Das Asperger Syndrom - Universitätsklinikum Freiburg

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Das Asperger Syndrom - Universitätsklinikum Freiburg
UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG
Psychiatrie, Hochschulambulanz
Hauptstraße 5, 79104 Freiburg
Tel.: 0761-270-6550
Das Asperger Syndrom
Asperger Syndrom (AS) und hochfunktionaler Autismus (HFA)
Das öffentliche Interesse am Asperger Syndrom und den damit verbundenen Kerndefiziten der
sozialen Wahrnehmung und Kompetenz hat in den letzten Jahren rapide zugenommen, was seinen
Niederschlag vor allem in zahlreichen Artikeln der Printmedien und Reportagen der TV-Medien
gefunden hat, sowie im bekannten Kinofilm „Rain Man“. Vom AS ist der frühkindliche Autismus
zu unterscheiden, welcher häufig mit einer Intelligenzminderung verbunden ist. Personen mit AS
verfügen häufig über normale schulische Fähigkeiten mit erfolgreichem Abschluss. Aufgrund der
Schwierigkeiten im Bereich der sozialen Kompetenz haben sie jedoch in sozialen Gruppen und im
Berufsleben zumeist Schwierigkeiten und sind unzureichend integriert. Der Kontakt zu
Gleichaltrigen ist bei Personen mit AS zumeist eingeschränkt und sie verfügen oft nicht über
ausreichende Fähigkeiten, um Freundschaften aufzubauen. Zum Teil kann das Interesse an sozialen
Kontakten und der Kontaktpflege auch gar nicht vorhanden sein. Störungen in der
Sinneswahrnehmung (Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, u.a.) können zu einer Überforderung
(„overload“) in vielen Alltagssituationen führen, was zusätzliche Schwierigkeiten in sozialen
Situationen bereitet. Die eingeschränkte Fähigkeit zum Perspektivwechsel (was denkt eine andere
Person, welche Absichten, Gedanken, Überzeugungen und Gefühle hat diese) macht die Erkennung
von Absichten, Gefühlen und Gedanken anderer besonders schwer. Weiter kann der Lernprozess für
soziale Interaktionen erschwert sein, wenn z.B. die Erkennung von Emotionen schon aufgrund von
Schwierigkeiten im Wahrnehmungsbereich nicht hinreichend genau ist (in manchen Fällen bis hin
zur Prosopagnosie, d.h. Gesichtsblindheit).
Nichtsdestotrotz sind Personen mit AS häufig bemüht möglichst wenig aufzufallen und
versuchen viele der Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen zu kompensieren. Da sie
jedoch kaum auf eine automatische Verarbeitung von z.B. Emotionen oder der Erkennung von
Absichten (z.B. hinter einer sprachlichen Bemerkung) zurückgreifen können, müssen sie viele
wichtige Informationen explizit und logisch kontrolliert verarbeiten. Dies ist zumeist mit einer
zusätzlichen Anstrengung verbunden, die „Zeichen“ richtig zu deuten. So bezeichnen sich manche
Personen mit AS als Schauspieler, welche eine Fassade aufrechterhalten, in der Hoffnung, dass ihre
Schwierigkeiten nicht entdeckt werden. Aufgrund dieser extrem aufwändigen
Kompensationsstrategien von Personen mit AS in sozialen Situationen kommt es häufiger zu
Überforderungen, welche zu starken Erschöpfungszuständen führen können. Aufgrund solcher –
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zumeist schon in der Kindheit – erlebten Überforderungen findet häufig ein frühzeitiger Rückzug
statt, um sich solchen stressigen Situationen erst gar nicht aussetzen zu müssen, was im Endeffekt
zu einer Vermeidungshaltung führen kann.
Wird das Asperger Syndrom nicht im Kindes- oder Jugendalter erkannt, kann es schwer sein,
eine gute, gesicherte Diagnose im Erwachsenenalter zu stellen, bzw. zu erkennen, wo die
Schwierigkeiten liegen. Erwachsene Personen mit AS werden daher häufiger aufgrund von
Folgeerkrankungen wie z.B. Depression, Angst, Zwang, Essstörung, u.a. beim Arzt vorstellig und
nur bei guter Kenntnis der Symptome wird das AS als ursächliche Grunderkrankung diagnostiziert.
