Alpbacher handels-Forum 11. – 13. 10. 2012

Transcrição

Alpbacher handels-Forum 11. – 13. 10. 2012
D/E ∙ € 6 / chf 7 / $ 9 / £ 5
Das internationale Magazin für
Laden-Marketing und Shop-Design
The International Magazine for
Retailing and Shop Design
karl-Heinz Müller
jörg knör
thomas lipke
112
iBRAHIM iBRAHIM
Peter sloterdijk
mAX HOLLEIN
pater karl wallner
nIKE wAGNER
David Chipperfield
Alpbacher Handels-Forum 11. – 13. 10. 2012
Schuhhandel mit
neuen Profilen
Shops & Shopping
in New York
Trends bei der
LED-Beleuchtung
Der Schuhhandel ist auf der Suche nach neuen Profilen. Der Filialist Street
Shoes hat sein unverwechselbares Profil bereits gefunden. Mehr dazu in
unserem ausführlichen „Schuh-Report“ auf den Seiten 12 bis 21.
The shoe retail sector is currently searching for a new profile. The chain store
Street Shoes has already found its unique profile. Read more in our extensive
Shoe Report on pages 12-21.
Clinique
SHOP Inhalt
Contents
Just Browsing – Gemma Ball von Portland Design über
das Phänomen des „Showrooming“ – Seiten 26 – 29.
Just Browsing – Gemma Ball of Portland Design on the
phenomenon of “Showrooming” – pages 26 – 29.
Shops & Shopping in New York: Von Apple und Armani bis
Uniqlo und Zara – Seiten 50 – 55. Shops & Shopping in
New York: from Apple and Armani to Uniqlo and Zara –
pages 50 – 55.
Philips
Atsushi Nakamichi, Nacasa & Partners Inc.
Im SHOP TALK: Alpbach-Referent Peter Sloterdijk über
„Die Kunst der Inszenierung“ – Seiten 10 – 11.
In SHOP TALK: Alpbach lecturer Peter Sloterdijk on
“Stagecraft in Retailing” – pages 10 – 11.
Führende Experten sprechen über die aktuellen
Beleuchtungs-Trends in Sachen LED – Seiten 56 – 59.
Leading experts talk about the latest lighting trends
in LED – pages 56 – 59.
Inhalt
Contents
SHOP INSIDE
Middle East, dlv-Tagung, Führungsstruktur, Website
4 – 5
RETAIL EVENT
Internationales Alpbacher Handels-Forum 6 – 9
SHOP TALK
Peter Paul Polte im Gespräch mit Peter Sloterdijk 10 –11
SHOP AKTUELL THEMA
Neue Profile für den Schuhhandel Just Browsing 12 –21
26 –29
SHOP REPORT
Caligula, Meran
22 –25
SHOP PANORAMA
TEL Tante Emma, Arnotts, Mexx, A1, Yves Saint Laurent, Thun,
De Fursac, Calumet, Suite 341, Oryx Galleria, SPAR-Gourmet,
Molton Brown, Lodenfrey, White Lounge by Zoro
30 –49
SHOPS & SHOPPING
New York
Buenos Aires
50 –55
60 –63
SHOP DESIGN
Trends bei der LED-Beleuchtung
56 –59
SHOP EVENTS
Shop Academy Foren, Genuss in Wien, Retailforum Switzerland
Termin-Kalender, Neue Bücher 64 –67
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
3
SHOP Editorial
SHOP Inside
Cross Channel
Umdasch-Erfolge in Middle East
Liebe LeserInnen,
Umdasch Shopfitting hat zwei weitere
große Aufträge aus Middle East erhalten.
War es zum Jahreswechsel ein Großauftrag für die Einrichtung der 10.000 m²
umfassenden Shopping-Landschaft für
den Terminal 3 in Dubai, so freut sich das
Umdasch Middle East-Team jetzt über
eine ähnliche Order aus Doha, der Hauptstadt des Golfstaates Qatar. Und in Jeddah (Saudi-Arabien) wird Umdasch das
Erdgeschoß des renommierten LuxusWarenhauses Fitaihi neu gestalten.
Ob es nach Einführung der Selbstbedienung die erste
wirkliche Revolution im Handel ist, wie
viele Exper ten behaupten, muss sich Reinhard Peneder
SHOP aktuell
erst zeigen. Auf je- Chefredakteur
den Fall ergeben sich Editor-in-Chief
durch die Verknüpfung digitaler mit stationären Vertriebskanälen neue Chancen und Herausforderungen, egal ob man nun von Multi Channel, Cross Channel oder gar von einem
Haifischbecken spricht. Davon ist auch in
dem einen oder anderen Artikel in dieser
SHOP aktuell die Rede. Zum Beispiel im
Branchen-Report über den Schuhhandel
oder im spannenden Aufsatz „Just Browsing“ von Portland Design. Und auch beim
Internationalen Alpbacher Handels-Forum
DIE KUNST DER INSZENIERUNG III wird
Cross Channel ein wichtiges Thema sein.
Ibrahim Ibrahim aus London sowie Thomas
Lipke von Globetrotter in Hamburg werden
dabei aus Sicht des Shop Designers bzw.
des Praktikers berichten. Ich wünsche
Ihnen viele interessante Anregungen, in
Alpbach genauso wie in dieser Ausgabe
von SHOP aktuell.
Saudi-Arabien und Qatar sind im
Mittleren Osten jene beiden Staaten, in
denen derzeit besonders kräftig investiert wird. In Qatar, dem Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2022,
Projekts. Die Baukosten belaufen sich auf
rund 50 Milliarden US-Dollar. Damit wird
Doha neben Dubai zum dominierenden
Hub im Mittleren Osten.
Einmal mehr hat das große Know-how
von Umdasch im internationalen Travel
Retail Business für die Auftragsvergabe den Ausschlag gegeben, wobei es
eine intensive Zusammenarbeit mit dem
Fitout Partner QIAJV, Doha, geben wird.
Einzurichten ist am Doha Airport eine
Travel Retail Area von rund 12.000 m².
Die etwa 40 Abteilungen wurden von der
Smart Design Group (Vancouver, Kanada) geplant und müssen in der Rekordzeit von 24 Wochen unter Beachtung
strengster Bauvorschriften realisiert
Bereits am bestehenden Airport in Doha hat Umdasch Shopfitting den Duty Free Shop eingerichtet.
