BGW VOR ORT - BGW Bielefeld
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BGW VOR ORT - BGW Bielefeld
Nr. 34 | Dezember 14 BGW VOR ORT Mietermagazin der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft SICHERHEIT Ratschläge der Polizei BIELEFELDER PLÄTZE Geschichte des Kesselbrinks Raum für die Zukunft NEUBAU „agora“ ist fertiggestellt INHALT EDITORIAL Zum Titelbild: Kesselbrink-Gastronomie im „grünen Würfel“ Foto: Freitag Mit der Eröffnung des Restaurants „agora“ hat am 19. September die Neugestaltung des Kesselbrinks ihren krönenden Abschluss gefunden. Die BGW hat das würfelförmige Gebäude, das rundum durch Efeupflanzen begrünt ist, errichtet und an die Bielefelder Gastronomenfamilie Polat verpachtet. 7 MODERNISIERUNG Regenschirme und Wetterfahnen „800 Jahre Bielefeld – das gibt’s doch gar nicht!“ – unter diesem augenzwinkernden Motto feierte unsere Stadt in diesem Jahr ihr rundes Jubiläum. Und das nicht mit einem einzelnen großen Highlight, sondern mit rund 200 Veranstaltungen und tausenden von Akteuren. Als Unternehmen, das zwar noch keine 800, aber immerhin mehr als 60 Jahre lang Verantwortung in und für Bielefeld übernimmt, hat die BGW die zahlreichen Aktivitäten als Sponsor unterstützt. Doch nicht nur finanziell haben wir dazu beigetragen, dass unsere Stadt in ihrem Jubiläumsjahr (und darüber hinaus) noch lebenswerter wird. Vier Zielvereinbarungen, die von den Beschäftigten der BGW angeregt und umgesetzt wurden, kommen den Bielefeldern und Bielefelderinnen unmittelbar zugute. So sind ein Bücherschrank und eine Kleiderkammer eingerichtet, der Außenbereich einer Kita verschönert und drei Grünanlagen von Unrat gereinigt worden. Mit dem „agora“ hat die BGW ein attraktives Gastronomieangebot auf dem neugestalteten Kesselbrink geschaffen, das noch 2 | BGW VOR ORT dazu das Bielefelder Klima verbessert. Im Jubiläumsjahr ist es uns zudem gelungen, ein langgehegtes Ziel zu erreichen und uns in einer exponierten Lage in der Stadt zu präsentieren: in dem neuen Büro der BGW am Alten Markt. Von hier aus haben sich von Mai bis September rund 1.250 Schülerinnen und Schüler auf den Weg gemacht, um im Rahmen der Stadtrallye, die von den Auszubildenden der BGW entwickelt worden ist, Bielefeld zu erkunden. Nun neigt sich das Jubiläumsjahr zwar dem Ende zu, doch Sie können sich sicher sein: Ihr Motto „Wir für Bielefeld“ wird die BGW auch künftig mit Leben füllen. Ihr Schüler erkundeten ihre Stadt BIELEFELD 6 – 7 MODERNISIERUNG 12 – 15 PLÄTZE IN BIELEFELD 9 UMBAU Eisenbahnstraße in Brackwede Raum für 170 Flüchtlinge 10 – 11 ALTBAUPFLEGE Haus Am Sparrenberg 38 Ein Stück Bielefelder Fahrradgeschichte 18 ZUKUNFTSKITA Bielsteinstraße Anbau für den Ganztagsbetrieb 20 BIELEFELDER MODELL Zwei neue Wohnanlagen Wohnen mit Versorgungssicherheit 23 NEUBAU Im Drewer Esch 7 Wohnen in bester Gesellschaft MENSCHEN 17 EHRENAMT Nachbarschaftliches Engagement Trio aus der Carlmeyerstraße Norbert Müller Geschäftsführer der BGW BGW-STADTRALLYE WOHNEN Bestandssanierung BGW führt Maßnahmen fort Fassadengestaltung Regenschirme und Wetterfahnen Liebe Mieterinnen und Mieter, 21 19 MIETERPORTRAIT Gesundheitsexpertin mit Musiktalent Sonja Wattenbach Kesselbrink Vom Un-Ort zum In-Ort 16 AGORA Neubau Essen und trinken im „grünen Würfel“ 18 ENGAGEMENT Zielvereinbarungen der BGW Projekte für Bielefeld 21 BGW-STADTRALLYE Azubi-Projekt Rund 1.250 Schüler erkundeten die Stadt 24 SERVICE Neues BGW-Büro Präsenz am Alten Markt TIPPS & INFOS 4 – 5 SICHERHEITSTIPPS Polizei Keine Chance den Trickbetrügern Kooperationsprojekt Sicheres Wohnen in Bielefeld 8 ENERGIEARMUT Verbraucherzentrale Wege aus der Schuldenfalle 22 QUARTIERSFEST Wohngebiet Carlmeyerstraße BGW-Team siegreich 22 PREISRÄTSEL Mitmachen Attraktive Preise zu gewinnen 23 KINDERSEITE Winter Futterglocke für Meise und Co. BGW VOR ORT | 3 TIPPS & INFOS TIPPS & INFOS KEINE CHANCE den Trickdieben und -betrügern! Trickdiebe und Trickbetrüger wählen für ihre kriminellen Taten nicht selten ältere Menschen aus, weil sie diese für besonders leichte Opfer halten. Wie man sich vor Betrügern und Dieben schützen kann, erläutert Volker Heyne, Kriminalhauptkommissar im Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Bielefeld. Foto: fotolia „Werden ältere Menschen in Bielefeld besonders häufig Opfer von Straftaten?” VOLKER HEYNE: Das ist nicht der Fall. Der Anteil der über 60-jährigen Bielefelder beträgt etwa 26 Prozent. Davon werden nur 5 Prozent mit einer Straftat konfrontiert. In Bielefeld kann man sich also auch als älterer Mensch sicher fühlen. „Dennoch gelingt es Trickdieben immer wieder, sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen und dort Geld und Wertgegenstände zu erbeuten. Wie sehen ihre Methoden aus, und wie sollte man sich verhalten, um nicht Schaden zu erleiden?” VOLKER HEYNE: Häufig geben sich Diebe als Handwerker, Fernsehtech4 | BGW VOR ORT niker oder Mitarbeiter von Energieversorgern aus, die sich unter einem Vorwand Zugang zur Wohnung ihrer Opfer verschaffen wollen. Sie lassen sich in der Wohnung beispielsweise Geld wechseln, beobachten dabei, wo der Mieter das Geld aufbewahrt und bitten ihn dann um ein Glas Wasser oder einen anderen Gefallen. Sobald der Mieter in der Küche verschwindet, machen sie schnelle Beute. Grundsätzlich gilt: Nehmen Sie keine Dienstleistungen von Handwerkern oder ähnlichen Personen in Anspruch, die Sie nicht bestellt beziehungsweise die Ihnen nicht angekündigt worden sind! Es kommt ja kein Fernsehtechniker unangemeldet ins Haus – vor allem nicht, wenn der Fernseher gar nicht kaputt ist. Gegenüber solchen Personen an der Haustür sollten Sie misstrauisch sein und sie auf keinen Fall in die Wohnung lassen. Und bitte informieren Sie in Verdachtsfällen die Polizei unter der Notrufnummer 110. nungsgemäß auszuweisen. Man sollte gegebenenfalls auch bei der jeweiligen Behörde telefonisch nachfragen, ob es sich hier um einen korrekten Einsatz handelt. Des Weiteren stellen wir immer wieder fest, dass ältere Menschen häufig sehr hohe Bargeldbeträge in der Wohnung verwahren. Da es die Täter neben Schmuck in erster Linie auf Bargeld abgesehen haben, rät die Polizei eindringlich dazu, keine hohen Bargeldbeträge zu Hause zu verwahren, um die Erfolgsaussichten der Täter zu reduzieren. „Wie sieht es mit Geschäften an der Haustür aus?” gesagt, der Grundsatz, niemanden ins Haus zu lassen, den man nicht kennt. Viele Dinge können schon an der Haustür geregelt werden. So kann etwa dem Wunsch nach einem Zettel, um für einen Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen, durch die einen Spaltbreit geöffnete Tür nachgekommen werden. Personen, die eine Amtseigenschaft vorgeben, also beispielsweise Polizeibeamte, Finanzbeamte oder Steuerfahnder, sollte man auffordern, sich ord- veranlasst. Rufen Sie zudem keine Telefonnummern an, um angebliche Gewinne abzurufen. Dabei handelt es sich nämlich fast immer um RufVOLKER HEYNE: Ja, es passiert nummern, die hohe Telefonkosten immer wieder, dass man telefonisch verursachen – die 0900er-Numaufgefordert wird, an Gewinnspielen mern. Und überweisen Sie niemals teilzunehmen oder dass man am irgendwelche „Gebühren“, um eine Telefon als vermeintlicher Gewinner Gewinnauszahlung zu veranlassen. benachrichtigt wird. An solchen Zu der Gewinnauszahlung wird es Gewinnspielen sollte man auf keinen niemals kommen! Fall teilnehmen und niemals seine Personal- oder Kontodaten am Telefon preisgeben. Auch zur Auszahlung „Und dann ist da ja noch der vermeintlicher Gewinne werden oft Enkeltrick…” die Kontodaten erfragt. Geben Sie diese niemals an! Mit illegal erlangVOLKER HEYNE: Leider haben wir ten Personen- und Kontodaten wer- landesweit in den letzten Jahren den gefälschte Verträge aufgesetzt, stark steigende Zahlen in diesem fingierte Lastschrifteinzüge oder Deliktsfeld. Das Telefongespräch umfangreiche Einkäufe im Internet beginnt meist mit der Frage: „Rate mal, wer dran ist?