iberogast - GRÜN Software AG

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iberogast - GRÜN Software AG
2
ZÄN
Organ des Zentralverbandes der Arzte für
Naturheilverfahren e V
Heft 1 0
Oktober 1990
31. Jahrgang
Ärztezeitschrift für
Naturheilverfahren
Arbeiten dieses Heftes:
pfti
Es gibt eine Alternative zu MCP
IBEROGAST
Risikoarmes Arzneimittel
L. Felbermayer
Erfahrungen mit der Mayr-Kur und dem SaftFasten nach Buchinger
G.-A. Krüger
Grundzüge der Notfalltherapie
A. Molsberger, G. Böwing
Akupunktur und chronischer Tennisarm
(2. Teil)
H. Becke
Akupunktur bei Störungen im Bereich der
Halswirbelsäule, des Nackens und Schultergürtels
Der interessante Fall:
F. Hopfer
Schwabl-Blepharospasmus
R. H. Croon
Die Wirkung der Elektroneuraltherapie bei
Wirbelsäulenleiden, Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen und vegetativen Störungen
A. Reyher
Sinusitis
K.-H. Friese
Homöopathische Behandlung von HNOKrankheiten
6. Folge: Allergien
F. Perger
Lokale motilitätsregulierende
und spasmolytische Wirkung
Die Summation von Reizen im Grundregulationssystem
STEIGERWALD: Risikoarme Arzneimittel
lammensetzung: 100 ml enthalten Alkohol Fnschpflanzenauszug (6 10) aus Ibcns amara totahs 15,0 ml, Alkoholische Drogenauszuge
p 10) aus, Angehcae radix 10,0 ml, Cardui manae fructus 10 0 ml Carvi fructus 10,0 ml Chelidonn herba 10 0 ml, Liquintiae radix 10 0
Matncanae flos 20,0 ml, Mehssae fohum 10,0 ml, Menthae pipentae fohum 5,0 ml Das Arzneimittel enthalt 31 Vol -% Alkohol Anwenngsgebiete: Funktionelle Magen Darm Erkrankungen (z B Sodbrennen, Reflux-Oesophagitis, chronische Gastritis, Gastrocntentis,
Kcolon und andere Motibtatsstorungcn im Magen-Darm Tiakt) Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen: Sind bisher
ht bekannt Dosierung und Anwendung: Sow eit nicht anders verordnet, 3 mal tdghch 20Troplen, Kinder 3 mal täglich lOTropfen, vor oder
>n. ten Mahlzeiten in etwas Flüssigkeit (empfehlenswert ist lauwarmes Wasser) einnehmen Darreichungsformen und Packungsgroßen: OP
20 ml Tinktur zum Einnehmen DM 8,25, OP mit 50 ml Tinktur zum Einnehmen DM 14,15 OP mit 100 ml Tinktur zum Einnehmen DM
h Stand Juni 1990
Ste\gerKdldAnae\HwtteWfeTkGTO.bH,D-6\00DaTmstadt
ISSN 0720-6003
VERLAG
MEDIZINISCH LITERARISCHE
VERLAGSGESELLSCHAFT MBH
Postfach 1161/1162 • D-3110 Uelzen 1
Mehr Sauerstoff
für Herz und Hirn!
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Zentralverband
721
Kongresse
722
Kurse
723
Neuer Vorstand der Deutschen Gesellschaft für
Thermographie
723
Neues aus der Medizin
724
L. Felbermayer
Erfahrungen mit der Mayr-Kur und dem Saft-Fasten
nach Buchinger
727
G.-A. Krüger
Grundzüge der Notfalltherapie
737
A. Molsberger, G. Böwing
Akupunktur und chronischer Tennisarm (2. Teil). ..
740
H. Becke
Akupunktur bei Störungen im Bereich der Halswirbelsäule, des Nackens und Schultergürtels
749
Der interessante Fall:
F. Hopfer
Schwabl-Blepharospasmus
752
Ehrung
I
Ehrennadelträger des ZÄN
II
Leserbriefe
VI
Reisebericht: Prag, die goldene Stadt
IX
Buchbesprechungen
XI
R. H. Croon
Die Wirkung der Elektroneuraltherapie bei Wirbelsäulenleiden, Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen und vegetativen Störungen
757
A. Reyher
Sinusitis
764
K.-H. Friese
Homöopathische Behandlung von H NO-Krankheiten — 6. Folge: Allergien
769
F. Perger
Die Summation von Reizen im Grundregulationssystem
772
Kongreßberichte • Seminare
782
Der Hartmannbund berichtet
790
Vermittlung von Ärzten, Praxen und Sanatorien .. .
793
Industrie-Informationen
795
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
OYO
verbessert die Sauerstoff aufnähme des Herzmuskels
fördert die Hirndurchblutung
erhöht die Konzentrations- und
Merkfähigkeit
mobilisiert die körpereigene
Abwehr
steigert die Leistungsfähigkeit
eignet sich auch zur Behandlung
der Migräne
fördert die Entgiftungsvorgänge
OYO
aktiviert den Sauerstoffumsatz in der Zelle
Zusammensetzung-lDragäe enthält40 mg Pangamsäure-Natnumsalz Anwendungsgebiete.
Förderung der Herzdurchblutung und Verbesserung der Souerstofffaufnahme des Herzmuskels
Bei Altersherz und ndch Angina Pectons Bei Durchblutungsstörungen des Gehirns infolge Apoplexie und Cerebralsklerose Bei Vergeßlichkeit, Schwmdelgetüihl, Müdigkeit, vorzeitiger Erschöpfung, Wetterfühligkeit und Leistungsschwache Aufbau unid Stärkung der Abwehrkräfte
Gegen Einwirkung von Umweltgiften Bei chronischen Lebersichäden
(^
(z B durch Alkoholmißbrauch) Zur Behandlung der Migräne Gegenanzeigen. Bisher nicht bekannt Nebenwirkungen:Bishernichtbiekannt I
Handelsformen Dragees zum Einnehmen, eine Packung enthält 50 Dra- D L J A D f T l
gees DM 19,90, Klinikpackung
Polypharm GmbH, Darmstadf I r T / J I M I I
719
Aus dem Zentralverband
Bad Meinberger Woche 1990
Kombinierte Fortbildung in Naturheilverfahren mit
Synopsis diagnostischer Verfahren — Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene
Leitung: Dr. J. Gleditsch, Dr. J. Huneke, Dr. W. Vogelsberger
Ort: Kurgastzentrum, Kurhotel Parkblick, Kurhaus Zum Stern,
4934 Hörn — Bad Meinberg 2
Mittwoch, 21. November 1990
10.00 Uhr
Eröffnung der 1. Bad Meinberger Woche
Einleitende Vorträge
15.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Akupunktur — Kurs 2
Vorstellung der diagnostischen und therapeutischen Verfahren
— Neuraltherapie
— Ozontherapie
— Akupunktur
— HOT
— EAV
— Thermographie
15.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Einführungskurs Thermographie
Rost
Donnerstag, 22. November 1990
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
Kurs Neuraltherapie mit Patientenbehandlung
T. Dosch/Hänisch
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Akupunktur — Kurs 2
Kurs Akupunktur mit prakt. Übungen
W. Schmitz-Harbauer
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Integrierter Kurs Neuraltherapie/Akupunktur mit
Patientenbehandlung —
Diagnostik: Thermographie
Behrens/Becke/Grauberger/J. Huneke/
Kieper/Rost/W. Schmitz-Harbauer/Vogelsberger
15.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
Bifidum-Präparate,
naturnahe Möglichkeit der
Darmflora-Regulierung:
Eugalan-Töpfer enthält in einer schonend getrockneten Milchgrundlage das entwicklungsfähige Bifidobacterium und seine Stoffwechselprodukte. Es stellt
somit für die Behandlung der Dysbiose ein normalerweise vorhandenes Darmbakterium zur Verfügung, das nicht nur zur Ausbildung der natürlichen
Darmflora führt, sondern auch eine erwiesene Wirkung gegen pathogene Colistämme besitzt.
Anwendungsgebiete:
Sanierung und Regeneration der Darmflora, vor
Magen- und Darmoperationen, Verdauungsstörungen, bei habitueller Obstipation während der
Schwangerschaft und im Wochenbett.
Acidobif-Töpfer enthält in einer pflanzlichen Ernährungsgrundlage Reinkulturen der wichtigsten physiologischen Darmkeime Lactobacillus acidophilus
und Bifidobacterium in Vitalform. Diese bilden die
für eine regelmäßige Darmtätigkeit erwünschte
rechtsdrehende Milchsäure und unterdrücken die
Ausbreitung gasbildender und fäulniserregender
Bakterien.
Acidobif, mit hohem Anteil dieser milchsäurebildenden Keime, fördert auf natürliche Weise die Korrektur einer von der eubiotischen Norm abweichenden
Darmflora und stellt das Gleichgewicht der Darmflora, auch nach Antibiotika-Therapie, wieder her.
Acidobif ist glutenfrei, frei von Saccharosezusatz
und ist besonders bei dem Personenkreis angezeigt, der eine Unverträglichkeit von Milcheiweiß
besitzt.
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 2
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Wahlweise Einführungskurs in
— Ozontherapie (DorstewHz)
— HOT {Krimmer)
— EAV (W. Schmitz-Harbauer)
Aci
32**«£
Freitag, 23. November 1990
8.00 Uhr
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
Kurs Neuraltherapie mit Patientenbehandlung
T. Dosch/Hänisch
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Akupunktur — Kurs 2
Kurs Akupunktur mit praktischen
Übungen
8.00 Uhr
Gleditsch
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Integrierter Kurs Neuraltherapie/Akupunktur mit
Patientenbehandlung —
irztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Töpfer GmbH, Postfach 1180,
8969 Dietmannsried/Allgäu
721
Diagnostik: Thermographie
Behrens/Becke/Grauberger/J. Huneke/
Kieper/W. Schmitz-Harbauer/Vogelsberger
15.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Akupunktur — Kurs 2
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Wahlweise Einführungskurse in
— Ozontherapie
— HOT
— EAV
Kongreßankündigungen
17. November 1990 in Köln: Phytopharmaka zur Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen
Termin: 9.30-17.00 Uhr
Veranstaltungsort: Anatomisches Institut der Universität Köln,
Josef-Stelzmann-Str. 9, D-5000 Köln 41.
Weitere Auskünfte erteilt: Prof. Dr. H. D. Reuter, Siebengebirgsallee 24, D-5000 Köln 41, Tel. (0221) 443572, Fax (0221)
413285.
Sonnabend, 24. November 1990
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Neuraltherapie — Kurs 1
8.00 Uhr
Kurs Neuraltherapie mit Patientenbehandlung
T. Dosch/Hänisch
Kombinierter Fortbildungskurs für Anfänger in
Akupunktur — Kurs 2
Kurs Akupunktur mit praktischen Übungen
Gleditsch
8.00 Uhr
Kombinierter Fortbildungskurs für Fortgeschrittene in Neuraltherapie und Akupunktur — Kurs 3
Integrierter Kurs Neuraltherapie/Akupunktur mit
Patienten
Diagnostik: EAV
Behrens/Becke/Grauberger/J. Huneke/
Kieper/W. Schmitz-Harbauer/Vogelsberger
Tagungsprogramme können in der Geschäftsstelle des ZÄN, Bismarckstr. 3, 7290 Freudenstadt, angefordert werden.
24. bis 26. Mai 1991 in Berlin: 1. Quintessenz-Symposium zu Fragen der Dermatologie in der Allgemeinmedizin
Tagungsort: Steigenberger Hotel, Berlin
Leitung: Dr. med. T. R. K. Nasemann
Themen: 1. Die Klinik und Therapie des malignen Melanoms; 2.
Die aktuellen Entwicklungen auf dem AIDS-Sektor; 3. Mundschleimhauterkrankungen; 4. Virustatische Therapie bei Infektionen durch Viren der Herpes-Gruppe; 5. Allergische Krankheiten
in der Praxis.
Veranstalter: Quintessenz Verlags-GmbH, Schützenstr. 8,
D-8000 München 2, Tel. (089) 555808/09, Fax (089) 5232690.
PROSTAMED
Prostatasyndrom mit Harnverhaltung,
Miktionsbeschwerden und Restharn, Reizblase,
auch bei Frauen
Zusammensetzung: 1 Tablette Prostamed enthält: Kürbisglobulin
0,1 g, Kürbismehl 0,2 g, Kakao 0,05 g, Extr. fl. Herb. Solidag.
0,04 g, Extr. fl. Fol. Popul. trem. 0,06 g. Sacch. lact. ad. 0,5 g.
Anwendungsgebiete: Prostata-Adenom Stadium I und beginnendes Stadium II mit Miktionsbeschwerden, Reizblase.
Dosierung: 3xtäglich 2-4Tabletten einnehmen.
Handelsformen und Preise:
60 St. DM 8,97; 120 St. DM 15,48; 360 St. DM 36,98.
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung,
7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
722
Ärztezeitschr. f.. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Kurse
Kurse der Internationalen medizinischen Gesellschaft
für Neuraltherapie nach Huneke — Regulations-Therapie e. V.
27. bis 28. Oktober 1990
Neuraltherapiekurs nach Huneke für Anfänger und Fortgeschrittene
Kursleiter: Dr. med. Holger Huneke
Ort: Bad Zwischenahn
30. Oktober bis 2. November 1990
Neuraltherapiekurse nach Huneke für Anfänger und Fortgeschrittene
Kursleiter: R. Hänisch/Dr. Kieper, Prof. Dr. Hopfer
Ort: Baden-Baden
21. bis 25. November 1990
Neuraltherapiekurse nach Huneke für Anfänger und Fortgeschrittene
Ort: Bad Meinberg
2. bis 9. Februar 1991
Neuraltherapiekurse nach Huneke / Intensivkurs 1ür Anfänger
und Fortgeschrittene
Kursleiter: Prof. Dr. Hopfer
Ort: Sils-Maria, Schweiz
9. bis 17. März 1991
80. Ärztl. Fortbildungskongreß des Zentralverbandes der Ärzte
für Naturheilverfahren e. V.
Neuraltherapiekurse für Anfänger und Fortgeschrittene
Ort: Freudenstadt
April 1991
Neuraltherapiekurse nach Huneke für Anfänger und Fortgeschrittene
Kursleiter: R. Hänisch, Berlin
Ort: Berlin
April 1991
Neuraltherapiekurs nach Huneke für Anfänger und Fortgeschrittene
Kursleiter: Dr. M. Dosch
Ort: München
Anmeldung und Auskunft: Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke — Regulationstherapie
— e.V., gegr. 1958, Geschäftsstelle Bismarckstr. 3, 7290 Freudenstadt, Tel. (07441) 21 51.
Neuer Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Thermographie
Vorsitzender: Prof. Dr. Eduard David, Leiter des physiologischen
Instituts, der Universität Witten/Herdecke
Stellv. Vorsitzender: Dr. Jürgen Heines, niedergelassener Internist in Köln.
Geschäftsführer: Dr. Petra Blum, niedergelassene Ärztin für Naturheilverfahren in Tegernsee.
Kassenführer: Dr. Jürgen Uhlmann, niedergelassener Zahnarzt
in Düsseldorf.
Zum Ehrenpräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Thermographie wurde Prof. Dr. Arno Rost aus Rottach-Egern ernannt.
Ehrenmitglied wurde Frau Dr. Jutta Rost aus Rottach-Egern.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Zusammensetzung: 1 ml (= 25 Tropfen) enthält:
Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid-trihydrat
147mg (entspr. 13,5 mg Mg**}; Kalium-L-hydrogenaspartat 65 mg (entspr. 13,5 mg K*); Extr. Crataegi
oxyacanth. spir. (5,1:1) 50 mg; Proxyphyllin 50 mg.
1 Dragäe enthält:
Magnesium-L-hydrogenaspartat
200 mg (entspr. 13,5 mg Mg**); Ka!ium-L~hydrogenaspartat 65 mg (entspr. 13,5 mg K*); Extr. Crataegi
oxyacanth. spir. sicc. (6,5-1) 50 mg; Etofyllm 50 mg.
Indikationen: Störungen der Koronardurchblutung'
und des Myokardstoffwechsels,
Belastungsinsuffizienz, Myodegeneratio cordis, Kardiosklerose, Herzrhythmusstörungen, Altersherz,
Kombinationsbehandlung mit Herzglykosiden,
Kontraindikationen: AusscfoeidunQshemmung von
Elektrolyten bei schwerer Niereninsuffizienz, Anurie,
Exsikkose.
Wamhinweis: Tropfen enthaften Äthanol (15 Vol.-%).
Handelsformen und Preise: 25 ml DM 7,—; 100 ml
DM 21,91; 500 ml DM 67,50. 30 Drag4es DM 6,79;
SO Dragees DM 10,99; WO Dragees DM 18,46.
Verla-Pharm, 8132 Tutzing
723
T e l e g r a m m ..... N e u e s aus der Medizin .....
SchlagZEilen .... W i s s e n s c h a f t . . . . F o r s c h u n g
P r a x i s . . . . K l i n i k ..:,,, T e c h n i k
u s w . ..
UROLOGIE
Ursachen für Unfruchtbarkeit
früher beseitigen
Erkrankungen im Kindesalter, die
später zu Impotenz führen können, werden nach Ansicht von
Urologen häufig nicht früh genug
behandelt. „Nicht vor Eintritt in
die Schule, sondern bereits bis
zum Ende des zweiten Lebensjahres sollte der sogenannte Hodenhochstand beseitigt werden, um einer späteren Unfruchtbarkeit vorzubeugen", sagte der Vorsitzende
der Südwestdeutschen Gesellschaft
für Urologie, Wilfried Jellinghaus,
in Worms. Nach Beobachtungen
der Mediziner leiden Paare, die
sich erst relativ spät für ein Kind
entscheiden, häufiger unter Unfruchtbarkeit als jüngere. Der
Grund seien oft frühere Erkrankungen an den Hoden, sagte Jellinghaus. Da diese schon bei
Kleinstkindern auftreten könnten,
sei eine bessere Zusammenarbeit
zwischen Kinderärzten und Urologen unerläßlich. An der Tagung
der Südwestdeutschen Gesellschaft
für Urologie nahmen nach Auskunft der Veranstalter rund 600
Ärzte teil. Sie beschäftigten sich
unter anderem mit der Therapie
von Prostataleiden und Hygiene
im Krankenhaus.
ÄRZTLICHE
ASSISTENZBERUFE
Medizinische Assistenzberufe sehen sich vor dem Kollaps
Die medizinisch-technische Versorgung durch die ärztlichen Assistenzberufe steht „kurz vor dem
Kollaps", wenn nicht unverzüglich
Ausbildung und Bezahlung entscheidend verbessert werden. Diese Meinung vertraten Radiologen
und medizinisch-technische Assistenten während des deutschösterreichischen Röntgenkongresses in Karlsruhe. Nach Angaben
der Vorsitzenden für die Fachrichtung Radiologie im Deutschen
Verband medizinisch-technischer
Assistenten, Margrit Kolter (Tübingen), sind nur noch ein Drittel bis
die Hälfte der Ausbildungsplätze
für die medizinisch-technischen
Berufe besetzt. Die drastische Verschärfung der personellen Situa-
Injectio Lymphatica EKF
tion könne nur noch durch ein
Überstundensoll von bis zu einem
Drittel der wöchentlichen Arbeitszeit aufgefangen werden. Die
Gründe für die nachlassende Attraktivität der medizinischtechnischen Berufe sieht der Verband vor allem in der nur zweijährigen Ausbildung und der daraus
resultierenden schlechten Bezahlung. Er fordert deshalb eine dreijährige Ausbildung, wie sie allgemein in den EG-Ländern üblich
ist. So könne man als ernstzunehmender Tarifpartner auch eher
tarifliche Verbesserungen und Sozialleistungen durchsetzen, hieß es.
Als weiteren Grund nannte Margrit Kolter „die Strahlenangst nach
Tschernobyl", die Berufseinsteiger
zusätzlich verunsichert habe. Während noch vor wenigen Jahren bis
zu 400 Bewerber einen der 69
Ausbildungsplätze in Tübingen erhalten wollten, seien jetzt im
zweiten bis vierten Semester nur
noch 30 Ausbildungsplätze besetzt.
Da man fast jeden nehmen müsse,
der dazu bereit sei, habe auch die
Qualität der Auszubildenden stark
nachgelassen. In der Bundesrepublik arbeiten derzeit rund 30000
Menschen in den medizinisch-
Apothekenpflichtig
Bei Lymphkreislaufstörungen
Anwendungsgebiete:
Verkrampfungen der Lymphgefäße, Lymphstauungen, Steigerung
der biologischen Abwehrkräfte. Anwendung im Bereich der Neuraltherapie, entzündliche Nervenerkrankungen (Neuritiden) und
attackenweise auftretende Schmerzen im Ausbreitungsgebiet eines Nerves (Neuralgien). Chronische Mandelentzündung (Tonsillitis) und Tonsillarhypertrophie, rheumatischer Formenkreis (Arthrose, Spondylosen, Osteochondrosen), Migräne, chron. Kopfschmerz, Schwerhörigkeit (Tinnitus aurium), Brustdrüsenentzündungen (Mastopathien), zur lokalen Tumorbehandlung, verdickte
Narben nach chir. Eingriffen, vergrößerte Lymphknoten.
Acidum formicicum D200, Kalium carbonicum D5, Funiculus
umbilicalis D 6, Acidum succinicum D10, Aesculus D 2, Hydro- |
cotyle aslatica D 6 aa ad 1 ml.
Dosierungsanleitung:
Der Neuraltherapeut wird »Injectio Lymphatica EKF« in Form
einer gezielten Injektion an vorhandene Störfelder oder an die
Praedilektionsstellen der Neuraltherapie applizieren, da an
diesen Orten neben den nervalen Blockaden sehr oft auch
Lymphblockaden vorhanden sind. In diesen Fällen kommt
neben dem neuraltherapeutischen Effekt gleichzeitig die
pharmakodynamische Wirkung des Medikaments zur Geltung.
l»JUlH.
Wirksame Bestandteile:
1 ml enthält: Lidocain hydrochloric. 15 mg, Melilotus officinalis Handels- OP mit 5 Ampullen zu 1 ml DM 14,35
form:
OP mit 10 Ampullen zu 1 ml DM 21,45
D 4, Imperatoria Ostruthium D 3, Cholinum chloratum D 4,
OP mit 100 Ampullen zu 1 ml DM 144,85
Echinacea angustifolia D2, Digitalis D6, Petroleum D3, Nodus
lymphaticus D 6, Serum ovile D12, Acidum formicicum D12,
Ampullen zur i m und s c Injektion
EKF-Labor der Marienapotheke Dr. Reuther • 8210 Prien • Telefon (0 80 51) 10 37
724
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Telegramm . . . . . Neues aus der Medizin . . , , .
Schlagzeilen . . . . Wissenschaft. . . . Forschung
Praxis , , , , Klinik , , , , , Technik . . . . . usw. » ,
technischen Assistenzberufen. Das
ist nur ein Zehntel der in den pflegerischen Berufen tätigen. Um den
Forderungen mehr Gewicht zu
verleihen, ist ein gemeinsamer
Dachverband mit den Angehörigen anderer ärztlicher Assistenzberufe gegründet worden.
OPHTHALMOLOGiE
Solarien können Augenschäden
verursachen
DIABETOLCGIE
oder durch gentechnische Methoden hergestellt. In den vergangenen zwei Jahren hatten einzelne
Forschergruppen vor der Verwendung von Humaninsulin wegen
möglicher Unterzuckerungen gewarnt. Diese können mit Bewußtlosigkeit einhergehen und so Unfälle zur Folge haben. Nach Angaben von Experten werden derzeit
weltweit über eine Millionen Menschen mit Humaninsulinen behandelt. An der Tagung nahmen 2000
Mediziner und Diabetiker aus 35
Ländern teil.
Humaninsuline nicht gefährlicher als tierische Insuline
Bei der Behandlung mit Humaninsulinen treten Unterzuckerungen
von Diabetikern nicht häufiger auf
als bei der Verabreichung von tierischen Insulinen. Dies ergibt sich
aus Untersuchungen, die auf der
25. Jahrestagung der Deutschen
Diabetesgesellschaft in Düsseldorf
vorgestellt wurden. Humaninsuline werden durch chemische Umwandlung von Schweineinsulin
Die Benutzung von Solarien ohne
Augenschutz kann die Entstehung
des grauen Stars fördern. Darauf
wies Prof. Otto Hockwin von der
Universität Bonn in Hamburg
hin. Ultraviolette Strahlung könne
zu einer Trübung der Augenlinse
führen. Vielfach seien die angebotenen Schutzbrillen unzureichend
oder würden aus kosmetischen
Gründen nicht benutzt, meinte
Hockwin. Nach den Worten von
Prof. Eberhart Zrenner von der
Universität Tübingen stellen intensives, kurzwelliges Sonnenlicht
und ultraviolette Strahlung auch
für die Netzhaut eine Gefährdung
dar. Die Netzhaut im Inneren des
Auges bestehe aus rund 120 Millionen lichtempfindlichen Zellen.
Lichtschäden könne die Netzhaut
nur bedingt selbst reparieren. Zu
starke Schäden blieben irreparabel.
Künstliches Licht, wie beispielsweise Neonröhren seien aber nach
heutiger Kenntnis der Mediziner
für das Auge nicht gefährlich,
meinte Zrenner. Zum ausreichenden Schutz vor schädlicher Strahlung im Gebirge und an der See
empfahl Zrenner Sonnenbrillen.
Ähnlich wie bei den Sonnenschutzcremes sollten aber auch
Sonnenschutzbrillen mit einem
Lichtschutzfaktor gekennzeichnet
sein, forderte der Wissenschaftler.
VOLVIC
Ivic entspringt in der Auvergne im Herzen des Vulkangebirs Frankreichs Geschützt durch eine unberührte Wald-und
Berglandschaft. VoWiic is\ besonders geeignet für Menschen,
die auf eine gesunde und bewußte Ernährung Wert legen
Denn Volvic verfugt über einen ausgewogenen Mineralgehalt,
besitzt einen neutralen pH-Wert und ist natriumarm
Deshalb ist es auch ideal zur
Durchführung von Trinkkuren.
VoWic ist tür jede Altersklasse
bekömmlich Auf Grund seiner
charakteristischen Zusammensetzung ist es ohne Einschränkung für alle Diäten, die eine
Kochsalzbeschrankung erfordern, zu empfehlen Bei regelmäßiger Verwendung fordert
Volvic die Stoffwechselfunktion
aktiv und hilft dem Körper bei
der Entschlackung
Empfehlen Sie deshalb Volvic
als tägliches Mineralwasser.
Anaiysenauszug g/i
Calcium
0,0104 Chlorid
Magnesium 0,006
Nitrat
Natrium
0,008
Sulfat
Kalium
0,0054 Hydrogenc
0,0075
0,004
0.0067
0,064
Silizium 0,03 g/l Gesamtirihalt Mineralien (Trockensubstanz) 0,11 g/l pH-Wert 7
Hydrologiscnes Institut Universität
Clermont-Ferrand
Volvic. Natur Pur. S© gesund wie ssPn Ursprung.
Französische Mineralquellen GwbH, Mauritiusp
Ärztezeifschr. f. Naturheilverf 10/90, 31. Jahrg.
, S200 Wiesbaden
Organ des Zentral
Verbandes der Arzte für
NaturheiWeriahren e V
Heft 1 0
Oktober 1990
31. Jahrgang
Aratezettschrift für
Naturheilverfahren
Redaktionssekretariat „Arztezeitschnft"
Schloßplatz 8, 7758 Meersburg/ßodensee
Schnftleitung
Dr med K Ch Schimmel, Meersburg /Bodensee (Hauptschnftleiter)
Dr med H Anemueller, Bernau (Ernährung)
Dr med L Fodor, Freyung (apparative Medizin)
Dr med H Huneke, Dusseldorf (Regulationstherapie)
Dr med H -P Legal, München (Pressereferent)
Prof Dr med P A Maurer, München (Psychotherapie)
Prof Dr H Schlicher, Berlin (Phytotherapie)
Dr med R Wilhelm, Berlin (Physiotherapie)
Wissenschaftlicher Beirat
K Albrecht (Undenheim) — M v Ardenne (Dresden) — J Brand
(Komgstein) — N Breidenbach (Salem-Beuren) — W Bringmann
(Berlin) — F W Dittmar (Starnberg) — J Doerfler (Hamburg) — P
Dosch (Schwendt) — F W Douwes (Nußdorf) —G Draczynski (Köln)
— W Gawhk(BadTolz) —H Giesenbauer(Bremen-Lesum) — J Gleditsch (München) — R Hansel (München) — H Harmsen (Hamburg)
— V Harth (Bamberg) — J Huneke (Bad Meinberg) — J Kaiser (Aachen) - H Kleinsorge (Neustadt-Haardt) - H Kolb (Wetzlar) - H
Krauß (Berlin) — H Mensen (Bad Rothenfelde) — H D Neumann
(Buhl) — A Rost (Rottach-Egern) — I Ruf (Augsburg) — 0 Schumacher-Wandersleb (Bad Munstereifel) — H L Walb(Homberg Kr Alsfeld) — H Werkmeister (Oberhausen) — W Zimmermann (München)
L. Feibermayer Erfahrungen mit der Mayr-Kur und dem Saft-Fasten nach Buchinger
Zusammenfassung
Gegenüberstellung und Vergleich der beiden
intensiv-diätetischen
Behandlungsmethoden
Heilfasten und Mayr-Kur. Beide Therapieformen
basieren auf dem freiwilligen Nahrungsverzicht
bei gleichzeitigem Konsum von 2 bis 3 I Flüssigkeit pro Tag. Die Mayrsche Gesundheitsdiagnostik, ein Verfahren, Haltungsformen, Bauch- und
andere Körpermaße, Hauttonus und -färbe zu registrieren, ermöglicht, den Therapieerfolg meßbar zu beurteilen und den großen Bereich der
Vorfelderkrankungen — Beschwerdebilder bei
noch normalen klinischen Befunden — diagnostisch exakt zu beurteilen.
Summary
Marking the similarities and differences as well
as comparison of the two intensive-dietetic methods of treatment remedial fasting and Mayr
eure. Both typies of therapy are based on the
voluntary abstaining from food with simultaneous consumption of 2 to 3 litres of liquid per day.
Mayr's health diagnostics, a procedure to register typies of carriage, measures of the abdomen and other parts of the body, tone and complexion of the skin, makes it possible to evaluate
the therapeutical success in a measurable way
and diagnostically to evaluate exactly the wide
field of premonitory diseases — symptomatologies with still normal clinical findings.
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L Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
Resume
Confrontation et comparaison des deux methodes de traitement dietetiques intensives, la diete
et la eure Mayr. Les deux formes de therapeutique reposent sur le renoncement volontaire ä
l'alimentation aecompagne de l'absorption quotidienne de 2 ä 3 litres de liquide. Le diagnostic
de sante de Mayr, une methode utilisee pour enregistrer les formes de maintien, les dimensions
de I'abdorrten et des autres parties du corps, le
tonus et la couleur de la peau, permet de mesurer le succes de la therapeutique et d'etablir un
diagnostic precis du vaste domaine des affections prodromiques — symptömes de troubles
avec des resultats cliniques encore normaux.
Ich berichte in meiner jetzt vierzigjährigen Tätigkeit als
Fastenarzt über meine Erfahrungen, die ich mit der MayrKuv und mit der Saft-Fastenkuv nach Dv. ßuehinger gemacht habe. Dabei werde ich die Chronologie berücksichtigen, wie ich die verschiedenen Methoden kennengelernt
habe.
1950 lernte ich während meiner klinischen Ausbildung an
verschiedenen Wiener Kliniken die Darmbehandlung
nach Dr. Franz Xaver Mayr kennen. Ich habe dann Dr.
Mayr 1951/52 als Patient konsultiert, weil ich an den Folgen einer Hepatitis und einer schweren Enterokolitis, die
ich als Soldat in Rußland durchgemacht habe, und eines
Hepatitisrezidivs im ersten Nachkriegsjahr zu leiden hatte. Alle Therapien konnten die Beschwerden: Adynamie,
häufig und heftig auftretende Kopfschmerzen, ein Oberbauchsyndrom mit Schmerzen im Epigastrium und rechten Oberbauch, zeitweilig starkem Sodbrennen und
einem sehr unangenehmen Foetor ex ore nicht beeinflussen.
Die erste Konsultation bei Dr. Mayr war sehr beeindruckend, hat er doch auf die Erhebung einer Anamnese
vollständig verzichtet, sondern mittels seiner von ihm entwickelten Diagnostik mir alle meine Beschwerden aufgezeigt und eine umfassende Diagnose gestellt, wobei die
posthepatitische Hepatopathie, aber auch die im russischen Winter 1941/42 durchgemachte vierwöchige
schwere Durchfallerkrankung mit blutigen und schleimigen Stühlen ebenso als Ursache miteinbezogen waren
wie die schlechte Nachkriegsernährung und die völlig falschen Eßgewohnheiten während der Studienjahre.
Ich habe dann sechs Wochen lang eine Mayr-Kur neben
meinem klinischen Dienst gemacht und habe dabei das
geradezu aufregende Erlebnis gehabt, nicht nur alle meine Beschwerden schon im Verlaufe der ersten drei bis
vier Wochen zu verlieren, sondern auch die quälende Müdigkeit loszuwerden und dafür eine erstaunliche Arbeitsfreude, Spannkraft und Konzentrationsfähigkeit einzutau-
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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
schen, die ich seit sieben Jahren nicht mehr gekannt hatte. Ich habe in diesen sechs Wochen Milch-Semmel-Diät
mein Körpergewicht von 67 kg — bei 176 cm Körpergröße
— auf 60 kg reduziert, ohne Einbuße meiner Leistungsfähigkeit. Die Stuhlentleerungen regulierten sich nach den
Mayrschen Kriterien zur Normalität (zwei- bis dreimal täglich geformte, mühelos abzusetzende Stühle) und — was
ich als besonders positiv registrierte — das war meine
ausgeglichene Gemütslage bei schwerster beruflicher
Beanspruchung und eine ungebrochene Unternehmungsfreude.
Diagnostik
Dr. Mayr hat mich während dieser sechs Wochen systematisch in seine Untersuchungs- und Behandlungsmethoden eingeführt, wobei mir seine Bücher, insbesondere
die „Fundamente zu einer Diagnostik der Verdauungskrankheiten" oder „Die Darmträgheit" und „Schönheit
und Verdauung" zur Vertiefung sehr wertvoll waren. Es
erschloß sich mir damit eine völlig neue, eine ergänzende
Sicht in der Diagnostik und der Therapie jener Erkrankungen, die ein breites Spektrum an Beschwerden bei noch
normalen klinischen Befunden aufweisen und die man
treffend mit dem Begriff der Vorfelderkrankungen zusammenfassen kann. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten
einer Vorsorgemedizin, die dazu geeignet ist, wesentlich
zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheitssituation
beizutragen.
Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn
die Diagnosemethoden Dr. Mayrs im einzelnen besprochen werden sollten. Ich darf nur soviel dazu sagen, daß
es sich um subtile, sichtbare, tastbare, meß- und überprüfbare Kriterien handelt, mit denen man in die Lage versetzt wird, die unübersehbar große Gruppe von „Halbkranken", oder wenn Sie auch wollen „Halbgesunden",
nach dem ärztlichen Grundsatz, vor jede Therapie eine
verläßliche, überprüfbare Diagnose zu stellen, ohne großen apparativen Einsatz diagnostizieren und den Krankheits- bzw. Gesundungsverlauf objektiv mit einem metrischen Diagnoseverfahren verfolgen zu können.
Das Diagnoseverfahren kann durch die erwähnten Bücher von Dr. F. X. Mayr (s. o.) und das Buch von Dr. Erich
Rauch: „Diagnostik nach F. X. Mayr — Kriterien des
Krankheitsvorfeldes, der Gesundheit und Krankheit" und
durch Ausbildungskurse, die vom „Verein der MayrÄrzte" veranstaltet werden, erlernt werden.
Therapieverlauf
Die Therapie Dr. Mayrs ist im Prinzip eine modifizierte Fastentherapie, denn bei seinen Karlsbader Patienten, die
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er unter angenähert stationären Bedingungen führte, hat
er häufig längeres einleitendes Tee-Fasten verordnet und
anschließend die unter „Milch-Semmel-Diät" bekanntgewordene Ernährungsform gegeben, bei der ca. 400 bis
500 kcal verabreicht werden. Die altbackene Semmel
wird nach dem Gebot des optimalen Kauens und Einspeicheins bis zur Sättigungsgrenze gegessen.
Dr. Mayr fordert noch zwei begleitende Maßnahmen zu
den beiden Milch-Semmel- und der abendlichen Teemahlzeit bei der Mayr-Kur:
1. Die Verabreichung eines Viertelliters einer isotonen
Lösung von Karlsbader Salz, Bittersalz oder F. X. Passagesalz (bestehend aus Magnesium sulfuricum, Natrium bicarbonicum und Stibiumtartrat) morgens eine
halbe Stunde vor der ersten Milch-Semmel-Mahlzeit.
2. Eine manuelle Bauchbehandlung zum Zwecke einer
Tonisierung des gesamten Verdauungstraktes, insbesondere des Dünndarmes, um die Tonusqualitäten der
einzelnen Darmabschnitte zu prüfen, die Peristaltik zu
stimulieren und den drei Grundsätzen „Schonung —
Säuberung — Schulung" bei der Darmbehandlung zu
entsprechen.
Der Schonung wird durch die Ernährungsform entsprochen — gleich ob strenges Tee-Fasten oder die MilchSemmel-Diät verordnet wird.
Eine bei stationären Behandlungen immer durchführbare
15- bis 30minütige Ruhepause vor der Mittagsmahlzeit
unterstützt den Schonungseffekt, besonders wenn in dieser Zeit ein feucht-warmer Dunstwickel auf den Leib verabreicht wird.