Nun geht es um nicht weniger als 12.000 m² Verkaufsfläche.
Dear Readers,
It remains to be seen whether it is the
first true revolution in retailing since the introduction of self-service shops, as many
experts believe. In any case, through the
interconnection of digital and stationary sales channels, new opportunities
and challenges will arise, regardless of
whether we are talking about multi-channel or cross-channel retailing, or even a
shark pool. Several of the articles in this
issue of SHOP aktuell will discuss this
idea – for example, the report about the
shoe retail sector, and the exciting essay
“Just Browsing” by Portland Design. And
even at the Alpbach International Retail
Forum DIE KUNST DER INSZENIERUNG
III (STAGECR AF T IN RE TAILING III),
cross-channel sales will be an important
topic. I hope you will find plenty of new ideas, in Alpbach as well as in this edition of
SHOP aktuell.
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umdasch shopfitting
gibt es einen regelrechten Bauboom.
Am 12. 12. 2012 soll in Doha ein neuer
Flughafen der Superlative den Betrieb
aufnehmen. 40.000 Mitarbeiter, 24 Millionen Passagiere, die längste Runway der
Welt, der weltweit größte MaintenanceHangar, Premium-Qualität für bis zu
17 Millionen Transit-Passagiere, Luxus‑
hotels und SPA-Facilities – das sind
einige Highlights dieses gigantischen
werden. Das grandiose Design besticht
durch anspruchsvollen Materialmix, harmonische Raumkonzepte, erstklassige
Präsentation und durch die geschickte
Einbindung modernster Medientechnik
für Branding und Produktinformation.
Neben dem klassischen Duty-FreeSortiment ist natürlich das „Who is Who“
der globalen Designer- und Nobelmarken
präsent.
Leserservice Reader service
Wenn Sie Fragen im Zusammenhang mit dem Inhalt diesesr SHOP aktuell haben, so wenden Sie sich per Fax oder E-Mail
direkt an die Redaktion. For further information on any of the topics in this issue of SHOP aktuell, please contact our editorial
department by fax or e-mail. Fax +43/7472/605-3722, E-Mail: [email protected]
Impressum
SHOP aktuell ist eine Publikation von Umdasch Shopfitting. Adressen siehe Heftrückseite. Nummer 112/September 2012.
Deutsch/Englischsprachige Ausgabe. Einzelpreis: € 6, CHF 7, $ 9, £ 5. Abo-Preis: € 24 für 5 aufeinander folgende Ausgaben
(zuzüglich Porto). Kostenloser Bezug für Umdasch DMDB-Member. Projektleitung: Reinhard Peneder, Umdasch Shopfitting
GmbH, A-3300 Amstetten. CvD: Evelyn Kössler M.A. Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Reinhard Peneder,
Mag. (FH) Sonja Scheidl, Evelyn Kössler M.A., Tanja Matuolis M.A., Peter Paul Polte, Christian Hammer, Carina Krenn, Anton
Gassner, Gemma Ball. Gestaltung: Denise Siegl, Sandra Schuller. Fotos/Illustrationen: Manfred Aigner, Reinhard Peneder,
dlv, Christian Hammer, Street Shoes, Clinique, Uniqlo, Philips, Reno, Leder & Schuh, Caligula, Aldo, Gemma Ball, Leica, Tom
Reindel, Axel Heiter, Dielmann, Sanderson Studios, Mexx, YSL, Luca Fazzolari, Frank Barylko, Stefan Schreck, Spar, Duncan
Smith, Luis Paterno, REI, Mulberry, Zumtobel, Kristen Pelou, EHI, Tanja Matuolis, GfK, bpk-images, Archiv. Lektorat: Katrin
Pollems-Braunfels. Übersetzung: Jane Michael. Druck: Friedrich VDV, Linz. Hinweis: Von Umdasch eingerichtete Projekte
sind im Text oder Bildtext als solche gekennzeichnet.
SHOP aktuell 112
SHOP Inside
Umdasch stärkt Führungsstruktur www.umdaschshopfitting.com
Die Umdasch Shopfitting Group
und der Franz Jonas GmbH & Co. KG,
(USFG) hat ihre Führungsstruktur geOberhausen. Weiterhin Mitglieder der
online
stärkt und auf weiteres Wachstum ausGeschäftsführung sind Klaus Haißer
gerichtet. Dipl.-Vw. Helmut Neher ist
Vorsitzender der Geschäftsführung der
(Umdasch Shopfitting GmbH) und Gerhard Schwers (Jonas). Bei der Umdasch
Seit Frühjahr 2012 ist die neue Website von Umdasch Shopfitting unter www.
umdasch-shopfitting.com online. Angeboten werden – wie bei SHOP aktuell – vier Sprachen: Deutsch, Englisch,
Französisch und Italienisch. Sehr übersichtlich werden dabei auch die aktuellen
Leistungsbereiche von Umdasch Shopfitting dargestellt und im Detail erläutert:
Shop Consult – Shop Project – Shop
Systems – Shop Production – Shop Academy. Unter www.umdasch-shop-academy.com gibt es ergänzend einen „Blitzzugang“ zum Programm der Umdasch
Shop Academy. Die User erwartet jeweils
ein modernes, geradliniges Design und
professionell aufbereiteter Content mit
hohem Aktualitätsgrad. Überzeugen Sie
sich bitte selbst!
Die Geschäftsführung der Umdasch Shopfitting Group: Claus Schmidt, Helmut Neher (Vorsitz) und
Thomas Birnleitner.
Umdasch Shopfitting Group, u. a. vertritt
er die Gruppe in Vorstand und Aufsichtsrat der Konzernmutter Umdasch AG,
Amstetten (Niederösterreich). Die beiden USFG-Geschäftsführungsmitglieder
Mag. Claus Schmidt und DI Thomas
Birnleitner sind gleichzeitig Geschäftsführer der Umdasch Shopfitting GmbH
Amstetten und der Assmann Ladenbau
Leibnitz GmbH.
Dipl.-Bw. Nico Holbein ist seit 1. 4.
