Branchenreport - IHK Bonn/Rhein-Sieg

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Branchenreport - IHK Bonn/Rhein-Sieg
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Wirtschafts
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN
Industrie- und Handelskammer
Bonn/Rhein-Sieg
Kultur &
Kreativwirtschaft
Branchenreport
1/2012
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Wirtschafts
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN
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Wirtschafts
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN
| G E SU N DH E ITSR EG ION NOR DH E SSE N |
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NORDHESSEN
61. Jahrgang
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Wirtschafts
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN
| KU R U N D TOU R I SM U S |
Marburg-Biedenkopf:
Einfach anziehend
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MARBURG-BIEDENKOPF
61. Jahrgang
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IMPRESSUM
IMPRESSUM & INHALT
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Alle Fotos: Presseamt Bundesstadt Bonn
Titelfotos: PIXELIO.de (Gerd Altmann, JMG); PITOPIA
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nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres
von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt es
sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
Vorwort
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Kultur- und Kreativwirtschaft Bonn/Rhein-Sieg
Tradition, Innovation, Zukunftsfähigkeit
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Museumslandschaft als Wirtschaftsfaktor
Kunst, Geschichte, Artenvielfalt
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Alt- und Nordstadt
Künstlerische Impulse aus dem
Bonner „Macke-Viertel“
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Musikwirtschaft
Internationaler Publikumsmagnet
Beethovenstadt
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Private Theaterszene
Erfolgreich mit Boulevard,
Kabarett und Kleinkunst
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Foto: PIXELIO/Tanja Ritter
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
ein ebenso einfaches wie innovatives Veranstaltungskonzept sorgt schon nach lediglich zwei Terminen für Furore:
Sechs Kreative aus unterschiedlichen Branchen (Design, Architektur, ITK, Lichtinstallation, Schmuck, Geschenkartikel, Marketing, Fotografie etc.) haben zehn Minuten Zeit, die Gäste von ihrer Idee, ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung zu überzeugen. Und das in einer ungewöhnlichen Location, im Podium49, einer Weinhandlung in der Bonner Südstadt. Dazu gibt es Fingerfood, gute Weine, natürlich auch Anti-Alkoholisches.
Getragen wird die Bonner Ideen Börse aber von den kreativen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie dem
interessierten Publikum im Gründerzeitviertel in der ehemaligen Bundeshauptstadt. Was hier im Kleinen funktioniert, soll auch im größeren Rahmen umgesetzt werden.
Wir wollen die Kreativen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vernetzen und unterstützen. Dazu soll auch dieser
Branchenreport beitragen. Wir wollen aber nicht nur die Kontakte in der Branche befruchten, sondern auch den
Austausch zu Industrie, Handel oder sonstigen Dienstleistern. Denn Bonn/Rhein-Sieg ist kreativ und hat Potenzial.
Damit wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und Blättern.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Grießl
Präsident IHK Bonn/Rhein-Sieg
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Dr. Hubertus Hille
Hauptgeschäftsführer IHK Bonn/Rhein-Sieg
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Medienpraxis für den Nachwuchs.
Unsere sk stiftung jugend und medien.
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Mit unserer sk stiftung jugend und medien lernen junge Menschen von 10 bis 21 Jahren die Welt der Medien besser zu verstehen, sie aktiv mitzugestalten und
sich souverän in ihr zu bewegen. Medienprofis geben in Workshops ausführliche Informationen zu Ausbildung und Studium, zu ihrer Branche sowie zum
konkreten Berufsalltag. Die sk stiftung jugend und medien ist eine von neun Stiftungen der Sparkasse KölnBonn. Unsere Stiftungen sind in Köln und Bonn fest
verankert und fördern jedes Jahr mehr als 90 regionale Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Jugend, Sport, Bildung und internationale Begegnung.
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| K U LT U R - U N D K R E AT I V W I R T S C H A F T I N D E R R E G I O N B O N N / R H E I N - S I E G |
Tradition, Innovation,
Zukunftsfähigkeit
Der „Rhein in Flammen“, das Museumsmeilenfest, Theater und Kabarett, Oper und Klassikkonzert, Jazzmeeting
und Rockevent, Karneval und Stummfilmfestival – die Stadt Bonn überzeugt mit einem außerordentlich
reichen Kulturangebot. Und Bonn verbindet jedermann mit Kultur. Denn wer Bonn sagt, denkt Beethoven.
Der weltberühmte Komponist ist unbestritten der größte Sohn der Stadt.
Auf dem jährlichen Beethovenfest spielen Künstler wie
die Geigenvirtuosin Anne-Sophie Mutter und der chinesische Starpianist Lang Lang. Beethovens Geburtshaus ist
ein wichtiger Touristenmagnet für Menschen aus aller Welt.
Neben Beethoven stehen weitere große Namen auf der
Prominentenliste der Bonner Bürger: der Musiker Franz
Liszt und der Komponist Robert Schumann, der Maler August Macke und der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt. Auch
der berühmte deutsch-türkische Schriftsteller Akif PirinÇci,
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Autor des Katzenkrimis Felidae, ist ein echter Bonner. Wer
über die Stadt hinaus in die Rhein-Sieg-Region schaut, wird
weiter fündig. Entlang der Rheinschiene reihen sich Museen
und Galerien wie Perlen an einer Kette einander, darunter
das Naturschutzmuseum im Siebengebirge (Drachenburg)
in Königswinter und das Arp Museum in Rolandseck. Kunst
und Kultur sind aber mehr als nettes Beiwerk für den Wirtschaftsstandort Bonn/Rhein-Sieg. Die Kunst- und Kreativwirtschaft ist hier ein erfolgreicher Wirtschaftszweig mit
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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IHK-BEZIRK BONN/RHEIN-SIEG
Attraktive
Wachstumsregion
Der Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK)
Bonn/Rhein-Sieg umfasst die UN- und Beethovenstadt Bonn sowie die 19 Städte und Gemeinden des
umliegenden Rhein-Sieg-Kreises. Auf einer Fläche von
1294,6 Quadratkilometern leben im Wirtschaftsraum
Bonn/Rhein-Sieg über 900.000 Menschen.
Seit dem Regierungsumzug von Bonn nach Berlin hat
sich die Region vollkommen neu orientiert und entwickelt. Aus dem ehemaligen Behördenstandort ist
eine moderne Dienstleistungsregion geworden.
Heute zählt die Region Bonn/Rhein-Sieg zu den attraktivsten Wachstumsregionen in Deutschland mit
den Schwerpunkten Wirtschaft, Wissenschaft, Kongresswesen und Kultur. Durch zahlreiche neue Einrichtungen, Neugründungen und Ansiedlungen wurden hier nach dem Regierungsumzug mehr als
25.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Insgesamt verzeichnet die Region seitdem einen Bevölkerungszuwachs von rund 110.000 Menschen
(ca. 12 Prozent). Bis 2020 soll die Zahl der Einwohner deutlich über die Millionengrenze steigen. Seit
dem Regierungsumzug hat die Zahl der IHK-Unternehmen um fast 50 Prozent zugenommen.
wachsender Bedeutung. Man schaut nach vorne. Medien
und Agenturen, Verleger und Filmschaffende, Design-Hotels und Kleinkunstbühnen, der berühmte Orgelbauer und
der innovative Webdesigner – sie alle sind Teil einer vielfältigen Branche, die mit Kreativität, Innovationsfähigkeit und
Experimentierfreude auf die Zukunft setzt.
Kultureller Reichtum
Kunst, Kultur und Kreativität sind in einer wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft ein idealer Nährboden für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort. Auch in der Stadt
Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis ist der kulturelle Reichtum zu
einem bedeutender Wirtschafts- und Standortfaktor geworden, der das Gesicht der Region prägt. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen leistet die IHK Bonn/Rhein-Sieg mit ihrem
Engagement einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt des
kulturellen Bestands und zur Förderung kultureller Potenziale der Region. Die Wirtschaft beteiligt sich nicht nur am Kulturdialog. Unternehmen der Region leisten als Sponsoren
und Mäzene einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt.
In Bonn hat dieses Engagement eine lange Tradition, ohne die
die Geschichte der Stadt umgeschrieben werden müsste.
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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Foto: PIXELIO/Peter von Bechen
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Wie überall in Deutschland muss der Kulturbetrieb auch in
der Region Bonn/Rhein-Sieg subventioniert werden. Nur so
kann die Existenz von Museen, Theatern, Orchestern, Festivals und vielen Trägern der Kulturszene ermöglicht und gesichert werden. Dabei setzt sich die Überzeugung durch,
dass Kultur- und Künstlerförderung zugleich auch Wirtschaftsförderung ist. Denn das kulturelle Umfeld einer Region oder Kommune gilt als entscheidender Standortfaktor
für die Ansiedlung von Unternehmen.
Verlagswesens, mit Galerien, Theatern, Presse, Rundfunk
und Fernsehen, Multimedia-Kunst und Design, Werbung,
Kommunikation und Multimedia. Die Vielfalt der Branche
zeigt sich auch in ihren Unternehmensgrößen und -formen.
Ihr gehören sowohl freiberuflich arbeitende Künstler und
Kulturschaffende wie Journalisten und Fotografen als auch
Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer wie Kunsthändler, Agenten und Galeristen an. Darüber hinaus zählen
auch mittelständische Unternehmen wie Film- oder Musikproduzenten, Webdesigner und Verlage dazu.
Wachstumsstarke Branche
Zentrum der Kulturpolitik und der Interessenverbände
Kunst, Kultur und Kreativität sind aber auch zu einem
unverzichtbaren Bestandteil der freien Wirtschaft geworden. Sie haben sich vom Impulsgeber und Dienstleister
zum Produzenten und Innovationstreiber entwickelt. Laut
Bundeswirtschaftsministerium entwickelte sich die Branche
der Kultur- und Kreativwirtschaft seit Ende der 1980er Jahre
bezogen auf Umsatz und Beschäftigung zu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige. Im Jahr 2010 hat sie schätzungsweise knapp 64 Milliarden Euro zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung (Bruttowertschöpfung) in Deutschland beigetragen. Weltweit wächst in dieser Branche die
Zahl der Arbeitsplätze. Schon jetzt arbeiten mehr Menschen im Kultur- und Kreativsektor als in der Automobilindustrie. In Deutschland beschäftigten 2009 in der Kulturund Kreativwirtschaft rund 237.000 Unternehmen mehr als
eine Million Menschen. Auch in der Region Bonn/RheinSieg präsentiert sich die Branche in ihrer ganzen Bandbreite mit Unternehmen der Musik- und Filmwirtschaft, des
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Bonn ist ein deutsches Zentrum der Kulturpolitik. Hier hat
der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
einen Amtssitz. Auch das Haus der Kultur in der Bonner Südstadt ist ein wichtiger Baustein des Kultur- und Politikstandorts Bonn. Mit 20 Verbänden und Instituten – unter ihnen
die Beethoven Stiftung für Kunst und Kultur der Stadt Bonn,
der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler,
die Stiftung Kunstfonds, der Deutsche Musikrat, der Verband
Deutscher Kunsthistoriker und die Verwertungsgesellschaft
Bild-Kunst – beherbergt es die größte Anzahl kulturpolitischer
Netzwerke im nicht-staatlichen Bereich unter einem Dach.
www.ihk-bonn.de
www.hausderkultur.de
www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/
Bundesregierung/BeauftragterfuerKulturundMedien/
beauftragter-fuer-kultur-und-medien.html
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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Zahlen und Fakten
In der Branche Kultur- und Kreativwirtschaft sind im Kammerbezirk Bonn/Rhein-Sieg über 5.500 Unternehmen tätig. Sie steht damit für rund 10 Prozent der ca. 55.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Diese Unternehmen sind beinahe zu gleichen Teilen in der Stadt Bonn und dem umliegenden Rhein-Sieg-Kreis ansässig.
Insgesamt beschäftigt die Branche knapp 7.500 der insgesamt rund 230.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer in IHK-Unternehmen der Region. Davon sind knapp 6.000 in der Stadt Bonn und ca. 1500 in den
Unternehmen im Rhein-Sieg-Kreis beschäftigt. Herausragende Branchensparte ist der Bereich Werbung und Marktforschung. In dieser Sparte sind alleine knapp 3.000 der 5.500 Unternehmen tätig.
Branchen-Informationstabelle Kultur- und Kreativwirtschaft
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| IHK-PRÄSIDENT WOLFGANG GRIEßL IM INTERVIEW |
„Bonn – ein Kreativzentrum Deutschlands!“
Die Entwicklung der Kultur- und Kreativbranche ist für Wolfgang Grießl ein Thema für die Chefetage.
