Prozessauftakt gegen zwei vermeintliche

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Prozessauftakt gegen zwei vermeintliche
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24.02.2011
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Die Pressestellen der Staatsanwaltschaft Baden-Baden
und des Bundeskriminalamtes teilen mit:
Prozessauftakt gegen zwei vermeintliche Kindermodelfotografen
wegen Vorwürfen des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern
•
Kindermodelfotograf soll seine Stieftochter über Jahre missbraucht haben
•
Stieftochter soll an andere Fotografen zum Missbrauch „verkauft“ worden sein
•
Weitere Ermittlungen gegen Kindermodelfotografen wegen Verdacht des
Kindesmissbrauchs
•
BKA warnt vor zweifelhaften Angeboten von „Kindermodelfotografen“
Vor dem Landgericht Baden-Baden beginnt am 01. März 2011 der Prozess gegen zwei
deutsche 59 und 38 Jahre alte Staatsangehörige, die als Kindermodelfotografen wegen
schweren sexuellen Missbrauchs eines heute 12-jährigen Mädchens angeklagt sind.
Der 59-jährige arbeitslose Angeklagte soll seit Anfang 2008 seine damals erst neunjährige
Stieftochter schwer sexuell missbraucht haben und Bilder seiner Stieftochter auf
Internetseiten verschiedener Modelagenturen veröffentlicht haben.
BKA-Pressestelle
V. i. S. d. P.: Michael Albertz, Pressesprecher
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Daraufhin sollen auch andere „Fotografen“ den Angeklagten kontaktiert haben, um das
Mädchen ebenfalls fotografieren und missbrauchen zu können. Für den Missbrauch seiner
Stieftochter soll der Angeklagte einen zusätzlichen Geldbetrag verlangt haben.
Die Anklage gegen den Stiefvater beinhaltet außerdem Tatvorwürfe wegen sexuellen
Missbrauchs von zwei weiteren Mädchen. Davon war eines zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt
erst fünf Jahre alt.
Der zweite vor dem Landgericht angeklagte 38-jährige Kindermodelfotograf soll bei einem
Fotoshootingtermin zunächst Aufnahmen vom schweren sexuellen Missbrauch des
59-Jährigen an seiner Stieftochter gemacht und sich anschließend selbst an dem Mädchen
vergangen haben.
Auf die Spur der Männer kam das Bundeskriminalamt (BKA) durch Missbrauchsbilder auf
dem Rechner des 38-jährigen Angeklagten. Sein Computer war zuvor bei der Durchsuchung
seiner Wohnung durch das Landeskriminalamt Thüringen sichergestellt worden. Diese
Ermittlungen gegen den 38-jährigen Angeklagten wegen Verbreitung von Kinderpornografie
stehen im Zusammenhang mit einem Prozess vor dem Landgericht Darmstadt wegen
Verbreitung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern. Acht der neun
Angeklagten wurden dort inzwischen in erster Instanz zu mehrjährigen Freiheitsstrafen, in
einem Fall mit anschließender Sicherungsverwahrung, verurteilt.
Die
beiden
nunmehr
Angeklagten
sollen
Kontakte
zu
weiteren
vermeintlichen
Kindermodelfotografen unterhalten haben, von denen sich zwei in Deutschland sowie einer in
der Schweiz in Untersuchungshaft befinden.
Presseauskünfte
zum
Verfahren
vor
dem
Landgericht
Baden-Baden
erteilt
die
Staatsanwaltschaft Baden-Baden unter. Tel. 07221/685-512.
Das BKA warnt wegen der festgestellten Tatmuster vor unseriösen Modelagenturen und
Fotografen. Eltern, die ihren Kindern eine Modelkarriere ermöglichen wollen, sollten bei der
Auswahl der Agenturen und Fotografen Vorsicht walten lassen.
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Das BKA rät:
1. Recherchieren und überprüfen Sie Referenzen der Fotografen und Agenturen im Internet.
2. Nehmen Sie Kontakt zu anderen Models und Eltern von Kindermodels auf.
3. Seriöse Fotografen und Agenturen verfügen über ein eigenes oder angemietetes
Fotostudio mit professioneller Ausrüstung.
4. Lassen Sie sich Ausweispapiere von den Fotografen zeigen und notieren Sie sich die
Personalien.
5. Lassen Sie Ihre Kinder während der Fotoshootings grundsätzlich nicht alleine mit den
Fotografen.
6. Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle, wenn Sie den Verdacht
haben, Ihr Kind könnte mit kinderpornografischer Zielrichtung fotografiert worden sein.