SKF Arbeitshilfe 1 | März 2013 - Schweizerischer Katholischer

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SKF Arbeitshilfe 1 | März 2013 - Schweizerischer Katholischer
Impulse
SKF Arbeitshilfe
SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund
1 | März 2013
Für eine Lichtung braucht es Klee und eine Biene,
Ein Kleeblatt, eine Biene,
Und einen Traum.
Man kann es auch beim Traum belassen,
Falls eine Biene nicht zu fassen.
Emily Dickinson (1830-1886)
Impulse-Thema
Erde wohin?
Ökologische FrauenBande
Methoden
Was brauchen wir zum Glück?
FrauenBanden-Füsse
Weltweit FrauenBande knüpfen
Mit dem Essen spielt man nicht
Erde wohin? – Schöpfungstag 2013
Gefährdete Wildpflanzen vermehren
Texte
… von Emily Dickinson
Angela Merkel
Wangari Maathi
Liebe Frauen
Frauen rund um den Globus wissen
heute, dass sie die Welt mitbewegen ... wenn sie abstimmen gehen oder bewusst
einkaufen, wenn sie sich als Bäuerinnen für ihren Boden einsetzen oder in nachhaltigen Projekten mitarbeiten. Viele Frauen wissen auch, dass sie mitgestalten, wenn
sie die Entscheidungen andern überlassen – etwa bei der Herstellung von Kleidern,
von Treibstoffen oder beim Transportieren von Lebewesen und Waren.
«Schonend mit der Schöpfung umgehen», heisst es im Leitbild des Frauenbundes.
Schonen heisst: Verletzlichkeit anerkennen, sich Grenzen bewusst sein, sorgfältig
sein.
Die europäischen katholischen Frauenverbände vertreten und verbinden über eine
Million Frauen. Sie machen sich dafür stark, dass wir gemeinsam die Schöpfung
schonen. Wir sind viele!
Schöpfungstag
Elisabethengottesdienst (erhältlich
ab September)
Die Älteren unter uns erinnern sich, dass die Apartheid in Südafrika durch Bananen
ins Wanken geriet. Konsumentinnen haben ein ungerechtes System gestürzt! Diese
Erfahrung wie auch andere zeigen: Engagement für die Schöpfung bewirkt sichtbare
politische und ökologische Veränderungen.
Informationen
Links
Filme
Was ist ein Schöpfungstag?
Was bedeutet Klimagerechtigkeit?
Andante, die europäische Allianz katholischer Frauenverbände, lädt ein, unser
Gewicht in die Waagschale zu werfen. In diesen Impulsen und dann im kommenden
Herbst am Schöpfungstag in Basel machen wir uns als Ortsvereine, Kantonalverbände und Dachverband auf den Weg, unseren Beitrag als Frauennetzwerk und als
Konsumentinnen zu leisten. Wir sind eine riesige FrauenBande. Wir haben Gewicht.
Herzliche Grüsse
Vroni Peterhans, SKF Verbandsvorstand
Regula Grünenfelder, SKF Bildung
Wir können miteinander wirksame Schritte gehen, weil wir viele sind und deshalb Gewicht haben. Schulen, Parteien, Organisationen, das Fastenopfer und Brot für alle engagieren sich auch für die Schöpfung.
Oft stellt sich die Frage, wie sie mit ihren wichtigen Anliegen und guten Angeboten die Menschen erreichen. Wir sind eine grosse Zielgruppe und haben Gewicht, gemeinsam als FrauenBande, und einzeln als
Konsumentinnen, Mütter, Gotten, Grossmütter.
Die vorgeschlagenen Impulse (auch von anderen Organisationen!) eignen sich grossartig für einen
Anlass im Frauenverein. Leisten wir unseren eigenen Beitrag und werfen wir unser gemeinsames
Gewicht in die Waagschale!
Was brauchen wir zum Glück?
Ebenfalls eine gute Frage vom WWF. Angeblich besitzen Durchschnitts-EuropäerInnen rund
10.000 Dinge. Nur einen Bruchteil davon benutzen
wir regelmässig, weil wir sie brauchen oder sie
uns wirklich am Herzen liegen. Das ist schade.
Denn viel zu besitzen, das einem wenig bedeutet,
macht nicht glücklich. Wenige Dinge, die einem
viel bedeuten, hingegen schon.
