Technik und Motor - Klima
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Technik und Motor - Klima
Technik und Motor Seite T 6 / Dienstag, 20. Juni 2006, Nr. 140 Frankfurter Allgemeine Zeitung Wärme steigt selbständig Schneller mit Wipptasten Die CO2-Erdsonde nutzt das Wärmerohrprinzip / Von Georg Küffner Handy M600i von Sony Ericsson mit ungewöhnlicher Tastatur kann die Nachfrage kurzfristig nicht mehr befriedigt werden, und zwar wegen mangelnder Kapazität an Bohrgeräten, mit denen die Erdsonden in den Boden getrieben werden. Für Bernhard Wenzel, der mit seinem Verein „Klima-Innovativ“ Lobbyarbeit für die Wärmepumpe betreibt, ist es ein Phänomen, daß die an dieser Technik interessierten Hausbauer stets ganz genau wissen wollen, wie die Geräte arbeiten. Das sei erstaunlich, denn das seien die gleichen Leute, sagt Wenzel, die schon mehrere Kühlschränke und Gefriertruhen gekauft haben, ohne je nach den Geheimnissen dieser Apparate zu fragen. Dabei zeigt Wenzel durchaus Verständnis für die Neugierde der potentiellen Wärmepumpenbetreiber. Denn die technischen Zusammenhänge sind nicht leicht zu verstehen: Ähnlich wie Wasser nur bergab fließt, so fließt auch Wärme nur in Richtung niedrigerer Temperatur. Will man also mit der auf ziemlich niedrigem Niveau angebotenen Umweltwärme Wohnstuben heizen und Badewasser erwärmen, ist eine Pumpe erforderlich. Ein Verdichter (Kompressor) übernimmt diese „Pumparbeit“. Er verdichtet das zuvor mit Hilfe der Umgebungswärme verdampfte – im Kreislauf geführte – Kältemittel, das sich dabei so stark erhitzt, daß mit der anfallenden Wärme geheizt werden kann. Da im nächsten Schritt über das Heizwasser die Wärme abgegeben wird, verflüssigt sich das Kältemittel wieder, um anschließend ein Entspannungsventil zu passieren. Dabei kühlt es stark ab, und der Kreislauf beginnt von vorn. Dieser Prozeß läuft um so effektiver ab, je genauer es gelingt, mit der aus dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft „abgesaugten“ Umgebungswärme dem Kälte- Früher war alles einfacher. Wer sich eine neue Heizung anschaffte, der wählte zwischen einem Öl- und einem Gaskessel. Das hing wesentlich davon ab, ob eine Gasleitung am Haus vorbeiläuft oder man sich den Brennstoff vom Tanklaster anliefern lassen muß. Doch im Zuge stetig steigender Preise für Öl und Gas werden Alternativen immer populärer. So ist ein regelrechter Boom nach sogenannten Feststoffbrennern ausgebrochen, in denen Scheitholz, Holzchips oder die an die Losung von Feldhasen erinnernden Holzpellets verbrannt werden. Auch die Produzenten von Wärmepumpen machen immer bessere Geschäfte. In CO2-Sonden nach dem Einbau Österreich und in der Schweiz sind diese Geräte, die wie „auf den Kopf gestellte“ Kühlschränke funktionieren, mit einem Marktanteil von gut 35 Prozent seit langem deutlich populärer als bei uns. In Deutschland kommen sie gerade mal auf zwei Prozent. Doch die Zuwächse können sich mittlerweile sehen lassen. Teilweise Grafik Kaiser Rücklauf Heizwasser 30°C 30°C 35°C Wärmepumpe Verdichter Entspannungsventil 0° bis +2°C +3°C Kältemittel R 410a 6° bis 7°C Verdampfer CO2-Dampf flüssiges CO2 (2° bis 3°C) 40 bar Erdwärme Erdwärme Tiefe: 70 bis 90 Meter F.A.Z.