Arbeitsbeispiele Niedrigschwellige Sozialarbeit Rheinland
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Arbeitsbeispiele Niedrigschwellige Sozialarbeit Rheinland
Arbeitsbeispiele Niedrigschwellige Sozialarbeit Rheinland-Pfalz 2008 Einleitung Die von den Fachkräften geleistet aufsuchende und niedrigschwellige Arbeit ist im Unterschied zur klassischen Suchthilfe gekennzeichnet durch einen akzeptierenden, nachgehenden Arbeitsansatz. Sie orientiert sich am Bedarf der KlientInnen und umfasst sowohl Angebote der Beratungsstellen, Außenstellen und Kontaktläden als auch direkte Hilfen in der Szene (Streetwork, Spritzentausch, Begleitung bei Arztbesuchen). Dadurch werden vor allem KlientInnen angesprochen, die bisher auf Grund der Konsumgewohnheiten von der Suchthilfe nicht erreicht werden konnten. Die Fachkräfte für „Niedrgischwellige Sozialarbeit“ in RheinlandPfalz sind auf Landesebene als Arbeitskreis der Landestelle Suchtkrankenhilfe organisiert und werden aus Mitteln des Landes, der Kommunen und der Träger finanziert. Die Zusammenarbeit der Fachkräfte erfolgt im Rahmen halbjährlichen Arbeitskreistreffen. Diese Treffen werden durch den Sprecherrat vorbereitet und moderiert. Der Sprecherrat setzt sich aus zwei Mitgliedern des Fachkräfteprogramms zusammen und wird durch einen Vertreter der Landesstelle für Suchfragen - Achim Hoffmann Diakonisches Werk Pfalz - begleitet und unterstützt. Im Rahmen dieser Dokumentation geben die Fachkräfte Niedrigschwellige Arbeit einen Überblick über die geleistete Arbeit im Jahr 2008. Die Fachkräfte Niedrigschwellige Arbeit folgender Kommunen (Ludwigshafen, Worms, Mainz, Bad Kreuznach, Landau, Neustadt, Bad Neuenahr- Ahrweiler und Ingelheim) hatten im Rahmen ihrer Tätigkeit im Jahr 2008 Kontakt mit 726 Klienten. Die detailierte Rahmenkonzeption der Fachkräfte Niedrigschwellige Arbeit findet sich zum Nachlesen auf der Homepage der Landesstelle für Suchfragen www.sucht-rlp.de Im Folgenden werden hier ausgewählte Projekte Niedrigschwelligen Arbeit in Rheinland Pfalz kurz dargestellt. 2 der Projekte in Rheinland-Pfalz Das Kontaktcafé Der Cafébereich des Drogenhilfezentrum Café Balance versteht sich als eine niedrigschwellige, akzeptanzorientierte Anlaufstelle für volljährige KonsumentInnen und Konsumenten illegaler Drogen. Das Café bietet Möglichkeiten zur Entstressung und dient als Rückzugsort vom Szenealltag. Die Klientinnen und Klienten können kostenlos Kaffee trinken, Duschen, Wäsche waschen und gebrauchte Spritzen gegen neue tauschen. Eine Erstversorgung in kleineren medizinischen Angelegenheiten sowie die Weitervermittlung in kostenlose ärztliche Hilfe besteht ebenfalls. Es werden kostengünstige Mahlzeiten angeboten und je nach personeller Besetzung werden bis zu zweimal in der Woche frische Mahlzeiten gekocht. Wenn es Hilfebedarf bei z.B. Ämterangelegenheiten gibt oder Informationsbedarf zu verschiedenen Themen besteht, kann im Rahmen von Kurzberatungen eine zeitnahe Klärung im Café erfolgen. Bei weitergehendem Beratungsbedarf wird die Klientel an die angegliederte Beratungsstelle weitergeleitet. Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Nutzung von Schließfächern zur sicheren Verwahrung von persönlichen Unterlagen/Wertsachen etc. KlientInnen ohne festen Wohnsitz/gesicherte Postadresse können sich eine postalische Meldung über die Anschrift des Cafés einrichten, um für Ämter etc. erreichbar zu sein. Die Angebote unterliegen der Schweigepflicht, sind auch anonym nutzbar und stellen keinen Clean-Anspruch an die Nutzerinnen und Nutzer. Für zusätzliche Informationen www.cafe-balance.de . schauen Sie bitte 3 unter Konzeption der Notschlafstelle „sleep inn“ der städtischen Drogenhilfe Ludwigshafen Arbeitsansatz Das Übernachtungshaus „sleep inn“ ist ein zentraler Bestandteil des bestehenden Ludwigshafener Drogenhilfesystems. Bei uns haben obdachlose Drogenabhängige das Recht und die Möglichkeit sich von dem anstrengenden Leben auf der Straße, dem permanenten Beschaffungsdruck und der ständigen Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu erholen. Um möglichst vielen die Phase der Regeneration und der Ruhe zu ermöglichen, haben wir unsere Zugangsvoraussetzungen minimiert (niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit). Wir fordern weder Drogenfreiheit (in der Einrichtung selbst ist der Konsum nicht erlaubt), noch haben wir ein kompliziertes Aufnahmeverfahren. Jeder von illegalisierten Drogen Abhängige hat die Möglichkeit bei uns Einlass zu finden. Wie eine Drogenabhängigkeit sich im weiteren, chronifizierten Verlauf gestaltet, hängt von mannigfaltigen Faktoren ab. Bedeutungsvoll in diesem Zusammenhang sind z.B.: die persönlichen Ressourcen, die der/die Abhängige mitbringt verbunden mit der Fähigkeit diese zu bewahren und zu entwickeln, hindernde Bedingungen und Interventionen wie z.B. Strafverfolgung die Passgenauigkeit der Hilfsangebote, die zu einem gegebenen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Es ist uns nicht wichtig, an welchem Punkt seiner Drogenkarriere jemand steht. Wichtig ist vielmehr, ihn als Menschen anzunehmen und in der Entwicklung seiner positiven Energien zu begleiten und unterstützen. Darüber hinaus gilt es die negativen Begleitumstände des Drogenkonsums zu minimieren und die persönliche Verfassung der KlientInnen zu verbessern. 