Erfahrungsbericht (Famulatur im Nepean Hospital/ Blue Mountains

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Erfahrungsbericht (Famulatur im Nepean Hospital/ Blue Mountains
Erfahrungsbericht
(Famulatur im Nepean Hospital/ Blue Mountains Hospital, September 2013)
Es war schon immer mein Wunsch, zumindest eine kurze Zeit meines Studiums in einem
englischsprachigen Land zu verbringen. Relativ spaet (Dezember 2012) entschloss ich mich
dafuer, eine Famulatur in Australien zu machen. Da ich mich auf keinen bestimmten Ort
festlegte, bewarb ich mich an mehreren Universitaetskliniken. Am schnellsten erhielt ich
Antwort von Denise Thornhill ([email protected]). Sie bot mir einen
Famulaturplatz in Penrith bzw. in Katoomba im September 2013 an. Nachdem ich mich kurz
ueber die geographische Lage der beiden Krankenhaeuser informiert hatte, sagte ich relativ
schnell zu. Katoomba ist ein kleiner Ort mitten in den Blue Mountains, knappe zwei Stunden von
Sydney entfernt. Hier sollte ich die erste Woche auf einer „General Medicine ward“ verbringen
(entspricht einer allgemein Internen Station), danach wuerde ich nach Penrith wechseln (40
Minuten ausserhalb des Stadtzentrums von Sydney), um dort drei Wochen auf einer AllgemeinIntensivstation zu arbeiten. Ich war begeistert, von der Moeglichkeit, in zwei verschiedenen
Krankenhaeusern zu famulieren, nicht zuletzt, da es sich beim Blue Mountains Hospital eher um
ein relativ kleines Krankenhaus handelte (80 Betten), waehrend das Nepean Hospital doch ein
eher groesseres Haus ist.
Denise Thornhill war sehr bemueht, alle Dokumente, die es nun auszufuellen gab, relativ rasch
zu schicken, der administrative Aufwand hat sich wirklich sehr in Grenzen gehalten. Nachdem
die Anzahlung der Studiengebuehren (1000 AUD) gemacht war, war somit alles fixiert. Ich
wuerde auf jeden Fall raten, die Famulatur an der Meduni voranrechnen zu lassen, ist nicht viel
Aufwand und erspart bei der Rueckkehr eventuelle Probleme ☺..
Ein Flug war schnell gefunden, wie immer gilt natuerlich: je frueher, desto billiger, Vergleichen
der Airlines lohnt auf jeden Fall (Etihad, sowie Singapore Airlines sind sehr zu empfehlen; für
inneraustralische Flüge lohnt es sich über www.webjet.com zu suchen)
Was das Visum betrifft, habe ich mich dafuer entschieden,nach Ruecksprache mit Denise, nur ein
Touristenvisum zu beantragen. Im Gegensatz zu einem Arbeitsvisum ist dieses gratis und
erspart auch den einen oder anderen Weg (ThoraxRoe, Impfbestaetigungen..)
Da ich vor der Famulatur noch eine Reise durch Australien geplant habe, ging es am 1.8. endlich
los. Nach eindrucksvollen vier Wochen, trat ich am 2.9. meinen ersten Tag im BMH in den Blue
Mountains an. Da es sich – wie gesagt – um ein kleines Spital in the middle of nowhere handelte,
konnte man sich sehr schnell orientieren, die anfaenglichen Sprachprobleme wurden von Tag zu
Tag besser. Ich wurde von der ganzen Station sofort ins Team aufgenommen. Waehrend der
Visite waren die meisten Aerzte sehr bemueht, mir so viel wie moeglich zu erklaeren. Ansonsten
gleicht der Stationsalltag dann doch sehr dem in Oesterreich und ich verbrachte die Tage mit
Blutabnahmen, Leitung legen und Telefonate fuehren, was am Anfang doch eine sprachliche
Herausforderung war. Trotzdem war ich sehr erstaunt, wie viel man dann eigentlich doch
versteht und wie schnell man das “Medical English“ gewoehnt wird. Auch die Unterkunft war ok
– das Angestellten-Wohnheim befand sich am Krankenhauscampus. Da Katoomba, bis auf die
wirklich atemberaubend schoenen Blue Mountains, aber dann doch nicht so viel zu bieten hatte
und ich waehrend der Woche auch der einzige Student war, war ich dann doch ganz froh, nach
der ersten Woche nach Penrith, ins Nepean Hospital zu wechseln.
Dort wurde ich von der freundlichen Denise Thornhill am Montag in der Frueh in Empfang
genommen. Sie gab mir alle wichtigen Informationen ueber das Krankenhaus und die
Umgebung.
Sobald ich dann meinen Ausweis, sowie einen weissen Mantel bekommen hatte, wurde ich auch
schon dem Team der ICU vorgestellt. Auch hier waren alle sehr freundlich und bereit, mir vieles
zu erklaeren, wenn die Zeit dazu da war. Die Visiten dehnten sich oft ueber drei Stunden aus,
anschliessend gab es meistens noch eine teaching-lesson fuer Turnusaerzte und Studenten, die
auch wirklich immer sehr informativ waren. Je nach Motivation konnte man dann am
Nachmittag noch bei allen moeglichen “procedures“ zuschauen (zb. Legen eines ZVK etc..).
Zur Umgebung ist zu sagen, dass Penrith (speziell Kingswood), meines Erachtens, nicht zu den
sichersten Gegenden gehoert. Am Abend/ in der Nacht sollte man nicht mehr unbedingt allein
unterwegs sein. Mit dem Express-Zug schafft man es aber in ca. 40 Minuten ins Stadtzentrum
von Sydney, somit steht entspannten Wochenenden am Strand bzw. in der Stadt nichts im Wege.
Die traumhafte Stadt und ihre Umgebung entschaedigen definitv fuer das eher schlechtere
Umfeld des Krankenhauses!
Alles in allem kann ich nur jedem empfehlen, die Chance zu nutzen, und eine Famulatur in
Australien zu machen. Neben vielen fachlichen Dingen, die ich gelernt habe, war es auch wirklich
spannend, einen Einblick in ein anderes Gesundheitssystem zu bekommen, neue
Bekanntschaften zu machen und sein Englisch wieder einmal aufzufrischen!
Fuer Fragen stehe ich immer gern zur Verfuegung [email protected]