Die Säuberung ist durch die tägliche Einnahme des salinischen Wassers in isotoner Konzentration und durch die
einsetzende Selbstreinigung über die Anregung der Peristaltik bei der manuellen Bauchbehandlung gewährleistet. Auf Einlaufe verzichtet Dr. Mayr vollkommen.
Die Schulung beginnt schon beim guten Kauen, denn wie
wir schon in den vorklinischen Physiologievorlesungen
gelernt haben, setzt während des Kauens die Peristaltik
des Kolons ein, das lleum entleert sich mit spritzenden
Schüben durch die lleozökalklappe ins Zökum, was wir
übrigens während der manuellen Bauchbehandlung auch
meistens feststellen und palpatorisch kontrollieren können.
Eine wichtige funktionelle Hilfe ist die rhythmische Pumpwirkung des Zwerchfelles bei der vertieften und entspannten Atmung für die Dünndarm- und Dickdarmtätigkeit, besonders aber für die Magenperistaltik und die Dünndarmaktivitäten bei der Durchmischung und der Resorption
des Dünndarminhaltes. Auch die großen Verdauungsdrüsen werden durch eine gute Zwerchfellatmung in ihrer Sekretionstätigkeit unterstützt.
Die manuelle Bauchbehandlung muß sich in ihrer Rhythmik auch an der Ein- und Ausatmung des Patienten orientieren, weil sie damit die Effizienz des „Pumpenstempels" Zwerchfell steigert. Es ist immer wieder eindrucksvoll zu beobachten, wie sich bei einer manuellen Bauch-
L. Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
behandlung schon nach wenigen Minuten der gesamte
Kreislauf verbessert, die Sauerstoffversorgung auch der
Peripherie optimiert wird, ablesbar an der Tonusverbesserung der Haut des Bauches, aber auch des Gesichtes,
begleitet von einer Verbesserung der Gesichtsfarbe. Es
muß aber bei der Bauchbehandlung auch darauf geachtet
werden, daß diese zeitgerecht beendet wird, denn durch
die Steigerung der Peristaltik, der Beschleunigung des
Blutumlaufes im Splanchnikusgebiet und der Resorption
des Darminhaltes, der während einer Fastenperiode oft
schubweise mit Autotoxinen überschwemmt wird, kommt
es zu sogenannten „Rückvergiftungen", erkenntlich am
Auftreten eines trockenen Mundes und einem Unruhigwerden des Patienten. Mit dieser manuellen Bauchbehandlung, die Dr. Mayr auch als „Dünndarmmassage"
bezeichnet hat, wurde uns ein einfaches Instrumentarium
in die Hand gegeben, mit dem wir die Effizienz der Mayrschen Intensivdiätetik wirkungsvoll unterstützen und regelmäßige Verlaufsbeobachtungen anstellen können, die
eine optimale Steuerung des Kurverlaufes ermöglichen.
Ein weiteres wichtiges Verordnungsgebot ist, im Verlaufe
eines Kurtages mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit
trinken zu lassen.
Getränke sollen eine halbe Stunde vor und eine halbe
Stunde nach den Milch-Semmel-Mahlzeiten nicht eingenommen werden, und während der Mahlzeiten sind außer
der Milch keine Getränke erlaubt, weil sonst die Verdauungssäfte verdünnt werden.
Die durchschnittliche Dauer einer Mayr-Kur sollte 21 Tage
mit einem nachfolgenden einwöchigen Kostaufbau in eine
laktovegetabile Vollwertnahrung betragen, wobei die Verträglichkeitsstufen, wie sie Dr. Anemueller in seinem Buch
„Gesundheit durch sinnvolle Ernährung und Diät" vorgeschlagen hat, berücksichtigt werden.
Das eigene Erlebnis meiner Gesundung durch eine MayrKur, die intensive Schulung durch Dr. Mayr und die Mitarbeit in einem ärztlichen Arbeitskreis der Schüler Dr.
Mayrs ermutigten mich, meinen damaligen Klinikchef der
Herzstation der Allgemeinen Wiener Poliklinik, Doz. Dr.
Aristides Kiss vorzuschlagen, einige Patienten unserer
Abteilung, deren Krankheitsbild mir nach dem Diagnoseverfahren Dr. Mayrs als vorwiegend vom kranken Verdauungsapparat abhängig erschien, mit einer Mayr-Kur zu
behandeln.
Nach einer sehr eingehenden kritischen Befragung gab er
bei einer weiblichen Patientin, deren Fall ich Ihnen kurz
schildern darf, seine Zustimmung. Der Behandlungsverlauf und das Ergebnis waren so überzeugend, daß mein
Klinikchef daraufhin einige Zimmer für die Behandlung
der als herzkrank eingewiesenen Patienten mit der MayrKur zur Verfügung stellte.
Die 57jährige Patientin F. P. lag bereits vierzehn Tage in
der Klinik und bot das Bild einer Linksdekompensation mit
RR-Werten ständig um 230/120 Hgmm, einer Pulsfrequenz von 140/min, stark livider Verfärbung des Gesichtes und der Extremitäten. Sie war schwer schlaf gestört
mit nächtlichen Asthma-cardiale-Anfäillen und einer Ruhe-
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L. Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
dyspnoe, die sie ständig bettlägerig machte. Die Patientin
wirkte moribund. Mit ein paar größeren Aderlässen konnten die Asthma-cardiale-Anfälle gebessert werden. Die
gleichzeitige Digitalisierung, Entwässerungsmedikation
und medikamentöse Hochdruckbehandlung zeigte kein
befriedigendes Ergebnis. Die Tachykardie von 120 bis
140 Pulsfrequenz, die RR-Werte bis 230/120 Hgmm und
die Dyspnoe blieben unbeeinflußt.
Auffällig war mir in der Anamnese eine seit Jahren bestehende Durchfallneigung mit mindestens 5 bis 8 dünnen
Stuhlentleerungen täglich, an die sich die Patientin schon
so gewöhnt hatte, daß sie bei der Erstanamnese die Frage nach den Verdauungsfunktionen als normal angegeben hatte. Diese Anamnese war aber offensichtlich, was
die Verdauungsfunktionen betraf, nicht sehr aufmerksam
erstellt worden — wir befanden uns ja auf einer Spezialabteilung für Herzkranke. Bei einer genaueren Befragung
ergab sich, daß im Verlaufe der Wochen vor der Einweisung die Zahl der täglichen Defäkationen bis auf 15 kleinste Entleerungsmengen angestiegen waren. Die Dyspnoe, die Insomnie und die Asthma-cardiale-Anfälle waren für die Patientin und wahrscheinlich auch für den
Hausarzt aber so dominierend, daß dieser sehr auffälligen
Darmanamnese keine gebührende Beachtung geschenkt
wurde. Darm- und Verdauungsstörungen sind im ärztlichen Alltag und auch in vielen Kliniken ein Stiefkind, so
wie die Ernährungstherapie.
Zu den schon genannten kardialen Symptomen ist noch
zu ergänzen, daß die Patientin einen brettharten Bauch
mit harten indurierten Ödemen hatte, die vorwiegend am
Bauch, der unteren Rückenpartie, aber auch etwas an
den Beinen lokalisiert waren. Nach der Mayrschen
Bauchdiagnostik handelte es sich um einen entzündlichen Kahnbauch.
Mit den 1950 zur Verfügung stehenden Entwässerungsmedikamenten, die stärkst wirkenden waren die auch
sehr toxischen Quecksilberpräparate, konnte trotz der
ausreichenden Digitalisierung keine Diurese erzielt werden. Außer, daß die Asthma-cardiale-Anfälle im wesentlichen abgeklungen waren, ging es der moribund wirkenden Patientin unvermindert schlecht.
Nachdem sämtliche Medikamente, einschließlich des Digitalispräparates, abgesetzt wurden, habe ich strenge
Teetage verordnet, was für die Patientin insofern nicht belastend war, als sie schon vorher wegen ihrer völligen Inappetenz nur auf gutes Zureden der Schwester wenig von
den angebotenen Mahlzeiten gegessen hat.
Die täglich von mir durchgeführte manuelle, an und für
sich zarte Bauchbehandlung wurde wegen des „entzündlichen Kahnbauches" mit größter Vorsicht durchgeführt.
Auf die Gabe des salinischen Wassers habe ich zuerst
verzichtet wegen der bereits bestehenden Durchfälle mit
immer noch zehn bis zwölf kleinsten wäßrigen schleimigen Entleerungen pro Tag. Dr. Mayr, mit dem ich mich
wegen des Behandlungsfalles besprechen konnte, riet
mir aber, nicht allzulange mit der Gabe der isotonen Bittersalzlösung zu warten, weil er die Entgiftung über den
Darm als Voraussetzung für den Erfolg ansah.
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Die ersten drei Tage ereignete sich nichts. Die Pulsfrequenz war weiter um 130 bis 140/min, der RR um 220
Hgmm im systolischen Bereich. In der dritten Nacht aber
setzte eine Diurese von beachtlichem Ausmaß ein. Die
Patientin schied über fünf Liter Harn aus, was aber im Gegensatz zur sonst gewohnten Schwächung bei einer medikamentösen Diuresebehandlung mit Quecksilberpräparaten zu einer sichtbaren Verbesserung des Befindens
führte. Der Puls war das erstemal knapp unter 100/min,
der RR sank auf 180/105 Hgmm. In den folgenden Tagen
entleerte die Patientin kontinuierlich drei bis vier Liter eines beinahe wässerig klaren Harnes, die livide Verfärbung wich einer normalen Blässe, der Ruhepuls ging auf
80/min zurück, und der RR sank auf 160/90 Hgmm. Die
Ruhedyspnoe war schon am sechsten Tag völlig abgeklungen, so daß die Patientin stundenweise das Bett verlassen konnte. Die brettharten indurierten Ödeme gingen
zurück, es dauerte aber ganze vierzehn Tage bis man
durch die Bauchdecken das Dünndarmkonvolut und den
Dickdarmverlauf gut palpieren konnte. Als ich ab dem
siebten Tage zuerst einen Achtelliter, nach einigen Tagen
einen Viertelliter isotone Bitterwasserlösung morgens
nüchtern trinken ließ, entleerte die Patientin drei- bis viermal täglich penetrant stinkende, wässerig-schleimige Stühle, hatte danach die Patientin meist bis zum nächsten Morgen keine Darmentleerungen mehr, außer an manchen
Tagen am Abend noch ein bis zwei schleimig-wässerige
Darmabgänge.
Nach vierzehn Tagen äußerte die Patientin das erste Mal
einen Essenswunsch, so daß wir dann die Milch-SemmelDiät verordneten. Die Darmentleerungen gingen auf zwei
bis drei breiige Bittersalzstühle zurück. Nach vier Wochen
war der Bauch weich. Der Ruhepuls lag um 70/min, der
RR 150/80 bis 85 Hgmm.
Bei der Klinikentlassung habe ich der Patientin vorgeschlagen, wegen der vorausgegangenen chronisch entzündlichen Erkrankung des lleums und des Kolons eine
zuckerfreie, schlackenarme, gut aufgeschlossene Kost
einzuhalten und ihr ans Herz gelegt, das gute Kauen und
Einspeicheln jeder festen Nahrung beizubehalten, eingedenk der Sentenz von Dr. Mayr: „Das Was bedenke,
doch mehr das Wie". Dezidierte Ratschläge über die Zusammensetzung der Ernährung nach der Mayr-Kur habe
ich von Dr. Mayr nie bekommen können. Er verwies immev darauf, daß das „Wie" der Nahrungsaufnahme wichtiger sei, als das „Was". Man kann sich dieser Ansicht
nicht ganz verschließen, wenn man erlebt, wie die vollwertigste Nahrung zum Schadstoff werden kann, wenn sie
verschlungen und zuviel davon gegessen wird.
Epikritisch ist zu diesem Fall zu bemerken, daß der kranke Verdauungsapparat die Ursache für einen Hochdruck
wurde, der letzlich zu einer Linksherzbelastung und -dekompensation geführt hat. Die toxische Belastung des
Kreislaufes durch die Darmgifte hat ihr übriges zu dem
Krankheitsbild beigetragen, das nicht nur durch die kardiale Dekompensation, sondern auch durch die Toxikose
gekennzeichnet war und durch diese die Effizienz einer
sonst wirkungsvollen medikamentösen Therapie blockiert
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
hat. Die Darmreinigung nach Dr. Mayr hat bei der moribunden Patientin die Wendung herbeigeführt.
Ich konnte das Schicksal dieser Patientin noch weiter verfolgen, weil sie nicht nur die Mayr-Ambulanz, die wir an
der Herzstation eröffnet haben, zu Kontrollen besucht hat,
sondern auch noch einige Male zu uns nach Gaschurn zu
Nachkuren kam, nachdem wir 1960 unser Sanatorium im
Montafon eröffnet hatten. Sie blieb weiterhin darmempfindlich, konnte aber die Situationen immer gut beherrschen. Sie starb 1976 mit 82 Jahren an den Folgen eines
Schlaganfalles.
Was ich aus der Begegnung mit Dr. Mayr, seiner intensiven Unterweisung während meiner eigenen Kur, den Erfahrungen bei der Durchführung von Mayr-Kuren im klinischen Umfeld und den mir vier Jahre lang zur Verfügung
stehenden Ratschlägen Dr. Mayrs mitnehmen konnte,
waren folgende, meine weiteren ärztlichen Tätigkeiten bestimmende Erkenntnisse:
1. Dr. Mayr hat ein differenziertes, von Hilfsmitteln unabhängiges Diagnoseverfahren entwickelt, das sich mir
als eine wichtige Ergänzung zur schulgemäßen Diagnostik bewährt hat und die Möglichkeit gibt, das weite
Gebiet der Vorfelderkrankungen diagnostisch exakt zu
erfassen. Damit haben sich gezielte Möglichkeiten für
eine aktive Vorsorgemedizin — ohne apparativen Aufwand mit einer kontrollierbaren Verlaufsdiagnostik —
eröffnet.
2. Das Spektrum der Fastentherapie, die sich auch für
Dr. Mayr als die „Therapia magna regia" erwiesen hat,
reicht vom strengen Tee-Fasten über die MilchSemmel-Diät bis zu kalorienmäßig extrem reduzierten
Schonkostformen und kann dadurch auf die jeweiligen
Bedürfnisse der Patienten und deren augenblickliche
Belastbarkeit eingehen.
Resultate
Die nachfolgenden fünfjährigen Erfahrungen in einer eigenen ambulanten Praxis in Tirol haben mir bestätigt, wie
flexibel man durch die abgestuften Fastenformen ist, jedoch zeigte sich auch, daß die Behandlung schwierigerer
Krankheitsfälle möglichst unter stationären Bedingungen
ablaufen soll, mit der Möglichkeit, neben der Darmreinigung und Mesenchymentschlackung durch die Fastentherapie eine unterstützende Physiotherapie zu betreiben. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich dann parallel
zur ambulanten Praxis Behandlungen unter angenähert
stationären Bedingungen in einem Ferienkurheim und
einfachen Privatpensionen eines benachbarten Bergdorfes durchgeführt, bis ich 1960 in Gaschurn im Hochmontafon ein eigenes Sanatorium eröffnen konnte, wo die
ganze Palette der Physiotherapie, angefangen bei der Hydrotherapie über Ausleitungsverfahren nach Bernhard
L. Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
Aschner bis zu einem breit gefächerten Massage- und
Bewegungsprogramm, zum Einsatz kommen konnte.
Schon während meiner Wiener Klinikzeit lernte ich über
die Literatur das Saft-Fasten nach Dr. Buchinger und die
Ernährungslehre von Bircher-Benner kennen. Die praktische Anwendung scheiterte aber an den äußeren Umständen, denn die Säfte, Gemüsebrühe oder eine den
Richtlinien Bircher-Benners entsprechende vegetarische
Vollwertnahrung für die Zeit nach der Fastenumstellung
waren zu dieser Zeit aus der Klinikküche nicht zu beschaffen. Alles das wollte und konnte ich im eigenen Sanatoriumsbetrieb realisieren. Seit dieser Zeit behandeln wir
mindestens 75% unserer Fastenpatienten mit Tee-SaftGemüsebrühe nach Dr. Buchinger, weil die strengen Fastenformen unter diesem Regime weniger krisenhaft verlaufen als das reine Tee-Fasten. Die begleitende Physiotherapie, die selbstverständlich auch bei den Mayr-Kuren
eingesetzt wird, verbessert den Verlauf insgesamt und im
speziellen. Möglichst täglich durchgeführte Lymphdrainagen entschärfen Fastenkrisen regelmäßig. Die verschiedenen Ausleitungsverfahren, gezielt eingesetzt, unterstützen den Reinigungsprozeß des Fastens sehr wirkungsvoll. Die Verabreichung von salinischen Wässern reduziere ich nach dem einleitenden großen Bittersalztrunk je
nach dem klinischen Verlauf auf das Notwendige, wobei
ich darauf achte, spätestens jeden zweiten Tag eine
Darmentleerung, entweder spontan oder durch Nachhilfe
zu erzielen. Salinisches Wasser oder schonend durchgeführte Einlaufe eignen sich dazu sehr gut. Dadurch wird
der Kaliumverlust reduziert und durch kaliumreiche Obstund Gemüsesäfte (Aprikosen, Kartoffeln, Sellerie, Rote
Bete) ausgeglichen.
Eine dosierte Bewegungstherapie ist eine unabdingbare
Notwendigkeit beim Fasten. Gymnastik, Tanz, Schwimmen, Wandern und Bergwandern, Radfahren im flachen
Gelände, Skilanglauf, Golf eignen sich dazu gut. Weniger
geeignet sind alle mit Sprinten verbundenen Sportformen, wie Tennis oder Squash oder sprintartige Laufübungen. Durch die Bewegungstherapie verhindert man Erschlaffungszustände, Muskelschwund und fördert eine
positive Gemütsstimmung.
Auch bei der Saft-Fastenkur bewährt sich uns die Mayrsche Diagnostik zur Verlaufsbeobachtung, vor allen Dingen wenn es darum geht, den Termin des Fastenbrechens richtig zu wählen, soweit nicht vorgegebene
Terminbeschränkungen einen willkürlichen Umstellungstermin erzwingen. Wenn man nicht durch die vorgegebene Behandlungsdauer daran gehindert wird, hat sich auch
bei uns eine Fastendauer von 21 bis 28 Tagen als optimal
erwiesen. Kürzere und längere Fastenperioden haben
dann ihre speziellen Begründungen und Indikationen.
Nach der Mayrschen Diagnostik sind die Kriterien zum
Fastenbrechen an der meßbaren Haltungsverbesserung,
den in die Richtung der Normalität veränderten Körpermaßen und mittels der Humoraldiagniostik, die insbesondere an Hautfarbe und -tonus, Haaren, Nägeln, Augen
und Zunge abzulesen ist, maßgebend.
733
L. Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
Abschließend stellen sich einige Fragen:
— Gibt es grundsätzliche Unterschiede zwischen beiden
Fastenmethoden?
— Ist die eine oder die andere Methode vorzuziehen?
— Können sie sich gegenseitig befruchten?
Zur ersten Frage: Es gibt keine grundsätzlichen Unterschiede. Beide Methoden bedienen sich des freiwilligen
Nahrungsverzichtes mit der Möglichkeit abgemilderte
Formen anzuwenden. Bei der Mayr-Kur werden Normal-,
Sauer- oder Buttermilch und die zu einem dünnflüssigen
Brei zerkauten, trockenen Semmeln, beim Saft-Fasten
Obst- und Gemüsesäfte, eventuell Buttermilch, Molke
oder Haferschleim verwendet. Dr. Mayr gibt täglich eine
isotone Bittersalzlösung, keine Einlaufe, die Umstellung
in die Nachfastenzeit verläuft unter dem Gesichtspunkt
strengerer Schonkostkriterien. Dr. Mayr hat die frischkostreiche Bircher-Benner-Kost mit Vollgetreide sehr kritisch
beurteilt. Das Schonprinzip hatte bei ihm absoluten Vorrang. Er kannte auch noch nicht die Verträglichkeitsstufen einer Vollwertnahrung, die selbstverständlich bei
empfindlichem Verdauungssystem zu beachten sind.
Die Fastentherapie ist bei den meisten Patienten eine notwendige Folge der ungesunden, falsch zusammengesetzten Nahrung mit zu viel Fleisch, Fett, Zucker, Salz und denaturierten, geschönten und konservierten Nahrungsmitteln. Arzt und Patient wollen nach einem reinigenden Fasten nicht mehr zur früheren fehlerhaften Ernährung zurückkehren. Der Wunsch von Arzt und Patient nach einer
gesunden vollwertigen Ernährung deckt sich mit der Notwendigkeit einer Gesundkost zur Sicherung des Fastenerfolges und zur weiteren Gesunderhaltung. Dieser
medizinisch-sachlich fundierte Gedanke hat sich nicht nur
bei den Anhängern des Buch/no/er-Fastens, sondern auch
bei einem größeren Teil der Mayr-Ärzte durchgesetzt,
wenngleich Ernährungsempfehlungen, wie sie von
Bircher-Benner, Kollath oder Bruker gegeben werden, immer wieder zu kontroversen Diskussionen führen. In den
60er und 70er Jahren wurden diese Diskussionen bei vielen Mayr-Ärzten besonders lebhaft geführt. Wenn ich die
Nachfasten-Ernährungsempfehlungen
einiger MayrSanatorien der letzten Jahre ansehe, hat sich aber in dieser Hinsicht einiges in die Richtung zur Vollwertnahrung
gewandelt, wenngleich bei den Ärzten, die durch die
Mayrsche Schulung gegangen sind, das Bewußtsein für
die Verträglichkeit und den jeweiligen Zustand des Verdauungsapparates stark ausgebildet ist.
Beide Schulen haben den Wert der Fastentherapie in ihrer ganzen weitgespannten Indikationsbreite erkannt und
entfalten für ihre Patienten eine segensreiche Wirkung.
Daß in unserem Sanatorium ca. 75% der Fastenpatienten
mit dem Buchinger-Fasien behandelt werden, hängt mit
dem Wunsch dieser Patientengruppe zusammen, und es
gibt keine prinzipiell unterschiedlichen Indikationsstellungen, wenn man von einigen ausgesprochenen MagenDarm-Kranken absieht, die an Ulcus ventriculi et duodeni,
schweren atonischen Obstipationsformen oder Enteritiden leiden, bei denen das notwendige extrem gute Kauen
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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
der altbackenen Semmeln einen ergänzenden Heilfaktor
darstellt. Die Möglichkeiten, die durch die Mayrsche Diagnostik gegeben sind, setzen wir bei beiden Fastenmethoden ein, ebenso jene der manuellen Bauchbehandlung.
Mit der Beantwortung der ersten Frage ist auch schon die
zweite beantwortet, ebenso jene der gegenseitigen Befruchtung, denn die Möglichkeiten der Mayrschen Diagnostik zur Indikationsstellung und einer exakten, kontrollierbaren Verlaufsbeobachtung mit dieser Methode liegt
auf der Hand.
Feinere Unterschiede, wie jene der täglichen Bittersalzeinnahme, die auch während der Nachfastenperiode fortgesetzt werden soll, weil ja von den /Wayr-Ärzten keine
oder sehr wenig peristaltikanregende ballaststoffhaltige
Nahrungsmittel gegeben werden, können vernachlässigt
werden.
Indikationen und Kontraindikationen
Die Indikation zum Fasten ist für viele Patienten eine Ultima ratio, nachdem sie schulmedizinisch durchtherapiert
sind. Diese uralte Therapieform leistet dann in vielen Fällen noch Erstaunliches. Eine zusätzliche Domäne der
Fastentherapie ist aber die Vorbeugung. Unter Einbeziehung der Mayrschen Diagnostik erweitert sich dieser
Kreis durch die große Gruppe der Vorfelderkrankungen,
deren diagnostische Erfassung und gezielte Behandlung
einen echten Beitrag zur wirkungsvollen Verbesserung
des allgemeinen Gesundheitszustandes zu leisten vermag.
Die Kontraindikationen haben sich im Laufe unserer
40jährigen Fastenerfahrungen immer mehr eingeengt.
Schwere Neurotiker und Hysteriker können nicht die notwendige positive Einstellung zum Fasten aufbringen. Bei
der koronaren Herzkrankheit lehne ich das reine TeeFasten ab, hingegen bewährten sich auch hier das
ßuc/7/nger-Fasten oder die Milch-Semmel-Diät von Dr.
Mayr. Aktive Tuberkulose ist eine eindeutige Kontraindikation.
Daß Fasten eine wirkungsvolle Krebsvorbeugung ist, wird
schon seit 50 Jahren von biologisch orientierten Krebsbehandlern, wie Prof. Zabel und Dr. Isseis, bestätigt. Ich habe bei einigen schweren Krebsfällen deutliche Besserungen erlebt und bin der Meinung, daß es bei jedem Krebspatienten eine Conditio sine qua non sein sollte, seine
meist schwer gestörte Verdauung zu sanieren. Zumindest
eine Mayr-Kur — etwas modifiziert — läßt sich eigentlich
bei jedem Krebspatienten durchführen. Daß eine zusätzliche medikamentöse Karzinomtherapie notwendig ist, versteht sich selbstverständlich.
Abschließend kann gesagt werden, daß beide Methoden
— das Heilfasten nach Dr. ßuch/nger und die Darmbehandlung nach Dr. F. X. Mayr — eine „Therapia magna
regia" darstellen und daß durch die /Wayr-Diagnostik die
Indikationsstellung und Verlaufskontrolle eine Bereicherung erfahren haben.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Literatur
Anemueller, H.: Gesundheit durch sinnvolle Ernährung und Diät.
Paracels us-Verlag.
Bruker, M. O.: Schicksal aus der Küche. W. Schnitzer-Verlag.
Buchinger, O.: Heilfasten. Hippokrates Verlag.
Fahrner, H.: Fasten als Therapie. Hippokrates Verlag.
Felbermayer, L: Herzkrankheiten und Verdauungsapparat. Im
Sonderheft „Milch- und Semmelkur" der Zeitschrift „Neues
Leben" 1961.
Loeckle, l/V. E.: Bewußte Ernährung und gesundende Lebensführung. Verlag die Kommenden.
L. Felbermayer, Mayr-Kur und Saft-Fasten
Lützner, H.: Wie neugeboren durch Fasten. Gräfe und Unzer Verlag.
Mayr, F. X.: Schönheit und Verdauung. Fundamente zur Diagnostik der Verdauungskrankheiten. Verlag Neues Leben.
Rauch, £.: Diagnostik nach F. X. Mayr. Haug Verlag.
Anschrift des Verfassers:
MR Dr. L. Felbermayer, A-6793 Gaschurn/Montafon.
Durch zusätzliche Magnesium-Gaben lassen sich KoronarTherapeutika einsparen
20
Magnesium gewinnt bei der Behandlung von Herz-KreislaufErkrankungen zunehmend an Bedeutung.
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Bei einem langanhaltenden Magnesium-Mangel kommt es häufig
zum vermehrten Auftreten von Koronaren Herzkrankheiten. Daher
empfiehlt sich die zusätzliche Magnesium-Gabe bei Herzpatienten.
Oft lassen sich auch antianginös wirkende Medikamente einsparen.
Durch die neurovegetative Wirkung des Magnesiums verbessert sich
das Allgemeinbefinden der Koronar-Patienten, die häufig an vegetativen Störungen leiden.
Unter der zusätzlichen Gabe von magnerot® (Magnesiumorotat)
nahm die Zahl der Angina pectoris Anfälle deutlich ab und der Bedarf
an Sofort-Nitraten ging zurück.*
* R. Ziskoven und G. Trübestein,
Therapiewoche 36, 2215-2218 (1986).
Therapiewochen mit Magnesiumorotat.
Abnahme der Angina pectoris Attacken O und des Bedarfs ar
Sofort-Nitraten D unter der Behandlung mit Magnesiumorotat
Zur Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen
kardioprotektives Magnesium mit hoher Bioverfügbarkeit
Vitamine
und Elektrolyte
PHARMA
Zusammensetzung: 1 Tablette enthalt 500 mg Magnesiumorotat (entsprechend 2,7 mval
oder 32,8 mg Magnesium)
Anwendungsgebiete: Zur Schutztherapie gegen Herzinfarkt und Myokardnekrosen, Rhythmusstorungen, Angina pectoris, Artenosklerose, Arterrtis, Stenocardie und Störungen des Lipidstofiwechsels
Kontraindikationen: Uramische Nieremnsuffiziens, Myastenia gravfs
Darreichungsformen, PackungsgröBen und Preise: 50 Tabletten DM 20,95,100 Tabletten
DM 38,50, 200 Tabletten DM 66,20 und 1000 Tabletten DM238,10
Wörwag Pharma Gmbh
Stuttgart
735
Elektroakupunktur
nach Voll
Ein Überblick für die Anwendung in der
täglichen Praxis
Herausgeber
Internationale medizinische Gesellschaft
für Elektroakupunktur nach Voll
1989 125 Seiten, 9 Abb , brosch DM39,—
Die Vielzahl der Themen dieses Buches, welches
die Internationale Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll anläßlich des 80 Geburtstages ihres
Ehrenpräsidenten und Inaugurators der EAV, Dr
Reinhold Voll, herausgibt, ist ein Hinweis für die
Vielfalt der Anwendungsmoglichkeiten des diagnostisch-therapeutischen Verfahrens der Elektroakupunktur
Nach 30 Jahren erfolgreicher, überzeugender Anwendung an unzähligen, hilfesuchenden Patienten
erfreut sich die EAV einer weltweiten Beachtung,
Wertschätzung und Anerkennung Das umfangreiche Werk des unermüdlich schaffenden Dr Reinhold Voll ist in die wichtigen Sprachen unserer Erde
übersetzt worden Auch seine Mitarbeiter haben inzwischen in den zahlreichen, wissenschaftlichen
Veröffentlichungen zur EAV ein zeugnisgebendes,
beweisfuhrendes Werk entstehen lassen
Auflösung und Ausscheidung von
Ablagerungen aus Gelenk, Gewebe und
Gefäß, besonders Harnsäure und
Harnsäurekristalle.
Die Beitrage dieses Buches
L Koemg
EAV-Messung als weitere Differenzierungsmoghchkeit
von Belastungen im Nieren- und Urogemtalbereich neben
dem Urinbefund
G S Hanzl
Pathologie des psychosomatischen und somatopsychischen Informationsaustausches und deren Kausaltherapie mittels EAV
/ Ruf
Therapie der entzündlichen Darmerkrankungen M Crohn
und Colitis ulcerosa
F-J Begher
Bemerkungen zur Homöopathie
H Fehrenbach
Das Ihosakralgelenk in der EAV
F-J Begher
Das Schultergelenk (Articulatio humeri)
K H Nebe
Behandlung der therapieresistenten Glomerulonephritis
H Rossmann
Elektroakupunktur nach Voll (EAV) — eine Erweiterung
der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten
H Rossmann
Zur Problematik der Allergietestung
J Thomsen
Über die biokybernetische Vertraglichkeit von zwei neuen
hochgoldhaltigen Dental-Legierungen der OGUSSA
F-J Begher
EAV und Umweltbelastung
MEDIZINISCH LITERARISCHE
VERLAGSGESELLSCHAFT MBH
Postfach 120/140, 3110 Uelzen 1,
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736
PHÖNIX ARTHROPHDN
Anwendungsgebiete Arthritis Arthrosis Arthrosis deformans Ischias Lumbago
Rheuma Neuralgien Gegenanzeigen Keine Zusammensetzung 100 ml enthalten 10ml
wäßrigesDestillataus437 5mgBolusalbamittelsAcidumsulfuncumD2 UmlAntimonium
crudumD8 7mlArnicaeflonbusD2 5mlArsenicumalbumD4 3mlAurumchloratumD5
1ml*ScillaD4 6 ml wäßrige Lösung von10 2 mg Camphora 2 ml***Colocynthis D 4 4ml
athanolhaltiges Destillat aus 100 mg Corallium rubrum und 50 mg Kalium nitricum 10 ml
Cuprum sulfuricum D 4 3 m l " Digitalis D 4 9 ml Helleborus vindis ex herbls D 4
8 ml* Mercunus Sublimat corrosiv D 6 2 ml Plumbum aceticum D 4 3 ml*** Raphanus
sativus 0 = D 1 5 ml Solidago Virga aurea ex herbis 0 = D 1 5 ml Stellana media
ex herbis 0 — D 1 6 ml athanolhaltiges Destillat aus 33 3 mg Tartarus crudus * — cum
Äthanol 30% (ml/ml) parat " = cum Äthanol 45% (ml/mQ parat *** — cum Äthanol 25%
(ml/ml) parat Nebenwirkungen/Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Bisher nicht
bekanntgeworden Hinweise Erstverschlimmerungen sind im Sinne biologischer
Wirkungsweise als gunstige Reaktion zu werten Satzbildung beeinträchtigt die Wirkung
des Präparates nicht Keine Metall Löffel oder Gefäße zur Einnahme verwenden
Wirkungsweise ARTHROPHÖN wirkt lösend auf die Ablagerungen in Gelenk Gewebe
und Gefäß insbesondere auf Harnsaure und Harnsaurekristalle Dosierung 4mal täglich
20 Tropfen Packungsgroßen/Preise 50 ml DM 13 85 100 ml DM 22 55 - Enthalt
25 5Vol % Alkohol
Stand 12/86
Die Therapie nach Paracelsus
mit Arzneimitteln von heute.
PHÖNIX
PHÖNIX LABORATORIUM GMBH 7031 Bondorf
Arztezeitschr f Naturheilverf 10/90, 31 Jahrg
G.-A. Krüger Grundzüge der Notfalltherapie
Zusammenfassung
Wenn sich auch für die Praxis des niedergelassenen Arztes im Bereich der Reanimation im
Laufe von etwa 30 Jahren im Prinzip nichts geändert hat, scheint es doch wichtig, immer wieder einmal darauf hinzuweisen, daß nur die
Schnelligkeit richtigen Handelns die Ergebnisse
seiner Bemühungen verbessern kann: Lagerung
des Patienten, Freihalten der Atemwege, Atemspende, externe Herzmassage, Infusion, Medikamente, Schulung der Mitarbeiter in der Praxis.
Die eigene manuelle Übung in etablierten Methoden sichert den Erfolg.
Summary
Although within the course of about 30 years
nothing has on principle changed in the field of
reanimation f or the medical practice of the practitioner it seems to be important again to point
out that only the swiftness with which he acts in
the right way can improve the results of his efforts: bringing the patients into the right position; keeping the respiratory tract free; spending breath; external massage of the heart-, infusion; medicaments; training of the associates in
the medical practice.
The own manual training in established methods
will ensure the successful treatment.
Resume
Meme si en principe, rien n'a change au cours
des 30 demieres annees dans le domaine de la
reanimation pour la pratique du medecin installe, il semble malgre tout important de rappeler
encore une fois que seule la rapidite d'une intervention correcte peut ameliorer les resultats de
ses efforts: position du patient; degagement des
voies respiratoires; respiration artificielle, massage cardiaque externe, infusion, medicaments;
formation des collaborateurs dans le cabinet. La
pratique manuelle personnelle des methodes
etablies garantit le succes.
Die Lehre von der Notfalltherapie scheint mit einem Paradoxon zu beginnen: „In der Notfalltherapie werden nicht
Krankheiten diagnostiziert und behandelt — sondern
Symptome".
Es war das Bemühen von Generationen hervorragender
Hochschullehrer, ihren Studenten die Überzeugung zur
Selbstverständlichkeit fundierten ärztlichen Wissens und
Handelns werden zu lassen, daß nur aus Anamnese und
Untersuchung eine Diagnose und eine wissenschaftlich
und ethisch gerechtfertigte Behandlung resultieren könne: „Vor die Therapie haben die Götter die Diagnose
gesetzt!" Das Kurieren an Symptomen war und ist Ausdruck der Unzulänglichkeit. Da diese Maxime auch heute
für das gesamte ärztliche Handeln Gültigkeit hat und behalten muß, bedarf der Widerspruch zwischen beiden
Thesen einer andersartigen Auflösung. Sie liegt in der Definition des Begriffes „Notfallpatient".
Der Notfallpatient
Unter dieser Bezeichnung ist derjenige Kranke zu verstehen, der — nach einem schweren Unfall, nach chronischer oder akuter Erkrankung oder nach einer Vergiftung
— im Augenblick des Eintreffens des Arztes aufgrund
lebensbedrohlicher Störungen mit dem Tode ringt, der
bereits einen Herz-Kreislauf-Stillstand hat oder bei dem
das baldige Eintreten dieses Zustandes zu befürchten ist.
Das heißt: Eine oder mehrere vitale Funktionen sind gestört oder ausgefallen; ohne schnelles ärztliches Handeln
würde das Leben sofort oder nach Zusammenbruch weiterer Organregelkreise enden. Damit ist die diagnostische
Aufmerksamkeit des Notfallmediziners mit der Rage:
„Woran wird der Patient sterben, wenn es nicht gelingt,
die vorherrschende Vitalstörung zu beheben?" zumeist
auf das Verbundsystem von Herz-Kreislauf-Atmung gerichtet und auf den Vollzug einfacher elementartherapeutischer Sofortmaßnahmen (1). Die Diagnostik beschränkt
sich demnach auf das vorherrschende Symptom — kein
Puls, keine Atmung — das damit zugleich auch letzte Ursache für die Elementarbedrohung ist.
Mit dieser Identität von Symptom und Ursache ist der zu
Beginn apostrophierte Widerspruch für den Bereich der
Notfallmedizin aufgehoben.
