Faktenblatt Kunststoffrecycling
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Faktenblatt Kunststoffrecycling
Swiss Recycling Obstgartenstrasse 28 8006 Zürich Tel. 044 342 20 00 [email protected] www.swissrecycling.ch Faktenblatt Kunststoffrecycling Fragen und Antworten April 2016 bestehen. Diese können nicht mehr getrennt und daher auch nicht sinnvoll recycelt werden. Konsumenteninformationen zur Kunststoffsammlung Kunststoffe werden in vielen Bereichen eingesetzt, vor allem bei den Verpackungen machen sie einen sehr grossen Anteil aus. In der Schweiz werden ca. 125kg Kunststoffe pro Kopf und Jahr verbraucht. 45kg davon sind Verpackungen. Da viele solcher Verpackungen, wie Verpackungen von Take-Away Gerichten oder Fertig-Salaten etc. aus Verbundstoffen bestehen oder stark verschmutzt sind, können diese heute nicht sinnvoll rezykliert werden. Langfristig sollten Verpackungen so designt werden, dass es möglich ist, sie zu rezyklieren. Es gibt diverse Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ein stoffliches Recycling und damit eine Separatsammlung ökologisch wie auch ökonomisch sinnvoll sind. Im Ausland werden zwar oft alle Arten von Plastik gesammelt – allerdings werden diese dann zu grossen Teilen einfach verbrannt und nicht weiter-verwertet – weil die Kriterien nicht erfüllt sind. In der Schweiz werden nur ausgereifte, pragmatische Lösungen umgesetzt: dies dauert zwar länger, ergibt dann jedoch einen qualitativ höheren Standard. Es ist zusätzlich sehr wichtig, dass das Recycling schon beim Produktedesign integriert wird. Produkteverpackungen sollten so konstruiert werden, dass sie dann auch sinnvoll recycelt werden können. Auch da sind wir im Gespräch mit Produzenten, aber auch hier dauert es und kann leider nicht von heute auf morgen umgesetzt werden. Welche Kunststoffarten werden gesammelt? PET-Getränkeflaschen werden schon lange fleissig gesammelt und wiederverwertet (mehr Informationen: www.petrecycling.ch). Seit Beginn 2015 werden auch Flaschen aus Haushaltungen mit Deckel (Waschmittel, Shampoo, Bodylotion etc.) im Detailhandel (Migros & Coop) gesammelt und recycelt. PET-Getränkeflaschen sowie Kunststoffflaschen aus Haushaltungen können gratis im Detailhandel abgegeben werden. Warum nur „Kunststoffflaschen“? Gründe für eine reine Flaschensammlung sind: • Erkennbarkeit/Kommunikation: eine Flasche ist für alle einfach zu erkennen. Warum werden nicht alle Kunststoffe gesammelt? • Verschmutzung: da die Flaschen mit dem Deckel verschlossen werden, kann man die Verschmutzung, sowie unangenehme Gerüche gut vermeiden. Offene Behälter wie Joghurtbecher können nicht zurückgenommen werden, da sie schlecht riechen und Ungeziefer anziehen. Es gibt einige Gründe, warum es keine weiteren schweizweiten Sammelsysteme für andere Plastikverpackungen als PETGetränkeflaschen und Falschen aus Haushaltungen gibt: Viele davon sind Verbundverpackungen (wie z. B. Salatverpackungen oder Fleischverpackungen), die luftdicht sein müssen und daher aus verschiedenen Plastikarten • Homogenität: die handelsüblichen Flaschen/Hohlkörper bestehen zu einem grossen Teil aus relativ homogenen Kunststoffen (z.B. PE-HD, welches kein hoch1/4 komplexes Gemisch wie Flammschutz, Weichmacher etc. darstellt). PET-Flaschen, und dieses Verpackungsmaterial die Qualität des PET-Granulats beeinträchtigen würde. Mehr Infos zum PET-Kreislauf finden Sie hier: www.petrecycling.ch/de/wissen/petkreislauf.html • Wiederverschliessbare Verpackungen wie Tuben, Nachfüllbeutel oder Tiegel werden nicht zurückgenommen. Diese bestehen