“ Nennt der Angerufene dann den Namen eines vermeintlichen Enkels, schlüpft der Anrufer geschickt in die Rolle dieses Enkels und schildert eine Notsituation, in der er ganz schnell einen hohen Bargeldbetrag benötigt. Da der Enkel selbst nicht kommen kann, schickt er einen Unbekannten, der das Geld abholen soll. Unsere Tipps: Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet. Rufen Sie Ihren „Enkel“ unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück. Geben Sie niemals einer unbekannten Person Geld. Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. VOLKER HEYNE: Grundsätzlich sollte man nichts an der Haustür kaufen. Denn ob Schmuck, Teppiche oder Lederjacken: Angeboten wird zumeist minderwertige Ware zu überhöhten Preisen. Vorsicht ist auch bei Vertragsabschlüssen für Versicherungen, Fernsehen oder Telekommunikation an der Haustür geboten. Es empfiehlt sich, vor Vertragsabschlüssen Rücksprache mit Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen zu nehmen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Vertragsabschlüsse am Telefon! Wichtig zu wissen: Bei an der Haustür oder am Telefon geschlossenen Verträgen gilt ein 14-tägiges Widerrufsrecht. „Was kann man noch tun, um sich vor Diebstahl zu schützen?” VOLKER HEYNE: Wichtig ist, wie „Apropos Telefon: Auch dort kommt es doch zu zahlreichen weiteren Betrügereien!” Weitere Fragen? Haben Sie weitere Fragen rund um das Thema Sicherheit in der eigenen Wohnung? Dann wenden Sie sich an Volker Heyne von der Bielefelder Polizei. Er ist in der Markgrafenstraße 7 unter der Telefonnummer 5837-2556 zu erreichen. Ordnungspartnerschaft neu aufgelegt SICHERES WOHNEN V iele Menschen haben den berechtigten Wunsch, so lange wie möglich sicher und bequem in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Um dies zu erreichen, hat sich Ende 2013 ein Netzwerk gegründet: Der Ordnungspartnerschaft „Sicheres Wohnen in Bielefeld“ gehören Vertreter der Bielefelder Polizei, der Stadt Bielefeld, der BGW und anderer Institutionen an. Gemeinsames Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl im Wohnbereich zu verbessern. Dazu gehören neben dem Aspekt der Kriminalitätsvorbeugung und dem Einbruchschutz auch die gesundheitliche Versorgung und die Beibehaltung der Aktivität im Alter. Neben dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch sind Vorträge und Veranstaltungen vorgesehen. So gab bereits im Mai 2014 Volker Heyne, Kriminalhauptkommissar im Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei in Bielefeld Bei der Informationsveranstaltung von Polizei, BGW und anderen Akteuren drehte sich alles um das Thema des sicheren Wohnens. Bielefeld, den BGW-Mietern in der Wohnanlage Carré am Niederwall Sicherheitstipps speziell für Senioren. Am 29. Oktober fand zudem in Kooperation mit der Wohn- und Pflegeberatung der Stadt Bielefeld, der Polizei, dem Begegnungszen- trum Prießallee von Bethel regional und dem Förderverein Lebensgerechtes Wohnen OWL e.V. ein Informationsnachmittag in den Räumen der evangelischen Markusgemeinde im Bielefelder Osten statt. BGW VOR ORT | 5 WOHNEN WOHNEN BGW führt Bestandsmodernisierung fort STERNENHIMMEL LEUCHTET an der Ravensberger Straße die Modernisierung knapp 1,5 Millionen Euro investiert. Modernisierung in zwei Bauabschnitten In zwei Bauabschnitten werden die Häuser an der Tilsiter Straße 2–10 energetisch und optisch auf den neuesten Stand gebracht. Auch hier wurden ein Wärmedämmverbundsystem angebracht, Dächer, Fenster und Türen erneuert sowie neue Balkone angebaut. Ein Blickfang sind die farbigen Balkonbrüstungen und die darauf abgestimmten grafischen Elemente an der Fassade. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro. Haus wird Zug um Zug barrierefrei Bei der Probebeleuchtung an der Ravensberger Straße lässt Licht-Ingenieur Thorsten Menzel (rechts) den Sternenhimmel strahlen. In Zusammenhang mit dem Neubau einer Wohnanlage des Bielefelder Modells in Schildesche hat die BGW Durch die Modernisierung des Hauses Am Pfarracker werden etwa 33 Prozent Energie eingespart. das angrenzende Haus Am Pfarracker 43 modernisiert. Durch die Neugestaltung des Eingangsbereiches konnte Barrierefreiheit erreicht werden, außerdem wird ein barrierefreier Zugang zur benachbarten Wohnanlage geschaffen. Durch den Umbau der insgesamt 36 Wohnungen jeweils nach einem Mieterwech- sel soll das komplette Gebäude aus dem Jahr 1970 perspektivisch barrierearm gestaltet werden. Hier beträgt das Investitionsvolumen rund 1,3 Millionen Euro. Die Modernisierung führt zu einer energetischen Einsparung von etwa 33 Prozent. Wetterfahnen zieren zwei Hausdächer D ie Modernisierung ihres Bestandes hat die BGW an der Ravensberger Straße, an der Tilsiter Straße in Stieghorst und Am Pfarracker in Schildesche fortgesetzt. Die Häuser an der Ravensberger Straße 147– 151 und 153–157 mit insgesamt 33 Wohnungen sind gedämmt worden, die Dächer wur- den erneuert, Fenster und Türen ausgetauscht. Jede Wohnung ist mit einem Balkon zur Südseite ausgestattet worden, im Erdgeschoss wurden Terrassen angelegt. Durch eine Rampe zur Haustür konnten fünf Wohnungen barrierefrei erschlossen werden. Die von der DiplomDesignerin Petra Breuer entworfene Fassadengestaltung bringt den Sternenhimmel an die Hauswände. Mit gelben Punkten und Verbindungslinien auf der silbergrauen Fassade werden die Tierkreiszeichen dargestellt, die mittels LED-Technik in der Dunkelheit leuchten. Einen zusätzlichen Akzent setzen die sonnengelben Balkonbrüstungen. Die BGW hat in MÄRCHENFIGUREN drehen sich im Wind D ass Regenwetter nicht immer trist und grau sein muss, zeigen die BGW-Wohnhäuser Am Großen Feld 34 /36 in Gadderbaum. Die Diplom-Designerin Petra Breuer hat bei der Fassadengestaltung der modernisierten Gebäude dem Thema Regen eine heitere Seite abgewonnen: Menschen mit bunten Regenschirmen vermitteln eine fröhliche Leichtigkeit und Lebensfreude. Ein besonderer Blickfang befindet sich auf den Dächern der beiden Häuser – hier drehen sich die Märchenfiguren Mary Poppins und Pan Tau als Wetterfahnen im Wind. schwarz und grau lackiert wurden. Mit jeweils 15 Kilogramm sind Mary Poppins und Pan Tau keine Leichtgewichte und stellten dadurch für den Handwerker, in dessen Werkstatt „HammerArt“ schon viele Wetterfahnen entstanden und aufgearbei- tet worden sind, eine besondere Herausforderung dar. Jürgen Weist: „Um den Figuren auf dem Dachfirst mehr Stabilität zu geben, habe ich zwei Lager eingebaut.