Jedes weitere Handeln folgt den schulmedizinischen
Regeln alter Tradition mit orientierender Erhebung von
Anamnese (soweit möglich) und Befund und differentialdiagnostischen Überlegungen, die so früh wie möglich in
spezifische Therapie einmünden sollen. Stets ist dabei
eine sich anbahnende Komplikation so zu behandeln, als
sei sie schon eingetroffen; die volle Ausprägung einer
Störung — z. B. einer Ateminsuffizienz — darf nicht bis
zum Atemstillstand abgewartet werden. Wenn man Überlegungen anstellt, ob eine Sauerstoffgabe bei Spontanatmung, eine assistierende Beatmung oder eine kontrollierte Beatmung angezeigt ist, so birgt dies schon die Gefahr
der Verzögerung und des Zeitverlustes. Die angelsächsische Empfehlung lautet kurz und bündig: „If you think
about — do it!" Die weiterführende Diagnostik und die
Einleitung einer spezifischen Therapie setzen jedoch voraus, daß in der Praxis des Arztes oder am Ort des Geschehens in die Notfallmedizin eingewiesene Helfer zur
Verfügung stehen, die rein technische Maßnahmen übernehmen können.
737
G.-A. Kruger, Notfalitherapie
O2-Versorgung beim Notfallpatienten
Herz-Kreislauf und Atmung verbinden auch alle anderen
Regelsysteme. Ein Stillstand des einen hat immer auch in
kürzester Zeit das Sistieren des anderen zur Folge und
zieht schließlich das Globalversagen nach sich, den Tod.
Eile ist geboten. Dies soll am Beispiel der Sauerstoffversorgung aufgezeigt werden. Der menschliche Organismus hat eine Cte-Speicherkapazität von ca. 1500 ml, der in
Ruhe den Bedarf der Zellen für maximal 5 Minuten befriedigt; bei Belastung jedoch nur für 0,5 bis 2 Minuten (2).
Pro Minute braucht der Organismus ein O2-Angebot von
etwa 200 bis 300 ml; der Verbrauch liegt bei 500 I O2 pro
Tag, das Gehirn benötigt davon 100 I, obwohl es nur 2%
der Gesamtkörpermasse ausmacht. Allein hieraus resultiert, daß die Sauerstoffgabe und die Zirkulation des Blutes die unbedingte Voraussetzung für die Aufrechterhaltung des Lebens bzw. für die Wiederbelebung sind:
„Gebt dem Herzen Blut und dem Blut Sauerstoff!" (3).
Dies hat sofort und adäquat zu geschehen. Die körpereigenen Reserven sind nur für 8 bis 10 sec in der Lage z. B.
das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen (2). Insgesamt
stehen nur wenige Minuten zur Verfügung, das noch reversible Sterben aufzuhalten. Nach ca. 5 Minuten tritt der
irreversible biologische Tod ein. Nur die Vermeidung längerer Ischämiezeiiten mit der Erhaltung einer ausreichenden zerebralen Durchblutung während der kardiopulmonalen Reanimation sichern das Überleben.
Den zu spät einsetzenden und gelegentlich unzulänglich
durchgeführten Wiederbelebungsmaßnahmen ist es zuzuschreiben, wenn zunächst zwar eine spontane Herzaktion erreicht wird, rund die Hälfte dieser Patienten jedoch
später dem Hirntod erliegen und 10 bis 40% der Langzeitüberlebenden einen dauernden Hirnschaden erleiden (4).
Der im Experiment erbrachte Beweis, daß nur eine sofort
nach dem Herzstillstand einsetzende Reanimation die minimale Durchblutung des Hirns von 20% der Norm
sichert, wohingegen schon nach einem 3minutigen Intervall nur noch 10% der zerebralen Durchblutung erreicht
werden und nach 5 bis 9 Minuten gar keine, bestätigt die
Beobachtungen der Wiederbelebungsmedizin.
Mitbestimmend für den fast deprimierend hohen Prozentsatz an Mißerfolgen sind auch die Veränderungen der
Fließeigenschaften des Blutes. Dieses, als die wichtigste
Klammer aller Organ-Regelkreise des menschlichen Körpers, ist im Kollaps nicht nur zu etwa 80% in das Niederdrucksystem abgesackt und steht damit der Zirkulation,
dem O2- und Stoffwechseltransport nicht mehr zur Verfügung, sondern es ist auch in seiner Konsistenz verändert.
Stase, Aggregation korpuskularer Anteile bis zur Bildung
von Gerinnseln behindern nicht nur den Rückfluß der verbleibenden 20% des Blutes, sondern beeinträchtigen
auch dessen Funktion als Stoffwechselorgan in der Mikrozirkulation und der Perfusion des Gewebes der lebenswichtigen Organe. Deren behinderter Zellstoffwechsel
führt mit zunehmender Dauer zum Erliegen der Funktionen von Lunge und Leber, des kardiovaskulären Systems
738
Arztezeitschr f. Naturheilverf. 10/90, 31 Jahrg.
einschließlich des Blutes selber, des ZNS, der Nieren und
schließlich des Gastromtestinaltraktes in der aufgezählten
Reihenfolge (5).
Problematik der Infusionstherapie
Zugleich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung muß daher eine intravenöse Infusion mit einer Verweilkanüle großen Kalibers angelegt werden, auch und gerade wenn der
Blutdruck noch ausreichend erscheint und die Venen
noch sichtbar sind. Als Infusionsflüssigkeit ist zunächst
immer physiologische NaCI-Lösung oder Ringers Laktat
oder eine Halb- oder Vollelektrolytlösung angezeigt. Eine
Differenzierung dieser nahezu physiologischen Infusionen ist in der Notfallmedizin zunächst nicht erforderlich,
zumal das dichte Netz der Rettungszentralen in Deutschland einen Transport in das nächstgelegene Krankenhaus
im allgemeinen in angemessener Zeit gewährleistet.
Wenn das nach den Umständen nicht gegeben ist oder
wenn sich mit den genannten kristallinen Lösungen im
Zusammenhang mit den anderen Reanimationsmaßnahmen ein ausreichender Blutdruck nicht aufrechterhalten
oder herstellen laßt, ist der Einsatz eines Plasmaexpanders zu erwägen. Der Nachteil der kristallinen Lösungen
liegt in der Notwendigkeit der schnellen Zufuhr großer
Mengen wegen der nur kurzen intravasalen Verweildauer,
dem Abwandern der Flüssigkeit in das Interstitium und
besonders im Auftreten eines Lungenödems. Um im
Schock den gleichen Blutdruckwert zu erzielen, werden 2bis 3mal soviel kristalline Lösungen benötigt wie Plasmaexpander — und mehr Zeit. Plasmaexpander vom Typ
der Kolloide hingegen füllen das Gefäßsystem sehr viel
nachhaltiger auf, da sie mehrere Stunden darin verweilen
und da ihr expandierend wirkendes Volumen meßbar größer ist als das infundierte. So erstrebenswert dieser Effekt
ist — man konnte in diesem Umstand auch eine gewisse
Beeinträchtigung der Vorgänge im Synzytium argwöhnen. Die durch den Plasmaexpander bewirkte Erhöhung
des osmotischen Druckes im Plasma entsprechend dem
osmotischen Gradienten führt zum Einstrom intra- und
extrazellulärer Flüssigkeit in den Intravasalraum (5). Demnach wird die Steigerung des zirkulierenden Blutvolumens, soweit sie über die infundierte Expandermenge
hinausgeht, erkauft durch die Entspeicherung des Intraund Interzellulärraumes. Dies konnte auf Dauer und bei
größeren Volumina von Plasmaexpandern nachteilig gerade auf den feingeweblichen Stoffwechsel der gefährdeten Organe wirken, der des reichlichen flussigen Milieus
bedarf. Diese Beeinträchtigung kann möglicherweise vermieden werden, indem eine kristalline Lösung zugleich
mit einem Plasmaexpander infundiert wird. In der Praxis
hat sich diese Methode bewährt (6). Die Flüssigkeitsbalance in der Endstrombahn harmonisiert das Milieu interne.
Elam erbrachte 1954 den Beweis der Wirksamkeit der Beatmung mit Ausatemluft, und Safar demonstrierte 1958
die Überlegenheit der Atemspende über die manuellen
G.-A. Krüger, Notfalltherapie
Methoden der Beatmung. Kouwenhoven führte 1960 die
externe Herzmassage ein (4). Seitdem ist die Vereinigung dieser Methoden als kardiopulmonale Reanimation
(= Herz-Lungen-Wiederbelebung) fester Bestandteil der
Unterrichtung und der ergänzenden Fortbildung von Ärzten, Studenten, Schwestern und Sanitätspersonal — ja
sogar auch von Laien. Es hat in dieser Zeit nicht an Versuchen gefehlt, mittels anderer Techniken die Ergebnisse
zu verbessern.
Die im Tierversuch positiv bewertete abdominale Bandage mit peripherer Vasokonstriktion durch Alpharezeptorstimulation konnte am Menschen nicht durchwegs bestätigt werden (4). Ihre Durchführung mit gleichzeitiger
Atemspende und Thoraxmassage dürfte außerhalb der
Klinik vom einzelnen Arzt und ohne sonderlich geschultes
Personal kaum realisierbar sein. Die Erkenntnis, daß es
sich bei den durch die Thoraxkompression erzielten Vorwärtsfluß des Blutes nicht nur um eine Folge der Herzmassage handelt, sondern um eine Gesamtfunktion dessen, was sich im Mediastinum befindet und also besser
Thorax- oder Mediastinumpumpe zu nennen wäre, ist eigentlich nicht überraschend und ändert nichts an der Sache. Auch die Methode der Erhöhung des intrathorakalen
Druckes mittels maximaler Lungenblähung (nur mit sicherer endotrachealer Intubation und mit Meßgeräten ausführbar) bei gleichzeitiger stoßweiser Thoraxkompression
befindet sich im Experimentierstadium und bleibt somit
der Klinik vorbehalten. Ebenso hat die Ergänzung der herkömmlichen Herz-Lungen-Wiederbelebung durch interponierte abdominale Kompressionen zunächst nur am Hund
leichte, jedoch zureichende Steigerungen der zerebralen
Durchblutung bewirkt.
Die medikamentöse Therapie tritt nach Einleitung der kardiopulmonalen Reanimation in ihre Rechte, wenn eine
eingehende Diagnostik gezieltes Handeln in dieser Hinsicht erlaubt bzw. erfordert. Bewährt hat sich innerhalb
der jeweiligen Indikationen: Adrenalin 0,3 bis 1,0 mg als
Alpharezeptorstimulator, Lidocain 50 bis 100 mg, auch
Procain oder Procainamid als Antiarrhythmikum und NaBikarbonat zur Behandlung einer zu vermutenden metabolischen Azidose.
Bronchitis?
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entzündlicher Bronchialerkrankungen
Literatur
1. Ahnefeld, F. W., l/V. Dick, H. Güttier und J. Kilian: Lebensrettende Sofortmaßnahmen. Hrsg. Schiwa-GmbH sowie Ahnefeld, F. W., H.-H. Mehrkens: Notfallmedizin. Verl. W. Kohlhammer, Stuttgart, 1984.
2. Sefrin, P.: Sauerstoff in der Notfallmedizin. Ärztezeitschr. f.
Naturheilverfahren 8 (1988) 589.
3. Frey, R.: Mündlich.
4. Gattiker, R.: Neuere Gesichtspunkte und Kontroversen der
kardiopulmonalen Reanimation. Anästhesiologie und Intensivmedizin 7 (1989) 190.
5. Kreimeier, H., K. Messmer: „Small-Volume Resuscitation" —
Physiologie, experimentelle und klinische Ergebnisse. Anästhesiologie und Intensivmedizin 7 (1989) 194.
6. Eigene klinische Praxis des Verfassers.
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und Kiemkinder 2 mal täglich 1 Zäpfchen ein Im Interesse eines nachhaltigen Behandlungserfolgs empfiehlt es sich, auch nach Abklingen der Krankheitszeichen, die Behandlung noch
einige Tage fortzufuhren Bei langer andauernden nicht beeinflußbaren Erkrankungen ist ein
Arzt aufzusuchen Handelsformen und Preise: OP mit 20 ml Tropfen DM 9,95, OP mit 50 ml
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Stand 1 9 1990
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. G.-A. Krüger, Wasserhohl 1, D-6702 Bad Dürkheim.
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Karl Engelhard
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
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739
A. Moisberger und G. Böwing Akupunktur und chronischer Tennisarm - Teil II
Die Akupunkturtherapie des chronischen Tennisarmes
Zusammenfassung
Bei 81% der Patienten, die mit einer durchschnittlichen Erkrankungsdauer von 1,4 Jahren
an einem chronischen Tennisarm leiden und mit
unterschiedlichsten therapeutischen Maßnahmen erfolglos behandelt worden sind, lassen
sich die Beschwerden durch eine Akupunkturtherapie deutlich bessern. Die erforderliche Anzahl der Akupunktursitzungen beläuft sich von
6 Sitzungen beim akuten Tennisarm bis zu 20 Sitzungen beim chronischen Tennisarm (durchschnittlich 12 Sitzungen). Therapien man Patienten im Prodrominalstadium des Tennisarmes
(Muskelverspannungen der Extensoren am Unterarm), so reichen meist 1 bis 2 Sitzungen. Der
akute und chronische Tennisarm ist auch nach
erfolgloser konventioneller Therapie — einschließlich erfolgloser Therapie mit Steroidinjektionen — mit Akupunktur gut zu behandeln.
Summary
In 81% of the patients suffering from a chronic
tennis-arm witth an average period of the disease
of 1.4 years and which have unsuccessfully
been treated with different therapeutical measures the complaints can distinctly be improved by
an acupuncture therapy. The required number
of acupunture sessions ranges from 6 with the
acute tennis-arm up to 20 sessions with the
chronic tennis-arm (in average 12 sessions). If
patients are treated in the prodrominal stage of
the tennis-arm (muscuiar tenseness of the extensors at the forearm), then 1 to 2 sessions are
mostly suflicient. The acute and chronic tennisarm can be treated with acupuncture also after
unsuccessful conventional therapy — inclusive
of unsuccessful steroid injections.
Resume
Chez 81% des patients qui souffraient d'une synovite du coude pendant une duree moyenne de
1,4 an et qui avaient ete traites sans succes avec
les methodes therapeutiques les plus diverses,
les troubles peuvent etre soulages par l'acupuncture. Le nombre necessaire de seances
d'acupuncture est compris entre 6 pour une synovite aigue du coude et 20 pour une synovite
chronique du coude (12 seances en moyenne).
Si Ton traite les patients au stade prodromique
de la synovite du coude (contractions musculaires des extenseurs de l'avant-bras), 1 ä 2 seances sont süffisantes dans la majorite des cas.
740
Les synovites aigue et chronique du coude peuvent etre traitees avec succes par l'acupuncture, meme apres l'echec d'une therapeutique
conventionnelle, y compris l'echec d'une therapeutique par injection de steoi'des.
Einleitung
Der Tennisarm ist eine Erkrankung, die mit ihrer Neigung
zur Chronizität den behandelnden Arzt oft vor therapeutische Probleme stellt (2, 3, 5, 6) (Abb. 1). Die Akupunktur
sollte in solchen Fällen frühzeitig als therapeutische Maßnahme mit einbezogen werden (2, 7, 13, 16). Die Akupunkturtherapie sollte — um unnötige Mißerfolge zu vermeiden — nur von Ärzten durchgeführt werden, die mit
der Methode Akupunktur vertraut sind.
Methode (1, 13, 27)
27 Patienten mit chronischem Tennisarm, diagnostiziert
in einer orthopädischen Klinik, wurden in die Studie aufgenommen. Sie erhielten 2 Akupunktursitzungen pro
Therapieformen - Häufigkeit
IONTOPHORESE
3 JAP. STÄBCHEN MASSAGE
3 ENELBIN SALBE
4 LOKALANAESTH. INJEKT.
4 BANDAGE
4 PEROXINORM
5 MASSAGE
7 ULTRASCHALL
13 GIPSSCHIENE
~M 32 KORTISO
9
6
10
4
7
8
5
3
2
1
0
10
20
30
40
Patietenanzahl
Abb. 1: Art und Häufigkeit der erfolglos unternommenen Therapieversuche bei Patienten mit chronischem Tennisarm.
A. Molsberger, G. Böwing, Akupunktur
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Woche. Da mit häufigen Akupunktursitzungen und demzufolge mit einer Behandlungsdauer von durchschnittlich
5 Wochen gerechnet wurde, wurde die Studie nicht kontrolliert. Folgende Ausschlußkriterien galten: chronischer
Schmerz seit mehr als 2 Monaten am Epicondylus lateralis bei Tennisellbogen, keine Einnahme von Schmerzmedikamenten, keine systemischen Erkrankungen (z. B.
rheumatoide Arthritis), keine offensichtlichen psychiatrischen Erkrankungen. 9 Monate nach Beendigung wurden
die Behandlungsergebnisse nachkontrolliert.
den, welche durch das Schmerzgebiet ziehen. Im Falle
der Erkrankung des Tennisarms wählt man die Punkte:
Akupunkturtherapie (7,13,14)
Gallenblase 34, Magen 36, Neupunkt 135.
Die Akupunkturtherapie des Tennisarmes besteht aus 2
Teilen:
1. Nadelung von Akupunkturpunkten am betroffenen Arm
(Therapiedauer: ca. 20 Min.).
2. Nadelung mit manueller Stimulation von Akupunkturpunkten am homo- oder kontralateralen Unterschenke)
(Therapiedauer: ca. 5 Min.).
Akupunkturpunkte, Lokalisation und Stichtechnik (7, 13,14)
1. Direkt in der Nähe des Epicondylus radialis verlaufen
zwei Akupunkturmeridiane: Dickdarmmeridian und Sanjiaomeridian. Die Punkte dieser beiden Meridiane sind für
die Therapie am betroffenen Arm von ausschlaggebender
Bedeutung, wobei je nach individueller Ausprägung des
Krankheitsbildes drei Akupunkturregeln, die die Auswahl
der jeweiligen Punktekombination bestimmen, angewendet werden.
Ah-Shi-Punkte
Bei allen exakt lokaiisierbaren, an der Korperoberfläche
befindlichen Beschwerden werden sogenannte Ah-ShiPunkte gestochen. Unter diesen Punkten versteht man
Lokalpunkte, die über dem Ort des größten Schmerzes
liegen, also ,,Locus-dolendi"-Punkte.
So sticht man beim Tennisarm eine Nadel exakt in das
Zentrum des Schmerzes sowie 4 Nadeln sternförmig um
diese Nadel herum. Die Stichtiefe ist so zu wählen, daß
mit der Nadel der Sehnenansatz durchdrungen wird und
das Periost erreicht wird.
Bei korrekter Stichtiefe breitet sich um die Einstichstellen
ein dumpfes Schweregefühl aus, welches als „De-Qi"Empfindung bezeichnet wird und für den Erfolg der Akupunkturbehandlung entscheidend ist.
Sanjiao 10, Dickdarm 4, Dickdarm 10, Dickdarm 11.
Fernpunkte
Nach bestimmten traditionellen chinesischen Akupunkturregeln (Auswahl der Punkte von Meridianachsen mit jeweiliger gleicher Yin-Yang-Modalität) (Dickdarm-Magen
= Yang-Ming-Achse, Sanjiao-Gallenblase = Shao-YangAchse) wählt man Punkte am homolateralen Bein:
Lokalisation der Punkte (1)
Sanjiao 10:
bei rechtwinklig gebeugtem Ellbogengelenk in der Vertiefung hinter dem Olekranon, über dem Sehnenansatz des
Musculus triceps brachii (Segment C 7, C 8).
Dickdarm 4:
bei adduziertem Daumen genau an der höchsten Stelle
des Musculus adductor pollicis (Segment C 6)
Dickdarm 10:
"auf einer geraden Verbindungslinie zwischen Dickdarm
11 und Dickdarm 4, 2 Cun* distal von Dickdarm 11, über
dem Musculus brachii radialis (Segment C 6).
Dickdarm 11:
bei rechtwinklig gebeugtem Ellbogengelenk genau am lateralen Ende der Beugefalte des Ellbogengelenks (Segment C 6, C 7).
Gallenblase 34:
1 Querfinger distal und ventral des Fibulaköpfchens in der
dort zu tastenden Vertiefung (Segment L 5).
Magen 36:
Am distalen Ende der Tuberositas tibia, ein Querfinger lateral der Tibiakante über dem Musculus tibialis anterior
(Segment L 5).
Neupunkt 135:
1 Querfinger unterhalb und dorsal des Fibulaköpfchens
(Segment L 5).
Stichtechnik (7, 13, 14)
Nahpunkte
Am Punkt Sanjiao 10 wird die Nadel bis in den sehnigen
Ansatz des Musculus triceps brachii gestochen (0,5 cm).
In den Punkten Dickdarm 11, Dickdarm 10, Dickdarm 4
wird die Nadel 1 bis 2 cm tief eingestochen, so daß die
Nadel mit Sicherheit das jeweilige Muskelgewebe penetriert.
Zusätzlich zu den 5 Ah-Shi- oder Locus-dolendi-Punkten
werden sogenannte Nahpunkte gestochen. Dies sind in
der Nähe des Ellbogengelenkes und am Unterarm gelegene Meridianpunkte, die aus Meridianen gewählt wer-
*Cun: 1 Cun entspricht der Breite des Endgliedes des Daumens
des zu behandelnden Patienten. Das Cun ist ein relatives, vom
jeweiligen Patienten abhängiges Maß und wird zur Lokalisation
von Akupunkturpunkten gebraucht.
742
Arztezeitschr f. Naturheilverf. 10/90, 31 Jahrg.
Die Nadeln werden 20 Minuten belassen; während dieser
Zeit soll der Patient den Arm in einer entspannten Position
halten. Etwa alle 5 Minuten werden die Nadeln manuell
stimuliert, so daß während der gesamten Therapiezeit
sich das De-Qi-Gefühl im Ellbogen und im Unterarm, besonders über dem Musculus brachioradialis aulbauen
kann.
Die Fernpunkte Gallenblase 34, Magen 36 und Neupunkt
135 werden vor oder nach der Therapie mit Lokal- und
Nahpunkten gestochen. Die Fernpunkte müssen kräftig
manuell stimuliert werden, so daß sich ein ausgeprägtes
De-Qi-Gefühl im Knie und Unterschenkelbereich ausbreitet. Während dieses De-Qi-Gefühl entsteht, wird der Patient aufgefordert, das erkrankte Ellbogengelenk zu massieren und Bewegungen auszuführen, die normalerweise
die typischen schmerzhaften Beschwerden beim Tennisarm provozieren.
Wird diese Therapie korrekt durchgeführt, so geben —
wie im 1. Teil der Arbeit ausgeführt — über 70% der Patienten eine sofortige Beschwerdelinderung von mindestens 50% an.
A. Molsberger, G. Bowing, Akupunktur
Langzeit-Therapieerfolg
Therapieerfolg = 2
%f0MTherapieerfolg
=4
18,50%
"herapieerfolg = 3
48,20%
Abb 2- Therapieergebnisse bei chronischem Tennisarm nach
Langzeittherapie mit Akupunktur Die Ergebnisse beziehen sich
auf 27 Patienten, durchschnittliche Erkrankungsdauer 14,7 Monate, durchschnittliche Therapieanzahl 12 Sitzungen
Ergebnisse
Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 12 Akupunktursitzungen je Patient. 22 Patienten (81%) zeigten
eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden (Nachkontrollen bis 9 Monate). 79,2% der Patienten gaben noch
während der Therapie eine spontane, durchschnittlich
70%ige Schmerzlinderung an. Bewegungen, die vorher
als äußerst schmerzhaft empfunden wurden — wie z. B.
das Halten eines Gewichts mit ausgestrecktem Arm —
waren nach der Therapie sofort schmerzfrei möglich.
Nach 5 Minuten manueller Stimulation der Fempunkte
wurden die Nadeln gezogen. Die analgetische Wirkung
hielt im Mittel 20,2 Stunden an (siehe oben) (9). Im einzelnen wurden folgende Therapieergebnisse erzielt (Abb. 2).
Diskussion
Therapieerlolg = 4
Vollständige Schmerz- und Beschwerdefreiheit:
4 von 27 Patienten (14,81 %)
Therapieerfolg = 3
Sehr viel besser (nur noch bei stärkster Belastung hin und
wieder leichte, jedoch nicht anhaltende Beschwerden):
13 von 27 Patienten (48,15%)
Therapieerfolg = 2
Deutliche Besserung (viele Bewegungen, die vorher
schmerzhaft waren, sind jetzt schmerzfrei möglich):
5 von 27 Patienten (18,51%)
Therapieerfolg = 1
geringe Besserung:
11 der mit Erfolg behandelten Patienten waren Tennisspieler. Alle konnten nach der Behandlung das Tennisspiel wieder aufnehmen. Diejenigen Patienten, bei denen
ein Therapieerfolg von ,,2" oder ,,3" erzielt worden war,
berichteten übereinstimmend, daß beim Tennisspiel, besonders beim Rückhandschlag, die Beschwerden geringer als vor der Therapie seien. Auch klängen Beschwerden, die wahrend des Spiels auftreten, nach dem Spiel innerhalb kurzer Zeit wieder ab und steigerten sich nicht,
wie vor der Therapie, von Spiel zu Spiel.
0 von 27 Patienten (0,00%)
Therapieerfolg = 0
keine Besserung, Beschwerdebild unverändert:
5 von 27 Patienten (18,51 %)
Das in dieser Studie erzielte, vergleichsweise gute Therapieergebnis von 8 1 % deutlicher Besserung bei einem Patientenkollektiv, bei dem die durchschnittliche Erkrankungsdauer des Tennisarmes 14,7 Monate betrug, Patienten also, die schon die unterschiedlichsten Therapieerfahrungen bisher erfolglos angewandt hatten, dieses
vergleichsweise gute Ergebnis steht u. a. im Einklang mit
den Untersuchungen von Haug und Robben, die bei Beschwerden im Bewegungsapparat bei 80% der mit Akupunktur behandelten Patienten einen guten bis mäßigen
Therapieerfolg verzeichneten (4).
Die Anzahl der einzelnen Akupunktursitzungen sowie die
Prognose der Erkrankungen nach Akupunkturtherapie
wird wesentlich durch die schon bestehende Dauer der
Erkrankung bestimmt. Auch für die Akupunktur gilt: je
chronischer eine Erkrankung, desto länger muß therapiert
745
A Molsberger, G Bowing, Akupunktur
werden Beim akuten Tennisarm reichen häufig nur 6 Behandlungen, wobei sich das Krankheitsbild vor allem
durch die Therapie mit den Fernpunkten von Sitzung zu
Sitzung stufenförmig bessern sollte Um beim chronischen Tennisarm einen dauerhaften Therapieerfolg zu erzielen, mußten wir mindestens 6 Sitzungen, im Durchschnitt etwa 12 Akupunktursitzungen anwenden Im Einzelfall waren bis zu 15 bis 20 Sitzungen notwendig, darüber hinaus ist jedoch nach unserer Erfahrung mit keiner
weiteren Besserung der Erkrankung zu rechnen
Eine besonders gunstige Prognose des Tennisarmes besteht, wenn der Patient noch im Vorstadium der eigentlichen Erkrankung therapiert werden kann Bevor der typische Epikondyhtisschmerz auftritt, bemerken die meisten
Patienten eine einige Tage wahrende Muskelverspannung der Extensorengruppe mit muskelkaterartigen
Schmerzen im proximalen Unterarm, wobei das Maximum der Beschwerden im Bereich des Punktes Dickdarm
10 lokalisiert wird Beginnt man zu diesem Zeitpunkt mit
der Akupunkturtherapie, genügen 1 bis 2 Behandlungen,
um die Beschwerden und damit auch die Gefahr eines
drohenden Tennisarmes zu beseitigen
Das Tennisspiel kann etwa 2 Wochen nach abgeschlossener Therapie wieder aufgenommen werden
Nach eigenen Erfahrungen wirken sich die beim chronischen Tennisarm häufig vorangegangenen Therapieversuche mit Steroidinjektionen in den Sehnenansatz der Extensoren am Epicondylus radialis (bei aller Problematik
dieser Therapie) auf das Behandlungsergebnis mit Akupunktur prognostisch nicht aus Wohl aber scheinen Tennisarme, die an beiden Ellbogengelenken gleichzeitig auftreten, mit der oben beschriebenen Akupunkturtherapie
allem nicht behandelbar zu sein Da gerade bei bilateralen Epikondylitiden die ätiologische Bedeutung einer degenerativen HWS-Veranderung mehr ins Gewicht fallt,
müssen hier zusätzlich Nackenpunkte hinzugenommen
werden (13, 14)
746
Arztezeitschr f Naturheilverf 10/90, 31 Jahrg
Literatur
1 Beijing College of Chinese Mediane Essentials of Chinese
Medicine Foreign Languages Press, Beijing
2 Brattberg, G Acupuncture Therapy of Tennis Ellbow Pam
16(1983)285-288
3 Cynax, J H The pathology and treatment of tennis elbow J
Bone Joint Surg 18(1936)921
4 Haug, H U, H Robben Die Akupunktur als Objekt allgemeinmedizimscher Forschung Z Allg Med 62 (1986) 607612
5 Horvath, F, L Kery, P Sillar Insertionstendopathie im Ellenbogengelenk als genatrisches Krankheitsbild Akt Gerontol
13(1983)5-9
6 KIVI, P The Etiology and Conservative Treatment of Humeral Epicondyhtis Scand J Rehab Med 15(1982)37-41
7 Konig, Wancura Die Akupunkturbehandlung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
8 Melzack, R
Akupunktur und Schmerzbeeinflussung
Anasthesist 25 (1976) 204-207
9 Molsberger, A Pam treatment of tenniselbow with acupuncture — a controlled clm\ca\ tnal accepted in Clinical Journal
of pam, New York Bnt J Acup 9(1986)2
10 National Symp of Acupuncture, Beijing Advances in Acupuncture and Acupuncture Anaesthesia The People's Medical Publishing House, 1984
11 Pomeranz, B Brain's Opiates at Work in Acupuncture New
Scientist Jan (1977) 6, 12
12 Sjolund, B, M Eriksson Electro-Acupuncture and Endogenous Morphmes Lancet Nov 13 (1976) 1085
13 Stux, G, N Stiller, R Pothmann Akupunktur, Lehrbuch und
Atlas Springer-Verlag 2 Aufl 1985
14 Thambirajah, R Persönliche Mitteilungen Bozner Akupunkturwoche 1989
15 Vincent, C A, P H Richardson The Evaluation of Therapeutic Acupuncture Pam 24 (1986) 1-13
16 WHO-üste WHO-Indikationshste zur Akupunktur Ärztliche
Praxis 11 Feb (1980)
Anschrift für die Verfasser
Dr med A Molsberger, Schmerzambulanz der Orthopädischen
Klinik und Poliklinik der Universität Dusseldorf, Moorenstr 5,
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das für die Verbrennung der Fettsäuren in den Mitochondnen unbedingt in ausreichender Menge vorhanden sein muß. Genetisch bedingte schwere CarnitinMangelzustände bei Kindern, die unbehandelt (d. h. ohne Substitution von L-Carnitin) immer letal enden, wurden als seltene Rarität angesehen. In jüngster Zeit wurde erkannt, daß die Erkrankung eine Häufigkeit von ca.
1 : 10.000 (ca. so häufig wie die Phenylketonurie) hat
und damit weit häufiger ist als bisher angenommen. Klinische Leitsymptome sind Hypotonie, Hypoglykämie,
Ketoacidose, häufige Infektionen und Kardiomyopathien
(Am. J. Dis. Children 141, 660 (1987). Weniger schwere,
aber klinisch relevante Carnitin-Mangelzustände können auch bei Erwachsenen auftreten, beispielsweise bei
ischämischen Herzerkrankungen, Kardiomyopathien
und Diabetes mellitus. (Der Energie-Stoffwechsel des
Herzens hängt von der Verbrennung der Fettsäuren und
damit indirekt vom Carnitingehalt im Herzen ab!)
Bei koronaren Herzerkrankungen, Kardiomyopathien
und Diabetes ist der Camitinspiegel im Herzen signifikant erniedrigt (vgl. Zeitschrift Kardiologie 76, Suppl.
(1988)). Klinisch sind die myokardialen Carnitin-Spiegel
durch eine Einschränkung der systolischen Ventrikelfunktion und der postischämischen Erholung gekennzeichnet.
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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Aus der Abteilung für Chronisch-Kranke und Reflextherapie des Kreiskrankenhauses Ludwigsfelde/Berlin
(Chefarzt MR Dr. med. H. Becke)
H. Becke Akupunktur bei Störungen im Bereich der Halswirbelsäule, des
Nackens und Schultergürtels
Zusammenfassung
Generell gilt: Entsprechend der Grundauffassung der traditionellen chinesischen Medizin ist
für die Akupunktur (AP) die Einordnung diagnostischer Einzelsymptome in funktioneile Zusammenhänge als induktiv-synthetische Erfahrung
erforderlich. Die exakte klinische Diagnostik im
Fall des HWS-Schulter-Bereiches nach den Regeln der manuellen Medizin ist das zweite wichtige Standbein der Diagnostik. Bei der folgenden
AP mit ihren Varianten müssen die Überschneidungen der HWS-Segmente beachtet werden.
Das beinhaltet sowohl die entsprechenden segmentalen Fernpunkte, auch der tendinomuskulären Meridiane, als auch die dolenten Lokalpunkte (Ashi), häufig Trigger mit entsprechenden Referenzzonen.
Sehr gute Resultate können mit der kontralateralen AP bei akuten Schulterstörungen erzielt
werden.
Beeindruckend ist die Fernwirkung der sedierenden Nadelung des Motorpunktes des M. tibialis anterior (M 28) bei der Schulter-Abduktionsstörung und/oder über den M.-supraspinatusPunkt (Du 12), den Kennmuskel der Abduktionsstörung.
Summary
Generally applies: according to the basic understandlng of the traditional Chinese medicine for
the acupuncture (AP) it is necessary to connect
Single diagnostic Symptoms to functional relations as inductive-synthetic experiences. The
exact clinical diagnosis according to the rules of
the manual medicine in case of the region of the
cervical vertebral column-shoulder is another
important support of the diagnosis. In the following AP with its variations the segment overlaps
of the cervical vertebral column must be considered. This implies both the respective segmental dlstant points, also the tendinomuscular meridians, and also the dolent local points (Ashi),
often trigger with respective reference zones.
Very good results can be obtained with the contralateral AP in case of acute humeral disorders.
Impressive is the distant effect of sedative needling of the motor point of the M. tibialis anterior
(M 28) in case of any disorder of the humeral abduction and/or over the M. supraspinatus point
(Du 12), the distinctive muscle for the abduction
disorder.
Resume
En regle generaie, conformement au principe de
base de la medecine chinoise traditionnelle, la
classification de symptömes individuels dans
des contextes fonctionnels est necessaire ä
l'acupuncture comme experience inductive et
synthetique. Le diagnostic clinique exact dans
le domaine scapulo-cervical selon les regles de
la medecine manuelle est le second pilier important du diagnostic. Lors de l'acupuncture subsequente avec ses variantes, il faut tenir compte
des croisements des segments cervicaux. Ceci
contient tant les points eloignes segmentaux
correspondants que les meridiens tendinomusculaires que les points locaux dolents
(Ashi), trequemment des declencheurs avec des
zones des reference correspondantes.
Dans les cas de derangements scapulaires,
l'acupuncture contralaterale permet d'obtenir
de tres bons resultats.
L'action ä distance de l'acupuncture sedative du
point moteur du M. tibial anterieur (M 28) lors du
derangement de l'abduction scapulaire et/ou sur
le point du M. susepineux (Du 12), le muscle caracteristique des troubles de l'abduction, est impressionnante.
Störungen des Bewegungsapparates sprechen gut auf
Akupunktur an», Der Halswirbelsäulen-Nacken-SchulterBereich nimmt wegen der Häufigkeit der Störanfälligkeit
eine besondere Stellung ein. Nach traditionellen chinesischen Gesichtspunkten muß das vom Patienten geäußerte Schmerzsyndrom analysiert werden, um zu einem
induktiv-synthetischen therapeutischen Schluß zu kommen. Unter Beachtung der acht Prinzipien oder Leitkriterien der Yin-Yang-Imbalance sowie der pathogenen Faktoren Wind (Feng), Hitze (Re), Feuchtigkeit (Shi),
Trockenheit (Zao) und Kälte (Han) nach den fünf außerorganismischen Grundelementen der Wandlungsphasen ist
das Ziel der Therapie die Herstellung der „energetischen
Harmonie".
Dieser etwas mystisch klingende, energetische Harmoniebegriff entspricht nach heutigem Verständnis der Homöostase, d. h. einem ungestörten Gleichgewichtszustand aller Körperfunktionen, einschließlich des inneren
Milieus. Anabole und katabole Stoffwechselprozesse sind
dabei im Gleichgewicht.
749
H. Becke, Akupunktur
Dieses Ziel kann auf drei differenten Wegen erreicht werden:
1. Durch Ionisierende (z. B. Moxa-) Behandlung des geschwächten Partners im Yin-Yang-Bereich.
2. Durch entlastende, ableitende, d. h. sedierende Behandlung (z. B. auch Schröpfen) des in pathogener
Energie-Fülle befindlichen Partners im Yin-YangBereich.
Zu beachten ist dabei, daß jeder muskuläre Bewegungsablauf mit der daraus folgenden Gelenkbewegung nach dem Prinzip der reziproken Innervation
abläuft.
Eine Störung dieses Regelmechanismus kann zu
Schmerzen führen. Die gekoppelten Meridiane sind
Ausdruck dieser reziproken Innervation (z. B. Lungenmeridian — Beugefunktion und Dickdarmmeridian —
Streckfunktion).
3. Durch diagnostische Abklärung von Störfaktoren, wie
körpereigenen Störherden bzw. peripheren Irritationssyndromen einschließlich Gelenkblockierungen. Unter
einer Gelenkblockierung verstehen wir ein gelenkmechanisches Defizit mit gestörtem Gelenkspiel. Die
Nachbarsegmente werden gestört, Folge ist Hypermobilität mit Entstehung kinetischer Kettenreaktionen als
pseudoradikuläre Symptomatik unter besonderer Belastung der Schlüsselregionen an den Übergangssegmenten.
