Berücksichtigung der Liquiditätsreserven in den nächsten 24 Monaten positiv und damit aus dieser Sicht kein unmittelbarer Liquiditätsengpass erkennbar ist. Operationelles Risiko Zur Quantifizierung des operationellen Risikos verwenden wir das Risikoinventar, das quartalsweise durch alle Organisationseinheiten aktualisiert wird. Der Gesamtwert aller Einzelrisikopotenziale innerhalb des Risikoinventars lag stets innerhalb des gesetzten Limits. Zur Dokumentation und Auswertung der Schäden aus operationellen Risiken nutzen wir eine Schadensfallsammlung. Reputationsrisiko Der Vorstand ist für die kontinuierliche Überwachung, Doku mentation und Steuerung des Reputationsrisikos verantwortlich. Er wird hierbei vom Vorstandsstab unterstützt. Im Geschäftsjahr 2011 ist die Bank allen erkennbaren Reputationsrisiken in angemessener Weise konsequent begegnet. Vertriebsrisiko Das Risiko von Unterschreitungen der vertrieblichen Zielsetzungen erfassen wir auf Basis von Szenarioanalysen. Für die quantitative Steuerung der Vertriebsleistung und des Vertriebsrisikos setzen wir ein zentrales Management-Informations-System ein. 137 Lagebericht Backtesting wird täglich überprüft, ob die tatsächlich eingetretenen Marktwertveränderungen den jeweils am Vortag berechneten Value-at-Risk für das Handelsgeschäft überschreiten. Der Value-at-Risk für Marktpreisrisiken lag am Berichtsstichtag bei 2,8 Mio. € (Vorjahr 2,3 Mio. €). Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen H e e n e · J u l i a -S o f i e Wa g n e r · B e r n R a l f K r e u t z · J u t ta N e u g e b a u e r · Risikotragfähigkeit Funktionstrennung und Interne Revision Das Konzept der Risikotragfähigkeit ist ein wesentliches Element der Banksteuerung. Zielsetzung ist es, die Geschäftsaktivitäten so zu steuern, dass die Summe der Risiken jederzeit durch Risikodeckungspotenziale abgedeckt werden kann. Aufgrund der konservativen Risikoneigung unserer Bank orientieren wir uns am Prinzip der Unternehmensfortführung (GoingConcern-Ansatz) und stellen nur einen Teil der verfügbaren Risikodeckungspotenziale ins Risiko. Die Einhaltung der notwendigen aufbau- und ablauforganisatorischen Trennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle im Wertpapier- und Derivategeschäft sowie von erstem (Markt-) und zweitem (Marktfolge-)Votum im Kreditgeschäft wird regelmäßig durch die Interne Revision überwacht. Die Risikotragfähigkeit im Going-Concern-Ansatz wurde im Berichtsjahr monatlich sowohl im Standardszenario als auch im Stresstest überprüft und war laufend gegeben. Ergänzend zum monatlichen Stresstest wurden ein inverser Stresstest sowie ein Stressszenario im Hinblick auf einen schweren konjunkturellen Abschwung betrachtet. Regulatorische Anforderungen Die Neufassung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) vom 15. Dezember 2010 wurde fristgerecht umgesetzt. Es ergaben sich dabei Umsetzungserfordernisse im Bereich des Strategie- und Planungsprozesses, des Stresstesting, der Risikokonzentrationen und der Risikotragfähigkeitskonzeption sowie des Liquiditätsrisikomanagements. Die von allen Kreditinstituten erstmals per 31. Dezember 2011 geforderte quartalsweise Zumeldung zum Zinsänderungsrisiko gemäß § 24 Abs. 1 Nr. 14 KWG erfolgte fristgerecht. Weiterhin prüft und dokumentiert die Interne Revision die Einhaltung der Arbeitsanweisungen und -abläufe in allen Geschäftsbereichen der Bank. Hierbei steht die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems im Vordergrund der Prüfungshandlungen. Die direkte Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Interner Revision ist gewährleistet. Im Berichtsjahr hat die Interne Revision den Risikomanagementprozess überprüft. Zudem erfolgte eine Überprüfung des Risikomanagement der Bank mit dem Schwerpunkt „Umsetzung der novellierten MaRisk“ im Rahmen der Jahresabschlussprüfung seitens Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Die Prüfungen haben ergeben, dass die Bank über ein funktionsfähiges Risikomanagementsystem verfügt und die eingesetzten Methoden, Prozesse und Systeme angemessen ausgestaltet sind. 138 Methoden, Prozesse und IT-Systeme Weiterentwicklung 2012 Die Angemessenheit der Methoden und Verfahren zur Ermittlung und Analyse der Risikopotenziale und der Risikotragfähigkeit werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf den veränderten Gegebenheiten angepasst. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtung sehen wir von der Anrechnung risiko reduzierender Effekte aufgrund von Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoarten ab. Dagegen werden risikoreduzierende Diversifikationsannahmen innerhalb der Value-at-RiskKalkulationen für die Adressenausfall- und die Marktpreisrisiken verwendet. Sie basieren auf branchenüblichen Modellen, deren institutsindividuellen Parametrisierungen regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Risikomanagementpraxis gehört zu den Grundsätzen unserer NATIONAL-BANK. Damit wollen wir zum einen die Marktentwicklungen so umfassend wie möglich berücksichtigen und zum anderen alle an uns gestellten regulatorischen Anforderungen erfüllen. Für die Risikokalkulation, -analyse und -berichterstattung nutzen wir eine moderne Risk IT, welche ein zentrales Data Warehouse sowie hierauf aufbauend Standardsoftware für die Kalkulation des Adressenausfallrisikos, des Zinsänderungsrisikos, der Marktpreisrisiken sowie der Liquiditätsrisiken umfasst und von einer vom Bereich Risikocontrolling getrennten IT-Einheit betrieben wird. Im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen an den für unsere Bank relevanten Märkten haben wir zum Jahresbeginn 2012 aus Vorsichtsgründen zusätzliche Risiken und Risikokonzentrationen in die Analyse und Steuerung der Risikotragfähigkeit aufgenommen. Den zusätzlichen Risikopotenzialen stellen wir dabei in begrenztem Umfang und unter Beibehaltung des Going-Concern-Ansatzes auch Eigenkapitalbestandteile zur Abdeckung gegenüber. Bei der Festlegung der Risikolimite für die im Wesentlichen unerwarteten Verluste werden wie bisher nur die Risikodeckungspotenziale aus den Komponenten des periodischen Ergebnisses sowie die Reserven gemäß §§ 340 f und g HGB berücksichtigt. Hierdurch dokumentieren wir, dass sich unsere Risikotoleranz auf unverändert niedrigem Niveau bewegt. Im weiteren Jahresverlauf soll die Fortführung der in 2011 weiterentwickelten integrierten Risiko-Ertrags-Steuerung sowie die hiermit einhergehende weitere Verankerung unseres ganzheitlich ausgerichteten Risikomanagementansatzes in den Prozessen der Bank ein wesentlicher Schwerpunkt sein. 139 Lagebericht adette Overhoff · Christoph Laaks Pet ra Perus · Sarah Grams · Heike Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Internes Kontrollsystem für die Rechnungslegung Os t e r f e l d · H e i d e m a r i e K ü p p e r s · M Holger Witte · Aneta Mitko · Götz R Das interne Kontrollsystem für die Rechnungslegung ist Teil des gesamten internen Kontrollsystems der NATIONAL-BANK. Es umfasst die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Bilanzierung sowie zur Sicherung der Einhaltung der rechtlichen Vorgaben. Es stellt sicher, dass die Vermögensgegenstände und Schulden im Abschluss zutreffend angesetzt, ausgewiesen und bewertet werden und die Ertragslage sachgerecht dargestellt wird. Wesentliche Komponenten, die diese Anforderungen gewährleisten sollen, sind nachfolgend aufgeführt. Die Bank hat in der Vergangenheit entschieden, standardisierte und marktgängige Softwarekomponenten für die wichtigsten Funktionalitäten, beispielsweise für das Kernbanksystem MBS, einzusetzen. Hierdurch wird sichergestellt, dass mehr als 90 % der Geschäftsvorfälle systemgestützt gebucht und vollständig abgebildet werden. Die hierzu eingesetzten Systeme können nur von Mitarbeitern mit speziellen Zugriffsberechtigungen genutzt werden. Der Umfang manueller Buchungen ist im Wesentlichen auf Teile des Provisionsgeschäftes begrenzt. Sofern Buchungen im Einzelfall dennoch manuell erfolgen, unterliegen sie konsequent dem Vieraugenprinzip. Sämtliche Buchungssysteme sind mit einem systematisch strukturierten und mit Blick auf die Rechnungslegung anforderungsgerecht gegliederten Sachkontenplan unterlegt. Dieser kann nur durch den für das Rechnungswesen zuständigen Bereich Controlling verändert werden. Die Parametrisierung der Systeme erfolgt unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zwischen den beteiligten Unternehmensbereichen und der dahinterliegenden Berechtigungskonzepte durch den jeweils fachlich zuständigen Bereich. Ein umfassend geregelter Neugeschäftsprozess garantiert, dass neue Finanzlösungen auch im Hinblick auf das Rechnungswesen zutreffend abgebildet werden. 140 arkus Herforth · Andrea Felderhoff adcke · Rebecca Sommerer · Sabrina Eine enge Verzahnung von Rechnungswesen- und Controllingfunktionalitäten ist Voraussetzung einer effizienten Überwachung der gesamten Rechnungslegung. Hierzu gehören die vom Rechnungswesen unabhängigen Auswertungen des Controlling, in denen die einzelnen Ergebniskomponenten der Bank in unterschiedlichen Dimensionen und Detaillierungsgraden aufbereitet werden. Zwischen den Ergebnissen des Rechnungswesens und den genannten Auswertungen erfolgen Abstimmungen, durch die etwaige Abweichungen frühzeitig erkannt und behoben werden können. Eine weitere wichtige Kontrollkomponente stellt das monatliche Reporting gegenüber dem Vorstand, den Marktbereichen und den Vertriebseinheiten dar. Die Bewertung des Kreditportfolios ist auf Basis aufsichtsrechtlich vorgegebener Funktionstrennungen in der Marktfolge angesiedelt. Einzelwertberichtigungen werden durch den Bereich Kreditrisikosteuerung einzelfallbezogen unter Berücksichtigung von erwarteten Ausfällen, verfügbaren Sicherheiten und voraussichtlichen Zahlungsmöglichkeiten des Kreditnehmers festgelegt. Pauschalwertberichtigungen erfolgen auf Basis der maximal zulässigen steuerrechtlichen Ansätze. Die Bewertung unserer Wertpapierbestände wird systemgestützt durch die Handelsabwicklung begleitet und überwacht. Für die verbrieften und zum Teil mit Sicherheiten unterlegten Kreditforderungen des Alternativen Kreditportfolios liegt die Verantwortung für die Bewertungsmethodik und die jeweiligen Bewertungsansätze im Risikocontrolling. Hinsichtlich der Bewertung des Derivategeschäfts, welches weit überwiegend kundendeterminiert ist, haben wir seit 2011 nur noch ein System im Einsatz. Über dieses standardisierte System werden die juristischen Derivatebestände der Bank geführt und sämtliche erforderlichen Buchungen maschinell unterstützt angestoßen. Die Bewertung der Derivate erfolgt ebenfalls durch dieses System. Die Interne Revision überprüft regelmäßig sowohl die EDV- Systeme im Hinblick auf Zuverlässigkeit, Stabilität und korrekte Abbildung der Geschäftssachverhalte als auch die Arbeitsprozesse in den Bereichen der Bank. Sie wird in sämtliche Projekte und Systemveränderungen einbezogen und unterstützt damit das Qualitätsmanagement im Hinblick auf die Rechnungslegung. Für die vorstehend beschriebenen Funktionen hält die Bank ein Team von Spezialisten vor, die auch die wichtigen Funktionen des aufsichtsrechtlichen Meldewesens, des Controlling und unterschiedlicher Management-Informations-Systeme erfüllen. 141 Lagebericht Ein täglich stattfindender und dokumentierter Abstimmungsprozess gewährleistet zudem, dass alle in den Systemen erfassten Geschäfte vollständig abgebildet werden. Zudem existieren regelmäßige, zentral durchgeführte Plausibilitätskontrollen auf unterschiedlichen Ebenen, um frühzeitig steuernd eingreifen zu können. