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Tierschutzverein Liechtenstein
INFORMATIONEN AUS DEM TIERSCHUTZHAUS
Der eisige Winter im Tierschutzhaus!
Tierschutz-News
März 2009
Reptilien sind mein Steckenpferd
Mein Name ist Eugen
Deplazes. Ich bin 61 Jahre alt und seit 12 Jahren
Vorstandsmitglied
des
Tierschutzvereins Liechtenstein. Mein grosses
Hobby sind seit vielen
Jahren exotische Tiere,
besonders Schlangen und
Spinnen
gehören zu
meinen Favoriten. Die
langjährige Erfahrung und
das angesammelte Wissen stelle ich dem Tierschutzverein, aber
auch interessierten Privatpersonen, immer wieder gerne zur
Verfügung.
Als gelernter Schreiner in Pension führe ich nebenbei kleinere
Arbeiten als Hauswart im Tierschutzhaus in Schaan durch. Es
gibt immer etwas zu reparieren und zu verbessern. Die neuen
Aussenvolièren wurden von den Vögeln im Herbst bezogen (wir
berichteten bereits in unserer letzten Ausgabe vom Dezember
2008 darüber). Über die geplanten - und bereits ausgeführten Arbeiten an unserem Kleintiergehege haben wir im August 2008
ausführlich informiert, auch diese Arbeiten gehen voran. Aktuell
steht auch der Umbau der Katzenquarantäne und des Kleintierraumes auf dem Programm.
Der Einsatz für die Tiere und die Zusammenarbeit mit dem
Team bereiten mir viel Freude.
! Wichtiger Termin !
Die Jahresversammlung
des Tierschutzvereins Liechtenstein
findet am
Mittwoch,13. Mai 2009 um 20.00 Uhr
im Tierschutzhaus in Schaan statt.
Apéro ab 19.00 Uhr.
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Im Tierschutzhaus finden das ganze Jahr
über die verschiedensten Tiere ein vorübergehendes
Zuhause.
Viele von ihnen haben
nicht mehr den gewünschten Winterpelz,
um den eisigen Temperaturen zu trotzen, sei
es rassebedingt oder
weil sie in unseren geheizten
Wohnungen
leben. Hunde mit kurzem Glatthaar wie Pointer, Amstaff, Dobermann und viele andere, benötigen einen geeigneten Schutz vor
der Kälte. Sind die Tiere in Bewegung, stellt es selten ein Problem dar. Hunde, die aber an der Leine geführt werden oder sich
einfach auf der Schnüffeltour befinden, frieren
an richtig kalten Wintertagen. Bei uns im Tierschutzhaus wird darauf
geachtet, dass solche
Hunde mit Mänteln für
den „Ausgang“ bekleidet
werden. Die Hundehäuser sind beheizt und mit
guter Belüftung eingerichtet und der Aufenthalt draussen an der
Kälte wird auf mehrere
Male pro Tag und auf kürzere Zeitspannen verteilt.
Meerschweinchen und Kaninchen können sehr gut auch im Winter draussen gehalten werden. Geeignete Unterkünfte wie auch
genügend Einstreu sind notwendig, dann fühlen sie sich sehr
wohl. Die Tiere werden idealerweise im Frühling/Frühsommer an
die Aussenhaltung gewöhnt. So können sich sogar ältere Tiere
noch sehr gut an eine Aussenhaltung anpassen. Auf keinen Fall
darf man Meerschweinchen oder Kaninchen, die an „geheizte
Räume“ gewöhnt sind, mitten im Winter auf „Freilandhaltung“
umstellen.
Sogar unsere Exoten, Blaustirnamazonen und Grünzügler, geniessen im Winter ihre Aussenvolière, doch der Innenbereich
darf nicht unter 5 ° fallen. So wird gewährleistet, dass Trinkwasser und Futter (Früchte) nicht gefrieren und sich die Tiere normal
ernähren können.
Unsere Katzen haben stets freie Wahl, ob sie im geheizten Zimmer sein wollen, oder im Aussengehege. Dies ist natürlich die
beste Lösung.
Tierschutz-News 1-2009
Tierschutzverein Liechtenstein
Ein neues Zuhause für Nuka
INFORMATIONEN ZUM TIERSCHUTZ
Amphibienwanderungen
Nuka lebte 2 ½ Jahre im Tierschutzhaus in Schaan, aber
jetzt hat sie ein neues Zuhause gefunden!