2012 Vorsitzender der Geschäftsführungen der Umdasch Shopfitting GmbH
Deutschland (Hauptsitz in Neidenstein)
S h o p f i t t i n g AG i n O b e r e n t f e l d e n
(Schweiz) hat Mag. Martin Höffinger ab
1. 4. 2012 die Geschäftsführung übernommen, ebenso Pierre Marquette bei
der Umdasch Shopfitting SAS in Frankreich. Roman Fußthaler (Großbritannien
und Irland), Ing. Christian Kronsteiner,
Anneliese Halbartschlager (beide Middle East) und Dr. Herbert Gamper (Italien)
sind die weiteren Geschäftsführer bei
den Unternehmen der Umdasch Shopfitting Group, die 2011 einen Umsatz
von 209 Millionen Euro (+ 6,6 Prozent)
erzielt hat.
dlv-Jahrestagung Graz
Graz und Leibnitz waren Anfang Mai
Schauplatz der diesjährigen Jahrestagung des dlv (Deutscher LadenbauVerband = Netzwerk Ladenbau). Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Next
Generation“ und beschäftigte sich insbesondere mit den Chancen und Herausforderungen in einer digitalen Konsumwelt.
Weitere Highlights waren Besichtigungen
bei Kastner & Öhler in Graz sowie bei
Assmann Ladenbau in Leibnitz, einem
Unternehmen der Umdasch Shopfitting
Group.
SHOP aktuell 112
Herzlich willkommen auf
www.umdasch-shopfitting.com!
Welcome to
www.umdasch-shopfitting.com!
The new website of Umdasch Shopfitting has been online since spring 2012
under www.umdasch-shopfitting.com.
Like SHOP aktuell, it is available in four
languages: German, English, French and
Italian. Under www.umdasch-shop-academy.com there is also a quick link to the
programme of the Umdasch Shop Academy. Users will find a modern, clean-cut
design and professionally prepared content which is always up-to-date. Why not
visit the website and see for yourself!
Der steirische Kabarettist Alf Poier war Über­
raschungsgast bei der dlv-Jahrestagung in Graz.
umdasch shopfitting
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Internationales Alpbacher Handels-Forum 11. – 13. 10. 2012
Ein Feuerwerk
an Inszenierung
Im idyllischen Kongressdorf Alpbach dreht sich von 11. bis 13. Oktober 2012 erneut
alles um DIE KUNST DER INSZENIERUNG. Mit diesem thematischen Fokus trifft das
Internationale Handels-Forum der Umdasch Shop Academy mehr denn je den Nerv der
Retailwelt. Top-Referenten aus unterschiedlichen Disziplinen – von Peter Sloterdijk bis
David Chipperfield – und ein Entertainment-Programm voller Emotion und Innovation
sorgen für ein außergewöhnliches Programm abseits der Hektik des Alltags.
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umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Retail Event
Internationales Alpbacher Handels-Forum
Stararchitekt David Chipperfield (im Bild im Neuen Museum
Berlin) und Bread&Butter-Macher Karl-Heinz Müller (hier bei der
B&B Summer Night 2012) sind zwei der Top-Referenten bei der
KUNST DER INSZENIERUNG III.
Handel ist Wandel – das galt zwar schon immer, in diesen
dynamischen Zeiten hat diese Aussage aber eine neue Dimension erhalten. Läden werden zu emotional aufgeladenen Orten,
zu Chill-Lounges, zu Showrooms, zu einem Get Together.
Fazit: Um für die Zukunft im Handel gewappnet zu sein, ist
eine stimmige Inszenierung am POS ein – wenn nicht DER –
entscheidende(r) Erfolgsfaktor.
Das Internationale Handels-Forum versteht es auf verblüffende
Art und Weise, Inszenierung für die TeilnehmerInnen spür- und
erlebbar zu machen. Dieser branchenübergreifende, alle drei
Jahre stattfindende Kongress soll eine Inspirationsquelle für
Handels- und Markenprofis sein. Ganz bewusst wird in Form
von Vorträgen, Diskussionen und Live-Erlebnissen der Fokus
auf unterschiedliche Disziplinen gelegt. Der daraus gewonnene
Benefit wird am besten durch das Teilnehmer-Feedback der
KUNST DER INSZENIERUNG II sichtbar: 50 Prozent der TeilnemerInnen gaben an, dass ihre Erwartungen erfüllt wurden, bei
den anderen 50 Prozent wurden die Erwartungen sogar übertroffen. In den Kategorien „teilweise erfüllt“ und „nicht erfüllt“
gab es demnach keine Nennungen.
Wie Sloterdijk, Chipperfield & Co inszenieren
Peter Paul Polte moderiert und führt ein wahrlich hochkarätiges
Referententeam durch die Veranstaltung (Referentenporträts
auf den Seiten 8 bis 9). Den Eröffnungsvortrag am Abend des
11. Oktober hält mit Peter Sloterdijk einer der bedeutendsten
Philosophen unserer Zeit. Am zweiten Kongresstag erzählt
Bread&Butter-Macher Karl Heinz Müller, wie er die europäische
Modemesse-Szene revolutioniert hat. Die Herausforderungen
der E-Volution im Handel beleuchten Branding-Profi Ibrahim
Ibrahim bzw. Ober-Globetrotter Thomas Lipke aus der
Das beeindruckende Feuerspektakel ist vielen Teilnehmern des HandelsForums 2009 in Erinnerung geblieben. Ein außergewöhnliches Programm
an Spannung und Entspannung ist auch 2012 garantiert.
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
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Retail Event
Internationales Alpbacher Handels-Forum
Programm und Referenten-Porträts – DIE KUNST
11.10. 11.10. 12.10. 12.10. 12.10.
18.30 Uhr
19.00 Uhr
9.00 Uhr
10.00 Uhr
11.45 Uhr
Peter Paul
Polte
Peter
Sloterdijk
Karl-Heinz
Müller
Ibrahim
Ibrahim
Thomas
Lipke
Langjähriger Chefredakteur bzw. Herausgeber
der TextilWirtschaft,
der größten und auflagenstärksten TextilFachpublikation Europas. Autor der FAZ, der
Neuen Zürcher Zeitung
und des Handelsblattes
Düsseldorf. Polte studierte Volkswirtschaft
und Soziologie an den
Universitäten Münster,
Tübingen und Bochum.
Seit 2010 ist er im
„Unruhestand“.