Solche Faktoren können Ursache des gestörten Energieumlaufes sein und das therapeutische Bemühen
nach den Punkten 1 und 2 unterlaufen.
Schmerzzustände und Bewegungseinschränkungen im
oberen Körperdrittel sind nicht selten durch Störung in der
Halswirbelsäule, die funktioneil bis Th 4 reicht, verursacht. Besonders betroffen sind die Übergangssegmente
Okziput/C 1 und C 7/Th 1.
Nach der Beseitigung einer Störfeldwirkung z. B. durch
Neuraltherapie oder nach Störfeldbehandlung, die
ursächlich für eine Blockierung verantwortlich ist, mit
nachfolgender manual-therapeutischer Lösung dieser
Blockierung, können muskuläre und artikulare Rest-Dysbalancen sehr gut mit Akupunktur gelöscht werden.
In der klassischen chinesischen Akupunktur werden prinzipiell keine Krankheitssymptome behandelt.
Die therapeutischen Konzeptionen ordnen sich in das Gesamtgefüge des Organismus ein. Diese Grundposition
der traditionellen chinesischen Medizin gilt nach wie vor
für die Akupunktur-Therapie im Rahmen der weitgespannten Reflex- und Regulationsmedizin. Vor einer Akupunktur muß eine korrekte Diagnostik an der Halswirbelsäule erfolgen, ob eine Störung der Rotation, Anteflexion,
Retroflexion oder Seitneige vorliegt.
So entspricht z. B. eine Rotationsstörung dem Funktionskreis Galle-3E, und hier sind wieder häufig die Tonsillen
— nach den Wandlungsphasen der Galle zugehörig —
die Störfaktoren. Genadelt werden 3E 5 und G 39 als
Fernpunkt (Gruppen-Lo-Punkt der unteren Yang-Meridiane) kontralateral zur Bewegungseinschränkung oder
750
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
das Mo-Paar 3E 5/G 41 sedierend mit gleichzeitiger postisometrischer Relaxation.
Für Beschwerden durch Hypermobilität, die eine Kontraindikation für die manuelle Therapie darstellt, ist Akupunktur oder Neuraltherapie die Methode der Wahl.
Auch bei der Schulter muß differenziert werden, um die
richtige Nah- und Fernpunktkombination zu ermitteln.
Dann müssen Modalitäten, wie akut oder chronisch, Wärme — Kälte — Wind — Feuchtigkeit usw., beachtet werden. Ein Erfahrungswert ist, sehr akute Beschwerden
kontralateral oder über das metamere Segment zu behandeln, bei Wärmeempfindlichkeit über den 2. antiken
Punkt (Yong), bei Feuchtigkeit über den 3. antiken Punkt
(Yuan), bei Wind die „Windpunkte" LG 15, LG 20, G 20
und B 12 mit einzuschalten.
Kälte verlangt Moxa oder trockenes Schröpfen.
Der ventrale Schulterschmerz oder die Innenrotationsstörung ist durch Irritation des M. subscapularis (Kennmuskel) gekennzeichnet. Der zugehörige Funktionskreis ist
Lunge/Dickdarm (Tai Yin) in der vertikalen Meridianachse
Lunge/Milz/Dickdarm/Magen (Lu/Mi/Di/M — Yang Ming).
Der laterale Schulterschmerz oder die Abduktionsstörung
ist durch Irritation des M. supraspinatus (Kennmuskel)
gekennzeichnet. Der zuhörige Funktionskreis ist in vertikaler Achse Galle/3E (Shao Yang) und Dickdarm/
Magen (Di/M).
Über den Motorpunkt des M. tibialis anterior M 38 allein
oder in Kombination mit dem M.-supraspinatus-Punkt
Du 12 ist eine Abduktionsstörung häufig gut beeinflußbar.
Der dorsale Schulterschmerz oder die Außenrotationsstörung ist durch Irritation des M. infraspinatus (Kennmuskel)
gekennzeichnet.
Der zugehörige Funktionskreis ist in vertikaler Achse
Dünndarm/Blase (Dü/B — Tai Yang).
Günstige Fernpunkte sind B 40 (5. Antiker Punkt — Ho),
B 60 und Du 3 als Tonisierungs- und Kardinalpunkt für
den Du Mai.
Je nach Erfahrung können zur weiteren Diagnostik und
Therapie in diesem Bereich zusätzlich oder in Kombination die Rezeptoren somatotoper Zonen — auch Mikrosysteme genannt — eingeschaltet werden. Das sind z. B.
die Bereiche der Ohren, der Mundhöhle, der Hände und
der Füße.
Ein wichtiger, zu beachtender Hinweis ist die segmentale
Überschneidung der Innervationsbereiche. Spontan
schmerzhafte Ashi- oder Triggerpunkte haben eine Referenzzone mit Reaktionsmustern, die bereits im anderen
Segment liegen können, während die tendinomuskulären
Meridiane weit segmentüberschreitend sein können.
Werden Störungen im Bereich der Halswirbelsäule, des
Nackens und des Schulterbereiches unter diesen differenzierten Gesichtspunkten der Diagnostik und Therapie
aufgearbeitet, dann sind Erfolge nicht mehr einem Zufall
zu verdanken.
H Becke, Akupunktur
Arztezeitschr f Naturhedverf 10/90, 31 Jahrg
Literatur
1 Gleditsch, J Mundakupunktur 2 Auflage,
nischer Verlag GmbH & Co, Schorndorf, 1981
2 Kampik, G Propadeutik der Akupunktur Hippokrates Verlag,
Stuttgart, 1988
3 Konig, G, u n d / Wancura Neue chinesische Akupunktur 5
Auflage, VEB Vertag Volk und Gesundhert Berlin, 1989
Zusammensetzung 100 mf enthalten
Echmacea angustfola 0 3 ml Lachesis D10
Thuja D2 Natrum carbonicum D4 Plantago
majorD2 Heparsufurs D10 Belladonna
D6 PhytolaccaD4 Pyrogenium D200
Acidum arsen cosum D6 Argentum nitricum
D6 Bryonia D4 Rhustoxicodendron D3
ChamomillaD6 DulcamaraDö Pulsat Ha
D2 Mercuruspraecipitatus ruberDIO
jewe Is 1 m Enthalt 35 Vol % Alkohol
Anwendungsgebiete Zur Anregung der
körpereigenen Abwehrmechanismen bei
entzündlichen Prozessen verschiedener Art
und Lokalisation z B im Hals Nasen und
Rachenraum (Tons llitis Rhmtis Snustis
Pharyngtis Laryngts) Gegenanzeigen
Uberempfindlichket gegen
G ftsumachgewachse Nebenwirkungen
Nach Anwendung kann Speicheif aß
auftreten das Mittel st dann abzusetzen
Dosierungsanieitung und Art der
Anwendung Erwachsenendosis Be
akuten Prozessen bis zu 2mal täglich alle
10 15 M nuten 10 Tropfen über enen
Ze träum von maxmai 1 2 Stunden
ennehmen dann 3 Stunden Pause
Ansonsten 2 4mal tag ich 10 Tropfen (mit
oder ohne Wasser vor dem Essen)
einnehmen Einzelgabe be Säuglingen und
Kieink ndern 3 Tropfen m Alter von
2 6 Jahren bis zu 4ma tagl ch 5 Tropfen
(evtl in einer 1/4 Tasse m t fr schem Wasser
oder Tee vermischt) ab 6 Jahren
Erwachsenendosis Darreichungsform und
Packungsgroßen Tropfen zum
Einnehmen Packungen mit 30 m DM9 30
und 100 ml DM 25 90 (Stand Februar
1989) Cosmochema D 7570 Baden Baden
Richter, K, und H Becke Akupunktur — Tradition, Theorie,
Praxis VEB Verlag Volk und Gesundheit, Berlin, 1989
Anschrift des Verfassers
MR Dr med H Becke, W-Rathenau-Str 106, PF 3714, DDR1720 Ludwgsielcie be* Berlin
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4
Bei entzündlichen Prozessen
verschiedener Genese
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751
F. Hopfer
Schwabl-Blepharospasmus
Im Jahre 1980 kam der damals 59jährige Patient J. Seh.
mit der Diagnose und den Symptomen einer schweren,
therapierefraktären Blepharitis bds. zur Behandlung.
Die Beschwerden bestanden seit 6 Jahren, waren ohne
erkennbare Ursache aufgetreten und nahmen an Intensität zu.
Alle Therapieversuche, auch stationäre Klinik- und Krankenhausaufenthalte brachten keine Änderung. Die anfallsartigen Spasmen waren bisweilen so heftig und anhaltend, daß der Patient mitunter 1 bis 2 Tage arbeitsunfähig war.
Da unsere lokalen Behandlungsversuche am Kopf nicht
nur erfolglos waren, sondern sich die Spasmen im Sinne
eines „Reaktionsphänomens" passager noch verstärkten, wurde eine systematische Störfeldexploration angeschlossen.
Sie war erfolglos.
So machten wir den Versuch einer Umstimmung mit der
Kutivakzine Paul Novum (CPN).
Daraufhin besserte sich zwar nicht die Erkrankung, aber
der Patient berichtete über sich wiederholende Schmerzsensationen im rechten Unterbauch.
Darauf wurde die Kutivakzinierung mit dem Ergebnis wiederholt, daß die Unterbauchschmerzen neuerlich, aber
stundenlang und akzentuierter auftraten. Sie manifestierten sich genau in der Appendixgegend, aber der Patient
konnte sich nicht erinnern, daß er jemals eine Blinddarmreizung gehabt hätte.
Die logische Konsequenz war der Appendixtest über die
Akupunkturpunkte G 34 und Ma 36 an beiden Unterschenkeln. Dazu wird mit der 20er Nadel jeweils 1 ml des
Neuraltherapeutikums injiziert.
Das Ergebnis war verblüffend.
Die Symptomatik des Blepharospasmus war sogleich fort,
und der Patient war 2 Tage völlig beschwerdefrei.
Dieser Test wurde nach Wiederkehr der Beschwerden
noch 3mal wiederholt. Es kam jedesmal zu einem Hune/re-Sekundenphänomen und der Patient blieb hernach jeweils bis zu einer Woche symptomfrei.
Damit war die Diagnose „Blepharospasmus, ausgehend
vom Störfeld Appendix" gesichert, und der Patient wurde
appendektomiert.
752
Anschließend war er 2 Tage völlig beschwerdefrei, am 3.
Tag erlitt er eine vorhergesehene Reaktion, dann blieb er
symptomfrei.
Der histologische Befund des Appendix: schwere chronische Entzündung.
Nach 3 Wochen wurde eine „Nachbehandlung" in Form
einer Einspritzung in die Blinddarmfernpunkte und der
Appendektomienarbe durchgeführt, und damit blieb der
Patient seit 9 Jahren anhaltend beschwerdefrei.
Warum erscheint dieser Fall so interessant und lehrreich?
1. Er erinnert uns an das immer mögliche Störfeld Appendix, auch wenn anamnestische Hinweise fehlen.
2. Er zeigt auf, wie hilfreich und aussagekräftig die
Testung mit der CPN sein kann, weil damit auch anamnestisch nicht angeführte Störfelder aktiviert und uns
nahegebracht werden können.
3. Es ist immer eine Faszination, daß es möglich ist, über
diese Aku-Fernpunkte nicht nur eine Appendizitis- oder
Appendikopathiediagnose zu erzielen, sondern daß
damit auch die von der Appendix initiierten Fernbeschwerden zu einer klassischen Hune/ce-Sekundenphänomen-Aussage gebracht werden können.
4. Die diagnostische Verläßlichkeit dieser Blinddarm-Akupunktur-Fernpunkte wurde bisher immer durch den positiven histologischen Befund bestätigt.
5. Dieser Fall soll Sie an die Effektivität der CPN und der
Testmöglichkeit über die Blinddarm-Akupunkturpunkte
erinnern.
6. Aber darüber hinaus können Sie sich noch zusätzlich
mit Hilfe der Thermoregulationsdiagnostik nach Rost
bei der Appendixdiagnostik absichern.
Abschließend ist noch zu sagen, daß dieser Fall ein recht
seltenes Beschwerdebild betrifft und daß wir damit auch
bei ausgefallenen, vor allem chronischen Problemfällen
immer daran denken müssen, daß ein hintergründiges
Störfeld der Auslöser sein kann.
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. F. Hopfer, Lederergasse 25, A-1080 Wien.
Ehrung von Professor Heinz Schilcher / FU Berlin durch die Semmelweis Medical
University, Budapest
Im Rahmen eines Festaktes anläßlich des 75jährigen Jubiläums des Institutes für Arzneipflanzenforschung in
Budakalasz/Ungarn wurde den Professoren Dr. Vlastimit Herout, ehemals Direktor des Institutes für Organische Chemie und Biochemie an der Akademie der Wissenschaften zu Prag und Dr. Heinz Schilcher, Institut für
Pharmazeutische Biologie der Freien Universität Berlin, die UNIVERSITÄTS-VERDIENSTMEDAILLE,
die zu Ehren von Ignatius Semmelweis (1818 - 1865) geschaffen worden ist, überreicht. Die Übergabe der Medaillen erfolgte durch den Dekan der Pharmazeutischen
Fakultät, Herrn Prof. Dr. Kdroly Zalai.
Professor Herout erhielt die Auszeichnung für seine
bahnbrechenden Ergebnisse in der Terpenforschung, u. a.
gelang ihm vor über 30 Jahren die Isolierung und Strukturaufklärung mehrerer Kamilleninhaltsstoffe, darunter
das (-)a-Bisabolol. Auch war er maßgebend bei der Ausarbeitung von Arbeitsmethoden zur Strukturaufklärung
von Naturstoffen mitbeteiligt.
Professor Schilcher wurde für seine Pionierarbeiten auf
dem Sektor der Phytotherapie ausgezeichnet. U. a. hat
er frühzeitig nicht nur theoretisch auf die große Bedeutung von standardisierten Phytopharmaka für eine
rationale Phytotherapie hingewiesen, sondern dazu
bereits im Jahre 1965 die ersten konkreten Standardisierungsvorschläge publiziert und dabei schon damals eine
Unterteilung in Hauptwirkstoffe, Nebenwirkstoffe,
Koeffektoren und Leitsubstanzen vorgenommen. Als
Pionierarbeit sind auch seine interdisziplinären Arbeiten auf dem Sektor der Qualitätsprüfung von Drogen
und Drogenzubereitungen zu bezeichnen, nachdem er
bereits im Jahre 1968 damit begonnen hat, Arzneipflan-
Der körpereigene Leistungsträger für
das Herz:
BIOCARN (L-Carnitin)
Mehr Energie für das erkrankte Herz
DIABETES führt häufig zu einem erniedrigten SerumCarnitinspiegel und vor allem zu einem myokardialen Carnitin-Mangel.
(i
zen auf ihren Gehalt an Schadstoffen (Pestizide, Schwermetalle, Vorratsschutzmittel etc.) zu untersuchen. In
zahlreichen Veröffentlichungen wurden nicht nur die
ermittelten Rückstandsmengen publiziert, sondern auch
viele Anregungen zur Minimierung unerwünschter
Rückstände gemacht. Last but not least wurden mit der
Verleihung der Semmelweis-Verdienstmedaille die Bemühungen von Prof. Schilcher um eine wissenschaftliche
Anerkennung der Phytotherapie durch die Schulmedizin gewürdigt.
Der ZÄN gratuliert Prof. Herout und Prof. Schilcher zu
der ihnen erwiesenen hohen Auszeichnung.
CARNITIN fördert die Verbrennung von Ketonen und Fetten und
verhindert die Akkumulation myokardialer Tnglyceride. Camitin ist
daher von besonderem Wert bei der flankierenden Behandlung des
Diabetes mellitus.
BIOCARN dient zur Substitution von natürlichem L-Carnitin bei
systemischem Carnitin-Mangel.
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BIOCARN ' Sirup Zusammensetzung: 3 3 ml BIOCARN Sirup (= 1 Meßbecher) enthalten 1 g L Carmtin Indikationen: Zur Substitution bei primärem und sekundärem
systemischem Camitin Mangel
Gegenanzeigen: Sorbitintoleranz
Nebenwirkungen: In sehr seltenen Fallen leichter Durchfall
Dosierung: ca 2 g L Carmtin
(- 2 Meßbecher) pro Tag Handelsformen: 20 ml 50 ml 3x 50 ml gebündelt Preis: DM 27 44 - DM 61 69 - DM 164 05
(Stand Februar 1989)
Ehrennadelträger des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e. V.
Ehrennadel in Gold
Binder, Dr. med. T., Baslerstr. 1, 7850 Lörrach
Brüggemann, Dr. med. W.
Doerfler, Dr. med. J., Am Rathenaupark 5, 2000 Hamburg 50
Eylardi, O., Friedrichsallee 1, 5300 Bonn-Bad Godesberg
Fehrenbach, Dr. med. H., Schulstr. 2, 7513 StutenseeBlankenloch
Fodor, Dr. med. L., Schulgasse 7A, 8393 Freyung
Gawlik, Dr. med. W., Marktstr. 35, 8170 Bad Tölz
Giesenbauer, Dr. med. H., Hindenburgstr. 5, 2800 Bremen 11
Gleditsch, Dr. med. J., Zweibrückenstr. 1, 8000 München 2
Hopfer, OMR Prof. Dr. F., Lederergasse 25, A-1080
Wien
Kampik, Dr. med. G., Staffenberger Str. 5, 8000 München 40
Lützner, Dr. med. H., Kurparkklinik, Gällerstr. 10,
7770 Überlingen
Milz, Med. Dir. Dr. med. H., Murtalstr. 17, 8000 München 21
Nathusius, Med. Dir. Dr. med. von, A.
Oelze, Dr. med. F., Kakenhaner Grund 21, 2000 Hamburg 65
Oberbürgermeister Pfeifer, Bürgermeisteramt, 7290
Freudenstadt
Preusser, Dr. med. Wilhelm, Reichenbachstraße 6,
8200 Rosenheim
Rost, Prof. Dr. A., Aribostr. 13, 8183 Rottach-Egern
Rost, Frau Dr. med. J., Aribostr. 13, 8183 Rottach-Egern
Schilcher, Prof. Dr. H., Gierkezeile 36/IV, 1000 Berlin 10
Schimmel, Dr. med. K. Ch., Schloßplatz 8, 7758 Meersburg/Bodensee
Schmitz-Harbauer, Frau Dr. med. R., Bismarckstraße 114,
4150 Krefeld
Schober, Dr. jur. F. X., Karlstr. 11, 8660 Münchberg
Schultz-Friese, Dr. med. W., Bahnhofstr. 2, 7770 Überlingen
Trunzler, Dr. med. Gösta, Rummstraße 5, 7500 Karlsruhe
Warning, Prof. Dr. med. H.
Wolf, G., Herrenfelderstr. 30, 7290 Freudenstadt
Ehrennadel in Silber mit Kranz
Trefz, Karin, Bismarckstraße 3, 7290 Freudenstadt
Ehrennadel in Silber
Bitterer, Marianne, Straßburger Straße, 7290 Freudenstadt-Kniebis
Grätz, Georg, ML-Verlag, 3110 Uelzen
Jahnke, Siegfried, Herzog-Alexander-Straße 6/1, 7290
Freudenstadt
Klumpp, Karl, Stadt. Kurverwaltung, 7290 Freudenstadt
Kolb, Regina, Deutschherrenberg 19, 6330 Wetzlar
Schimmel, Gabriele
Schmidt, Gerda, Deisterstraße 86, 3005 Hemmingen 4 Arnum
Steiß, A., Buchhandlung für Medizin, Rüdigerstraße 14,
7000 Stuttgart 1
Trefz, Karin, Bismarckstr. 3, 7290 Freudenstadt
Zimnik, H.-G., Hippokrates Verlag, Rüdigerstraße 14,
7000 Stuttgart 1
Ehrennadel für mehr als 30jährige Mitgliedschaft
Addicks, Dr. med. Kl., Staugraben 3, 2900 Oldenburg
Adler, Dr. med. G., St. Ulrichstraße 46, 7770 Überlingen
Arkenau, Dr. med. H., Rosenstraße 2, 2940 Wilhelmshaven
Barth, Dr. med. F., Sonnenhalde 27, 7800 Freiburg
Bartholomae, Dr. med. H., Buerenstraße 7, 4600 Dortmund 15
Bayer, Dr. med. G., Asangstraße 155, 7000 Stuttgart 61
Beiz, Dr. med. C., Arndtstraße 6, 5300 Bonn
Berg, Dr. med. R. D., Bergischer Ring 39, 5000 Köln 80
Benter, Dr. med. W., Mittelstraße 9, 3160 Lehrte
Bietz, Dr. med. F., Dresdner Str. 39, 6752 Winnweiler
Bischoff, Dr. med. F.-G., Wilhelmstraße 26, 4970 Bad
Oeynhausen 1
Bock, Dr. med. H., Joellenbecker Straße 274, 4800 Bielefeld
Boegler, Dr. med. Fr., Gutenbergstraße 1, 7778 Markdorf
Boethke, Dr. med., Bismarckstraße 47, 3388 Bad Harzburg 1
Bossert, Dr. med. W., Bahnhofstr. 51, 5450 Neuwied 1
Brakensiek, Dr. Dr. E., Goethestr. 32-34, 5000 Köln 40
Brand, Dr. med. W., Kunibertistraße 31, 4350 Recklinghausen
Brass, Dr. med. F., Frauenklinik Obersburg, 3265 Rehren
Breitinger, Dr. med. R., 8751 Haibach
Breidenbach, Dr. med. N., Burgbergring 53, 7770 Überlingen
Buchinger, Dr. med. O., Klinik f. Biolog. Heilw., 3280
Bad Pyrmont
Buerth, Dr. med. H., Blumenstraße 44, 7000 Stuttgart 1
Bukowski, Dr. med. R., Hopfenstraße 19, 3150 Peine
Caesar, Dr. med. H., Marienburger Straße 15, 5000
Köln 90
Clemens, Dr. med. G., Schwindstraße 2, 4650 Gelsenkirchen
Commichau, Dr. med. Karl-Heinz, Zuschlagsweg 18,
2878 Wildeshausen
Cornehls-Weiland, Frau Dr. med. H., Schloßgartenstraße 8-10, 2000 Hamburg-W.
Daniel, Dr. med. O., Pyrmonter Straße 6, 3284 Schieder
Deichmann, Dr. med. dent. H., Itzenbüttler Str. 149,
2112 Jesteburg
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Derlich, Dr. med. H., Lindenallee 1, 2000 HamburgSchenefeld
Dietz, Dr. med. H., Allbauweg 49, 4300 Essen 1
Dorow, Dr. med. G., Fremdstraße 15, 7000 StuttgartVaihingen
Ebel, Dr. med. U., Kleine Breite 51, 3340 Wolfenbüttel
Ebell, Dr. med. H., Bornstraße 3, 5439 Bad Marienberg
Eichenlaub, Dr. med. E., Arnoldstraße 4, 4000 Düsseldorf 30
Eickelmann, Dr. med. R. V., Kneippstraße 9, 8937 Bad
Wörishofen
Eissner, Frau Dr. med. H., Neckarstraße 10, 2940 Wilhelmshaven
Eschwey, Dr. med. H., Tullastraße 1, 6800 Mannheim 1
Feigs, Dr. med. G., Bennigsen-Straße 14, 3250 Hameln
Förster, Dr. med. R., Im Reihpiepenfelde 3, 3000
Hannover-Badenstedt
Franke, Prof. Dr. med. habil. K.
Frick, Prof. Dr. med. P., Auf der Steig 6, 6500 Mainz
Frisch, Dr. med. H., Bismarckstraße 5, 8670 Hof
Geiling, Dr. med. A., Grünewaldstraße 3, 8750 Aschaffenburg
Gerecke, Dr. med. dent. H., Haldenwang 7, 7500 Karlsruhe 41
Glaser, Dr. med. V., Straßburger Straße 25, 7290 Freudenstadt
Gleim, Dr. med. G., Baumeisterweg 2, 3300 Braunschweig-Süd
Goetze, Dr. rned. Fr. W., 5283 Bergneustadt
Greger, Dr. med. J., Ahlen 37, 5067 Kürten
Grüger, Dr. med. W., Allee 3, 4755 Holzwickede
Gubba, Dr. med. Ruth, Vor dem Fang 11, 5928 Laasphe
Gutmann, Dr. med. E., Forlenweg 3, 6837 St. Leon-Rot
Ehrennadelträger
Gutmann, Dr. med. G., Rennweg 7, 4772 Bad Sassendorf
Hartwich, Frau Dr. med. G., Parkstraße 38, 2850 Bremerhaven-Lehe
Hass, Dr. med. J., Süder Straße 15, 2212 Brunsbüttel
Haueiss, Dr. med. F., Quellhofstraße 93, 3500 Kassel
Herget, Dr. med. H., Gerngrosstraße 2, 8500 Nürnberg
Hermann, Frau Dr. med. L., 2. Doerner Brücke 19,
5600 Wuppertal 2
Hertzka, Dr. med. G., Hausackersweg 10, 7763 Ohningen2
Heybrock-Seiff, Frau Dr. med. E., Lahnstraße 27, 5427
Bad Ems
Hillebrandt, Dr. med. K., Seb.-Kneipp-Str. 12, 6149
Gras-Ellenbach
Hoffmann, Frau Dr. med. M., Am Kreuter 7, 5300
Bonn-Bad Godesberg
Hoffmann, Dr. med. H., Firmungstraße 9, 5400 Koblenz 1
Hoffmann, Frau Dr. med. L, Hofriede Allee 1,2055 Aumühle
Hoffmann, Dr. med. W.Jakob-Ries-Straße 1, 6719 Wattenheim
Holtzmann, Dr. med. H. G., Wälderstraße 4, 8999 Weiler-Simmerberg
Hummel, Dr. med. F., Goldbachstraße 10, 3440
Eschwege
Hyllus, Dr. med. W., Sturmbäume 16, 3410 Northeim
Irmer, Dr. med. G., Derkerborn 6, 5790 Brilon
Jacobs, Dr. med. S., Sackstraße 17, 2212 Brunsbüttel
Jentjens, Dr. med. H., Elberfelder Str. 55, 5608 Radevormwald-Begerh.
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Anwendung-. Die Salbe 2 bis 3 mal taglich aui die zu schutzende Haut, die erkrankten Hautbezirke bzw die Wundflachen dünn
auftragen In die unversehrte Haut leicht einmassieren Darreichungsform und Packungsgiroße: Tube mit 50 g Salbe DM 12,80
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Kampik, Dr. med. G., Deidesheimer Straße 14, 8000
München 13
Kantor, Dr. med. L, Untere Berggasse 12, 6748 Bad
Bergzarten
Kempe, Dr. med. E., Bergsanatorium, 3380 Goslar 2 —
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Kessel, Dr. med. M., Kelsterbacher Straße 28, 6082 Mörfelden
Kessler, Dr. med. H., Philosophenweg 3, 2970 Emden 1
Klauenflügel, Dr. med. H., Wendentorwall 8, 3300
Braunschweig
Kleemann, Dr. med. U., Zeppelinstr. 24, 7980 Ravensburg
Klemt, Dr. med. H. J., Stadtring 41, 4800 Bielefeld 14
Klingeberg, Frau Dr. med. M., Seebeckstraße 12-14,
2852 Bederkesa
Klingeberg, Dr. med., Seebeckstraße 12-14, 2852 Bederkesa
Koetschau, Prof. Dr. med. K., Lindenweg 23, 8201
Schloßberg
Kolb, Dr. med. H., Isoldes». 3, 7500 Karlsruhe-West
Kolb, Dr. med. H., Moritz-Hensold-Straße 24, 6330
Wetzlar
Kraft, Dr. med. T., Tettenbornstraße 12,2800 Bremen 1
Kremser, Dr. med. W., Rehblöcken 22,
2000 Hamburg, 67
Krusemeyer, Dr. med. D., In der Uhlenflucht 9,
4630 Bochum-Weitmar
Kügelgen, Dr. med., Schlehdornweg 54, 5022 Junkersdorf
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Mengershausen, Dr. med. J. von, Postfach 36, Tannerh.,
8163 Bayrisch Zeil
Meyer, Dr. med. L., Holtenauer Straße 114A, 2300 Kiel
Meyer, Dr. med. W., 7067 Pluederhausen
Mücke, Dr. med. H. G., Neustadt 463, 8300 Landshut
Mussler, Frau Dr. med. G., Markgrafenstr. 5, 7580 Bühl
Neu, Dr. med. H., Baumschul-Allee 3A, 5300 Bonn
Nieling, Dr. med. K.-H, Hellingrotstraße 6, 4832 Wiedenbrück
Nitz, Dr. med. J., Rathausstraße 2, 4811 Oelinghausen
Opdenbusch, Dr. med. H., Albert-Schweitzer-Str. 78,
5112 Bäsweiler
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Palfner, Dr med. K., Maximilianstraße 3, 8800 Ansbach
Peine, Dr. med. K., Goethestraße 22, 5760 NeheimHuesten
Pensei, Dr. med. F., Ketschendorfer Straße 76, 8630 Coburg
Petzinger, Dr. med. K. von, Kaiserstr. 39, 3250 Hameln
Pick, Dr. med. H. W., Kölner Str. 4, 5230 Altenkirchen
Pirlet, Dr. med. K., Theodor-Stern-Kai 7, 6000 Frankfurt
Pohl, Frau Dr. med. E., Saarstraße 15, 3000 Hannover 1
Preusser, Dr. med. W., Reichenbachstraße 6, 8200 Rosenheim
Prinz, Dr. med. H , Klosterweg 4, 5300 Bonn-Buschdorf
Quickenstedt, Dr. med. H.-J., Gartenstr. 10, 6472 Altenstadt
Rademacher, Dr. med. L., Tiberiusstr. 10, 5000 Köln 51
Raven, Dr. med. R., Siegfriedstraße 6, 5300 Bonn-Bad
Godesberg
Reuss, Dr. med. D., Fabriksiedlung Nr. 70, 7343 Kuchen
Roddewig, Dr. med. W., Erbacher Str. 5, 6228 Eltville
Sachsse, Dr. med. H., Obere Dorfstraße 11, 8031 Walchstadt
Schauwecker, Dr. med. W., Kur-Allee 28, 6140 Bensheim-Schönberg
Schmidt, Dr. med. A., Gartenstraße 46, 5860 Iserlohn
Schmidt, Dr. med. J., Herzog-Adolf-Straße 14, 5430
Montabaur
Schmidt-Burgk, Dr. med. L., Huttenstraße 10,1000 Berlin 28
Schmidt-Dannert, Dr. med. H., Hauptstraße 15, 7267
Unterreichenbach
Schmidt-Ruete, Dr. med. £., Lessingstraße 1, 3094
Bruchhausen-Vilsen
Schmitz, Dr. med., Hauptstr. 10, 4423 Gescher
Schoembs, Frau Dr. med. H , Gauss-Straße 81, 6050 Offenbach
Schumacher-Wandersieb, Dr. med. O., 5358 Bad Münstereifel
Schwanecke, Dr. med. S., Nunnenbeckstraße 2, 8500
Nürnberg
Schutt, Frau Dr. med. M., Boochholtzstraße 4,
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Schwarz, Dr. med. G., Am Menzelberg 9, 3400 Göttingen
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Strangmann, Dr. med. E., Hohlweg 20, 4804 Versmold
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Trück, Dr. med. H., Ringstraße 38, 7290 Freudenstadt
Ulimann, Dr. med. W., Seufzerallee 12,
2841 Wagenfeld 2
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Vehring, Dr. med. F., Bremer Weg 4, 2818 Syke
Vogel, Dr. med. R., 7272 Altensteig
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Wolff, Dr. med. H. D., Gartenfeldstraße 6, 5500 Trier
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Vom übergeordneten Begriff her werden die verschiedenen Krankheitsbilder der oberen Extremität zusammengefaßt und praxisbezogen untersucht. Dies machte neben Orthopäden das Mitwirken von Neurologen,
Neurochirurgen und Radiologen notwendig, so daß der gesamte Komplex aus dieser interdisziplinären Zusammenschau differentialdiagnostisch entflochten und auf die einzelnen Krankheitsbilder eingegangen wurde. Diese sind in einzelnen Kapiteln dargestellt. Ein einfacher Zugang zum heutigen Wissensstand in Diagnose und Therapie für den Kliniker, aber auch für den in der Praxis Tätigen, ist dadurch gegeben. Neben teilweise noch umstrittenen Eingriffen gibt es doch eine große Zahl von Operationen, die mit hoher Erfolgschance
den Schmerz an der oberen Extremität zu bannen vermögen. Diese Verfahren sollten sich weiter ausbreiten
und in die tägliche Routine Eingang finden. Es zeigt sich aber auch, daß auf diesem Gebiete der Orthopädie
die Entwicklung raschfortschreitet,und daher noch viele Lücken zu schließen und viele Ansichten zu revidieren sind. Da im deutschsprachigen Raum über einige der dargestellten Krankheitsbilder wenig Literatur existiert, ist es ein Anliegen des Buches, eine diesbezügliche Lücke zu füllen.
Kapitelübersicht des Buches: Vertebragene Schmerzsyndrome — Schultergelenk (Periarthritis humeroscapularis, Bursitis calcarea, Rotatorenmanschettenläsion, Schultersteife, habituelle Schulterluxation, Schulterarthrodese, Syringomyelie, Tumoren) — Kompressionssyndrome (Karpaltunnelsyndrom und andere
Kompressionssyndrome) — M. Sudeck.
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MEDIZINISCH LITERARISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT MBH
Postfach 120/140, 3110 Uelzen 1, Tel. (0581) 8 08-151 (Durchwahl)
Leserbriefe
Arbeit von G.-M. Ostendorf: Welche Bedeutung hat
die altindische Ayurveda-Medizin?
Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 1/90, Seite 44
bis 49
Mein Artikel über die indische Ayurveda-Medizin und
ihre moderne Vermarktung als Maharishi-Ayurveda in
Verbindung mit der Transzendentalen Meditation (TM)
hat eine Reihe kritischer Leserbriefe hervorgerufen.
Da Herr Kollege Schäffler, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda, hofft, dadurch eine
Diskussion in Gang zu bringen, möchte ich meinerseits
zu den angesprochenen Kritikpunkten Stellung nehmen.
Zunächst einmal war es keineswegs meine Absicht, die
altindische medizinphilosophische Lehre des Ayurveda
(bzw. Ayur-Ved) lächerlich zu machen oder herabzusetzen — handelt es sich doch um eines der ältesten Medizinsysteme der Welt, das im Bereich des indischen Subkontinents noch heutzutage weit verbreitet ist und dort
sicherlich auch gute Erfolge erzielt.
Statt dessen wollte ich die Grundlagen dieses Medizinsystems und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten
einer Übertragung auf unsere westlichen Verhältnisse
darstellen.
Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß die ganze Originalliteratur in Sanskrit geschrieben ist, was westlichen
Ärzten ohnedies die intensive Beschäftigung mit dem
Ayurveda verbieten dürfte.
Daß auch alle Pflanzennamen nur in der Sanskritbezeichnung in den alten Texten bekannt sind, hat dazu
geführt, daß viele alte Heilpflanzen bis heute nicht eindeutig definiert sind — ein Problem, das sich in ähnlicher Weise westlichen Phytotherapeuten stellt, die sich
mit antiken oder mittelalterlichen Abhandlungen über
Pflanzenheilkunde beschäftigen.
Meine Kritik gilt allerdings in besonderem Maße der
modernen Vermarktung des Ayurveda als „MaharishiAyurveda" (bzw. ,,Maharishi-Ayur-Ved").
Es handelt sich dabei ja um die Verquickung altindischer Ideen mit der Transzendentalen Meditation (TM),
welche beide von Maharishi (großer weiser Lehrer) Mahesh Yogi begründet wurde, der von seinen Anhängern
auch als „his holiness" (seine Heiligkeit) tituliert wird.
Sigdell, der sich seit vielen Jahren mit dem Ayurveda befaßt, schreibt dazu (Natur und Medizin, 1987):
„Der Maharishi-Ayurveda ist mit dieser Bezeichnung
offenbar eine sektiererische Tätigkeit, die sich durch
TM auf eine Weise auf den uralten Ayurveda berufen
will, die nicht klar deklariert wird."
„Es wäre äußerst bedauerlich, wenn der Ayurveda im
Westen allgemein mit TM verbunden werden sollte,
weil sich das für den eigentlichen Ayurveda hier zerstörerisch auswirken würde. In Indien ist es keineswegs so
— dort ist TM im Ayurveda allenfalls eine sektiererische
VI
Minorität, die den meisten praktizierenden ayurvedischen Ärzten kaum oder gar nicht bekannt ist."
„Auf diese Weise kann es bei uns allzu leicht dazu kommen, daß man das Kind mit dem Badewasser ausschüttet
und den Ayurveda überhaupt als etwas Sektiererisches
und Verdächtiges betrachtet, das er gar nicht ist, und
deshalb kategorisch eine alte und wertvolle Überlieferung ablehnt, wegen etwas, womit sie nichts zu tun
hat."
Die Behauptung der Anhänger des „Maharishi-Ayurveda", es handele sich dabei um das älteste und vollständigste wissenschaftliche System der Naturheilkunde, das
jeder Nation Immunität gegen Krankheiten biete, ist also gleich aus zwei Gründen falsch:
Zum einen ist der „Maharishi-Ayurveda" erst wenige
Jahre alt und nicht gleichzusetzen mit dem uralten indischen Ayurveda im eigentlichen Sinne.
Zum anderen dürfte die Behauptung, daß „jeder Nation
Immunität gegen Krankheiten" geboten werden könne,
wohl von keinem Arzt als Realität akzeptiert werden.
