Welt-AIDS-Tag 2015 Freiwillige vor! QUADROS POSITIV

Transcrição

Welt-AIDS-Tag 2015 Freiwillige vor! QUADROS POSITIV
Ausgabe Winter 2015
Aktuelle Veranstaltungen und Informationen online unter:
www.aidshilfe-nuernberg.de
POSITIV
ZUSAMMEN
LEBEN.
WELT-AIDS-TAG.DE
n Welt-AIDS-Tag 2015
Aktionen in Mittelfranken
n Freiwillige vor!
Ehrenamt bei der AIDS-Hilfe
n QUADROS
Brücken bauen für schwule Männer
mit Suchtproblematik
IMPRESSUM UND VORDENKEN
Helden des Alltags
Wenn man sich später mal ans Jahr 2015 zurückerinnern wird, kommen einem
hoffentlich die Bilder von tausenden Freiwilligen in den Sinn, die geflüchteten Menschen in Not selbstverständlich ihre Unterstützung angeboten haben. Einer von
ihnen ist AIDS-Hilfe Kurator und Familienrechtsanwalt Heiko Bierhoff, der sich ehrenamtlich für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Nürnberg einsetzt. Es ist
erfreulich, dass den freiwillig Engagierten endlich auch mal medial die Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegengebracht wird, die sie verdienen. Die AIDSHilfe wurde vor 30 Jahren von engagierten Menschen gegründet, weil die Politik
und die Institutionen damals mit der Thematik überfordert waren. Zwar wurde
sehr bald klar, dass es für die Bewältigung der Aufgaben auch Geld und hauptamtliche Fachleute braucht, aber ohne Selbsthilfe und Ehrenamtliche wäre die
AIDS-Hilfe ärmer und viele Angebote könnten nicht stattfinden. Deshalb möchten auch wir mit dieser denkRAUM-Ausgabe die Freiwilligen mal ins Zentrum rücken. Einige sind bereits Jahrzehnte dabei, andere helfen immer wieder kurzfristig aus, wenn sie gebraucht werden und vor allem rund um den Welt-AIDS-Tag
gibt es viele, die zumindest einmal im Jahr aktiv werden.
Apropos Welt-AIDS-Tag: Zum 30-jährigen Jubiläum der AIDS-Hilfe fährt am 1. Dezember eine historische Straßenbahn um
die Nürnberger Altstadt. Steigen Sie doch einfach mal ein und lassen sich überraschen – vielleicht treffen Sie dort ja auch
eine Heldin des Alltags…
Manfred Schmidt
Fachvorstand
Herausgeber
Redaktion
Layout, Satz
Anzeigen
AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Entengasse 2, 90402 Nürnberg
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0911- 230 90 35
Julia Korze,
Manfred Schmidt
(v.i.S.d.P.)
Kommunikationsdesign
Ulrich Matz, Nürnberg
Julia Korze
Tel.: 0911- 230 90 336
[email protected]
2 Impressum und Vordenken
Bitte fordern Sie die aktuelle Anzeigenpreisliste an.
INHALT
Neuigkeiten
Welt-AIDS-Tag vor Ort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4
1.000 Teddys für die AIDS-Hilfe, Informations- und Spendenstand der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.,
Ökumenischer Gottesdienst,Welt-AIDS-Tag im Estragon, Auftakt Winter-Check, Besondere Infoveranstaltung zum
Welt-AIDS-Tag: mit der historischen Straßenbahn durch Nürnberg
Schnipp schnapp Haare ab! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6
Spendenübergabe der Peter-Henlein-Realschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7
Neuer leseRAUM in der Nürnberger Südstadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
Nahverkehr in Nürnberg für Toleranz und Respekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
30 Jahre AIDS-Hilfe und 10 Jahre Beschäftigungsprojekt Estragon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10
Ehrung im Rathaus: AIDS-Hilfe auf Ehrenamtliche angewiesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11
Update: Diskriminierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12
Leben
Freiwillige vor! Zahlt sich ehrenamtliches Engagement heute noch aus?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14
WE WANT YOU! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16
Freiwilligenmesse 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17
„Die meisten wissen nicht, was die Krankheit wirklich bedeutet“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18
Zwei Ehrenamtliche der AIDS-Hilfe klären über das Leben mit HIV auf
Helden des Alltags . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20
African Chicken und deutscher Nudelsalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22
Nachruf für Stefan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22
Szene
Auf gute Nachbarschaft! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23
Winter-Check 2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23
Sex und Drogen – Konsumieren schwule Männer anders? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 23
Olé olé – es war mal wieder CSD!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24
Mach mal halblang!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 25
HIV-Test: Sicheres Ergebnis jetzt nach sechs Wochen
Info
Beratungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26
Betreutes Einzelwohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26
Restaurant und Tagungszentrum Estragon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 27
Das Magazin denkRAUM erscheint zwei mal im Jahr mit
einer Auflage von 5.000 Exemplaren und wird kostenlos
in der Region verteilt. Redaktions- und Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist der 10.05.2016
Namentlich gekennzeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Sollte im denkRAUM eine geschlechtsspezifische
Schreibweise auftauchen, so möchten wir darauf
hinweisen, dass stets die männliche & weibliche
Form gemeint ist.
Inhalt 3
NEUIGKEITEN
Welt-AIDS-Tag
vor Ort
1.000 Teddys für die AIDS-Hilfe
Heuer präsentiert sich der
AIDS-Teddy mit grau meliertem Fell, einer königsblauen Weste und
roter Schleife. Gegen
eine Mindestspende
von € 6,- sollen 1.000
Teddys ein liebevolles
neues Zuhause finden.
Ob die AIDS-Hilfe in diesem Jahr die 1.000-StückMarke knackt?!
n
Informations- und Spendenstand der AIDS-Hilfe NürnbergErlangen-Fürth e.V.
Ökumenischer Gottesdienst
zum Welt-AIDS-Tag
Hier können Sie sich über die Arbeit der AIDS-Hilfe informieren, rote Schleifen sowie die AIDS-Teddys als Zeichen der Solidarität mit HIV-Betroffenen erhalten und
die Arbeit der AIDS-Hilfe durch Spenden unterstützen.
Zahlreiche Politiker_innen und Prominente werden die
Aktion auch in diesem Jahr wieder unterstützen.
Eine Kooperationsveranstaltung der AIDS-Beratung Mittelfranken der Stadtmission und der AIDS-Hilfe NürnbergErlangen-Fürth e.V.
Wo?
Technische Hochschule Nürnberg
Bahnhofstr. 87, 90402 Nürnberg (im Foyer)
Wann? Mittwoch, 25. November 2015
Donnerstag, 26. November 2015,
jeweils von 12:00 – 14:00 Uhr
Gedenkveranstaltung
am Jakobsplatz
Wo?
Traditionelles Gedenken der an AIDS Verstorbenen mit
Musik und Texten. Eingeladen sind alle, die in Gemeinschaft
der Trauer einen Raum geben möchten.
Nürnberger Altstadt
Pfannenschmiedsgasse, 90402 Nürnberg
(bei Galeria Kaufhof)
Wann? Samstag, 28. November 2015,
Montag, 30. November 2015,
Dienstag, 1. Dezember 2015,
jeweils von 10 bis 20 Uhr
Wo?
Erlanger Waldweihnacht
Schloßplatz, 91054 Erlangen
Wann? Montag, 30. November 2015,10 bis 21 Uhr
Wo?
Cinecittá Nürnberg
Gewerbemuseumsplatz 3, 90403 Nürnberg
Wann? Samstag, 5. Dezember 2015, 15 bis 21 Uhr n
Hinweis: Ein Infostand in Fürth stand bei Redaktionsschluss
noch nicht fest.
4 Neuigkeiten
Wo?
Jakobskirche Nürnberg
Jakobsplatz 1, 90402 Nürnberg
Wann? Dienstag, 1. Dezember 2015, 18 Uhr
DenkRaum
am Jakobsplatz, 90402 Nürnberg
Wann? Dienstag, 1. Dezember 2015, 19 Uhr
n
Wo?
n
NEUIGKEITEN
Welt-AIDS-Tag im Estragon
Essen, Getränke, Musik und Unterhaltung für HIV-Betroffene, Mitglieder, Unterstützer und alle Freundinnen und
Freunde der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Wo?
Restaurant Estragon
Jakobstr. 19, 90402 Nürnberg
Wann? Dienstag, 1. Dezember 2015, ab 19:30 Uhr
n
Auftakt Winter-Check
Die kostenlose Testaktion (HIV-Schnelltest und Screening
auf Syphilis-Chlamydien-Tripper) gilt für schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben.
Wo?
Checkpoint Nürnberg
Entengasse 2, 90402 Nürnberg
Wann? Montag, 30. November 2015, sowie jeden Montag
im Dezember 2015, 18 bis 20 Uhr
n
E
OS
L
IT
EN
M
T
S
RT
N
KO
H
A
HE
F
C
S
ND
RI
U
N!
O
R
T
H
S
BA
HI
N
R
E
DE
SS
A
R
ST
Besondere Infoveranstaltung
zum Welt-AIDS-Tag, Dienstag,
1. Dezember 2015
Anlässlich des 30. Jubiläumsjahr der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. findet eine Infoveranstaltung
der ganz besonderen Art statt:
Mit einer historischen Straßenbahn umrundet
die AIDS-Hilfe von 11:00 bis 17:00 Uhr die
Nürnberger Altstadt! Steigen Sie ein und genießen Sie die gemütliche Rundfahrt (ca. 45
min) bei köstlicher Torte & Lebkuchen.
Und das Beste daran: die Rundfahrt ist für Sie
kostenlos!
Vielleicht begegnen Sie den (Ober-) Bürgermeistern
aus Nürnberg-Erlangen-Fürth oder anderen Politiker_innen, die unsere Aktion tatkräftig unterstützen.
