Was ist Haute Couture
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Was ist Haute Couture
Haute Couture Julia Zöttl Was ist Haute Couture? Der Begriff Haute Couture stammt aus dem Französischen und bedeutet gehobene Schneiderei. Vlg. http:/www.fashion-era.com/haute_couture.htm, 13 Oktober 2006 http:/www.wikipedia.org Das moderne Modedesign wird in zwei Kategorien unterteilt: Haute Couture und Prêt-à-Porter. Haute Couture ist das obere Ende des Marktes, auch im Hinblick auf die Preise. Als Haute Couture werden heutzutage, im Gegensatz zu Prêt-à-Porter, die exklusiven, maßgeschneiderten Kreationen der Couture Häuser bezeichnet. Um als ein solches zu gelten muss das Modehaus der Pariser SchneiderInnung, die 1868 unter dem Namen Chambre Syndicale de la Couture Française gegründet wurde und seit 1911 Chambre Syndicale de la Couture Parisienne heißt, angehören. Die Chambre Syndicale legt fest, welche Kriterien ein Modehaus erfüllen muss, um seine Mode als Haute Couture bezeichnen zu dürfen. Ein Couturehaus muss zum Beispiel mindesten 15 Mitarbeiter in seinen Werkstätten beschäftigen und zwei mal im Jahr eine Kollektion vor der Presse in Paris vorstellen, die mindestens 35 Teile – bestehend aus Tages- und Abendmodellen – umfasst. Außerdem archiviert die Chambre Syndicale die Couturemodelle in einer Kartei, in der Skizzen der Kleider mit einem Stoffmuster aufbewahrt werden. Vgl. http:/www.fashion-era.com/haute_couture.htm, 13 Oktober 2006 http:/www.vogue.de/vogue/2/1/content/00571/index, 1 November 2006 Was ist Haute Couture? 4 Haute Couture Julia Zöttl Die Haute Couture ist eng verbunden mit der handwerklichen Arbeit in den Modeateliers und Werkstätten. Die Schneider benötigen 100 bis 150 Stunden um einen Anzug zu schneidern und bis zu 1000 für ein Abendkleid. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Verbindung von künstlerischem Empfinden und Geschäftssinn. Der Weg zu einem fertigen Modell ist sehr lange. Zuerst fertigt der Couturier eine Reihe von Skizzen an, die er an die Werkstätte weiter gibt. Dort stehen die Näherinnen vor der Aufgabe, den Entwurf in die Wirklichkeit umzusetzen und ein erstes Probemodell zu erstellen. Abb.1: Toiles Diese Probemodelle werden Toiles genannt und sind meistens entweder aus Musselin oder ungebleichtem Baumwollstoff, oder – bei Modellen, die aus einem stukturierten Stoff genäht werden sollen – Was ist Haute Couture? 5 Haute Couture Julia Zöttl aus leinernem Segeltuch. Diese Toiles werden solange verändert, bis der Couturier vollkommen zufrieden damit ist. Anschließend wird jede Einzelheit auf dem Probestück genau bezeichnet, damit der teure Stoff später richtig fällt und sich mit dem Körper in perfekter Harmonie verbindet. Dann wird der Stoff zugeschnitten und verarbeitet. An einem Couture Modell arbeitet vom Anfang bis zum Schluss die gleiche Näherin, und die gesamte Arbeit, vom Zuschnitt bis zur letzten Naht, wird in einem einzigen Raum verrichtet. In der Haute Couture ist es üblich, dass die Kundin das Modell mindestens drei mal probiert bevor es dann endgültig fertig ist. Ein Abnäher oder eine Schulter können noch bis zur letzten Probe neu genäht werden, damit das Kleid am Ende perfekt sitzt. Es gibt zwei Arten von Couture Werkstätten: die Tailleur-Ateliers, in denen hauptsächlich Tagesmodelle geschneidert werden, und die Flou-Ateliers, wo sich die Näherinnen auf Abendmodelle konzentrieren. Der Haute Couture Salon ist in eine strikte Hierarchie von Aufgaben aufgeteilt: Ganz unten stehen die Arpettes, die Lehrmädchen, die die Nadeln reichen und von einem Stockwerk zum anderen eilen, dann kommen die ersten Näherinnen, die zweiten Näherinnen, die Absteckerinnen, schließlich die ersten und zweiten Verkäuferinnen und an der Spitze der Couturier, dem seine Directrice zur Seite steht, die das Kommando über die ganze Werkstätte hat. Vgl. http:/www.diplomatie.gouv.fr, 14 November 2006 http:/www.fashion-era.com/haute_couture.htm, 13 Oktober 2006 http:/www.infoplease.com, 26 Oktober 2006 Was ist Haute Couture? 6 Haute Couture Julia Zöttl Weltweit gibt es zurzeit nur etwa 2000 Frauen, die sich Haute Couture leisten können, 60% davon sind Amerikanerinnen und nur etwa 200 kaufen sich regelmäßig ein Modell. Der Hauptgrund dafür sind die unfassbar hohen Preise: Ein einzelnes Kleid kostet von 25.000 bis über 100.000 Euro. Dafür bekommen die Kunden der Haute Couture Häuser aber auch eine sehr gute Qualität, beste Verarbeitung und perfekt maßgeschneiderte Einzelstücke. Vgl. http:/www.wikipedia.org http:/www.fashion-era.com/haute_couture.htm, 13 Oktober 2006 http:/www.infoplease.com, 26 Oktober 2006 Abb.2: Entwurf eines Couture Modells Was ist Haute Couture? 7