Die Entwicklung deutscher Pensionspläne im Spiegel der
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Die Entwicklung deutscher Pensionspläne im Spiegel der
Januar 2014 German Pension Finance Watch Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 Die Entwicklung deutscher Pensionspläne im Spiegel der Kapitalmärkte Das Towers Watson German Pension Finance Watch stellt auf Quartalsbasis die Auswirkungen aktueller Entwicklungen in den Kapitalmärkten auf deutsche Benchmark-Pensionspläne dar. Die Analyse ergänzt die ebenfalls von Towers Watson herausgegebenen Studien zu den Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklungen auf US-amerikanische Benchmark-Pensionspläne (Towers Watson US Pension Finance Watch, erscheint monatlich) und weltweite Benchmark-Pensionspläne (Towers Watson Global Pension Finance Watch, erscheint vierteljährlich). In der vorliegenden Studie werden die Pensionsverpflichtungen den reservierten Vermögenswerten gegenübergestellt und die Auswirkungen von Kurs-, Inflations- und Zinsänderungen im Jahresverlauf analysiert. Hierzu wird im Folgenden der Verlauf des Ausfinanzierungsgrads (Funding Ratio) eines Plans betrachtet, der zum Stichtag 31.12.2003 vollständig ausfinanziert war (100-Prozent-Plan) und laufend in Höhe der neu erdienten Ansprüche dotiert wird. Ferner wird ein für ein DAX- bzw. MDAX-Unternehmen typischer Plan unter Berücksichtigung der Entwicklungen des laufenden Geschäftsjahres abgeschätzt und fortgeschrieben. Die Studienergebnisse auf einen Blick: Ende 2011 Ende 2012 Q2/2013 Q3/2013 Q4/2013 Funding Ratio (%) Q3 / Q4 2013 ∆ % Pkt. ∆ % Pkt. 100 % - Plan 90,4 % 83,1 % 85,7 % 87,3 % 88,2 % + 0,9 % + 5,1 % DAX-Plan 65,6 % 61,2 % 63,1 % 64,3 % 65,0 % + 0,7 % + 3,8 % MDAX-Plan 48,9 % 43,1 % 44,8 % 46,0 % 46,8 % + 0,8 % + 3,7 % ∆% ∆% 100 % - Plan 226,3 245,4 245,1 250,0 254,4 + 1,8 % + 3,7 % DAX-Plan 169,6 192,1 192,1 196,0 199,6 + 1,8 % + 3,9 % 16,7 16,3 16,4 16,9 17,3 + 2,5 % + 6,1 % 100 % - Plan 250,2 295,2 286,0 286,3 288,3 + 0,7 % – 2,3 % DAX-Plan 258,5 313,8 304,3 304,6 306,8 + 0,7 % – 2,2 % 34,0 37,7 36,6 36,6 36,9 + 0,8 % – 2,1 % ∆ BP ∆ BP Planvermögen (Mrd.Euro) MDAX-Plan DBO (Mrd. Euro) MDAX-Plan Parameter (%) Rechnungszins 4,75 % 3,50 % 3,71 % 3,68 % 3,60 % –8 + 10 Inflation 12M Ø 2,29 % 2,26 % 2,22 % 2,18 % 2,14 % –4 – 12 towerswatson.de Towers Watson | German Pension Finance Watch – Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 1 Januar 2014 Ausfinanzierungsgrad deutlich gestiegen Aktienquote und der deutlichen Kursgewinne bei Aktien eine höhere Rendite zu verzeichnen (1. Halbjahr: + 2,2 Prozent, 2. Halbjahr + 7,1 Prozent). Der MDAX hat jedoch eine geringere Vermögensunterlegung als der DAX, so dass die höhere Rendite zu einer vergleichbaren Zunahme des Ausfinanzierungsgrads von fast vier Prozentpunkten führt. Anfang 2013 lag im DAX der Ausfinanzierungsgrad (für Pensionen zweckgebundenes Vermögen / Bewertung Pensionsverpflichtungen = Planvermögen / DBO) bei ca. 61 Prozent, im MDAX bei ca. 43 Prozent. Zur Jahresmitte war in Folge des gestiegenen Rechnungs zinses und gesunkenen Inflationserwartungen die DBO um etwa 3 Prozentpunkte zurückgegangen, was sich in einem fast 2 Prozentpunkte höheren Aus finanzierungsgrad niederschlug. Das Planvermögen blieb in diesem Zeitraum fast unverändert. 