“ Regenschirm ist das gemeinsame Markenzeichen Farbige grafische Elemente an der Fassade werten die Gebäude an der Tilsiter Straße auch optisch auf. 6 | BGW VOR ORT Neben dem feinen Anzug, der Melone und einer Nelke im Knopfloch ist der Regenschirm das Markenzeichen des freundlichen Pan Tau. Und auch das Kindermädchen Mary Poppins ist mit diesem Requisit ausgestattet: Mit ihrem aufgespannten Regenschirm schwebt sie bei Ostwind vom Himmel geradewegs in das Haus der Familie Banks. Nahezu in Lebensgröße hat der Bielefelder Kunstschmied und Schlossermeister Jürgen Weist die beiden Figuren aus Edelstahl gefertigt, die anschließend BGW VOR ORT | 7 INTERVIEW WOHNEN Beratungsangebote der Verbraucherzentrale MENSCHENWÜRDIGER RAUM für 170 Flüchtlinge WEGE AUS DER Energieschuldenfalle Auf der einen Seite steigen die Energiepreise, und auf der anderen Seite bleibt das Einkommen in vielen Haushalten konstant oder geht sogar zurück. Dies führt dazu, dass immer mehr Familien ihre Energiekosten nicht mehr zahlen können und von Energiesperren durch die Versorgungsunternehmen betroffen sind. Um dies zu verhindern, hat das Land Nordrhein-Westfalen das Modellprojekt „NRW bekämpft Energiearmut“ ins Leben gerufen, an dem acht Städte teilnehmen – darunter auch Bielefeld. Über die Ursachen der Energiearmut und über Wege aus der Schuldenfalle informieren Dr. Marle Kopf und Carina Kopka von der Verbraucherzentrale in Bielefeld. Foto: fotolia spielsweise durch elektrische Warmwasserspeichergeräte, in denen das Wasser durchgängig heiß gehalten wird, oder durch die Stand-by-Funktion der Unterhaltungselektronik verursacht werden. In diesen Fällen bemühen wir uns, Einsparmöglichkeiten zu finden. DR. MARLE KOPF: Die meisten Betroffenen kommen erst zu uns, wenn sie eine Sperrankündigung bekommen haben oder der Hahn bereits zugedreht ist. Dann ist unser vorrangiges Ziel, die Energieversorgung schnell wiederherzustellen bzw. die Sperre zu verhindern. Gemeinsam mit dem Verbraucher überlegen wir, welche realistischen Ratenzahlungen man dem Energieversorger anbieten kann, um die Rückstände zu begleichen und dabei aber auch die laufenden Abschlagszahlungen sicherzustellen. Weitere Fragen? „Was sind die Ursachen für die zunehmenden Energieschulden?” „Was beinhaltet das Modellprojekt »NRW bekämpft Energiearmut«?” DR. MARLE KOPF: In den meisten Fällen sind hohe Nachzahlungen aufgelaufen, die von den Verbrauchern nicht beglichen werden können. Das kann daran liegen, dass die Abschläge zu niedrig angesetzt worden sind oder dass eine unkalkulierbare Situation wie etwa ein Wasserschaden eingetreten ist, der den Einsatz von stromfressenden Trockengeräten erforderlich gemacht hat. Nicht selten sind in den Haushalten auch Elektrogeräte im Einsatz, die sehr viel Strom verbrauchen. 8 | BGW VOR ORT BGW hat ehemalige Fabrik an der Eisenbahnstraße umgebaut CARINA KOPKA: Im Rahmen des Projektes werden Beratungs- und Informationsangebote der Verbraucherzentrale NRW in Kooperation mit Energieversorgungsunternehmen gefördert. Wenn sich Verbraucher, bei denen eine Energiesperre droht, an uns wenden, prüfen wir zunächst die Abrechnungen auf ihre Korrektheit. Hat alles seine Richtigkeit, ergründen wir gemeinsam mit dem Verbraucher die Ursachen für die hohen Kosten. Sie können bei- Termine zur Beratung „Energiearmut“ können unter der Telefonnummer 98787606 oder per E-Mail unter bielefeld.energiearmut@vz-nrw. de vereinbart werden. Im Rahmen der Beratung bietet die Verbraucherzentrale auch eine kostenlose Stromsparberatung bei Ihnen zu Hause an. Eine offene Sprechstunde ohne Voranmeldung findet montags von 10 bis 12 Uhr in der Beratungsstelle an der August-BebelStraße 88 sowie telefonisch unter 98787606 statt. Für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, hat die BGW an der Eisenbahnstraße eine ehemalige Fabrik zu einer Unterkunft umgebaut. M it dem Umbau einer ehemaligen Wäschefabrik an der Eisenbahnstraße in Brackwede hat die BGW Platz für 170 Flüchtlinge geschaffen. Familien und alleinstehende Männer, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, konnten ab Anfang Dezember die drei Gebäudeteile in Bahnhofsnähe beziehen. „Für die Menschen, die viel Leid ertragen mussten, haben wir einen deutlich besseren Unterbringungsstandard geschaffen als bislang in Flüchtlingsunterkünften üblich“, betont Oliver Klingelberg, bei der BGW zuständig für das Sozialmanagement. Nicht zuletzt durch die weitgehend separaten Bad- und Küchenbereiche sei eine größere Privatheit gewährleistet. Dass die Flüchtlinge, die aus Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, aus afrikanischen Ländern und Südosteuropa stammen, in Bielefeld willkommen sind, verdeutlicht bereits die Fassadengestaltung des Gebäudes: In dem blauen Farbton der UNO zieren 19 Begriffe in deutscher und englischer Sprache die Hauswände, die man mit den Menschenrechten in Verbindung bringt: Würde und Schutz, Freiheit und Frieden, Wohnung und Bildung… Mitarbeiter täglich präsent sein. Die BGW stellt in den Gebäuden zudem Räumlichkeiten für verschiedene soziale Angebote wie etwa Sprachund Nähkurse, für ein Möbellager und eine Kleiderkammer zur Verfügung. Vom kommenden Frühjahr an soll in der benachbarten ehemaligen Post eine Kita-Gruppe mit 20 Kindern vorrangig aus Flüchtlingsfamilien einziehen. „Mit der Eisenbahnstraße möchten wir beweisen, dass man Unterkünfte mit Qualität schaffen kann“, so Oliver Klingelberg. Mit dem Bezug der neuen Unterkunft konnte das Flüchtlingsheim am Stadtring geschlossen werden, wähSozialarbeiter sind rend die Unterkunft an der Teichstäglich präsent heide aufgrund des hohen Zuzugs an Sozialarbeiterinnen und -arbeiter Flüchtlingen zunächst bis Mitte 2015 der städtischen Fachstelle für Flücht- weiter betrieben wird. linge werden ebenso wie zwei BGWder letzten Mieter hat die BGW im Januar mit dem insgesamt 1,5 Millionen Euro teuren Komplettumbau begonnen. In den viergeschossigen Gebäudeteilen Eisenbahnstraße 29a und 29b sind Wohnungen entstanden, die aufgrund ihrer flexiblen Grundrisse für kleinere, aber auch für kinderreiche Familien geeignet und teilweise barrierefrei sind. An der Eisenbahnstraße 29 ist über dem Bürobereich Raum für 27 alleinstehende Männer geschaffen worden, die dort in Wohngemeinschaften leben. 1,5 Millionen Euro in den Umbau investiert In der ehemaligen Fabrik, die seit den 1990er Jahren im Besitz der BGW ist, hatten sich zuletzt 30 Wohnungen befunden. Nach dem Auszug BGW VOR ORT | 9 WOHNEN den faszinierenden Hochradrennen. Radsport in solchen Dimensionen kannte man damals in Deutschland noch nicht“, berichtet der Bielefelder Fahrradhistoriker Michael Mertins, der umfassend zu Nagels Fahrradsattelfabrik geforscht hat. Wohnhaus unterhalb der Sparrenburg wurde komplett saniert EIN STÜCK BIELEFELDER FAHRRADGESCHICHTE Richard und Frieda Nagel, 1913 Eingangstür stammt aus der zeit um 1890 10 | BGW VOR ORT In England erwachte das Interesse am Radsport Erbauer des Gebäudes in der Spitzkehre zur Sparrenburg waren die Wirtsleute Wilhelm und Emilie Schmidt, die die unterhalb der Burg gelegene Gaststätte „Berglust“ betrieben. Nach ihrem Tod zog ihre Tochter Emma mit ihrem Ehemann, dem Färbermeister Johann Richard Nagel, und ihren drei Söhnen Richard, Walter und Paul in das Haus ein. Der 1860 geborene Richard hatte zunächst ebenfalls das Färberhandwerk erlernt, danach jedoch eine kaufmännische Ausbildung bei Dürkopp & Co. absolviert und für Dürkopp in Hamburg und in London gearbeitet. „Während seiner Tätigkeit in London lernte Richard Nagel nicht nur die britischen Pro- Das historisch bedeutsame Haus Am Sparrenberg 38 ist von der BGW komplett saniert worden. duktionsverhältnisse und damit die seinerzeit modernsten Fertigungstechniken