Der IHK-Präsident macht sich für die Vernetzung der Akteure im Medien- und Kreativsektor stark und engagiert
sich mit dem Freundeskreis „Grießl and friends“ für den Bau eines Beethoven Festspielhauses.
gefördert werden. Das ist ureigener Auftrag der
Wirtschaftsbild: Die Kultur- und KreativwirtIHK. Ferner dient der Gemeinschaftsausschuss Meschaft gehört zu den erfolgreichsten Branchen in
der Region Bonn/Rhein-Sieg. Welche Aufgaben
dien der IHKs Bonn/Rhein-Sieg und Köln der Betreuung und Förderung der Medien- und Kommunimmt die IHK im Prozess der Standortförderung
und -sicherung in diesem Wirtschaftsfeld wahr?
nikationsbranche in der Region Köln/Bonn. Der
Wolfgang Grießl: Wir wollen als IHK die KulturAusschuss ist ebenfalls regionales Netzwerk der
und Kreativwirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg mit InBranche und Möglichkeit für die Mitgliedsunteritiativen und Foren, aber auch durch die Arbeit in Wolfgang Grießl.
nehmen Themen direkt in die Arbeit der Kammern
einzuspeisen. Der neue ITK-Ausschuss soll Unterunseren Ausschüssen stärken. Dazu zählen z. B.
das Forum Kommunikation und das IT-Forum. Sie vernetzen nehmen aus den Bereichen Information und Telekommunidie Akteure im Medien- und Kreativsektor und stellen Kon- kation, Marketing und Werbung im Binnen- und Außenmartakte zu anderen IHK-Foren und Gremien her. Durch Veran- keting unterstützen. Der Ausschuss für Kultur und Tourisstaltungen, Kontakte und Netzwerk-Arbeit soll der Standort mus setzt sich zusammen aus Hoteliers, Gastronomen,
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
Touristikern und Kulturschaffenden aus der Region Bonn. Er
ist ein regionales Branchenforum, das die einzelnen Interessen seiner Mitglieder bündelt und gegenüber Politik und
Verwaltung artikuliert. Wir brauchen aber auch unbedingt
ein gemeinsames Standortmarketing für die Region Bonn/
Rhein-Sieg. Hier müssen wir uns auch im Hinblick auf die
Überlegungen zu einer Metropolregion Rheinland aufstellen, um in Deutschland und der Welt sichtbarer zu werden.
Wirtschaftsbild: Wo sehen Sie die Highlights der Branche
in der Region? Wo sehen Sie Entwicklungspotenziale, die
noch nicht ausgeschöpft sind?
Wolfgang Grießl: Generell gilt Bonn/Rhein-Sieg nicht als
Zentrum der Kreativwirtschaft. Wir werden in Deutschland
noch zu sehr als ehemalige Bundeshauptstadt wahrgenommen. 90 Prozent der Wertschöpfung wird bei uns im
Dienstleistungssektor erarbeitet, hier gibt es bereits viel
Kreativität, Innovation, Ideen. Wir müssen aber junge Unternehmen anziehen, wir brauchen eine andere Außendarstellung. Bonn/Rhein-Sieg hat Potenzial, hat Zukunft. Das
müssen wir vermitteln – insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass wir mit vielen Universitäten und (Fach-)
Hochschulen sowie Studenten ein riesiges Reservoir an
Kreativen haben, die wir in der Region halten müssen. Wir
wollen als IHK in Zukunft zum einen die Kultur- und Krea-
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tivwirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg fördern und neue Gründungen initiieren, zum anderen wollen wir aber auch die
KKW mit anderen Branchen, wie z. B. dem Handel oder der
Industrie, vernetzen. Hier gibt es Potenziale, die sich aus der
Zusammenarbeit von Kreativen aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen ergeben. Das führt zu neuen Kooperationen, Geschäften, Umsatz und Arbeitsplätzen.
„Die Region Bonn/Rhein-Sieg hat sich
äußerst positiv entwickelt.“
Wirtschaftsbild: Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien gehört zu den Treibern in der
Kultur- und Kreativwirtschaft. Welche Rolle spielt diese
Branche in der Region?
Wolfgang Grießl: Die Region Bonn/Rhein-Sieg hat sich in
den vergangenen fünfzehn Jahren im Landes- und Bundesvergleich äußerst positiv entwickelt. Gegen den Trend und
trotz des Umzugs des Parlaments und großer Teile der Ministerien haben wir an Einwohnern und Arbeitsplätzen zu-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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gelegt. Und die Tendenz ist weiter steigend. Einen Großteil
hat dazu die Informations- und Telekommunikationsbranche beigetragen. Zugegeben: Die Voraussetzungen waren
gut und durch die Privatisierung von Telekom und Post sind
weitere Impulse für die Privatwirtschaft gesetzt worden.
Doch auch hier gilt: Wir haben die Chancen, die sich uns geboten haben, ergriffen. Heute zählt die Region Bonn/RheinSieg zu den ITK-Zentren in Deutschland. Neben den Konzernen und ihren Zulieferern mit den entsprechenden positiven
wirtschaftlichen Effekten, existiert ein lebendiger ITK-Mittelstand mit teilweise marktführenden Unternehmen im Bereich der Branchensoftware z. B. Finanzen, der Geoinformation oder auch der Krankenhausinformationssysteme (KIS).
Wirtschaftsbild: Bei knappen öffentlichen Mitteln sieht
sich die Kultur auch in Bonn und der Region zunehmend
dem rauen Wind des Marktes ausgesetzt. Welche Rolle
spielt dabei die private Wirtschaft?
Wolfgang Grießl: Richtig ist, dass die öffentlichen Kassen
leer sind und wir uns Gedanken darüber machen müssen,
wie wir auch in Bonn/Rhein-Sieg den hohen Standard beibehalten können. Ein Weg ist hier sicher die regionale Kooperation, ein anderer die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kultur und Wirtschaft. In diesem Zusammenhang
verweise ich gerne darauf, dass die IHK mit ihrem Projekt
CSR-Initiative Rheinland die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen auf der einen und Organisationen/Vereinen auf
der anderen Seite institutionalisieren möchte. Der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen kommt in
Zeiten der Globalisierung eine große Bedeutung zu.
Wirtschaftsbild: Mit dem Freundeskreis „Grießl and
friends“ mischen Sie auch ganz persönlich und sehr engagiert mit bei der Verwirklichung des geplanten Beethoven Festspielhauses ...
Wolfgang Grießl: Im Jahr 2020, zu Beethovens 250. Geburtstag, werden sich die Augen der Welt auf seinen Geburtsort richten, und die Stadt Bonn wird daran gemessen
werden, ob sie als Kulturstadt der Bedeutung eines der größten Künstler aller Zeiten gerecht wird. Dazu braucht Bonn
ein Konzerthaus, dessen optische und akustische Erlebnisqualität heutigen und zukünftigen Ansprüchen gerecht wird.
Dazu wollen wir mit der Initiative „5000 für Beethoven“ 25
Millionen Euro einwerben und so zum Gelingen des Leuchtturmprojekts beitragen. Ein Festspielhaus als wichtiger wirtschaftlicher Standortfaktor würde u. a. den Tourismus, den
Einzelhandel, das Hotel- und Gaststättengewerbe und mit
vielen weiteren Wirtschaftszweigen auch den Arbeitsmarkt
der Stadt und der Region beflügeln. Deshalb ist das Festspiel-
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haus für die gesamte Wirtschaft von enormer Bedeutung.
Salzburg oder Bayreuth machen uns vor, wie die Beethovenstadt Bonn von ihrem großen Sohn profitieren könnte.
Wirtschaftsbild: Stichwort Zukunft: Wo sehen Sie die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bonn und der Region RheinSieg in 20 Jahren?
Wolfgang Grießl: Ich glaube, dass wir heute die Entwicklung noch gar nicht abschätzen können. Internet und soziale
Netze schaffen neue Möglichkeiten für Unternehmen und
die gesamte Arbeitswelt – hier müssen wir uns auf große
Quantensprünge einstellen. Wir müssen hier vorangehen,
denn wir haben das unternehmerische und wissenschaftliche Potenzial. Das kann uns aber nur gelingen, wenn wir
das gemeinsam in der Region Bonn/Rhein-Sieg vorantreiben. Das ist uns in Zeiten des Regierungsumzugs gelungen,
das sollte uns Mut machen, die neuen Chancen zu ergreifen. Ich bin hier sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen
kann und wir ein Kreativzentrum in Deutschland werden.
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| M U S E U M S L A N D S C H A F T A L S W I RT S C H A F T S FA K TO R |
Kunst, Geschichte, Artenvielfalt
Die Museumslandschaft in Bonn und in der Region Rhein-Sieg ist ein wichtiger Touristenmagnet und ein
Wirtschaftsfaktor mit hohem Zukunftspotenzial. Alleine die mit dem Begriff Museumsmeile
bezeichneten fünf Häuser konnten zuletzt insgesamt mehr als 1,5 Millionen Besucher empfangen.
Mit der Museumsmeile, den City-Museen und dem Macke-Viertel kann Bonn mit
herausragenden Ausstellungen auf höchstem Niveau punkten.
Insgesamt verfügt die Region über rund 50 Museen und
Gedenkstätten mit unterschiedlichen Ausrichtungen vom
Ägyptischen Museum über das Glasmuseum in Rheinbach
bis zum Willy-Brandt-Forum in Unkel am Rhein. Die gesamte Rheinschiene zwischen Düsseldorf und Koblenz ist
mit rund 100 Museen auf über 100 Kilometern die dichteste Museumslandschaft Europas. Die Museumsmeile mit
ihren fünf Häusern unweit des UN-Campus ist Bonns
Hauptanziehungspunkt für Kunst- und Kulturinteressierte, aber auch an Politik und Technik Interessierte aus der
ganzen Welt. Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland und das Kunstmuseum Bonn
haben sich seit ihren Eröffnungen 1992 bzw. 1994 mit ihren jeweils unverwechselbaren Programmen in der deutschen und europäischen Museumslandschaft etabliert.
Seit 1995 feiern die Häuser der Museumsmeile jedes Jahr
ein großes gemeinsames Fest. Vier Tage lang präsentieren
sich jeweils ab Fronleichnam die Einrichtungen mit einem
Programm aus Kunst, Kultur, Technik, Ökologie und OpenAir-Programmen nonstop für die ganze Familie.
seit 1992 ein abwechslungsreiches Programm von internationaler Bedeutung. Seither konnten auf der Ausstellungsfläche von 5.600 m2 fast 200 Ausstellungen aus den
Bereichen Kunst und Kulturgeschichte, Archäologie, Wissenschaft und Technik präsentiert werden. Die Kunst- und
Ausstellungshalle wurde von dem Wiener Architekten Gustav Peichl als signifikantes Bauwerk und Kommunikationszentrum entworfen, das der inhaltlichen Konzeption
aus architektonischer Sicht Rechnung trägt. Die drei Lichttürme auf dem Dach der Bundeskunsthalle sind zu deren
Drei Lichttürme als Wahrzeichen
Das Deutsche Museum Bonn zeigt rund 100 zeitgenössische Meisterwerke aus Naturwissenschaft und Technik.
Die Objekte, darunter auch viele mit dem Nobelpreis gekrönte Forschungsergebnisse, stellen exemplarisch wesentliche Zweige der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung der letzten fast sieben Jahrzehnte vor. Die einzige
Zweigstelle des weltberühmten Deutschen Museums außerhalb Münchens befindet sich im Wissenschaftszentrum
des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Als Haus für Wechselausstellungen bietet die Kunstund Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
Wahrzeichen geworden und signalisieren den Dreiklang
der bildenden Künste – Architektur, Malerei und Skulptur.
Die 16 Stahlsäulen als Symbol für die 16 Bundesländer
stellen zudem eine visuelle Verbindung zwischen dem
Kunstmuseum und der Bundeskunsthalle stellen her.
Von Josef Beuys bis Gerhard Richter
Eine Ausstellung über „Napoleon und Europa“ hat in der
Bundeskunsthalle ebenso ihren Platz wie z. B. „Meisterwerke der Klassischen Moderne“ oder die Retrospektive des
Werks zeitgenössischer Künstler; Ausstellungen über Architektur, Design und Fotografie wurden ebenso angeboten wie Präsentationen zu Themen wie „Byzanz“ oder „Die
geretteten Schätze Afghanistans“. Alleine die Ausstellung
„ART AND DESIGN FOR ALL” des Victoria and Albert
Museum (V&A) London, die bis April 2012 zu sehen war,
lockte 60.000 Besucher an. Ihr 20jähriges Jubiläum wird
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die Bundeskunsthalle im Juni mit einer Anselm-Kiefer-Ausstellung eröffnen. Im Forum, einem Veranstaltungsraum
mit bis zu 550 Plätzen, finden Kongresse und Symposien, Diskussionsveranstaltungen, Lesungen, Performances,
Film-, Tanz- und Theatervorführungen statt.