Geben Sie unseren AIDS-Teddys ein neues Zuhause,
testen Sie Ihr Wissen über HIV & AIDS oder unterhalten Sie sich mit unseren HIV-Experten. Sie werden
sehen: HIV-Prävention kann auch Spaß machen!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
n
Voraussichtlicher Fahrplan (ohne Gewähr):
Plärrer (zu jeder vollen Stunde) via Tiergärtnertor –
Rathenauplatz – Hauptbahnhof –
Aufseßplatz – Plärrer
Vielen Dank an
unsere Partner für
die Unterstützung:
Neuigkeiten 5
NEUIGKEITEN
Schnipp schnapp Haare ab!
Dieses Jahr fand bereits zum 19. Mal am 20. Juni die Benefiz-
Trotz dieser Unannehmlichkeiten war der Erfolg riesengroß
aktion Hair For Care statt! Engagierte Friseur_innen schnitten
und weder die Friseur_innen ließen sich vom Schneiden ab-
Interessierten gegen eine Spende, unter staunender Beob-
halten, noch die Kunden, welche ihren Kopf hinhielten: Sie
achtung der einkaufenden Bevölkerung, die Haare. Mitten in
trotzten dem Wetter mit bester Laune und Gelassenheit, tat-
der Nürnberger Innenstadt wandelte sich der Lorenzer Platz
kräftig unterstützt von den Schirmherren Stadtrat Thorsten
zum Zentrum der Haarschneidekunst: in lockerer Atmo-
Brehm und Stadträtin Katja Strohhacker (beide SPD). Die
sphäre und einem Drink in der Hand, animiert durch eine mit-
AIDS-Hilfe konnte sich über eine Spendensumme in Höhe
reissende Moderation und Musikuntermalung, standen Fri-
von knapp 2.600 € freuen! Einen Dank an alle Teilnehmer_in-
surveränderungswillige Schlange, einen der begehrten Sitz-
nen und Sponsoren: wir sehen uns hoffentlich zum 20.
plätze bei den Stylisten zu ergattern.Viele von ihnen, Stylisten
Hair For Care am 2. Juli 2016 wieder!
wie Kunden, kommen bereits seit Jahren zu dieser Aktion. Ausdauer und Geduld waren gefragt, denn das Wetter schlug an
diesem Tag mit aller Kraft des Aprils zu – und das im Juni! So
galt es für alle Mitarbeiter_innen zeitweise mit vereinten Kräften die Pavillons festzuhalten, damit der Sturm diese nicht fortwehte und damit auch noch eigene Frisurenkreationen schuf.
Ob da ein „3-Wetter-Haarspray“ gegen Wind, Sonne und Regen geholfen hätte?!
6 Neuigkeiten
Ein Beitrag von Lothar Zimmermann
n
NEUIGKEITEN
Spendenübergabe der Peter-Henlein-Realschule
Das Roots & Shoots-Team
der Peter-Henlein-Realschule in Nürnberg überbrachte der AIDS-Hilfe
stolz einen Scheck in
Höhe von 136,- Euro.
Die Spendensumme ist
durch den Verkauf von
selbstgebastelten AIDSSchleifen zustande gekommen. Wir sind begeistert
von diesem tollen Engagement und bedanken uns
ganz herzlich!
n
Anzeige
Neuigkeiten 7
NEUIGKEITEN
Neuer leseRAUM in der Nürnberger Südstadt
Unser leseRAUM-Kolumnist Steffen Beutel ist mit seinem
blüffenderweise gibt es Nürnberger, die den alten Laden 23
Buchladen am Kopernikusplatz umgezogen. Wir haben ihn
Jahre lang nicht wahrgenommen haben und nun kommen
mit der Kamera besucht und stellen statt eines Romans dies-
und sagen: „Endlich gibt’s einen Buchladen in der Südstadt“.
mal das neue Domizil vor: Bei der Anschrift hat sich nur die
Hausnummer von 24 auf 32 geändert, doch die Atmosphäre
Die neue prominentere Lage an der Ecke Brosamerstraße
im neuen Laden ist grundlegend anders. Wirkten die alten
führt auch viele Besucher des Casablanca-Kinos am Buchladen
Räume dunkel, eng und vollgepackt mit Büchern, ist der neue
vorbei. Apropos Casablanca: Der Umzug war nur möglich,
Buchladen mit seinen Glasfassaden transparent und lädt mit
weil sich Buchladen und Casa e.V. zusammen die freigewor-
diversen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen und Schmökern ein.
denen Räume teilen. Casa e.V. brauchte ebenfalls mehr Platz
Dabei ist die Verkaufsfläche nur unwesentlich größer als vor-
und so residieren beide Kultur-Institutionen nun in direkter
her, jedoch gibt es nun endlich einen zusätzlichen Lagerraum
Nachbarschaft.
n
nebenan. So können die Bücher im Laden viel besser und
schöner präsentiert werden. Obwohl nur wenige Meter zwi-
Ganz ohne Buchempfehlungen soll der leseRAUM aber auch
schen altem und neuem Domizil liegen, hat Steffen seit dem
in dieser Ausgabe nicht geschlossen werden. Hier also noch
Umzug bereits etliche neue Kunden begrüßen können. Ver-
Steffens Tipps für den Gabentisch:
Nahverkehr in Nürnberg für Toleranz und Respekt
Anlässlich des 30. Jubiläums der AIDS-Hilfe und pünktlich zum
CSD Nürnberg stellte Bürgermeister Christian Vogel seine
wahr gewordene Idee vor: der erste deutsche Linienbus in
Regenbogenfarben! Als Teil der Nürnberger CSD-Demo am
1. August war der VAG-Bus über vier Wochen lang auf verschiedenen Linien der VAG im Einsatz. „Es ist ein Signal an ein
buntes Publikum und passt zu Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte“, betonte Bürgermeister Vogel.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Sponsoren und Initiatoren, die diesen Bus möglich gemacht haben!
8 Neuigkeiten
n
NEUIGKEITEN
Anzeige
1. Lily King – Euphoria 19,95 €
2. Dave Eggers – Der Circle 10,99 €
Foto: Natalie Keller
3. na klar, der neue Ralf König Comic – Pornstory 19,95 €
KULTUR ÖFFNET
HORIZONTE.
NÜRNBERG - EINE
STADT FÜR ALLE
Anzeige
Wie Sie sich die Zukunft
auch ausmalen –
wir helfen Ihnen, sie zu
gestalten.
Das Sparkassen-Finanzkonzept.
Sie den
Entdecken
d
Unterschie
.
parkasse
S
r
e
r
h
I
in
s Sparkasse
Fürth
s Sparkasse
Nürnberg
Der Unterschied beginnt beim Namen. Deshalb entwickeln wir mit dem Sparkassen-Finanzkonzept eine ganz persönliche Rundum-Strategie für Ihre Finanzen. Gemeinsam
mit Ihnen und abgestimmt auf Ihre Zukunftspläne. Mehr
erfahren Sie in Ihrer Sparkasse und unter www.sparkasse.de.
Wenn´s um Geld geht Sparkasse.
Neuigkeiten 9
NEUIGKEITEN
30 Jahre AIDS-Hilfe und 10 Jahre Beschäftigungsprojekt Estragon – keine Frage: das
musste gefeiert werden!
Viele helfende Hände der Mitarbeiter_innen und Ehrenamt-
bola mit einem erhofften Gewinn der zahlreichen Sponsoren
lichen beim Auf- und Abbau vorausgesetzt war am 25. Juli in
belohnen. Das Restaurant Estragon sorgte im Rahmen seines
der Jakobstrasse / Ecke Entengasse in Nürnberg einiges ge-
10-jährigen Bestehens für Speis und Trank. So kam bei dem
boten: eine bunte Bühnenshow mit latein-amerikanischer
vielfältigen Angebot auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Für
Musik, Indie, Rock und Ska,Trommlern, den Trällerpfeifen und
diejenigen, welche mehr über die Arbeit der AIDS-Hilfe wis-
Gospel. Hula-Tanz, Modenschau und Unterhaltungsprogramm
sen wollten, luden die Räume der AIDS-Hilfe zum Besuch mit
für die Kleinen mit Luftballonmodellage sorgten für weitere
einer Ausstellung ein. Für einen gelungenen Abschluss bewies
Kurzweil. Für die „Großen“ gab es an den verschiedenen
Dragqueen Gloria Viagra aus Berlin ihre Sangeskunst.
Ständen Informationen von den Vereinen mudra Drogenhilfe
e.V., Lilith e.V. oder Straßenkreuzer e.V. Es war für alle etwas
Es war ein runder, entspannter Nachmittag und Abend und
geboten!
hat uns allen gezeigt, dass ein Get Together immer, überall und
mit jedem möglich ist.
Beim „Kondomführerschein“ konnte mancher sein Wissen
überprüfen und sich anschließend mit einem Los der Tom-
10 Neuigkeiten
Ein Beitrag von Lothar Zimmermann
n
NEUIGKEITEN
Ehrung im Rathaus: AIDS-Hilfe auf Ehrenamtliche angewiesen
Das 30. Jubiläumsjahr der AIDS-Hilfe wurde zum Anlass genommen, den wahren Kern der AIDS-Hilfe zu ehren: das Ehrenamt. Ohne ehrenamtliche Arbeit würde es die AIDS-Hilfe
heute nicht geben, entstand sie doch aus einem Selbsthilfegedanken heraus, gegründet von ehrenamtlichen Aktivisten.
So haben sich ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter_innen
sowie regionale Politiker_innen im eindrucksvollen Historischen Rathaussaal in Nürnberg eingefunden, um gemeinsam
zu feiern. Knapp 30 Ehrenamtliche wurden für ihr ehrenamtliches Engagement von der AIDS-Hilfe ausgezeichnet,
Bürgermeister Christian Vogel überreichte die Urkunden. Bei
Speis und Trank, bereitgestellt vom Restaurant Estragon,
konnten die Gäste den leisen Klängen von Pianistin Anna
Körber lauschen.
n
Anzeige
Patienten gesucht!
Die Exafield GmbH ist ein unabhängiges Feldinstitut im medizinischen Bereich.