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Prognosebericht Merfort · Anna Klimasek · Peter Ar Sigusch · Bettina Verhuven · Henrik Das ökonomische Umfeld wird nach wie von der europäischen Staatsschuldenkrise und ihren Folgen für die Kapitalmärkte dominiert. Die Anzeichen für rezessive Tendenzen mehren sich und werden verstärkt durch hohe Verschuldungen auch von Staaten jenseits des Atlantiks. Die damit verbundenen Unsicherheiten einerseits und sich weiter verschärfende aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen andererseits erschweren unsere Wachstums- und Ergebnisprognosen für die nächsten Jahre. Im Berichtsjahr haben wir auch vor diesem Hintergrund und im Hinblick auf eine gezieltere Überwachung einschließlich möglicher Gegensteuerungsmaßnahmen unseren Strategie- und Planungsprozess konsequent weiterentwickelt. Der Planung wurden eine differenzierte Analyse der Umfeldbedingungen und eine Stärken-Schwächen-Analyse vorangestellt, die mit drei verschiedenen Szenarien unterlegt wurden. Die an die Maßnahmen gekoppelten Geschäfts- und Ertragsplanungen wurden hierauf aufbauend entsprechend differenziert erstellt und zum Wirtschaftsplan der Gesamtbank zusammengeführt. Im Rahmen der Planung wurden die zum Teil angepassten Zielkorridore für die strategischen Kennziffern der Bank berücksichtigt. Zur Optimierung der Refinanzierungsstruktur der Bank sollen in 2012 erstmals Pfandbriefe begeben und öffentliche Fördermittel verstärkt eingesetzt werden. Diese Entscheidungen tragen den veränderten Umfeldbedingungen an den Kapitalmärkten Rechnung. Hier muss zunehmend festgestellt werden, dass unbesicherte Refinanzierungen gerade auch unter Banken in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden sind. Das Asset Management soll weiter ausgebaut werden, etwa durch die Überführung des Family Office in die NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH. Das Wealth Management und das Private Banking wollen wir insbesondere in unseren neueren Standorten noch konsequenter und zielgerichteter ausweiten. Institutionelle Kunden mittelständischer Prägung in unserer Region sollen im Rahmen eines eigenständigen Zielkundensegmentes betreut und gezielt akquiriert werden. Hinsichtlich der Kundenzahl und des betreuten Vermögens wollen wir hier deutlich wachsen. Im Firmenkundengeschäft wollen wir die Zahl der Unternehmenskunden bis 2016 verdoppeln und die Roherträge um ein Drittel steigern, wobei die Provisionserträge überproportional gestärkt werden sollen. Diese sollen unter anderem durch eine offensive Vermarktung unserer Zahlungsverkehrsangebote und durch ein hierfür im Bereich Firmenkunden etabliertes Spezial team ausgeweitet werden. Mit strukturierten Finanzierungen sollen sowohl die Provisions- als auch die Zinserträge gestärkt werden. Neben der Absicherung von Währungs- und Zinspositionen im mittelständischen Firmenkundengeschäft soll zusätzlich die Rohstoffabsicherung (z. B. ausgewählte Metalle, Energie) als weitere Dienstleistung eingeführt werden. Zudem ist geplant, das Produktangebot im internationalen Geschäft um Sicherungsgeschäfte für nicht frei konvertierbare Währungen zu erweitern. 142 ens · Monika Zimmermann · Marcus Schulte-Zurhausen · Ingrid Thomas Insgesamt geht die Bank angesichts der nur schwer einzuschätzenden Umfeldbedingungen und des anhaltend intensiven Wettbewerbs im Bankensektor für die Jahre 2012 und 2013 von einem verhaltenen Wachstum aus. Wir konzentrieren uns auf unser bewährtes Geschäftsmodell und auf die diesem Geschäftsmodell zugrunde liegenden Zielkundengruppen. Dabei soll dem provisionsabhängigen Dienstleistungsgeschäft ein noch stärkeres Gewicht beigemessen werden. Nachdem die Verwaltungsaufwendungen in den letzten zwei Jahren rückläufig waren, wird nach unseren Planungen im Jahr 2012 ein leichter Anstieg zu verzeichnen sein. Gleichwohl sollen keine Abstriche von dem erfolgreichen und konsequenten Kostenmanagement gemacht werden. Da das Alternative Kreditportfolio fast vollständig abgebaut wurde und zum Jahresende 2011 nur noch einen Buchwert von 8,6 Mio. € umfasste, werden aus diesem Portfolio auch wegen der konservativen Bilanzierungsansätze keine signifikanten Belastungen für die Ergebnisrechnung mehr erwartet. Die Bank hat damit ihre Absicht, das Portfolio unter ökonomisch sinnvollen Rahmenbedingungen gezielt abzubauen, früher als erwartet umgesetzt. Wir sind zuversichtlich, vorbehaltlich des Nichteintritts unvorhersehbarer Ereignisse, die im Rahmen der Planung gesetzten Ziele erreichen zu können. Losgelöst davon bleibt es unverändert das Ziel der NATIONAL-BANK, als eine der führenden privaten und unabhängigen Regionalbanken für anspruchsvolle Privat- und Firmenkunden sowie künftig auch für mittelständische institutionelle Investoren in Deutschland, ihre Position weiter zu festigen und auszubauen. Mit der Neuordnung der Marktfolge wurde die Grundlage dafür gelegt, dass die Kreditentscheidungen effizienter und schneller getroffen werden können. Durch die mit der Zentralisierung einhergehenden Optimierung der Kreditanalyse, die wir konsequent nutzen wollen, gehen wir zukünftig auch von einer weiteren Verbesserung des Risikoprofils in unserem Kreditportfolio aus. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erwarten wir dennoch angesichts des sich abschwächenden Wirtschaftswachstums einen Anstieg gegenüber 2011. Insgesamt haben wir die Planung bewusst vorsichtig aufgesetzt und gehen davon aus, dass sich die Betriebsergebnisse der Jahre 2012 und 2013 dem exzellenten Ergebnis des Jahres 2011 knapp annähern werden. 143 Lagebericht Innerhalb des Segments Wirtschaftlich Selbstständige und der gehobenen Privatkunden soll ebenfalls ein gezielter Ausbau der Kundenzahl und der Roherträge erfolgen. Schwerpunkte werden die Vermögensberatung sein, aber auch die Bereitstellung von Krediten für Immobilien, geschäftliche Expansionen und den privaten Verbrauch. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 0 An unsere Aktionäre 0 Geschäftsmodell 0 Lagebericht 0 Jahresabschluss 0 Weitere Informationen „Solidität und Rentabilität sind die Grundpfeiler unseres erfolgreichen Vermögensmanagements.“ Dr. Kirsten Teegen · Ulrich Kuhn · Mart Dominik Annen · Stephan Althaus · Leiterin Asset Management ina Balzer-Quere · Sylvia Oberste-Ufer Annika Reimus · Martina van Holt Wachstum Konsequentes Wachstum mit Bedacht und Augenmaß – dafür steht unsere Bank seit mehr als 90 Jahren. In Zeiten turbulenter Finanzmärkte erfordert dies nicht allein exzellentes Fachwissen. Besonnenheit und strategisches Handeln geben oft den entscheidenden Ausschlag. Eine Haltung wie diese ist für Kirsten Teegen eine Selbstverständlichkeit. Als Direktorin verantwortet sie die Bereiche Treasury und Handel, Portfoliomanagement, Research und Volkswirtschaft, Vertriebs- und Qualitätsmanagement sowie das Geschäft mit den institutionellen Kunden. „Unsere Bank wächst, weil wir unser Geschäft strategisch ausbauen. Im Mittelpunkt dieses Wachstums stehen unsere Beziehungen zu institutionellen Anlegern in Nordrhein-Westfalen sowie unser Leistungsangebot rund um das Private Banking, Wealth Management und Family Office“, berichtet die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, die überdies seit Januar 2012 unsere hundertprozentige Tochter, die NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, leitet. Teegens über 20-jährige berufliche Erfahrung mit Kapitalmarktthemen – Stationen waren unter anderem die USA und London – hat sie eines gelehrt: „Starke Nerven kann nur behalten, wer über hohe Professionalität verfügt.“ Angewandt auf die NATIONAL-BANK bedeutet dies: Hervorragende Analysemethoden und konsequente Risikosteuerung gepaart mit bedingungsloser Kundenorientierung sind der Schlüssel zum Erfolg. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Jahresabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Pet ra Broll · Ulrich Schade · Chris Pleines · Bettina Jilek · Frank Krüge Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 Aufwendungen in Tsd. € Zinsaufwendungen Provisionsaufwendungen Nettoaufwand des Handelsbestandes Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 2011 2010 62.654 63.785 2.072 2.034 0 0 88.554 91.114 a) Personalaufwand 56.705 56.478 aa) Löhne und Gehälter 45.694 45.597 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 11.011 10.881 darunter: für Altersversorgung b) andere Verwaltungsaufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 3.553 3.357 31.849 34.636 5.597 5.548 431 356 17.533 21.085 0 0 Einstellung in Fonds für allgemeine Bankrisiken 2.000 0 Außerordentliche Aufwendungen 4.579 11.485 11.280 7.848 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern, soweit nicht unter "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen 124 95 18.480 16.630 213.304 219.980 2011 2010 18.480 16.630 Einstellungen in Gewinnrücklagen -6.000 -4.150 in andere Gewinnrücklagen -6.000 -4.150 12.480 12.480 Jahresüberschuss Summe der Aufwendungen Jahresüberschuss Bilanzgewinn 146 tian Fritz · Wolfgang Decke · Simon r · Dr. Nina Kellermann · Alexander Erträge in Tsd. € 2011 Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen Provisionserträge Nettoertrag des Handelsbestands Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 2010 162.066 162.168 155.143 157.630 6.923 4.538 3.190 4.197 2.463 3.192 2 7 725 998 43.035 48.394 0 16 544 Sonstige betriebliche Erträge 3.151 3.815 Außerordentliche Erträge 1.318 1.390 213.304 219.980 Jahresabschluss Summe der Erträge 147 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Bilanz Bilanz zum 31. Dezember 2011 Aktiva in Tsd. € Barreserve 31.12.2011 31.12.2010 108.330 42.391 a)Kassenbestand 15.406 14.993 b)Guthaben bei Zentralnotenbanken 92.924 27.398 92.924 27.398 169.595 222.550 darunter: bei der Deutschen Bundesbank Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) andere Forderungen Forderungen an Kunden 22.391 40.106 147.204 182.444 2.957.041 2.920.584 1.149.280 1.293.480 31.527 38.138 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 420.744 494.641 a) Anleihen und Schuldverschreibungen 420.237 494.070 aa) von öffentlichen Emittenten 275.446 255.084 ab) von anderen Emittenten 144.791 238.986 414.209 456.626 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank b) eigene Schuldverschreibungen 507 571 500 573 116.549 108.285 (-) (-) 5.799 7.797 Nennbetrag Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Handelsbestand Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten 140 140 an Finanzdienstleistungsinstituten (-) (-) Anteile an verbundenen Unternehmen 4.692 4.667 darunter: an Kreditinstituten (-) (-) an Finanzdienstleistungsinstituten (-) (-) 123 128 33 37 3.211 4.371 3.211 4.371 Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite Immaterielle Anlagewerte darunter: Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten Sachanlagen 39.985 41.945 Sonstige Vermögensgegenstände 12.289 21.358 Rechnungsabgrenzungsposten 3.649 4.412 Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 1.233 1.117 3.843.240 3.874.246 Summe der Aktiva 148 Passiva in Tsd. € Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 31.12.2011 31.12.2010 445.626 476.662 17.845 14.479 427.781 462.183 2.942.619 2.928.987 a) Spareinlagen 472.285 503.891 aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 428.677 492.884 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 43.608 11.007 b) andere Verbindlichkeiten 2.470.334 2.425.096 ba) täglich fällig 1.765.294 1.666.693 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 705.040 758.403 33.851 57.281 33.851 57.281 123 128 33 37 Sonstige Verbindlichkeiten 3.501 4.986 Rechnungsabgrenzungsposten 6.842 6.992 Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite Rückstellungen a)Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b)Steuerrückstellungen 57.004 53.629 41.757 40.927 1.754 767 c) andere Rückstellungen 13.493 11.935 Nachrangige Verbindlichkeiten 46.999 46.999 6.002 4.002 2 2 300.673 294.580 Fonds für allgemeine Bankrisiken Sonderposten gemäß § 340e HGB Eigenkapital a) Gezeichnetes Kapital b)Kapitalrücklage c) Gewinnrücklagen ca) gesetzliche Rücklage cb) andere Gewinnrücklagen 37.440 37.440 162.827 162.827 87.926 81.833 991 991 86.935 80.842 d)Bilanzgewinn 12.480 12.480 Summe der Passiva 3.843.240 3.874.246 31.12.2010 31.12.2010 130.520 144.036 130.520 144.036 309.339 261.381 309.339 261.381 Eventualverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen andere Verpflichtungen Unwiderrufliche Kreditzusagen 149 Jahresabschluss darunter: Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen ANHANG Angaben zur Bilanzierung und Bewertung