Auch der Neubau des Kunstmuseums Bonn, direkt neben
der Bundeskunsthalle, ist 1992 eingeweiht worden. Mit seiner wegweisenden Architektur, die vom Berliner Architekten Axel Schultes entworfen wurde, setzt das Haus einen
wichtigen städtebaulichen Akzent an der Bundesstraße 9,
die Bonn mit Bad Godesberg verbindet. In dem Maße, wie
sich die Bundesstadt Bonn zur zeitgemäßen Managementzentrale der Bundesrepublik entwickelte, wurde das Kunstmuseum Bonn zum zeitgenössischen Forum für die Kunst
der Bundesrepublik. In den Räumen des Obergeschosses ist
daher die wohl wichtigste Sammlung mit Werken deutscher
Kunst nach 1945 anzutreffen. Künstlerpersönlichkeiten von
internationaler Bedeutung und Ausstrahlung haben ihren
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
Beitrag zu dieser unverwechselbaren Kollektion geleistet. Zu
ihr gehören Werke von Joseph Beuys, Georg Baselitz, Imi
Knoebel und Gerhard Richter. Auch der inzwischen verstorbene Künstler Sigmar Polke ist hier vertreten. Er wurde in den
1970er Jahren von dem Bonner Galeristen Erhard Klein entdeckt, der heute eine Galerie in Bad Münstereifel betreibt.
Der Dienst-Mercedes von Konrad Adenauer
Auch die klassische Moderne ist im Kunstmuseum Bonn
gut vertreten. „August Macke und die Rheinischen Expressionisten“ ist einer der Sammlungsschwerpunkte des Hauses. Darüber hinaus besitzt das Kunstmuseum Bonn eine reiche Sammlung internationaler Druckgraphik und eine herausragende Sammlung von Künstlervideos, die regelmäßig
im Videozentrum Ingrid Oppenheim präsentiert werden. Sind
hiermit die Schwerpunkte der Schausammlung skizziert, so
betreibt das Kunstmuseum Bonn auch ein ambitioniertes
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Wechselausstellungsprogramm. Mit mehr als einem Dutzend
Ausstellungen spielt das Kunstmuseum Bonn eine wichtige
Rolle im internationalen Dialog der bildenden Kunst. Sammlung und Wechselausstellungen werden durch das umfangreiche Programm der Abteilung Bildung und Vermittlung
mit Angeboten für Kinder und Erwachsene begleitet.
Zeitgeschichte anschaulich und aussagekräftig zu präsentieren ist das Ziel des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, das 2011 rund einen Ansturm von einer
Million Besucher verzeichnen konnte. Auf mehr als 4000
Quadratmetern zeigt das Museum deutsche Zeitgeschichte
vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Die
Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945“
präsentiert Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte, wichtige Trends in Kunst und Kultur sowie das deutsche
Alltagsleben. Rund 7000 Exponate – Gegenstände, Dokumente, Fotos und Medien – stehen zueinander in Beziehung,
sind in Szenen und Ensembles zusammengestellt.
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
Geburtsort der Bundesrepublik Deutschland
Die Bandbreite der Ausstellungsstücke reicht vom Originalmobiliar des ersten Deutschen Bundestages über Teile eines
sowjetischen T 34-Panzers, ein Original-Kino aus den 1950er
Jahren, einen Hippie-Bulli bis zum Haftbefehl für Erich Honecker und den Hut des ersten türkischstämmigen Schützenkönigs in Paderborn. Der erste Dienst-Mercedes von Konrad
Adenauer und der Eisenbahnsalonwagen der Bundeskanzler
stimmen bereits im U-Bahn-Eingang des Hauses (Station
Heussallee) auf den Besuch ein und beleuchten zusammen
mit weiteren Objekten die Zeit der Bundeshauptstadt Bonn.
Die Museumspädagogik und der Besucherdienst des Hauses
bieten Programme für alle Altersstufen – von Unterrichtsmaterialien, Workshops bis zum Kindergeburtstag und zur
Teen-Group. Die Arbeit des Museums wurde bereits mehrfach national und international ausgezeichnet, so 1995 mit
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dem Museumspreis des Europarates. Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander König (ZFMK) ist eines der großen naturgeschichtlichen Forschungsmuseen in Deutschland. Den führenden Ruf hat sich das Museum durch die Dokumentation, Erforschung und Erklärung der Artenvielfalt
(Biodiversität) erarbeitet. Das Museum, das an der Adenauerallee direkt gegenüber der Villa Hammerschmidt steht,
wurde 1912 von dem begeisterten Zoologen und Sammler
Alexander Koenig (1858-1940) gegründet und sollte gleichzeitig der Wissenschaft und der Öffentlichkeit dienen. Das
wuchtige Gebäude blieb während des Krieges weitgehend
unbeschädigt. Am 1. September 1948 trat der Parlamentarische Rat, der das Grundgesetz erarbeitete, im Lichthof des
Museums zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen
und machte das Haus zum Geburtsort der Bundesrepublik
Deutschland. Das „Herz des Museums“ bilden die bedeutenden wissenschaftlichen Sammlungen, die sich auf die Wirbel-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
tiere und Insekten in Landlebensräumen konzentrieren. Diese
Sammlungen stellen die Grundlage der vielfältigen, im Museum König bearbeiteten Forschungsthemen dar. In der Dauerausstellung „Unser blauer Planet – Leben im Netzwerk“
zeigt das Museum wie die einzelnen Lebensräume auf der
Erde zusammenhängen und voneinander abhängig sind.
Neandertaler im Rheinischen Landesmuseum
In der Bonner Innenstadt laden die City-Museen, dicht
beieinander liegend und fußläufig erreichbar, ein. Hier finden sich so hochkarätige Einrichtungen wie etwa das renommierte Beethoven-Haus als eine der weltweit bedeutendsten kulturellen Gedenkstätten, das Akademische Kunstmuseum mit einer der größten und ältesten antiken Abgusssammlungen und die Gedenkstätte des Vereins An der
Synagoge. Das Stadtmuseum Bonn präsentiert seine Sammlung zur über 2.000-jährigen Bonner Stadtgeschichte an der
Franziskanerstraße. Am Rande des Hofgartens hat sich das
Arithmeum etabliert, die einzigartige Sammlung historischer und noch funktionsfähiger Rechenmaschinen. Zu den
schönsten und ältesten Museen Deutschlands gehört das
Landesmuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland.
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Hier findet der Besucher die Zeugnisse aus Geschichte,
Kunst und Kultur im Rheinland. Ein abwechslungsreicher
Weg führt durch die Geschichte mit ihren Fragen, die jede
Epoche für sich immer wieder neu lösen muss. Leben und
Überleben, Tod und Jenseits, Macht und Herrschaft.
Zahlreiche weitere Themen begleiten den Besucher –
vom Neandertaler in der Altsteinzeit zur glanzvollen Epoche der Römer, von den Franken durch das Mittelalter und
die Neuzeit bis in die jüngste Gegenwart. Meisterwerke der
Kunst werden neben einfachen Gebrauchsgegenständen
präsentiert und sakrale Werke in der Nachbarschaft von Alltagsgeräten. Das Museum ist zudem im Besitz einer Grafikund Fotosammlung sowie eines Münzkabinetts.
www.deutsches-museum.de/bonn
www.bundeskunsthalle.de
www.kunstmuseum-bonn.de
www.hdg.de
www.rlmb.lvr.de
www.beethoven-haus-bonn.de
www.arithmeum.uni-bonn.de
www.antikensammlung.uni-bonn.de
www2.bonn.de/stadtmuseum/index.htm
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| TO U R I S M U S FA K TO R PO L I T I K |
Besucher auf den Wegen der
Rheinischen Republik
Das Andenken an die fünf Jahrzehnte der „Bonner Republik“ wird am Rhein hoch gehalten. Das ehemalige
Parlaments- und Regierungsviertel ist heute viel besuchtes Ziel interessierter Touristen.
Ein „Weg der Demokratie“ mit beschilderten Stationen
führt sie zu den wichtigsten zeithistorischen Orten. Darunter sind unter anderem der Bundestag, das Bundeskanzleramt, der „Lange Eugen“ – das ehemalige Abgeordnetenhaus beherbergt heute UN-Sekretariate – oder das Museum König, in dem der Parlamentarische Rat 1948 feierlich eröffnet wurde. Das Haus der Geschichte gibt einen
umfassenden Einblick in die deutsche Nachkriegspolitik in
Ost und West seit 1945. Weitere Stationen, zum Beispiel
die Hofgartenwiese als Standort großer Demonstrationen
oder die früheren Parteizentralen, liegen außerhalb des
engeren Weges. Ein besonderes Highlight des politischen
Bonn ist die klassizistische Villa Hammerschmidt, idyllisch
gelegen zwischen Adenauerallee und Rheinpromenade.
Das sogenannte Weiße Haus von Bonn war zu Hauptstadt-
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zeiten der Wohnsitz des Bundespräsidenten. Seit die Regierung nach Berlin umgezogen ist, wird sie als Zweitwohnsitz des Bundespräsidenten genannt, ist aber zumeist nur
noch Empfangsgebäude für Ehrengäste wie Papst Benedikt XVI, der 2005 hier anlässlich des Weltjugendtages in
Köln, begrüßt wurde. Des Weiteren wird sie zur Überreichungsfeier des Bundesverdienstordens oder ähnlichen
Feierlichkeiten vom Bundespräsidenten genutzt.
Kanzlerbungalow und Villa Hammerschmidt
In unmittelbarer Nähe der Villa Hammerschmidt liegt der
zweite Prachtbau des ehemaligen Bonner Regierungsviertels: Das Palais Schaumburg entstand ebenfalls Mitte des
19. Jahrhunderts. Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Kai-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
sertochter dort wohnte, war es der gesellschaftliche Mittelpunkt der Stadt. Im November 1949 wurde das Palais
Dienstsitz von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Am 13. Januar 1950 empfing er als ersten Staatsgast den französischen Außenminister Robert Schuman.
Nach Adenauer amtierten hier bis 1976 die Bundeskanzler Ludwig Erhard, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt und
Helmut Schmidt. Auch nach 1976 blieb das Palais Teil des
Bundeskanzleramts. 1990 unterzeichneten Vertreter beider
deutscher Staaten hier den Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Seit 1999 ist
das Gebäude Dienstsitz des Bundeskanzlers in Bonn.
Museen für Adenauer und Brandt
Seit Mai 2009 ist der ehemalige Kanzlerbungalow für die
Öffentlichkeit zugänglich. Bundeskanzler Helmut Kohl war
der letzte Mieter, dann stand der denkmalgeschützte Bau
ein Jahrzehnt leer. Heute bietet das Bonner Haus der Geschichte (HdG) regelmäßige Führungen durch das “Wohnzimmer der Macht”. Der bescheidene Flachbau mit einem
Pool im Innenhof diente den Kanzlern als Privatwohnung.
Eine zweites, ähnliches Gebäude war für repräsentative
Zwecke vorgesehen. Eine kleine Dauerausstellung informiert
über die Bundeskanzler und die Nutzung des Gebäudes.
Auch außerhalb der Stadt wird der Bonner Republik gedacht: Nachdem Konrad Adenauer am 19. April 1967 in
seinem Wohnhaus verstorben und auf dem nahe gelege-
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nen Waldfriedhof beigesetzt worden war, strömten zahlreiche Menschen nach Rhöndorf am Rhein, um dem Altbundeskanzler die letzte Ehre zu erweisen. Ungebrochen
ist seither das große Interesse, sich vor Ort an das
Leben und Wirken des Politikers, ersten Bundeskanzlers,
Staatsmanns und großen Europäers zu erinnern.
Im Jahre 1970 konnten die ersten Besucher in kleinen
Gruppen durch Adenauers Rosengarten in einige Räume
des Hauses geführt werden. Bald danach kam am Fuße des
Grundstücks ein Neubau hinzu, in dem 1975 die Ausstellung
„Konrad Adenauer – Dokumente aus vier Epochen deutscher
Geschichte“ eröffnet wurde. Seit 1997 präsentiert sich diese erfolgreiche Dauerausstellung im neuen, modernen Gewand. Vom Ausstellungsgebäude gehen regelmäßig Führungen durch den Garten hoch zum Wohnhaus. Auch Bundeskanzler Willy Brandt verbrachte die letzten dreizehn Jahre
seines Lebens am Rhein, in dem romantischen Städtchen
Unkel. Dort wurde im März 2011 zur Ehre des berühmten Bürgers ein Museum eröffnet, das sich zum Renner der Region
entwickelt hat. Das Willy-Brandt-Forum präsentiert neben
dem Arbeitszimmer des Politikers auch Bilder, Dokumente
und sorgfältig ausgewählte Film- und Tonaufnahmen. Der
Besuch in diesem Museum bietet eine spannende und informative Reise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte.
www.wegderdemokratie.de
www.adenauerhaus.de
www.willy-brandt-forum.com
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| A LT - U N D N O R D S TA D T |
Künstlerische Impulse aus dem
Bonner „Macke-Viertel“
Das sanierte ehemalige Wohn- und Atelierhaus des Malers August Macke gehört zu den Besonderheiten der
Bonner Kunst- und Kulturlandschaft. Bis zum 100. Todestag des Künstlers im Jahr 2014 soll es
einen Ergänzungsbau erhalten, um seine vielfältigen Aktivitäten angemessen entfalten zu können. Schon heute
gehen von dem beliebten August Macke Haus mit seinen wechselnden Ausstellungen Impulse für eine
lebendige Kunst- und Atelierszene aus, die sich im Kunstzentrum am August-Macke-Platz/ Hochstadenring
bis zu den Ateliers und Galerien der Bonner Nord- und Altstadt ausbreitet.
