Lisa Wahlandt

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Lisa Wahlandt
MARION HÖLCZL
PRESSE & PROMOTION
U NS Ö LDSTRASSE 14
D - 8 0 5 3 8 M Ü NCHEN
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Presseinfo
Lisa Wahlandt: Stay A While
VÖ 23. April 2010
enja/edelkultur
enja 9199
Lisa Wahlandt vocals
Walter Lang piano
Sven Faller bass
Ger win Eisenhauer drums
Vertrieb Österreich: edel musica / Vertrieb Schweiz: Musikvertrieb
"Meine Laufbahn begann klassisch-romantisch als Teenager
am Lagerfeuer", erzählt Lisa Wahlandt schmunzelnd. Es folgten erste Gigs mit verschiedenen Bands und Engagements in
Bigbands und eine fundierte Ausbildung am Linzer Bruckner
Konservatorium und an der „New School of Music“ in New
York. Einige erfolgreiche Jahre und CD-Veröffentlichungen
später, präsentiert die Sängerin in Form ihres neuen Albums
Stay A While mit ihrer Jazzband eine sehr persönliche
Auswahl von Coversongs aus Jazz bis Klassik: Songs, auf die
sie, wie sie bekennt, „einfach Lust hatte“ und die ihr etwas
bedeuten. Und Einwände, dass dieses Material eigentlich „zu
sattsam bekannt“ wäre, hebelt sie durch ihre hochindividuelle Interpretation bereits im Vorfeld aus.
Lisa Wahlandt im Liebeslieder-Schlaraffenland
Stay A While folgt einem eigenen Rhythmus: eine dann doch
als Zyklus funktionierende Folge auf den ersten Blick nicht
zueinander passender Songs, in der gegen die Aufbruchsstimmung von „Light my fire“ der Doors zärtliche Jazzklassiker wie „My funny Valentine“ gesetzt werden, oder – als
Anleihe aus der Klassik – „Gute Nacht“ aus Schuberts WinterEnja Records HW/Yellowbird Records
Werner Aldinger
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fon +49 (0)89-18 00 63 31 | fax +49 (0)89-16 51 72
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reise. Auch in die Popkiste greift Wahlandt und holt Depeche
Modes „Enjoy the silence“, den alten Prince-Hit „Kiss“ oder
Gloria Gaynors „I will survive“ hervor. Es ist ein Spektrum von
Liedern, deren jedes für sich genommen einen Bezug zu
Momenten und Eindrücken in Lisa Wahlandts Leben darstellt.
„Jeder dieser Songs steht“, erklärt Wahlandt, „für eine
bestimmte Situation, Zeit oder Lebensabschnitt.“ Lisa
Wahlandt hat das Talent – und dies prägt den Charakter ihrer
Einspielungen – beim Singen ihrer Intuition freien Lauf zu lassen. Damit fällt sie auf: „Authentizität. Gefühl. Können. Die
Wandlungsfähigkeit. Das Intime“, zitiert Lisa Wahlandt einige
der Eigenschaften, die Kritiker an ihr hervorzuheben pflegen.
„Wahlandts Intonation ist ebenso makellos wie ihr Umgang
mit dem Mikrophon oder ihr Gespür für Phrasierung“, schreibt
beispielsweise Oliver Hochkeppel in der Süddeutschen
Zeitung. Und bringt es wie folgt auf den Punkt: „Bei Lisa
Wahlandt ist es nicht einfach gesungen, bei ihr berührt es!“
Wichtig, auch damit eine Sängerin sich wohl fühlt, ist natürlich die Band. Hier handelt es sich um das bekannte „Trio Elf“ –
Ger win Eisenhauer, Sven Faller und Walter Lang. Mit diesen
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Musikern arbeitete Wahlandt über Jahre schon in den unterschiedlichen Konstellationen, allein mit Gerwin Eisenhauer verbindet sie eine knapp zwanzigjährige Zusammenarbeit. Viele
kennen „Trio Elf“, aber nicht jeder weiß, dass es Lisa Wahlandt war, die diese Band im Grunde zusammenbrachte. „Ich“,
stellt sie lachend klar, „bin sozusagen die Mutter von ‚Trio
Elf‘!“ Dass die eingespielte Truppe sie, bei diesem verwandtschaftlichen Verhältnis, in jeder Lage und jedem musikalischen Kontext perfekt unterstützt, versteht sich von selbst.
S t a y A W h i l e – A L o v e S t o r y in 9 Songs
Kiss/Prince (Sex) – Light My Fire/Doors (Leidenschaft) –
Stay A While/Lisa Wahlandt (Erste Liebe) – My Funny
Valentine/Rodgers & Hart (Große Liebe) – Here There And
Everywhere/Beatles (Ganz große Liebe) – As Tears Go
By/Rolling Stones (Krisen) – Enjoy The Silence/Depeche
Mode (Auseinanderleben) – Gute Nacht/Franz Schubert
(Trennung) – I Will Survive/Gloria Gaynor (Neubeginn)
Ein Blick zurück
Mit „Mind Games“ – dem Projekt mit Saxophonist Mulo
Francel und Bassist Didi Lowka, der Vorläuferband von
„Quadro Nuevo“, sang sich Lisa Wahlandt sozusagen um die
Welt. Und mit dieser Formation tauchte die Sängerin auch tief
ein in die brasilianische Sprache. So wurde, nach Englisch,
auch Portugiesisch zu Wahlandts dritter sprachlicher Heimat.
Und immer wieder probierte Wahlandt Neues aus. Sie arbeitet gerne konzeptionell: Marlene-Songs füllten ebenso ein
Album wie Gute Nacht-Lieder. Gemeinsam mit ihrem alten
Freund Mulo Francel spielte sie 2008 die CD „Brisa do Mar“
ein. Für die eigene Entwicklung, gerade in der Musik, sei es
wichtig, sich zu verändern und Veränderung zuzulassen: „Ein
Künstler, der sich gefunden hat, ist verloren“, erklärt Wahlandt
dies mit einem Aphorismus von Max Ernst. „Diesen Satz verbinde ich mit dem Thema Musik generell!“ So also ist Lisa
Wahlandts Vielseitigkeit zu erklären – die souveräne Vielseitigkeit einer Sängerin, die Chanson wie Pop wie Jazz singt,
und damit jede Debatte über Genregrenzen ad absurdum führt.