meist aus verschiedenen Kunststoffarten, sogenannten Verbundmaterialien, die das Recycling erschweren. • Sortierung: alle Kunststofffraktionen müssen vor dem Recycling sortiert werden. Flaschen können relativ einfach sortiert werden. Sobald flächige Materialien (Folien) dazukommen, wird die Sortierung einiges aufwendiger. Wohin mit allem anderen PET-Material? (Verpackungen etc.) Sind dies Flaschen mit einem Deckel, können sie in die Plastikflaschen-Sammlung zur Migros oder zum Coop gebracht werden. Ansonsten müssen PET-Verpackungen in den Kehricht. Warum nur PET-Getränkeflaschen? Und was ist mit Salatschalen? In den PET-Containern werden nur PETGetränkeflaschen gesammelt, aus dem Grund, dass bei den PET-Flaschen ein Bottle-2-BottleKreislauf etabliert werden konnte. Dies bedeutet, dass aus den PET-Flaschen wiederum neue PET-Flaschen entstehen. Für diesen Kreislauf wurden Kriterien definiert, welche eine möglichst hohe Qualität des rezyklierten Materials (Granulat) gewährleisten. Anderes Verpackungsmaterial, welches ebenfalls aus PET besteht, wurde nicht unbedingt für diesen Kreislauf entwickelt und kann bei der Vermischung von der Sortieranlage nicht als PETFlasche erkannt werden und wird aus dem Prozess ausgeschieden. Ein weiterer Grund liegt darin, dass für Essens-Verpackungen andere Richtlinien und Kriterien gelten als für Immer wieder taucht die Frage nach der Sammlung von Salatschalen, Fleisch- und Käseverpackungen oder anderen Plastikverpackungen auf. Das Recycling dieser Kunststoffverpackungen ist zum heutigen Zeitpunkt weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Zwar kann die Sortieranlage diese Verpackungen von PET-Getränkeflaschen oder Kunststoffflaschen aus dem Haushalt trennen, doch können die Kunststoffe – teils Verbundstoffe, oft verschmutzt – nicht in ihre ursprüngliche Form zurückgeführt und qualitativ hochwertig recycelt werden. So landen sie am Ende doch wieder im Kehricht – der Umweg in die Sortieranlage lohnt sich also keinesfalls. Abbildung 1: Kunststoffsymbole 1-7. Quelle: spi the plastic industry trade association schaften. Dies ist in der Tat für alle Beteiligten (Konsumenten, Organisationen etc.) etwas verwirrend. Was bedeuten die aufgedruckten Zeichen? Die Dreieckssymbole (Abbildung 1), welche überall zu finden sind, stammen ursprünglich nicht aus dem Recycling, wurden aber von den Produzenten vermehrt dafür verwendet. Wenn ein Produkt ein solches Symbol hat, heisst das nicht, dass es auch ein Sammel- und Recyclingsystem dafür gibt. Das Piktogramm bezeichnet somit lediglich die Materialeigen- Kunststoffsammelsäcke Seit einiger Zeit sind verschiedene kostenpflichtige Gemischt-Sammlungen entstanden. Diese enthalten verschiedene Kunststoffe wie Folien, Becher, Verbundstoffe wie Salatschalen und meist auch Getränkekartons. Zudem 2/4 werden oft auch die heute schon separat gesammelten und im Detailhandel kostenlos abgebbaren PET- und Plastikflaschen mitgesammelt. Swiss Recycling beobachtet diese verwirrenden Angebote mit grosser Skepsis: bei Gemischt-Sammlungen ist der Anteil thermischer Verwertung erfahrungsgemäss hoch, trotzdem wird in der Kommunikation teilweise 100 % Recycling suggeriert. Swiss Recycling empfiehlt, nur diejenigen Fraktionen separat zu sammeln, die auch rezykliert werden können und bei welchen eine langfristig gesicherte Nachfrage nach dem Rezyklat besteht. Die Gemischt-Sammlungen erhöhen Verschmutzungen sowie die Kosten der Aufbereitung. Durch die Verunreinigungen verringern sie die Qualität des Rezyklats. Ausserdem erlaubt erst eine vorgezogene