Berufsvereinigung Bildender Künstler Oberösterreich / Jahresschrift

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Berufsvereinigung Bildender Künstler Oberösterreich / Jahresschrift
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Berufsvereinigung Bildender Künstler
O b e r ö st e r r e i c h / J a h r e s s c h r i f t 2 0 0 7 / E U R 1, 5 0
Wir bedanken uns mit einem Holzschnitt
Jahresgrafik 2008
Judith Maria Goetzloff
„Vor Ort“
Mit einem Jahresbeitrag von 80 Euro können Sie
Förderer in der Berufsvereinigung Bildender Künstler
Oberösterreichs werden und unterstützen mit Ihrem
Beitrag Künstler und Kunstschaffende in Oberösterreich. Der Beitrag und die damit verbundenen Leistungen sind jeweils nur für ein Jahr und Sie gehen
dadurch keinerlei langfristige Bindung ein.
Judith Maria Goetzloff studierte an der Kunstuniversität
Linz Bildhauerei und beschäftigt sich darüber hinaus
seit vielen Jahren mit Malerei und Grafik.
In ihren neuen Arbeiten setzt Goetzloff sich verstärkt
mit ihrer unmittelbaren Umgebung auseinander.
Landschaften aus Oberösterreich werden in unterschiedlichen Techniken wie Ölfarbe auf Leinwand,
Holzschnitt, Radierungen oder Kreidezeichnungen
umgesetzt. Sie arbeitet vor Ort und lässt sich auf diese
Weise auf die Landschaft ein. Die auserwählten
Standorte lassen sich in Flächen umformen und zerlegen. Das Licht verändert durch den zeitlichen Ablauf
die neu entstandenen Formen und verlangt nach stets
neuer Auffassung. Im Prozess des Arbeitens werden
Formationen wahrgenommen, zusammengefasst, in
Ebenen übereinandergelegt und positioniert. In der leidenschaftlichen künstlerischen Erarbeitung besteht
eine Landschaft für sie aus klaren und unklaren diffusen Formen, die sich im kompositorischen Bildaufbau
zueinander fügen, begrenzen und sich voneinander
trennen. Ein Wechselspiel von Flächen, das aus dem
„vor Ort“ erlebbar wird.
Sie erhalten als Dankeschön für Ihre Förderung 2008
eine sehr aufwändige Original–Druckgrafik, einen
sechs farbigen Holzschnitt, Ölfarbe auf Japanpapier
gedruckt, von der Linzer Künstlerin Judith Maria
Goetzloff. Der Holzschnitt wurde von ihr selbst in ihrem
Atelier geschnitten und in einer sehr kleinen Auflage
von nur 30 Stück hergestellt.
Weiters erhalten Sie als Förderer das ganze Jahr über
Informationen und Einladungen zu unseren Ausstellungen, Kunstfahrten und Atelierbesuchen. Und
natürlich gewähren wir Förderern auf alle Einkäufe
(Kunstwerke, Kataloge) 10 % Rabatt.
A b b . J a h r e s ga b e 2 0 0 7: J u d i t h M a r i a G o e t z l o f f „ L a n d s c h a f t i m
H e r b s t “ 2 0 0 7 ; H o l z s ch n i t t , 6 Fa r b e n , Ö l fa r b e a u f J a p a np a p i e r ;
14 x 2 0 c m / Pa p i e rg r ö ß e 3 0 x 3 4 c m ; Au f l a ge : 3 0 + P r o b e d r u cke .
Te x t : Re d a k t i o n ( 2 0 0 7 ) .
Mit den Augen anderer
Jahresschrift der Berufsvereinigung
Bildender Künstler Oberösterreich 2007
Viel Wasser ist die Donau hinab geflossen, während in
Europa künstlerische Großereignisse wie die 100 Tage
der 12. Documenta in Kassel abliefen oder die 52.
Biennale von Venedig. Nicht genannt noch viele andere
Events dieser Art, denn als solche werden sie vermarktet. Ströme von Kunsttouristen, Künstlern und Kunstvermittlern pilgern hin.
Man könnte theoretisch, weil es so viele sind, mit den
Augen anderer diese Events anschauen, die Meinungen
statistisch evaluieren und mittels zusätzlicher Medien –
Fernsehen, Internet und Printsektor – (s)eine eigene
Meinung bilden. Zum zusätzlichen Erfolg dieser
Methode führt auch, wenn man “zwischen den Zeilen”
die feinen Nuancen gewichtet, den Sender und den
beabsichtigten Empfänger der Botschaften ortet. “Mit
den Augen anderer” hätte einen immensen Vorteil: das
Sparen von Kosten, Wegen, Geld und Zeit. Und es würde
Energie und Umwelt schonen.
Andere blieben in Linz, harrten wie der berühmte Fels
in der Brandung und schauten, was sich hier tut:
unbeschreiblich die große Vorfreude auf 2009, eine
richtige Bauwut ist festzustellen, damit 2009 Linz los
sein kann. Hoffentlich bleibt es bei der Freude und es
kommt nicht zum Katzenjammer, ein Ergebnis der
“Hinter mir die Sintflut – Mentalität”, wenn zum
Beispiel die neu gebauten Hotelanlagen 2010 größtenteils leer stehen werden.
Die Baumaßnahmen in und neuerdings vor allem um
den Ursulinenhof, wie die Neugestaltung des Arenaplatzes samt Um- und Anbau des OK (Offenes Kulturhaus) und Hebung der Kapelle verbessern das Gefühl
beim Betreten unserer Galerie mittels Passage zur
Landstraße. Die strukturellen Maßnahmen machen
nach mehreren Bauabschnitten Sinn.
Sinn sollen auch unsere neun Ausstellungen, die in dieser Schrift vorgestellt werden, machen. Lassen Sie diese beim Durchblättern wieder Revue passieren, gleich
ob sie zu den Glücklichen zählen, die persönlich dabei
waren oder mit den Augen der anderen…
Eine Ausstellung möchte ich besonders hervorheben,
die Präsentation eines Ausschnittes der Sammlung
Daumen (Seite 6 und 7), sie war atypisch, weil es sich
um einen Gast handelte, der auch Werke von einigen
unserer Mitglieder als festen Bestandteil seiner
Sammlung ausweist. Die Präsentation zeigte, wie
wichtig Sammler in der Entwicklung eines Kunstschaffenden sein können. Es handelt sich um eine
Symbiose. Ein richtiger Sammler erkennt und reagiert
früher, kauft, wo noch niemand weiß, wie und ob überhaupt die Keime der Kunst aufgehen. Somit sind
Sammler ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie haben eine außergewöhnliche Sensibilität der Betrachtung – sie sind eine Art Seher: und
schon wieder sind wir bei den Augen anderer.