kennen, sondern erlebte auch die dortige Sportszene mit historische Fotos: Stadtarchiv A n seine Kindertage im Haus seiner Großeltern unterhalb der Sparrenburg kann sich Hans-Rudolf Vehring noch gut erinnern. „Hier haben wir immer Ostereier gesucht“, weist er auf den großen Garten, in dem einst künstliche Grotten für eine romantische Atmosphäre sorgten. Der 89-Jährige ist der Enkel von Richard Nagel (18601920), dem Gründer der ersten deutschen Fahrradsattelfabrik. Von 1880 bis zu seinem Tod hat Richard Nagel mit seiner Familie in dem Haus Am Sparrenberg 38 gewohnt, das jetzt von der BGW einer Komplettsanierung unterzogen wurde. Bei Dürkopp begegnete Richard Nagel dem ebenfalls radsportbegeisterten Georg Rothgiesser, mit dem er 1883 in einer kleinen Remise am Mühlendamm in Gadderbaum die Firma R. Nagel & Co. gründete. Durch Rothgiessers großes technisches Verständnis konnte man weit über 20 Patente erlangen; bekannteste Beispiele sind der Schnursattel für Hochräder und ein sattelgesteuertes Sicherheitsrad. Im Jahr 1886 heiratete Richard Nagel seine Jugendfreundin Luise Beeck, mit der er fünf Kinder hatte. Gemeinsam mit Richards Vater und dem Bruder Walter lebte die junge Familie in dem Haus Am Sparrenberg, das für drei Generationen allmählich zu klein wurde. Daher ließ Richard Nagel 1896 das Gebäude um- und das Dachgeschoss ausbauen und auch das Innere repräsentativer gestalten. „Die heute noch vorhandene prächtige Eingangstür stammt offensichtlich aus den 1890er Jahren, und auch der Antrittspfosten des inneren Treppengeländers trägt die Formensprache der Neorenaissance“, sagt Michael Mertins. radtaschenproduktion aus den Bielefelder Sattelfabriken Nagel, Lohmann, Lepper und Wittkop, die alle innerhalb weniger Jahre gegründet worden waren. Die Nagel’sche Fabrik gehörte zu den Marktführern und vertrieb ihre Produkte nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen europäischen Ländern. 1888 wurde das neue Fabrikgebäude an der Turnerstraße in Betrieb genommen. Wenig später schied Georg Rothgiesser aus dem Unternehmen aus, und aus gesundheitlichen Gründen übergab Richard Nagel bereits 1895 seinem Bruder Walter die Firmenleitung. Zwei Jahre nach dem Tod Walter Nagels endete die Geschichte der Firma R. Nagel & Co. 1,25 Millionen Euro in die Sanierung investiert einschlugen. Nach dem Tod Frieda Nagels im Jahr 1959 kam die Immobilie in den Besitz der Erbengemeinschaft Vehring/Nagel. Die BGW hat das Drei-Familien-Haus in den 1990er Jahren von der Stadt Bielefeld erworben. Im Vorfeld einer geplanten Modernisierung stellte sich im vergangenen Jahr heraus, dass das Gebäude von Hausschwamm befallen war. Die BGW hat das Haus daher komplett entkernt, neue Decken eingezogen, Fenster, Heizungsund Elektroanlagen erneuert. Insgesamt wurden 1,25 Millionen Euro investiert. Mit einem ansprechenden Anstrich ist der Charakter des historisch bedeutsamen Hauses betont worden, ein dezentes Lichtkonzept setzt das Gebäude auch in der Dunkelheit in Szene. Nach dem Tod Richard Nagels im Jahr 1920 lebte seine zweite Ehefrau Frieda (geb. Pauck) in dem Haus Am Sparrenberg 38. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Haus nahezu unbeschadet, obwohl 48 Brand- und zwei Sprengbomben in den Garten Sattelfabrik Nagel gehörte zu den Marktführern Richard Nagel und Luise Beeck als Verlobte auf einem Dürkopp „Cyclop“ um 1886 In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammten 80 bis 90 Prozent der deutschen Fahrradsattel- und Fahr- Richard Nagel auf „Cyclonette“ vor der Garage Am Sparrenberg, um 1914 BGW VOR ORT | 11 BIELEFELDER PLÄTZE KESSELBRINK: VOM UN-ORT ZUM IN-ORT Um 1930 präsentierte sich der Kesselbrink als barocke Parkanlage. 12 | BGW VOR ORT V iehweide und Exerzierplatz, Volkspark und Fußballplatz, Park-, Markt- und Kirmesfläche, Busbahnhof und Skaterparadies: Kein anderer Ort in Bielefeld hat im Verlauf der Zeit so viele unterschiedliche Nutzungen erfahren wie der Kesselbrink. Der mit 2,5 Hektar größte innerstädtische Platz lag bis zur Mitte des 17. Jahrhun- derts in der Feldmark vor den Toren Bielefelds und war Teil einer Weide, die sich im Besitz der Bürgerschaft befand. Jeder Bürger war verpflichtet, mindestens ein Großvieh zu halten, um Dung für den Gemüseanbau zu gewinnen. Die Hinterlassenschaften der Tiere gaben dem Kesselbrink seinen ursprünglichen Namen: Köttelbrink. Überregionale Bedeutung errang der Platz, als man dort im Juli 1666 eine Heilquelle entdeckte. Ihr Wasser half angeblich gegen alle nur denkbaren Beschwerden: Glieder- und Rückenschmerzen, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Hitzewallungen und Hühneraugen. Dieses Allheilmittel zog so viele Leidende aus der Umgebung an, dass sich Bielefeld anschickte, Kurstadt zu werden. Doch bald versiegte die „Bielefelds einzige anmutige Fläche“ Wunderquelle, und der Köttelbrink war wieder dem grasenden Vieh vorbehalten. Aus der Weide wurde ein Exerzierplatz Im Jahre 1713 wurde Bielefeld Garnisonsstadt. Der Regimentschef Prinz Georg von Hessen-Cassel ließ daraufhin die Weide planieren, um die Fläche als Exerzierplatz nutzen zu können. Trotz des militärischen Gewohnheitsrechtes war der Kesselbrink weiter im Besitz der Bürger. Deren Wunsch, den Platz im Zuge der Aufteilung der Feldmark in kleine Parzellen zu zersplittern, wurde abgewehrt, und so blieb der Kesselbrink als zusammenhängendes Grundstück erhalten. Seit den 1960er Jahren diente der Platz als Busbahnhof. Durch die Besiedelung der Feldmark, die den alten Stadtkern umgab, veränderte sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts auch die Umgebung des Kesselbrinks, der bald nicht mehr außerhalb, sondern inmitten des Stadtgebietes lag. An der Ecke zur Heeper Straße wurde 1860 von der Bielefelder Turngemeinde die erste Bielefelder Turnhalle errichtet – noch heute erinnert der Name der Turnerstraße an diese Ära. Gaststätten und Geschäfte siedelten sich am Kesselbrink an, und der Platz wurde zu einem Zentrum des öffentlichen Lebens, auf dem Volksfeste und Zirkusvorstellungen stattfanden. Von 1905 bis 1910 trug der neugegründete Fußballverein Arminia Bielefeld hier zudem seine Spiele aus. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Kesselbrink zu einem Park umgestaltet. Umgeben von Straßen und Baumreihen liebten es die Bielefelder, auf dem Platz, den man als „Bielefelds einzige anmutige Fläche“ bezeichnete, zu promenieren. Rezession verhinderte ein „Forum für Bielefeld“ Noch immer war die inzwischen Kaiser-Wilhelm-Platz genannte Fläche nicht befestigt und wurde im Sommer als „Staubplage“ und im Winter als „oft unüberwindlicher Sumpf“empfunden. So entstand im Jahr 1920 ein vielbeachteter Bebauungsplan, der eine 6.000 Quadratmeter große Freifläche vorsah, die von einem klassizistischen Gebäudekomplex umschlossen werden sollte. Die Gebäude, so sahen es die Planer vor, sollten ein „Forum für Bielefeld“ darstellen und eine Vielzahl von öffentlichen Einrichtungen beherbergen: eine Bücherei und ein Museum, einen Musikpavillon und einen Versammlungssaal, ein Kino und eine Badeanstalt. Doch die beginnende Rezession machte diese ehrFoto: Stadtarchiv Foto: Stadtarchiv Durch die Neugestaltung des Kesselbrinks ist aus der für lange Zeit tristen Betonwüste ein beliebter innerstädtischer Treffpunkt geworden, der nicht nur die Skater und Biker anzieht. Mit der Eröffnung des Restaurants „agora“ in