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HALLE / SAALEKREIS 27. JAHRGANG | NR. 84 | F 9438 WWW.MZ−WEB.DE Ü B E R PA RT E I L I C H & UN A B H Ä N G I G DIENSTAG, 12. APRIL 2016 EINZELPREIS: 1,20 EUR Die Stadt wächst wieder. Aber woher kommen die Neu-Hallenser? Seite 7 Stadtverwaltung soll über einen Baumarkt für Neustadt verhandeln. Seite 9 HALLE 13 Jahre nach ihrer Freigabe ist die A38 teils völlig verschlissen. Seite 11 HALLE HALLE HEUTE IN DER MZ IN EIGENER SACHE LiebeLeserinnen, liebeLeser, PRISMA TV: Das Programm auf einen Blick DIE THEMEN 14 SPORT Wolfsburg möchte Halbfinale der Königsklasse ins 17 WIRTSCHAFT E-Autos statt Atomstrom aus Fessenheim? 19 RATGEBER WOHLFÜHLEN Ohne Stimme der Nation Schmerzen mit dem Rad fahren 21 KINDERSEITE Was macht eigentlich ein Botschafter? Sein Erfolg kam spät, aber mit voller Wucht. Herbert Grönemeyer gilt vielen als der Sänger, der den Deutschen aus der Seele spricht. Heute wird er 60 (Kultur). FOTO: DPA 22 KULTUR Leipzig entdeckt den Architekten Max Pommer neu 23 MEDIEN Sat.1 zeigt eine Komödie mit Henry Hübchen 24 PANORAMA In Spanien werden die Toreros knapp mz-web.de Symptome erkennen Heuschnupfen oder Erkältung? www.mz-web.de/gesundheit Mobil Alle Neuigkeiten im Überblick www.mz-web.de G ED A N K E N ZU M TAG „Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.“ Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) deutscher Mathematiker IN KÜRZE PANAMA-PAPIERE Steuerhinterzieher sollen härter verfolgt werden - Als Reaktion auf das Bekanntwerden der Offshore-Geschäfte in Panama will die Regierung den Kampf gegen Steuerhinterzieher verschärfen. Unter anderem soll das Delikt später verjähren. Seite 6 BERLIN/MZ VOLKSWAGEN Vorstände beharren auf Bonuszahlungen - Die umstrittenen Bonuszahlungen für die Vorstände von VW bleiben ein ungelöstes Streitthema. Das sechsköpfige Präsidium des Aufsichtsrates konnte sich am Montag nicht auf eine Regelung über die millionenschweren Vergütungen einigen. Wirtschaft Angst vor Flüchtlingskindern Anwohner sind empört über neue Einrichtung mit 16 Plätzen in Halle. Staatssekretärin ist schockiert über Reaktionen. ASYL VON JULIUS LUKAS UND KAI GAUSELMANN HALLE/MZ - In Sachsen-Anhalt hat die Zahl der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge stark zugenommen. Aktuell leben hier nach Angaben des Landes-Sozialministeriums 1 022 dieser Flüchtlingskinder. Vor einem Jahr waren es nur einige Dutzend. Grund des Anstiegs ist eine neue Verteilung auf die Bundesländer. Die Unterbringung der Flüchtlingskinder stößt derweil auf Widerstand. In HalleNietleben haben entsprechende Pläne zu wüsten Anwohnerreaktionen geführt. In dem Ortsteil mit gut 2 600 Einwohnern sollen 16 minderjährige Flüchtlinge unterkommen. Bei einer Informationsveranstaltung hatten Anwohner Befürchtungen geäußert, es könne zu Gewalt und Belästigung durch die Flüchtlingskinder kommen. „Wissen Sie, ob die nicht auf mich losgehen?“, sagte eine Anwohnerin. Eine andere äußerte die Vermutung, da kä- men „13-Jährige, die Frauen verge- sich schockiert von den Anwohnerwaltigen“. Reaktionen. Es kämen im Regelfall Die Flüchtlingskinder sollen ab 14- bis 18-jährige männliche JuMai in einem leerstehenden Ge- gendliche, die natürlich wie deutbäude in Nietleben unterkommen. sche Jugendliche auch pubertierDie Einrichtung soll vom Kreisver- ten. „Aber man kann doch nicht jeband des Deutschen Roten Kreuzes dem, der von außen zu uns kommt getragen werunterstellen, den. Zwei Sozidass er ein Veralarbeiter und gewaltiger ist. „Wo sind sechs Erzieher Wo sind wir sollen die Kinwir hinge- hingekommen der und Jugendin Deutschkommen lichen rund um land?“, zeigte in Deutsch- sich Naumann die Uhr betreuen. Es handelt schockiert. Bei land?“ FOTO: BIEL sich um eine soder Anwohnergenannte „Cleakritik handele Anja Naumann (SPD) ringstelle“. Dort es sich „um Sozial-Staatssekretärin soll etwa festgeÄngste, die stellt werden, ob es Verwandte in nicht durch Tatsachen belegbar“ Deutschland gibt - nach sechs bis seien. Sie kenne nur ein Beispiel, acht Wochen werden die Kinder wo es Ärger mit Flüchtlingskindann weiter verteilt. Meist in ein dern gab. „Das war, glaube ich, im reguläres Heim. Mansfelder Land. Da hatten die eiDie für die landesweite Vertei- nen Hungerstreik gemacht, weil lung der minderjährigen Flüchtlin- sie dort nicht bleiben wollten.“ ge zuständige SozialstaatssekretäFür die Vorbehalte gegen die rin Anja Naumann (SPD) zeigte Flüchtlinge macht sie Medienbe- richte verantwortlich. Nach den Vorfällen der Silvesternacht in Köln, wo Frauen von jungen Migranten belästigt wurden, sei das Bild verzerrt. Der Anstieg der Zahl der Flüchtlingskinder geht darauf zurück, dass sie seit vergangenem November bundesweit verteilt werden. Vorher blieben sie in dem Bundesland, in dem sie angekommen waren. In Nietleben gibt es nun auch Versuche, die Situation zu entspannen. Mathias Nobel, Betreiber eines Seebades, zeigte sich „erschüttert und erbost“. „Wie sich manche Einwohner meines Stadtteils benehmen, macht mich wütend. Die meckern nur und warten nicht mal ab, was denn wirklich passiert. Das macht mich etwas fassungslos“, sagte er der MZ. Er habe sich schon mit dem Heimatverein in Nietleben abgestimmt und vereinbart, „dass wir für die Kinder und Jugendlichen Sport- und Freizeitangebote anbieten wollen“. Seiten 3 und 4 Video der Anwohnerversammlung unter: www.mz-web.de/nietleben WOLFSBURG/MZ FUSSBALL Saisonende für HFC-Kicker Bertram - Schock im Abstiegskampf für den Halleschen FC: Der Drittligist muss in den verbleibenden fünf Saisonpartien auf Sören Bertram verzichten. Der 24-Jährige verletzte sich beim 1:2 gegen Chemnitz schwer am Knie. Sport HALLE/MZ ANSIC HT S S A C H E Abflug Der Pressesprecher des Flughafens BER stolpert über ein Interview. Obwohl er Recht hat. Kennen Sie Daniel Abbou? Vermutlich nicht. Aber Sie haben vielleicht schon einmal was vom Flughafen BER in Berlin gehört. Genau der! Deutschlands ewigste Baustelle, sofern man das Wort „ewig“ überhaupt steigern kann. Zurück zu Daniel Abbou. Der Herr ist Pressesprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg und spricht - wenn er denn muss - in dieser Funktion für den BER. Das ist angesichts der Pleiten und Pannen nicht wirklich ein erstrebenswerter Job. Sei es drum. LESERSERVICE 0345/5 65 22 33 4 190943 801201 20815 Montag bis Freitag von 6 bis 19 Uhr Sonnabend von 6 bis 14 Uhr Daniel Abbou ist angeeckt. FOTO: DPA In einem Interview jedenfalls hat Abbou recht freimütig aus dem Nähkästchen respektive der Bau- LESERTELEFON 0345/5 65 42 40 E-Mail: [email protected] Wetter heute 6° / 18° Min./Max. des 24h-Tages grube geplaudert und dem Management des BER gepflegt einen „eingeschenkt“. Die alte Flughafencrew habe zu viel verbockt und zu viele Milliarden in den Sand gesetzt, ließ er wissen. Gut, Letzteres ist in Brandenburg geologisch bedingt häufiger der Fall, politisch gesehen indes hat Abbou aber durchaus Recht. Um dann noch einmal richtig auszuholen mit dem Satz: „Kein Politiker, kein Flughafendirektor und kein Mensch, der nicht medikamentenabhängig ist, gibt Ihnen feste Garantien für Morgens Mittags Abends diesen Flughafen.“ Deutliche Worte, schonungslos. Wie die Realität. Und die hat Daniel Abbou gleich mit ganzer Härte eingeholt - in Person des Flughafenchefs Karsten Mühlenfeld. Der nannte das Interview „nicht mit der Geschäftsführung abgestimmt“ und stellte den Pressesprecher frei. Punkt. Den Namen Abbou werden Sie sich nicht mehr merken müssen. Und den vom Flughafen BER vorläufig auch nicht. Der heißt offiziell übrigens „Willy Brandt“. Wenn Willy das wüsste… Rainer Wozny Wetter morgen 7° / 19° Min./Max. des 24h-Tages Morgens Mittags Abends Die DuMont Mediengruppe hat die Sicherheitslücke auf einem Server, die am frühen Sonntagmorgen bekannt geworden war, geschlossen. Am Wochenende waren die digitalen Auftritte der Tageszeitungen der Mediengruppe offenbar Opfer eines Angriffs von außen geworden. Unbefugte haben dabei unerlaubt Daten von einem Server heruntergeladen. Die betroffenen Systeme waren sofort nach Bekanntwerden am frühen Sonntagmorgen aus Sicherheitsgründen abgestellt worden. Aufgrund einer technischen Panne waren für einen kurzen Zeitraum Daten für Außenstehende sichtbar, die jedoch nur bei gezielter Suche nach Sicherheitslücken zu finden waren. Während des Zeitraums waren auch die Webauftritte der Tageszeitungen nicht erreichbar. Nach der bisherigen Analyse handelt es sich bei den Daten, die betroffen sein können, um Informationen aus E-PaperAbonnements aus Köln, Berlin und Hamburg. Ob über die gesicherten Erkenntnisse hinaus der Zugriff auf weitere Daten möglich war, wird derzeit analysiert. Die DuMont Mediengruppe hat die zuständigen Behörden umgehend informiert und Anzeige erstattet. Kunden, die von dem Datenleck betroffen sein können, werden von der DuMont Mediengruppe persönlich informiert. Darüber hinaus können sich alle Leserinnen und Leser zwischen 7 und 18 Uhr unter dieser Hotline melden: Mitteldeutsche Zeitung 0345 /27 979 37 27 Ihre Chefredaktion BÖHMERMANN-GEDICHT Erdoganstellt Strafantrag BERLIN/DPA/MZ - Die Türkei verlangt, dass der Satiriker Jan Böhmermann strafrechtlich verfolgt wird. Eine entsprechende diplomatische Note sei an die deutschen Behörden geschickt worden, sagte ein Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara. Erdogan selbst stellte Strafantrag gegen Böhmermann wegen Beleidigung, wie die Staatsanwaltschaft Mainz am Abend mitteilte. Die Bundesregierung prüft nun den förmlichen Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung. Dies werde ein paar Tage, aber nicht Wochen dauern, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Gut anderthalb Wochen nach der Ausstrahlung des Schmähgedichts in der Fernsehshow „Neo Magazin Royale“ verstärkt sich die Diskussion über die Grenzen der Satirefreiheit. Seibert betonte, die Freiheit der Kunst und die Pressefreiheit seien für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weder nach innen noch nach außen verhandelbar. Seite 4 Wetter vor einem Jahr 3° / 15° Min./Max. des 24h-Tages 2 10,8 Wind in km/h Sonnenstunden 2 DER TAG DIENSTAG, 12. APRIL 2016 SACHSEN-ANHALT JUSTIZ Gericht verhandelt über Nazi-Graffiti - Mit den massenhaften Nazi-Schmierereien, die am Tag der Deutschen Einheit 2013 in Salzwedel aufgetaucht waren, beschäftigt sich von diesem Donnerstag an das Landgericht Stendal. Bei einem ersten Prozess vor dem Amtsgericht Salzwedel war der 23 Jahre Angeklagte im vergangenen Oktober freigesprochen worden. Das Amtsgericht erkannte erhebliche Lücken in der Beweiskette der Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwaltschaft ging dagegen in Berufung. Nun ist das Landgericht am Zug. Es soll klären, ob der Mann an rund 45 Stellen in Salzwedel rechte Schmierereien aufgesprüht hat. FOTO: DPA STENDAL/DPA PLANENSCHLITZER-PROZESS Landgericht verhängt Bewährungsstrafen - Der sogenannte Planenschlitzer-Prozess am Landgericht Magdeburg ist nach nur zwei Verhandlungstagen überraschend mit Bewährungsstrafen für die fünf Angeklagten zu Ende gegangen. Wie das Gericht am Montag mitteilte, hatten die Männer gestanden, in mehreren Fällen Ladungen von auf Autobahnparkplätzen an der A 14 geparkten Lastwagen gestohlen zu haben. Vorausgegangen war ein Deal zwischen den Verfahrensbeteiligten. Zunächst war von sechs Prozesstagen und 18 Zeugen die Rede. MAGDEBURG/MZ/ASC BEVÖLKERUNG Mehr Ausländer ziehen nach Sachsen-Anhalt HALLE/DPA - Die Zahl der Ausländer in Sachsen-Anhalt ist nach Zahlen des Ausländerzentralregisters 2015 um 25 Prozent gestiegen. Ende 2015 lebten rund 83 000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Land, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Allerdings seien nicht alle im vergangenen Jahr zugewanderten Flüchtlinge bereits erfasst. Die Zahl der Syrer stieg dem Register zufolge um 13 700, die Zahl der Afghanen um 2 240. Unter den Ausländern sind aber nicht nur Flüchtlinge, sondern zum Beispiel auch Bürger aus EU-Staaten. So stammte jeder elfte Ausländer aus Polen. Zuletzt hatte Sachsen-Anhalt rund 2,2 Millionen Einwohner. Die Zahl ankommender Flüchtlinge ging zu Jahresbeginn stark zurück. GLÜCKSSPIEL Harzer knackt den Jackpot im Spiel 77 MAGDEBURG/DPA - Ein Lottospieler im Harz hat beim Spiel 77 den Jackpot geknackt und knapp 1,7 Millionen Euro gewonnen. Alle sieben Ziffern seiner Losnummer waren richtig, so Lotto Sachsen-Anhalt. Er sei bereits der zweite Spiel-77-Millionär in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr. Der erste habe sechs Wochen lang nicht gemerkt, dass er gewonnen habe, hieß es. Insgesamt haben seit 1991 in Sachsen-Anhalt 93 Menschen Millionen-Beträge beim Lotto gewonnen, im Harz sind es mit diesem Gewinner nun acht. MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Wildkatzen erobern das Land Die lange nur im Südharz beheimateten Tiere breiten sich aus. Dabei dringen sie in Reviere vor, in denen ihre Art schon vor 130 Jahren ausgestorben war. NATUR HALLE/DPA - Die Wildkatze breitet sich in Sachsen-Anhalt immer weiter aus. Lange Zeit war diese besonders gefährdete Tierart nur im Harz zu finden. Inzwischen sei sie an mehr Orten als gedacht, erklärte Uta Lieneweg, Koordinatorin des Wildkatzenprojektes beim Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) in Sachsen-Anhalt. Die jüngste Überraschung: Erstmals nach 130 Jahren konnten im Zeitzer Forst wieder zwei Wildkatzen nachgewiesen werden. Tiere, die etwas kräftiger als Hauskatzen sind, wurden etwa im Großen Fallstein, in den Harslebener Bergen, im Othaler Holz oder im Ziegelrodaer Forst entdeckt. „Im Grunde ist der Ziegelrodaer Forst ein geeigneter Lebensraum für die Wildkatze“, sagte Koordinatorin Lieneweg. Doch bislang seien dort nur neun männliche Tiere nachgewiesen worden. Von einer erfolgreichen Wiederbesiedelung könne erst gesprochen werden, wenn es auch weibliche Wildkatzen gebe. Baldrian als Lockstoff Zwei Zeitzer, die ehrenamtlich im Projekt engagiert sind, haben dies geschafft. Der Aufwand dafür war, genauso wie an anderen Orten in Sachsen-Anhalt, enorm. Claudia Meyer und Rainer Patzer stellten in dem Gebiet zwischen Koßweda und Nickelsdorf sogenannte Lockstöcke auf. Diese aufgerauten Stöcke werden mit Baldrianextrakt bestrichen und etwa im deckungsreichen Unterholz oder an den vermuteten Pfaden der Tiere postiert. „Für die Wildkatzen ist das ein Sexuallockstoff“, erklärte Bund-Mitarbeiterin Nicole Hermes. Reibt sich ein Tier daran, bleiben Fellhaare haften. Die Haare, die dem Fell des Tieres mit dem markanten buschigen Schwanz entstammen sollten, wurden dann einer DNA-Analyse un- Seit 100 Jahren unter Schutz Diese Wildkatze hat im Zeitzer Forst die Fotofalle ausgelöst. terzogen. Finanziert wurde diese Untersuchung mit Mitteln der Umweltorganisation, der Europäischen Union und einer Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz. Erstmals seit 130 Jahren seien so zwei Wildkatzen im Zeitzer Forst nachgewiesen worden. „So lange ist dort von den Tieren nichts mehr gehört worden“, sagte FOTO: MYOTIS Hermes. Zuletzt habe ein Jäger von einer Wildkatze in der Region geschrieben. Doch auch in anderen Gebieten im südlichen Sachsen-Anhalt konnte der Bund-Regionalverband Halle-Saalekreis in den vergangenen viereinhalb Jahren Wildkatzen mit der Lockstock-Methode und durch Fotofallen nachweisen. Die SICHERHEIT Umfassende Videokontrolle imNahverkehr? DEUTSCHLAND UND DIE WELT ARBEITSLOSIGKEIT Weniger Sanktionen gegen Hartz-IV-Bezieher NÜRNBERG/DPA - Die Zahl der Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger ist im vergangenen Jahr gesunken. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit wurden rund 980 000 Strafen ausgesprochen. Das seien 21 000 oder 2,1 Prozent weniger als 2014. Die Zahl der Sanktionen sei damit erstmals seit 2011 wieder unter die Marke von einer Million gesunken. Es seien vor allem weniger Sanktionen wegen der Ablehnung einer Arbeit, Ausbildung oder Weiterbildung ausgesprochen worden. SILVESTER-VORFÄLLE Marokkaner steht wegen Nötigung vor Gericht DÜSSELDORF/DPA - Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wird seit Montag der erste der zahlreichen sexuellen Übergriffe aus der Silvesternacht verhandelt. Angeklagt ist ein 33-jähriger Marokkaner. Er soll in der Düsseldorfer Altstadt mit einer Gruppe MitteldeutscheZeitung ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG Herausgeber: Prof. Alfred Neven DuMont ✝ Christian DuMont Schütte, Isabella Neven DuMont Chefredakteur: Hartmut Augustin Stellvertretende Chefredakteure: Constantin Blaß, Lars Geipel Chefs vom Dienst: Kai Gauselmann (Regional/Lokal), Gero Hirschelmann (Digital), Rainer Wozny (Print), Kultur: Andreas Montag, Sport: Christian Elsaeßer, Blick: Hans-Ulrich Köhler, Leserdienst/Ratgeber: Kerstin Metze (alle verantwortlich), Produktion: Bernd Martin, DuMont Hauptstadtredaktion: Jochen Arntz (Chefredakteur), Steven Geyer (stellv. Chefredakteur), Markus Decker, Magdeburg: Hendrik Kranert-Rydzy Geschäftsführung: Tilo Schelsky Anzeigenleitung: Heinz Alt Verlag und Redaktion: Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung GmbH & Co. KG, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Str.3, 06116 Halle Postanschrift: 06075 Halle; Telefon: (03 45) 56 50 Redaktion: Tel.: (03 45) 5 65 42 40, Fax: (03 45) 5 65 43 50 Anzeigen: Tel.: (03 45) 5 65 22 11, Fax: (03 45) 5 65 23 51 Vertrieb: Tel.: (03 45) 5 65 22 33, Fax: (03 45) 5 65 20 20 E-Mail: [email protected]; Internet: www.mz-web.de Wöchentlich mit „prisma“, dem Magazin zur Zeitung. Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 28 vom 1. Januar 2016 Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von Leserbriefen das Recht zum Kürzen vor. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder in Fällen höherer Gewalt bzw. infolge von Streik besteht kein Entschädigungsanspruch. von 15 bis 20 Männern eine Frau umzingelt und ihr in den Intimbereich gefasst haben. Die Anklage wirft dem Mann sexuelle Nötigung vor. Die Frau hat ihren mutmaßlichen Peiniger nach eigenen Angaben im Fernsehen wiedererkannt. Der nach Gerichtsangaben mehrfach wegen Diebstahls vorbestrafte 33-Jährige soll noch zwei weitere Straftaten begangen haben. Dabei geht es um Körperverletzung und Sachbeschädigung. MITTLERER OSTEN Kreml rüstet den Iran mit Luftabwehrraketen aus - Russland hat mit der Lieferung des Flugabwehrsystems S-300 an den Iran begonnen. Das Geschäft wird unter anderem von Israel kritisiert. Der S-300-Vertrag im Wert von etwa 740 Millionen Euro war 2007 unterschrieben, aber wegen des Konflikts über das iranische Atomprogramm ausgesetzt worden. Experten zufolge könnten die Raketen dazu dienen, iranische Atomanlagen vor Angriffen zu schützen. MOSKAU/DPA ZURÜCKGEBLÄTTERT 1600 1600 1 1650 650 1700 1700 1 1750 750 ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Am 12. April 1606 bestimmt König James I./VI. per Dekret eine ge- meinsame Flagge für England und Schottland, um die Personalunion der beiden Länder hervorzuheben. Der Union Jack ist eine Überlagerung des schottischen Andreaskreuzes (weißes Kreuz auf blauem Grund) mit dem englischen Georgskreuz (rotes Kreuz auf weißem Grund). Die Bezeichnung „Jack“ weist einer möglichen Erklärung zufolge auf die ursprüngliche Verwendung als Bugfahne bei Kriegsschiffen unter Karl II. hin. „Bis 1915 ist die Wildkatze massiv bejagt worden“, erklärte Lieneweg. Deshalb sei sie vor 100 Jahren unter Naturschutz gestellt worden. Heute gehe es dieser Art wieder besser, doch von einer vollständigen Erholung könne noch keine Rede sein. So ist etwa der Bau von Autobahnen und mehrspurigen Straßen eine „direkte Gefahr für die Tiere“, sagte Ralf Meyer, Landesvorsitzender des Bund Sachsen-Anhalt. Die Naturschützer fordern deshalb auch für andere Arten - den Bau von Wildtierbrücken. Im Südharz leben nach vorsichtigen Schätzungen rund 600 Wildkatzen, in ganz Deutschland wird der Bestand auf 6 000 bis 7 000 geschätzt. Comic-Spaß in Luthers Wittenberg Die Abrafaxe und der Comic-Held Michael (li.) tref- fen in der „Mosaik“-Ausgabe 485, die am 27. April in den Handel kommt, auf ihrer Reise in die Reformati- onszeit in Wittenberg ein. Mit augenzwinkernder Leichtigkeit wird ein Gefühl fürs 16. Jahrhundert und Luthers Leistung vermittelt. FOTO: MOSAIK-VERLAG SAARBRÜCKEN/AFP - Die Verkehrsminister der Länder wollen offenbar flächendeckende Videoaufzeichnungen in Bussen und Bahnen durch eindeutigere rechtliche Regelungen erleichtern. Das berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine Beschlussvorlage für die Konferenz der Minister am Donnerstag und Freitag. Das Papier regt an, eine „flächendeckende, tageszeitunabhängige Videoaufzeichnung in öffentlichen Verkehrsmitteln“ möglich zu machen. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) sagte: „Das Gefühl der Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr ist für Fahrgäste in Bussen und Bahnen von größter Bedeutung.“ Viele Verkehrsunternehmen zeichnen heute schon das Geschehen in Bussen und Bahnen auf, um Straftaten verfolgen zu können. Es gibt aber Bedenken von Datenschützern. Die Verkehrsminister wollen nun die Zugriffsregelungen und Vorgaben zur Datenlöschung klarer formulieren. Der Stasi-Spion beim Städtepartner 1988 gab es mehr als 1500 IM im Westen. Und die beobachteten jedes Detail. VON JOACHIM GÖRES HANNOVER/MZ - Ende 1988 hatte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR in der Bundesrepublik 1 553 inoffizielle Mitarbeiter (IM) im Einsatz. In Niedersachsen arbeiteten für die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) der Stasi damals rund 200 Menschen. Diese Zahlen präsentierte die Historikerin Daniela Münkel am Freitag in Hannover auf einer Tagung der Enquetekommission des niedersächsischen Landtages zur Aufarbeitung von Stasiaktivitäten in Niedersachsen. Ein Viertel im öffentlichen Dienst Laut einer Studie waren die WestIM zu 80 Prozent männlich, 25 Prozent arbeiteten im öffentlichen Dienst. Die meisten Anwerbungen von Bundesbürgern erfolgten über Familienkontakte in die DDR. Finanzielle Interessen, eine positive Haltung zur DDR und Abenteuerlust spielten als Motive laut Münkel eine Rolle. An Hochschulen suchten Stasi-Werber nach jungen Menschen, die künftig durch eine berufliche Karriere als Informationszuträger interessant hätten werden können. „Die Bereitschaft zum Nebenverdienst ist auf jeden Fall groß, wenn die zeitliche Inanspruchnahme nicht zu groß ist“, heißt es in einem Bericht eines Stasi-Mitarbeiters, der sich 1975 an der TU Hannover umgehört hatte. Er betonte, dass man Studenten nicht sofort zu erkennen geben solle, dass die Informationen für die DDR bestimmt seien. Die Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter, die politische Verfolgung in der DDR dokumentierte, galt in Ost-Berlin als staatsfeindliche Einrichtung und sollte ausspioniert werden. Dafür wurde versucht, Mitarbeiter zur Kooperation mit der Stasi zu gewinnen. Inwie- weit dies gelang, ist bis heute unklar – 1990 durfte die HVA fast alle Akten vernichten. Freundschaft unter Beobachtung Unter besonderer Beobachtung standen auch die innerdeutschen Städtepartnerschaften. Die erste wurde 1986 zwischen Saarlouis und Eisenhüttenstadt geschlossen. „Bei den Treffen der beiden Delegationen waren 37 IM im Einsatz“, sagt Enrico Rennebarth, der seine Dissertation über die Städtepartnerschaft Braunschweig-Magdeburg geschrieben hat. Eine untypische Partnerschaft, sollten doch nach dem Willen der DDR die Städte möglichst weit auseinanderliegen. „Damals hat VW sich für diese Partnerschaft eingesetzt und diesem Druck hat die DDR nachgegeben“, sagt Rennebarth. Die Stasi versuchte auch, unliebsame Reisen zu verhindern. So hatten Pastoren keine Chance, mit ei- ner Delegation in die Partnerstadt zu fahren. Bei der 1987 zwischen Halle und Karlsruhe geschlossenen Zusammenarbeit wurde laut Rennebarth versucht, neue IM im Westen anzuwerben. Bis zur Wende wurden 58 Städtepartnerschaften abgeschlossen, darunter auch Naumburg/Aachen, Dessau/Ludwigshafen, Wittenberg/Göttingen, Stendal/Lemgo, Wernigerode/Neustadt an der Weinstraße, Halberstadt/Wolfsburg und Staßfurt/Lehrte. Das Fazit von Münkel über die Rolle der Stasi im Westen: „Grundsätzlich scheint es mir verfehlt zu sein, von einer ’unterwanderten Republik’ zu sprechen. Wie sollte ein Land mit 60 Millionen Einwohnern von 3 000 Agenten unterwandert worden sein, von denen die meisten gar nicht die Aufgabe hatten, Einfluss auszuüben, sondern lediglich Informationen zu beschaffen?“ MITTELDEUTSCHLAND MITTELDEUTSCHE ZEITUNG DIENSTAG, 12. APRIL 2016 3 FORSCHUNGSFÖRDERUNG „Da passiert nichtsmehr“ Kritik an fehlenden Mitteln für Hochschulen VON ALEXANDER SCHIERHOLZ MAGDEBURG/MZ - Der Deutsche Hochschulverband (DHV) sieht die vom Land finanzierte Forschungsförderung in Sachsen-Anhalt in Gefahr. Nach dem Auslaufen der Landes-Exzellenzinitiative gebe es dafür praktisch keine Mittel mehr, sagte die Landesvorsitzende des Wissenschaftler-Berufsverbandes, Christiane Tammer, der Mitteldeutschen Zeitung. Mit dem Geld seien Forschungsstrukturen aufgebaut worden, so dass Wissenschaftler weitere Mittel, so genannte Drittmittel, aus anderen Förderprogrammen eingeworben hätten. „Da passiert jetzt nichts mehr“, beklagte Tammer. Sie forderte, die Forschungsförderung des Landes wieder aufzulegen und im Koalitionsvertrag festzuschreiben. Tammer sagte, sie sehe mit der neuen Landesregierung die Chance, die Finanzierung und personelle Ausstattung der Hochschulen zu verbessern. So sei es dringend notwendig, so genannte Post-Doc-Stellen im Hochschulbereich zu schaffen. Das sind Stellen für Nachwuchswissenschaftler, die ihre Promotion beendet haben. Bisher könnten ihnen nur befristete Jobs angeboten werden, das führe dazu, dass der Wissenschaftsnachwuchs häufig das Land verlasse, so Tammer. Viele Betroffene wechselten mangels anderer Möglichkeiten nach der Promotion in die Wirtschaft. „So geht der Nachwuchs auch der Wissenschaft verloren.“ Erst im vergangenen Sommer hatten Nachwuchswissenschaftler in einem offenen Brief an die Landespolitik mangelnde Perspektiven in Sachsen-Anhalt beklagt. Das Geld für die Post-Doc-Stellen könnte nach Meinung des Hochschulverbandes aus den bisher für das Bafög vorgesehenen Mitteln kommen. Seit dem vergangenen Jahr übernimmt der Bund die Bafög-Finanzierung komplett. Bitte wegbleiben! Viel Ruhe, wenig Arbeitslosigkeit - Nietleben ist eine Idylle am Stadtrand von Halle. Aber jetzt sollen Flüchtlinge kommen: 16 Kinder und Jugendliche. Und plötzlich geht die Angst um. ASYL VON JULIUS LUKAS HALLE/MZ - Es ist still auf der Haupt- Hier sollen die Kinder und Jugendlichen untergebracht werden. FOTOS: GÜNTER BAUER/TV HALLE Verteilung Jugendamt Vor der Bürgerversammlung war es noch ruhig. net. Die Frau, die beim Ortsbesuch am Montagmittag gerade die Tür zu ihrem Grundstück abschließt, drückt sich gewählter aus. Sie wohnt direkt gegenüber der Unterkunft der Minderjährigen. Eigentlich wolle sie gar nichts sagen. „Wir werden hier einfach übergangen“, meint sie dann aber doch. Schon vor den Landtagswahlen hätten die Bewohner gefragt, was mit dem Haus passiere. „Im November haben die hier schon Möbel reingetragen, da dachten wir uns schon, dass da was im Busch ist“, sagt sie. Antworten bekam sie aber nicht. Die gab es erst 14 Tage vor Inbetriebnahme der Clearingstelle, bei eben jener Bürgerversammlung. Die Frage, was eine frühzeitigere Information geändert Anzahl unbegleiteter Flüchtlingskinder Altmarkkreis Salzwedel 39 Burgenlandkreis 70 Magdeburg 101 Landkreis Anhalt Bitterfeld 86 Landkreis Börde 61 Landkreis Harz 101 Landkreis Jerichower Land 59 Landkreis Mansfeld-Südharz 57 Landkreis Stendal 88 Landkreis Wittenberg 47 Saalekreis 66 Salzlandkreis 78 Dessau Roßlau 37 Halle 132 Summe hätte, beantwortet sie nicht mehr. sinn machen“, meint der Mann Die Frau schwingt sich auf ihr und ergänzt: „So haben wir es früFahrrad und radelt schnell davon. her ja auch gemacht.“ Er können Redseliger ist da ein Mann, der sich vorstellen, dass die Kriminaligerade Tüten aus seinem Auto aus- tät ansteigen werde. „Für die Anlädt. In der Kleingartenanlage, die wohner ist die Unterbringung eine am Ende der Belastung, die Sackgasse besie einfach „Für die Anwohner ginnt, hat er einicht wollen.“ ist das eine ne Parzelle. Dass es sich um Fast täglich sei Flüchtlinge Belastung, die sie er hier. Er ist handelt, ist für nicht wollen.“ freundlich und ihn allerdings vorsichtig. „Das nicht der Grund Bürger in Halle-Nietleben ist für die Menfür die Empöschen hier Ruhe und Idylle“, sagt rung: „Die Aufregung wäre auch so der Rentner. Und die sei nun in Ge- groß, wenn hier schwer erziehbare fahr. „Da kommen ja Jugendliche Jugendliche herkommen würden.“ und natürlich werden die hier in Was die Menschen in Nietleben der Freizeit auf der Straße unter- eigentlich fordern, ist eine Art Bewegs sein und vielleicht auch Un- standsschutz für ihr Örtchen. Die „So geht der Nachwuchs auch der Wissenschaft verloren.“ Christiane Tammer Wissenschaftler-Berufsverband Stand: 11.04.16 Grafik: MZ Sandig Quelle: Sozialministerium Sachsen-Anhalt straße, die durch Halle-Nietleben führt. An einem Montagmittag trifft man hier kaum jemanden. Nur ab und an braust ein Auto durch die Ruhe. Einfamilienhäuser bestimmen das Bild. Zwei Arbeiter schippen Kies vor eine Einfahrt. Ein alter Mann gießt seinen Vorgarten - sonnengelbe Osterglocken und Tulpen in allen Farben. Davor ein leuchtender Forsythie-Strauch. Nietleben ist ein Stadtteil von Halle. Doch würden nicht hinter manchen Spitzdächern die Hochhäuser der nahe gelegenen Plattenbausiedlung Halle-Neustadt hervorblitzen, man würde denken, man ist in einem Dorf. Den Menschen hier ist diese Ruhe, diese Idylle am Südrand der Heide wichtig. Für viele ist sie sicher auch der Grund, warum sie in dem Stadtdorf leben. Rund 2 600 Einwohner hat Nietleben. Ein Viertel davon sind im Rentenalter, gut 15 Prozent minderjährig. Arbeitslosigkeit gibt es hier fast nicht. Ab 1. Mai sollen nun 16 neue Einwohner dazu kommen. Und die erregen schon jetzt die Gemüter so mancher Nietlebener. Bei einer Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag pöbelten und schimpften einige Einwohner gegen den Zuzug. Der Tenor: die sollen bloß wegbleiben. Die, das sind 16 Kinder- und Jugendliche. Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland und dann nach Halle gekommen sind. Zum Teil traumatisiert aufgrund von Flucht- und Kriegserfahrung. Für sie soll in Nietleben eine sogenannte Clearingstelle eingerichtet werden, eine Art betreutes Wohnen. Sozialarbeiter und Erzieher kümmern sich dort um die Jugendlichen. Auf zwei Flüchtlinge kommt ein Betreuer. Der Ort, an dem die Minderjährigen untergebracht werden sollen, liegt in einer kleinen, verwinkelten Sackgasse. Sie zweigt unweit der Dorfkirche von der Hauptstraße ab. Von einem eingezäunten Hof gackern Hühner. Ansonsten herrscht Nietlebener Ruhe. Um das Wort „Beschaulichkeit“ zu bebildern, könnte man problemlos ein Foto dieses Straßenzugs ins Lexikon kleben. In der Sackgasse liegt auch jener Häuserkomplex, der künftig als Unterkunft für die 16 Flüchtlingskinder dienen soll. Zwei Dreigeschosser. Raue, graue Fassade und rotes Ziegeldach. Bis Mitte vergangenen Jahres war hier die Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Doch die Ausbildungseinrichtung für angehende Sanitäter und Rettungsassistenten zog im August in die Innenstadt um. Schon damals wurde gemutmaßt, dass in den leerstehenden Gebäuden Flüchtlinge untergebracht werden könnten. „Nietleben und die DRK-Schule sind nicht im Gespräch“, machte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand jedoch deutlich. Auch die Nutzung als Grundschulhort wurde verworfen. „Das gibt das Gebäude baulich nicht her“, erklärt Sozialdezernentin Katharina Brederlow. Vor Ort empfindet man das nun als „Verarsche“. So wurde das Vorgehen der Stadt und des DRK auf der Bürgerversammlung bezeich- Sachsen-Anhalt wird deshalb um 15 Millionen Euro jährlich entlastet. Tammer forderte, das Geld in die so genannte Grundfinanzierung der Hochschulen zu stecken, dazu zählten in erster Linie neue Stellen. In anderen Bundesländern sei das bereits der Fall. In SachsenAnhalt würden die Mittel bisher aber nur für einmalige technische Investitionen, etwa in Laboren, eingesetzt. Die Hälfte fließe zudem in die Schulen. Das Wissenschaftsministerium wollte sich unter Hinweis auf die laufenden Koalitionsverhandlungen nicht äußern. 1 022 Angst, die sich in Wut und Beschimpfungen äußert, ist eine vor Veränderung. Sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Die Probleme der Welt sollen nicht zwischen ihre Einfamilienhäuser gequetscht werden. Allerdings sehen das nicht alle Nietlebener so. Beim Verlassen des Stadtdorfes schlendert eine junge Frau die Hauptstraße entlang. „Aber irgendwohin müssen die Kinder doch“, sagt die 24-Jährige. Sie lebt schon immer in Nietleben, mag die Abgeschiedenheit. Angst vor den neuen Einwohnern hat sie allerdings nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier randalierend durch die Straßen ziehen“, sagt die junge Frau. „Die werden das Viertel eher bereichern.