A b b . vo n o b e n n a ch u n te n : Ne u e Pa s s a ge vo n d e r L a n d st r a ß e d u r ch
d e n U r s u l i n e n h o f z u m A r e n a p l a t z / B ü r o B VO Ö , I mp r e s s i o n vo m
J o u r Fi xe a m Fr e i t a g / B l i ck i n s n e u e D e p o t d e r B VO Ö
Ihr Robert Oltay, Präsident BVOÖ
3
Johanna Gebetsroither
Wie ich es sehe
Einer Reise in Bildern nachzuspüren, die an den
Idealen der Moderne festhalten, ist aus der Mode
gekommen und dennoch gibt es eine Malerin, die sich
um den sogenannten Fortschritt in der Kunst nichts
schert. Johanna Gebetsroither lässt in ihren Bildern den
Zauber des Lichts schwingen, ihre Themen entdeckt sie
in der Beobachtung der Natur oder eben auf Reisen, die
sie nach Italien, ins Mühlviertel, noch Böhmen oder einfach vor ihre Haustüre in Wilhering führen.
Der Anblick einfacher Alltagsdinge, aber auch gebaute
Dachlandschaften oder gewachsene Landschaftstektoniken geben ihr den Anstoß für Gemälde, die sie
auf Okume-Holzplatten, einem schichtverleimten,
wasserresistenten Tropenholz mit Ölfarbe malt. Das
Gegenständliche in ihrer Bildwelt ist aber nicht gleichzusetzen mit „naturnahem Abbilden“, sondern es wird
deutlich, dass Malerei als eigengesetzliche Sprache verstanden wird, die anderes als Worte über die
Zusammenhänge in der Welt aussagt.
In Stillleben und Akten schlägt Gebetsroither Wege ein,
die der französische Symbolismus aufbereitet hat,
indem er reichhaltige Valeurs zur Interpretation der
dargestellten Sujets verwendete. Der unmittelbare
Eindruck, den die Impressionisten hoch hielten, verliert
an Gewicht. Auch Gebetsroither ist „der Impressionismus zu wenig, der Expressionismus wiederum zu
starr“. Sie entfernt sich mit bewegter Geste während
des Malprozesses vom Naturvorbild, entwickelt Farbsymboliken oder Bedeutungsperspektiven, die den
dargestellten Dingen die Lebendigkeit von Allegorien
verleihen. „Nicht nur die unmittelbare Stimmung ist
wichtig, sondern ich verdichte den Erfahrungsraum,
den ich mit den Dingen oder mit den Landschaften und
Modellen über eine längere Zeit hinweg erlebe.“
Sinnliche Erfahrung, die von handwerklichem Können
im Zaum gehalten wird, ist der Motor dieser neuen
Gegenständlichkeit, die vor allem Sinnliches an den
Bildbetrachter weitergeben will. Auch das Gegenlicht
erhält eine große Bedeutung, da es Gebetsroither wie
ein stoffliches Element behandelt. Besonders in den
Stillleben erfährt es eine Materialisation, ja eine
Beseelung des Lichts findet statt, weil es sich wie ein
transparenter Schleier über weichgemalte, aber äußerst
präzise Kompositionen legt.
Dieser komplexe Erfahrungsvorgang spinnt sich auch in
den Landschaften fort. Stilistisch wagt sich Gebetsroither dabei tiefer ins Gestische vor, behält aber die
Wiedererkennbarkeit der Orte im Auge. Ein Beitrag
einer Künstlerin, der in der Vielfalt der Post-Postmoderne nicht als überholt abgetan werden sollte.
Te x t : V e r a R a t h e n b ö c k ( O Ö Ku l t u r b e r i ch t M a i 2 0 0 6 ) .
Abb.:
Johanna
Gebetsroither
„Lesende“
2007;
Öl
5 0 x 6 0 c m / Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö A p r i l / M a i 2 0 0 7.
4
auf
Holz;
Eckart Sonnleitner
>Sein< Köpfe sonst nichts
Eckart Sonnleitners Bilder sind nicht gefällig. Sie
machen es einem nicht leicht. Die Gesichter sind
Studien, auf Punkte und Striche reduziert, wenige
Pinselstriche, oft so wenig, dass sich die Gesichtszüge
in kalligraphischen Zeichen auflösen. Schwarz auf
Weiß, weniger geht nicht, mehr brauchts nicht.
Die Gesichter schauen immer geradeaus. Sie drehen
sich nie zum Betrachter. Man muss sich schon auf das
Gesicht hinbewegen, sich vor dem Gesicht aufstellen,
also sich in einem gewissen Sinn um jedes dieser
Gesichter bemühen - um sich dem Risiko dieser Bilder
und der Identifizierung mit ihnen auszusetzen. „Wenn
das Betrachten des anderen besonders tief, vollkommen
wird, dann ist der Betrachtete, der andere, doch wieder
ich.“
Bald kommt man drauf: Das Gesicht blickt mich an,
aber es sieht mich nicht. Ein bisschen was hat dieses
Wechselspiel von Jacques Lacans Seminar XI: Der
Betrachter ist gleichzeitig Betrachteter. Zwei Pole, die in
einem gegensätzlichen Verhältnis zueinander stehen,
der Gegensätzlichkeit von Sehen und Blick. Auf Seiten
der Bilder gibt es den Blick, das heißt, die Bilder blicken mich an - und ich wiederum sehe sie. In diesem
Sinne sind die Worte des Evangeliums auf zu fassen
–„Sie haben Augen und sehen nicht.“ Und was sehen
sie nicht? - eben mich! Dass ich sie anblicke.
Das will nun nicht heißen, dass die Bilder Sonnleitners
seelenlos wären - und doch: vielleicht heißt es genau
das. Denn, dass die Augen der Spiegel der Seele sind,
wer will daran zweifeln, nur scheinen sich in den
Augen von Sonnleitners Gesichtern nicht jeweils eine
sondern deren tausende auf einmal zu spiegeln. Und für
solche Vielheiten ist der Seelenbegriff zu klein.
Es geht nicht um Portraits, nicht um die Darstellung
von Individualität. Es geht nicht um die Frage: wer ist
dieser Mensch auf diesem Bild? Die letzte Frage, die
sich stellt: Mann oder Frau? Denn: „lm letzten Grund
des Menschseins gibt's keine Unterschiede zwischen
Frau und Mann.“
Vom Gefallen an Cézanne bis zum Erlebnis, mit einfachsten Mitteln wie Punkten und Strichen Ausdruck
darstellen zu können, ist es ein jahrzehntelanger Weg.
Aber die Frage heißt ja nicht: was brauch Ich alles, um
etwas dar zu stellen, sondern: was brauch Ich dazu alles
nicht? Eckart Sonnleitner malt Köpfe, nichts sonst. Und
seine jüngsten Arbeiten zeigen noch weniger und gerade darum viel mehr: er malt Gesichter. Ein Gesicht ist
ja nur ein Teil eines Kopfes, aber der Wesentliche.