dem von der BGW errichteten „grünen Würfel“ hat die Verwandlung des Platzes Mitte September ihren krönenden Abschluss gefunden. BGW VOR ORT | 13 BIELEFELDER PLÄTZE in der 600 Fahrzeuge Platz fanden. Gleichzeitig wurde der zentrale Busbahnhof angelegt, von dessen 17 Bussteigen täglich etwa 1.000 Linienbusse u. a. nach Osnabrück, Münster, Detmold und Paderborn fuhren. In diesem Bereich siedelten sich zudem Geschäfte in eingeschossigen Pavillons an. Neugestaltung startete Mitte des Jahres 2011 Mit ihren 2.750 Quadratmetern ist die Bike- und Skatefläche die bundesweit größte innerstädtische Anlage ihrer Art. geizigen Pläne zunichte. Stattdessen wurde der Platz 1926 gewissermaßen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von Arbeitslosen in eine barocke Parkanlage umgestaltet. AUSGANGSPUNKT für DeportATIONEN Mit dem Nationalsozialismus begann das düsterste Kapitel in der Geschichte des Kesselbrinks. In den 1930er Jahren wurde er als Kundgebungs- und Paradeplatz genutzt. Die dortige Gaststätte „Kyffhäuser“ Der Kesselbrink diente als Sammelstelle für Juden, hat sich zu einem Homosexuelle, politisch Andersdenbeliebten Treffkende und andere von den Nationalpunkt entwickelt. sozialisten unerwünschte Personen, Planungen zur Umgestaltung des tristen und unansehnlichen Kesselbrinks gab es bereits Ende der 1980er Jahre, doch wurden sie nicht die von hier aus deportiert wurden. umgesetzt. Erst 20 Jahre später hatte Allein in der Nacht vom 12. auf den das Schattendasein des Platzes ein 13. Dezember 1942 wurden 420 Juden Ende: Eine komplette Neugestaltung aus Bielefeld und Umgebung im im Rahmen des Förderprogramms „Kyffhäuser“ konzentriert, um am Stadtumbau West sollte zu einer Morgen in Bussen zum Bahnhof hohen Aufenthaltsqualität mitten in gebracht und in den Deportationsder Stadt führen. Nach dem Abriss zug verfrachtet zu werden. der Pavillons wurde Mitte 2011 damit begonnen. Zunächst wurde Tiefgarage und die baufällige Tiefgarage saniert, zentraler Busbahnhof danach erfolgte die Umsetzung des Entwurfes, mit dem eine ArbeitsgeVon der barocken Parkanlage war meinschaft von Berliner Architekten nach dem Ende des Zweiten Weltund Ingenieuren den Wettbewerb kriegs kaum noch etwas zu erahnen: gewonnen hatten. Der Kesselbrink war für den Bau von Bunkeranlagen und Splittergräben für Kriegsgerät genutzt und dadurch zerstört worden, während die umliegenden Gebäude größtenteils den Bombardierungen zum Opfer gefallen waren. Mit dem Beginn der Wirtschaftswunderzeit Mitte der 1950er Jahre wurde der Platz zum Schauplatz von Volksfesten, Varietéund Boxveranstaltungen und wurde ansonsten als Parkplatz genutzt. Im Jahr 1960 begann man auf dem Kesselbrink mit dem Bau der damals größten Tiefgarage Deutschlands, Bundesweit gröSSte Bike- und Skateanlage markt und Veranstaltungen stattfinden. Der bereits seit 1995 vorhandene Bike- und Skatebereich an der Am 3. Juni 2013 war es dann so weit: Ostseite des Platzes wurde komplett Der Kesselbrink wurde wieder für erneuert und ist seitdem mit seinen die Öffentlichkeit freigegeben. Er 2.750 Quadratmetern die bundespräsentiert sich seitdem als Park weit größte innerstädtische Anlage mit Baumreihen und einem Rasenihrer Art: Nirgendwo sonst wird die plateau, Sitzbänken in Form von Skateszene so sehr integriert und Tuchrollen, Kinderspielgeräten und gleichzeitig attraktiv ins Zentrum einem Wasserspiel sowie einer Mehr- des Stadtgeschehens eingebunden. zweckfläche, auf der der Wochen- Längst ist der Kesselbrink vom „UnOrt zum In-Ort“, zum beliebten Treffpunkt aller Bevölkerungsschichten geworden. Mit der Eröffnung des „agora“, dem von der BGW errichteten Gastronomiebetrieb im „grünen Würfel“, hat seine Verwandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan ihren krönenden Abschluss gefunden. Nach seiner Umgestaltung bietet der Kesselbrink wieder Raum für Märkte wie den Stoff- und den Wochenmarkt. Im Rahmen des Stadtjubiläums brachte das Theaterlabor am 27. September Spiel, Musik und Tanz auf den Kesselbrink. 14 | BGW VOR ORT BGW VOR ORT | 15 MENSCHEN BIELEFELD Krönender Abschluss der Platzneugestaltung TRIO AUS DER CARLMEYERSTRASSE AGORA: STILVOLL ESSEN UND TRINKEN auf dem Kesselbrink After Work-Partys und Kulturveranstaltungen „Regionales trifft Mediterranes“ hat Pächter Beyhan Polat die Speisekarte überschrieben. Sie enthält Gerichte wie westfälischen Reibekuchen mit Schnippelschinken und italienische Pizza, Pumpernickel-Parfait und Panna cotta. „Wir legen besonderen Wert auf frische Zutaten und bieten sowohl eine zusätzliche Mittags- als auch eine saisonale Karte an“, betont Beyhan Polat, der mit seiner Familie auch das „Anavarza“ und das „Univarza“ betreibt. Jeden Donnerstag soll es im „agora“ mit seinen rund 300 Plätzen im Innen- und Außenbereich eine After Work-Party geben, einmal im Monat ist ein Degustationsmenü mit passenden Weinen E in bundesweit einmaliges Gebäude an einem exponierten Bielefelder Standort, ein innovatives Gastronomiekonzept, das ganz unterschiedliche Zielgruppen anspricht: Mit der Eröffnung des Café-Restaurants „agora“ am 19. September hat die Neugestaltung des Kesselbrinks ihren krönenden Abschluss gefunden. „Bei der Grundsteinlegung vor einem Jahr haben wir versprochen, dass die Bielefelder ab September 2014 hier ihren Cappuccino trinken können. Diesen Zeitplan haben wir ebenso eingehalten wie den finanziellen Rahmen“, sagt BGW-Geschäftsführer Norbert Müller. Die BGW hat das rundum begrünte Gebäude für 2,2 Millionen Euro errichtet und an den Gastronomen Beyhan Polat vermietet. Innenausstattung ist modern und elegant Das „agora“, das nach dem zentralen Versammlungsplatz der Antike benannt ist, verfügt über drei Ebenen mit einer Nutzfläche von 624 Quadratmetern. Im Erdgeschoss befindet sich der lebhaftere Bistrobe16 | BGW VOR ORT reich mit Außer-Haus-Verkauf nicht nur von Speisen und Getränken, sondern auch von Feinkostartikeln wie Öl und Wein. Im nächsten Frühjahr wird hier zudem eine Eisdiele eingerichtet. Im ersten Obergeschoss herrscht eine ruhigere Restaurantatmosphäre, und im zweiten Obergeschoss öffnet sich eine Bar zur großen Dachterrasse. Mit dem hellen Eichenholz, verschiedenfarbigen Wandfliesen und der hochwertigen Möblierung u.a. mit dem „Frankfurter Stuhl“, einem Design-Klassiker im Bauhausstil, ist die von dem Innenarchitekten Christian Gallei entworfene Ausstattung ebenso schlicht wie elegant. ist im Ehrenamt ganz groß D en Geschmack seiner Mittagsgäste kennt Hugo Martens nach vier Jahren ganz genau. „Schnitzel und Kotelett werden am liebsten gegessen“, berichtet er schmunzelnd und kann sich selbst nicht erklären, wie er zu seinem ehrenamtlichen Küchendienst im Wohncafé an der Carlmeyerstraße 2 gekommen ist: „Anfangs habe ich hier nur gegessen – und dann stand ich plötzlich selbst am Herd“. Mit dem Kochen kannte er sich aus, seitdem er in französischer Gefangenschaft als „Mädchen für alles“ auch für die Essenszubereitung zuständig war. Etliche Jahre hat er in dem Wohncafé von Alt und Jung SüdWest e. V. gemeinsam mit Ruth Schäfer jeden Mittag für um die 30 Gäste Schnitzel gebrutzelt, Fisch gebraten und Eintopf umgerührt. Jetzt will er etwas kürzer treten und nur noch zweimal in der Woche den Kochlöffel schwingen. „Man wird ja nicht jünger“, sagt der liebenswürdige Senior, dem man seine 89 Lebensjahre beim besten Willen nicht anmerkt. tig die Hände in den Schoß zu legen – das wäre nichts für mich“, sagt die Seniorin, die darüber hinaus wie Hugo Martens beim Sozialverband Bielefeld für die Revision zuständig ist. Jahreszeitliche Feste werden organisiert Das Restaurant „agora“ bildet den krönenden Abschluss der KesselbrinkNeugestaltung. vorgesehen. Geplant sind zudem Kulturveranstaltungen. „Grüner Würfel“ ist gut für das Stadtklima Architektonische Besonderheit des von Sven Detering entworfenen würfelförmigen Gebäudes ist die begrünte Fassade. 