Das August Macke Haus in der Bornheimer Straße am
Rande der Bonner Altstadt hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem kulturhistorischen Kleinod unter den Bonner
Museen entwickelt. Das klassizistische Gebäude war von
1910 bis 1914 Wohnsitz des Malers August Macke. Er ließ
das Dachgeschoss des Hauses zu einem hellen Atelier umbauen. Bis zu seinem frühen Kriegstod 1914 verbrachte
der Künstler hier die produktivsten Jahre seines Lebens.
Hier entstand der größte Teil seines rund 12.000 Werke
umfassenden Oeuvres. Aus den Fenstern des Hauses, insbesondere seines Ateliers, beobachtete, zeichnete und
malte Macke das Leben die umliegenden Bonner Straßen,
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die Marienkirche und immer wieder den herrlichen Garten,
der heute – wenn auch wesentlich kleiner und dezenter –
zu neuem Glanz erwacht ist. Es ist dem Engagement Bonner Bürger zu verdanken, dass das bis in die 1980er Jahre
halb verfallene Haus gerettet und unter Denkmalschutz
gestellt und mit Unterstützung des Landes Nordrhein
Westfalen und eines privaten Mäzen für die Stadt Bonn erworben werden konnte. 1989 gründeten sie den Verein
August Macke Haus e.V, der das Haus bis heute betreibt.
Im September 1991 konnte das Museum eröffnet werden.
Auf Initiative der Sparkasse Bonn wurde 1994 die Stiftung
August Macke Haus ins Leben gerufen, die das Eigentum
von der Stadt übernahm und Träger des Hauses ist. Im
letzten Jahr ermöglichte die Bundesrepublik eine umfassende Instandsetzung des Hauses, an der sich auch der
Landschaftsverband Rheinland beteiligte.
Netzwerker des rheinischen Expressionismus
Das Museum erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das
Haus, der Garten und das mit Original-Werken von August
Macke bestückte Atelier sowie ständig wechselnde Ausstellungen zu Werken und Themen des Künstlers und seiner Zeitgenossen sprechen Menschen unterschiedlicher
Altersklassen und Kulturen an. Neben Original-Möbeln des
Künstlers beherbergt das Künstlerhaus ein Archiv und eine Handbibliothek zum rheinischen Expressionismus. Die
inzwischen mehr als 70 Ausstellungen zu August Macke
und seinem Umfeld, dem rheinischen Expressionismus,
werden in einer vom Verein August Macke Haus herausgegebenen Schriftenreihe dokumentiert.
Die öffentliche Wahrnehmung des August Macke Hauses geht weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Das
Museum und sein prominenter Namensgeber werden heute
untrennbar mit dem Kulturstandort Bonn identifiziert. Die
Besucherzahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich auf über
10.000 im Jahr gestiegen. Auch die enge Kooperation mit
dem Bonner Kunstmuseum, das die umfassendsten Sammlung von Werken August Mackes besitzt, hat sich bewährt.
August Macke ist heute unbestritten einer der bedeutends-
ten und populärsten Künstler des 20. Jahrhunderts, national
wie international. Seine Werke erzielen auf internationalen
Kunstmärkten Spitzenwerte. Zunehmend rückt auch seine
kunstpolitische Bedeutung für das Rheinland unmittelbar
vor den Ersten Weltkrieg in den Fokus des öffentlichen Interesses. Macke war zu seiner Zeit einer der wichtigsten Promotoren der avantgardistischen Kunstszene, das, was man
heute als erfolgreichen Netzwerker bezeichnen würde. Das
Bonner Haus des Künstlers galt als Treffpunkt der rheinischen Kunstszene. Unter anderem gingen Robert Delaunay,
Guillaume Apollinaire, Franz Marc und Gabriele Münter hier
ein und aus. Und von hier aus organisierte er 1913 die legendäre Bonner „Ausstellung Rheinischer Expressionisten“.
Den engagierten Freunden des August-Macke-Hauses
geht es heute darum, etwas von der Strahlkraft des beeindruckenden Künstlers in die Gegenwart zu übersetzen und
August Macke damit noch stärker in das Profil der Stadt Bonn
als Kulturstadt einzubinden. Geplant ist neben dem Künstlerhaus ein Ergänzungsbau, der sich als Klammer um den Garten legt und nach den Plänen des Architekten Karl Heinz
Schommer einen eigenwilligen, transparent gestalteten Museumskomplex schaffen soll, der sich in das vorhandene Areal
fügt und dem künstlerischen Viertel am Hochstadenring im
Übergang zur quirligen Bonner Altstadt weitere, unverwechselbare bauliche und kulturelle Impulse gibt. Damit könnte
das Museum ausreichenden Raum für seine vielfältigen,
auch wirtschaftlich interessanten Funktionen gewinnen. Dazu gehören museumspädagogische Aufgaben, insbesonde-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
re die Kunstvermittlung an Kinder, die heute bereits einen
hohen Stellenwert im August-Macke-Haus genießt, der
Ausbau des Archivs zum rheinischen Expressionismus, aber
auch die Fremdnutzungen für größere Veranstaltungen
und Events in einer kulturell anspruchsvollen Umgebung.
Junge Kunst-Szene öffnet ihre Ateliers
Der Standort könnte nicht besser sein: In unmittelbarer
Nähe des August Macke Hauses stehen im Kulturzentrum
am August-Macke-Platz die Zeichen ganz auf aktuelle Kunst
und Gestaltung. Hier entfaltete die Arbeitsgemeinschaft
„Mehr Kunst für Bonn“ in den späten 1980ziger Jahren ihre
Dynamik, die sich auf die gesamte „freie Szene“ und die
Stadt übertrug. 1986 erhielten der Bonner Kunstverein,
Künstlergruppen und die Gesellschaft für Kunst und Gestal-
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tung das Domizil an der ehemaligen Blumenhalle. 1988 zog
die Videonale, das erste internationale Videofestival der
Bundesrepublik, mit ihrem 3. Festival als Gast in den Kunstverein ein und hat seither die Internationalisierung der Bonner Kunstszene maßgeblich mitgestaltet. Der Bonner Kunstverein hat sich zu einem national wie international anerkannten Institut der Entfaltung und Vermittlung moderner
Kunst entwickelt und ist Impulsgeber und Trendscout weit
über den Kunst- und Kulturstandort Bonn hinaus.
Marktplatz für Kunst
Das Kulturzentrum und der Kunstverein verstehen sich
auch als Marktplatz für künstlerische Werke. Die Artothek
im Bonner Kunstverein beispielweise vermittelt Privat- und
Geschäftskunden den Genuss hochwertiger zeitgenössi-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
scher Kunst auf Zeit und zu günstigen Konditionen. In einer
der umfangreichsten Bilderleihen Deutschlands kann man
aus über 1400 Werken zeitgenössischer Druckgrafik, Fotografie, Zeichnung oder Malerei auswählen. Die Sammlung
der Artothek bietet neben Werken deutscher Künstler wie
Joseph Beuys, Rebecca Horn, Sigmar Polke und Gerhard
Richter, eine breite internationale Ausrichtung von Alighiero
e Boetti bis Cy Twombly. 2004 wurde der Kunstverein Träger des Atelierhauses, eines Licht durchfluteten Hinterhauses in der nahen Dorotheenstraße, das auf Initiative einiger
Bonner Künstler entstand. Seit 1992 fördern sie im Verein
„Ateliers für Bonn“ Künstlerinnen und Künstler, die ihren
Arbeitsschwerpunkt in Bonn haben. Für je zweieinhalb Jahre können die Künstler die Ateliers zu günstigen Konditionen mieten. Diese alternative Form der Kunstförderung
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bietet Kunstschaffenden ein ideales Werkumfeld und fördert zugleich den Austausch untereinander.
Es gibt im August Macke-Viertel und in der Bonner Altstadt viele Möglichkeiten, sich einen Eindruck darüber zu
verschaffen, was hier gerade an Malerei, Bildhauerei und Video entsteht. Neben den Atelierhaus-Ausstellungen gibt es
eine Reihe von freien Ateliers in der Wolfstraße, der Breite
Straße und der Georgstraße. Jedes Jahr im Herbst öffnen
sie ihre Türen zu den Tagen des „Offenen Ateliers“.
www.august-macke-haus.de
www.bonner-kunstverein.de
www.dikuko.de
www.aufgesperrt.info
www.altstadt-kunst.de
DAS BONNER FRAUENMUSEUM
Der Kunstmarkt wird weiblich
Die Künstlerin Marianne Pitzen gründete 1981 in der Bonner Altstadt mit einer Gruppe Gleichgesinnter das weltweit
erste Frauenmuseum. Das Haus sollte zu einem Hort weiblicher Kreativität werden, die bislang auch in der männerdominierten Kunst- und Kulturszene nur wenig Akzeptanz gefunden hatte. Was mit stark feministisch geprägter
Kunst anfing, ist heute aus der Museumsszene nicht mehr wegzudenken: Das Frauenmuseum wurde über die Grenzen der Region und des Landes für seine Ausstellungen weiblicher Kunst bekannt und ist heute ein Zentrum für internationale Kulturmessen. Das Frauenmuseum kann inzwischen auf über 500 Ausstellungen zurückschauen. Mit
seinem umfangreichen Begleitprogrammen ist es zu einer auch international anerkannten Institution geworden. Seit
Bestehen des Frauenmuseums wurden Arbeiten von 2500 Künstlerinnen gezeigt. Viele von ihnen konnten sich inzwischen auf dem internationalen Kunstmarkt etablieren. Zunehmend definieren Frauen ihre Rolle in der Kunst- und
Kreativwirtschaft neu. Auch das Frauenmuseum ist kein statischer Ort mit festem Bestand, sondern ein lebendiges
Haus, das sich aus der Fülle der weiblichen Kreativität und Vielfalt immer wieder verändert.
Zum Verein Frauenmuseum – Kunst, Kultur, Forschung e. V. zählen mittlerweile ca. 350 Mitglieder. Mit dem Gabriele
Münter Preis hat sich das Bonner Frauenmuseum einen besonderen Namen gemacht: Der mit 20.000 Euro dotierte,
renommierteste Kunstpreis für Bildende Künstlerinnen in der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im dreijährigen Turnus ausgelobt, in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), dem Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer (GEDOK) und dem Frauenmuseum in Bonn. Im Frauenmuseum ist es Tradition geworden, Geschichtsausstellungen mit zeitgenössischer Kunst zu kombinieren. Künstlerinnen setzen sich mit dem jeweiligen Thema auseinander
und ergänzen die geschichtliche Darstellung. Ihre Kunstwerke leisten den Transfer von der Geschichte zur Gegenwart
und bieten einen subjektiven Einstieg ins Thema. Erstmals setzte das Frauenmuseum 1989 dieses Konzept mit der
Ausstellung „Die Bonnerinnen“ zum 2000jährigen Stadtjubiläum um. Damit initiierte das Frauenmuseum eine neue
Herangehensweise an historische Ausstellungen, die mittlerweile auch von anderen Museen aufgegriffen werden.
Das Frauenmuseum ist auch Veranstaltungsort für international ausgerichtete Kunst-, Mode- und Designmessen.
www.frauenmuseum.de
www.gabrielemuenterpreis.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| M U SI KWI RTSCHAF T |
Internationaler Publikumsmagnet
Beethovenstadt
Das Erbe Ludwig van Beethovens, der 1770 in Bonn das Licht der Welt erblickte, wird in Bonn hoch
geachtet und geehrt. Ob Beethoven Orchester, Beethovenfest, Musikwettbewerbe – die Musik des großen
Komponisten ist überall präsent. Sie verbindet Bonn mit Musikfreunden in aller Welt.
Das Beethoven Orchester Bonn gehört zur Spitze der
deutschen Kulturorchester und ist einer der wichtigsten
Botschafter des kulturellen Bonn im In- und Ausland. Es
nimmt wichtige künstlerische Funktionen bei den Beethovenfesten wahr und leistet mit den Orchesterkonzerten in
der Beethovenhalle sowie in der Oper Bonn einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt. Es steht unter
der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Blunier.
Die Bandbreite der musikalischen Veranstaltungen des
Orchesters reicht von Sinfoniekonzerten unter der Leitung
namhafter Dirigenten mit international renommierten
Solistinnen und Solisten über verschiedene Sonderkonzerte, Begleitung internationaler Wettbewerbe, Kammerkonzerte, Kinder-, Familien- und Schulkonzerte, Benefizkonzerte bis hin zu Open Air-Veranstaltungen oder Konzerten
mit anderen populären Programmen. Das Beethoven Orchester Bonn absolviert in der Oper Bonn mit insgesamt
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115 Einsätzen jährlich sämtliche Premieren, Wiederaufnahmen, Sonderkonzerte (Theaterfest, Neujahrskonzert,
Jubiläumskonzert sowie das zeitgenössische Musiktheater
der Reihe „Bonn Chance“).