Die Köpfe in Eckart Sonnleitners Bildern sind nicht
geneigt, ihnen scheint keine Herbstsonne auf die Lider
und Wangen, sie sind nicht ins rechte Licht gesetzt. Als
hätten sie keine Möglichkeiten? Hoffnungslos und still
zugrunde gehend? Das ist schon wieder zu viel des
Guten gesagt. Beim Betrachten von Eckart Sonnleitners
Köpfen komm ich gerne in die Verlegenheit, etwas
hinein zu legen. Mich? Meine Sicht der Welt? Wohl eher
meine mich gern überkommende Lust, mich in seinen
Bildern wieder zu finden. „Manchmal sagen die Leute
etwas zu meinen Bildern, an das hab ich selbst gar nicht
gedacht. Manchmal sage ich auch selbst was zu meinen
Bildern. Und das Ergebnis aus diesen Bemühungen ist
ja auch nur ein Ausschnitt“, meint er. Und daraus ergibt
sich, dass da wohl allerhand Spielraum beim Betrachten
der Arbeiten ist.
Diese Erkenntnis über eine Abstraktion ist ernüchternd
und verzaubernd zugleich. Die Wunderlichkeit, die sich
beim Betrachten der Bilder einstellt, lässt einen kaum
um schwere Begriffe umhinkommen: Sonnleitners
Bilder zeigen keine Individuen. Es sind lkonen. Ein und
dasselbe Portrait in zig Variationen. Abbilder der existenziellen Verbindung zwischen dem Einzelnen und
Allen, aus der Sicht von oben, von unten, von der Seite
und vom Inmittendrinsein im Großen und Ganzen. In
diesem Face-to-Face werden aus Menschenbildern
Menschheitsbilder, und jede denkbare Einzigartigkeit
wird allgemeingültig.
Te x t : R e i n h a r d W i n k l e r , P r e s s e fo to gra f ( s p o t s Z M ä rz 2 0 0 7 ) .
A b b . : E cka rt S o n n l e i t n e r „ G e s i c h t “ 2 0 0 6 ; T u s ch e a u f L e i n wa n d ;
12 0 x 8 0 c m / Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö M ä rz / A p r i l 2 0 0 7.
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6
Sammlung Daumen
Ein kleiner Kosmos wurde zusammengetragen
Sammler sind ein wichtiger Bestandteil unserer
Gesellschaft. Es sind Menschen, die eine besondere
Sensibilität haben, die betrachten können, die eine Art
Seher sind. Diese Fähigkeit lässt sich nicht einfach
erlernen, die Voraussetzungen muss man schon in sich
tragen. Es gibt nur wenige Sammler in Linz und
Oberösterreich, die zusätzlich zu den Bildern an den
Wänden ihrer Wohnungen Kunstwerke in Mappen und
Regalen aufbewahren. Ein Sammler ist etwas anderes
als ein reiner Kunstkäufer, die Tätigkeit wird zur
Obsession und entwickelt sich zu einer lebensbestimmenden Sucht. Der Sammler aus Leidenschaft kauft die
Kunstwerke nicht wegen ihres Wertes so wie Aktien
gekauft werden, sondern einem inneren Bedürfnis
entsprechend.
Ähnlich die Antwort der Inhaber der Rubell Family
Collection in Miami auf die Frage, wie sie zu einer so
kraftvollen Sammlung gekommen sind: „Schauen,
schauen, schauen!“ Und wenn sie nach der Formel
gefragt werden antworten sie: „Es gibt keine!“ Das ist
vor allem frustrierend für Leute, die gerne Rezepte
geliefert bekommen wollen. „Und wie stehen sie zur
zunehmend spekulativen Haltung anderer Sammler?“
„Wir kritisieren sie nicht, aber wir finden, sie haben ein
armes Leben. Unser Leben ist reicher, weil die Kunst für
uns ein intellektuelles Abenteuer ist. Wir kaufen keine
teuren Autos oder schicke Kleider, jeder Penny geht in
die Kunst.“ (Parnass 01/2007)
Angaben Daumens vor allem auch das Kennenlernen
des jungen Leonhard Lehmann in den 70er Jahren.
In der Sammlung Daumen finden sich verschiedene
Sparten bildender Kunst: Grafik, Malerei, Plastik,
Objekte, Schmuck und ethnologische Zeugnisse der
Vergangenheit. Die Ausstellung zeigt nur einen kleinen
Ausschnitt dieser Sammlung Daumen, es wäre ohne
weiteres möglich gewesen, mehrere Räume eines
Museums würdig zu füllen.
Die Kunstszene in Oberösterreich weist eine überraschende Vielzahl von hervorragenden Künstlerinnen
und Künstlern auf. Der Großteil der gezeigten Exponate
stammt von oberösterreichischen, bzw. österreichischen
Künstlern wie Kubovsky, Franta, Lehmann, Oltay oder
Staufner. Daneben sind auch Exponate bereits international renommierter Kunstschaffender wie Timm
Ulrichs, Joseph Beuys oder Valie Export zu sehen. Auch
jenes Bild, das den Anfang der Sammlung Daumen 1973
machte, Heinrich J. Pölzls „Utopische Landschaft“ ist in
der Ausstellung vertreten.
Schmuckobjekte sind in dieser Schau unterrepräsentiert, wiewohl auch sie ein wichtiger Katalysator in
Daumens Beobachtung der Kunstszene sind: Rahs, Baur
und Skubic. Ein Teil der Schmuckexponate der
Sammlung Daumen wurde in der Galerie Werkstadt
Graz im Rahmen des Steirischen Herbstes 2004 schon
präsentiert.
Viele der in der Sammlung Daumen vetretenen
Künstler sind Mitglieder in der Berufsvereinigung
Bildender Künstler Oberösterreichs, woraus die Idee
entstand, durch dieses Naheverhältnis zu unserem
Verein die Sammlung Daumen zu einer Präsentation in
unsere Galerie einzuladen. Die Vorbereitungsphase für
die Ausstellung der Privatsammlung Daumen dauerte
länger als ein Jahr. Die Idee liegt noch viel weiter
zurück. Es galt in Zusammenarbeit mit dem Sammler
die fast unüberschaubare Menge an Arbeiten, die in den
Jahren zusammengetragen wurden, zu sichten. Mit ein
Kriterium für die Auswahl der Künstler war neben der
Qualität der Exponate auch die Quantität. Es musste
eine vorher festgelegte Anzahl von Arbeiten eines
Künstlers in der Sammlung vertreten sein, damit er für
die Ausstellung ausgewählt wurde. Auch die persönlichen Anfänge und Beweggründe für die Sammlung zu
lokalisieren war Thema, und letztendlich mitentscheidend für die Auswahl der Exponate.