01 Ausfinanzierungsgrad deutlich gestiegen Die Entwicklung des 100-Prozent-Plans ergibt sich aus einer mit DAX und MDAX vergleichbaren Abnahme der DBO und einer aufgrund der höheren Vermögensunterlegung höheren Zunahme des Planvermögens. Insgesamt steigt der Ausfinanzierungsgrad des 100-Prozent-Plans um etwas mehr als fünf Prozentpunkte. In der zweiten Jahreshälfte hat sich die Zunahme des Ausfinanzierungsgrads fortgesetzt, allerdings auf Grundlage anderer Treiber. Der Rechnungszins sank im zweiten Halbjahr um etwa 11 Basispunkte, wodurch in etwa die Hälfte der Zunahme im ersten Halbjahr (+ 21 Basispunkte) ausgeglichen wurde. Im Jahr 2012 war über alle betrachten Pläne hin weg ein deutlicher Rückgang des Ausfinanzierungsgrads festzustellen, z. B. beim 100-Prozent-Plan rund sieben Prozentpunkte. 2013 konnte dieser Rückgang zwar nicht vollständig aufgeholt werden, allerdings zeigen die Ergebnisse der Prognose, dass ein Großteil des Rückgangs aus 2012 im Jahr 2013 ausgeglichen werden konnte. Ein Verglich mit den Werten zum Jahresende 2011 zeigt einen Ende 2013 Ausfinanzierungsgrad ähnlicher Höhe (bzw. leicht darunter), allerdings haben sich sowohl die zugrundeliegenden Vermögenswerte als auch die Verpflichtungen um rund ein Siebtel erhöht. Nur mit Blick auf das 2. Halbjahr ergibt sich eine Zunahme der Verpflichtungen um fast einen Prozentpunkt. Dieser Effekt wird jedoch durch die Wertentwicklung des Planvermögens weit mehr als ausgeglichen. Im 2. Halbjahr wurde im DAX eine Rendite auf das Planvermögen von + 5,4 Prozent erzielt (1. Halbjahr: + 1,5 Prozent). Nach Berücksichtigung von Entnahmen zur Leistungserbringung und Dotierungen verbleibt über das ganze Jahr eine Zunahme des Planvermögens in Höhe von fast 4 Prozent. Im MDAX zeigt sich eine vergleichbare Entwicklung der Verpflichtungen im Laufe des Jahres (ca. – 2 Prozent), beim Planvermögen war jedoch aufgrund der höheren Investment Returns 2012 2011 2013 30 % 23,4 % 19,3 % 20 % 13,4 % 20,9 % 11,9 % 11,2 % 10 % 7,1 % 3,2 % 0% – 0,5 % 1,3 % 0,9 % 0,8 % – 0,2 % 2,2 % 0,2 % – 1,8 % – 2,7 % – 10 % – 20 % – 14,9 % Aktien Europa towerswatson.de Aktien weltweit Anleihen Immobilien Geldmarkt Portfolio DAX Towers Watson | German Pension Finance Watch – Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 2 Januar 2014 Zunahme des Planvermögens in der zweiten Jahreshälfte Über das Jahr betrachtet lieferten Investments in europäische Aktien und Investments in andere entwickelte Märkte Renditen in vergleichbarer Größenordnung (+ 23,4 Prozent; 20,9 Prozent). Jedoch verteilt sich die Wertentwicklung unterschiedlich auf das Jahr: der Großteil der Wertentwicklung europäischer Aktien entfällt auf das 2. Halbjahr; in anderen entwickelten Märkten verteilt sich die Wertzunahme fast zu gleichen Teilen auf das 1. Halbjahr und das 2. Halbjahr. Auf Euro-Rentenpapiere, die im DAX fast zwei Drittel des Planvermögens ausmachen, konnte aufs Jahr betrachtet eine Rendite von etwas über 2 Prozent erzielt werden. Auch hier entfällt fast der gesamte Wertzuwachs aufs 2. Halbjahr. Die Verzinsung am Geldmarkt bleibt sehr niedrig und bietet kaum mehr als den nominellen Werterhalt. Insgesamt konnte aufs Planvermögen der DAX-Unternehmen eine Rendite von rund 7,1 Prozent erzielt werden, im MDAX entsprechend rund 9,5 Prozent. Die höhere Rendite im MDAX folgt aus dem höheren Aktienanteil des Planvermögens. Die Strukturen im MDAX führen dazu, dass Gesamtallokation des Planvermögens im Vergleich zum DAX deutlich stärker von der Allokation einzelner Unternehmen bestimmt wird. Dies und