Informationen zur „Aktion Rollentausch“ 2010

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Informationen zur „Aktion Rollentausch“ 2010
Informationen zur „Aktion Rollentausch“ 2010
23. April bis 2. Mai 2010
Was ist die „Aktion Rollentausch“?
Zielsetzungen
Beteiligte Einrichtungen
Keine überregionalen Vorgaben
Was können die Gäste in der Einrichtung tun?
Vorbereitungstipps
Gesprächsthemen
Pressearbeit
Forum Soziales Bayern
Ansprechpartner(innen)
Die „Aktion Rollentausch“ ist eine Aktion der Landes-Arbeitsgemeinschaft der
Freien Wohlfahrtspflege in Bayern (LAGFW) und des Bayerischen
Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen im
Rahmen des Forum Soziales Bayern.
Was ist die „Aktion Rollentausch“?
Unter dem Motto „Rollentausch“ laden soziale Einrichtungen in Bayern vom
23. April bis 2. Mai 2010 für einen Tag oder mehrere Tage (oder zumindest
mehrere Stunden) Gäste ein, eine soziale Einrichtung zu besuchen und im
Rahmen der gegebenen Möglichkeiten „mitzuarbeiten“.
Dabei ist insbesondere gedacht an
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Politiker(innen) aller Ebenen: Abgeordnete aus dem Europaparlament, dem
Bundestag, dem Landtag, dem Bezirkstag, dem Kreistag, dem Stadt- oder
Gemeinderat
Mitarbeitende der Sozialverwaltung (Landratsamt, Jugendamt, Sozialamt,
Arbeitsagentur, ARGE...),
Vertreter(innen)
- der Wirtschaft,
- der Kostenträger,
- der Gewerkschaften,
- der Kirchen und
- der Presse.
Die Einrichtungen bestimmen natürlich selbst, wen sie einladen. Eine zentrale
Einladung auf Bayern-Ebene gibt es nicht.
2010 können auch Mitarbeitende sozialer Einrichtungen ihre Rolle tauschen
und zum Beispiel in Betrieben, bei Kostenträgern oder Politiker(inne)n
hospitieren. Sie müssen sich selbst dort melden.
Zielsetzungen
Der Name „Aktion Rollentausch“ ist Programm: In Form einer Hospitation geben
soziale Einrichtungen Gästen aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen
die Möglichkeit, Soziale Arbeit und Pflege in der Praxis kennen zu lernen. Die
sozialen Einrichtungen können so auf die personellen, finanziellen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der sozialen Dienste und Einrichtungen
aufmerksam machen, für die Qualität sozialer Arbeit und Pflege werben und für
die Lebensumstände der Menschen, die von sozialen Einrichtungen betreut
werden, sensibilisieren. Die „Aktion Rollentausch“ bietet die Chance,
Glaubwürdigkeit und Vertrauen in die Arbeit der Einrichtungen zu schaffen. Denn
was Menschen sehen, erfahren und erleben, das bleibt ihnen im Gedächtnis, ist
authentisch, kann sie unmittelbar berühren. Das persönliche Gespräch mit
Mitarbeitenden und Klient(inn)en soll bei den Gästen Verständnis für die Belange
der betreuten Menschen und der Einrichtung schaffen, es soll helfen, Vorurteile
und Ängste abzubauen. Die „Aktion Rollentausch“ hat also letztlich das Ziel,
einen positiven Meinungsbildungsprozess zugunsten „des Sozialen“ in Bayern zu
fördern.
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Beteiligte Einrichtungen
Aufgerufen sind alle sozialen Einrichtungen in Bayern, unabhängig von ihrer
Trägerschaft. Beteiligt sind die Verbände der Freien und Öffentlichen
Wohlfahrtspflege sowie die privat-gewerblichen Anbieter.
Ab 1. Januar 2010 werden die teilnehmenden Einrichtungen im Internet unter
www.lagfw.de veröffentlicht. Die Liste wird laufend aktualisiert.