Die „Sammlung Daumen“, deren Eigentümer anonym
bleiben möchte, zeigt, wie mit Begeisterung, Bescheidenheit und Zielstrebigkeit aus kleinem Anfang
Beachtliches werden kann, nämlich eine großartige
Privatsammlung.
Kunst bereichert, macht unser Leben lebenswert und ist
ein Phänomen, das uns vom Tierreich unterscheidet.
Was aber ist Kunst? "Wenn ich es wüsste, würde ich es
für mich behalten", antwortete Pablo Picasso 1926.
Wenn man schon nicht weiß, was Kunst ist, so kann
man Kunst in dieser Ausstellung erleben; und erahnen,
wie Kunst Leben bereichern kann.
Zum Beispiel dürfte ein wichtiger Impuls für die
Sammlertätigkeit der Maler Hans Franta, der in den
50er Jahren sein Lehrer am heutigen Fadinger
Gymnasium war, gewesen sein. „Vielleicht war es gerade Franta, der mir die Augen für die bildende Kunst
geöffnet hat“, meint der Sammler. Wichtig für die
Entwicklung der Sammelleidenschaft war nach eigenen
r a u m b e i m Au f b a u d e r Au s st e l l u n g / T i m m U l l r i ch s „ B i e n e n -
Te x t :
Robert
Oltay,
Präsident
B VO Ö
( Te x t a u s z u g
aus
der
E r ö f f n u n g s r e d e z u r Au s ste l l u n g M a i 2 0 0 7 ) .
A b b . vo n l i n ks o b e n i m U h r z e i ge rs i n n : H a n s Fra n t a „ B u d w a “ 19 3 9 ;
Pa ste l l ; 2 7, 8 x 3 7, 6 c m / Wo l f ga n g H e m e l m ay r „ D o g o “ 19 9 0 ; B r o n z e ;
8 0 x 8 0 x 3 5 c m / Wa n d s e g m e n t m i t B i l d e rn vo n We rn e r Au g u st i n e r,
u . a . „ P a r i s C a f e “ 19 6 3 ; M i s ch te ch n i k a u f Pa p i e r ; 4 9 x 3 2 c m u n d
„ L i n z “ 19 6 7 ; L i t h o g ra f i e ; 5 0 x 7 0 c m / B l i ck i n d e n Au s ste l l u n g s -
w a b e n – W a c h s c o l l a g e “ 19 6 3 ; H o l z u n d B i e n e n wa ch s ; 2 2 x 3 2 c m /
Au s ste l l u n s p l a ka t / M a rt i n St a u f n e r, a u s d e r S e r i e „ S c h w a n z t r ä g e r “
19 9 2 ; L i n o l s ch n i t t u n d M o n o t y p i e ; 2 0 x 4 0 c m ( D e t a i l ) / b e i m
Au s st e l l u n g s a u f b a u ; i m Vo r d e r g r u n d B r o n z e f i g u r e n v o n E r i c h
R u p r e ch t , M a n f r e d D a r i n ge r, J o s e f Fi s ch n a l l e r / Au s ste l l u n g i n d e r
B VO Ö M a i / J u n i 2 0 0 7.
7
Erich Spindler
Kopfarbeiten
Diese Weiterentwicklung seiner Motivtechnik ermöglicht Spindler, gleichsam exponentiell den Variantenreichtum seines Ausdrucks zu erhöhen. Es entsteht
zwar viel individueller Spielraum für reizvolle
Interpretationen; ein Grundanliegen scheint sich aber
zu verstärken: Das Thema der umfassenden Vernetzung
in seiner Ambivalenz zwischen positiver und negativer
Wirkung am Beispiel des Individuums künstlerisch zu
variieren. Das soziale Wesen Mensch reflektiert ständig
seine Position in Partnerschaft, Familie, Beruf; aber
auch in den Dimensionen kleinerer und größerer
Umwelten. Zugleich erkennt es, dass es selbst – je nach
Reflexion in verschiedenen Größen – eingespannt ist in
ein scheinbar chaotisches Netzwerk von Bindungen und
Verbindungen jeder Art und Intensität.
Erich Spindler arbeitet mit Symbolen, Zeichen, Figuren,
Formen und Farben. Das Besondere innerhalb dieser
allgemeinen Feststellung ist jedoch erst durch die
Konstellation bzw. Verflechtung dieser Elemente zu entdecken. Und in dieser besonderen Konstellation entwickelt Spindler seine eigene, unverwechselbare künstlerische Handschrift.
Es geht ihm nicht um die oberflächlichen Kategorien
von Gegenständlichkeit oder Abstraktion, sondern um
das Skizzieren von Gleichnissen, die in erster Linie mit
der Emotion und erst dann mit dem Intellekt erfasst
werden können. Formal baut er vor allem in den
großflächigen bzw. in Triptychen geteilten Malwerken
eine große Spannung auf, die von den oben zitierten
Hauptelementen getragen wird. Diese Spannung wird
noch gesteigert durch den Gegensatz zwischen formaler
Geschlossenheit und inhaltlicher Offenheit.
Spindler´s Arbeiten treffen das Gefühl des Betrachters
und lassen fast immer mehrere, subjektiv gefärbte und
dennoch legitimierte Deutungen zu. In bestimmten
Schlüsselwerken wie z.B. den „Lebensblättern“ baut er
einen wahren Kosmos von Seelenlandschaften auf, in
dem diese „Lebensblätter“ ein verbindendes Element
zwischen Unter- und Oberwelt, zwischen Bewusstsein
und Unterbewusstsein, zwischen Leben und Tod,
Gegenwart und Vergangenheit suggerieren. Auch der
Doppelkopf der „Orientierung“ vor dem Hintergrund
einer nur scheinbar amorphen Masse ist eine feine,
äußerst ambivalente Komposition. Sie erinnert stark an
eine Art inneren Dialog, der die massiven Einflüsse von
Außen verarbeitet und sich direkt an den Betrachter
wendet. Das Gegenbild hierzu liefert das Bild „Mittig“,
in dem der klaffende Spalt zwischen Gefühl und
Intellekt überwunden ist. Der Kopf bietet sich uns als
eine Einheit vor dem Hintergrund der Masse dar. Eine
Einheit, die in sich, sprich „Mittig“ ruht, und dennoch
in der Lage ist, den inneren Dialog zu führen und nach
Außen zu tragen.
Diese Arbeiten aus jüngerer Zeit können paradigmatisch für eine Grundposition Erich Spindler´s gesehen
werden: das Spannungsfeld zwischen Masse und
Individuum so dar zu stellen, dass die soziale Interferenz zwischen diesen beiden Gegenpolen in ihrer
Vielfalt klar erkennbar wird.
Die Welten des Individuums und der Masse durchdringen einander real, emotional und irrational immer
mehr. Mit dem feinen Sensorium des Künstlers weiß
Erich Spindler dieses Phänomen malerisch zu thematisieren. Er verleitet uns mit den Mitteln der Kunst,
nicht nur Assoziationen zu strapazieren, sondern uns
gedanklich mit den unendlichen Feldern der
Philosophie, Soziologie, Physiologie und letztlich auch
Theologie auseinander zu setzen.