Wir führen im Auftrag von Marktforschungsunternehmen, Gespräche sowohl mit Patienten als auch Ärzten zu
verschiedenen Fragestellungen.
Nicht selten führen wir Studien zum Therapiegebiet HIV durch.
Hier sprechen wir auch häufig mit Betroffenen, die Ihre Erfahrung mit der Erkrankung und der bisherigen
Behandlung mit uns teilen und uns zu entsprechenden Themen für ein Gespräch zur Verfügung stehen.
Dabei geht es meistens darum, was es heißt, mit dieser Erkrankung zu leben und herauszufinden, wie
betroffene Patienten/innen künftig besser unterstützt werden können.
Sollten Sie also Interesse haben uns zu unterstützen, melden Sie sich bitte bei uns!
Für ihre Unterstützung erhalten Teilnehmer, abhängig von der Dauer des Gespräches eine
Aufwandsentschädigung (z.B. für ein einstündiges Gespräch erhalten Sie 50 Φ
Dabei versicherrn wir, dass Ihree Daten und Kontaktdetails von uns strreng vertraulich behandelt werd
den und
nicht an Drritte weitergegeben werd
den.
Wir arbeiten selbstverrständlich in Überreinstimmung mit dem deutschen Datenschutzgesetz.
Ihre Teil
e lnahme bleibt zu jedem Zeit
itp
punkt anonym.
Und so können Sie uns erreichen:
Anschrift: Exafield GmbH, Adlerstraße 28, 90403 Nürnberg
Telefon: 0911 / 27 43 99 ʹ 0
Email:
[email protected]
Webseite: www.exafield.com
Neuigkeiten 11
NEUIGKEITEN
Update: Diskriminierung
Vor einem Jahr berichteten wir über Diskriminierung von Menschen mit HIV anhand von Beispielen aus
Krankenhäusern, Justizvollzug und Polizei. Seitdem ist einiges passiert, deshalb hier ein Update:
Keine gesonderte Behandlung von HIV-Patienten
im Klinikum Fürth
Arbeitsverbot für HIV-positive
Häftlinge in Bayern gekippt
Nachdem der Vorstand des Klinikums Nürnberg sich im
Eine Verwaltungsvorschrift zum Bayerischen Strafvollzugsge-
Frühjahr eindeutig gegen diskriminierende Vorschriften bei
setz verhinderte bislang, dass HIV-positive Häftlinge in Bayern
der Behandlung HIV-positiver Patienten positioniert hatte,
in vielen Arbeitsbereichen wie z.B. im Küchendienst oder als
fragte die AIDS-Hilfe schriftlich im Klinikum Fürth an und
Friseur arbeiten durften. Begründet wurde das Arbeitsverbot
wollte wissen, wie es in der Kleeblattstadt diesbezüglich ge-
nicht nur mit einer vermeintlichen Ansteckungsgefahr, son-
handhabt wird. Im Antwortbrief vom 11.08.2015 teilt der
dern auch mit befürchteter mangelnder Akzeptanz von Mit-
Kaufmännische Leiter René Klinger mit: „Das Klinikum Fürth
gefangenen, die möglicherweise rebellieren könnten, wenn
sieht im Allgemeinen keine besonderen organisatorischen
bekannt würde, dass ein HIV-positiver Häftling z.B. in der Es-
Maßnahmen bei der Versorgung von HIV-infizierten Patien-
sensausgabe beschäftigt würde.
ten vor. Patienten aufgrund ihrer HIV-Infektion gesondert
oder ausschließlich am Ende eines Untersuchungstages zu
Richard H.* wollte das nicht hinnehmen und wandte sich hil-
behandeln, ist in unserem Haus nicht üblich.“
fesuchend an Ute Häußler von der Augsburger Aids-Hilfe.
Diese kümmerte sich um fachliche Stellungnahmen von der
Antidiskriminierungsstelle des Bundes sowie der DAGNÄ
(Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in
der Versorgung HIV-Infizierter) und Richard H. reichte eine
Nachtrag zu den
Petition im Bayerischen Landtag ein.
denkRAUM-Ausgaben Winter 2014
Mit Erfolg: Am 17. Juni 2015 teilte das Bayerische Staatsmi-
und Sommer 2015:
nisterium für Justiz mit, dass das Arbeitsverbot für HIV-posi-
In der Berichterstat-
tive Häftlinge aufgehoben werden solle – die bisherige Re-
tung über Diskriminie-
gelung sei mit sofortiger Wirkung nicht mehr anzuwenden.
rung von Menschen
Sicher ein Grund zur Freude, doch Ute Häußler ist zu lange
mit HIV verwendeten
im Geschäft, um davon auszugehen, dass das Problem damit
wir mehrfach den
gelöst sei. Sie erinnert an eine erfolgreiche Petition von 2006.
Begriff „Sonderbe-
Damals hatte ein HIV-positiver Gefangener erwirkt, dass er
handlung“. Die Redaktion erreichte
gemeinsam mit anderen den Fitnessraum nutzen darf. Jahre
nun der Hinweis, dass dieses Wort historisch vorbe-
später erfuhr sie von einem anderen Gefangenen, dass er
lastet ist, da es im NS-Jargon als verschleiernde Be-
vom gemeinsamen Sport ausgeschlossen wurde.
zeichnung für die Ermordung von Menschen verwendet wurde. Wir danken für die Nachhilfe und hoffen,
Wenn Betroffene sich nicht wehren und keine Unterstüt-
dass keine unbeabsichtigten Assoziationen dadurch
zung von außen anfordern, bleibt einfach alles beim Alten.
geweckt wurden.
12 Neuigkeiten
NEUIGKEITEN
Kleebl att
Fürth freut sich auf Sie!
ANGST vor „ANST“: Rund 14.000 Personen in
bayerischer Polizeidatenbank mit dem Kürzel
„ANST“ = „Ansteckungsgefahr“ gespeichert
Bumm
eln
u
nd
Vor einem Jahr berichteten wir von Jacob U.*, der in Beglei-
n
kaufe
Ein
tung einer Bekannten in eine Polizeikontrolle geriet und dabei
erleben musste, wie eine Polizeibeamtin ihrem Kollegen so
laut zurief: „Vorsicht, er ist ansteckend!“, dass die Bekannte
und Märkte
ste
e
F
sowie Passanten das hören konnten. Die Polizeibeamtin hätte
Polizeidatenbank ist von den Innenministern der Länder beschlossene gängige Praxis mit der Begründung, die Polizeibediensteten so vor Infektionen in Ausübung ihres Dienstes
schützen zu können.
Die GRÜNEN im Bayerischen Landtag wollten nun unter
anderem wissen, wie viele Personen in Bayern davon betroffen sind und stellten am 15.07.2015 eine entsprechende
Anfrage. Kurz vor Redaktionsschluss informierte uns die
Nürnberger Landtagsabgeordnete der GRÜNEN, Verena
Osgyan, dass in Bayern Stand 03.08.2015 sage und schreibe
13.992 Personen mit dem personengebundenen Hinweis
„Ansteckungsgefahr“ im Informationssystem der Polizei erfasst waren. Anfragen in anderen Bundesländern ergaben wesentlich geringere Zahlen, z.B. in Schleswig Holstein 164 oder
in Sachsen-Anhalt 78 Personen.
Aus Sicht von Experten und der AIDS-Hilfe ist diese Speicherpraxis aus vielerlei Gründen kein geeignetes Mittel, um
Polizeibeamte vor Infektionen mit HIV oder Hepatitis zu schützen, trägt jedoch zur Stigmatisierung von Betroffenen bei. Die
AIDS-Hilfen fordern deshalb, diese Praxis zu beenden.
*
Namen geändert
n
Foto: N
cherung von Menschen mit HIV, Hepatitis B oder C in der
m
ppen vo
Neu: Sho uchcenter*
h
Hornsc ue Mitte*
über Ne ängerzone
g
und Fußr Altstadt!
bis zu bis 20 Uhr
*Mo-Sa 10
Freuen Sie sich
auf diese Fürther
Veranstaltungen:
eihnachtsAltstadtw Waagplatz
markt am
Winter 2015 / 2016
13.11.-22.11. Fürther Kirchenmusiktage
Verschiedene Veranstaltungsorte
15.11. Markt der Ideen, Künstlermarkt
Stadthalle
20.11.-22.11. Stadelner Adventsmarkt
Festplatz Stadeln
26.11.-23.12. Weihnachtsmarkt mit Mittelaltermarkt
Fürther Freiheit
28.11.-29.11. Poppenreuther Adventsmarkt
Pfarrscheune St. Peter und Paul
bis 23.12. Weihnachtsmarkt mit Mittelaltermarkt
Fürther Freiheit
04.12.-13.12. Altstadtweihnacht
Waagplatz
13.12. Burgfarrnbacher Weihnachtsmarkt
an der Johanniskirche, Regelsbacher Straße
31.12. Silvesterparty
Stadthalle
op
02.01.-05.01. 28. Fürther Jazz-Workshop
rte
nze
Musikschule Fürth
o
K
04.03.-13.03. Internationales Klezmer Festival
Kulturforum Fürth
29.04.-01.05. Fürther Gartenmarkt
Fürther Freiheit
ps unter
r Freizeittip
Mehr Fürthe
h
t .de /
er
www.ftualtungen
s
n
a
r
ve
Theater und
dies selbstverständlich nicht laut sagen dürfen, doch die Spei-
nales
Internatio stival
Klezmer Fe
Tourist-Information Fürth
Bahnhofplatz 2 · 90762 Fürth
Tel. (0911) 23 95 87-0
[email protected]
Mo-Fr 10-18 Uhr / Sa 10-13 Uhr
LEBEN
Freiwillige vor! Zahlt sich ehrenamtliches
Engagement heute noch aus?