Einer der wichtigsten
zeitgenössischen Philosophen. Seine zweibändige „Kritik der zynischen
Vernunft“ zählt zu den
meistverkauften philo­
sophischen Büchern
des 20. Jahrhunderts.
Sloterdijk ist für seinen
scharfsinnigen Geist
und seine geschliffene
und zugleich originelle Rhetorik bekannt.
Zahlreiche renommierte
Auszeichnungen unterstreichen seine herausragende Rolle in der
philosophischen Welt
(Sigmund-Freud-Preis,
Lessing-Preis, Cicero
Rednerpreis ...).
Chef der weltweit größten Sportswear- und
Urbanwear-Messe
Bread&Butter. 2001
legte Müller in Köln mit
knapp 15.000 Besuchern
den Grundstein, heute
gastiert die Bread&Butter
mit über 50.000 Fachbesuchern (offizielle Zahlen
werden nicht mehr veröffentlicht) am historischen
Flughafengelände BerlinTempelhof. Die FAZ
über den umgänglichen
Messemacher: „Er kennt
jeden Jeans-Menschen
zwischen dem Veneto
und dem kalifornischen
Denim Valley.“
Weltweit einer der
wichtigsten Brandingund Retail-Designer.
Ibrahim ist Managing
Director der renommierten Londoner Agentur
Portland Design und
gefragter Key Note
Speaker auf internationalen Retail-Kongressen.
Er ist sich sicher, dass
völlig neue Zeiten auf
uns zukommen: „Technology will influence the
way we work, shop, play,
communicate and love!“
Geschäftsführender
Gesellschafter beim
Hamburger OutdoorSpezialisten Globetrotter.
Lipke steht für perfekt
inszenierte Stores und
spielt virtuos auf dem
Multi-Channel-Klavier.
Mit einer stimmigen
Verknüpfung von OnlineShop, Katalog und Läden
machte er Globetrotter zu
Europas erfolgreichstem
Outdoor-Haus.
Zuletzt sind in München,
Dresden und Frankfurt
drei neue OutdoorTempel an den Start
gegangen.
Sicht des Retail-Designers bzw. des Praktikers. Nicht minder
spannend verspricht der Vortrag von Max Hollein zu werden,
den Art Review zu den zehn wichtigsten Museumsdirektoren der Welt zählt. Mit dem Städel Museum in Frankfurt hat
er zuletzt neue Maßstäbe gesetzt. Pater Karl Wallner von den
Heiligenkreuzer Zisterziensermönchen verrät, wie „Chant –
Music for Paradise“ in die internationalen Charts geraten ist
und weshalb er auf der Wettcouch von Thomas Gottschalk
Platz nehmen durfte. Eine stimmige Überleitung zum Abend
bietet Nike Wagner. Die Urenkelin von Richard Wagner
und Ur-Urenkelin von Franz Liszt wird am Beispiel von Weimar demonstrieren, wie man „Feste feiert“. Den krönenden
Abschluss am dritten Kongresstag bildet ein Referat des britischen Star-Architekten David Chipperfield über „Die Inszenierung des öffentlichen Raums“ im Kongresshaus Innsbruck.
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umdasch shopfitting
Spannung und Entspannung
Die Besucher des Handels-Forums dürfen aber nicht nur auf
die Vorträge gespannt sein. Die mit neuesten Medientechnologien bespielte Veranstaltungs-Location wird die Gäste in
ihren Bann ziehen. Dabei wird die idyllische Bergkulisse in den
modernen Räumlichkeiten des Alpbacher Congress Centrums
neu interpretiert. Für Entspannung sorgt das umfangreiche
Showprogramm. Besonderes Highlight wird das Galadiner
mit Bambi-Preisträger Jörg Knör am 12. Oktober im Congress
Centrum sein. Der Comedian und Entertainer wird einen Angriff
auf die Lachmuskeln der Gäste starten. Zum Abschluss des
zweitägigen Kongresses geht es hoch hinauf. Auf dem Programm steht ein Chill-out in der Alpenlounge Seegrube auf
2.000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel.
SHOP aktuell 112
Retail Event
Internationales Alpbacher Handels-Forum
DER INSZENIERUNG III, 11. – 13. Oktober 2012
12.10. 12.10. 12.10. 12.10. 13.10.
13.45 Uhr
14.30 Uhr
16.00 Uhr
21.30 Uhr
9.45 Uhr
Max
Hollein
Pater Karl
Wallner
Nike
Wagner
Jörg
Knör
David
Chipperfield
Das britische Kunstmagazin Art Review zählt
ihn zu den zehn wichtigsten Museumsdirektoren
der Welt. Hollein führt
gleich drei bedeutende
Museen in Deutschland
in ein neues Ausstellungszeitalter. „Er ist ein
Mann, der ein komplexes
kuratorisches Programm
mit Management und
Marketing verbindet
und gleichzeitig aus der
Frankfurter Kunstszene
nicht mehr wegzudenken
ist.“ Mit der Erweiterung
des Städel Museums hat
er zuletzt neue Maßstäbe
gesetzt.
Hat als gar nicht mundfauler Mastermind die
Heiligenkreuzer Zisterziensermönche mit
„Chant – Music for
Paradise“ in die internationalen Charts geführt.
Insgesamt verkaufte sich
die CD bis Ende 2010
eine Million Mal. Grund
genug, dass Pater Karl,
PR-Mann des Stiftes
Heiligenkreuz, sogar auf
Thomas Gottschalks
Wettcouch Platz nahm.
Publizistin, Dramaturgin und Leiterin des
Kunstfestes Weimar.
Ihr Stammbaum ist an
kulturellem Hochglanz
kaum zu übertreffen:
Nike Wagner ist Tochter
von Wieland Wagner,
Urenkelin von Richard
Wagner und Ur-Urenkelin
von Franz Liszt.
Liszts Geist lässt sie heute in Weimar weiterleben.
In Anlehnung an ihn verbindet Nike Wagner mit
dem Kunstfest Tradition
und Moderne auf kreative
Art und Weise.
Deutscher Comedian
und Parodist. Als Entertainer wechselt er nicht
nur Schwindel erregend
schnell die Rollen, er
singt auch „… berührend
gut!“ (Süddeutsche Zeitung), spielt Saxophon,
macht Karikaturen. Der
Bambi-Preisträger („7
Tage 7 Köpfe“) ist für
seine Spontanität und
sein Improvisationsvermögen auf der Bühne
bekannt. Ein Kritiker der
Welt umschrieb seine
Wirkung mit „unheilbare
Lachmuskelreizung“.