Ziel des Maharishi Mahesh Yogi ist es schließlich, eine
Weitregierung zu errichten, zu der auch ein „Ministerium für Gesundheit und Unsterblichkeit" gehören soll
— auch über diese Bezeichnung dürfte wohl die Meinung der Ärzteschaft weitgehend einhellig ausfallen.
Die Angaben des Maharishi Mahesh Yogi, die von ihm
entwickelte TM könne die Probleme jeder Regierung lösen, ob politisch, ökonomisch, sozial oder religiös, veranlaßten tatsächlich einige Politiker, sich mit dieser
Methode näher zu beschäftigen.
Der Bekannteste von ihnen war der ehemalige Präsident
der Philippinen, Marcos, der deswegen auch als „spiritueller Führer der Welt" geehrt wurde.
So wurde ihm 1984 offiziell die „Maharishi-Glocke der
Unbesiegbarkeit" überreicht sowie eine „MaharishiFackel des Zeitalters der Erleuchtung".
Wie das Marcos-Regime die Philippinen unterdrückt
und ausgebeutet hat und wie der Diktator schließlich gestürzt wurde, dürfte wohl allgemein bekannt sein, so
daß sich hier weitere Ausführungen erübrigen.
Zwei Aspekte der TM verdienen schließlich, besonders
herausgehoben zu werden, nämlich das „Flugprogramm" und der „Ein-Prozent-Effekt":
So wurde von den Vertretern der TM lange Zeit behauptet, mittels des „TM-Sidhi-Programms" könne der
Mensch ohne maschinelle Hilfe die Schwerkraft überwinden und fliegen.
Daß dieses Fliegen, welches im Rahmen von „Flugkursen" und „Flugtagen" angeboten wird, sich als Hopsen
herausgestellt hat, wird inzwischen offenbar auch von
Vertretern der TM zugestanden — ohne daß sich an der
Bezeichnung als „Flugprogramm" etwas geändert hat.
Die Bundesbürger sollen jedenfalls bisher über 30 Millionen für solche „Flugkurse" ausgegeben haben.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Zum „Ein-Prozent-Effekt" — d. h., daß durch gleichzeitiges Meditieren von einem Prozent der Bevölkerung einer Region direkt eine Abnahme etwa von Kriminalität
und kriegerischen Auseinandersetzungen bewirkt werden könne — schreibt Schäffler, daß diese Behauptung
experimentell überprüft werden könne.
Mensen, der diese Überprüfung an verschiedenen Orten
der Schweiz vorgenommen hat, die sich angeblich dieses
Effektes erfreuen, hat dagegen die Unhaltbarkeit dieser
Behauptung festgestellt (Arzte-Zeitung, 1990).
Schließlich möchte ich auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts eingehen, das von Herrn Kollegen Schrott
als „religiös motiviertes Willkürurteil" diffamiert wird:
Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluß vom
15. 8. 1989 einstimmig beschlossen, eine Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nicht zur Entscheidung anzunehmen, weil sie teils
unzulässig sei und teils aus anderen Gründen keine hinreichende Aussicht auf Erfolg habe.
So führt das Bundesverfassungsgericht aus: „Dem bis in
die Schöpfungsmythen des Hinduismus zurückweisenden weltanschaulichen Fundament der von der TMBewegung propagierten Wissenschaft der kreativen Intelligenz entspricht eine ähnlich umfassende, die Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens transzendierende und mit dem Eintritt in ein Zeitalter der
Erleuchtung verknüpfte Heilserwartung bzw. Glücksbotschaft."
Die Anhänger der Transzendentalen Meditation müßten es sich daher „gefallen lassen, daß das sie verbindende und von ihnen mit großem Einsatz geförderte Konzept in seiner Gesamtheit nicht mehr nur als eine
pragmatisch-technische Anleitung zur Lebensbew'altigung, sondern als Religion oder religionsähnliche Weltanschauung angesehen" werde.
Zur Frage, ob die TM „bei labilen oder in einer Krise
befindlichen Personen, vornehmlich bei jungen Menschen, in Einzelfällen zu schweren psychischen Störungen führen" könne, führt das Bundesverfassungsgericht
aus, „daß der Hinweis der Bundesregierung auf die Möglichkeit psychischer Schäden in besonders gelagerten
Einzelfällen der gegebenen Tatsachenlage" entspreche.
Auch gebe „der Hinweis auf die fehlende therapeutische
Qualifikation der TM-Lehrer ... die bestehende Tatsachenlage zutreffend wieder", da „die TM-Lehrer regelmäßig weder eine psychiatrische noch eine psychologische Ausbildung besitzen und ... eine solche Ausbildung von der TM-Bewegung auch nicht gefordert"
werde.
Schließlich möchte ich noch auf die mehrfach zitierte
Studie von Orme-Johnson (Psychosomatic Medicine,
1987) eingehen, die eine angebliche Kostenersparnis im
Bereich der Krankenversicherung durch Transzendentale Meditation belegen soll.
Von Orme-Johnson wurden die Daten für ambulante
und stationäre Behandlung von 2000 Mitgliedern einer
amerikanischen Krankenversicherung ausgewertet, die
als Voraussetzung für ihre Mitgliedschaft verlangt, daß
Leserbriefe
sowohl die Mitglieder (als auch alle Familienmitglieder
über 10 Jahre) vor Beginn der Mitgliedschaft die Transzendentale Meditation regelmäßig ausgeübt haben und
auch weiterhin regelmäßig ausüben.
Da es sich hierbei um eine hoch selektionierte Gruppe
handelt, ist ein Vergleich mit anderen Krankenversicherten schon aus methodischen Gründen überhaupt
nicht aussagekräftig.
Außerdem dürften solche Versicherungsbedingungen in
Deutschland wohl nur auf ungläubiges Staunen stoßen.
Im übrigen enthält die Studie auch logische Widersprüche:
So ist eine mögliche Erklärung für die geringere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durch Meditierende die Annahme, daß diese ihren Lebensstil aufgrund
der Meditation geändert haben. Diese Annahme wird
vom Autor jedoch ohne weitere Gründe als unwahrscheinlich abgelehnt.
Einige Abschnitte weiter beschreibt der Autor jedoch
Untersuchungen, „die eine Verringerung des Alkohol-,
Tabletten- und Tabakkonsums bei TM-Ausübenden zeigen" — d. h., hier ist genau die Annahme bestätigt, die
zuvor ohne Begründung abgelehnt wurde.
In diesem Zusammenhang ist übrigens die Ausführung
des Herrn Kollegen Schäffler, daß ich „pikanterweise"
der „Vertrauensarzt" (falscher Begriff; richtig wäre: Gesellschaftsarzt) der Halleschen-Nationalen Krankenversicherung sei, interessant: Im Juli 1988 wurde die \rbeit
von Orme-Johnson von der Deutschen Gesellschaft für
Ayurveda an die Unternehmen der privaten Krankenversicherung gesandt. In dem Begleitbrief mit der Überschrift „Neuer Ansatz zur Kostensenkung im Gesundheitswesen" regte Herr Kollege Schäffler die Krankenversicherer ausdrücklich an, sich mit den Prinzipien der
Transzendentalen Meditation zu beschäftigen.
Folgt man als Gesellschaftsarzt einer solchen privaten
Krankenversicherung nun diesen Vorschlägen und
kommt dabei zu anderen Schlußfolgerungen, als offensichtlich erwünscht ist, werden diese als „tendenzielle
Stellungnahme" eines Versicherungsarztes abgelehnt.
Von Vertretern der Transzendentalen Meditation wird
schließlich immer wieder argumentiert, daß die holländische Krankenversicherung Zilveren Kruis (Silberkreuz) Ausübenden der Transzendentalen Meditation
seit Jahren einen Beitragsrabatt von 30% gewähre.
In meinem Antwortschreiben auf eine diesbezügliche
Anfrage teilte mir die holländische Krankenversicherung jedoch mit, daß sie dies aus verschiedenen Gründen seit dem 1. Januar 1990 nicht mehr tue. Die betroffenen Personen seien ausführlich darüber informiert
worden.
Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß ich Herrn
Kollegen Schrott angeschrieben habe mit der Bitte, mir
den Namen der bundesdeutschen privaten Krankenversicherung zu nennen, die TM-Ausübenden einen Prämienrabatt gewähren und die Kosten für ayurvedische
Behandlungen und Medikamente erstatten soll.
VII
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Leserbriefe
In seiner Antwort gibt Herr Kollege Schrott an, daß es
sich seines Wissens um eine Testphase dieser Krankenversicherung handle, deren Namen er mir aber nicht
nennen möchte, „um Irritationen von außen bis zum
Abschluß der Studie zu vermeiden".
Zum einen wird durch die Weigerung, den Namen der
betreffenden Versicherung zu nennen, eine Überprüfung der Tatsachen verhindert, was jede wissenschaftliche Diskussion unmöglich macht.
Zum anderen habe ich kein Verständnis dafür, daß der
betreffenden Krankenversicherung die hier geführte
Auseinandersetzung über den „Maharishi-Ayurveda"
und die Transzendentale Meditation vorenthalten wird,
da gerade bei grundsätzlichen Entscheidungen über die
Kostenerstattung von Behandlungsmethoden natürlich
alle Informationen vorliegen müssen.
Wenn Herr Kollege Schrott meint, eine solche kritische
Diskussion könne zu Irritationen führen, spricht dies in
erster Linie gegen sein Vertrauen in die eigenen Argumente.
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Wer weitere Informationen über „Maharishi-Ayurveda" und über TM haben möchte, sollte sich durchaus
an die MERU-Gesellschaft wenden. MERU ist übrigens
nicht bloß die Abkürzung für „Maharishi European Research University", sondern zugleich der Name des
Götterberges der indischen Mythologie, vergleichbar
dem griechischen Olymp.
Der Interessent sollte sich jedoch gleichzeitig auch an
die Aktion für geistige und psychische Freiheit, Arbeitsgemeinschaft der Elterninitiativen e. V., in 5300 Bonn 1,
Graurheindorfer Straße 15, wenden und sich das dort
gesammelte umfangreiche Informationsmaterial über
den „Maharishi-Kult" und über die weltweiten Aktivitäten des „Maharishi-Konzerns" zuschicken lassen.
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1 mg Zinkoxid 0 5 mg Mangan(IV)oxid 0 1 mg Kobalt(ll) sulfat 7 H2O
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Die goldene Stadt an der Moldau: In Prag ist nicht alles Gold, was glänzt
Es ist nicht weit von München. In gut vier Stunden sieht
man die Türme der „Goldenen Stadt" am Horizont
leuchten. Jedoch vieles ist verblaßt und läßt nur ahnen,
daß diese Metropole an der Moldau einst das Zentrum
Europas war. Die Hauptstadt von Kultur, Wissenschaft,
Geistesleben usw. Man erinnere sich nur daran, daß
Prag die erste deutschsprachige Universität besaß. Von
hier aus gingen Impulse in alle Welt. Der Weg dorthin
ist leichter geworden, seitdem die Herbstrevolution des
Jahres 1989 die Grenze, den eisernen Vorhang, durchgängiger gemacht hat. Man wird verwöhnt mit sehr
günstigen Preisen für „Speis und Trank", kleinere preisgünstige Geschenke und Eintrittspreise für kulturelle
Güter. Die Grenzbeamten und Zöllner sind bei der Einreise sachlich, wie an jeder Grenze, wo ein Währungsgefälle besteht. Dann geht es nach knapp 15 Minuten
Wartezeit durch böhmische Berge und Wälder, vorbei
an alten, historisch gewachsenen Dörfern, kleinen Landstädtchen (Kladnow) und durch die Biermetropole Pilsen. Schon beim Öffnen der Autofenster merkt man
dort, daß „Hopfen und Malz" in der Luft liegen. Dieser
Geruch ist einladend. Die Pause muß eingelegt werden.
Eine große Brauereigaststätte, ähnlich der „Schwemme"
im Hofbräuhaus München oder anderen bayerischen
Lokalen, läßt alle Strapazen der Anreise vergessen. Und
was wird einem da alles für sein Geld angeboten. Der offizielle Umtauschkurs für Kronen beträgt 1:9. Später
kann man genauso offiziell in den tschechischen Staatsbanken 1:20 wechseln. (Man will den Schwarzhändlern
damit ein „Schnippchen schlagen".) Und was bekommt
man alles für sein Geld: Eine ganz kleine Auswahl. Je
nach Gaststätte das Glas Bier für 10 bis 20 Pfennige. Ein
Gulasch für eine Mark, Übernachtung im einfachen Hotel für 15 DM. Es lohnt sich also. Beim Geschenkekauf
muß man vorsichtiger sein. Keiner weist den Besucher
auf die Zollbestimmungen hin. Das wird bei der Einreise wohl verschwiegen. Das gilt auch beim Kauf in den
staatlichen Geschäften. Aber wehe man hat bei der Ausreise z. B. Steingutteller, Schuhwaren, Lederbekleidung,
Strumpfhosen oder gar Toilettenartikel dabei: die tschechischen Zöllner können da recht unangenehm werden.
Dann zeigen sie auf einmal die Liste mit 45 Artikeln
welche verboten sind. Zusätzlich stehen dort noch weitere 33 Gegenstände, bei denen eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich ist. Weshalb die ganze Sache nicht
schon bei der Einreise. Wer kann das wissen? Viele
Besucher werden noch damit zu tun bekommen. Aber
dazu etwas später. Die Veränderungen in Osteuropa,
welche in ihrem rasanten Tempo auch am Gesundheitssystem nicht halt machen könnten, haben ebenso die
CSFR erfaßt. Dabei ging es den Tschechen und Slowaken, welche ja neben der DDR zur führendsten Industriemacht im Ostblock gehören, noch relativ gut. Auf
dem Medizinsektor, so war es allerorts von ansässigen
Kollegen zu hören, mangelt es überall. Da fehlen z. B.
wichtige diagnostische Geräte und deren Ersatzteile,
Medikamente, Verbandsstoffe bis hin zu Einmalspritzen, Kanülen und dgl. mehr. Durch chronischen Devisenmangel bedingt, können notwendige Pharmazeutika
nicht importiert werden. Schlimmer als in der CSFR
(früher CSSR, der Name wurde nach der Revolution geändert, da es keinen sozialistischen Staat mehr gibt) ist
es in Polen, Rumänien und Bulgarien.
Demzufolge schwang ich mich auf zu einer Reise ins
„Goldene Prag", um mir selbst ein Bild vom Gesundheitssystem in der CSFR zu machen. Natürlich kann so
eine Drei-Tages-Tour kein vollständiges Bild vermitteln.
Dafür ist die Zeit zu knapp. Außerdem wollte ich auch
kein „Vorzeige-Krankenhaus" oder eine Uniklinik besuchen. Ich wählte ein ganz normales Hospital, nahe der
Prager Burg, 100 Meter von der deutschen Botschaft in
der Tschechoslowakischen Hauptstadt, aus. Jeder hat
noch die Bilder in Erinnerung, wie tausende deutscher
Landsleute im Herbst 1989 vor den Toren der Botschaft
auf den umliegenden Straßen und im großen Garten
frierend auf Ausreisevisa in die Bundesrepublik warteten. Dort, einen Steinwurf entfernt, liegt in der Vlassna
36, das Krankenhaus „Fakultrie nemocnice Pod Petrinen Strahoren" — früher vor der Revolution ein konfessionelles Haus. Dieser alte Gebäudekomplex, -welcher
eher an ein Kloster erinnert, hat je eine Chirurgische,
Interne, Neurologische, Kinder- und Urologie, Proktologie-, Rehabilitationsstation. Insgesamt, so der Krankenhausdirektor, hat diese Klinik 320 Betten, welche
von ca. 80 Ärzten betreut werden. Des weiteren besitzt
jedes Fachgebiet eine umfangreiche Ambulanz und demzufolge einen großen täglichen Patientendurchlauf. Bewußt habe ich es vermieden, mich als Journalist vorzu-
Prag — Krankenhaus unterhalb der Burg.
IX
H.-P. Legal, Prag
stellen: Gegenüber den Kollegen von der schreibenden
Presse hat man immer noch ein gewisses Mißtrauen.
Das kam auch in all meinen Gesprächen zum Ausdruck.
Dieser Zeitpunkt, an dem es zur tiefgreifenden Wende
kam, ist noch zu neu, die Skepsis, ob es zu einem Rückfall ins alte System kommt, noch zu groß. Diese Argumente muß man verstehen. Deshalb konnte auch keiner meiner Ansprechpartner mit seinem Namen genannt werden, wenn er etwas Kritisches zu den Mißständen im System, Gesundheitswesen, in der Versorgung etc. sagen wollte. Diese Tatsache muß man akzeptieren. Aber man merkt überall den neuen Zeitgeist, der
Wind der Revolution weht durch die etwas vermufften,
verstaubten Krankenhausgänge. Bilder der kommunistischen Führer sind abgehängt. Vorsichtig wurde ein Plakatbild von Vaclaw Havel, dem neuen Präsidenten und
Bürgerrechtler der CSFR, hingehängt. Kein Mensch
macht mehr so einen gedrückten Eindruck, wie man es
vor der Revolution allerorts beobachten konnte. Die
Menschen, auch im Krankenhaus, spüren den Aufwärtswind. Natürlich kann man, durch Geldmangel bedingt,
nicht alles erneuern. Die Hospitäler und Ambulanzen
müssen im Laufe der Zeit besser eingerichtet werden.
Modernes Mobiliar, Geräte, Apparate werden die veralteten Einrichtungen ersetzen. Aber in der Tschechoslowakei hat man schon immer etwas geduldiger, ruhiger,
gelebt und die Veränderungen nicht so stürmisch betrieben. „Prag ist nicht Bukarest" wurde mir des öfteren erwidert. Und da ist auch etwas Positives dran. Die Krankenzimmer und Funktionsräume sind einfach, ordentlich und hygienisch einwandfrei. Kollegen klagen zwar
über die geringe Bezahlung, hoffen aber auf eine Gehaltsaufbesserung in naher Zukunft. Man ist sogar der Meinung, daß der Staat private Praxen bzw. kleine Hospitäler zulassen wird, ähnlich der Entwicklung im anderen
Teil Deutschlands. Dabei hottt man sehr auf die Hilfe
der Kollegen aus der Bundesrepublik. Überall werden
alte Kontakte reaktiviert. Die ersten medizinischen Einrichtungs- und Pharmafirmen tauchen in Prag, ja in der
ganzen CSFR, auf. Da Deutsch oft als erste Fremdsprache gelehrt werde, ist die Orientierung nach München
und Nürnberg verständlicherweise größer als nach London, Paris oder Moskau. Schließlich ist dieses Land ja
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
auch unser traditioneller Nachbar im Osten. Die tschechischen Kollegen fragten mich immer wieder nach
Kontakten zu Fachärzten in der Bundesrepublik. Gern
würden sie auf Kongresse, Fortbildungsveranstaltungen,
und dgl. kommen, wenn sie die nötige Einladung bzw.
Devisen bekämen. Auch sind sie an jeglicher Hilfe, z. B.
Medikamente, Verbandsstoffe, Einmalspritzen, kleine
gebrauchte Medizinapparate und dgl., interessiert. „Gebrauchen können wir alles" — das war die häufigste
Antwort auf diesbezügliche Fragen.
Es wird in Prag eine gute Medizin betrieben. Man ist
über alle Neuerungen, sei es z. B. operationstechnischer
Art, in der medikamentösen Versorgung im Weltmaßstab usw., gut informiert. Die Fachblätter in diesem
Lande berichten. Selbstverständlich konnten die „TopÄrzte", Ordinarien und Spezialisten schon immer auf
westliche Kongresse, so z. B. USA, England oder BRD,
reisen. Aber es waren zu wenige, welche den Umschwung nicht allein bewältigen konnten. Wichtig erscheint mir, daß überall Optimismus ausgestrahlt wird.
Das merkt man auch bei den Patienten dieses von mir
besuchten Hospitals. Sie waren voll des Lobes über das
Bemühen der Ärzte, ihnen zu helfen. Auch mit dem
Essen, der Unterbringung, der psychischen und medikamentösen Betreuung, waren die Patienten zufrieden.
Von dem Kantinenessen konnte ich mir selbst ein Bild
machen. Eine schmackhafte Mahlzeit wurde gereicht.
Die Dienstzeit, Urlaub der Ärzte und dgl. mehr ähnelt
dem System bei uns. Selbstverständlich kann man sich
nicht so viel leisten. Bei der Beförderung kam es in der
Vergangenheit auch auf die Parteiangehörigkeit an. Dies
werde hinter vorgehaltener Hand immer wieder betont.
Heute geht es ganz nach fachlichen und moralischen
Gesichtspunkten. Bleibt zu hoffen, daß die traditionelle
historische Bande zwischen der Medizin beider Länder
im Herzen Europas durch die revolutionären Entwicklungen neue Impulse erfahren. Wir können einen Teil
dazu beitragen, indem wir ihnen Besuche abstatten und
evtl. Hilfe leisten, in Form von Spenden, gebrauchten
medizinischen Geräten, Medikamenten, Verbandsstoffen und dgl. mehr. Damit wird ein großer Schritt zur
Vertiefung der Freundschaft eingeleitet.
Dr. med. H.-P. Legal
Buchbesprechungen
Elisabeth Finckh: Der tibetische Medizin-Baum. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH, Uelzen,
1990, 93 Seiten, 31 Abbildungen, davon 6 Abbildungen
farbig, geb. DM 29,—.
Elisabeth Finckh darf wohl als eine Ärztin gelten, die mit
der tibetischen Medizin auf ungewöhnliche Weise vertraut ist. Anlaß zu ihrem neuen Buch war die Begegnung mit einer sehr alten, kostbaren Illustration,
nämlich dem Medizin-Baum als dem Symbol einer aus
geistigen "Wurzeln und Säulen erwachsenden tibetischen
Heilkunst. In dem vielblättrigen Medizin-Baum, dessen
drei Hauptstämme die Krankheitsursachen, die diagnostischen und die therapeutschen Ansätze versinnbildlichen, ist zugleich ein Lehr- und Lernmodell für die
Adepten der tibetischen Heilkunde enthalten. Einen
großen und kostbar bebilderten Platz nimmt in dem
Buch von Frau Finckh die Pulsologie ein. Die tibetische
Medizin kennt dieselben drei Radialis-Pulstaststellen
wie die chinesische und differenziert ebenfalls Hohl- und
Voll-(= Speicher-) Organe. Allerdings werden die Pulse
genau umgekehrt erfaßt: Die Voll-Organe werden oben,
das heißt oberflächlich, die Hohl-Organe unten, also
tief, palpiert. Für das in der tibetischen Medizin als „Lebensgefäß" bezeichnete Voll-Organ weist Frau Finckh
die Übereinstimmung mit dem chinesischen KreislaufPerikard-System nach. Überhaupt erhält das Buch einen besonderen Reiz dadurch, daß die Autorin zugleich
zu den erfahrensten Akupunkteuren in Deutschland —
aus der Gründerzeit unserer Gesellschaft vor 40 Jahren
— zählt. So stellt sie immer wieder Vergleiche mit der
chinesischen Medizin an. Die größte Übereinstimmung
findet sich bei der Therapie der Rückenpunkte-. Hier
deckt sich die etagenweise Zuordnung, wie sie die chine-
sische Akupunktur im System der Mu-Zustimmungspunkte kennt, völlig mit der tibetischen Auffassung. Allerdings bevorzugt die letztere die Punkte der Mittellinie, also entlang der Dornfortsätze; und so finden wir
hier solche Indikationen, die wiederum denen des Gouverneurgefäßes der Akupunktur gleichen oder sogar
noch weiter reichen: Sie gelten zum Teil als „Geheimpunkte" mit „mentalen", das heißt wohl psychischen
Indikationen.
In der tibetischen Therapie spielt die Moxibustion die
entscheidende Rolle, und interessanterweise gilt für eine
Vielzahl von Punkten, daß sie weder gemoxt noch verletzt werden dürfen.
Im Kapitel über die tibetischen „Räder" wird die Parallele zu den indischen Chakras aufgezeigt, aber auch klargestellt, daß eine solche Tantra-Anatomie nichts mit der
westlichen Anatomie gemein hat: Hier werden Erfahrungen über die feinstoffliche Natur des Menschen
kund — über Schwingungsphänomene, die den Eingeweihten aller Kulturen und Medizin-Systeme begegnet,
aber trotz des großen Fortschritts unserer Naturwissenschaft heute noch nicht nachweisbar sind. Die tibetischen „Räder" stellen im Gegensatz zu den Chakras der
indischen Philosophie eine Fünfheit dar. Es ist allerdings kaum möglich, zwischen diesen fünf „Rädern"
und den fünf Elementen beziehungsweise Wandlungsphasen der chinesischen Medizin Analogien herzustellen. Aber das Herz steht im Mittelpunkt dieser Fünfheit: eine Deutung, die gleichfalls bei den fünf chinesischen 'Wandlungsphasen gilt, aber nur dann, wenn nicht
allein somatisch-energetische, sondern geistig-psychische Inhalte in den Vordergrund gerückt werden. Für
den Akupunkteur, will er einen Zugang zu dem tibetischen System finden, ergibt sich die Herausforderung zu
pflanzliches
Immunstimulans
allen Infektionen und grippalen Infekten,
•rhöhung körpereigener Abwehr.
Wirksame Bestandteile
100g Tropfen enthalten: Echinac
Baptisia 010,0g, China 0 4 , 0 g ,
Ipecacuanha D418,5 g.
^upatorium 010,0 g,
Dr Loges+Co
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Arzneimittel
I 2090 Wmsen (Luhe)
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Buchbesprechungen
einer weiterführenden Deutung der immer wieder in
der Krankheitsbeschreibung betonten Dreiheit von
„Wind/Galle/Schleim". „Wind" ist hier offensichtlich
ein völlig anderes Kriterium als in der chinesischen Medizin, denn ihm werden „Begierde" — „das unten plazierte System" — „das Leben tragend" — „durchdringend" — „abwärts treibend" als Attribute zugesprochen: All dies kann nur als Hinweis auf den trieb-begierdehaften Unterleib-Urogenital-Bereich aufgefaßt werden. „Wind" wäre daher mit Begriffen, wie „Drang"
und „Regung", sicher besser umschrieben. Bei solcher
Deutung erst wird die Parallele der tibetischen Dreiheit
zur Akupunktur-Trias von Dorsalbezug, Lateralbezug
und Frontalbezug durchschaubar: denn das zweite, als
„Galle" bezeichnete System trägt die Attribute „Haß
(Zorn, Wut!)" — „sehend machend" — „verwirklichend" — „mittlerer Sitz (Solarplexus?)" und ist ein unmißverständlicher Hinweis auf den Galle-Leber-Funktionsbereich mit dessen Lateralbezug. Das dritte System
schließlich, „Schleim", mit den Attributen „verbinden
machend" — „stützend (Bindegewebe!)" — „oberer
Platz" — „Verblendung" darf als Analogie zum MagenMilz-Funktionskreis gelten; zumal „Verblendung" ein
im Indisch-Tibetischen geläufiges Synonym für das
Grübelnd-Mentale ist: eben für das Verhaftetsein im
Schleier der „Maya".
Doch sollten wir die Gültigkeit der tibetischen Heilkunst nicht allein (daran messen, inwieweit sie sich mit
anderen traditionellen Lehren deckt, sondern sie in ihrer Ganzheit erleben und würdigen; werden doch die
Erfolge der tibetischen Medizin, insbesondere der Phytotherapie, vielfach gerühmt. Für einen westlichen Arzt
freilich bedeutet der Einstieg in ein solches Lehrgebäude
eine noch größere Herausforderung als im Falle der traditionellen chinesischen Medizin, deren Konzept im
Vergleich geradezu realistisch-pragmatisch erscheint. So
sind es weltweit auch nur wenige, die sich mit der tibetischen Medizin vertraut machen konnten — und dies
meist aufgrund intensiver persönlicher Begegnungen,
wie es auch für die Autorin gilt. Sie hat uns ein Buch beschert, dessen Lektüre bereichert.
J. Gleditsch, München
^ llnguentum
W lymphaticum
Indikationen
Veränderungen im gesamten lymphatischen Bereich
Ödeme, Elephantiasis, Lymphknotenschwellungen,
Lymphstauungen als Zustand nach Operationen,
besonders ßrustoperationen
Gefäßerkrankungen
Akute und chronisch-schmerzhafte Veränderungen
XII
Das, Sigrid: Ohne Inweltentgiftung keine ganzheitliche Therapie. Anthropo-ökologische Grundlagen der
neuen Heilkunde. Herausgegeben von Dr. Max Josef
Zilch. Johannes Sonntag Verlagsbuchhandlung Regensburg. 400 Seiten, 1989, DM 58,—.
Schade, daß man keinen besseren Obertitel gefunden
hat für dieses Buch, das seinen anspruchsvollen Untertitel wirklich verdient. „Inweltvergiftung" ist nur ein
wichtiges Kapitel in einem viel größeren Rahmen. Das
Buch macht deutlich, wie in der Medizin und darüber
hinaus in der gesamten Zukunftsbewältigung das Denken in Zusammenhängen — „vernetztes Denken" (F.
Vester), philosophisch gesteigert zum „integralen Denken" (Jean Gebser) — und entsprechendes Handeln unumgänglich sind. Wenn man bei diesem Denken angekommen ist, dann hat sich nicht nur der alte Gegensatz
Schulmedizin — Naturheilkunde aufgelöst, sondern
auch Hierarchieprobleme der Methoden und Schulen
sollten ihre Bedeutung verlieren. Analytisch-monokausales Denken wird in Zukunft einen ebenso begrenzten
Geltungsbereich haben wie emotionales Streben nach
Natur.
Heilkunde, wie sie war und ist und sein sollte, alle
Aspekte werden von Sigrid Das kritisch in die soziokulturelle Situation unserer Zeit gestellt und daraus nachdrücklich Forderungen abgeleitet. Das Buch wäre die
richtige Vorlage gewesen für unsere Diskussion „ZÄN
— quo vadis?" Manches Mißverständnis hätte sich vermeiden lassen.
Zwei kritische Anmerkungen seien angefügt: Der Zeigefinger, so notwendig er ist, wird etwas zu weit erhoben,
sowohl inhaltlich wie drucktechnisch mit Fettdruck
und anderen Nachhilfen. — Das Buch wendet sich erklärtermaßen nicht nur „an Arzte und Medizinstudenten", sondern „an alle, die mehr Einblick und Durchblick suchen". Für deren Verstehen ist aber nicht gesorgt, vielmehr werden medizinische Fachausdrücke
ohne jede Rücksicht verwendet. Man hätte ein Glossar
anfügen müssen. Das wird hoffentlich geschehen, wenn
das Buch, was ihm zu wünschen ist, bald eine zweite
Auflage erlebt.
R. Wilhelm, Berlin
Die therapeutische Antwort auf Lymph§tauungen,
prolein reiehe Ödeme u. Lyniphödcme
der Blut- und Lymphgefaßwandungen sowie
der zugehörigen Lymphknoten, Gefaßspasmen
Variköser Symptomen komplex Folgezustände
nach Venenentzündungen (postthrom botisches
Syndrom)
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R. H. croon Die Wirkung der Elektroneuraltherapie bei Wirbelsäulenleiden,
Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen und vegetativen Störungen
— Auswertung einer Fragebogenaktion —
Zusammenfassung
Eine Fragebogenaktion bestätigte die ausgezeichneten Erfolge der Elektroneuraltherapie
(ENTH). Über 76% der Patienten gaben eine
Besserung ihrer Beschwerden nach alleiniger
Anwendung der ENTH an.
Im Vergleich zu vorher oder nachher durchgeführten anderen Therapien beurteilten 65,9%
die Elektroneuraltherapie besser, und nur 10%
beurteilten sie schlechter.
Summary
An inquiry by means of a questionnaire confirms
the excellent results of the electroneural therapy
(ENTH). More than 76% of the patients reported
an improvement of their complaints after application of the ENTH only.
When compared with other therapies that had
been performed before or were performed thereafter 65.9% of the patients judged the electroneural therapy to be better and only 10% reported that it was not as good.
Resume
Une investigation par questionnaire devait confirmer les excellents resultats obtenus par electrotherapie neurale (ENTH). Dans 76% des cas,
en effet, les sujets interroges devaient indiquer
avoir ete ameliores des la premiere seance
d'ENTH.
Dans 65,9% des cas traites, les patients affirmaient que l'action de l'electrotherapie neurale
etait superieure ä celle d'autres therapies qui
leur avaient ete appliquees auparavant ou par la
suite et 10% seulement en jugeaient les resultats obtenus inferieurs.
Bei der Elektroneuraltherapie (ENTH) werden nach vorausgehender elektrischer Messung an mehr als 200 Reaktionsstellen (RST) der Körperoberfläche (die zumeist
Akupunkturpunkten entsprechen) ganz gezielte und genau dosierte Feinstrom-Behandlungen durchgeführt.
Die Messung erfolgt unter Verwendung von Wechselströmen in der Größenordnung von 0,05 mA bei einer Frequenz von 9000 Hz. Mittels Rechenschaltung werden die
Werte des Ohmschen Widerstandes und der Kapazität direkt angezeigt und auf ein Diagramm das ElektroneuralSomatogramm übertragen. Unter Berücksichtigung der
Meßwerte sämtlicher RST (Reaktionsstellen) sind diagnostische Aussagen möglich.
Mittels genau dosierter schmerzloser elektrischer Reizung der RST wird durch die Änderung des lonenmilieus
eine Änderung des elektrischen Widerstandes und der
Kapazität in Richtung des Normalwertes bewirkt. Diese
Behandlung erfolgt ganz gezielt, indem nur diejenigen
RST behandelt werden, die pathologische Werte aufweisen. Es werden hierzu Exponentialstrom-Impulse in der
Größenordnung von 0,5 bis 2 mA und einer Impulsfrequenz von 400 bis 1000 Hz verwendet. Um mögliche
Überreizungen auszuschalten, ist das Gerät so konstruiert, daß sich der Therapiestrom automatisch abschaltet,
sobald der normale Widerstand der RST erreicht ist.
Nach jeweils 10 Sitzungen werden alle RST erneut gemessen, um zu kontrollieren, wie weit sich die Meßwerte
zum Normalen hin geändert haben und welche RST noch
zu therapieren sind. Die Behandlungen erfolgen meist 2bis 6mal wöchentlich und dauern je nach Anzahl der zu
behandelnden RST bis zu 30 Minuten. Mit der Normalisierung der Meßwerte geht in der Regel die subjektive und
objektive Besserung einher.
Eine im Frühjahr 1988 durchgeführte Fragebogenaktion
hat die ausgezeichneten Erfolge der ENTH (Elektroneuraltherapie) bestätigt.
Es wurden aus meiner Kartei alle Patienten angeschrieben, die in den letzten 10 Jahren ENTH erhielten. 324
Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Hiervon hatten 110
Patienten ENTH allein erhalten. 214 Patienten waren
gleichzeitig mit anderen physikalischen Maßnahmen behandelt worden (wie Massagen, Krankengymnastik, Neuraltherapie nach Huneke, Chirotherapie, Bäder, OzonEigenblut-Behandlungen).
Gefragt wurde u. a. nach den behandelten Krankheiten,
nach Wirkung und Nebenwirkungen der ENTH, nach der
Erfolgsdauer und ob ENTH allein oder in Kombination mit
anderen Methoden angewandt wurde. Außerdem sollte eine Beurteilung abgegeben werden, auch im Vergleich zu
früher oder später angewandten anderen Behandlungsmaßnahmen. Über 76% der Patienten gaben eine Besserung ihrer Beschwerden nach alleiniger Anwendung der
ENTH an.
Im Vergleich zu anderen, vorher und nachher durchgeführten Therapien beurteilten 65,9% die ENTH besser
und nur 10% beurteilten sie schlechter.
Bei 74,4% hielt der Behandlungserfolg länger als 1 Jahr
an. Bei 19,5% bestand die Besserung über 5 Jahre.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß bei etwa der Hälfte der
Patienten die Therapie erst in den letzten 5 Jahren erfolgte. Bei Angabe „Behandlungserfolg hält noch an" wurde
nur die Zeit bis zum Ausfüllen des Fragebogens berücksichtigt. War die ENTH erst gut 1 Jahr her, so wurde diese
Angabe auch nur der Rubrik > 1 Jahr zugeordnet.
757
R. H. Croon, Elektroneuraltherapie
Arztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Es erscheint auf den ersten Blick erstaunlich, daß die Behandlungserfolge bei Wirbelsäulenleiden, Erschöpfungszuständen und vegetativen Störungen mit der ENTH als
alleinige Therapie im Vergleich zur Kombinationsbehandlung nicht schlechter sind. Hier ist zu berücksichtigen,
daß die ENTH zumeist erst dann zum Einsatz kam, wenn
die üblichen Behandlungen versagt hatten.
Bei Kopfschmerzen und Migräne konnten durch die Kombination mit anderen Anwendungen noch bessere Erfolge
erzielt werden. Hier setzten wir neben der ENTH insbesondere Massagen, Krankengymnastik, Neuraltherapie
nach Huneke, Chirotherapie, Lymphdrainagen des Kopfbereiches und die Mayr-Kur ein.
Insgesamt wurde kaum über Nebenwirkungen berichtet,
und nur eine Patientin gab eine Verschlechterung nach
ENTH an. Diese litt an einer Vielzahl von Beschwerden
und erscheint daher sowohl in den Tabellen der Wirbelsäulenleiden als auch der Kopfschmerzen, der Erschöpfungszustände und Depressionen.
Obwohl schon viele Beweise für die ausgezeichnete Wirksamkeit der ENTH vorgelegt wurden, ist sie leider noch
immer nicht wissenschaftlich anerkannt.