Interview mit Doris Buchholzer, Ehrenamtskoordinatorin der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Darüber hinaus gibt es die Öffentlichkeitsarbeitsgruppe
unter der Leitung von Julia Korze, Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing in der AIDS-Hilfe. Diese Gruppe gibt’s auch
erst seit Anfang dieses Jahres in fester Konstellation. Die Mitglieder dieser Gruppe bringen sich im weitesten Sinne bei der ÖArbeit mit ein wie zum Beispiel bei der Blauen Nacht oder der
alljährlichen Friseuraktion Hair for Care. Selbst das Straßenfest
zum 30. Jubiläum der AIDS-Hilfe wurde fast komplett alleine von
der Ö-Gruppe organisiert und durchgeführt. Zur Ö-Arbeit gehören aber auch kleinere Fleißarbeiten wie Mailings eintüten und
verschicken sowie journalistisches Schreiben für unser Vereinsmagazin. Die tatsächliche Aufgabenverteilung variiert immer je
nach Aktion.
Die dritte Gruppe ist die ehrenamtliche Betreuergruppe,
Doris Buchholzer ist Diplom-Sozialpädagogin, hat
einen Master in Sozialmanagement und arbeitet seit
2009 bei der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth
e.V. Sie leitet das Betreute Einzelwohnen und kümmert sich um das Freiwilligen- und Qualitätsmanagement in der AIDS-Hilfe. Als Ehrenamtskoordinatorin
ist sie in erster Linie zuständig für die Erstkontakte
derjenigen, die sich für ein Ehrenamt bei der AIDSHilfe interessieren. Gleichzeitig ist sie Ansprechpartnerin für alle Belange rund um das Thema Ehrenamt.
die von Diplom-Sozialpädagogen Philipp Scheler geleitet wird.
Die Betreuergruppe bietet ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit HIV an, die zusätzlich noch psychisch erkrankt sind.
Wir haben in der AIDS-Hilfe zwar auch ein hauptamtlich Betreutes Einzelwohnen, ein Angebot, das refinanziert wird. Die
Gruppe stellt jedoch keine Konkurrenz zum hauptamtlichen Angebot dar, sondern ist eher als Ergänzung anzusehen. Die Menschen die sich hier engagieren, sind verantwortlich für meist
eine/n oder mehrere Klient/innen. Ob man mithilft beim Putzen, beim Einkaufen, zu Behörden- und Arztgängen begleitet
Welche ehrenamtlichen Arbeitsfelder gibt es bei der
AIDS-Hilfe?
oder einfach nur einen Spaziergang unternimmt – die ehren-
Die Arbeitsfelder sind sehr breit gefächert. Wir haben das Eh-
häufig geht es darum, dass Betroffene sehr einsam sind und sich
renamt in drei Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe ist die
einfach eine/n Ansprechpartner/in wünschen.
GPS-Gruppe unter Leitung von Torben Schultes, der den Be-
Neben diesen drei Gruppen ist noch unser ehrenamtliches
reich Männer.Sex.Gesundheit. inne hat. GPS als Abkürzung für
Kuratorium zu nennen, welches aus fünf Mitgliedern besteht
Gay.Proud.Safe. ist unsere Präventions- und Aufklärungsgruppe,
und von der Mitgliederversammlung für zwei Jahre gewählt wird.
die in der schwulen Szene arbeitet. Die GPS-Verkehrshelfer be-
Das Kuratorium legt die Leitlinien des Vereins fest und kontrol-
teiligen sich an öffentlich schwulen Events wie beispielsweise
liert den Vorstand.
beim CSD Nürnberg, gehen in Bars und Kneipen und klären
Schließlich sind all diejenigen zu erwähnen, die einmal im Jahr
auf. Sie stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und sind im
aushelfen und beispielsweise beim Welt-AIDS-Tag für uns Spen-
Endeffekt die „Ingroup“. Die Gruppe kommt auch nur für
den sammeln. Über diesen Einsatz und die gespendete Zeit
schwule Männer in Frage.
von meist lokalen Politiker/innen sind wir sehr froh und dankbar.
14 Leben
amtliche Betreuung kann sehr unterschiedlich intensiv sein. Aber
LEBEN
Wer sind die Ehrenamtlichen? Welchen Background
haben sie?
war ebenso an der Struktur erkennbar, es wurden mehr und
Das ist sehr unterschiedlich.Wir haben sowohl ganz junge Men-
mehr Profis eingestellt, v.a. Sozialpädagog/innen. Man wollte be-
schen, ein paar Studentinnen und Studenten, schwule junge
tonen, dass es sich um eine ernstzunehmende Einrichtung han-
Männer, Heteros, Menschen mittleren Alters, die einem Beruf
delt, die auch professionelle Hilfestellung leisten kann und be-
nachgehen, aber auch Menschen, die schon etwas älter und be-
stimmte Angebote finanziert bekommt.
reits in Rente sind. In der Regel sind die meisten, die schon etwas
In den letzten Jahren haben wir versucht, diese zwei Arme wie-
älter sind, schon viele Jahre bei der AIDS-Hilfe tätig. Es gibt auch
der zusammenzuführen und das Ehrenamt wieder mehr in den
jene, die schon seit der Gründung der AIDS-Hilfe, also seit 30
Fokus zu rücken. Diese positive Entwicklung ist beispielsweise an
Jahren dabei sind! Diejenigen, die neu sind, sind überwiegend
unserem Freizeitprogramm ersichtlich, welches hauptsächlich von
jünger, zwischen 20 und 35 würde ich sagen.Allgemein also wirk-
Ehrenamtlichen gestaltet und durchgeführt wird.Aber auch unser
lich sehr breit gestreut. Und genauso verhält es sich auch, wie-
fester Ehrenamtstag soll zeigen, dass das Ehrenamt bei der AIDS-
viel Zeit und Energie sie jeweils aufbringen können.
Hilfe ein wichtiger Status ist, der uns innerhalb der Einrichtung
Welche Rolle spielen Ehrenamtliche bei der AIDSHilfe?
Die Ehrenamtlichen sind und waren schon immer wichtig. Die
AIDS-Hilfe ist von Aktivisten als Selbsthilfeinitiative gegründet
worden, also einer Mischung aus Selbsthilfe und Ehrenamt.Von
lösen und dem mehr ein professionelles Image zu verleihen. Das
auch bewusst ist. Die Ehrenamtlichen sollen ein Selbstverständnis davon bekommen, wie wichtig sie sind und dass sie einTeil der
AIDS-Hilfe und nicht nur eine Untergruppe sind.
Welchen Mehrwert bringt mir ein Ehrenamt bei der
AIDS-Hilfe?
daher gäbe es die AIDS-Hilfe heute nicht, hätten die Menschen
Erstmal natürlich ganz viel Spaß! Die Gruppen sind in erster Linie
damals nicht die Initiative ergriffen. Noch bis vor 5-10 Jahren ver-
dafür da, die Begegnung mit dem Ehrenamt zu ermöglichen.
suchte man die AIDS-Hilfe aus dem Image der Aktivisten zu
Dabei erfährt man auch den positiven Effekt des Ehrenamts,
Anzeige
SPORTLER GEGEN STIGMA
Leben 15
LEBEN
nämlich das Zusammenfinden von unterschiedlichen Menschen,
nicht am Schreibtisch entstanden sind, sondern aus der Praxis
das Kontakte knüpfen, gegenseitige Bereicherung und ein bun-
her kommen. Trotz aller Modernisierung und Professionalisie-
tes Miteinanderleben. Die Planung und Umsetzung von Aktivi-
rung möchten wir diese Betroffenenkompetenz nicht verlieren.
täten sowie die fachliche Begleitung und Qualifizierung bleiben
Wir begrüßen es sehr, wenn Menschen, die HIV-positiv sind, sich
davon natürlich nicht unberührt. Darüber hinaus bekommt man
bei uns melden und aktiv werden wollen.
selbstverständlich auch sämtliche Auslagen erstattet wie zum
Welche Voraussetzungen sollten potentielle Ehrenamtliche mitbringen?
Beispiel Fahrtkosten. Zudem darf man kostenlose Fortbildungen zu bestimmten Fachthemen in Anspruch nehmen wie die
allgemeine Arbeit in AIDS-Hilfen, Kommunikationsstrategien
oder Vor-Ort-Arbeit in der schwulen Szene. Daneben gibt es
auch interne Fortbildungen, bei denen wir uns mit unserem
Selbstverständnis befassen. Neben der Anerkennung durch die
AIDS-Hilfe gibt es auch eine Bescheinigung, den Bayerischen Ehrenamtsnachweis, ein standardisierter Nachweis für Ehrenamt in
ganz Bayern. Das ist das Aussagekräftigste, was man so kriegen
kann in dem Bereich. Ferner ist die ehrenamtliche Tätigkeit auch
ein großer Pluspunkt für die berufliche Laufbahn!
Muss ich selbst etwas mit HIV/AIDS zu tun haben, um
bei der AIDS-Hilfe ehrenamtlich arbeiten zu können?
Sie sollten mindestens 18 Jahre alt sein, sehr interessiert an unserer Arbeit und sie sollten keine Berührungsängste haben.
Damit meine ich nicht nur Berührungsängste mit Menschen,
die HIV-positiv sind, sondern auch eine Akzeptanz von Menschen, die z.B. schwul, drogengebrauchend oder psychisch
krank sind. Eine Akzeptanz gegenüber ganz unterschiedlichen
Lebensentwürfen fände ich wünschenswert. Dann sollte
die/derjenige natürlich auch ein gewisses Maß an Zeit mitbringen. Das ist natürlich verhandelbar, wir bieten verschiedene Einsatzmöglichkeiten auch für Engagierte an, die nicht so
viel Zeit aufbringen können. Die investierte Zeit wird uns quasi
geschenkt und das finde ich sehr wertvoll. Wir wollen natürlich, dass Menschen sich sehr verbunden und zugehörig, viel-
Nein, das ist keine Voraussetzung, das käme ja einem Outing
leicht auch ein wenig mitverantwortlich fühlen für die AIDS-
gleich. Das kann man auf keinen Fall zulassen, dass wir Menschen
Hilfe, aber man kann jederzeit wieder aufhören. Da sind wir
dadurch, dass sie sich engagieren wollen, zwangsouten. Was al-
auch nicht böse, wenn jemand aussteigen will.
lerdings sehr wünschenswert ist, wenn Menschen, die selbst betroffen von HIV sind, sich entscheiden hier aktiv zu werden, um
Wie trete ich in Kontakt mit der AIDS-Hilfe?
vielleicht auch ihre Erfahrungen weiterzugeben oder sich mit an-
Entweder telefonisch oder per Mail. Nach einem Telefonat
deren Betroffenen zusammenzuschließen. Ursprünglich kom-
biete ich auch gerne ein persönliches Gespräch an, damit wir
men wir aus einem Selbsthilfegedanken heraus und ich denke,
uns gegenseitig kennenlernen können. Ich freue mich über
WE
WANT
YOU!
es ist auch ein wichtiger Qualitätspunkt der AIDS-Hilfe, dass wir
• Betreuung
• Öffentlichkeitsarbeit
• Prävention
16 Leben
n
jeden Interessenten!
