Is des do de Bülent?
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Is des do de Bülent?
TITEL // BUELENT CEYLAN // Mannheim. Quadrate. 17.35 Uhr – „Ja klar. Kein Problem. Natürlich.“ „Is des do de Bülent?“ BÜLENT CEYLAN / Geplant war ein entspannter Streifzug durch die Quadrate. Aber gemütlich durch Monnem schlendern, das ist für Bülent Ceylan nicht mehr drin. Volontär Sebastian Riemer und Fotograf Dietrich Bechtel begleiteten den Monnemer Bu, der in wenigen Jahren zum Superstar geworden ist, durch seine Heimatstadt. 34 / / M E IE R 10 – 11 // 17.10 Uhr – „Es ist auch stressig, klar.“ Für Ali ist das, was jetzt kommt, Stress pur. „Dem sein Puls is‘ jetzt auf 180“, sagt Bülent. Und lacht. Ali kann darüber nur angespannt grinsen. Ali, der Türsteher, ist Bülents Security-Mann. Er legt den alten MEIER, unser Geschenk an Bülent, ins Auto. Bülent hat vor acht Jahren, als er nur Comedy-Insidern ein Begriff war, einen Artikel über den Waldhof, wo er aufgewachsen ist, geschrieben. Aber wir wollen mit Bülent nicht in seinen Stadtteil, lieber in die Quadrate. Da ist mehr los. Albert, Bülents Fahrer, hat neben dem ZI in J 5 geparkt. Wir gehen gemeinsam Richtung Marktplatz, wo die Monnemer sind. Wir wollen die Begegnung forcieren, auch mit dem „Monnemer Türk“ – so nennt Bülent sich gerne selbst. Nach zwanzig Metern bleiben die ersten stehen. Ungläubige Blicke. Getuschel. „Is des do de Bülent?“ „Ich glaub‘ schon.“ meier Bist Du jetzt aufgeregt? bülent Ja, schon ein bisschen, ich mach‘ das ja nicht mehr oft, einfach so durch die Straßen laufen. Auch in anderen Städten nicht. Das kann schon sehr anstrengend sein, obwohl ich ja gerne mit den Leuten rede, Autogramme gebe, Fotos mache. Aber es ist auch stressig, klar. Bülent trägt Sonnenbrille, man merkt ihm die Spannung an. Er ist schon lange nicht mehr einfach so durch die Stadt gelaufen. So ein Spaziergang ist für Bülent vor allem deshalb so strapazierend, weil er sich selbst auferlegt hat, immer freundlich zu bleiben. Es scheint fast wie ein innerer Zwang. Egal, wie aufdringlich die Leute sind. Bülent, dem seit ein paar Jahren alles zu gelingen scheint, treibt eine Sorge: abgehoben zu wirken. Er lacht, wenn Leute irgendetwas rufen, auch wenn er es nicht versteht, er ist zu jedem Foto bereit, gibt Autogramme, schüttelt Hände. „Ja klar“, sagt er, oder „Kein Problem“, oder „Natürlich“. Klar, die allermeisten Leute freuen sich, ihn zu sehen, sind freundlich, fröhlich, fragen nur nach einem Foto und gehen dann wieder. Aber Ali ist immer in der Nähe. Für den Fall der Fälle. meier Vor einem Jahr hast Du im MEIER-Interview gesagt, dass es immer wieder zwei, drei Leute gibt, die einem drohen müssen. Ist das noch // 17.11 Uhr – „Bülent, wow, Du hier? Ein Foto, bitte!“ // 17.18 Uhr – „Die Hoar!“ schlimmer geworden, jetzt, wo Du Deine eigene RTL-Show hast? bülent Nein, es ist besser geworden. Ich versuche einfach, damit locker umzugehen. Einer hat mir ja mal geschrieben, ich würde meinen Vater respektlos behandeln, weil er in meinem Programm vorkommt. Daraus entstand dann der Gag, dass mein Vater an jedem Witz, den ich über ihn mache, 20 Prozent mitverdient. meier Was haben die Leute sonst für Gründe, Dir dumm zu kommen? bülent Ach, ich weiß nicht, vielleicht sind manche auch eifersüchtig, ich kann mir das nicht erklären. Aber ich rede darüber ehrlich gesagt gar nicht so gerne, weil es ja kaum vorkommt. Die allermeisten, gerade