-Grafik Kaiser Wärmerohr Ohne eine Umwälzpumpe kommt die CO2-Bodensonde aus. Das CO2 strömt ohne Unterstützung durch von außen zugeführte Energie im Kreis. Grundlage dafür ist das von dem amerikanischen Physiker R.S. Gaugler erforschte Wärmerohr-Prinzip (heat pipe). Die von der Sonde an die Erdoberfläche geförderte Wärme hebt eine „aufgesetzte“ Wärmepumpe auf Heiztemperaturen. Das Bohrgerät im Einsatz: Künftig kommt die Wärme aus dem Boden Fotos WPB mittel gerade so viel Energie zuzuführen, daß es verdampft. Viel wärmer werden soll es nicht. Entscheidend ist, daß der Phasenübergang von flüssig zu gasförmig erfolgt, denn dabei kann das Medium ein Vielfaches an Energie im Vergleich zu einer Temperaturerhöhung um einige Grad aufnehmen. Gute Wärmepumpen schaffen das. Bei Vergleichsrechnungen schneiden sie besser ab als modernste öl- und gasbetriebene Heizungsanlagen einschließlich der vielgepriesenen Brennwertgeräte. So liegen etwa die Primärenergie-Nutzungsgrade von Öl- und Gasheizungen zwischen 0,6 und 0,8, während elektrisch betriebene Wärmepumpen mit Werten zwischen 0,9 und 1,4 aufwarten können. Doch um diese Ausbeute zu erzielen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Die Wärmepumpen müssen sehr leistungsfähig sein, und sie müssen sehr genau in den Heizungsbedarf eines Hauses hineingeplant werden. Nur Geräte, die eine Leistungszahl von mehr als drei erreichen (das bezeichnet das Verhältnis der von der Wärmepumpe an das Heizwasser abgebenen Wärmeleistung zur vom Verdichter aufgenommenen Antriebsenergie), leisten mehr, als sie verbrauchen. Diese magische Schwelle überschreiten Heliotherm-Wärmepumpen deutlich. Damit (Heliotherm Wärmepumpentechnik GmbH, A-6336 Langkampfen, Telefon +43/(0) 53 32/8 74 96-0) lassen sich, wie Wenzel versichert, Leistungszahlen von durchschnittlich fünf erzielen. Verantwortlich sei dafür eine ausgereizte Technik des vom Verdichter angetriebenen Kältemittelkreislaufs. Mindestens so entscheidend sei jedoch die von dem österreichischen Kältetechnikmeister Karl Mittermayr erdachte und an die Geräte „angeflanschte“ Kohlendioxyd-(CO2-)Erdsonde, mit der die im Boden gespeicherte Sonnenwärme an die Erdoberfläche gezogen wird. Die von Mittermayr in fünfjähriger Tüftelarbeit entwickelte Erdsonde hat mit herkömmlichen Typen wenig gemein. In klassischen Sonden zirkuliert in einem Zweirohrsystem eine Sole, ein Gemisch aus Wasser und Glykol. Damit sie das tut, muß sie gepumpt werden. Das kostet Energie und senkt den Wirkungsgrad. Dagegen kommt die CO2-Sonde ohne Antriebsenergie aus. Sie arbeitet vollkommen selbständig und nutzt dazu das von dem amerikanischen Physiker R. S. Gaugler entdeckte Prinzip eines Wärmerohrs (heat pipe), das überall dort eingesetzt wird, wo entweder große Wärmemengen – etwa bei einem Computer – abgeführt oder wo, wie in einem Kraftwerk, die Rauchgase nach der Wäsche wieder aufgeheizt werden müssen, damit sie den Schornstein verlassen. Und wie funktioniert die CO2-Sonde? Anders als bei den Solesonden handelt es sich hier um ein Einrohrsystem. In ein 16 Millimeter starkes, polyethylenummanteltes Kupferrohr wird CO2 mit einem Druck von 40 bar gefüllt, das je nach Standort unterschiedlich tief in den Boden gesteckt wird. Bei diesem Druck ist das CO2 zwei bis drei Grad warm und flüssig. Es läuft an der Rohrwand nach unten. Kommt es dann auf dem Weg in die Tiefe in immer wärmere Regionen, nimmt es die im Boden gespeicherte Wärme auf, bevor es bei Temperaturen zwischen neun und zehn Grad verdampft. Die gasförmigen CO2-Moleküle sausen dann in der Mitte des Rohrs mit annähernd Schallgeschwindigkeit nach oben. Hier, am Sondenkopf, wird die eingesammelte Wärme an das in Wärmetauscherrohren vorbeigeführte Kältemittel übergeben. Das CO2 wird kälter und dadurch wieder flüssig. Der selbständig ablaufende Prozeß beginnt von neuem. Bis heute hat man in Österreich und der Schweiz rund 450 CO2-Sonden