Kramer · Stefan Ridder · Frank Nol Manfred Jaisfeld · Marius Mählen · Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Sämtliche Forderungen an Kunden und Kreditinstitute wurden mit dem Nennbetrag bilanziert. Soweit die Kreditauszahlungen von den Nennbeträgen abwichen, wurden die Unterschiedsbeträge in Form von Disagien unter der passiven Rechnungsabgrenzung ausgewiesen. Die erfolgswirksame Auflösung der Rechnungsabgrenzungsposten wurde planmäßig und periodengerecht vorgenommen. Erforderliche Einzelwertberichtigungen kürzten den Bilanzausweis der Forderungen. Das latente Kreditrisiko wurde in Anlehnung an die steuerliche Berechnungssystematik durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Die Pauschalwertberichtigung sowie Teile der versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB wurden von den Forderungen an Kunden abgesetzt. Die Wertpapiere des Alternativen Kreditportfolios wurden angesichts der nach wie vor sehr eingeschränkten Liquidität der Märkte für verbriefte Kreditprodukte und den damit einhergehenden Einschränkungen bezüglich der Herleitung sachgerechter Marktkurse entweder über ein Ratingverfahren oder über ein Expertenverfahren bewertet. Im Ratingverfahren wurden, ausgehend von den durch die Bank plausibilisierten Risikoklassifikationen externer Ratingagenturen, unter Durchführung umfangreicher eigener Analysen ausfallwahrscheinlichkeitsbezogene Risikoprämien für die einzelnen Tranchen ermittelt. Die um die Risikoprämie bereinigten Cashflows wurden mit der Pfandbriefkurve diskontiert und ergaben damit den Wertansatz, der für die Bilanzierung maßgeblich war. Für Papiere, deren Risikogehalt nicht aufgrund eines externen Ratings ausreichend abgebildet werden konnte, erfolgte anstelle des ratingbasierten Ansatzes eine expertenbasierte Schätzung der Bewertungskurse auf Basis der verfügbaren Marktinformationen. Das strenge Niederstwertprinzip wurde unverändert beachtet. Angekaufte Wechsel wurden mit den Nominalbeträgen abzüglich der abgegrenzten Zinsen angesetzt. Eine Trennung in eine Derivatekomponente und ein Basisinstrument wurde für strukturierte Papiere nicht vorgenommen. Wertpapiere Handelsbestand Sämtliche Wertpapierbestände wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Es wurden grundsätzlich die Anschaffungskosten beziehungsweise die niedrigeren Börsen kurse oder beizulegenden Werte zugrunde gelegt. Teile der versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB wurden von den festverzinslichen Wertpapieren abgesetzt. Entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches wurden bei den Wertpapieren Wertaufholungen im Umfang von 153 Tsd. € (Vorjahr 744 Tsd. €) vorgenommen. Die Bank hielt während des Geschäftsjahres keine Handelsbestände in Form von Wertpapieren und Derivaten mit der Absicht der Ausnutzung kurzfristiger Marktschwankungen. Folglich wurden auch keine Handelsergebnisse erzielt. Forderungen an Kunden und Kreditinstitute Käufe und Verkäufe von eigenen Aktien reduzierten beziehungsweise erhöhten das Eigenkapital (Gewinnrücklagen). Gewinne und Verluste aus den Transaktionen mit eigenen Aktien verblieben in den Gewinnrücklagen. 150 te · Leonie Kress · Angelika Köhler Tobias Kroll · Kat rin Meier · Annette Beteiligungen Sonstige Vermögensgegenstände Die Beteiligungen sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden zu den Anschaffungskosten abzüglich der in den Vorjahren bereits durchgeführten Wertberichtigungen ausgewiesen. Die Körperschaftssteuererstattungsansprüche gemäß § 37 Abs. 5 KStG wurden mit dem Barwert in den Bilanzposten „Sonstige Vermögensgegenstände“ eingestellt. Vermögensgegenstände Die Abschreibungen auf die im Bestand befindlichen Gebäude wurden unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern ermittelt. Für die Vermögensgegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung, die vor dem Wirtschaftsjahr 2005 angeschafft wurden, erfolgte der Ansatz gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB unter Fortführung der steuerlich maximal zulässigen Abschreibungen. Für die danach angeschafften Vermögensgegenstände wurden durchgängig lineare Abschreibungen vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden in Anlehnung an die steuerlichen Regeln abgeschrieben. Wirtschaftsgüter mit einem Anschaffungswert bis 150 € wurden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe, die übrigen geringwertigen Wirtschaftsgüter werden im Rahmen eines Sammelpostens pauschal über fünf Jahre abgeschrieben. Von dem Wahlrecht zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wird kein Gebrauch gemacht. Angeschaffte Software wurde nach den Grundsätzen des Rechnungslegungsstandards IDW RS HFA 11 bilanziert. Latente Steuern Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis eines Ertragssteuersatzes von 32,2 %, der die Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und den Solidaritätszuschlag umfasst. Sofern sich daraus eine Steuerbelastung ergibt, erfolgt unter Berücksichtigung des Saldierungswahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 3 HGB der Ausweis passiver latenter Steuern in der Bilanz. Anderenfalls wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB kein Gebrauch gemacht. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristigen Verpflichtungen dienen, aber nicht mit den passivierten Verpflichtungsbeträgen verrechnet werden können, werden mit dem beizulegenden Zeitwert in diesen Bilanzposten eingestellt. Zum Jahresende enthielt der Posten zurückzuübertragende Wertpapiere, die wertmäßig über die entsprechenden Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen hinausgingen, sowie nicht verrechenbare Teile aus verpfändeten Rückdeckungsversicherungen für Pensionsansprüche. 151 Jahresabschluss Sachanlagevermögen und immaterielle Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 146 Jahresabschluss 122 Lagebericht 176 Weitere Informationen Schroeder · Gisela Bergmann · Mar Rommeler · Nina Kremer · Frank auf Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und Rückstellungen Kreditinstituten Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag ausgewiesen. Soweit der Erfüllungsbetrag vom Ausgabebetrag abweicht, wurden die Unterschiedsbeträge in die Rechnungsabgrenzung aufgenommen und zeitanteilig erfolgswirksam aufgelöst. Die Disagien zu Verbindlichkeiten wurden in den Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite aufgenommen. Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag bei Verbindlichkeiten werden auf deren Laufzeit verteilt. Für Steuern, für dem Grunde oder der Höhe nach noch ungewisse Verbindlichkeiten sowie für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften wurden in ausreichendem Umfang Rückstellungen gebildet. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stützen sich auf jährlich aktualisierte versicherungsmathematische Berechnungen der Barwerte der erdienten Pensionsansprüche durch unabhängige qualifizierte Versicherungs mathematiker. Die Pensionsverpflichtungen werden nach dem Projected-Unit-Credit-Verfahren auf Basis der 2006 veröffentlichten „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Berücksichtigung von Gehalts- sowie Rententrends ermittelt. Die zur Ermittlung der Rückstellungen für Pensionsansprüche und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen verwendeten Parameter sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen: Parameter der Berechnung Verpflichtungsart in % Pensionen Diskontierungszinssatz * 31.12.2010 Gehaltstrend Rententrend 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2011 5,15 5,14 2,25 2,25 1,75 1,75 3,75 - 4,48 3,94 ** 2,25 2,25 - - Jubiläen 5,15 5,14 2,25 2,25 - - Vorruhestand 5,15 5,14 2,25 2,25 - - Übergangsgeld 5,15 5,14 2,25 2,25 - - Altersteilzeit * Gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung vom 18. November 2009 in Verbindung mit § 253 Abs. 2 HGB. ** Diskontierungssatz orientiert sich an der mittleren Laufzeit der Einzelrückstellungen. Die Mitarbeiterfluktuation wurde in allen Verpflichtungsarten sowohl per 31.12.2010 als auch per 31.12.2011 mit 4 % angesetzt. 152 ita Römer · Barbara Idem · Manuel der Lake · Birte Wegener · Roswitha Der in 2010 ermittelte Unterschiedsbetrag für Pensionsrückstellungen aus der BilMoG-Umstellung wird gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB bis zum 31. Dezember 2024 in gleichbleibenden Beträgen von 1.027 Tsd. € den Pensionsrückstellungen zugeführt und im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung als außerordentlicher Aufwand gezeigt. Der in den nächsten dreizehn Jahren noch nachzubildende Betrag beläuft sich damit aus aktueller Sicht auf 13.349 Tsd. €. Den Pensionsrückstellungen steht teilweise ein Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 HGB in Form von Rückdeckungs versicherungen, die an die anspruchsberechtigten Personen abgetreten wurden, gegenüber. Sofern das Deckungsvermögen einen höheren beizulegenden Zeitwert annimmt als die Verpflichtungswerte aus den Rückstellungen, ergibt sich ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung. Zum 31. Dezember 2011 bestanden Rückdeckungsversicherungen über 6,5 Mio. €. Davon waren 0,7 Mio. € nicht aufrechenbar und wurden in den Bilanzposten „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ eingestellt. Für Altersteilzeitverpflichtungen wurden zu Gunsten der Anspruchsberechtigten festverzinsliche Wertpapiere verpfändet. Die Rückübertragungsansprüche bezogen auf diese Wertpapiere wurden mit bestehenden Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 4,0 Mio. € aufgerechnet. Der nicht verrechenbare Teil in Höhe von 0,5 Mio. € wurde in den Bilanzposten „Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ eingestellt. Der Zinsaufwand aus sämtlichen Altersversorgungsverpflichtungen und vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen liegt bei 3,2 Mio. €. Dieser Aufwand wurde verrechnet mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 0,3 Mio. €. Damit ergibt sich ein saldierter Aufwand von 2,9 Mio. €. Die weitere Entwicklung der Rückstellungen ist unter Berücksichtigung der Veränderungen des verrechneten Deckungsvermögens der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen Bestand zum 31.12.2010 Verbrauch 2011 Aufgelöst 2011 Aufzinsung 2011 Zuführung 2011 Veränderung des verrechneten Deckungs vermögens Bestand zum 31.12.2011 40.568 21 3.257 0 3.017 1.714 626 41.416 5.756 932 0 153 951 104 89 3.999 Vorruhestand 166 Übergangsgeld 172 63 20 2 0 0 85 - 14 9 0 0 167 9.755 in Tsd. € Pensionen Altersteilzeit Zwischensumme Jubiläen Gesamtsumme Verrechnetes Deckungs vermögen zum 31.12.2011 40.927 4.252 34 3.181 2.665 730 41.757 1.247 198 21 55 0 0 1.083 - 42.174 4.450 55 3.236 2.665 730 42.840 9.755 153 Jahresabschluss Verpflichtungsart Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Wißm a n n · G öt z Ba n d ow · H e r m an Hill m a n n · J aq u e l i n e S chlosse r · C Die sonstigen Rückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages wurde eine Kostensteigerung von bis zu 2 % berücksichtigt. Dabei wurden Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit fristadäquaten Zinssätzen der Deutschen Bundesbank abgezinst. Die Zinssätze für die Abzinsung der Rückstellungen betragen in Abhängigkeit von der Restlaufzeit 3,81% (für ein Jahr) bis zu 4,78 % (für neun Jahre). Ein gesonderter Ausweis der Erträge und Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen (Zinsaufwand in Höhe von 77 Tsd. €, Vorjahr 68 Tsd. €) erfolgt aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung. Sie sind in den Zinserträgen bzw. Zinsaufwendungen enthalten. Finanzderivate Geschäfte in Zinsderivaten und Devisenoptionen unterlagen der Einzelbewertung, soweit sie nicht zusammen mit Gegengeschäften eine Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB bilden. Davon abweichend blieb für Geschäfte, die der Zinsbuchsteuerung dienen, das Bewertungsergebnis dieser Geschäfte bei der Ergebnisermittlung unberücksichtigt. Devisentermin- und Devisenkassageschäfte wurden vollständig in die Währungsumrechnung und Währungsbewertung