Unterschiede zwischen AS und HFA
Die Abkürzung HFA steht für „hochfunktionaler Autismus“, bzw. für „high functioning autism“.
Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen (AS und HFA) bezieht sich darauf, ob die
Sprachentwicklung im Kindesalter verzögert war oder nicht. Nach der Geburt bis in die frühe
Kindheit kann der HFA nicht vom klassischen Autismus unterschieden werden. Je älter jedoch das
Kind wird, desto mehr können sich die kognitiven Fähigkeiten von Kindern mit HFA denen mit AS
angleichen. Der Beginn der Verbesserung gegenüber dem klassischen Autismus liegt dabei
zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr. Im Erwachsenenalter können beide Gruppen
zumeist nur noch durch die in der frühen Kindheit festgestellte spätere Sprachentwicklung bei HFA
unterschieden werden, wohingegen die kognitiven Fähigkeiten im Erwachsenenalter sich zumeist
nicht mehr zu unterscheiden. Aus diesem Grund werden die Personen mit HFA ebenfalls zu der
Gruppe der Personen mit AS zugerechnet, d.h. AS wird synonym für beide Gruppen verwendet.
Diagnosekriterien
Das AS gehört zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen, welches im Säuglingsalter oder im
frühen Kindesalter beginnt. Definiert wird AS über die Kernsymptome einer defizitären (1) sozialen
Wahrnehmung (Perspektivwechsel) und (2) interpersonellen sozialen Kompetenz (non-verbale
Kommunikation, Blickverhalten, Gestik, Mimik). Ferner sind (3) zwangsartige, stereotype Denkund Verhaltensweisen zu beobachten sowie teilweise eng umrissene Sonderinteressen. Bei ca. 10%
der Personen finden sich ausgesprochene Teilleistungsbegabungen mit perzeptiven,
mathematischen, kognitiven oder konstruktiven Fähigkeiten, die extrem weit über das Normalmaß
hinausreichen. Das AS wird anhand des International Classification of Diseases (ICD) der Welt
Gesundheitsorganisation (WHO) oder des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders
(DSM) der American Psychiatric Association's (APA) klassifiziert.
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Ursachen
Verschiedene somatische Erkrankungen und Syndrome stehen nach wissenschaftlicher Erkenntnis
nicht mit AS in Verbindung (geistige Behinderung, Spracherwerbsstörungen, Hör- oder
Sehstörungen, tuberöse Sklerose, Neurofibromatose, fragiles X-Syndrom, andere
Chromosomenstörung, Rett-Syndrom, Fetales Alkoholsyndrom, Röteln-Embryopathie; Quelle:
Remschmidt & Kamp-Becker, 2006).
Genetische Ursachen
Eine genetische Komponente (Erblichkeit) wird bei AS angenommen, wurde bisher jedoch noch
nicht einwandfrei über Studien belegt. Cederlund und Gillberg (2004) fanden, wenn Verwandte
zweiten und dritten Grades in die Studie eingeschlossen wurden, dass zwei Drittel der untersuchten
Personen mit AS einen Verwandten mit ähnlichen Symptomen hatten, damit scheint das AS
zumindest teilweise genetisch bedingt zu sein.
Strukturelle Veränderungen
Es wurden zwei Untergruppen von Kindern mit vergrößertem Gehirn gefunden(Cederlund und
Gillberg 2004): Entweder hatten sie schon bei Geburt einen größeren Kopf oder aber das Gehirn
hatte sich während des Säuglingsalters im Vergleich zu „normalen“ Säuglingen vergrößert. Bislang
gibt es dafür noch keine zufriedenstellende Erklärung. Weiter wurden Veränderungen im Aufbau
der Schichten des Neokortex gefunden. Dies geht mit einem erhöhten Gehirnvolumen einher (z.B.
Courchesne, 2001, 2005).
Biochemische Veränderungen
Auch eine Veränderung bei der anteiligen Zusammensetzungen von Neurotransmittern wird
diskutiert (z.B. Gordon, 1992; Gagliano, 2004).