12.000 vorgezogene Efeusetzlinge bedecken eine Fläche von 420 Quadratmetern. Durch ein computergesteuertes System werden sie je nach Bedarf mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Der Efeu bindet jährlich 1.050 Kilogramm Kohlendioxid und gibt jährlich 766 Kilogramm Sauerstoff frei. „Damit ist das ‚agora’ auch gut fürs Stadtklima“, so Norbert Müller. Für das Trio aus der Carlmeyerstraße ist das ehrenamtliche Engagement Der gebürtige Ostpreuße Hugo Mar- selbstverständlich. 32 Jahre lang hat tens ist 2010 in eine BGW-Wohnung Hugo Martens eine Dame im Altenheim betreut, ist mit ihr spazieren an der Carlmeyerstraße gezogen, Ruth Schäfer lebt seit acht Jahren in gegangen und hat ihr vorgelesen. Die Ruth Schäfer, dem Quartier, und Margret Lemanis 84-jährige Ruth Schäfer hat lange Margret Lemanis fühlt sich hier bereits seit 1981 wohl. und Hugo MarSie verwaltet alle Schlüssel für das tens engagieren Haus, in dem der ambulante Dienstsich ehrenamtlich leister Alt und Jung Süd-West e.V. im Wohncafé an auch seine Büros hat, und achtet dader Carlmeyerrauf, dass abends alle Türen und straße. Fenster geschlossen sind. Die 80-Jährige verteilt im gesamten Wohngebiet die Ankündigungsflyer für die monatliche Andacht, deckt Margret Lemabei Veranstaltungen die Tische ein, nis hat die kümmert sich um die Reinigung der Abrechnungen großen Kaffeemaschine, macht die übernommen Abrechnungen für das Wohncafé und organisiert und organisiert mit ihren beiden gemeinsam mit Mitstreitern jahreszeitliche Feiern zu ihren Mitstreitern Weihnachten, Karneval und Ostern. Veranstaltungen. „Es gibt immer genug zu tun. Untä- Zeit den Fahrdienst für Menschen mit Behinderung übernommen und wollte sich auch nach dem Umzug in die BGW-Wohnung weiter freiwillig für ihre Mitmenschen einsetzen. In der Küche des Wohncafés hat sie ihr Betätigungsfeld gefunden, denn das Kochen hat sie früh gelernt: „Ich hatte zehn Geschwister, für die ich, weil ich die Älteste war, schon als Kind einfache Gerichte zubereitet habe.“ BGW VOR ORT | 17 MENSCHEN BIELEFELD BGW-Mitarbeiter setzen Zielvereinbarungen um „WIR ENGAGIEREN UNS für Bielefeld“ F ür jedes Jahr legt die Geschäftsführung in Abstimmung mit dem Betriebsrat der BGW gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Zielvereinbarungen fest, die sich üblicherweise auf Abläufe und Strukturen innerhalb des Unternehmens beziehen. Anlässlich des 800. Stadtjubiläums sind die Zielvereinbarungen für 2014 jedoch unter das Motto „Wir engagieren uns für Bielefeld“ gestellt worden. Die BGW-Beschäftigten haben Vorschläge für Aktionen gemacht, von denen Bielefeld und die Bielefelder profitieren. Daraus wurden vier Maßnahmen ausgewählt und von den Mitarbeitern während ihrer Freizeit umgesetzt. Einrichtung eines Bücherschrankes Ein Schuppen am Studentenwohnheim der BGW an der Kreuzberger Straße, in dem bis zur Einführung der Wertstofftonne die gelben Säcke gesammelt worden sind, wurde zu einem Bücherschrank mit Regal und Lagerraum umgebaut. Den Grundstock bilden Bücher, CDs, DVDs und Spiele, die von Mitarbeitern der BGW gespendet worden sind. Sie können dort entnommen werden. Wer sich selbst von Büchern etc. trennen möchte, kann diese in den Schrank stellen. Langfristig sollen Paten aus dem Quartier gefunden werden, die sich um die Betreuung des Bücherschrankes kümmern. Interessenten können sich bei Gabriela Gruel, Telefon: 8809-238, E-Mail: [email protected] melden. Säuberung von Drei GrünANLAGEN 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGW haben Mitte September drei Grünanlagen von Müll befreit. Sie räumten im Grünzug an den Stauteichen von der Russheide bis zum Leithenhof, im Gellershagenpark und im Park an der Lüneburger Straße in Oldentrup gründlich auf. Neben Papier- und Plastikmüll sammelten sie mehrere Damenschuhe, einen Handrasenmäher, ein halbes Mopedgestell und 60 geleerte Flachmänner ein. Die Aktion wurde durch den Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld unterstützt, der die notwendigen Arbeitsgeräte bereitstellte. Einsatz für die „Sieker Mäuse“ Ein unansehnlicher Schuppen, in dem die Spielgeräte der Kindertagesstätte „Sieker Mäuse“ im Wohnpark Harrogate aufbewahrt werden, ist von BGW-Mitarbeitern nach den Entwürfen der Kinder neu gestrichen und mit Regalböden für zusätzlichen Stauraum versehen worden. Um die angrenzende Kompostanlage, die bislang nur mit einem Flatterband abgetrennt war, wurde zudem ein Weidenzaun gesetzt. Die Außenanlagen der Kita, die von der von Laer Stiftung betrieben wird, sind durch diese Maßnahmen deutlich verschönert worden. Kleiderkammer in der Flüchtlingsunterkunft In der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Eisenbahnstraße in Brackwede (siehe Bericht auf der Seite 9) richten Mitarbeiter der BGW eine Kleiderkammer ein. Hier können sich die Bewohner mit gebrauchter, gut erhaltener Kleidung für Damen, Herren und Kinder ausstatten. Kita in der Bielsteinstraße wurde bezogen VIEL PLATZ FÜR 57 KLEINE FALKEN Attraktiver Blickfang: die neue Kita an der Bielsteinstraße. 18 | BGW VOR ORT I nsgesamt 57 Nestfalken, Wanderfalken und Turmfalken sind Mitte August in die „FalkenKita“ an der Bielsteinstraße eingezogen. Betrieben wird die dreigruppige Kita von den Falken Bielefeld. Sie ist eine von elf Kindertagesstätten, die von der BGW in knapp zwei Jahren nach dem von ihr entwickelten Konzept der Zukunftskita in modularer Holzbauweise errichtet worden sind. An der Bielsteinstraße ist neben der rund 560 Quadratmeter großen Kita zudem ein 460 Quadratmeter großer Anbau für den Offenen Ganztagsbetrieb der Diesterwegschule entstanden. „Dies ist die optimale Lösung vor allem für Eltern, die ein Kind in der Kita und eins in der Grundschule haben. Denn sie können ihre Kinder problemlos zusammen abholen“, betont Kita-Leiter Nils Karbstein. Alter Baumbestand wurde erhalten Die Verbindung zwischen den beiden Gebäudeteilen erfolgt über eine große Dachterrasse, die sich über dem Mehrzweckraum der Kita befindet. Für die Kinder wird frisch mit Bioprodukten gekocht: Jeden Tag verlassen bis zu 300 Gerichte die Küche. Und auch die Außenanlagen der Kita stellen eine Besonderheit dar: Die BGW hat das Gebäude so geplant, dass der schöne alte Baumbestand erhalten werden konnte. Insgesamt hat sie rund 3,2 Millionen Euro in den Neubau investiert. Für ihr Klavier hat BGW-Mieterin Sonja Wattenbach in ihrer neuen Wohnung Im Drewer Esch sofort einen schönen Platz gefunden. GESUNDHEITSEXPERTIN BGW-Mieterportrait mit Musiktalent D ie beiden Engel über der Haustür hatten es Sonja Wattenbach sofort angetan. „Ich habe den Architekturentwurf in der Internet-Wohnungsbörse entdeckt und war sehr gespannt, wie das Bild auf der Fassade aussehen würde“, sagt sie. Seit etlichen Monaten begegnen ihr täglich neben den berühmten Putten aus Raffaels Gemälde „Sixtinische Madonna“ weitere Kunstwerke wie etwa