Einer der bedeutendsten Architekten unserer
Zeit. 2010 wurde er von
Königin Elisabeth II. für
seine Verdienste um die
Architektur geadelt.
Das Neue Museum Berlin, das P&C Weltstadthaus in Wien sowie das
Kaufhaus Tyrol zählen zu
seinen aktuellen, auch
hierzulande bekannten
„Referenzen“. 2012 ist er
Direktor der Architekturbiennale Venedig.
Eine Übersicht über dieses illustre Programm sowie viele weitere Details finden Sie auf dem beigelegten VeranstaltungsPoster sowie auf der Website www.umdasch-shop-academy.
com. Tickets für das Gesamtprogramm gibt es ab 990 Euro.
Anmeldeschluss ist der 30. 9. 2012.
Schönstes Dorf Österreichs
Denker, Politiker und Wirtschaftsgrößen haben die besondere
Ausstrahlung und Stimmung von Alpbach kennen und schätzen gelernt. Auf dem sonnigen Plateau in 1.000 Meter Seehöhe,
fernab von urbanem Lärm, werden Gedanken beflügelt. Eine
Jahreszeit ist schöner als die andere, ganz besonders aber
der Herbst ... Das moderne Congress Centrum Alpbach ist ein
architektonisches Juwel, das traumhaft in den Berg eingebettet
SHOP aktuell 112
ist. Das „Europäische Forum Alpbach“ hat den Ort weit über die
europäischen Grenzen hinaus zum „Dorf der Denker“ gemacht.
Perfekt ins Ortsbild passen die Beherbergungsbetriebe, Vierbzw. Dreisterne-Hotels mit allem Komfort und authentischem
Flair. So werden etwa das Romantikhotel Böglerhof, der Alpbacherhof oder das Hotel Post charmante Gastgeber sein. Von
all diesen Hotels ist das Congress Centrum bequem fußläufig zu erreichen. Alpbach liegt im Alpbachtal, einem Seitental
des Tiroler Inntals. Wichtige Entfernungen: Inntalautobahn A12
Ausfahrt Kramsach/Brixlegg 12 km, Innsbruck 57 km, München
160 km, Salzburg 150 km. Innsbruck, München und Salzburg
sind auch die relevanten Airports bei einer Fluganreise. umdasch shopfitting
9
SHOP TALK
Interview
Peter Paul Polte
Fotos
Axel Heiter
„Der Laden als Bühne ist ein Immersions-Ort, in den der Kunde sich mit Haut und Haaren hineinbegeben kann.
Die Inszenatoren von Läden können das durch atmosphärisches Design steigern.“
Das Theater des
Konsums …
... braucht Bühnen, Bühnenbildner und Regisseure
Prof. Dr. Peter Sloterdijk hält am 11. Oktober 2012 das Eröffnungsreferat beim „Internationalen Alpbacher
Handels-Forum“. Sloterdijk gilt als einer der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit. Seit 1992 ist er Professor
für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, seit 2001 ist er Rektor dieser
Hochschule. Gleichzeitig leitet er seit 1993 das Institut für Kulturphilosophie an der Akademie der Bildenden
Künste in Wien. Von 2002 bis Mai 2012 moderierte Sloterdijk im ZDF – zusammen mit Rüdiger Safranski –
die Gesprächsrunde „Im Glashaus: Das Philosophische Quartett“ und wurde damit auch einer breiteren
Öffentlichkeit bekannt. Im Vorfeld der Alpbacher Tagung unterhielt sich Peter Paul Polte mit Sloterdijk über
„Das Theater des Konsums“.
Herr Professor Sloterdijk, warum müssen wir Läden inszenieren?
Weil wir aus dem Zeitalter des ersten
Bedarfs in die Ära der entwickelten Be‑
dürfnisse eingetreten sind. Das ist historisch nicht scharf zu lokalisieren. Es hat
für verschiedene Käuferschichten zu verschiedenen Zeiten stattgefunden. Für die
Wohlhabenden früher als für die Armen.
10
umdasch shopfitting
Wann hat der historische Sprung in
etwa angefangen?
Der berühmte Nationalökonom Werner
Sombart hat sich intensiv damit beschäftigt. In seiner Theorie entwickeln sich
erst mit dem Zeitalter des Kapitalismus die wahren Luxusprodukte. Denken Sie an die Luxusmanufakturen des
18. Jahrhunderts.
Und was ist mit dem Konsum für die
breiten Massen?
Die Idee des Massenkonsums entsteht
erst im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung. In unserer Epoche ist der
Massenkonsum extrem gesteigert durch
die Revolution der Stückzahlen. Wir sind
aus dem Zeitalter des Primärbedarfs
SHOP aktuell 112
SHOP TaLK
herausgetreten in ein neues Zeitalter
des Konsums.
Und das kompliziert dann die Mechanismen des Handels?
Ja natürlich, sobald man die Zone des
Primärbedarfs verlässt, betritt man den
Bereich des Gestaltbaren, und es entstehen permanent wechselnde Bedürfnisse.
Was ist das Geheimnis des Verkaufens?
Alles Verkaufen hat zu tun mit BedürfnisWeckung und Bedürfnis-Deckung. Worüber wir hier reden, das ist das „Theater
des Konsums“. Und das verlangt wie
jedes Theater nach eigenen Bühnen, nach
Bühnenbildnern und nach Regisseuren.
Das Publikum verlangt nach einer Überhöhung des Konsums.
Warum ist das so?
Wir sprechen von einem Übergang in die
Sphäre der Bedürfnis-Evokation.
Was passiert denn eigentlich ideengeschichtlich in diesen Prozessen der
Inszenierung?
Die Inszenierung ist deswegen wichtig,
weil wir in einer neo-sophistischen Großwetterlage des Denkens und Empfindens angekommen sind. Die Sophisten
der Antike haben sozusagen als Nebenprodukt die Pädagogik entwickelt, um
die jeweilige Jugend an das Denken der
Alten heranzuführen. Die Pädagogik
und die Juristik erlangten in der Antike
große Bedeutung für die Entstehung der
Rhetorik.