Und die sich, vor allen Dingen, all diese Musikrichtungen in
ganz individueller Weise zu eigen macht, wie jetzt wieder auf
Stay A While.
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Inter v i e w L i s a W a h l a n d t
Die Auflösung in der Musik
D a s k l ä r en wir am besten gleich am Anfang: Du kommst
k e i n e s w e g s a u s d e m ho h e n N o r den?
Ich habe kürzlich gelesen, dass alle Menschen von den
Afrikanern abstammen. Meine Vorfahren sind also über Afrika
nach Schweden. Wirklich! Sie haben sich dort leider zu einer
Zeit aufgehalten, als es musikalisch noch keine Rolle gespielt
hat, wo man herkam. Sie sind dann – warum auch immer –
kurz in der Slowakei gelandet und nun seit einigen Generationen glücklich in Deutschland. Wenn man so will, habe ich
also ganz schön gemischtes Blut in den Adern.
Was war für dich der Reiz, ein Album mit gecoverten Popsongs aufzunehmen? Und haben die Songs in deiner
Biografie eine wichtige Bedeutung?
Gecoverte Popsongs begleiten mich seit meiner Studienzeit
und auch davor. Mit meinem ersten ernstzunehmenden
Projekt haben wir im Duo – Gitarre und Gesang – die Beatles
bearbeitet, und es konnte passieren, dass die Zuhörer den
Song erst nach mehreren Takten erkannt haben. Zum Glück
war das Bruckner Konservatorium schon zu dieser Zeit sehr
offen für Neuerungen. Die Liebe zu diesen Songs, mit denen
ich aufgewachsen bin, ist geblieben. Aber es sind ja zwei
Fragen, die du mir da stellst. Hermann Hesses “Siddharta” ist
unauslöschlich mit As tears go by verbunden, weil ich das zu
diesem Zeitpunkt immer gehört habe. Eine kleine Französin,
die ich unter sehr lustigen Umständen kennen gelernt hatte,
liebte I will survive. Mir ging das ja ganz ehrlich nicht so, aber
somit ist dieser Song ebenfalls unauslöschlich mit dieser
süßen Person mit dem netten typischen Akzent und dieser tiefen Freundschaft zu ihr verbunden. Ganz zu schweigen von
den ersten Liebesbeziehungen oder was man dafür hielt.
Here, there and everywhere beispielsweise werde ich auch
nicht vergessen. Ich habe den Song oft mit dem Freund meines Bruders gehört. Und schon haben wir wieder diesen
Effekt. Verknüpfung nennt man so was, glaube ich. Oder um
es weniger persönlich zu beantworten: Für Beziehungen und
Freundschaften oder auch Themen, mit denen man sich
beschäftigt, stehen bestimmte Lieder. Sie stehen für bestimmte Situationen, Zeiten und Lebensabschnitte.
Das Album trägt die Unter z e i l e " E i n e L i e b e s g e s c h i c h t e i n
n e u n L i e d e r n " . H a t t e s t d u v o n A n f a n g a n d ie I d e e , e i n e
Liebesgeschichte vom Anfang bis zum Ende zu er z ä h l e n ?
Ich wollte unglaublich gerne einen Zyklus kreieren. Einen Kreis
ziehen. Vielleicht, weil ich Mama geworden bin und einem da
plötzlich andere Mächte bewegen. Und man sich da auch sehr
„kreisig“ fühlt – vor allem gegen Ende der Schwangerschaft
(lacht). Ich wollte eine Geschichte erzählen. Da entsteht natürlich dieser Gedanke: Womit fange ich an, womit höre ich auf?
Und so habe ich Songs genommen, die mich immer wieder in
bestimmten Situationen begleitetet haben. Und plötzlich ergab
sich dieser Sinn, diese Zeitreise, dieses Es-gibt-einen-Anfangund-ein-Ende. Jedoch: die Spirale geht weiter. Deshalb freue
ich mich schon wieder auf die nächste CD bei Enja.
Obwohl du als Jazzsängerin bezeichnet wirst, überschr e i test du die Gr e n z e n z w i s c h e n P o p , J a z z u n d K l a s s i k i m m e r
wieder. Was reizt dich an den unterschiedlichen Genr es?
Bin ich Jazzsängerin? Die Genregrenzen weichen sich auf.
Was ist Jazz? Was ist Pop? Was ist Norah Jones? Was ist
Klassik? Ich habe eher den Eindruck, es fällt schwer, mich
einzuordnen. Weil ich Jazz nicht so singe, wie es sich gehört
und Pop nicht so, wie es sich gehört und Klassik schon gar
nicht so, wie es sich gehört. Aber was die Kritiker beeindruck
– und ich auch immer wieder höre – ist meine Authentizität.
Das Gefühl. Das Können. Die Wandlungsfähigkeit. Das Intime.
Schuberts „Gute Nacht“ wollte ich von dem Augenblick an
singen, als ich es zum ersten Mal gehört habe. Es freut mich
so, dass ich das jetzt endlich gemacht habe. Ich habe mir als
nicht klassische Sängerin die Freiheit erlaubt, dieses Lied so
zu interpretieren, wie ich es fühle. In einer Tonhöhe und einem
Timbre, die fernab jeglicher klassischen Hörweise liegen. Diese Freiheit so zu singen, ist für mich immer noch ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Sich keine Gedanken zu machen,
ob es richtig oder falsch ist. Nur tun. Es tut gut, dass sich das
in der Musik auflösen darf.
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S e i t g u t z w e i J a h r zehnten bewegst du dich nicht nur in
verschieden Musikstilen, sonder n auch in verschiedenen
S p r a c h e n u n d i n v e r s c h i e d e n e n B a n d p r o j e k t e n . W oher rühr t
die ständige Lust auf Veränderung?