installiert. Hierzulande macht die Technik – von Süden kommend – langsam Boden gut. Immer mehr Hausbesitzer nutzen die Vorteile der kostenlos zur Verfügung stehenden Umweltwärme, sind aber gut beraten, wenn sie sich bei der Planung und dem Einbau der Hilfe von Fachleuten bedienen. Denn um richtig Spaß an einer Wärmepumpe zu haben, muß die Leistungszahl möglichst hoch sein. Das schafft man nicht, wenn die Bohrlöcher und damit die Anzahl und Tiefe der Sonden nicht richtig gewählt sind. nungen können eingescannt werden, und mit wenigen Mausklicks soll man sogar Elektro- und Heizungsinstallationen am Rechner vornehmen können. Die Einrichtung des Rohbaus wird mit einem 4500 Objekte umfassenden Möbelkatalog einfach gemacht, dazu gehören auch Einbauküchen und Markenmöbel, sagt Data Becker. Ferner enthält die Software einige tausend fotorealistische Texturen für Böden und Wände. Eigene Digitalfotos von Möbeln oder Fliesen lassen sich einlesen und als zusätzliche 3D-Objekte oder Texturen verwenden. Der Traumhaus-Designer kostet 130 Euro. (misp.) Navigation Ein Business-Talent im edlen Design, besonders geeignet für E-Mail: So sieht Sony Ericsson sein neues Mobiltelefon M600i, das wahlweise im weißen iPod-Stil oder in schwarzer Hülle erhältlich ist. Mit Maßen von 107 × 57 × 15 Millimeter und einem Gewicht von 112 Gramm ist es zwar etwas breiter als ein Standardhandy, aber es hat UMTS an Bord und vor allen Dingen eine auffällige Tastatur: Rechts und links neben den Ziffern liegen zwei weitere Reihen, und alle Tasten sind als Wippe angelegt. Man kann jede Taste auf der linken oder rechten Seite drücken und arbeitet auf diese Weise beim Schreiben von SMS oder E-Mail mit einer Qwertz-Tastatur. Allerdings ist das Ganze doch sehr gewöhnungsbedürftig und nichts für dicke Finger. Das Schreibtempo läßt sich erhöhen, wenn man die eingebaute Wortvervollständigung nutzt, die nach der Eingabe der ersten Buchstaben mehrere Vorschläge für das ganze Wort in der oberen Menüzeile macht. Und um es auf die Spitze zu treiben, gibt es außerdem eine Handschrifterkennung für Buchstaben, die man mit einem rückseitig verstauten Stift auf das berührungsempfindliche Display schreibt. So ist für jeden etwas dabei, aber mit der Fülle der Möglichkeiten wurden wir im praktischen Einsatz nicht unbedingt glücklich: Eine reine Tastaturbedienung ist nicht möglich, man muß immer wieder Felder auf dem Bildschirm anklikken, mit dem seitlichen Drehrädchen bestimmte Einträge auswählen, es gibt Menüs unten am Bildschirm und ein weiteres oben links, und die Handschrifterkennung ist nicht gelungen. Zudem ist die gesamte Menüstruktur unübersichtlich und unlogisch, und man vermißt eine rote und grüne Hörertaste zum Annehmen oder Ablehnen eines Gesprächs. Bis man mit dem M600i zurechtkommt, vergeht viel Zeit. Und damit sind wir gleich beim zweiten Kritikpunkt: Die ewig langen Wartezeiten, nicht nur beim Einschalten (45 Sekunden bis zur PinEingabe) und zwei Minuten, bis das Gerät auf erste Kommandos reagiert. Der Start des Internet-Browsers dauert quälend lange, der erste Start des SMS-Posteingangs ebenfalls. Alles in allem ist das M600i als MailMaschine für Manager weniger geeignet als die – zugegeben – etwas größeren Konkurrenzprodukte wie der Blackberry oder das E61 von Nokia. Aber die sonstige Ausstattung stimmt. Der Browser für Internet Mehr Sicherheit für Reisepässe Mit Lasergravur Für künftige Generationen von Ausweisdokumenten hat das Münchner Unternehmen Giesecke & Devrient ein neuartiges Material entwickelt, das eine Alternative zum