die Mannheimer und viele Türken, sind stolz, dass einer von ihnen das erreicht hat. Und der echte Monnemer, der versteht mich ja, der kann ja über sich selbst lachen. Der Monnemer weiß genau, wie er das nehmen muss, was ich sage. „Aha, der Star is a mol widda in der Stadt“, ätzt ein älterer Mann im Vorbeilaufen. Aber Bülent hört es gar nicht, er hört lieber einem aufgeregten Mädchen zu, das auf ihn einplappert: „Ich war zwei Mal in Heilbronn in Deiner Show. Und ich hab‘ so laut gelacht, dass Du die Pointen vergessen hast. Und dann wolltest Du mich rausschmeißen.“ Bülent lacht, hält inne: „Aber aus Spaß, BÜLENT CEYLAN Der Monnemer Türk Bülent Ceylans türkischer Vater kommt 1958 als Gastarbeiter nach Mannheim. 1976 bringt seine deutsche Frau den kleinen Bülent zur Welt, der später die Friedrich-EbertGrundschule auf dem Waldhof besucht. Bei einem Schulfest des Ludwig-Frank-Gymnasiums tritt er als Elftklässler zum ersten Mal auf und imitiert Boris Becker – Lehrer und Schüler toben. Beim Abiball 1998 spielt er Helmut Kohl – wieder erfolgreich. Nach dem Abi macht Bülent ein VIVA-Praktikum. Dann beginnt er, Philosophie und Politikwissenschaft zu studieren, verfolgt aber weiter seine Bühnenkarriere. Er imitiert nun nicht mehr Promis, sondern greift die Marotten von Deutsch-Türken und Mannheimern auf. Mit Erfolg: Bülent gibt das Studium auf und wird Vollzeit-Comedian. Der „Monnemer Türk“ tourt durch ganz Deutschland, hat erste TV-Auftritte. Im Mai 2009 macht er mit 10.000 Fans die SAP Arena voll – der Live-Mitschnitt beschert RTL später Traumquoten. Anfang 2011 startet Bülents eigene RTL-Show – er ist im Comedy-Olymp. Im August 2011 tritt er beim Metal-Festival in Wacken auf – vor 80.000 Zuschauern. Wilde Kreatürken // 17.17 Uhr – „Der Monnemer versteht das.“ Bülents neues Programm „Wilde Kreatürken“ feiert am 5. Oktober im Mannheimer Capitol Premiere – ausverkauft. Die vier Termine in der SAP Arena im Dezember? Ausverkauft. Tickets gibt‘s noch für das TV-LiveMitschnitt-Stadion-Special am 2. Juni 2012 in der Frankfurter Commerzbank Arena. Alle Tourtermine gibt‘s unter buelent-ceylan.de. sr M E IE R 10 – 11 / / 35 TITEL // BUELENT CEYLAN // 17.21 Uhr – „Lächeln!“ // 17.23 Uhr – „Aber nur aus Spaß, oder?“ oder? Ich wollt‘ Dich nur aus Spaß rauswerfen! Das war nicht ernst gemeint, oder?!“ Das Mädchen nickt: „Na klar, aus Spaß!“ Bülent ist erleichtert. Er lacht. „Wegen Dir verlässt mich eines Tages noch meine Frau“ // 17.30 Uhr – „Der Türk friert imma.“ Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Vor einem Schmuckladen in H 2 hat Ali Mühe, die Situation unter Kontrolle zu halten. Eine Menschentraube sammelt sich um Bülent. Nebenan steigt der Fahrer eines 3er BMW aus, kommt auf Bülent zu. Er lacht, „Mensch Bülent“, ruft er, „isch glaub‘s net“. Er will unbedingt ein Foto mit Bülent. Hinter dem BMW bildet sich eine Schlange, die Autos hupen. Immer mehr Leute scharen sich um Bülent. Bülent, ein Foto. Bülent, ich war bei Deiner Show. Bülent, wie geht‘s, mann? Bülent, hierher gucken. Bülent, was machst Du denn hier? Ali ist hochkonzentriert. Nebenbei nimmt er Fotohandys entgegen und knipst die Leute mit Bülent – am liebsten iPhones, da weiß er, wo der Auslöser meier Wie kam das, dass Du beim Wacken Festival aufgetreten bist? bülent Hast Du Dir das angeguckt? Hast Du die Youtube-Videos gesehen? meier Ja klar, da bist Du mit einem Schlauchboot durch die Menge gesurft. Und 80.000 Leute haben gerufen „Wir woll‘n den Türken sehen.