“ Kommentar Seite 4 Christiane Tammer FOTO: PRIVAT 4 MEINUNG UND HINTERGRUND DIENSTAG, 12. APRIL 2016 MITTELDEUTSCHE ZEITUNG LEITKOMMENTAR AUFGEFALLEN CHRISTIAN BOMMARIUS bricht im Fall Böhmermann eine Lanze für die Freiheit der Kunst und der Satire. Böhmermann beleidigt R ecep Tayyip Erdogan, so viel Respekt muss sein, hat keinen Geschlechtsverkehr mit Ziegen. Der Präsident der Republik Türkei missbraucht Demokratie und Rechtsstaat, er unterdrückt lustvoll die Pressefreiheit und die unabhängige Justiz, die Freiheit der Meinung, der Kunst und der Kurden versetzt ihn regelmäßig in heftigste Erregung, aber Ziegen hatten bisher, soweit bekannt, von ihm nichts zu fürchten. Deshalb ist Erdogans Forderung, die derb formulierte gegenteilige Behauptung des TVKomikers Jan Böhmermann in Deutschland strafrechtlich zu verfolgen, verständlich. Und ebenso klar ist auch, warum der türkische Präsident noch nie Verfahren gegen deutsche Politiker, Journalisten oder Satiriker gefordert hat, die ihn als autokratisch, größenwahnsinnig, korrupt und demokratiefeindlich beschimpfen – der Wahrheitsbeweis wäre leicht zu erbringen. Das Schmähgedicht auf Erdogan war von Böhmermann als schwere Beleidigung gemeint. Dem Komiker war auch bekannt, dass die Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts strafbar ist (§ 103 Strafgesetzbuch) und verfolgt werden kann, wenn der Betroffene die Strafverfolgung verlangt und die Bundesregierung die Ermächtigung dazu erteilt (§104a StGB). Nicht trotzdem, sondern deshalb hat Böhmermann das Gedicht geschrieben. Satire darf alles, Comedy macht alles – der ZDF-Comedian Böhmermann bringt die Bundesregierung mit seinem Scherz in eine peinliche Lage. Er weiß, dass Erdogan für die Flüchtlingspolitik Angela Merkels eine entscheidende Rolle spielt, die ein Zerwürfnis mit ihm keinesfalls riskieren darf. In dieser Situation kann nur einer gewinnen: Jan Böhmermann. Gestattet die Bundesregierung die Strafverfolgung und würde Böhmermann verurteilt, dürfte er sich als Märtyrer der Meinungsfreiheit feiern lassen. Weist die Bundesregierung aber die Forderung Erdogans zurück, stünde Böhmermann als erfolgreicher Verteidiger der Kunstund Meinungsfreiheit da. Der schönste Triumph wäre es natürlich, wenn der Komiker erst angeklagt und schließlich freigesprochen würde. Dann hätte sowohl die Bundesregierung verloren – denn sie hätte vor Erdogan „gekuscht“ – als auch der türkische Präsident, den dann alle Welt als „Ziegenficker“ schmähen könnte. Tatsächlich wäre ein Freispruch Böhmermanns nicht unwahrscheinlich. Die Verteidigung Böhmermanns hat allerdings – nicht im juristischen, aber im moralischen Sinn – ein kleines Problem. Sein Schmähgedicht, das sich hemmungslos antimuslimischer Ressentiments bedient, zielt tatsächlich nicht auf Erdogan und nicht, wie einige Kritiker beklagen, auf die Türken, sondern vor allem auf die öffentliche Aufmerksamkeit. Es geht nicht um Kritik an Erdogan, sondern um die möglichst pompöse mediale Inszenierung als Kritik. Böhmermann hat Witz, aber sein Witz hat keine Substanz. Er richtet seinen Blick nicht auf die repressive Politik des türkischen Staatspräsidenten, er schielt nur auf die Reaktion der Medien. Über die kann er sich derzeit ganz und gar nicht beklagen. Den Autor erreichen Sie unter: [email protected] KOMMENTAR JULIUS LUKAS ist über die Menschen in Halle-Nietleben enttäuscht, die in 16 Minderjährigen eine Bedrohung ihrer Idylle sehen. Angst vor Veränderung N ur zur Verdeutlichung: In Halle-Nietleben sollen 16 minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden. 16 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind und nun in Halle Zuflucht suchen. Würde man alle Einwohner von Nietleben in eine Reihe stellen, dann müsste man an 163 Menschen vorbeigehen, um dem ersten Flüchtling zu begegnen. Doch solche Rechenbeispiele helfen wohl wenig, um der Wut und Empörung der Menschen in Nietleben zu begegnen. Denn sie treibt die Angst vor Veränderung an. Davor, dass ihre kleine, beschauliche Idylle verloren geht. Ob es wirklich so kommt? Abgewartet wird nicht. Den neuen Einwohnern freundlich und verständnisvoll zu begegnen, also einfach nur menschlich zu sein, scheint keine Option. Was daran enttäuscht: In Nietleben leben keineswegs sozial Schwächere. Jene also, die befürchten könnten, dass ihnen nun auch noch von Fremden etwas weggenommen wird. Anscheinend geht es hier vielmehr vor allem darum, kein Stück der eigenen Sonnenseite abzugeben. Nach dem Motto: Was gehen mich die Probleme der Welt an? Hauptsache in meinem Vorgarten blühen die Blumen. Seiten 1 und 3 Den Autor erreichen Sie unter: [email protected] LESERMEINUNGEN Zu „Holland stellt die Quittung aus“ in der MZ vom 8. April erreichten die Redaktion folgende Lesermeinungen: E s sind ja nur die kleinen Niederlande, in denen sich eine Mehrheit gegen das EU-Abkommen mit der Ukraine entschieden hat. Meint jemand ernsthaft, in Deutschland würde ein anderes Ergebnis zustande kommen? Ja, es ist ein Votum gegen eine EU-Praxis der einsamen Entscheidungen und Geheimverhandlungen. Den meisten Menschen sind vernünftige Beziehungen zu Russland und damit die eigene Sicherheit wichtiger als ein neuer Markt für die Konzerne. Wolfgang Stahl, per E-Mail D as Ergebnis der Volksbefragung in den Niederlanden mit über 60 Prozent Stimmen gegen die Intensivierung der Zusammenarbeit der EU mit der Ukraine sollte ernst genommen werden. Ist doch die von der Ukraine angestrebte Assoziierung ein wesentlicher Schritt zur Aufnahme in die EU - und zum Ziel Aufnahme in die Nato. Wer die Entwicklung der Ukraine kritisch betrachtet, erkennt, dass die bisherige Ost-Erweiterungspolitik der EU einer Korrektur unterzogen werden muss. Gerhard Große, Bitterfeld-Wolfen Die veröffentlichten Lesermeinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Kürzen von Leserbriefen vor. Briefe an: [email protected] Dieter Hallervorden ZEICHNUNG: HARM BENGEN In der Debatte um Satirefreiheit greift der Kabarettist Dieter Hallervorden (80) den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in einem Lied an. In „Erdogan, zeig' mich an“, das Hallervorden auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, heißt es etwa: „Ich sing' einfach, was du bist. Ein Terrorist, der auf freien Geist scheißt.“ Der Schauspieler kommentierte seinen Song mit den Worten: „Jetzt erst recht“. FOTO: DPA Berlin kontra Böhmermann? SATIRE-STREIT Regierung kann Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen ermächtigen. wichtig, dass er sie ausdrücklich erläutert: „Ich habe heute noch einBERLIN/MZ - Es sind nur zwei Wör- mal Anderes… ich sollte sagen: Verter. Doch zwischen diesen beiden tiefendes dazu gesagt, um einem Adjektiven ist Angela Merkel nun entstandenen falschen Eindruck gefangen. Genau eine Woche ist es entgegenzutreten.“ Dem Eindruck her, dass Regierungssprecher Stef- nämlich, dass Merkel vor dem türfen Seibert von einem Telefonat der kischen Präsidenten Recep Tayyip Kanzlerin mit dem türkischen Mi- Erdogan kuscht. nisterpräsidenten Ahmet DavutogDoch der Fehler ist gemacht. Oflo berichtete, bei dem es um das fenbar hatte Merkel gehofft, die Reschlagzeilenträchtige Schmähge- gierung in Ankara mit dem Telefodicht des ZDF-Komikers Jan Böh- nat besänftigen und von rechtlimermann ging. Merkel habe den chen Schritten abhalten zu könWert der Meinungsfreiheit betont, nen. Immerhin wird Erdogan in sagte Seibert: „Was den konkreten dem Gedicht als „Ziegenficker“ beText betrifft, so stimmte sie mit zeichnet. Doch diese Rechnung dem türkischen ging nicht auf: Ministerpräsibe„Mit den rechtlichen Erdogan denten darin steht auf einer Fragen haben wir überein, dass er Strafverfolbewusst verletgung. Und er uns in den letzten zend angelegt stellte am MonJahren nicht befasst.“ tag zudem gewesen sei“. Bewusst verletselbst bei der Steffen Seibert zend. Die BetoStaatsanwaltRegierungssprecher nung lag auf schaft Mainz dem zweiten Wort. Es klang wie ei- Strafantrag gegen Böhmermann. ne Distanzierung. Nun befindet sich Merkel in eiAn diesem Montag nun muss ner Zwickmühle. Paragraf 103 des sich Seibert vor der Bundespresse- Strafgesetzbuches bedroht die Bekonferenz erneut eine halbe Stun- leidigung eines ausländischen de lang zu der Causa befragen las- Staatsoberhaupts mit einer Freisen. Er betont ausdrücklich, die heitsstrafe bis zu drei Jahren. Doch Meinungsfreiheit gelte auch für die nennt Paragraf 104a eine Reihe Satire. Böhmermann selbst habe von Voraussetzungen. So muss ein sein Gedicht als bewusste Grenz- Strafverlangen der ausländischen überschreitung angekündigt: „Das Regierung vorliegen. Das tut es: und nichts anderes wollte die Bun- Der türkische Botschafter hat in eideskanzlerin mit der Formulie- ner Verbalnote beim Auswärtigen rung deutlich machen, der Text sei Amt förmlich das Verlangen nach bewusst verletzend.“ Die Betonung Strafverfolgung geäußert. Außerliegt dieses Mal eindeutig auf dem dem bedarf es zur Einleitung eines ersten Adjektiv. Es klingt wie die Verfahrens jedoch einer ausdrückVerteidigung einer gewollten Pro- lichen Ermächtigung der Strafvervokation. folger durch die Bundesregierung. Haarspalterei? Wohl kaum. SeiBerlin muss also entscheiden, ob bert ist die Akzentverschiebung so die Staatsanwälte überhaupt tätig VON KARL DOEMENS werden dürfen. Nun suchen Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Kanzleramts und des Justizministeriums nach einem Ausweg. „Das wird ein paar Tage dauern“, sagt Seibert entschuldigend: „Mit den rechtlichen Fragen, die jetzt zu prüfen sind, haben wir uns in den letzten Jahren nicht befasst.“ Noch heikler als die juristischen Fragen dürften die politischen Implikationen sein, weshalb die Entscheidung sicher nicht auf der BeamtenEbene fallen wird. Weist Merkel das Ansinnen Erdogans zurück, brüskiert sie einen ihrer wichtigsten Partner in der Flüchtlingskrise. Der Präsident ist schwer berechenbar. Theoretisch könnte er den EU-Türkei-Deal zur Begrenzung des Flüchtlingsstroms platzen lassen. Zumindest könnte er den Preis hochtreiben. Innenpolitisch würde der Autokrat durch eine ungesühnte Beleidigung aus dem Ausland wohl noch gestärkt. Lässt die Kanzlerin aber das türkische Gesuch passieren, gerät sie in der deutschen Öffentlichkeit weiter unter Druck. Mathias Döpfner, Chef des Springer-Konzerns, dürfte nicht der einzige sein, der sich dann mit Böhmermann solidarisiert. In einem offenen Brief geht Döpfner die Regierung an: „Man könnte das Ganze auch einfach Kotau nennen.“ Kommentar Jan Böhmermann droht Ärger mit der Justiz. FOTO: DPA Streng nach Recht und Gesetz Selbst mit Zustimmung des Kabinetts ist die Justiz nicht an Strafverfolgung gebunden. VON CHRISTIAN RATH BERLIN/MZ - Die „Beleidigung von Vertretern und Organen ausländischer Staaten“ wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bedroht. Das Verbot ist zwar im Strafgesetzbuch geregelt (§ 103), strafrechtliche Verurteilungen wurden aber schon lange nicht mehr bekannt. Zuletzt ging es eher um Plakate auf Demonstrationen. So durfte 1975 das Transparent „Mörderbande“ vor der chilenischen Botschaft beschlagnahmt werden. Dagegen hätte 2006 auf dem Münchener Christopher Street Day ein geschminkter Papst gezeigt werden dürfen , weil es hier um eine satirische Auseinandersetzung mit der kirchlichen Haltung zur Homosexualität ging. Die Strafvorschrift schützt nicht nur die Ehre der ausländischen Staatspräsidenten und Botschafter, sondern auch die Beziehungen Deutschlands zu anderen Staaten. Es handelt sich um eine Sonderform der Beleidigung, die schwerer bestraft wird. Bei einer normalen Beleidigung droht nur Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Eine Anklage ist laut Paragraf 104a nur möglich, wenn ein „Strafverlangen“ der ausländischen Regierung sowie eine „Ermächtigung“der Bundesregierung vorliegen. Beides sind rein politische Entscheidungen. Sie machen den Weg zur Strafverfolgung frei, binden aber nicht die Justiz. Falls die Bundesregierung im Fall Jan Böhmermann keine Ermächtigung erteilt, ist zwar eine Strafverfolgung wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts ausgeschlossen. Tayyip Erdogan könnte aber als Privatperson einen Strafantrag stellen. Bei beiden Delikten geht es im Kern um eine Beleidigung. Darunter versteht die Rechtsprechung eine „Verletzung der Ehre durch Kundgabe der Missachtung“. Die „Wahrnehmung berechtigter Interessen“ gilt laut Paragraf 193 als Rechtfertigungsgrund. Deshalb ist es nie strafbar, wenn sachliche Kritik geäußert wird - selbst wenn dadurch der Ruf des Kritisierten leidet. Die Meinungs- und Pressefreiheit wird so auch im Strafrecht berücksichtigt. Strafbar bleibt eine Schmähkritik, bei der die Diffamierung im Vordergrund steht. Satire darf zwar überzeichnen. Doch auch hier sind Persönlichkeitsrechte und Menschenwürde des Betroffenen zu beachten. Franz-Josef Strauß durfte deshalb nicht als kopulierendes Schwein gezeichnet werden, so das Bundesverfassungsgericht 1987. Es dürfte Böhmermann auch nichts nutzen, dass er sein „Schmähgedicht“ ausdrücklich als Beispiel für verbotenes Verhalten eingeführt hat. Dafür hätte eine Zeile genügt, Böhmermann aber präsentierte sechs ganze Strophen. Wenn Kunstsachverständige nun mutmaßen, das drohende Strafverfahren gehöre zu Böhmermanns Inszenierung dazu, haben sie wohl Recht. Dann ergibt sich aus der Kunstfreiheit aber erst recht kein Hindernis für eine Anklage. Böhmermanns Motive könnten bei der Strafzumessung berücksichtigt werden. Mehr als eine Geldstrafe muss er ohnehin nicht befürchten. POLITIK MITTELDEUTSCHE ZEITUNG DIENSTAG, 12. APRIL 2016 DIE LINKE Historisches in Hiroshima GregorGysi erpresst die eigenePartei Als erster Außenminister der USA hat John Kerry am Montag das Mahnmal zum Atombombenabwurf in Hiroshima besucht. Er hoffe, dass eines Tages auch der Präsident der Vereinigten Staaten unter den Besuchern sein werde, sagte Kerry. Der US-Außenminister und seine Kollegen der G7-Gruppe forderten anschließend in einer „HiroshimaErklärung“ eine „Welt ohne Atomwaffen“. Gemeinsam mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sowie den Kollegen aus Japan, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Italien und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini besuchte Kerry zunächst das Museum, in dem an die Zerstörung von Hiroshima durch den US-Bombenabwurf an das Leid der Opfer erinnert wird. Dann legten die Minister einen Kranz an dem Mahnmal nieder. FOTO: DPA Abgeordneter will Redezeit im Bundestag. VON MARKUS DECKER - Der ehemalige Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi erpresst faktisch die Linke. In einem der MZ vorliegenden Brief an die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sowie die übrigen Mitglieder des Fraktionsvorstandes fordert er, „dass ich - zumindest in großen Zügen - für Europa zuständig werde“. Dabei lässt er seine europafreundliche Grundhaltung durchblicken, die es zu berücksichtigen gelte. Europapolitischer Sprecher der Fraktion war bis vor kurzem der hoch umstrittene Abgeordnete Diether Dehm. Jetzt ist es Andrej Hunko. „Die zweite Variante“, so Gysi weiter, „besteht darin, dass ich Generalist bleibe. Gregor Gysi Das bedeutete, FOTO: DPA dass ich wenigstens sechs Reden im Bundestag halten müsste. Sie müssen selbstverständlich vom Thema, von der Uhrzeit und von der Reihenfolge angemessen sein. Im Kern ginge es um die erste Stellungnahme zu Regierungserklärungen. Das aber bedeutete, dass Sahra, Dietmar und gegebenenfalls auch andere zusammen im Jahr auf diese sechs Reden verzichten müssten.“ In dem Zusammenhang beklagt der 68-Jährige, dass er „seit dem Wechsel im Fraktionsvorsitz kein einziges Mal mehr im Bundestag gesprochen“ habe und schließt, werde keiner seiner Forderungen Folge geleistet, „gibt es für mich noch eine dritte Möglichkeit, dass ich nämlich im Bundestag keine Rolle mehr spiele. Diese ist relativ bequem und hat für mich auch ihre Vorzüge.“ Das soll wohl bedeuten, dass er bei der nächsten Bundestagswahl 2017 nicht mehr antritt. Der stellvertretende Linksfraktionsvorsitzende Jan Korte erklärte der MZ am Montag: „Der Fraktionsvorstand hat sich eingehend mit dem Thema befasst. Die Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch werden nun zeitnah das Gespräch mit Gregor Gysi suchen. Und alle im Fraktionsvorstand waren sich einig, dass er in dieser und in der nächsten Legislaturperiode weiter eine extrem wichtige Rolle spielen soll.“ BERLIN/MZ Militär zur Terror-Abwehr? BUNDESWEHR Union will Soldaten Polizeiaufgaben übertragen. Die SPD sträubt sich. VON DANIELA VATES BERLIN/MZ - Vor dem Hintergrund der jüngsten Terroranschläge beleben CDU und CSU ihre Forderung wieder, die strikte Trennung zwischen Militär- und Polizeiaufgaben aufzugeben und die Bundeswehr auch im Inland einzusetzen. Es dürfte auch ein Versuch sein, die Innere Sicherheit wieder verstärkt als Unions-Thema zu besetzen und damit der AfD weniger Raum zu lassen. „Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren darf kein Tabu mehr sein“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Henning Otte, der Bild-Zeitung. Um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, müsste die Aufgabenverteilung von Bundeswehr, Bundespolizei, Polizei und Nachrichtendiensten neu abgestimmt werden. „Den vollkommen neuen Herausforderungen müssen wir auch im Inneren entgegentreten.“ Der CSU-Verteidigungsexperte Florian Hahn sagte der MZ: „Historisch bedingte Vorbehalte gegen einen heutigen Einsatz der Bundeswehr im Inneren sind völlig unberechtigt. Schließlich hat sie unsere Armee in ihren 60 Jahren als stabile und demokratische Institution unseres Landes bewährt.“ Die SPD trat den Unions-Plänen strikt entgegen. „Die Durchsetzung Soldaten im Hochwasser-Einsatz bei Aken im Jahr 2013. der staatlichen Gewalt ist und bleibt Aufgabe der Polizei“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, dieser Zeitung. Statt der ohnehin bereits überlasteten Bundeswehr zusätzliche Aufgaben aufzuhalsen, sei es sinnvoller, die Polizei entsprechend aufzustocken. In einer internen Runde hatten die Unionsspitzen am Sonntagabend vereinbart, unter anderem CIA stellt sich gegen Trump Geheimdienst-Chef würde Folter-Befehle verweigern. VON DAMIR FRAS WASHINGTON/MZ - Es klang wie eine präventive Befehlsverweigerung, sollte der nächste Präsident Donald Trump heißen. Also hat CIA-Direktor John Brennan schon einmal deutlich gemacht, dass die Zeit der sogenannten „verschärften Verhörtechniken“ endgültig abgelaufen sei. „Ich würde nicht zustimmen, wenn irgendein CIA-Mitarbeiter wieder Waterboarding ausführen sollte“, sagte Brennan dem US-Sender NBC. Diese Methode gilt als Folter und simuliert das qualvolle Ertrinken des Verhörten. US-Präsident Barack Obama hat das Waterboarding verboten, nachdem es unter seinem Vorgänger George W. Bush als probates Mittel im Kampf gegen den Terror galt. Der Immobilienmilliardär Trump, der gute Chancen hat, der Präsidentschaftskandidat der USRepublikaner zu werden, sieht das allerdings grundlegend anders. Er werde „Waterboarding und noch viel Schlimmeres“ wieder einführen, um Informationen aus Terrorverdächtigen herauszubekommen. CIA-Chef John Brennan FOTO:DPA Nach den Anschlägen von Brüssel ließ sich Trump etwa mit der Forderung vernehmen, die Gesetze zu verändern. „Ich würde viel mehr als Waterboarding machen. Man muss einfach an die Informationen kommen.“ Auch sein schärfster Konkurrent, der erzkonservative Senator Ted Cruz, liebäugelt damit, wieder „verschärfte Verhörtechniken“ anzuwenden. Bemerkenswerterweise sind es vor allem Geheimdienstler und Militärs in den USA, die eine Wieder- kehr der Foltermethoden strikt ablehnen. Ähnlich wie CIA-Chef Brennan erklärte US-Generalstabschef Joseph Dunford vor einigen Wochen, dass „solche Aktivitäten“ bei der Suche nach Informationen zur Verhinderung von Anschlägen kontraproduktiv seien, weil sie die Moral der Truppe schwächten. Auch die Anwendung folterartiger Methoden in den Bush-Jahren hat offenbar nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Brennanräumte schon vor mehr als einem Jahr ein: Man könne nicht sicher sein, dass „verschärfte Verhörtechniken“ bessere Ergebnisse produzierten als weniger brutale Methoden. Es gibt keinen Beleg, dass Terrorverdächtige unter Folter belastbare Informationen preisgeben. Für den inzwischen verstorbenen Autor Christopher Hitchens, der sich vor einigen Jahren freiwillig einem Waterboarding unterzogen und darüber einen eindrucksvollen Text geschrieben hat, war der Streit um das simulierte Ertränken ohnehin entschieden: „Wenn Waterboarding keine Folter ist, dann gibt es keine Folter.“ FOTO: UTE NIKLISCH das Thema Innere Sicherheit verstärkt auf die Tagesordnung zu setzen. Wegen des Widerstands der SPD dürfte es allerdings nicht gelingen, den Einsatz der Bundeswehr im Inneren ins neue Bundeswehr-Weißbuch zu schreiben, in dem die Bundesregierung noch in diesem Jahr die verteidigungspolitischen Grundlagen neu fassen will. Die Union will daher ihre Forderung im Falle eines Wahlsiegs bei der Bundestagswahl 2017 in Koalitionsverhandlungen einbringen. Der SPD-Politiker Arnold kommentierte: „Mit wem will die Union das verhandeln? Außer der AfD will keine Partei in Deutschland die Sicherheitsarchitektur verändern.“ Das unter dem Eindruck der Nazi-Herrschaft in Deutschland geschriebene Grundgesetz erlaubt den Einsatz von Soldaten bislang lediglich bei Naturkatastrophen wie Hochwasser oder bei schweren Unglücksfällen. Denkbar wäre, die Bundeswehr künftig auch zur „Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ heranzuziehen, für die die Bundesländer bislang die Bundespolizei anfordern können. Für eine solche Grundgesetz-Änderung wäre allerdings eine ZweiDrittel-Mehrheit in Bundestag wie Bundesrat nötig. Schon jetzt eingesetzt werden kann die Bundeswehr bei einem „inneren Notstand“, etwa – wie es das Grundgesetz formuliert – „zur Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter Aufständischer“. Die Union hat den Einsatz der Bundeswehr im Inneren immer wieder gefordert, auch in Bundestagwahlprogrammen. Einer der Hauptvertreter der Forderung ist Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. EinOffiziervonKimJongUn setzt sich nach Südkorea ab Überläufer soll Spionage-Profi sein. - Ein hochrangiger Aufklärungsoffizier des nordkoreanischen Regimes von Kim Jong Un hat sich laut Regierung in Seoul nach Südkorea abgesetzt. Der Soldat im Rang eines Oberst sei bereits Ende 2015 übergelaufen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Er soll demnach für das nordkoreanische Aufklärungsbüro gearbeitet haben, das unter anderem für Spionageeinsätze gegen Südkorea verantwortlich ist. Es könnten jedoch keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht werden, hieß es. Zwar gibt es immer wieder Berichte über geflüchtete nordkoreanische Soldaten von niedrigem Rang, doch dass ein Offizier in den Süden übergelaufen ist, gilt als eher ungewöhnlich. Südkoreanische Medien berichteten, es handele sich bei dem Oberst offensichtlich um den bisher höchsten nordkoreanischen Militärvertreter, der die Seiten gewechselt habe. Als der bisher hochrangigste Überläufer des kommunistischen Regimes gilt der frühere Sekretär der Arbeiterpartei, Hwang Jang Yop. Er hatte SEOUL/DPA sich 1997 nach Südkorea abgesetzt und war 2010 im Alter von 87 Jahren in Seoul gestorben. Zudem sei jetzt bekannt geworden, dass sich ein nordkoreanischer Diplomat, der mit seiner Familie in einem afrikanischen Land gelebt habe, im Mai des vergangenen Jahres nach Südkorea abgesetzt habe, so Berichte. Erst am Freitag hatte Südkorea mitgeteilt, dass eine Gruppe von 13 nordkoreanischen Angestellten eines von Pjöngjang im Ausland betriebenen Restaurants nach Südkorea geflüchtet sei. Aus Nordkorea flüchten jedes Jahr zahlreiche Menschen wegen Hunger oder Unterdrückung, die meisten setzen sich über die Grenze nach China ab. Über dritte Länder gelangen viele später nach Südkorea. Berichte über geflüchteten Nordkoreaner werden auch kritisch gesehen. Am Mittwoch wird in Südkorea ein neues Parlament gewählt. Kommentatoren spekulierten, die konservative Regierung könnte diese Flucht-Fälle als Erfolg ihrer Sanktionen darstellen. 5 IN KÜRZE NS-GESCHICHTE Gedenken an Befreiung des KZ Buchenwald - Rund 100 Menschen haben am Montag in Buchenwald bei Weimar an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 71 Jahren erinnert. Auf dem ehemaligen Appellplatz gedachten sie mit einer Schweigeminute der Opfer. Im Mittelpunkt der Gedenkrede standen laut KZ-Gedenkstätte die Lehren aus der Machtübernahme Hitlers für die Gegenwart. Wenn man sich die Mechanismen ansehe, wie rasant damals politische Werte wie Presse- und Meinungsfreiheit unterdrückt wurden, schärfe dies den Blick auf heutige Vorgänge, sagte Sprecher Philipp Neumann-Thein. WEIMAR/DPA FRANKREICH Sollte die Fußball-EM zum Anschlagsziel werden? - Der verhaftete Terrorverdächtige Mohamed Abrini soll zwei unbestätigten Medienberichten zufolge die FußballEuropameisterschaft in Frankreich als Ziel genannt haben! Die Attentäter hätten ursprünglich während der EM zuschlagen wollen, sagte Abrini den Ermittlern laut einem Bericht der französischen Zeitung „Libération“. Das Blatt beruft sich auf eigene Informationen. Auch CNN berichtete entsprechend. Die Ermittler wollten dies jedoch nicht offiziell bestätigen. Die Fußball-EM findet vom 10. Juni bis zum 10. Juli statt. Der 31-jährige Abrini war am Freitag verhaftet worden. PARIS/MZ HUNGERSTREIK Gefangene Sawtschenko bekommt Infusionen - Trotz ihres Hungerstreiks hat die in Russland verurteilte ukrainische Soldatin Nadeschda Sawtschenko (Foto) einer Infusion mit Kochsalzlösung und Glukose zugestimmt. „Sie wurde an den Tropf gehängt und wird vielleicht bald in ein Krankenhaus verlegt“, teilte ihre Schwester Vera am Montag mit. Sawtschenko war Ende März von einem russischen Gericht zu 22 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Vergangene Woche hatte sie daraufhin einen Hungerstreik begonnen. Ihr wird vorgeworfen, für den Tod von zwei Journalisten bei Kämpfen in der Ostukraine verantwortlich zu sein. FOTO: DPA NOWOTSCHERKASSK/DPA LIBYEN Obama plante nicht für Zeit nach Gaddafis Sturz - US-Präsident Barack Obama hat sein Vorgehen nach Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011 als größten Fehler seiner Amtszeit bezeichnet. Auf eine entsprechende Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama in einem Fernsehinterview: „Wahrscheinlich, dass ich nicht für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die mir damals als richtige Entscheidung erschien.“ WASHINGTON/DPA SKANDINAVIEN Norwegische Kirche erlaubt Schwulen-Ehe - Nach jahrzehntelangem Streit hat die norwegische Kirche grünes Licht für die kirchliche Trauung von Homosexuellen gegeben. Für den Vorschlag stimmten am Montag in Trondheim 88 von 115 anwesenden Mitgliedern der Generalsynode der evangelischlutherischen Kirche. Seit 2009 können Homosexuelle in Norwegen die staatlich heiraten. TRONDHEIM/DPA 6 POLITIK DIENSTAG, 12. APRIL 2016 IN KÜRZE OSTEUROPA Ungarn dürfen wieder sonntags einkaufen - In Ungarn können die Bürger künftig auch am Sonntag wieder uneingeschränkt einkaufen. Die Regierung des rechts-konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban nimmt das bei der Bevölkerung ungeliebte Ladenschlussgesetz zurück, das die Sonntagsöffnung von Geschäften seit einem Jahr untersagt. Seit der Wende vor 25 Jahren waren es die Ungarn gewohnt, dass Läden und Geschäfte ihre Öffnungszeiten ohne Einschränkungen gestalten konnten. Orban hatte die Abschaffung der liberalen Regelung mit „christlichen Werten“ und dem „Schutz der Familien“ begründet. BUDAPEST/DPA ZENTRALASIEN 14 Tote bei Anschlägen in Afghanistan - Ein Selbstmordattentäter hat nach offiziellen Angaben im Osten Afghanistans mindestens zwölf Rekruten der Armee getötet und Dutzende Menschen verletzt. Nur Stunden zuvor waren am Montag in der Hauptstadt Kabul zwei Menschen bei einer Bombenexplosion getötet worden. Die Rekruten waren Polizeiangaben zufolge in der Provinz Nangarhar in einem Bus unterwegs. Sie sollten zur Ausbildung nach Kabul gebracht werden, als der Attentäter seinen Sprengsatz auf einem Moped zündete. Die Zahl der Opfer könne noch steigen, hieß es. In Kabul traf der Anschlag einen Minibus mit Mitarbeitern des Bildungsministeriums. Zu den Anschlägen bekannte sich niemand. KABUL/RTR MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Millionen falsche Tabletten BEHÖRDE PHARMAFIRMEN Fahnder finden Arzneien, Drogen oder Waffen. Was der Zoll alles aufspürt. VON BENJAMIN QUIRING - Auf den ersten Blick sieht die Internetseite aus wie die einer seriösen Apotheke. Mit nur wenigen Klicks können verschiedene Medikamente schnell und anonym bestellt werden: Schlankheitsmittel aus Fernost, Wachstumshormone für Freizeitsportler oder auch Schmerz- und Potenzmittel. Nach der Bestellung wird eine Bestätigung geschickt, das Geld soll auf ein deutsches Konto überwiesen werden, die Ware kommt per Post. Dass es sich dabei in vielen Fällen um gefährliche Fälschungen handeln kann, die mitunter gesundheitsgefährdende Substanzen enthalten, ist vielen Käufern oft nicht bewusst. VON TIMOT SZENT-IVANYI BERLIN/MZ Kapseln mit Straßendreck Aus diesem Grund ist der Zoll im vergangenen Jahr verstärkt gegen Arzneimittelkriminalität vorgegangen und hat im Zuge dessen rund vier Millionen gefälschten Tabletten aus dem Verkehr gezogen. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Menge der sichergestellten illegalen Medikamente vervierfacht, sagte der Bundesminister für Finanzen, Wolfgang Schäuble (CDU), bei der Vorstellung der Jahresstatistik der Zollverwaltung für das Jahr 2015 in Berlin. „Die nachhaltige Bekämpfung dieser kriminellen Strukturen bleibt dennoch eine große Herausforderung“, so Schäuble. Die Jagd nach Schnäppchen im Netz könne böse Folgen für die Gesundheit haben. Denn häufig enthalten die ungeprüften Pillen neben Verunreinigungen keine oder sogar gefährliche Wirkstoffe: Dem Pharmazeu- Preisbremse fürteure Medikamente Im Jahr 2015 lag ein Schwerpunkt der Zollkontrollen auf der Sicherstellung gefälschter Medikamente. ten Harald Schweim zufolge bestehen die Tabletten meist aus billigen Ersatzstoffen. Anstelle eines Originalwirkstoffes, der eigentlich gegen Schmerzen und Fieber helfen soll, werde etwa Borsäure beigesetzt und zum Färben der Pillen Straßenfarbe benutzt. Schweim seien auch schon Brandsalben mit Sägemehl und Kapseln untergekommen, „die ausschließlich aus Straßendreck“ bestanden hätten. Finanzminister Schäuble appellierte an die Bürger: „Ich empfehle jedem, Medikamente online nur aus nachweislich seriösen Quellen zu kaufen.“ Auch wenn die Gewinnspanne der Händler beim Verkauf von gefälschten Medikamenten deutlich höher ausfalle als bei Betäubungsmitteln, sind die Zahlen in der Rauschmittelkriminalität laut dem für den Zoll zuständigen Abtei- lungsleiter Julian Würtenberger nicht rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt etwa 16 Tonnen Betäubungsmittel sichergestellt, im Vorjahr waren es drei Tonnen weniger. Die Zöllner beschlagnahmten etwa 1,6 Tonnen Kokain, nachdem im Vorjahr 1,2 Tonnen sichergestellt worden waren. Die Menge von konfisziertem Methamphetamin (Crystal) blieb mit 21 Kilogramm gegenüber 2014 in etwa konstant. Auch wurde mit etwa 1,6 Tonnen nicht mehr Marihuana einbehalten als im Vorjahr. Pelze, Leder, Elfenbein Die Zahl der geschmuggelten Zigaretten hingegen halbierte sich im Vergleich zu 2014 auf 75 Millionen Stück. Beim Schmuggel geschützter Tiere und Pflanzen hingegen verzeichneten die Zöllner eine FOTO: DPA deutliche Zunahme: 2015 wurden rund 580 000 Objekte wie etwa Elfenbein, Pelze oder Schlangenleder in Verwahrung genommen, 2014 waren es noch etwa 120 000 gewesen. Mit Beginn des vergangenen Jahres hat der Zoll neben der Bekämpfung von Schwarzarbeit, Markenund Produktpiraterie sowie Drogen und illegalen Waffen noch eine weitere Aufgabe übernommen: Die Kontrolle der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns. Dabei seien bislang allerdings keine größeren Verstöße festgestellt worden, sagte Zoll-Abteilungsleiter Würtenberger. Die Zahl bewege sich bundesweit im vierstelligen Bereich. Davon betroffen seien vorwiegend verschiedene Branchen die „besonders nah dran sind an prekären Löhnen“, etwa die Bauwirtschaft und die Gastronomie. BERLIN/MZ - Aus Sorge vor kräftig steigenden Krankenkassenbeiträgen will die große Koalition die Preisregulierung für neue Medikamente verschärfen. Das ist das Ergebnis monatelanger Verhandlungen der Bundesregierung mit Vertretern der Industrie, der Wissenschaft und von Gewerkschaften. Im Gegenzug werden der Pharmawirtschaft an anderer Stelle Zugeständnisse gemacht. Seit der Einführung der Preisreglung 2011 können die Pharmafirmen nur noch im ersten Jahr nach der Markteinführung die Preise für neue Medikamente völlig frei bestimmen. Danach gelten mit den Kassen verhandelte Beträge. Es besteht allerdings der Verdacht, dass die Unternehmen im ersten Jahr überzogene Summen fordern. Deshalb hatten unter anderem die Kassen gefordert, die Preise generell rückwirkend zum ersten Tag der Markteinführung festzulegen. Ganz so weit will die Regierung nicht gehen. Die bestehende Preisbremse wird aber zu Lasten der Pharmafirmen korrigiert. Es soll ein Schwellwert für den Umsatz festgelegt werden, ab dem der mit den Kassen verhandelte Preis auch rückwirkend gilt. Für den Umsatz bis zu dieser Grenze gilt also der von Unternehmen bestimmte Preis, danach der mit den Kassen verhandelte Betrag. Damit soll eine Kostenexplosion verhindert werden. Im Gegenzug konnte sich die Pharmaindustrie mit ihrer Forderung durchsetzen, die mit den Kassen verhandelten Preise künftig geheim zu halten. Schnell sein und höchste Prämie sichern: Mit der MZ digital! r e p a P E € 9 9 , 6 1 * für ch tli a n o m Nur bis 30.04.2016: 80 Euro Bargeldprämie sichern! Jetzt anrufen 0345 Nur bis 15.05.2016: 60 Euro Bargeldprämie sichern! Nur bis 31.05.2016: 40 Euro Bargeldprämie sichern! - 565 2700 oder online bestellen unter mz.de/digital-countdown * Lesen Sie 12 Monate das E-Paper der Mitteldeutschen Zeitung zum monatlichen Vorzugspreis von derzeit 16,99 € inkl. MwSt. Die Bargeldprämie wird nach dem ersten Zahlungseingang und dessen Prüfung überwiesen. Das E-Paper ist erstmalig nach 12 Monaten monatlich kündbar. DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G SaaleKurier In Neustadt ist ein Frühjahrsputz dringend nötig. SEITE 10 L O K A L R E D A K T I O N · DELITZSCHER STRASSE 65 · 06112 HALLE · TELEFON 03 45 / 5 65 45 00 STRASSENBAHN GUTEN MORGEN Wieder Haltestelle amStadtbad? ERDMUTE HUFENREUTER trifft eine Freundin. Ein bisschen fremdgeschämt „Ich habe mich ja daran gewöhnt, dass man mit über sechzig wenig Zukunft vor sich hat. Wohl aber eine Gegenwart. Und darauf bestehe ich“, sagt meine Freundin Anne beim Kaffeetrinken. Ihr hätte sich neulich ein Mann an die Fersen geheftet, der nur noch in der Vergangenheit gelebt hat. Auf einer Busreise – ein Pauschalurlaub in Sizilien. Sie glaube, sie kenne dessen Vergangenheit jetzt besser, als ihre eigene, sagt sie. „Wie er als Kind Kartoffeln gestoppelt hat, barfuß natürlich, denn Schuhe hatten sie nicht. Wie sie Rübenmarmelade und Graupen gegessen haben. Wie er Feldblumen verkauft hat, um dafür was Essbares heimzubringen. Jede einzelne Hamstertour der Mutter bin ich gedanklich mitgelaufen.“ Sie stöhnt. Das alles wurde mit so einem Unterton vorgetragen, dass sie sich immer ein bisschen fremdgeschämt habe, weil heutzutage so viel weggeschmissen wird, nach dem man sich früher alle zehn Finger geleckt hat. „Am Büffet, da war er dann einer der Ersten. Überhaupt die Schlachten am Büffet …“ Die meisten wären wie ausgehungerte Nachkriegskinder hingestürzt. Es habe sogar Frauen gegeben, die die Teller für ihre Männer gefüllt hätten. Als wenn die das nicht selber könnten! Einmal habe sie gehört, wie eine Gattin zu einer anderen hin seufzte: „Ach, ich weiß gar nicht, was ich heute Vati drauftun soll.“ Na jedenfalls – sie mache so eine Reise nie wieder. WETTER REGIONAL Morgens Mittags Abends 7° / 18° Min./Max. des 24h-Tages Sonnenstunden: Niederschlagsrisiko: Tiefster Nachtwert: 6 20% 7° IN KÜRZE NEUSTADT Jugendliche mit Messer bedroht - Zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche sind in Halle mit einem Messer bedroht worden. Mehrere Personen stoppten die beiden am Sonntagnachmittag und fragten nach Zigaretten, teilte die Polizei mit. Einer der unbekannten Männer drohte den Jugendlichen dann mit dem Messer und forderte sie auf, ihre Taschen zu leeren. Der 17-Jährige bekam einen Kopfstoß und wurde im Gesicht verletzt. Ein Passant kam den Jugendlichen zu Hilfe und ging dazwischen. Die sechs bis sieben Unbekannten ließen von ihren Opfern ab und flüchteten. HALLE/MZ POLIZEI 20 Bier und mehrere Schnäpse am Tag - Ein betrunkener Mann hat im Hauptbahnhof Reisende angepöbelt. Als Polizisten seine Personalien aufnehmen wollten, zog der 26Jährige bewusst den Ärmel seines Pullovers hoch - er hatte auf dem Arm ein Hakenkreuz tätowiert. Nachdem er die Polizisten beleidigt hatte, teilte er mit, täglich „20 Bier und mehrere Schnäpse“ zu trinken. HALLE/MZ 7 Mitbürger stellen Antrag im Stadtrat. VON JAN-OLE PRASSE Fast 240 000 Menschen leben aktuell in Halle. Geboren sind hier natürlich nicht alle. FOTO: HOLGER JOHN So beliebt ist Halle Nach Jahren der Abwanderung wächst die Stadt wieder. Das liegt natürlich am Zuzug - vor allem aus der Nachbarschaft. BEVÖLKERUNG VON CLEMENS BOISSERÉE - Wir schreiben das Jahr 1991. Viele Hallenser machen sich auf den Weg in den Westen - die meisten sicherlich auf der Suche nach Arbeit. Die allermeisten Hallenser bleiben ihrer Stadt dagegen natürlich treu. Seit der Wende verließen insgesamt über 300 000 Bewohner die Stadt. Nur noch die Hälfte der heute hier lebenden knapp 238 000 Menschen sind auch gebürtige Hallenser. Allein seit 1999 zog es über 100 000 Menschen in Richtung alte Bundesländer. Und dennoch ist sich Karsten Golnik, Amtsleiter für Stadtentwicklung, heute sicher: „Die Prognose für die Zukunft Halles ist sehr positiv.