So hat z. B. 1973 Brückte mittels Kapillarmikroskopie an
der Unterlippenschleimhaut nachweisen können, daß die
Elektroneuraltherapie eine Ausschwemmung des perivasalen Ödems bewiirkt und damit im Sinne Pischingers das
Zell-Millieu-Systeim bereinigt. Die Elektroneuraltherapie
Tab. III: Wirkung der Elektroneuraltherapie, aufgeschlüsselt
nach Diagnosen: 2. Kopfschmerzen einschließlich Migräne.
ENTH allein
ENTH + Therapie
geheilt
0 =
0,0%
3 = 10,0%
gebessert
8 = 53,3%
21 = 70,0%
nicht beeinflußt
6 = 40,0%
5 = 16,7%
keine Angaben
1 = 6,7%
0 = 0,0%
verschlechtert
0 =
1 =
0,0%
3,3%
Tab. IV: Wirkung der Etektroneuraltherapie, aufgeschlüsselt
nach Diagnosen: 3. Erschöpfungszustände, vegetative Störungen, Depressionen.
ENTH allein
3 = 9,1%
geheilt
gebessert
26 = 78,8%
ENTH + Therapie
6 =
8,0%
62 = 82,7%
nicht beeinflußt
4 = 12,1%
5 =
6,7%
keine Angaben
0 =
0,0%
1 =
1,3%
verschlechtert
0 =
0,0%
1 =
1,3%
33
75
ENTH allein
ENTH + Therapie
25,6%
24,9%
Tab. V: Erfolgsdauer.
0 - 1 Jahr
Tab. 1: Wirkungder Elektroneuraltherapie (alle Patienten).
ENT1-1 allein
geheilt
7 •= 6,4%
ENThI + Therapie
19 =*
8,9%
gebessert
77 = 70,0%
152 .= 71,0%
nicht beeinflußt
24 = 21,8%
39 == 18,2%
keine Angaben
2 =
1,8%
3 ==
verschlechtert
0 =
0,0%
1 == 0,5%
110
1,4%
214
> 1 Jahr
74,4%
75,1%
> 2 Jahre
41,8%
40,8%
> 3 Jahre
> 5 Jahre
30,8%
29,8%
19,5%
20,4%
Tab. VI: Wirkung der Etektroneuraltherapie im Vergleich zu anderen, vorher oder nachher durchgeführten Therapien.
besser
65,9%
gleich gut
24,1%
schlechter
10,0%
Tab. tl; Wirkung der Elektroneuraltherapie, aufgeschlüsselt nach
Diagnosen: 1, Wirbelsäulenleiden.
ENTH allein
ENTH + Therapie
Tab. VII: Nebenwirkungen.
3 = 8,3%
10 = 10,6%
Müdigkeit
28 = 77,8%
70 m 74,5%
Kopfschmerzen
4 - 1,2%
nicht beeinflußt
4 = 11,1%
13 = 13,8%
Nervosität, Schlafstörungen
3 = 0,9%
M n e Angaben
1 = 2,8%
0 =
0,0%
Schwindel
3 = 0,9%
verschlechtert
0 =* 0,0%
1 =
1,1%
geheilt
gebessert
36
758
94
10 = 3 , 1 %
Kreislaufstörung
2 = 0,6%
Zunahme der Depression
2 = O.Wo
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
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761
R. H. Croon, Elektroneuraltherapie
gehört damit zu den basalen Behandlungsmethoden der
Grundregulation, von deren Normalfunktion u. a. auch die
Organzellen abhängig sind.
Nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden und
anderen Warmblütern lassen sich die RST (Reaktionsstellen) nachweisen. Die Meßwerte liegen dort im gleichen
Bereich wie beim Menschen, und bei Erkrankungen zeigen sich die gleichen Abweichungen. Es konnten z. B. bei
Hunden Lähmungen, die teilweise schon jahrelang bestanden, mit Hilfe der Elektroneuraltherapie geheilt werden. Der vielfach erhobene Vorwurf, daß die deutlich niedrigeren Widerstandswerte an den RST durch Schweißdrüsen bedingt seien, wird hierdurch widerlegt: Kein
Hund hat Schweißdrüsen.
Von 1973 bis 1979 wurde von Mehlhardt und Höllischer
die statistische Verteilung der Widerstandswerte von
18000 Meßstellen an RST bei relativ gesunden Patienten
untersucht. Hierbei wurde die Häufigkeitsverteilung als logarithmische Normalverteilung gefunden, auf dem Signifikanzniveau von 99,9%. Das bedeutet, daß es sich nicht
um Zufallswerte, sondern nur um biologische Parameter
handeln kann. Dadurch wurden auch die Messungen von
Overhof bestätigt.
Mein Vater hatte zusammen mit Overhof in den fünfziger
Jahren nachweisen können, daß sich die RST in ihrem
elektrischen Verhalten eindeutig von der umgebenden
normalen Haut unterscheiden und bei Erkrankungen sich
die Meßwerte in typischer Weise ändern.
Spätere vergleichende Untersuchungen ergaben, daß die
meisten RST mit bekannten Akupunkturpunkten übereinstimmen. Die Existenz dieser Punkte wurde lange bestritten (z. T. heute noch), zumal auch histoiogische Untersuchungen keinen wesentlichen Unterschied zur umgebenden normalen Haut ergeben hatten. Jetzt konnte H. Heine
(1987) anhand makroskopischer, histologischer und elektrophysiologischer Untersuchungen zeigen, daß die Akupunkturpunkte an Perforationen der Körperfaszie lokalisiert sind.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Im Bereich der Akupunkturpunkte (Reaktionsstellen entsprechen Akupunkturpunkten) fanden Heine und seine
Mitarbeiter jeweils ein Gefäß-Nerven-Bündel von 2 bis
7 mm Durchmesser, das durch die Körperfaszie tritt. Die
Faszie ist eine feste Hülle, die — mit Ausnahme der Gesichtshaut — die gesamte Körpermuskulatur umgibt und
so von der Haut trennt. Alle Nerven und Gefäße passieren
diese Hülle an bestimmten Punkten.
Die von Heine beobachteten Bündel bestehen aus einem
Nerven, einer Vena perforans sowie einer kleinen Begleitvene und -arterie. Die Durchtrittsstelle dieses schlauchförmigen Gebildes durch die Körperfaszie bildet ein 2 bis
8 mm großes Loch.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die ENTH als
Ganzheitsbehandlung gegenüber vielen anderen Methoden den entscheidenden Vorzug hat, daß ganz gezielt
und genau dosiert behandelt werden kann. Der Therapieerfolg ist objektiv durch kontrollierende Messungen darstellbar. Dem Erfahrenen bietet darüber hinaus das
Elektroneural-Somatogramm Hinweise auf die gesundheitliche Gesamtsituation, eventuelle Herdbelastungen
und Organerkrankungen (s. Abb. 1 und 2). Selbstverständlich werden auch die üblichen klinischen Untersuchungen durchgeführt und weiterführende diagnostische
Maßnahmen herangezogen.
Die ENTH ist insbesondere angezeigt bei Wirbelsäulenleiden, rheumatischen Beschwerden, Phantomschmerzen,
Neuralgien, Kopfschmerzen einschließlich Migräne, Erschöpfungszuständen, vegetativen Störungen und. Entwicklungshemmung im Kindesalter.
Kontraindiziert sind alle akuten Entzündungen.
Literatur
Croon, R.: Reaktionsstellen auf der Körperoberfläche und ihre
Bedeutung für Diagnostik und Therapie. Archiv f. physikal.
Therapie 4 (1954) 277-315.
Croon, R.: Elektroneural-Diagnostik und -Therapie. Ein neuer
Weg der Medizin unserer Zeit. Konkordia Verlag, Bühl-Baden,
1959.
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762
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Croon, R. jun.: Elektroneural-Diagnostik und -Therapie nach
Croon. Phys. Med. u. Rehab. 4 (1976).
Croon, R. jun.: Zur Geschichte der Elektroneural-Therapie. Physikal. Med. u. Rehab. 4 (1978).
Faust, U.: Messung des Zeitverhaltens des elektrischen Widerstandes von Haut- und Reaktionsstellen nach Croon. Elektromedizin 14(1969) 189-193.
Faust, U.: Messung des Zeitverhaltens des elektrischen Widerstandes und der Kapazität von Haut- und Reaktionsstellen im
Tierversuch. Phys. Med. u. Rehab. 1 (1970).
Heine, H.: Anatomische Struktur der Akupunkturpunkte. DZA 29
(1988)26-30.
Heinze, G.: Die Reaktionsstellen des ENS nach Dr. Croon und
die chinesische Akupunktur. Erfahrungsheilkunde 7 (1956).
Höllischer, E., W. Mehlhardt, F. A. Popp, H. G. Schmidt: Statistische Analyse von Widerstandsmessungen an besonderen
Hautstellen. Phys. Med. u. Rehab. 9 (1979).
Lullies, H., E. Rumberger: Über die Bedeutung Weiner Stellen
größerer elektrischer Leitfähigkeit in der menschlichen Haut,
sog. Reaktionsstellen nach Croon. Elektromedizin 11 (1966)
118-128.
R. H. Croon, Elektroneuraltherapie
Mehlhardt, W.: Der gemessene elektrische Hautwiderstand als
diagnostisches Hilfsmittel — eine Einführung. Phys. Med. u.
Rehab. 1 (1970).
Mehlhardt, W., H. G. Schmidt: Statistische Analysen elektrobiologischer Messungen am Beispiel von Hautwiderstandsmessungen an Akupunktur-Punkten und Reaktionsstellen nach Croon.
Phys. Med. u. Rehab. 3 (1980).
Mehthardt, W.: Zur Frage des elektrischen Hautwiderstandes.
Krit. Betrachtung der Veröffentlichung von A. Sturm: Wissenschaftliches Gutachten über das Croonsche Verfahren der
Elektroneural-Diagnostik. Elektromedizin Band 2 (1957).
Overhof, C: Über die physikalisch physiologischen Grundlagen
der Elektroneural-Diagnostik. Konkordia Verlag, Bühl-Baden,
1960.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. R. H. Croon, Auf der Steinkaut 48-50, D-6380 Bad Homburg.
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763
A. Reyher
SinusitJS
Zusammenfassung
Die Sinusitis wird allgemein unter dem Aspekt
der Abflußbehinderung und des Sekretstaus mit
Antibiotika, Mukolytika, entzündungshemmenden sowie abschwellenden Mitteln behandelt.
Der funktionelle Aspekt der Schleimhautabwehr
wird zu wenig berücksichtigt. Durch Ernährungsbehandlung mit Symbioselenkung kann
die Abwehr der respiratorischen Schleimhaut
gestärkt werden. Mit Akupunktur kann ohne Medikamentenbelastung der Sekretabfluß verbessert und die Durchblutung der Mukosa gefördert
werden. Möglichkeiten der homöopathischen
Behandlung der akuten als auch der chronischen Sinusitis werden aufgezeigt.
Summary
The sinusitis is in general treated under the
aspect of inhibited efflux and blocked secretion
and that using antibiotics, mucolytics, inflammation inhibiting as well as deswelling drugs.
Too little attention is paid to the functional
aspects of the resistance of the mucous membranes. By means of nutrition treatment together with directing the symbiosis the resistance
of the respiratory mucous membrane can be increased. The efflux of the secretion and also the
perfusion of the mucosa can be improved with
acupuncture and that without exposure to medicaments. Possibilities for the homoeopathic
treatment of the acute as well as chronic sinusitis are described.
Resume
La sinusite est traitee du point de vue de l'empechement de lecoulement et du blocage des secretions avec des antibiotiques, des mucolytiques, des anti-inflammatoires et des detumefiants. L'aspect fonctionnel de l'immunite des
muqueuses est trop peu pris en compte. Un traitement alimentaire avec gestion de la Symbiose
renforce l'immunite de la muqueuse respiratoire. L'acupuncture permet, sans medicaments,
d'ameliorer l'ecoulement des secretions et I'Irrigation de ia muqueuse. Les possibilites de traitement de la sinusite aigue et chronique par
l'acupuncture sont presentees.
764
Patienten mit einer Sinusitis, die dem HNO-Arzt überwiesen werden, sind fast immer vorbehandelt, meist mit zahlreichen Antibiotika, entzündungshemmenden Mitteln,
Mukolytika und dergleichen mehr. Oder der Patient wird
vorgestellt mit unklaren, therapieresistenten Schmerzen
zur Abklärung einer Ursache aus dem Nebenhöhlenbereich.
Leider müssen wir feststellen, daß trotz aller allopathischer Maßnahmen einschließlich Operation viele Patienten nicht gesund werden. Entweder leiden sie an häufig
rezidivierenden Entzündungen der Nebenhöhlen, oder sie
klagen über ständige, unklare Schmerzen im Gesichtsbereich, die dann einer chronischen Sinusitis angelastet
werden. Meistens kommen die Patienten in diesem Stadium zu einem Arzt, der homöopathisch oder mit Naturheilverfahren tätig ist.
Wichtig ist, sich von der statischen Betrachtungsweise zu
lösen, daß die Sinusitis in erster Linie durch ein Abflußhindernis der Nebenhöhlenostien bedingt ist.
Die Vorstellung, daß Schleimhautschwellung zu Abflußbehinderung und dies zu Sekretstau führt und daraus die
chronische Entzündung mit entsprechender Therapie
folgt (Abschwellung in Verbindung mit Antibiotika oder
operative Drainage führt zur Ausheilung), funktioniert
eben nicht immer. Der Aspekt der mangelnden Immunabwehr der Schleimhaut wird zu wenig beachtet bzw. man
steht ihm hilflos gegenüber und verdrängt ihn deshalb.
Ziel muß es aber sein, die Schleimhautfunktion zu verbessern.
1. Symbioselenkung
Eine in der Praxis bewährte Methode dazu geht über eine
Sanierung des Darmes durch Symbioselenkung. Es hat
sich gezeigt, daß hierdurch die Abwehrkraft auch der
Schleimhaut im respiratorischen System gesteigert werden kann. Das Prinzip besteht darin, eine pathologische
Darmflora durch entsprechende Diät und Substitution von
Darmsymbionten in eine physiologische Darmflora umzuwandeln.
Die wichtigsten Merkmale der Diät sind
Weglassen von: Schweinefleisch;
Zucker in jeglicher Form und weißen
Mehlen, also Kohlenhydrate, die pure
Energielieferanten ohne eigentlichen
Nährwert sind;
gehärteten Fetten.
Dafür:
Kohlenhydrate, gebunden in Vollkomerzeugnissen;
Öle mit ungesättigten Fettsäuren;
reichlich Obst und Gemüse;
A. Reyher, Sinusitis
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
gesüßt werden darf mit Honig bzw.
Fruchtzucker;
Milcherzeugnisse, die dem Aufbau einer Bifidusflora dienen (Quark, Buttermilch, Sanoghurt).
Die Umstellung der Darmflora geschieht in 3 Stufen.
a) Vorbereitungsphase
Eingewöhnung des Darmes durch Gabe von bakterienfreien Autolysaten und Stoffwechselprodukten (ProSymbioflor, Colibiogen).
b) Rückgewöhnung des Organismus an lebende Keime
zum Aufbau einer sogenannten intestinalen Schutzflora durch Gabe von lebenden Enterokokken und Streptococcus lactis (Symbioflor I, 2 x 20 Tropfen morgens
und abends nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen, Dauer 4 bis 6 Wochen).
Dazu Gabe von L. acidophilus und Bifidusbakterien in
Form gezielter Präparate (Acidophilus Jura und Eugalan forte, je 1 Teelöffel in Wasser gelöst 1mal zur Mahlzeit).
Parallel dazu Applikation von Fremd-Antigenen (Symbioflor-Antigen) oder Auto-Antigenen, die aus patienteneigenen Bakterienkulturen gewonnen werden.
c) Rückgewöhnung an die Aufnahme lebender E. coli in
das durch Bifidusbakterien stabilisierte Milieu durch
Applikation von hochwertigen Fremd-Coli (Symbioflor
IDDie Dauer der Behandlung beträgt 12 bis 18 Wochen, je
nach Verträglichkeit. Dies ist eine Grundbehandlung, die
sich auch für viele andere Schleimhaut- und Hauterkrankungen bewährt hat. Häufig geben die Patienten während
der Behandlung an, sie fühlten sich allgemein besser,
auch Darmbeschwerden hätten sich gebessert, sie schliefen jetzt besser u. v. m.
2. Akupunktur
Bei akuten Sinusitiden, aber auch bei chronischen Formen, kann mit Akupunktur Erleichterung verschafft werden. In erster Linie sind die dem Lungen-Dickdarm-Funktionskreis zugehörigen Punkte neben lokalen Punkten geeignet.
Punkte mit guter Wirksamkeit bei Sinusitis maxillaris:
Lokale Punkte:
Fernpunkte:
Di 20, Ma 3, Du 18.
Di 4, Lu 7, Di 11, evtl. MP 10.
Sinusitis frontalis:
Lokale Punkte:
ferner
Bl 2, Extrapunkt 3, Extrapunkt 1 (Yintang), Gbl 14;
Di 4, Di 11, Bl 60.
Auch die Mundakupunktur ist zur Therapie heranzuziehen. Der Palpatonsbefund weist auf die dringlichsten Therapie-Areale hin, zumeist auf Punkte unter der Oberlippe
(O 12,0 13,0 14,0 2 2 , 0 2 3 , 0 24) sowie im Retromolargebiet.
Die Funktionsverknüpfung des Milz/Pankreas-MagenFunktionskreises mit der Kieferhöhle erklärt die gute
Wirksamkeit der zugehörigen Mundakupunkturpunkte
O 16, O 17 bzw. O 26, O 27 und O 34,0 35 bzw. O 44,
O 45 (nach Gleditsch).
3. Homöopathie
Ziel einer homöopathischen Behandlung sollte es immer
sein, das richtige Einzelmittel entsprechend der Konstitution des Patienten zu finden. Diese sehr aufwendige Methode ist vor allem für chronische Krankheitsverläufe erforderlich. Bei akuten Erkrankungen können wir uns am
Organbefund orientieren.
So gibt man Cinnabaris D 6 bei Druckschmerz in der Nasenwurzel, der sich beim Bücken und bei Bewegung verstärkt. Bei zäher, gelber Sekretion, oft mit Krusten- und
Borkenbildung in der Nase ist Kalium bichromicum D 6
angezeigt. Wird das Sekret dagegen grün, vor allem bei
schwammigen, trägen, immer frierenden Personen, gibt
man Thuja D 4 dil. Hydrastis ist ein sogenanntes Resorptionsmittel. Es wird gegeben, immer wenn die Sekretion
angeregt werden soll. Es ist wirksam bei dumpfen, heftigen Schmerzen in der Stirn und scharfen, schneidenden
Schmerzen in den Schläfen. Nase, Mund und Lippen sind
heftig geschwollen.
Wird der Schleim, der den Rachen hinunterläuft, sehr zäh
und fadenziehend, hilft Corallium rubrum.
Hepar sulfuricum hat sehr starke Kälteempfindlichkeit.
Der Patient hüllt sich den Kopf mit einem warmen Tuch
ein. Der Schnupfen ist übelriechend.
Silicea ist für chronische Eiterungen bei frostigen Menschen, die häufig zu Erkältungen neigen. Besserung
durch Wärme und durch Warm-Einhüllen.
Wenn wir mit einer gezielten Therapie nicht weiterkommen, kann mit Sulfur die Oxydation, das heißt die Energien der Abwehrmechanismen, angefacht und zur Reaktion gebracht werden. In chronischen Fällen, vor allem bei
Kindern, sind nach dem Konstitutionsbild die Nosoden
Psorinum, Tuberculinum, Medorrhinum und Luesinum zu
prüfen.
Bei der akuten, noch nicht behandelten Sinusitis sollte mit
einem Homöopathikum begonnen werden. Wichtig ist, zuerst die Selbstheilungskräfte des Organismus zu fördern.
Bei Versagen dieser Therapieform müssen natürlich
andere Mittel eingesetzt werden, um die massiven Beschwerden des Patienten zu lindern. Mit zunehmender
Erfahrung des Therapeuten werden aber die Therapieerfolge durch Homöopathie besser, so daß der Einsatz von
Antibiotika wesentlich reduziert werden kann. Auch chronische Formen der Sinusitis lassen sich gut mit Homöopathie beeinflussen. Hier steht der Therapeut nicht so unter Zwang zu raschem Erfolg wie bei der akuten Form.
Allerdings ist es wesentlich schwieriger, das richtige Ho-
767
A. Reyher, Sinusitis
möopathikum zu finden, da durch die vorausgegangenen,
jahrelangen Behandlungen der Organismus nur schwer
zur Reaktion zu bringen ist. Nur durch eine genaue Fallaufnahme kann das Konstitutionsmittel gefunden werden,
mit dem eine Reaktion zu erreichen ist.
Unter den genannten Gesichtspunkten werden operative
Maßnahmen nur noch selten nötig. Sicher sind radikale
Operationsverfahren mit Ausräumung der gesamten Nebenhöhlenschleimhaut bei entzündlichen Prozessen nicht
indiziert. Zur Beseitigung von Abflußbehinderungen sind
die in letzter Zeit entwickelten, schonenden endoskopischen Operationsverfahren aber nicht immer zu vermeiden. So sollte das ganze Spektrum der möglichen Behandlungsverfahren sinnvoll und wohlüberlegt eingesetzt
werden. Sicher aber ist es falsch, wie leider in der Praxis
häufig geübt, jede Sinusitis gleich mit Antibiotika und abschwellenden Mitteln zu behandeln und bei mangelndem
Erfolg das Heil in der Operation zu suchen. Vielmehr sollte der funktionelle Aspekt der Immunabwehr der Schleim-
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3) Begasung für Wunden (Ulcus cruris)
4) Aerosole mit negativ aufgeladenem Sauerstoff und Homöopathie
— Spagyrik oder Bachbluten
5) Isotonische Kochsalzlösung mit negativ oder positiv geladenem
Sauerstoff angereichert (i. V. oder i. M.)
oder
Actovegin mit negativ oder positiv ionisiertem Sauerstoff
angereichert (i. V. oder i. M.)
6) In Vorbereitung: als Ergänzung die Farbpunktur mit Edelsteinen
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haut berücksichtigt und darauf die Therapie ausgerichtet
werden.
Literatur
Dorcsi, M.: Homöopathie Bd. 4. Haug-Verlag.
Gleditsch, J. M.: Mundakupunktur. Biol.-Med. Verlags-GmbH,
Schorndorf.
Herget, H. F.: Neuro- und Phytotherapie schmerzhafter funktioneller Erkrankungen, Bd. 1 und 2. Wissenschaftl. Abt. der Pascoe Pharma, Gießen.
König, G., und /. Wancura: Praxis und Theorie der neuen chinesischen Akupunktur, Bd. 1 und 2. Verlag W. Maudrich.
Mezger, J.: Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre Bd. I
und II. Haug Verlag.
Rusch, V.: Ökologische Betrachtungen: Mikrobiologische Therapie. Naturheilpraxis Nr. 1-4 (1987). Pflaum Verlag.
Stux, G.: Grundlagen der Akupunktur. Springer-Verlag.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. A. Reyher, Kaiser-Heinrich-Str. 6, D-3580 Fritzlar.
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phytopharmaka seit 1903 • 85 jähre im dienste der gesundheit
K.-H. Friese Homöopathische Behandlung von HNO-Krankheiten
6 Folge Allergien
Zusammenfassung
In dieser Folge wird beschrieben, wie allergische Erkrankungen homöopathisch behandelt
werden können. Bei den allergischen Erkrankungen lassen sich die Fachgebietsgrenzen
nicht immer so ohne weiteres einhalten, da die
Allergien immer den ganzen Menschen betreffen. Die Therapieerfolge sind häufig erstaunlich
gut, so daß auf allopathische Medikamente oder
Karenzmaßnahmen verzichtet werden kann.
Summary
In this section it is described how allergic diseases may homoeopathically be treated. In case
of allergic diseases the limits of the Special
fields of medicine cannot always be observed
since in such cases always the whole human
being is involved. The positive therapeutic results are offen marvellous so that allopathic medicaments or any measures as to abstinence are
not necessary.
Resume
Cette serie decrrt le traitemertt homeopathique
des affections allergiques. Pour les affections
allergiques, il n'est pas toujours possible de respecter tout simplement les limites des specialites car les allergies touchent toujours le malade
dans son ensemble. Les succes therapeutiques
sont souvent etonnamment bons, ce qui permet
de renoncer ä l'emploi de medicaments allopathiques ou ä des mesures de carence.
Unter allergischen Erkrankungen leiden sehr viele Menschen Allgemein wird in den letzten Jahren eine Zunahme beobachtet, wofür es verschiedene Erklärungen gibt
Zunächst ist eine Allergie eine Wohlstandskrankheit, früher war der Heuschnupfen eine Krankheit der Adeligen
Der Wohlstand fuhrt zu einer Fehlernahrung und einer
Überernährung Ich mochte an dieser Stelle nicht naher
darauf eingehen, da es zu diesem Punkt reichlich Literatur gibt, es gibt auch viele entsprechende therapeutische
Ansätze Weiter spielen die Impfungen eine große Rolle,
insbesondere die BCG-Impfung und alle Impfungen mit
parenteraler Eiweiß-Applikation Die allgemeine Umweltverschmutzung fordert Allergien, ohne daß dies aber im
Einzelfall immer belegbar ist Nach eigenen Erfahrungen
spielt die chronische Quecksilbenntoxikation durch Amal-
gam-Plomben eine große Rolle Glücklicherweise ist die
Quecksilbenntoxikation inzwischen problemlos nachweisbar (1) Eine massive Amalgamintoxikation stört oft nachhaltig eine homöopathische Behandlung, so daß oft eine
Amalgamentfernung erforderlich ist
Die Symptomatik einer Allergie allein kann oft zu einer
Fehleinschätzung der Erkrankung fuhren, so daß zunächst immer ein Allergietest angezeigt ist Hierbei ist eine gewisse Erfahrung zu fordern, da die Tests nicht
100%ig zuverlässig sind und im Zusammenhang mit der
Anamnese interpretiert werden müssen Bei einer inhalativen Allergie wird ein modifizierter Pricktest am Unterarm
durchgeführt Der Test ist praktisch schmerzlos und kann
nach etwa 20 min abgelesen werden Je nach Indikation
muß noch eine nasale Provokation durchgeführt werden
Hierbei wird gemessen, wie sich der Nasenwiderstand
nach einer Allergenapphkation ändert Zusätzlich können
auch noch In-vitro-Untersuchungen (RAST) durchgeführt
werden Bei Nahrungsmittelallergenen wird intrakutan am
Rucken getestet Der Test ist wegen der intrakutanen Injektionen etwas schmerzhaft und daher bei Kleinkindern
nicht durchfuhrbar Das Ergebnis kann nach etwa 20 min
abgelesen werden Ebenso stehen auch hier In-vitroTests zur Verfugung Bei Chemikahenallergien und bei
Amalgamallergie wird auf dem Rucken epikutan getestet
Der Test ist schmerzfrei, allerdings reagieren die Chemikalien wesentlich langsamer, so daß der Test erst nach 24
und 48 Stunden abgelesen werden kann
Bei Heuschnupfen behandle ich zunächst im beschwerdefreien Stadium prophylaktisch mit 3 Gaben Acidum formicicum D 200 i v im Abstand von zwei Wochen, die Injektionen sollten etwa zwei Wochen vor der erwarteten
Blutezeit abgeschlossen sein Wahrend der Blutezeit
hangt die Behandlung von der Symptomatik ab, ebenso
wird die Häufigkeit der Gaben von der Symptomatik beeinflußt Bei starker Augensymptomatik gebe ich Euphrasia D 2 (Abb 1), ggf stündlich und meistens zusätzlich
Euphrasia-Augentropfen (WALA) Bei starkem Niesreiz
wird Allium cepa D 6 verordnet, bei starkem Juckreiz im
Hals Wyethia D 6, ebenialls ggf stündlich Ist vor allem
nachts der Husten sehr stark, hilft Ipecacuanha D 1 (um
18 00 Uhr und 19 00 Uhr je 5 Tropfen) und Kalium phosphoricum D 6 Geht der Heuhusten schon mehr in Heuasthma über, hilft Jodum D 12 Bei unspezifischer Symptomatik ist Galphimia glauca D 4 (Abb 2) ein sehr bewahrtes Heuschnupfenmittel (Tab I) Natürlich müssen
häufig auch noch temporar Karenzmaßnahmen empfohlen werden, der Pollenwarndienst ist hierbei eine große
Hilfe
Eine Hausstaub-Milbenallergie ist homöopathisch relativ
gut zu beeinflussen Bei stärkerer Symptomatik wird mit
Kalium arsenicosum D 12 (2 x 1 Tablette taglich) begonnen, spater kann mit Sabadilla D 30 die Behandlung fortgesetzt werden (1 Tablette sonntags vor dem Frühstück)
769
K.-H. Friese, Homöopathie
Abb. 1: Euphrasia.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Abb. 2: Galphimia glauca.
Als Zwischenmittel gebe ich häufig Tuberculinum D 200
und/oder Sulfur D 200. Sulfur als Hochpotenz sollte allerdings bei ekzematischen Krankheiten nur von sehr Erfahrenen verabreicht werden, da massive Erstverschlimmerungen auftreten können. Bei Milbenallergikern findet
sich oft eine Lachesis-Konstitution, in diesem Fall gebe
ich Lachesis LM VI (3 Kügelchen vor dem Frühstück) über
etwa 2 Monate.
Bei Nickelallergie hilft als bewährte Indikation Arsenicum
jodatum D 12 erstaunlich rasch. Es können auch Zahnbe-
Tab. I: Homöopathische Behandlung des Heuschnupfens.
vor erwarteter Symptomatik
Aoidum formicicum D 200
Augensymptomatik
Euphrasia D 2
schwerden damit geheilt werden, wenn sich Nickel in den
Zahnfüllungen befindet und der Patient eine Nickelallergie hat.
Nahrungsmittelallergien treten sehr häufig im Zusammenhang mit inhalativen Allergien auf. Die Symptome sind so
mannigfaltig, daß man bei sehr vielen Krankheiten an eine
Mitursache denken kann. Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie sind oft Hautausschläge, Jucken und Brennen im Hals und am ganzen Körper nach dem Essen, allgemeines Unwohlsein, Durchfall, aber auch psychische
Tab. II: Behandlung von sonstigen Allergien.
Hausstaubmilben-Ailergie
Kalium arsenicosum D 12
Sabadifla D 30
Tubereulinum, Sulfur, Lachesis
starker Niesreiz
Aliium cepa D 6
starker Juckreiz im Hals
Wyethia D 6
Nickelallergie
Arsenicum jodatum D 12
Heuhusten
Ipecacuanha D 1
Nahrungsmittelallergie
Okoubaka D 3 in aufsteigenden Potenzen
Heüasthma
Jodum D 12
Milchallergie
allgemein
Galphimia glauca D 4
Aethusa cynapium D 4 in aufsteigenden Potenzen
770
Arztezeitschr f Naturheilverf 10/90, 31 Jahrg
Symptome, wie eine Depression Bei einer isolierten Nahrungsmittelallergie ist manchmal eine Vermeidung des
betreffenden Nahrungsmittels möglich, bei einer polyvalenten Nahrungsmittelallergie oft nicht mehr Das häufigste Mittel bei einer Nahrungsmittelallergie ist Okoubaka
Die Behandlung geht allerdings über mehrere Monate
Ich beginne mit Okoubaka D 3 (3 x 10 Tropfen) für 2 Monate, dann D 4 in gleicher Weise, dann D 6 (3 x 5 Tropfen)
für weitere 2 Monate, dann D 12 (2 x 5 Tropfen) für 6 Wochen, dann D 30 (1 Tablette sonntags vor dem Frühstück)
Bei Kindern gebe ich Globuli statt alkoholhaltiger Tropfen
Speziell bei Milchallergie beginne ich mit Aethusa cynapium D 4 (3 x 1 Tablette täglich), für 4 Wochen, dann D 6 in
K -H Friese, Homöopathie
gleicher Dosierung für 4 Wochen, dann D12 (2 x 1 Tablette täglich) für 6 Wochen und dann D 30 (1 Tablette sonntags vor dem Frühstück) für 6 Monate (Tab II)
Literatur
1 Daunderer, M Amalgam Sonderdruck der Khnisch-Toxikologischen Stoffmonographien München, 1989
Anschrift des Verfassers
Dr med K-H Friese, HNO-Arzt, Allergologe, Homöopathie,
Marktplatz 3, D-7252 Weil der Stadt
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SPENGLERSAN KOLLOIDE mit der 2-fach Wirkung
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SPENGLERSAN wurde von Dr med Carl Spengler, einem
langjährigen Mitarbeiter des Nobelpreisträgers Robert Koch,
1904 geschaffen
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TT-t
F. Perger Die Summation von Reizen im Grundregulationssystem
Zusammenfassung
Pathergische Krankheiten (Allergien vom
Sofort- und verzögerten Typ, chronisch progrediente Entzündungen, aber auch Malignome)
entstehen auf der Basis gravierender Störungen
der primären unspezifischen Abwehrfunktionen
im Zelle-Milieu-System, dem Grundregulationssystem nach Pischinger. Diese Abwehrentgleisungen sind nur selten monokausalen Ursprungs (z. B. durch schwere Gehirntraumen),
den weitaus größten Anteil an diesen Dysfunktionen haben multiple Belastungen durch verschiedenartigste Noxen, die sich in ihrer Wirkung im Grundsystem summieren. Denn im unspezifischen Bereich werden alle Reize stets in
der gleichen Form beantwortet, so daß Summationen möglich sind. Gleichzeitig konnte auch
der Nachweis erbracht werden, daß Reizsummationen auch in anderen Regelsystemen möglich
sind. In der zweiten Abwehrebene, dem Immunsystem, sind solche Vorgänge nachweisbar,
wenn verschiedene Noxen mit ähnlichem spezifischen Wirkungsmechanismus aufeinandertreffen.
Die Kenntnis solcher Reizsummationen öffnet
einen Weg zur kausalen Therapie mit dem Ziel
der Wiederherstellung normaler Abwehrfunktionen. Auf diese Weise ist oft eine Heilung schwerer chronischer Systemerkrankungen möglich,
mindestens aber eine wesentliche Mitigierung
ihres Verlaufes.
Summary
Pathergic diseases (allergies of the instant or retarded type, chronic progressive inflammations,
but also malignomata) develop on the basis of
severe disorders of the primary unspecific immune functions in the cell-milieu system, the basic regulation System according to Pischinger.
Such deranged resistance has only seldom a
monocausal origin (e. g. through severe traumata of the brain) the by far greatest portion of
these dysfunctions is due to multiple exposures
to most different toxics the effects of which sum
up in the basic System, because on the unspecific level the response to all Stimuli is always in
the same time it could also be demonstrated that
summations of Stimuli are also possible in other
regulation Systems. On the second level of resistance, the immune System, such processes can
be demonstrated, if various toxics with similar
specific mechanism of action coi neide.
772
The knowledge of such summations of Stimuli
opens the way to the causal therapy with the aim
to restore the normal immune functions. In this
way healing of severe chronic systemic diseases is often possible, but at least a considerable
mitigation of their course.
Resume
Les maladies pathergiques (allergies immediates et ä retardement, inflammations progressives chroniques mais aussi les malignomes) sont
causees par de graves dysfonetionnements des
fonetions immunitaires primaires non speeifiques dans le Systeme cellule-milieu, le Systeme
de regulation fondamentale selon Pischinger.
Ces derapages immunitaires n'ont que rarement
une cause unique (p. ex. graves traumatismes
cerebraux), la part de loin la plus importante de
ces dysfonetionnements est due ä des contraintes multiples exereees par les noxes les plus diverses dont les actions individuelles s'additionnent dans le Systeme de base. Car dans le Systeme non speeifique, toutes les stimulations
reeoivent la meme reponse, ce qui rend possible
des sommations. II a en meme temps pu etre
prouve que des sommations de stimulations
sont egalement possibles dans d'autres systemes de regulation. Au second niveau immunitaire, le Systeme immunitaire, de telles procedures
peuvent etre prouvees lorsque des noxes differentes ayant un mecanisme d'aetion speeifique
identique se rencontrent.
La connaissance de ces sommations de stimulations ouvre la porte ä une therapeutique causale
ayant pour objeetif le retablissement de fonetions immunitaires normales. De cette facon, il
est souvent possible de guerir des affections
chroniques systemisees graves ou tout au
moins de mitiger leur evolution.
Einleitung
Bis vor 40 bis 50 Jahren konnte man noch erwarten, daß
sich die Abwehrfunktionen nach überstandenen Krankheiten größtenteils spontan wieder erholen. Bei der Überwindung banaler Infektionen bedeutete dies oft sogar ein
Training der Abwehrfunktionen, eine Verbesserung und
Anhebung der Immunfunktionen.
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Heute ist dies aber größtenteils nicht mehr der Fall. Die
Industrialisierung mit der daraus resultierenden Umweltverschmutzung und die Einführung spezifisch hochwirksamer Chemotherapeutika mit deren häufigen Nebenwirkungen belasten den menschlichen Organismus oft so
beträchtlich, daß eine spontane Erholung nicht mehr
möglich ist. Immer häufiger resultieren nach Behandlung
akuter Krankheiten Störungen der Lebensqualität und/
oder chronische Krankheiten. Das ist die bittere Kehrseite
des technischen und medizinischen Fortschritts, die immer häufiger eine Regulationstherapie notwendig macht.
Wie kam es zu dieser Entwicklung? Aus allen bisherigen
Erkenntnissen resultiert dies aus einer Summe von Belastungen. Die Frage ist, in welchem Bereich der gesamten
Abwehrfunktionen sich diese vorwiegend abspielen.