“ Unfassbar. bülent Das war es wirklich. Unglaublich! Ich bin halt Metaller und da haben die mich eben angerufen und mich gefragt, ob ich Lust hätte, bei Wacken aufzutreten. Die hatten noch nie einen Komiker auf der Bühne. Die Chance habe ich natür// 17.28 Uhr – „Ali, machst Du Foto?“ lich ergriffen. meier Hattest Du keine Angst, dass die Metaller Dich von der Bühne ist. Er hat selbst eines. Aber Ali muss darauf buhen? achten, dass die Stimmung nicht umschlägt. bülent Und wie! Ich hatte schon Schiss. Aber Es werden immer mehr Menschen. MindesMetaller sind tolerant, also war es eigentlich tens zwanzig Leute drängen sich jetzt um Büklar, dass die da auch einen Komiker akzeptielent. Der ist freundlich, lächelt, scherzt mit seiren. Aber dass die so abgehen, zehntausende nen Fans. Aber er ist hellwach. Einer drängelt Leute, das hätte ich mir nicht träumen lassen. ein wenig, stößt eine Frau, aus Versehen. Wenn die nächstes Jahr wieder anrufen – ich „Tschuldigung.“ Die Frau winkt ab, kein Probbin dabei! lem. Ein seltsamer alter Mann, der betrunken 3 6 / / M E IE R 10 – 11 // 17.34 Uhr – „Bülent, wirkt, wankt vorbei, glotzt. Ali schiebt sich zwischen ihn und Bülent. Der Mann bleibt stehen, kneift die Augen zusammen, dann lächelt er selig. Und läuft weiter. Ali muss lachen. Bülent hat das gar nicht mitbekommen. meier 80.000 bei Wacken – und nächstes Jahr willst Du die Commerzbank Arena in Frankfurt vollkriegen. Das ist doch nicht mehr normal, Bülent. bülent Da musst Du wirklich aufpassen, dass Du nicht abhebst, wenn 80.000 Leute „Bülent“ schreien. Als Komiker hast Du da mittlerweile unglaubliche Möglichkeiten – Mario Barth hat das ja im Olympiastadion vorgemacht. Aber das ist nicht selbstverständlich. Ich sehe das immer als Privileg, dass ich da stehen darf, egal ob vor 100 oder 10.000 Leuten. Dabei versuche ich, so normal wie möglich zu bleiben. Ich bin so froh, dass ich Mannheimer bin – das hilft da ungemein. Und natürlich mein Umfeld: Leute wie Ali und Albert – die sorgen täglich dafür, dass ich nicht abdrehe. Und meine Eltern und meine Geschwister natürlich, die leben ja alle in Mannheim. Oder meine Tante, die wohnt uff de Tschänau. Bülent hat gerade, gemeinsam mit den Autoren Roland Junghans und Frederic Hormuth, ein neues Programm geschrieben: „Wilde Kreatürken“. Derzeit tourt er mit der Vorpremiere durch kleine Hallen. Anfang Oktober ist die richtige Premiere, in Mannheim natürlich, im Capitol. Drei Abende hintereinander. Alle drei sind ausverkauft. Auch die vier SAP-Arena-Termine im Dezember – ausverkauft. In die Commerzbank Arena in Frankfurt, wo er nächstes Jahr im Juni auftritt, passen über 40.000 Leute – dafür gibt es noch Karten … DELKER Team, Theresa V. Willkommen im PROMOLENS®Club isch glaub‘s net!“ // 17.40 Uhr – „Des is‘ nur en Komiker.“ Kontaktlinsen zu meier Jetzt also „Wilde Kreatürken“, erzähl mal, worum geht’s da? bülent Natürlich sind alle wieder dabei: Anneliese, Mompfred, Harald, Hasan – und alle haben neue Sachen zu erzählen. Und dann gibt es Günter, den hab‘ ich live schon ausprobiert. Aber mehr wird über Günter noch nicht verraten. meier Gibt es ein Leitthema? bülent Ein richtiges Leitthema gibt es nicht. Es geht um alles Mögliche, zum Beispiel um Camping und darum, wie ich, Bülent, immer mehr zum Spießer werde. Wenn ich recht überlege, ist das eigentlich fast schon das Leitthema: Bülent, der Spießer. Ich hol‘ ja mittlerweile auch sofort die Polizei. (lacht) Die Nachbarn sind zu laut? Bülent ruft die Polizei! Jemand macht einen Kratzer ins Auto? Bülent ruft die Polizei. Ich ruf‘ eigentlich immer die Polizei. In Mannheim muss Bülent nicht die Polizei holen. Ali ist ja da. Außerdem sind die Leute begeistert, dass der Monnemer Jung in der Stadt ist. Fast alle sind höflich – nur ein lustiger Halbstarker will seinen Kumpels beweisen, dass er mit Superstar Bülent redet wie mit jedem anderen auch. „Bülent, is‘ Dir kalt?“, ruft er aus seinem BMW – weil Bülent Schal und Jacke trägt. „Imma! Weesch jo, dem Türk is imma kalt“, kontert Bülent gelassen und zuppelt an seinem Schal. Aber manche scheint der Rummel um Bülent tatsächlich zu nerven. Eine Frau sagt im Vorbeigehen: „Leut, beruhigt euch mol, des is nur en Komiker.“ Aber die Meute ist schlagfertig: „Aber en Guder!“, ruft jemand aus der Menge. absolut günstigen Monatsraten (pro Paar): M-1 M-2 M-3 M-4 M-5 € € € € € 6,30 8,00 9,30 11,30 12,00 empfohlene Tragezeit empfohlene Tragezeit empfohlene Tragezeit empfohlene Tragezeit empfohlene Tragezeit auch über Nacht 10 12 16 20 bis Stunden Stunden Stunden Stunden zu 5 Tage, Jetzt die PROMOLENS ®-Club-Vorteile sichern • • • • • Gutschein über € 10,00 (wird beim Kauf einer Sonnenbrille angerechnet). Bei Verlust oder Beschädigung erhalten Sie 2x im Jahr eine neue Kontaktlinse. Intensiver „DELKER-Optik Augencheck“ für Sie immer kostenlos. Kostenloser Austausch bei Stärkenänderungen. Auf Wunsch stellen wir Ihnen das PROMOLENS ®-Paket, bestehend aus Kontaktlinsen und abgestimmten Pflegemitteln, zusammen. • Sie zahlen in bequemen Monatsraten, die jederzeit kündbar sind. 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Ich merke jedes Mal, wenn ich hier bin: Mannheim hat unheimliches Potenzial. Im Mannheimer Einzugsgebiet wohnen fast drei Millionen Leute, mehr als in den meisten Metropolen. Kulturell passiert unheimlich viel. Und die Monnemer sind stolz auf ihre Heimat. Hier entwickelt sich was. der Besitzer, scheint es ganz normal zu finden, dass Bülent da ist. Er unterhält sich angeregt mit Ali. Bülent hat endlich Ruhe. „Ich kenn da so einen Döner ...“ // Neckarstadt, 18.10 Uhr – „Du musst das Fleisch probieren.“ Wir fahren zu fünft in die Neckarstadt. Albert fährt, Bülent ist Beifahrer. Hinten links sitzt Ali, daneben zusammengekauert die beiden MEIER-Leute. Neben Alis breiten Schultern ist nicht viel Platz. „Geht’s da hinten?“, fragt Bülent. „Ja, kein Problem“, sagen die drei Rückbänkler unisono. Bülent schaut aus dem Fenster. Auf der Kurpfalzbrücke ist Stau, nebenan hat ein komischer Typ die Fenster offen und beschallt die halbe Neckarstadt mit Techno. Bülent ruft nicht die Polizei. Er lacht: „Das ist auch so ein Grund, warum ich immer wieder herkomme! Inspiration für mein Programm.“ Beim „XL Döner & Pizza“ in der Mittelstraße angekommen, holt Ali Getränke für alle aus dem Kühlschrank. Bülent trinkt Ayran. Savas, 3 8 / / M E IE R 10 – 11 // 17.58 Uhr – „In Monnem entwickelt sich was.