Veränderte Verbindungen zwischen den einzelnen Gehirnregionen
Weiter wird angenommen, dass bei Personen mit AS die langen Faserverbindungen zwischen den
weiter auseinander liegenden Regionen des Gehirns weniger stark ausgeprägt sind. Durch diese
veränderte Vernetzung scheint die Integration einzelner Informationsteile zu einem
Gesamteindruck, welche in unterschiedlichen Regionen repräsentiert werden, vermindert zu sein
(z.B. Just, 2004, 2007; Belmonte 2003; Geschwind und Levitt, 2007; Siehe auch Penn (2006) zu
den neurobiologischen Korrelaten des Autismus).
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Komorbidität
Unter Komorbidiät versteht man ein zusätzlich zur Grunderkrankung vorliegendes Krankheits- oder
Störungsbild. Zu dem AS können zusätzlich folgende Störungen vorliegen: ADHS, Störungen der
Motorik, Zwangssymptome, Affektive Störungen (z.B. Depression, Angst),
Persönlichkeitsstörungen, aggressives Verhalten, Schlafstörungen (>= 20 % von allen); Tics
/Tourett-Syndrom, Essstörungen, Mutismus, selbstverletzendes Verhalten (>= 10 % von allen) und
Schizophrenie (überzufällig) (Quelle: Remschmidt & Kamp-Becker, 2006).
Häufigkeit
Die Häufigkeit mit der das AS in der Bevölkerung vorkommt schwankt bei verschiedenen Studien
zwischen 0,3 bis 48,8 auf 10.000, eine konservativere Schätzung beschreibt 3,3 auf 10.000 Kinder
(Quelle: Remschmidt & Kamp-Becker, 2006).
Durch eine verbesserte Diagnostik bei ASS mit stärkerer Einbeziehung der milderen Formen ist die
Erkennungsrate gestiegen, so dass momentan von einer Prävalenzrate beim Autismus von ca. 0,3 %
und ASS von ca. 0,9 % ausgegangen wird. (Quelle: Bölte S., 2009. und Williams, Higgins, &
Brayne, 2006.)
Im letzten Bericht des Centers for Disease Control and Prevention wurde sogar eine Prävalenzrate
von 1.3 % angegeben (Quelle: Center for Disease Control and Prevention, 2009).
Kognitive Theorien
Es gibt drei maßgebliche kognitive Theorien, die versuchen die Schwierigkeiten bei AS zu
beschreiben: (i) Theory of Mind (ToM, Theorie des Geistes; Premack und Woodruff, 1978), (ii)
Exekutive Dysfunktionen (Ozonoff et al., 1991; Pennington et al., 1996; Russell, 1997) und (iii)
schwache zentrale Kohärenz (WCC, weak drive of central coherence; Frith, 1989). Allen Theorien
gemein ist, dass sie die Schwierigkeiten vor allem mit dem frontalen Kortex (Stirnhirn) in
Verbindung bringen.
Diagnostik im Erwachsenenalter
Die Diagnose des AS ist eine klinische Diagnose, d.h. sie muss aufgrund der charakteristischen
Symptomatik von klinischen Experten gestellt werden. Eine Reihe von anderen möglichen
neuropsychiatrischen Ursachensträngen muss per Ausschlussdiagnostik erfasst werden. Eine
Diagnose bei Verdacht auf AS ist im Erwachsenenalter weitaus schwieriger zu stellen. Sekundär
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aus den Kerndefiziten resultierende psychiatrische Auffälligkeiten wie Depressionen, Zwänge,
Ängste, interpersonelle Konflikte am Arbeitsplatz oder im Privatleben führen dann häufig zur
Abklärung beim Arzt.