Education-Programm „Bobbys Klassik“
Mit der Entscheidung, einen hauptamtlichen städtischen
Konzertpädagogen fest anzustellen, ist es dem Beethoven
Orchester Bonn gelungen, ein umfassendes und mittlerweile in Art und Umfang weithin einzigartiges EducationProgramm in Bonn zu etablieren. So konnten neben den
traditionellen Familien- und Schulkonzerten anspruchsvolle Musiktheaterprojekte realisiert werden, bei denen Kinder
und Jugendliche selbst aktiv sind und Musik hautnah erleben. Viele Veranstaltungen finden als „Opera mobil“ an
wechselnden Orten in Bonn statt. So hat diese Vernetzung,
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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neben der intensiven Zusammenarbeit mit den Ensembles
der Oper, zunehmend auch zur Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Bonner Chören und Institutionen geführt, die die Verankerung des Beethoven Orchester Bonn
in der Bevölkerung weiter vorantreiben. Exemplarisch seien
die Deutsche Post AG, die Deutsche Telekom, die Volksbank Bonn Rhein-Sieg, sowie auch die Freie Waldorfschule
Bonn erwähnt, die z. B. durch die Überlassung ihrer Räumlichkeiten überhaupt die Möglichkeit gegeben haben, die
entsprechenden Werke aufzuführen.
Bonner St. Remigius-Kirche, die von Bonner Organisten
gestaltet werden. Sonstige Veranstaltungen und Aktivitäten
Kammerkonzerte etwa zugunsten des Weihnachtslichtes in
Altenheimen und sonstigen sozialen Einrichtungen der Stadt
sowie Umrahmungen von diversen Festveranstaltungen
gehören ebenso zu den zusätzlichen und freiwilligen Aktivitäten der Musikerinnen und Musiker, wie die aktive Teilnahme am Bonner Karneval etwa durch den Ludwigschor.
Beethoven Orchester weltweit unterwegs
Ein weiterer wichtiger Baustein für den hautnahen Kontakt zu den Bonner Bürgern ist das alle zwei Jahre stattfindende Orchesterfest, das die Arbeit der Musikerinnen und
Musiker in all ihren Facetten zeigt. Die Kooperation mit verschiedenen Rundfunksendern wird stetig ausgebaut. Zahlreiche Mitschnitte und Live-Sendungen des WDR und Deutschlandradio Kultur bringen die Musik aus der Beethovenstadt
den Hörern auch über die Stadtgrenzen Bonns hinaus näher. Beständig wächst auch die Anzahl der Marketingaktivitäten. So werden über Reiseveranstalter Konzerte und die
Teilnahme an einer Probe auf der Bühne, mitten unter den
Musikern des Beethoven Orchester Bonn angeboten.
Im Herbst 2009 wurde das Beethoven Orchester Bonn
in der Semperoper in Dresden für sein konzertpädagogisches Angebot von „Bobbys Klassik“ mit dem erstmals vergebenen ECHO Klassik-Preis für Nachwuchsförderung
ausgezeichnet. 2011 folgte dann ein weiterer ECHO Klassik-Preis für die CD-Einspielung „Komm, wir fahren nach
Amerika“ mit der 9. Sinfonie von Antonín Dvorák.
Jährliche Tourneen führten das Beethoven Orchester
Bonn bisher in viele europäische Länder, aber auch nach
Japan und vor Kurzen nach China. Das Orchester Bonn
veranstaltet pro Saison 33 Kammerkonzerte. Weltweit gefeierte Ensembles und Solisten finden ihren Weg nach
Bonn, um sich dem Publikum in verschiedensten Formationen vom Klavierduo bis hin zum Bläseroktett zu präsentieren. Hinzu kommen eine Konzertreihe in der Villa Prieger mit Musikerinnen und Musikern des Beethoven Orchester Bonn und die „Musik am Taufstein Beethovens“ in der
Musik und Marketing
Beethovenfest: Tradition und Exklusivität
Jedes Jahr im Herbst zwischen Ende August und Anfang
Oktober feiert Bonn das Beethovenfest. Dazu begrüßt die
Stadt internationale Spitzenorchester, bedeutende Ensembles, prominente Solisten und vielversprechende Nach-
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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IM PROFIL
Konzert- und
Opernorchester der
Stadt Bonn
Schirmherr:
Jürgen Nimptsch,
Oberbürgermeister der Stadt Bonn
Rechtsträger:
Stadt Bonn
Gegründet:
1907
Generalmusikdirektor (seit 2008):
Stefan Blunier
Orchestermanager (seit 2007):
Michael Horn
Anzahl Planstellen für Musiker:
106
Konzerte (2011/2012):
200 Konzerte/Aufführungen
21 Sinfoniekonzerte
33 Kammerkonzerte
12 Kinder- und Familienkonzerte
115 Opernaufführungen in der Oper Bonn
5 Schulkonzerte
diverse CD-Aufnahmen
Besucher (2010/2011):
60.000
Preise:
ECHO Klassik 2007 für die CD-Aufnahme
„Christus“ von Franz Liszt
ECHO Klassik 2009 für die Nachwuchsarbeit
von „Bobbys Klassik“
ECHO Klassik 2011 für die Produktion der Oper
„Der Golem“ von Eugen d’Albert
ECHO Klassik 2011 für die CD-Einspielung
„Komm, wir fahren nach Amerika“ mit der
9. Sinfonie von Antonín Dvorák.
„Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ 2012 für
die CD-Einspielung „Irrelohe“ von Franz Schreker
www.beethoven-orchester.de
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wuchskünstler. Beim Beethovenfest treten renommierte
Beethoveninterpreten und große Stars auf wie Kurt Masur, Hélène Grimaud und Daniel Hope auf. Diese und viele
weitere berühmte Musiker kehren regelmäßig nach Bonn
zurück, um beim Beethovenfest Programme zu präsentieren, die sie exklusiv für das Festival erarbeiten. Mit diesem
Profil hat sich das Beethovenfest in der internationalen
Musikfestival-Landschaft etabliert.
Weit über das Rheinland hinaus findet das Beethovenfest
Bonn Beachtung, das für Kulturinteressierte aus aller Welt
auch wegen seiner reizvollen Umgebung ein beliebtes Reiseziel ist. Die Spielstätten des Festes sind ganz unterschiedlicher Art, jede ausgewählt eigens als ideales Forum für die
jeweilige Darbietung: Der Besucher hat die Möglichkeit,
Konzerte nicht nur in Konzertsälen wie der Beethovenhalle
Bonn und dem Kammermusiksaal des Beethovenhauses,
sondern auch in Kirchen, Museumsräumen (Kunstmuseum,
Bundeskunsthalle, Haus der Geschichte), im ehemaligen
Bundestagsgebäude Altes Wasserwerk am Rhein, in Räumen
des politischen Lebens (Palais Schaumburg, Villa Hammerschmidt, Grandhotel auf dem Petersberg), historischen Industriebauten (Straßenbahnhalle Dransdorf) und modernen
Firmenforen (Telekom Forum, Volksbankhaus) zu erleben.
Ein erfolgreiches Unternehmen
Die Tradition des Bonner Beethovenfestes reicht zurück
bis in das Jahr 1845, als zur Einweihung des BeethovenDenkmals anlässlich des 75. Geburtstages des Komponisten auf dem Münsterplatz ein dreitägiges Musikfest stattfand. Sein heutiges Profil als jährlich vier Wochen lang im
Herbst stattfindendes Festival erhielt das Beethovenfest
Bonn 1999. Seit dem 1. Oktober 1998 firmiert die Internationale Beethovenfeste Bonn gGmbH als Trägerin des
Beethovenfestes, die von der Stadt Bonn gegründet und finanziell ausgestattet wurde. Zweiter Gesellschafter neben
der Stadt Bonn ist die Deutsche Welle, die mit ihrer Medienleistung für die weltweite Verbreitung des Festivals
sorgt. Das Festival kooperiert eng mit den städtischen Kultureinrichtungen – dem Beethoven Orchester Bonn, dem
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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Theater Bonn sowie dem Beethovenhaus Bonn. Das Beethovenfest verfügt über eine souveräne künstlerische Gestaltungsfreiheit und ist wirtschaftlich eigenverantwortlich,
der Intendant ist zugleich Geschäftsführer der gGmbH.
Kammermusiksaal und Beethovenhalle
Zu den schönsten Konzerthallen für die Darbietung der
Musik Ludwig van Beethovens gehört der Kammermusiksaal im Geburtshaus des Komponisten in der Bonngasse.
Der 1989 eingeweiht Saal bietet auch eine hervorragende
Akustik. Die am 8. September 1959 eingeweihte Beethovenhalle ist Konzert- und Kongresshalle der Stadt. 1996/97
wurde sie modernisiert. Sie ist Heimat des Beethoven-Orchesters, hier gastieren internationale Klangkörper und
Künstler von Weltruf. Bedeutende Ereignisse sind, neben
den jährlichen Beethovenfesten, große Kongresse und Parteitage. Der größte der vier Versammlungsräume bietet
Platz für 2.000 Personen. Die heutige Beethovenhalle ist die
dritte dieses Namens in Bonn. Die erste entstand als Holzbau 1845 auf Veranlassung von Franz Liszt zum ersten Beethovenfest, musste aber wegen Feuergefahr wieder abgerissen werden. Die zweite Halle, 1870 anlässlich des zweiten
Beethovenfestes zum 100. Geburtstag des Komponisten
ebenfalls in Holzbauweise errichtet, brannte am 18. Oktober 1944 beim größten Bombenangriff auf die Stadt völlig
nieder. Zurzeit wird über ein neues Beethoven Festspielhaus in Bonn diskutiert, ein Projekt, für das sich IHK-Präsident Wolfgang Grießl engagiert (siehe Interview).
„Telekom Beethoven Competition Bonn“
2005 schrieb die Deutsche Telekom erstmals den Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerb „Telekom Beethoven Competition Bonn“ aus, der seitdem alle zwei Jahre jungen Musikern den Start in eine internationale Karriere ermöglichen soll.
www.beethovenfest.de
www.beethoven-competition-bonn.de
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| T H E AT E R I N B O N N |
Die Bretter, die die Welt bedeuten
Bonns Tradition als Theaterstadt reicht zurück bis in die Zeit der Kurfürsten. Das erste Schauspielhaus
bauten sich die kunstsinnigen Bonner Bürger 1826 selbst. 1965 wurde am Rheinufer ein Neubau eingeweiht,
dessen Großes Haus mit 1037 Plätzen heute ausschließlich von der Oper bespielt wird.
Die Werkstattbühne teilen sich Oper und Schauspiel. Das Schauspiel Bonn hat ein eigenes Haus in Bad
Godesberg sowie weitere Spielstätten, unter anderem die Halle Beuel.
Jesuiten-Theater, Hoftheater, Privattheater und endlich
Stadttheater – der Weg zu einer stehenden Bühne in Bonn
verlief alles andere als geradlinig. Unter Kurfürst Joseph Clemens erblühte eine höfische Kultur. Im eigens im Schloss
erbauten Theater spielte man italienische Oper und französische Komödie mit eingekauften Truppen aus Italien und
Frankreich. Im Zuge der Aufklärung setzten sich Bonner Bürger und der amtierende Theaterdirektor für ein „Bonner Nationaltheater“ am Hoftheater ein – dieser Initiative war es zu
verdanken, dass man in Bonn nun auch Stücke von Shakespeare, Lessing und Schiller sehen konnte, Schillers FIESCO
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erlebte 1783 hier sogar seine Uraufführung. Mit dem Einmarsch französischer Soldaten und der Flucht des Kurfürsten Max Franz 1797 erfolgte die Schließung des Hoftheaters,
eine Ära Bonner Theatergeschichte ging damit zu Ende.
Im 19. Jahrhundert eine Aktiengesellschaft
Vor allem mit Privatunternehmen (denen auf Dauer kein
Erfolg beschieden war) und Gastspielen aktueller Stücke
versuchte man in den folgenden Jahrzehnten, daran anzuknüpfen. Doch der Wille nach einem „eigenen“ Theater blieb
im Opernhausebäude mit 120 Plätzen und einer Halle auf
dem Schauspielgelände Beuel, die variabel zu zwei Spielorten eingerichtet werden kann und noch einmal 200 und
300 Theaterplätze bietet. Daneben gibt es auf diesem Gelände noch den Alten Malersaal und ein Lampenlager, die
für weitere Veranstaltungen genutzt werden können.
Das Musiktheaterensemble besteht aus etwa 17 Sängerinnen und Sängern, im Schauspiel sind um die 20 Schauspielerinnen und Schauspieler fest engagiert, dazu kommen Gastverträge. Bis 2007 gab es auch ein eigenes Tanztheater, das im Zuge enormer Einsparmaßnahmen ebenso
aufgegeben werden musste wie die Biennale, Bonns internationales Schauspielfestival. Seitdem gibt es in der Reihe
HIGHLIGHTS DES INTERNATIONALEN TANZES ca. 15
Gastspiele hochkarätiger Tanzkompanien, die sehr erfolgreich vom Publikum angenommen werden.