“ Ein Blick auf die vielen, vielen Zahlen und Grafiken, die die Stadtverwaltung zum Thema Bevölkerungsentwicklung in ihren Schreibtischen liegen hat, bestätigten Golniks Optimismus. Nie seit der Wende zog es mehr Menschen in die Stadt, als im vergangenen Jahr: Knapp 18 000 insgesamt, die Stadt wuchs um 5 600 Einwohner. Was Asterix und Obelix den Erzählungen ihres Schöpfers René Goscinny nach erfolgreich in Gallien gelang, schafften auch die Hallenser. Die Stadt lebt weiter. „Der Stadtentwicklungsplan 2007 sah Abrisse entlang der Hauptstraßen vor - das ist heute nicht mehr vorstellbar“, sagt Golnik. Wohnraum im Zentrum ist heiß begehrt, gerade unter den jungen Leuten. Nie HALLE/MZ Top 10 der ZugeZogenen Aus dem Ausland nach Halle Staat Top 10 der ZugeZogenen Aus Deutschland nach Halle Einwanderer Geburtsort Zugezogene EU-Staaten 4 012 Merseburg 4 767 Syrien 3 500 Leipzig 2 597 sonstige Staaten 2 042 Eisleben 2 435 Vietnam 824 Weißenfels 2 340 Afghanistan 819 Berlin 1 511 Russland 806 Magdeburg 1 487 Türkei 773 Wolfen 1 435 Ukraine 597 Dessau 1 229 Irak 592 Wittenberg 1 215 Iran 351 Bernburg (Saale) 1 144 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Stadt Halle Saale Stand: 31.12.2015 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Stadt Halle Saale Stand: 31.12.2015 Quelle: Stadt Halle Quelle: Stadt Halle Grafik: MZ Sandig kamen so viele Studierende aus den alten Bundesländern nach Halle, allein an der Martin-Luther-Universität waren es im vergangenen Semester erstmals über 5 200. Halle folgt damit einer regionalen Entwicklung, die auch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ausgemacht hat. „Das derzeit viele ostdeutsche Großstädte wieder wachsen, ist ein recht junger Trend“, sagt Wissenschaftler Bernhard Köppen. Ein Trend, der aber gleichzeitig zu Ungunsten der umliegenden Landkreise geht. „In Regionen mit eher ländlich geprägten Umkreis Grafik: MZ Sandig sind die wenigen großen Städte wie Halle ein typischer Anlaufpunkt“, erklärt Köppen. Diese Einschätzung belegt nicht zuletzt eine Statistik, die die Stadt Halle erstmals für die MZ erhoben hat. Sie zeigt: Ein Großteil der heute hier Lebenden wurde in den umliegenden Städten wie Merseburg, Eisleben oder Weißenfels geboren. Allesamt Städte, die seit der Wiedervereinigung stetig schrumpfen. „Natürlich geht unser Wachstum auch auf Kosten anderer Regionen“, sagt Golnik. Aber: „Halle hat nun mal für die Jüngeren einen hohen Reiz. Hier gibt es die Uni, Schulen und Veranstaltungen. Hier tobt das Leben.“ Und natürlich sind es nicht nur die Studenten und Umländler, die Halle als Zaubertrankersatz dienen. Die Statistik verdeutlicht: Flüchtlinge stellen mittlerweile den größten Ausländeranteil in Halle, allein 3 500 wurden in Syrien geboren. „Wenn wir diesen Menschen eine Perspektive bieten können, sie unsere Sprache lernen und sich integrieren, dann wäre das ein echter Gewinn für die Stadt“, ist sich der hallesche Stadtentwickler sicher. Der Aufschwung hat auch Einfluss auf seine Arbeit und die neuen Stadtentwicklungskonzepte. Mit denen soll die Gestaltung der Stadt bis zum Jahr 2025 definiert werden. Ein Plan: Statt Schulen zu schließen, sollen neue entstehen. Und: „Die Wohnungspreise im Zentrum haben deutlich angezogen“, weiß Golnik und verbindet das mit der Hoffnung: „Vielleicht schaffen wir es jetzt, auch die verbleibenden Baulücken zu schließen und sanierungsbedürftige Häuser zu restaurieren.“ Die Stadt wächst wieder, um die alte 300 000er Grenze wieder zu erreichen, ist es jedoch noch ein langer Weg. „Leipzig hat 15 Jahre Wachstum und Eingemeindungen gebraucht, um den Wendeverlust zu kompensieren“, sagt Bevölkerungsforscher Köppen. Vor der Zukunft muss sich auch Halle nicht fürchten - solange der Stadt der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Engpass bringt Radler in Gefahr VERKEHR Anzeigetafeln bleiben dunkel Kein Planungsfehler: Nach dem Umbau wird es am Steintor mächtig eng. VON STEFFEN KÖNAU HALLE/MZ - Wo der Extra-Radweg an der umgebauten Steintor-Kreuzung endet, läuft eine auf die Fahrbahn gesprühte Markierung vorschriftsmäßig am Gehweg entlang. Allerdings nur über etwa 15 Meter. Dann ist urplötzlich Schluss, mitten auf dem Weg, kurz hinter dem letzten stilisierten Sprühfahrrad auf dem Boden. Kein Hinweis darauf, dass der Radweg hier endet. Vor allem aber kein Hinweis darauf, was 15 Meter weiter in Fahrtrichtung wartet. Dort, wohin Radfahrer von keiner Fahrbahnmarkierung mehr begleitet werden, wird der Platz zwischen neugepflastertem Fußweg und Straßenbahntrasse so eng, dass Radler und Tram sich eine Fahrbahn teilen müssen. Wäre der Radweg bis zur Kreuzung weitermarkiert worden, hätte er Radfahrer direkt ins Bahngleis gelenkt. Wohl deshalb blieb trotz der Investition von rund 20 Millionen Euro in den Umbau der Steintor-Kreuzung am Ende nicht genug Farbe übrig, den Radweg zu markieren. Auch ohne Markierung aber sieht Volker Preibisch vom Fahrradclub (ADFC) in Halle hier „keine regelgerechte Lösung“. Nach den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen, die in Deutschland Grundlage für die Planung von Radverkehrsanlagen sind, sei in der Kurve „die Mindestbreite von 1,30 Meter zwischen Bordkante und dem Verkehrsraum der Straßenbahn zu wenig“. Dazu komme, dass „der Radverkehr in der Stein- HALLE/MZ - Seit vier Monaten müssen Besucher des Stadtbades einen Umweg machen - zumindest, wenn sie mit der Straßenbahn anreisen. Denn mit dem Fahrplanwechsel hat die Havag die Haltestelle am Schwimmbad gestrichen. Doch dagegen regt sich nun Widerstand im Stadtrat. Die Fraktion der Mitbürger fordert in einem Antrag, dass Stadt und Verkehrsunternehmen prüfen sollen, wie die Haltestelle wieder in Betrieb genommen werden kann. „Die Einschätzung des geringen Bedarfes durch Stadtplanung und Havag war voreilig und nicht sachgerecht“, heißt es in der Begründung. Dabei sollen auch Alternativen geprüft werden wie beispielsweise ein Bedarfshalt. Es müsse keine vollausgestattete Haltestelle mit Wartehäuschen sein. Das sieht die Stadt zusammen mit der Havag bisher anders. Die Fahrgastzahlen seien mit täglich 800 Ein- und Ausstiegen sehr gering. Diese Erhebung wurde allerdings vor der Eröffnung der neuen Jugendherberge am Steintor durchgeführt. Zum Vergleich: Am Steintor sind es in der Regel rund 12 000 Fahrgäste täglich, am JoliotCurie-Platz etwa 2 700. Zudem argumentieren Stadt und Havag, dass der Maximalabstand zwischen zwei Haltestellen in der Innenstadt nicht die 400-Meter-Marke überschreiten würde - trotz des Wegfalls der Haltestelle. Durch den gestrichenen Stopp verkürze sich auch die Fahrt zwischen Steintor und Joliot-Curie-Platz um 40 Sekunden. Deshalb wolle die Stadt auch mit dem Umbau der Großen Steinstraße ab dem Jahr 2017 die Haltestelle nicht wieder einrichten. Dadurch sänken auch die Kosten um rund 290 000 Euro. Argumente, die viele Anwohner und Geschäftsinhaber wenig überzeugend finden. Rund 2 100 Unterschriften hat eine Bürgerinitiative für die Wiedereinführung der Haltestelle gesammelt. Dies teilte deren Sprecher Frank Bormann auf MZ-Anfrage mit. Die Unterschriften seien mittlerweile der Stadtverwaltung - genauer dem Fachbereich Planen - übergeben worden. „Es kann nicht sein, dass diese Haltestelle einfach aufgrund von Einsparungen weggefallen ist“, sagte er. Die Initiative der Mitbürger bewertete Bormann positiv. „Ein Bedarfshalt würde ausreichen. Wichtig ist, dass die Bahn am Stadtbad hält.“ Kommentar Seite 8 Ehe der Radweg der Bahn in die Quere kommt, hört er lieber auf. straße nicht gering ist“, die Gefahr von Unfällen an der Engstelle insbesondere bei Nässe und für ungeübte Radfahrer hoch. Erhard Krüger von der Havag weist darauf hin, dass es sich bei dem vermeintlichen Radweg gar nicht um einen Radweg, sondern um einen sogenannten Radfahrschutzstreifen handele. „Das ist eine Mischfläche.“ Wegen der „örtlichen Gegebenheiten“ müsse der leider so abrupt enden. „Das war FOTO: KÖNAU aber so geplant“, sagt der Bereichsleiter Infrastruktur der Havag. Durch die Signalanlage für die Straßenbahn sei es aber nahezu ausgeschlossen, dass sich Radfahrer und Bahn ins Gehege kommen. Das glaubt auch die Polizei. „Es handelt sich nicht um eine Gefahrenstelle“, heißt es hier. Seit Juni habe es keinen Unfall an der Kreuzung gegeben. Die war allerdings während dieser Zeit wegen des Umbaus auch meist gesperrt. HALLE/MZ/MIFA - Von Mittwoch bis zum Montag nächster Woche sind die Anzeigetafeln des Parkleitsystems in der Magdeburger Straße, der Volkmannstraße und am Wasserturm Nord abgeschaltet. Grund dafür sind die Bauarbeiten beim Umbau des Steintors. Davon betroffen ist auch das Kabel, das sowohl die Anzeigetafeln des Parkleitsystems als auch sämtliche Ampel-Anlagen im Norden Halles - vom Steintor bis Trotha - mit dem Rechner in der Leitzentrale verbindet, wo sämtliche Ampelkreuzungen der Stadt überwacht werden. Während der Bauzeit können deshalb die Ampelanlagen im Norden nicht mehr am Verkehrsrechner überwacht werden. Ausfälle werden so nicht mehr automatisch bemerkt. Alle Ampeln bleiben aber in Betrieb. 8 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 HALLE HAL MITTELDEUTSCHE ZEITUNG HALLE KOMMENTAR JAN-OLE PRASSE meint, dass die Stadt noch mal nach einer kostengünstigen und praktikablen Lösung suchen muss. F Nicht abhängen ormal ist das Rathaus und die Havag bei der Haltestelle am Stadtbad im Recht. Natürlich werden die 400 Meter Maximalabstand eingehalten, und natürlich sind die Fahrgastzahlen nicht extrem hoch. Aber diese Argumentation kann nicht alleine ausschlaggebend sein. Denn viele Bürger wünschen sich an dieser Stelle eine Haltestelle. 2 100 Unterschriften in wenigen Wochen sind ein eindeutiges Statement. Eines, dass Stadtverwaltung und Havag eigentlich nicht übersehen können. Zumal mit der Haltestelle wichtige Institutionen verknüpft sind. Zum einen die neue Jugendherberge, in der eher Gäste unterkommen, die nicht mit dem Auto anreisen. Und zum anderen das Stadtbad, das perspektivisch saniert werden soll. Darum wäre ein Bedarfshalt sicher eine gute Möglichkeit. Die Ausgaben wären überschaubar, die Fahrzeit würde nur erhöht, wenn wirklich jemand aussteigt. Eine praktikable und kostengünstige Lösung, bei der niemand abgehängt wird. Seite 7 Das Programm für Dienstag, 12. April Leopoldina als Aquarell Bilder der halleschen Ma- Den Autor erreichen Sie unter: [email protected] lerin Silvia Nodurft sind derzeit im Lichtgang des Klinikums Bergmannstrost in der Merseburger Straße ausgestellt. Zu sehen bekommt man in der kleinen Schau Aquarelle mit Halle-Motiven wie etwa auch diesen Blick von der Moritzburg aus auf das schmuck sanierte Gebäude der Nationalakademie Leopoldina. HALLE UND UMGEBUNG AKTION Gedenk-Turnier für getöteten Polizisten - Anlässlich des ersten Todestages des Polizisten Alexander Sips, der am 23. April 2015 im Einsatz bei einer Verkehrskontrolle auf der Europachaussee in Halle ums Leben gekommen war, veranstaltet die Polizeigewerkschaft GdP ein Gedenkund Benefiz-Fußballturnier. Dieses beginnt am 24. April um 14 Uhr in der Kicker-Arena in Neustadt. Antreten werden Teams aus Arbeits-, Fußball- und Schiedsrichterkollegen sowie Freunden, so die GdP. Bei der Veranstaltung wird Geld für den Verein zur Förderung krebskranker Kinder gesammelt. Sips war von einem Motorrad erfasst und tödlich verletzt worden. Auch der beteiligte Motorradfahrer kam bei dem Unfall ums Leben. FOTO: KANDEL HALLE/MZ VEREINE So arbeiten Ehrenamtler wie die Profis HALLE/MZ - Die FreiwilligenAgentur Halle-Saalkreis will die Arbeit von Ehrenamtlern in den Vereinen weiter professionalisieren. Vor allem bei der Erschließung neuer Zielgruppen, bei der Organisation der Vorstandsarbeit, bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Berücksichtigung neuer steuer- und arbeitsrechtlicher Regelungen gebe es immer wieder Nachholbedarf, teilte die Agentur mit. Diese und weitere Punkte werden beim 4. Vereinsforum am Samstag, 16. April, vermittelt. Das Fortbildungs-Forum findet in der Zeit von 9.30 bis 16 Uhr in der Volkshochschule, Oleariusstraße 7, statt. Neben Kurzworkshops finden erstmals Praxisforen statt, in denen erfahrene Vereine zum Erfahrungsaustausch einladen. Anmeldung bis 14. April. Telefon: 0345/2 00 28 10, E-Mail: [email protected] Internet: www.freiwilligen-agentur.de ULRICHSKIRCHE Singakademie führt Haydns „Schöpfung“ auf HALLE/MZ/DFA - Zusammen mit dem Konzertchor Leipzig und der hiesigen Staatskapelle wird die Robert-Franz-Singakademie am kommenden Samstag, 16. April, 19.30 Uhr, Haydns „Die Schöpfung“ in der Konzerthalle Ulrichskirche in der Leipziger Straße zu Gehör bringen. Dieses Konzert ist eine Benefizveranstaltung zugunsten des halleschen Vereins zur Förderung krebskranker Kinder. Die Chöre treten unentgeltlich auf. Die Leitung hat Gunter Berger, Solisten sind Reglint Bühler (Sopran), Robert Seiler (Tenor) und Jörg Hempel (Bass). Das Konzert ist für die Singakademie besonders wichtig, weil die Staatskapelle das Gründonnerstagskonzert mit der Singakademie und Johann Friedrich Reichardts „La Passione di Gesú Christo“ wegen des Ausfalls zweier Gesangssolisten kurzfristig abgesagt hatte. BÜCHEREI Stadtteilbibliothek Süd erhält ein Spende HALLE/MZ - Die Wohnungsgenossenschaft „Freiheit“ in Halle unterstützt die Stadtbibliothek. Wie das Rathaus am Montag mitteilte, spendet die Genossenschaft der Stadtteilbibliothek Süd (Südstadtring) 500 Euro. Die Übergabe ist für Dienstag geplant. Mit dem Geld sollen neue Bücher und Medien angeschafft werden. OPERATIONEN Vortrag über Minimal-Eingriffe HALLE/MZ - Die minimal-invasive Chirurgie, also operative Eingriffe mit möglichst kleinen Schnitten und Öffnungen und unter Einsatz winziger Kameras, spielt in der Medizin eine immer wichtigere Rolle. Die Vorteile für Ärzte und Patienten und die notwendige Ausbildung erläutert Prof. Peter Würl am Donnerstag, 14. April, in einem Vortrag im Diakoniewerk, Lafontainestraße 15. Würl ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Diakonie. Mitteldeutsche Zeitung ÜBERPARTEILICH • UNABHÄNGIG SAALEKURIER Lokalredaktion Halle/Saalekreis, Delitzscher Straße 65, 06112 Halle, Telefon: (03 45) 5 65 45 00 Leiter Lokalredaktion: Gert Glowinski (glo), Telefon: (03 45) 5 65 45 05, E-Mail: [email protected] Kathleen Bendick (ben), Telefon: (03 45) 5 65 45 01, E-Mail: [email protected]; Detlef Färber (dfa), Telefon: (03 45) 5 65 45 19, E-Mail: [email protected]; Peter Godazgar (go), Telefon: (03 45) 5 65 45 18, E-Mail: [email protected]; Jan Möbius (jam), Telefon: (03 45) 5 65 45 16, E-Mail: [email protected]; Silvio Kison (siki), Telefon: (03 45) 5 65 45 00, E-Mail: [email protected]; Katja Pausch (kpa), Telefon: (03 45) 5 65 45 08, E-Mail: [email protected]; Jan-Ole Prasse (jop), Telefon: (03 45) 5 65 45 03, E-Mail: [email protected]; Silvia Zöller (szö), Telefon: (03 45) 5 65 45 12, E-Mail: [email protected]; Michael Tempel (mit), Telefon: (03 45) 5 65 45 11, E-Mail: [email protected]; Günter Bauer (Fotograf), Telefon: (03 45) 5 65 45 21, E-Mail: [email protected]; Lutz Winkler (Fotograf), Telefon: (03 45) 5 65 42 54, E-Mail: [email protected]; Katrin Henning (Sekretariat), Telefon: (03 45) 565 45 00, (03 45) 5 65 45 02, E-Mail: [email protected] E-Mail Lokalredaktion: [email protected] Fax Lokalredaktion: (03 45) 5 65 4520 Service-Center: Am Markt 2 (Stadthaus), 06110 Halle, Telefon: (03 45) 6 82 51 10, -11, Fax: (03 45) 6 82 51 19; Delitzscher Straße 65, 06112 Halle, Verlagshaus, Telefon: (03 45) 5 65 21 04, Fax: (03 45) 5 65 26 35 Abonnementspreis pro Monat: 28,95 Euro inklusive Zustellgebühren bei Botenzustellung und Mehrwertsteuer. 35,40 Euro bei Lieferung durch die DP AG. Abo-Service: Telefon: (03 45) 5 65 22 33 Anzeigen-Service: Telefon: (03 45) 5 65 22 11 FOTO: HOLGER JOHN DIE TIPPS DES TAGES Märchen wird erzählt Lesereihe „Über Land“ Führung im Museum Der kleine Häwelmann will nicht einschlafen. Fahren will er; mit seinem Rollenbettchen durch die Stube, auf einem Mondstrahl hinaus in die Stadt. Susa Ahrens erzählt, 16 Uhr, das Märchen im Figurentheater „Märchenteppich“, Kleine Ulrichstraße 11. Im Rahmen der Reihe „Über Land“ liest Autorin Annika Scheffel, 18 Uhr, in der Kulturstiftung des Bundes, Franckeplatz 2, aus ihrem Buch „Bevor alles verschwindet“. Erzählt wird von der anstehenden Umsiedlung eines Dorfes, das einem Staudamm weichen muss. Die Sonderausstellung „Krieg, eine archäologische Spurensuche“ im Museum für Vorgeschichte spürt anhand eines auf dem Schlachtfeld bei Lützen gefundenen Massengrabs aus dem Dreißigjährigen Krieg (Foto) dem Phänomen Krieg nach. 17.30 Uhr: Führung. VERANSTALTUNGEN Bennstedt ❚ Sozialstation: Alte Hallesche Straße 1, Vortrag „Pilze essbar, ungenießbar, giftig?“ mit Pilzsachverständigem R. Knoblich, 19:00 Lieskau ❚ Gemeindehaus Lieskau: Kirchstraße 7, Vortrag und Diskussion Überblick über Laserbehandlungen in der Augenheilkunde, 19:30 Osmünde ❚ Kirche: Krimi-Lesung mit dem Autor Bernhard Spring, 19:00 Halle ❚ Dessauer Hof: Paracelsusstr. 9, 0345/2909028 Spielabend des 1. Bridgeclubs, 18:30 ❚ Heiland-Gemeindehaus: Krokusweg 29 Gemeindeabend: Mittelalterliche Dorfkirchen, 19:30 ❚ Spielehaus - Franckesche Stiftungen: Franckeplatz 1 Tel.: 0345/6825528 Russisch-Stammtisch der Studierenden Halle, 20:00 Frankreich-Stammtisch, 20:00 ❚ Stiftung Moritzburg: Friedemann-Bach-Pl. 5, 0345/212590 Führung für Frankophile in der Sonderausstellung „Magie des Augenblicks“, 16:30 THEATER Halle ❚ neues theater: Große Ulrichstr. 51, 0345/5110777 Schaufenster: Ein Schaf fürs Leben, 10:00; Kammer: Männerhort, 20:00 ❚ Oper Halle: Uniring 24, 0345/5110777 Operncafé: Du musst die Männer schlecht behandeln ..., 20:00 ❚ Steintor-Varieté: Am Steintor 10, Tel.: 0345/2029771 The Firebirds Burlesque Show - „An evening with cool guys and hot girls“, 20:00 KINO Günthersdorf ❚ UCI Kinowelt Nova Eventis: Merseburger Landstraße 17a Tel.: 034638/39340 Kung Fu Panda 3, 14:00 Zoomania, 14:00/17:00 Batman v Superman: Dawn of Justice, 14:00/16:30/19:30 The Huntsman & The Ice Queen 3D, 14:00/16:45/19:45 How to be Single, 14:15/17:15/20:00 Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs, 14:15 Der geilste Tag, 14:15/20:15 Zoomania 3D, 14:15/17:15/20:00 Eddie the Eagle - Alles ist möglich, 14:30/17:00 Die wilden Kerle 6 - Die Legende lebt, 14:30 London Has Fallen, 17:00 Die Bestimmung - Allegiant, 17:00 Der Spion und sein Bruder, 17:15 Kung Fu Panda 3 3D, 17:30 The Revenant - Der Rückkehrer, 19:30 Ip Man 3, 20:00 Deadpool, 20:00 10 Cloverfield Lane, 20:15 Halle ❚ CinemaxX Halle: Charlottenstraße 8 Tel.: 040/80806969 Batman v Superman: Dawn of Justice, 14:00/17:00/20:15 How to be Single, 14:20/17:10/19:50 Zoomania, 14:30/17:00 Ein Mann namens Ove, 14:30/17:15/20:00 Kung Fu Panda 3, 14:30/16:50 My Big Fat Greek Wedding 2, 14:40 The Huntsman & The Ice Queen 3D, 14:45/17:30/20:15 Kung Fu Panda 3 3D, 15:00 Dirty Grandpa, 15:00 Zoomania 3D, 15:00/17:30/20:00 Eddie the Eagle - Alles ist möglich, 17:15 The Choice - Bis zum letzten Tag, 17:30 Die Bestimmung - Allegiant, 17:30 The Revenant - Der Rückkehrer, 19:30 Der geilste Tag, 19:45 10 Cloverfield Lane, 20:00 Deadpool, 20:10 Sneak Preview, 20:15 ❚ Luchs-Kino am Zoo: Seebener Straße 172 Tel.: 0345/5238631 Französische Filmwochen Sachsen-Anhalt 2016: Die Melodie des Meeres, 15:00 Französische Filmwochen Sachsen-Anhalt 2016: Renoir: Verehrt und verachtet, 17:00 Französische Filmwochen Sachsen-Anhalt 2016: Ich bin tot, mach was draus! Je suis mort mais j’ai des amis, 19:00 Ein Mann namens Ove, 21:00 ❚ Puschkino: Kardinal-Albrecht-Straße 6 Tel.: 0345/2040568 Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit, 17:00 Freeheld - Jede Liebe ist gleich, 19:00 Sneak Preview, 21:00 ❚ thelightCINEMA: Neustädter Passage 17 GLÜCKWÜNSCHE Wir gratulieren unseren Leserinnen und Lesern in Halle Hedwig Weise zum 95., Berta Reichert, „Haus Silberhöhe“, zum 91., Wilhelm Schenk zum 90., Wolfgang Lehmann zum 69., in Dieskau Gisela Müller zum 81., in Gimritz Karin Henke zum 74., in Gollma Steffi Winkert zum 95., in Gröbers Josef Schneider zum 84., Thea Keller zum 77., in Gutenberg Karin Winkel zum 75., in Holleben Annemarie Bergmann zum 81., Heinz Anders zum 77., Hella Winter zum 71., in Landsberg Irmgard Meiling zum 76., Rosmarie Goldstein zum 73., in Langenbogen Ingeborg Blankenberg zum 81., in Lettewitz Gertrud Schiriott zum 89., in Lieskau Christa Hesselbarth zum 70., in Niemberg Meta Klingner zum 87., Edith Kirchhof zum 79., Herbert Schröder zum 75., in Osmünde Helga Minning zum 79., in Ostrau Hubert Winkler zum 85., in Stichelsdorf Erika Meißner zum 80., in Teicha Gerhard Baldinus zum 70., in Teutschenthal Edeltraut Vogt zum 95., in Wettin Helmut Kamrodt zum 70., in Zwebendorf Barbara Lutz zum 72., Bernd Koch zum 72. Geburtstag. In Halle gratulieren wir Martha und Helmut Richter zum Fest der diamantenen Hochzeit. Tel.: 0345/2093910 Still Alice - Mein Leben ohne Gestern, 10:00/11:00 Frühstückstreff „Still Alice“, 10:00/11:00 Kung Fu Panda 3 3D, 14:20/16:40 Zoomania, 14:30/16:00/18:30 The Huntsman & The Ice Queen 3D, 14:50/17:30/20:10 How to be Single, 15:10/18:00/20:40 Kung Fu Panda 3, 15:20/17:40 mz-web.de Bürgerservice Von Abfallberatung bis Wohngeld - Adressen und Formulare finden Sie unter: www.mz-web.de/halle My Big Fat Greek Wedding 2, 15:30 Eddie the Eagle - Alles ist möglich, 15:40/18:10 Batman v Superman: Dawn of Justice, 17:00/20:30 10 Cloverfield Lane, 17:50/20:20 Batman v Superman: Dawn of Justice 3D, 19:00 Sneak Preview ab 18, 20:00 SneakFreak - Die Überraschungs-Preview, 20:00 London Has Fallen, 20:50 Deadpool, 21:00 ❚ Zazie: Kleine Ulrichstraße 22 Tel.: 0345/7792805 Raum (OV), 21:00 TV HALLE ❚ 18.00 Uhr „hallo Halle!“ Moderator Christian Kadlubietz meldet sich heute unter anderem mit diesen Themen: - Vorbereitungen für Freibadsaisonlaufen - Olympioniken als Bäckerinnen - TV Halle-Umfrage der Woche - Polizeiberichte - Blick auf das Wetter der kommenden Tage ❚ 18.28 Uhr „MZ-Ticker“ Schlagzeilen der Tageszeitung von morgen ❚ 18.30 Uhr „Making Of“ Das Kinomagazin (Stündliche Wiederholung bis zum Folgetag) Angaben ohne Gewähr HALLE MITTELDEUTSCHE ZEITUNG HAL DIENSTAG, 12. APRIL 2016 9 POLIZEI-REPORT EINBRUCH Mountainbike und Fernseher gestohlen HALLE/MZ - Einbrecher haben in der Nacht zu Montag in einem Wohnhaus in der Thomasiusstraße in Halles südlicher Innenstadt reiche Beute gemacht: Wie die Polizei mitteilte, haben die Täter gleich drei Kellerboxen in dem Haus aufgebrochen und ein Mountainbike, eine Musikanlage, einen Flachbildfernseher, einen Akkuschrauber und mehrere Flaschen Weichspüler gestohlen. Ein Anwohner bemerkte dies am Morgen und informierte die Polizei. Angaben zum Schadensumfang lagen nicht vor. KOLLISION Ermittlungen nach Unfallflucht Ein Baumarkt für Neustadt HALLE/MZ - Die Polizei in Halle ermittelt gegen einen 29-jährigen Mann aus Heide-Nord wegen Unfallflucht. Laut Mitteilung hatte er am Sonntagabend im Blumenauweg die Kontrolle über sein Auto verloren. Er fuhr über die Gegenfahrbahn auf den Gehweg und stieß dort mit einem Schaltkasten und zwei Mülltonnen zusammen. Anschließend verließ er mit seinem Wagen den Unfallort. Ein Zeuge hatte jedoch den Crash beobachtet und die Polizei informiert, die den Unfallverursacher wenig später in dessen Wohnung zur Rede stellte. EINKAUFEN DIEBSTAHL Der einstige Max-Bahr-Baumarkt in Neustadt steht seit Jahren leer, ein Möbelmarkt soll dort einmal einziehen. Doch Kommunalpolitiker sehen in Neustadt einen großen Bedarf für einen Baumarkt. FOTO: JENS SCHLÜTER Kommunalpolitiker fordern das Rathaus auf, mit den großen Handelsketten über eine Ansiedlung in Halles größtem Stadtteil zu verhandeln. VON JAN-OLE PRASSE - Neustadt ist eine Heimwerkerwüste. Doch daran soll sich nach dem Willen der Stadtratsfraktion der Mitbürger bald etwas ändern. Sie fordert in einem Antrag für die kommende Aprilsitzung, dass das Rathaus sich aktiv um eine Baumarktkette bemüht, die sich in Halles größtem Stadtteil ansiedeln könnte. „Die Stadt soll die Unternehmen direkt anschreiben und das Gespräch suchen“, sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses, Denis Häder (Mitbürger), auf MZ-Anfrage. Es sei erstaunlich, dass die Baumarktketten seit dem Jahr 2013 die Neustadt meiden würden. An der Nachfrage könne das eigentlich nicht liegen. Schließlich befinden sich rund um die Silberhöhe - ebenfalls ein Stadtteil mit Hochhäusern - gleich zwei Baumärkte in der Merseburger Straße. Unterstützung erhält die Initiative der Mitbürger von den Linken. „Neustadt braucht unbedingt einen Baumarkt“, sagte Erwin Bartsch. Im Übrigen habe es schon eine Heimwerker-Kette gegeben, die sich für das leerstehende Max- HALLE/MZ Bahr-Gebäude in der Zscherbener ben wollen“, sagte Christian Feigl Straße interessiert habe. Dennoch (Grüne). Dennoch sehe auch er habe der Stadtrat für die Umwand- dringenden Bedarf für einen neuen lung in einen Möbelmarkt ge- Baumarkt in Neustadt. Direkt mit stimmt. Dort soll bald der österrei- Unternehmen zu sprechen, hält chische MöbelFeigl aber nicht händler Mömax für den erfolgs„Die Stadt soll einziehen. Zuversprechendie Unternehmen vor soll das Geden Weg. „Besbäude umgewäre es, direkt anschreiben.“ ser baut werden. wenn wir pla„Natürlich sind nungsrechtlich Denis Häder die Neustädter auf einer Fläche Stadtrat sauer über dieschon jetzt die se Entscheidung“, sagte Bartsch. Voraussetzungen für den Bau eines Das sehen die Grünen, die für Baumarktes schaffen“, sagte er der den Möbelmarkt gestimmt haben, MZ. Dazu könne der Stadtrat einen anders. „Man kann den Eigentü- entsprechenden Bebauungsplan mern nicht vorschreiben, welches auf den Weg bringen. Feigl Gewerbe sie in ihren Gebäude ha- schwebt dabei ein Gebiet möglichst im Zentrum von Neustadt vor. „Damit kann man dann einen Investor wirklich anlocken.“ In Halle herrscht ein Ost-WestGefälle bei der Heimwerker-Versorgung: Während im Osten zwei neue Baumärkte öffnen, herrscht in Neustadt Tristesse (die MZ berichtete). Trotzdem hält SPD-Stadtrat Eric Eigendorf nichts von der „aktionistischen Politik“ einiger Stadtratskollegen. Zwar sei es richtig, dass ein Baumarkt in Neustadt wünschenswert wäre, aber: „Investoren lassen sich nun mal nicht durch Stadtratsbeschlüsse herbeizaubern.“ Zudem habe die Verwaltung schon länger verkündet, sich um eine Baumarktansiedlung in Neustadt zu kümmern. Und auch außerhalb des Stadtrats gibt es Aktionen für einen neuen Heimwerker-Markt. Der CDUOrtsverein Halle-Neustadt hat eine Unterschriften-Sammlung gestartet. „Dies soll den Stadtrat für dieses Thema sensibilisieren und die Verwaltung zur intensiven Suche nach einem Investor auffordern“, sagte Stadtrat und CDU-Ortsvereins-Chef Andreas Schachtschneider. Wissenschaftler Das Neue Theater ausJapan und sein Förderverein forschtinHalle UNIVERSITÄT - Seit wenigen Tagen forscht ein japanischer Gastwissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Uni Halle zur Entstehung von Tumoren und zur Entwicklung effektiver Therapien. Laut Uni kommt der 36-jährige Terumasa Sowa von der renommierten Medizinischen Universität Kyoto. Wie es hieß, verstärkt der Gast aus Fernost die Arbeitsgruppe von Professor Stephan Feller am Institut für Molekulare Medizin der halleschen Uni. Sowa werde voraussichtlich für zwei Jahre in Halle bleiben. Konkret wird Terumasa Sowa zusammen mit Marc Lewitzky die Funktionsweise des „Gab1“-Proteins weiter erforschen, dem bei der Tumorbildung eine Schlüsselrolle beigemessen wird. Die Feller-Arbeitsgruppe hatte unlängst einen Wettbewerb um eine Förderung durch die Volkswagen-Stiftung gewonnen. HALLE/MZ Wie die Mitglieder die hallesche Sprechbühne in den vergangenen Jahren unterstützt haben. HALLE/MZ - Die rauschende Jubiläumsgala im großen Saal der Kulturinsel ist vorbei - ein Fest, bei dem zugleich zweierlei gefeiert wurde: der Start eines eigenständigen halleschen Sprechtheaters an neuem Ort, der heutigen Kulturinsel, vor nunmehr 35 Jahren und die Gründung des Fördervereins für das Neue Theater vor 25 Jahren. Nicht zuletzt das Silberjubiläum des Freundeskreises hätte am Ende den Ausschlag dafür gegeben, dass das Fest am vergangenen Freitag in dieser Größe zustandekommen konnte, sagt die Vereins-Chefin Ramona Fitzner. Auch sonst könne der Förderverein eine Bilanz ziehen, die sich sehen lassen kann. Zwischen 15 000 und 20 000 Euro pro Jahr habe man zumindest in den vergangenen zehn Jahren dem Neuen Theater zur Verfügung stellen können - teils aus eigenen Mitteln des Verein und teils aus Spenden, die durch Vereinsmitglieder, und deren Aktionen eingeworben werden konnten. Gerade erst jüngst habe es eine Tombola gegeben, deren Erlös - rund tausend Euro - nun für ein so genanntes DigitaRamona Fitzner les BildwechselFOTO: KATJA PAUSCH medium beigesteuert werden sollen. Eigentlich sollte diese InfoTafel, die das nicht mehr reparierbare alte Wort-Laufband über den Fenstern des NT-Cafés ersetzen wird, bereits in Betrieb sein, doch habe sich die Installation verzögert, so Fitzner. Weiterhin unterstützt der Förderverein das Schauspielstudio, insbesondere die Bewerbungen seiner Absolventen, die, wegen der dafür üblichen Filmsequenzen recht kostenaufwendig sind. Und das wohl wichtigste Projekt des Fördervereins namens „Hand in Hand“ hat sich die Popularisierung des Sprechtheaters unter halleschen Schülern zur Aufgabe gemacht. Und wie weiter? Genau in diesem Stil und Umfang will der Förderverein auch künftig fürs NT tätig sein und bleiben. Eine stabile Basis für eine gute Zukunft des Theaters sei vorhanden, meint Ramona Fitzner. Alles weitere sei ein Frage, inwieweit sich Staat und Stadt ihrer Verantwortung für die Kultur stellen. Auto betankt und Sprit nicht bezahlt HALLE/MZ - Ein unbekannter Täter hat am Sonntagabend an einer Tankstelle an der Merse- burger Straße in Halle Tankbetrug begangen. Laut Polizei befüllte er einen blauen BMW mit Sprit und fuhr davon, ohne zu bezahlen. Er hatte den Angaben zufolge für 60 Euro Superbenzin abgezapft. Eine Überprüfung ergab, dass die am Auto angebrachten Kennzeichen in der Zeit zwischen Freitag- und Sonntagabend an einem am Südstadtring abgestellten Pkw gestohlen worden waren. KRIMINALITÄT Computer aus Wohnung geklaut HALLE/MZ - Bei einem Wohnungseinbruch am helllichten Tag sind am Sonntag in der Fischer-vonErlach- Straße (Paulusviertel) zwei Laptops, ein Computer und eine Digitalkamera gestohlen worden. Hinweise zu den Tätern liegen bislang nicht vor, teilte die Polizei mit. UNFALL Fahrer prallt mit Laster mehrfach gegen Planke TEUTSCHENTHAL/MZ - Bei einem Unfall auf der B 80 ist Montagmorgen ein Lkw-Fahrer verletzt worden. Der 53-Jährige musste durch die Feuerwehr aus der Fahrerkanzel geborgen werden, teilte die Polizei mit. Wie es hieß, war der Laster gegen 7.30 Uhr nahe der Kreuzung Bennstedt/Teutschenthal in Fahrtrichtung Halle nach links von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Leitplanke geprallt. In der Folge geriet das Fahrzeug ins Schlingern und rammte sowohl am rechten Fahrbahnrand als auch erneut am linken Rand die Leitplanke. Zur Unfallaufnahme war die Bundesstraße für mehrere Stunden gesperrt. LESERBRIEFE Antiautoritäre Erziehung ist schuld Zur Berichterstattung über die jährliche Abi-Fete auf der Peißnitz: I ch verstehe die ganze Diskussion um die Abi-Fete auf der Peißnitz nicht. Ist das Verhalten unserem Nachwuchs, angefangen beim Stadtschülerrat, doch so anerzogen wurden. Die Grundlage dafür ist die antiautoritäre Erziehung der Kinder, wenn es das Kind nicht will, braucht es dies nicht tun. In Presse, Funk und Fernsehen wird nur von den Rechten der Kinder gesprochen. Für ein Leben in einer Solidargemeinschaft gehören auch Pflichten dazu. Lothar Leibe, per E-Mail Genscher-Büste in Halle aufstellen Günther Roschke, Halle Informationen nicht ausreichend Zum Frühjahrsputz in Halle: D ass in der MZ auf den diesjährigen Frühjahrsputz hingewiesen wurde, ist ein bescheidener Anfang, um die Hallenser auf den Plan zu rufen. Dass eine derartige Information allerdings längst nicht ausreicht, ist daran zu erkennen, dass es kurz vor dem Frühjahrsputz an Angaben zum Ablauf der Arbeitseinsätze mangelt. Heinz Neumann, Halle Zur Debatte um eine angemessene Ehrung Hans-Dietrich Genschers: I Dietrich Genscher aufzustellen. Dann wäre die Ehrung für jeden sichtbar in der Stadt. Zusätzlich würde ich den Flughafen in „Flughafen H.D.Genscher, Leipzig-Halle“ benennen. ch denke, es wäre angebracht, in Halle eine Büste von Hans- GLÜCKWÜNSCHE Die veröffentlichten Lesermeinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Kürzen von Leserbriefen vor. Briefe und E-Mails bitte mit vollem Namen und Postanschrift versehen. & PERSÖNLICHES Wolfgang wird 60 Jahr, das wird gefeiert, ist doch klar! Jetzt bist Du 60, alter Knabe, der Lack verliert die erste Farbe. Kein Grund zur Panik, denk daran, Antike kommt jetzt prima an. Wir wünschen Dir zu Deinem Feste Glück, Gesundheit und nur das Beste. Erika, Armin und Andreas VERSCHIEDENES Super-Sparpreis nur bis 31.05. Briketts 9,95 €/50 kg frei Keller inkl. MwSt. & Anlieferung bis in Ihren Keller in Halle und im gesamten Saalekreis Tel.: 034605/21205 www.brennstoffhandel-rassnitz.de Inh. Ina Sethmacher – Gröberssche Str. 3 06258 Schkopau OT Raßnitz Lebendgeflügelverkauf am Donnerstag, den 14.04. + 28.04.16 Löbejün – ehem. Schützenhaus + ehem. Tankst. 7.40 Uhr Queis – Platz des Friedens 8.50 Uhr Oppin – Fu.h.l. Pegasus, Hallesches Dreieck 1 10.15 Uhr Wettin – Fähreparkplatz 12.20 Uhr Ammendorf – Bahnhof Süd 12.30 Uhr Teutschenthal – LMB Einführ, Eisdorfer Str. 5 13.45 Uhr Beesenstedt – Edeka Markt 16.15 Uhr Alle anderen Orte – siehe Aushänge! Geflügelhof Gentz GbR Genthiner Straße 2a, 39307 Parchen, Tel. 03 93 45/2 04 10 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 DIENSTBEREIT NOTRUFE ❚ Polizeirevier Halle: 224-20 00 ❚ Polizeirevier Saalekreis: 03461/44 60, 0345/52 54 00 ❚ Gas (Halle): 5 81 14 44 ❚ Mitgas/Mitgas Netz Störmeldung: 0800/2 20 09 22 (kostenfrei) ❚ Strom/Straßenbeleuchtung (Halle): 5 81 30 00 ❚ Fernwärme (Halle): 5 81 30 00 ❚ Wasser/Abwasser: 5 81 61 11 ❚ enviaM: 0800/2 30 50 70 (kostenfrei) Abflussverstopfung: 1 22 40 87, 2 90 33 44 oder 0172/ 3 41 32 24 ❚ Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst: 2 21-50 00 ÄRZTEBEREITSCHAFT HALLE ❚ Rettungsdienst Halle: 112 ❚ Bereitschaftsdienst Halle: 116 117 oder 68 10 00 ❚ Kassenärztlicher Notfalldienst Bereitschaftsdienst im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara, Mauerstraße 5: allg. Bereitschaft Sonnabend, Sonntag und Feiertag: 8 bis 22 Uhr, kinderärztlicher Bereitschaft: 19 bis 24 Uhr, Augenheilkunde: 0172/3 41 39 80, HNO-Arzt: 68 10 00 ❚ St. Elisabeth und St. Barbara, Mauerstraße 5, 24 Std. Notfallambulanz Kinder: 2 13-43 10 und Erwachsene: 2 13-46 40 ❚ Martha-Maria, Interdisziplinäre Notaufnahme: 5 59-16 84 ❚ Uniklinikum: 5 57-58 60; Traumanotruf: 5 57-75 00 11 11 ❚ Bergmannstrost: Traumanotruf 1 32 66 66, Notaufnahme 1 32 62 71 ❚ Diakoniekrankenhaus, Notaufnahme: 7 78 66 22 ❚ Zahnarzt: 68 10 00 ÄRZTE SAALEKREIS ❚ Bereitschaftsdienst: 116 117 oder 0345/68 10 00 ❚ Notfalldienst Augenärzte: Tel. 03461/20 01 46 TIERÄRZTE ❚ Notdienst für Kleintiere: DVM Peschel, Halle, Am Gastronom 14, Tel. 0345/6 90 19 34 (telefonische Voranmeldung erforderlich) HALLE HAL MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Bitte mit anpacken! SAUBERKEIT Auch in Neustadt ist ein Frühjahrsputz dringend nötig. Wie das Problem zu lösen ist. VON SILVIA ZÖLLER HALLE/MZ - Ungepflegte Rabatten, gedankenlos zurückgelassene Plastikverpackungen, kaputte Bänke und Spielplätze - Neustadt kann an vielen Ecken nicht gerade punkten. Und das, obwohl Bürger und Initiativen des Stadtteils zurzeit im Rahmen des Zukunftsstadtwettbewerbs an Ideen tüfteln, wie Neustadt bis 2050 attraktiver werden kann. Auf einem Rundgang mit dem Neustädter und Linke-Stadtrat Erwin Bartsch, der Quartiersmanagerin Jana Kirch und Guido Stark, der den Jugendtreff „Roxy“ im Südpark leitet, hat sich die MZ auf die Suche nach den schlimmsten Dreckecken von Neustadt gemacht. Und dabei auch einige Ideen eingesammelt, was zu tun ist. Auffällig: Praktisch jede Fläche am Rand der Fußwege, zwischen Parkflächen und neben der SBahn-Trasse ist mal mehr, mal weniger vermüllt. Die Diskussion entbrennt sich an der Kreuzung Ecke Hallorenstraße und Myrtenweg, wo eine Freifläche mäßig verwildert ist und hier und da mit Plastiktüten, alten Döner-Boxen und anderen Abfällen verdreckt ist. „Das ist nicht schön, aber normale städtische Vermüllung“, meint Jana Kirsch. Für Guido Stark wäre so ein Areal aus einem anderen Grund kein Problem: „Wenn das bei uns am Gelände wäre, würden wir das mit unseren Jugendlichen sofort wegräumen.