Jeden Tag prasseln tausende Werbebotschaften
und Sonderangebote auf uns ein. In dieser Dauerberieselung ist es nicht ganz einfach, bei sich
selbst zu bleiben und herauszuspüren, was längere
Zeit Freude bereiten wird. Doch wir alle kennen
das Wort dafür – die Lieblingsteile!
sich kurz zu überlegen, welches die Lieblingsteile,
die Besitztümer sind, die wirklich Freude machen.
Damit ist es schon getan. Die Frauen können ihr
Kärtchen mit den Lieblingsteilen nach Hause nehmen, und jedesmal, wenn sie unsicher sind, ob sie
etwas kaufen wollen, sollen sie auf die Liste schauen: Wird das Objekt des Begehrens einen Platz auf
dem Kärtchen bekommen oder nicht? Damit ist die
Entscheidung fast schon gefällt.
An einer nächsten Veranstaltung (drei oder sechs
Monate später) fragen Sie nach Erfahrungen mit
den Kärtchen und veröffentlichen Sie diese auf
der Website, im Schaukasten oder Ihrem Infoblatt.
Wichtig: Machen Sie unbedingt mit sich selber
vorher einen Testlauf!
Und so passt es in den Frauenverein:
Verteilen Sie an einem Treffen Ihrer Vereinsfrauen
bunte Kärtchen (A6) und Stifte. Laden Sie ein,
FrauenBanden-Füsse
Unter dem ökologischen Fußabdruck wird die Fläche
auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den
Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen
(unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schliesst Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und
Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie, aber
z.B. auch zur Entsorgung oder zu Recycling des von
ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch
seine Aktivitäten freigesetzten Kohlendioxids benötigt werden. Die Werte werden in Hektar pro Person
und Jahr angegeben.
Er ist zu gross, unser Fussabdruck! Wir mögen noch
so zierliche Füsse haben. Der WWF bietet auf seiner
Website einen einfachen Fussabdruck-Rechner, der
die Abdruckgrösse misst und Vorschläge macht,
wie unser Fussabdruck verkleinert werden kann. Sie
können an einer Veranstaltung, bei einem Znacht
einen Computer mit Netzanschluss aufstellen und
die Frauen einladen, zwischendurch ihren eigenen
Fussabdruck ausrechnen zu lassen. Die Frauen
können anonym ihre Abdruckgrösse auf einer Liste
eintragen. Anschliessend bietet sich ein Gespräch
an darüber
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•wie gross unser gemeinsamer Abdruck ist (im
Vergleich zur Schweiz, weltweit)
•wie es war, den eigenen Fussabdruck zu erstellen
(ist ja nicht wirklich angenehm, wenn frau weiss:
er ist zu gross)
•ob es Massnahmen gibt, die einzelne für sich
ergreifen wollen
•ob es Gemeinsames gibt, das wir anpacken können (und wenn dies darin besteht, im Schaukasten diesen Fussabdruck aufzuzeigen und andere
einzuladen, sich den Fragen ebenfalls auszusetzen)
Der Fussabdruck-Rechner findet sich auf:
www.wwf.ch
Weltweit FrauenBande knüpfen
Das Elisabethenwerk unterstützt ökologische Initiativen der ärmsten
Frauen im Süden. Der diesjährige Elisabethengottesdienst wird dieses Thema aufgreifen. Wir bitten Sie um Ihre Phantasie und Ihren
Einsatz zum Elisabethentag, damit wir Frauen im Süden unterstützen
können, in ihrem Umfeld ökologisch zu wirken. Jederzeit können Sie
bei der SKF-Geschäftsstelle Projektbeschriebe anfordern oder eine
Referentin zum Thema bei uns bestellen.
Es braucht wenig, aber es braucht uns
Es braucht wenig, schreibt die leider 2011 verstorbene kenianische
Nobelpreisträgerin Wangari Maathi, um eine grosse Wirkung zu
erzielen: «Es kostete mich viele Tage und Nächte, meine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass Frauen ihre Umwelt ohne viel
Technologie oder finanzielle Ressourcen verbessern können.»
www.elisabethenwerk.ch
Mit dem Essen spielt man nicht
Millionen von Menschen hungern, während ein paar wenige von der
Spekulation mit Nahrungsmitteln profitieren. In ärmeren Ländern werden 55% der Nahrungsmittel von Frauen angebaut. Gleichzeitig bilden
Frauen und von Frauen abhängige Kinder die Mehrheit der unvorstellbaren Zahl von ca. 1 Milliarde unterernährter Menschen.
