Erfahrungsbericht Florenz Wintersemester 2011/2012 Von Laura
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Erfahrungsbericht Florenz Wintersemester 2011/2012 Von Laura
Erfahrungsbericht Florenz Wintersemester 2011/2012 Von Laura Wolf Università degli studi di Firenze Facoltà di Lettere e Filosofia Storia dell`arte Vorab: Mein Erasmusbericht ist eine Ergänzung zu dem von Jutta Radomski, die in ihrem Erfahrungsbericht von WS 11/12 genau erläutert, wie man seinen Libretto beantragt und zu welchen Büros in Florenz man welche Papiere bringen muss. Warum ins Ausland? Ich habe meine Entscheidung, ein Auslandssemester in Italien zu machen, kein einziges Mal während dieser Zeit bereut, und kann nur jeden dazu ermutigen, diese einmalige Chance wahrzunehmen. Man bekommt nicht nur die Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse zu verbessern und Land und Leute kennen zu lernen, sondern man erhält auch einen Einblick in ein anderes Uni-Leben, mit anderen Lehr- und Prüfungsmethoden. Vor allem aber lernt man in so einem Auslandssemester, sich in einer fremden Umgebung (trotz begrenzter Sprachkenntnisse) zu Recht zu finden. Dass das nicht immer einfach ist, kann ich bestätigen. Zu Beginn hatte ich nicht nur Sprach- und Orientierungsprobleme, sondern auch mit der italienischen UniBürokratie zu kämpfen. Jedoch habe ich immer jemanden (meiste andere Erasmusstudenten) getroffen, der mir weiterhelfen konnte, und am Ende hat dann doch irgendwie immer alles funktioniert. Warum Florenz? Florenz bietet vor allem für diejenigen, die sich besonders für die Kunst der Renaissance interessieren, einiges. Unzählige tolle Museen mit einigen der wichtigsten Gemälden und Skulpturen der Kunstgeschichte, sowie eindrucksvolle Kirchen und Profanbauten gibt es dort zu sehn. Zeitgenössische Kunst jedoch findet man eher wenig in Florenz. Das Leben in Florenz: Wohnungssuche, Einkaufen, Freizeit Ich persönlich habe mich in dieser wunderschönen Stadt sehr wohl gefühlt, wenn sie auch keine Studentenstadt wie etwa Freiburg ist. Das merkt man auch an den weniger studentenfreundlichen Preisen. Zwar gibt es viele unterschiedliche Bars, und auch einige Clubs, aber die sind meist nicht besonders günstig was Eintritt und Getränkepreise angeht. Jedoch bieten die meisten Bars ab ca. 19 Uhr „Aperitivo“ an. Da zahlt man ungefähr 6 bis 9 Euro für einen Cocktail, und kann sich am Buffet bedienen (gut ist das Buffet z.B. im „Soul Kitchen“ oder im „Kitsch“). Es gibt in Florenz zwei große „Organisationen“ für Erasmusstudenten, die Parties und Ausflüge veranstalten. Guckt mal bei Facebook nach: F.A.C.E. und C.D.M. Die bestehen aus ehemaligen Erasmusstudenten. Einfach zu einer ihrer Veranstaltungen gehen, die Mitgliedskarte(ca. 5 Euro) kaufen, und dann kommt ihr bei Parties in Clubs umsonst rein, oder könnt z.B. bei Ausflügen in die umliegenden Städte mitfahren, und andere Erasmusstudenten kennen lernen. Auch wenn das alles manchmal etwas improvisiert wirkt, ist es eine gute Möglichkeit, Anschluss zu finden, da es leider in Florenz keine Einführungswoche oder sonstiges gibt. Die Lebensmittelpreise sind relativ hoch in Florenz. Am besten ist es, wenn man nicht direkt in der Innenstadt in die kleinen Lebensmittelläden geht, da die „Touristenpreise“ haben. Ich habe meistens bei „Coop“ eingekauft, da