Interview: Julia Korze
EHRENAMT IN DER
AIDS-HILFE BRINGT
• neue Kontakte
• neue Herausforderungen
• Impulse für das eigene Leben
• die Möglichkeit, bisher unbekannte Fähigkeiten an sich zu
entdecken
• Praxiserfahrung neben Schule
oder Studium
• zusätzliche Pluspunkte für den
Berufseinstieg
• einen Ausgleich zur Arbeit
WIR SUCHEN
• Menschen, die Spaß am Kontakt
mitanderen haben
• Menschen, die die Vielfalt lieben
• Menschen, die etwas Zeit und
Leidenschaft in die AIDS-Hilfe
einbringen können und wollen
• Junge Ehrenamtliche
• Erfahrene Ehrenamtliche
• DICH!
LEBEN
Freiwilligenmesse 2015
Was haben ein Kondom, ein Holzdildo und ein Führerschein gemeinsam? – Richtig, die AIDS-Hilfe ist vor Ort!
Man mag zwar meinen, Holzdildos und Kondome haben
gen oder beim Präventionsteam „G.P.S.“ – Gay-Proud-Safe
nichts auf dem Tisch zu suchen, aber diese Gegenstände
im schwulen Bereich mitmachen. Vielen ist nicht bekannt,
gehören nun mal zur Standardausrüstung der AIDS-Hilfe,
dass eine ehrenamtliche Mitarbeit in diesen drei Bereichen
wenn sie auf die Themen HIV/AIDS aufmerksam machen
möglich ist. Ach ja, und was den Führerschein angeht: Wer
möchte. Gesucht wurden diesmal aber keineswegs Fahr-
zehn Fragen zum Thema Kondom richtig beantwortet, ist
anfänger, sondern ehrenamtliche Mitarbeiter_innen für die
stolzer Besitzer des sogenannten Kondomführerscheins!
AIDS-Hilfe. Im Rahmen des Tags der offenen Tür lud die
Stadt Nürnberg am 11. Oktober zur Freiwilligenmesse ins
Die AIDS-Hilfe sucht laufend helfende Hände und freut sich
Rathaus ein. Im prunkvollen Historischen Rathaussaal war
über jede/n Interessent/in!
n
die AIDS-Hilfe mit einem Infostand vertreten und präsentierte die ehrenamtlichen Gruppen ihrer Institution. Ehren-
Weitere Infos: 0911 230 903 5 oder
amtlich Interessierte können sich als Begleiter von Betrof-
www.aidshilfe-nuernberg.de/ehrenamt
fenen engagieren, sich bei der Öffentlichkeitsarbeit einbrin-
WIR BIETEN
• interessante Tätigkeitsfelder – u.a. schwule Prävention, Öffentlichkeitsarbeit, ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit HIV
• nette Kontakte und stützende Begleitung der Tätigkeit im Rahmen
von Gruppentreffen für Ehrenamtliche
• regelmäßigen Erfahrungsaustausch
• gute Zusammenarbeit und qualifizierte Ansprechpartner
• Fahrtkostenerstattung
• Unfall- und Haftpflichtversicherung
• regelmäßige Feste und Feiern für Ehrenamtliche
• Möglichkeit der Teilnahme an Fortbildungen der Deutschen AIDS-Hilfe
• Möglichkeit der Teilnahme an internen Fortbildungen
• Standardisierten Nachweis über die ehrenamtliche Tätigkeit
(Bayerischer Ehrenamtsnachweis)
Eh
alle akt renamtstag fü
Helfer_ iven ehrenam r
Nürnbe innen der AIDtlichen
rg-Erlan
gen-FürS-Hilfe
th e.V.!
SAVE T
HE DAT
E
12. Mä
rz
2016
Leben 17
LEBEN
„Die meisten wissen nicht, was die Krankheit wirklich bedeutet“
Zwei Ehrenamtliche der AIDS-Hilfe klären über das Leben mit HIV auf
Ohne ehrenamtliches Engagement würde es die AIDSHilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. heute nicht geben,
ist sie doch von ehrenamtlichen Aktivistinnen und Aktivisten im Jahr 1985 gegründet worden. Dass das Ehrenamt bei der AIDS-Hilfe nicht nur Unterstützung für
andere Betroffene anbietet, sondern auch Hilfe zur
Selbsthilfe initiiert, sollte nicht unterschätzt werden.
Erst im Oktober 2015 wurden Carsten W. und Markus
W. für ihr ehrenamtliches Engagement von der AIDSHilfe ausgezeichnet. Beide sind seit mehreren Jahren ehrenamtlich aktiv bei der hauseigenen Präventionsgruppe
„G.P.S. – Gay Proud Safe“. Diese ist in der Schwulen
Szene unterwegs und leistet hier Präventionsarbeit.
Kennengelernt haben sie sich innerhalb der Gruppe und
sind seit über einem Jahr auch privat ein Paar.
Welchen persönlichen Mehrwert gibt euch das
Ehrenamt bei der AIDS-Hilfe?
die AIDS-Hilfe zu repräsentieren und auch zu zeigen, dass
Carsten W. (CW): Für mich ist es eine Möglichkeit, mich im
wir da sind und was machen.
Rahmen der Szene zu engagieren und da auch ein bisschen
Markus W. (MW): Da ich selbst HIV-positiv bin, habe ich für
was zurück zu geben. Auch die Online-Beratung bei Plane-
mich beschlossen, es soll anderen nicht so ergehen wie mir.
tromeo.com, die ich seit gut einem Jahr mitbetreue, finde
Ich bin noch relativ jung und da möchte ich andere davor
ich spannend. Wenn man Fälle erzählt bekommt, versucht
bewahren, dass diese nicht auch positiv werden. Damals bin
man sich natürlich auch einzufühlen und mit demjenigen
ich erstmal in die AIDS-Hilfe gegangen, habe mir alle ehren-
gemeinsam eine Lösung zu finden. Das ist für mich eine Mo-
amtlichen Gruppen angeschaut und G.P.S. war die Gruppe,
tivation. Aber auch gerade Aktionen wie der CSD oder an
bei der ich hängen geblieben bin. Das war und ist einfach das
Anzeigen
WIR DENKEN POSITIV!
Glockenhof-Apotheke · Marion Dietz
Allersbergerstraße 31 a · 90461 Nürnberg
Montag bis Freitag 8 Uhr bis 18.30 Uhr · Samstag 8 Uhr bis 13 Uhr
Telefon +49 911 440161 · Fax +49 911 4469993
[email protected]
18 Leben
Fasching machen mir unheimlich viel Spaß. Wir freuen uns,
LEBEN
Richtige für mich. In die Szene reinzugehen und Präventions-
CW: Das Angstlevel ist relativ gering, dadurch dass wir
arbeit zu leisten macht mir Spaß. Ebenso ist die Gruppe toll!
beide durch unser Engagement gut aufgeklärt sind. Aber
Die AIDS-Hilfe ist aus einem Selbsthilfegedanken
heraus entstanden. Inwiefern wird das Motto
„Hilfe zur Selbsthilfe“ praktisch umgesetzt?
ich selbst merke, es gibt immer noch Dinge, die ich noch
nicht wusste, obwohl ich schon lange im Präventionsbereich tätig bin. Dass ich da immer noch dazulerne, auch zu
CW: In der Präventionsgruppe steht das Thema Selbsthilfe
meiner eigenen Sicherheit, schließlich muss ich das Risiko
nicht ganz so im Vordergrund wie in anderen Bereichen wie
innerhalb der Beziehung abschätzen können. Aber ich bin
beispielsweise im Betreuten Einzelwohnen. Wir wirken nicht
die Beziehung ohne Angst eingegangen, weil ich wusste,
auf Leute ein, sondern geben die Informationen, die notwen-
dass der Schutz durch Therapie eine gute und sichere
dig sind, dass jeder selbstbestimmt seine Entscheidungen tref-
Sache für beide Partner ist.
fen kann wie er sich selbst schützen will und kann. Wir setzen
das Motto also nicht eins zu eins um, sondern interpretieren
MW: Anfangs stand für mich die Angst im Raum, ich könnte
da ein bisschen freier. Grundsätzlich interpretieren wir den Ge-
meinen Partner trotzdem noch anstecken. Das wollte ich
danken jedoch so, wie ihn die AIDS-Hilfe praktiziert.
einfach nicht. Doch seit dem ich sicher weiß, dass die The-
Gerade im medialen Zeitalter kann man sich gut
informieren, beispielsweise durch das Internet. Ist
der Bedarf einer örtlichen AIDS-Hilfe als Einrichtung überhaupt noch da?
rapie wirklich anschlägt, denke ich überhaupt nicht mehr an
MW: Ja! Weil ich, als ich HIV-positiv wurde, anfangs nicht
die Erkrankung. Nur am Abend, wenn ich meine Tablette
nehme. Ansonsten spielt es keine Rolle mehr.
