Steckbrief Ratte - Tierschutz macht Schule

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Steckbrief Ratte - Tierschutz macht Schule
Steckbrief für Rattenprofis
Herkunft:
„Der Ur…ur…ur…ur…opa war eine Wanderratte!“
Ratten sind Nagetiere. Sie gehören zur Unterordnung der Mäuseverwandten, zur Familie der
Echte Mäuse und zur Gattung Rattus, die 50 Arten umfasst. Alle Ratten im Labor und in den
Tierhandlungen stammen von der Wanderratte aus Asien ab.
Rattenaussehen:
Körpergröße: 20 bis 28 Zentimeter.
Der haarlose Schwanz ist 20 bis 25 Zentimeter lang. Eine ausgewachsene Ratte wiegt im
Durchschnitt 270 Gramm. Die Männchen sind oft schwerer.
Fellfarbe:
„Wir sind keine grauen Mäuse!“
Die natürliche Farbe der Wanderratte ist braugrau. Durch Züchtungen sind Ratten in
verschiedensten Farben erhältlich. Achtung: Finger weg von Nacktratten, Rexratten und
Dumboratten mit großen Ohren! Sie sind so genannte Qualzuchten und besonders anfällig
für Krankheiten!
Rattenscharfe Sinne:
Ohren: Ratten können die Ohren unabhängig voneinander bewegen. Sie haben ein
besseres Gehör als Menschen.
Augen: Ratten sind kurzsichtig. In der Dämmerung können sie besser sehen als Menschen.
Tasthaare an der Schnauze: Mit ihrer Hilfe können Ratten auch im Dunkeln herumflitzen.
Laute: Jungtiere, kämpfende und sehr ängstliche Ratten geben für den Menschen hörbare
Geräusche von sich. Andere Laute in hohen Frequenzen können Menschen nicht hören.
Duftspur: Ratten markieren ihr Revier mit Urintröpfchen und erkennen einander am Geruch.
So alt können Ratten werden:
Im Durchschnitt 2 bis 3 Jahre.
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Gruppenhaltung:
„Gemeinsam statt einsam“:
Immer mehrere Ratten gemeinsam halten! Gut vertragen sich zwei bis drei Weibchen aus
einem Wurf. Männchen untereinander vertragen sich auch, besonders wenn sie
unterschiedlich alt sind. Am besten lässt du die Ratten kastrieren. Junge Tiere sind leichter
aneinander zu gewöhnen als ältere.
Einzigartig!
„Keine Ratte ist wie die andere“.
Verspielt, verschmust, ängstlich, neugierig, blitzgescheit, faul oder frech.
Jede Ratte hat eine andere Persönlichkeit.
Ratte & Co:
Niemals mit einem Kaninchen oder Meerschweinchen vergesellschaften, denn diese
Nagetiere haben andere Lebensgewohnheiten.
Vögel wie Wellensittiche fürchten sich oft vor ihnen!
Für Katze, Hund und Frettchen sind Ratten Beutetiere!
Richtige Ernährung:
„Wir sind kein Mülleimer!“
• Täglich frisches Wasser aus der Trinkflasche. Achtung: Die Trinkflasche muss täglich
mit heißem Wasser und einer Bürste gereinigt werden.
• Rattenfuttermischung aus der Zoofachhandlung.
• Manchmal: ein hartes Stück Brot, ein Stück Gurke, ein Stück Apfel oder Karotte.
• Zwei bis dreimal pro Woche: tierisches Eiweiß: Sehr kleine Mengen von Joghurt,
Hüttenkäse, Topfen oder Mehlwürmer.
Ratten sind kein Mülleimer! Deshalb solltest du niemals Speisereste verfüttern! Diese sind oft
gezuckert, gewürzt oder fett.
Damit ihre Nagezähne kurz und gesund bleiben, müssen Ratten nagen. Am besten du gibst
ihnen frische Haselzweige aus dem Wald.
Reinigungsdienst:
Ratten sind nicht geruchlos. Weibchen haben weniger Eigengeruch als Männchen. Wenn du
das Gehege ordentlich pflegst, wird aus diesem Geruch kein Gestank.
Täglich: Trinkflasche mit Flaschenbürste reinigen.
Fressnapf reinigen.