Was hat das mit dem Thema der Inszenierung und des Konsums zu tun?
Ganz einfach: Die Rhetorik ist die Kunst
der Umstimmung einer anwesenden
Menschenmenge oder die Kunst, das
schwächere Argument zum stärkeren
zu machen. Merken Sie, worauf ich
hinaus will? Die Inszenierung von Ware
hat einen Bezug zur Kunst, das zweitbeste Produkt will sich wie das beste
präsentieren.
Wie funktioniert das alles praktisch?
Die Rhetorik oder die Inszenierung haben
das Ziel, eine schwache Kaufneigung bis
zu einer positiven Entscheidung zu begleiten und zu unterstützen. Die Inszenierung
hat deshalb immer eine konsultatorische
Funktion. Sie hat die Aufgabe, eine
schwache Neigung in eine echte Dezision
umzuwandeln.
SHOP aktuell 112
Gibt es Parallelen in der Geschichte?
Ja. Wir beobachten ein solches Phänomen im Auftreten des Sekretärs in der
Neo-Renaissance des 15. Jahrhunderts.
Nehmen Sie den Fall Macchiavelli. Er ist
der „Sekretär“ eines berühmten Unternehmers, der dann zum Fürsten aufsteigt,
nämlich Lorenzo de‘ Medici. Der Sekretär muss die Ansichten des Fürsten teilen, aber er teilt auch das Geheimnis des
Fürsten.
Was ist das Geheimnis des Fürsten?
Das Geheimnis des Fürsten ist, dass
er nicht weiß, was er tun soll. Die Seele
des Fürsten ist voll von halbschwachen
Impulsen. Der Sekretär hilft dem Fürsten
in seiner ganzen Ambivalenz zu Entscheidungen, die letztlich erfolgreich sind. Er
muss spüren, wohin der Fürst neigt und
ihn dann bestärken.
Und so ist es auch beim Konsum?
Der Verkäufer muss herausfinden, in welche Richtung die Kaufneigung des Klienten am stärksten geht und dann muss
er ihn in diese Richtung begleiten und
ermutigen.
Warum ist das so?
Es gibt kein echtes Kontinuum zwischen
einer Neigung und einer Entscheidung. Da
ist immer eine Lücke. Die Entscheidung
muss immer einen Schritt weiter gehen,
als die Neigung von sich aus gehen würde. Die Inszenierung muss den Sprung
bewirken von einer Neigung in eine echte
Entscheidung. Deshalb braucht man
jemanden, der den letzten Schritt bewirkt.
Oder der den Kunden so enthemmt, dass
er den letzten Schritt tut.
Das war alles bis jetzt historisch richtig, was aber passiert denn jetzt, wenn
die Menschen immer mehr im Internet
einkaufen?
Das Internet-Shoppen müsste eigentlich in einem Jahrzehnt die Läden getötet haben, aber die Ladenszene blüht.
Warum ist das so? Es gibt drei Kategorien, die das verhindern:
1.Das Bedürfnis der Menschen nach
Event und Eventkultur.
2.Ausgehend von der Philosophie
des Raumes die Immersion, das
Eintauchen.
3. Die Installation, ein Phänomen aus der
modernen Kunst.
Das alles hilft zu verstehen, warum das
Internet kein Ersatz für das Einkaufen
ist. Im Internet kann man nicht richtig
„Die Rhetorik oder die Inszenierung haben das
Ziel, eine schwache Kaufneigung bis zu einer
positiven Entscheidung zu begleiten und zu
unterstützen.“
eintauchen, es gibt kein völliges Drinnensein. In einer Installation der Kunst geht
der Betrachter in das Kunstwerk hinein.
Der Laden als Bühne ist ein ImmersionsOrt, in den der Kunde sich mit Haut
und Haaren hineinbegeben kann. Die
Inszenatoren von Läden können das
alles bewirken und steigern durch ein
Atmosphären-Design.
Es gab vor einiger Zeit einen großen
Aufsatz über „Weltreligion Shoppen“.
Gibt es beim Kaufen oder Verkaufen
Analogien zur Religion?
Zumindest eine starke Analogie zum
Bereich des Kultischen. Der Kult lebt
von ergriffener Wiederholung und von
zelebrierter Wiederholung. Das kultische
Verhalten ist vom alltäglichen Verhalten
unterschieden, zumindest bei den echten Gläubigen. In der Religion geht es oft
darum, dass man in ein Paradies eintreten darf. Viele Läden sind ein Paradies
der Genüsse, man sehnt sich als Käufer danach, ein Stückchen von diesem
Paradies der Genüsse zu erwerben und
dadurch ein Stückchen am Paradies teilzuhaben. umdasch shopfitting
11
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Autor
Reinhard Peneder
Viele Wege führen zum Erfolg. Der Schuhfilialist Reno bietet als vertikaler
Anbieter eine große Auswahl attraktiver, modischer Schuhe für die ganze
Familie. In mehr als 700 Filialen in Europa ist Reno eine Topadresse für
Schuhliebhaber. Hier ein Blick in die knapp 400 m² große, von Umdasch
Shopfitting eingerichtete Filiale in Budapest.
Der Schuhhandel auf der
Suche nach neuen Profilen
Rein statistisch gesehen ist der Schuhhandel in den deutschsprachigen Ländern trotz mancher Wetterkapriolen
anhaltend gut in der Spur. Dennoch zeichnen sich in der Branche gravierende Veränderungen ab. Vor dem
Hintergrund von Vertikalisierung, Digitalisierung und zunehmender Komplettoutfit-Orientierung feilen zahlreiche
Unternehmen an passenden neuen Formaten. Unabhängig vom Betriebstyp werden jene Händler auf der
Überholspur bleiben, die ihre Zukunft aktiv in die Hand nehmen und auch in die attraktive Inszenierung ihrer
Auftritte investieren.