Keine überregionalen Vorgaben
Die Organisation der „Aktion Rollentausch“ kann individuell von jeder Einrichtung
– je nach Erfahrung, Praxis und Gegebenheiten vor Ort – durchgeführt werden.
Es gibt aus Kostengründen keine überregionalen Vorgaben oder spezielle
Materialien oder Werbeträger, also weder Plakate oder ein Aktions-Logo.
Die Einrichtungen können und sollen ihre eigenen Akzente setzen. Dieses
Vorgehen kommt dem Wunsch vieler Einrichtungen entgegen, bereits
vorhandene Kontakte vor Ort zu nutzen und wahrzunehmen.
Auch die Pressearbeit sollen die teilnehmenden Einrichtungen selbst gestalten.
Ob es eine Koordination der „Aktion Rollentausch“ vor Ort oder im Landkreis gibt,
ist abhängig von den sozialen Einrichtungen in einer Stadt oder einem Landkreis.
Sinnvoll wäre es, wenn eine Einrichtung oder ein Verband die Initiative ergreift,
um die Aktion zu koordinieren.
Was können die Gäste in der Einrichtung tun?
Die Eingeladenen sollen den Alltag in der Einrichtung kennen lernen und in den
Arbeitsprozess mit eingebunden werden, also z. B. Essen im Altenheim
servieren, Menschen mit Behinderung im Rollstuhl spazieren fahren, mit einem
Pflegedienst unterwegs sein, in einer Kindergartengruppe dabei sein. Bei dieser
Gelegenheit können Mitarbeitende in den Einrichtungen auch z. B. auf
besondere Aspekte des Pflegealltages, Finanzierungsfragen und aktuelle
Probleme eingehen.
Vorbereitungstipps
Interne Vor- und Nachbereitung
• Alle Mitarbeitenden in der Einrichtung informieren über die „Aktion
Rollentausch“
• Vorbereitungsteam bilden
• Aufgaben verteilen
• Ressourcen realistisch planen: Wie viele Überstunden? Wer kann was
leisten? Wer möchte welche Aufgaben gerne übernehmen? Wer kann und
will welche Arbeit/Leistungen/Dienste vorstellen?
• Zielsetzungen klären: Beispiel: Einrichtungsleitung will finanzielle Probleme
aufzeigen oder für Unterstützung bei baulichen Maßnahmen werben...
• Einladungen versenden (Einladungsbriefe bzw. Einladungskarten, möglichst
persönlich adressiert; Presseeinladungen)
• Erfolgskontrolle: Was hat die „Aktion Rollentausch“ gebracht?
Programm-Anregungen:
• Bewirtung der Gäste (kalte und warme Getränke, Imbiss)
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Ausstellung, z. B. von Produkten der Einrichtung, von Bildern oder anderen
Werken der Klient(inn)en in der Einrichtung
Alltag zeigen: Pflegemaßnahmen, Betreuungsgruppen, Essen ausgeben
Führungen durch das Haus organisieren
Werbematerialien auslegen
Musik
Café als Treffpunkt und Gesprächsrahmen
Vorträge
Filme
Gesprächsthemen
• Für das Gespräch mit den Gästen empfiehlt es sich, schriftliche
Informationen, Daten und Fakten über die Einrichtung bereit zu halten:
- Jahresbericht
- Leitbild
- Ziele und Aufgaben der Einrichtung
- Zahl der Klient(inn)en
- Zahl und Qualifikation der Mitarbeitenden
- Finanzierung der Einrichtung
- Problemdarstellung (z.B. fehlende Räumlichkeiten,
Modernisierungsbedarf, personelle Engpässe) und –
Lösungsansätze
Im Gespräch mit den Gästen sollte das Image des Sozialen aufgewertet und der
Nutzen und die Vorteile der sozialen Einrichtungen und Dienste klar
herausgestellt
werden, z. B.:
• Es werden viele Folgekosten gespart durch die Existenz der Einrichtung (z.