der in meiner Nähe der Günstigste war, aber „Esselunga“ kann ich auch empfehlen. Ich habe mein WG- Zimmer über easystanza.it gefunden, indem ich auf dieser Seite eine Suchanzeige geschrieben habe. Darauf haben sich einige Vermieter per E-Mail bei mir gemeldet, und ich habe mit ihnen einen Termin für eine Besichtigung ausgemacht. Das geht in Italien übrigens recht kurzfristig. Ich war knappe 4 Tage in Florenz und habe mehrere Zimmer am Ende zur Auswahl gehabt. Achtet darauf, wenn ihr im Wintersemester geht, dass ihr eine funktionierende Heizung habt. Das kann nämlich ansonsten ziemlich kalt werden!! Auch solltet ihr auf einen vernünftigen Mietvertrag achten, und euch alles in der Wohnung genau ansehen. Es genügt, wenn ihr Mitte August anfangt zu suchen. In Florenz selbst war ich erst am 1. September, um mir die Wohnungen anzusehen, und Mitte September hat die Uni schon angefangen. Aber wie gesagt, es gab genug Angebote. Bezahlt habe ich 350 Euro für mein Zimmer. Das war aber, wie auch die ganze Wohnung, in sehr gutem Zustand. Jedoch musste ich ca. 15 Minuten in die Innenstadt mit dem Bus fahren, was für mich aber kein Problem war. In der Innenstadt müsst ihr, je nach Größe des Zimmers, natürlich etwas mehr zahlen. Zum Bus: Mit dem Bus kommt man eigentlich überall ganz gut hin. Ich habe mir immer eine Studentenmonatskarte gekauft. Die bekommt ihr mit eurem italienischen Studentenausweis, wenn ihr unter 25 seid, beim ATAF Büro am Hauptbahnhof. Es kosten ca. 23 Euro im Monat plus einmalig 9 Euro für die „Tessera Studenti“, für die ihr ein Passfoto braucht. Es gibt übrigens leider in Florenz keinen Bus-Netz-Plan. Wenn ihr auf Wohnungssuche seid, lasst euch am Besten von den Vermietern genau erklären, von wo ihr mit welcher Linie fahren müsst. Ansonsten ist man da ziemlich aufgeschmissen! Zur Not geht ihr zum Touristik Info Büro am Hauptbahnhof Santa Maria Novella. Die Uni und das Studieren in Florenz: Das, was mit vielleicht neben den ganzen Touristen am wenigsten in Florenz gefallen hat, war leider die Universität selbst. Die Sprachkurse im Centro Linguistico mal ausgenommen, die ich sehr empfehlen kann. Allein den Stundenplan zusammen zu stellen, und meine Kurse zusammen zu suchen, hat mehrere Wochen gedauert- und dann war doch alles anders. Dazu kamen die relativ schlechten räumlichen Bedingungen und Professoren, die sich gar nicht um Erasmusstudenten gekümmert haben. Die Veranstaltungen, die ich besucht habe (Trienale, also für B.A. Studenten) waren alle rein „frontaler“ Natur, wobei die italienischen Studenten ALLES wörtlich mitgeschrieben haben (für mich als Erasmusstudentin, die am Anfang vielleicht 30 Prozent verstanden hat, konnte das schon ziemlich frustrierend sein). Oft kamen Professoren 30 Minuten zu spät, und oft beendeten sie die Vorlesung 30 Minuten früher. Man muss also im Eigenstudium sehr viel selbst machen. Am besten man fragt die italienischen Studenten nach ihren Aufzeichnungen, es kann nämlich in den mündlichen Prüfungen alles dran kommen. Ich hatte das Glück, dass ich mir kein Hauptseminar, oder Ähnliches, anrechnen lassen musste, und so konnte ich die meisten Veranstaltungen einfach besuchen, ohne eine Prüfung ablegen zu müssen. Falls ihr weiter Fragen habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben an [email protected]