Sammeln Sie Unterschriften für die Volksinitiatie gegen Nahrungsmittelspekulation! Der Dachverband beteiligt sich ebenfalls daran! Mit
dem Spekulationsstopp sollen die Bedürfnisse der Menschen wieder
ins Zentrum rücken – mit Essen spielt man nicht. Informationen und
Unterschriftenbogen: www.juso.ch/spekulationsstopp
Erde wohin? Schöpfungstag 2013
2013 ist es ganz einfach: Die SKF-FrauenBande lädt am 28.09.2013
zusammen mit den deutschen und französischen Frauenverbänden ihre
Mitglieder, aber auch Familien auf den Klimaweg im Dreiländereck in
Basel ein (www.klimaweg.com).
FrauenBande vernetzt Frauen (und mit ihnen auch Männer und Kinder),
denen die Gemeinschaft und die Erde am Herzen liegen. Frauen (und
mit ihnen Kinder) sind besonders vom Klimawandel betroffen. Es ist
also wichtig, dass wir uns auf den Weg machen, um Hoffnung, Ideen,
Erfahrungen zu sammeln und zu teilen, wie wir schonend mit der Erde
umgehen wollen. Eingeladen sind Frauen, Männer, Jugendliche, Fami-
lien mit Kindern, denen die Schöpfung am Herzen liegt, die mehr über
nachhaltiges Leben lernen, Erfahrungen teilen und sich auf den Weg
machen möchten. Wir freuen uns, mit vielen Menschen unterwegs zu
sein (Informationen in dieser Qu(elle) und Detailprogramm auf www.
frauenbund.ch oder bei den SKF-Kantonalverbänden).
In den kommenden Jahren wird das Thema noch an Aktualität gewinnen. Planen Sie entsprechend die Vereinsausflüge, machen Sie mit
bei Initiativen, es braucht uns Frauen, es braucht die FrauenBande für
Klimagerechtigkeit!
Gefährdete Wildpflanzen vermehren
Ich mache bei einem Projekt zur Erhaltung seltener oder vom Aussterben bedrohter Wildpflanzen mit.
Niedriges Veilchen, Sumpfgladiole oder Rosa gallica: Rund 50 Pflanzenarten sind im Kanton Zürich speziell selten und stark bedroht.
Anderseits sind ihre Ansprüche grossenteils bekannt, deshalb können
sie auch gefördert werden. Die Fachstelle Naturschutz des Kantons
Zürich lädt Privatpersonen ein, sich an der Förderung dieser Pflanzen
zu beteiligen.
Mitmachen können alle, die einen Teil ihres Gartens oder Balkons dafür
zur Verfügung stellen. Wir erhalten Samen der seltenen Pflanzen, säen
diese aus und ziehen die Jungpflanzen in Töpfen heran oder wir erhalten Pflanzen, die wir durch Teilung oder Ableger vermehren. Jeweils im
September ist Abgabetermin: Rund 1000 bis 2000 Pflanzen kommen da
jedes Jahr zusammen. Die Pflanzen werden an geeigneten Standorten,
meist Renaturierungsflächen, ausgepflanzt. Auch daran können sich
Freiwillige mit grünem Daumen beteiligen.
Erfolgsgeschichten von Pflanzen, die so vor dem Aussterben gerettet
werden konnten, gibt es einige. Das Gnadenkraut kann vielleicht bald
aus dem Programm entlassen werden, der Kreuzenzian, die borstige
Glockenblume und die Bocksriemenzunge – eine Orchideenart - konnten immerhin lokal gefördert werden. kw
www.naturschutz.zh.ch
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Anregungen zum Thema (auch Filme mit ausführlichen Inhaltsangaben) finden Sie auch im Impulsordner FrauenBande (zu bestellen auf der
SKF-Geschäftsstelle).