“ Doch Erwin Bartsch ärgert sich über die Dreckecke am meisten: So etwas dürfe man nicht hinnehmen, die Stadt könne doch nicht alles alleine schaffen. Einfach mal selbst aufräumen das ist zum Beispiel der praktikable Vorschlag von Guido Stark, der mit den Jugendlichen des Treffs regelmäßig Unrat und Abfall rund um das Roxy entsorgt: „Nach jedem Wochenende müssen kaputte Flaschen und anderes eingesammelt werden, bevor wir überhaupt unsere Tür aufschließen können“, sagt der Sozialpädagoge. Was die Jugendlichen und deren Eltern dage- Kennen die Dreckecken in Neustadt: (v.l.) Stadtrat Erwin Bartsch, Quartiersmanagerin Jana Kirsch und Roxy-Jugendtreff-Leiter Guido Stark gen nicht können, ist den kaputten „Spinne“-Spielplatz zu reparieren. „Auch der Hundekot, der überall wegen fehlender Hundemülltütenspender herumliegt, ärgert die Anwohner“, sagt Stark. Selbst aufräumen, so der Sozialarbeiter, sensibilisiere den Blick der Jugendlichen, zumindest einiger. Sensibilisierung, das scheint aber auch bei Erwachsenen vonnöten zu sein. Das verwahrloste Areal um den defekten Kaktusbrunnen und die seit Jahren leerstehende Heideklause zeigt das graffitibeschmierte und ebenfalls seit der Wende leerstehende ehemalige Bauarbeiterzentrum am Zollrain. Und vor allem der Südpark: Parkplätze dienen hier als Müllhalde FOTOS: SILVIA ZÖLLER für ausrangierte Sofas und anderes. Hier hat sich an der EduardKünnecke-Straße ein ganz besonderer Parkplatz entwickelt: Rund 60 Einkaufswagen stehen hier in Reih und Glied, obwohl kein Supermarkt in der Umgebung ist. Offensichtlich ist es hier üblich, seine Einkäufe direkt mit den Wagen nach Hause zu fahren - oder aber als Spielzeug von Kindern zu nutzen, wie Guido Stark schon mehrfach beobachtet hat. Auch im Viertel ist das ein großes Thema. Einen traurigen Anblick bieten auch die Innenhöfe an der Telemannstraße: Noch bis 2014 gab es hier bewirtschaftete Gärten in der Art von Schrebergärten mit Lauben - in einem Garten steht sogar noch Rosenkohl. Nach dem Abriss der Gärten ist eine Müllhalde übrig geblieben. Dabei sind gerade Gemeinschaftsgärten und Stadtgärten ein großes Thema bei der Zukunftsstadt. „Solche Gärten sind auch ein Wohlfühlfaktor für die Bewohner“, sagt Jana Kirsch. Professionell ist das, was Quartiersmanagerin Jana Kirsch im Rahmen des Frühjahrsputzes auf die Beine gestellt hat, zu dem die Stadt aufruft (siehe Kasten „Aktion“): Am Samstag, 16. April, räumen Anwohner, Jugendliche, Mitarbeiter der Stadt gemeinsam ab 14 Uhr rund um die Ernst-Herrmann-Meyer-Straße im Südpark auf. In der Tat ist dieses eine der düstersten Ecken der Stadt. Entsorgung am Parkplatz Früher Schrebergarten im Innenhof an der Telemannstraße, jetzt Müllkippe AKTION Müll soll weg Bis zum 17. April ruft die Stadtverwaltung zum Frühjahrsputz auf. In Kooperation mit den Stadtwerken unterstützt die Stadt die Aktion unter anderem durch die kostenlose Bereitstellung von Mülltüten. So werden die Grünanlagen am Riebeckplatz und das Saaleufer gereinigt. Schulen und Vereine haben sich bereits angemeldet. Orte für Pflanz- und Aufräumaktionen stehen auf der Homepage der Stadt. SZÖ Mehr unter: www.halle.de APOTHEKEN Notdienst-Bereitschaft 18 bis 8 Uhr Halle ❚ Neue Apotheke Ludwig-Wucherer-Straße 10 Tel.: 0345/2 02 81 48 ❚ Landrain Dessauer Straße 5 Tel.: 0345/5 20 00 25 ❚ Südpark Telemannstraße1 Te.: 0345/6 90 39 50 Löbejün ❚ Kreuz Carl-Loewe-Straße 12 Tel.: 034603/7 78 23 Einkaufswagen werden einfach an Wohnblöcken im Südpark abgestellt. TRAUERFALL www.abschied-nehmen.de NAC H R UF Der Rotary Club Halle/Saale nimmt in tiefer Trauer Abschied von seinem Ehrenmitglied Tiefbewegt und voller Trauer nehmen wir Abschied von unserer ehemaligen Mitarbeiterin und Kollegin Martha Schulze Hans-Dietrich Genscher die am 2. April 2016 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren verstorben ist. Seine Verdienste für die Stadt Halle, seine Besuche im Club und sein Engagement für die rotarischen Ziele werden uns unvergesslich bleiben. In den mehr als 25 Jahren ihrer Zugehörigkeit zu unserem Unternehmen zeichnete sie sich durch ihre besondere Hingabe zum Beruf, Fleiß und Zuverlässigkeit aus. Durch ihr Engagement und ihr offenes und freundliches Wesen war sie allseits geschätzt und beliebt. Die halleschen Rotarier verneigen sich vor den großen Leistungen dieses bedeutenden deutschen Politikers. Unseren Dank für die gemeinsame Zeit verbinden wir mit der aufrichtigen Anteilnahme am Leid ihrer Angehörigen. Minister des Auswärtigen a.D. Im Namen der Mitglieder des Rotary Club Halle/Saale Thomas Bilshausen Präsident Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung GmbH & Co. KG Geschäftsführung Betriebsrat Chefredaktion 1. Jahrgedächtnis Ralph Zok * 9. April 1960 † 12. April 2015 Wir vergessen Dich nie. Deine Mutter Karin und Dein Bruder Heiko SAALEKREIS MITTELDEUTSCHE ZEITUNG HAL DIENSTAG, 12. APRIL 2016 Die Autobahn droht zu versagen VERKEHR IN KÜRZE DOMGALERIE Schau mit Werken von Hans-Christoph Rackwitz 13 Jahre nach ihrer Freigabe ist die A 38 teils völlig verschlissen. Sanierung dauert bis 2017. können“, erklärt Krelle. Bis Juni wird es in Richtung Dresden nur MERSEBURG/MZ - Hunderttausende einspurig vorwärtsgehen. Ist der Fahrzeuge sind seit der Freigabe Kaltasphalt verteilt, beginnt die ei2003 schon über den Autobahnab- gentliche Totalsanierung. schnitt der A 38 zwischen Merse„Ab Sommer steht dann je Richburg und Leuna gerollt. Mit drama- tung nur noch eine Fahrspur zur tischen Folgen. Der Asphalt ist ra- Verfügung. Besonders freitags und pide gealtert und bereits mehrfach zu Wochenbeginn müssen Autofahgerissen. „Die Strecke ist so rer mit Rückstaus an der Baustelle schlecht, dass unmittelbar das di- rechnen“, heißt es aus dem Verrekte Versagen der Autobahn kehrsministerium in Magdeburg. droht. Wir müssen handeln“, sagt Dann sind zahlreiche Pendler auf Christoph Krelle, Sachgebietsleiter der A 38 unterwegs. Im Oktober in der Landessoll die Richstraßenbaubetungsfahrbahn BAU S T EL L E A 3 8 hörde. Göttingen erAm gestri- Fahrbahnerneuerung neuert sein. gen Montag 2017 folgt sind die Arbeidann die ramA38 ten angelauponierte Piste Leuna Beuna fen. Autofahrer gen Dresden. müssen zwei Mit Pfusch L178 Jahre auf dem am Bau haben Bad Dürrenberg 5,4 Kilometer die AuflöL181 langen Teilsungserscheistück mit Benungen übriBaustrecke hinderungen gens nichts zu Richtung Göttingen rechnen. tun, versichert Zunächst Krelle. „Hier muss zwischen schlägt auch 91 Merseburg nicht der Beund Leuna die tonkrebs zu. Es 176 Richtungsfahrhandelt sich A9 bahn Dresden Quelle: Landesstraßenbaubehörde um einen normit einer dün- Sachsen-Anhalt malen VerGrafik: MZ Sandig nen Schicht schleiß.“ Uraus Kaltasphalt überzogen werden. sprünglich sollte die verschlissene Dieses etwa ein Zentimeter dicke Autobahn schon viel früher saniert „Pflaster“ soll verhindern, dass die werden. Allerdings gab es UnstimStraßendecke aufbricht. migkeiten, wer denn nun für die „Wir wollen die Autobahn in Arbeiten zuständig ist: die LandesRichtung Göttingen grundhaft sa- straßenbaubehörde in Halle oder nieren. Das geht aber nur, wenn al- die Projektgesellschaft „Deges“. le Fahrzeuge auf die Gegenspur Sie war 1991 gegründet worden, 11 - Mit einer Vernissage wird am Dienstag, 12. April, um 19 Uhr im Kunsthaus Tiefer Keller in Merseburg die Ausstellung „Exkursionen mit der Linie“ mit Werken des Künstlers Hans-Christoph Rackwitz eröffnet, der in Zörnitz in der Gemeinde Salzatal lebt und arbeitet. Zur Vernissage führt der Künstler das Druckverfahren auf seiner eigenen Druckerpresse vor. Die Ausstellung ist bis zum 10. Juni dienstags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. SALZATAL/MERSEBURG/MZ VON DIRK SKRZYPCZAK ALTE BRENNEREI Arbeitseinsatz am Dorfgemeinschaftshaus - Der Verein Alte Brennerei Niemberg ruft für Samstag, 16. April, ab 9 Uhr wieder zu einem Arbeitseinsatz auf dem Gelände rund um das Dorfgemeinschaftshaus auf. Dabei geht auch darum, das Gelände herzurichten, damit die Festtage „1050 Jahre Niemberg“ vom 29. April bis 1. Mai in schönem Ambiente stattfinden können. NIEMBERG/MZ Brummis, Autos, Busse: Die Autobahn 38 ist zwischen Merseburg und Leuna so marode, dass der Kollaps droht. Deshalb hat am Montag auch die Komplettsanierung des 5,4 Kilometer langen Teilstücks begonnen. FOTO: PETER WÖLK damit die Verkehrsprojekte „Deutsche Einheit“ schnell umgesetzt werden können. Unter der Verantwortung der Deges wurde auch die A 38 gebaut. „Die Deges hat es aber abgelehnt, das Projekt zu übernehmen. Ein langer Streit hätte nichts gebracht. Wir müssen aktiv werden, bevor sich die Autobahn auflöst“, sagt Christoph Krelle, in der Landesstraßenbaubehörde für die Autobahnen in Sachsen-Anhalt verantwortlich. Finanziell spielt es ihm zufolge ohnehin keine Rolle, wer baut. Die Kosten von sechs Millionen Euro trägt so oder so der Bund. Noch nicht repariert wird übrigens die „Sprungschanze“ im Bereich der Auffahrt Merseburg-Süd. Hier hat sich die Fahrbahn gesenkt, es gilt Tempo 80 als Höchstgeschwindigkeit. „Diese Arbeiten hätten zeitlich nicht in den Bau- plan gepasst. Wir haben die Senken noch einmal entschärft und hoffen, dass die Reparatur zwei Jahre hält“, meint Kresse. Dass der Boden nachgeben würde, wussten die Bauleute übrigens schon vor 2003. Der Untergrund ist so schlecht, dass die Senkungen von Anfang an eingeplant gewesen seien. Krelle: „Anders zu bauen, wäre aber unverhältnismäßig teuer geworden.“ HOCHSCHULE Informationen zu Studiengängen - Infos zu 26 Studiengängen an der Hochschule Merseburg werden am Samstag, 16. April, ab 10 Uhr auf dem Campus vorgestellt. Gespräche und Rundgänge geben Einblicke ins Studieren. MERSEBURG/MZ Anzeigen-Sonderveröffentlichung Wir suchen Ihre Rezepte für das neue Leser-Rezeptheft: Selbst gemachte Vorratsküche Selbst gemacht schmeckt‘s am besten und umso besser, wenn man das ganze Jahr davon genießen kann. Wir suchen Ihre Ideen Obst, Gemüse, Kräuter, Käse, Fisch und Fleisch zu verfeinern und haltbar zu machen – z. B. pfiffig eingelegt, raffiniert eingekocht oder schonend getrocknet. Verraten Sie uns Ihre köstlichsten Rezepte nicht nur für klassische Marmelade, pikant eingelegten Käse oder Gemüse, selbst gemachte Wurst, aromatische Würzsoßen . . . Auch eigene neue Kreationen sind gefragt. Der Fachmann in Ihrer Nähe MALER−/PUTZARBEITEN ankauf/beleihung Goldankauf ! schnelle + seriöse Abwicklung. Tel. (0 15 2) 02 42 53 87 Hausbesuch! MRS Maler- & Renovierungsservice - Tel. (03 45) 5 22 76 33 BÄDER Bäderstudio im HEP - Halle Bruckdorf BAUSANIERUNG Fachbetrieb für Bauwerkstrockenlegung Sanierung von Feuchtigkeits- und Schimmelschäden Abdichtungstechnik Kautzsch - HAL, L, MQ, WSF Tel. (03 45) 1 71 09 99 oder www.isotec.de/meyka Internet: www.mz.de/rezepte E-Mail: [email protected] Post: Mitteldeutsche Zeitung, MZ-Shop „Rezepte“, 06075 Halle Wasserschadensoforthilfe 24 h Teilnahmebedingungen: Rezepte eigenen Ursprungs (nicht aus Kochpublikationen entnommen) können mit Angabe der Personenanzahl, genauer Zutatenmenge und Zubereitungsanleitung eingereicht werden. Bitte geben Sie Ihre Telefonnummer für Rückfragen und Ihre Adresse mit an. Die 100 besten Rezepte werden im neuen MZ-Rezeptheft veröffentlicht. Jeder Teilnehmer ist mit der Veröffentlichung seines Fotos (wenn gewünscht), Namens und Wohnortes im Rezeptheft, im Internet und in digitalen Produkten einverstanden. Jeder Teilnehmer, dessen Idee in die Rezeptsammlung aufgenommen wurde, erhält als Dankeschön ein Gratis-Exemplar. Wenn Sie gemeinsam mit anderen Lesern einige Rezepte nachkochen möchten, vermerken Sie das bitte kurz in Ihrer Einsendung. Abo-Service Einfach anrufen: 0345 / 565 22 33 Mo. – Fr. von 6 – 19 Uhr, Sa. 6 – 14 Uhr Maler- und Fußbodenlegearbeiten Fa. Mende, Tel. (03 45) 1 20 78 57, www.malermeister-mende.de ORTHOPÄDIE Superflache und barrierefreie Duschanlagen B & W – Leipziger Chaussee 147 - 1. OG – Tel. (03 45) 56 36 90 90 Senden Sie uns Ihre Lieblingsrezepte bis zum 22. April 2016: Sie können, wenn gewünscht, mit Bild zu Ihrem Rezept erscheinen! Reichen Sie dafür einfach ein Portraitfoto von sich mit ein. Maler-, Fußboden- u. Fliesenarbeiten Balkon-Terrassen-Sanierung, Lecksuche, Bautrockenlegung Tilsner Service Tel. (0345) 8065144 BAUUNTERNEHMEN bauen • sanieren • reparieren • Trockenbau • Bodenbelagsarbeiten • Maurer- & Putzarbeiten • Fliesen- & Malerarbeiten MKB - Die Sanierer • 0151 / 52 56 93 23 • [email protected] COMPUTER Computer - Fachwerkstatt !!! schnell + zuverlässig + preiswert !!! Computeragentur Halle – Brüderstraße 13 – Tel. 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Geburtstag feierte, ist noch immer in Konzertsälen unterwegs. 1970 hatte er seine Solokarriere als Klarinettist begonnen. Wichtige Stationen seines Weges waren Israel, Südamerika und die USA. Tourneen mit den verschiedensten Ensembles aus der Klassik, der Weltmusik und aus dem Swing bestimmten in den vergangenen Jahrzehnten seine künstlerische Tätigkeit. In Deutschland wurde er nicht nur durch seine Konzertauftritte, sondern vor allem durch seine Auftritte in Filmen, wie „Jenseits der Stille“ oder „Die Comedian Harmonists“ bekannt. Seine Mitarbeit bei John Williams Oscar-gekrönter Filmmusik zu Steven Spielbergs „Schindlers List“ (gemeinsam mit Itzhak Perlman) gehört zu den wichtigsten Momenten seiner musikalischen Tätigkeit. Unter dem Motto „Cello meets Klezmer“ gibt der 80-Jährige Feidman jetzt gemeinsam mit dem Rastrelli Cello Quartett auch in der halleschen Ulrichskirche ein Konzert. Der König des Klezmer und die Meister des Cellos bieten ein neues Programm, sind jedoch ein eingespieltes Team. Kira Kraftzoff, musikalischer Leiter der Rastrellis, hat in anderen Formationen als Duo, im Quartett und als Orchesterleiter – schon über 200 Konzerte mit Weltstar Giora Feidman gespielt. Geboten wird im Konzert in Halle ein facettenreiches Programm, bei dem das Quartett technisch perfekt, mitreißend und in tausend Klangfarben in den Dialog mit der Klezmer-Klarinette tritt. Aufgeschnappt von Katja Pausch Stephan Schultz HALLE/MZ/CCR Das Konzert in der Ulrichskirche findet am Sonntag, 17. April, 18 Uhr, statt. Tickets zu 39,85 Euro (Platzgruppe 1) beziehungsweise 34,35 Euro (Platzgruppe 2) gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Giora Feidman (2.v.r.) und das Rastrelli Cello Quartett FOTO: VERANSTALTER min max Charlotte Ehrt teilt sich ihren Arbeitsplatz mit Seeanemonen-Monstern, Vögeln, Käfern und anderen bunten Gestalten. S chon als sich die Tür halb öffnet, Charlotte Ehrt den Kopf herausstreckt und dabei zwei Plastikdinosaurier in giftgrün an ihren Ohren wackeln, gibt es keinen Zweifel mehr. Die Suche nach diesem Ort, an dem SeeanemonenMonster, geblümte Riesen-Nashornkäfer und Kalmare im Hawaiigewand ganz selbstverständlich zusammenhocken, wird gleich um die Ecke ihr Ende haben. Charlotte Ehrt ist Spiel- und Lerndesignerin. In ihrem Arbeitszimmer in der Großen Steinstraße gibt es deshalb nicht nur Aktenordner, Computer und Topfpflanze, sondern vor allem eine Masse an selbstgefertigten Stofftieren, Handpuppen und Taschen. In großen transparenten Boxen, die übereinandergestapelt an der Wand stehen, finden die „Monster und Viecher“ der gebürtigen Brandenburgerin ihren Anfang. Nachdem sie im Skizzenbuch ihre Ideen festgehalten und später ein Schnittmus- Gefühlte Temperatur, Halle 18 Grad Magdeburg 8° 17° 8° 16° 7° 18° 7° 17° Eisleben 6° 17° Leipzig 11 9° 18° Wind in km/h H o r o s k o p ter erstellt hat, geht es an die Auswahl der passenden Stoffe für die fabelhaften Kreaturen, einem der aufwendigsten Arbeitsschritte in der Gestaltung. Je nachdem, wie unterschiedlich sich die Stoffe dann dehnen oder zusammengenäht gegeneinander arbeiten, entstehen auch beim selben Schnittmuster leicht andere Formen. „Charmante Einzelgänger“ An ihren ersten Tieren hat sich Charlotte Ehrt vor neun Jahren schon vor ihrem Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein versucht. Inzwischen sind es über 900. Und unter ihrem Label „ehrtweibchen“ kommen jedes Jahr 100 neue hinzu, die sie unter anderem bis nach Nordamerika oder zuletzt auch nach Australien verkauft. Eine besondere Faszination hegt die 29-Jährige für Monster: „Ich liebe diese charmanten, etwas verlorenen Einzelgänger. Auch wenn sie etwas Gruseliges an sich haben, soll man sich meine Wesen als Freunde oder Beschützer wünschen.“ Und das gilt nicht nur für Kinder. Ihre Stofftiere kommen auch bei Erwachsenen gut an: „Ab und zu habe ich das Gefühl, dass Kinder auch als Vorwand benutzt werden und die Erwachsenen die Tiere eigentlich für sich selbst kaufen möchten“, sagt Charlotte Ehrt. Die Designerin erfüllt ihren Kunden auch Sonderwünsche. Einmal sollte es als Geschenk zum Beispiel eine Rabenkatze werden. Je nach den Vorstellungen ihrer Kunden arbeitet Charlotte Ehrt dann frei an Skizzen oder orientiert sich an Vorgaben. „Manchmal muss ein Stofftier dann auch mal zwei Tage halbfertig stehen bleiben, bis ich sehe, wie ich weiterarbeiten möchte.“ Inspiration holt sich die WahlHallenserin von vielen Seiten, seien es Monsterbücher, Tier-Enzyklopädien oder Entdeckungsgänge in der Natur: „An meinen Arbeiten erkennt man auch, wenn ich mal wie- FOTO: HOLGER JOHN der im Zoo oder Aquarium war. Das Ozeaneum in Stralsund zum Beispiel war großartig.“ Und ihre Kreaturen sind immer Tiere, die sich nicht sofort in den Sinn drängen, wenn es um Stofftiere geht. Es sind Quallen und Kiwis, Asseln und Schakale oder auch die Nacktschnecke. Ihre Handpuppen, wie die „Stimmungsmonster“, werden für pädagogische Zwecke in der Grundschule und auch zum Konflikttraining eingesetzt. HALLE/MZ - Ein richtiger Hallenser ist Stephan Schultz zwar nicht, denn seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Staßfurt. Doch nach dem Besuch der Musikschule in Bernburg kam er nach Halle an die Spezialschule für Musik, die nach der Wende in den Musikzweig der Latina übergegangen ist. In dieser Zeit ist er fast ein Hallenser geworden, jedenfalls verbindet den Cellisten seitdem viel mit der Saalestadt, in die er immer wieder zurückkehrt. Gleich unmittelbar nach dem Studium an der Leipziger Musikhochschule, zum Beispiel: 1996 nämlich kam er für eine Spielzeit ins Philharmonische Staatsorchester, ehe er zum MDR-Sinfonieorchester nach Leipzig wechselte, später nach Magdeburg ging und schließlich seine Heimat in Metz in Frankreich fand. Doch Mitteldeutschland hat er nicht vergessen. Auch heute ist er beispielsweise immer mal wieder bei einem Konzert im Händelhaus zu hören. Stephan Schultz leitet gemeinsam mit seiner Ehefrau, der aus Metz stammenden Cembalistin Anne-Catherine Bucher das Barockensemble Le Concert Lorrain. Für die beiden stand dieser Tage ein besonderes Konzert auf dem Programm. Das deutsch-französische Paar musizierte für Bundeskanzlerin Angela Merkel und den französischen Staatspräsidenten François Hollande sowie alle deutschen und französischen Minister im Rahmen des 18. DeutschFranzösischen Ministerrates im Konzerthaus „Arsenal“ in Metz. Deutsch-französisch war auch das Konzertprogramm, das die beiden darboten. Sie spielten natürlich Musik aus der Barockzeit, Werke von Bach bekamen die Politiker ebenfalls zu hören wie Klänge des Metzer Barockkomponisten Joseph Bodin de Boismortier. Zusammenschluss der Hersteller Im vergangenen Herbst hat sich Charlotte Ehrt zusammen mit zwei weiteren Labels, „Spielmode“ von Anne Sommer und „Playwild“ von Ines Schmiegel, zur Plattform „Spielwiese“ zusammengeschlossen, um Nachhaltigkeitsgedanken und konkreten Spielwert zusammen auf Messen und Märkten nach Außen zu vermitteln, zum nächsten Mal im Mai zur Kulturellen Landpartie in Wendland. Bucher und Schultz (Mitte) mit Merkel (l.) und Hollande FOTO: JOSEPH ANDRÉ Bewölkt, später örtliche Schauer Regionalwetter Heute ist der Himmel vielfach wechselnd bis stark bewölkt. Ab und an scheint aber auch die Sonne. Zum Nachmittag hin kommen einzelne Schauer auf. Die Temperaturen klettern auf 16 bis 18 Grad. Dazu weht ein schwacher Südwind. Nachts gehen die Werte dann auf 9 bis 6 Grad zurück. Biowetter Hoher Blutdruck Kopfschmerzen Migräne Schlafstörungen Reaktionszeit Mi. Belastung Do. 7° 19° Fr. 8° 15° Deutschland Gebietsweise dominieren Wolken. Sie laden hier und da Schauer und Gewittergüsse ab. Zwischendurch können wir auf einige Sonnenstrahlen hoffen. Im Süden lässt sich die Sonne etwas häufiger blicken, und Gewitterschauer entladen sich eher selten. Die Temperaturen reichen von 10 bis 20 Grad. Pollenflug Birke Esche Hainbuche Ulme Weide keine 8° 17° Oslo 14° 8° 9° 12° 14° 20° Palma d. M. Kanarische Inseln Belastung 18° 24° 18° gering Sonne & Mond 06:22 20:04 mittel 17° stark 10:11 01:04 18° 15° -10° -15° -5° 0° 10° 5° 20° 15° 30° 25° 35° Wetterlage Tiefer Luftdruck erstreckt sich vom Seegebiet südwestlich von Irland über das nördliche Mitteleuropa und Polen bis in den Schwarzmeerraum. Damit sind örtliche Schauer und Gewitter verbunden. Weltwetter Johannesburg Los Angeles New York Peking Mexiko Sydney sonnig heiter bedeckt wolkig heiter heiter 26° 21° 14° 25° 29° 22° Widder 21.3. - 20.4. Ihre Menschenkenntnis wird bei einer Begegnung einer Prüfung unterzogen. Lassen Sie sich von der Freundlichkeit der Person nicht täuschen. Zwillinge 21.5. - 21.6. Sie sind unternehmungslustig und können Ihre Mitmenschen begeistern. Darum sollten Sie sich auf jeden Fall wieder unter die Leute mischen. Löwe 23.7. - 23.8. Ein erstaunliches Maß an Flexibilität kennzeichnet Ihr Vorgehen. Sie begreifen blitzschnell und passen sich umgehend neuen Situationen an. Waage 24.9. - 23.10. Ein Streit wird im Keim erstickt, wenn Sie sich darum bemühen, auch die Beweggründe des anderen zu verstehen. Nicht nur Ihre Meinung gilt. schütze 23.11. - 21.12. Nicht aufregen oder nachtragend sein, falls Sie sich heute über etwas ärgern müssen. Erinnern Sie sich an Ihre optimistische Grundhaltung. Wassermann 21.1. - 19.2. Zu Differenzen mit Ihrem Umfeld wird es kommen, wenn Sie ungeduldig werden oder mit einschüchternden Worten versuchen, sich durchzusetzen. stier 21.4. - 20.5. Es braucht nun einen Impuls von außen, damit Sie aus dem Hamsterrad der Gefühle aussteigen und eine Sache endlich auf sich beruhen lassen. krebs 22.6. - 22.7. Nicht das, was andere von Ihnen erwarten, ist entscheidend, sondern das was Ihnen selbst am Herzen liegt. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse. Jungfrau 24.8. - 23.9. Bei wichtigen Entscheidungen haben Sie jetzt eine glückliche Hand. Sie sind innerlich ruhiger und ausgeglichener als in der Vergangenheit. skorpion 24.10. - 22.11. Sie scheinen Ihren Weg genau vor Augen zu haben. Dank Ihres Selbstbewusstseins sind Sie in der Lage, andere von Ihren Ideen zu überzeugen. steinbock 22.12. - 20.1. Nur Ihrer Umsicht und Geduld wird es zu verdanken sein, dass am heutigen Tag alles reibungslos läuft. Sie dürfen sehr stolz auf sich sein. Fische 20.2. - 20.3. Gefahr von Gemütsschwankungen. Verhalten Sie sich einem Mitmenschen gegenüber nicht unfair. Er hat es wirklich am allerwenigsten verdient. DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G Sport 13 FUSSBALL IN KÜRZE ZweiBekannte fürdie zweite Liga BUNDESLIGA Tasci sieht Wechsel zu Bayern als Fehler - Ex-Nationalspieler Serdar Tasci sieht seinen Wechsel zu Bayern München als Fehler an. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich nicht spiele, hätte ich es nicht gemacht“, sagte der 28 Jahre alte Abwehrspieler der Bild-Zeitung. Der ehemalige Stuttgarter hat seit seinem Transfer im Januar von Spartak Moskau zum FußballRekordmeister nur beim 3:1 gegen Darmstadt 98 am 20. Februar spielen dürfen. BayernTrainer Pep Guardiola wechselte Tasci da aber nach 53 Minuten schon wieder aus. MÜNCHEN/SID Berlin und Frankfurt haben neue Trainer. - Zwei bekannte Gesichter aus der Trainerbranche sind zurück im Profigeschäft, konkret in der zweiten Bundesliga: Der frühere Schalke-Coach Jens Keller soll den 1. FC Union Berlin in die Fußball-Bundesliga führen, Falko Götz den FSV Frankfurt vor dem Sturz in die Drittklassigkeit bewahren. Keller tritt seine Arbeit bei den Köpenickern im Sommer an. Für Götz beginnt die Rettungsmission bei den Hessen sofort. „Ich bin heiß, ich bin bissig und ich bin überzeugt, mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen“, sagte Ex-Profi Götz am Montagvormittag bei seiner Vorstellung. BERLIN/DPA/SID/MZ 3. LIGA Krisensitzung in Cottbus: „Alles auf Prüfstand“ Aus für den Zweitliga-Traum? - In der vermutlich prekärsten Situation der Vereinsgeschichte versucht Fußball-Drittligist Energie Cottbus den ersten Absturz in die Viertklassigkeit zu verhindern. Man werde sich „zusammensetzen, erneut alles auf den Prüfstand stellen und alle Kräfte bündeln“, kündigte Energie-Präsident Wolfgang Neubert vor der Krisensitzung der Verantwortlichen am späten Montag an. Der Weg mit Trainer Vasile Miriuta soll aber vorerst fortgesetzt werden. FUSSBALL FRAUEN COTTBUS/DPA Zuletzt in Saarbrücken Der FSV hat nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16. Nach dem 1:4 beim VfL Bochum zog die Vereinsführung fünf Spieltage vor dem Saisonende die letzte Option und trennte sich von Trainer Tomas Oral, der zur Falko Götz kommenden FOTO: DPA Saison sowieso zum Karlsruher SC gewechselt wäre. „Wir haben einen Negativlauf und brauchen deshalb jemanden, der Erfahrung hat, geil auf die Aufgabe ist und diese bewältigen will und wird“, erklärte FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger, um in etwas kruder Mathematik zu bekräftigen: „Wir sind zu 1 000 Prozent davon überzeugt, dass Falko Götz das schafft.“ Für Götz, der bis zum 2. März beim Regionalligisten 1. FC Saarbrücken als Coach und sportlicher Leiter gearbeitet hatte, ist die Lage ernst, aber keineswegs ausweglos. Am Freitag hat er gleich ein richtungsweisendes Heimspiel gegen den Vorletzten SC Paderborn. Die weiteren Gegner im AbstiegsShowdown sind Sandhausen, Kaiserslautern, Düsseldorf und 1860 München. Berliner Spieler überrascht Die Spieler des 1. FC Union wurden am Montagmorgen völlig von der Nachricht überrascht, dass sie Keller ab der kommenden Saison trainieren wird. „In der letzten Zeit wurde viel spekuliert. Aber keiner lag richtig. Es muss alles im HinterJens Keller grund abgelauFOTO: DPA fen sein. Wir haben davon in den letzten Wochen gar nichts mitbekommen“, erklärte Kapitän Benjamin Kessel. Keller erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Zwischen 2012 und 2014 spielte er mit Schalke 04 zweimal in der Champions League. Mit seinem Dienstbeginn läuft der Auftrag, die „Eisernen“ langfristig in die deutsche Eliteliga zu führen. „Über unsere Zielsetzung, perspektivisch unter die Top 20 im deutschen Fußball vorzustoßen, besteht Einigkeit“, meinte Geschäftsführer Lutz Munack. „Jens Keller bringt hierfür sehr wichtige Erfahrungen als Spieler und Trainer mit.“ Aktuell werden die Berliner von Andre Hofschneider betreut. Cheftrainer Sascha Lewandowski hatte mit Burnout-Syndrom den Job aufgeben müssen. Der gebürtige Stuttgarter Keller bestritt als Fußballprofi 256 Spiele in beiden höchsten Spielklassen. 1992 gehörte er zum Kader des VfB-Stuttgart-Meisterteams. Ein ganz ähnlicher Zweikampf bei der 1:2-Pleite gegen Chemnitz wurde HFC-Kicker Sören Bertram (r.) zum Verhängnis. FOTO: ECKEHARD SCHULZ Der HFC verwirrt. Der Verein meldet einen Kreuzbandriss bei Sören Bertram, revidiert sich dann aber selbst. Trotzdem: Die Zukunft des 24-Jährigen ist nun ungewiss. VON DANIEL GEORGE HALLE/MZ - Sören Bertram musste schlucken. Seine Stimme zitterte regelrecht, als er gestern Nachmittag erzählte. Die Diagnose hatte den 24 Jahre alten Offensivmann des Halleschen FC spürbar aus der Bahn geworfen. „Einen Kreuzbandriss im linken Knie“ hatte der HFC auf seiner Internetseite vermeldet. Mindestens ein halbes Jahr lang solle Bertram demnach kein Fußball mehr spielen können. Am Mittwoch werde er operiert. „Ich weiß noch gar nicht, wie ich mit dieser Situation überhaupt umgehen soll“, erklärte der Kicker geknickt. „Wollte mich voll reinhauen“ Kurz vor dem Ende des Heimspiels gegen den Chemnitzer FC (1:2) war Bertram am Sonntagnachmittag in einen Zweikampf gegangen. Danach blieb er liegen. Kräftig haute Bertram mit seinem Arm immer wieder auf den Boden. „Ich wusste sofort, dass etwas kaputt ist“, erinnerte sich der 24-Jährige im MZGespräch. „Ich wollte mich voll reinhauen, ich wäre wohl besser weggeblieben.“ Sören Bertram wird in dieser Sai- gesagt. „Das kann jeder interpreson kein Fußball mehr spielen. Das tieren, wie er will.“ Fakt ist: Bertsteht fest. Und beim Blick in die fer- rams erklärtes Ziel ist die zweite nere Zukunft gewinnt seine Verlet- Bundesliga. Dort hat er früher bezung noch an Dramatik: Der Offen- reits mit Augsburg und dem VfL sivmann, das ist längst bekannt, Bochum gekickt. möchte zu einem höherklassigen Und dieses Ziel möchte sein BeVerein wechseln. Sein Vertrag in rater weiter verfolgen: „Ich will Halle läuft am Saisonende aus. nicht sagen, dass sich alle Türen in Neun Tore und acht Vorlagen spre- diese Richtung durch die Verletchen für ihn. Sein Marktwert, ge- zung geschlossen haben“, erklärt schätzt 550 000 Euro, war noch nie Jürgen Springer. „Es gibt einige so hoch wie in dieser Saison. Ande- Vereine, die sich intensiv mit Söre Klubs waren ren beschäftigt interessiert. haben und die„Es haben sich Und nun? „Die se Klubs wernicht alle Türen Gespräche waden jetzt sicherren auch schon lich sehr inteverschlossen.“ weit fortgeressiert daran schritten“, versein, wie es mit Bertrams Berater Jürgen Springer rät Bertram. Sören jetzt konzu möglichen Wechseln Nur: „Entschiekret weiterden und unterschrieben ist noch geht.“ So will Springer noch nicht nichts.“ an eine halbjährige Zwangspause Sören Bertram hängt jetzt in der für seinen Schützling glauben. Luft. Dem HFC hatte er bereits vor „Erst im Rahmen der OP wird der einiger Zeit signalisiert, dass es für Arzt sehen, was betroffen ist. Meiihn in Liga drei nicht weitergeht. nen Informationen nach lassen die „Wir haben ihm bereits vor gerau- Bilder der MRT-Untersuchung keimer Zeit ein Angebot unterbreitet, nen genauen Schluss zu.“ das hat er nicht angenommen“, Mannschaftsarzt Thomas Bartels hatte Präsident Michael Schädlich bestätigte das am Montagabend in der vergangenen Woche der MZ auf Nachfrage: „Erst bei der OP am Mittwoch werden wir feststellen können, ob es sich um einen Kreuzbandriss handelt und ob Sören zwei, drei Monate oder ein halbes Jahr ausfällt.“ Dass der Verein vorschnell Gegenteiliges verkündet hatte, ist peinlich. Trotzdem: Ist ein Verbleib Bertrams beim HFC aufgrund der Verletzung nun realistischer? „Das ist alles Zukunftsmusik“, erklärt Springer. HFC-Präsident Michael Schädlich: „Wir haben momentan nur einen Fokus, und das ist der Klassenerhalt. Alle Personalien stellen wir hinten an.“ HARSEWINKEL/SID Präsident fühlt mit FERNSEHEN Doch die Verletzung von Bertram betrifft auch die aktuelle Saison. „Uns geht zum ungünstigsten Zeitpunkt ein Leistungsträger verloren“, meint Schädlich. Und: „Menschlich tut es mir für den Kerl unfassbar leid. Er ist so ein lebenslustiger Junge. Aber immer, wenn er sich in den letzten Jahren von Verletzungen aufgerappelt hatte, kam wieder die nächste Hiobsbotschaft.“ Wie schwer diese tatsächlich ist, wird sich zeigen. Mehr zum HFC im Internet unter: www.mz-web.de/hfc „Das war ein großer Schritt“ 2. LIGA Yussuf Poulsen wird beim Leipziger Sieg in Düsseldorf zum Matchwinner. VON ULRICH KROEMER DÜSSELDORF/LEIPZIG/MZ - RB Leipzig kann auswärts wieder gewinnen. Pünktlich zum Endspurt in der zweiten Bundesliga hat der Aufstiegsaspirant auch in der Fremde wieder seinen Rhythmus gefunden. Bei Fortuna Düsseldorf setzte sich Leipzig am Montagabend vor 25 474 Zuschauern mit 3:1 (1:1) durch. Das Team von Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick hat nun fünf Spieltage vor Schluss punktgleich mit Tabellenführer Freiburg wieder komfortable sechs Punkte Vorsprung auf den Verfolger 1. FC Nürnberg. „Es sind immer noch 15 Punkte zu vergeben“, mahnte Ralf Rangnick nach der Partie trotzdem bei Sport 1. Und: „In der ersten Halbzeit war das mit das Schlechteste, was ich in dieser Saison von uns gesehen habe. Das war wirklich unterirdisch.“ Die Fortunen präsentierten sich giftig. Engagiert erspielte sich die Elf von Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel in den ersten Minuten Vorteile. RB schien in der ersten Viertelstunde beeindruckt, hatte den Hausherren zu wenig entgegenzusetzen. Dazu passte, dass der Führungstreffer aus einem Einwurf entstand. Die darauffolgende Flanke konnte Rasenballsport ebenso wenig verhindern wie die traumhafte Hereingabe kurz vor das Tor. Oliver Fink musste wenige Meter vor dem Tor nur noch zur Führung vollenden (15.). Düsseldorf stand weiter kompakt, musste sich lediglich vorwerfen, in dieser Phase zwei, drei gute Kontergelegenheiten nicht sauber Kevin Akpoguma (r.) klärt gegen Leipzigs Yussuf Poulsen. FOTO: DPA ausgespielt zu haben. So gewann RB mehr Spielanteile und erhöhte in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte den Druck. Zunächst war Yussuf Poulsen aus halbrechter Position noch mit einem Schuss Noch ein Pflichtsieg für das EM-Ticket über das Tor gescheitert (36.). Wenig später machte es das dänische Sturmtalent besser. Als Düsseldorf in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten fahrlässigerweise zu weit aufgerückt war, konterte Sabitzer und bediente Poulsen, der den Ball über Rensing zum Ausgleich im Kasten versenkte (45.+1). In der zweiten Hälfte „haben wir unser anderes Gesicht gezeigt“, meinte Coach Rangnick. Leipzig setzte auf Offensive. Rangnick brachte Davie Selke für Massimo Bruno. Es dauerte keine drei Minuten, bis Selke seinen zehnten Saisontreffer erzielte. Sturmpartner Poulsen bereitete vor, ehe er in der 73. Minute dann zum 3:1-Endstand einköpfte. Diesmal glänzte Selke als Vorbereiter. „Das war heute ein großer Schritt für uns“, freute sich Matchwinner Poulsen. - Noch ein Pflichtsieg, dann können sich die deutschen Fußballerinnen auf das große Ziel Olympiamedaille konzentrieren. Bei einem Erfolg über Kroatien am Dienstag in Osnabrück ist dem Titelverteidiger das Ticket für die EM 2017 wohl nicht mehr zu nehmen. Der sechste Sieg im sechsten Qualifikationsspiel ist das Ziel - wie auch Wiedergutmachung für das schwache 1:0 im September in Zagreb. Die ARD überträgt die Partie ab 18 Uhr live. Reporter für EM-Spiele stehen fest - Gerd Gottlob kommentiert bei der Fußball-EM in Frankreich am 10. Juli in der ARD das Endspiel, beim Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien am 10. Juni im ZDF sitzt Béla Réthy am Mikrofon. Das gaben ARD und ZDF am Montag bekannt. 22 Begegnung werden im Ersten zu sehen sein, 23 im ZDF. Außerdem einigte sich die öffentlichrechtlichen Anstalten mit ProSiebenSat.1 auf die Sublizenzierung von sechs Partien. Somit sendet Sat.1 die parallel beginnenden Duelle am letzten Spieltag der Gruppenphase, die nicht in ARD und ZDF laufen. BERLIN/SID ZAHLENSPIEGEL FUSSBALL 2. Bundesliga Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig 1. SC Freiburg 29 2. RB Leipzig 29 3. 1. FC Nürnberg 29 4. VfL Bochum 29 5. FC St. Pauli 29 6. Heidenheim 29 7. Union Berlin 29 8. Greuther Fürth 29 9. Eintr. Braunschweig 29 10. Karlsruher SC 29 11. K'lautern 29 12. Bielefeld 29 13. Sandhausen* 29 14. FSV Frankfurt 29 15. Fortuna Düsseldorf 29 16. 1860 München 29 17. SC Paderborn 29 18. MSV Duisburg 29 65: 34 50: 28 58: 34 49: 31 37: 33 37: 32 50: 41 40: 44 36: 30 28: 32 38: 39 30: 34 35: 42 30: 50 26: 41 26: 42 24: 50 25: 47 1:3 62 62 56 47 46 41 40 40 39 39 35 34 33 29 28 25 24 22 *Wegen Verstößen gegen die Lizenzierungsauflagen wurden dem SV Sandhausen drei Punkte abgezogen. 