Eine Abklärung im Kindesalter ist wesentlich sicherer (d.h. die Wahrscheinlichkeit einer
falschen Diagnose ist wesentlich geringer). Im Laufe der Entwicklung vom Kind hin zum
Erwachsenen verändern sich problematische Verhaltensweisen, welche in der Kindheit noch
sichtbar waren. Personen mit dem AS versuchen sich häufig mittels verschiedenster
Bewältigungsstrategien in sozialen Situationen so „normal“ wie möglich zu verhalten. Teilweise
leben Personen mit AS ganz unauffällig, haben einen Arbeitsplatz, vielleicht sogar einen Partner
und Kinder. Dadurch sind die Kriterien, die AS kennzeichnen teilweise gar nicht oder nicht mehr
direkt erkennbar und weitere zusätzliche Probleme (siehe Komorbidität) verdecken die eigentliche,
ursächliche Problematik.
Weshalb und wann sollte dann eine Abklärung stattfinden?
Solange die Lebensumstände so sind, dass ein „normales“ Leben geführt werden kann erscheint
eine Abklärung weniger sinnvoll. Auf jeden Fall sollte eine Abklärung dann erfolgen, wenn die
Lebensqualität rapide abnimmt, der Arbeitsplatz in Gefahr ist oder das Leben durch die
Lebensumstände (oder Veränderungen) nicht mehr zu bewältigen ist. Weiter kann eine Abklärung
dann sinnvoll erscheinen, wenn man durch eine Diagnose einen möglichen
Erklärungszusammenhang mit den eigenen Schwierigkeiten erhält. In der Asperger-Sprechstunde in
Freiburg machen wir immer wieder die Erfahrung, dass die Diagnose AS Personen entlastet, da das
„Anderssein“ nun erklärbar ist.
Fragebögen
Im Internet gibt es die Möglichkeit verschiedene Fragebögen auszufüllen, die einen Hinweis geben
können, ob man das AS hat oder nicht. Eine gute Anlaufstelle ist z.B. Aspergia. Verschiedene
Screening-Fragebögen (zur Grobabschätzung) können unter folgender Adresse gefunden werden:
http://www.aspergia.net/index.php?page=bin-ich-aspie
Gute Tests sind hier z.B. der Augenpartietest und die AS-, EQ- und SQ-Fragebogen (alle
Fragebögen und der Test wurden von Baron-Cohen und Kollegen (2001, 2001, 2004, 2003)
entwickelt).
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Ein weiterer Fragebogen zur Fremdeinschätzung (den nach Möglichkeit die Eltern beantworten
sollten) kann im Internet unter
http://www.aspiana.de/attwoodtest.htm
gefunden werden. Dieser Fragebogen wurde von Garnett und Attwood (1995) entwickelt.
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Behandlungsmöglichkeiten
Psychotherapie
In der Psychotherapielandschaft gibt es eine Vielzahl von therapeutischen Interventionstechniken,
welche jedoch nicht alle für Personen mit AS als hilfreich und abgesichert gelten können.
Empirisch gut abgesichert sind allgemein anerkannte Verfahren, wie z.B. verhaltenstherapeutische
Verfahren und Therapieprogramme (z.B. ABA-Ansatz von Lovaas, 1987 oder TEACCH von
Mesibov, 1997). Diese Therapieansätze wurden jedoch vor allem für Kinder entwickelt, die
wesentlich mehr Schwierigkeiten haben (niedrig funktionaler Autismus). Weniger gut empirisch
abgesichert, aber potentiell wirksam sind: Training sozialer und kommunikativer Fähigkeiten:
Theory-of-Mind-Trainings und Social Stories. Als empirisch nicht abgesichert (aber in bestimmten
Fällen hilfreich) gelten: Ergotherapie, Physiotherapie, sensorische Integration. Zweifelhafte
Methoden sind: Festhaltetherapie, Diäten, Vitamin- und Mineralstofftherapien, Sekretin, auditives
Integrationstraining. Weitere förderliche Verfahren (nach Elternberichten) sind: Reittherapie, aktive
(ggf. unterstützte) Freizeitgestaltung (z.B. Sport, Musik, Schachverein, Tanzen, usw.) (Quelle:
Remschmidt & Kamp-Becker, 2006). Zu einigen der hier aufgezählten Verfahren und
Therapieangeboten gibt es im englischsprachigen Raum Einschätzungen über ihre Wirksamkeit
(siehe hierzu z.B. Klin et al., 2003; Krasny et al., 2003; Paul, 2003)
Wichtig ist jedoch, dass es keine allgemein gültige „bestmögliche“ Herangehensweise für alle
Personen mit AS gibt! Da es viele sehr unterschiedliche Schwierigkeiten und Probleme gibt (große
Variabilität der Symptomausprägung zwischen den Personen), müssen Besonderheiten beachtet
werden und die Therapie sollte wann immer möglich individuell angepasst werden. Vor allem
müssen die besondere Art des Sprachverständnisses, Rigidität und Stereotypie, soziale Problematik
und Schwierigkeit der Perspektivenübernahme, Fähigkeit zur Einsicht und Lernfähigkeit,
kommunikative Besonderheiten, Probleme mit der Wahrnehmung (akustisch, visuell, taktil,
olfaktorisch, u.a.), mögliche Kompensations- und Anpassungsstrategien, und anderes berücksichtigt
werden.