In seinen neuesten Arbeiten bleibt Spindler zwar
seinem grundsätzlichen Ansatz treu und intensiviert
ihn sogar; er modifiziert jedoch sehr stark die äußere
Form, indem er sich sozusagen auch malerisch in die
Innenwelt des Kopfes begibt. Einige Motive erinnern an
Synapsen im Sinne eines vegetativen Irrgartens, in dem
immer wieder Figuren – vor allem Paare – auftauchen,
die zueinander in Beziehung stehen. Andere waren
konkreter und stellen schemenhaft Köpfe oder
Gestalten in eine netzwerkartige Konstellation.
Te x t : P a u l S t e p a n e k , L a n d e s k u l t u r d i r e k t i o n O Ö ( Te x t a u s z u g a u s d e r
E r ö f f n u n g s r e d e z u r Au s ste l l u n g O k to b e r 2 0 0 7 ) .
A b b . : E r i ch S p i n d l e r “ V e r s t r i c k t “ 2 0 0 7 ( D e t a i l ) ; Ac r y l a u f L e i n e n ;
9 0 x 12 0 c m / Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö O k to b e r / Nove m b e r 2 0 0 7.
8
Leonhard Lehmann
Malerei zwischen den Welten
Blaue Holzsessel, ein brauner, einfacher Tisch punktuell durch Sonnenstrahlen in helles Licht getaucht,
dunkle Schatten, die sich durch den Wind herbei
getriebener Wolken bilden. Eines von vielen Motiven,
die der in Linz geborene Künstler Leonhard Lehmann in
der Galerie der BVOÖ im Linzer Ursulinenhof zeigt.
Linzer in der ihm eigenen, nicht etikettierbaren
Bildsprache und drückt damit mehr über den Charakter
des gemalten Motives aus, als manch Foto es jemals
vermögen kann. Die genaue Beobachtungsgabe und die
Fähigkeit von Leonhard Lehmann künstlerisch umzusetzen, was ist, basiert auf einem hohen malerischen
Niveau und hinterlässt tiefen Eindruck.
Eintauchen. Zu den wichtigen Dingen im Leben des
Malers zählen Harmonie und ein Leben im Einklang mit
dem Umfeld. Auf seinen Reisen taucht er in biblische
Ursprünge ein, zuletzt im November in die Mystik der
hinduistischen Götterwelt bei einem dreiwöchigen
Aufenthalt auf dem indischen Subkontinent oder jedes
Jahr in die Hochkultur der Minoer auf Kreta, wo er mit
seiner Lebenspartnerin Claudia Steiner ein Häuschen
besitzt.
Viele der ausgestellten Bilder sind bei den zahlreichen
Reisen von Leonhard Lehmann entstanden. Oftmals mit
der Staffelei vor Ort, wie beim eingangs erwähnten
Motiv „Sessel“, viele mit Hilfe eines Skizzenblocks und
der Reiseerinnerung in seinem Atelier in der Linzer
Spittelwiese.
Die Bilder von Lehmann vermeiden jede Idealisierung
oder Beschönigung. Und sind gerade deswegen interessant, weil sie in ihren Motiven einen Ausschnitt einer
Landschaft oder eines Ortes wiedergeben, an denen
man (oft) vorbeikommt, ohne dass man deren Schönheit
wahrnimmt. Scheinbar Alltägliches übermittelt der
Te x t : K a r i n F r i e d l ( P r e s s e b e r i ch t Ö ste rr e i ch 6 . / 7. J ä n n e r 2 0 0 7 ) .
A b b . : L e o n h a r d L e h m a n n „ S e s s e l “ 2 0 0 6 ; Ö l fa r b e a u f L e i n wa n d ;
7 0 x 10 0 c m / Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö J ä n n e r / Fe b r u a r 2 0 0 7.
9
Ede Kargel
schmuck.kunst
Der Schmuck von Ede Kargel ist körperliche und körperbezogene Kunst, gefertigt aus Materialien, deren
Eigenheiten minutiös freigelegt und die in spannungsreiche Beziehungen zueinander gestellt werden.
Jedes einzelne Stück ist ebenso einzigartig, wie es
unverkennbar die Handschrift der Künstlerin trägt.
Sowohl in den Themen der Schmuckobjekte und -serien
wie auch in deren Gestaltung ist der vielfältige, ja
eigenwillige fachliche Hintergrund der in Kärnten
aufgewachsenen und in Linz lebenden Künstlerin
erkennbar: Modedesign, Malerei und abstrakte Fotografie, die sie ebenfalls erfolgreich betreibt. Aus der
genauen Beobachtung des Lebensraums speist sich die
Wahl der Materialien sowie der Umgang mit ihnen:
klassisches Edelmetall neben Steinen, Holz, Plexiglas,
Elektronikbauteilen und Industrieschrott, Spitze und
Filz. Daraus formt Ede Kargel Kunstwerke, die auf die
Dinge, die uns umgeben, aufmerksam machen.
Schmuck, der zu einem individuellen Statement der
Trägerin - oder des Trägers - wird.
Te x t : F a b i a n N e u h a u s , P h i l o s o p h ( 2 0 0 7 ) .
A b b . : E d e Ka rge l „ B a l i “ 2 0 0 7 ; R i n g , S i l b e r 9 2 5 z i s e l i e rt , Ach a t /
Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö Nove m b e r / D e z e m b e r 2 0 0 7.
Rosemarie Schütze-Haider
Farbenspiele
Rosemarie Schütze-Haiders Bilder entstehen aus dem
Nichts. Es gibt keine Fläche, erst durch das Kunstwerk
selbst wird sie erzeugt. Seit 20 Jahren projiziert die
Künstlerin ihren Geist in den Hochwebstuhl. „Beim
Arbeiten stelle ich das Ego zurück. Ich agiere ohne zu
wissen, woher die Gedanken kommen“, sagt Rosemarie
Schütze-Haider, „die Kunst geschieht einfach, nachher
staune ich selbst.“
Ein Handwerk und eine Knochenarbeit sei die Weberei
auf jeden Fall, doch der Entwurf sei das Wichtigste. „Ich
könnte auch nur Entwürfe machen und diese in eine
Manufaktur geben“, so die gebürtige Linzerin, „aber
dann würde meine Energie nicht in dem Werk stecken.“
Ihr Kunststudium an der Kunsthochschule Linz bei Prof.
Fritz Riedl nützt ihr beim Zeichnen der Entwürfe, die
sie in großer Ausfertigung hinter dem Webstuhl
platziert. Die Farben mischt sie aus verschiedenen
Fäden zusammen. Der „Schuss“, also die Wolle, schlängelt sich horizontal durch die „Kette“, den vertikalen
Fäden auf dem Webstuhl.