B. durch präventive Arbeit im Jugendbereich oder durch Beratungsangebote).
• Das Soziale ist ein Wirtschaftsfaktor: Die Einrichtungen schaffen
Arbeitsplätze.
• Das Geld der öffentlichen Hand, das in die Einrichtungen investiert wird, fließt
zum großen Teil unmittelbar wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück (z. B.
als Steuern und Sozialabgaben, Einkommen fließen in den Konsum).
• Die sozialen Einrichtungen übernehmen Aufgaben des Staates, tragen zum
sozialen Frieden bei und fördern die Integration sozial schwacher Menschen
in die Gesellschaft.
• Die Einrichtungen fördern ehrenamtliches Engagement.
• Die Einrichtungen vermitteln christliche und soziale Werte.
Pressearbeit
Die Pressearbeit obliegt den Einrichtungen. In der Anlage ist eine
Musterpressemeldung beigefügt, die den Rollentausch ankündigt. Sie kann
geschaltet werden, sobald die Zusage des Besuchers vorliegt. Mit dem Gast
sollte man vereinbaren, dass er zusätzlich von sich aus an die Presse geht und
sagt, warum er sich zum Rollentausch entschlossen hat.
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Nach dem Rollentausch kann man – das Einverständnis des Gastes
vorausgesetzt – gemeinsam in einem Pressegespräch die Ergebnisse und
Eindrücke erläutern. Dabei sollte die Einrichtungsleitung in jedem Fall auch
problematische Punkte ansprechen, die der Einrichtung zu schaffen machen (z.
B.: Kindergärten über das neue Kindergartengesetz, Pflegeheime über den
Pflegeschlüssel...).
Das Forum Soziales Bayern
Das „Forum Soziales Bayern“ wurde vom Bayerischen Staatsministerium für
Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen am 1. Februar 2005 einberufen.
Ziel des Forums ist es, im offenen Dialog Strukturen für ein soziales Bayern
weiterzuentwickeln und die Notwendigkeit der sozialen Arbeit und Pflege wieder
mehr in die öffentliche und politische Wahrnehmung zu rücken.
Dem Forum gehören Vertreter(innen) der bayerischen Wohlfahrtsverbände, der
Landtagsfraktionen, der Bezirke, Landkreise, Kommunen, Gewerkschaften und
Arbeitgeber sowie des Sozialministeriums an. In mehreren Arbeitsgruppen
wurden bisher Grundsatzfragen der Zukunft des Sozialstaates, Vorschläge zur
Entbürokratisierung des Sozialbereichs, Fragen in Zusammenhang mit Hartz IV
und Fragen der Zuständigkeitsänderungen der Sozialhilfe (im Rahmen des
Gesetzes zur Ausführung des Sozialgesetzbuchs AGSGB) diskutiert.
Ansprechpartner(innen) für die „Aktion Rollentausch“:
AWO:
Oliver Opitz, Arbeiterwohlfahrt Bayern, Edelsbergstraße 10, 80686 München,
Tel.: 089 546754-133, Fax: 089 547794-49.
E-mail: [email protected]
Bayerisches Rotes Kreuz:
Hanna Hutschenreiter, Öffentlichkeitsreferentin, Bayerisches Rotes Kreuz,
Garmischer Straße 19-21, 81373 München, Tel.: 089 9241-1247, Fax: 089 92411476.
E-mail: [email protected].
Caritas:
Bernd Hein, Pressesprecher, Landes-Caritasverband Bayern, Lessingstr. 1,
80336 München, Tel.: 089 544 97-0, Fax: 089 54497-188.
E-mail: [email protected]
Diakonie:
Dr. Leonie Krüger, Öffentlichkeitsreferentin, Diakonisches Werk Bayern,
Pirckheimerstraße 6, 90408 Nürnberg, Tel.: 0911 9354-207.
Fax: 0911 9354-215.
E-mail: [email protected]
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PARITÄTISCHER Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern
Antje Eichler, Charles-de-Gaulle-Str. 4, 81737 München,
Telefon: 089 30611-137, Fax: 089 30611-111.
E-Mail: [email protected]
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