Im Zusammenhang mit einem positiven Therapieverlauf steht häufig eine erfolgreiche
Integration in das Arbeitsleben und/oder Bewältigung von Problemen im Arbeitsalltag. Weiter wird
von erwachsenen Personen mit AS häufig der Wunsch geäußert soziale Kontakte zu knüpfen und zu
pflegen, was mit einer von ihnen positiv empfundenen Lebensqualität in Beziehung steht.
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Training der sozialen Kompetenz (FASTER)
In der Hochschulambulanz der Psychiatrie Freiburg wird seit 2008 ein Soziales KompetenzTraining für Personen mit AS angeboten (Freiburger AspergerSpezifische Therapie für
ERwachsene, FASTER). Das Training findet einmal in der Woche statt und ist für Personen von 18
und älter gedacht.
Sitzung Inhalt 1 Begrüßung (Vorstellungsrunde), Einverständniserklärung, Therapievertrag, Schweigepflicht, Video Gruppenregeln (allg. Regeln zum Umgang miteinander, Gruppenziele, Techniken, Themen) Psychoedukation Teil 1 (Diagnosekriterien, Verhaltens-­‐ und Verarbeitungsstile) Psychoedukation Teil 2 (Stärken und Schwächen) 2 3 4 5 6 7 8 Achtsamkeit Teil1: Übung, Psychoedukation (wozu, wise mind, weshalb wichtig; Quadrade) Achtsamkeit Teil 2: Erkennen von Stressituationen; Übung Nähe-­‐Distanz (zu nonverbaler Kommunikation?) Gefühle: Einführung nach DBT, Biologie z.B. von Angst 9 Gefühle/ Nonverbale Kommunikation: Gnosis facialis, woran erkenne ich Emotionen (Mimik); Überleitung komplexe Situationen Gefühle/ Nonverbale Kommunikation Gnosis facialis Fortsetzung 10 Nonverbale Kommunikation: Körperhaltung, Nähe/ Distanz 11 Nonverbale Kommunikation: Fortsetzung St. 10 12 Nonverbale Kommunikation: Pantomime, komplexe Bilder 13 Verbale Kommunikation: Prosodie mit Teilbereichen 14 Verbale Kommunikation: 4-­‐Ohren-­‐Modell, Referate zu Basisfertigkeiten 15 -­‐ 23 Verbale Kommunikation: Rollenspiele „Zuhören“, „Anliegen hervorbringen“, „Anliegen vorbringen“, „positive und negative Gefühle ausdrucken“. Weitere verbale Fertigkeiten (Telefon, Gespräch beginnen/ beenden, Small Talk etc.) Abschluss, Ausblick, Abschied 24 -8
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Informationen zum AS im Internet
Autismus Deutschland e.V.
BUNDESVERBAND ZUR FÖRDERUNG VON MENSCHEN MIT AUTISMUS
http://www.autismus.de/pages/startseite.php
Hier gibt es weitere Adressen für das gesamte Bundesgebiet und weitere Informationen.
ASPERGIA
Aspergia ist eine Webseite und Plattform für Menschen mit Asperger Syndrom, ihre Angehörigen
und auch für Fachleute.