Der Schuss entspricht für Schütze-Haider dem
Irdischen, die Kette dem Geistigen, dem Kosmos. Die
Information für ihre Motive kommt aus dem Raum. Den
Blick vom Pöstlingberg hat sie etwa „aufgeschnappt und
reduziert“.
Te x t : R o n j a Z ö l s ( L i n z e r R u n d s ch a u ko rr e k t 2 9 . Au g u st 2 0 0 7 ) .
A b b . : R o s e m a r i e S c h ü t z e - H a i d e r „ R a u m - D r e i e c k - S y m b o l “ 19 9 8 ;
Ke t te : B a u m wo l l e , S ch u ß : Wo l l e , Ku p fe r d r a h t ; 15 0 x 16 0 c m /
Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö S e p te m b e r 2 0 0 7.
10
Hinterberger, Pühringer, Quast,
Ruprecht-Porod, Wiesmann
960° – 1280°, Keramikobjekte
„Bin weg. Bin unterwegs. Bin im Moment nicht erreichbar“ - aus dicken Ton-Strängen hat die in Linz lebende
Künstlerin Charlotte Wiesmann diese Schriftbilder
geformt und aufgehängt. Dahinter eine expressive
Skizze direkt auf die Wand gezeichnet.
Wiesmann ist seit Jahren eine Garantin für die perfekte
Balance zwischen Form, Inhalt und virtuoser Materialbewältigung. Alltagsphrasen werden so zur hochwertigen künstlerischen Botschaft.
Charlotte Wiesmann ist weiters eine von fünf
Kunstschaffenden, die bei der Ausstellung „960° –
1280°, Keramikobjekte“ in der Galerie der BV Oberösterreich im Linzer Ursulinenhof ihre unterschiedlichen Positionen von Ton-Kunst vorstellen.
Neben Charlotte Wiesmanns überraschender Interaktion überzeugen dabei auch die Arbeiten von
Wolfgang Quast, Elfriede Ruprecht-Porod, Monika
Hinterberger und Thomas Pühringer.
Wolfgang Quast mit einem höchst reizvollen formalen
Minimalismus: Wie weiß gekalkt wirkende Objekte,
deren Form durch sparsam gesetzte OberflächenAkzente entweder noch betont oder kontrapunktiert
wird.
Elfriede Ruprecht-Porod mit einer sinnlichen, astronomisch durchsetzten Mond-Scharade, die auch vor Gebrauchskeramik nicht zurückschreckt: wunderschön
das Geschirr-Duett „Hochzeit“ samt genau austariertem
Himmelblau-, Gold- und Silbereinsatz.
Weiters Monika Hinterberger mit ihren technisch sehr
aufwendigen, spannenden Objektfusionen aus dickeren
und dünneren Tonquadern. Skulpturen wie Architektur,
wie technische Bausätze. An Wänden hängend oder sich
auf Podesten behauptend.
Und schließlich glasierte Reliefs von Thomas Pühringer,
aufgrund seiner Bildsprache eindeutig der „reifere“
Jahrgang der ausstellenden Ton-Künstler dieser Schau,
die ein blendendes Plädoyer für zeitgenössische
Keramik darstellt.
Te x t : I r e n e J u d m a y e r ( P r e s s e b e r i ch t O b e r ö st e r r e i ch i s ch e Na ch r i ch te n 2 3 . Fe b r u a r 2 0 0 7 ) .
Abb.
von
oben
im
Uhrzeigersinn:
Thomas
Pühringer
„Kein
l e i c h t e r W e g “ 2 0 01 ; Ke r a m i k r e l i e f , g r a u e u n d b l a u e G l a s u r ;
9 3 , 5 x 3 0 , 5 x 3 c m ( D e ta i l ) / M o n i ka H i n te r b e rge r „ T r e f f p u n k t
U n e n d l i c h k e i t “ 2 0 0 5 ; Ste i n z e u g , ge b r a n n t b e i 12 3 0 ° C , P l a t te n te ch n i k ; H ö h e 6 3 c m / C h a r l o t te Wi e s m a n n „ N o t i z “ 2 0 0 7 ; Wa n d i n st a l l a t i o n , Ke ra m i s ch e S ch r i f to b j e k te , D i s p e r s i o n ; 3 0 0 x 2 5 0 c m
( D e t a i l ) / E l f r i e d e R u p r e c h t - P o r o d „ H o c h z e i t “ 2 0 0 7 ; 2 Te l l e r :
Ste i n z e u g e n g o b i e rt , G o l d – P l a t i n , D u r ch m e s s e r 41 c m ; 2 S ch a l e n :
Po rz e l l a n , D u r ch m e s s e r 11 c m / Wo l f ga n g Q u a st „ B l o c k “ 2 0 0 6 ;
Ke r a m i k g e r i l l t , g e b r a n n t b e i 10 4 0 ° C , 3 9 x 15 x 7, 5 c m /
Au s ste l l u n g i n d e r B VO Ö Fe b r u a r / M ä rz 2 0 0 7.
11
Jahresschriften BVOÖ jetzt um Euro 1,50
bestellen – sammeln – archivieren
In den Jahresschriften der Berufsvereinigung Bildender
Künstler OÖ sind alle Ausstellungen seit 2001 in der
vereinseigenen Galerie im Ursulinenhof Linz dokumentiert. Alle noch verfügbaren Jahrgänge der Jahresschriften können Sie nun um Euro 1,50 pro Ausgabe
erwerben. Erhältlich in unserem Sekretariat im U-hof
Linz Montag bis Freitag 15 Uhr bis 19 Uhr oder auch mit
Postversand zuzüglich 1,25 Euro per Telefon 0732779868 oder E-mail [email protected] bestellen.
Jahresschrift 04 : Inhalt/20 Seiten
Ausgewählte Arbeiten Kunstuni Linz: „best off 04“ •
Paul Jaeg: Reibungsflächen • Mit gleichem Gewicht
nebeneinander: IIIII=V Werkblöcke • Robert Smikal:
Mechanische Kulissen • Dorothea Weißensteiner: Bäume soll man stehen lassen • Kooperationsprojekt OÖ
Kunstverein und BV Bildender Künstler OÖ: vom
Wasser bedeckt III • Virginia McLachlan-Riedl: Vibrationen • Jutta Pointner: Aus dem Zyklus „Sterben und
Tod“ • Hans Prisner: „Stationen“
Jahresschrift 05 : Inhalt/20 Seiten
Ausgewählte Arbeiten Kunstuni Linz: „best off 05“ •
Wolfgang Hemelmayr: Zeichnungen/Übergänge •
Susanne Purviance: Urbanes • Marie-José Gröger v.