„Quatsch keine Oper“ und „Bonn Chance“
bestehen, 1844 gründete sich der „Bonner Theaterverein“,
eine Aktiengesellschaft – mit Spenden und Vereinsbeiträgen
baute man in der (späteren) Theaterstraße ein neues Haus.
1859 musste dieses Unternehmen Insolvenz anmelden,
das Theatergebäude samt Maschinerie, Dekorationen und
sonstiger Einrichtung versteigert werden. Da sprangen die
Stadtväter ein, und das Theater wechselte in den Besitz der
Stadt. Nun endlich konnte eine selbstbewusste Bürgerschaft
auch ein eigenes Theater vorweisen! Zunächst wurde es mit
Gastspielen betrieben, später lief es als Ko-Unternehmen
mit Köln, ab 1902 unter der Leitung Otto Becks schließlich
als eigenständiger Betrieb. Mit der Gründung des Städtischen Orchesters fand 1907 schließlich auch das Musiktheater einen festen Platz im Bonner Theaterleben.
Oper, Schauspiel, Werkstattbühne
Die folgenden 100 Jahre des Bonner Stadttheaters wurden geprägt von Zerstörung, Neuorientierung und -strukturierung – eine Entwicklung, die zumeist mit dem Wandel
der Stadt einherging, ja diesen oftmals spiegelte.
Heute besteht das THEATER BONN aus einem Opernhaus
am Boeselagerhof, das etwa 1000 Zuschauer beherbergen
kann, den Kammerspielen als Hauptspielort des Schauspiels
in Bad Godesberg mit ca. 460 Sitzen, einer Werkstattbühne
Pro Spielzeit werden etwa acht Opernproduktionen erarbeitet, dazu kommen Wiederaufnahmen, Kinder- und Familienkonzerte, die Gastspielreihe QUATSCH KEINE OPER, die
kabarettistisches Programm bietet, Galas, Matineen und Liederabende und in der Reihe BONN CHANCE experimentelles
Musiktheater. Im Schauspiel werden pro Spielzeit etwa 14
Produktionen erarbeitet, neben Klassikern und Gegenwartsdramatik bringt das THEATER BONN auch Auftragswerke zur
Uraufführung. Dazu kommen Wiederaufnahmen, Gastspiele,
Premieren der Jugendclubs und eines Seniorenensembles.
„Das THEATER BONN zählt etwa
200.000 Zuschauer pro Jahr.“
In allen Sparten gibt es Werkgespräche, Einführungen
und Publikumsgespräche zu ausgewählten Inszenierungen.
Führungen hinter die Kulissen, einen Tag der offenen Tür
und eine Theaternacht runden das Angebot ab. Etwa 350
Aufführungen bietet das Schauspiel pro Saison an, auf 200
Vorstellungen kommen Musiktheater und Tanz, mit den
Veranstaltungen ohne Eintritt zählt das THEATER BONN
etwa 200.000 Zuschauer pro Jahr. Die Auslastung liegt
im Durchschnitt bei etwa 80 Prozent. Generalintendant
Klaus Weise leitet das Theater von 2003 bis 2013.
www.theater-bonn.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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STADT DER MUSIK
Von Klassik bis Punk
Chöre, Wettbewerbe, Jazz, Rock und Pop – Bonn ist eine Stadt der Musik. In mehr als 130 Chören engagieren sich
die Bonner. Das reicht von der Bach-Gemeinschaft bis zum Münsterchor, von den „Krähen“ bis zu den „Taktlosen“.
Bonn hat zwar auch eine Klassische Philharmonie mit 60 Musikern, die eine breite Programmatik vom Barock bis
zur Moderne bietet, aber in Bonn ist auch der Punk zuhause.
Poppelsdorfer Schlosskonzerte, Orgelkonzerte und Kirchenchor und natürlich alles rund um Beethoven – man
könnte den Eindruck gewinnen, Bonn sei ausschließlich ein Ort klassischer Musik. Bonn setzt aber auch in der Musik auf den Nachwuchs und auf Vielfalt. Die Liste der Wettbewerbe freier Kultureinrichtungen ist lang. Da gibt es den
Songwriter-Wettbewerb, den Deutschen Musikwettbewerb für Kammermusik und Jugend musiziert. Mit dem Musiknetzwerk, einem Servicebüro für Musiker, verfügt Bonn über eine zentrale Anlaufstelle für den musikalischen
Nachwuchs in der Region. Die Organisation stellt beispielsweise preisgünstige Tonstudios zur Verfügung, vermittelt
bundesweit Auftritte und fördert die junge Musikszene. Das Musiknetzwerk veranstaltet mit toys2masters – DIE LIGA den inzwischen größten und bekanntesten Musikwettbewerb in NRW. Dieser ist seit 1995 mit zunehmendem
Erfolg eine feste Institution der regionalen Kulturlandschaft.
Patti Smith und Johnny Winter
In Bonn ist auch der Jazz zuhause. Die Bonner Jazz-Bands heißen Hot Pepper Jazz Band, die Jazzband Bonn, die
New Orleans Heartbreakers und die Oklahoma Washboard Stompers. Jazzmusiker aus aller Welt treten in der JazzGalerie in der Oxfordstraße auf, bei Jazz in Concert oder bei TALKIN’Jazz in der Bundeskunsthalle. Der Verein Jazzin’ Bonn e.V. macht sich für die Förderung der Jazztradition stark.
Auch die nationalen und internationalen Größen der Rock- und Popmusik treten häufig in Bonn auf. In Bonner
Stadtteil Endenich ist der Pub Harmonie eine feste Institution. Hier treten in diesem Jahr wieder weltbekannte Musiker wie die Blues-Legende Johnny Winter und Star-Drummer PeteYork auf. Auf der neuen Open-Air-Bühne
Kunst!Rasen in der Gronau geben sich in diesem Sommer Rockstars wie Bob Dylan, Patti Smith und Lou Reed die
Ehre. Die ganze Palette von Blues über Soul, Funk und Techno kann man auch im stylishen Club 3Raumwohnung
live erleben. Weitere Veranstaltungsorte sind das Brückenforum in Beuel und die Klangstation im Godesberger
Bahnhof. In der Bonner Altstadt lockt das legendäre BLA – die BonnerLärmAnstalt – seit Jahrzehnten Punk-Fans.
Denn auch für Musik dieser Richtung ist die Beethovenstadt das richtige Pflaster.
www.chorverband-bonn-rhein-sieg.de
www.klassische-philharmonie-bonn.de
www.dasmusiknetzwerk.de
www.jazzgalerie-bonn.de
www.jazzinbonn.de
www.jazzinconcert.com
www.sessionbonn.de/jazz und blues
www.kunstrasen-bonn.de
www.3raumwohnung.info
www.bn-musik.de
www.klangstation.de
www.bla-bonn.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| P R I V AT E T H E AT E R S Z E N E |
Erfolgreich mit Boulevard,
Kabarett und Kleinkunst
Bonns private Theaterszene bietet ein vielfältiges Spektrum von Klassik bis Boulevard,
vom Improvisationstheater bis zum politischen Kabarett, von der Bonn University Shakespeare Company
(BUSC) bis zum bundesweit bekannten Pantheon.
Weitere kleine Privatbühnen der Stadt Bonn: das kleine
Theater Die Pathologie in der Südstadt und die Raben, ein
Theater, das auch mit Schulen zusammenarbeitet. Bonn
hat zwei englischsprachige Bühnen: The Bonn Players und
die Bonn University Shakespeare Company (BUSC).
Mit Kinder- und Jugendtheatern ist Bonn ebenfalls gut
bestückt. Zu ihnen gehören das Theater der Jugend in Beuel, das seit über 40 Jahren besteht. Zu diesem Haus, das
Castings für den Nachwuchs veranstaltet, gehört auch eine
Schauspielschule. Des weiteren sind zu nennen das Theater
Fotos (3): Pantheon
Bonn kann neben den städtischen Bühnen eine bunte
und vielfältige Theaterlandschaft vorweisen. Das beliebte
Contra-Kreis-Theater in der Nähe der Universität, das 1950
eröffnete und Bonns ältestes Privattheater ist, das Kleine
Theater im Park von Bad Godesberg und das Eurotheater
Central in der Bonner Fußgängerzone gehören ebenso dazu wie das Jubiläumsensemble Theater im Ballsaal. Daneben
gibt es private Theater- sowie Kleinkunst- und Kabarettbühnen in der Brotfabrik in Beuel, im Brückenforum an der
Kennedybrücke und im Theater im Keller (tik) in Duisdorf.
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Marabu und das Clowns & Mimen Theater Bitze, das neben
Theaterstücken für Kinder auch Schulungen für Pädagogen
anbietet und einen Literaturverlag unterhält.
Springmaus und Pantheon
Aus der alternativen Szene ist das erfolgreiche Improvisationstheater Haus der Springmaus bundesweit bekannt
und beliebt. Zu den renommiertesten Kleinkunstbühnen im
deutschsprachigen Raum zählt das Bonner Pantheon am
Bundeskanzlerplatz, dessen Programm teilweise für das
Hörfunk- und Fernsehprogramm des WDR aufgezeichnet
wird. Das Pantheon-Theater wurde im Oktober 1987 in
Bonn unter anderem von den Schauspielern und Kabarettisten Rainer Pause und Norbert Alich gegründet, die als Duo
Fritz & Hermann neben dem Bonner Konrad Beikircher zu
den berühmtesten rheinischen Comedians gehören.
Älteste „Alternative Karnevalssitzung“
Das Pantheon bietet sowohl Nachwuchskünstlern als
auch bekannten Größen der Kleinkunstszene eine Bühne
und zeigt vor allem politisches Kabarett, Comedytheater,
Vokalmusik, Lesungen und Musiktheater. Seit 1995 vergibt
die Kleinkunstbühne den begehrten Kabarett- und Satire-
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preis Prix Pantheon. Die älteste deutsche „Alternative Karnevalssitzung“ Pink Punk Pantheon, 1983 unter anderem
von Rainer Pause und Norbert Alich gegründet, wird seit
1987 im Pantheon-Theater von den Moderatoren und „Vereinsvorsitzenden“ Fritz Litzmann (alias Rainer Pause) und
Hermann Schwaderlappen (alias Norbert Alich) präsentiert
und kommt alljährlich auf über 10.000 Zuschauer.
www.contra-kreis-theater.de
www.eurotheater.de
www.jt-bonn.de
kleinestheater-badgodesberg.de
www.springmaus-theater.de
www.brotfabrik-bonn.de
www.pantheon.de
www.cmtbitze.de
www.theaterdiepathologie.de
www.theater-die-raben.de
www.theater-im-ballsaal.de
www.tik-bonn.de
www.theater-marabu.de
www.arbeitsgemeinschaft-bonner-amateurtheater.de
www.amateurtheater-bonn.de
www.bonnplayers.de
www.busc.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| M E D I E N S TA N D O R T B O N N |
Lokal, national, international
Bonn, die langjährige Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und heute Sitz von 19 UN-Organisationen,
Ministerien, Bundesbehörden, internationalen Organisationen und Verbänden, und nicht zuletzt
der Global Players Telekom und Deutsche Post DHL, ist auch nach dem Umzug von Parlament
und Regierung und im Gefolge eines großen Teiles der politischen Presse nach Berlin, ein erfolgreicher
Medienstandort und ein wichtiger Nachrichtenplatz geblieben.
Bekannte Printmedien, Radiosender, Fernsehanstalten
– die Medienlandschaft in Bonn und der Region Rhein-Sieg
ist vielfältig und von einer hohen Qualität geprägt. Daneben ist Bonn auch ein Zentrum für Werbe- und Kommunikationsagenturen, freie Journalisten und weitere Mediendienstleister. In Bonn und der Region arbeiten zahlreiche überörtlich und international tätige Journalistinnen
und Journalisten, die das dichte Informationsangebot
aus Politik, Internationalem, Wirtschaft, Wissenschaft und
Kultur in der international ausgerichteten Tagungs- und
Konferenzstadt nutzen können. Hier arbeiten Nord-SüdKorrespondenten und Wirtschaftskorrespondenten, politische und regionale Korrespondentinnen und Korrespondenten des ARD, der Presseagenturen und der bedeutenden überörtlichen Tages- oder Wochenzeitungen.