bisher verwendeten Polycarbonat darstellt. Das Besondere daran ist seine Zusammensetzung: Aufgrund der Kombination von klassischem Polycarbonat mit dem biegsamen Kunststoff PETG entsteht ein elastisches Material, das sich nach Unternehmensangaben in Tests als widerstandsfähiger erwiesen hat als das reine Polycarbonat-Dokument. Der innovative Kunststoff für die Datenseiten von Reisepässen und ID-Karten entsteht in einer frühen Phase der Folienherstellung. In einem patentierten Prozeß werden die Datenseiten aus mehreren und Wap profitiert von der hohen Bildschirmauflösung (240 × 320 Pixel), dank Quick Office lassen sich Office-Dateien und PDFs betrachten, und es gibt einen Heute-Bildschirm, der anstehende Termine und Aufgaben auf einen Blick zeigt. Ein RSS-Reader gehört zur Serienausstattung, so daß man unterwegs schnell die aktuellen Schlagzeilen liest. Für multimediale Aufgaben bringt das M600i 80 Megabyte internen Speicher mit. Er läßt sich mit einer Speicherkarte vergrößern. Wieder einmal gibt es ein neues Format: Nun heißt das kleine Plättchen „Memory Stick Micro“, und in alter Sony-Tradition ist es zu nichts kompatibel. Via USB-Kabel läßt sich direkt auf den Speicher zugreifen. Für den Datenabgleich mit Outlook liegt passende Software bei, und mit dem Flugzeugmodus kann man über den Wolken bei ausgeschaltetem Funkmodul seine Ungewöhnlich: Tastensystem am M600i Post lesen und bearbeiten. Bluetooth kommt mit dem HiFi-Modus A2DP. Auf diese Weise wird man künftig seine Musikanlage im Auto drahtlos mit den Titeln auf dem Handy beschicken. Kamera und Wireless-Lan sind nicht vorhanden, und daß ein Gerät der 500-Euro-Preisklasse keine Situationsprofile für Besprechungen oder den Einsatz in lauter Umgebung hat, ist unverständlich und ärgerlich. Der Akku hält ungefähr vier Tage durch, eine ordentliche Leistung. MICHAEL SPEHR transparenten Schichten um einen nichttransparenten Kunststoffkern aufgebaut und schließlich untrennbar miteinander verschmolzen. Bei der anschließenden Lasergravur durchdringt ein Laserstrahl die transparente Datenseite bis zur opaken, nichttransparenten Schicht. Die Informationen werden dabei ins Innere eingebrannt und sind dort sicher vor Manipulationen. In das lasergravurfähige Material lassen sich nicht nur die üblichen, am Markt etablierten Sicherheitsmerkmale integrieren. Es bietet offenbar auch völlig neue Möglichkeiten der Absicherung. So können mittels Lasergravur zusätzliche individuelle Merkmale eingebrannt werden, die sich unter entsprechendem Blickwinkel einfach und schnell überprüfen lassen. In den nächsten Jahren wird G&D rund 1,5 Millionen elektronisch lesbare Paßdokumente mit PECSEC-Datenseite an die Republik Mazedonien liefern. (hni.) Praxis und Produkte Ehrung Foto privat Dr. Eberhard Seifert, den Lesern von „Technik und Motor“ vor allem durch seine Beiträge über Themen zur Automobil-Historie bekannt, feierte am vergangenen Samstag seinen 90. Geburtstag. Der Jubilar studierte an den Universitäten Leipzig und München unter anderem Publizistik und wurde zum Dr. phil. promoviert. Nach dem Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft startete Seifert eine vielfältige Karriere als Motorjournalist. Er war Mitarbeiter in- und ausländischer Fachzeitschriften und Tagezeitungen, Berater, Geschäftsführer und Buchautor. Bis heute pflegt Seifert sein einzigartiges, umfangreiches Archiv, das unter anderem alle europäischen Autosalons von 1951 bis 1997 in Wort und Bild dokumentiert. (misp.) Auto Der Volkswagen Touareg mit dem Fünfzylinder-TDI ist jetzt serienmäßig