Demnächst beginnen - oder haben je nach Wetterlage schon
begonnen - die Hochzeitswanderungen der Amphibien. In den
warmen regnerischen Frühjahrsnächten von Mitte Februar bis
Anfang April ziehen in unserer Region Grasfrösche, Erdkröten
und Molche von den Überwinterungsplätzen zu ihren Laichgewässern, um sich fortzupflanzen. Grasfrösche und Erdkröten
zählen zu den sogenannten „Frühlaichern“, sie suchen meist
über mehrere Jahre oder zeitlebens ihr ursprüngliches Geburtsgewässer auf. Diese Ortstreue wird oftmals selbst dann aufrechterhalten, wenn der Laichplatz ungeeignet geworden ist oder
zerstört wurde.
Die alljährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern ist für Amphibien lebensgefährlich, denn sie müssen Strassen überqueren. Dabei werden jedes Jahr tausende Tiere von Autos überfahren. Da oft ein Grossteil der Amphibien zur selben Zeit wandert,
kann es zu regelrechten Massakern kommen, was ganze Populationen gefährdet. Die Wanderaktivitäten beginnen in der Regal
nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Wanderschwerpunkt
zwischen 19.00 und 23.00 Uhr. Grosse Grasfroschwanderungen
setzen meist um ca. 19.00 Uhr bei Regen und einer Lufttemperatur zwischen 4,5 und 11,5 Grad Celsius ein. Grosse Erdkrötenwanderungen können um 19.00 Uhr bei Regen und bei einer
Lufttemperatur zwischen 12 und 19 Grad beobachtet werden.
Nicht selten werden auf dieser Frühjahrswanderung Distanzen
von einigen hundert Metern, bei Erdkröten teilweise sogar über
zwei Kilometer zurückgelegt. Die spannende Frage, wie sich
Amphibien bei ihrer Wanderung orientieren und den angestammten Laichplatz wieder finden, ist bis heute trotz zahlreicher
Forschungsarbeiten nur ansatzweise geklärt. Es scheint sich um
ein sehr komplexes System, eine Art „inneren Kompass“ zu
handeln, bei dem bestimmte Landmarken, Magnetfelder, Geruchs- und Feuchtigkeitsgradienten beteiligt sind.
Wau – Jetzt haben wir also einen Hund. Einen richtig passenden
Hund sogar. Wir wurden schon ein paar Mal gefragt, wo wir denn
diesen tollen Hund herhaben und haben uns immer über die erstaunten Gesichter gewundert, wenn wir geantwortet haben: „Aus
dem Tierheim“. Dabei war das Einzige worüber wir uns in der Hundefrage einig waren – neben ob, wann, wie, wohin in den Ferien,
sind die Kinder alt genug – dass es ein Hund aus dem Tierheim
sein soll.
In den letzten Jahren sind diese Wanderwege in unserer Region
infolge reger Bautätigkeit zunehmend eingeengt und mit neuen
Hindernissen versehen worden. Auch verkehrstechnische Erschliessungen haben zu einer grösseren Strassen- und Verkehrsdichte geführt. Der Strassenverkehr ist der Hauptdezimierungsfaktor für wandernde Amphibien.
Als Anfänger-Frauchen und -Herrchen haben wir uns mittlerweile
Unterstützung durch einen erfahrenen Hundetrainer besorgt, der
uns jetzt zeigt, wie Mensch und Hund in ganz unterschiedlichen
Alltagssituationen miteinander klarkommen. Schliesslich möchten
wir mit unseren Katzenfreunden in der Nachbarschaft weiterhin gut
auskommen…
Schon nach dem ersten Spaziergang mit Nuka wollten die Kinder
sie mit nach Hause nehmen. Uns zwei Grosse überzeugte sie vor
allem durch ihr ruhiges Wesen: Das Gewusel der Kinder konnte sie
gar nicht aus der Ruhe bringen. So verbrachte Nuka sehr bald ein
Probe-Wochenende bei uns und ist gleich bei uns geblieben.