Vom Bonner General-Anzeiger bis zum Express
Zunächst einmal verfügt die ehemalige Bundeshauptstadt mit dem Bonner General-Anzeiger über eine auch
überregional bedeutsame Tageszeitung, die für das hohe
Niveau ihrer investigativen Berichterstattung 2010 mit dem
Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet
wurde. Die kurz GA genannte Tageszeitung erscheint mit
neun Regionalausgaben, berichtet aber auch umfassend
über die internationale Politik in der UN-Stadt Bonn sowie
über die Bundespolitik, die mit den in Bonn ansässigen
Bundesbehörden einen hohen Nachrichtenwert hält. Der
General-Anzeiger ist ein wichtiger und engagierter Träger
und Treiber der Kultur- und Kreativwirtschaft in Bonn und
der Rhein-Sieg-Region. Hinzu kommen weitere Tageszeitungen: die Bonner Rundschau, die ehemals primär katholische Leserkreise ansprach, die Rhein-Sieg-Ausgabe des
Kölner-Stadt-Anzeigers sowie eine eigene Bonn-Ausgabe
des Kölner Express, eines auflagenstarken Boulevardblatts,
das 1967 vom Kölner Verlag Dumont Schauberg als liberale Alternative zur Bild-Zeitung gegründet wurde. Weitere in
Bonn ansässige Printmedien sind die Extraseiten Christ &
Welt, die aus der traditionsreichen Wochenzeitung Rheinischer Merkur hervorgegangen sind und seit Dezember 2010
die Wochenzeitung DIE ZEIT ergänzen. Christ & Welt ist die
zurzeit meistzitierte Publikation im Themenfeld Religion.
Bon(n)jour und Schnüss
Wie viele Verbände hat auch die Aktion Mensch ihren Sitz
in Bonn und gibt hier das vierteljährlich erscheinende Printmagazin Menschen heraus, in dem es „um soziale Themen
aus Sicht derjenigen, die sie betreffen“, geht. Im Bonner Magazin Ohrenkuss, das jährlich zwei Mal erscheint und einen
festen Abonnentenstamm von 3.000 hält, schreiben Menschen mit Down-Syndrom über das, was sie bewegt, sie teilen ihre Gefühle und Anliegen den Lesern mit. Dagegen richtet sich das Magazin MOSKITO ganz gezielt an Familien mit
Kindern in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Zu dem vielfältigen
Zeitschriftenmarkt gehört unter anderem auch bon(n)jour,
ein Magazin mit lokalen und regionalen Themen aus Kultur,
Tourismus, Wirtschaft, Politik, Aktualitäten, Gastronomie,
Sport und Historie und interessanten Kolumnen. „Hier
spannt sich ein Bogen zur Attraktivität der Region und zur
rheinischen Lebensart“, heißt es in der Selbstdarstellung der
Zeitschrift, sie sich an alle Altersgruppen wendet und im
klassischen Zeitschriftenhandel, an Tankstellen, Supermärkten, Hotels, im Lesezirkel und Touristinfos erhältlich ist.
Wie bon(n)jour informiert auch die aus das Alternativbewegung hervorgegangene Bonner Stadtmagazin Schnüss
über das umfangreiche Kultur- und Freizeitangebot der Region. Die Schnüss wird in der Universitätsstadt Bonn kostenlos an 300 Stellen ausgelegt und ist aufgrund ihrer Kulturseiten mit Berichten und Rezensionen aus den Bereichen
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Gastronomie, Kunst, Kino, Theater und Literatur sowie den
ausführlichen Veranstaltungskalender mit über 1400 Veranstaltungseinträgen aus Bonn, Köln und Umgebung sehr beliebt. Zu den Highlights des Bonner Medienmarktes gehört
der erfolgreiche Lokalsender Radio Bonn/Rhein-Sieg. Mit
durchschnittlich über 220.000 Hörern werktäglich und einem Marktanteil von 28,4 Prozent ist der im Mai 1991 gegründete Privatsender klarer Marktführer in der Region, unter anderem vor dem WDR 2, dem SWR und RPR.
Deutsche Welle erreicht weltweit
das ZDF-„heute journal“ um 21.45 Uhr – als Service für Hörbehinderte auch in Gebärdensprache. Bonn ist nach wie vor
ein wichtiger Medienstandort für globale Themen. Die Stadt
hat ein weltweit beachtetes Profil entwickelt, als Ort des internationalen Dialogs und als deutsche Stadt der Vereinten
Nationen mit den Schwerpunkten Umwelt und Entwicklung.
Neben den Bundesbehörden und den UN-Sekretariaten erzeugen die 170 international tätigen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen und weitere Akteure des Naturund Klimaschutzes sowie der Entwicklungszusammenarbeit
einen hohen Ausstoß an Informationen und Nachrichten.
86 Millionen Menschen
Journalistische Ausbildung und
Als Medienplatz für das Fernsehen hat Bonn im Vergleich
zu seiner Zeit als deutsche Regierungs- und Parlamentszentrale abgespeckt. Das WDR Studio Bonn ist seit 2007 mit
dem lokalen Nachrichtenmagazin Lokalzeit (3. Programm)
erfolgreich auf Sendung. Stark im Kommen ist der 2005 gestartete, unabhängige lokale Fernsehsender Center TV mit
seinem Sitz in Bonn. Der Sender der Center TV Heimatfernsehen GmbH, der neben vier weiteren Stationen in der Region Köln/Bonn/Leverkusen 24 Stunden auf Sendung ist, erreicht inzwischen täglich mehr als 120.000 Zuschauer. Der
Sender ist besonders wegen seiner Sportsendung und seiner
Berichte über regionale Veranstaltungen und Brauchtümer
beliebt. 24 Stunden auf Programm ist auch der Bonner Sender Phönix. Der Ereignis- und Dokumentationskanal von
ARD und ZDF ging im April 1997 an den Start. Phönix besticht durch Direktübertragungen beispielsweise von Bundestagsdebatten, wichtige politische Tagungen, ausführliche
Wahlberichtserstattungen, wichtige historische Dokumentationen und Gespräche und Analysen mit Politikern und Experten. Phönix überträgt die „Tagesschau“ um 20 Uhr und
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Arbeitsmarkt-Informationsdienste
Im ehemaligen Bonner Regierungsviertel, das heute den
UN-Campus beherbergt, sind mit der Außenstelle der Bundespressekonferenz, dem Deutschen Presseclub und dem
Verein der Ausländischen Presse wichtige Presseorganisationen vor Ort, deren Mitglieder für eine hohe Medienpräsenz in Bonn sorgen. Auch das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat weiterhin einen Sitz in Bonn.
Ebenfalls in der Nähe des ehemaligen Regierungsviertels ist
die Bundeszentrale für Politische Bildung untergebracht.
Vor allem der Auslandssender Deutsche Welle ist nicht
nur ein wichtiger Mittler für deutsche Kultur und Sprache
und ein Anwalt der freien Information und der freien Meinungsäußerung in Ländern, in denen demokratische Rechte nicht selbstverständlich sind. Mit seinem Hauptsitz im
Schürmann-Bau in unmittelbarer Nachbarschaft des
Hauptgebäudes des UN-Campus setzt der Sender in seiner
Berichterstattung und vielen Veranstaltungsformaten einen Schwerpunkt auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
aus Bonn. Die Deutsche Welle, deren Sparten Radio, Fernsehen und das Onlineangebot dw-world.de bis 2013 zusammengelegt werden sollen, sendet in 30 Sprachen und
erreicht weltweit rund 86 Millionen Menschen.
Einen besonderen Stellenwert für den Medienstandort
Bonn/Rhein-Sieg hat auch die Wissenschaftspressekonferenz (WPK). Der Verein wurde 1986 gegründet und hat seinen Sitz im Bonner Wissenschaftszentrum in der Ahrstraße.
Ziel der WPK ist es, die Qualität im Wissenschaftsjournalismus zu fördern. Dazu bietet sie ihren Mitgliedern Seminare, Hintergrundgespräche und Recherchereisen an sowie
Workshops zur beruflichen Fortbildung. In der Öffentlichkeit tritt die WPK als Veranstalter von Diskussionsrunden
auf, mit denen sie den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft beleben will. Ein Teil der Mitglieder der
WPK rekrutiert sich aus dem Technikjournalismus, der in der
Region Bonn/Rhein-Sieg eine besondere Rolle spielt: Zum
innovativen Studienangebot der im Jahre 1995 gegründete
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gehört der Studiengang Technikjournalismus an ihrem Standort Sankt Augustin.
Gesellschaftlichen und ökologischen Fragestellungen, die
Bürger und Verbraucher bewegen, geht der Wissenschaftsladen Bonn e. V. nach. Sein Ziel: In einer Zeit, in der Probleme immer komplexer würden, Medien Meldungen oft kritiklos weiterverbreiteten und sich auch Forschungsergebnisse
häufig zu widersprechen schienen, wolle man konkrete und
verständliche Handlungsorientierungen für den Alltag der
Menschen geben. Die Bonner Wissenschaftler analysieren
und bewerten dazu neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse beispielsweise aus den Themenfeldern Elektrosmog,
ökologisches Bauen und Wohnen, Gesundheitsverträglichkeit von Textilien sowie Ernährung und Lebensmittelsicherheit und bereiten sie praxisnah und verständlich für den
Verbraucher auf. Mit seinen beiden Informationsdiensten
arbeitsmarkt Umweltschutz und Naturwissenschaften sowie
arbeitsmarkt Bildung Kultur Sozialwesen verschafft der Verein Arbeitssuchenden wöchentlich einen bundesweiten Überblick über Stellenanzeigen in den beiden Arbeitsfeldern.
Agentur-Zentrum Bonn/Rhein-Sieg
In der Bonner Zeit als Regierungssitz der Bundesrepublik
Deutschland hat sich eine breit aufgestellte PR- und Kommunikationsbranche mit einer vielfältige Angebotspalette entwickelt. Zu ihr gehören in Bonn und in der Rhein-Sieg-Region
weit über 100 mittlere und kleine Agenturen, freie Journalisten, Grafiker, Fotografen sowie Druckereien. Viele von ihnen
haben ihren Sitz inzwischen nach Berlin verlagert, andere sind
in beiden Städten präsent oder haben sich ganz für den Ver-
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bleib am Rhein entschieden. Vor dem Hintergrund der Möglichkeiten moderner Kommunikationsmittel bietet der Standort fern von Berlin generell keine unüberbrückbaren Hürden
mehr. In Bonn profitiert diese Branche von den potenziellen
Auftraggebern aus dem Spektrum der ansässigen obersten
Bundesbehörden, unter ihnen die fünf Bundesministerien
mit Erstsitz in Bonn, den UN-Organisationen sowie 150 international agierende Organisationen und Nicht-Regierungs-Organisationen, die auf die Zuarbeit von Public Relations-, Kommunikations- und Event-Agenturen angewiesen sind.
Mit 40 Mitarbeitern – davon 21 in Bonn – ist die erfolgreiche Agentur Mediacompany, die vor allem im Themenfeld Umwelt- und Entwicklungspolitik arbeitet, eine der Großen. Zu den Agenturen, die teilweise von öffentlichen Auftraggebern profitieren, gehören beispielsweise auch KreativKonzept und lab concepts. Andere nennen sich Satzzeichen,
Rheintöchter, Kopfstrom und Smartmedien Gmbh – ein Ende des Agenturenbooms ist nicht abzusehen.
www.general-anzeiger-bonn.de
www.rundschau-online.de
www.ksta.de
www.express.de
www.christundwelt.de
www.ohrenkuss.de
www.moskito-bonn.de
www.menschen-das-magazin.de
www.bonnjour.de
www.schnuess.de
www.radiobonn.de
www.wdr.de/studio/bonn
www.center.tv
www.phoenix.de
www.bundespressekonferenz.de
www.presseclub-bonn.de
www.bundesregierung.de
www.bpb.de
www.dw.de
www.wpk.org
http://emt.fh-bonn-rhein-sieg.de/
technikjournalismus.html
www.wila-bonn.de
www.mediacompany.de
www.kreativ-konzept.de
www.lab-concepts.de
www.agentur-satzzeichen.de
www.rheintoechter.com
www.kopfstrom.de.
www.smartmedien.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| VERLAGSWESEN |
Fachwissen, Politik, Literatur
Von Carthaus bis Weidle – mehr als 200 Verlage haben ihren Sitz in Bonn. Weitere 200 sind im Rhein-Sieg-Kreis
angesiedelt. Dabei reicht das Spektrum vom renommierten Fachverlag bis zum Literaturverlag.
Zu den großen Häusern der Bonner Branche gehört beispielsweise der Verlag für die Deutsche Wirtschaft, der
1976 mit dem Magazin „Die Geschäftsidee“ startete und
heute – obwohl regional verwurzelt – erfolgreich international arbeitet. Zum crossmedialen Angebot des Fachverlages gehören Loseblatt-Zeitschriften und Fachinformationsdienste sowie zahlreiche elektronische Produkte (Online-Services, Portale und CD-ROM), vor allem für kleine
und mittelständische Unternehmen. Das immer wieder
aktualisierte Sortiment reicht inzwischen vom „Sekretärinnen-Handbuch“ bis zum „PC-Wissen für Senioren“ und
zum Newsletter „simplify your life“..