mit einem Partikelfilter ausgerüstet. An der Leistung des Turbodiesels (128 kW/174 PS) hat sich nichts geändert. Das maximale Drehmoment beträgt 400 Newtonmeter. Der VW-Geländewagen kostet mit Sechsgang-Schaltgetriebe 41 450 Euro. (fbs.). Seat Ibiza aufgefrischt: Nach der Weiterentwicklung von Außendesign und Innenraum wird der Kleinwagen nun auch mit einer stärkeren Basis-Motorisierung angeboten. Als 1.2 12V hat der Ibiza jetzt 51 kW/70 PS (statt bisher 47 kW/64 PS), die Leistung des 1.4 16V wurde um 8 kW (10 PS) auf 63 kW/85 PS gesteigert. Trotz dieser Leistungskur seien die Verbrauchswerte gesunken, verspricht Seat. Der Normverbrauch des 1.4 liege jetzt bei 8,9 Liter in der Stadt und bei 5,1 Liter außerorts. Die Preise beginnen bei 1.2 bei 9990 Euro, der 1.4er kostet mindestens 12 700 Euro (fbs.) Motorrad Für Kühlung um die Beine herum soll an Hochsommertagen die APR-Force-Hose aus der Air-Power-Kollektion von Rukka sorgen. Die spezielle Maschenstruktur des Cordura-Obermaterials ermöglicht dem Herstel- ler zufolge einen hohen Luftdurchsatz. Rukka verlangt den stolzen Preis von 449 Euro für das Kleidungsstück, gewährt dafür aber eine Garantie von fünf Jahren auf Material und Verarbeitung. Dank Gore-TexMembran und herausnehmbarer Thermo-Innenhose soll es bei schlechterem Wetter warm und dicht halten. Stretcheinsätze an diversen Stellen erhöhen den Tragekomfort, die Sturzzonen an Knie und Schienbein sind durch zusätzliche Cordura-Lagen verstärkt, am Gesäß gibt es einen rutschhemmenden Keprotec-Besatz. Über den Rundum-Reißverschluß ist die Hose mit verschiedenen Rukka-Jakken zu verbinden. (lle.) DVD-Navigation war gestern: Mit dieser provokanten Aussage verabschiedet sich VDO Dayton von der Silberscheibe im Fahrzeug. Das Navi-Kartenmaterial für ganz Europa ist statt dessen auf einer Secure-Digital-Speicherkarte abgelegt, wie sie auch in MP3-Spielern zum Einsatz kommt. So wird das Navi-System günstiger und benötigt beim Einbau weniger Platz. Das erste VDO-Dayton-Produkt mit Speicherkarte ist das Modell MS 5200. Neu bei dem Gerät ist eine fotorealistische Karte mit einstell- barem Blickwinkel. Ferner soll die Routenplanung nach Angaben des Herstellers besser sein. Wie alle Navigationssysteme von VDO Dayton kann das MS 5200 modular erweitert werden. Für die Anzeige stehen drei unterschiedlich große Aufbaumonitore, ein „Sliding-Screen“ für das Radiofach und ein Rückspiegel mit integriertem Monitor zur Auswahl. Darüber hinaus können ein DVD-Spieler, ein TV-Empfänger und eine Rückfahrkamera angeschlossen werden. Das nackte Gerät ohne Display kostet 750 Euro. Mit dem günstigsten Monitor sind 1000 Euro zu bezahlen. (misp.) Schiffahrt Aida Cruises hat bei der Meyer-Werft in Papenburg einen weiteren, den vierten Neubau eines Kreuzfahrtschiffs in Auftrag gegeben. Wie die anderen drei, die 2007, 2008 und 2009 fertiggestellt sein sollen, wird das Schiff 252 Meter lang und 32 Meter breit sein und Unterkünfte für 2050 Pasagiere bieten. Die Auslieferung von Nummer vier ist für Frühjahr 2010 vorgesehen. (lle.) Bahn Für den Bau der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Moskau und St. Petersburg haben Siemens und die Deutsche Bahn eine Zusammenarbeit mit der russischen Eisenbahn und der Regierung des Landes vereinbart. Sie soll sich unter anderem auf die Gebiete Infrastruktur, Streckenbau, Betriebsleittechnik, Signal- und Kommunikationstechnik, Bahnautomatisierung, Bahnstromversorgung, Fahrzeugbau und Instandhaltung beziehen. (lle.) Siemens hat der slowenischen Eisenbahn die erste von 20 