Drei literarische Samstags-Matinéen Lektüren im Deutsch

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Drei literarische Samstags-Matinéen Lektüren im Deutsch
Gruppen ab 10 Personen 1,50 € p.P.
(bei Anmeldung bis 8. Februar 2013)
Anmeldung:
Kolping-Bildungszentrum Heilbronn
Tel
07131 – 88864-0
Fax
07131 – 88864-50
Mail
[email protected]
Veranstaltungsort:
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Max-von-Laue-Str. 1-3
74081 Heilbronn
Einladung
Bildungszentrum Heilbronn
Abendgymnasium
Drei literarische
Samstags-Matinéen
Lektüren im Deutsch-Abitur 2013
Allgemeinbildendes Gymnasium, 10 Uhr
2. März Franz Kafka
9. März Friedrich Dürrenmatt
16. März Heinrich von Kleist
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn / Mensa
Berufliches Gymnasium, 12 Uhr
2. März Georg Büchner
9. März Peter Stamm
16. März Max Frisch
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn / Mensa
Überweisungen:
Kontonummer: 400 79 13, BW-Bank, BLZ 600 501 01
Eintrittskarten auch im
Kolping Bildungszentrum
Bahnhofstr. 8
Sekretariat
Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-12 und 14-16 Uhr
Eintrittskarten von Sammelbestellungen werden
nach Zahlungseingang zugeschickt.
Bestellungen für einzelne Veranstaltungen oder
als Paket für alle drei Vorträge sind möglich.
Veranstalter:
Bildungszentrum Heilbronn
Abendgymnasium
Bahnhofstr. 8
74072 Heilbronn
Tel: 07131 – 88864-0
Fax: 07131 – 88864-50
E-Mail: [email protected]
Veranstalter:
Kolping-Bildungszentrum Heilbronn
3 Lektüren im Deutsch-Abitur 2013
für das allgemeinbildende Gymnasium
Franz Kafka: „Der Proceß“
„Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.“
Bekannt ist die so genannte Türhüter-Legende, in der ein Mann
vom Lande Einlass in das Gesetz begehrt, aber vom Türhüter daran
gehindert wird. Erst als der Mann vom Lande im Sterben liegt,
offenbart ihm der Türhüter, dass die vor ihm liegende Tür nur für ihn
bestimmt gewesen sei und jetzt für immer geschlossen werde. Für
die Hauptfigur dieses Romans, Josef K., dem diese Legende erzählt
wird, ist die abschließende – aber nicht endgültige – Antwort klar:
„Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht.“ Dieses Spiel von Wahrheit und Lüge, Sein und Schein, Kommunikation und Unverständnis
zieht sich wie ein Leitthema durch den gesamten Roman.
Samstag, 2. März 2013, 10 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Professor em. Dr. Klaus-Detlef Müller,
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)
Friedrich Dürrenmatt: „Der Besuch der alten Dame“
Schweizer Requiem auf einen Western.
„Requiem auf den Kriminalroman“ hat Dürrenmatt seinen Roman „Das
Versprechen“ im Untertitel genannt, und er meinte damit: Dieser Roman
ist eine Totenmesse, ein letzter Abgesang auf das Genre des Kriminalromans. Mit gleichem Recht kann man seine Tragikomödie „Der Besuch
der alten Dame“ ein „Requiem auf den Western“ nennen. Denn auch
sie bedient sich, neben anderen Quellen, unverblümt der Grundmuster
eines bekannten Western-Typs (die Rückkehr des Rächers an den Ort
eines Verbrechens), um diese Grundmuster ins Extreme, Groteske und
Monströse zu verkehren. Auch daher rührt die Vieldeutigkeit und die
Vielausdeutbarkeit dieses wohl berühmtesten Theaterstücks des Schweizer Dramatikers.
Samstag, 9. März 2013, 10 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Professor em. Dr. Jürgen Schröder,
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)
Heinrich von Kleist: „Michael Kohlhaas“
oder die Erziehung zu mündiger Lektüre.
Der Erzähler des „Michael Kohlhaas“ scheint auf den ersten Blick ein neutraler Chronist zu sein. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts hielt man ihn für
so glaubwürdig, dass die großen Konversationslexika den Inhalt von Kleists
Erzählung bis in Einzelheiten hinein als Tatsachenbericht über eine historische
Persönlichkeit referierten. Der Vortrag wird dagegen die Unzuverlässigkeit des
„Kohlhaas“-Erzählers analysieren und eine Antwort auf die Frage nach der
Funktion dieser Erzählhaltung versuchen. Die These lautet, dass der Leser und
die Leserin vom Glauben zum Unglauben geführt werden sollen. Es geht um
die Auslösung eines emanzipatorischen Erkenntnisprozesses bei der Lektüre –
gegen naive, autoritätsgläubige und für mündige Lektüre.
Samstag, 16. März 2013, 10 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Privatdozent Dr. Bernd Hamacher,
Universität Hamburg
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)
3 Lektüren im Deutsch-Abitur 2013
für das berufliche Gymnasium
Georg Büchner: „Dantons Tod“
Politisches und Poetisches Drama.
Dantons Tod ist Büchners erste literarische Arbeit. Das Drama ist als Drama
über die französische Revolution zugleich eine Auseinandersetzung mit den
zuvor im Hessischen Landboten formulierten eigenen politischen Positionen
sowie eine erste Situierung als Dichter und es zeigt sich, dass beide Momente, das politische und das poetische, für Büchner zusammengehören. Dieser
Zusammengehörigkeit möchte der Vortrag nachgehen, indem er fragt, was
die Reformulierung politischer Überzeugungen in einem dramatischen Stoff
bedeutet, wie sich die Logik der Bühne zur Logik des Politischen im Stück
verhält und wie Büchners Umgang mit den historischen Quellen zu werten
ist - wo und warum zitiert er, wo und wie gestaltet er literarisch um?
Samstag, 2. März 2013, 12 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Professor Dr. Anja Lemke,
Universität zu Köln
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)
Peter Stamm: „Agnes“
Der „Fall Agnes“ – ein literarischer Schauprozess.
Peter Stamms Roman „Agnes“ wird vor ein fiktives literarisches
Gericht gestellt. Nacheinander treten auf: ein anklagender Staatsanwalt, ein Verteidiger und eine sachverständige Literaturprofessorin. Das letzte klärende und entscheidende Wort hat das Gericht.
Samstag, 9. März 2013, 12 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Professor em. Dr. Jürgen Schröder,
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)
Max Frisch: „Homo faber“
oder das Spiel um eine andere Literatur.
Den mittleren seiner drei kanonisch gewordenen Romane nennt
Max Frisch im Untertitel einen „Bericht“. Damit zeigt er mehr
als nur die Sachlichkeit seines Schreibens an. Im Zentrum dieser
Sachlichkeit erscheint das Paradox, dass ein programmatisch unliterarischer Mann, der Ingenieur Walter Faber, einen Text verfasst,
der als Literatur wahrgenommen werden will: als Roman des Autors
Max Frisch. Auf welche Möglichkeiten sich Max Frisch mit dieser
Rollenprosa zuschreibt, ist eine ebenso spannende wie perspektivenreiche Frage.
Samstag, 16. März 2013, 12 Uhr
Justinus-Kerner-Gymnasium Heilbronn, Mensa
Professor Dr. Klaus Schumacher,
Technische Universität Dresden
Eintritt: 2,00 €, ab 10 Personen 1,50 € bei Voranmeldung
(siehe Rückseite)