Musik und Notensatz mit LaTeX - LaTeX-Kurs der Unix-AG

Transcrição

Musik und Notensatz mit LaTeX - LaTeX-Kurs der Unix-AG
Musik und Notensatz mit LATEX
LATEX-Kurs der Unix-AG
Klaus Knopper <[email protected]>
27. Juni 2011
Die Idee
Was brauchen wir?
I
I
I
I
Noten, Notenschlüssel, Tonarten (b, #), Akzente ...
Notenlinien/Notensysteme, Takte, Wiederholungen ...
Anpassbares Layout (v.a. Abstände und Umbruch-Automatik) ...
Ornamente, Symbole, Beschriftungen, Grafiken (v.a. für Neue Musik).
Klaus Knopper <[email protected]> Musik und Notensatz mit LATEX
27. Juni 2011
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Die Lösung
Ein TEX+LATEX-Makropaket mit Zeichensätzen, die es dem Anwender vereinfachen, perfekte Partituren zu erzeugen.
MusicTEX
Using T X to write polyphonic
E
or instrumental music
(C) 1991 Daniel TAUPIN
Laboratoire de Physique des Solides
(associé au CNRS)
bâtiment 510, Centre Universitaire, F-91405 ORSAY Cedex
Klaus Knopper <[email protected]> Musik und Notensatz mit LATEX
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Die Zeichensätze
! " # $ % & '
(0 )1 2* 3+ 4, 5- 6. 7/
8@ A9 B: C; D< =E >F G?
HP IQ JR KS LT MU VN WO
Xhi
` Ya jZb k[c lm
d\ e] f^n g_o
xp yq zr {s |t }u ~v w
musicn16 - Noten und Symbole
0
00x
01x
02x
03x
04x
05x
06x
07x
10x
11x
12x
13x
14x
15x
16x
17x
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1
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2
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3
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4
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5
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6
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7
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}5x
}6x
}7x
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Die Zeichensätze
beamn16 - Achtelbindungen
0
00x
01x
02x
03x
04x
05x
06x
07x
10x
11x
12x
13x
14x
15x
16x
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1
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J
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G
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}3x
}4x
}5x
}6x
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Die Zeichensätze
slurn16 - Haltebögen
! *" +# ,$ -% .& /
'
(
)
01234567
89:;<=>?
G
H@P IAQ JBR KCS LDT MEU NFV O
W
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g
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0
00x
01x
02x
03x
04x
05x
06x
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10x
11x
12x
13x
14x
15x
16x
17x
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2
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3
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4
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5
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}1x
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}3x
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}5x
}6x
}7x
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!"#$%&'
()*+,-./
01234567
89:;<=>?
@ABCDEFG
HIJKLMNO
PQRSTUVW
XYZ[\]^_
abcdefg
ijklmno
qrstuvw
yz{|}~
Die Zeichensätze
sluruu16 - Bindebögen mit unterschiedlicher Tonhöhe
0
00x
01x
02x
03x
04x
05x
06x
07x
10x
11x
12x
13x
14x
15x
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17x
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1
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2
}A
3
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4
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5
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7
}0x
}1x
}2x
}3x
}4x
}5x
}6x
}7x
}F
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Und wie kommen die Noten nun aufs Papier? (1)
Eine Note
G
!
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Und wie kommen die Noten nun aufs Papier? (2)
Eine Note
G
!
\qu g
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Und wie kommen die Noten nun aufs Papier? (3)
Eine Note
G
!
\qu g
Kommando Attribut Parameter Bedeutung
q
Viertelnote (quarter note)
u
nach oben (up)
l
nach unten (low)
g
Notenhöhe "g"
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Noten im Kollektiv
G
!
!
!
!
!
!
!
!
\qu{cdefg'abc}
Kommando
q
Attribut
u
Parameter
Bedeutung
cde...
'
`
!
Viertelnote (quarter note)
nach oben (up)
Noten in Tonhöhe "c"...
Ab hier, eine Oktave höher
Ab hier, eine Oktave tiefer
Transposition wieder aufheben
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Akkorde
Akkorde bestehen aus Notenköpfen ohne horizontalen Abstand, plus einer normalen Note. Der Notenhals wird automatisch angepasst.
G
!!
!
\zq{ce}\qu{g}
Kommando
Attribut
zq
q
u
Parameter
Bedeutung
ce
Viertelnote(n) "c" und "e
ohne Abstand
Viertelnote "g" mit Notenhals und Abstand
g
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Notendauer
#
G
"
!
!(
!)
!*
!+
\wh g \hu g \qu g \cu g \ccu g \cccu g \ccccu g
Kommando
Attribut
wh
h
q
c
cc
ccc
cccc
u
u
u
u
u
u
Bedeutung
Ganze Note
Halbe Note (Notenhals oben)
Viertel Note (Notenhals o.)
Achtel Note (Notenhals o.)
1
16 Note (Notenhals o.)
1
32 Note (Notenhals o.)
1
64 Note (Notenhals o.)
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Pausen
G
>
? @
\pause \hpause \soupir \demisoupir \quartsoupir
Kommando
Bedeutung
pause
hpause
soupir
demisoupir
quartsoupir
Pause ganze Notendauer
Pause halbe Notendauer
Pause viertel Notendauer
Pause achtel Notendauer
Pause sechzehntel Notendauer
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Die ganze Wahrheit
Um ein LATEX-Dokument mit Musik zu erstellen, sind ein paar Voraussetzungen notwendig:
AT X oder PlainT X (offensichtlich)
I L
E
E
I MusicTEX oder MusiXTEX: Paket texlive-music in Debian,
enthält die Zeichensätze und Style-Dateien mit Makros
I Dokumentvereinbarungen:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
\ usepackage { musictex }
...