Max Ernst meinte: ‘Ein Künstler, der sich gefunden hat, ist
verloren.’ Das ist so ein Satz, den ich mit dem Thema Musik
verbinde. Der wird ebenso wie bestimmte Lieder immer eine
besondere Bedeutung für mich haben. Für die eigene Entwicklung und gerade in der Musik ist es wichtig, sich zu verändern und Veränderung zuzulassen. Was ja nicht heißen soll,
dass sich die Wege nicht wieder kreuzen. Außerdem macht es
mir wirklich Spaß, Neues zu erarbeiten. So kam ich auf die
Idee, Kinderlieder in deutsch zu singen, und es entstand 2000
eine Gute-Nacht-Lieder CD. Und anschließend eine CD mit
Marlene Dietrich-Liedern. Ihre Texte sind unglaublich gut. Und
weil ich deutsch viel intensiver erlebe, berührten sie mich stärker, als ich mir das bis dahin vorstellen konnte. Und so habe
ich auch das Publikum erlebt. Nach dieser Einarbeitungszeit
bin ich mittlerweile richtig verliebt in deutsches Liedgut. Oder
nehmen wir die Bossa Nova-Zeit. Mit Mulo Francel habe ich
damals in einer jungen aufstrebenden Jazzband namens Mind
Games gespielt (lacht). Er liebte schon damals Bossa Nova.
Ich Skeptikerin musste da erst mal näher reinhorchen, ein bisschen abwarten. Will ich das machen? Vor allem, weil mir
auch die Sprache fremd war. Durch eine Konzerttour mit
Claudio Roditi kam mir dann das Brasilianische immer näher
und näher, so dass auch dies heute zu mir gehört wie ein paar
Handschuhe, die man nie verliert ...
D i e B e g l e i t m u s i k e r d e i n e r C D Stay A While sind wahrlich
keine Unbekannten. Was verbindet dich mit Trio Elf (Ger win
Eisenhauer, Walter Lang, Sven Faller)?
Soll das ein Witz sein? Ich bin sozusagen die Mutter von Trio
Elf (lacht). Gerwin Eisenhauer (drums) hab ich während einer
Auszeit vom Studium bei einer Musicalproduktion kennen
gelernt. Lass mich kurz nachrechnen. Das ist jetzt 15 Jahre
her. Bei unserem Soundcheck war ich wohl die einzige, die
diese sehr bekannten Songs komplett anders vortrug. Er hörte
mich also jeden Tag irgendwie anders singen. Diese Kreativität
und meine Stimme haben ihm gefallen. Seitdem arbeiten wir
zusammen. Live, live und nochmals live. Leider ist in dieser
langen Zeit nie eine CD entstanden. Irgendwie haben wir das
nicht auf die Reihe gekriegt. Walter Lang (piano) hab ich dann
2002 für mein Projekt Marlene gewinnen können. Kannst du
dir vorstellen, dass Walter sich zunächst geweigert hat, mit
„diesem“ Schlagzeuger zu spielen? Er wollte seinen eigenen
Drummer zum Projekt beisteuern. Ich habe viel Verhandlungsgeschick und Überzeugungskunst gebraucht, um meine
Wunschband zusammenzustellen. Sven Faller (bass) habe ich
etwas später durch die Zusammenarbeit mit Walter kennen
gelernt. Wir haben dann auch gemeinsam Werbemusik fürs
Fernsehen komponiert und produziert sowie ein paar Songs
geschrieben.
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Wenn du als Vokalistin mit diesen virtuosen Musikern zus a m m e n a r b e i t e s t : Wer hat dann das Sagen bei der Ent wicklung der Ar r a n g e m e n t s ?
Wie erarbeiten sie in der Regel zusammen. Das heißt, wir treffen uns und werfen bei Eigenkompositionen die Noten in die
Runde. Oder ich erwähne den Namen des Stückes, das mir
vorschwebt, und dann wird gearbeitet. Wir verwenden gerne
originalfremde Akkorde. Zum Thema einer Sendereihe über
Intuition ist das Bayerische Fernsehen auf mich zugekommen, weil der Regisseur meinen Gesang als sehr intuitiv, ehrlich und zu Herzen gehend empfand. Sie wollten mich genau
bei diesen Prozess begleiten ? beim Entstehen und intuitiven
Erarbeiten eines Songs. So habe ich ihnen einen Probetag mit
der Band oder mit meinem Duopartner Martin Kälberer vorgeschlagen. Rausgekommen sind dann Aufnahmen von beiden Situationen, weil die jeweiligen Herangehensweisen doch
sehr unterschiedlich sind: mit der Band die Erarbeitung einer
für sie unbekannten Eigenkomposition und mit Martin die
spontane Vertonung eines Goethegedichtes. Die Sendungen
werden im März oder April ausgestrahlt. Wenn ich die
Sendung gesehen habe, kann ich die Frage vielleicht detaillierter beantworten ... Da führt eine Idee zur anderen, ein Klang
zum nächsten. Ich liebe die Einfachheit. Das Wenige. Die
Leere. Diese CD folgt meinem Weniger-ist-mehr-Credo, und
ich freue mich sehr, dass diese unglaublichen Musiker erkannt
haben, wie sie mich begleiten und unterstützen können. Wir
verstehen uns musikalisch, haben Spaß bei gemeinsamen
Konzerten, in denen immer Raum bleibt für überraschende
Wendungen und Veränderungen der Arrangements.
D i e m e i s t e n d ü r ften dich von deiner Zusammenarbeit mit
Mulo Francel von Quadr o Nuevo kennen, die auf mehr e r e n
gemeinsamen CDs dokumentiert ist. Wie wichtig ist Mulo
Francel für deine Kar r i e r e ?
Wir waren mal Nummer 1 der Jazzcharts – in Singapore. Ansonsten spielen wir schöne Konzerte in Europa und teilen die
Liebe zum traditionellen, nostalgischen Bossa Nova. Heraus-
fordernd in der Zusammenarbeit mit ihm ist, dass ich, wie
schon erwähnt, eine sehr intuitive Sängerin bin, während Mulo
ganz konkrete Vorstellungen hat. So haben wir uns in unserer
Arbeit gegenseitig sehr beeinflusst. Dass er mich seine Lieblingssängerin nennt, ist doch ein gutes Zeichen, oder?
A b s c h l i e ß e n d e F r a g e : We l c h e Vo k a l i s t i n n e n b e g l e i t e n d i c h
durch dein persönliches und dein berufliches Leben?
Ich fange mal chronologisch an, wobei mir gerade auffällt,
dass es überwiegend Sänger sind, die mich begleitet haben.
