PDF-Version - Mallorca Erleben

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Köhlerplätze
In den Wäldern findet man auf Schritt und Tritt die
Steinrelikte kleiner runder Hütten, unter deren konischem
Grasdach zeitweise carboners (Köhler) lebten. Sie arbeiteten
selbständig oder für einen Grundbesitzer. Da und dort blieb
sogar noch der dazugehörige, einfach aus Steinen
aufgeschichtete Backofen erhalten. Rundherum fallen
zahlreiche runde, ebene und mit bemoosten Steinen
abgegrenzte Plätze auf. Darauf glosten im Frühjahr und im
Herbst die sitjas (Holzkohlemeiler).
Für die Gewinnung von Holzkohle nutzte man oft
Abfallholz der Landgüter. Meist verwendete man jedoch
Bäume aus den flacheren Bereichen der Berge, die in ca. 5 ha
große ranxos aufgeteilt waren. Diese durfte man, um die
Wiederaufforstung zu gewährleisten, nur etwa alle 7 Jahre
nutzen – eine Regelung, die jedoch nicht immer eingehalten
wurde. Die runden Fundamente bestanden meist aus Tonerde;
zwischen den Steinen blieben Spalten für die Regelung der
Luftzirkulation frei. Darüber schichtete man das Holz auf,
wobei man in der Mitte einen Schacht für den Rauchabzug
freiließ. Zuletzt bedeckte man den Meiler mit Ästen, Stroh
und Erde, entzündete das Holz und brachte es durch genau
dosierte Luftzufuhr zum gleichmäßigen Verkohlen – ein
Vorgang der eine oder eineinhalb Wochen dauerte und
ununterbrochen überwacht werden musste.
Fotos
Oben: Köhlerplätze einst ...
Rechts ... und jetzt. Die mit Stroh oder Gras gedeckten Hütten
der Köhler boten wenig Komfort – und im dazugehörigen
Backofen stellte man selbst das Brot her.