Reizsummation im Immunsystem
Reizsummationen sind in allen Regelsystemen möglich,
nicht nur im Grundregulationssystem, sondern auch in
anderen Regelsystemen. Hier ist vor allem das Immunsystem von Interesse. Diese Summationswirkungen im humoralen und zellulären Bereich sind deshalb hier anzuführen, da auch sie in der Regulationstherapie beachtet
werden müssen und weil sie für das bessere Verständnis
der Regulationsstörungen im Grundsystem wertvoll sind.
So sehr man als Mitarbeiter P/sch/ngers auf die primäre
Stellung und Bedeutung des Grundsystems für alle
Lebensgrund- und Abwehrfunktionen eingestellt ist, so
wenig darf man sich aber der Erkenntnis verschließen,
daß auch alle anderen Regelsysteme durch Reize und
Reizsummationen gestört werden können und daß auch
dies in den Abwehrvorgängen eine beträchtliche Rolle
spielen kann. Dazu seien zwei Beispiele aus den humoralspezifischen Abwehrvorgängen angeführt.
Klinisch relevante Darmmykosen führen auch als Einzelbelastung zu einer Inhibition der IgG-Synthese und -Freisetzung. Das läßt sich im Immunstimulationstest mit dem
Faktor M nach Pischinger (Elpimed®) sowohl in den Ausgangswerten als auch im Reaktionsablauf eindeutig belegen (Tab. I).
Die gleiche Wirkung — nur noch viel stärker — haben Belastungen mit toxischen Schwermetallen, wie Pb, Cd
und/oder Hg. (Tab. II).
Bei den Testpersonen handelte es sich um Belastungen
in Größenordnungen, die noch längst nicht zum Bilde der
chronischen Cd-Intoxikation führen.
Gleichartige Inhibitionen der Immunglobulin-Freisetzung
findet man auch bei Pb und bei Hg (Tab. III).
Die Summation von Belastungen mit mehreren toxischen
Schwermetallen sind wohl leicht vorstellbar. Aber hier soll
demonstriert werden, daß extrem verschiedene Belastungsformen sich summieren können. Die Kombination
von Schwermetallbelastungen und klinisch relevanten
Darmmykosen, also zwei völlig verschiedenen spezifi-
F. Perger, Grundregulation
Tab. I: Inhibition der IgG-Synthese bei Mykose-Patienten,
Immunglobulin-Reaktionen unter Immunstimuiation (Monozytenfaktor nach Pischinger vor, 1 und 3 Stunden nach tnjektion/Elpimetf 1 ml s. c.) (aus E Perger, ÄZ f. Nat Heilv, 28 (1985) 537550),
gesunde Probanden (n = 5) Mykose-Patienten (n = 8)
IgA 200- 300- 250 mg°/o
270 - 290 - 220 mg°/o
igM 150- 100-
50mg%
330 - 300 - 380 mg%
IgG 900 -1000 -1100 mg°/o
560 - 560 - 710 mg%
Tab. II: Subtoxische Kadmium-Belastungen. Verhatten der Immungtobulme bei Immunmodulation (3 Stunden-Test Immunmodulator: 3'fach-konjugiert ungesättigte Fettsäuren). Untersuchungsmethode: Stärkegel-Dünnschicht-Elektrophorese nach
Maruna und Qründig (aus R. F. L Maruna u. F. Perger, Blomed
8, Nr. 7/8 (1983) 22.
gesunde Probanden
Pat. mit Cd-Belastung
IgA 200- 300- 250 mg%
370-310-280mg°/o
IgM 150- 100-
50mg%
330-350-410 mg%
IgG 900 -1000-1100 mg%
680 - 500 - 480 mg%
Tab. III: Immunglobulin-Verhalten im Immun-Stimulations-Test
bei Hg-Belastung unter und Ober 3,0 PQ Hg/l Vollblut. Immunmoduiator: 3-tech-konJugiert ungesättigte Fettsäuren. Methode:
Stärkegel-Dünnschlcht-EleMrophorese nach Maruna und Gründig.
1. Hgi. VBL < 3,0 ^g/l
2. Hgi. VBI. > 3,0#g/l
77-194-135 mg/dl
358 - 201 - 302 mg/dl
IgM 282- 86-136 mg/dl
320 - 270 - 280 mg/dl
IgG 800 - 396 - 268 mg/dl
525 - 427 - 330 mg/dl
IgA
(n = 3)
Tab. IV: Inhibition der Immunglobuline bei kombinierter Belastung durch Mg-lntoxikatlon und Mykosen (3 Patienten).
Hg i. VBI.
vor Th, 5,4 ßgH
nach
t,2 ,ug/l
vor Th. 7,5 ßgli
nach
0,9 ßQß
vor Th. 6,9 /ig/l
nach
0,5 #g/l
Cand. aib.
y-Glob.-Mangel
105Org./g
WOrg./g
6,3 %
10,5 %
5,8 %
16,7 %
WOrg./g
< WOrg-Zg
WOrg./g
WOrg./g
6,7 %
14,1 %
773
F. Perger, Grundregulation
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Tab. V: ASLO-Titer vor und 1 anach TE und 6 m nach Sanierung
einer Sinusitis polyp. max. bilat. (36jährige Patientin mit seronegativer Polyarthritis).
ASLO-TitervorTE
599IE
1 anach TE
3171E
6 m nach Caidwell-Luc
83 IE
sehen Belastungen, führt nicht nur zur Inhibition der IgGFreisetzung allein, sondern zu einer Inhibition aller
Immunglobuline (Tab. IV).
Die Summation beider Belastungen ist unverkennbar.
Ein zweites Beispiel ist die Höhe des ASLO-Titers bei
Doppelbelastung (Tab. V).
Beide Beispiele zeigen, daß sich im Immunsystem, dem
sekundären Bereich der Abwehrfunktionen, Reizsummationen nachweisen lassen. Was dem vorwiegend spezifisch-immunologisch ausgebildeten Arzt für diesen Bereich in verständlicher Form demonstriert werden kann,
ist aber im primären Abwehrbereich, dem Grundsystem,
noch viel häufiger und gravierender nachweisbar.
Die Eigenart der unspezifischen Reaktionen
Die mentale Akzeptanz rein unspezifischer Abwehrvorgänge ist für den streng spezifisch-diagnostisch ausgebildeten Arzt anfänglich schwierig. Man wird ja notwendigerweise streng auf bestimmte Symptome und Syndrome geschult — für unspezifisches Geschehen ist dabei
kein Platz. Das soll nicht als Vorwurf an die Ausbildungs-
a
a
kliniken verstanden werden. Diese Ausbildung ist wichtig
und darf nicht vernachlässigt werden. Denn eine rein unspezifische Therapie würde sehr bald an ihre Grenzen
stoßen. Aber auch eine extrem spezifische Diagnostik
und Therapie, vor allem der Versuch, alles aus einer direkten Ursachen-Wirkungs-Theorie erklären zu wollen, ist
auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Doch wäre diese
Grenze durch Kenntnis und Berücksichtigung der unspezifischen Abwehrschicht zu überwinden.
Auch für uns, für Pischinger und seine Mitarbeiter,
erschien es vor fast 40 Jahren inakzeptabel, als wir die
Beobachtung machten, daß im unspezifischen Bereich jeder Reiz — welcher Art auch immer — in gleicher Form
beantwortet wird. Es ist bei der primären Reizbeantwortung völlig gleichgültig, ob es sich um lebende Erreger
(Bakterien, Viren, Protozoen etc.) handelt oder um Toxine, Traumen, Temperatureinflüsse oder alle Formen von
Strahlungen: immer ist die primäre Reaktion gleichförmig. In der Erstreaktion ist nicht die Spezifität eines Reizes, sondern seine Intensität entscheidend. Erst in der
zweiten, der immunologischen Phase ist die Spezifität
dann von vorrangiger Bedeutung.
Die unspezifische Reaktion erfolgt in Form einer dreiphasigen Antwort auf den Reiz. Sie ist am besten mit der
Alarmreaktion nach Selye (1952), der vegetativen Gesamtumschaitung nach F. Hoff (1950) und dem vegetativen Dreitakt nach Siedek (1951) zu beschreiben. Die Erstreaktion ist ein humoraler Schock, der je nach der Abwehrlage des Betroffenen und der Intensität der Noxeneinwirkung verschieden lange anhält. Bei bestehender
normaler Abwehrlage tritt danach ein Umschwung in eine
humorale Gegenschockphase ein, in der die spezifische
Bekämpfung der Noxe erfolgt. Die dritte Phase, die Rekonvaleszenzphase, zeigt noch eine gewisse Labilität, bis
sich der Organismus wieder erholt und stabilisiert hat.
sa
5,00
10,6
\
„
\
iBO
\
360
200
\
\
w
\
WO Wfi
{20
10,0
160
V.,
\
3,20
3ßO
Sß
120
2,80
3,1,0
S.2
80
2.1,0
V
18.2.
V
U
15,0Mill.
203
3035/
SOOMili. - IPemc
Abb. 1: Vegetative Schockphase durch Langzeittherapie mit Penizillin, Lähmung der Reagibilität der unspezifischen Abwehr (aus
Ärztl. Praxis Nr. X/18 und 19, S. 455 und 475 [1958]).
774
Abb. 2: Die Wirkung von 10 mg Kortison i. m.: Überführung der
Abwehrsituation in eine Schock- bzw. Hemmphase (aus Ther.
Woche 8, 5 [1958] 224).
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
F. Perger, Grundregulation
Typ der rezid. Entzog,
exsudativen Charakters
Anaphylakt. Reaktion
500 - 1O0O K/V»cc >
Abb. 3: Schema der unspezifischen Reaktionsweisen nach
Perger. Entsprechend der gleichsinnigen Reaktion von Kalzium
und Cholesterin und bei Regulationseinschränkungen auch von
Kalium (aus F. Perger, Wien.
Med. Wochenschr. 131 [1981]
189).
Typ der chron. Drogred. Erttzdg.
und beim Mallgnom
akute
Entida
proltferatlven Charakters
Die Steuerung erfolgt nach unseren Erfahrungen im
Grundsystem, die hormoneile Steuerung tritt nur dann in
Erscheinung, wenn durch besonders große Reizintensität
gravierende Gewebsschäden verhindert bzw. eingebremst werden sollen. Denn Reize bis zu einer Intensität
bis zu Vz Million Vakzinekeimen oder einem entsprechendem Reizäquivalent werden von gesunden Personen peripher und ohne Beteiligung der Hypophysen-NebennierenAchse ausreguliert.
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, daß jede
Fremdsubstanz, auch hochspezifisch wirksame Chemotherapeutika, Schockreaktionen auslösen kann (Abb. 1).
An diesem Beispiel ist die Nebenwirkung auf das Grundsystem deutlich zu erkennen: sie kann bei längerer Therapiedauer oder bei wiederholter Anwendung durchaus zu
Schäden in den Grundfunktionen führen und bei lang anhaltender Schockphase z. B. die Basis zur Entwicklung
einer Penizillin-Allergie bilden (Tab. VI).
Sowohl Alttuberkulin Koch, als Autovakzine, Lungendurchleuchtung (ca. 10 r) und Röntgen-Schwachbestrahlung des linken Hüftgelenks (25 r) führten zur gleichen Reaktion in den Mineralstoffen. Die humorale Reaktion entspricht dabei der Reaktion auf Kortison per injectionem
(Abb. 2).
Tab. VI: Einförmige Reaktionen bei einer Patientin auf verschiedene Testbelastungen (52jährige Patientin mit PCP). Testungen aus den
Jahren 1956 bis 1957. (aus F. Perger, Wien. Klin. WSchr. 70 [1958] 421).
a) Belastung mit 0,2 cm3 einer Verdünnung vonATK 1:1,0 MM s.
c.
Oa
Chot.
c) Lungendurchleuchtung: 1 Minute Durchleuchtungsdauer bei
70 kV, 4 mA, 4 mm-At-Filter — Schätzung derr-Dosis nach Heilriegel: 10 r.
Harns.
Chol.
Ca
mg%
Harns.
mg°/o
Vorwert
1 Stunde p. in}.
11,5
3,10
260
1,92
11,0
3,65
220
1,80
Vorwert
11,7
3,10
255
1,84
10,5
3,85
340
2,05
3,10
265
2,01
4 Stunden p. inj,
10,2
4,2S
145
1,68
1 Stunde nach Bestrahlung
24 Stunden p. in].
10,9
3,85
210
1,88
4 Stunden nach Bestrahlung 11,1
b) Belastung mit 25000 Keimen einer Autovakzine aus einem
ZahnhBrd (Streptococous anhämoiyticus) s, c.
Ca
Chol.
d) Röntgen-Schwachbestrahlung linkes Hüftgelenk (25 r).
Harns.
Ca
mg%
Vorwert
Chot.
mg%
11,3
3,45
230
1,58
1 Stunde p. tnj.
10.5
3,95
200
1,48
3,00
3,85
290
1 Stunde nach Bestrahlung
11,1
1(0,3
4 Stunden p. inj.
10,1
4,35
160
24 Stunden p, inj.
11.6
3,10
240
1,40
4 Stunden nach Bestrahlung
10,6
3,85
375
1,69
24 Stunden nach Bestrahlung
11,2
3,10
255
Vorwert
340
Arztezeitschr f Naturheilverf 10/90, 31 Jahrg
F Perger, Grundregulation
Erst wenn man diese gleichförmige Reaktion auf jegliche
Reize akzeptiert hat, hat man damit einen Schlüssel für
die Aufklarung von multifaktonellen Krankheiten in der
Hand
Reizsummation im Grundsystem
Wahrend in der spezifischen Abwehrschicht sich nur
gleichartig wirkende Reize summieren können, ist in der
unspezifischen Ebene die Summation aller Reize möglich, wie aus der einförmigen Reizbeantwortung hervorgeht Das fuhrt sehr häufig zu massiven Summationen
und damit zur Entstehung pathergischer Erkrankungen —
von den Allergien vom Soforttyp und jenen der verzögerten Allergie zu den prohferativ-degenerativen, chronisch
progredienten Entzündungen — und bildet auch die Basis
zur Entwicklung bösartiger Prozesse (Abb 3)
Die pathergischen Krankheiten entwickeln sich aus den
Veränderungen des humoral-vegetativen Dreitakts der
unspezifischen Abwehrfunktionen und konnten aus dieser Erfahrung systemisiert werden, wie bereits mehrfach
berichtet wurde {Perger, 1972, etc ).
Die Summation von Reizen im Grundsystem wurde zuerst
durch die Feststellung von Entlastungen bei Herdsanierungen erkannt
Bei chronischen Belastungen mit unspezifischer Abwehrentgleisung sinken die Reizschwellen für Ganzheitsreaktionen stark und anhaltend ab, auf V™ bis 1/ioo der norma-
Belastung
500 000 Keime
einer Vaccine
50 000 Keime
25.000 Keime
10 000 Keime
humoral nicht
mehr erfaßbare Grenze
778
normale Reizschwellen-Höhe
für Ganzheitsreaktionen
Reizschwelle der vegetativen Dystonie
Reizschwelle der exsudativen Diathese
Reizschwelle der proliterativen Diathese
Reizschwelle der chron -progredienten Entzündung
und der Malignom-Patienten
3—10a
10—30a
Abb 4 Reizschwellenhohe für Ganzheitsreaktionen bei Gesunden und
bei Kranken mit Systemerkrankungen (aus F Perger, Les entretiens de
Monaco 1980, S 45-55,
Denise/France, 1981)
F. Perger, Grundregulation
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Ea Ca Chol
200 11,0 300
a
Tab. VII: Verbesserung der Stoffwechsellage nach Ausschwem»
mung von Pb und Cd bei bestehender Herdbelastung,
780 10,8 280
vor Therapie
nach Therapie
Cd i. H.
6,0 mg/l
22,5 ßgli
oxy-HB
20% i. VBt,
3,3 mg/t
0,56 ßgll
30% i. VB1.
SO 9,6 160
JVW
95ßpgl\
40
9,4 140
AT-Phosph.
85 mli/ml/10'
20
9,2 120
760 10,6 260
740 10,4 240 -
\ \
ALA i. H. (Pb)
720 10,2 220
100 10,0 200
80
9,8 180
\
' ^
I
I
1
i
i
3»
6"
i
2h
Eo Ca Chol
260 11,6 360 -
822 //g/ml
83 mU/ml/10*
ALA i. H, NWtote4,5 mgft
Cdi. H. NW bis 1,6,«g/t
oxy-HB um 45% im Venenblut
Jodverbrauchwerte um 8tO^g/mf
Adenosin-TripliospJiatasen 107-148 mU/ml/10'
b
240 11,4 340 220 112 320 200 77,0 300 -
1
s
•7
780 70,8 280 160 10,6 260 140 10,4 240
1 '
\ \
120 10,2 220
100 10,0 200
80 9,8 180 :
1' /
80 9,6 160
/
40 9,t 140 :
20
°-\
1
•/
/ / /
/ //
\
W/
9,2 120
1
1
V
I
3»
[
24h
281'
Abb. 5: a) Die Injektion von 10000 Keimen einer Autovakzine aus
einem Zahnherd löst bei einem Polyarthritiker vor Tonsillektomie
eine typische Schockphase aus.
b) Nach Tonsillektomie wird mit der gleichen Dosis der gleichen
Autovakzine eine normale zweiphasige Alarmreaktion verursacht
(aus F. Perger, Erf. HKd. 21 [1972] 261 und 341).
Gleichartig, wenn auch mit anderen unspezifischen Parametern, ist die Reaktion einer Patientin nach Ausschwemmung toxischer Schwermetalle (Pb und Cd) bei bestehender Herdbelastung durch Tonsillennarbenabszeß und
chronische Adnexitis nach septischem Abort (Tab. VII).
Die Veränderung der Parameter (oxy-Hämoglobin, Jodverbrauchswerte in der Jodometrie nach Pischinger und
AT-Phosphatasen) in Richtung zur Norm ist unverkennbar.
Umgekehrt zeigt der Effekt einer Reizkörpertherapie bei
bestehender Herdbelastung einen Summationseffekt im
Sinne einer Verschlechterung (Aktivierung des Krankheitsprozesses) — hier am Beispiel der Serumeiweißfraktionen erkennbar (Abb. 6).
rel % Sorumelekirophorese
Alb
50%
len Reizschwelle. Dies geht manchmal so weit, daß die
Reizschwelle mit unseren humoralen Methoden nicht
mehr exakt bestimmbar war. Die periphere Abwehr bei
gesunden Probanden ist beträchtlich: erst bei etwa Vi Million Keimen einer Fremdvakzine tritt eine kurze, etwa
4stündige Ganzheitsreaktion auf — das zeigt eine erhebliche Autonomie der peripheren Abwehrleistungen. Unter
Dauerbelastungen sinkt sie — wie gesagt — erheblich ab.
Aber sie kann sich schon bei Teilentlastungen wieder etwas verbessern (Abb. 4).
Als Beispiel wird eine der ersten Beobachtungen dieser
Art demonstriert. Vor der Tonsillektomie reagiert der Patient auf 10000 Keime einer Autovakzine aus einem Zahnherd mit einer ausgeprägten Schockreaktion, 4 Wochen
nach der Tonsillektomie aber mit einer normalen Alarmreaktion (Abb. 5).
780
vor wer
nachi
ridchö
Mb 577%
561%
552%
4,3%
105%
7,32%
Bloti
al 46%
iZ 99%
b 724%
g 754%
30%
44%
74 k %
770%
744%
101%
10%
1A
Abb. 6: Veränderungen in den Serumeiweißfraktionen
unter Reizkörpertherapie mit Subtivaccin bei einem beherdeten
Patienten
mit Polyarthritis (aus F. Perger, Ärztl. Praxis 15 [1963] 2593 und
2609).
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
Tab. VHI: Einfach- und Doppelbelastung bei 3 gesunden Probanden, Testmlttet 500000 Keime einer Fremdvakzine. Zusatzbelastung: Kältereiz (UA 1-2' in
Eiswasser). Reaktionen In Ca
und Mg (in mg%) — Tesfe aus
19SS.
F. Perger, Grundregulation
vor
1h
3h
24 h nach Reiz
nur Vakzine
10,2
2,6
9,4
3,1
9,8
2,8
10,3 mg% Ca i. S,
2,5 mgo/o Mg i. S.
Vakzine
+ Kaltereiz
10,1
2,2
9,4
3,0
9,0
3,4
10,0 mg% C a i . S.
2,5 mg% Mg i. S.
(Durchschnittswerte aller 3 Probanden)
Der Anstieg der a2-Globuline und der Abfall der y-Globuline ist deutlich und zeigt die Aktivierung des Krankheitsgeschehens durch die Reizsummation.
Drei Testungen gesunder Probanden zeigen eine ähnliche Tendenz.
Die Belastung mit 500000 Keimen einer Fremdvakzine
zeigt bereits nach 3 bis 4 Stunden eine Gegenregulation,
die zusätzliche Kältebelastung eine Stunde nach VakzineBelastung führt aber zur Intensivierung der Schockreaktion, die allerdings beim Gesunden nach 24 Stunden
wieder ausreguliert ist.
Die Tatsache der Reizsummation aus unterschiedlichsten
Belastungen im Grundsystem (erste unspezifische Ebene
der Abwehrvorgänge) läßt sich daraus und mit zahlreichen anderen Testungen anhand der unspezifischen Parameter (Mineralstoffe, oxy-Hämoglobin, Jodometrie etc.)
zweifelsfrei belegen.
Schlußwort
Pathergische Reizbeantwortungen haben ihre Hauptursache in einer Störung der unspezifischen Reaktion im
Grundregulationssystem. Es erwies sich bei den von Pischinger initiierten Forschungen immer deutlicher, daß
der weitaus überwiegende Teil der pathergischen Krankheiten multikausaler Genese ist. Durch den Nachweis der
Summation verschiedenartigster Reize und Belastungen
ergibt sich eine tiefere Kenntnis der Pathogenese chronischer Krankheiten.
Zugleich aber wurde auch festgestellt, daß Reizsummationen auch im sekundären Bereich der Abwehrfunktionen, im Immunsystem, möglich sind, wenn verschiedene
Reizeinflüsse mit ähnlichem spezifischen Wirkungsspektrum einwirken.
Damit gewinnt man zusätzliche Möglichkeiten in der Therapie, durch Abbau der verschiedenen Belastungen wieder normale Abwehrfunktionen oder zumindest eine Mitigierung der chronischen Erkrankungen zu erreichen.
Literatur
Hoff, F.: Klin. Physiol. u. Pathol., 4. Aufl., G. Thieme, Stuttgart,
1954.
Maruna, R., F. Perger: Biomed 8 (1983), Nr. 7/8, 22. ÄZ /. Naturheilv. 26 (1985) 538. Erf. HKd. 35 (1986) 316.
Maruna, R. F. L. et al.: Forum Dr. med. 8, Nr. 3 (1984) 14.
Perger, F.; Wien. Klin. WSchr. 68 (1956) 304. Wien. Klin. WSchr.
70 (1958) 771. Trier. Wo. 9 (1958) 55. Erf. HKd. 21 (1972) 261
u. 341. Erf. HKd. 31 (1982)930. Erf. HKd. 34 (1985) 812. ÄZ f.
Naturheilv. 28 (1987) 774. in: A. Pischinger, Das System der
Grundregulation, 6. Aufl., 3. Abschnitt, K. F. Haug, Heidelberg,
1988. Ganzheitsmedizin 2 (1989) 33.
Selye, H.: Einführung in die Lehre vom Adaptationssyndrom.
G. Thieme, Stuttgart, 1952.
Siedek, H.: Wien. Klin. WSchr. 75 (1951) 687.
Anschrift des Verfassers:
ChA i. P. Dv. med. F. Pevger, Kaiserstr. 123/9, A-1070 Wien.
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Pressegespräch „Gesunde Ferien — Vorsorge statt Sorge" —
Internationale Tourismusbörse 1990
4. 3.1990 in Berlin
Priv.-Doz. Dr. Richard Raedsch (Medizinische Klinik der
Universität Heidelberg) sagte zum Thema „Gesundheit in
den Tropen — Prophylaxe von Durchfallerkrankungen,
Ernährung, Kleidung" u. a.:
Der Tropenreisende von heute ist nicht der robuste und
auf Tropentauglichkeit untersuchte Urwaldforscher, sondern vielmehr der Pauschaltourist. Jährlich reisen viele
Millionen Bundesbürger in tropische und subtropische
Länder. Die gesundheitlichen Risiken bei Reisen in diese
Gebiete dürfen nicht unterschätzt werden. Zur Reisevorbereitung gehört eine ausführliche Information über die
aktuellen Erfordernisse von Schutzimpfungen und eine
Aufklärung über spezielle Verhaltensweisen zur Gesundheitsvorsorge im gewählten Reiseland. Schutzimpfungen,
Malariaprophylaxe und Beachtung hygienischer Grundsätze können ernste Tropenkrankheiten, wie Malaria,
Gelbfieber, Wurm- oder Parasitenbefall, verhindern.
30 bis 50% aller Reisenden in subtropische und tropische
Länder erleiden eine Durchfallerkrankung („Montezumas
Rache", „Tourista", „Singapur-Charly", „Delhibelly",
„Backdoor-sprint" ect.). Die Reisediarrhö ist zwar meist
eine selbstlimitierte Erkrankung, kostet den Betroffenen
jedoch wertvolle Urlaubstage. Die Reisediarrhö wird häufig durch bestimmte Stämme von Kolibakterien oder Viren
ausgelöst. Die Inkubationszeit liegt bei etwa drei Tagen,
so daß auch bei kürzeren Reisen das Durchfallereignis
noch in die Urlaubszeit fällt. Die Dauer der Durchfallerkrankung beträgt meist 2 bis 5 Tage. Das Risiko, eine Reisediarrhö zu erwerben, kann durch Beachtung einfacher
Verhaltensregeln vermindert werden: Meiden von ungeschältem Obst, Salaten, Speiseeis und Eiswürfel und Beachtung allgemeiner Hygiene.
Eine medikamentöse Durchfallprophylaxe kann mit tanninhaltigen Präparaten nebenwirkungsfrei durchgeführt
werden. Eine Antibiotika-Prophylaxe wird wegen der Gefahr von Nebenwirkungen und Resistenzentwicklung
nicht generell empfohlen. Zur Vermeidung von MagenDarm-Verstimmungen dient auch eine langsame Gewöhnung an fremdländische Eßgewohnheiten. Der Magen
sollte in den ersten Urlaubstagen nicht überlastet werden.
Sehr wichtig ist es, in warmen Urlaubsgebieten auf eine
ausreichende Trinkmenge zu achten: „Der Urin sollte immer hell sein". Besonders ältere Reiseteilnehmer und
Reisende mit chronischen Erkrankungen sind in den Tropen gefährdet. Diese Touristengruppen sollten frühzeitig
vor Beginn der Reise in die Tropen mit ihrem behandelnden Arzt ihre Reisepläne besprechen, ergänzte der Referent.
Auf der gleichen Veranstaltung sprach Prof. Dr. med. Helga Idel (Institut für Hygiene der Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf) zum Thema „Impfungen bei Tropenreisen".
Sie sagte u. a.:
Es ist umstritten, daß die Beratung über eine sinnvolle Infektionsprophylaxe für Tropen reisen die entsprechende
782
Malariaprophylaxe und den Impfschutz gegen Tetanus
und Poliomyelitis beinhalten muß. Hier sei schwerpunktmäßig auf die häufig anzuwendenden Reiseimpfungen,
wie Gelbfieber, Cholera, Typhus sowie Hepatitis-A-Prophylaxe, hingewiesen. So ist bei Erstellung des Impfplanes für Tropenreisen neben dem Reiseziel auch der Reisestil und die Dauer des Aufenthaltes zu berücksichtigen.
Die Gelbfieber-Schutzimpfung ist für Endemiegebiete im
tropischen Afrika oder Südamerika zum Teil zwingend
vorgeschrieben. Die Impfung ist der einzige Schutz vor
Gelbfieber, einer schweren Erkrankung, die durch AedesMücken übertragen wird und mit einer Letalität von 20 bis
50% belastet ist, wie die letzten Zahlen der WHO von
Gelbfieberepidemien in Westafrika belegen. Die Impfung
wird sehr gut vertragen, und der Impfschutz beträgt zehn
Jahre. Bei der Erstellung des Impfplanes ist zu bedenken,
daß die Impfung zehn Tage vor Einreise in ein Endemiegebiet von autorisierten Stellen durchgeführt werden
muß.
Im Gegensatz zu Gelbfieber, das an Vektoren gebunden
ist und damit nur in bestimmten Zonen vorkommt, kann
die Cholera weltweit auftreten, da sie vom Hygienestandard abhängt. Endemiegebiete für Cholera sind das südliche Asien und ganz Afrika. Größere Epidemien treten wieder in 20 bis 30 Ländern pro Jahr auf, wobei die Anzahl
der gemeldeten Cholerafälle in den letzten Jahren ca.
40000 betrug und eine sehr hohe Dunkelziffer anzunehmen ist. Da die Cholera kaum von Mensch zu Mensch,
sondern eher über infizierte Lebensmittel bzw. Trinkwasser (Brunnen) übertragen wird, ist der beste Schutz die
strikte Einhaltung von Hygiene-Maßnahmen. Eine Cholera-Schutzimpfung ist für einige Länder je nach epidemiologischer Situation zwingend vorgeschrieben; ansonsten ist die Indikation für die Impfung individuell zu stellen, abhängig vom Reisestil. Die Schutzimpfung beträgt
ca. 50%. Sollte eine Cholera-Schutzimpfung aus juristischen Gründen, z. B. bei Grenzüberschreitungen,
erforderlich sein, jedoch aus medizinischer Sicht bei
bestimmten Grundleiden Bedenken bestehen, kann eine
Intrakutandosis von 0,1 ml appliziert werden, ergänzte
Frau Idel.
Typhus kann ebenfalls ubiqultär auftreten, kommt jedoch
unter schlechteren hygienischen Bedingungen gehäuft
vor, da es sich bei Typhus um eine hoch fieberhafte, sehr
schwere Allgemeinerkrankung handelt, wird für Reisende
in tropische und subtropische Gebiete eine TyphusSchluckimpfung empfohlen. Der Impfstoff, der aus lebenden Bakterien besteht, hat folgende Vorteile: Die
Schluckimpfung kann zu Hause durchgeführt werden, der
Impfstoff ist gut verträglich und der Schutzeffekt sehr
hoch.
Die Hepatitis A, ausgelöst durch HAV, die mit dem Stuhl
ausgeschieden werden, kommt auch in Europa vor, wobei
jedoch ein deutliches Süd-Nord-Gefälle besteht, gemes-
Kongreßberichte • Seminare
sen an der Durchseuchung mit Antikörpern (Skandinavien
3%, Deutschland 30% und in tropischen und subtropischen Gebieten nahezu 100%). So tritt bei 100000 Tropenreisenden ca. 200- bis 300mal eine Hepatitis A auf,
bei sogenannten „Rucksackreisen" noch häufiger. Somit
empfiehlt sich eine Hepatitis-A-Prophylaxe für die meisten
Länder der Subtropen und Tropen. Da eine aktive Schutzimpfung noch nicht zur Verfügung steht, wird zur Zeit als
Schutz vor Hepatitis A die Gabe von Gammaglobulinen
empfohlen. Im Gegensatz zu einer aktiven Schutzimpfung beträgt die Schutzwirkung von Gammaglobulinen
ca. drei Monate, so daß sich die Gabe erst kurz vor Abreise empfiehlt.
Heute
so zuverlässig
wie vor 50 Jahren
Spezielle Impfungen, wie diejenigen gegen Hepatitis B,
Tollwut, Japan-Enzephalitis oder Meningokokken A und
C, sind bei besonderer Gefährdung oder speziellen epidemiologischen Situationen zu diskutieren, war in Berlin zu
erfahren.
HPL
Presseveranstaltung zum Thema
„Hefepilze auf dem Vormarsch"
7. 3.1990 in München
Einige Pilze, die Menschen — auch Tiere — schädigen
können, sind auf Haut, Haare und Nägel als Nahrungsquelle erpicht. Im Inneren des Menschen können sie nicht
gedeihen, weil sie bei 37° C Wachstum und Vermehrung
einstellen, so Prof. B. Rohde, Dermatologe aus Hamburg.
Pilze aber, die sich bei 37° C wohlfühlen, können auf der
Haut, aber auch auf inneren Oberflächen, schaden. Dies
sind vor allem die Schleimhäute der Atemwege, des Verdauungskanals (Mund, Magen, Darm) und der Geschlechtsorgane.
Zu den Pilzen, die im Verdauungstrakt vorkommen, zählen neben einigen wenigen Schimmelpilzen vor allem
Hefen. Der bekannteste Vertreter ist Candida albicans.
Candida albicans und andere pathogene Hefen können
im Prinzip jedes Gewebe des menschlichen Organismus
infizieren. Am häufigsten sind Hefemykosen der Haut und
der Schleimhäute. Allerdings macht eine einzelne Hefezelle noch nicht krank. Ob eine Krankheit entsteht, hängt
nicht zuletzt auch davon ab, wie „gesund" der Mensch
ist. Schon seit 150 Jahren wissen die Ärzte: Mykosen sind
Krankheiten von Kranken.
Durch eine Reihe von Faktoren wird die Abwehrkraft des
Menschen gegen Hefepilze geschwächt. Die Störungen
der Abwehr können von Natur aus eher harmlos sein.
Feuchtigkeit und Okklusion bieten den Hefepilzen ideale
Wachstumsbedingungen. Außerdem führen sie zu einer
Schädigung der Haut, die wiederum das Eindringen der
Pilze erleichtert. Sie sind als sogenannte lokale Belastungen anzusehen. Weitere begünstigende Faktoren sind
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
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783
Kongreßberichte • Seminare
Schwangerschaft, Säuglings- und Greisenalter: also physiologische Zustände.
Zu den Risikofaktoren zählen ferner Diabetes mellitus,
Tumorkrankheiten sowie eine Therapie mit antibakteriellen Antibiotika. Auch die Therapie mit Kortikolden bei
rheumatischen Erkrankungen oder bei Asthma fördert die
Entstehung einer Candidose. Auch virale Schädigungen
des Immunsystems (AIDS) spielen eine immer wichtigere
Rolle in der Entstehung von Hefemykosen, erwähnte der
Referent.
Die Mundhöhle gehört zu den häufigsten Lokalisationen
einer Candidose. Bekannt ist der Mundsoor des Säuglings: In der Mundhöhle finden sich weißliche Stippchen,
darunter ist die Schleimhaut rot entzündet. Die weißlichen
Auflagerungen können vom Nichtgeübten leicht mit
Milchresten nach dem Trinken verwechselt werden. Im
fortgeschrittenen Stadium wirkt sich der Soorbefall im
Mund auch auf den Appetit der Kinder und die Trinklust
aus.
Eine andere Form der Candidose der Mundhöhle wird
nach einer Antibiotikatherapie beobachtet: die Mundschleimhaut ist schmerzhaft gerötet, ohne die typischen
weißlichen Auflagerungen.
Dieses Bild sieht man auch bei der sogenannten Prothesenstomatitis.
Das Tragen einer Zahnprothese begünstigt das Wachstum von Hefepilzen. Heute weiß man, daß sich hinter einer vermutlichen Allergie auf Bestandteile des Prothesenmaterials in den meisten Fällen eine Infektion durch Candida albicans und andere pathogene Hefen verbirgt. Auch
Entzündungen der Mundwinkel sind häufig durch Hefepilze verursacht oder superinfiziert.
Aufgrund ihrer Säureresistenz gelangen pathogene Hefen ungehindert durch die Säurebarriere des Magens in
tiefere Abschnitte des Verdauungstraktes. Eine intestinale Pilzbesiedlung ist nicht nur Ausgangspunkt für rezidivierende Haut- und Schleimhautmykosen, sondern kann
auch enterale Symptome verursachen. Eine massive Hefebesiedlung des Darmes kann sowohl bei Neugeborenen
als auch bei gesunden Erwachsenen zu wäßrigen Diarrhöen führen.
Candida albicans vergärt eine Reihe von Zuckern. Dies
kann zu starker Gasentwicklung führen: vermehrte Blähungen mit leichtem Bauchweh und Verdauungsstörungen sind die Folge.
An der Haut finden sich Infektionen durch pathogene Hefen vor allem in den Körperfalten, dort wo Haut auf Haut
liegt und ein feuchtwarmes Mikroklima entsteht, was das
Wachstum von Hefen begünstigt.
Die entzündliche Veränderung von Hautfalten nennt man
Intertrigo. Bevorzugte Lokalisationen sind die Leistenbeugen, die Achselhöhlen, die Submammär- und Bauchfalten
bei Adipösen, der Windelbereich beim Säugling, die Fingerzwischenräume sowie der Analbereich. Die intestinale
Candidabesiedlung ist — nach dem Stauungsekzem bei
Hämorrhoiden — die häufigste Ursache eines juckenden
Analekzems. Eine pilzbedingte Entzündung der Fingerzwischenräume findet sich vor allem bei Personen, die
784
Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
häufig Umgang mit Feuchtigkeit haben (z. B. Hausfrauen,
Bäcker, Köche und Krankenhauspersonal). Eine Nagelbettentzündung (Paronychie), die durch die gleichen Faktoren begünstigt wird, kann sich zusätzlich entwickeln.
Auch allergische Reaktionen auf Candida albicans und
ihre Stoffwechselprodukte an der Haut sind möglich. In
letzter Zeit werden vor allem Hautkrankheiten, wie die
Neurodermitis und das seborrhoische Ekzem, mit einer
intestinalen Hefebesiedlung in Zusammenhang gebracht,
war in München zu erfahren.
Besonders wichtig sind die vaginalen Mykosen. Über deren Entstehung, Symptomatik und Therapie sprach Prof.
Dr. E. Petersen (Freiburg). Er sagte u. a.: Vaginale Mykosen werden ausschließlich durch Hefepilze hervorgerufen, überwiegend durch Candida albicans (ca. 80% der
Fälle). Zweitwichtigster Keim ist Candida glabrata (früher
Torulopsis glabrata).