Mit einem durchschnittlichen „Jahresverbrauch“ von über den
Daumen gepeilt vier Paar Schuhen bleibt der Schuhmarkt eine
stabile Größe. Wertmäßig hat etwa jeder deutsche Bundes‑
bürger im Jahr 2011 exakt 113,30 Euro für Schuhe ausgegeben
(um 0,90 Euro mehr als 2010). Hinter diesen Durchschnittszahlen verbergen sich jedoch erhebliche Schwankungen im
Detail. So haben sich zum Beispiel der Sporthandel und die
12
umdasch shopfitting
Online-Anbieter ein größeres Stück vom Kuchen geholt (siehe
Tabelle 1). Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass vor allem
die großen Modelabels den Anforderungen nach kompletten
Outfits mit eigenen Schuhlinien entsprechen. Ergebnis: Der
Fachhandel ist 2011 (in Deutschland) deutlich hinter der Marktentwicklung zurückgeblieben und musste einen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent hinnehmen.
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Erfolgreich als Familienbetrieb. Fünf Generationen haben im niederösterreichischen Straßendorf Sollenau ein Schuhhaus von internationalem Format
aufgebaut: „den Wunderl“. Auch an der letzten Etappe der Neugestaltung hat
Umdasch Shopfitting wesentlich mitgewirkt.
Sie verkaufen Schuhe aus Leidenschaft – und das bereits
in der fünften Generation: Franz und Andrea Wunderl.
Hohe Sympathiewerte erreichen Schuhe in der aktuellen
Brigitte-Studie (www.brigitte.de). 73 Prozent der Befragten
(ausschließlich Frauen) begeistern sich für schöne Schuhe,
74 Prozent haben generell Spaß am Shopping. Bei der Markenbekanntheit haben die Sportmarken die Nase vorn, im
Spitzenfeld sind auch Gabor, Geox, Tamaris (markante Steigerung), s.Oliver (stärkstes Fashion-Label) und Ecco zu finden.
Die Markentreue ist bei Frauen relativ stark ausgeprägt, wobei
sie in der Regel nicht eine bestimmte Marke bevorzugen, sondern aus einem ganzen Markenpool auswählen.
76 Prozent der in der Brigitte-Studie befragten Frauen geben
als bevorzugte Einkaufsstätte für Schuhe das kleinere Fachgeschäft, das mehrere Marken führt, an. Ein Blick auf die tatsächliche Marktstruktur lässt vermuten, dass da sehr viel Wunschdenken dahintersteckt. Man kann das aber auch als deutliches
Signal und Chance verstehen.
Deichmann und der Rest der Welt
Die europäische Rangliste der Player am Schuhmarkt für das Jahr
2011 wird mit Abstand von Deichmann angeführt. Mit Garant,
SHOP aktuell 112
ANWR und Leder & Schuh sind in den Top 10 drei weitere Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum präsent.
In Deutschland ist Deichmann (mit den Ladenmarken Deichmann, Roland und MyShoes) unangefochtener Marktführer.
Der Filialist kommt auf einen Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro, das ist mehr als die fünf nächstplatzierten Mitbewerber zusammen (siehe Tabelle 2). Mit der dazu gehörenden
Dosenbach-Ochsner-Gruppe
Entwicklung
dominiert Deichmann auch
Vertriebskanäle für
den Schweizer Markt deutSchuhe 2011
lich. Nur noch Vögele kann
Einzelbetriebe Schuhe-FH
- 2,7 %
da einigermaßen mithalten.
Schuh-Filialisten
- 1,0 %
Anders gehen die Uhren
Schuh-Fachhandel
- 1,5 %
in Österreich. Hier hat der
Sport- und Bekleidungs-FH
+ 3,7 %
Kauf- /Warenhäuser
- 1,8 %
Platzhirsch Leder & Schuh
Versender
- 4,2 %
mit seinem fein gewobeE-Commerce
+ 54,5 %
nen Markenportfolio – Corti,
(Internet-Pure-Player)
Dominici, Humanic, Jello,
SB-WH/VM/Discounter
- 2,3 %
Sonstige Anbieter
+ 3,8 %
Shoe4You und neuerdings
(Tabelle 1)
(Quelle Shoez 6/2012)
Stiefelkönig – die Nase
umdasch shopfitting
13
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Mit sechs verschiedenen Ladenmarken spielt der österreichische Marktführer
Leder & Schuh ein virtuoses Spiel auf dem Betriebstypenklavier. Mit Humanic
(großes Bild aus der Plus City in Linz) wird vor allem ein stark modisch
orientiertes Publikum angesprochen, während die Neuerwerbung Stiefelkönig
(kleines Bild aus Graz) vor allem in Sachen Lifestyle auftrumpft.
Top 15 Schuhfachhändler Deutschland 2010
Rang
Unternehmen
Umsatz in
Mill. Euro
2010
Umsatz in
Mill. Euro
2009
Anzahl
Filialen
Ladenmarken
1
Heinrich Deichmann Schuhe
1770
1640
1215
2
HR Group
565
540
496
Deichmann, Roland, MyShoes
Reno, außerdem ca. 1.300 POS in Warenhäusern und CCMärkten
3
Schuhhaus Siemes
408
385
145
Schuhcenter, Siemes, Leone, Siemes.de
4
Ludwig Görtz
370
330
235
Görtz, Görtz 17, Görtz Shoes, Hess
5
Leiser
216
200
150
Leiser, Bunte, City, Elsner, hako, Schuh Klein, Schuhhof
6
Klauser/Salamander
200
113
130
Schuhhaus Klauser, Romano, Voss-Studio, Schuhhaus
Voswinkel, Schuhhaus Paradies, Schuhmarkt Klauser,
Salamander
7
Kienast Gruppe
180
180
360
Street Schuhe, K+K Schuh-Center, ABC Schuh-Center, Claudio
Schuhe
8
Runners Point
144
144
160
9
Foot Locker Germany
98
86
78
Eine Frage des Formats
Runners Point, run2, Sidestep
Foot Locker
10
L&S Deutschland
97
90
70
Humanic, Shoes4You, Corti, Dominici, Jello
11
Josef Tretter
87
83
31
Tretter Schuhe, Thomas Schuhe, Bartu Schuhe
12
SchuhKay
74
70
54
SchuhKay
13
Schuhhaus Dielmann
63
57
28
Dielmann-Schuhe, Braun-Markenschuhe, RohrmeierMarkenschuhe, Geier-Markenschuhe, Tomaso, Dstep
14
Fink Schuhe+Sport
60
60
50
Fink Schuhe, Danny Shoes, Fink Sport, Schuhhaus Lahr
15
Schuhpark Fascies
58
50
76
Schuhpark, Monomarken-Stores von Tamaris
(Tabelle 2) 14
umdasch shopfitting
sehr deutlich vor Deichmann. An
dritter Stelle rangiert mit Ringschuh eine Verbundgruppe. Auf
all diesen Märkten verlieren kleine Schuhgeschäfte weiterhin
Marktanteile, zumal viele dieser
Läden mangels Zukunftsperspektiven auch gänzlich vom
Markt verschwinden. Genau diese kleineren Läden wären allerdings das Wunschformat der
Brigitte-Frauen.