Al Jarreaus Glow war eine meiner ersten Platten. Ich habe mit
ihm rauf und runter gesungen. Dann fand ich Spain aufregend zum Mitsingen. Und ich darf Freddie Mercury nicht vergessen. Love of my live. Ist das ein schöner Song. Er berührt
mich allein beim Drandenken. A Night at the Opera. Chet
Baker war meine allererste große Jazzliebe. Ich liebe seinen
Style. Seinen diskreten Charme. Dieses Unspektakuläre, das
seine Gesangslinien ausstrahlen, ohne es zu sein. Diese
Melancholie und dieses Zerbrechliche in seiner Stimme. Joni
Mitchell. Mingus. Ihre Stimmgewandtheit, ihre Texte. Ihre
Poesie. Was soll man über die Königin sagen? Sarah
Vaughans Crazy and Mixed up. Unglaublich diese Stimmgewalt, wie ein Naturschauspiel. Nina Simones Quiet Now.
Die Kämpferin. Die Mutige. Jeder Ton geht durch Mark und
Bein. Caetano Veloso, Joao Gilberto, Barbara Streisand,
Claudio Villa, Dietrich Fischer-Dieskau, Doors, Neil Young,
Fritz Wunderlich, Bob Marley, Paul Simon, Chaka Khan,
Aretha Franklin, John Coltranes Ballads, Peggy Lee, Blossom
Dearie, Betty Carter, Ray Charles, Beatles, Bobby McFerrin,
Robert Mitchum, Dean Martin, Ben Harper, Elis Regina, Annie
Lennox, Ella, Alexandra (Mein Freund der Baum), Miles Davis,
Keith Jarrett, Jan Garbarek, Rickie Lee Jones, Danny Kaye,
Hoagy Carmichel. Jack Johnson, Haydn. Mittlerweile höre ich
zu Hause weniger Musik, vermutlich weil ich beruflichviel
damit zu tun habe – und mein Kind so viel schreit – haha,
stimmt gar nicht (lacht).
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Biografie Lisa Wa h l a n d t
Lisa Wahlandt wächst auf einem Bauernhof auf, mit Hühnern,
Schweinen, Kühen und Pferden, Ihr Vater spielt "wunderschön"
Akkordeon: alte Schlager, Volkslieder. Bei Familienfesten wird
ganz selbstverständlich gesungen und gespielt, die Basis von
Lisa Wahlandts Musikalität. "Entdeckt wurde ich dann", sagt sie,
"als Teenager am Lagerfeuer". Sie singt zu den Bob Dylan- und
Neil Young-Hits, die einer auf der Gitarre klampft und steht bald
1984 im Proberaum ihrer ersten Band Touchdown. 1992
beginnt sie am Bruckner-Konservatorium in Linz zu studieren,1994 erhält sie ein Stipendium an die New School of Music
in New York und tritt unter anderem beim Seaport Festival und
im Jazzclub Visiones auf. 1996 findet sie zu der Band Mind
Games – quasi eine Vorgängerband von Quadro Nuevo – um
den Saxofonisten Mulo Francel und den Bassisten Didi Lowka.
Im selben Jahr erscheint die erste CD mit ihr als Sängerin Mind
Games Live mit Claudio Roditi als Gasttrompeter. Es folgen
Tourneen mit Leo Traversa, Bassist bei Tanja Maria, William
Galison, einem Jazzvirtuosen auf der chromatischen Mundharmonika. 1998 kommt es in San Francisco zu einer Zusammenarbeit mit der Sängerin Rhiannon im Dunstkreis Bobby
McFerrins. 1999 erscheint die zweite CD: Mind Games plays
the music of Stan Getz und Astrud Gilberto. Dann entdeckt sie
neben dem Bossanova die modernere brasilianische Musik und
singt erstmals in brasilianischer Sprache. 2000 folgt die CDEinspielung Favourite Tunes mit "The Geff Gang" (Gerwin Eisenhauer), die nächste CD von Mind Games Kind of Swing und
schließlich die sehr persönliche CD Gute Nacht-Lieder für
Kinder und Erwachsene. 2002 kann sich Lisa Wahlandt über
den Newcomer-Preis der Süddeutschen Zeitung und des
Bayerischen Rundfunks für die CD Bossa Nova Affair freuen,
die in Zusammenarbeit mit Mulo Francel entstanden ist. Im darauffolgenden Jahr beginnt sie ihre Lehrtätigkeit für Jazzgesang
am Richard Strauss Konservatorium München (bis 2005).
Nach den erfolgreichen CD-Veröffentlichungen Marlene (2003)
und Brisa do Mar (wieder gemeinsam mit Mulo Francel 2008)
präsentiert Lisa Wahlandt nun mit Stay A While ihren ganz
persönlichen Liederzyklus, den sie mit den „Trio Elf“-Musikern
Walter Lang, Sven Faller und Gerwin Eisenhauer eingespielt hat.
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Diskografie (Auswahl)
2010 Lisa Wahlandt: Stay A While (enja)
mit Walter Lang, Sven Faller, Gerwin Eisenhauer
2008 Lisa Wahlandt & Mulo Francel: Brisa do Mar
mit Martin Kälberer, Jan Eschke, Dieter Holesch, D.D.
Lowka, Sven Faller, Robert Kainar, Andreas Binder,
Fanny Kammerlander, Peter Clemente u.a.
2003 Lisa Wahlandt: Marlene
mit Gerwin Eisenhauer, Walter Lang, Christian Diener
2002 Lisa Wahlandt & Mulo Francel: Bossa Nova Af fair
mit Walter Lang, Robert Wolf, Robert Kainar, Rüdiger
und Gerwin Eisenhauer, D.D. Lowka, Christian Diener,
Borel de Sousa
2000 Lisa Wahlandt: Gute Nacht Lieder
mit Martin Kälberer, Evelyn Huber, Thorsten Soos,
Oliver Kälberer, Hanno Simons, Wolfgang Lohmeier
2000 Mind Games: Kind Of Swing
Lisa Wahlandt, Mulo Francel, Andreas Binder, Bastian
Pusch, D.D. Lowka, Csaba Schmitz und als Gäste
Ulrich Wangenheim, Gerhard Gschlössl, Sepp Rottmayr
1999 Mind Games Plays The Music Of Stan Getz & Astrud
Gilber to feat. Lisa Wahlandt & Mulo Francel
Links
www.lisa-wahlandt.com/
www.myspace.com/lisamuc
www.gerwin-eisenhauer.de/
www.walterlang.de/
www.jazzrecords.com/enja
Sv e n F a l l e r, Ger win Eisenhauer, Walter Lang (Trio Elf)
ü b e r L i s a Wa h l a n d t
Sven Faller
Lisa ist die Art von Performerin, die man sich als Zuschauer
wünscht: Sie auf der Bühne zu erleben, ist für mich wie ein
warmes Luxus-Bad nach einem langen Arbeitstag. Nichts an
ihr ist in irgendeiner Weise gekünstelt oder gestellt, sie singt
mit absoluter Leichtigkeit, Freiheit und Selbstverständlichkeit.