Finanzierung ein professionelles Recycling-System mit der notwendigen Koordination (Logistik, Kommunikation, Empfehlungen Design for Recycling). Kunststoffsammlung im Ausland Im Ausland wird Kunststoff oft in Gemischtsammlungen gesammelt. Diese bringen häufig nicht die gewünschten Resultate bezüglich Qualität des Rezyklats und ein grosser Teil des gesammelten Materials wird dann doch verbrannt. In Deutschland bieten die dualen Systeme verschiedene Sammelsysteme zur Sammlung und Entsorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen an. Im gelben Sack werden Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weissblech und Verbundstoffen in den Gemeinden gesammelt. Altpapier und Altglas wird separat an Sammelstellen gesammelt. Zahlen aus Deutschland zeigen leider, dass nur ein kleiner Teil des gelben Sacks stofflich verwertet wird (Abbildung 2). Kunststoff in der Kehrichtverbrennungsanlage Es stimmt nicht, dass der Kunststoff in die Kehrichtverbrennungsanlage sollte, um den Brennwert der KVAs zu erhöhen. Die KVAs haben genügend Brennwert. Abbildung 2: Verwertungsanteile des gelben Sacks in Deutschland. Quelle: Fraunhofer Umsicht 3/4 Swiss Recycling Obstgartenstrasse 28 8006 Zürich Tel. 044 342 20 00 [email protected] www.swissrecycling.ch Swiss Recycling unterstützt den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern/ Partnern und die Realisierung von Synergien. Als eigenständige Non-Profit-Organisation ist Swiss Recycling kompetente Ansprechpartnerin in allen Fragen zum Thema Separatsammlung und Recycling. Swiss Recycling Swiss Recycling steht für hohe Qualität, Transparenz und nachhaltige Entwicklung auf allen Recycling-Stufen – von der Separatsammlung über die Logistik hin zur Verwertung und dem Einsatz des Sekundärmaterials. Die Mitglieder verpflichten sich, die in der Swiss Recycling Charta definierten Standards umzusetzen: Dies sind insbesondere Transparenz im Stoff- und Finanzfluss, optimierte Rücknahme sowie nachhaltige Entwicklung. Swiss Recycling sensibilisiert durch Kommunikationsarbeit für das Separatsammeln und das Recycling. Die Wiederverwertung schont Ressourcen, spart Energie, reduziert Treibhausgasemissionen und schafft SekundärRohstoffe. Entscheidende Grundlage dafür ist die richtige Separatsammlung. Swiss Recycling – damit Recycling rund läuft. Weiterführende Informationen Schweizer Firmen im Bereich Kunststoff und Recycling PET Diverse Verein PET-Recycling Schweiz Naglerwiesenstrasse 4 8049 Zürich Tel.: +41 (0)44 344 10 80 E-Mail: [email protected] Webseite: www.petrecycling.ch InnoRecycling AG Hörnlistrasse 1, 8360 Eschlikon TG Tel.: +41 (0) 71 973 70 80, E-Mail: [email protected] Webseite: www.innorecycling.ch / www.sammelsack.ch ITW Poly Recycling GmbH Bleichestrasse 41 CH-8570 Weinfelden Tel.: + 41 (0)71 626 88 88 E-Mail: [email protected] Webseite: www.polyrecycling.com Minger Kunststofftechnik AG Industriestrasse 19, CH- 9050 Appenzell Tel.: +41 (0) 71 788 01 20, E-Mail: [email protected] Webseite: www.minger.ch RecyPET AG Langfeldstraße80 CH-8500 Frauenfeld Tel.:+41(0)52 730 14 15 E-Mail: [email protected] Webseite: www.recypet.ch Verein Kunststoffrecycling Schweiz (VKRS) Postfach 9000 St.Gallen Tel.: +41 (0)71 973 70 89 (freitags) E-Mail: [email protected] Webseite : www.vkrs.ch Müller Recycling AG Langfeldstrasse 84 8500 Frauenfeld Tel.: +41 (0) 52 721 87 70 E-Mail: [email protected] Webseite: www.mueller-recycling.ch Swiss Plastics Schachenallee 29C 5000 Aarau Tel.: +41 (0)62 834 00 60 E-Mail: [email protected] Webseite: www.swiss-plastics.ch 4/4