Dreisystem-Lokomotiven vom Typ SZ 541 übergeben. Sie basiert auf der ES64U4-Plattform aus der Eurosprinter-Familie und soll von Slowenien aus im Verkehr nach Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich und Ungarn eingesetzt werden. Die weiteren 19 Loks der Bestellung sollen bis Mai 2007 ausgeliefert werden. (lle.) Software Wer umbaut oder mit der Anschaffung neuer Möbel liebäugelt, kann sich manche Fehlplanung und umständliches Möbelrücken sparen. Der „3D Traumhaus Designer“ von Data Becker bildet Wohnung oder Eigenheim exakt im Windows-PC ab. Grundrißzeich- Video JVC baut mit dem Modell GZ-MG505 die Modellreihe seiner extrem kompakten Everio-Kamkorder weiter aus. Die neue, gerade einmal 510 Gramm schwere Aufnahmemaschine (Preis um 1400 Euro) filmt mit drei Bildsensoren im Breitbild-Format 16:9 und speichert die Aufnahmen auf einer eingebauten, 30 Gigabyte großen Festplatte. Diese Kapazität reicht für sieben Stunden lange Aufnahmen in DVD-Qualität. Und wenn die Festplatte voll ist, muß noch nicht einmal ein Computer her, um die selbstgedrehten Werke auf ein optisches Medium zu kopieren: Das erledigt der DVDBrenner CU-VD, der sich direkt mit dem Kamkorder verbinden läßt. JVC bietet dieses Gerät als Spezial-Zubehör an. Wie die meisten seiner vergleichbaren Artgenossen taugt auch der neue Everio-Kamkorder für die Aufnahme von Stand-Fotos. Dank eines „Pixelshift“ genannten elektronischen Kunstgriffs erzielen die drei Bildsensoren gemeinsam eine Auflösung von 5 Megapixel. (tu.) Bücher Ein Foto läßt tief blicken. Die deutsche „Pinta“ durchpflügt das smaragdfarbene Wasser der Costa Smeralda und zieht ihre Kielbombe mit ganzer Kraft durch die Tiefe. Vor Porto Cervo, in einem der schönsten, exklusivsten Segelreviere der Welt, sind der Sardinia Rolex Cup und die Hochsee-Mannschaftsweltmeisterschaft ausgetragen worden. Ein Termin, der sportlich und gesellschaftlich gleichermaßen anspruchsvoll ist: Cocktails, Dinner und harte Bandagen an der Startlinie. Und drei angesagte, technisch anspruchsvolle Bootsklassen. Jedes Team schickte jeweils eine Transpac 52, eine Swan 45 und eine Farr 40 ins Rennen, die Eigner an Bord wurden von einigen der besten Profis der Welt unterstützt, darunter Russell Coutts im siegreichen Team Sardinien oder Pedro Campos auf der „Bribon Movistar“ des spanischen Königs Juan Carlos. Deutschland mit Michael Illbrucks neuer TP 52 „Pinta“ (Taktiker John Kostecki), der Swan 45 „Opus One“ von Wolfgang Stolz aus Düsseldorf und der Farr 40 „Struntje Light“ von Wolfgang Schäfer (Hamburg) wurde Vizeweltmeister. (lle./Foto Carlo Borlenghi, Rolex) AMG – Der Griff nach den Sternen. Von Frank Mühling und Markus Bolsinger. Delius-Clasing-Verlag, Bielefeld, 222 Seiten, 205 Abbildungen, 39,90 Euro. AMG hat sich längst als Tuning-Marke von MercedesBenz etabliert. Den beiden Unternehmensgründern Hans Werner Aufrecht und Erhard Melcher ist es gelungen, aus ihrer 1967 gestarteten kleinen Schrauberwerkstatt ein Weltunternehmen zu machen, das seit 1998 eine Tochter von Daimler-Chrysler ist. Das graphisch aufwendig gestaltete Buch erzählt nicht nur die Firmengeschichte, stellt die Produkte des Hauses vor, zeigt Prominente, die AMG fahren, und erläutert die Markenphilosophie, es kommen auch Gastautoren zu Wort wie der Musiker Eric Clapton, der von AMG bei seinen sozialen Projekten unterstützt wird. Das Buch überrascht immer wieder mit Panoramaseiten zum Ausklappen, auf einer doppelten dieser Art finden sich die Namen aller 700 AMG-Mitarbeiter von Theodoros Aggousis bis Mirco Zinke. (fbs.)