Links
Praktische Veranstaltungstipps und Informationen zu einem klimagerechteren Verhalten:
•www.frauen-steigen-aus.de (Aktion zum Atomausstieg des Katholischen Deutschen Frauenbunds KDFB)
•ww.kfd-bundesverband.de/projekte/das-klimaschutzpaket.html
(Materialien zum Herunterladen und Bestellen für Frauenvereine zu
den Themen: Klimafreundlich unterwegs; Feste feiern – Klima schützen; Kleidung; Essen; bauen und wohnen)
•www.elisabethenwerk.ch (soziale und ökologische Projekte des Elisabethenwerkes vom SKF – Informationen und Kontakt)
•www.wwf.ch
•www.filmefuerdieerde.ch (Filme zu Ökologie–Themen, die kostenlos
geliehen oder auch gekauft werden können)
•www.frauenbund.ch (Verbandszeitschrift: in der Qu(elle) 4/2011
praktische Tipps zum Energiesparen)
•www.oeku.ch (Kirche und Umwelt; Material zur Schöpfungszeit)
•ww.emma.de/ressorts/artikel/oekologie/mein-oekotag-24-tippsfuer-24-stunden/
•www.umweltarena.ch (Kompetenzzentrum und Ausstellungsplattform in Spreitenbach)
Neue internationale Frauen-Ökologie-Adressen
(mit vollständiger deutscher Seite)
•www.wloe.org (Women and life on earth, eine unabhängige Internetplattform für Informationen, Ideen und Aktionen zu den Themen
Frauen und Frieden, Ökologie und globale Gerechtigkeit)
•www.wecf.eu (Women in Europe for a Common Future ist ein internationales Netzwerk von über 100 Frauen-, Umwelt- und Gesundheitsorganisationen, die in mehr als 40 Ländern Projekte durchführen und sich weltweit für eine gesunde Umwelt für alle einsetzen)
•www.plant-for-the-planet.de (Jugendliche mischen sich in die politische Diskussion ein und pflanzen Bäume)
Was ist ein Schöpfungstag?
In den orthodoxen Kirchen hat das Gebet für die Schöpfung Tradition. So kommt die Idee, einen «Tag der Schöpfung» bzw. eine «Zeit
der Schöpfung» zu feiern, aus der orthodoxen Kirche. 1989 lud der
ökumenische Patriarch von Konstantinopel die gesamte Christenheit ein, den 1. September zu begehen als «einen Tag des Dankes
für die grosse Gabe der Schöpfung und der Bitte für ihre Erhaltung
und Heilung». In der «Charta Oecumenica», die 2001 beschlossen
wurde, heisst es:
«Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers/der Schöpferin,
erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und
die Schönheit der Natur. Aber wir sehen mit Schrecken, dass die
Güter der Erde ohne Rücksicht auf ihren Eigenwert, ohne Beachtung ihrer Begrenztheit und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger Generationen ausgebeutet werden. Wir wollen uns gemeinsam
für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen. In Verantwortung vor Gott müssen wir gemeinsam Kriterien
dafür geltend machen und weiter entwickeln, was die Menschen
zwar wissenschaftlich und technologisch machen können, aber
ethisch nicht machen dürfen. In jedem Fall muss die einmalige
Würde des Menschen den Vorrang vor dem technisch Machbaren
haben.»
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Was bedeutet Klimagerechtigkeit?
Fragt danach, wie Treibhausgase reduziert und die Folgen der globalen Erwärmung auf alle Schultern verteilt werden können, z. B.
so: Jedem Menschen steht ein Kohlenstoff-Budget in Höhe von 1-2
Tonnen K pro Jahr zu. Dieser Wert ermöglicht vielen Entwicklungsländern eine zum Teil erhebliche Steigerung ihres TreibhausgasAusstosses. Für die Hauptverursacher des Klimawandels, die industrialisierten Nationen, kommt dies hingegen einer Reduktion um
bis zu 95 % gleich! Auf der Folgenseite bedeutet dies, dass die am
meisten bedrohten Küsten- und Inselgebiete nicht allein gelassen
werden, wenn der Klimawandel grosse Migrationsbewegungen auslöst. Klimagerechtigkeit ist zur Zeit noch ein Denkanstoss, sowohl
für Einzelne wie auch Verbände, die sich für Gerechtigkeit einsetzen,
ebenso für Nationen und die Staatengemeinschaft.
Die Klimadebatte darf nicht von Technologiefragen bestimmt sein.
Klimagerechtigkeit ist zuallererst eine Frage der Menschenrechte.
Zum Schluss
Impressum
«Überraschen wir uns damit,
was möglich ist»
Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin
Herausgeberin SKF Schweizerischer
Katholischer Frauenbund
Kasernenplatz 1 | Postfach 7854
6000 Luzern 7 | 041 226 02 20
[email protected]
www.frauenbund.ch
Verfasserin Regula Grünenfelder,
SKF Bildung
Gestaltung grafikcontainer, Luzern
Druck Brunner Druck und Medien AG

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