4 Zielgruppe Wir sind eine Einrichtung für Männer und Frauen ab 16 Jahren ohne festen Wohnsitz, die von illegalisierten Drogen abhängig sind. Ziele Überleben sichern Das Überleben sichern ist das vordringlichste Ziel des Übernachtungshauses. Drogenabhängige Menschen, verstärkt langjährig abhängige, verlieren mehr und mehr ihre sozialen Kontakte und sind zunehmend auf sich selbst gestellt. Das Leben auf der Straße gestaltet sich schwer und gefährlich. Im Vordergrund steht die Beschaffung von Geld und Drogen, die Versorgung mit anderen lebenswichtigen Dingen tritt in den Hintergrund. Der Konsum illegaler Drogen in der Öffentlichkeit findet meist sehr hektisch und unter fragwürdigen hygienischen Bedingungen statt. Zudem lässt die Schwächung des Immunsystems durch mangelnde Ernährung den Menschen anfälliger werden für Krankheiten, was durch unzureichende medizinische und hygienische Versorgung weiter verstärkt wird. Diesen Prozess versucht das „sleep inn“ zu stoppen oder zumindest zu unterbrechen. Zentrale Punkte hierbei sind: Verbesserung der aktuellen Lebenssituation Menschen, die uns in Anspruch nehmen, sind neben ihrer Obdachlosigkeit von vielfältigen anderen Krisensituationen betroffen. Unser Ziel ist dabei zur Klärung beizutragen und Wege der Bewältigung und des Umgehens damit aufzuzeigen. Alternativmodell zur Szene Es kann nicht sein, dass die gleichen Gesetze und Verhaltensweisen, die innerhalb der Drogenszene existieren, auch innerhalb der Einrichtung gelten. Wenn das „sleep inn“ sich als Teil der Szene verstehen würde, bedeutete dies, dass deren Regeln auch innerhalb des Übernachtungshauses gelten würden und letztendlich die Mitarbeiter die gleichen Verhaltensweisen und Konfliktmechanismen anwenden müssten wie die Drogenabhängigen. Das allerdings wäre fatal und in höchstem Maße kontraproduktiv für die Überlebenshilfe. Als Alternative haben wir einen respektvollen Umgang der BesucherInnen und ÜbernachterInnen untereinander zum Ziel. 5 Fachkräfte des Arbeitskreis „Niedrigschwellige Arbeit“ ZAS Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe Heidi Schroeder, Rizzastraße 14 56068 Koblenz Tel.: 0261/12320 od. 66 75 70 Fax: 0261/6675729 E-Mail: [email protected] Diakonisches Werk Pfalz Fachstelle Sucht Alexander Moser Schillerstr. 11 67434 Neustadt Tel.: 06321/927498-0 Fax.:06321/92749829 E-Mail: [email protected] Diakonisches Werk Pfalz Fachstelle Sucht Michael Barthel Westring 3a 76829 Landau Tel.: 06341/4093 Fax: 06341/85853 E-Mail: [email protected] Jugend- und Drogenberatungsstelle Susanne Gamper Alleestr. 20 66953 Pirmasens Tel.: 06331/1489023, od. 21 Fax.: 06331/1489038 od. 39 E-Mail: [email protected] 6 Jugend- und Drogenberatungsstelle "Mit Jugend gegen Drogen e.V." Melanie Rebmann Karmeliterstraße 2 67547 Worms Tel.: 06241/204910 Fax: 06241/2049132 E-Mail: [email protected] Caritasverband Bad Neuenahr Psychosoziale Beratungs- u. Behandlungsstelle Harald Müller Bahnhofstr. 5 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641/7598-80 Fax.:02641/7598-88 E-Mail: [email protected] Jugend- und Drogenberatungsstelle der Stadt Luwigshafen Marion Blickhäuser Goethestraße 12 67063 Ludwigshafen Tel.: 0621/5042869 od. 70 Fax: 0621/5043827 E-Mail: [email protected] Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Frank Ohliger-Palm Bahnstraße 265 5543 Bad Kreuznach Tel.: 0671/83828-0 Fax: 0671/45653 E-Mail: [email protected] 7 Sprecherrat 2008/2009 Cafe Balance Matthias Koll Augustusstraße 29a 55131 Mainz Tel.: 06131/574784 Fax: 06131/574983 E-Mail: [email protected] www.cafe-balance.de Sucht-und Jugendberatung Ingelheim Daniel Fauth An der Griesmühle 7 55218 Ingelheim Tel.: 06132/1020 Fax: 06132/75118 Email: [email protected] www.sucht-undjugendberatung.de Vertreter der Landesstelle Diakonisches Werk Pfalz Achim Hoffmann Referat Suchtkranken -, Aids- u. Gefährdetenhilfe Karmeliterstraße 20 67346 Speyer Tel.: 06232/664254 E-mail: [email protected] www.sucht-rlp.de 8