Nuka hat sich in der Zwischenzeit gut bei uns eingelebt. Sie ist
immer zum Spielen aufgelegt und holt Stöckchen solange sich
jemand findet, der genauso ausdauernd ist wie sie. Sie wäre auch
ein grosser Fussballfan – nur schade, dass der Ball dann jedes Mal
total verbissen aus dem Match hervorgeht. Aber das lernt sie sicher
auch noch.
Wir haben jetzt also Nuka, die ganz ohne Stammbaum und ohne
reine Rasse der ganz perfekte Familienhund für uns ist. Den Satz,
„also den Hund hätten wir auch genommen“, haben wir übrigens
auch schon oft gehört. Aber eben: Nuka gehört jetzt zu uns und das
bleibt auch so.
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Es grüssen Euch herzlich
Marion, Clemens, Elias, Noah, Felix, Emil und natürlich Nuka
Tierschutz-News 1-2009
Tierschutzverein Liechtenstein
KINDER- UND JUGENDTIERSCHUTZGRUPPE LIECHTENSTEIN
Aktivitäten von Januar bis März 2009
Tonen im Vogelparadies in Mauren (11. Februar)
Susanne Dütsch - Werklehrerin aus Zürich - und die Präsidentin
des Tierschutzvereins Liechtenstein Elke Lenherr-Toedtli haben
diesen tollen Nachmittag mitgestaltet. Die Fachfrau Susanne
brachte ihre ganze Ton-Ausrüstung mit nach Mauren. Herzlichen
Dank! Von Anfang an waren alle voll motiviert und mit Freude an
der Arbeit. Wir modellierten verschiedene Tontiere - echte
Kunstwerke! Diese Schmuckstücke werden nach ihrer Fertigstellung die Aussenfassade des Tierschutzhauses in Schaan zieren.
Auch dieses Mal rannte uns die Zeit davon, deshalb werden wir
im April nochmals einen „Tontag“ einschalten, zu einem anderen
Thema.
Verkauf von selbstgebastelten Weihnachtskugeln und
-Bildern für den Eisbären
Mit dem Verkauf dieser wunderschönen selbstgebastelten Arbeiten im Tierschutzhaus in Schaan konnten wir CHF 198.50 einnehmen. Diesen Erlös spendeten wir dem WWF, und unterstützen so das von dieser Organisation lancierte Eisbärenprojekt.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns dabei unterstützt
haben!
Besuch im Tierschutzhaus in Schaan (28. Januar)
An diesem Nachmittag lernten wir viel über Wale und Delfine,
dass es Bartenwale und Zahnwale gibt. Welches ist das grösste
Tier auf der Erde? Wie verständigen sich diese Meeressäuger?
Welche Unterschiede bestehen zwischen Fisch und Wal? Warum sind diese Meeressäuger in Not? Was können wir tun, um
diesen Tieren zu helfen? Die Kinder erarbeiteten selbständig in
kleinen Gruppen einen kurzen Vortrag über einen bestimmten
Wal oder Delfin. Diesmal konnten wir nur kurz die tierischen
Gäste im Tierschutzhaus besuchen.
Tierschutzhaus in Schaan (25. März)
An diesem Mittwochnachmittag werden wir zwei interessante
Vorträge hören.
Jenny Kuster aus Planken wird uns über die artgerechte Haltung
von Schildkröten informieren. Sie hat zuhause 6 Landschildkröten und weiss bestimmt viel über die Pflege und Haltung dieser
Tiere zu berichten. Im Tierschutzhaus in Schaan sind zurzeit 8
Wasserschildkröten in Pflege, die wir kurz besuchen werden.
Anschliessend dürfen wir einen gesunden Zvieri geniessen,
bevor es mit einem weiteren spannenden Vortrag weitergeht.
Sandra Schmid und Melanie Seifert aus Gamprin werden uns
den Unterschied zwischen einem Feldhasen und einem Kaninchen erläutern. Kaninchen sind als Haustiere sehr beliebt, weil
sie so herzig aussehen. Die beiden Schülerinnen werden uns
verraten, was es zu einer artgerechten Kaninchenhaltung
braucht und wie man diese Tiere vor Langeweile bewahren kann.
Susanne Dütsch
erklärt den Kindern
das Modellieren von
Tontieren.