Sie ist für mich eine Interpretin in der Tradition einer Billie
Holiday, die sich jedes Stück zu eigen macht und sämtliche
etablierten Versionen eines Liedes vergessen lässt. Selbst
"Billie Jean" klingt bei ihr, als hätte sie das Stück gerade
improvisiert, und Michael Jackson hätte es dann gecovert.
Dabei sind ihre Arrangements immer neu und unerwartet,
aber ohne Kalkül oder Kopf-Konzept. Trotzdem fehlt es ihrer
Arbeit nie an intellektuellem Witz und schon gar nicht an Tiefe
und Hingabe. Als Begleiter werde ich da ganz zum Zuhörer,
und manchmal spiele ich nur eine einzige Note oder vielleicht
auch keine, weil ihre Stimme gerade alles gesagt hat.
Ger w i n E i s e n h a u e r
Ich spiele mit Lisa seit nunmehr fast 20 Jahren, kennen
gelernt haben wir uns 1992 bei etwa 50 – gefühlten 300 –
Vorstellungen der "Rocky Horror Show", wo sie als transilvanisches Sexhorrorgirl im Backgroundchor sang. In vielerlei
Besetzungen von der Esplanade Hall in Singapur über
Istanbul bis Weiden in der Oberpfalz haben wir immer wieder
miteinander gespielt, von Jazz über Bossa Nova bis zu Jungle,
wo ich sie nötigte Drum'n'Bass auf Raves zu singen und mit
17jährigen Rappern auf der Bühne zu stehen ... Mit den
Jahren habe ich festgestellt, dass es bei ihr am Besten ist, lieber eine Note zu wenig als zu viel zu spielen. Dann geht‘s ihr
gut, und wenn es ihr gut geht, sind wir alle glücklich. Und: Sie
zahlt pünktlich und großzügig (lacht). Musikalisch weiß sie
immer ganz genau, was sie nicht will, was sehr hilfreich ist
und die Möglichkeiten in jeglicher Hinsicht eingrenzt. In guten
Nächten – und das waren die allermeisten – hatte ich als
Schlagzeuger die wunderbare Aufgabe ein paar Noten zu set-
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zen und der Rest fügt sich mit ihr wie von selbst. Ich denke
immer noch bei jedem Gig, dass sie eine der schönsten
Stimmen hat, die ich kenne und das beste Timing, das ich je
bei einer Sängerin gehört habe. Abschließend wäre noch
wichtig zu erwähnen, dass ich sie als ihr Schlagzeuger in den
geschätzten 500 Gigs in erster Linie von hinten gesehen hab',
was auch viel Spaß macht.
Walter Lang
Bei Sängerinnen sagt man oft, sie klingen wie diese oder jene.
Bei Lisa Wahlandt hört man nach zwei Tönen, dass Lisa singt.
Die Art, wie sie phrasiert und die Melodien interpretiert, ist
einzigartig. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen Jazzstandard, ein Original, einen Bossa Nova, einen Pop- Song
oder ein Schubert-Lied interpretiert. Sie legt großen Wert darauf, dass die Begleitband ihr viel Raum gibt, keinen Ton zuviel
und an der richtigen Stelle spielt. Improvisation oder Scat
Gesang sind ihr nicht besonders wichtig, im Gegenteil, sie
liebt die Interpretation eines Songs umso mehr. Gerwin, Sven
und ich arbeiten seit Jahren mit Lisa zusammen. Wir trafen
uns für einen Tag im Studio und haben ohne große
Absprachen die Songs zu "Stay a While" aufgenommen. Alle
Arrangements sind im Moment im Studio entstanden, deshalb klingt diese Produktion sehr frisch und inspiriert.
Tourdaten
*Stay A While-Lisa Wahlandt
mit Walter Lang, Sven Faller, Gerwin Eisenhauer
11.3.
16.3.
18.3.
26.3.
5.4.
15.4.
2.5.
22.5.
Rosenheim-Ballhaus*
München-Jazzclub Unterfahrt*
F u l d a Jazzfreunde-Cafe Ideal*
Rohrbach-Incontri, Werkhalle (Triologien-Lisa
Wahlandt mit Martin Kälberer & Herbert Berger)
Regensbur g-Leerer Beutel
(Das Osternmontagskonzert)*
Bad Aibling-Buchhandlung Librano
(W.E.D. Wahlandt - Eisenhauer Duo)
Ger n/Eggenfelden-Gotischer Kasten*
München-Klangfest München im Gasteig
(www.klangfest-muenchen.de)
30.5.
5.6.
11.6.
26.6.
30.6.
9.-11.7.
28.7.
27.7.
2.10.
24.10.
11.11.
19.11.