die ungleichmäßige Wertentwicklung im Jahresverlauf tragen dazu bei, dass die im Rahmen der Geschäftsberichte veröffentlichte Wertentwick lung insbesondere im MDAX ggf. abweichen kann. 02 Zunahme des Planvermögens in der zweiten Jahreshälfte Veränderung der Verpflichtung im DAX 2011 2012 2013 25 % 21,4 % 20 % 15 % 10 % 5% 3,3 % 0% –5% – 2,2 % Pensionsverpflichtungen im Jahr 2013 leicht zurückgegangen Die Summe aus Zinsaufwand (Verzinsung bestehender Ansprüche) und Dienstzeitaufwand (neu erdiente Ansprüche) übersteigt die Summe der Leistungszahlungen, d. h. Pensionsverpflichtungen werden im Saldo aufgebaut. Im DAX ergibt sich aus diesen Komponenten eine erwartete Zunahme der DBO 2013 um etwa 2,7 Mrd. Euro (0,9 Prozent). Diese Zunahme wird jedoch durch die Effekte aus Änderungen an den Bewertungsparametern (Rechnungszins towerswatson.de und Inflationserwartung) überlagert; hieraus ergibt sich für den Jahresverlauf eine Abnahme der Verpflichtungen um etwa 9,7 Mrd. Euro (– 3,1 Prozent). In Summe fällt 2013 die DBO im DAX um rund 7,0 Mrd. Euro (– 2,2 Prozent). Die Veränderungen im 100-Prozent-Plan (– 2,3 Prozentpunkte) und im MDAX (– 2,1 Prozentpunkte) sich gliedert sich ähnlich wie die Veränderung im DAX auf. 03 Pensionsverpflichtungen im Jahr 2013 leicht zurückgegangen Towers Watson | German Pension Finance Watch – Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 3 Januar 2014 04 Ausfinanzierungsgrad im Zeitverlauf 140 % Ausfinanzierungsgrad im Zeitverlauf 120 % 100 % 88,2 % 80 % 65,0 % 60 % 46,8 % 40 % 20 % DAX 100 Quartal 4 / 2013 Quartal 2 / 2013 Quartal 4/2012 Quartal 2 / 2012 Quartal 4 / 2011 Quartal 2 / 2011 Quartal 4 / 2010 DAX Der Ausfinanzierungrad fiel im Jahr 2012 insbesondere aufgrund des deutlich gesunkenen Rechnungszinses um mehrere Prozentpunkte. Betrachtet für den Zeitraum 2008 bis 2012 jeweils den Rechnungszins zum Jahresende (DAX-Median), war von Jahr zu Jahr ein Zinsrückgang zu verzeichnen. Die infolge dessen gestiegene Bewertung der Pensionsverpflichtungen hat dazu beigetragen, dass der Ausfinanzierungsgrad über diese Jahre gesunken ist. Am deutlichsten wird dies am 100-Prozent-Plan. Bei DAX und MDAX spielen weitere Faktoren eine Rolle, die erst im Rahmen der Kalibrierung zum Jahresende auf die anhand der Geschäftsberichtsauswertung ersichtlichen Ist-Werte erfasst werden können. Hierzu zählen insbesondere Sonderdotierungen und Abweichungen von der Benchmark aufgrund eines strategischen Pension-Risk-Management oder taktischer Maßnahmen der Unternehmen. Renditen von Anleihen Quartal 2 / 2010 Quartal 4 / 2009 Quartal 2 / 2009 Quartal 4 / 2008 Quartal 2 / 2008 Quartal 4 / 2007 Quartal 2 / 2007 Quartal 4 / 2006 Quartal 2 / 2006 Quartal 4 / 2005 0% MDAX Für das Jahresende 2013 zeichnet sich kein d eutlicher Rückgang des Rechnungszinses ab. Im 1. Quartal gab es einen Anstieg des Rechnungszinses um fast 20 Basispunkte; in den Folgequartalen beliefen sich die Änderungen auf deutlich unter 10 Basispunkte. Je nach Abgrenzung der relevanten Anleihen zur Bestimmung des Rechnungszinses und Zeitpunkt der Berechnung ergibt sich eine Seitwärtsbewegung des Rechnungszinses oder eine moderate Zunahme. Ob dies eine Bodenbildung des Rechnungszinses oder gar eine Trendumkehr ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststellen und wird wesentlich von wirtschaftlichen und geldpolitischen Entwicklungen abhängen. Ein erstes Indiz kann der Abgleich der prognostizierten Rechnungszinsentwicklung mit der Entwicklung des Rechnungszinses in den Geschäftsberichten für das abgelaufene Wirtschaftsjahr bieten. Die folgende Tabelle gibt ergänzend einen Überblick über die Entwicklung der Renditen von Bundesanleihen und die des Rechnungszinses. 