14 SPORT DIENSTAG, 12. APRIL 2016 IN KÜRZE BOXEN Abraham und Wegner wohl weiter gemeinsam - Geschäftsführer Frederick Ness vom SauerlandBoxstall befürchtet nach der enttäuschenden WM-Niederlage von Profiboxer Arthur Abraham in Las Vegas keine Trennung von Trainer Ulli Wegner. „Aus der ersten Emotion heraus werden manchmal Dinge überstürzt gesagt, die nicht so gemeint sind. Alle werden erst mal durchatmen, und dann wird in Ruhe miteinander gesprochen“, sagte Ness am Montag. Abraham hatte Samstagnacht gegen den Mexikaner Gilberto Ramirez einstimmig nach Punkten verloren und dabei den WMTitel der WBO im Supermittelgewicht eingebüßt. HAMBURG/DPA TENNIS Zverev meistert Auftakthürde - Davis-CupSpieler Alexander Zverev ist beim ATP-Masters in Monte Carlo in die zweite Runde eingezogen. Der Hamburger setzte sich gegen den Russen Andrej Rublew 6:1, 6:3 durch und trifft nun auf den an Nummer sieben gesetzten Spanier David Ferrer. Der 18 Jahre alte Zverev hatte gegen seinen gleichaltrigen Kontrahenten nach dem souveränen ersten Satz im zweiten Durchgang etwas mehr Mühe, verwandelte aber nach einer Stunde gleich den ersten Matchball zum Sieg. MONTE CARLO/SID Einmal der König Dieter Hecking tritt mit dem VfL Wolfsburg bei Real Madrid an. Es ist seine international wichtigste Prüfung als Trainer. VON FRANK HELLMANN WOLFSBURG/MZ - Es ist kaum vorstellbar, dass sich die Bilder von vor sechs Tagen so noch einmal wiederholen. Rechts der eine, der in legerem Pullover durch die Coaching Zone geht, ständig das Geschehen mitlebt und immer wieder mit klaren Fingerzeigen Einfluss nimmt. Links der andere, der in feinem Zwirn fast majestätisch an der Seitenlinie steht, beinahe distanziert das Spiel verfolgt und die Arme fest hinter dem Rücken verschränkt hat. Wer etwas über Charakter und Aura der Trainer Dieter Hecking und Zinedine Zidane erfahren wollte, der brauchte beim ViertelfinalHinspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Real Madrid (2:0) nur deren Verhalten studieren. Fest stand hinterher auch: Der „Herr der Wölfe“, wie Hecking stets in der werkseigenen Arena angekündigt wird, hatte den deutlich besseren Job gemacht. Beinahe jeder seiner taktischen Winkelzüge war aufgegangen, während das prominente Gegenüber ins Velagic gewinnt Olympia-Test in Rio - Gewichtheber Almir Velagic aus Speyer hat knapp vier Monate vor den Olympischen Sommerspielen seine gute Frühform unter Beweis gestellt. Beim Test-Wettkampf in Rio de Janeiro gewann der 34-Jährige den Wettbewerb im Superschwergewicht mit 421 Kilogramm im Zweikampf und steigerte dabei seine persönliche Bestleistung im Stoßen um drei Kilo auf 241 Kilogramm. „Almir kann bis zu den Olympischen Spielen noch eine Steigerung erwarten. Eine Medaille ist realistisch“, sagte Bundestrainer Oliver Caruso. Almir Velagic ist seit dem Karriereende von Peking-Olympiasieger Matthias Steiner die größte Medaillenhoffnung der deutschen Heber. RIO DE JANEIRO/SID Golden State stellt NBA-Rekord ein DOPING sco Javier Garcia Sanz mit einem Wunschtrainer Bernd Schuster durchsetzte, sondern der kurz zuvor gekommene VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs die Lösung Hecking durchdrückte. In Wolfsburg funktionierten die beiden schnell so gut wie einst Allofs mit Thomas Schaaf bei Werder Bremen. In vielen Dingen aber tickt Hecking anders als der inzwischen arbeitslose Kollege – vor allem scheint sein Draht zu den Spielern viel direkter. Und er ist konsequenter, wenn er Bequemlichkeit und Sorglosigkeit sichtet. Hecking lässt nur lange Leine, wenn es die Gegenseite mit Leistung zurückzahlt. Er sei ein Kumpeltyp, der auch mal dazwischenhaut, sagte Daniel Caligiuri einmal. Doch diese Saison offenbarte, wie schmal der Grat eines Vorgesetzten werden kann. Beim Egomanen Bas Dost sprach Hecking öffentlich ein erstes Machtwort - vergeblich. Ob der Formschwankungen der Weltmeister Julian Draxler und André Schürrle versuchte er es mit vielen Aufforderungen – erst spät und nur teilweise mit Erfolg. Vom Querulanten Niklas Bendtner ließ er sich viel zu lange auf der Nase herumtanzen. Erst zuletzt beim Problemfall Max Kruse ist der Trainer seinen Prinzipien treu geblieben – und hat den ausgebooteten Nationalspieler im Hinspiel gegen Real auf die Bank gesetzt. Gelingt nun der Coup in Madrid, dann hätte Hecking etwas Wichtiges für seine Vita erreicht: dass er auch in einem Spitzenklub als Krisenmanager taugt. B ILA N Z Reals Problem mit den Aufholjagden Im heimischen Estadio Santiago Bernabeu gelangen Real Madrid schon viele spektakuläre Aufholjagden. Insgesamt 22 Mal drehten die Königlichen daheim einen Rückstand aus einem EuropapokalHinspiel noch um. Diese Erfolge liegen allerdings teilweise schon lange zurück. Und: 16 Mal gingen die Aufholversuche auch schief, darunter auch die letzten fünf in der Champions League. Halbfinale 2014/2015 Juventus Turin 1:2 1:1 Halbfinale 2012/2013 Bor. Dortmund 1:4 2:0 Halbfinale 2011/2012 Bayern München 1:2 3:4 n. E. Achtelfinale 2009/2010 Olympique Lyon 0:1 1:1 Achtelfinale 2007/2008 AS Rom 1:2 1:2 Zinedine Zidane, einst selbst ein Weltstar auf dem Platz, agiert als Trainer von Real Madrid am Spielfeldrand eher ruhig. FOTO: DPA Langer verliert die Präzision Der deutsche Altmeister fällt in Augusta auf Rang 24 zurück. Russische Geher nach Sperren wieder zurück GOLF - Mehrere russische Top-Geher sind nach Ablauf ihrer Dopingsperren wieder in die Nationalmannschaft aufgenommen worden. Olga Kaniskina, Sergej Kirdjapkin und Jelena Laschmanowa gehörten wieder zu dem Kader, teilte das Sportministerium mit. Eine Olympia-Teilnahme in Rio ist ihnen aber nicht sicher: Wegen eines gewaltigen Dopingskandals ist der russische Leichathletikverband von internationalen Wettkämpfen suspendiert. AUGUSTA/SID - Als sein letzter Ball im Loch verschwand, war bei Bernhard Langer die Enttäuschung über das unvollendete Märchen schon wieder verflogen. „Die ersten drei Tage waren wirklich positiv“, sagte der Altmeister, „und auch am Sonntag habe ich nicht so schlecht gespielt.“ Der Stolz überwog, und für den Absturz vom dritten auf den 24. Rang beim Golf-Master-Turnier in Augusta hatte der 58-Jährige eine simple Erklärung: „Es ist halt der Platz.“ Jener Kurs des Augusta National Golf Club also, den MOSKAU/DPA Kreuzfeuer der Kritik geriet. Kann Einfach wird es nicht, dass der es vielleicht sein, dass ausgerech- Werksklub aus dem östlichen Nienet in der Königsklasse den König- dersachsen den erlauchten Kreis lichen auf die Füße fällt, zwar eine der Halbfinalisten erreicht. „Falls Ikone des Weltfußballs zum Chef- uns Real unterschätzt, werden sie trainer befördert zu haben, der das nun sicher nicht mehr tun. Wir aber die Erfahrung in diesem Me- müssen alles raushauen.“ tier fehlt? Es wäre nicht nur für den VfL Hecking gibt sich keinen Illusio- Wolfsburg das mit Abstand größte nen hin, was ihn an diesem Diens- Erfolgserlebnis auf internationaler tagabend im Rückspiel im Estadio Bühne, sondern auch für den geSantiago Bernabürtigen Westbeu erwartet. falen, der sich S ER V IC E „Wir wissen zeit seiner Kardoch, was riere als Spieler Das Rückspiel zwischen Real Makommt: 90 000 unter anderem drid und dem VfL Wolfsburg gibt es live bei Sky. Anstoß ist um 20.45 Uhr. Zuschauer, die beim VfB LeipReal nach vorne zig und Trainer Die Champions League im treiben.“ Darüalles hat erarLive-Ticker unter: www.mz-web.de/ticker ber müsse er beiten müssen. doch eigentlich Und es könnte gar nicht reden. bei ihm unge„Zu Null zu spielen wird ahnte Glücksgefühle wie nach dem nicht einfach“, fügt der Pokalsieg in Berlin auslösen. Un51-Jährige mit einem vergessen, wie sich der fünffache verschmitzten Grin- Familienvater im vergangenen Jahr sen an. „Wir sollten eine schwarze Kappe überstülpte, für die eine oder an- auf der in Großbuchstaben das dere Entlastung sor- Wort „King“ stand. gen.“ Am besten Hecking half damit ein bisschen schießt der aktuelle mit, dass auch seine Verdienste Bundesliga-Achte entsprechend gewürdigt wurden. noch ein Tor, um die Wie sagte der Trainer des Jahres „sehr große Sen- 2015: „In Deutschland giltst du erst sation“ zu als besonders, wenn du etwas gebewerkwonnen hast.“ stelligen, Seine bodenständige Art wie He- kam schon beim 1. FC cking Nürnberg ausgesprochen es for- gut an, aber die öffentlimuche Wahrnehmung war liert. mitunter eine andere. Hecking fehle etwas für die große Bühne, hieß es. Manche zeichneten vom zuvor in Verl, Lübeck, Aachen und Hannover tätigen Trainer ein Bild, dass der Pragmatiker für einen großen Klub nicht tauge. Im Frankenland hat das an ihm genagt, und es war für den ohnehin im niedersächsischen Bad Nenndorf beheimateten Familienvater Ende 2012 ein Glücksfall, dass sich nicht der VfLAufsichtsratschef Franci- Dieter Hecking treibt seine Spieler vom VfL Wolfsburg am Spielfeldrand oft lautstark an und geht emotional mit. FOTO: DPA BASKETBALL - Die Golden State Warriors haben in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA einen 20 Jahre alten Rekord eingestellt. Der Meister gewann bei den San Antonio Spurs mit 92:86. Für die Kalifornier war es der 72. Saisonsieg. Genauso viele Partien hatten die Chicago Bulls in der Spielzeit 1995/96 gewonnen. Das von Superstar Michael Jordan angeführte Team beendete damals die Saison mit einer Bilanz von 72:10-Siegen. Golden State hat am Mittwoch im Heimspiel gegen Memphis Grizzlies die Chance, alleiniger NBA-Rekordhalter zu werden. FUSSBALL FUSSBALL GEWICHTHEBEN SAN ANTONIO/DPA MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Langer bei seiner 33. Masters-Teilnahme bis zum Finaltag wie noch zu seinen besten Zeiten gebändigt hatte, raubte dem Routinier mit all seinen Tücken am Sonntag die kleine Chance auf das dritte Grüne Jackett. „Wenn man auch nur einen halben Meter zu kurz oder zu lang spielt, ist das schon zu viel“, sagte der Routinier, der hier 1985 und 1993 gewonnen hatte. Mit einer 79er-Runde auf dem Par-72-Kurs war Langer letztendlich chancenlos. Mit insgesamt 294 Schlägen lag er am Ende elf Schläge hinter dem Überraschungs-Sieger Danny Willett, der den Siegerscheck über 1,8 Millionen Dollar einheimste. Der Engländer Bernhard Langer spielte sich in FOTO: DPA einen Rausch und fing noch US-Golfer Jordan Spieth ab. „Worte können meine Gefühle und Emotionen nicht beschreiben“, sagte Willett, der erst vor knapp zwei Wo- chen Vater eines Sohnes geworden war: „Diese Woche... das ist alles so verrückt, so surreal.“ Irgendwie unwirklich erschien auch der Einbruch von Spieth, der binnen weniger Minuten seine Chancen auf die erfolgreiche Titelverteidigung verspielte. Nach neun Löchern lag er mit fünf Schlägen vorn. Nach Bogeys auf den Bahnen zehn und elf folgten zwei Wasserschläge an der zwölf. „Das waren miese Schwünge. Ich hoffe, dass ich das nie wieder erleben muss“, sagte der entthronte Texaner. Skybüßt den exklusiven Statusein Kartellamt gibt Rahmen für TV-Rechte vor. FRANKFURT (MAIN)/SID/DPA/MZ Schluss mit „Alle Spiele, alle Tore“ bei nur einem Anbieter: Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für den milliardenschweren TV-Poker der Deutschen Fußball Liga (DFL) gegeben und dabei das Monopol des Abo-Senders Sky gekippt. Allerdings ist die künftig vorgeschriebene Regel, nach der die Live-Rechte nicht komplett an einen Bieter gehen dürfen, ein Kompromiss - für den Fan könnte sich nur etwas ändern, wenn er via Internet schaut. Eine Milliarde Euro pro Saison? „Solange nur ein Inhaber der LiveRechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb, insbesondere der von internetbasierten Angeboten, beschränkt wird“, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, am Montag. Bisher werden sämtliche Partien der Bundesliga und 2. Liga live vom Pay-TVSender Sky gezeigt. „Wir haben Wert gelegt auf Regelungen, die sicher stellen, dass im Ergebnis mehr als ein einziger Bieter die Live-Rechte erwirbt“, so Mundt. Die DFL will Andreas Mundt FOTO: DPA am Dienstag in Frankfurt (Main) die Ausschreibung der verschiedenen Rechtepakete erläutern. Zusammen mit dem Geld für die Auslandsrechte erhoffen sich die Liga-Macher für die Rechteperiode 2017/18 bis 2020/21 einen Erlös, der pro Saison die Eine-Milliarde-Euro-Grenze knackt. Konkret werden die Interessenten auf verschiedene Pakete des dann aufgeteilten Spieltages bieten können. Beispielsweise könnte ein Paket das Top-Spiel am Samstag umfassen, das dann auf TV-Sender A läuft. Die verbleibenden Partien könnten dann auf Sender B live übertragen werden. Die ARD, bisher mit der „Sportschau“ Erstsender im Free TV, rechnet auch für das frei empfangbare Fernsehen mit einem Wettbieten. „Bundesliga-Rechte sind eine ausgesprochen interessante Ware. Deshalb gehen wir davon aus, dass es einen erheblichen Wettbewerb geben wird“, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in Berlin. Für seinen Sender habe die Sportschau einen hohen Stellenwert. „Für uns ist sie ein wichtiger Zuschauermagnet.“ Für Sky gibt es nur eine Chance: Bietet nur ein Sender, also Sky, für alle Pakete des Live-Spieltages im TV, greift die „Online-Lösung“. Mit der soll ein Konkurrenzangebot mit ausgewählten Spielen - von insgesamt 306 - im Internet geschaffen werden. Der Markteinstieg für neue Rechteinhaber, beispielsweise US-Riese Amazon, scheint so deutlich einfacher. Pakete mit bis zu 102 Spielen Die Bonner Wettbewerbshüter sehen es „als ausreichend an, wenn künftig, je nachdem, ob alle Verbreitungswege oder nur die Internet- und Mobilfunkverbreitung umfasst sind, zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele zusammen zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden“. In der englischen Premier League hatte der Konkurrenzkampf zwischen zwei Pay-TV-Sender zu einem Mega-Vertrag geführt, der den Klubs ab der kommenden Saison 3,2 Milliarden Euro pro Spielzeit einbringt. In Deutschland sind es in der kommenden Saison 673 Millionen aus der nationalen und 162 Millionen aus der Auslandsvermarktung. Sky, bisher eine Art Bundesliga-Monopolist, zahlt rund 80 Prozent der nationalen Einnahmen. REGIONALSPORT MITTELDEUTSCHE ZEITUNG HAL Ein schwieriger Spagat ZAHLENSPIEGEL Präsentiert durch: Gut für Halle und den Saalekreis. Auch nach dem Remis im Spitzenspiel redet bei Blau-Weiß Dölau niemand vom Aufstieg. Es gibt Gründe, dies genau abzuwägen. FUSSBALL-LANDESLIGA s Saalesparkasse VON KARL EBERT FUSSBALL HALLE/MZ - Werner Schwarz ist Staf- FSV 67 II – SV Rotation II 6:2 VfB Lettin II – PTSV Halle 1 : 13 Wörmlitz-Böllb. II – Aufbau/Tasm. 5:1 FC Halle-N. II – SG Halle 05 2:0 SG Einheit II – Hallescher SC 2:1 BW Dölau III – Buna Halle-N. II 1:3 SV Bruckdorf – GW Ammendorf 0:5 Roter Stern – Reideburger SV II 6:0 1. Roter Stern Halle 22 90: 25 55 2. PTSV Halle 22 74: 41 46 3. SV GW Ammendorf 22 70: 29 45 4. SV Rotation Halle II 22 63: 38 44 5. TSG Wörmlitz-Böllb. II 22 66: 33 43 6. FSV 67 Halle II 22 86: 51 42 7. Buna Halle-Neustadt II 22 60: 43 36 8. SG Einheit Halle II 21 48: 42 32 9. Reideburger SV II 22 44: 48 32 10. SV Blau-Weiß Dölau III 22 40: 69 26 11. SV Bruckdorf 22 39: 76 25 12. FC Halle-Neustadt II 21 44: 59 22 13. Hallescher SC 22 49: 66 20 14. VfB Lettin II 22 47: 94 18 15. SG Tasmania Halle 22 37: 86 11 16. SG Halle 05 22 37: 94 8 Stadtliga felleiter mit Leib und Seele. Der 66Jährige sitzt nicht nur zu Hause und wartet auf die Protokolle von den Spielen der Fußball-Landesliga Süd am letzten Wochenende. Er ist an jedem Sonnabend oder Sonntag bei mindestens einem Spiel seiner Liga unterwegs. Er hat das Ohr an der Masse, pflegt Kontakte, sammelt Informationen und gibt Ratschläge. Auch bei Blau-Weiß Dölau schaut er öfter mal vorbei. Und beantwortete dort die Frage, wann sich ein Staffelsieger zum Aufstieg bekennen muss? „In Sachsen-Anhalt lässt der Landesverband den Vereinen Zeit. Erst vor dem letzten Spieltag muss ein Tabellenführer absagen, wenn er nicht aufsteigen will“, sagt Schwarz. Eine vernünftige Regelung, die den Verantwortlichen vom Landesliga-Tabellenführer Blau-Weiß Dölau gelegen kommt. 1. Stadtklasse Kröllwitz II – Seeben II/Rotation III 1:0 VfL 96 III – Nietleben III 3:2 Hallescher SC II – Motor Halle II 2:2 Turbine III – SG HTB II 1:1 FC Halle-N. III – GW Ammendorf II 6:4 1. SG Motor Halle II 12 35: 9 34 2. VfL Halle 96 III 12 35: 24 30 3. Hallescher SC II 13 36: 25 22 4. FC Halle-Neustadt III 12 34: 23 18 5. TSG Kröllwitz II 13 26: 30 15 6. Turbine Halle III 11 18: 18 14 7. Ask. Nietleben III 12 15: 30 10 8. SG HTB Halle II 12 15: 25 9 9. GW Ammendorf II 13 20: 33 9 10. Seeben II/Rotation III 10 14: 31 4 „Es sind sechs Punkte, aber auch noch acht Spiele.“ Frank Schnerr Trainer Blau-Weiß Dölau Selbst nach dem 1:1 am Samstag im Spitzenspiel beim direkten Verfolger 1. FC Weißenfels reden sie in Dölau nicht vom Aufstieg. Das längst geplante Gespräch mit Vereinspräsident Lothar Mennicke wurde auf einen Termin nach dem Spiel gegen den MSV Eisleben in zwei Wochen vertagt. „Es sind sechs Punkte Vorsprung, ja. Wir sind auch stolz, den Konkurrenten in so einer ausgeglichenen Staffel so weit enteilt zu sein. Aber noch stehen acht Spiele an“, sagt Trainer Frank Schnerr. Er muss das sagen. Auch wenn die Ausgangslage bei sechs Punkten Vorsprung auf Weißenfels günstiger denn je ist. Von den acht ausstehenden Partien bestreiten die Dölauer fünf zu Hause, darunter gegen die Kontrahenten von Blau-Weiß Zorbau (3.) und Eintracht Elster (4.). Doch wie immer vor dem Sprung in die höhere Liga, sucht man auch bei den Blau-Weißen möglichst treffende Antworten auf die zwei entscheidenden Fragen: Ist ein Aufstieg sportlich vernünftig? Und vor allem: Ist der Aufstieg wirtschaftlich machbar? Verein will bauen Was Letzteres angeht, planen die Dölauer Investitionen. Aber zunächst nicht in die Mannschaft. Sie wollen ihren Kleinfeldplatz mit 2. Stadtklasse SV Dautzsch II – PTSV II 2:5 Kanenaer SV II – Roter Stern Halle III 1:1 HSC III – Motor III 1:3 Roter Stern II – PSV Halle II 4:1 Wörmlitz-Böllb. III – Aufbau/Tasm. II 6:2 1. Roter Stern Halle II 14 54: 11 35 2. SG Motor Halle III 15 37: 15 35 3. Kanenaer SV II 15 45: 17 34 4. SV Dautzsch II 15 38: 34 24 5. Polizei SV Halle II 15 43: 38 22 6. TSG Wörmlitz-Böllb. III 15 33: 37 21 7. Aufbau/Tasmania II 15 34: 49 19 8. SV Bruckdorf II 13 34: 21 17 9. PTSV Halle II 15 26: 33 17 10. Hallescher SC III 15 31: 41 17 11. Roter Stern Halle III 13 14: 40 10 12. SG Halle 05 II 14 11: 64 1 Marcel Bennewitz (blau) traf nicht selbst, leistete aber die Vorarbeit für das Eigentor zum Ausgleich. Kunstrasen und Beleuchtung ausstatten, um dem Trainings- und Spielbedarf aller Mannschaften des Vereins gerecht zu werden. Das kostet Geld. „Wir haben alle Altersklassen besetzt, dazu die Frauen. Gerade in der dunklen Jahreszeit wäre dann beim Training am späten Nachmittag oder Abend eine bessere Aufteilung der Mannschaften möglich“, sagt Schnerr. Und was die sportliche Seite betrifft, verschließt auch niemand die Augen vor der Tatsache, dass einige Leistungsträger wie die Torhüter Markus Apel (33) und Tim Bethke (31) oder die Feldspieler Rene Wildenhain (31), Dirk Pfeifer (32), Marcel Bennewitz (32) oder Andreas Kretzschmar (34) in die Jahre gekommen sind. Und nicht zuletzt haben Testspiele gegen den SV Merseburg 99 (0:3) und den BSV Ammendorf (0:5) in der Winterpause gezeigt, dass in der Verbandsliga ein anderer Wind weht. Viel Nervosität im Spitzenspiel Nicht vergleichbar mit jenem lauen Lüftchen, das die Dölauer und Weißenfelser im Spitzenspiel geboten haben. „Für beide Mannschaften ging es um sehr viel. Weißenfels wollte Punkte gutmachen und wir den Abstand zumindest halten. Da war sehr viel Nervosität im Spiel, aber wir haben unser Ziel erreicht, auch wenn es nicht schön aussah“, sagt Schnerr. Sein Sohn Sebastian dürfte das Spiel übrigens noch län- FOTO: LISKER ger in Erinnerung behalten. Er war nämlich an allen entscheidenden Situationen beteiligt. Erst spielte er einen Fehlpass, in dessen Folge Nicolai Goll zur Weißenfelser Führung (11.) einschoss. Dann war er Ausgangspunkt jenes Angriffs, der über Dirk Pfeifer und Marcel Bennewitz zum Weißenfelser Eigentor von Janick Eiteljörge und damit zum Ausgleich für Dölau (24.) führte. Und mit einem Befreiungsschlag nahe der Grundlinie traf er in der 54. Minute zu allem Überfluss auch noch Schiedsrichter-Assistent Jens Dietzmann so unglücklich am Kopf, dass dieser kurzzeitig zu Boden ging, nach kurzer Pause aber weitermachen konnte. Den Aufstieg noch nicht aufgegeben LANDESKLASSE Im Spitzenduell trennen sich Nietleben und Bernburg unentschieden. VON JENS KÖBERNICK Nietlebens Daniel Janowicz (r.) gegen Bernburgs Tobias Reiners FOTO: JOHN HALLE/MZ - Die Enttäuschung war Matthias Zech auch zwei Tage danach noch deutlich anzuhören. „Wir hatten eine klare Zielvorstellung, und die hieß Sieg“, erklärte der Landesklasse-Trainer von Askania Nietleben. „Wir hatten die Chance, bis auf einen Punkt an den Tabellenersten Bernburg heranzukommen.“ Herausgekommen im Spitzenduell der Landesklasse 4 ist am vergangenen Samstag eine Nullnummer. Nietleben, Tabellenvierter mit vier Zählern Abstand zum Tabellenersten Bernburg, verpasste also die Chance, im direkten Duell bis auf einen Punkt heranzukommen. Und genau so wertete Zech das Ergebnis auch. Denn es war durchaus etwas drin. In der ersten Halbzeit ergaben sich durch Daniel Janowicz und Sebastian Schmidt gleich zwei große Gelegenheiten, früh in Führung zu gehen. „Dann wäre das Spiel auf jeden Fall anders gelaufen“, sagte 15 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 Zech. „Wir sind trotzdem mit unse- den Klassenerhalt kämpft. „Wir harer Leistung zufrieden. Bei einem ben da sicherlich ein ganz schwegefühlten Chancenverhältnis von res Spiel vor uns und müssen dafür 8:2 wäre ein Sieg für uns aber zwei- als erstes unsere Hausaufgaben erfelsfrei verdient gewesen.“ ledigen. Die spielen gegen den AbDie Hoffnung auf einem Aufstieg stieg, wir um den Aufstieg. Da in die Landesliga hat der Trainer kann alles drin sein“, so Zech. trotz der verpassten Chance noch Sieben Spieltage stehen in der nicht aufgegeben. Umso wichtiger Saison noch an. Matthias Zech gibt für ihn, das Resich kämpfemis gegen Bernrisch. In der Li„Wenn wir verloren burg in den ga: „Wenn wir hätten, sähe die kommenden Tagegen Bernburg gen zusammen verloren hätten, Sache anders aus.“ mit der Mannsähe die Sache schaft auszuheute anders Askania-Trainer Matthias Zech werten. „Eine aus. Doch in zur Aufstiegschance Analyse mache den verbleibenich nie sofort nach einem Spiel. Da den sieben Spieltage können wir stehen noch zu viele Emotionen im noch viele Punkte holen.“ Und im Weg. Jeder sollte sich danach eini- Pokal. Denn der nächste Höhege Tage Bedenkzeit einräumen.“ punkt für die Nietlebener steht Am Dienstagabend um 19 Uhr auch schon fest: Am 1. Mai geht es trifft sich das Team wieder zum im Finale des Stadtpokals gegen Training. Dann will Matthias Zech den Ligen-Konkurrenten Reideburden Fokus auf den nächsten Geg- ger SV. In der Liga gab es das Duell ner richten. Am kommenden Sams- schon zweimal. Das Heimspiel getag trifft seine Mannschaft auf Bo- wann Askania mit 4:2, in Reiderussia Görzig, ein Team, das um burg gab es ein 1:3. Saalekreisliga, Staffel 1 SG Spergau II – SV Zöschen 3:2 SV Wallendorf – Bor. Blösien 0:2 VfL Roßbach – GW Langeneichstädt 3:1 SV Meuschau – TSV Leuna II 4:1 Bad Dürrenberg – SV Großgräfendorf 5:1 HuSG Hohenweiden – SV Barnstädt 6:1 Ein. Tollwitz – Weißenschirmbach 3:0 1. VfL Roßbach 21 62: 24 52 2. Eintr. Bad Dürrenberg 20 49: 14 49 3. SV Mers.-Meuschau 20 62: 20 47 4. SV Zöschen 21 41: 28 40 5. BSV Bor. Blösien 21 49: 36 33 6. GW Langeneichstädt 21 40: 37 33 7. Einigkeit Tollwitz 19 40: 44 27 8. SV Großgräfendorf 20 36: 41 27 9. TSV Leuna II 21 33: 43 25 10. SpVgg Weißenschirmb. 20 37: 44 23 11. SG Spergau II 19 24: 37 21 12. HuSG Hohenweiden 20 26: 42 20 13. SV Wallendorf 21 27: 36 19 14. SC Obhausen 20 26: 51 15 15. SV Barnstädt 20 22: 77 8 Staffel 2 SSV Neutz – TSV Niemberg 2:2 Germ. Salzmünde – TSV Holleben 2:2 Tura Beesenstedt – BW Wallwitz 1:1 VfB Hohenthurm – TSV Schochwitz 1:3 TSG Löbejün – SV Sietzsch 1:1 SG Döllnitz – SV Höhnstedt 1:3 SG Eisdorf II – SSV Landsberg II 3:1 1. TSV Schochwitz 20 65: 18 53 2. Tura Beesenstedt 21 68: 27 47 3. SG Döllnitz 20 59: 34 41 4. SV Höhnstedt 18 54: 25 37 5. SV BW Wallwitz 20 51: 41 35 6. TSV Holleben 21 41: 37 33 7. VfB Hohenthurm 21 56: 43 32 8. SG Eisdorf II 20 44: 57 25 9. SSV Landsberg II 19 35: 49 22 10. TSG Löbejün 20 33: 46 21 11. TSV Niemberg 17 36: 48 20 12. SV Sietzsch 20 37: 49 18 13. SSV Neutz 21 21: 60 18 14. Germania Salzmünde 21 37: 65 12 15. Eintr. Teutschenthal 19 18: 56 8 1. Kreisklasse, Staffel 1 Klobikau-Milzau – KSV Lützkendorf 2:0 Sportr. Mücheln II – BW Günthersdorf II 4 : 1 TSV Zscherben II – Germ. Kötzschau II 2 : 1 Ziegelroda – SV Meuschau II 4:1 Fort. Steigra – SV Delitz a.B. 3:2 ESV Merseburg – SV Esperstedt 0:1 1. ESV Merseburg 17 34: 15 35 2. TSV SW Zscherben II 18 49: 34 34 3. SV Delitz am Berge 17 48: 24 33 4. TuS Ziegelroda 16 43: 32 31 5. SV Esperstedt 18 32: 26 31 6. Germ. Kötzschau II 18 37: 28 27 7. LSG Klobikau-Milzau 17 36: 35 22 8. SG Fortuna Steigra 17 23: 25 22 9. KSV Lützkendorf 18 26: 35 22 10. BW Günthersdorf II 18 23: 37 21 11. SV Mers.-Meuschau II 17 28: 43 14 12. SV Merseburg 99 III 16 22: 42 14 13. Sportring Mücheln II 17 29: 54 14 Staffel 2 SV Sennewitz II – SV Gutenberg FSV Dieskau – SG Döllnitz II FSV Nauendorf – SV Röglitz LSG Lieskau II – SG Reußen II TSV Schochwitz II – SG Großkugel SV Rothenburg – Eintr. Gröbers II 1:3 2:2 2:5 1:4 3:3 4:4 SV Gimritz – BW Hohenthurm II 1. SG Großkugel 19 2. SG Reußen II 18 3. SV Eintr. Gröbers II 17 4. SV Röglitz 19 5. SV Gutenberg 19 6. FSV Nauendorf 18 7. 1. SV Sennewitz II 19 8. SG Döllnitz II 19 9. BW Hohenthurm II 18 10. LSG Lieskau II 18 11. FSV Dieskau 19 12. SV Rothenburg 19 13. SV Gimritz 19 14. TSV Schochwitz II 19 63: 27 62: 32 38: 24 56: 43 44: 32 43: 37 42: 51 45: 45 30: 41 36: 45 51: 62 49: 76 30: 61 38: 51 4:4 44 41 33 32 32 29 29 27 23 19 18 14 14 13 2. Kreisklasse, Staffel 1 ESV Merseburg II – VfL Querfurt II 5:0 Gatterstädter SV – Großgräfendorf II 2:1 Bor. Blösien II – Germ. Kötzschau III 2:1 SV Dornstedt – VfL Roßbach II 2:1 Weißenschirmbach II – SV Gröst 5:2 SV Beuna – Einigk. Tollwitz II 2:0 1. SV Beuna 17 72: 16 46 2. Einigkeit Tollwitz II 18 53: 21 42 3. SpVgg Weißensch. II 17 62: 26 41 4. VfL Roßbach II 17 44: 27 28 5. Germ. Kötzschau III 17 55: 41 26 6. BSV Borussia Blösien II 17 40: 41 24 7. SV Dornstedt 17 33: 34 23 8. SV Wallendorf II 17 41: 51 23 9. SV Gröst 17 30: 43 19 10. ESV Merseburg II 16 32: 33 17 11. VfL Querfurt II 18 37: 56 13 12. SV Großgräfendorf II 18 23: 66 9 13. Gatterstädter SV 16 19: 86 9 Staffel 2 SG Brachstedt II – SV Gutenberg II 8:0 SG Dölbau II – GW Löbejün II 11 : 2 SV Sietzsch II – LSG Kütten 1:5 TSV Niemberg II – VSG Oppin II 3:3 Wettiner SV II – Beesenstedt II 6:2 SSV Neutz II – BW Wallwitz II 0:1 1. Wettiner SV II 17 86: 21 45 2. SSV Neutz II 17 68: 28 37 3. Tura Beesenstedt II 18 41: 28 33 4. SG Brachstedt II 16 57: 22 32 5. SG Dölbau II 18 63: 42 31 6. SV Sietzsch II 16 46: 38 28 7. LSG Kütten 16 50: 43 21 8. TSG GW Löbejün II 16 60: 64 20 9. SV BW Wallwitz II 18 42: 60 20 10. VSG Oppin II 16 33: 46 19 11. TSV Niemberg II 17 39: 56 15 12. Germania Salzmünde II 17 25: 79 9 13. SV Gutenberg II 16 14: 97 6 Regionalklasse, Frauen SG Dabrun-Jessen – Germ. Maasdorf 3:1 RW Bad Schmiedeberg – SG Reppichau 0 : 2 SG Kemberg-Eutzsch – SV SG Radegast 4 : 0 Sandersdorf – FSV Trinum 5:1 Abus Dessau/Mildensee – Motor Halle 2 : 2 1. SG Dabrun-Jessen 14 72: 18 39 2. SG Union Sandersdorf 14 62: 20 30 3. SV Germ. Maasdorf 14 43: 22 30 4. SG Reppichau 14 31: 25 25 5. SG Motor Halle 15 37: 43 23 6. RW Bad Schmiedeberg 14 29: 23 19 7. SG Kemberg-Eutzsch 15 18: 36 17 8. SV SG Radegast 15 28: 40 15 9. FSV Trinum 15 22: 48 14 10. Abus Dessau/Mildens. 14 18: 42 12 11. Turbine Zschornewitz 12 10: 53 1 HANDBALL Bezirksliga, Männer Buna Schkopau – VfB Bad Lauchstädt 32 : 30 USV Halle III – TSG Querfurt 28 : 21 1. SG Queis 14 373: 268 26: 2 2. HSC 96/Dieskau 15 433: 354 24: 6 3. USV Halle III 15 375: 324 23: 7 4. BSV Klostermansf. 14 340: 362 13: 15 5. Landsberger HV II 14 372: 377 11: 17 6. VfB Bad Lauchst. 15 447: 447 11: 19 7. TSV Leuna 14 331: 405 9: 19 8. MSV Buna Schkop. 15 342: 415 8:22 9. TSG Querfurt 14 367: 428 5:23 TISCHTENNIS Landesliga Halle, Männer Aufbau Schwerz – SG Eisdorf SV Francke 08 – Stahl Blankenburg II Eintracht Halle – Hallescher TTV Eintr. Quedlinburg – VSG Weißenfels 1. Aufbau Schwerz 17 180: 80 2. SG Eisdorf 17 183: 75 3. Hallescher TTV 17 168: 91 4. VSG Weißenfels 17 153:103 5. SSV Landsberg 17 129: 128 6. Eintracht Halle 17 120:138 7. SV Francke 08 17 101:155 8. Eintr. Quedlinburg 17 92: 168 9. TTV Taucha 17 87: 168 10. Blankenburg II 17 75:182 9:6 15 : 0 10 : 5 5 : 10 33: 1 29: 5 22:12 22:12 22:12 13:21 11:23 8:26 6:28 4:30 Bezirksliga Halle/Saalekr./Burg., Männer TTC Halle II – Eintracht Lützen TTC Zeitz – TSV Merseburg TTC Halle II – Traktor Teicha ESV Merseburg – SSV Landsberg II 1. TSV Merseburg 18 194: 81 2. Post TSV Halle II 18 195: 77 3. TTC Halle II 18 168:104 4. Traktor Teicha 18 152: 121 5. Hallescher TTV II 18 151: 124 6. TTC Zeitz 18 114: 161 7. SG Eisdorf II 17 110:149 8. ESV Merseburg 18 110: 164 9. SSV Landsberg II 18 107: 167 10. Eintracht Lützen 17 51:204 11 : 4 2 : 13 11 : 4 9:7 33: 3 31: 5 26:10 20:16 18:18 14:22 13:21 12:24 11:25 0:34 Bezirksklasse Halle/Saalekreis, Männer Eintracht Halle II – TTC Halle III SG Krosigk – LSG Ostrau SV Francke II – SG Eisdorf III Aufbau Schwerz II – Germ. Schafstädt FSV Nauendorf – Hallescher TTV III 1. LSG Ostrau 17 179: 76 2. Hallescher TTV III 17 158:100 3. Eintracht Halle II 17 154:103 4. Aufbau Schwerz II 17 151: 107 5. SG Eisdorf III 17 137: 120 6. Germ. Schafstädt 17 129: 129 7. SV Francke II 17 116:140 8. TTC Halle III 17 109:149 9. FSV Nauendorf 17 76: 181 10. SG Krosigk 17 76:180 10 : 5 1 : 14 8:8 9:6 4 : 11 28: 6 27: 7 26: 8 23: 11 17:17 16:18 15:19 12:22 4:30 2:32 16 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 REGIONALSPORT HAL Herausforderer der Etablierten IN KÜRZE FUSSBALL Am Mittwoch ist wieder Future League - Die Talente des HFC haben in der Future League am Mittwoch den FK Teplice zu Gast. Im bisherigen Saisonverlauf haben die Rot-Weißen erst einen Sieg und ein Unentschieden einfahren können und liegen mit vier Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. HALLE/MZ Beim Junior Team Cup in Berlin überrascht der Hallenser Nick Klessing gegen Talente aus der ganzen Welt. TURNEN lifikation zugelassen. Nick Klessing wird in Hamburg starten, die Stars herausfordern. Dafür lässt er sogar die Titelkämpfe in seiner Altersklasse aus. Denn glänzt er in Hamburg und lässt ein paar der etablierten NationalmannschaftsTurner hinter sich, würde er die Bundestrainer gehörig ins Schwitzen bringen, wenn es darum geht, die Besten für Rio auszuwählen. VON ALINA HARTMANN Anpfiff ist um 15 Uhr im Stadion Halle-Neustadt. - Uwe Ronneburg ist mächtig stolz. Wenn er über den internationalen Junior Team Cup der Turner am vergangenen Wochenende in Berlin spricht, kommt der Trainer regelrecht ins Schwärmen. Der Grund für seine Euphorie ist sein Schützling Nick Klessing. Der glänzte als bester Deutscher inmitten der Weltelite seiner Altersklasse. Der 18-Jährige gewann den Sprung, wurde Fünfter am Boden und Sechster an den Ringen. Im Mehrkampf landete er auf dem zehnten Platz - vor 78 weiteren Teilnehmern. Drei Schweizer, drei Chinesen, zwei Amerikaner und ein Russe waren noch besser. Der Erfolg hat nun ganz greifbare Konsequenzen. „Nick hat jetzt beste Aussichten, für die JuniorenEM im Mai nominiert zu werden“, sagt Ronneburg. Der Junior Team Cup war eine von zwei Qualifikationsmöglichkeiten dafür. Die zweite steht Ende April im Olympiastützpunkt in Kienbaum an. Doch gut möglich, dass Klessing dort gar nicht mehr ran muss. Der JuniorenNationaltrainer, so berichtet Ronneburg, denke über eine direkte Nominierung aufgrund der guten Leistungen von Berlin nach. HALLE/MZ FUSSBALL Bundesligisten sagen für Junior Masters zu - Für das 21. Internationale Hallenfußball Junior-Masters am 21./22. Januar 2017 in Halle haben bereits jetzt Sparta Prag, der FC Midtjylland (Dänemark) sowie die Bundesligisten Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, Werder Bremen, Hamburger SV und Hertha BSC fest zugesagt. Vereine aus der Region Halle können sich mit ihrer D-Jugend für eine Teilnahme an dem Turnier bewerben. HALLE/MZ Meldungen bitte an: [email protected] FUSSBALL Brachstedter Spiel in Zeitz neu angesetzt - Das wegen des erneuten Wintereinbruchs im südlichen Sachsen-Anhalt vor gut einer Woche ausgefallene Spiel der Fußball-Landesliga zwischen dem 1. FC Zeitz und Blau-Weiß Brachstedt wurde neu angesetzt. Die Partie wird an Himmelfahrt, 5. Mai, um 10.30 Uhr angepfiffen. MITTELDEUTSCHE ZEITUNG BRACHSTEDT/MZ Rhinos-Party entfällt Max Gürtler nimmt Maß, doch es reicht nicht. Die USV Halle Rhinos haben vor 200 Zuschauern in der Sporthalle Kochstraße die Party zum Klassenerhalt vertagen müssen. Am vorletzten Spieltag der zweiten Regionalliga Ost verloren sie 71:85 gegen Charlottenburg. FOTO: SCHULZ Füße auf dem Boden Nick Klessing selbst verbietet sich noch jede Euphorie. „Das ist nicht meine Entscheidung, sondern die Rio noch weit weg Nick Klessing FOTO: SCHULZ des Nationaltrainers“, sagt er, „ich will mich davon nicht beeinflussen lassen.“ Deshalb werde er sich ganz normal auf Kienbaum vorbereiten. „Bei einhundert Prozent bin ich noch nicht angelangt.“ „Daran denke ich überhaupt nicht, das ist viel zu weit weg.“ Nick Klessing über eine eventuelle Olympia-Chance Doch sollte er jene hundert Prozent erreichen, könnte sich sogar eine weitere Tür zu öffnen, die eigentlich ganz weit weg scheint: eine Olympiateilnahme. Ende Juni finden in Hamburg die deutschen Meisterschaften statt. Die besten zehn Turner dieses Turniers werden zu einer direkten Olympiaqua- Das Potenzial hat er allemal und seine aktuelle Form weckt Hoffnungen. Allerdings wagen es weder Trainer Ronneburg noch Klessing selbst, derzeit allzu offensiv Gedanken an Rio zu verschwenden. „Daran denke ich überhaupt nicht, das ist viel zu weit weg“, sagt Klessing. Und auch Uwe Ronneburg betont, dass man sich „vorerst auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren“ wolle. Für Klessing sei es schon ein großer Schritt, an der Meisterschaft teilzunehmen. Keine Frage: Nick Klessing ist Mitte Januar gerade mal 18 Jahre alt geworden. Er muss noch ein Jahr an der Sportschule absolvieren, um sein Abitur zu bekommen. Da klingt Olympia tatsächlich ein wenig zu groß für den 1,60 Meter kleinen Turner. Doch Träumen ist erlaubt. Schließlich hat Klessing gerade beim Junior Cup auch sich selbst überrascht. „Dass es so gut läuft“, sagt der Hallenser, „hätte ich nicht erwartet.“ Ihre Rollenoffsetdruckerei in Mitteldeutschland AROPRINT ist Ihr kompetenter Partner für Druckdienstleistungen in Mitteldeutschland. 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Fessenheim ist das älteste in Betrieb befindliche Akw Frankreichs. Es gilt als Schrottmeiler und tickende Zeitbombe. Staatspräsident François Hollande hat die Stilllegung versprochen. Die Frage ist nur, wann das geschieht. Während DeutschSégolène Royal land nach und FOTO: DPA nach aus der Atomkraft aussteigt, wollen die Franzosen davon nichts wissen. Selbst Pannen-Reaktoren wie Fessenheim haben noch viele Fans. Natürlich geht es dabei auch um Jobs. Nun aber kommt Bewegung in die Sache. Fessenheim wird zum deutsch-französischen Industrieprojekt: Auf dem Kraftwerksgelände könnte nach dem Ende der Stromproduktion ein Zentrum für Elektro-Mobilität entstehen. Frankreich bemüht sich darum, eine Fabrik des Elektroauto-Herstellers Tesla anzusiedeln. Eine Alternative wäre, ein Werk für den Bau von Elektroauto-Batterien der neuesten Generation zu errichten. „Ich habe die Deutschen gebeten, dass wir gemeinsam daran arbeiten, den Standort zu entwickeln. Sie sind einverstanden“, sagt die französische Umweltministerin Ségolène Royal. Beim deutsch-französischen Ministerrat in der vergangenen Woche im lothringischen Metz vereinbarte Royal mit ihrer deutschen Kollegin Barbara Hendricks sowie den beiden Wirtschaftsministern Sigmar Gabriel und Emmanuel Macron, das Projekt länderübergreifend voranzutreiben. Hendricks sagt: „Wir wünschen uns, dass Fessenheim so schnell wie möglich vom Netz geht. Wir sehen es als gemeinsame Aufgabe, zu überlegen, welche zukunftsfähigen Alternativen es für die Arbeitsplätze im deutsch-französischen Grenzgebiet geben kann.“ Am Atomkraftwerk hängen rund 2 000 Jobs. Die Pariser Regierung will bis Sommer ein Dekret zur Stilllegung erlassen. Damit ist aber noch nicht klar, wann die beiden Reaktoren abgeschaltet werden. FESSENHEIM/MZ VW-Bosse bestehen auf Boni AUTOKONZERN Handwerk lehnt weitere Plakette ab - Der Handwerkstag Sachsen-Anhalt, die Dachorganisation des Handwerks, lehnt die von den Umweltministern geforderte zusätzliche, blaue Plakette für Fahrzeuge ab. „So wird durch die Hintertür die Einführung neuer Verbotszonen vorbereitet“, sagte Hans-Jörg Schuster, der Präsident des Handwerkstages. In der Konsequenz müssten selbst junge Diesel-Nutzfahrzeuge stillgelegt werden. MAGDEBURG/MZ WOLFSBURG/MZ - Bei Volkswagen wird heftig um die millionenschweren Boni der Top-Manager gestritten. Doch dabei geht es um weit mehr als um Geld. Wir erläutern, wie sich die Akteure beim Kampf um die Macht im Konzern positionieren. Warum sind die Boni ein Streitthema? Die Manager in der Führungsetage um Vorstandschef Matthias Müller haben ganz besondere Arbeitsverträge. Ihr Grundgehalt ist relativ niedrig, dafür können die flexiblen Komponenten – die sogenannten Boni - extrem hoch sein. Sie können fast 90 Prozent der Gesamtbezüge ausmachen. Für Müllers Vorgänger Martin Winterkorn kamen so über mehrere Jahre hinweg jeweils mehr als 15 Millionen Euro zusammen. 