Auf dieser Seite wird auch ein Forum betrieben (für „Aspies“, Eltern und Angehörige)ASPIES e. V.
Aspies e.V. ist eine Selbsthilfeorganisation von und für Menschen im Autismusspektrum
http://www.aspies.de/
ASPERGER-ONLINE
Diese Seiten wurden auf Anregung und in Zusammenarbeit mit Joachim Junker und Harald Matoni
von der Autismus-Ambulanz Linker Niederrhein erstellt.
http://www.asperger-online.de/asperger3.html
DIANA'S HOMEPAGE
Eine Frau mit Asperger Syndrom. Sie stellt sich auf ihren Seiten vor und hat hilfreiche Links auf
andere Internet-Seiten, Foren, Mailinglisten und Chatangebote)
http://www.aspiana.de/
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Kontakt und Spezial-Sprechstunde der Hochschulambulanz
[email protected]
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[email protected]
Referenzen
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Weitere Informationen
Bücher zum AS
Deutschsprachige Literatur
Brauns, A. (2002). Buntschatten und Fledermäuse: Leben in einer anderen Welt. Hamburg:
Hoffmann und Campe.
Buntschatten und Fledermäuse, so unterscheidet Axel Brauns die Menschen in seiner Umgebung.
Buntschatten verhalten sich ruhiger und lassen ihm die Chance, Kontakt mit ihnen aufzunehmen.
Fledermäuse hingegen flattern wild um ihn herum, und in ihrer Gegenwart fühlt er sich nicht wohl.
Axel ist Autist und lebt in einer anderen Welt. Sein Buch gewährt uns einen tiefen Einblick in diese
abgegrenzte, auf einer eigenen Ordnung beruhenden Welt, in der sich Axel wohl fühlt, die er aber
gezwungenermaßen verlassen muss, um in unserer Gesellschaft nicht unter die Räder zu kommen.
Im Alter von zwei Jahren bricht die Krankheit aus: Axels Wahrnehmung verblasst, er verliert die
Fähigkeit, seine Mitmenschen zu erkennen und zu verstehen, sein Sprachvermögen versiegt. Doch
die Eltern kämpfen unermüdlich dagegen an, dass ihr Sohn in der sozialen Isolation versinkt. Mit
viel Mühe, Geduld sowie einigen Tricksereien gelingt es, Axel so "normal" wie möglich
aufwachsen zu lassen. Er kommt in den Kindergarten, wird eingeschult und wechselt später sogar
auf das "Geräusch" -- das Wort "Gymnasium" hat für Axel keinen Klang, und klanglose Worte sind
für ihn nur "Geräusche". Doch trotz der vermittelten Normalität verbringt er die meiste Zeit in
seiner Welt, weil dort vieles einfacher ist ("Es gibt Dinge, die man versteht, und es gibt Dinge, die
man nicht versteht. Buntschatten gehörten zu den Dingen, die man nicht versteht.")
Axel besteht das Abitur und beginnt ein BWL-Studium. Er hat dem System ein Schnippchen
geschlagen: "Die einen bleiben sitzen, die anderen werden versetzt. Ich gehörte zu keiner der beiden
Arten, ich hatte es geschafft, bereits vor der ersten Klasse sitzen zu bleiben, ohne dass es ein Lehrer
gemerkt hatte." Trotz seines Arrangements mit der Normalität bleibt eine gewisse Tragik spürbar,
denn die Gefühlswelt der Buntschatten bleibt Axel verschlossen. Die Bedeutung von Liebe, Tod,
Mitleid und Humor erschließt sich ihm nur ansatzweise. Und dieses Unvermögen macht Axel wohl
am meisten zu schaffen, wenn er am Ende bekennt: "Alle Jugendlichen spazierten mit
Siebenmeilenstiefeln in das Leben hinaus. Niemals würde ich ihnen folgen können." Vielleicht
gelingt es uns Buntschatten mithilfe dieses bewegenden Buches, Axel Brauns Welt ein bisschen
besser zu verstehen. --Christoph Reudenbach
Schuster, N. (2007). Ein guter Tag ist ein Tag mit Wirsing: Das Asperger-Syndrom aus der Sicht
einer Betroffenen. Weidler Buchverlag Berlin.