Jeden zweiten Tag: Einstreu in der Urinecke auswechseln.
Einmal pro Woche:
Einstreu komplett erneuern. Den Käfig mit heißem Wasser und milden Essigreiniger
waschen.
Nachwuchs: Tierprofis züchten mit ihren Tieren nicht, denn es ist schwer, für 6, 10 oder
mehr Rattenbabys gute Plätze zu finden. Deshalb: Ratten so früh als möglich kastrieren
lassen! Sie sind schon mit 4 bis 6 Wochen geschlechtsreif.
Die Tragzeit des Weibchens dauert 20 bis 24 Tage.
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In dieser Zeit sollte das Weibchen mehr eiweissreiche Nahrung bekommen als zuvor. Kurz
vor der Geburt beginnt das Weibchen mit dem Nestbauen.
Ratten kommen taub, nackt und blind zur Welt. Nach 14 Tagen öffnen sie die Augen und
beginnen ihre Umwelt zu erkunden.
Du & deine Ratten:
• Ratten niemals am Schwanz aufheben. Er kann brechen! Besser: Die Ratte mit
beiden Händen am Körper angreifen.
• Nicht süß! Schoko & Co machen Ratten dick und krank!
• Manche Ratten lassen sich gerne herumtragen. Das kannst du in der Wohnung
machen. Tierprofis nehmen ihre Ratten nicht nach draußen mit! (z.B. in die Schule.)
Die Tiere können sich erschrecken und dir davonlaufen. Sie sind lieber mit ihren
Artgenossen zusammen und haben zuhause weniger Stress.
Freilauf:
Gönn deinen Ratten täglich eine Stunde Freilauf im Zimmer. Fenster und Türen müssen
dabei geschlossen sein. Viele Unfälle entstehen, weil Menschen vergessen, dass Ratten im
Zimmer unterwegs sind. Also Achtung, wohin du trittst und wohin du dich setzt. Ratten
verschwinden gern im Spalt der Sitzgarnitur oder unter dem Polster. Auch Stromkabeln
werden gelegentlich beknabbert. Behalte deine Pelznasen beim Freilauf im Auge.
Spiele für Ratten:
Ein alter Schuh, in dem Futter versteckt ist.
Kartonröhren von 6 bis 8 Zentimeter Durchmesser zum Durchklettern.
Unbedrucktes Brotpapier, das raschelt.
Ein selbstgebautes Labyrinth aus Kartons.
Frische, ungespritzte Zweige zum Knabbern.
Das ideale Rattengehege:
Für zwei bis drei Ratten: Grundfläche 80 x 80 cm, Höhe 100 cm.
Es eignet sich ein großer Vogelkäfig, in den Bretter und Leitern eingebaut werden.
Die Bretter sollen soweit auseinander sein, dass die Ratten Männchen machen können.
Die Bodentasse sollte einen 15 bis 20 Zentimeter hohen Rand haben, damit keine Streu
hinausfällt.
Bestandteile:
Gehegeeinstreu: Kleintierstreu aus der Zoofachhandlung
Trinkflasche
Futterschüsseln
Schlafhäuschen: z.B. Meerschweinchenhaus oder kleine Kartons. Kartonschachteln werden
zernagt und müssen erneuert werden.
Papiertaschentücher, weißes Toilettepapier oder Heu sind Materialien zum Schlafnestbauen
und dürfen nicht fehlen!
Materialien zum Spielen:
Pappröhren von 6 bis 8 Zentimeter Durchmesser.
Unbedrucktes Brotpapier, das raschelt.
Ein selbstgebautes Labyrinth aus Kartons.
Frische, ungespritzte Zweige zum Knabbern.
Das Laufrad ist für Rattenzehen nicht geeignet! Sie können sich damit verletzen!
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Standorttipps für das Rattengehege:
Erhöht aufstellen: Das Rattengehege soll mindestens 60 Zentimeter vom Boden entfernt
sein.
Nicht direkt ans Fenster stellen: Die Wärme vom Heizkörper oder direkte
Sonneneinstrahlung kann einen Hitzschlag auslösen.
Zugluft und Feuchtigkeit vermeiden!
An einem ruhigen Ort aufstellen. Nicht in der Nähe von Türen und Stereoanlagen.
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