Vincent van Goghs Selbstportrait und „Der abgefangene Liebesbrief“ von Carl Spitzweg. Denn seit Ende Juli lebt die 26-Jährige „in bester Gesellschaft“ – so das Motto des neuen BGW-Wohnhauses Im Drewer Esch in Babenhausen. Stadt Nieheim im Kreis Höxter. Ihre Ausbildung führte sie im Jahr 2007 nach Bielefeld: Nach dem Abitur erlernte sie bei der Techniker Krankenkasse den Beruf der Kauffrau im Gesundheitswesen. Sechs Jahre lang pendelte sie täglich zwischen Nieheim und Bielefeld, bis sie sich 2013 ihre erste eigene Wohnung in Schildesche nahm. „Bielefeld gefällt mir gut, weil es beides bietet: Es ist zwar eine Großstadt, dabei aber auch sehr grün“, betont sie. An ihrem Arbeitsplatz in der Innenstadt ist sie für alle Fragen rund um den Krankenhausbereich zuständig, berät die Patienten, welche Klinik die passende Behandlung bietet und welche Leistungen in Anspruch genommen werden können. Ihr Fachwissen verAusbildung zur Kauffrau tieft die sympathische junge Frau seit im Gesundheitswesen 2011 durch ein Fernstudium, das sie mit dem Bachelor im GesundheitsGeboren und aufgewachsen ist Sonja und Sozialmanagement abschließen Wattenbach in der 6.400-Einwohner- wird. Musikalische Begabung liegt in der Familie Beruf und Studium – bei einem solchen Arbeitspensum bleibt der BGW-Mieterin nur wenig Zeit für ihr Hobby, die Musik. Ihr schönes altes Klavier ist dennoch mit ihr in die neue Wohnung gezogen. Sonja Wattenbach stammt aus einer musikalischen Familie: Ihre Mutter ist Chorleiterin und ausgebildete Sängerin, und sie selbst hat sowohl Klavier- als auch Gesangsunterricht genommen. Und noch ein Instrument wartet darauf, häufiger gespielt zu werden. „Wenn ich mein Studium beendet habe, will ich mit dem Gitarrenunterricht beginnen“, hat sich die 26-Jährige vorgenommen. BGW VOR ORT | 19 WOHNEN BIELEFELD Wohnen mit Versorgungssicherheit BGW-Stadtrallye war ein großer Erfolg 17. BIELEFELDER MODELL entsteht in Heepen 1.250 SCHÜLER GINGEN auf Erkundungstour Z wei weitere Wohnanlagen des Bielefelder Modells sind im Spätsommer und Herbst bezogen worden. Nach dem von der BGW entwickelten Konzept ermöglichen sie Menschen mit und ohne Behinderung ein selbstbestimmtes Leben mit Versorgungssicherheit. 38 barrierefreie Wohnungen und eine Gästewohnung sind an der Braker Straße entstanden. Die zwischen 47 und 72 Quadratmeter großen Wohnungen befinden sich in einem Komplex mit drei Gebäuden, wobei jedes Haus nach einem Komponisten benannt ist: Mozart, Beethoven und Wagner. Im Haus „Mozart“ befindet sich ein Wohncafé, das als Treffpunkt nachbarschaftlicher Aktivitäten dient. In den Räumen, die direkt an die frühere Grundschule angrenzen, ist die Erweiterung der städtischen Kita ermöglicht worden. Über einen Zuschuss für die Klassenkasse konnten sich die Gewinner der BGW-Stadtrallye freuen. Wohnanlage neben dem Bezirksamt An der Salzufler Straße in Heepen hat die BGW direkt neben dem Bezirksamt mit der Errichtung ihrer 17. Wohnanlage des Bielefelder Modells begonnen. Hier entstehen Die erste Wohnanlage des Bielefelder Modells in Heepen baut die BGW neben dem Bezirksamt. Rot-weiSSe Streifen an der Fassade 44 barrierefreie Wohnungen und drei Gästewohnungen hat die BGW im Oktober Am Pfarracker in Schildesche fertiggestellt. Im Zuge des Neubaus ist zudem das benachbarte neungeschossige Wohnhaus modernisiert worden; durch den Anbau einer Rampenanlage erfolgt auch hier eine barrierefreie Gebäudeerschließung. Auch optisch bilden die beiden Gebäude eine Einheit: Mit ihrer Fassadengestaltung in rotweißen Streifen lenken sie die Blicke auf sich. 20 | BGW VOR ORT 38 barrierefreie Wohnungen und eine Gästewohnung sind an der Braker Straße entstanden. 21 Wohnungen und eine Gästewohnung sowie eine Volksbankfiliale. Die Fertigstellung ist für Herbst 2015 vorgesehen. Als ein weiteres Projekt plant die BGW in Oldentrup Wohnen mit Versorgungssicherheit in einer Holzbauweise. Im Zuge des Neubaus in Schildesche wird auch das benachbarte Wohnhaus modernisiert. E ine Gruppe von 19 Schülerinnen und Schülern der Friedrich-v. Bodelschwingh-Schule hat sich am 15. September pünktlich um 10 Uhr vor dem Büro der BGW am Alten Markt versammelt. Als Auftakt ihrer Projektwoche zum 800-jährigen Jubiläum Bielefelds nahmen die Zehntklässler an diesem Tag an der BGW-Stadtrallye teil. JanNiklas Römer, der mit drei Kollegen Neues Buch stellt das Bielefelder Modell vor Die BGW hat ein Buch herausgegeben, in dem sie die Entstehung und die wesentlichen Bausteine des von ihr entwickelten Bielefelder Modells darstellt. Unter dem Titel „Das Bielefelder Modell. Konzept eines selbstbestimmten Wohnens mit Versorgungssicherheit“ wird darin u. a. auf die räumlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des Modells, die Anforderungen an den ambulanten Dienstleister und die Versorgung dementiell erkrankter Menschen eingegangen. Ergänzt werden die Informationen durch Interviews mit Personen, die in ganz unterschiedlichen Funktionen mit dem Bielefelder Modell befasst sind. Das Buch (ISBNNr. 978-3-00-047932-8) kann zum Preis von 19,90 Euro käuflich erworben werden. Das Alte Rathaus war eine der zwölf Stationen der Stadtrallye. Erste Station: das Haus Obernstraße 51. „Welche Tätigkeit führte eine Bielefelder Berühmtheit in diesem Haus durch und wie war ihr Name?“, lautete die Frage dazu. Eine Bronzetafel an der Fassade gab die Antwort: Hier machte der Apotheker Dr. August Oetker seine Backexperimente. Weiter ging es zur Kunsthalle: Dort galt es, ein Kunstwerk aufzusuchen, das sich unter Natureinflüssen dreht. Die Zehntklässler wurden schnell fündig: An der Rückseite des roten Sandsteingebäudes bewegt sich eine Metallskulptur des amerikanischen Künstlers George Rickey sanft im Wind, und eine Infotafel verrät das Jahr, in dem das kinetische Objekt erworben wurde. penstufen der Rudolf-Oetker-Halle zählen und herausfinden, welches von einer berühmten Band besungene Fortbewegungsmittel die Fassade eines BGW-Wohnhauses an der Carlmeyerstraße ziert. Der Slogan, mit dem die BGW die Farbgestaltung ihrer Gebäude beschreibt, bildete schließlich das Lösungswort: Stadt bunt statt grau. Mindestens 800 Schülerinnen und Schüler, so war das Ziel, sollten an der Stadtrallye teilnehmen. Schließlich wurden die Erwartungen jedoch weit übertroffen: Rund 1.250 Kinder und Jugendliche aus 30 Schulen begaben sich vom 2. Mai bis zum 30. September auf Entdeckungstour durch Bielefeld. Und dies sind STADT BUNT STATT GRAU die Gewinner, die sich über einen stattlichen Zuschuss für die KlassenZwölf Stationen umfasste die Stadt- kasse freuen können: 5. bis 8. Klasse: in dem neuen BGW-Büro arbeitet, rallye, die von den Auszubildenden Johannes-Rau-Schule (7b und 8a), verteilte grüne Taschen mit Frageder BGW anlässlich des BielefeldRatsgymnasium (6d), Realschule bogen, Block und Kugelschreiber Jubiläums entwickelt worden ist. Ziel Senne (7b), Hans-Ehrenberg-Schule und erläuterte den Ablauf der Rallye: war es, Kindern und Jugendlichen (6b), Dothanschule (6); 9. bis 12. „Ziel ist das Bürogebäude der BGW ihre Heimatstadt anhand von marKlasse: Maria-Stemme-Berufskolleg an der Carlmeyerstraße, wo ihr den kanten Bauwerken nahe zu bringen. (FS3H), Martin-Niemöller-Gesamtausgefüllten Fragebogen abgebt. Im Bei der Auswahl der Fragen hatten schule (LK-GE12), Realschule Senne Bistro der Ravensberger Spinnerei die Azubis darauf geachtet, dass sich (9b), Friedrich-v.