Krankmachende Hefepilze gehören niemals zur gesunden Vaginalflora. Hefepilze siedeln gern auf den Schleimhäuten des Verdauungstraktes. Mit dem Speichel oder
aus dem Darmbereich können sie in die Vagina gelangen.
Auch beim Geschlechtsverkehr kann die Übertragung
stattfinden.
Die Umstellung des Hormonsystems bei Schwangeren
begünstigt das Wachstum von Hefepilzen.
Aus Reihenuntersuchungen weiß man, daß bei etwa 30%
aller unbehandelten Schwangeren zum Zeitpunkt der Geburt Hefen in der Vagina nachweisbar sind, ohne daß unbedingt Beschwerden vorliegen müssen. Heute gilt es als
erwiesen, daß unter der Geburt die Hefen auf das Neugeborene übertragen werden. Der Säugling ist durch Hefepilze besonders gefährdet, da die körpereigene Abwehr in
den ersten Lebensmonaten natürlicherweise noch nicht
voll ausgebildet ist. Mund- und Windelsoor sind die Folge.
Die Geburtswege sollten daher pilzfrei sein, um eine Infektion des Neugeborenen zu verhindern.
Die Beschwerden bei einer vaginalen Mykose beginnen
meist mit Juckreiz, Brennen und weiß-krümeligem Ausfluß. Die Vagina, häufig auch die großen und kleinen
Schamlippen, sind rot entzündet und geschwollen, weiße
Pilzplaques können der Vaginalwand anhaften. Manchmal kommt es auch zu Brennen beim Wasserlassen. Therapeutische Probleme bereiten chronische, rezidivierende
vaginale Mykosen. In diesen Fällen muß daran gedacht
werden, daß der Mund-Magen-Darm-Trakt als Erregerreservoir für Hefepilze Ausgangspunkt für ständige Reinfektionen sein kann, erwähnte Petersen. Die Behandlung
sieht folgendermaßen aus:
Antimykotika werden am besten abends im Liegen tief in
die Vagina eingeführt. Dies ist deshalb wichtig, weil die
Pilznester auch in der Nähe des Muttermundes sitzen. Bei
sehr starkem Pilzbefall können auch täglich zwei Ovula
eingeführt werden. Wenn die Pilzinfektion auch auf die
äußeren Geschlechtsteile und deren Umgebung bis zum
After ausgedehnt ist bzw. eine Ausbreitung auf diese Bereiche verhindert werden soll, werden die Hautpartien mit
Creme behandelt. Die Creme wird zweimal täglich dünn
aufgetragen. Die äußeren Zeichen der Pilzerkrankung,
Kongreßberichte • Seminare
vor allem der Juckreiz, verschwinden oft schon nach 1 bis
2 Tagen. Wichtig ist, daß die Patientin die Behandlung
konsequent in der vom Arzt empfohlenen Dauer fortführt.
Wichtig sind auch hygienische Maßnahmen:
Die Reinigung nach dem Stuhlgang soll stets von der
Scheide in Richtung Analfalte erfolgen, niemals umgekehrt. Während der Pilzbehandlung nur kochfeste Unterwäsche verwenden. Reinigungsschwämme müssen
ebenfalls desinfiziert oder ausgekocht werden. Auch
wenn der Partner keine Beschwerden aufweist, kann sein
Genital mit Pilzen infiziert sein. In diesem Fall muß auch
er behandelt werden, ergänzte der Referent.
HPL
19. Deutsch-Spanischer Fortbildungskongreß für praktische Medizin
15. bis 29. März 1990
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Der 19. Deutsch-Spanische ärztliche Fortbildungskongreß für praktische Medizin knüpft an eine langjährige
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berücksichtigt, die in südlichen Breiten Erholung, Heilung
und Linderung von Krankheiten, Gesundheitsstörungen
und altersbedingten Verschleißkrankheiten suchen.
Die zunehmende Zahl älterer Menschen und die verbesserten Lebensbedingungen ermöglichen es immer mehr
Mitmenschen, klimatherapeutische Möglichkeiten für sich
zu nutzen. Dabei sind bei der Klimatherapie besondere
Kenntnisse und Erfahrungen über die Auswirkung verschiedener Klimate auf Gesundheitsstörungen erforderlich, die mit dieser Fortbildungsveranstaltung, neben neuen Erkenntnissen in der Medizin, allen Teilnehmern von
erfahrenen autorisierten Kollegen vermittelt werden. Aber
auch die Verhaltensweise der Erholungssuchenden, die
Eingewöhnung, Lebensweise, Ernährung und ein geregelter Tagesablauf sind entscheidende Kriterien, zu
denen wir Ärzte unsere Patienten anhalten müssen, um
einen Erfolg sicherzustellen.
Gerade die Insel Teneriffa mit ihren fünf Klimazonen bietet einen umfassenden Überblick auf die Auswirkungen
des Klimas auf den Menschen und seine Gesundheit, so
daß gerade hier Erfahrungen beispielhaft gesammelt und
auf andere südliche Länder übertragen werden können.
In der Erkenntnis, daß unser ärztliches Tun auf der Grundlage exakter medizinisch-wissenschaftlicher Fakten erfolgen muß, ist auch eine stetige Fortbildung unabdingbar.
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Kongreßberichte • Seminare
seit Jahren in das Fortbildungsprogramm aufgenommen.
Neben den Hauptthemen: Klimatologie, Innere Medizin,
Geriatrie, Rheumatologie, Angiologie, Ernährung, Sportmedizin, Orthopädie, Pädiatrie, Gynäkologie, Lippen-,
Kiefer-, Gaumensegelspalten, ärztliche Naturheilverfahren, Phytotherapie, Homöopathie u. a., berufspolitisches
Kollegium, wirtschaftliche Verordnungsweise im Rahmen
des GRG, ganztägige wissenschaftliche Exkursion mit
Besichtigung des Sonnenobservatoriums Izana/Teide
werden Kurse, wie Autogenes Training, Akupunktur,
nichtdirektionale Doppler-Sonographie, Manuelle-Medizin-Einführungskurs, EKG-Seminar von autorisierten
Lehrkräften durchgeführt. Der gesamte Kongreß ist nach
den Richtlinien der Bundes- und Landesärztekammern
und den medizinischen Fachgesellschaften ausgerichtet,
ebenso nach den Vorschriften der Finanzbehörden.
Der Kongreß steht unter der Leitung des wissenschaftlichen Beirates der Herren Prof. Dr. med. G. L. Bach, Bayreuth, Prof. Dr. med. H. J. Holtmeier, Hohenheim und
Prof. Dr. med. R. Juchems, Aschaffenburg.
Gerade Naturheilverfahren sind in letzter Zeit Schwerpunkte des Kongresses geworden. Dozenten, wie u. a.
Prof. Dr. Jung (Mainz), Dr. B.Kamp* (München), Prof. Dr.
Dittmar (Starnberg), Dr. Wiesenauer (Weinstadt) und Dr.
Legal (München), welche vor allem bei den Fortbildungsveranstaltungen des ZÄN in Freudenstadt auftreten, ha-
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ein gut verträglicher Theophyllmabkommling bei
Asthma bronchiale und chronischer Bronchitis.
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Anwendungsgebiete:
Asthma bronchiale, chronische Bronchitis
Zur Unterstützung bei Herzmuskelschwache und Wasseransammlungen
Gegenanzeigen:
Diprophyllin sollte beim akuten Herzinfarkt, bei der Epilepsie,
bei Schilddrusenuberfunktion und beim grünen Star wegen des
sympathikotonen Effektes mit Vorsicht angewandt werden
Nebenwirkungen:
Hohe Dosen können gelegentlich Magenbeschwerden oder
Herzklopfen hervorrufen
Dosierung:
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In schweren Fallen empfehlen wir zur Einleitung der Behandlung
einige Injektionen Angifin.
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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
ben sich gerade auch dort verdient gemacht und bringen
diesen wichtigen Zweig der Medizin den Kollegen näher.
Sicher können nicht alle der ca. 80 Referate in diesem
Bericht besprochen werden.
Stellvertretend sei der Vortrag „Osteoporose und Sport"
von Prof. Dr. med. K. Jung (Mainz) erwähnt. Er führte u. a.
aus:
Die Osteoporose zählt zu den metabolischen Osteopathien. Sie wird definiert als lokalisierte oder universelle
Knochenveränderung, die durch einen Mangel an Knochengewebe in knöchernen Organen gekennzeichnet ist.
Die Ursachen sind mannigfach und noch nicht in letzter
Konsequenz ausdiskutiert, wenngleich unbestritten ist,
daß Ernährungsfehler und Bewegungsmangel eine ursächliche Rolle spielen. Die allgemeinen Merkmale klinischer Art sind rheumatoide Rückenschmerzen, Infraktionen und Frakturen. Röntgenologisch zeigt sich eine
deutliche Verminderung der Knochendichte bei einer
eher scharfen Zeichnung der Knochenstruktur. Laborchemisch ergeben sich keine stärkeren Abweichungen, histologisch fällt eine Ausweitung des Markraumes auf Kosten
der Knochensubstanz auf, so Jung. Als Therapie wird an
Medikamenten Natriumfluorid bei regelmäßiger Röntgenkontrolle von Wirbelsäule, Sprunggelenken und Tibia (Geiahr der osstfizierenden Periostitis), bei Auftreten starker
Schmerzen die Gabe von steroidfreien Antirheumatika,
die Substitution von Kalzium und evtl. die Verabreichung
von Anabolika empfohlen. In letzter Zeit konnten gute
Erfahrungen mit Peroxynorm (Orgotein), einem Kupfer
und Zink enthaltenden Enzym mit SuperoxiddismutaseAktivität und evtl. mit einem Prostaglandinsynthese-Hemmer gewonnen werden. Physiotherapeutisch kommt es
auf eine Verbesserung des gestörten Wechselspiels zwischen Muskulatur und knöchernem Funktionsgefüge
sowie auf eine Stärkung der verbliebenen Knochenstrukturen an, erreichbar durch lokale Erwärmung, Massage,
Bewegungsübungen und Hydrotherapie, erwähnte der
Referent.
Zu den Bewegungsübungen speziell gilt, daß sie in den
ersten Behandlungsmonaten eher vorsichtig angewendet
werden sollten, da sonst eine Verstärkung der tendopathischen Beschwerden auftreten könnten. Allenfalls empfehlen sich diadynamische oder Interferenzströme, Fangopackungen und vorsichtige Muskelmassagen. Nach 3 bis
5 Monaten sollte eine Erweiterung der physiotherapeutischen Maßnahmen auf stärkere Muskelmassagen und
vor allem Muskelkräftigungsübungen erfolgen. Tägliche
Spaziergänge und vor allem leichte, aufbauende Gymnastikübungen mit dem Bali-Gerät bzw. Deuserband und
Schwimmen sowie vor allem Atemübungen und Thoraxdehnungen ergänzen vorteilhaft das Programm, sagte
Jung. Weiterhin erwähnte Jung in seinem Referat über
„Bewegungstherapie und Hypertonie", daß Sport einen
wichtigen präventionellen Stellenwert besitzt. Er führte
u. a. aus: Körperliche Ertüchtigung kann viele positive
Auswirkungen aus gesundheitlicher Sicht zeigen, so Normalisierung des Körpergewichts, Senkung eines erhöhten
Cholesterinspiegels und Blutdrucksenkung bei zuvor
Kongreßberichte • Seminare
erhöhten Werten. Die Gründe hierfür werden in einem erhöhten Kalorienverbrauch, in der vermehrten Kochsalzabgabe und in einer Verschiebung der Gleichgewichtslage des vegetativen Nervensystems von Sympathikus in
Richtung Parasympathikus gesehen. Man darf die Blutdrucksenkung durch körperliche Ertüchtigung jedoch
nicht überschätzen, da sie einerseits beim Normotoniker
kaum vorhanden ist, bei leichter Hypertonie nur wenige
Millimeter Quecksilber beträgt und bei stark erhöhten
Blutdruckwerten wegen der geringen Belastbarkeit mit
Gefahren verbunden ist (einerseits akute kardiovaskuläre
Zwischenfälle unter körperlicher Belastung, andererseits
Begünstigung einer Athero-/Arteriosklerose infolge der
Belastungshypertonie auf Dauer). Bei der Frage nach geeigneten Sportarten ist besonders der Trainingseffekt auf
das Herz-Kreislauf-System unter Ausschaltung von Risiken zu beachten, womit ein geringer bzw. ausbleibender
Blutdruckanstieg vorrangig gemeint ist. Gut geeignet sind
die sogenannten Wegleistungssportarten mit Beanspruchung der allgemeinen und lokalen aeroben dynamischen Ausdauer, wie Wandern, Laufen, Radfahren und
eventuell Schwimmen, weiterhin Ausdauerübungen mit
gymnastischer Komponente und mit Spielcharakter, endete Jung.
Zum Thema „Prämenstruelles Syndrom (PMS) Pelviopathia vegetativa und deren phytotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten" sprach Dr. H.-P. Legal (München).
Er sagte u. a.:
Dieses Krankheitsbild ist eines der häufigsten im
geschlechtsfähigen Alter der Frau. Ca. 15 bis 20% sind
davon betroffen und müssen viele Nachteile im Leben
hinnehmen. So sind Anschwellen des Leibes, der Knöchel bzw. Finger, Aufgeblähtheit, Völlegefühl, Gewichtszunahme, schmerzhafte Brüste, Kopfschmerzen bis Migräne, Krämpfe im Unterleib, Hautfunktionsstörungen,
Depressionen und vieles mehr auch unter den Hauptsymptomen. Sicher sind sie unterschiedlich ausgeprägt.
Vor allem die seelischen Konfliktsituationen stehen im
Vordergrund. Mit der Gabe von Hormonen ist nicht immer
gedient.
Viele Patienten lehnen sie ab bzw. vertragen das entsprechende Präparat nicht. Aber es gibt auch eine „sanfte"
Therapie. Dazu gehören in jedem Falle die Naturheilmittel. Sie werden in den letzten Jahren von den Patienten
bevorzugt. Präparate, wie Agnolyt (Agnius castus cextrakt), Kamille, Schafgarbe (Achillea millefolium) und Remifinum (Cimicifuga racemosa) — um nur einige zu nennen.
In diesem Referat wurde dem Arzt eine „alternative" Therapieform in die Hand gegeben, welche sich seit Jahrzehnten bewährt hat und eine Renaissance erfährt.
Nebenwirkungen sind selten zu erwarten, so Legal auf
dem Kongreß.
Auch der nächste Kongreß, welcher im Herbst (vom 15.
bis 29. November 1990) stattfindet, beschäftigt sich mit
folgenden Themen: Klimatologie, Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Ernährung, Urologie, Psychiatrie und Mykologie.
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Ärztezeitschr. f. Naturheilverf. 10/90, 31. Jahrg.
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Der Hartmannbund berichtet
Diagnose auf Krankenschein unzulässig und unnötig
Der Hartmannbund hält eine Verpflichtung des Kassenarztes, die Diagnose auf dem Krankenschein zu vermerken, aus datenschutz- wie kassenarztrechtlichen Gründen für unzulässig. Der Ärzteverband reagierte damit auf
ein Schreiben des Bundesministeriums für Arbeit an die
Kassenärztliche Bundesvereinigung, in dem von einer
solchen Verpflichtung, gestützt auf den § 295, Absatz 1,
Nr. 1 und entsprechende Verträge ausgegangen wird. Es
sei „geradezu absurd, sich auf diesen Paragraphen zu
berufen, wenn man für die Pflichtaufzeichnung der Diagnose plädiert", sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Hans-Jürgen Thomas, am 5. August 1990 in
Bonn.
Der genannte Paragraph „verbietet es geradezu, die
Diagnose zu nennen", da sich der Gesetzgeber ausdrücklich nur auf die Aufzeichnung der von den Kassenärzten „erbrachten Leistungen" beschränke. Da auch in
den Kommentaren zu diesem Artikel nirgends etwas von
der Nennung der Diagnose stehe, sei dies „wiederum ein
Beweis für die schon fast Routine gewordene, laxe und
einseitige Textauslegung des SGB V durch das BMA",
sagte Thomas. Was die alten RVO-Verträge mit verschiedenen Kassen, in denen die Dokumentationspflicht der
Diagnose noch festgehalten sei, angehe, so müßten diese
„dem im SGB V geregelten Kassenarztrecht und dem
Recht des Patienten auf Datenschutz angepaßt werden".
Der Krankenschein sei, so Thomas, „als abrechnungstechnisches Schriftstück, durch die Angabe der erbrachten ärztlichen Leistungen in Form von Gebührenpositionen ausreichend konkret". Die Angaben der Diagnose
„dienen letztlich nur der Begründung für die erbrachte
ärztliche Leistung und sind demnach für die Abrechnung
unnötig". Thomas: „Das Recht des Patienten auf Schutz
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seiner intimen Daten muß höher gestellt werden als der
Wunsch der Krankenkasse auf Kontrolle des Arztes."
Prinzipiell Einzelprüfungen statt pauschaler Kürzungen bei Unwirtschaftlichkeit
Der Hartmannbund lehnt bundesweite Durchschnittswerte für alle Fachgebiete als Grundlage von Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab. Prüfungen, wenn sie notwendig sind,
können auch ohne globale Durchschnittsdaten durchgeführt werden. Damit widerspricht der Hartmannbund
Überlegungen im Ersatzkassenbereich, die Wirtschaftlichkeitspritfungen vornehmlich nach Durchschnittswerten auszurichten. Der Arzt-Ersatzkassen-Vertrag bestimmt ohnehin, daß Prüfungskommissionen darüber zu
entscheiden haben, ob die ärztliche Behandlungs- und
Verordnungsweise im einzelnen dem Erfordernis der Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit genügt.
Grundsätzlich vor Prüfungen und Regressen sinnvolle
Beratungen des Arztes anzustreben, befürwortet der
Hartmannbund. Ein solches Vorgehen ist allerdings
schon bislang gutgeheißen worden, denn in Verträgen
wird der Zweck von Prüfungen dahingehend beschrieben,
den Arzt hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Behandlungs- und Verordnungsweise zu beraten. Der Hartmannbund fordert, daß die Beratungen nun endgültig durchgeführt werden.
Ergänzend hierzu befürwortet der Hartmannbund nicht
nur einen intensiven Erfahrungsaustausch der Mitglieder
von Prüfungs- und Beschwerdeausschüssen, sondern
auch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für PriMärzte der Kassenärztlichen Vereinigungen und einen umfassenden Erfahrungsaustausch zwischen Prüfern und
Kassenärzten.
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Industrie-Informationen
Das unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfügung gestellt.
Deshalb erscheinen diese Meldungen außerhalb der Verantwortung der Schriftleitung.
Umfirmierung Vogel & Weber GmbH
Seit nahezu 40 Jahren hat sich die Firma Vogel & Weber GmbH,
Inning am Ammersee, durch ein wohlabgestimmtes Sortiment
hervorragender homöopathischer Einzel- und Komplexmittel sowie phytotherapeutischer Arzneimittel einen Namen gemacht;
diese seit Jahrzehnten bewährten Arzneimittel werden sowohl
den Therapeuten als auch den kranken Menschen weiterhin zur
Verfügung gestellt werden.
Nachdem Mitte der 80er Jahre der Schweizer Naturarzt, Herr Dr.
h. c. A/fred Voge/, einer der beiden Gründer und Gesellschafter
der Firma, aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, wurde die Firma von Herrn Richard Weber sen.,
dem anderen Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter,
zusammen mit seinen beiden Kindern und einem qualifizierten
Mitarbeiterteam weitergeführt und ausgebaut.
Die Gesellschafter des Unternehmens haben nunmehr beschlossen, dem Ausscheiden von Herrn Dr. Vogel auch im Firmennamen Rechnung zu tragen und firmieren ab sofort unter dem Namen
de die Zusammensetzung der Procain comp. plus Kapseln geringfügig, die der Procain comp. Kapseln stark verringert, um
dem Arzt die individuelle Therapie mit diesen hochfrequenten
Wirkstoffen zu erleichtern. Der Preis wurde entsprechend angepaßt. Die beiden Präparate sind ab sofort unter den Namen Revicain® comp. plus und Revicain® comp. im Handel erhältlich. Präparate mit der alten Bezeichnung können noch abverkauft werden, eine Rücknahme oder Umtausch ist nicht vorgesehen.
Vertrieb durch: Wiedemann Pharma GmbH, 8193 Münsing-Ambach.
Neu von Pflüger — Cereginkgo
Weber & Weber GmbH
Damit soll einerseits zum Ausdruck kommen, daß es sich nach
wie vor um ein ausschließlich in Familienbesitz befindliches, mittelständisches Unternehmen handelt. Dieses steht damit auch
weiterhin in engem Zusammenhang mit Herrn Richard Weber
sen., der sich seit über 60 Jahren um die Anerkennung und Verbreitung von Homöopathie und Phytotherapie verdient gemacht
hat. Andererseits wird wie bisher auch in Zukunft die langjährige
Tradition der Herstellung von qualitativ hochwertigen pflanzlichen Arzneimitteln aus teilweise eigenem Arzneipflanzenanbau
fortgesetzt.
Die Anschrift lautet somit: Weber & Weber GmbH, Herrschinger
Str. 33, D-8084 Inning/Ammersee.
Namensänderungen
alt: Procain H7 comp. — neu: Revicain comp.
alt: Procain H7 comp. plus — neu: Revicain comp. plus
Procain ist ein Wirkstoff, der seit langem in der Behandlung altersbedingter Degenerations- und Verschleißerscheinungen mit
Erfolg eingesetzt wird. Die chemisch als Paraaminobenzoe-diäthylaminoäthanol-hydrochlorid definierte Wirksubstanz führt
nachweislich zu einem Anstieg der Enzymaktivität in Hirn- und
Muskelzellen. Daraus resultiert eine Stimulation des Zellstoffwechsels, insbesondere eine Steigerung der Proteinbiosynthese.
In einer Reihe von klinischen Prüfungen stellte sich heraus, daß
Procain bei älteren Patienten zur Verbesserung der körperlichen
und psychischen Leistung, zur Steigerung der Konzentrationsund Reaktionsfähigkeit und auch zur Anregung von Herz und
Kreislauf beiträgt.
Aus diesem Grund hat die Fa. Wiedemann Pharma GmbH bereits vor über 10 Jahren zwei Procain-Präparate — Procain Kapseln H7 comp. plus und Procain Kapseln H7 comp. — entwickelt,
die sich im wesentlichen nur durch den Wirkstoff Hämatoporphyrin (nur in den comp. plus Kapseln enthalten) unterschieden. Bei
der Überarbeitung und Aktualisierung der beiden Produkte wur-
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Bei der Therapie mit Ginkgo-Präparaten, die fast immer über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird, kommt es auf zwei
Punkte ganz besonders an:
1. Die Behandlung sollte umfassend sein. Aus diesem Grund
enthalten Cereginkgo-Tropfen neben Ginkgo Urt. zusätzlich
Ginseng D 1, Ambra D 6, Cocculus D 4 und Conium mac. D 4.
Diese ergänzenden Dilutionen, die in der Homöopathie erfolgreich eingesetzt werden, unterstützen die Wirkung von Ginkgo in idealer Weise.
2. Die Arzneimittelkosten spielen in der Dauertherapie, die bei
älteren Menschen oft notwendig ist, eine wichtige Rolle. Mit
DM 13,40 für die 50 ml Flasche und DM 19,85 für die 100 ml
Flasche Cereginkgo wird ein Preis geboten, der auch unter
dem Aspekt einer Langzeittherapie äußerst günstig ist.
Hersteller: A. Pflüger KG, D-4840 Rheda-Wiedenbrück.
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Industrie-Informationen
Bioresonanz-Therapie
Prof Dr C Smith von der Salford Universität in England und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Brugemann Instituts,
hat in mehr als 12jahngen Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit Dr J Monro und Dr R Choy vom Nightingale Hospital
die Reaktion von Allergikern auf ultrafeine elektromagnetische
Signale untersucht
Diese Arbeit hat Prof Smith nun in einem Buch „Elecmagnetic
Man" veröffentlicht, das „als Buch des Jahres" mit dem
Lambert-Buchpreis 1990 ausgezeichnet wurde Es wurde von
den sieben Juroren aus 11 Bewerbern ausgewählt und stellt
„zweifellos einen Durchbruch dar"
Smith konnte in seinen Arbeiten nachweisen, daß hypererge Allergiker sowohl auf das Allergen, als auch auf ultrafeine elektromagnetische Schwingungen reagieren Die Arbeiten verliefen in
drei Schritten
Zunächst wurde von den festgestellten Allergenen homöopathische Potenzen hergestellt, die jedoch in einem Verhältnis
von 1 5 verdünnt wurden Dann wurden die Allergiker in aufsteigender Potenzreihe mit den dynamisierten Allergenen konfrontiert, um eine Reaktion festzustellen Begonnen wurde mit der
Urtinktur, bei der jeder Patient charakteristische Reaktionen
zeigte Diese bestanden in leichten Fallen in Unwohlsein oder
Pupillenerweiterung und bei schweren Fallen in Muskelzuckungen bis starken Krämpfen oder sogar in Ohnmacht Dabei genügte es in vielen Fallen, wenn Tropfen dieser Potenz auf den Handrucken gegeben wurden
Gibt man daraufhin zunehmend höhere Potenzen kurz hintereinander, so ergab sich eine Zustandsbesserung, und bei einer bestimmten höheren Potenz fühlte sich der Patient wieder wohl
Dabei wurde die vorher gegebene Potenz vom Handrucken wieder abgewischt und die Haut gereinigt
Bei weiterer Erhöhung der Potenzen verschlechterte sich der Zustand des Patienten erneut, bis dann wiederum eine zweite neutralisierende Potenz gefunden wurde Das heißt, der Patient
spricht bei der Verabreichung von potenzierten Allergenen in
steigender Reihenfolge periodisch negativ und positiv auf die Allergene an
Die neutralisierenden Potenzen sind von Patient zu Patient verschieden und änderten sich auch von Tag zu Tag, insbesondere
bei Therapiefortschntt Die Versuche funktionierten auch noch
bei Hochpotenzen mit Verdünnungen oberhalb der Loschmidtschen Zahl
Im zweiten Schritt verwendete C Smith anstelle der homoopathisierten Allergene elektromagnetische Wellen, die aus einem Sinusgenerator über eine Antenne auf den Patienten einwirken
Dabei wurden die Frequenzen vom Millihertzbereich bis in den
Gigahertzbereich verändert Interessanterweise ergab sich auch
hier ein periodisches Verhalten mit zahlreichen neutralisierenden
Frequenzen Die homoopathisierten Allergene und die Sinuswellen waren austauschbar, das heißt, ein mit homoopathisierten Allergenen oder der Urtinktur in eine negative Reaktionslage versetzter Patient konnte mit bestimmten elektromagnetischen Wellen wieder neutralisiert werden und umgekehrt
Der dritte Schritt in dieser Forschungsreihe war noch überraschender Wurde ein Glas mit Trinkwasser oder physiologischer
Kochsalzlosung eine Viertelstunde lang vor die Antenne des Sinusgenerators gestellt, wobei der Generator auf eine neutralisierende Frequenz eingestellt wurde, und dieses so behandelte
Wasser dem Patienten, der vorher in eine negative Reaktionslage versetzt wurde, auf die Zunge oder den Handrucken getropft,
so konnte genau der gleiche neutralisierende Effekt erreicht werden wie mit der passenden Potenz des Allergens oder der direkt
vom Sinusgenerator eingestrahlten Frequenz
Das Wasser hatte also die Information des Sinusgenerators aufgenommen und behielt sie viele Tage lang Es handelte sich dabei um die gleichen ultrafeinen Signale, wie sie in lebenden Organismen vorhanden sind und von der Bioresonanz-Therapie appliziert werden Abkochen zerstörte die Information und damit die
Wirkung, sowohl beim Wasser als auch bei den Potenzen Ein-
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frieren dagegen schadete nicht Einige Patienten reagierten sogar noch auf das eingefrorene Präparat, wenn es nur in einem
Abstand von 50 cm in die Nahe des Patienten gebracht wurde
In der Bioresonanz-Therapie werden die patienteneigenen
Schwingungen mit Hilfe von Spezialelektroden abgegriffen und
in ein Therapie-Gerat geleitet (BICOM Gerat) Dort werden diese
Schwingungen in pathologische (disharmonische) und physiologische (harmonische) Schwingungen aufgeteilt Dabei werden
die pathologischen Schwingungen invertiert und die physiologischen unverändert an den Patienten zuruckgeleitet Verstärkungen und Abschwachungen der Frequenzen sind möglich und oft
erforderlich
Die Arbeiten von Prof Smith, die folgende Tatsachen statistisch
signifikant untermauern, liefern gleichzeitig auch eine Bestätigung und Erklärung für die Wirksamkeit der BioresonanzTherapie
1 Elektromagnetische Phänomene sind von grundlegender Bedeutung in der Organisation, Struktur und Funktion lebender
Systeme, im Zustand der Gesundheit wie im Krankheitsfälle
2 Wasser, physiologische Kochsalzlosung und — wie sich spater herausstellte — auch Alkohol können elektromagnetische
Informationen speichern
3 Organismen (Korperwasser und Zellen) speichern Informationen und geben sie bei Zimmer- oder Korpertemperatur standig an die Umgebung im Organismus ab
4 Elektromagnetische Signale — auch die körpereigenen —
können therapeutisch genutzt werden
5 Jeder Patient reagiert verschieden auf die gleichen Signale
und muß daher auch individuell behandelt werden Ein kontrollierter Doppel-Blindtest kann daher nicht das geeignete
Verfahren sein, die Wirksamkeit einer individuellen Therapie
zu beweisen Es gibt nicht zwei Patienten, die vollkommen
vergleichbar sind
6 Die ideale Behandlung ist die Auto-Iso-Therapie, wie sie durch
die Bioresonanz-Therapie mit patienteneigenen Schwingungen gegeben ist
Die Bioresonanz-Therapie ist für alle Indikationen einsetzbar, oft
in Verbindung mit anderen Therapieverfahren und zur Erhöhung
ihrer Effizienz Ganz besonders aber ist dieses Therapieverfahren geeignet zur erfolgreichen Behandlung von Allergien, wie der
Kinderarzt Dr Schumacher, Innsbruck, nachweisen konnte
Für weitere Informationen Brugemann Institut, Postfach 1262,
D-8035 Gautmg, Grubmuhlerfeldstr 32, Tel (089) 8508028
Was man über die Spenglersan-Therapie wissen muß
Die Therapie mit den Spenglersan-Kolloiden gibt es seit 80 Jahren1 Sie hat eine interessante Entwicklung durchgemacht Sie
wurde von Dr Carl Spengler — einem langjährigen Mitarbeiter
des spateren Nobelpreisträgers Robert Koch — 1904 geschaffen Auf ihn geht auch die perkutane Anwendung zurück, der wir
heute als TTS (Transdermales Therapie-System) wieder begegnen
Die Wirkung geht auf die Inhaltsstoffe zurück Diese sind aus den
sogenannten I K (Immunkörpern) entstanden und werden jetzt
als Spenglersan-Kolloide bezeichnet Unter Berücksichtigung
konstitutioneller Faktoren (man sprach nahezu zwei Jahrhunderte von der sogenannten „skrofulösen Belastung") ergibt sich
heute eine ungeheure therapeutische Breite Diese reicht von
Asthma, Ekzem, Migräne über Kreislauferkrankungen, Heuschnupfen, genatrischen Beschwerden bis zur Erkrankung der
Gefäße (Venen) und Erkrankungen des Bewegungsapparates
(Rheuma, Gicht, Ischias, Neuralgien)
Alle Spenglersan-Kolloide (A, D, Dx, G, K, Om, R, T) sind in
Tropfflaschen zu 10 ml, 20 ml, 50 ml und 100 ml erhältlich Außer, dem steht dem interessierten Verordner ein Testsatz zur Verfugung, der in allen Apotheken erhältlich ist
Muster und Literatur erhalten Sie auf Anforderung von MeckelSpenglersan, Postfach 1272, 7580 Buhl
Arztezeitschr f Naturheilverf 10/90, 31 Jahrg.
Adressenänderung
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sparen sich und uns Unannehmlichkeiten.
Pl 7/Ort.
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Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH
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3110 Uelzen 1
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Pl 7/Ort:
Herausgeber:
Zentralverband der Arzte für Naturheilverfahren e V, Sitz Stuttgart, Geschäftsstelle Bismarckstraße 3,7290 Freudenstadt, sowie die dem Zentralverband angeschlossenen Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften
Internationale medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Dr Voll e V,
Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e V,
Deutsche Arztegesellschaft für Akupunktur e V,
Internationale Ärztliche Arbeitsgemeinschaft für HOT (fotobiologische Oxydationstherapie e V),
Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie und antihomotoxische Therapie e V,
Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e V,
Deutsche Gesellschaft für Thermographie e V,
Arbeitsgemeinschaft für Mikrobiologische Therapie,
Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsvorsorge
Arbeitsgemeinschaft für Phytotherapie,
Arbeitskreis für Homöopathie,
Arztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie) e V Berlin
Schriftleitung:
Dr med K Cn Schimmel Schloßplatz 8 7758 Meersburg/Bodensee
(Hauptschnftleiter)
Dr med H Anemueller, 8214 Bernau am Chiemsee (Ernährung)
Dr med L Fodor, Schulgasse7a, 8393 Freyung (apparative Medizin)
Dr med H Huneke, Erwin-v -Witzleben-Straße 17,4000 Dusseldorf-Nord (Regulationstherapie)
Dr med H -P Legal, Orleansplatz 5, 8000 München 80 (Pressereferent)
Prof Dr med PA Maurer, Harthauser Straße 10e, 8000 München 90 (Psychotherapie)
Prof Dr H Schlicher, Gierkezeile 36/IV, 1000 Berlin 10 (Phytotherapie)
Dr med R Wilhelm, Schmarjestraße 18,1000 Berlin 37 (Physiotherapie)
Mitteilung der Schriftleitung:
Zuschriften mit Originalen (wissenschaftlichen Beitragen), Referate, redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an das Redaktionssekretariat der Arztezeitschnft für Naturheilverfahren, Schloßplatz 8, 7758 Meersburg am Bodensee, erbeten
Originalen und Bertrage die zur Veröffentlichung kommen, werden honoriert,
die Schnftleitung behalt sich jedoch den Zeitpunkt der Veröffentlichung vor
Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen
Alle Manuskripte sind direkt an die Schriftleitung zu richten Grundsätzlich werden nur solche Arbeiten angenommen, die vorher weder im Inland, noch im Ausland veröffentlicht worden sind Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig
anderen Blattern zum Abdruck angeboten werden — Mit der Annahme des Manuskriptes erwirbt der Verlag für die Dauer der gesetzlichen Schutzfrist die ausschließliche Befugnis zur Wahrnehmung der Verwertungsrechte im Sinne des
§ 15 f des Urheberrechtsgesetzes —Übersetzung Nachdruck— auch von Abbildungen — .Vervielfältigungen auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege
oder in Magnetton-Verfahren, Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen sowie
Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen — auch auszugsweise — sind nur
mit schriftlicher Zustimmung des Verlages gestattet — Für den persönlichen
Gebrauch dürfen von Beitragen oder Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden — Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens hergestellte
Kopie dient im Sinne von § 54, Abs 2 UrhG gewerblichen Zwecken und ist gebührenpflichtig Die Gebuhr betragt DM —,40 je vervielfältigte Seite Sie wird entrichtet entweder durch Anbringung einer entsprechenden Wertmarke oder durch
Bezahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft Goethestraße 49, 8000
München, von der weitere Einzelheiten zu erfragen sind
Die Beitrage dürfen daher nicht in gleichem oder ähnlichem Wortlaut an anderer
Stelle veröffentlicht werden
— Jede Arbeit soll eine Zusammenfassung enthalten die beim Abdruck dem
Text vorgeschaltet wird Diese wäre von Ihnen selbst zu verfassen Sie sollte
aber 10 Druckzeilen nicht überschreiten Die Schnftleitung wird ohne Kosten
eine englische und franzosische Übersetzung veranlassen, sofern Sie es
nicht vorziehen diese selbst zu verfassen
— Die Arbeit sollte von den Charaktenstika des mündlichen Vortrages befreit
und noch vom Autor so bearbeitet werden, daß sie druckreif vorliegt
— In der Regel gilt als maximale Lange für jede Arbeit 8-10 Schreibmaschinenseiten (Izeilig, 70 Anschlage pro Zeile)
— Pro Arbeit sollten maximal 2 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden
Arbeiten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, müssen wir Ihnen leider
als unvollständig zurückreichen
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen, Rucksendung erfolgt nur, wenn Ruckporto beigefugt ist Arbeiten unter der
Rubrik Erfahrungen aus der Praxis" stellen nicht unbedingt die Meinung der
Schnftleitung dar
Editonals drucken die persönliche Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt
die von Herausgeber oder Schnftleitung aus
Alle Manuskripte werden von der Schnftleitung nach medizinisch-wissenschaftlichen und vom Lektor des Verlages nach stilistisch-sprachl chen Gesichtspunkten redigiert
Die Nennung von Markenbezeichnungen laßt keinerlei Rückschlüsse zu ob es
sich um geschützte Zeichen handelt
Bei Leserzuschriften behalten wir uns die Veröffentlichung oder Kürzung aus
redaktionellen Gründen vor
Sonderdrucke:
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kostenlos Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich
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Nachdruck:
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes der fotomechanischen
Wiedergabe und der Übersetzung bleiben dem Verlag nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten Nachdruck auch auszugsweise, ist nur
mit genauer Quellenangabe gestattet und bedarf bei Onginalbeitragen der
schriftlichen Genehmigung des Verlages Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigung gilt das Rahmenabkommen des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem BDI vom 14 S 195S (10-P1-Wertmarke pro Seite)
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