einbezogen. Bewertungseinheiten Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB bildet die Bank für sämtliche kundenbezogenen Zinsderivate, Zins- und Währungs swaps und Devisenoptionsgeschäfte zusammen mit den dazu gehörigen Eindeckungsgeschäften, die mit Kreditinstituten kontrahiert werden. Kundengeschäft und Eindeckungsgeschäft sind – mit wenigen Ausnahmen – hinsichtlich aller Kontraktbedingungen kongruent, sodass keine Marktpreisrisikoposition bezüglich dieser Geschäfte besteht. Bei den vereinzelten Ausnahmen beruht die Abweichung lediglich darauf, dass die Ergebnisbeiträge der Deckungsgeschäfte über die Laufzeit periodisiert werden. Die Überwachung der Deckungskongruenz der Positionen erfolgt sowohl bei Abschluss der Geschäfte als auch zum Bilanzstichtag auf Basis der Critical-Term-Match-Methode. Das Ergebnis aus diesen Geschäften wird im Provisionsertrag der Bank gezeigt. Für zukünftige Verwaltungsaufwendungen und Adressenausfallrisiken, die täglich mit den beordneten Kreditlinien abgeglichen werden, werden angemessene Beträge im Rahmen des passiven Rechnungsabgrenzungspostens laufzeitgerecht abgegrenzt. Schließungen von Kundenpositionen oder Kündigungen von Kundenpositionen seitens der Bank führen unmittelbar zur Glattstellung der Eindeckungsgeschäfte mit den Bankkontrahenten. Die Zinsderivate weisen Laufzeiten von maximal 19 Jahren auf. Da die Bank nicht den Status eines General Clearer an der EUREX, wohl aber einen direkten Zugang zur EUREX über einen Kooperationspartner hat, werden diese Geschäfte als Kunden geschäfte und als Bankgeschäfte eingestuft und ebenfalls als Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB geführt. Wie bei den Zinsderivaten kommt aufgrund der kongruenten Geschäfte ebenfalls die Critical-Term-Match-Methode zur Anwendung. Das Ergebnis aus diesen Geschäften wird im Provisionsertrag der Bank gezeigt. Marktpreisrisiken können auch hier nicht entstehen. 154 n Lücke · Marion Schweer · Tanja arolin Krüger · Olivia Schönberger Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB in Tsd. € Zinsderivate mit Kunden (Grundgeschäfte) Zinsderivate mit Kreditinstituten (Sicherungsgeschäfte) Devisenoptionen mit Kunden (Grundgeschäfte) Devisenoptionen mit Kreditinstituten (Sicherungsgeschäfte) Nominal Marktwerte volumen bis 1 Jahr bis 1 Jahr Restlaufzeit Restlaufzeit 48.979 48.979 22.324 22.324 Nominal Marktwerte Nominal- Marktwerte volumen über 1 Jahr volumen über 5 Jahre über 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Restlaufzeit bis 5 Jahre Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit Sicherungsart Risikoart 20.384 MicroHedges Zins -20.001 MicroHedges Zins 808 MicroHedges Währung -808 MicroHedges Währung Zins/ Währung 221 188.181 -221 188.181 3.935 -3.935 279.230 279.230 Zins- und Währungsswapgeschäfte mit Kunden (Grundgeschäfte) 6.084 754 MicroHedges Zins- und Währungsswapgeschäfte mit Kreditinstituten (Sicherungsgeschäfte) 6.084 -757 MicroHedges Zins/ Währung EUREX-Geschäfte Kunden (Grundgeschäfte) 56.253 5 MicroHedges Aktien/ Zins EUREX-Geschäfte General Clearer (Sicherungsgeschäfte) 56.253 -5 MicroHedges Aktien/ Zins Steuern vom Einkommen und Ertrag Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen wurden abzüglich der gebildeten Rückstellungen für Adressenausfallrisiken sowie zweckgebundener Deckungsguthaben, soweit sie unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden oder Kreditinstituten ausgewiesen wurden, vermerkt. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich insgesamt um 3,4 Mio. € auf 11,3 Mio. €. Der gesamte Steueraufwand bezog sich auf das Ergebnis des Geschäftsjahres. Aus latenten Steuern ergaben sich keine Effekte auf den ausgewiesenen Steueraufwand. Jahresabschluss Eventualverbindlichkeiten 155 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Detlef Bongers · Alexander Weise · Piersina · Kathrin Grunwald · Lars Währungsumrechnung Auf fremde Währungen lautende Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten werden mit den zum Jahresultimo festgestellten Referenzkursen der Europäischen Zentralbank umgerechnet. Grundsätzlich schließt die Bank arbeitstäglich ihre Währungspositionen bis auf am Markt nicht eindeckbare Betragsspitzen, sodass für die Aktiva und Passiva (Vermögensgegenstände, Verbindlichkeiten, Lieferverpflichtungen und Lieferansprüche aus Devisenkassa- und Devisentermingeschäften) eine nahezu vollständige besondere Deckung in der jeweiligen Währung gegeben ist. Überhänge weisen stets eine Restlaufzeit von unter einem Jahr aus. Die aus der Umrechnung der Fremdwährungsaktiva und Fremdwährungspassiva resultierenden Gewinne und Verluste werden daher vollständig in die Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen. Terminaufschläge beziehungsweise -abschläge von devisenterminbezogenen Absicherungsgeschäften für bilanzielle Posi tionen erhöhen beziehungsweise vermindern das Zinsergebnis zeitanteilig. Die Veränderungen zwischen den ursprünglichen Kassakursen der Absicherungsgeschäfte und den aktuellen Kassakursen werden durchgebucht und unter den sonstigen Verbindlichkeiten beziehungsweise sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Devisentermingeschäfte, die nicht der Absicherung von Bilanzgeschäften dienen, werden mit ihren Terminkursen bewertet. Die Ergebnisse aus der Bewertung der Devisentermingeschäfte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Die Ergebnisse aus der Währungsumrechnung und -bewertung sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen mit insgesamt 54 Tsd. € enthalten. Dabei standen den Erträgen in Höhe von 61,5 Mio. € Aufwendungen in fast gleicher Höhe gegenüber. Auf fremde Währungen lautende Forderungen und Vermögensgegenstände bestanden in Höhe von 45,6 Mio. € (Vorjahr 52,1 Mio. €). Die Fremdwährungsverbindlichkeiten betrugen insgesamt 66,4 Mio. € (Vorjahr 59,1 Mio. €). Die Eventualverbindlichkeiten in fremder Währung beliefen sich auf 10,2 Mio. € (Vorjahr 12,5 Mio. €). 156 Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung Klaus Stöck · Elke Engel · Michael Radde · Dennis Landherr · Brigitte Fristengliederung nach Restlaufzeiten Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Die für bestimmte Aktiv- und Passivposten der Bilanz erstellte Gliederung nach Restlaufzeiten basiert auf den Endfälligkeiten, den Kündigungs- und den Kündigungssperrfristen. Bei Forderungen oder Verbindlichkeiten, die in regelmäßigen Raten zurückgeführt werden, basiert die Gliederung auf den Restlaufzeiten der jeweils einzelnen Raten. Unter den unbestimmten Laufzeiten wurden insbesondere Kredite in laufender Rechnung ohne konkrete zeitliche Befristungen (sogenannte b.a.w.-Kredite) ausgewiesen. Die Restlaufzeitengliederung erlaubt eine erste Beurteilung der Liquiditätslage des Kreditinstitutes. In dem Bilanzposten „Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere“ waren Papiere mit einem Nennbetrag von 159,3 Mio. € und einem Buchwert einschließlich bestehender Zinsabgrenzungen von 151,7 Mio. € enthalten, die in 2012 fällig werden. Daneben stehen begebene Schuldverschreibungen in Höhe von 12,8 Mio. € in 2012 zur Rückzahlung an. Wertpapiere Die Bank hielt 100 % der Anteile an dem Sondervermögen HANSASpezial25, der überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere, aber auch in börsennotierte Aktien sowie in nicht börsengehandelte Anteile an Aktiengesellschaften investiert ist. Zum 31. Dezember 2011 wurde der Fonds mit dem aktuellen Inventarwert von 90,6 Mio. € ausgewiesen. Eine Wertkorrektur erfolgte in Höhe von 3,4 Mio. €. Aus dem Fonds erzielte die Bank eine Ausschüttung von 2,0 Mio. €. Daneben hielt die Bank an dem Publikumsfonds Konzept Balance 51 % der Anteile. Es handelt sich hierbei um einen gemischt investierenden Fonds. Zum 31. Dezember 2011 wurde der Fonds mit dem aktuellen Inventarwert von 4,0 Mio. € ausgewiesen. Eine Wertkorrektur erfolgte in Höhe von 805 Tsd. €. Aus dem Fonds erzielte die Bank eine Ausschüttung von 85 Tsd. €. Fristengliederung nach Restlaufzeiten in Tsd. € bis 3 Monate mehr als 3 Monate bis 1 Jahr mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre unbestimmte Laufzeit anteilige Zinsen Gesamt betrag Aktiva Forderungen an Kreditinstitute (ohne täglich fällige) 106.213 20.240 20.204 6 - 541 147.204 Forderungen an Kunden 211.373 234.256 746.067 1.339.402 424.042 1.901 2.957.041 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 9.403 32.310 111.305 273.313 - 1.450 427.781 Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten 35.500 440 7.444 224 - - 43.608 403.109 127.846 132.428 37.855 - 3.802 705.040 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 157 Jahresabschluss Passiva Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Ocklenburg · Ulrich Spottke · Mar Jan ko w i a k · C a s pa r A n d r e a e · P e t e r 2011 wurde der NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 aufgelegt, an dem die Bank 24,3 % hielt. Der Buchwert lag zum Jahresende bei 5,0 Mio. €. Eine Wertkorrektur wurde in Höhe von 4 Tsd. € vorgenommen. Wertkorrekturen waren bei den Beteiligungen insgesamt nur im Umfang von unter 1 Tsd. € erforderlich. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunter nehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten: Börsenfähige Wertpapierbestände in Tsd. € Festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinslichen Wertpapiere börsenfähig davon börsennotiert davon nicht börsennotiert 420.744 411.599 9.145 18.180 2 18.178 Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen in Tsd. € Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und aus Gewährleistungsverträgen Nachrangige Vermögensgegenstände Unter dem Bilanzposten „Forderungen an Kreditinstitute“ besteht ein Nachrangdarlehen an die Bürgschaftsbank NRW GmbH in Höhe von 5,8 Tsd. € (Vorjahr 5,8 Tsd. €). Nachrangige Kredite wurden in Höhe von 1.058 Tsd. € (Vorjahr 1.226 Tsd. €) an unsere Kunden herausgelegt und sind in den Forderungen an Kunden enthalten. Beteiligungen Die von der Bank gehaltenen Anteile in Höhe von 27,4 % des Grundkapitals der Conpair AG, Essen, wurden im zweiten Quartal 2011 verkauft. Dabei wurde ein Buchgewinn von 544 Tsd. € erzielt. Die Bank ist seit Januar 2009 an der Americo Beteiligungs gesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, als Kommanditistin mit knapp 42 % beteiligt. Der Buchwert dieser Beteiligung beträgt 5,5 Mio. €. Das Ergebnis dieser Gesellschaft betrug für 2010 -22 Tsd. € (Vorjahr -24 Tsd. €), das Eigenkapital der Gesellschaft wurde Ende 2010 mit 13,5 Mio. € ausgewiesen. 2010 2011 6 6 288 54 2.546 7.081 42 0 Anteile an verbundenen Unternehmen Unter dieser Position werden die 89,94 %ige Beteiligung an der IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen, sowie die 100 %igen Betei ligungen an der • NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, Essen, • NATIONAL-BANK Immobilien GmbH, Essen, und • NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, Essen (bis 24. Januar 2012 als NATIONAL-BANK Beteiligungs gesellschaft mbH, Essen, firmierend), ausgewiesen. Letztere umfasste noch keinen aktiven Geschäftsbetrieb. Die Verbindlichkeiten gegenüber diesen Gesellschaften betrugen 1.918 Tsd. € (Vorjahr 1.800 Tsd. €), Forderungen bestanden in Höhe von 54 Tsd. € (Vorjahr 0 €). Unter den sonstigen Vermögensgegenständen wurde die bereits feststehende, aber noch nicht durchgeführte Ausschüttung der 158 cus Koch · Diether Kraft · Martin Kreutz · Torsten Berges · Heike Dicks NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, Essen, in Höhe von 90 Tsd. € (Vorjahr 350 Tsd. €) ausgewiesen. Die NATIONALBANK Immobilien GmbH, Essen, hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem Jahresüberschuss von 91 Tsd. € abgeschlossen. Das nach der Verrechnung mit dem Verlustvortrag noch bestehende Ergebnis soll zunächst in der Gesellschaft verbleiben. Für 2011 ist bei dieser Gesellschaft folglich wie im Vorjahr keine Ausschüttung vorgesehen. Die IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen, hat 2008 ein Immobilienteilportfolio der Bank erworben. Sie ist vermögensverwaltend tätig und vermietet der Bank diese Immobilien. Zum 31. Dezember 2011 betrug das Eigenkapital dieser Gesellschaft 5,0 Mio. €, das Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 betrug 726 Tsd. € (Vorjahr 740 Tsd. €). Gesellschafterdarlehen bestanden im Zusammenhang mit den zugewiesenen Gewinnen in Höhe von 1.952 Tsd. €. Ein Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 ist nicht erforderlich, weil die Einbeziehung dieser Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist. Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen umfasste überwiegend in eigenem Namen, aber für fremde Rechnung gewährte Kredite an Kunden. Die Laufzeit dieser Kredite betrug vier Jahre und mehr. Darüber hinaus wurde hier eine treuhänderisch gehaltene 100 %ige Beteiligung an der Initiativkreis Ruhr GmbH, Essen, ausgewiesen. Treuhandgeschäft in Tsd. € 2010 2011 Forderungen an Kunden 37 32 Beteiligungen 91 91 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 37 32 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 91 91 in Tsd. € Eigen kapital Ergebnis des Geschäftsjahres 2010 Ergebnis des Geschäftsjahres 2011 NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH, Essen 147 352 95 NATIONAL-BANK Immobilien GmbH, Essen 175 -2 91 NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH, Essen 50 0 -1 5.030 740 726 IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen Jahresabschluss Anteile an verbundenen Unternehmen 159 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Ute Surges · Gundula Fiege · Chr Dr. Cordula Wöllenweber · Nadine Anlagevermögen Eigene Aktien Die im Anlagespiegel ausgewiesenen Sachanlagen setzten sich mit 28,0 Mio. € (Vorjahr 28,6 Mio. €) aus Grundstücken und Gebäuden und mit 12,0 Mio. € (Vorjahr 13,3 Mio. €) aus der Betriebs- und Geschäftsausstattung zusammen. Ein Objekt, das von der Bank nicht selbst genutzt wurde, wurde im Berichtsjahr veräußert. Eigene Aktien hatten die Bank oder mit ihr verbundene Unternehmen am Bilanzstichtag nicht im Bestand. Als Sicherheit für Kredite an Kunden waren am Jahresende 440.439 NATIONALBANK Stückaktien (Vorjahr 479.900) verpfändet. Dies entspricht 3,53 % (Vorjahr 3,85 %) des Grundkapitals. Das Wertpapieranlagevermögen bestand aus unterschiedlichen verbrieften Krediten. Die Abgänge resultierten aus Verkäufen, Fälligkeiten, Tilgungen und Wertkorrekturen. Von der gemäß § 34 Abs. 3 der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) möglichen Zusammenfassung für Finanzanlagen wurde Gebrauch gemacht. Im Laufe des Berichtsjahres hat die Bank von der Möglichkeit des Handels in eigenen Aktien gemäß § 71 Abs. 1 Ziff. 7 AktG Gebrauch gemacht. Es wurden insgesamt 651.176 Stückaktien (Vorjahr 588.746), das sind 5,22 % (Vorjahr 4,72 %) des Grundkapitals, mit einem durchschnittlichen Kurs von 34,04 € (Vorjahr 34,04 €) gekauft. Die Verkäufe wurden zu einem höheren Durchschnittskurs abgewickelt, sodass insgesamt ein Überschuss von 93.474 € (Vorjahr 2.640 €) entstand, der ohne Ergebniswirkung direkt in die Gewinnrücklagen eingestellt worden ist. Der höchste Bestand am Ende eines Tages innerhalb des abgelaufenen Jahres betrug 152.293 Stückaktien (Vorjahr 149.207) beziehungsweise 1,22 % (Vorjahr 1,20 %) des Grundkapitals. Die preislichen Auflagen der bestehenden Ermächtigung der Hauptversammlung wurden jederzeit eingehalten. Anlagespiegel in Tsd. € Anschaffungs-/ Herstellungs kosten 01.01.2011 Zugänge 2011 Abgänge 2011 Anschaffungs-/ Herstellungs kosten 31.12.2011 Abschreibungen 2011 Abschreibungen kumuliert Buchwert per 31.12.2011 Buchwert per 31.12.2010 Beteiligungen 7.797 2 2.000 5.799 5.799 7.797 Anteile an verbundenen Unternehmen 4.667 25 0 4.692 4.692 4.667 Wertpapiere des Anlagevermögens 40.047 0 31.409 8.638 - - 8.638 40.047 Sachanlagen 85.451 1.269 159 86.561 3.123 46.576 39.985 41.945 Immaterielles Anlagevermögen 32.110 1.314 0 33.424 2.474 30.213 3.211 4.371 160 ista Kupperschmidt · Jutta Breuer Becker · Andre Heinze · Sebastian Als Sicherheit abgetretene Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände Kundenforderungen in Höhe von 413 Mio. € (Vorjahr 436 Mio. €) wurden an öffentliche Refinanzierungsinstitute abgetreten. Dies ist bei Einsatz öffentlicher Kreditprogramme nach den Kreditbedingungen erforderlich. Daneben erfolgte eine Verpfändung von Wertpapieren im Umfang von 44 Mio. € (Vorjahr 49 Mio. €) als Sicherheit für verschiedene Geschäftspartner, zum Beispiel, um die Teilnahme am Derivatehandel an der EUREX als Non-Clearing-Member zu ermöglichen. Verrechnete Vermögensgegenstände und Schulden Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurden Rückdeckungsversicherungen und Wertpapiere, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen dienen, mit diesen Verpflichtungen verrechnet. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens belief sich auf 11,0 Mio. €, der Erfüllungsbetrag der verrechenbaren Verpflichtungen lag bei 9,8 Mio. €. Es verblieb ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung in Höhe von 1,2 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens zum Bilanz stichtag wurde für die Rückdeckungsversicherungen anhand von Mitteilungen durch die Versicherungsgesellschaft und für die Wertpapiere durch Börsenkurse zum Jahresende ermittelt. Der Zinsaufwand aus den verrechenbaren Pensions- und Altersteilzeitverpflichtungen beträgt als Teil des Zuführungsbetrages zu den Rückstellungen 0,5 Mio. €. Der Ertrag aus den verrechneten Vermögenswerten belief sich auf 0,3 Mio. €. Daraus ergab sich in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Zinsaufwand von 0,2 Mio. €. Darüber hinaus wurde der aus dem Dienstleistungsaufwand resultierende Zuführungsbetrag zu den Pensions rückstellungen im Personalaufwand ausgewiesen. Zum Jahresende waren im Pfandpool bei der Deutschen Bundesbank (Schnelltender) Wertpapiere, Wirtschaftskredite und Geldanlagen mit einem Beleihungswert von 604 Mio. € (Vorjahr 612 Mio. €) für Refinanzierungen im Rahmen der Liquidi tätssteuerung enthalten. Zum Jahresultimo bestanden keine Pensionsgeschäfte. 161 Jahresabschluss Zur Erleichterung des Handels in eigenen Aktien möchte die Bank weiterhin von der Vorschrift des § 71 Abs. 1 Ziff. 7 AktG Gebrauch machen. Die Hauptversammlung hat die Bank ermächtigt, bis zum 2. Mai 2015 eigene Aktien zum Zweck des Wertpapierhandels mit der Maßgabe zu erwerben, dass der Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien am Ende eines jeden Tages 5 % des Grundkapitals der NATIONALBANK nicht übersteigt. Außerdem dürfen aufgrund des Beschlusses Aktien nur erworben werden, wenn der Preis je Aktie um nicht mehr als 10 % über oder unter dem Kurs liegt, der bei den über die NATIONAL-BANK getätigten Umsätzen an den drei vorausgegangenen Tagen, an denen Umsätze in NATIONALBANK Aktien getätigt wurden, im Durchschnitt bezahlt wurde. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Baar · Thomas Jarosch · Christiane Boris Bejmowicz · Klaus Weidner · Latente Steuern Aktive latente Steuern resultierten im Wesentlichen aus versteuerten Reserven gemäß § 340 f HGB, während passive latente Steuern aus Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen und aus der Behandlung der Immobilientransaktion mit der IMMRUHR GmbH & Co. KG aus dem Jahre 2008 stammten. Nach Saldierung verblieb ein Anspruchsüberhang, der nicht aktiviert wurde. Sonstige Aktivwerte Unter der aktiven Rechnungsabgrenzung wurden Disagien aus der Platzierung der eigenen NATIONAL-BANK Inhaberschuldverschreibungen in Höhe von 14 Tsd. € (Vorjahr 20 Tsd. €) sowie Disagien aus der Aufnahme von langfristigen Refinanzierungsmitteln in Höhe von 3,6 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €) ausgewiesen. Zudem bestand ein Restdisagio aus einem angekauften Schuldscheindarlehen in Höhe von 6 Tsd. € (Vorjahr 7 Tsd. €). Die sonstigen Vermögensgegenstände sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Sonstige Vermögensgegenstände in Mio. € 2010 Steuererstattungsansprüche 10,6 7,0 0,5 0,0 Kapitalgedeckte Rückdeckungsversicherung Der gemäß § 37 Abs. 5 KStG bestehende Anspruch auf Körperschaftssteuerguthaben, der innerhalb der nächsten sechs Jahre zu jeweils gleichen jährlichen Beträgen zur Zahlung durch die Finanzverwaltung fällig wird, wurde mit dem Barwert von 2,9 Mio. € (Vorjahr 3,3 Mio. €) angesetzt und ist in den Steuererstattungsansprüchen enthalten. Sonstige Passivwerte Die passive Rechnungsabgrenzung enthielt nahezu ausschließlich Disagien aus dem Kundenkreditgeschäft mit einem Volumen von 5,7 Mio. € (Vorjahr 6,0 Mio. €). Diese werden im Zeitablauf planmäßig aufgelöst. Daneben bestand eine Rechnungsabgrenzung für bereits vereinnahmte Erträge aus dem Zins- und Währungsmanagement zur Abdeckung zukünftiger Verwaltungsaufwendungen und potenzieller Adressenausfallrisiken in Höhe von 1,0 Mio. € (Vorjahr 0,8 Mio. €). In dem Bilanzposten „Sonstige Verbindlichkeiten“ sind 2,7 Mio. € (Vorjahr 4,3 Mio. €) noch abzuführende Steuern und Sozialabgaben sowie 0,5 Mio. € (Vorjahr 0,4 Mio. €) offene Rechnungen enthalten. 2011 Provisionsansprüche für Finanzdienstleistungen 1,9 1,8 Angekaufte Ausschüttungsansprüche 4,8 0,0 Gesellschafterdarlehen IMMRUHR GmbH & Co. KG 1,2 2,0 Inkassopapiere 0,2 0,2 Ausgleichsposten Devisentermingeschäfte 0,6 0,6 Sonstige Im Bilanzposten „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr 0,6 Mio. €) Beträge aus der Umrechnung von Devisentermingeschäften, die zur Absicherung von Fremdwährungspositionen in der Bilanz dienen, enthalten. 1,6 0,7 21,4 12,3 162 Gisela Kaiser · Stephan Grollmann · Sven Ohlendorf · Matthias Horn Nachrangige Verbindlichkeiten Ausschüttungssperre Die nachrangigen Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2011 betrugen unverändert insgesamt 45,0 Mio. € und setzten sich aus vier Tranchen zusammen: Teile des grundsätzlich frei verfügbaren Eigenkapitals können unter der Ausschüttungssperre des § 268 Abs. 8 HGB stehen. Zum Jahresende bestand in Höhe von 67 Tsd. € (Vorjahr 68 Tsd. €) eine Ausschüttungssperre aufgrund von Zuschreibungen bei Vermögensgegenständen, die mit Altersvorsorgeverpflichtungen verrechnet wurden. Nachrangdarlehen Zinssatz in % Fälligkeit 20 Mio. € 5,17 19.03.2013 5 Mio. € 4,62 14.01.2015 10 Mio. € 5,16 16.01.2017 10 Mio. € 6,25 31.03.2020 Eigenkapital Das Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn) entwickelte sich unter Berücksichtigung der Effekte aus dem Ankauf und Verkauf von eigenen Aktien sowie der Rücklagendotierung im Rahmen des Jahresabschlusses für 2011 wie folgt: 45 Mio. € Die Bedingungen der nachrangigen Darlehen entsprechen § 10 Abs. 5a KWG. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung kann nicht entstehen, da die Gläubiger nicht berechtigt sind, die Darlehen vorzeitig zu kündigen. Eine Aufrechnung des Rückzahlungsanspruchs der Gläubiger gegen Forderungen der Bank ist ausgeschlossen. Im Fall der Insolvenz oder der Liquidation der Bank ist der Anspruch der Gläubiger auf Rückzahlung des Darlehenskapitals erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zu erfüllen. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten war im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Zinsaufwand von 2,4 Mio. € (Vorjahr 2,4 Mio. €) angefallen. Der ausgewiesene Betrag enthält die anteiligen Zinsen per 31. Dezember 2011. Eigenkapital in Tsd. € Eigenkapital zum 31.12.2010 Veränderung der Gewinnrücklagen aufgrund des An- und Verkaufs eigener Aktien Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen aus dem Jahresüberschuss 2011 Eigenkapital zum 31.12.2011 282.100 93 6.000 288.193 Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt 37,44 Mio. € (Vorjahr 37,44 Mio. €). Bei 12,48 Mio. (Vorjahr 12,48 Mio.) Stückaktien ergibt sich je Aktie ein rechnerischer Anteil am Grundkapital von 3,00 €. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist ausgeschlossen. 