München-Café Käthe (Härtl-Soos-Projekt-Come
together-Beatles & Joni Mitchell)
Augsburg-Striese- (Härtl-Soos-Projekt-Come
together - Beatles & Joni Mitchell)
Dachau-Jazz in allen Gassen in Dachau-Café Corso
(Härtl-Soos-Projekt-Come together-Beatles & Joni
Mitchell)
K a s t e l l Windsor-Weltmusikfestival*
Rosenheim-Le Pirate (Triologien)
Regensburg-Jazzfest
Open Air am Schliersee
Regensburg-Thon-Dittmer-Palais
(Nacht der Diven-Palazzo Festival)
Passau-Scharfrichterhaus*
Rosenheim-Le Pirate
(W.E.D. Wahlandt - Eisenhauer Duo)
Kassel-Theaterstübchen*
Trittau-Wassermühle
Rezensionen
Lisa Wa h l a n d t ( l i v e )
Lisa Wahlandt tastet sich vor, leise, sanft, manchmal im
Flüsterton. Sie pirscht sich an die Lieder heran, freut sich an
der Schönheit einer Melodie, am Witz eines Textes. Es ist ihre
Art, in Stimmung zu kommen. (...) Sie konzentrieren sich auf
südamerikanische Klänge und auf eigenwillige Bearbeitungen
von Popklassikern. Das erfordert ein besonderes Feingefühl,
um nicht fade oder abgedroschen zu wirken, doch der Band
gelingt es mit lakonischer Brillanz, die Fallgruben der Konventionalität hinter sich zu lassen. Das liegt zum einen an Wahlandts präzise nuancierender Stimme, die vom hingehauchten
"Kiss" über das pathetische "Madalena" und das sentimentale
"Paff, der Zauberdrachen" bis zum schnatternden "O Pato" die
pointierten Ideen der Arrangements souverän umzusetzten
versteht. Es liegt aber auch an ihren Mitmusikern, die ihr den
passenden Rahmen für die Klangausflüge bieten. Der Berkleegeschulte Gitarrist Rüdiger Eisenhauer etwa hat nicht nur eine
exakte Vorstellung davon, wie er mit seinen akustischen
Instrumenten klingen will, sondern kann auch ein weites
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Lisa Wahlandt: Stay A While
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Stilspektrum von Gypsy-Swing bis zu effekt verfremdeten
Funk-Phrasierungen entfalten und erweist sich darüber hinaus als einfallsreicher Erzähler solistischer Geschichten. Sein
trommelnder Bruder Gerwin hat, frisch aus Brasilien zurück,
Spaß an Samba und Bossa-Motiven, und erweist sich als
kompetenter und inspirierter Rhytmiker. Zusammen mit dem
soliden Bass-Fundament von Uli Zrenner-Wolkenstein und einem erfreulich transparenten und ausgewogenen Bandsound
wurden die Menschen im Gleis 1 daher knappe zwei Stunden
lang bis hin zur unverstärkten Zugabe im Publikum zwischen
den Bistro-Tischen elegant und charmant unterhalten. Und
das ist noch immer eine Kunst.
(Ralf Dombrowski in Süddeutsche Zeitung 13.5.2006)
Hört man manche als Offenbarungen des Crossover gepriesene Jazzinterpretationen von Pop-Nummern, so beschleicht
einen nicht selten das ungute Gefühl, einer feindlichen Übernahme beizuwohnen. Da wird die Melodielinie mit den sonst
in Eigenkompositionen verdrechselten Harmoniefolgen unterlegt, bis sie einem bestimmten modernistischen Sound einverleibt ist. Was als Grenzüberschreitung beginnt, endet als
Abschottung. Wenn Lisa Wahlandt, ohnehin keine ausschließliche Jazzsängerin, sich Songs zwischen Prince, Madonna
und Metallica nähert, so geschieht dies mit einer Sorgfalt und
einem Respekt, der bei aller Reduktion der Mittel oder
Arrangementverfremdung immer die Aura des Originals
bewahrt. Auch ein Rest an Distanziertheit bleibt, nicht nur,
wenn sie in dem auf ausdrücklichen Wunsch der EisenhauerBrüder gespielten "Longview" der Punk- Rock- Abräumer
"Green Day" die ein oder andere unflätige Textzeile mit spitzen
Fingern anfasst. Sie interpretiert statt zu imitieren, und nur so
ist es zu erklären, dass ihre langsame Bossa-Version der
Mitgröhl- Nummer "I Will Survive" so unvergleichlich gelingt.
Hinzu kommt eine Kontrolle über sängerische Mittel, die aus
ihrem gewiss nicht riesenhaften Organ einen Mikrokosmos
aus Stimmungen und Schattierungen hervorzaubert. Und was
sie an Textbehandlung zu leisten imstande ist, zeigen Lieder
wie das wunderbar auf Deutsch gesungene "Puff, the Magic
Dragon" und das aus ihrem Marlene-Dietrich-Programm stammende "Wenn ich mir was wünschen dürfte": mehr davon.
(Juan Martin Koch in Mitteldeutsche Zeitung 14.12.2005)
Beginnen wir mit dem Rüstzeug. Wahlandts diesbezüglichen
Qualitäten sind vielfältig: Sie hat eine "schöne" und enorm
variable Stimme, die sich für Blues und Swing ebenso wie für
Latin oder Avantgardistisches eignet; hinter der recht hohen
Lage verbirgt sich ein unerwartetes, enormes Volumen;
Wahlandts Intonation ist ebenso makellos wie ihr Umgang
mit dem Mikrophon oder ihr Gespür für Phrasierung; Scatten
beherrscht sie ebenso gut wie Sprechgesang oder CocktailJazz; Portugiesisch geht ihr ebenso perfekt von der Zunge wie
Englisch, Französisch oder Deutsch. Nicht zuletzt verfügt die
kühle Blonde aus Niederbayern auch über die nötige Portion
Ausstrahlung. Und schließlich wählt sie für ihre Projekte die
passenden Begleiter. (...) Es gibt in Deutschland einige
Sängerinnen, die das eine oder andere aus dieser Liste ebenfalls vorweisen können, auf ganz wenige trifft alles zu. Keine
aber hätte wohl ein derart überraschendes Programm in
Ismaning präsentiert. "Around tue world in one hour" - wie die
beiden unlängst ihren Auftritt in der "Unterfahrt" betitelten
trifft es nur zum Teil. Auch Stile und Epochen wurden da so
geschmackvoll und gekonnt durcheinander gewirbelt, dass es
eine wahre Freude war. (...) Wie das alles verwoben, bearbeitet und präsentiert wurde, das könnte man noch mehrere
Absätze lang loben, angefangen mit dem typischen sparsamen doch nuancenreichen, sich zwischen Klassik, Jazz und
Pop bewegenden Spiel Walter Langs, das ihn wieder einmal
als perfekten Begleiter auszeichnete. Belassen wir es mit der
Feststellung, dass Wahlandt offensichtlich das entscheidende
Geheimnis des Gesangs kennt; Bei ihr ist es nicht einfach
gesungen, bei ihr berührt es.