Dietz, Stollfuß, Weidle
Auch Stollfuß Medien ist eine Bonner Institution: Im Jahr
1913von Wilhelm Stollfuß mit der Herausgabe regionaler Reiseführer und kartographischer Erzeugnisse für den
Raum Bonn gestartet, entwickelte sich der Fachverlag zu einem der führenden Anbieter für Steuerfachliteratur. Heute
bietet das renommierte Unternehmen unter anderem Online-Fachdatenbanken, integrierte Kanzlei-Softwarelösungen und Printprodukte zu den Themengebieten Steuern,
Wirtschaft und Recht. Das Angebot des Rheinischen Landwirtschafts-Verlag ist auf die Belange von Landwirtschaft
und Gartenbau zugeschnitten. Dazu gehören Fachbücher
sowie Magazine wie die Landwirtschaftliche Zeitschrift
Rheinland und das Zuckerrübenjournal. Sehr speziell ist das
Angebot des Fachverlags Dieter Born, der seit 1990 bringt
er Bücher, Zeitschriften und Onlineprojekte im Internet
über Japan und japanischen Sport herausgibt. Ein Haus mit
einer langen politischer Geschichte ist der 1881 in Stuttgart
gegründete, SPD-nahe Verlag J.H.W. Dietz Nachf., der seit
seinen Anfängen die heutigen Klassiker der linken Arbeiterbewegung publiziert hat. Noch heute sieht sich der Verlag
seiner Tradition verpflichtet und veröffentlicht unter anderem renommierte Reihen wie das „Archiv für Sozialgeschichte“ und die „Berliner Ausgabe“ der Werke Willy Brandts so-
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wie die beiden Zeitschriften „Neue Gesellschaft/Frankfurter
Hefte“ und „Internationale Politik und Gesellschaft“.
Einen gesellschaftlichen Hintergrund hat auch die Geschichte des Bonner Psychiatrie-Verlages, der 1978 mit dem
Selbstverlag des Buches „Irren ist menschlich“ der Autoren
Klaus Dörner und Ursula Plog startete, ein Buch, das kontinuierlich aktualisiert und bis heute rund 400.000 mal verkauft
wurde. Der Verlag hat vor allem die Belange der psychisch
Kranken und Behinderten im Fokus und will ihre soziale und
berufliche Eingliederung in die Gesellschaft fördern. Die
Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie DGSP und der
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker BApK gehören zu den Gesellschaftern des Bonner Verlags.
Ein besonderes Kleinod mit hohem literarischen Anspruch
ist der 1993 gegründete Weidle Verlag, der seinen Sitz am
Beethovenplatz im sogenannten Bonner Musikerviertel hat
und sich in erster Linie der Literatur der 20er und 30er Jahre
des vorigen Jahrhunderts widmet. Viele Autoren, die damals
ins Exil gehen mussten, gerieten nach 1945 schnell in Vergessenheit und werden nun wieder zugänglich. Das Sortiment
umfasst Romane, Autobiographien von Emigranten und
Sachbücher. Einen Programmschwerpunkt bildet der österreichische Komponist Gustav Mahler und sein Umfeld.
Verleger Stefan Weidle legt besonderen Wert auf die
künstlerische Gestaltung seiner Bücher und bewegt sich
auch mit seinen aktuell verlegten Romanen bewusst außerhalb des Mainstreams. Der Weidle-Verlag wurde 2005
mit dem Kurt-Wolff-Preis geehrt und konnte mehrere Auszeichnungen der Stiftung Buchkunst gewinnen.
www.vnrag.de
www.stollfuss.de
www.agra-europe.de
www.rl-verlag.de
www.verlag-dieter-born.de
http://dietz-verlag.de
www.psychiatrie-verlag.de
www.weidle-verlag.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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| F I L M S TA N D O R T B O N N |
Traumhafte Kulisse für den Dreh
In dem Film „Abschied von gestern“ des bekannten Regisseurs Alexander Kluge, einem Klassiker des
„Neuen Deutschen Films“ von 1966, ist das alte Gangolf-Kino am Bonner Hauptbahnhof zu sehen.
Das Kino gibt es längst nicht mehr, in seinen Mauern
macht heute ganz zeitgemäß ein Öko-Supermarkt gute
Geschäfte. Auch Dokumentarfilme aus den Kindertagen
der Republik sowie Debatten aus dem Bundestag, der erst
1999 vom Bonn nach Berlin zog, sind vielen Fernsehzuschauern bekannt. Aber wer weiß schon, dass viele Folgen
des beliebten Münsteraner „Tatorts“ in Bonn gedreht werden? Vor und hinter den Türen der Gründerzeitvillen in
der Bonner Südstadt gibt es ganz hervorragende Kulissen,
die als Drehorte für Spielfilme gerne und oft genutzt werden. Auch die Promenaden am Rheinufer tauchen immer
öfter in Filmen auf sowie elegante Bonner Hotels, das Forschungszentrum Caesar, der Post-Tower, die Rheinaue
und andere Sehenswürdigkeiten. Denn die Stadt Bonn hat
sich aufgrund ihrer zahlreichen Vorzüge bei Filmproduktionsunternehmen als Drehort etabliert.
Ob Kinofilm, Spielfilm, Actionserie, Telenova, Reportage
oder Wissensmagazin – Bonn war auch 2011 wieder Schauplatz für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen. Mit über
100 verschiedenen Drehmotiven fiel an insgesamt 88 Tagen
die Klappe in Bonn. Viele namhafte Produktionsfirmen sind
mittlerweile regelmäßig zu Gast in Bonn und auch Previews
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
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schiedenen Facetten und zahlreichen Vorzüge als Drehort
etabliert: Ob Dialogszenen für die internationale Kinoproduktion „Dust of Time“ in einem Haus in der amerikanischen
Siedlung, Spielszenen im Redoutenpark für „Hilde“, einer Kinobiografie über die Sängerin und Schauspielerin Hildegard
„Ob Kinofilm, Spielfilm, Actionserie,
Telenova, Reportage oder
Wissensmagazin – Bonn war auch 2011
wieder Schauplatz für zahlreiche
Film- und Fernsehproduktionen.“
Foto: PIXELIO/Tanja Ritter
Knef, oder historische Aufnahmen für eine Dokumentation
über den Beststellerautor und ehemaligen Geheimagenten
John Le Carré im ehemaligen Regierungsviertel – Bonn bietet für jedes Genre das passende Drehmotiv.
Vier Kinoproduktionen haben im letzten Jahr die Bonner
Kulisse gewählt: Für „Papakind“ wurde Anfang 2011 am Rolandsbogen gedreht. Das Alte Rathaus, die Beethovenhalle,
das Schloss Poppelsdorf und die Villa Vliegen waren in den
vergangenen Monaten die Drehorte der Produktion „Ex Capitolo Secondo“, während das Akademische Kunstmuseum die Kulisse für einen Film über die Philosophin und
werden in der Großstadt am Rhein präsentiert. Einen Grund
dafür nannte Regisseur Dieter Wedel, der den ZDF-Zweiteiler „Papa und Mama“ an zahlreichen Bonner Schauplätzen
realisierte: „Bonn bietet eine traumhafte Kulisse und ganz
viele unverbrauchte Eindrücke!“ Neben den vielfältigen Motiven gehören auch die kurzen Wege zwischen Filmset und
Unterkunft zu den großen Vorzügen des Drehortes Bonn.
Als Beethoven- und UN-Stadt wird die Bonner Szenerie zunehmend beliebter für Werbe- und Imagefilme.
Spielfilme, Serien und Reportagen mit Bonn im Bild
Mit seiner mehr als 2000jährigen Geschichte hat Bonn
viele Gesichter und bietet eine Vielzahl attraktiver Motive.
Eingebettet in eine der reizvollsten Landschaften Europas
bietet Bonn beste Arbeitsbedingungen für Filmproduktionen.
Hier finden sie historische Sehenswürdigkeiten, moderne
Büroarchitektur, malerisches Fachwerk und Kunsthighlights
in den Häusern der Museumsmeile ebenso wie stimmungsvolle Impressionen am romantischen Rhein und mit der
„Grünen Lunge“ Rheinaue ein weitläufiges Naherholungsgebiet inmitten der Stadt. Bonn hat sich aufgrund seiner ver-
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KONTAKTE
IHK Bonn/Rhein-Sieg
Michael Pieck
Pressesprecher
Bonner Talweg 17
53113 Bonn
Tel.: (02 28) 22 84 130
eMail: [email protected]
www.ihk-bonn.de/
Stadt Bonn
Presseamt
Dr. Monika Hörig
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Tel.: (02 28) 77 30 00
eMail: [email protected]
www.bonn.de
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KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
Publizistin Hannah Arendt bot. Für die Kinoproduktion
„Keep the fire burning“ wurden die Kameras im Herbst
2011 im Stadthaus aufgebaut. Dort wurde im Januar 2012
auch für den Film „Zwei Leben“ gedreht.
Bonn-Bilder in Imagefilmen
Neben sieben Fernseh- und Spielfilmproduktionen, darunter der RTL-Fernsehfilm „Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer“ sowie der SAT-1-Spielfilm „Und weg bist Du“, bildete
Bonn den Schauplatz für 14 Serien, wie „Soko Köln“, „Verbotene Liebe“, „Kommissar Stolberg“ und viele andere. Besonders beliebt war die Beethovenstadt vor allem für Reporta-
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gen und TV-Beiträge. Knapp 20 Mal wurde für Sendeformate
„Punkt 12“, „Galileo“, „Die Auswanderer“, „Hier und Heute“
gedreht. Zu erwähnen ist außerdem eine Vielzahl von Produktionen, die mit Handkameras Szenen in der Bonner Innenstadt und der Umgebung filmen, sowohl für Projekte von
Filmstudenten als auch Imagefilme Bonner Unternehmen.
Einen Einblick in die Vielzahl der attraktiven Bonner Drehorte und Kulissen gibt der von der Stadt Bonn herausgegebene
„Location Guide – Ein Motivführer für Filmschaffende“.
Weitere Informationen:
Stabsstelle Veranstaltungskoordination der
Stadt Bonn, Mail [email protected], www.bonn.de
| CD WERBEAGENTUR GMBH |
Der Mix macht’s
Fragt man Hans und Joachim Knaust, die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der Troisdorfer CD
Werbeagentur, wie sich die Aufgaben einer Werbeagentur in den letzten 30 Jahren verändert haben,
lautet die werblich-kurze Antwort: „Eine Werbeagentur hat heute all das zu sein, was ihre Kunden sich
wünschen, dass sie sei.“ Könnte das nicht fast alles sein? Eben, so Knaust.
Der wesentliche Unterschied zu den Gründertagen von
CD, heute mit 27 festen Mitarbeitern eine der größten
Agenturen im Rhein-Sieg-Kreis: Was damals den Löwenanteil des Geschäfts ausmachte, wird jetzt unter „klassisch“
subsummiert und ist nur noch eines von vielen Segmenten
im großen wie im kleinen Kommunikations-Mix. Zwar seien
laut Hans Knaust „klassische“ Formate wie Broschüren, Anzeigen oder Plakate bei optimaler Umsetzung und Verbreitung noch immer wirkungsvolle Kommunikations-Instrumente. Sie isoliert zu betrachten oder gesamte Etats auf sie
zu konzentrieren verbiete sich allerdings, denn heute sei
„integrierte Kommunikation“ angesagt: Die Plakat- oder
Anzeigenkampagne zum Beispiel, die per QR-Code auf eine
personalisierte Webseite verweist, wo der Besucher sich für
die Teilnahme an einem Event registriert und anschließend
per Social Media kontinuierlich einbezogen wird. Die „klassische“ Veranstaltung, zu der Terminblocker, Einladung,
Besuchermanagement und das gesamte Follow up online
durchgeführt werden. Jede solche Kampagne erfordert ein
präzise aufeinander abgestimmtes Räderwerk und „Kommunikations-Feinmechaniker“. Dabei arbeitet CD intensiv
mit ihrer Schwestergesellschaft RSP Direktmarketing GmbH
zusammen. „RSP ist das Kürzel für Response“, so Joachim
Knaust. Die 16 RSP-Mitarbeiter sind auf Adress-Qualifikation, personalisierte Selfmailer und ausgeklügelte Werbemittellogistik spezialisiert. In einem ist sich Hans Knaust
sicher: Mit integrierten Konzepten, wie sie die CD-Kunden
aus Wirtschaft, Wissenschaft & Forschung, Handel sowie
mehrere Bundesministerien schätzen, setzt die Agentur heute und in Zukunft den richtigen Schwerpunkt.
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WIR BRINGEN DEN
JAZZ NACH BONN.
Als Jazzfans lieben wir Improvisationen – allerdings nur auf der Bühne. In unserer täglichen Arbeit
sorgen wir mit unserem perfekt getakteten Logistiknetzwerk dafür, dass alles zum richtigen
Zeitpunkt am richtigen Ort ist. Weltweit und natürlich erst recht in unserer Heimatstadt Bonn.
Damit Sie ein unvergessliches Jazzfest 2012 erleben.
www.dp-dhl.com

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