Und euer Liebesleben?!
wusste, wo ich hingehen soll. Es standen plötzlich Fragen im
CW & MW (beide lachen): Wie heißt es so schön: Kein
Raum wie Wo kann ich mich informieren? Wie geht es jetzt
Sex ist auch keine Lösung!
weiter? Mit wem kann ich darüber reden? Da war für mich die
Interview: Julia Korze
n
AIDS-Hilfe die erste Anlaufstelle mit persönlichem Kontakt.
Anzeige
CW: Auf jeden Fall! Natürlich gibt es auch noch andere Institutionen wie das Gesundheitsamt, an die man sich wenden kann,
aber die AIDS-Hilfe ist doch sehr neutral und besitzt eben nicht
diesen amtlichen Charakter, das gibt vielen auch nochmal Sicherheit. Wenn ich mich dorthin wende, dann wird es nicht
gleich überall bekannt gemacht, registriert etc. – das ist auch
oftmals die Angst. Aber ich merke die Notwendigkeit vor allem
in der Präventionsarbeit: der Informationsstand in der Gesellschaft ist noch nicht so, wie man es idealerweise erwarten
würde. Viele wissen über die Ansteckungswege grundsätzlich
Bescheid, aber das Thema Leben mit HIV ist noch nicht im Bewusstsein der Menschen verankert. Ich glaube, die meisten wissen nicht, was die Krankheit wirklich bedeutet. Das führt dazu,
dass es immer noch Berührungsängste gegenüber HIV-Positiven
gibt. Gerade im privaten Kreis wird einem oft unterstellt: „Du
Heiligabend, Silvester?
Reservieren Sie jetzt für Ihr Feiertags-Menü!
arbeitest bei der AIDS-Hilfe? – dann hast du sicherlich HIV“.
Gibt es innerhalb eurer Beziehung noch Ängste
hinsichtlich des Themas HIV oder habt ihr diese –
auch durch die Arbeit in der AIDS-Hilfe – weitestgehend abgebaut?
Leben 19
Helden des Alltags
LEBEN
Warum engagierst du dich ehrenamtlich für die AIDS-Hilfe?
Schon
in der Schule interessierte mich die Erkrankung und die
gesellschaftliche Stigmatisierung. Zur Aidshilfe kam ich, da ich für mein Sozialarbeits-Studium praktische Erfahrungen machen und dies mit sinnvoller Arbeit verbinden
wollte. Für mich bedeutet die ehrenamtliche Tätigkeit
nah am Menschen zu sein, mitfühlen und miterleben
können und Selbsterfahrung. Außerdem schätze ich
die familiäre Atmosphäre unter den Mitarbeitern.
Anja
Ehrenamtl. Betreuergruppe,
Öffentlichkeitsarbeitsgruppe
Alexander & Philipp
GPS-Gruppe
Ich fotografiere
seit nunmehr sieben
Jahren für die Aidshilfe für ein sagen wir
„sozialverträgliches Spezialhonorar“. Einige
Jessica Pfleiderer
Projekte wie z.B. die Hair for Care- Motive
Fotografin
mache ich komplett ohne Fotohonorar, um solche
Aktionen mit meinem Beitrag einfach auch ein bisschen
zu unterstützen. Ich mag es, wenn Menschen versuchen mit
kleinen Schritten die Welt um sich herum zu verändern und
anderen Menschen, die weniger Glück hatten, wieder Hoffnung zu geben. Und ich genieße die Begegnungen mit
Menschen und ihren bunten Geschichten.
Wir sind seit
guten drei Jahren ehrenamtlich in
der GPS (Gay-Proud-Safe)- Gruppe
der Aidshilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth
tätig. Hierzu gehen wir mit unserer Gruppe regelmäßig in die schwule Szene und leisten Präventionsarbeit, indem wir mit Hilfe von witzigen Aktionen über sexuell übertragbare Krankheiten, wie zum
Beispiel HIV aufmerksam machen und aufklären. Uns
gefällt besonders gut, dass wir mit unseren vielseitigen
Aktionen alle möglichen Menschen erreichen,
also z.B. nicht nur Junge oder
Alte.
Sabine
Ehrenamtl. Betreuergruppe,
Öffentlichkeitsarbeitsgruppe
20 Leben
Rudi
Ehrenamtl.
Betreuergruppe
Als Vorstand habe
ich in der AIDS-Hilfe begonnen, da eine
Stelle neu besetzt werden musste und es
schwierig war, jemanden zu finden, der dies
ehrenamtlich zweimal im Monat erfüllt. Da es sehr
interessant war und ist, habe ich diese Arbeit auch nach
der Satzungsänderung als Kurator weitergeführt. Interessant ist, dass man einen ganz anderen Einblick hat auf die
Strukturen,Tätigkeiten und auch Probleme des Vereins. Hier mitzuhelfen und auch nach außen zu
kommunizieren empfinde ich als
sehr wichtig.
Michael
Kuratorium
„Schuld“ ist mein, mittlerweile, verstorbener Onkel. Er nahm mich in
den 80ern mit in alle Kneipen wie Walfisch, Gay Toy. Disco
Don't Panik, Bars wie Tabasco, LaBas. Die „Schwulenseuche“ war
in Aller Munde. Daran habe ich mich viele Jahre später wieder
erinnert. Nach einem Unfall berufsunfähig, hatte ich viel Zeit.
Wollte praktisch und ehrenamtlich tätig sein. Das kann ich
hier. Kontakte zu Positiven, das Café im Fliederlich, die InfoStände zum Welt-AIDS-Tag, Hair for Care, das
Freizeitprogramm der AIDS-Hilfe.Viele interessante
Menschen mit vielen unterschiedlichen Themen
und Problemen. Irgendwas ist immer los.
Man muss nur zuhören.
LEBEN
Vor
ein paar Jahren habe ich in den
Nürnberger Nachrichten einen Artikel über
Aidskranke gelesen, die isoliert leben müssen,
weil sie von Freunden und Verwandten
wegen der Krankheit abgelehnt werden. Das hat
mich sehr berührt. Als mein Mann 2012 nach 40 Jahren Partnerschaft an Krebs gestorben ist, musste
ich die Leere überwinden und habe mich als
Ehrenamtlicher bei der Aidshilfe beworben.
Das Gefühl, gebraucht zu werden und helfen
zu können, hat auch mir persönlich sehr
geholfen.
Lothar
Öffentlichkeitsarbeitsgruppe
Als Vereinsmitglied
der ersten Stunde und
schwuler Mann ist das Thema
HIV/AIDS seit 30 Jahren im Kopf.Trotz aller Aufklärung
und Informationen habe ich lange gebraucht, persönliche
Ängste rund um dieses Thema zu objektivieren. Es ist mein Bedürfnis in der Öffentlichkeitsgruppe meinen Teil dazu beizutragen, dass andere Menschen schneller ein klares Bild
von HIV bekommen. Das Ehrenamt ist eine
Ergänzung zu meinem Pflegeberuf, in dem ich
meine Erfahrungen einbringen kann und
stellt eine neue mentale Herausforderung dar.
Weil
es mir wichtig ist
als eine schillernde Persönlichkeit der Community, auch die jungen
Schwulen zu Safer Sex zu ermutigen, Kondome kostenlos zu verteilen. In meiner Handtasche sind immer
Kondome zur Weitergabe vorhanden. Wichtig ist mir
auch, als Multiplikator innerhalb der Community die Vernetzung und die Kommunikation zu unterstützen.
Zum Weltaidstag unterstütze ich mit meiner Bekanntheit, um die Spendendosen zu füllen. Mir ist
mein persönliches Motto wichtig: "Einheit
durch Vielfalt".
!
E
K
N
DA
Ulrich Matz
Grafiker
Uschi Unsinn
Ehrenamtliche Helferin
Chris
GPS-Gruppe
Ich engagiere mich
seit mehreren Jahren gerne in der Präventionsarbeit für die Aidshilfe Nürnberg, da ich dort auch
viele Freunde von mir treffen kann – wir viel unternehmen und
gemeinsam auch mehr erreichen können. Natürlich steht auch bei
mir Spaß haben & Feiern wie bei vielen anderen im Vordergrund,
trotzdem sollte sich jeder mit HIV und anderen Geschlechtskrankheiten auseinander gesetzt haben! Deshalb möchten ich sowie die anderen Jungs aus der GPS-Gruppe so umfassend wie möglich aufklären
und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Sexualität fördern. Das ist der Grund warum wir immer wieder präsent sein
möchten und Infomaterial auslegen.
Spätestens seit 1992
gehöre ich als wichtiger Bestandteil der
Öffentlichkeitsarbeit zu den AIDS-Hilfen. Auch unter
dem Namen Solidaritätsbär bin ich als verlässlicher
Freund da, zum Knuddeln, Festhalten und Trösten. Mittlerweile diene ich bereits in über 100 Städten in Deutschland
und Europa der Spendengewinnung und Solidarisierung mit
Betroffenen. Mir ist es wichtig – neben meinen zahlreichen
Geschwistern – als Botschafter für Verständnis, Hoffnung und Förderung der Prävention zu begleiten.
Einer Idee eine Form geben.
Diese große Leistung hat die AIDSHilfe vor 30 Jahren, trotz aller Widerstände, vollbracht. Mit meinen kleinen
Ideen kann ich einen Teil dazu beitragen,
der Arbeit der AIDS-Hilfe den nötigen Raum in der Öffentlichkeit zu
verschaffen.Vielen
Dank dafür!
AIDS-Teddy
Wegbegleiter und Botschafter
Leben 21
LEBEN
African Chicken und
deutscher Nudelsalat
schließend führte Lissy ins Thema „Gesunde Ernährung“ ein,
welches die Frauen das ganze Wochenende begleiten sollte.
Der Abend stand ganz im Zeichen einer Geburtstagsfeier. Es
war spät, als die letzten ins Bett fielen.