(Oliver Hochkeppel in Süddeutsche Zeitung 30.9.2003)
Brisa do Mar (2008)
Es gehört schon Mut dazu, mitten im kalten deutschen Winter
eine CD mit dem Titel "Brisa do mar" und Neuinterpretationen
brasilianischer Bossa Novas und Sambas unter´s Volk zu
bringen. Doch wenn die Protagonisten Lisa Wahlandt und
Mulo Francel heißen, kann man sich freuen. Die Sängerin und
ihr kongenialer Partner an Saxophon, Klarinette, Vibraphon,
Gitarre und Mandoline treffen mitten ins eingefrorne Herz und
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wecken mit einer sanften Meeresbrise Frühlingsgefühle.
Musikalisch ineinander verliebt sind die beiden bereits seit
Anfang der 90er Jahre. Es folgte eine erste Zusammenarbeit
mit der Band "Mind Games", nach deren Auflösung sich die
Sängerin und der Saxophonist, der seit Jahren immens erfolgreich mit Quadro Nuevo auf Tour in ganz Europa ist, eher sporadisch musikalisch immer wieder zusammen tun - freundschaftlich verbunden sind sie seitdem immer. Bei verschiedenen Treffen und Abendessen entdeckte man ein gemeinsame
Passion: den Bossa Nova und Samba Brasiliens der 60er Jahre.
Mulo Francel holte sich bereits im Alter von 13 Jahren die
ersten Platten von Stan Getz aus Papas Schrank und Lisa war
ebenfalls seit langem fasziniert vom Klang des Portugiesischen
und diesen Rhythmen, die eine Leichtigkeit versprühen können,
die dem kraftvollen amerikanischen Jazz und dem Ernst der
euopäischen Musik oftmals fehlen. So entstand 2002 die erste
Samba-Bossa-Platte unter dem Titel "Bossa Nova Affair", an die
"Brisa do Mar" nahtlos anschließt, wobei mit der Auswahl der
Titel wieder eine gute Mischung aus Original-Kompositionen,
eigenen Titeln und "umtonierten" Lieblingsnummern gelang.
(Ursula Gaisa in Jazzzeitung 11/2008)
Lisa Wahlandt verzaubert multilingual swingend mit traumhaft
sanfter Stimme, mit Charme, Eleganz und einem ganz gewissen zuckersüßen Kick - als Begleiter an ihrer Seite der charismatische Mulo Francel, ein Saxophonist von internationalem
Zuschnitt mit eigener charakteristischer Musiksprache in de
Nähe Paul Desmonds. Es ist schon ein unerhörter Glücksfall,
wenn zwei so beschenkte Künstler zusammentreffen. Das
großartige Ergebnis dieser Zusammenarbeit, unterstützt von
bewährten Weggefährten wie D.D. Lowka, Sven Faller, Martin
Kälberer und Claudio Estay (es haben noch viele andere treffliche Kollegen an der Produktion mitgewirkt) rotiert nun schon
zum x-ten Mal in meinem CD-Spieler und macht mir jedes Mal
das gleiche Vergnügen. (...) So muß es klingen, zugleich unter
die Haut gehend und auf ihr prickelnd, federleicht und mit einer
Tiefe, die intensiv berührt. Lisa Wahlandts wandlungsfähige
Stimme trägt die brasilianischen, englischen, französischen
und deutschen Song-Texte perfekt und verleiht ihnen in jeder
der Sprachen das Landestypische ... So klingt der Sommer ein Musenkuß! Mein Album des Monats.
(Frank B e c k e r i n m u s e n b l a e t t e r . d e 2 0 0 8 )
Marlene (2003)
Herrje – das schöne Vorurteil ist dahin. Die Niederbayerin Lisa
Wahlandt biete ein Gesamtkunstwerk, sie interpretiere Marlene
Dietrich – mit "ungewöhnlichen Arrangements im Bereich
Chanson, Drum´n´Bass und Jazz" hatte die Ankündigung versprochen. Jemandem, der die Wahlandt nicht kennt, kann man
da den Verdacht auf eine weitere abgedroschene Hommage,
die Furcht vor schlecht kaschierter Blasphemie an der übermächtig erscheinenden Diva nicht verübeln. Doch nach dem
Konzert ist man schlauer, nun weiß man, dass ein Lisa
Wahlandt-Abend mit derlei Assoziationen rein gar nichts zu
tun hat. (...) Merkwürdig, aber das Ergebnis klingt viel authentischer als alle Dietrich-Verschnitte, die regelmäßig wie eine
Plage ins Land fallen. Wahlandt gelingt es, den Mythos ohne
Femme-Fatale-Show und Frivolität raffiniert ins 21.
Jahrhundert zu retten. Dabei schimmert er zwischen
puschenden Beats mit verfeinerter Anziehungskraft. Aus dem
Munde Wahlandts dringen die melancholisch-morbiden und
oft kriegskritischen Lieder der Dietrich extrem eindringlich.
Besondere Schauer über den Rücken bescherte das "Sag mir
wo die Blumen sind". Dabei singt Wahlandt ohne jedes
Pathos, ohne große Gesten, fast lässig, doch mit sehr verwickelten Paraphrasen. Und sie formuliert die ewigen Themen
der Zeit sehr nachdrücklich. So passt die Dietrich ins 21.
Jahrhundert. (...) Gerwin Eisenhauer deutet Elemente nur
kurz an, verwendet ungewöhnliche, komplizierte Rhythmusfolgen und spielt, dass der Zuschauer staunt wie ein Kind. In
langen Solo-Parts entlockt er seinem Instrument Töne, die
manche Lounge-Freaks mit zehn Laptops nicht hinbekommen. (...) Pärchen berühren sich plötzlich, Zuhörer ziehen
genussvoll an Zigarren. Das Publikum wird zwischen
Ergriffenheit und Erstaunen entlassen. Die Lieder der Dietrich
berühren gerade in dieser paraphrasierenden Entfremdung
tief. Die Band hat es geschafft, einen übermächtigen Mythos
musikalisch-mondän zu beleben.