Meurs: „mit versetztem Blick“ • Johannes Ebner: Baum
und Mensch • Judith Maria Goetzloff: Der menschliche
Körper • „Stifter der Ordnung halber“ – Acht Künstlerinnen gegen Stifter • Lies Heilmann: Karl May war
auch nie im Wilden Westen • Prasthan Dachauer: Ein
großer „Zaubauberer“ • Keinplastik: 6 Profile
Jahresschrift BVOÖ 01: Inhalt/16 Seiten
Helmut Michael Berger: Zum Fünfundsiebziger • Anna
Goldgruber, Wolfgang Quast: Struktur/Gefüge • Robert
Oltay: Wege zu weiteren Realitäten: malend • Helmut
Kolar: Der Weg durch die Formen • Lydia Buchegger,
Harald Birklhuber: Schmuckobjekte und Malerei •
Jahresausstellung: Der letzte Fünftausender • Kapil
Kaul: Versuchung und Malerei • Martin Staufner: 3 x
nein zum Apfelstrudel • Karl Kaineder: „...und kenne
keine höhere Lust als die Offenbarung eines Geistes,
der stimmt.“
Jahresschrift 06 : Inhalt/16 Seiten
best off 06: Ausgewählte Arbeiten der Kunstuni Linz•
Magdalena Aichinger: Unterm Strich über das Rot hinaus • Gerlinde Ratzenböck: Transparente Bildwelten •
Elfriede Ruprecht-Porod: Inselflug • Renate Moran:
Protiefe • Franz Hochreiter: Subtile Verfangenheit aus
Wort und Bild • Robert Oltay: Papier & Leinwand/Überraschende Einsichten • Anna Goldgruber: Den Faden
aufgreifen • Therese Eisenmann: Meine Tiere •
Geroldinger, Kuebel, Kuntner, Lehmann, Luckeneder:
Die Neuen in der Berufsvereinigung
Jahresschrift 02 : Inhalt/20 Seiten
Eckart Sonnleitner: Köpfe • Thomas Strobl: Panamapanorama • Helmut Wabra: Körperlandschaften •
Erich Spindler: thinking Heads & moving Heads •
Jahresausstellung: Sonntags um Halbzehn • 25 Jahre
Ursulinenhof: Wanderung und Rückblick ins Linzer
Kulturleben von Peter Kubovsky • Kurt Augustin:
www.kurtaugustin.com • Liselotte Pach: Nummer 13 •
Veronika Merl: Szenenwechsel • Johanna Gebetsroither, Ildiko Jell: Mit den Augen berührt
Jahresschrift 03 : Inhalt/16 Seiten
Anna Mutter: 85 Jahre – Mein Leben für die Kunst •
Doris Haberfellner: Malerei • Rudolf Alber: Städte und
andere Ansichten • Markus Miksch: „Durchbrüche“ •
Nikola Daskalov: Plastiken • Jahresausstellung:
Schmuck x 5 >aufgetischt< • Helga Schager: 30°-60°90° „Hauptdarstellerinnen“ • Ebner, Heilmann, Hirber,
Mayr-Stritzinger: >Die Neuen< • Claudia Steiner: Das
stille Bild – und es bewegt mich doch
12
Walter Kreindl
Buch und Ausstellung: Austria – Australia,
Oberösterreich und ein Kontinent
„Eine Palette leuchtender Künstlerfarben, eine Liebesbeziehung zur Heimat und etwas Poesie, die Muttersprache der Seele auf den Lippen, damit sollte man es
schon wagen, einzuladen zu einer Wanderung durch die
Viertel des Landes ob der Enns.“ Schreibt Walter
Kreindl im Vorwort seines neuen Buches „Austria –
Australia, Oberösterreich und ein Kontinent“ und stellt
dem kleinen überschaubaren Bundesland Oberösterreich einen ganzen Kontinent gegenüber:
„Australien ist heutzutage in mehrfacher Hinsicht ein
lohnendes Reiseziel. Da ist zunächst die Weite des
Landes mit seiner spektakulären Natur, die so manchen
Einblick in die geologischen Entstehungsprozesse des
Lebens gestattet. Weiters die Eigenart von Flora und
Fauna und die faszinierenden Begegnungen mit der
Kultur der Ureinwohner.“
Formal und inhaltlich so abwechslungsreich wie Oberösterreich und Australien eben nur sein können zeigt
Walter Kreindl in der Ausstellung und im dazu neu
erschienenen Buch Bilder von Bauerngehöften, Bergen
und Blumen aus dem Mühl-, Hausruck-, Inn- und
Traunviertel. Die Schätze Australischen Erbes sind in
abstrakten Bildkompositionen zum Thema „Eukalyptus
und Wildblumen“, „Die Gesteine des Kontinents“ oder
in „Berührung mit der Traumzeit“ verpackt.
Te x t : Re d a k t i o n . Z i ta te : W a l t e r K r e i n d l ( Vo r wo rt a u s d e m B u ch
„ Au st r i a – Au st ra l i a , O b e r ö ste rr e i ch u n d e i n Ko n t i n e n t “ 2 0 0 7 ) .
A b b . : Wa l te r K r e i n d l „ V i c t o r y “ 2 0 0 2 ; Ö l a u f L e i n wa n d ; 7 0 x 8 8 c m /
Au s ste l l u n g u n d B u ch p r ä s e n t a t i o n i n d e r B VO Ö O k to b e r 2 0 0 7.
Impressum BVOÖ Jahresschrift 2007:
H e ra u s ge b e r : B e r u fs ve r e i n i g u n g B i l d e n d e r K ü n st l e r O b e r ö ste rr e i ch ,
L a n d e s k u l t u rz e n t r u m U rs u l i n e n h o f , L a n d st ra ß e 31, A 4 0 2 0 L i n z /
E - M a i l : b vo o e @ u t a n e t . a t / w w w. b vo o e . c o m / Te l e fo n u n d Fa x 0 7 3 2 7 7 9 8 6 8 / S e k r e ta r i a t ge ö f f n e t : M o n t a g b i s Fr e i t a g 15 b i s 19 U h r /
G a l e r i e B V ge ö f f n e t : M o n t a g b i s Fr e i t a g 15 b i s 19 U h r u n d S a m st a g
10 b i s 17 U h r / F ü r d e n I n h a l t ve ra n t wo rt l i ch : Ro b e rt O l t ay /
G e st a l t u n g u n d Re d a k t i o n : M a rt i n St a u f n e r u n d I n ge S ch m i d /
© Te x te b e i d e n Au to r e n / © A b b i l d u n ge n b e i d e n K ü n st l e rn ; a l l e
A b b i l d u n ge n w u r d e n u n ge a ch te t d e r Vo r l a ge i n s / w r e p r o d u z i e rt /
D r u ck u n d L i t h o s : P l ö ch l , Fr e i st a d t / E rs ch e i n t : 1 x i m J a h r / Au f l a ge : 10 0 0 St ü ck , S ch u t z ge b ü h r 1, 5 0 E U R / Nove m b e r 2 0 0 7.