2 Wie berechnen sich die Boni? Sie sind an den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns (Gewinn, Umsatz, Absatz), aber auch an weichere Faktoren wie Kundenzufriedenheit gekoppelt. Und die Boni werden nicht nur für das zurückliegende Jahr, sondern für die vergangenen vier Jahre gezahlt. In jedem Arbeitsvertrag sind die Formeln für die Berechnung der flexiblen Bezahlung detailliert festgelegt. Die Manager haben also ein Anrecht auf diese Zahlungen, die wegen der zuletzt großen geschäftlichen Erfolge extrem hoch ausfallen. Am Montag diskutierte das sechsköpfige Präsidium des Aufsichtsrats, wie mit den Boni umgegangen werden kann. Ohne greifbares Ergebnis. Klar ist, der Aufsichtsrat kann die Zuschläge nicht so einfach streichen, das geht nur im Konsens mit den Managern. Ansonsten würden die Führungskräfte ihre vertraglich zugesicherten Ansprüche gerichtlich durchsetzen. 3 Wer hat diese Regelungen genehmigt? Der Aufsichtsrat. Auch die Arbeitnehmer in dem Kontrollgremium haben Ja gesagt. Betriebsratschef Bernd Osterloh hat in der Vergangenheit die hohen Zahlungen für Winterkorn sogar mehrfach und mit Vehemenz gerechtfertigt. 4 Warum dann jetzt der Ärger? Mit dem Abgasskandal hat sich vieles verschoben. Auf den Konzern kommen in den nächsten Jahren finanzielle Belastungen von vermutlich mehr als 30 Milliarden MEISTER UND TECHNIKER Gabriel will Gebühren für Ausbildung abschaffen gelten: „Fairness im Wettbewerb ist keine Einbahnstraße.“ Die deutsche Stahlindustrie hat einen heftigen Aderlass hinter sich. Ende 2015 arbeiteten in der Branche nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl rund 86 000 Menschen - 1980 waren es noch 288 000 gewesen. Gleichzeitig hat sich die Produktivität enorm erhöht. Denn die Rohstahlerzeugung ist seitdem nur leicht von 43,8 Millionen auf zuletzt 42,7 Millionen Tonnen gesunken. Mit einem Marktanteil von 2,6 Prozent liegt Deutschland auf Platz sieben in der Welt. Fast die Hälfte des Stahls wird inzwischen in China gefertigt. Der größte deutsche Hersteller ist Thyssenkrupp mit einer Jahresproduktion von zuletzt 12,4 Millionen Tonnen. Nummer zwei ist der Luxemburger Weltmarktführer ArcelorMittal, gefolgt von Salzgitter, Saarstahl und Dillinger Hütte. - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich für eine Abschaffung der Gebühren für die Meister- und Technikerausbildung ausgesprochen. Mit einer Abschaffung der Gebühren könne wieder eine Gleichberechtigung zur akademischen Ausbildung geschaffen werden, sagte Gabriel am Montag bei der Eröffnung der Baumaschinenmesse Bauma in München. MÜNCHEN/DPA Auf die VW-Belegschaft dürften harte Einschnitte zukommen. Euro zu. Müller hat von einer existenziellen Krise gesprochen. Die in den vergangenen Jahren gezahlten Prämien, die an alle Mitarbeiter gingen, sollen heftig gekürzt werden. Betriebsrat, IG Metall und als Großaktionär das Land Niedersachsen – vertreten durch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sind der Ansicht, dass deshalb die enorm hohen Bonuszahlungen für den Vorstand nicht ins Bild passen: Der Vorstand soll nach außen und nach innen ein Zeichen setzen, dass man in der Krise solidarisch mit der Belegschaft ist und Verzicht übt. Weil sagte am Wochenende, es gehe nicht nur um Schadensbegrenzung, sondern auch um Moral. VW müsse wieder ein Vorzeigeunternehmen auch in wirtschaftlicher Hinsicht werden. 5 Wie reagieren die Vorstände? Nach Angaben von Insidern sind einige Manager bereit, auf Geld zu verzichten – auch nur mit ihren teils millionenschweren Grundgehältern würden sie gut über die Runden kommen. Andere beharren auf der vertraglich vereinbarten Gesamtsumme. Müller soll einen Kompromiss vorgeschlagen haben: Absenkung der Vergütung um rund ein Drittel. Vertretern der Arbeitnehmerseite soll das aber nicht Verzicht genug sein. 6 Wann wird eine Entscheidung fallen? Bis zum 28. April muss wohl es eine Einigung geben. Dann will der Autobauer seine Jahresbilanz vorstellen. 7 Welche Rolle spielt der Betriebsrat? Er spielt eine zentrale Rolle. Betriebsratschef Bernd Osterloh muss es auch darum gehen, sicher zu stellen, dass die Belegschaft weiter hinter ihm steht. Deshalb muss er mit Vehemenz dafür kämpfen, dass auch der Vorstand auf Geld verzichtet, wenn die Belegschaft auf Geld verzichtet. 8 Gibt es weitere Konfliktpunkte? Der eigentlich zentrale Konflikt ist der Umbau der Kernmarke VW, die für die Hälfte aller Produktionsstandorte des Konzerns steht. Seit Wochen schwelt ein Konflikt zwischen Osterloh und Markenchef Herbert Diess. Der Manager war vor einem Jahr von BMW gekommen, um die unterdurchschnittliche Rendite bei VW – noch nicht einmal drei Prozent Gewinn gemessen am Umsatz – zu verdoppeln. Diess will die Produktivität um zehn Prozent steigern. Arbeitnehmervertreter werfen Diess vor, dass er den Abgasskandal nutzen will, um seine Umbaupläne nun durchzupeitschen. 9 Wie kann die Marke VW effizienter werden? Das geht nicht ohne Arbeitsplatzabbau. Der Betriebsrat will dafür aber nur die normale Fluktuation und Altersteilzeit akzeptieren. Das reicht aber nach Ansicht von Insidern bei weitem nicht – schon allein weil das Durchschnittsalter in vielen Fabriken relativ niedrig ist. Im Wolfsburger Stammwerk liegt Minister Gabriel bekundet Solidarität. - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat den Beschäftigen der kriselnden Stahlindustrie den Rücken gestärkt. Sicherheit für die Arbeitsplätze sei genauso wichtig wie der Klimaschutz, sagte der SPD-Chef am Montag auf einer Kundgebung von Arbeitern vor der Zentrale von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg. Eine Konsolidierung der Stahlbranche sei keine Frage nur für Deutschland, fügte er hinzu. Die IG Metall hatte am Montag bundesweit zu einem Aktionstag unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“ aufgerufen. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Schwerindustrie durch zunehmende Billigimporte aus China und schärfere Klimaschutzauflagen der Europäischen Union in ihrer Existenz bedroht werden könnte. Gabriel forderte, der Handel mit China müsse fair sein und es müssten für alle die gleichen Rahmenbedingungen VERKEHR UND UMWELT VON FRANK-THOMAS WENZEL 1 17 IN KÜRZE Trotz des Abgasskandals fordern viele Manager die Zahlungen ein. Stahlindustrie kämpft um ihren Bestand DUISBURG/RTR/DPA DIENSTAG, 12. APRIL 2016 Sonnenschirm, Holzgestell, Bezug BW, beige, 3 m, gebraucht, f. 5,- e; dazu schw. Metallständer, f. 5,- e; Friseurkommode, 1,04 x 0,50 m, Säulengrill, Edelstahl, f. 5,- e zu für 50,- e; Kleiderschrank, 3-teilig, verk. HAL z (01 73) 3 51 22 02 1,57 x 1,80 m, für 30,- e; Bett, 2 x 0,91 m, mit Unterbett, für 20,- e zu Herrensacko “Pierre Cardin“, verk. MSH z (01 62) 9 15 34 16 mod., Gr. 54/56, schw.-weiß, f. 40,e; 2 Herrenjeans „Joop“ u. „Brax“, Herrenfahrrad, 28er, Alu, Marke Gr. 54, f. je 30,- e zu verk., alles fast Peugeot, Multilenker, 7-Gangneu. HAL z (01 73) 3 51 22 02 Schaltung, Nabendynamo, top-Zustand, für 95,- e zu verkaufen. HAL z (03 45) 6 87 63 63 Hochdruckreiniger für 20,- e und Laser-Wasserwaage, 400 mm lang, Wandheizkörper mit zusätzlicher für 20,- e zu verkaufen. SGH, elektr. 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WSF z (0 34 43) 20 24 04 fen ges. SLF z (01 76) 25 22 20 70 FOTO: DPA es bei 43 Jahren. Experten gehen zugleich davon aus, dass in Wolfsburg ein bedeutender Teil der Arbeitsplätze ersatzlos wegfallen könnte, ohne dass Produktion und Verwaltung beeinträchtigt würden. 10 Wie könnte eine Lösung aussehen? Der Konzern teilte am Montag immerhin mit, dass über „standortsichernde Maßnahmen“ in deutschen Werken für die Zeit bis 2025 verhandelt werden soll. Gleichwohl mussten in den vergangenen Monaten etwa 1 000 Leiharbeiter in verschiedenen deutschen Werken gehen – nicht in Wolfsburg. Da könnte noch mehr kommen. Osterloh geht es vor allem um Jobs in der Stammbelegschaft. Von Analysten wurden auch neue Arbeitszeitmodelle ins Gespräch gebracht. Es gibt keine Entlassungen, aber stattdessen Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich; das drückt die Kosten. Diese Diskussion könnte sich aber noch Monate hinziehen. Es geht hier um einen Kampf um die Macht im Konzern. Der Betriebsrat will seine extrem starke Position verteidigen. 11 Was steht im VW-Konzern noch an? Die Debatte kann man auch als Auftakt der Tarifverhandlungen bei Volkswagen für 115 000 Beschäftigte in Deutschland lesen, die nach einem Haustarifvertrag bezahlt werden. Die Arbeitnehmer fordern fünf Prozent mehr Geld – auch kein Pappenstiel angesichts der Krise. Die Verhandlungen beginnen am 26. April. BACKWAREN Dresdner Stollenbäcker Quendt ist tot - Der Gründer des größten Herstellers von Dresdner Christstollen, Hartmut Quendt (Foto), ist tot. Das bestätigte sein Sohn Matthias Quendt am Montag. Hartmut Quendt hatte aus einem heruntergewirtschafteten Dauerbackwarenkombinat mit der Herstellung von Russisch Brot 1991 die Dr. Quendt Backwaren GmbH gemacht. Später kam die Produktion von Dresdner Christstollen hinzu. 2014 übernahm die Lambertz-Gruppe die Mehrheit an Dr. Quendt. FOTO: DPA DRESDEN/DPA FLUGVERKEHR Lufthansa bringt mehr Passagiere ans Ziel - Die Lufthansa befördert mehr Passagiere. Die Zahl der Fluggäste sei im März um vier Prozent auf 8,4 Millionen gestiegen, teilte die Lufthansa am Montag mit. Der größte Airline-Konzern Europas bot allerdings auch mehr Tickets an: Die Kapazitäten stiegen in dem Monat vor allem dank einer massiven Ausweitung des Flugverkehrs bei der neuen Günstigtochter Eurowings um 6,8 Prozent. FRANKFURT (MAIN)/RTR 18 WIRTSCHAFT DIENSTAG, 12. APRIL 2016 IN KÜRZE HARTGELD Neuartige Münze kommt in Umlauf MÜNCHEN/DPA - Eine fälschungssichere Fünf-Euro-Münze (Foto) hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) am Montag in München vorgestellt. Ein blauer Kunststoffring um den Kern soll Fälschern das Leben schwer machen. Die erste Charge dieser zwei Millionen FünfEuro-Münzen soll ab Donnerstag als Sammleredition in Umlauf gehen. Der bayerische Finanzminister verspricht sich von der neuen Technologie auch Aufträge aus dem Ausland für das Hauptmünzamt in München, das die neue Münze in Zusammenarbeit mit dem Amt in Baden-Württemberg entwickelt hat. FOTO: DPA TIERSCHUTZ Peta zeigt Schlachthof Weißenfels an WEISSENFELS/MZ - Die Tierschutzorganisation Peta hat nach eigener Aussage Anzeige gegen TELEFON-TARIFE Ortsgespräche Zeit ct/min Vorwahl Anbieter 0-7 7-19 19-24 0,1 0 10 28 0,96 0 10 28 0,88 0 10 97 Sparcall Sparcall 01097tele Auf Grund der technischen Umstellung kann es sein, dass oben aufgeführte Anbieter derzeit noch nicht in allen Ortsnetzen verfügbar sind. Tarife gelten für Gespräche innerhalb der eigenen Vorwahl. Ferngespräche 0-7 7-12 12-19 19-24 0,1 0,86 0,89 0,88 0 10 28 01 00 52 01 00 52 0 10 97 Sparcall 01 00 52 01 00 52 01097tele Mobilfunk deutschlandweit vom Festnetz 0-24 2,09 01 00 11 01 00 11 2,49 0 10 45 0 10 45 Anbieter mit günstigeren Tarifen als die Deutsche Telekom. Alle Anbieter mit Tarifansage. Die Anbietervorwahl vor die komplette Telefonnummer setzen. Abrechnung erfolgt im Minutentakt. Keine Anmeldung. Preisänderungen der Anbieter nach Redaktionsschluss sind möglich. Alle Angaben ohne Gewähr. Hotline für Fragen rund um billige Telefontarife an teltarif.de: 0900-1330100 (1,86 Euro pro Min.) Quelle: www.teltarif.de den Schlachthof in Weißenfels erstattet. Man habe die Verantwortlichen der B & C Tönnies Zerlegebetrieb GmbH am Freitag bei der Staatsanwaltschaft Halle angezeigt, sagte Sophie Nouvertné von Peta am Montag. Laut Peta werden in dem Betrieb und zahlreichen anderen Schlachthöfen in Deutschland die Tiere vor der Tötung mit Kohlenstoffdioxid betäubt, obwohl dies von der Bundesregierung als tierschutzwidrig eingestuft sei. TARIFRUNDE Metaller weisen Angebot der Arbeitgeber zurück DÜSSELDORF/RTR - Die IG Metall hat in den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie ein erstes Angebot der Arbeitgeber als „Unverschämtheit“ zurückgewiesen. Bewege sich die Gegenseite nicht, stünden die Zeichen mit Auslaufen der Friedenspflicht Ende April auf Warnstreiks, sagte der Verhandlungsleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, am Montag in Düsseldorf. Die Arbeitgeber boten eine Lohnerhöhung von 1,2 Prozent an. Die Gewerkschaft fordert plus fünf Prozent. MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Steueroasen sollen ausgetrocknet werden FINANZEN Kritiker sehen in Schäubles Plan nur heiße Luft. Zudem sagte er zu, die Datenbanken Nichtregierungsorganisationen und Fachjournalisten zu öffnen. Allerdings pocht er darauf, „dass diese Nichtregierungsorganisationen und Journalisten die Ergebnisse ihrer Recherchen auch den zuständigen Behörden zur Verfügung stellen. Dies lehnt das internationale Recherche-Netzwerk ab, das die zwielichtigen PanamaGeschäfte enthüllt hat. Zur Begründung verweist es darauf, seinen Informanten schützen zu müssen. VON MARKUS SIEVERS BERLIN/MZ - Steuerhinterzieher müssen sich auf eine dauerhafte Verfolgung ihrer Straftaten einstellen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will als Konsequenz aus der Aufdeckung von Briefkastenfirmen in Panama die Anforderungen für die Verjährung solcher Delikte verschärfen. Künftig soll die Verjährungsfrist von derzeit bis zu zehn Jahren grundsätzlich erst beginnen, wenn ein Steuerpflichtiger seine Finanzanlagen im Ausland gemeldet hat. Dies ist Teil eines Zehn-PunktePlans, den Schäuble am kommenden Wochenende in Washington seinen internationalen Kollegen vorstellen möchte. In dem Papier schlägt er vor, auch an anderer Stelle mehr mit Strafen zu arbeiten. So sollen Aufsichtsbehörden stärker mit Sanktionen gegen das Fehlverhalten von Unternehmen vorgehen können. Bisher scheitert dies oft am Nachweis eines persönlichen Verschuldens. Zudem müssen die Firmen laut den Ankündigungen künftig mehr dafür tun, die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen. Mehr Druck auf Panama Es sei zwar schon vieles erreicht worden in den vergangenen Jahren, sagte der Finanzminister am Montag in Berlin. Doch seine Initiative ziele darauf, den Spielraum für Steuerhinterzieher weiter einzuschränken. Dafür will die Bundesregierung den Druck auf Panama erhöhen. Sie droht dem Land in dem Zehn-Punkte-Plan mit Konse- Banken pflichten Minister bei Finanzminister Schäuble FOTO: DPA quenzen, sollte es sich nicht rasch am automatischen Informationsaustausch beteiligen. Rund 100 Staaten haben bisher zugesagt, dies zu tun. Sie müssen damit ausländischen Behörden mitteilen, was auf ihren Konten passiert. Laut Schäuble gehe es jetzt darum, die wenigen verbliebenen Verweigerer in diesen Informationsaustausch einzubinden. Kern des Programms ist die Einführung eines Registers, das für alle Unternehmen einschließlich der Briefkastenfirmen die Hintermänner benennen soll. Damit setzt die Bundesregierung die vierte Geldwäsche-Richtlinie der EU um. Zusätzlich möchte Minister Schäuble erreichen, dass die Register international besser vernetzt werden. Unterstützung sagten die privaten Geldhäuser zu. Der bisherige Verbandspräsident Jürgen Fitschen, lange einer der Chefs der Deutschen Bank, versicherte: „Dem kann man nur beipflichten.“ Die beabsichtigten Meldepflichten seien auch im Sinne der Banken. Kritik kam dagegen vom Netzwerk Steuergerechtigkeit und dessen internationalen Verband Tax Justice Network. Dessen Experte Markus Meinzer erklärte, die zehn Punkte enthielten beinahe nur heiße Luft. Erfolgversprechend sei lediglich die Absicht, die Bedingungen für eine Verjährung zu verschärfen. Populistisch und irreführend sei es, allein auf Panama einzudreschen. „Die USA beteiligen sich ebenfalls nicht am internationalen Informationsaustausch und stellen ein viel größeres Problem dar.“ Auch der grüne Finanzpolitiker Gerhard Schick meinte, es reiche nicht, mit dem Finger auf Panama zu zeigen. Deutschland müsse endlich die Defizite im eigenen Land angehen. BANKENANALYSE Katerstimmung indeutschen Geldhäusern VON STEFAN SAUER BERLIN/MZ - Die deutschen Banken haben schon bessere Zeiten gesehen. Skandale haben dem Ansehen der Branche geschadet. Hinzu kommt die wachsende Konkurrenz digitaler Bezahldienste. Niedrige Zinsen sowie gestiegene Anforderungen an Eigenkapital und Risikovorsorge drücken ebenfalls aufs Geschäft. Und nun auch noch der Skandal um die Panama-Papers. Das trifft auch die altehrwürdige Berenberg-Bank, deren Chef HansWalter Peters am Sonntag als neuer Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) eingeführt wurde. Kaum im Amt, sah sich Peters mit Vorwürfen konfrontiert, Berenberg habe bei Mossack Fonseca Briefkastenfirmen für ihre Kunden gekauft. Entsprechend befindet sich die Stimmung im Keller. Einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young unter deutschen Kreditinstituten zufolge blickt die Branche ziemlich pessimistisch auf die Zukunft. Für die kommenden zwölf Monate rechnen 40 Prozent der deutschen Bankmanager mit einer deutlich schlechteren Geschäftsentwicklung Im Gegenzug wollen viele Häuser Stellen streichen. Sechs von zehn befragten Managern gaben an, im eigenen Unternehmen Arbeitsplätze abzubauen. Nur jede siebte Bank plant, zusätzliche Jobs zu schaffen. Immerhin scheinen sich die Geldhäuser ihrer eigentlichen Aufgaben zu besinnen: Nämlich die Wirtschaft mit Geld zu versorgen. Die Hälfte der befragten Manager gab an, die Kreditvergabe an kleinund mittelständische Unternehmen in den kommenden sechs Monaten zu lockern. Die aktuelle Börse Weiter auf Erholungskurs Dow Jones - Nach schwacher Eröffnung haben sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt weiter erholt. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 9.683 Punkte. „Die Angst vor einer Deflation lässt weiter nach“, sagt ein Händler. Neue chinesische Daten deuteten auf eine Stabilisierung der Preise und damit auch der chinesischen Währung hin. Und auch der weiter anziehende Ölpreis trieb das Deflationsgespenst in den Hintergrund. Besonders gefragt waren deshalb - wie in ganz Europa rohstoffnahe Aktien und die Titel der Banken. WEITERE INDEX-WERTE Stand: 20:00 Uhr Frankfurt M-Dax Frankfurt Technology All Share Frankfurt S-Dax Hongkong Hang Seng London FTSE 100 New York Nasdaq Composite Paris CAC 40 Tokio Nikkei 225 Wien ATX Zürich SMI DAX Adidas NA Allianz SE vNA /e BASF NA /e Bayer NA /e Beiersdorf BMW St /e Commerzbank Continental Daimler NA /e Deutsche Bank NA /e Deutsche Börse NA Deutsche Post NA /e Deutsche Telekom NA /e E.ON NA /e Fresenius Med. Care St. Fresenius SE&Co /e HeidelbergCement Henkel Vz. Infineon NA Linde Lufthansa vNA Merck Münchner Rück vNA /e ProSiebenSat.1 RWE St. SAP SE /e Siemens NA /e ThyssenKrupp Volkswagen Vz. /e Vonovia SE Div. 1,50 6,85 2,80 2,25 0,70 2,90 3,25 3,25 0,75 2,10 0,85 0,50 0,50 0,78 0,44 0,75 1,31 0,20 3,15 1,00 7,75 1,60 1,00 1,10 3,50 0,15 4,86 0,74 11.4. 20162,75 1903,97 8751,47 20444,18 6200,12 4868,33 4312,63 15751,13 2246,61 7751,58 11.4. 102,35 139,65 64,11 102,05 76,53 74,79 7,73 184,20 60,50 14,00 71,31 24,30 15,16 8,46 78,21 63,51 74,31 98,48 12,38 123,50 14,03 76,39 175,45 45,11 11,88 67,42 89,39 19,14 106,40 32,31 +/- in % – 0,04 – 0,29 + 0,44 + 0,39 – 0,07 + 0,36 + 0,22 – 0,44 + 0,24 – 0,84 (Xetra) +/- in % – 0,63 + 0,54 + 1,62 + 0,29 – 0,46 + 0,66 + 3,16 + 1,21 + 1,48 + 0,07 – 0,52 + 1,04 + 0,36 + 2,30 – 0,03 + 0,24 – 0,15 + 0,13 – 0,20 + 1,69 + 1,30 – 0,27 + 0,37 + 0,21 + 1,98 – 0,13 + 0,16 + 2,55 + 2,36 + 0,42 /e = Euro-Stoxx-50 Werte M-DAX Aareal Bank Airbus Group (NL) /e Alstria Office Aurubis Axel Springer SE Bilfinger Brenntag NA Covestro CTS Eventim DMG Mori Dt. EuroShop NA Dt. Pfandbriefbank Dt. Wohnen Inh. Dürr Evonik Industries Fielmann Fraport Fuchs Petrolub Vz. GEA Group Gerresheimer Hann. Rückvers. NA Hella HOCHTIEF Hugo Boss NA Div. 1,20 1,20 0,50 1,35 1,80 2,00 0,90 0,40 0,55 1,30 0,44 1,65 1,00 1,60 1,35 0,77 0,70 0,75 4,25 0,77 1,90 3,62 11.4. 29,62 56,32 12,50 41,22 50,50 38,64 51,18 33,11 30,50 41,60 41,15 8,71 27,80 64,80 26,38 67,03 52,72 38,50 41,74 70,18 101,15 34,66 111,10 56,47 (Xetra) +/- in % + 0,82 – 2,21 – 0,08 + 1,59 + 0,30 + 1,42 + 0,24 + 1,16 – 0,02 + 0,73 – 0,31 + 0,15 – 1,42 + 0,25 + 2,25 + 0,27 + 0,63 + 0,04 – 1,21 + 0,41 + 0,60 + 1,24 – 0,40 + 0,30 DAX + 60,73 (+ 0,63 %) G M-DAX 9682,99 g – 7,76 (– 0,04 %) 20162,75 Philips Elec. (NL) Safran (FR) Sanofi S.A. (FR) Schneider Electr. (FR) Soc. Générale (FR) St. Gobain (FR) Telefónica (ES) Total (FR) Unibail-Rodamco (FR) UniCredit (IT) Unilever N.V. (NL) Vinci (FR) Vivendi (FR) STOXX-50 –––– Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø –––– M-Dax –––– 38-Tage-Ø –––– 200-Tage-Ø TOPS DAX G Commerzbank ThyssenKrupp Volkswagen Vz. E.ON NA RWE St. 11.4. 7,73 19,14 106,40 8,46 11,88 % + 3,16 + 2,55 + 2,36 + 2,30 + 1,98 11.4. 102,35 71,31 76,53 76,39 12,38 % – 0,63 – 0,52 – 0,46 – 0,27 – 0,20 FLOPS DAX g Adidas NA Deutsche Börse NA Beiersdorf Merck Infineon NA Jungheinrich K+S NA Kion Group Krones KUKA Lanxess LEG Immobilien Leoni Metro St. MTU Aero Engines Norma Group Osram Licht Rheinmetall Rhön-Klinikum RTL Group (LU) Salzgitter STADA vNA Steinhoff Intern. (NL) Ströer SE & Co. Südzucker Symrise TAG Immobilien Talanx Wacker Chemie WINCOR NIXDORF Zalando TEC-DAX ADVA Optical Net. Aixtron SE NA Bechtle Cancom Carl Zeiss Meditec CompuGroup Med. Dialog Semic. NA (UK) Drägerwerk Vz. Drillisch EVOTEC freenet NA GFT Technologies Jenoptik MorphoSys Nemetschek Nordex SE Pfeiffer Vacuum QIAGEN (NL) RIB Software Sartorius Vz. Siltronic SLM Solutions Group SMA Solar Technol. 1,04 0,90 0,55 1,25 0,40 0,50 1,96 1,20 1,00 1,45 0,75 0,90 0,30 0,80 3,50 0,20 0,66 1,65 0,40 0,25 0,75 0,50 1,25 1,50 - 79,90 19,29 49,60 103,10 90,77 41,80 83,70 29,27 28,34 81,46 47,08 45,42 67,00 28,06 72,64 24,86 36,05 5,59 55,77 15,10 58,88 12,06 29,25 76,79 52,35 29,21 – 0,13 + 1,98 – 0,90 + 0,10 – 2,04 + 0,36 – 0,92 + 1,33 + 2,14 – 0,20 – 0,49 + 1,26 + 0,30 + 0,11 + 0,06 + 2,96 – 0,29 + 0,09 – 0,52 + 2,06 – 0,34 ± 0,00 – 0,68 – 0,01 + 0,02 + 2,20 (Xetra) Div. 1,20 0,50 0,38 0,35 1,39 1,70 1,50 0,25 0,20 0,40 2,65 0,16 1,52 - 11.4. 10,09 4,48 89,81 42,29 29,00 36,66 34,25 59,67 35,59 3,39 25,96 21,14 14,25 48,53 44,19 23,27 97,00 19,88 9,59 222,75 17,00 25,85 45,16 +/- in % – 1,75 + 1,24 – 0,56 – 1,61 – 0,96 – 0,61 – 2,02 + 1,46 – 0,46 + 1,29 + 0,41 – 0,42 + 2,00 + 2,38 + 0,11 + 0,22 + 0,17 + 0,10 + 0,87 – 2,58 + 4,01 + 3,52 – 0,38 E-STOXX 50 DOW JONES TEC-DAX 30 G G g (20:00) + 12,25 (+ 0,42 %) 2924,23 + 83,14 (+ 0,47 %) 17660,10 – 3,47 (– 0,21 %) 1631,82 EURO ($) GOLD ($) ROHÖL ($) G G G ± 0,00 (+ 0,24 %) 1,139 + 16,37 (+ 1,32 %) 1255,595 Software STRATEC Biomed. Süss MicroTec NA Telefonica Deutschl. United Internet NA Wirecard Xing NA S-DAX Adler Real Estate ADO Properties (LU) Amadeus Fire BayWa vNA Bertrandt Biotest Vz. Borussia Dortmund Braas Monier (LU) Capital Stage CeWe Stiftung comdirect bank Deutsche Beteilig. Deutz DIC Asset ElringKlinger NA Ferratum Oyj (FI) Gerry Weber Int. GfK SE Grammer Grenkeleasing Hamborner Reit Hamburger Hafen Hapag-Lloyd Heidelberger Druck. Hornbach Hold. Hypoport Indus Hold. Klöckner & Co. SE NA Koenig & Bauer KWS SAAT PATRIZIA Immob. NA Puma SE Rational SAF Holland (LU) Schaeffler Scout24 SGL Carbon SE Sixt SE St. Stabilus (LU) TAKKT Tele Columbus TLG Immobilien + 0,72 (+ 1,72 %) 42,61 0,50 0,70 0,24 0,60 0,13 0,92 33,47 43,40 9,46 4,63 43,71 34,00 167,90 Div. 3,37 0,80 2,45 0,22 0,05 0,30 0,15 1,55 0,40 1,00 0,07 0,35 0,55 0,05 0,75 0,65 0,75 1,10 0,39 0,52 0,77 1,20 0,20 3,00 0,50 6,80 0,27 1,20 0,32 0,25 11.4. 11,18 30,28 64,22 30,40 99,80 16,23 4,03 23,37 7,16 59,40 9,80 24,56 4,18 8,23 22,51 23,30 12,56 33,81 35,73 184,80 9,71 13,29 16,20 1,87 55,00 57,88 42,90 8,74 32,22 292,00 22,48 193,90 463,70 10,66 13,36 30,65 9,03 48,22 43,69 16,60 9,37 18,87 – 1,30 + 1,44 – 0,32 ± 0,00 – 1,02 + 0,74 – 0,97 (Xetra) +/- in % – 0,58 + 0,08 – 0,83 – 0,16 + 1,43 – 0,64 – 1,35 – 0,79 + 0,59 + 1,02 + 1,71 – 1,15 – 0,76 + 1,38 + 3,47 + 1,53 + 2,53 + 2,30 – 1,35 + 0,33 + 1,69 + 1,14 – 1,49 – 0,69 + 0,46 + 0,31 – 1,27 + 1,31 – 0,72 – 0,68 – 3,23 – 0,05 – 0,87 + 2,11 + 1,60 + 0,99 + 3,59 + 0,25 + 0,90 + 0,61 + 1,63 + 0,83 TOPS M-DAX G Salzgitter Evonik Industries Zalando Metro St. Südzucker 11.4. 24,86 26,38 29,21 28,34 15,10 % + 2,96 + 2,25 + 2,20 + 2,14 + 2,06 11.4. 56,32 90,77 27,80 41,74 83,70 % – 2,21 – 2,04 – 1,42 – 1,21 – 0,92 FLOPS M-DAX g Airbus Group KUKA Dt. Wohnen Inh. GEA Group LEG Immobilien Vossloh VTG Wacker Neuson SE Washtec WCM Wüst. & Württ. Zeal Network (UK) zooplus 0,45 0,50 1,65 0,50 0,70 - MITTELDEUTSCHE AKTIEN Carl Zeiss Meditec Dt. Eff. u. Wech.Bet. Funkwerk Geratherm Medical GK Software Halloren Schokoladenf. Hyrican Intershop Jenoptik Probiodrug publity Sachsenmilch Verbio Vereinigte Bio. VITA 34 Volkswagen St. EURO-STOXX-50 Air Liquide (FR) Anh.-Busch Inbev (BE) ASML Hold. (NL) AXA (FR) Banco Santander (ES) BBVA (ES) BNP Paribas (FR) Carrefour (FR) Danone (FR) Enel (IT) Engie (FR) Eni (IT) Essilor Internat. (FR) Generali (IT) Iberdrola (ES) Inditex (ES) ING Groep (NL) Intesa Sanpaolo (IT) L’Oréal (FR) LVMH (FR) Nokia (FI) Orange (FR) Div. 0,38 0,25 0,10 0,04 0,20 2,00 0,11 0,10 0,15 4,80 58,00 27,30 13,97 37,21 3,07 17,96 44,00 121,60 11.4. 28,84 1,75 2,30 11,69 40,39 7,05 5,00 1,37 13,91 21,75 35,66 4426,00 8,02 4,75 121,90 + 0,38 – 1,44 – 0,18 + 3,29 + 0,33 – 0,22 + 4,63 – 0,04 +/- in % – 1,86 + 2,70 + 5,26 + 2,55 – 0,79 – 0,21 ± 0,00 – 1,87 + 0,07 – 1,15 + 5,10 ± 0,00 + 0,16 + 5,56 + 0,91 ohne Deutschland Div. 2,55 1,60 0,70 0,95 0,05 0,08 1,51 0,68 1,50 0,14 0,50 0,40 1,03 0,60 0,03 0,26 0,24 0,07 2,70 1,35 0,14 0,20 11.4. 95,40 105,91 87,86 20,04 3,75 5,52 42,59 24,16 60,93 3,75 13,59 12,97 106,31 12,60 5,85 28,57 10,40 2,35 154,85 144,75 5,18 14,38 +/- in % + 0,94 – 0,79 – 0,39 + 0,75 + 1,41 + 1,53 + 1,60 + 2,70 – 0,70 + 1,46 + 2,02 + 2,24 – 1,00 + 1,53 + 1,16 – 0,27 + 2,50 + 3,07 + 0,10 – 1,03 – 2,50 + 0,77 ABB NA (CH) AstraZeneca (UK) Barclays PLC (UK) BP PLC (UK) Brit. Am. Tobacco (UK) BT Group (UK) Credit Suisse NA (CH) Diageo (UK) GlaxoSmithKline (UK) HSBC Hold. (UK) Imperial Tobacco (UK) Lloyds Bank.Group (UK) National Grid (UK) Nestlé NA (CH) Novartis NA (CH) Novo-Nordisk AS B (DK) Prudential (UK) Reckitt Benckiser (UK) Richemont (CH) Rio Tinto (UK) Roche Hold. GS (CH) Royal Dutch Shell A (UK) UBS Group (CH) Unilever plc. (UK) Vodafone Group (UK) Zurich Insurance Grp (CH) US AKTIEN 3M American Express AT&T Boeing Caterpillar Chevron Corp. Cisco Systems Coca Cola Disney Co. Dow Chemical DuPont Exxon Mobil General Electric Goldman Sachs Home Depot IBM Intel Johnson&Johnson JP Morgan Chase McDonald’s Merck & Co. Microsoft Mondelez Intern. Nike Pfizer Procter & Gamble Travelers Comp. United Technologies Verizon VISA Inc. Wal-Mart Stores INVESTMENTFONDS 0,80 0,60 2,85 0,56 1,22 1,24 0,40 0,61 4,85 0,12 0,30 0,57 1,00 23,95 59,24 74,18 52,89 31,54 38,82 9,38 40,14 236,53 3,16 39,56 64,81 18,44 + 0,02 + 0,73 – 0,63 + 0,36 + 2,51 + 1,92 + 0,42 + 0,18 + 0,22 + 2,73 + 0,15 – 0,29 + 1,04 ohne Euro-Stoxx-50 Div. 1,31 0,04 0,10 1,05 0,04 0,23 0,23 0,21 0,49 0,02 0,15 2,25 2,70 6,40 0,36 0,50 1,60 0,74 8,10 0,47 0,23 0,04 - 11.4. 17,14 52,01 1,95 4,45 52,96 5,41 12,21 24,15 18,44 5,29 47,98 0,82 12,50 64,70 66,20 49,26 16,32 86,50 55,09 25,74 223,29 21,78 13,45 41,09 2,86 184,58 +/- in % + 0,40 – 0,65 + 4,73 + 0,61 + 1,04 – 1,19 + 1,37 – 0,07 + 0,87 + 1,83 + 0,41 + 1,24 + 0,02 – 3,05 – 0,12 – 0,99 – 1,23 + 1,73 – 0,39 + 3,12 + 0,17 + 1,21 – 0,13 + 1,38 + 0,56 + 1,35 Div. 1,11 0,29 0,48 1,09 0,77 1,07 0,26 0,35 0,71 0,46 0,38 0,73 0,23 0,65 0,69 1,30 0,26 0,75 0,44 0,89 0,46 0,36 0,17 0,16 0,30 0,66 0,61 0,64 0,57 0,14 0,50 11.4. 146,86 52,04 33,63 112,60 65,99 83,82 24,39 41,00 84,87 44,21 55,72 73,45 26,98 132,39 117,74 131,33 28,15 95,60 51,51 112,31 48,42 48,20 37,09 51,25 28,18 72,82 100,99 90,00 45,47 68,62 59,57 +/- in % ± 0,00 – 1,03 – 1,24 + 0,31 + 0,55 + 0,35 + 0,51 + 0,02 + 1,04 – 0,55 + 0,52 + 0,23 + 0,01 – 0,63 + 0,52 + 0,44 + 1,25 + 0,09 + 1,18 + 0,11 – 0,62 + 0,01 + 0,66 – 2,01 – 1,03 – 0,13 – 0,06 + 0,40 – 0,85 + 0,33 – 0,36 11.4. Ausschüttung AGI GmbH Adifonds A 0,41 AGI GmbH Adiverba A 1,02 AGI GmbH Biotechnologie A AGI GmbH Concentra A 0,66 AGI GmbH EuropaVision A 0,83 AGI GmbH Flex Eur Ba AE 1,38 AGI GmbH Flex Eur Dy AE 1,26 AGI GmbH Flexi Rentenf. A 1,90 AGI GmbH Fondak A 0,79 AGI GmbH Global Eq.Divid A 1,41 AGI GmbH Informationst. A AGI GmbH Nürnb. Eurold. A 1,00 AGI GmbH Plusfonds 0,71 AGI GmbH Rentenfonds A 1,46 AGI GmbH US Large Cap Gr. A 0,23 AGI GmbH Wachstum Eurol A 0,44 AGI GmbH Wachstum Europa A 0,72 AGI GmbHLux AGIF Gl Eq ATE AGI Ireland Gl. Intell. Cap. A BNYMService PB Europa* 0,52 DeAM DWS Cov Bond Fd LD 0,64 DeAM DWS Europ. Opp 2,43 DeAM DWS Eurovesta 1,67 DeAM DWS Glbl Value LD 1,76 DeAM DWS Investa 2,35 DeAM DWS Top Dividen LD 3,00 Rückn. 103,62 116,31 138,72 98,81 24,93 65,32 62,83 89,09 143,00 96,28 155,85 109,84 123,31 88,46 61,29 95,82 104,22 9,62 75,14 39,25 55,26 261,95 108,72 217,57 145,35 115,22 +/- in % + 0,57 + 0,67 – 0,54 + 0,79 + 0,65 + 0,49 + 0,62 + 0,22 + 0,71 + 0,23 – 0,25 + 0,76 + 0,57 + 0,08 – 0,08 + 0,57 + 0,47 + 0,21 + 0,89 + 1,26 + 0,07 + 0,56 + 0,82 + 0,37 + 0,96 + 0,53 DeAM DWS Top Prtf Off DeAM DWS Top World DeAM DWS TRC Deutschl. DeAM DWS Vermbf.I LD DeAM DWS Vermbf.R DeAM grundb. global RC DeAM OP Euroland Werte DeAM PB Dyn.Vision DeAM Spezial 3 Deka Deut. AriDeka CF Deka Deut. DekaFonds CF Deka Deut. DekaRent-Intern. CF Deka Deut. Euro Potential TF Deka Deut. Technologie CF Deka Deut. TeleMedien TF Deka Eu.Stocks CF Deka Immob Europa Deka Immob Global Deka Struk.2Wachs. Fidelity Euro Blue Chip* Fidelity European Growth* Fidelity European Sm. Comp.* Frank.Temp. FRK US Equity A A* * Frank.Temp. TEM East.EuropeA a* Frank.Temp. TEM Gr. Inc.Ad Inc.Ad* * FT Inv-GmbH AccuZins FT Inv-GmbH Frankfurt-Effek FT Inv-GmbH GlobalDynamik FT Inv-GmbH InterSpezial Pioneer In. Disc.Balanced Pioneer nordasia.com Pioneer NordInternet Pioneer PI German Equity Pioneer SA Indian Equt A€ ND* Pioneer SA PF Gr.China Equ.* Pioneer SA PF-Glob.Ecology A* Pioneer SA PF-Glob.Select T* Pioneer SA PF-Top Eur.Play. T* Pioneer Top World SEB Green Bond D* SEBÖkoLux* Union UniDyn.Europa A* Union UniEuroAktien* Union UniEuroSt.50 A* Union Unifavorit: Aktien* Union UniFonds* Union UniMarktf. A* Union UniSel. Global I* Union UniStrat: Ausgew.* UniRealEst UniImmo:Dt.* UniRealEst UniImmo:Europa* Universal SEB EuroCompanies* 0,30 0,50 0,39 1,15 0,06 1,60 1,63 0,42 0,87 0,74 0,73 0,90 1,27 0,55 0,07 0,13 0,36 1,52 0,26 1,75 0,61 1,22 0,66 0,69 1,16 0,99 0,49 0,33 2,40 1,30 1,78 58,94 82,30 147,97 124,66 19,41 52,72 71,67 59,03 94,64 59,17 89,20 19,99 102,82 22,75 70,52 33,13 45,67 54,82 39,63 20,06 12,75 41,66 21,74 18,21 21,21 295,14 183,60 47,80 35,16 71,87 58,27 62,02 173,72 71,30 10,41 218,11 79,78 7,35 107,71 54,44 42,49 74,39 56,85 41,69 110,41 42,79 35,17 58,41 54,57 92,04 54,84 51,67 + 0,44 + 0,54 + 0,73 + 0,36 + 0,05 – 0,02 + 1,03 + 0,79 – 0,28 + 0,92 + 1,07 + 0,20 + 0,68 + 0,18 + 0,33 + 1,01 + 0,04 + 0,02 – 0,05 + 1,21 + 1,11 + 0,65 + 0,46 + 1,22 + 1,29 + 0,22 + 1,27 + 1,08 + 0,23 + 0,24 + 1,22 – 0,34 + 1,15 – 0,10 – 0,10 + 0,67 + 0,08 + 0,96 + 0,10 – 0,05 + 0,72 + 0,53 + 1,01 + 1,21 + 0,19 + 0,82 + 0,54 – 0,43 + 0,09 ± 0,00 ± 0,00 + 1,17 ZINSEN UND RENDITEN Hauptrefi. Spitzenrefinanzierung Euribor 3 Monate Rendite Anleihen 3-5 Jahre Rendite Anleihen 5-8 Jahre Rendite Anleihen 8-15 10-j.Staatsanleihe Deutschland 10-j.Staatsanleihe USA 0,00 % 0,25 % -0,25 % -0,47 % -0,30 % 0,09 % 0,13 % 1,75 % EDELMETALLE UND ROHSTOFFE Gold 1 kg (in Euro) Silber 1 kg (in Euro m.Mwst) Platin 1 uz (in Euro) Aluminium 99,7% Blei in Kabeln Kupfer Del-Notiz Kupfer MK Messing 58 11.4. +/- in Euro 35605,00 + 360,00 600,10 + 10,10 1142,40 + 21,40 158,00 ± 0,00 173,39 – 0,09 418,70 – 1,79 505,37 – 2,02 375,00 – 1,00 DEVISEN UND SORTEN 1 Euro Geld Brief Australien 1,4955 1,5155 1 AUD Dänemark 7,4222 7,4622 100 DKK Großbrit. 0,7987 0,8027 1 GBP Japan 123,0300 123,5100 100 JPY Kanada 1,4731 1,4851 1 CAD Norwegen 9,3691 9,4171 100 NOK Polen 4,2552 4,3032 100 PLN Schweden 9,2643 9,3123 100 SEK Schweiz 1,0876 1,0916 1 CHF Tschechien 26,6320 27,4320 100 CZK Ungarn 309,3800 314,5800 100 HUF USA 1,1368 1,1428 1 USD Erläuterungen Ank. 0,63 12,89 1,21 0,78 0,65 10,22 21,66 10,33 0,89 3,31 0,29 0,85 Verk. 0,71 14,06 1,29 0,84 0,71 11,07 25,66 11,23 0,95 3,92 0,35 0,91 Aktien Xetra-Kurse (Schluss: 17.30 Uhr), im übrigen Kurse des Frankfurter Parketthandels (Schluss: 20.00 Uhr). St.=Stammaktie; Vz.