Positives Frauenwochenende in Bechhofen
Samstag, nach dem ausgiebigen Frühstück, stand ein AusAm 4. September machten sich fünf Frauen mit vier Kindern,
flug in den Schlosspark Dennenlohe auf dem Programm. Es
zwei Hunden und zwei ehrenamtlichen Begleiterinnen auf
gab viel zu sehen und zu bestaunen. Am Abend wurde ge-
den Weg nach Bechhofen in die Burgstallmühle, um ein ge-
grillt und zuvor bereiteten alle noch eifrig Salate zu. Der
meinsames Wochenende zu verbringen. Gefördert wurde
Spruch des Abends, gerichtet an Lissy: „Du musst doch wis-
das Wochenende aus dem Projektmittel-Fonds der Firma
sen, wie man Nudelsalat macht, Du bist doch deutsch!“ Es
ViiV über die Deutsche AIDS-Hilfe zum Thema „Gesunde
war wieder ein leckeres Essen in gemütlicher Runde. Am
Ernährung bei HIV“. Zudem spendete Lissy Gundel ihr Preis-
nächsten Morgen, nach Frühstück und Packen, ging’s an den
geld vom „Ehrenwert-Preis“ und ermöglichte den Teilneh-
Altmühlsee zum Minigolf und anschließendem Mittagessen.
merinnen damit ein kostenloses entspanntes und anregendes
Wochenende. Los ging’s mit dem gemeinsamen Einkauf in
Fazit: ein rundum gelungenes Wochenende, das alle sehr
Bechhofen, denn es war Selbstversorgung angesagt. Starkö-
genossen haben. Beim Abschied wurde bereits der Wunsch
chin Falida übernahm die Aufgabe, sich um das erste Abend-
nach einer Wiederholung laut.
essen zu kümmern: Huhn mit Reis auf afrikanische Art. An-
Ein Beitrag von Beate Lischka
„AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth – Ich bin der Stefan,
was kann ich für Sie tun?“
Ganz genau so hat Stefan jeden am Telefon begrüßt.
Wenn sich irgendein Mitarbeiter einen Erstkontakt in die
Statistik notiert hat, so war es eigentlich nie wirklich ein
Ersttermin. Denn zuallererst traf man ja auf Stefan, der
schon in der Bahnhofstraße am Empfang saß. Oft hatte
er – nicht nur bei seinen wechselnden Frisuren – das
Gespür, jemandem, der eigentlich nur einen Teddy kaufen oder eine allgemeine Information wollte, einen Termin beim Berater anzubieten. Und meistens lag er richtig. Besonders seine Fähigkeit, mit einer kurzen, bösen
Bemerkung eine Situation auf den Punkt zu bringen, half
einem, in ärgerlichen Situationen nicht zu explodieren,
sondern das Komische oder Paradoxe daran zu erkennen und heiser darüber zu kichern.
Ihm fielen auch Kleinigkeiten auf und er sprach sie offen
an… spätestens Montagnachmittag kam die Mail „Bitte
in den Kalender eintragen!“.
Schon bevor Stefan fest angestellt war, arbeitete er ehrenamtlich mit und gemeinsam mit ihm am Infostand zu
stehen war lustig, egal ob man mit ihm schmutzige Mehrzeiler dichtete (unvergessen sein Beitrag zum Faschingszug „Auch der Rammler muss sich schützen, darf nicht in
22 Leben
die Häsin spritzen“, der über
alle Lautsprecher schallte)
oder ob wir einen geschenkten rosa Plüschdino auf den
Namen Didi Dildo tauften- es
gab immer was zu lachen. Und
seinen Jack, den wirklich klügsten Hund der Welt, hatte er natürlich dabei. Irgendwie
bin ich mir sicher, dass die beiden sich irgendwo wiedergetroffen haben. Und sein Hutch, für den das Wort
ungestüm etwas zu niedrig gegriffen ist, wird hier gut versorgt werden… bis irgendwann dort drüben.
Und jetzt ist Stefan mit nur 44 Jahren plötzlich und unerwartet gestorben und ich sitze hier und kann es nicht
glauben…
Stefan, auf Deine Frage „Was kann ich für Sie tun?“ ist
die einzig ehrliche Antwort „Einfach weiter leben“ wahrscheinlich zu viel verlangt. Aber einfach bei uns bleiben
wirst Du – versprochen! Und in den Kalender trage ich
n
mich auch ein!
Ein Nachruf von Ute Dietrich
n
SZENE
Auf gute Nachbarschaft!
Männer.SEX.Gesundheit
Thema Prävention von HIV und an-
vom AIDS-Hilfe-Haus hat Ende Juli
deren sexuell übertragbaren Infek-
die Achilleus Men´s Spa & Gaysauna
tionen. So unterstützen sie von Be-
eröffnet. Mit 1000 qm bietet sie
ginn an die Kampagne der Deut-
Männern in der südlichen Nürnber-
schen AIDS-Hilfe „IWWIT“ (Ich
ger Altstadt großzügige Räume ge-
weiß was ich tu) und daher gibt’s in
treu dem Motto: „Mehr als Mann er-
der Achilleus-Sauna Kondome sowie
wartet“. Üblicherweise bringen ja
Gleitgel für die Gäste bei Bedarf gra-
die Gäste zur Einweihungsparty Ge-
tis und als Lektüre für den Ruhe-
schenke mit. Günther Santner und
raum liegen neben diversen Zeit-
Sven Ruks, die Betreiber der neuen
schriften auch Broschüren zu sexu-
Sauna, baten ihre Gäste stattdessen
ellen Gesundheitsthemen für Män-
um Spenden für die AIDS-Hilfe. Eine
ner bereit.
WINTER-CHECK
für schwule und andere Männer,
die Sex mit Männern haben
Am 30. November und jeden Montag im
Dezember 2015 von 18 bis 20 Uhr
bietet der Checkpoint Nürnberg den HIV-Schnelltest
und ein Screening auf Syphilis, Chlamydien und
Tripper kostenlos* an.
kostenlos*
Nur einen Katzensprung entfernt
Bitte spätestens bis 19.30 Uhr da sein!
Unser Angebot ist stets anonym!
Info & Beratung:
Tel. 0911-19411
www.aidshilfe-nuernberg.de
tolle Idee, bei der am Ende stolze
1.000,- Euro zusammenkamen, die
Die AIDS-Hilfe wünscht den neuen
Günther und Sven im August per-
Nachbarn viel Erfolg, sagt DANKE
sönlich vorbeibrachten. Vorbildlich
für die Unterstützung und freut sich
ist auch die Haltung der beiden zum
auf eine gute Zusammenarbeit!
n
Sex und Drogen – Konsumieren schwule Männer anders?
Nix genaues weiß man nicht – doch
sichtlich der Wirkweisen, Risiken und
chen können, wenn sie das Gefühl
Beobachtungen, Befragungen und Stu-
Behandlungsmöglichkeiten der kon-
haben, mit ihrem Drogengebrauch
dien deuten darauf hin, dass schwule
sumierten Substanzen sowie der Sub-
nicht mehr alleine klar zu kommen.
Männer häufiger Drogen in Zusam-
stanzabhängigkeit.
Wir möchten aber keine neue Dro-
menhang mit dem Ausleben ihrer Sexualität benutzen wie z.B. Crystal
genberatungsstelle sein, sondern eher
Hier setzt das Modellprojekt QUA*
sowas wie ein Türöffner oder Brü-
Meth. Wenn sich der Drogenkonsum
DROS an, welches in den Städten
ckenbauer ins bestehende Drogenhil-
bei manchen dann zu einer Suchtpro-
Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Frank-
fesystem“ erklärt Torben Schultes
blematik hin entwickelt, sehen sich
furt, München und eben auch Nürn-
vom AIDS-Hilfen-Projekt Männer –
die Betroffenen oftmals mit einem
berg durchgeführt wird. Die Mitarbei-
Sex – Gesundheit. Ein möglicher Tür-
Hilfesystem konfrontiert, das bisher
ter der örtlichen Präventionsprojekte
öffner könnte etwa ein Erstgespräch
nur vereinzelt auf ihre Bedürfnisse
für schwule Männer werden zum
mit einem Drogenberater in den Räu-
eingehen kann. Die Drogenbera-
Thema fortgebildet und sollen bes-
men der AIDS-Hilfe sein. Rossano
tungsstellen sind meist nicht auf eine
sere Kontakte zu den bestehenden
Della Ripa von der Nürnberger Dro-
Beratung zum Konsum von illegalen
Drogenhilfeeinrichtungen vor Ort
genberatungsstelle Mudra kann sich
Drogen im Kontext von mann-männ-
knüpfen. „Unser Ziel ist es, dass die
ein solches Angebot bei Bedarf vor-
licher Sexualität ausgerichtet und den
schwulen Männer, die bei uns im
stellen, denn er weiß aus langjähriger
AIDS-Hilfen und Schwulenberatungs-
Checkpoint einen HIV-Test machen,
Erfahrung, wie schwer vielen der erste
stellen fehlen genaue Kenntnisse hin-
mit dem Berater auch darüber spre-
Schritt fällt, um sich Hilfe zu holen. n
*
Qualitätsentwicklung in der Beratung und Prävention im Kontext von Drogen und Sexualität bei schwulen Männern
Szene 23
SZENE
Olé olé – es war mal wieder CSD!
Am Samstag, den 1. August 2015,
sowie Trägerin des Bundesverdienst-
Im Anschluss an die Demo konnte
hieß es auch wieder in unserer Stadt
kreuzes am Bande.
man die AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlan-
sich schrill kleiden, lauffeste Schuhe
gen-Fürth e.V. wie immer auf dem
anziehen, Trucks schmücken, Musik
Leider begann die Parade mit einigen
Straßenfest an ihrem Stand besuchen
aufdrehen und für ein buntes Nürn-
Regentropfen, was allerdings der
und nützliche Tipps zum Thema HIV
berg kämpfen.
Stimmung der Teilnehmenden nichts
& Co. bekommen.
anhaben konnte. Es wurde auf der
Auch unsere GPS-Verkehrshelfer
Straße getanzt, geküsst, geknuddelt
Wir sagen DANKE an alle Unter-
waren wieder auf den Beinen bzw.
und die Sektkorken flogen in alle
stützer_innen, die zu diesem Fest
auf ihrem Wagen und diesmal mit
Richtungen. Als es auf die Zielgerade
beigetragen haben und freuen uns
einem ganz besonderen Gast on
ging, kam die wohlverdiente Sonne
auf das nächste Jahr, denn nach dem
board – Laura Halding-Hoppenheit,
endlich wieder zum Vorschein und
CSD ist immer vor dem CSD!