163 Jahresabschluss Nominalbetrag in Mio. € Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Nadine Schlenkhoff · Karin Schirma Markus M ü l l e r · H e i d i R i e d e l · K e r st Genehmigtes Kapital Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 13. Mai 2009 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 13. Mai 2014 das Grundkapital um bis zu 15,0 Mio. € durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlage zu erhöhen und über die Bedingungen der Aktienausgabe zu entscheiden. Dabei ist den Aktionären – abgesehen von einem möglichen Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge – ein Bezugsrecht einzuräumen. Von dieser Ermächtigung wurde im Juni 2009 im Umfang von 6,24 Mio. € Gebrauch gemacht. Das genehmigte Kapital beträgt nunmehr 8,76 Mio. €. Sonstige Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen Mit der Beteiligung an der Liquiditäts-Konsortialbank GmbH, Frankfurt, ist eine Nachschusspflicht von bis zu 1,0 Mio. € und eine Eventualhaftung für die Nachschusspflicht anderer Gesellschafter verbunden. Aus langfristigen Mietverhältnissen für die von der Bank genutzten Immobilien ergeben sich jährliche Mietverpflichtungen in Höhe von 4,5 Mio. € (Vorjahr 4,4 Mio. €). Davon entfallen auf die IMMRUHR GmbH & Co. KG, Essen, 2,0 Mio. € mit einer Mietlaufzeit von noch sieben Jahren. Die darüber hinausgehenden Mietverpflichtungen von 2,5 Mio. € sind vertraglich mit Laufzeiten von einem Jahr bis zu knapp 12 Jahren (durchschnittlich 3,9 Jahre) gebunden. Neben den Mietverhältnissen für Immobilien bestanden Leasing- und Nutzungsverträge für EDV-Hardware und Software, insbesondere für die Großrechner. Im Rahmen dieser Verträge ergaben sich in 2011 Zahlungen von rund 3,2 Mio. € (Vorjahr 2,7 Mio. €). Diese waren in den anderen Verwaltungsaufwendungen enthalten. Die Verträge haben Laufzeiten bis maximal Ende 2015 und sind überwiegend innerhalb eines Jahres beziehungsweise in einem Jahr zum Jahresende kündbar. Mit diesen Regelungen sichert sich die Bank die Möglichkeit, nach Ablauf der Vertragslaufzeit auf die dann neueste Technologie zu wechseln, ohne dabei ein Verwertungsrisiko berücksichtigen zu müssen. Gleichzeitig besteht das Risiko, dass bei Auslauf der Verträge die Kosten für Vertragsprolongationen deutlich steigen können beziehungsweise für Investitionen hohe Kapital beträge gebunden werden, auch wenn das bislang genutzte System technologisch noch nicht veraltet ist. Aufgrund der Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. sowie der Verpflichtung gegenüber der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH waren 2011 nach den notwendigen Sicherungsmaßnahmen für Lehman Brothers doppelt so hohe Beiträge wie in den Jahren vor 2009 zu leisten. Auch in den kommenden Jahren muss von vergleichbar hohen Verpflichtungen ausgegangen werden. 164 cher · Jan Krüger · Maarten Kofoet in Glöe · Jan Vincent Sabin · Michele Des Weiteren hat die Bank in unterschiedlichen Bereichen Leistungspakete ausgelagert, die nicht zwingend zur Kernkompetenz und Kernfunktionalität der Bank gehören. Hierzu zählen unter anderem Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungen Die Übernahme von Bürgschaften, Garantien und sonstigen Gewährleistungen für andere (Garantiegeschäft) ist ein klassisches Bankgeschäft im Sinne des § 1 Absatz 1 KWG. Die Bank betreibt dieses Geschäft, um damit Provisionserträge zu erzielen. • die Bereitstellung von Speicherplatz für den Internetauftritt der Bank, • der Betrieb des Electronic Banking und der elektronischen Zahlungssysteme, • der Betrieb und die Weiterentwicklung des internen Ratingverfahrens. Bei Kreditbürgschaften oder Kreditgarantien entspricht das Risiko aus den übernommenen Bürgschaften oder Garantien den Risiken aus den verbürgten bzw. garantierten Krediten. Bei den Bürgschaften für sonstige Verpflichtungen (z. B. für Gewährleistungen) tritt das Risiko einer Inanspruchnahme der Bank nur ein, wenn ein Mangel, bezogen auf den gewährleisteten Sachverhalt, eingetreten ist und gleichzeitig der Bürgschaftsdebitor ausfällt. Den Akkreditiven liegen konkrete internationale Handelsgeschäfte zugrunde, bei denen überwiegend das Risiko einer nicht sachgerechten Prüfung der Dokumente besteht. Eine Passivierung der Eventualverbindlichkeiten erfolgt erst dann, wenn konkrete Anhaltspunkte für deren Inanspruchnahme bestehen. Eventualverbindlichkeiten in Mio. € Kreditbürgschaften 17,4 sonstige Verpflichtungen aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 92,8 Akkreditive Summe 165 20,3 130,5 Jahresabschluss Die Auslagerungen werden jeweils einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unterzogen und werden fortlaufend im Hinblick auf die Einhaltung von Qualitätsstandards überwacht. Die Auslagerungen beeinträchtigen nicht die Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten der Bank. Für die Bank bietet sich der Vorteil, an Weiterentwicklungen teilzuhaben, die von dem jeweiligen Leistungsanbieter betrieben werden. Sie muss dafür keine eigenen Ressourcen vorhalten, die keinen unmittelbaren Bezug zum originären Bankgeschäft haben. Andererseits ergeben sich Risiken aus dem Ausfall der Leistungsanbieter und deren Ersatz. 2011 waren für die Auslagerungen Aufwendungen in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr 2,5 Mio. €) entstanden, die vollständig unter den anderen Verwaltungsaufwendungen in der Gewinnund Verlustrechnung gezeigt werden. Die Verträge haben eine maximale Laufzeit von drei Jahren. Für die nächsten Jahre ist mit etwa gleich hohen Aufwendungen zu rechnen. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Hartmann · Ulrich Müller · Sandra Sch r a d e r - B lo c k · Th o m a s J a k o b y · Unwiderrufliche, nicht beanspruchte Kreditzusagen Unter den unwiderruflichen, nicht beanspruchten Kreditzusagen werden zugesagte, aber noch nicht valutierte Darlehen und nicht beanspruchte Kreditvereinbarungen ausgewiesen. Zusagen ohne konkrete Befristung wurden nicht berücksichtigt. Für kurzfristige Kreditzusagen wurden üblicherweise Bereitstellungsprovisionen in Rechnung gestellt. Die Kreditzusagen können kurzfristig zu einem entsprechenden Liquiditätsabzug führen. Die Liquiditätssteuerungssysteme berücksichtigen jedoch die noch offenen Zusagen sowohl für die kurzfristigen als auch für die mittel- und langfristigen Kredite. Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts gemäß § 36 Abs. 1 WpHG, betrug der Aufwand 67 Tsd. € (Vorjahr 120 Tsd. €). Steuerberatungsleistungen wurden durch die Gesellschaft nicht erbracht. In 2011 wurde ein Beratungsmandat für eine IT-Untersuchung erteilt. Hierfür erhielt die Gesellschaft vor Umsatzsteuer 57 Tsd. €. Nahestehende Personen Geschäfte zu marktabweichenden Konditionen mit nahestehenden Personen, wie zum Beispiel Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates, aber auch Direktoren der Bank und Unternehmen (verbundene und assoziierte Unternehmen beziehungsweise Unternehmen der SIGNAL IDUNA Gruppe), die für die Beurteilung der Finanzlage von wesentlicher Bedeutung wären, wurden nicht getätigt. Kreditzusagen Außerordentliches Ergebnis in Mio. € kurzfristige Kredite mittel- und langfristige Kredite Bürgschaften Summe 218,2 89,8 1,3 309,3 Vergütung des Abschlussprüfers Die Hauptversammlung der Bank hat am 17. Mai 2011 beschlossen, die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011 zu bestellen. Die Gesellschaft erhält für die Abschlussprüferleistungen vor Umsatzsteuer 240 Tsd. € (Vorjahr 298 Tsd. €). Für andere Bestätigungsleistungen, so für die Prüfung des Mit der Entscheidung der Bank, die Wertpapiere des Alternativen Kreditportfolios nicht mehr dem Geschäftsmodell der Bank zuzurechnen, werden seit dem 1. Januar 2008 sämtliche Ergebniskomponenten aus diesem Portfolio im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen. Für 2011 resultierten daraus außerordentliche Aufwendungen von 3,6 Mio. € (Vorjahr 10,3 Mio. €) und außerordentliche Erträge in Form von Margenbeiträgen aus dem Portfolio von 0,7 Mio. € (Vorjahr 1,3 Mio. €) sowie Buchgewinnen aus Veräußerungen und Fälligkeiten in Höhe von 0,6 Mio. €. 166 Verdirk · Christine Küpper · Regina Joachim Giesbers · Stephanie Keller Mit der Umsetzung des Bilanzrechtsmodernierungsgesetzes (BilMoG) in 2010 wurde der noch nachzubildende Rückstellungsbetrag für Pensionsrückstellungen errechnet. Die Nachbildung kann gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB über insgesamt 15 Jahre erfolgen. Der Aufwand aus der Nachbildung ist im außerordentlichen Ergebnis zu zeigen. Die ratierliche Zuführung in Höhe von 1.027 Tsd. € wurde gemäß Art. 67 Abs. 8 EGHGB im außerordentlichen Aufwand erfasst. Zum Jahresende bestanden gegenüber den Mitgliedern des Aufsichtsrates Kreditforderungen in einer Höhe von 534 Tsd. € (Vorjahr 876 Tsd. €). Organbezüge Beteiligungsanzeige Die Bezüge des Vorstandes betrugen für das Berichtsjahr insgesamt 1.984 Tsd. € (Vorjahr 2.257 Tsd. €). Davon entfielen 870 Tsd. € (Vorjahr 1.047 Tsd. €) auf das Grundgehalt, 970 Tsd. € (Vorjahr 960 Tsd. €) auf die variable Vergütung sowie weitere 144 Tsd. € (Vorjahr 250 Tsd. €) auf sonstige Organbezüge, beispielsweise die Dienstwagennutzung und die Altersvorsorge. Nach der uns gemäß § 20 AktG zugegangenen Mitteilung besitzt die SIGNAL Krankenversicherung a. G., Dortmund, mehr als ein Viertel des Grundkapitals der Bank. Der Aufsichtsrat erhält für das Berichtsjahr eine Vergütung von insgesamt 493 Tsd. € (Vorjahr 497 Tsd. €), davon entfallen 273 Tsd. € (Vorjahr 277 Tsd. €) auf feste und 220 Tsd. € (Vorjahr 220 Tsd. €) auf variable Bezüge. An frühere Mitglieder des Vorstandes oder ihre Hinterbliebenen wurden 899 Tsd. € (Vorjahr 788 Tsd. €) gezahlt. Für sie bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 10.825 Tsd. € (Vorjahr 8.385 Tsd. €). Jahresabschluss Gegenüber den Mitgliedern des Vorstandes bestanden zum Jahresende Kreditforderungen in Höhe von 8 Tsd. € (Vorjahr 176 Tsd. €). 167 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Außerbilanzielles Geschäft Cirsten Misiak · Udo Frosch · Micha Susan n e D a mm - d e M a r i e · C h r i s t o p h Die Bank hat im abgelaufenen Jahr Termingeschäfte und Geschäfte in Finanzderivaten getätigt. Sie erstreckten sich auf Kundenkontrakte, auf deren Eindeckungsgeschäfte und auf Kontrakte zur Bilanzstruktursteuerung. Zum Jahresultimo bestanden keine Eigenhandelspositionen in Derivaten und Termingeschäften. Die nachstehende Übersicht zeigt das Nominalvolumen und das Adressenausfallrisiko der Termingeschäfte zum Jahresultimo. Außerbilanzielles Geschäft nach Geschäftsart Geschäftsart in Tsd. € Zinsbezogene Geschäfte (OTC) davon Zinsswapgeschäfte Zinsoptionsgeschäfte Währungsbezogene Geschäfte (OTC) davon bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Nominalbetrag nach Restlaufzeiten > 5 Jahre insgesamt Positiver Marktwert Negativer AdressenMarktwert ausfallrisiken 122.958 471.363 563.601 1.157.922 26.969 29.053 101.258 307.542 509.918 918.718 25.500 27.584 25.500 21.700 163.821 53.683 239.204 1.469 1.469 1.469 398.758 11.441 410.199 11.504 8.296 11.504 26.969 Devisentermingeschäfte 354.110 11.441 365.551 10.258 7.050 10.258 Devisenoptionsgeschäfte 44.648 44.648 1.246 1.246 1.246 Zins- und Währungsswapgeschäfte 0 12.168 12.168 754 757 754 Aktien-/ -indexbezogene Geschäfte 112.506 112.506 33 33 33 2.356 2.356 33 33 33 davon EUREX-Optionen EUREX-Futures Summe 110.150 110.150 634.222 482.804 575.569 1.692.795 39.260 38.139 39.260 Positiver Marktwert Negativer Marktwert Adressenausfallrisiko Nach Kontrahenten unterteilt, zeigt das gesamte außerbilanzielle Geschäft folgende Struktur: Außerbilanzielles Geschäft nach Kontrahenten Kontrahenten in Tsd. € Nominalbetrag Kreditinstitute innerhalb der OECD 963.756 9.453 32.706 9.453 Kunden 729.039 29.807 5.433 29.807 168 el von der Linden · Miriam Schüller Driewer · Susanne Kortländer · Sabine Das Adressenausfallrisiko errechnete sich aus den aktuellen Wiedereindeckungskosten an den Finanzmärkten, die sich ergeben, wenn unterstellt wird, dass die Kontrahenten ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Dabei wurden nur die Geschäfte berücksichtigt, die zum Bilanzstichtag einen positiven Marktwert zeigen. Saldierungen mit Geschäften, die einen negativen Marktwert haben, wurden nicht vorgenommen. Der positive beziehungsweise negative Marktwert der bestehenden Positionen gab den Gewinn beziehungsweise den Verlust der Positionen bei einer vollständigen Schließung aller Geschäfte zum