Sehr detaillierte Beschreibung von Wahrnehmungsbesonderheiten, Soziale Interaktion,
Kommunikation, repetitive Verhaltensmuster und Motorik aus der Sicht einer Frau mit dem
Asperger Syndrom. Sie berichtet dabei über viele Menschen (auch bekannten, die ebenfalls Bücher
geschrieben haben) mit dem Asperger Syndrom (immer mit Literaturangabe).
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Tammet, D. (2007). Elf ist freundlich und Fünf ist laut: Ein genialer Autist erklärt seine Welt.
Düsseldorf: Patmos.
Daniel isst genau 45 Gramm Porridge zum Frühstück und kann das Haus nur verlassen, wenn er
zuvor seine Kleidungsstücke gezählt hat. Er nimmt Zahlen als Formen, Farben oder Strukturen
wahr und verfügt über unglaubliche Rechenkünste. Auch Fremdsprachen lernt er innerhalb einer
Woche fließend. Sein zwanghaftes Bedürfnis nach Ordnung und Routine, aber auch seine
erstaunlichen mentalen Fähigkeiten werden verursacht durch das Savant-Syndrom, eine seltene
Variante des Asperger-Syndroms (eine Form des Autismus). Dieser authentische Bericht eines
genialen Autisten veranschaulicht auf bewegende Weise, was es bedeutet, "anders" zu sein, und
bietet einen faszinierenden Einblick in die Kraft des menschlichen Geistes. Ich wurde am 31. Januar
geboren ? einem Mittwoch. Ich weiß, es war ein Mittwoch, denn in meiner Vorstellung ist der Tag
blau, und Mittwoch ist immer blau. Mir gefällt mein Geburtsdatum, weil ich die meisten Zahlen
darin als glatte, runde Formen vor mir sehen kann, so wie ein Kieselstein an einem Strand. Ich habe
eine seltsame Krankheit, das sogenannte Savant-Syndrom, das wenig bekannt war, bis es 1988 von
dem Schauspieler Dustin Hoffman in dem oscarprämierten Film Rainman dargestellt wurde. Wenn
jemand meinen Eltern vor zehn Jahren erzählt hätte, dass ich einmal völlig selbstständig leben, eine
Partnerschaft führen und einen Beruf ausüben würde, hätten sie es bestimmt nicht geglaubt, und ich
bin nicht sicher, ob ich es selbst geglaubt hätte. Dieses Buch erzählt, wie ich dorthin gelangt bin.
Daniel Tammet
Attwood, T. (2008). Ein ganzes Leben mit dem Asperger Syndrom. Stuttgart: Trias.
Sehr genaue Beschreibungen und Antworten auf viele Fragen des Asperger Syndroms. Teilweise
deutsche Übersetzung des englischen Buchs von 2007. Auch hier schreibt Tony Attwood über viele
Bereiche, die mit dem Asperger Syndrom zusammenhängen (Was ist das Asperger Syndrom?,
Diagnose, Soziales Verständnis und Freundschaft, Hänseln und Mobbing, Theory of Mind, Gefühle
verstehen und ausdrücken, Spezialinteresse, Sprache, kognitive Fähigkeiten, Bewegung und
Koordination, Leben nach der Schule, langfristige Beziehungen, Psychotherapie, und anderes).
Remschmidt, H. & Kamp-Becker, I. (2006). Asperger-Syndrom. Heidelberg: Springer.
Hierbei handelt es sich um ein medizinisch/psychologisches Fachbuch. Es werden Bereiche
behandelt, wie Geschichte des Asperger Syndroms, Definition, Klassifikation und Epidemiologie,
Ätiologie, Störungsspezifische Diagnostik, Differenzialdiagnostik, Interventionen, Prognose.
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UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG
Psychiatrie, Hochschulambulanz
Hauptstraße 5, 79104 Freiburg
Tel.: 0761-270-6550
Bölte, S. (2009). Autismus - Spektrum, Ursachen, Diagnostik, Intervention, Perspektiven. Bern:
Hans Huber, Hogrefe AG.
