BIG - Wie funktioniert der weibliche Zyklus?

Transcrição

BIG - Wie funktioniert der weibliche Zyklus?
PDF-Version
Wie funktioniert der weibliche Zyklus?
Nach bisherigem Wissen enthalten die Eierstöcke einer Frau bereits bei ihrer Geburt den
gesamten Vorrat an Eizellen, der ihr im Laufe des Lebens zur Verfügung steht. Diese Eizellen sind
in kleinen Bläschen eingeschlossen, den sogenannten Follikeln. Während der Pubertät sorgen
dann verschiedene Hormone dafür, dass der erste der ruhenden Follikel heranreift und eine Eizelle
freigibt.
Hormone sind Stoffe, die im Körper hergestellt werden und wie chemische Boten funktionieren. Sie
regeln Körperfunktionen wie den Menstruationszyklus und die Körpertemperatur. Hormone lösen
auch den Eisprung aus.
Was passiert beim Eisprung?
Eine Frau kann um den Zeitpunkt herum schwanger werden, an dem eine Eizelle herangereift ist
und den Eierstock verlassen hat. Diese wandert den Eileiter hinunter bis in die Gebärmutter. Dieser
Vorgang wird auch Eisprung (Follikelsprung oder Ovulation) genannt. Sobald ein Mädchen zum
ersten Mal seine Regelblutung bekommen hat, findet der Eisprung normalerweise einmal im Monat
statt.
Gebärmutter
Was geschieht während der Menstruation?
Im Verlauf des monatlichen Hormonzyklus bereitet sich die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine
mögliche Schwangerschaft vor. Die Schleimhaut an der Innenwand der Gebärmutter wächst, damit
sich eine Eizelle nach der Befruchtung in ihr einnisten kann und mit Nährstoffen zum
Weiterwachsen versorgt wird. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, stirbt sie ab.
Am Ende des Zyklus öffnen sich vorübergehend einige Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut,
und die oberste Schleimhautschicht löst sich. Um sie abzustoßen, ziehen sich die Muskeln der
Gebärmutter in unregelmäßigem Rhythmus zusammen und entspannen sich wieder. Dadurch kann
sich das Gewebe von der Gebärmutterwand lösen und zusammen mit etwas Blut durch die
Scheide abfließen. Es kommt zur Regelblutung, auch „Periode“ oder „Menstruation“ genannt.
Solange eine Frau nicht schwanger ist und keine hormonellen Verhütungsmittel einnimmt, zeigt
eine Blutung normalerweise an, dass ein Zyklus zu Ende gegangen ist und ein neuer angefangen
hat. Die Periode dauert bei den meisten Frauen drei bis fünf Tage.
Auch wenn das Menstruationsblut auf einer Binde oder einem Tampon auf den ersten Blick nach
viel Flüssigkeit aussieht: Normalerweise verliert eine Frau während der Regelblutung insgesamt
nur 20 bis 60 Milliliter Blut, das sind vier bis zwölf Teelöffel.
Ab Beginn der Wechseljahre werden die Regelblutungen bei den meisten Frauen unregelmäßig.
Durchschnittlich mit 51 Jahren hören sie schließlich ganz auf. Die letzte Regelblutung nennen
Medizinerinnen und Mediziner „Menopause“. Der Zeitraum um diese Umstellung herum wird auch
Wechseljahre genannt. Entscheidend für den Zeitpunkt der letzten Regelblutung ist vermutlich,
wann der Vorrat an Follikeln in den Eierstöcken aufgebraucht ist. Bis zu einem Alter von etwa 40
Jahren nimmt die Anzahl der Follikel langsam ab, danach sinkt die Zahl sehr rasch, bis schließlich
keine Follikel mehr heranreifen.
Schmidt R, Lang F, Heckmann M. Physiologie des Menschen: mit Pathophysiologie. Heidelberg:
Springer. 2011.
Menche N. Biologie Anatomie Physiologie: mit www.pflegeheute.de – Zugang. München: Urban &
Fischer/ Elsevier GmbH. 2012.
Pschyrembel W. Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter. 2014.
IQWiG-Gesundheitsinformationen
sollen
helfen,
Vorund Nachteile
wichtiger
Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.
Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im
Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Wir bieten keine individuelle Beratung.
Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem
T e a m aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten
außerhalb d e s IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten,
beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.