=Vorzugsaktie; Na=Namensaktie; Dividenden: Letzte Zahlung in Landeswährung Nikkei=© Nihon Keizai Shimbun, Inc.; Fonds: *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar; kursiv, wenn nicht in Euro. Alle Angaben ohne Gewähr Quelle: DIENSTAG, 12. APRIL 2016 | M I T T E L D E U T S C H E Z E I T U N G RATGEBER Schmerzfrei radeln 19 WOHLFÜHLEN FREIZEIT IN KÜRZE GESUNDHEIT Vier Wochen vor OP mit dem Rauchen aufhören Um den Rücken nicht unnötig zu belasten, sollten am Fahrrad insbesondere Sattel und Lenker individuell auf den Fahrer eingestellt werden. Experten sagen, wie das funktioniert. Raucher sollten mindestens vier Wochen vor einer Operation aufs Rauchen verzichten. Denn wegen des Rauchens heilen Wunden schlechter. Darauf weist die Deutsche Lungenstiftung hin. Der Grund ist der erhöhte Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut. Für die Wundheilung benötigt der Körper jedoch viel Sauerstoff. Rauchen erhöht außerdem Puls und Blutdruck und belastet somit das Herz. Dabei machen Narkose und OP dem Kreislauf ohnehin schon zu schaffen. VON DETLEF DETJEN D er beste Weg, um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist eine gut trainierte Muskulatur entlang der Wirbelsäule. Bewegung ist also der Schlüssel zu einem schmerzfreien Alltag. Besonders gut geeignet ist Radfahren, um den Rücken zu stärken. Die wichtigste Voraussetzung für rückengerechtes Radeln: Das Fahrrad muss richtig eingestellt sein. Die Aktion Gesunder Rücken hat dafür ein paar Empfehlungen. Sie resultieren unter anderem aus dem medizinischen Wissen von Partnern, die den 1995 gegründeten gemeinnützigen Verein fachlich unterstützen. Er vergibt unter anderem auch ein Gütesiegel für rückenschonende Alltagsgegenstände. Was ist nun am Fahrrad zu beachten? Die wichtigsten Tipps: Weitere Informationen unter: www.lungenaerzte-im-netz.de KÜCHENTIPP Rapsöl gut als Frittierfett für Schmalzgebäck ■ Federung Eine falsche Einstellung am Fahrrad kann Fehlhaltungen begünstigen und ist daher für die Rückengesundheit wenig förderlich. Eine Vielzahl an flexiblen Verstellmöglichkeiten ist deswegen die Grundvoraussetzung für eine ergonomische Sitzhaltung. Eine hochwertige Vollfederung vorne und hinten tut ihr übriges. Sie verhindert nach Auskunft der Aktion, dass Stöße, beispielsweise beim Fahren auf unebenen Wegen, direkt von den Bandscheiben abgefangen werden müssen. Spaß am Radeln hat nur der, den keine Beschwerden plagen. Deshalb sind die Einstellungen am Rad wichtig. Die richtige Einstellung des Rades 1. Sitzhöhe 2. Sattelposition 3. Lenkerhöhe 4. Lenkerneigung 5. Sattelneigung 6. Sitzlänge Das Zusammenspiel von Fahrradtyp, Lenker- und Satteleinstellung bestimmt die Sitzeinstellung. Die gesundheitlich optimale Haltung entspricht der natürlichen DoppelS-Form der Wirbelsäule. Eine leicht nach vorn gebeugte Sitzhaltung mit maximal 30 Grad Neigung ist ideal. Zu stark nach vorn gebeugtes Sitzen hat den Nachteil, dass Radfahrer den Kopf weiter in den Nacken nehmen und damit ihre Halswirbelsäule zusätzlich belasten. Wenn sie dabei überlastet wird, kann das zu Schmerzen und anderen Problemen führen. Die Voraussetzung für eine sportliche Position Quelle: Aktion Gesunder Rücken Grafik: MZ Satz GmbH ■ Sitzhaltung mit stark nach vorne geneigtem Oberkörper ist eine bereits gut ausgebildete Muskulatur. Diese Haltung ist daher laut der Rücken-Experten für Einsteiger oder Men- Am 19. Juni startet die MZ-Radpartie Jetzt anmelden und Geld sparen. Am 19. Juni findet zum zehnten Mal die MZ-Radpartie statt. Zur Auswahl stehen vier Strecken über 17, 41, 55 und 86 Kilometer. Start und Ziel befinden sich auf dem Gelände der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung in Halle in der Delitzscher Straße. Es geht von hier aus unter anderem nach Oppin, rund um den Hufeisensee und in südliche Richtung nach Merseburg und ins Geiseltal. Bis zum 21. Mai können sich Teilnehmer für die Veranstaltung anmelden. Wer sich schon bis zum 30. April entscheidet, spart 20 Prozent der Teilnahmegebühr. Anmeldungen sind auf mehreren Wegen möglich. ■ Coupon ausfüllen und per Post schicken an Mitteldeutsche Zeitung, Stichwort: MZ-Radpartie, 06075 Halle; die Coupons gibt es in den MZ-Servicepunkten, in Halle in den Filialen der Volksbank, bei Fahrrad-XXL Emporon in der Delitzscher Straße und im Autohaus Huttenstraße. ■ Per Telefon 0345/565 27 17 ■ Fax an 0345/565 27 96 ■ Online www.mz-radpartie.de Zur zehnten Radpartie stehen die Leser im Mittelpunkt, die bisher immer mitgefahren sind. Wer sich von ihnen bis zum 30. April per Mail bei den Organisatoren meldet, darf sich auf eine Überraschung freuen. Schön wäre es, wenn T-Shirts, Anstecker oder Medaillen der bisherigen Radpartien noch vorhanden sind. Zum Beispiel Frank Giedo aus Merseburg sowie Manuela und Klaus-Dieter Rosenberger aus Halle haben noch Erinnerungsstücke. Wer sich zum zehnten Mal an der Radpartie beteiligt, schickt bitte eine Mail an [email protected], Anmeldung und Informationen zur Veranstaltung unter www.mz-radpartie.de schen mit eingeschränktem Bewegungsapparat nicht empfehlenswert. Egal, welche Sitzposition bevorzugt wird: Die Wirbelsäule sollte immer gerade bleiben. FOTO: KISON ■ Satteleinstellung Die Position des Beckens auf dem Sattel beeinflusst die ganze Haltung auf dem Fahrrad. Das Becken ist richtig positioniert, wenn der Rücken gerade bleibt. Das Becken kippt beim Treten nicht zur Seite weg. In diesem Fall wäre der Sattel zu hoch eingestellt. Es rutscht auch nicht nach vorne oder hinten. Als Grundeinstellung empfehlen Experten eine waagerechte Sattelposition. Die Höheneinstellung des Sattels entscheidet darüber, wie die Knie beansprucht werden. Für eine ideale Sattelhöhe gilt die Regel, dass das Bein während des Fahrens nie ganz durchgestreckt werden soll - aber fast. Auf dem Pedal liegt immer der Fußballen, nicht die Ferse. ■ Lenker Lenkerhöhe und -neigung sind im besten Fall individuell einstellbar. Das verhilft zu einer möglichst aufrechten Sitz- und einer richtigen Armhaltung. Im Idealfall verfügt der Lenker außerdem über einen ergonomischen Griff oder über die Möglichkeit, die Griffposition zu variieren. Um das Handgelenk nicht zu überstrecken, ist ein leicht gebogener Lenker sinnvoll. Der Karpaltunnel, durch den die Hauptnerven im Handgelenk verlaufen, wird so weniger eingeengt. Wird dies nicht beherzigt, kann sich das während der Fahrt zum Beispiel mit einem Kribbeln in den Händen äußern. Sattel, Lenker, Sitzposition - das sind nach Auskunft der Aktion Gesunder Rücken lediglich Empfehlungen, wie Körper und Fahrrad am besten aufeinander abgestimmt sind. Wer dennoch während des Fahrens Schmerzen bekommt, sollte sein Fahrrad oder die Einstellungen an ihm noch einmal überprüfen, heißt es. Am besten erfolge das unter der Anleitung eines Fachmanns. Die Aktion Gesunder Rücken und weitere Informationen zum Thema im Internet unter www.agr-ev.de Wer Schmalzgebäck wie Krapfen selbst frittieren möchte, braucht in erster Linie das richtige Fett. Gut geeignet sei beispielsweise Rapsöl, erläutert der Bayerische Bauernverband. Dieses erfüllt die wichtigste Voraussetzung: Es hält den Temperaturen von etwa 165 Grad stand. Auch Butterschmalz, Kokosfett oder Palmöl haben diese Eigenschaft. Auf die beiden Letzteren sollte man aber aus ökologischen Gründen so gut es geht verzichten. BAUCHSPEICHELDRÜSE Mögliche Entzündung abklären lassen Übelkeit, Erbrechen, starke Schmerzen im Oberbauch: Derartige Symptome können auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hindeuten. Auch Fieber oder Blähungen treten dabei oft auf. Die sogenannte Pankreatitis sollte so schnell wie möglich im Krankenhaus behandelt werden. Darauf weist die Gastro-Liga hin. Die Erkrankung wird schlimmstenfalls chronisch. Zu den Ursachen gehören etwa Gallensteine und starker Alkoholkonsum. mz-web.de Gesundheit von A bis Z im Lexikon, Bildergalerien und viele weitere Tipps und Tricks: www.mz-web.de/gesundheit REISE UND ERHOLUNG OSTSEE Trassenheide/Usedom, Strandhotel Sanddorn. 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Reisebüro: Steinbrücke 9, Tel.: 0 39 46-29 31 roßlau: Rossel-Touristik: Hauptstr. 26, Tel.: 03 49 01-8 32 67 Zeitz: RB Elstertal: Weberstr. 9, Tel.: 0 34 41-21 21 97 Reiseland Meißner: Roßmarkt 1, Tel.: 0 34 41-21 21 49 Bitterfeld: Atlasreisewelt: Walther-Rathenau-Str. 1a, Tel. 0 34 93-2 22 47 RB Manuela Kuske: Walther-Rathenau-Str. 58, Tel.: 0 34 93-5 10 01 00 Merseburg: Reiseinsel24: König-Heinrich-Str. 5, Tel.: 0 34 61-21 00 33 Wittenberg: Sara-Reisen: Dessauer Str. 77, Tel.: 0 34 91-6 22 90 Weißenfels: Reiseland Meißner OHG: Jüdenstr. 45, Tel.: 0 34 43-23 04 20 www.seniorenreisen.de Veranstalter: SKan-tOurS touristik international gmbh, gehrenkamp 1, 38550 isenbüttel 20 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 WISSENSCHAFT HAL MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Die Burg zeigt sich in Mailand - Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle beteiligt sich mit drei Projekten an der Internationalen Möbelmesse, die in diesen Tagen in Mailand stattfindet. Unter dem Titel „BurgRoadShow“ werden ausgewählte Abschluss- und Studentenarbeiten aus den Designstudiengängen sowie aus der Studienrichtung Keramik gezeigt. In der Ausstellung präsentiert sich auch der Burgshop mit einer besonderen Kollektion. Sie HALLE/MZ/ZÖ umfasst derzeit 20 Produkte, die von Studenten und Absolventen entworfen und angefertigt wurden. In Mailand vertreten ist zudem die Studienrichtung Spiel- und Lerndesign. Vorgestellt werden die Ergebnisse des Projektes „Budenzauber“. Acht Studierende setzten sich darin mit Gegenständen im Kinderzimmer auseinander und entwickelten Bett, Regal, Tisch, Stuhl und Lampen der ganz besonderen Art. Die Mailänder Möbelmesse ist für die Studenten der Burg Giebichenstein eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren und viele Kontakte zu knüpfen. Die Möbleschau ist die weltweit größte ihrer Art. Erwartet werden mehrere Hunderttausend Besucher, sie können die Arbeiten von über 2 000 Ausstellern begutachten. Plastic Textiles heißt die Arbeit von Anna Hoffman (links oben). Ein mundgeblasenes Glas ist als Masterarbeit von Aneta Koutna entstanden. Den gelben Stuhl hat Fabio Vogel entworfen (links Mitte). Lerndesign für Kinder steht im Mittelpunkt der Arbeit von Lea Berger, Katerina Kagioglidis, Anne Löwenstein und Jovan-Gregor Neumann (links unten). Judith Fassbender und Benjamin Schief präsentieren drei Objekte, in denen spezifische Pflanzengattungen domestiziert werden. FOTO: BURG GIEBICHENSTEIN KUNSTHOCHSCHULE HALLE Eltern essen für ihre Kinder Eine Studie mit Mäusen könnte erklären, warum die Menschheit immer dicker wird. Mütter und Väter vererben ihre Ernährungsgewohnheiten. GESUNDHEIT sucht-Epidemie würde sich permanent beschleunigen - so, wie es die eit Jahren geht es in globa- Statistiken tatsächlich zeigen. len gesundheitspolitischen Dem Münchener Team ging es Debatten darum, dass Fett- um einen neuen Effekt, dessen sucht zu einer Epidemie Existenz in Fachkreisen zumindest geworden ist. Immer mehr Men- für den Menschen umstritten ist: schen sind stark übergewichtig die transgenerationelle epigenetiund bekommen einen Typ-2-Diabe- sche Vererbung. Die Epigenetik ertes. Altersdiabetes sagt dazu kaum forscht biochemisch gespeicherte noch jemand, weil immer häufiger Anweisungen zur Regulation der auch junge Menschen erkranken. Gene innerhalb einer Körperzelle. Weltweit schätzt man die Zahl der Sie sagen der Zelle quasi, was sie Diabetiker auf 380 bis 415 Millio- mit sich anstellen soll. Gelangen nen, Tendenz rapide steigend. solche Anweisungen auch in EiEs wird also höchste Zeit, der oder Samenzellen, können sie Fettsucht und der Zuckerkrankheit theoretisch gemeinsam mit den Gemit geeigneten Präventionsmaß- nen an Kinder, womöglich sogar nahmen effektiver vorzubeugen Enkel und Urenkel vererbt werden. und sie mit neuen Medikamenten Das ist allerdings etwas, was Biolonoch besser zu gie-Lehrbübehandeln. chern zufolge „Die Vererbung Das gilt nanicht existieren wurde über Eizellen darf - nämlich türlich auch für Deutschland. eine generatiweitergegeben.“ Nach den Zahonsübergreifenlen der Life-Gede Vererbung Johannes Beckers sundheitsstudie von UmweltanHelmholtz Zentrum Müncheneruf haben hierzupassungen. lande mehr als ein Fünftel der über Das Team um Johannes Beckers 60-Jährigen einen Diabetes. Und vom Helmholtz Zentrum München fast ein Drittel ist fettsüchtig - das hat nun herausgefunden: „Ein heißt, der Body-Mass-Index (BMI, durch die Ernährung erworbener berechnet aus dem Körpergewicht Diabetes kann über die Keimbahnin Kilogramm dividiert durch die zellen, also über Eizellen und SperKörpergröße in Metern zum Qua- mien, vererbt werden.“ Entscheidrat) beträgt 30 oder mehr. Beides dend ist dabei die Tatsache, dass ist nicht nur für sich genommen die Mäuse im Experiment ihren schädlich, es erhöht auch das Risi- Diabetes zunächst als Folge einer ko für eine Menge anderer Leiden. falschen Ernährung erwarben, Auf der Suche nach den Ursa- dass er also nicht auf eine im klaschen kommt nun eine völlig neue sischen Sinn erbliche genetische Komponente ins Spiel: Wenn sich Veranlagung zurückzuführen war. Menschen ungesund ernähren, erEs sind mittlerweile zwar rund höhen sie vermutlich nicht nur ihr 70 genetische Varianten bekannt, eigenes Krankheitsrisiko. Sie ge- die das Diabetesrisiko beeinflusben die Neigung zu Übergewicht sen. Doch zum einen hat jede einund Diabetes auch an ihre Kinder zelne nur geringe Wirkung, zum weiter. So folgt es zumindest aus anderen lässt sich das Tempo der den Resultaten einer Studie mit Fettsucht-Epidemie alleine durch Mäusen, über die Münchener For- Veränderungen der Gene und des scher im Fachblatt Nature Genetics Ernährungsverhaltens der Bevölberichten. Sollten sich die Ergeb- kerung nicht hinreichend erklären. nisse bestätigen, hieße das: Die ErEs muss noch einen bislang unnährungssünden der Menschheit bekannten Faktor geben. Und geverstärken sich von Generation zu nau dem sind Beckers und seine Generation. Das Tempo der Fett- Kollegen auf der Spur. Ihre Studie VON PETER SPORK S F O R S C H UN G Steuerung und Gene Die Epigenetik ist eine Art Zusatz- oder Nebengenetik. Epigenetiker beschäftigen sich mit biochemischen Strukturen, die den genetischen Code, also die DNA, zwar nicht verändern, aber wie Schalter oder Dimmer die Aktivierbarkeit einzelner Gene beeinflussen. Variable chemische Anhängsel - Methyl- oder Acetylgruppen sind dabei entscheidend. Die Zellen montieren diese gezielt an ihre Gene oder an benachbarte Proteine oder entfernen sie. Lange be- kannt ist, dass Zellen während der Teilung auch die gesamten epigenetischen Informationen an Tochterzellen weitergeben. In früher Kindheit gespeicherte Informationen, etwa über gesunde Ernährung, das Klima oder psychische Belastungen, wirken deshalb bis ins hohe Alter nach. Neueste Studien legen nun die Vermutung nahe, dass solche epigenetischen Prägungen mitunter über Samenund Eizellen auch an folgende Generationen vererbt werden. erbt wird, haben seit dem Jahr 2010 verschiedene Forscherteams aus aller Welt mehrfach in Experimenten mit Nagetieren gezeigt. Fast immer waren allerdings nur die Väter fehlernährt worden. Der Grund: Bei Labortieren spielen Väter außer bei der Zeugung im Leben ihrer Nachkommen keine Rolle mehr. Auf diese Weise lassen sich störende Umwelteinflüsse viel besser ausschließen. Diesem Dilemma wichen die Münchener nun geschickt aus. Sie haben die zuckerkranken und übergewichtigen Elterntiere nämlich nicht einfach verpaart, um dann zu schauen, was in der nächsten Generation geschieht. Stattdessen erzeugten sie die nächste Generation per künstlicher Befruchtung und ließen die Jungtiere von Leihmüttern austragen, die lebenslang normal ernährt worden waren und weder zu Übergewicht noch zu Diabetes neigten. Wird wird Information gespeichert? Dicke Kinder haben schwer zu tragen. Forscher gehen jetzt der Frage nach, ob Übergewicht von den Eltern vererbt wird. FOTO: DPA zeigt: Haben beide Mauseltern Übergewicht und neigen zur Diabetes-typischen Unempfindlichkeit für das Hormon Insulin, so ist auch das Erkrankungsrisiko der Nachkommen am höchsten. Deutliche Unterschiede Ist nur ein Elternteil dick und diabetisch, so ist die Krankheitstendenz der Kinder weniger stark, aber noch deutlich erhöht. Und es zeigen sich Geschlechtsunterschie- de: Bei den Töchtern schlägt sich die Fehlernährung der Eltern eher im Körpergewicht nieder. Die Söhne neigen vermehrt zu Diabetes. Darüber hinaus ist es etwas problematischer, wenn nur das Muttertier dick und diabetisch ist, als wenn es nur dem Vater so ergeht. All diese Details passen gut zu Beobachtungen bei Menschen. Dass die Veranlagung für Stoffwechselstörungen wahrscheinlich auch auf epigenetischem Weg ver- „So können wir sicher sein, dass die Vererbung, die wir sehen, tatsächlich über Eizellen und Spermien an die Nachkommen weitergegeben wurde“, sagt Beckers. Andernfalls hätten die Jungtiere schon deshalb ein erhöhtes Krankheitsrisiko gehabt, weil sie bereits im Leib der diabetischen Mutter überernährt worden wären. Eine Tatsache, die auch für den Menschen längst belegt ist. Die neuen Resultate sprechen also klar für eine transgenerationelle epigenetische Vererbung. Was sie indes nicht beantworten, ist die Frage, auf welche Weise die Information in den Keimzellen abgespeichert ist und wie es gelang, später die beteiligten Organe der Jungtiere - etwa die Bauchspeicheldrüse, das Gehirn oder das Fettgewebe - umzuprägen. Auch die Frage, ob die Umweltanpassung in der Keimbahn gespeichert bleibt und an Enkel und Urenkel weitergereicht wird, ist noch offen. Beckers und seine Kollegen haben also noch viel zu tun. UNIVERSITÄT HALLE Uni in Istanbul wird gefördert HALLE/MZ/ZÖ - Die Martin-LutherUniversität in Halle beteiligt sich am Aufbau der Türkisch-Deutschen-Universität (TDU) in Istanbul. Die Uni ist seit kurzem Teil eines Konsortiums von 30 deutschen Hochschulen, die die türkische Uni mitgestalten. Einer der Initiatoren in Halle ist Henning Rosenau. Der Professor für Straf-, Strafprozessund Medizinrecht erhofft sich von der Zusammenarbeit einen internationalen Austausch in Forschung und Lehre. Im Juni ist eine Sommerschule mit türkischen Studenten geplant. Die TDU wurde im Jahr 2010 von der Türkei und der Bundesrepublik gegründet. HOCHSCHULE ANHALT GroßeHilfe bei Sprachkursen KÖTHEN/MZ/ZÖ - Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt die Arbeit der Hochschule Anhalt zur Integration von Flüchtlingen mit akademischer Perspektive. Im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs konnte sich die Hochschule durchsetzen. Der DAAD wird die Sprachkurse des Landesstudienkollegs und des Sprachzentrums der Hochschule in den kommenden drei Jahren mit knapp einer Million Euro fördern. IPK GATERSLEBEN Beteiligung an Großprojekt GATERSLEBEN/MZ/ZÖ - Das LeibnizInstitut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben (Salzlandkreis) ist an einem europäischen Großprojekt beteiligt, bei dem es um die Merkmale von Kulturpflanzen geht. Im Rahmen des Projekts untersuchen Forscher des IPK die Entwicklung von Kulturpflanzen unter verschiedenen Bedingungen. Dabei geht es im Kern um deren Leistungsfähigkeit. KINDER MITTELDEUTSCHE ZEITUNG DIENSTAG, 12. APRIL 2016 21 Habt ihr Fragen? Möchtet ihr uns eure Geschichten oder Fotos schicken? So erreicht ihr uns: Galaxo, 06075 Halle, Delitzscher Straße 65, Telefon: 0345 / 5 65 40 27 oder [email protected] tipp Buchtipp schnell schlau +++ Kinder vermisst +++ Im vergangenen Jahr sind mehr als 8 000 Flüchtlingskinder in Deutschland verschwunden. Viele tauchten wieder auf, aber noch immer gelten 5 835 Minderjährige als vermisst. Das berichtet am Montag die Funke Mediengruppe, die sich auf das Bundesinnenministeriums beruft. Unter den knapp 6 000 noch immer vermissten Personen seien demnach 555 Kinder unter 14 Jahren. Die Vermissten stammen größtenteils aus den Ländern Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien. Gründe für das Verschwinden der Menschen nannte das Ministerium aber nicht. Viele Minderjährige flüchten ohne ihre Eltern nach Deutschland, häufig, weil die Familien die Flucht nur für eine Person bezahlen können. Die deutsche Botschaft in der Türkei steht in der Hauptstadt Ankara. Was passiert hinter den Mauern? FOTO: DPA Gestatten: Botschafter Geflüchteter Junge FOTOS: DPA +++ Gefälschte Arznei +++ Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr gefälschte Medikamente sichergestellt als in den Vorjahren. Das geht aus der Zollstatistik hervor, die am Montag vorgestellt wurde. Demnach wurden 3,9 Millionen Tabletten sichergestellt, das sind mehr als viermal so viele wie im Jahr 2014. Illegale Medikamente können aber gefährlich werden und krank machen. Experten raten deshalb zur Vorsicht bei Internetbestellungen. +++ Gleitzeit für Schüler +++ Ein Gymnasium in Alsdorf im Bundesland Nordrhein-Westfalen geht einen ganz neuen Weg: Dort bekommen die Oberstufenschüler Gleitzeit, das heißt, sie entscheiden selbst, wann der Unterricht für sie beginnt. Das Modell Gleitzeit stammt aus dem Berufsleben und bedeutet, dass Mitarbeiter praktisch kommen und gehen können, wann sie möchten - solange sie lange genug auf Arbeit sind und ihre Aufgaben erledigen. In Alsdorf können die Schüler die erste Stunde nun völlig frei gestalten und den Lernstoff wiederholen. Wer lieber schlafen und erst zur zweiten Stunde kommen möchte, muss das später nachholen. +++ Wieder mehr Tiger +++ Die Zahl der wild lebenden Tiger auf der Welt steigt wieder. Seit 2010 hat sich die Anzahl um etwa 800 auf rund 3 900 erhöht. Das gaben die Umweltstiftung „World Wide Fund For Nature“ (WWF) und die Tierschutzvereinigung „Global Tiger Forum“ bekannt. 2010 gab es nur noch knapp 3 200 wild lebende Tiger auf der Welt, Experten hatten vor einem Aussterben gewarnt. Seitdem ist besonders in Indien und Nepal die Zahl gestiegen. Es gibt nur noch wenige wilde Tiger, aber die Zahl steigt. V or kurzem gab es Streit wegen einer Fernsehsendung: Darin wurde der türkische Präsident Erdogan veralbert. Darüber hat er sich geärgert und den deutschen Botschafter in der Türkei einbestellt. Wir erklären wir dir, was das bedeutet und was ein Botschafter eigentlich macht 1 Was sind die Aufgaben eines Diplomaten? Menschen, die für ihre Regierung im Ausland arbeiten und verhandeln, nennt man Diplomaten. Das Wort „Diplomatie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Kunst der Verhandlung“. 2 Was bedeutet es, Botschafter zu sein? Ein Botschafter ist der Chef der Diplomaten und der Chef einer Bot- Die Türkei hat kürzlich den deutschen Botschafter einbestellt. Was bedeutet das eigentlich? POLITIK schaft. Als Botschaft bezeichnet man das Gebäude im Ausland, in dem der Botschafter und seine Angestellten arbeiten. Deutsche Bürger können dort zum Beispiel um Hilfe bitten, wenn sie ihren Pass verloren haben. In fast allen Ländern der Erde gibt es deutsche Botschafter. Zurzeit ist aber zum Beispiel die Botschaft in Syrien geschlossen, weil es dort wegen des Krieges zu gefährlich für die Mitarbeiter wäre. Um Botschafter zu werden, muss man schon für lange Zeit beim Auswärtigen Amt in Berlin arbeiten. Wer dann tatsächlich Botschafter wird, das entscheidet in der Regel der Bundesaußenminister. Das ist zurzeit Frank-Walter Steinmeier. Warum schnarchen manche Menschen in der Nacht? Einer schnarcht, der andere liegt genervt wach - aber warum? FOTO: DPA „Rrrrrrr. . . Rrrrrrr. . .“ - bestimmt durch den geöffneten Mund. Dahast du auch schon mal das Ge- durch gerät dann beim Einatmen räusch gehört, das schnarchende die Luft in Schwingung, auch das Menschen im Schlaf machen. Zäpfchen, der Rachenraum und Rund zehn bis 30 Prozent der Er- das Innere des Mundes schwinwachsenen schnarchen im gen. So entsteht das typische Schlaf, das ist bis zu jeder Schnarchgeräusch. Dritte. Aber warum schnarSchnarchen entsteht also chen Menschen eigentlich? durch AtemprobUnd warum leme. Die könschnarchen nur nen verschiedeGalaktikus einige? Wir erne Ursachen haklären dir, was ben: vergrößerantwortet es mit dem nervte Mandeln, tötenden Geräusch auf sich hat. Schnupfen, eine verkrümmte NaLautes Schnarchen entsteht senscheidewand. Je älter man meist, wenn die Atemwege enger wird, desto wahrscheinlicher als normal sind. Dadurch fällt wird das Schnarchen. Das liegt den Betroffenen das Atemholen daran, dass im Alter die Muskeln schwerer. Wegen dieser Anstren- im Mundraum erschlaffen, was gung atmen die Schlafenden oft wiederum zu Schnarchen führt. 3 Was macht ein Botschafter eigentlich genau? Botschafter vertreten Deutschland im Ausland. Sie sollen im Gastland erklären, was und warum etwas in Deutschland passiert. Und sie überbringen Politikern im Ausland Botschaften der deutschen Regierung. Botschafter sind aber auch Augen und Ohren Deutschlands: Sie sollen beobachten und hören, was in ihrem Gastland passiert. Außerdem soll der Botschafter dafür sorgen, dass die Beziehungen zwischen Deutschland und seinem Gastland gut sind. Um das zu erreichen, trifft sich ein Botschafter mit Politikern, Firmenchefs und anderen Menschen in seinem Gastland. Eine Ziege hat ein Café unsicher gemacht . . . Einen äußerst ungewöhnlichen Gast hatte ein Café im US-Bundesstaat Kalifornien. In das Geschäft der Kaffeehauskette „Starbucks“ spazierte nämlich nicht etwa ein Mann oder eine Frau, um in aller Ruhe einen Kaffee zu trinken - sondern eine Ziege. Die Ziege mit dem hübschen Namen Millie war in einem Einkaufszentrum in der Stadt Rohnert Park umhergelaufen. Wie das Nachrichtenportal „Spiegel Online“ berichtet, hatten mehrere Menschen wegen ihr die Polizei gerufen, die das Tier einfangen sollte. Allerdings gestaltete sich das für die Polizisten sehr viel schwieriger als gedacht: Millie war nämlich - wie es sich wohl für eine Ziege gehört - ziemlich zickig. Und vom Eingefangenwerden hielt sie schon gar nichts. So ließ sich Millie auch nicht mit Bananen weglocken und spazierte schließlich in das Café. Blöd nur: Von dort konnte sie nicht mehr entkommen. Ein Polizist fing die Ziege ein und brachte sie zu ihrem Besitzer, der ganz in der Nähe des Einkaufszentrums lebt. Mannomann VON KATHY STOLZENBACH 4 Was heißt es, Immunität zu genießen? Botschafter haben in dem Land, in dem sie arbeiten, besondere Rechte, sie genießen Immunität. Sie können im Gastland nicht von der Polizei festgenommen oder von einem Gericht verurteilt werden. Trotzdem darf der Botschafter keine Verbrechen begehen. Dann würde er in Deutschland vor ein Gericht kommen. 5 Was passiert bei einer Einbestellung? Wenn ein Botschafter von seinem Gastland einbestellt wird, heißt das nichts Gutes: Das Gastland möchte damit deutlich machen, wenn es über etwas verärgert ist – wie etwa die Türkei über die Erdogan-Witze. Das Gastland kann den Botschafter sogar zu einer „unerwünschten Person“ erklären und ausweisen. Das passiert aber nur sehr selten. Die neunjährige Pip Bartlett hat eine besondere Gabe: Sie kann mit magischen Tieren sprechen - mit Einhörnern, Minigreifen und Hopp-Grackeln. Mit ihren Eltern und Lehrern klappt die Verständigung allerdings manchmal nicht so gut. Ihre Sommerferien verbringt Pip bei ihrer Tante Emma. Diese leitet eine Praxis für magische Tiere, und begeistert plaudert Pip den ganzen Tag mit den verrücktesten Geschöpfen, die man je gesehen hat. Doch dann taucht ein abenteuerliches Problem auf: nämlich Unmengen von Fussels, kleinen pelzigen Wesen, die plötzlich die Stadt überschwemmen. Das große Problem mit Fussels: Wenn sie sich aufregen, gehen sie in Flammen auf! Hier können nur Pip und ihr neuer Freund Thomas helfen. „Pip Bartlett und die magischen Tiere“ (Heyne fliegt, 12,99 Euro) ist der Auftakt zu einer lustigen und spannenden, dreibändigen Serie der Autorin Maggie Stiefvater. Witz der Woche Herr Niemand und Herr Keiner sitzen auf einem Baum. Darunter sitzt auf der Wiese Herr Blöd. Plötzlich spuckt Herr Niemand auf den Kopf von Herrn Blöd. Darauf geht Herr Blöd empört zur Polizei. Er beschwert sich: „Niemand hat mir auf den Kopf gespuckt und Keiner hat es gesehen!“ Der Polizist erwidert: „Sind Sie blöd?“ Darauf er wieder entrüstet: „Ja natürlich, das bin ich höchstpersönlich.“ Kennt ihr auch gute Witze? Schreibt uns! [email protected] „Star Wars“ räumt Preise ab Darth Vader, Stormtrooper und natürlich Laserschwerter - wohl jeder kennt die „Star Wars“-Filme. Der neueste Teil der Filmreihe, „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, startete kurz vor Weihnachten in den deutschen Kinos. Rund 8,6 Millionen Kinobesucher sahen den Streifen, er war also unheimlich erfolgreich. Nun hat der Film bei den MTV Movie Awards auch noch jede Menge Preise abgeräumt. Am Sonntagabend wurde der neueste „Star Wars“-Teil als bester Film ausgezeichnet. Die Schauspielerin Daisy Ridley, die die Rolle der Rey verkörpert, er- hielt den Preis als „bester Nachwuchsstar“. Adam Driver, der den fiesen Kylo Ren spielt, wurde als „bester Bösewicht“ ausgezeichnet. Damit erhielt „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ insgesamt die meisten MTV Movie Awards. Die MTV Movie Awards werden seit 1992 von dem US-Musikfernsehsender vergeben. Sie gelten als nicht ganz so wichtig und die Verleihung ist nicht so festlich. Außerdem entscheidet nicht eine Expertenjury darüber, wer einen Preis bekommt, sondern die Kinozuschauer selbst über eine Abstimmung im Internet. „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ lockte Millionen ins Kino. FOTO: DPA 22 DIENSTAG, 12. APRIL 2016 KULTUR MITTELDEUTSCHE ZEITUNG KULTURGUT IN KÜRZE Grütterswill Gesetzweiter entschärfen NIEDERLANDE Kirche verurteilt Luthers Antisemitismus - Die protestantische Kirche der Niederlande (PKN) hat sich von den antijüdischen Schriften des deutschen Reformators Martin Luther (1483-1546) distanziert. In einer am Montag in Utrecht veröffentlichten Erklärung nennt die Kirche die Aussagen Luthers „widerwärtig und unzulässig“. Der Reformator hatte etwa in seinem Pamphlet „Von den Juden und ihren Lügen“ 1543 dazu aufgerufen, Synagogen in Brand zu stecken, Juden zu vertreiben und sie zu enteignen. Die Kirche weist nun daraufhin, dass diese Schriften zu einem Klima beigetragen hätten, das den Holocaust ermöglicht habe. Im vergangenen Jahr war die Kirche von jüdischen Organisationen aufgefordert worden, sich von dem Antisemitismus Luthers zu distanzieren. Die PKN entstand 2004 durch den Zusammenschluss von zwei reformierten und der lutherischen Kirche der Niederlande. UTRECHT/DPA POTSDAM Marmorsaal im Neuen Palais restauriert - Die Restaurierung des Marmorsaals im Neuen Palais in Potsdam-Sanssouci ist beendet. Dem 600 Quadratmeter großen Raum in der obersten Etage des von Preußenkönig Friedrich II. (17121786) erbauten Schlosses sei sein Charakter zurückgegeben worden, sagte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, am Montag. Aufgrund falscher Konstruktion und der Verwendung zu nasser Holzbalken drohte der 90 Tonnen schwere Saal auf den darunter liegenden Grottensaal zu stürzen. Die Sanierung kostete rund 4,9 Millionen Euro. Sie war 2013 in Angriff genommen worden. Ab Mittwoch können Besucher den Saal wieder besichtigen. POTSDAM/DPA BERLIN Maya-Ausstellung im Gropius-Bau eröffnet - Zur Eröffnung des deutsch-mexikanischen Kulturjahres ist in Berlin eine große Ausstellung über die Maya zu sehen. Der Martin-Gropius-Bau zeigt mehr als 300 Werke dieses uralten Kulturvolkes, darunter viele mexikanische Nationalschätze. Am Montagnachmittag eröffnete Bundespräsident Joachim Gauck die Schau gemeinsam mit seinem mexikanischen Amtskollegen Enrique Pena Nieto. Die Ausstellung läuft bis zum 7. August. BERLIN/DPA KORREKTUR Die letzte Reise des Reformators - Der Reformator hätte den Teufel verantwortlich gemacht, die Redaktion übernimmt lieber selbst die Verantwortung für den Fehler, der im Artikel „Kandidat zweiter Klasse“ auf der Kulturseite vom Sonnabend Luthers Todesjahr auf 1547 statt 1546 ansetzte. Luthers letzter Aufenthalt auf Schloss Mansfeld fand von Ende Dezember 1545 bis Anfang Januar 1546 statt. Er starb am 18. Februar 1546 in Eisleben. HALLE/MZ Staatsministerin bietet Nachbesserungen an. VON NADA WEIGELT Herbert Grönemeyer beim Auftakt seiner Tour „Dauernd Jetzt“ am 12. Mai vergangenen Jahres in Chemnitz FOTO: JAN WOITAS/DPA Der Herbert der Herzen Grönemeyer, der Junge aus Bochum, wird 60 Jahre alt. Mit seinen hinreißenden Hymnen hat er eine Marke im Popgeschäft gesetzt. DEUTSCHROCK VON ANDREAS MONTAG HALLE/MZ - Mit Bochum fängt alles an. Wenn der dortige Fußballverein VfL zum Heimspiel im Stadion aufläuft, dröhnt Herbert Grönemeyers Hymne auf die Stadt im Revier aus den Lautsprechern. Die Liebeserklärung an Bochum, wo er aufgewachsen ist, aber nicht geboren wurde, hat den Schauspieler, der schon früh am liebsten ein Sänger sein wollte, 1984 mit einem Schlag berühmt gemacht. Das verbindet. Und „Bochum“ meint ja noch mehr, hier werden die kleinen Leute angesprochen und ernst genommen, auch die Menschen in Merseburg oder Riesa konnten sich mit dem Lied identifizieren. Grönemeyer war, wie Udo Lindenberg, immer ein gesamtdeutscher Künstler. Einer für alle - und dabei ganz bei sich in seiner eigenwilligen, manchmal skurrilen Poesie, in seinen genuschelten Versen und sonderbar schrägen Zeilen. Kein vernünftiger Mensch hätte einen Albumtitel wie „Schiffsverkehr“ auch nur für möglich gehalten. Grönemeyer schon. Und stellte den Tonträger dann bei Bockwurst und Bier auf einem Bötchen vor, das von der East Side Gallery in Ostberlin zum Haus der Kulturen der Welt im Westen schipperte, gleich neben dem Kanzleramt. Das plötzlich ist: Als seien die Ränge war 2011, an einem lausig kalten mit den Tausenden Fans darauf, als Frühlingstag. Dreieinhalb Jahre sei die Welt um ihn herum gar später, im Herbst 2014, folgte das nicht da. Nur er selbst und seine vorerst letzte Studioalbum „Dau- Musik. Und jeder im Publikum ernd Jetzt“, mit dessen Material darf sich so fühlen, als sei er zu etGrönemeyer auch in diesem Jahr was sehr Persönlichem eingeladen noch auf Tour ist. worden. Das macht Grönemeyer so Die Präsentation der CD gab es leicht keiner nach. in einem angesagten Steakhaus an Diese Innigkeit mag in ihrer Wirder Friedrichstraße in Berlins schi- kung auch kalkuliert sein, aber sie cker, teurer Mitist doch nicht te. Zum Bier berechnend. „Du holst den Wind Mann wurde diesmal Der zum Trocknen rein. auch Champaglaubt an das, gner gereicht. was er tut, er Wo Du nicht bist, Als ob Grönehat Freude dawill ich nicht sein.“ meyer das nötig ran. Und er gehabt hätte, kann auch seiHerbert Grönemeyer die meisten Krinen Schmerz in „Fang mich an“ tiker lieben ihn mitteilen. 1999, sowieso. Jetzt erst recht, da man so- im Weimarer Kulturstadtjahr, hat gar seine Texte verstehen kann, oh- er das unvergesslich gezeigt. Im ne sie nachlesen zu müssen. Jahr zuvor hatte er erst seinen Bru„Du holst den Wind zum Trock- der Wilhelm, dann seine Frau Annen rein. Wo Du nicht bist, will ich na, die Mutter seiner Kinder Marie nicht sein“, singt er für seine neue und Felix, an den Krebs verloren. Liebe in „Fang mich an“, einem seiNach monatelanger Pause kehrte ner großen Herzaufreißer, die be- Grönemeyer nun auf die Bühne zusonders für die Auftritte im Stadion rück und sang mit tapferer, manchgemacht sind. mal brüchiger Stimmer Stücke aus Wenn man den ewigen Jungen seinem 1998er Album „Bleibt alles und Fußballfan, der in Göttingen anders“. Und der Himmel über zur Welt kam und nun unglaubli- dem Schlosspark von Belvedere bei che 60 Jahre alt wird, dort tanzen Weimar goss an Stelle von Tränen sieht, merkt man, wie allein er wahre Regenbäche dazu aus. Der Herbert der Herzen hat eine verletzliche Seele, deshalb nimmt er auch die Verletzungen anderer wahr. Im psychiatrischen Krankenhaus von Uchtspringe bei Stendal hat er Patientinnen und Patienten besucht und ist im Speiseraum vor Mitarbeitern aufgetreten. Aber Grönemeyer kann auch kämpfen, immer wieder hat er sich gegen Rechts engagiert, im Januar 2015 sang er gemeinsam mit anderen Künstlern in Dresden bei einem Konzert gegen die Pegida-Schreier - und für Weltoffenheit. Das ist vielleicht das Besondere an Grönemeyer: Er ist einer, der dafür sein will, der das Leben preist und es umso mehr als Kostbarkeit schätzt, seitdem er den Tod seiner Liebsten verkraften musste. Privates gibt es sonst wenig zu berichten über den Sänger. Keine Skandale, will man davon absehen, dass er einem Paparazzo mal eine gelangt hat. Grönemeyer lebt seit vielen Jahren in London, dort ist er kein Star, da bleibt er unbehelligt. Und jüngst hat er auch wieder eine Wohnung irgendwo in Berlin. Dort bastelt er an einem neuen Album, wie man hört. 2017 könnte es erscheinen, dann wären wieder drei Jahre vergangen seit dem letzten Streich. Der Herbert ist auch ein regelmäßiger Mensch. BERLIN/DPA - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will das geplante Gesetz zum Schutz von Kulturgütern angesichts massiver Kritik weiter entschärfen. In einem Gespräch kündigte die CDU-Politikerin mehrere Nachbesserungen für das parlamentarische Verfahren an. „Unser Anliegen bleibt, national wertvolles Kulturgut bestmöglich vor der Abwanderung ins Aus- Monika Grütters FOTO: DPA land zu schützen“, sagte sie. „Ich setze darauf, dass wir eine einvernehmliche Lösung zwischen Bundestag und Bundesrat finden und das Gesetz noch vor der Sommerpause verabschieden können.“ Vor allem bei Händlern und Galeristen waren Grütters’ Vorschläge auf heftigen Widerstand gestoßen. Am Mittwoch will sich der Kulturausschuss des Bundestags in einer ungewöhnlich umfangreichen Anhörung mit dem Vorhaben befassen. 