31.12.08 31.12.09 31.12.10 31.12.11 31.12.12 31.12.13 3-monatige Bundesanleihe 1,33 % 0,46 % 0,37 % 0,02 % 0,01 % 0,09 % 10-jährige Bundesanleihe 3,05 % 3,46 % 3,00 % 1,96 % 1,41 % 2,05 % 30-jährige Bundesanleihe 3,55 % 4,12 % 3,43 % 2,44 % 2,18 % 2,81 % Rechnungszins IAS 5,97 % 5,32 % 4,81 % 4,75 % 3,50 % 3,60 % towerswatson.de Towers Watson | German Pension Finance Watch – Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 4 Januar 2014 Anleihenrenditen und Rechnungszins: Inflationsannahme: 05 •• Die Renditen der Bundesanleihen basieren auf Zero-Cupon Anleihen. •• Zum Jahresende wird der Rechnungszins auf Basis der Auswertung der Geschäftsberichte der DAX-Unternehmen bestimmt (Median der ausgewiesenen Rechnungszinssätze für das Inland oder gesamt). Unterjährig wird dieser Wert unter Verwendung der Towers Watson RATE:Link Methode fortgeschrieben. Dabei wird für ein verpflichtungsgerechtes Cashflow-Profil der entsprechende Rechnungszins ermittelt. Grundlage hierfür sind Marktdaten zu Unternehmensanleihen hoher Bonität. Änderung der Methodik zu Q4 / 2013; Vorperioden wurden entsprechend angepasst. •• Die Inflationserwartungen werden aus Kapitalmarktdaten ermittelt. Anmerkungen und Erläuterungen Anmerkungen und Erläuterungen Indexzusammensetzung: •• Maßgeblich ist die Zusammensetzung zum jeweiligen Jahresende. ••Unternehmen aus DAX und MDAX, die durch ein anderes Unternehmen aus einem der beiden Indices konsolidiert werden, werden nicht separat erfasst. Benchmark Investment Returns: •• Das Vermögen der Benchmarkpläne ist zum Jahres beginn auf Grundlage der Geschäftsberichte 2012 wie folgt aufgeteilt: 100 %-Plan / DAX-Plan MDAX-Plan 14,8 % 22,3 % MSCI Euro 9,9 % 14,9 % MSCI World ex-Euro 68,1 % 52,0 % Barclays Capital Indices Euro Aggregate Immobilien 4,1 % 10,0 % ScopeX Real Estate GOEF Composite Liquide Mittel 2,4 % 0,8 % Europäische Aktien Weltweite Aktien Europäische Anleihen Benchmark Euribor 3 Monate Ihr Kontakt zu den Studienautoren Dr. Thomas Jasper Towers Watson Telefon: + 49 611 794 - 230 E-Mail: [email protected] Dr. Martin Brixner Towers Watson Telefon: + 49 89 516 57- 4603 E-Mail: [email protected] Über Towers Watson Towers Watson ist eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit und unterstützt seine Kunden, ihren Unternehmenserfolg durch ein effektives HR-, Finanz- und Risikomanagement zu steigern. Weltweit sind wir mit rund 14.000 Mitarbeitern vertreten, in Deutschland mit ca. 750 Mitarbeitern an den Standorten Frankfurt, Köln, München, Reutlingen und Wiesbaden. Wir entwickeln Lösungen für die betriebliche Altersvorsorge und Nebenleistungen, für das Personal- und Vergütungsmanagement sowie das Risikound Finanzmanagement, einschließlich der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen. Die Beiträge dieser Publikation sind als allgemeine Hinweise zu verstehen. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die angegebenen Quellen oder die Unterstützung unserer zuständigen Büros zurück. Copyright © 2014 Towers Watson. All rights reserved. TW-EU-D-0224 Januar 2014 towerswatson.de Towers Watson | German Pension Finance Watch – Q4 2013 und Jahresrückblick 2013 5