Kurzbeschreibung
Das vorliegende gleichermaßen umfassende wie detailreiche Lehrbuch bringt Sie auf den aktuellen
Stand der Klinik und Forschung im Bereich Autismus und verwandter Verhaltensprobleme
(Asperger-Syndrom, atypischer Autismus, PDD-NOS) im Kindes- und Erwachsenenalter.
Diese auch unter dem Begriff Autismus-Spektrum-Störungen zusammengefassten
Entwicklungsbeeinträchtigungen sind insbesondere durch Auffälligkeiten der sozialen Interaktion
und Bewusstheit, der zwischenmenschlichen Kommunikation sowie durch repetitive, rigide Denkund Aktivitätsmuster charakterisiert.
Renommierte Wissenschaftler und Therapeuten aus dem deutschsprachigen Raum schildern
anschaulich die Erkenntnisse der Grundlagen- und Ursachenforschung sowie angewandten
Diagnostik und Intervention. Nicht wenige der Kapitel dieses Lehrbuchs wurden in dieser Form
noch nie oder nicht in deutscher Sprache oder solch kompakter und vollständiger
Zusammenfassung veröffentlicht.
Besonderen Neuheitswert haben z. B. Immunologie, Interaktions- und Spezialinteressen-fokussierte
Beratung, Computer- und Informationstechnik, Neurofeedback, oder der Wert von Bewegung, Spiel
und Sport.
44 Kapitel in sieben Abschnitten: Grundlagen, Ursachen, Intervention, Rahmenbedingungen,
Länderperspektiven und persönlichen Erfahrungen bieten eingehende Information und Orientierung
in jedem Bereich. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Intervention. Allein therapeutischen
Maßnahmen sind 21 Kapitel gewidmet. Die Beiträge zu rechtlichen Aspekten, relevanten
Organisationen, spezialisierten Einrichtungen, spezifischen Entwicklungen in Österreich und der
Schweiz, persönliche Noten von autistischen Menschen, ihren Angehörigen und Experten sowie ein
Prolog zu Autismus in Film und Literatur unterstreichen die breite thematische Einbettung des
Buches.
Über den Autor
Prof. Dr. rer. med., Dipl.-Psych. Sven Bölte ist seit 2009 leitender Psychologe der Forschung an der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters am Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit in Mannheim. Er ist Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft
Autismus-Spektrum (WGAS) und hat mehr als 80 Originalarbeiten, Reviews, Bücher,
Buchbeiträge, Testverfahren und Therapieprogramme zum Thema ´Autismusª publiziert.
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UNIVERSITÄTSKLINIKUM FREIBURG
Psychiatrie, Hochschulambulanz
Hauptstraße 5, 79104 Freiburg
Tel.: 0761-270-6550
Englischsprachige Literatur
Attwood, T. (1998). Asperger's Syndrome: A Guide for Parents and Professionals. London,
England: Jessica Kingsley Publishers.
Sehr genaue Beschreibungen und Antworten auf viele Fragen des Asperger Syndroms. Es werden
Bereiche, wie die Diagnose, Freundschaft, Mobbing, Theorie des Geistes (Theory of Mind),
Ausdrücken und Verstehen von Emotionen, Spezialinteressen, Sprache, kognitive Fähigkeiten,
Bewegung, sensorische Sensitivität, Leben nach der Schule (Universität, Karriere), Lang-ZeitBeziehungen, Psychotherapie und anderes angesprochen.
Buch ist in englischer Sprache geschrieben.
Saxe, R. & Baron-Cohen, S. (2007). Theory of Mind. East Sussex: Psychology Press.
Ebenfalls ein Fachbuch, welches eine Sammlung von neueren Studien beinhaltet, die im Bereich
des Asperger Syndroms in der Forschung gemacht wurden. Dabei werden ganz verschiedene
Themen angeschnitten und Hypothesen überprüft: Empathie, affektive und kognitive Theorie des
Geistes, Sprache, Spiegelneurone, Aufmerksamkeit, Gesichtsausdruck bei der sozialen Interaktion,
und anderes.
Dieses Buch mit den Studien-Sammlungen ist in englischer Sprache.
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