\ begin { document }
Normaler Text ...
\ begin { music }
MusicTeX - Makros
\ end { music }
Normaler Text ...
\ end { document }
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Am Anfang war - Notenlinien und Instrumente
Bevor wir mit den Noten beginnen können, brauchen wir
ein Notensystem.
Instrumente
G
G
G
% Zwei Instrumente
\def\nbinstruments{2}
% Instrument 1 hat 2 Stimmen
\def\nbporteesi{2}
% Instrument 2 hat 1 Stimme
\def\nbporteesii{1}
Notensystem erzeugen
\debutmorceau\hfill\finmorceau
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Notenschlüssel, Tonart, Taktart
G
2
2 222
R
G
2
2 222
R
22
I2 2 2 R
% Notenschlüssel Instrument 1
\cleftoksi{{6}{0}{}{}}
% Tonart: b-Moll (5 b)
\generalsignature{-5}
% Takt: 3/4
\generalmeter{\allabreve}
% \generalmeter{\meterfrac{3}{4}}
\debutmorceau\hfill\finmorceau
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Noten auf die Stimmen verteilen / Synchronisieren
Ähnlich wie bei Tabellen in LATEX werden die Noten innerhalb von
\notes...\enotes zwischen Trennzeichen gesetzt, die die Zuordnung
zum Instrument und zur jeweiligen Stimme erledigen.
2
!
!
G
!
G
".
".
"
" ..
"" ..
!
!
!
I
\NOtes \sk \zhp {'C}\hup E | \sk \hup {g} &
\sk \qu {ceg} \enotes
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Beams, slurs, ties, repeats and really tricky things...
Achtelbindungen
G
!
! ! !
!
\ibu0e5 \qh0{ceeg}\tbu0\qh0 'c
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!GG ~~ 22!! 6 2! ! ! 6!2! 2!2!6!2! ! ! 6!2! ~~
I ~ 2" " 2" " ~
Symbole an beliebige Stellen setzen (1)
Mit \zcharnote lässt sich jedes Symbol auf jede belibige
Notenhöhe positionieren, was sich bei Finger- und Pedalsätzen oder modernen Partituren gut verwenden lässt.
\zcharnote p {text}
setzt {text} an Note p
8
Presto
16
8
=
180
5
16
8
ff 5
16
8
z
1
2
1
1
2
1
2
{ z
mf
{ z
p
{ z{
Excerpt from Organ Piece 4
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Symbole an beliebige Stellen setzen (2)
lento
G
I
Saiten gezupft, wenn mögl.
4! 6"
> 4!
mf
P
4!
ff
$
Ped.
$
4!
!
! 4! 4"
6! 4! ! 4"
6! 4!
vv ff
P
$
$
Excerpt from Lacrimosa
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vv
6"
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Automatischer Zeilenumbruch und Formatierung
Ein großer Vorteil von LATEX ist der automatische Zeilenumbruch
und die flexible Anpassung von Abständen, was allerdings nicht
immer "schön" aussieht. Hin und wieder wird der Komponist einen manuellen Umbruch einfügen wollen, der in MusicTEX
\alaligne bzw. \alapage heißt, oder die Notenabstände mit
\notes...\NOTES anpassen wollen.
Bei runden Bindebögen ist es sehr schwierig für LATEX, die richtigen Tonhöhen manuell zu treffen, was mit ein Grund war für die
MusicTEX-Alternative MusiXTEX. MusiXTEX ist ein 3-pass System, das beim ersten Durchlauf die Geometrie des Notensatzes
auswertet, und im zweiten Durchlauf die Abstände anpasst und
Bindebögen entsprechend passend zeichnet.
MusiXTEX ist aber kein "Nachfolger" von MusicTEX, sondern einfach eine andere, komplexere Variante, mit (größtenteils) dem
gleichen Sprachumfang.
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Frontends / GUIs
I
I
I
I
rosegarden (1)
lilypond
Möglicherweise noch andere, MIDI-Konvertertools
verwende selbst aber keins. ;-)
→ Ein Vorteil der "manuellen Eingabe" ist, dass man nicht auf
die Features eines graphischen Tools beschränkt ist, und auch
beliebig Text, Musik und Grafik mixen kann. Allerdings ist
dann eine Kontrolle durch "vorspielen lassen" nicht so einfach.
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Here be dragons
musictex braucht viel TEX Speicher
(/usr/share/texmf-texlive/tex/generic/musictex/musictex.tex
Version 5.18 -- August 26th, 1996
! No room for a new \dimen .
Lösung: \usepackage{etex}
musictex verträgt sich nicht mit anderen Packages
\usepackage[T1]{fontenc} % -> Falsche Zeichensätze
\usepackage{latexkursfolien}
Lösung: \usepackage{musictex} so weit wie möglich nach
vorne stellen (aber hinter etex).
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6
"
4
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II 4> ! ? ! 4|! ! 4!!- H@K!- 4! !- 6! 4@S- ! 4 ) ! 66!" > ??
I! ! ! ?
Fragen und Antworten
'Z' rss
Klaus Knopper <[email protected]>
+Prinzipal 2’, 8’
mf
+Oktave 2’
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z{ z{ z{ z{
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ff
Excerpt from Skorpion
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