Bilanzstichtag wieder. Sämtliche OTC-Optionen wurden mithilfe des Optionspreismodells von Black & Scholes bewertet. Die Devisentermingeschäfte resultierten zum überwiegenden Teil aus Kundenaufträgen, die zeitgleich wieder eingedeckt wurden. Das Deckungsvolumen war in dem genannten Betrag enthalten. Daneben bestanden Geschäfte zur Absicherung von Bilanzpositionen gegen Währungsschwankungen. Offene Devisenterminpositionen bestanden während des Jahres und zum Jahresultimo nur in begrenztem Umfang. Der Marktwert der Devisengeschäfte errechnete sich aus dem Barwert der Cashflow-Differenz, die sich ergeben würde, wenn die bestehenden Kontrakte einerseits mit dem vereinbarten Kundenkurs und andererseits mit dem aktuellen Marktkurs abgewickelt werden würden. Die mit unseren Kunden abgeschlossenen Devisenoptionsgeschäfte wurden vollständig betrags- und laufzeitkongruent bei Kreditinstituten eingedeckt. Sie bilden insgesamt eine Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB. Die Marktwerte der Optionen errechneten sich über die Black & Scholes-Formel. Die dafür benötigten historischen, von den relevanten Märkten abgeleiteten Volatilitäten und Korrelationen werden täglich aktualisiert. Die verwendeten Zinskurven referenzieren auf die Euribor-Geldmarktsätze und im Laufzeitbereich oberhalb von einem Jahr auf die Zinskurve für Zinsswaps beziehungsweise bei Fremdwährungen auf entsprechende fremdwährungsbezogene Kapitalmarktzinskurven. Zinsswap- und Zinsoptionsgeschäfte wurden zur Absicherung bestimmter Bilanzpositionen, zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos der Bank und im Rahmen des Kundengeschäfts abgeschlossen. Die Marktwerte wurden über die Barwerte der feststehenden Zinszahlungen unter Berücksichtigung von Volumenänderungen und Fälligkeiten errechnet. Zur Ermittlung der Barwerte wurde auf die Zinskurve für Zinsswaps abgestellt. Die börsengehandelten Aktien- und Aktienindexoptionen im Umfang von 112,5 Mio. € (Vorjahr 161,2 Mio. €) wurden als Kundengeschäfte über eine mit uns kooperierende Bank an die deutsche Terminbörse EUREX weitergeleitet. Eigene Handels positionen bestanden darüber hinaus zum Jahresultimo nicht. Die Marktwerte ergaben sich aus den Kursen der EUREX zum Jahresultimo. Im Wertpapieranlagebestand sind Credit Linked Notes mit einem Buchwert von 2,5 Mio. € (Vorjahr 14,2 Mio. €) enthalten. Kooperationsgeschäft Im Rahmen unseres Kooperationsgeschäftes wurden Langfristfinanzierungen sowie Versicherungen, Beteiligungen, Bausparverträge, Forfaitierungen, Factoring und Leasingverträge vermittelt. 169 Jahresabschluss Für offene Devisengeschäftspositionen wurden Rückstellungen für drohende Verluste in Höhe von 56 Tsd. € (Vorjahr 80 Tsd. €) gebildet. Weitere Sachverhalte aus dem Derivategeschäft, für die eine Rückstellung erforderlich gewesen wäre oder die zum beizulegenden Zeitwert (Marktwert) hätten ausgewiesen werden müssen, lagen zum Bilanzstichtag nicht vor. Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Mandate Beyer · Jennifer Pargmann · Andre Stapper · Dirk Kaiser · Roland Wopal Bei der nachstehenden Aufstellung der Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes führen wir für das Berichtsjahr jeweils unter Birgit Elsner * NATIONAL-BANK AG a)die Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und b)die Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen an. Dr. Friedrich Janssen Ehem. Mitglied des Vorstandes der E.ON Ruhrgas AG Aufsichtsrat Reinhold Schulte Vorsitzender Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe a)·Handwerksbau Niederrhein AG ·Medicator AG b)·Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) ·Technische Universität Dortmund Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans-Peter Keitel Stellvertretender Vorsitzender Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. a)·E.ON Avacon AG ·E.ON Energy Trading SE ·E.ON Hanse AG ·E.ON Ruhrgas AG ·LANXESS AG ·LANXESS Deutschland GmbH ·Stadtwerke Göttingen AG b)·HDI-Gerling Sach Serviceholding AG ·Hoberg & Driesch GmbH (seit 14. April 2011) ·Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH E. Jürgen Lindlar Ehem. Vorsitzender des Vorstandes des Prüfungsverbandes deutscher Banken e.V. a)·HFI Hansische Vermögensverwaltung AG (bis 31. Januar 2011) b)·Bankhaus Wölbern & Co. (AG & Co. KG) (bis 31. Januar 2011) a)·Commerzbank AG ·Deutsche Messe AG (seit 24. November 2011) ·HOCHTIEF AG (bis 12. Mai 2011) ·ThyssenKrupp AG b)·Heitkamp & Thumann Gruppe (seit 11. November 2011) ·RAG-Stiftung 170 Elstermann von Elster · Reinhard ecky · Björn Klaas · Iliya Ploshtakov Dr. Dr. h.c. Jochen Melchior Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der STEAG AG a)·Klöckner & Co. SE ·Schauenburg Technology SE b)·Universitätsklinikum Essen, Anstalt des öffentlichen Rechts ·Ernst & Young GmbH ·Schauenburg International GmbH Vorstand Dr. Thomas A. Lange Vorsitzender des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG a)·Conpair AG (bis 23. Mai 2011) ·DTB - Deutsche Biogas AG (seit 26. August 2011) ·HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH ·VALOVIS BANK AG (seit 31. Dezember 2011) b)·RMS RISK MANAGEMENT SOLUTIONS GmbH Dr. Matthias Mitscherlich Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Ferrostaal AG a)·RWE Dea AG Uwe Lindner Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG a)·ALLBAU AG (bis 28. Oktober 2011) Daniela Römer * NATIONAL-BANK AG Gregor Wildförster * NATIONAL-BANK AG Karlheinz Nellessen (bis 31. Mai 2011) Mitglied des Vorstandes der NATIONAL-BANK AG (bis 31. Mai 2011) Jahresabschluss a)·Bürgschaftsbank NRW GmbH (bis 29. Juni 2011) ·Conpair AG (bis 23. Mai 2011) Die mit * gekennzeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates wurden von den Arbeitnehmern gewählt. 171 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Vo l k e r S p r i n g e r · S t e f a n M o mm · B e Di e t e r K e i l h a u · S a n d r a F i n k e l d e y · Auf Vollarbeitszeit umgerechnet belief sich die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 693 (Vorjahr 703). In dieser Zahl sind durchschnittlich 25 (Vorjahr 23) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in Elternzeit befanden, nicht enthalten. Verteilung nach Altersgruppe und Geschlecht (nach Köpfen) 28 bis 24 Jahre 61 118 135 52 27 32 13 über 40 Jahre 53 weiblich 394 Mitarbeiter 408 Mitarbeiterinnen 51 61 über 30 bis 40 Jahre 117 über 54 115 130 über 20 bis 30 Jahre 117 über 44 bis 54 Jahre 175 über 10 bis 20 Jahre 77 über 34 bis 44 Jahre 188 bis 10 Jahre 44 über 24 bis 34 Jahre männlich Verteilung nach Betriebszugehörigkeit und Geschlecht (nach Köpfen) männlich 10 weiblich 394 Mitarbeiter 408 Mitarbeiterinnen 172 Gewinnverwendungsvorschlag rthold Fahl · Joachim Weßling · GertCornelia Kamphausen · Beat rix König Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn von 12,48 Mio. € zur Ausschüttung einer Dividende von 1,00 € je Stückaktie zu verwenden. Essen, den 27. Februar 2012 Jahresabschluss Dr. Thomas A. Lange Uwe L in dner 173 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen BESTÄTIGUNGSVERMERK Claudia Bludau · Stefanie Müller · Mirau - I g e l b r i n k · A r n dt M e i sw i n k e l · Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. 174 Udo Claßen · Beate Sachs · Nicole Cornelia Staudinger · Ralph Spindler Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge wonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen, den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Düsseldorf, den 27. Februar 2012 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Dr. Braun) Wirtschaftsprüfer (ppa. Scheller) Wirtschaftsprüfer 175 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Weitere Informationen Direktoren Anna Charlotte van Boxem · Steffen Ma Monika Sandgathe · Thomas Nöthen · Ma 1. Thomas Stephan Organisation 10. Dr. Kirsten Teegen Asset Management 2. Michael Czech Spezialkreditmanagement 11. Ludger Kujawski Services 3. Klaus Fiß Generalbevollmächtigter Kreditrisikosteuerung 12. Thomas Jakoby Generalbevollmächtigter Firmenkunden bis 30. Juni 2012 4. Heinrich ter Braak Controlling 5. Dietmar Hoffmann Revision 13. Georg Schachner Generalbevollmächtigter Privatkunden 6. Axel Kantelberg Customer Relationship Management 1 2 7. Michael Brückner Dortmund 8. Michael Bleiker Recht 9. Ralf Horstmann Recklinghausen 6 7 176 8 nske · Thorsten Schüller · Alfred Imping thias Kramer · Ralf van Rickelen · Marion 9 4 5 10 11 177 12 13 Weitere Informationen 3 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Direktoren Oprach · Hubert Relleke · Markus Große · Dömpke · Kirsten Haxel · Ute Kisters · Be 1 2 1. Walter Strahl Hattingen 7. Ralf van Rickelen Internationales Geschäft 2. Frank Saelzer Essen (Privatkunden) 8. Robert Duve Risikocontrolling 3. Michael Gerbracht Duisburg 9. Monika Leardini-Wittig Personal 4. Carsten Kollath Düsseldorf 10. Joachim Reinhardt Kreditservice 5. Harry Hellinger Mülheim/Oberhausen 11. Frank Stange Kreditrisikomanagement 6. Markus Müller Wuppertal 12. Lutz van de Wetering Regionalleitung Privatkunden, Rheinland/Westfalen 3 4 5 13. Peter Wiersdörfer Privatkunden & Wirtschaftlich Selbstständige 14. Ralph Tüllmann Bochum 15. Carsten Müller Generalbevollmächtigter Firmenkunden (ab 1. Juli 2012) 16. Simon Marklein Private Banking 11 178 12 Lutz van de Wetering · Ralf Carle · Daniel rnhard Pawelczyk · Melanie Gocha · Rolf 7 13 8 14 9 15 179 10 16 Weitere Informationen 6 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Standorte Gille · Jens Brockhaus · Martin Schatton Petra Herbst · Andreas Mader · Arno Ke Zentrale Theaterplatz 8 45127 Essen Telefon0201 8115-0 Telefax 0201 8115-500 Niederlassung Essen Leitung Privatkunden: Frank Saelzer: 0201 7473-0 Leitung Firmenkunden: Carsten Müller: 0201 8115-0 Hauptzweigstelle Essen-Bredeney Leitung: Volker Pauly Bredeneyer Kreuz 1-3 45133 Essen Telefon0201 84261-0 Telefax 0201 84261-15 Zweigstelle Essen-Altenessen Leitung: Melanie Schossier Winkhausstraße 1 45329 Essen Telefon0201 83340-0 Telefax 0201 83340-15 Zweigstelle Essen-Borbeck Leitung: Christian Scholz Germaniaplatz 6 45355 Essen Telefon0201 86702-0 Telefax 0201 86702-15 Zweigstelle Essen-Frohnhausen Leitung: Gabriele Wiedmann Berliner Straße 103 45145 Essen Telefon0201 87690-0 Telefax 0201 87690-15 Zweigstelle Essen-Rüttenscheid Leitung: Kerstin Römer Rüttenscheider Straße 125 45130 Essen Telefon0201 87257-0 Telefax 0201 87257-15 Zweigstelle Essen-Innenstadt Leitung: Sabine Beyer Theaterplatz 8 45127 Essen Telefon0201 8115-0 Telefax 0201 8115-500 Zweigstelle Essen-Werden Leitung: Daniel Dömpke Brückstraße 45 45239 Essen Telefon0201 84952-0 Telefax 0201 84952-15 Hauptzweigstelle Essen-Steele Leitung: Michael von der Linden Kaiser-Otto-Platz 10 45276 Essen Telefon0201 56301-0 Telefax 0201 56301-15 Zweigstelle Essen-Huttrop Leitung: Anja Gelbarth Steeler Straße 224 45138 Essen Telefon0201 27400-0 Telefax 0201 27400-15 Zweigstelle Essen-Kray Leitung: Rüdiger Broll Blittersdorfweg 5 45307 Essen Telefon0201 85520-0 Telefax 0201 85520-15 Niederlassung Bochum Leitung: Ralph Tüllmann Bongardstraße 28 44787 Bochum Telefon0234 96185-0 Telefax 0234 96185-15 Zweigstelle Bochum-Wattenscheid Leitung: Angelika Köhler Hochstraße 16 44866 Bochum Telefon02327 6703-0 Telefax 02327 6703-15 Niederlassung Dortmund Leitung: Michael Brückner Hansastraße 95 44137 Dortmund Telefon0231 13806-0 Telefax 0231 13806-15 180 Niederlassung Düsseldorf Leitung: Carsten Kollath Steinstraße 13/KÖ Galerie 40212 Düsseldorf Telefon0211 862989-0 Telefax 0211 862989-15 Niederlassung Duisburg Leitung: Michael Gerbracht Königstraße 1-5 47051 Duisburg Telefon0203 29503-0 Telefax 0203 29503-15 Niederlassung Gladbeck Leitung: Markus Olschar Friedrich-Ebert-Straße 17 45964 Gladbeck Telefon02043 6870-0 Telefax 02043 6870-15 Niederlassung Hattingen Leitung: Walter Strahl Augustastraße 15 45525 Hattingen Telefon02324 5617-0 Telefax 02324 5617-15 Niederlassung Mülheim a. d. Ruhr Leitung: Harry Hellinger Friedrich-Ebert-Straße 16-18 45468 Mülheim an der Ruhr Telefon0208 45065-0 Telefax 0208 45065-15 Tochtergesellschaften · Barbara Berger · Kirsten Hellermann · rting · Andrea Großmann · Rene Körner Niederlassung Oberhausen Leitung: Harry Hellinger Helmholtzstraße 48 46045 Oberhausen Telefon0208 8591-0 Telefax 0208 8591-222 Zweigstelle Oberhausen-Sterkrade Leitung: Moritz Stipp Ramgestraße 6 46145 Oberhausen Telefon0208 69015-0 Telefax 0208 69015-15 Niederlassung Recklinghausen Leitung: Ralf Horstmann Erlbruch 38 45657 Recklinghausen Telefon02361 1015-0 Telefax 02361 1015-15 NATIONAL-BANK Immobilien GmbH Geschäftsführung: Frank Saelzer, Thomas Schütt Girardetstraße 1 45131 Essen Telefon0201 87895-0 Telefax 0201 87895-15 Internet: www.nb-i.de NATIONAL-BANK Versicherungsagentur GmbH Geschäftsführung: Peter Wiersdörfer Rüttenscheider Straße 125 45130 Essen Telefon0201 82759-41 Telefax 0201 82759-44 NATIONAL-BANK Vermögenstreuhand GmbH Geschäftsführung: Dr. Kirsten Teegen An der Reichsbank 8 45127 Essen Telefon0201 125173-0 Telefax 0201 125173-15 Niederlassung Velbert Leitung: Andreas Hendrix Grünstraße 5-7 42551 Velbert Telefon02051 9523-0 Telefax 02051 9523-15 181 Weitere Informationen Niederlassung Wuppertal Leitung: Markus Müller Bankstraße 23 42103 Wuppertal Telefon0202 317893-0 Telefax 0202 317893-15 Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Glossar Michael Czech · Bernd Lieber · Kri Katzmarek · Sebastian Guse · Sabine A B Asset Backed Securities (ABS) Verbriefung von Kreditforderungen mit dem Ziel, illiquide Vermögensgegenstände wie z. B. Baufinanzierungen in liquide Wertpapiere zu transformieren. Backtesting Systematische Prüfung von Risikoaussagen, die im Rahmen von ➞ Value-at-Risk-Schätzungen vorgenommen werden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die angenommenen Wahrscheinlichkeiten im Zuge der Einschätzung des „Unerwarteten Verlustes“ mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen. Black & Scholes-Formel Finanzmathematischer Algorithmus zur Berechnung des Wertes von Optionen. Die Berechnungsgrundlagen hierzu wurden von den Wirtschaftswissenschaftlern Black, Fischer, Myron und Scholes entwickelt. C Cashflow Positive und negative Zahlungen aus einem Geschäftsvorfall oder einer Investition. Die Zahlungen können direkt oder indirekt (z. B. über Steuern) entstehen. Credit Linked Notes Wertpapiere, die einen Risikotransfer verbriefen. Sie hängen, entsprechend dem Grundgedanken von ➞ Asset Backed Securities, in ihrem Zins- und Kapitaldienst von der Performance eines fest definierten Referenzpools mit seinen Aktiva ab. Credit Spread Differenz der Verzinsung von gleichartigen Finanzierungsinstrumenten (z. B. Anleihen), die sich im Hinblick auf die Schuldnerbonität unterscheiden. Critical-Term-Match Methode Die Critical-Term-Match Methode wird zur prospektiven Beurteilung der Wirksamkeit einer Sicherungsbeziehung (Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB) zwischen einem Grund- und einem Sicherungsgeschäft angewandt. Dabei werden sämtliche wertbestimmenden Faktoren des Grund- und Sicherungsgeschäfts (Währung, Laufzeit, Zinstermine, Fälligkeiten, Zinssätze, Basispreise etc.) berücksichtigt. 182 stina Ullrich · Drazena Curic · Anja Junker · Kadir Aksoy · Raphaela Däke E EUREX Im Herbst 1998 aus dem Zusammenschluss der Schweizer und der Deutschen Terminbörse entstandene elektronische Börse, an der unter anderem ➞ Optionen gehandelt werden. Fed Federal Reserve (Zentralbank der Vereinigten Staaten von Amerika). F Finanzderivat Aus Basisinstrumenten wie Aktien, Zinsen, Devisen abgeleitetes Finanzprodukt. Finanzderivate eignen sich z. B. zur Absicherung von Risiken aus Positionen in den entsprechenden Basisinstrumenten. I International Monetary Fund (Internationaler Währungsfonds). Konfidenzniveau Sicherheitsniveau, das im Rahmen einer ➞ Value-at-Risk-Schätzung festgelegt wird (z. B. 99 %). Mezzanine Diese Finanzierungsform nimmt eine Mittelstellung zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ein. Mezzanine-Kapital kann als nachrangiges Darlehen (➞ Nachrangdarlehen), stille Beteiligung oder Genussrecht vergeben werden. Wesentliche Unterschiede zum Kredit sind die Nachrangigkeit gegenüber anderen Gläubigern und der Verzicht auf Sicherheiten. Nachrangdarlehen Bei Nachrangdarlehen tritt der Darlehensgeber im Rang hinter die Forderungen aller übrigen Fremdkapitalgeber zurück. Die Nachrangdarlehen haben somit in der Regel eigenkapitalähnliche Funktion und sind unbesichert. 183 K M N Weitere Informationen IMF Geschäftsbericht 2011 der NATIONAL-BANK AG 4 An unsere Aktionäre 76 Geschäftsmodell 122 Lagebericht 146 Jahresabschluss 176 Weitere Informationen Uta Ohlendorf · Moritz Stipp · Ulrike Breu Susanne Dickmann · Sascha Kawka · Andr O Option (➞ Finanzderivat) Recht, ein nach Preis und Menge bestimmtes Vertragsangebot anzunehmen oder abzulehnen. Zu unterscheiden sind Optionen aus Optionsgeschäften wie z. B. Devisenoptionen, aus Aktienoptionen und Optionen aus Optionsscheinen. OTC-Produkte Over-the-Counter-Produkte ➞ Finanzderivate, die nicht an einer Börse gehandelt, sondern bilateral mit einem Kontrahenten vereinbart und abgeschlossen werden. P R S Projected-Unit-Credit Verfahren Das Projected-Unit-Credit Verfahren ist ein versicherungsmathematischer Ansatz zur Berechnung des Barwertes von Pensionsverpflichtungen. Bei diesem Verfahren wird zu jedem Bewertungsstichtag der Teil der Verpflichtung bewertet und als Barwert berechnet, der bereits von den Pensionsanspruchsberechtigten erdient worden ist. Research Auswertung und Analyse von öffentlich zugänglichen Quellen und Informationen zur Erstellung einer Anlageempfehlung mit dem Ziel der Schaffung eines Mehrwerts. Spread Renditedifferenz zwischen zwei Größen am Kapitalmarkt, etwa die Differenz zwischen der Verzinsung von lang- und kurzfristigen Anleihen. Strukturierte Finanzierungen Finanzierungen, die durch bestimmte strukturelle Merkmale gekennzeichnet sind, wie z. B. das ausschließliche Abstellen der Rückzahlungsfähigkeit auf die aus dem Finanzierungsobjekt entstehenden künftigen Zahlungsströme (➞ Cashflow) ohne oder mit nur begrenztem Rückgriff auf den Investor. Weitere Beispiele sind Überbrückungskredite bis zur Inanspruchnahme des Kapitalmarktes oder Konsortialkredite (syndizierte Kredite). Strukturierte Produkte/Anlagen Finanz- beziehungsweise Anlageprodukte, die die Durchführung einer spezifischen Investitionsstrategie ermöglichen und aus verschiedenen Finanzinstrumenten wie z. B. Anleihen, Aktien oder ➞ Optionen zusammengesetzt werden. 184 ing · Denise Blasius · Holger Gerstberger ea Borchert · Jörg Daus · Ralf Horstmann Treasury Sämtliche Maßnahmen im Rahmen der Zinsbuchsteuerung sowie der Strukturierung der Aktiv- und Passivseite der Bankbilanz. Value-at-Risk (VaR) Verlust, der mit einer zuvor definierten Wahrscheinlichkeit (z. B. 99 %) und Frist (z. B. zehn Tage) nicht überschritten wird. Betriebswirtschaftlich entspricht diese Größe dem ökonomischen Eigen- (oder Risiko-)kapital der Bank. T V Volatilität Schwankungsintensität von Kursen eines Finanzinstruments (z. B. einer Aktie) in einem bestimmten Zeitraum. ➞ Finanzderivat, bei dem eine Vereinbarung über den Austausch von festen und variablen Zinsen über einen bestimmten Kapitalbetrag und eine bestimmte Laufzeit erfolgt. 185 Z Weitere Informationen Zinsswap Impressum Y v o n n e S ta l l m a c h · B i r g i t Z yc i o r a M a r k u s H ay h · K r i s t i n a G a s pa r Herausgeber und Konzeption Hinweis in Bezug auf NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen zukunftsgerichtete Aussagen: „Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Bei diesen handelt es sich um Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Sie umfassen auch unsere Annahmen und Erwartungen sowie die diesbezüglichen Grundlagen. Sie sind in der Regel durch Verwendung der Begriffe „Prognose“, „Schätzung“, „glauben“, „erwarten“, „voraussichtlich“, „planen“, „annehmen“ und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Gestaltung heureka! – Profitable Communication GmbH, Essen Fotos Schlüter-Fotografie, Essen (Imagemotive) Sven Lorenz, Essen Die Bildvorlage Seite 28 stellte uns die SIGNAL IDUNA Gruppe, Dortmund, zur Verfügung. PB 300 / DS03.12 / 8.5 Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf Planungen, Schätzungen und Prognosen, die der Geschäftsleitung der NATIONAL- BANK gegenwärtig zur Verfügung stehen. Sie beziehen sich deshalb nur auf den Tag, an dem sie gemacht werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung und beabsichtigen auch nicht, solche Aussagen angesichts neuer Informationen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Derart vorausschauende Aussagen enthalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der NATIONAL-BANK liegen, kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen erheblich von den zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Solche Faktoren sind beispielsweise die volkswirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, die Verfassung der Finanzmärkte, die Wettbewerbssituation, Änderungen der steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, Risiken aus der Geschäftstätigkeit der NATIONAL-BANK sowie die Verlässlichkeit ihrer Grundsätze, Verfahren und Methoden zum Risikomanagement sowie andere Risiken aus den einzelnen Bereichen der Bank.“ 186 H e i k e K a r b e · C h r i st i a n e M au b ach Norbert Happe · Andre Mohr Marc Schönberger N i co l e Z i mm e r m a n n · · Norber Klaus-P Mehrjahresübersicht t Schmolke eter Vogt · Bilanzzahlen in Mio. € Forderungen an Kunden Bürgschaften Einlagen von Kunden Begebene Schuldverschreibungen · Sophie Bente Julia Abbenhaus 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 Veränderung 2010/2011 2.953,0 3.021,8 2.901,6 2.920,6 2.957,0 1,2 % 221,9 185,5 140,0 144,0 130,5 -9,4 % 2.731,8 2.896,4 2.845,2 2.929,0 2.942,6 0,5 % 190,4 169,2 141,1 57,3 33,9 -40,9 % -23,8 % Forderungen an Kreditinstitute 190,4 163,8 149,0 222,6 169,6 Einlagen von Kreditinstituten 569,8 586,7 626,8 476,7 445,6 -6,5 % Anleihen und Schuldverschreibungen 427,1 483,2 516,7 494,6 420,7 -14,9 % Aktien und sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere 114,3 132,9 124,2 108,3 116,5 7,6 % Eigenkapital (ohne Nachrangdarlehen) 212,9 214,5 278,7 286,1 294,2 2,8 % Nachrangdarlehen (ohne Zinsabgrenzungen) 60,0 60,0 45,0 45,0 45,0 0,0 % Bilanzsumme 3.858,7 4.022,3 4.029,5 3.874,2 3.843,2 -0,8 % Geschäftsvolumen 4.080,6 4.207,9 4.169,5 4.018,3 3.973,8 -1,1 % Ertragsrechnung in Mio. € 2007 2008 2009 2010 2011 Veränderung 2010/2011 Rohertrag -4,0 % 134,9 131,9 151,0 152,4 146,3 Zinsüberschuss 91,3 92,7 110,0 102,6 102,6 0,0 % Provisionsüberschuss 39,8 39,3 39,7 46,4 41,0 -11,6 % Nettoertrag / Nettoaufwand aus Finanzgeschäften 0,2 -1,8 0,8 0,0 0,0 0,0 % Sonstige Erträge und Aufwendungen 3,6 1,7 0,5 3,4 2,7 -17,4 % Verwaltungsaufwand 91,8 90,3 99,0 96,7 94,2 -2,6 % Personalaufwand 56,4 54,8 58,9 56,5 56,8 0,4 % Sachaufwand 30,0 30,7 34,7 34,6 31,8 -8,0 % Abschreibungen auf Sachanlagevermögen Risikovorsorge 5,4 4,7 5,4 5,6 5,6 0,0 % 20,2 16,5 19,0 21,1 17,0 -19,4 % Betriebsergebnis 22,9 25,1 33,0 34,7 35,1 1,4 % Außerordentliches Ergebnis -10,3 -8,8 -9,8 -10,1 -3,3 -67,5 % 10,5 12,0 17,4 16,6 18,5 11,1 % 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 12,7 % Jahresüberschuss Kennzahlen, sonstige Angaben Gesamtkapitalquote gemäß § 10 KWG 10,2 % 8,9 % 11,0 % 12,0 % Zahl der Aktionäre (etwa) 3.600 3.500 4.200 4.800 5.100 Dividende 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 € 1,00 € Dividendenrendite in % 1) 2,50 % 2,82 % 2,90 % 2,90 % 2,90 % Gewinn pro Aktie in € 2) 0,82 € 1,15 € 1,52 € 1,33 € 1,64 € 1) Dividende bezogen auf den Kurs zum Ende des jeweiligen Geschäftsjahres [2007: 40,00 € / 2008: 35,50 € / 2009: 34,50 € / 2010: 34,50 / 2011: 34,50]. 2) In 2007 und 2011 unter Berücksichtigung der Veränderungen des Fonds für allgemeine Bankrisiken. Geringfügige Abweichungen zu anderen Berichtsteilen sind aufgrund von Rundungsdifferenzen möglich. J ö r g S a a l m a n n · W a lt e r S t r a h l D i r k Kö s t e r · Hilt rud Schützdeller NATIONAL-BANK AG Theaterplatz 8 · 45127 Essen Telefon: 0201 8115-0 · Telefax: 0201 8115-500 www.national-bank.de · [email protected]