3a_140 Jahre Franziska

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3a_140 Jahre Franziska
Nächstenliebe orientiert sich nicht an gesetzlichen Standards
Bei Sonnenwetter feierten die Aachener Franziskanerinnen der Armen-Schwestern vom Heiligen
Franziskus am 9. April 2015 ihr 140 Jahre währendes Bestehen in Frankfurt und erinnerten an
ihre seliggesprochene Gründerin Franziska Schervier. Sie begrüßten ihre Gäste im neu
angelegten Franziskusgarten, der nach dem Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi gestaltet
ist. Der Garten gehört zum erweiterten und renovierten Franziska-Schervier-Seniorenzentrum,
das stationäre Pflege, Betreutes Wohnen und den Schwesternkonvent beherbergt.
Während des Festgottesdienst im Hause fragte Bruder Paulus, Kapuziner aus der nahe gelegenen
Liebfrauenkirche: „Was bewog die Fabrikantentochter und Ordensfrau Franziska Schervier (1819 –
1876) dazu, in Frankfurt einen Orden für Arme, Kranke und Notleidende zu gründen?“
Foto: B. Glinski-Krause
Die Schwestern empfangen im Franziskusgarten ihre Gäste
Klaus Greef, Stadtdekan im Ruhestand, beschrieb in der Festrede, dass der Frankfurter
Stadtpfarrer August Münzenberger (1833 – 1890) ein wichtiger Wegbereiter für die Ansiedelung
des Ordens gewesen sei. Laut Chronik habe er etwa durch Zeitungsgründungen dafür gesorgt, die
katholische Kirche in Frankfurt zu stärken, die durch Bismarcks Kulturkampf ins Hintertreffen
geraten war. Franziska Schervier habe sich auf Bitten Münzenbergers entschlossen, einen neuen
Schwesternkonvent zu errichten. Das gelang aber nur unter der Bedingung, dass sich die
Schwestern ausschließlich der Kranken- und Armenpflege widmeten. Der Konvent entstand auf
dem heutigen Gelände in der Lange Straße. Seit 1881 wurden im Haus alte Menschen gepflegt. Im
20. Jahrhundert hätten sich die Aufgaben geändert. Im Ersten Weltkrieg sei das Gebäude teilweise
zu einem Lazarett umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg sei darin ab 1941 ein Allgemeinkrankenhaus
für Frauen eingerichtet worden. So wie die gesamte Innenstadt sei im März 1944 auch das Haus
des Ordens – damals Franziskaklinik genannt - völlig in Schutt und Asche gelegt worden.
Was nun im 21. Jahrhundert daraus geworden ist, erläuterte Schwester M. Luciosa in ihrem
Grußwort. „Heute leben 42 Schwestern im Haus, vor Jahrzehnten waren es noch über 100
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Schwestern.“ Man ernte nun die Früchte einer langen Tradition. Da gegenwärtig viele Flüchtlinge
in Frankfurt ankommen, sei die Ordensgemeinschaft für Menschen aller Religionen offen. Man
werde auch ihnen Wohnraum beschaffen, sagte sie. „Ich schaue mit Stolz und Dankbarkeit auf
unser Haus. Wir Schwestern leben hier im Kloster, stehen aber zugleich mit beiden Beinen in der
Welt und haben einen großen Freundeskreis.“
Dass sich die Aachener Franziskanerinnen verschrieben haben, Menschen in Not aus einer
vorurteils- und diskriminierungsfreien Haltung zu helfen, hob Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld
hervor. Und das geschehe oft unkonventionell mit großem Engagement etwa im Bereich der
Wohnungslosenhilfe. Daher wies Birkenfeld auf das „Haus Lichtblick“ hin, das eng mit dem Wirken
von Schwester Sigrid verbunden sei, die sich seit über 20 Jahren für Obdachlose eingesetzt habe.
Ihre Idee, Obdachlosen ein eigenes Haus zu bauen, war so stark, dass dieses Vorhaben Wirklichkeit
wurde. Es werde dort zwar nicht immer nach den vorgegebenen „Behördenstandards“ verfahren,
weil man viel mehr die Anliegen der Menschen vor Augen habe, die der unmittelbaren Hilfe
bedürften.
Foto: B. Glinski-Krause
Hausleiter Bernd Trost begrüßt die Festgäste im Refektorium des Klosters
Die heutige Seniorenpflegeeinrichtung befindet sich an der Stelle jenes Gebäudes, in dem sich der
Orden im Jahr 1875 niederließ. Sie steht auf einem unterirdischen Abschnitt der Wallanlagen der
alten Reichsstadt Frankfurt, die Napoleon geschleift hatte. Bei Um- und Erweiterungsbauten des
Seniorenzentrums von 2008 - 2010 kam es daher zu baulichen Verzögerungen, die Hausleiter
Bernd Trost zusammen mit der Hausgemeinschaft und zuständigen Behörden beheben konnte.
Homepage: Franziska-Schervier-Seniorenzentrum
http://www.schervier-altenhilfe.de/frankfurt/franzika-schervier/betreutes-wohnen/aktuell.html
FFA-Homepage:
http://www.ffa-frankfurt.de/pflegeheime/heimprofile/franziska-schervier.html
Text Beate Glinski-Krause
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