14 Experten sind geladen, jeweils einen fünf Seiten umfassenden Fragenkatalog zu beantworten. Grütters will vorschlagen, noch genauer zu definieren, was als „national wertvolles Kulturgut“ nicht ins Ausland ausgeführt werden darf. „Uns geht es nur um wirklich herausragende Einzelstücke, deren Abwanderung ein Verlust für Deutschland wäre“, betonte die Kulturstaatsministerin. „Einen Kippenberger, einen Nolde oder einen Liebermann etwa müssen wir nicht zwangsläufig unter Schutz stellen, weil unsere Museen ja sehr viele Werke dieser Künstler haben“, sagte Grütters. Zudem soll im Gesetz ausdrücklich die Möglichkeit zu einem sogenannten Negativ-Attest festgeschrieben werden. Sammler und Eigentümer könnten sich danach von den Behörden und Sachverständigenausschüssen bestätigen lassen, dass ihre Kunstwerke nicht zum schützenswerten Bestand gehören, sie also jederzeit frei über ihr Eigentum verfügen können. Und schließlich soll eine „Laissez Passer“-Regel festhalten, dass nur vorübergehend nach Deutschland eingeführte Kunstwerke innerhalb von zwei oder drei Jahren keine Ausfuhrgenehmigung brauchen. Das könnte etwa für Stücke gelten, die hier nur restauriert oder versteigert werden und dann ins Ausland zurückkehren sollen. „Mir ist an einer Befriedung der Situation gelegen“, betonte Grütters. Bauen nach Patent Ein Buch entdeckt den Leipziger „Betonpionier“ Max Pommer. VON GÜNTER KOWA LEIPZIG/MZ - Der Name des Architekten und Bauunternehmers Max Pommer (1847-1915) hat immer noch Klang im Leipziger Baugewerbe, darüber hinaus aber eher indirekt über seinen wichtigsten Auftraggeber, den Verleger und Erben des Bibliographischen Instituts, Herrmann J. Meyer. Für den Verleger von solch bildungsbürgerlicher Grundausstattung wie dem „Konversationslexikon“, der „Bibliothek deutscher Klassiker“, „Brehms Tierleben“ und dem „Duden“ baute er zwei großbürgerliche Villen und profitierte von dessen sozialreformerischer Ader, denn er war maßgeblich am Bauprogramm der „Meyerschen Häuser“ beteiligt. Diese imposanten Karrees von einstmals vorbildhaften „Arbeiterwohnungen“ in Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher stehen in Stefan Krieg u.a.: Max Pommer, Architekt und Betonpionier 176 Seiten, Sax Verlag Markkleeberg, 29,80 Euro denkwürdigem Kontrast zu Pommers zahlreichen herrschaftlichopulenten Villen, die er für das Leipziger Großbürgertum entwarf, allen voran die Bankiersvilla Sieskind in der Wächterstraße oder die für Meyer in der heutigen KätheKollwitz-Straße. Nun ist ein Buch über Pommer erschienen, das die Kenntnis über den Architekten um eine weniger bekannte Facette erweitert: den Betonpionier. Dahinter verbirgt sich freilich auch ein geschäftliches Interesse, denn für dieses Kapitel verantwortlich ist der Ko-Autor Dieter Pom- mer, ein Urenkel Max Pommers sowie Inhaber des betrieblichen Erbes, der Leipziger Pommer Spezialbetonbau GmbH. Herausgekommen ist aber weit mehr als eine Familien- und Werkschronik. Pommer jr. steigt tief in die Quellen ein, und die Historiker Stefan W. Krieg, Thomas Adam und Anett Müller runden den wissenschaftlichen Ertrag mit Aufsätzen zur Architektur, Sozial- und Stadtgeschichte ab. Leipzig wurde dank Pommer zu einem frühen Schauplatz von Experimenten mit dem Eisenbetonbau. Der Architekt war auf das „Systèm Hennebique“ gestoßen und erwarb eine Konzession vom Pariser Bauunternehmer Francois Hennebique für dessen patentiertes, universal einsetzbares Verfahren. Pommer nahm Kontakt auf und wurde 1898 zum alleinigen Vertreter der Methode in Sachsen. Die Chance zum ersten Einsatz Villa Meyer, Leipzig Kollwitzstraße kam mit dem Auftrag für ein Druckereigebäude. Weitere Betonkonstruktionen folgten mit einem Wohn- und Geschäftshaus am Brühl, einem Papierlager, einer Schule und alsbald auch Brücken und Bahnhöfen. Die Konstruktionsweise verbarg sich hinter dem üblichen klassizistischen Dekor. Leider sind viele von Pommers Betonbauten zerstört. Bedauerlich FOTO: STEFAN KRIEG daher, dass das Buch so kleinlich mit Fotos hantiert. Das Druckereigebäude in der Perthesstraße etwa muss mit einem doppelt briefmarkengroßen Bild auskommen. Auch ein Ausblick auf die Entwicklung der Betonbauästhetik hätte das Thema bereichert. Immerhin ist mit dem Buch Pommer wiederentdeckt als ein bedeutender Mitgestalter des Leipziger Stadtbilds. MEDIEN MITTELDEUTSCHE ZEITUNG Irgendwas geht immer RUNDBLICK RAINER TITTELBACH sah einen ZDF-Krimi. Mit starker Besetzung SAT.1 E I NSC HA LTQ U OTEN Sonntag, 10. April Marktanteile in Prozent 23,4 21,7 16,4 16,1 14,1 Quelle: Media Control † Zweikanalton õ Dolby Surround ¥ Videotext-Untertitel H Spielfilm DIENSTAG, 12. APRIL Das ausführliche Fernsehprogramm finden Sie in unserer wöchentlichen Fernsehbeilage ARD ™ Stereo ® Schwarzweiß Florian Fitz und Henry Hübchen in Vater-Sohn-Komödie VON KLAUS BRAEUER „Wolf oder Geislein“ – die Heldin im ZDF-Thriller „Ein gefährliches Angebot“ (Montag, 20.15 Uhr) muss sich entscheiden. Was will sie am Ende sein? Die Ex-Polizistin Ina Roth hat sich in der Welt der Überwachungsbranche verrannt, ist verstrickt in deren Machenschaften, moralisch und juristisch schuldig geworden und muss um ihre Existenz bangen. Intrigen, Machtspielen bis hin zu Mord sieht sich die von Petra Schmidt-Schaller verkörperte Hauptfigur gegenüber. Wer Informationen sammelt, kann auch Daten manipulieren und Menschen diskreditieren. Das war interessant – und überaus spannend. Bei der Dramaturgie gab es dafür nichts Neues: Eine schöne, etwas naive Frau in Gefahr. Auch nach der „Glaubwürdigkeit“ der Heldin in diesem Milieu sollte man besser nicht fragen. Dafür waren Schmidt-Schaller, Armin Rohde und einige Dialoge stark, Christian Berkel wie André Hennicke markant besetzt. Und die Bildsprache war erlesen. 1. Tatort 8,50 Mio. (ARD) 2. Tagesschau 6,85 Mio. (ARD) 3. Inga Lindström 5,97 Mio. (ZDF) 4. Anne Will 4,70 Mio. (ARD) 5. heute-journal/Wetter 4,68 Mio. (ZDF) BERLIN/DPA - Der Vater ist ein richtiger Kotzbrocken, das war er schon immer. Nach 40 Jahren begreift das auch die Gattin und verlässt ihn. Der Sohn gerät bald danach in tiefe Verwirrung und allerlei Verwicklungen. Darum geht es in dem Film „Da geht noch was“, der am Dienstag auf Sat.1 zu sehen ist. Eine andere Familie hat sich Sohn Conrad (Florian David Fitz) schon immer gewünscht, so eine wie in der Waschmittelwerbung. Denn seine Mutter konnte nicht backen und sein Vater - ein strenger Gewerkschaftsboss - glaubte nicht an Tagträume und schickte den Sohn lieber in den Garten, wenn der Fernsehen gucken wollte. Er sollte Gerechtigkeit lernen und begreifen, dass er nichts Besonderes war. In Wahrheit wurde er getriezt vom Papa, und Mama sah weg. Conrad wollte also ein Zuhause wie in seinem Traum, und nun scheint er ihm etwas nähergekommen zu sein: dem Bau eines eigenen Hauses mit Blick auf einen See. Aber erst mal will er mit seiner Frau Tamara (Thekla Reuten) und Sohn Jonas (Marius von Haas) in den Urlaub starten. Zuvor soll er noch einen dicken Umschlag seiner Mutter Helene (Leslie Malton) hinter einem Bild im Münchner Elternhaus verstecken. Dabei muss er feststellen, dass der vereinsamte Papa Carl (Henry Hübchen) ziemlich verwahrlost aussieht, am helllichten Tag schon sein fünftes Bier trinkt und sich überall im Haus der Müll türmt. Kurzentschlossen nimmt Conrad ihn mit zum Flughafen, wo sie Helene mit ihrem neuen Freund Arno (Felix von Manteuffel) erwischen. Papa Carl regt sich furchtbar auf und stürzt, muss fortan eine Halskrause tragen, und so bleibt Con- ZDF rad mit Jonas erstmal daheim, um sich um den lädierten Papa zu kümmern. Dabei stellen die beiden ganz allmählich fest, wie ähnlich sie sich im Grunde sind und lernen sich endlich richtig kennen. Das wird zeitweilig zu einem wahren Alptraum für die zwei, ist aber ganz hübsch anzusehen - was vor allem an den gut aufgelegten Darstellern liegt. Florian David Fitz („Der geilste Tag“, derzeit im Kino) spielt Conrad als nach außen hart wirkenden Sohnemann, der im Grunde sehr verletzlich ist, seiner verlorenen Kindheit nachtrauert und so gar nicht weiß, was Glück bedeutet. Er macht seine Sache gut, doch hat er gegen Henry Hübchen („Besuch für Emma“) kaum eine Chance. Er gibt diesen Grobian als im Grunde einsamen Mann, der sich RTL unverstanden fühlt, aber schon ein ganz sympathischer Kerl ist. Regisseur Holger Haase („Heiraten ist nichts für Feiglinge“) hat mit seinem ersten Kinofilm eine erstaunlich warmherzige Familienkomödie gedreht, die ein ordentliches Tempo vorlegt und nicht ins Alberne abgleitet. Die Idee zu seinem Film hatte er nach eigener Aussage, weil sich seine Eltern getrennt hatten. Daher seien einige kleine rührselige Momente durchaus verziehen. Die Kernbotschaft ist klar: Bevor man andere für ihr Verhalten kritisiert oder gar verurteilt, sollte man sich besser an die eigene Nase fassen. Und mal über seinen Schatten springen - irgendwas geht schließlich immer. „Da geht noch was“: Dienstag um 20.15 Uhr im Sat.1-Programm SAT.1 5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. U.a.: Wohin führt die Geldpolitik der EZB? Null Zinsen / Kleinstädte wollen Läden halten – Einzelhandel stärken. Gast: Georg Fahrenschon 9.00 heute Xpress. Nachrichten 9.05 Volle Kanne – Service täglich. U.a.: Top-Thema: Raus aus der Tretmühle – Auszeit vom Job 10.30 a ¥ Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute. Nachrichten 12.10 drehscheibe 13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin. U.a.: Wieder Kämpfe im Kaukasus – Kein Frieden in Berg-Karabach 14.00 heute – in Deutschland 14.15 Die Küchenschlacht 15.00 ¥ heute Xpress 15.05 ¥ Bares für Rares 16.00 ¥ heute – in Europa 16.10 ¥ SOKO Wien 17.00 ¥ heute 17.10 ¥ hallo deutschland 17.45 ¥ Leute heute Magazin 18.05 ¥ SOKO Köln Krimiserie 19.00 ¥ heute 19.20 ¥ Wetter 19.25 a Die Rosenheim-Cops 5.15 Der Blaulicht-Report (Wh.) 6.00 Guten Morgen Deutschland. Magazin. Moderation: Jennifer Knäble, Bernd Fuchs 8.30 GZSZ. Soap. Mit Janina Uhse Nach seiner Rückkehr aus Malaysia will David Rache, doch zuvor muss er Katrins und Gerners Argwohn zerstreuen. (Wh.) 9.00 Unter uns. Soap. Mit Tabea Heynig (Wh.) 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 12.00 Punkt 12 14.00 Der Blaulicht-Report Doku-Soap. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten, Sanitätern und Notärzten 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Star-Magazin 18.45 RTL aktuell 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 GZSZ Soap 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Pet Shop Boys / Gewissensfrage Organspende / Jette Joops AldiMode 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten (Wh.) 11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold. Show 13.00 Richter Alexander Hold. Show 14.00 Auf Streife Reportagereihe Die Scripted-Doku zeigt auf der Basis realer Polizeifälle den harten und gefährlichen Einsatz echter Polizisten. 16.00 Anwälte im Einsatz Doku-Soap 17.00 Mein dunkles Geheimnis Der perfekte Plan 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders Doku-Soap. Ein Traum von einer Hochzeit 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe 19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie. Mit Alexander Hanfland 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 a ¥ Um Himmels Willen Superheld. Unterhaltungsserie. Mit Janina Hartwig 21.00 a ¥ In aller Freundschaft Kleine Gesten. Arztserie 21.45 ¥ Fakt Magazin Dubiose Geschäfte: Warum deutsche Konzerne auf Offshore-Firmen setzten / Niedrige Milchpreise: Wie Landwirte in den Ruin getrieben werden / Warum Patienten endlos auf Transplantationen warten 22.15 ¥ Tagesthemen 22.45 ¥ In aller Freundschaft 23.30 ¥ In aller Freundschaft Wie Fremde. Arztserie 0.15 ¥ Nachtmagazin 0.35 H õ ¥ Love Ranch – Wahrheit und Liebe Drama, USA 2010 Mit Helen Mirren, Joe Pesci, Sergio Peris-Mencheta 2.30 ¥ In aller Freundschaft 4.00 a ¥ Big Five Asien (2/5) 4.45 Deutschlandbilder 20.15 ¥ Wie korrupt ist Deutschland? Doku. Der große Check. Bestechung, Vorteilsannahme, Schmiergelder: 100 Millionen Euro fließen so jährlich in Deutschland, schätzt das BKA. 21.00 ¥ Frontal 21 Magazin Geldwäsche in Deutschland – Das Versagen von Banken und Politik / Die Folgen des VW-Skandals – Angst in Wolfsburg / Bedroht, verfolgt, vergewaltigt – Schutzlos im Flüchtlingsheim 21.45 ¥ heute-journal 22.15 ¥ Raus aus der Tretmühle Doku. Auszeit vom Job 22.45 Mann, Sieber! Show Late Night Kabarett 23.15 ¥ Markus Lanz Talkshow 0.30 heute+ Magazin 0.45 Neu im Kino Magazin „A War“ von Tobias Lindholm 0.50 H ¥ The Cold Light of Day Actionthriller, USA/E ’12 ( 2.15 ¥ SOKO Köln Serie(Wh.) 20.15 õ CSI: Vegas Krimiserie. Erst Held, dann aus der Welt. Ein Mann im Superheldenkostüm, der versucht hat, Las Vegas von Verbrechern zu reinigen, wurde ermordet. 21.15 õ ¥ CSI: Cyber Krimiserie #Notrufsperre #Massensterben? Krimiserie 22.15 CSI: Miami Krimiserie Eine Frage der Ehre Caines Sohn Kyle hat ein großes Problem: Einer seiner besten Freunde aus der Army wird des Mordes verdächtigt. 23.10 õ The Blacklist Krimiserie Das Femgericht (Nr. 132) 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 õ CSI: Vegas (Wh.) 1.20 CSI: Miami (Wh.) 2.15 õ The Blacklist (Wh.) 3.05 RTL Nachtjournal (Wh.) 3.30 Explosiv – Das Magazin Boulevardthemen genau auf den Punkt zu bringen und ehrlich zu berichten (Wh.) 20.15 H õ Da geht noch was Komödie, D 2013. Mit Florian David Fitz, Henry Hübchen, Marius Haas. Conrad kümmert sich um seinen Vater Carl, der von seiner Frau Helene nach 40 Jahren Ehe verlassen worden ist. 22.15 akte 20.16 – Reporter kämpfen für Sie! Magazin. Auf der Suche nach der großen Liebe. – Was eine Reporterin im Selbstversuch alles erlebt. / Ein T-Shirt für 2,50 €, ein BH für 3,00 €: Was taugen Billigklamotten vom Discounter? / Über die Ziellinie gezerrt: Was Eltern-Ehrgeiz für die Kinder bedeutet 23.15 SAT.1 Reportage Ein Leben in Chaos & Müll: Messies in Deutschland 0.10 Criminal Minds Krimiserie 1.05 Criminal Minds Krimiserie 1.45 Auf Streife (Wh.) 2.30 Schicksale Doku-Soap(Wh.) 13.00 ¥ Typisch! (Wh.) 13.30 ¥ Brisant 14.00 ¥ NDR//aktuell 14.15 Bilderbuch Deutschland 15.00 ¥ NDR//aktuell 15.15 An der Nordseeküste 16.00 ¥ NDR//aktuell 16.10 ¥ Mein Nachmittag 17.10 ¥ Am Kap der wilden Tiere 18.00 ¥ Regional 18.15 ¥ NaturNah 18.45 ¥ DAS! 19.30 ¥ Regional 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 ¥ Visite 21.15 ¥ Panorama 3 21.45 ¥ NDR//aktuell 22.00 a ¥ Polizeiruf 110 – Wendemanöver (2/2) Krimireihe, D 2015 23.30 ¥ Weltbilder 0.00 Kill Zone USA. Spurensuche in einer waffenverrückten Nation. Dokufilm, D 2014 1.25 ¥ NDR Talk Show (Wh.) WDR 11.55 ¥ Leopard & Co. 12.45 ¥ Planet Wissen 13.45 ¥ WDR aktuell 14.00 ¥ Servicezeit (Wh.) 14.30 ¥ Die Feuerflieger von Valencia 15.15 ¥ Das NRW Duell 16.00 ¥ WDR aktuell 16.15 daheim & unterwegs 18.00 ¥ WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 ¥ Servicezeit 18.45 ¥ Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 ¥ Abenteuer Erde: Mississippi – Die große Flut (2/2) 21.00 ¥ Quarks & Caspers 21.45 ¥ WDR aktuell 22.10 a ¥ Unterm Radar. TV-Thriller, D 2015 23.40 H ¥ Zwölf Uhr mittags. Western, USA 1952 1.00 Domian. Talkshow RTL-SHOW Andy Borg sucht Schwiegertöchter FREIBURG/DPA - Der Schlagersänger und frühere ARD-Moderator Andy Borg (55, Foto) stellt sich knapp zehn Monate nach seinem Aus beim „Musikantenstadl“ an die Seite von Vera Int-Veen (48). Gemeinsam mit ihr werde er für RTL zwei Sonderausgaben der Fernsehsendung „Schwiegertochter gesucht“ moderieren, sagte Borg in Freiburg. Gesendet werden die beiden Sendungen „Schwiegertochter gesucht - Immer wieder sonntags“ am 17. und 24. April, jeweils um 19.05 Uhr, bei RTL. Mit den beiden Spezialausgaben blicken Int-Veen und Borg zurück auf die Zeit seit 2007. FOTO: DPA Kloster Eberbach bereitet sich auf DSDS-Show vor Sie mögen sich nicht und stellen doch fest, wie ähnlich sie einander sind: Conrad (Florian David Fitz, links) und Vater Carl (Henry Hübchen) FOTO: SAT.1 RBB 12.10 Verrückt nach Meer 13.00 rbb aktuell 13.05 Schloss Einstein 13.30 Auf Leben und Tod – Die jungen Ärzte (3/8) (Wh.) 14.15 Planet Wissen 15.15 Mit dem Zug durch ... 16.00 rbb UM4. Die beste Zeit 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb um 6 18.30 zibb 19.30 Regionales 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 ¥ Die rbb Reporter 21.00 Ein UFO im Wartestand 21.45 rbb aktuell 22.15 Thadeusz 22.45 Mit Blaulicht und Gummiknüppel 23.30 Berlin – Ecke Bundesplatz 1.00 Ein UFO im Wartestand (Wh.) 1.45 ¥ Die rbb Reporter VOX 5.10 õ CSI: NY 6.45 Verklag mich doch! 10.50 vox nachrichten 10.55 Mein himmlisches Hotel (Wh.) 11.55 Shopping Queen 12.55 4 Hochzeiten und eine Traumreise (Wh.) 14.00 Spa Wars 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15 Sing meinen Song – Das Tauschkonzert (1) 22.05 Die NenaStory 23.10 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer 0.10 vox nachrichten 0.30 Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin ELTVILLE/DPA - Im Rheingauer Kloster Eberbach laufen die Vorbereitungen auf die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Rund eineinhalb Wochen vor dem Event am 20. April geht es nach Angaben der Stiftung Kloster Eberbach in Eltville bisher reibungslos voran. Die Show um Dieter Bohlen in der Basilika der ehemaligen Zisterzienserabtei ist umstritten. Die „Oberflächlichkeit“ der Sendung passe nicht zu dem Ort, kritisierte Guntram Althoff von den Eltviller Grünen. Das DSDS-Finale steigt dann live am 7. Mai in Düsseldorf. MUSICAL Aus für Fortsetzung von Webbers „Phantom“ HAMBURG/DPA - Nach nur einem Jahr verlässt die Fortsetzung des Erfolgsmusicals „Das Phantom der Oper“ Hamburg. Für Andrew Lloyd Webbers „Liebe stirbt nie - Phantom II“ falle am 25. September der letzte Vorhang, bestätigte Holger Kersting von Stage Entertainment Ham- MDR 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 ¥ aktuell 11.00 ¥ MDR um elf 11.45 ¥ In aller Freundschaft 12.30 a ¥ Eins ist nicht von dir. TV-Komödie, D 2015. Mit Michael Gwisdek (Wh.) 14.00 ¥ MDR um zwei 15.00 ¥ LexiTV – Wissen für alle. Magazin 16.00 ¥ MDR um vier Magazin 17.45 ¥ aktuell 18.05 ¥ Wetter für 3 18.10 ¥ Brisant Magazin 18.54 ¥ Unser Sandmännchen 19.00 ¥ Sachsen-Anhalt Heute Magazin. U.a.: Konstituierung: Wie die erste Landtagssitzung nach der Wahl verlief 19.30 ¥ aktuell 19.50 ¥ Einfach genial Magazin. U.a.: Saisonbeginn bei den Elbdampfern 20.15 ¥ Umschau Magazin U.a.: Vorsicht, Diebe! 20.45 ¥ Der Osten Dokureihe Eisenhüttenstadt – Stahl, Brot und Frieden 21.15 ¥ Echt Magazin U.a.: Stadtabriss radikal 21.45 ¥ aktuell 22.05 a ¥ Buchenwald – Heldenmythos und Lagerwirklichkeit (Wh.) 22.50 ¥ Polizeiruf 110 Krimireihe In derselben Nacht DDR 1973. Mit Peter Borgelt 0.10 ¥ Alpha 0.7 Krimiserie KI.KA 12.00 Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen 12.25 Garfield 12.55 Sherlock Yack 13.15 Die Wilden Kerle (Wh.) 13.40 ¥ Die Pfefferkörner 14.10 Schloss Einstein (Wh.) 14.35 Schloss Einstein 15.00 ¥ Dance Academy 15.25 ¥ H2O 15.50 Zoom – Der weiße Delfin 16.15 logo! 16.20 ¥ Lassie 17.00 Das Dschungelbuch 17.35 ¥ Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 Der kleine Drache Kokosnuss 18.40 Dinotaps 18.50 Sandmann. Reihe 19.00 ¥ Der kleine Prinz 19.25 ¥ Wissen macht Ah! 19.50 ¥ logo! 20.00 ¥ Ki.Ka Live 21.00 Pause KABEL 1 23 IN KÜRZE FERNSEHEN 5.30 ¥ ZDF-Morgenmagazin. Wohin führt die Geldpolitik der EZB? Null Zinsen / Kleinstädte wollen Läden halten – Einzelhandel stärken / Was ändern Enthüllungen über V-Mann? NSU-Prozess. Gast: Georg Fahrenschon 9.00 ¥ Tagesschau. Mit Wetter 9.05 ¥ Rote Rosen (Wh.) 9.55 ¥ Sturm der Liebe (Wh.) 10.45 ¥ Gefragt – Gejagt 11.35 Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 ¥ Tagesschau 12.15 ¥ ARD-Buffet. U.a. Karlheinz Hauser bereitet marinierten Kalbsrücken mit Spargel-Morchel-Salat zu 13.00 ¥ ZDF-Mittagsmagazin 14.00 ¥ Tagesschau 14.10 ¥ Rote Rosen Telenovela 15.00 ¥ Tagesschau 15.10 ¥ Sturm der Liebe 16.00 ¥ Tagesschau 16.10 ¥ Nashorn, Zebra & Co. 17.00 ¥ Tagesschau 17.15 ¥ Brisant Magazin 17.45 õ ¥ Fußball: EM-Qualifikation der Frauen Deutschland – Kroatien. Live 20.00 ¥ Tagesschau NDR DIENSTAG, 12. APRIL 2016 11.15 Without a Trace 12.10 Numb3rs 13.05 õ Cold Case 14.00 Navy CIS 14.55 õ The Mentalist 15.50 News 16.00 õ Castle 16.55 Abenteuer Leben – Täglich neu entdecken 17.55 Mein Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt’s am besten? 18.55 Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf! 22.15 K1 Magazin 0.15 Mein Revier 1.30 Late News 1.35 Die größten (Wh.) 3.05 Late News (Wh.) 3.10 Toto & Harry – Die Zwei vom Polizeirevier 3.35 Watch Me – das Kinomagazin (Wh.) 3.45 õ Body of Proof (Wh.) burg. Das Musical sei von Anfang an auf ein Jahr angelegt gewesen, allerdings mit einer Option auf Verlängerung. Diese werde nicht in Anspruch genommen, sagte Kersting. Das Nachfolge-Musical im Hamburger Operettenhaus am Spielbudenplatz soll noch in dieser Woche bekanntgegeben werden. PRESSE Buchstabensalat ziert die Titelseite der „taz“ BERLIN/DPA - Die „taz“ hat auf der Titelseite am Montag eine Menge Buchstabensalat gezeigt. Der vierspaltige Aufmacher „Geständnis eines Linken“ war weitgehend unlesbar. Ein technisches Problem steckte nicht dahinter. In Großbuchstaben war zu lesen: „Den Rest des Artikels können Sie sich schenken.“ Die in Berlin erscheinende Tageszeitung wollte damit nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass freier Zugang zu unabhängigem Journalismus im Netz nicht umsonst zu haben sei. Die „taz“ hat keine Paywall (Bezahlschranke), appelliert aber an Online-Leser, freiwillig zu bezahlen, wenn sie deren Seite im Internet besuchen. PRO 7 5.15 õ Mike & Molly (Wh.) 5.50 How I Met Your Mother (Wh.) 6.35 Two and a Half Men (Wh.) 8.20 õ 2 Broke Girls (Wh.) 9.15 The Big Bang Theory Comedyserie(Wh.) 10.55 õ Mike & Molly 11.45 How I Met Your Mother 12.40 Two and a Half Men 14.25 õ 2 Broke Girls 15.15 õ The Big Bang Theory. Comedyserie 17.00 taff Magazin. Themen des Tages: die bewegendsten, schönsten und lustigsten Bilder der letzten 24 Stunden, Menschen und ihre Schicksale, News zu Promis sowie Tipps und Trends. 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Trickserie 19.05 Galileo Magazin. Trip: Airport Lot E – Leben am Airport. Mode.: Aiman Abdallah 20.15 õ Die Simpsons Trickserie Die große Simpsina. Auf der Flucht vor einem Waschbären landet Lisa in dem Haus eines Zauberers. Der bringt ihr tolle Tricks bei. 20.40 õ Die Simpsons Trickserie 21.10 õ 2 Broke Girls Sitcom Eher ungewöhnlich da unten / Das verstrickte Fahrrad 22.05 õ Supergirl Actionserie 23.05 õ The Flash Actionserie 0.00 Two and a Half Men Serie 0.55 õ 2 Broke Girls Sitcom ARTE 15.25 Medizin in fernen Ländern (Wh.) 15.50 Magische Gärten 16.20 X-Ray Run – Das Geheimnis des Laufens (Wh.) 17.10 X:enius (Wh.) 17.40 Die Donau – Lebensader Europas 18.25 Dänemark – Glück und Meer (2/2) (Wh.) 19.10 ARTE Journal 19.30 ¥ Zauberhaftes Albanien (2/2) 20.15 Unter Wasser: Megacitys in Gefahr. Dokumentarfilm, F 2015 21.45 Gespräch 22.00 Die Unsterblichkeits-Formel. Dokumentarfilm, F 2014 23.30 Square für Künstler (Wh.) 0.00 H Champagner-Mörder. Psychothriller, F 1967 (Wh.) 1.35 Eine Frau an der Front (1/7) (Wh.) RTL 2 5.25 Privatdetektive im Einsatz. Doku-Soap (Wh.) 9.15 Frauentausch 11.15 Family Stories 13.15 Köln 50667 (Wh.) 14.15 Berlin – Tag & Nacht (Wh.) 15.15 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.05 KLUB 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 RTL II News 20.15 H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA 2012 22.20 õ Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. 1.40 H õ Ein riskanter Plan. Thriller, USA 2012. Mit Sam Worthington. Regie: Asger Leth (Wh.) 3.10 õ Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. (Wh.) SPORT 1 8.30 Teleshopping (Wh.) 9.00 Teleshopping (Wh.) 9.30 Teleshopping (Wh.) 10.00 Teleshopping (Wh.) 15.00 Normal (Wh.) 15.30 Storage Hunters (Wh.) 16.00 Storage Hunters (Wh.) 16.30 Texas Flip and Move. Scheune vs. Klassenzimmer 17.30 Storage Wars. Wer suchet, der findet (Wh.) 18.00 Storage WarsDokumentationsreihe (Wh.) 18.30 Bundesliga aktuell. Fußball 19.45 Bundesliga aktuell spezial 20.15 Fantalk 23.15 Scooore! – Internationales Fußball-Magazin 0.00 SportQuiz 2.00 Sport-Clips. Ball Sport (Wh.) 2.05 Teleshopping (Wh.) EUROSPORT 1 15.30 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 16.30 Gewichtheben: Europameisterschaften. Finale Damen bis 58 kg. Live 18.30 Snooker: World Main Tour (Wh.) 19.25 Eurosport News 19.30 Gewichtheben: Europameisterschaften. Finale Herren bis 69 kg. Live 21.30 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 22.30 Motorradsport 23.00 Inside ERC 23.30 Motorsport: Blancpain Sprint Series 23.55 Eurosport News 0.00 Gewichtheben: Europameisterschaften (Wh.) 0.50 Gewichtheben: Europameisterschaften. Aus Førde (N) (Wh.) 3SAT 9.45 nano (Wh.) 10.15 Hart aber fair 11.40 WELTjournal (Wh.) 12.10 ¥ Am Schauplatz 13.00 ¥ ZIB 13.15 Der Koch des Königs – Die Erfolgsrezepte des Stefan Trepp 13.35 Seidenstraße (1-3/7) 18.30 nano 19.00 ¥ heute 19.20 Kulturzeit 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012 21.45 kinokino 22.00 ¥ ZIB 2 22.25 Ukraine trotz allem 23.15 Ukraina – Tagebuch aus einem zerrissenen Land 0.10 Antje und der Tod – Meine Freundin, die Rechtsmedizinerin 0.30 10vor10 1.00 a ¥ Das Millionen-Rennen. TV-Komödie, D 2012 (Wh.) SIXX/TELE5 20.15 Cold Case 22.05 Without a Trace 23.05 Killer-Paare – Tödliches Verlangen 23.55 Homicide Hunter – Dem Mörder auf der Spur 0.50 KillerPaare – Tödliches Verlangen (Wh.) 1.35 Homicide Hunter – Dem Mörder auf der Spur (Wh.) / 15.05 Star Trek – Das nächste Jahrhundert (Wh.) 16.05 Star Trek (Wh.) 18.05 Star Trek – Deep Space Nine 19.05 Star Trek – Das nächste Jahrhundert 20.15 H Insomnia – Schlaflos. Mysterythriller, USA 2002 22.40 H Trapped – 24 Stunden Angst. Thriller, USA/D 2002 0.55 H Der Maschinist. Thriller, USA/E 2004 24 PANORAMA DIENSTAG, 12. APRIL 2016 MITTELDEUTSCHE ZEITUNG IN KÜRZE STUDIE Gefahr durch tippende Autofahrer - Viele Autofahrer sind einer Studie zufolge wegen Lesens und Tippens auf dem Smartphone ein Verkehrsrisiko. Verkehrspsychologen stellten bei der Beobachtung von rund 12 000 vorbeifahrenden Autos fest, dass 4,5 Prozent der Fahrer mit dem Mobiltelefon hantierten, so die Studie der Technischen Universität Braunschweig. Damit sei dieser Anteil höher als der der telefonierenden Fahrer. Ein Grund für die unzulässige Handy-Nutzung sei mangelndes Problembewusstsein, urteilte Verkehrspsychologe Mark Vollrath. „Den Leuten scheint nicht klar zu sein, wie gefährlich gerade das Tippen auf dem Handy ist.“ Das Unfallrisiko erhöhe sich immens. FOTO: DPA BRAUNSCHWEIG/DPA NORDRHEIN-WESTFALEN - Ein 64 Tonnen schweres Baugerät ist am Montagmorgen auf einer Baustelle in Düsseldorf abgesackt. Dabei kam ein Mann ums Leben. Zwei weitere Arbeiter wurden schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Eine Betonpumpe mit kranartigem Ausleger war in Betrieb, als das Gerät aus bisher noch ungeklärten Umständen absackte und kippte. Dabei traf sie zwei Männer, ein weiterer Arbeiter fiel in einen Kellerschacht. DÜSSELDORF/DPA MZ-LESERFORUM Morgen: Mietrecht Beim Leserforum geht es morgen von 10 bis 12 Uhr um das Mietrecht. Auf Fragen unter anderem zu Nebenkosten, Kündigungsfristen, Schönheitsreparaturen, Kostenumlagen, Instandhaltung und Modernisierung antworten Ellen Schultz, Rechtsanwältin und Vorsitzende des Deutschen Mieterbundes Sachsen-Anhalt, und Andreas Hahn, Jurist beim Deutschen Mieterbund Halle und Umgebung. Rufen Sie an: 0345/5 60 82 18, -5 60 80 19 und -5 60 83 13 GEWINNQUOTEN Lotto am Samstag: Klasse 4: 424 × 777,00 €, Klasse 5: 4 251 × 77,00 €, Klasse 6: 42 830 × 17,00 €, Klasse 7: 420 972 × 5,00 €. Gewinnklasse. 1: unbesetzt (im Jackpot 7 453 741,00 €), Klasse 2: 3 × 599 822,90 €, Klasse 3: 37 × 24 317,10 €, Klasse 4: 431 × 6 262,60 €, Klasse 5: 2 700 × 333,20 €, Klasse 6: 25 962 × 69,30 €, Klasse 7: 62 219 × 28,90 €, Klasse 8: 591 681 × 13,60 €, Klasse 9: 561 750 × 5,00 €. Spiel 77: 6 aus 45/Quoten: Gewinnkl. 1: 1 × 68 907,40 €, Klasse 2: unbesetzt, Klasse 3: 57 × 109,00 €, 13er Wette/Zahlen: Klasse 4: 1 830 × 8,50 €, 0 - 2 - 2 - 2 - 2 - 2 - 1 - 0 - 1 - 2 - 0 - Klasse 5: 343 × 8,50 €, 1-1 Klasse 6: 18 059 × 1,10 €. 13er Wette/Quoten: Gewinnkl. 1: 3 × 1 677 777,00 €, Klasse 2: 3 × 77 777,00 €, Klasse 3: 54 × 7 777,00 €, Gewinnklasse 1: unbesetzt (im Jackpot 125 785,40 €), Klasse 2: 9 × 7 986,30 €, Klasse 3: 97 × 741,00 €, Klasse 4: 1 336 × 67,20 €. 6 aus 45/Zahlen: Aktion Mensch: Glückslos vom 5. April 2016 Sofortgewinn - 9054822, Kombigewinn - 4269815, Dauergewinn - 5901280, Zusatzspiel - 30123. Angaben ohne Gewähr 1 - 8 - 11 - 14 - 19 - 42/Zsp. 37 LEUTE ! LEUTE ! JASON WU NICHOLAS OFCZAREK Top-Designer heiratet in Mexiko Böse Rollen sind vielschichtiger Der taiwanisch-kanadische Designer Jason Wu (33) hat seinen langjährigen Partner Gustavo Rangel in Mexiko geheiratet. „An diesem Wochenende habe ich einen der glücklichsten Tage meines Lebens gefeiert“, schrieb Wu am Montag. Der 33Jährige ist Chefdesigner für die Frauenkollektion von Hugo Boss. Der österreichische Schauspieler Nicholas Ofczarek (44) mag böse Charaktere. „Es macht viel mehr Spaß, als nett zu sein. Die „bösen“ Figuren sind meistens vielschichtiger gezeichnet und haben viele Ecken und Kanten“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Er spielt auch seit 1994 beim Wiener Burgtheater. FOTOS: DPA Auflösung vom 11. April 2016 Waagerecht: 1. Relish, 6. Riet, 7. Reling, 8. Stil, 10. Pik, 12. Amrum, 14. Ikra, 15. Ural, 17. Messe, 19. See, 21. Safe, 24. Tarpan, 25. Herd, 26. Mieter. Senkrecht: 2. Elemi, 3. Iris, 4. Sinter, 5. Hegi, 9. Lamelle, 10. Priamos, 11. Kar, 13. Maus, 16. Res, 18. Safari, 20. Etage, 22. Atem, 23. Erde. 1 2 3 4 SPANIEN Stierarenen werden immer unbeliebter. Die Toreros bangen um die Zukunft. VON RALPH SCHULZE MADRID/MZ - Der 17-jährige Carlos hat nur einen Traum: „Ich will Stierkämpfer werden.“ Genauso wie Álvaro (16) oder Daniel (13), die nachmittags zum Trainieren in Spaniens berühmteste Toreroschule kommen. Etwa 40 Jugendliche zwischen neun und 18 Jahren üben derzeit in der Stierkampfschule „Marcial Lalanda“ in der Hauptstadt Madrid, wie man einem wütenden Kampfbullen mutig ins Auge sieht und ihn schließlich mit dem Degen tötet. „Sie verlassen die Schule als Toreros“, sagt stolz der Schuldirektor und Ex-Stierkämpfer José Luis Bote, „und auch als würdige Männer.“ Doch der Torero-Beruf ist in Spanien vom Aussterben bedroht. Nicht nur, weil sich immer weniger junge Leute für diesen blutigen und umstrittenen Job interessieren. Sondern auch, weil den Stierkämpfern in Spanien scharfer Wind entgegenweht. Immer mehr spanische Regionen und Städte verbieten die jahrhundertealte Stierkampftradition, weil sie von der Mehrheit der Bürger als Tierquälerei abgelehnt wird, die nicht mehr ins 21. Jahrhundert passt. Deswegen wollen nun nach den Kanarischen Inseln und Katalonien auch die Baleareninseln mit Mal- VON KIM ALEXANDER ZICKENHEINER 6 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 21 20 22 Der Kampf um den Kampf 23 24 25 26 lorca den Stierkampf verbieten. Die Luis Bote, den seine Schüler ehrwachsende Anti-Torero-Stimmung fürchtig „Maestro“ nennen und der in Spanien hat inzwischen die tra- früher selbst hier Schüler war, ist ditionsreiche „Escuela de Tauroma- empört: „Sie wollen mit dem Stierquia Marcial Lalanda“ erreicht, die kampf aufräumen.“ Und deswegen nach dem ruhmreichen Stierkämp- werde nun seine berühmte Lehrfer Marcial Lalanda benannt ist - stätte angegriffen, welche die Mutund nun um ihre Zukunft fürchtet. ter aller Stierkämpferschulen“ und „Tauromaquia“ heißt auf Deutsch „die Basis der Stierkampfwelt“ sei. „Stierkampfkunst“, sie wurde in In seiner Trainingshalle seien eiSpanien von der konservativen Re- nige der berühmtesten Toreros gierung im Jahr 2013 sogar als „na- Spaniens geboren worden. Wie tionales Kulturerbe“ unter gesetzli- zum Beispiel der legendäre „El Juchen Schutz gestellt. Bisher wurde li“, heute einer der bekanntesten die Schule von der Stadt Madrid, in Matadoren der Nation. „Aber wir uns der jahrzehntewerden lang im Ratnicht unterkrie„Sie wollen haus die Kongen lassen und mit dem Stierkampf weitermachen.“ servativen regierten, mit An den Wänden aufräumen.“ Steuergeldern jener Sporthalsubventioniert. le, in welcher José Luis Bote Doch nachSpaniens StierLeiter einer Torero--Schule dem im letzten kampf-NachSommer die linksalternative Bür- wuchs trainiert, hängen die Bilder germeisterin Manuela Carmena zahlreicher Torero-Legenden und einzog, wurde der öffentliche Zu- Plakate vergangener Stierkämpfe. schuss gestrichen. Damit löste Car- Einige Schüler rennen schnaumena ihr Wahlversprechen ein, bend, in gebückter Haltung und „die Misshandlung von Tieren mit Hörnern vor dem Kopf als nicht länger mit öffentlichen Mit- „Stier“ auf ihre Kameraden zu, die teln zu finanzieren“. Auch in ande- mit ihrem roten Tuch elegant zur ren spanischen Städten, in denen Seite ausweichen. es in den jüngsten KommunalwahVier Jahre dauert die Ausbillen einen Linksruck gab, wurden dung: Erst wird mit TrockenübunSubventionen für die Stierspekta- gen und dann mit Jungstieren gekel gestrichen. Schulleiter José übt. „Ein richtiger Star-Torero zu 9 - Was wäre, wenn die Bilder einer Überwachungskamera ausreichen würden, um die Worte eines Verdächtigen zu verstehen? Die Technik dafür erhoffen sich Forscher von Computern, die von den Lippen lesen können. Doch trotz großer Fortschritte sind die Maschinen noch nicht praxistauglich. „Ein solches System könnte für eine ganze Reihe von Anwendungen benutzt werden“, sagt Helen Bear von der britischen University of East Anglia. Die Informatikerin und ihr Team haben ein Programm entwickelt, das ihrer Studie zufolge deutlich bessere Ergebnisse als bisherige Ansätze liefert. Die Krux: Auf den Lippen sehen viele Töne praktisch gleich aus. Computer müssen lernen, die feinen Unterschiede zu interpretieren, die Menschen verborgen bleiben. Dafür braucht es kluges TraiBERLIN/DPA ning. „Die Sprache sieht bei uns allen unterschiedlich aus, also brauchen wir Modelle, die bei jedem funktionieren“, sagt Bear. Schon 1968 beschrieb der Science-Fiction-Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ die Idee: Der Supercomputer HAL 9000 liest im Film heimlich die Lippenbewegungen von Astronauten durch eine Scheibe. Sie hatten sich eingeschlossen, damit er ihre Pläne nicht mitbekommt. „Das zeigt, wie alt das Thema ist“, sagt Tanja Schultz, Professorin für Kognitive Systeme an der Universität Bremen. Forscher hoffen: Ein zuverlässiges Programm könnte bei der Aufklärung von Straftaten anhand von Überwachungsvideos helfen, eine bessere Verständigung von sprach- und hörbehinderten Menschen ermöglichen oder die Identität von Menschen feststellen. werden, ist fast unmöglich“, steht an einer Wand. Die Jugendlichen sollen sich keine falschen Hoffnungen machen. Mangels guter Jobaussichten bietet der frühere Traumberuf des Stierkämpfers schon seit Jahren keine sichere Zukunft mehr. Von den etwas mehr als 200 professionellen Toreros in Spanien sind höchstens 20 so gut im Geschäft, dass sie vom Stierkampf leben können. Die anderen haben Nebenjobs, sind arbeitslos oder nagen am Hungertuch. Die Zahl der Stierkämpfe im Königreich geht immer weiter zurück, viele Arenen mussten schon schließen. Umfragen zufolge interessiert sich nur noch eine Minderheit der Bevölkerung für diese „nationale Fiesta“. Verzweifelt bäumt sich Spaniens immer noch mächtige Stierkampfbranche gegen den Untergang der Zunft auf und versucht, die Welt auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. Zum Beispiel mit Demonstrationen wie neulich in Valencia. Dort protestierten Mitte März tausende Menschen, darunter viele Toreros und Kampfbullenzüchter, gegen den Untergang ihres Handwerks und riefen „Stierkampf ist Kultur“. Von der anderen Straßenseite schallten ihnen derweil die Rufe von Tierschützern entgegen: „Mörder, Mörder“ und „Schluss mit der Tortur“. DNA-SPUR Neue Technik kann zur Überwachung eingesetzt werden. 5 7 FOTO: RTR Maschinen lesen Lippen KREUZWORTRÄTSEL Waagerecht: 1. Fabrik, Betrieb, 5. stärkster Sturm, 6. unterer Teil der Erdkruste, 7. ital. Geigenbauer, 10. Schwur, 11. Einheit für ebene Winkel, 12. schlechte Gewohnheit, 14. Handelsartikel, 15. Gewässerbegrenzung, 17. Teil des Stuhls, 20. Gestalt aus „Turandot“, 21. Nebenfluss der Maas, 22. chemische Verbindung, 24. Besucher, 25. Buchenfrucht, 26. Löwe (engl.). Senkrecht: 1. deutscher Politiker (1961-2016), 2. Weichkäse, 3. wertloses Zeug, 4. Vervielfältigungszahl, 8. amerikanische Riesenkröte, 9. reproduzierende Künstlerin, 13. Ziffer, 16. italienischer Automobilkonstrukteur (1898-1988), 18. Nebenfluss der Etsch, 19. Kopfbedeckung, 23. Ringelwurm. Ein Stierkampf im spanischen Sevilla. Der blutige Tradition findet immer weniger Anhänger. Um Nutzernamen, Geheimwörter und Pin überflüssig zu machen, schlägt Ahmed Hassanat von der jordanischen Mutah-Universität lautlose Passwörter vor: Zur Identifikation am Bankautomaten oder im Online-Shop würde es reichen, allein die Lippen zu bewegen. Nötig wäre nur eine Kamera. Und parallel wird auch an anderen Ansätzen geforscht, die ohne Töne auskommen: Spracherkennung durch Messung der Muskelaktivität in Gesicht und Hals, Ultraschallbilder der Zunge oder Verfolgung der Hirnaktivität selbst. FOTO: FOTOLIA Ein Toter durch kippendes Baugerät in Düsseldorf Verdächtigerin DDR-Mordfall bestreitetTat ZWICKAU/GERA/DPA - Der im Mordfall Heike Wunderlich nach fast 30 Jahren verhaftete Verdächtige will nichts mit der Tat zu tun haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Zwickau am Montag sagte. Der 60-Jährige war in der vergangenen Woche festgenommen worden, nachdem Ermittler mit einer bislang nicht bekannten DNA-Spur einen Treffer in der DNA-Datei gelandet hatten. Der Verdächtige aus Gera steht unter Mordverdacht und befindet sich im Haftkrankenhaus Leipzig wegen gesundheitlicher Probleme. Der Mann ist mehrfach vorbestraft. Die damals 18-jährige Heike Wunderlich war im April 1987 in einem Wald bei Plauen vergewaltigt und erdrosselt worden. Ihre Leiche und das Zweirad waren am Tag darauf gefunden worden.