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Tierschutz-News 1-2009
Tierschutzverein Liechtenstein
TIERSCHUTZHAUS-PERSONAL
stellte Andrea Wellenzohn organisiert und leitet das Amphibienprojekt in Oberschan. Mit vielen grossen und kleinen Helfern
werden an den verschiedenen Stationen die Amphibien eingesammelt, gezählt und wo nötig in ihre Laichgewässer transportiert. Allen diesen Helfern sei unser herzlicher Dank ausgesprochen!
Wir sind auf Sendung!
Täglich stellen wir im neuen
landesweiten Sender
1 FL TV
Hunde und Katzen vor,
die einen neuen Besitzer suchen.
Yvonne Scherrer hat bei uns die Lehre als Tierpflegerin im August 2008 erfolgreich abgeschlossen. Anschliessend hat sie eine
Praktikumsstelle auf einem Pferdebetrieb angenommen. Nach
diesem kurzen Abstecher in die Pferdewelt wollte sie wieder zu
uns zurück. Gerne haben wir Yvonne wieder in unser Tierschutzhaus-Team aufgenommen und freuen uns, die tägliche
Arbeit mit einer weiteren Fachperson zu bewältigen.
Fortsetzung von Seite 4 „Amphibienwanderungen“:
Gesamthaft gibt es in der Schweiz und in Liechtenstein über
tausend neuralgische Strassenabschnitte. An vielen dieser Stellen stehen während der Wanderzeit spezielle AmphibienSchutzzäune, so auch in der Region Liechtenstein und Werdenberg. In Liechtenstein werden die Zäune von Mitarbeitern des
Landestiefbauamtes aufgestellt, auf Schweizerseite von Kantonsangestellten oder dem Werkhofpersonal der Gemeinden. Mit
diesen Zäunen werden die wandernden Tiere abgefangen und
anschliessend von freiwilligen Helfern sicher über die Strasse
gebracht. Bei dieser nicht ungefährlichen Arbeit sind die Helfer in
der Nacht auf die Rücksicht der Autofahrer angewiesen. Die
Autofahrer sind aufgefordert, bei Nacht mit grosser Vorsicht zu
fahren und auf Amphibien auf der Fahrbahn zu achten. Auf kritischen Strassenabschnitten wird um langsames Fahren (30
km/h) gebeten. Autofahrer sollten bekannte „Wander-Strecken“
wenn möglich meiden und umfahren.
In der Region Liechtenstein/Werdenberg haben wir folgende
Zugstellen:
- Heilos Triesen
- Schwabbrünnen-Äscher, Flachmoor Schaan/Nendeln
- Landstrasse Schaanwald
- Grenzübergang Mauren-Tosters
- Steinbruch Ruggell
- Grabs
- Oberschan
- Weite/Plattis
- Sennwald
Die Amphibienzugstellen werden seit vielen Jahren von Jürgen
Kühnis betreut. Seit 1994 ist Herr Kühnis Leiter der Arbeitsgruppe für Amphibien- und Reptilienschutz in Liechtenstein und
erfasst auch die Daten der „wandernden Tiere“. Unsere AngeSeite 4 von 4
SKN Trainer Ausbildung
Tanja Griener, Leiterin des Tierschutzhauses Liechtenstein, hat im Januar 2009 mit der Ausbildung zum SKN
Trainer begonnen. Mit dieser Ausbildung wird sie die in der
Schweiz gesetzlich vorgeschriebenen Kurse für Hundehalter/innen geben können.
Unsere Kontenverbindung für Spenden
Verwaltungs- und Privat-Bank AG, Vaduz
IBAN-Nr. LI1308805002629190240
Tierschutzverein Liechtenstein
Impressum:
Auflage:
ca. 780, Mitglieder Tierschutzverein und weitere Interessenten
Herausgeber: Tierschutzverein Liechtenstein, Schwarz Strässle 35
9494 Schaan, Tel. 00423-2396565; Fax 00423-2396566,
E-Mail: [email protected]; www.tierschutzverein.li
Redaktion:
Vorstand des Tierschutzvereins Liechtenstein (TSVL)
Reportagen: Eugen Deplazes, Tanja Griener, Sonja Öhri, Andrea Wellenzohn
Layout:
Julie Gstöhl-Holenstein
Tierschutz-News 1-2009