Mit freundlicher Unterstützung:
B a u + B o d e n , L i n z / L e o J i n d ra k , Ko n d i to r e i L i n z / H e l ga L o i m ay r,
Ste u e r b e ra t u n g L i n z / Wa l te r M i n i h u b e r, Ste u e r b e r a t u n g G r i e s k i r ch e n / J . S u l z b a ch e r, B o ck Pa p i e r L i n z / T h a l i a B u ch u n d M e d i e n
GmbH Linz
A b b . : T i te l b i l d d e r J a h r e s s ch r i f t B VO Ö 2 0 0 7, A n d r e a L e h m a n n
„ A u b e r g I I I “ 2 0 0 6 ; K r e i d e a u f Pa p i e r ; 4 2 x 3 0 c m .
D a s u r s p r ü n g l i c h m e h r f a r b i g e B i l d w u r d e f ü r d i e Um s c h l a g a b b i l d u n g i n z we i Fa r b e n m o d i f i z i e rt ge d r u ck t .
13
14
G e b e t s r o i t h e r J o h a n n a : * 19 5 5 i n L i n z ; St u d i u m A k a d e m i e d e r
B i l d e n d e n K ü n ste i n Wi e n b e i P r o f . G u st av H e s s i n g ( 19 7 3 - 7 8 ) ;
Die Künstler der Jahresschrift 07
Kurzbiografien
St i p e n d i u m a n d e r R i e t ve l d A ka d e m i e i n A m ste r d a m ( 19 7 8 - 7 9 ) .
G o e t z l o f f J u d i t h M a r i a : * 19 6 8 i n Ne u fe l d e n / O Ö ; Fa ch s ch u l e f ü r
Q u a s t W o l f g a n g : * l 9 5 6 i n L i n z ; H T L f ü r G e b ra u ch s gra f i k i n L i n z
G e b r a u ch s g r a f i k i n L i n z ( 19 8 3 - 8 7 ) ; Ku n st u n i ve r s i t ä t L i n z , St u d i u m
( 19 7 0 - 74 ) ; Ku n st h o ch s ch u l e L i n z , D i p l o m f ü r Ke ra m i k ( 19 76 -19 8 2 ) ;
B i l d h a u e r e i ( 2 0 01 - 2 0 0 7 ) .
Ate l i e rg r ü n d u n g i n Wa rt b e rg a n d e r A i st ( 19 8 3 ) .
H i n t e r b e r g e r M o n i k a : * 19 6 2 i n L i n z ; P ä d a g . A ka d e m i e S a l z b u rg
R u p r e c h t - P o r o d E l f r i e d e : * 19 5 2 i n L a n d s h a a g / D o n a u ; Ku n st h o ch -
( 19 8 2 - 8 4 ) ; D i p l o m f ü r Ke r a m i k Wr. Ku n st s ch u l e ( 19 8 7 - 9 2 ) ; Ke ra m i k -
s ch u l e L i n z , M e i ste r k l a s s e Ke ra m i k ( D i p l o m 19 76 ) ; J o s e f - H o f f m a n n -
s y mp o s i e n St . Pe te r s b u rg / R u s s l a n d ( 19 9 8 ) u n d I z m i r / T ü r ke i ( 2 0 0 2 ) .
P r e i s ( 19 71 ) ; K l e i n e r L a n d e s k u l t u r p r e i s f ü r I n i t i a t i ve Ku l t u r a r b e i t
(2004).
K a r g e l E d e : * 19 4 2 i n G r a z ; m e h r j ä h r i ge r Au fe n t h a l t i n Pa r i s / Ate l i e r
P i e rrr e C a r d i n ; St a a t l i ch e K ü n st l e r p u n z e ( 2 0 0 2 ) .
S c h ü t z e - H a i d e r R o s e m a r i e : * 19 4 7 i n L i n z ; Ku n st h o ch s ch u l e L i n z ,
.
M e i ste r k l a s s e Te x t i l e s G e st a l te n b e i P r o f . Fr i t z R i e d l ( D i p l o m 19 8 8 ) ;
K r e i n d l W a l t e r : * 19 2 7 i n L i n z ; 19 74 -19 9 4 P r ä s i d e n t d e s O b e r -
Ate l i e r- Ü b e rs i e d l u n g n a ch G ra m a ste t te n ( 19 8 9 ) .
ö ste rr e i ch i s ch e n K ü n st l e r b u n d e s .
S o n n l e i t n e r E c k a r t : * 19 6 3 i n L a s b e rg / O Ö ; Ku n st h o ch s ch u l e L i n z ,
L e h m a n n A n d r e a : * 19 74 i n L i n z ; H T B L A L i n z , G r a f i k u n d D e s i g n
M a l e r e i u n d G r a f i k ( D i p l o m 19 9 4 ) ; s e i t 19 9 9 k ü n st l e r i s c h e r
( 19 9 0 -19 9 5 ) ; Ku n st u n i ve r s i t ä t L i n z , M e d i e n ge st a l t u n g ( 19 9 5 ) u n d
B e t r e u e r b e i Ku n st u n d Ku l t u r / p r o m e n te O Ö .
M a l e r e i / G r a f i k ( 19 9 6 - 2 0 01 ) .
S p i n d l e r E r i c h : * 19 5 7 i n Stey r ; a . o . H ö r e r Ku n st h o ch s ch u l e L i n z
L e h m a n n L e o n h a r d : * 19 5 2 i n L i n z ; Ku n st s ch u l e d e r St a d t L i n z
( 19 8 6 - 9 0 ) ; z a h l r e i ch e Au s ste l l u n ge n i m I n - u n d Au s l a n d .
( 19 71 -19 7 3 ) ; Ku n st h o ch s ch u l e i n L i n z , St u d i u m M a l e r e i u . G ra f i k
( 19 7 3 - 7 5 ) ; s e i t 19 8 9 Re i s e n i n d e n O r i e n t , Äg y p te n u n d K r e ta .
W i e s m a n n C h a r l o t t e : * 19 61 i n G r a f e n a u ( D ) ; Au s b i l d u n g z u r
Ke ra m i ke r i n i n Fr e i s i n g ( D ) ; Ku n st h o ch s ch u l e L i n z , M K Ke r a m i k ;
P ü h r i n g e r T h o m a s : * 19 41 i n We l s ; Ku n st s ch u l e St a d t L i n z , M e i ste r -
A n ka u fs p r e i s e : I n te rn . B i e n n a l e f ü r ke ra m i s ch e P l a st i k Ka p fe n b e rg
k l a s s e B i l d h a u e r e i ( 19 5 6 - 6 2 ) ; s e i t 19 6 2 f r e i s ch a f fe n d e r B i l d h a u e r.
( 19 9 9 ) , B u n d e s ka n z l e ra m t u n d Tra k l h a u s S a l z b u rg ( 2 0 01 ) .

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