Ehrenmitglied der Deutschen AIDS-
so wurde die Parade von einer ju-
Hilfe e.V., gefeierte Königin der les-
belnden Menschenmasse auf dem Ja-
bisch-schwulen Szene in Stuttgart
kobsplatz empfangen.
n
Ein Nachbericht von René Scheuermann
Anzeige
Bei uns sind Sie
gut aufgehoben!
Anzeige
freundlich
kompetent
engagiert
24 Szene
Reinhard Wörlein e.K.
Fürther Straße 39
90429 Nürnberg
Tel. 0911/26 24 85
Fax 0911/287 99 12
SZENE
Mach mal halblang!
KEINE PANIK!
Mach
den
Test!
HIV-Test: Sicheres Ergebnis jetzt nach sechs Wochen
Wer Sex ohne Kondom hatte oder
fektion stattgefunden hat.
wem das Gummi unbemerkt gerissen
Die deutschen Virologen
oder abgerutscht ist, der musste bis-
folgen damit den europäi-
lang quälende 12 Wochen abwarten,
schen Leitlinien. Für HIV-
bis ein HIV-Test sicher Entlastung
Schnelltests bleibt es aber
brachte. Im Sommer 2015 haben sich
bei der 12-Wochen-Frist.
Beim HIV-Test jetzt nach 6 Wochen alles klar
die deutschen virologischen Organi-
zum Test. Reagiert der Test nicht, ist
mit hoher Wahrscheinlichkeit davon
sationen DVV und GfV nun darauf ge-
Eine HIV-Infektion nachweisen kön-
auszugehen, dass die Symptome nicht
einigt, den HIV-Kombinationstest be-
nen sowohl Labor- als auch Schnell-
durch HIV ausgelöst wurden.
reits sechs Wochen nach einem In-
tests meist schon nach 3 oder 4 Wo-
fektionsrisiko als sicher zu erklären.
chen. Wer also ca. 2 Wochen nach
Und falls der Test schlecht ausgeht, ist
Das heißt, wenn der Labortest nach
einem ungeschützten Sexualkontakt
es trotzdem gut, so frühzeitig zu er-
sechs Wochen weder HIV-Antikör-
grippeähnliche Symptome bekommt
fahren, dass man HIV-infiziert ist, um
per noch Antigene findet, kann man
und sich deswegen Sorgen macht,
von der guten HIV-Therapie profitie-
davon ausgehen, dass keine HIV-In-
muss nicht 6 Wochen abwarten bis
ren zu können.
Anzeige
n
INFO
AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.
Entengasse 2, 90402 Nürnberg
Montag von 9.00 –20.00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag von 9.00 –16.00 Uhr
Freitag von 9.00 –14.00 Uhr
Tel 0911- 23 09 03 5
Fax 0911- 23 09 03 45
Wir sind für euch da...
www.aidshilfe-nuernberg.de
Beratungszentrum
Betreutes Einzelwohnen
Wir bieten eine qualifizierte Fachberatung rund um die
Wir betreuen und begleiten Menschen individuell durch Be-
Themen HIV, AIDS und andere sexuell übertragbare Krank-
suche im eigenen Wohnraum (Nürnberg, Fürth und Erlangen).
heiten – persönlich, telefonisch oder per E-Mail. Für Menschen mit einem HIV-positiven Testergebnis bieten wir kurzfristig psychosoziale Gespräche und Unterstützung an.
Wir klären auf und informieren umfassend über
HIV/AIDS und sexuell übertragbare Krankheiten in der
Szene schwuler Männer
Wir bieten Schnelltests auf HIV und Tests auf Syphilis,
Chlamydien und Tripper für Männer, die mit Männern Sex
haben an
Wir bieten Prävention für Jugendliche an Schulen und in
Freizeiteinrichtungen an
Wir führen Bildungsveranstaltungen zu psychosozialen
Aspekten bei HIV und AIDS durch
Für Menschen mit HIV bieten wir Gesprächsgruppen und
Freizeitaktivitäten an
Wir sind da für
Menschen mit psychischen Problemen oder Beeinträchtigungen
Menschen mit Suchtproblemen
Menschen, die von HIV betroffen oder bedroht sind
Wir bieten eine intensive, sozialpädagogische Begleitung
u.a. mit den Zielen
Erhalt des eigenen Wohnraums
Stabilisierung der Gesundheit und der Selbstständigkeit
Schaffung neuer Lebensperspektiven
Die genauen Zugangsvoraussetzungen werden in einem unverbindlichen Gespräch erläutert und abgeklärt. Unsere Beraterinnen und Berater arbeiten Lebenswelt akzeptierend.
Sie gestalten den Betreuungsprozess partnerschaftlich und
Onlineberatung: www.aidshilfe-beratung.de
Anonyme Telefonberatung: 0911-19411
Ansprechpartner: Manfred Schmidt
ressourcenorientiert und besitzen ein hohes Einfühlungsvermögen in die Situation betroffener Männer und Frauen.
Ansprechpartnerin: Doris Buchholzer
Manfred Schmidt
Helmut Ulrich
Torben Schultes
Beate Lischka
Doris Buchholzer
Ute Dietrich
Öffnungszeiten zwischen Weihnachten und
Dreikönig: Checkpoint und Beratungsstelle sind am
28.12. 2015 und 04.01.2016 geöffnet. Die Beratungsstelle bleibt am 29. und 30.12.2015 geschlossen, am
05.01.2016 ist offen.
Claudia Neuwelt
26 Info
Angelika Schuster
Philipp Scheler
Angelika
Schuster und
Renate Riedl
sind derzeit als
Elternzeitvertretungen im
BEW-Team
beschäftigt.
Renate Degginger
Renate Riedl
INFO
Öffnungszeiten des Restaurants:
Dienstag bis Freitag von 11–24 Uhr
Samstag und Sonntag von 17–24 Uhr
Montag Ruhetag
www.estragon-nuernberg.de
Restaurant Estragon
Tagungszentrum Estragon
Das Estragon ist ein Arbeits- und Beschäftigungsprojekt und
Was auch immer Sie bei uns tun: tagen, fortbilden oder mo-
bietet Menschen in schwierigen Lebenslagen alternative Be-
derieren – gerne kümmern wir uns um die Rahmenorga-
schäftigungsmöglichkeiten an. Das Restaurant ist öffentlich und
nisation für Ihr Seminar und bieten Ihnen eine perfekte
will die Menschen, ob Gast oder Beschäftigte, verbinden.
Rundumbetreuung. Unsere hauseigene Gastronomie bietet eine schmackhafte mediterrane Küche sowie ein krea-
Wir bieten unseren Gästen
genussvolles, mediterranes Essen in schönem Ambiente
ausgefallene, stimmungsvolle Veranstaltungen wie z. B. das
No-Light-Dinner, den Kultur-Brunch oder Themenabende
Wir bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Ausprobieren in verschiedenen Arbeitsfeldern
Qualifizierung unter professioneller Anleitung
Unterstützung bei persönlicher Zielentwicklung und im
Bewerbungsverfahren, Qualifiziertes Abschlusszeugnis
sozialpädagogische Begleitung
Wir bieten verschiedene Aubildungsplätze an
im gastronomischen und kaufmännischen Bereich
(IHK anerkannter Ausbildungsbetrieb)
Wir bieten Menschen mit HIV und geringem Einkommen
vergünstigten Mittagstisch und Ermäßigung im Restaurant
tives Catering.
Wir bieten Ihnen
Modernes Tagungszentrum in zentraler Lage Nürnbergs
mit sehr guter öffentlicher Verkehrsanbindung
Freundliche Atmosphäre mit ausgezeichnetem Service
und moderne Präsentationstechnik
Catering und Verpflegung auf Wunsch durch das Restaurant Estragon im Haus
es stehen Ihnen 2 Bereiche zur Verfügung
–Tagungsbereich 2. OG (ca. 45 qm plus Foyer,
bis 20 Personen)
–Tagungsbereich 4. OG (ca. 25 qm, für Kleingruppenarbeit, bis 8 Personen)
Ansprechpartner Restaurant Estragon gemeinnützige GmbH
Geschäftsführerin: Cristina Méndez Rodríguez | Prokura,
Presse, Eventplanung: Helmut Ehrhardt | Restaurantleitung:
Annemarie Müller | Sozialpädagog. Begleitung: Tanja Siegmund, Julia König | Küche: Nico Schlehaider
Für alle Ihre Fragen und Wünsche bezüglich unseres Tagungszentrums Estragon steht Ihnen Helmut Ehrhardt zur Verfügung.
Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Besichtigungstermin und
überzeugen Sie sich selbst von unserem Angebot.
Telefon: 0911- 230 90 35
Helmut Ehrhardt
Annemarie Müller
Nico Schlehaider
Julia König
Auch langzeitarbeitslose Menschen, die nicht in der
Restaurant Estragon gGmbH arbeiten, können nach
Rücksprache mit dem Jobcenter sozialpädagogische
Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen.
Ziel dabei ist es durch individuelles Coaching, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten oder auszubauen
und die berufliche Eingliederung in den allgemeinen
Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Ansprechpartnerin: Tanja Siegmund, Telefon: 0911- 230 90 328
AIDS-Hilfe on facebook
Werdet Fan der Seite und erhaltet
die neusten Nachrichten, Infos und
Einladungen zu Events!
f
facebook
www.facebook.com/AIDSHilfe.Nuernberg
Info 27
Anzeige
Stand September 2015
Ist die Viruslast
der einzige Parameter
für den Therapieerfolg?
Keine echten Patientenbilder, keine vollständige Darstellung
der gesamten HIV-Patientenpopulation.
www.nochvielvor.de

Documentos relacionados