-Bodelschwinghkönnt ihr bei einem Imbiss Pause die Antworten nur vor Ort erschlie- Schule (10), Friedrich-Wilhelmmachen. Außerdem bekommt ihr ein ßen und nicht einfach im Internet Murnau-Gesamtschule (9b); Ticket, mit dem ihr die Stadtbahn googeln lassen. So mussten die TeilZusatzfrage: Martin-Niemöllerbenutzen könnt.“ In zwei Gruppen nehmer die Farbe einer S-förmigen Gesamtschule (LK-GE12), Bossemachten sich die Schüler mit ihrem Bank auf dem Kesselbrink erkunden, schule (9b), Realschule Senne (9b), Lehrer Andreas Schmidt-Rolfes auf das Grab der Vierlinge auf dem Alten Laborschule (9 Zinnober), Bosseden Weg zur Stadterkundung. Friedhof aufsuchen, die Kellertrepschule (9a). BGW VOR ORT | 21 TIPPS & INFOS TIPPS MENSCHEN & INFOS BGW-Team siegte beim Menschen-Kicker Basteltipp für Kinder QUARTIERSFEST AN DER CARLMEYERSTRASSE Z Foto: Freitag u einem großen Nachbarschaftsfest hatten die BGW, die Freie Scholle, der AWOKreisverband und der ambulante Dienstleister Alt und Jung Süd-West e.V. am 29. August die Bewohner im Quartier rund um die Carlmeyerstraße eingeladen. Auf der Grünfläche an der Albert-Schweitzer-Straße gab es nicht nur Kaffee und Kuchen, Bier und Bratwurst, sondern konn- ten sich die zahlreich erschienenen Gäste im Bull-Riding versuchen, an einer Tombola teilnehmen oder auf dem Flohmarkt stöbern. Acht Mannschaften waren zudem beim Menschen-Kicker angetreten, bei dem das Team der BGW beachtlichen Körpereinsatz zeigte: Mit 1:0 besiegte es die Mannschaft der Haus-Service GmbH der Freien Scholle im Finale. O Futterglocke für Meise und Co. b kleine Meise oder große Amsel: Bei Schnee und Eis tun sich die Vögel mit der Futtersuche schwer. Mit einer Futterglocke kannst du sowohl den Vögeln als auch dir selbst eine große Freude machen. Denn es macht Spaß, den Tieren beim Fressen zuzuschauen. MITRATEN – UND GEWINNEN! H aben Sie die Texte in dieser Ausgabe unserer Mieterzeitung „BGW vor Ort“ aufmerksam gelesen? Dann können Sie sicher auch die Fragen unseres Preisrätsels beantworten. Das Mitmachen lohnt sich! Unter allen Einsendern verlosen wir einen mobilen Fotodrucker. Als zweiten Preis haben wir einen Gutschein im Wert von 50 Euro für das „agora“ auf dem Kesselbrink ausgewählt. Als dritte Preise gibt es zudem drei Geldwertkarten im Wert von je 25 Euro für die Bäder der BBF zu gewinnen. Ein Umtausch in Geld ist nicht möglich. Einsende- 1 2 3 4 schluss ist der 31. Januar 2015. Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte und schicken Sie diese an die BGW, Frau Gabriela Gruel, Carlmeyerstraße 1, 33613 Bielefeld. Oder senden Sie eine Mail an g.gruel@ bgw-bielefeld.de. Viel Glück! Und dies sind die Gewinner des letzten Rätsels: Der erste Preis, ein E-BookReader, ging an Caroline Bednorz. Klaudia Schwientek und Lena Koers gewannen je eine Bielefeld-Tasche. Über drei Geldwertkarten der BBF konnten sich Irene Schulz, Barbara Nwaneri und Lutz Tiemann freuen. 1. Wer machte im Haus Obernstraße 51 Backexperimente? 2. Was war der Kesselbrink ursprünglich? 3. Was stellte der Bielefelder Unternehmer Richard Nagel her? 4. Was ist das Hobby der BGWMieterin Sonja Wattenbach? 5. Was weht auf den BGW-Häusern Am Großen Feld? 6. Was richtet die BGW in der Flüchtlingsunterkunft in Brackwede ein? 7. In welchem Stadtteil hat die BGW eine weitere Wohnanlage des Bielefelder Modells gebaut? 8. Welche Stadt gab den Stühlen im „agora“ ihren Namen? 9. Wer malte das Bild „Der abgefangene Liebesbrief“? 10. Was leuchtet an den BGW-Häusern an der Ravensberger Straße? 11. Welcher Vogel gab der neuen Kita an der Bielsteinstraße seinen Namen? Dazu brauchst du: • 150 g Kokosfett oder Rindertalg • 150 g Futtermischung (z. B. Hafer- flocken, Weizenkleie, Sonnen blumenkerne, gehackte Erdnüsse) • 1 Stück Kordel • 1 Tontopf mit rund zehn Zenti metern Durchmesser • 1 Einmach- oder Gurkenglas • 1 Ast, der mindestens zehn Zenti- meter höher ist als der Topf 1 Zunächst erwärmst du das Fett vorsichtig auf dem Herd in einem Topf. Sobald es weich ist, rührst du die Futtermischung hinein und lässt es etwas abkühlen. Zur Weiterverarbeitung muss die Masse noch formbar sein. 2 Dann steckst du den Ast durch später zu viel Fett heraus. Stelle den Topf in ein Einmachglas. Der Stock sollte etwas über den Tontopf hinausragen, so dass er den Vögeln als Landeplatz dient. 3 Nun füllst du die Futtermasse in den Tontopf und lässt sie über Nacht hart werden. Oben am Stock befestigt du eine Kordel zum Aufhängen. Die fertige Futterglocke kannst du im Garten oder auf dem Balkon aufhängen. die Öffnung des Blumentopfes. Er sollte genau passen, sonst tropft Alte Meister sind Im Drewer Esch eingezogen WOHNEN IN BESTER GESELLSCHAFT 5 Bilder berühmter Werke alter Meister zieren die Hausfassaden Im Drewer Esch in Babenhausen. 6 7 8 9 10 11 22 | BGW VOR ORT E inen Neubau mit sechs frei finanzierten Wohnungen hat die BGW Im Drewer Esch 7 in Babenhausen errichtet. Die zwischen 62 und 92 Quadratmeter großen Wohnungen sind zum 1. August bezogen worden. Das Gebäude, in das die BGW rund 1,3 Millionen Euro investiert hat, weist den Standard eines Niedrigenergiehauses auf. Die Beheizung und Warmwassergewinnung erfolgt mit Holzpellets; außerdem ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert worden. Unter dem Motto „Wohnen in bester Gesellschaft“ hat die Diplom-Designerin Petra Breuer die Bilder berühmter Künstler wie Albrecht Dürer, Raffael, Carl Spitzweg und Vincent van Gogh auf die hellgrundige Fassade sowie auf die Balkonbrüstungen gebracht. Die Gestaltung setzt sich an dem im Jahr 2002 erbauten Nachbarhaus fort. BGW VOR ORT | 23 Impressum Herausgeber: Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (BGW) Verantwortlich: Gabriela Gruel und Bruno Schwope Redaktion: Regina Doblies Gestaltung: Petra Butenholz Fotos: Csaba Mester Auflage: 13.000 Raum für die Zukunft BGW eröffnet Büro am Alten Markt PRÄSENZ IN BIELEFELDS „GUTER STUBE“ M it einem Büro an der Obernstraße 2 ist die BGW seit dem 30. August auch in der Bielefelder Altstadt vertreten. „Als größter Immobiliendienstleister in der Region Ostwestfalen-Lippe hatten wir schon seit längerem den Wunsch, uns neben unserem Bürogebäude an der Carlmeyerstraße auch an einer exponierteren Stelle zu präsentieren. Dafür ist der Alte Markt, die gute Stube dieser Stadt, der richtige Standort“, sagte BGW-Geschäftsführer Norbert Müller anlässlich der Eröffnung. Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss des modernisierten Hauses stehen der BGW insgesamt rund 110 Quadratmeter zur Verfügung. Die hellen Räume sind individuell und kundenfreundlich ausgestattet worden. Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewirtschaften und vermarkten von hier aus die Gewerbeimmobilien der BGW. Das Büro ist zudem eine Anlaufstelle für Personen, die sich für das Dienstleistungsangebot der BGW interessieren. Geplant sind außerdem gemeinsame Aktionen mit Kooperationspartnern wie den Stadtwerken oder der Polizei zu Verbraucherthemen. Das Kerngeschäft der BGW, die Vermietung, bleibt weiter an der Carlmeyerstraße angesiedelt. Geöffnet ist das Büro am Alten Markt montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr. Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Carlmeyerstraße 1 D- Bielefeld Tel. 0521.88 09 01 Fax 0521.88 09 228 Notruf 0521. 5 299 299 e-mail: [email protected] internet: www.bgw-bielefeld.de