(Alexander Bock in Süddeutsche Zeitung 13.5.2004)
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Rezensionen Trio Elf
Walter Lang, Sven Faller, Gerwin Eisenhauer
Die Dietrich. Nur weniges bringt mich umwegloser auf die
sprichwörtliche Palme, als wenn meine geliebte Oma vor den
Familiennamen einer Künstlerin ein einfaches "die" setzt und
ihr damit den Status der Unantastbarkeit verleiht. Ein Relikt
aus einer Zeit, in der Diven – im Gegensatz zur substanzlosen
Überheblichkeit heutiger Sternchen á la Jennifer Lopez und
Konsorten – noch ihre Existenzberechtigung hatten und das
"die" ein Gütesiegel war. So wie "die Dietrich", oder wie es vielleicht zeitlich universeller klingt, Marlene Dietrich. Eine Legende ihrer Zeit. Und jetzt kommt Jazzsängerin Lisa Wahlandt und
macht sich an dieses Erbe heran. Im Jahr 2003, einige
Jährchen nach dem "Mythos Marlene" also. Die Gefahr des
Kitsch ist groß, was offenbar auch Wahlandt und ihre Begleiter
Beatbastler Gerwin Eisenhauer (dr, electronics) Walter Lang
(p, rhodes) und Uli Zrenner (b) sowie – als Special Guest –
Rüdiger Eisenhauer (g) erkannt haben und in der Regensburger Alten Mälze ihre aktuelle CD "Marlene" als eine gänzlich
neue Interpretation des altbekannten Themas präsentierten.
Der Minimalismus professioneller Musiker gepaart mit der
musikalischen Offenheit, für die der Begriff "Jazz" überhaupt
erst geschaffen ist, vermag es hier unter dem Strich einen unglaublich dichten und modernen ( und doch angenehm
schmeichelnden) Sound irgendwo zwischen Chanson und
Drum´n´Bass zu erschaffen. Zentrales Element bleibt jedoch
immer Lisa Wahlandts angenehm schnörkellose Stimme, die
anregend hochnäsig und gleichzeitig zerbrechlich wirkt. "I love
Paris" kam wohl noch nie verruchter von den Lippen einer Frau
und "Sag mir wo die Blumen sind" ist so wunderschön traurig,
dass sich sogar einige Männer im Publikum beschämt kleine
Tränen aus den Augen wischen müssen. Ich bin von Kopf bis
Fuß auf Lisa eingestellt. Oder auch – und das ist an dieser
Stelle das wohl größte Kompliment – "die Wahlandt". Dieses
Prädikat hat sie sich voll und ganz verdient.
(Sebastian Klug in Jazzzeitung 2/2004)
Ster eo-CD des Monats
Die Möglichkeiten der Klaviertrioform, wie sie Oscar Peterson
und Bill Evans entwickelt haben, liegen ja in der größtmöglichen Freiheit der drei beteiligten Musiker bei einer gleichzeitigen Nähe zum Publikum – eine Freiheit ohne abzuheben. Sie
wird hier ideal verwirklicht, und dabei ergeht sich Trio Elf
nicht in elegischen Egomanien, sondern hat das Ohr am Puls
der Zeit. Dieses Trio müsste das Potential haben, ein ganz
großes Publikum zu finden und selbst die puristischsten der
Puristen sollten sich nicht daran stören.
(Stephan Richter in Stereo 11/2008-CD des Monats)
Das Trio Elf hebt (sich) ab. Anders als die meisten Nu-JazzFormationen verzichtet es auf digitales Schlagzeug – Gerwin
Eisenhauer produziert auch komplizierteste rhythmische
Überlagerungen mit Hand und Fuß und hat zudem in Bassist
Sven Faller und Pianist Walter lang reaktionsschnelle CoRhythmiker mit Sinn für magische Melodien. Mario Sütel –
"viertes" Bandmitglied – verfremdet und sampelt die Sounds
live. Ein packender, transparent tönender Piano-Jazz mit popWerner Stiefele in Audio 9/2008)
pigen Rhythmen. (W
Das Mischungsverhältnis der künstlerischen Elemente ist
ausgewogen. Dezente Elektronik und elegant romantizistische
Klaviermotive treffen auf kantable, volltönende Kontrabassisten und die markant flirrenden, von Stopps und Loopfiguren geprägten Rhythmusmuster des Schlagzeugs. So setzt
sich ein Klanggefüge zusammen, das nicht nur Studioambiente, sondern auch auf der Bühne der Unterfahrt unterhaltsam harmoniert und zugleich ein paar Möglichkeiten aufzeigt,
in welche gestalterische Richtung es mit der klassischen
improvisierenden Klaviertrio-Besetzung gehen könnte.
(Ralf Dombrowski in Süddeutsche Zeitung 25.9.2008)
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Lisa Wahlandt hat den Liederzyklus für den Jazz neu
entdeckt. Stay a While ist ein Liebeslogbuch in Liedern,
leise, intensiv und ever so slightly blue. Der musikalisch sublimierte Rückblick auf eine zu Ende gegangene
Beziehung mit all ihren Höhen und Tiefen. Von der Hitze
des ersten Sex über das innige Glück der großen Liebe
bis zur langsamen Entfremdung, zur Trennung und zum
Neubeginn. Mit ihrer faszinierend heißkalten, sinnlichen
Stimme inszeniert Lisa Wahlandt daraus ein sehr persönliches, fast privates Kammerspiel, in dem Beatles
und Doors auf Prince und Broadway treffen und Franz
Schubert neben Gloria Gaynor steht. Eine emotionale
Reise durch alle Gefühle, die die Liebe bietet, berührend
und lange nachhallend.
L i s a Wa h l a n d t
Bin ich Jazzsängerin? Die Genregrenzen weichen sich
auf. Was ist Jazz? Was ist Pop? Was ist Norah Jones?
Was ist Klassik? Ich habe eher den Eindruck, es fällt
schwer, mich einzuordnen. Weil ich Jazz nicht so singe,
wie es sich gehört und Pop nicht so, wie es sich gehört
und Klassik schon gar nicht so, wie es sich gehört. Aber
was die Kritiker beeindruckt – und ich auch immer wieder höre – ist meine Authentizität. Das Gefühl. Das
Können. Die Wandlungsfähigkeit. Das Intime.
Inter v i e w s m i t L i s a W a h l a n d t g e r n e m ö g l i c h .
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