“ meier Wird Dir das eigentlich nie langweilig, jeden Abend dieselben Gags zu erzählen? bülent (grinst) Auf die Frage soll jetzt mal der Albert antworten. meier Albert, wie ist das? Ist Bülent nie genervt von seinem Programm? fahrer albert Nein, nie. Und zwar, weil er seinen Beruf lebt und liebt. Außerdem ist ja kein Auftritt wie der andere. Was Bülent macht, ist ja aus dem Leben gegriffen. Uns erstaunt immer wieder, wie schnell er gerade erlebte Dinge ins Programm einbaut. Das hat er auch jetzt am Wochenende wieder bei der Aufzeichnung für die „Cindy aus Marzahn“-TVShow gemacht. Das ist auch für uns, sein Team, ein Phänomen – obwohl wir ihn so gut kennen. // 17.59 Uhr – „Ali, meier Bülent, was war denn das, was Du da spontan eingebaut hast? bülent Also, wir sind in Leipzig am Flughafen angekommen und auf der Toilette hat’s dermaßen gestunken … Da hab‘ ich dem Taxifahrer, der uns nach Halle bringen sollte, gesagt: „Bei Euch im Flughafen stinkt‘s aber ganz schön.“ Sagt der zu mir ganz trocken: „Vorhin sind zwei Flugzeuge aus Antalya gelandet.“ (lacht) Dann fahren wir zur Halle – in der Stadt Halle – und ich sage auf dem Weg zum Taxifahrer: „Komisch, ich sehe hier kaum Türken.“ Sagt der, wieder total trocken: „Dann gucken Sie doch mal in den Spiegel.“ meier Nicht so nett. bülent Ja, ich hab dann auf der Bühne noch einen drauf gesetzt. Da sage ich dann zu dem Ossi-Taxifahrer: „Hey, es reicht, außerdem waren wir Türken zuerst hier.“ Und ihm habe ich dann in den Mund gelegt: „Ja, aber wir waren zuerst Kanzler.“ Das hat tatsächlich mal ein Ostdeutscher zu mir gesagt. Ziemlich schlagfertig. Eigentlich besteht mein ganzes Programm nur aus Sätzen, die ich irgendwann mal irgendwo gehört habe … Er muss lachen. Dann kommt das Essen, Bülent hat einen Dönerteller bestellt. „Du musst das Fleisch probieren. Sensationell gut!“ Wir fangen gerade an zu essen, da kommt ein Pärchen rein. Er ist US-Amerikaner. er Hey, I’ve seen you on TV. Can I have an autograph for my girlfriend? bülent Yeah, klaro, no problem. I can write something. What’s your name? sie Gabi! bülent Gabi mit i? sie Ja, mit i. Sorry, dass wir euch stören. bülent Kä Probläm! hast Du uns drauf, ja?“ // 18.01 Uhr – „Meine Frau verlässt mich noch wegen Dir.“ Ali gibt Bülent eine Autogrammkarte. Das Pärchen zieht glücklich ab, Bülent isst weiter. Wir plaudern noch ein wenig. Bülent erzählt, dass die Vorpremieren der Hammer waren. Dass er sich richtig freut auf die lange Tour, dass er heiß ist auf das, was jetzt kommt. Und das, was jetzt kommt, das ist einiges. Bald werden neue Folgen für die „Bülent Ceylan Show“ gedreht. Ein Projekt mit Xavier Naidoo ist in Planung. „Aber da ist noch nichts spruchreif. Mal sehen, ob wir das machen.“ Und dann verrät er doch noch was aus seinem neuen Programm. „Am Ende“, erzählt er, „gibt es eine Ballade. Das ist dann auch gar // Neckarstadt, 18.37 Uhr – „Sensationell!“ nicht so witzig, das geht echt ans Herz. Lasst Euch überraschen.“ „Jungs, ich bin so müde!“ Er guckt jetzt ein wenig gequält, lächelt aber sein breitestes Lächeln. Bülent kann nicht mehr. Es war ein anstrengender Tag, eine anstrengende Woche, ein anstrengendes Jahr. Morgen Abend geht es weiter. Die nächste Show, der nächste Termin. // Neckarstadt, 18.40 – „Jungs, ich bin so müde.“ bülent Jungs, ich bin so müde! Habt Ihr noch Fragen? Können wir Schluss machen? Bülent setzt den Hundeblick auf. Er sieht wirklich so aus, als könnte er mal zwölf Stunden Schlaf am Stück vertragen. Allein dieses Jahr hat er noch 35 Auftritte. Aber wer im ComedyOlymp angekommen ist, muss weitermachen. Zeit zum Erholen ist rar. Wir entlassen ihn. meier Alla gut. Das war‘s. Danke, Bülent! Ali hält Bülent die Autotür auf. Er steigt ein, sieht sich noch mal um, winkt. Ciao, Monnem. M E IE R 10 – 11 / / 3 9