Quelle: TextilWirtschaft
Das aus dem Modehandel
bekannte Thema der Vertikalisierung hat auch im Schuhhandel
Einzug gehalten. Sichtbar wird
das insbesondere in Form von
Shops von Herstellermarken,
durch Monolabel-Stores und
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Bei den L&S-Marken Shoe4You (großes Bild aus Schwaz in Tirol) und Jello
(kleines Bild von der Filiale Villach) fühlen sich vor allem preisbewusste
Käuferinnen und Käufer gut aufgehoben. All diese Auftritte zeichnen sich
durch eine erstklassige Orientierungsleistung aus.
„Wir sind nicht vordergründig auf Marktanteile
aus, sondern möchten in definierten Märkten
eine führende Rolle spielen“, umreißt Leder &
Schuh-Vorstandsmitglied Mag. Peter Horvath
die Zieles seines Unternehmens.
Flächenpartnerschaften wie Shop-inShop. Monolabel-Shops eignen sich
nicht zuletzt für kleinere Flächen. Sie
punkten dank stringenter Konzepte mit guter Lesbarkeit des
Sortiments und hoher Verfügbarkeit der präsentierten Modelle
(konsequent abgearbeitete Größenspiegel).
Für Multilabel-Händler gibt es durch Flächenpartnerschaften
mit Marken noch hohes Potenzial. Entscheidend ist die richtige
Dosierung im Verhältnis zum Gesamtangebot und zur Gesamtfläche sowie der richtige Partnermix. Eine Überdosierung oder
eine nicht stimmige Partnerwahl können die Kompetenz der
eigenen Ladenmarke beeinträchtigen. Das zeigen aktuelle Beispiele aus dem Modebereich. Eine Partnerschaft auf höchstem internationalen Niveau und unter Berücksichtigung des
Outfit-Gedankens feiert Ende September in New York Premiere:
Die französische Luxus-Marke Louis Vuitton wird ihren ersten
SHOP aktuell 112
Shop-in-Shop speziell für Schuhe in der von 2.100 auf 3.100 m²
vergrößerten Schuhabteilung von Saks Fifth Avenue eröffnen.
Die marktbeherrschenden Schuhfilialisten sind permanent auf
der Suche nach der optimalen Sortimentszusammensetzung in
Bezug auf Herstellermarken und (margenträchtigere) Eigenmarken. Je besser es bereits gelungen ist, die eigene Kette als Marke zu positionieren, desto höher kann in der Regel der Eigenmarkenanteil sein. Über Betriebstypen und Formate hinweg ist
ein Trading-up im Sortiment zu beobachten, häufig einhergehend mit einer Erhöhung des Modegrades. Wirklich glaubwürdig und erfolgreich umgesetzt werden kann ein Trading-up nur
dann, wenn auch Ambiente und Atmosphäre in den Geschäften
entsprechend aufgewertet werden.
Eine Trendumkehr ist hinsichtlich der Größe der Schuhgeschäfte
zu erkennen. Das Prinzip „Kompetenz braucht Größe“ gilt nur
mehr eingeschränkt, zunehmend rückt wieder die Flächenproduktivität in den Fokus der Betrachtung. Diese Entwicklung ist
sehr schön auch in unseren Einkaufszentren abzulesen. Nicht
die großen Flächen sind heute hier das Maß der Dinge, sondern
die großen Namen.
umdasch shopfitting
15
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Mittelständische Schuhhändler punkten vor allem durch ihre Beratungs- und
Servicequalität. Das ist beim Ringschuh-Händler Griesser in Althofen (großes
Bild) nicht anders als beim Schuhhaus Wehrli in Basel. Beide Häuser sind
kürzlich von Umdasch Shopfitting neu eingerichtet worden.
Beispiele zeigen, dass sich auch inhabergeführte kleinere und
mittelgroße Schuhgeschäfte am Markt behaupten können,
sofern sie ein unverwechselbares Profil entwickelt haben. Meist
punkten diese Unternehmen – die ja nach der Brigitte-Studie
über gute Marktchancen verfügen – durch herausragende
Beratungs- und Servicequalität. Ein Repräsentant dieser Spezies ist etwa das Schuhhaus Wunderl im niederösterreichischen Sollenau. Dieses unscheinbare Straßendorf zwischen
Wien und Wiener Neustadt hat das Familienunternehmen
zum Schuhmekka des Großraums Wien gemacht. Selbst die
Schickeria des Landes gibt sich hier ob des exquisiten Angebotes und des einzigartigen Ambientes gern ein Stelldichein.
Leistungskennziffern im mittelständischen deutschen
Schuheinzelhandel
2009
2008
durchschnittl. Geschäftsraum
durchschnittl. Beschäftigte
durchschnittl. Bruttoumsatz
Bruttoumsatz je besch. Person
Bruttoumsatz je qm Geschäftsraum
Bruttoumsatz je Einzelverkauf
Lagerumschlag
Lagerbestand je qm Geschäftsraum
(Tabelle 3) 16
umdasch shopfitting
533 m2
9,7
1,4 Mio. Euro
132.984 Euro
2.019 Euro
75,86 Euro
1,6 x
615 Euro
556 m2
9,5
1,3 Mi Euro
123.759 Euro
1.815 Euro
68,23 Euro
1,5 x
566 Euro
Quelle: Institut für Handelsforschung
„Für unsere Händler sind 120 bis 150 m²
Verkaufsfläche eine gut passende Geschäfts­
größe“, sagt Ringschuh-Geschäftsführer
Wilfried Harml.
Ganz ähnlich positioniert hat sich das
Schuhhaus Caligula in Meran (siehe
Reportage auf den Seiten 22 bis 25).
Auch für sehr kleine Geschäfte gibt es Optionen. Wilfried Harml
von der Grazer Verbundgruppe Ringschuh etwa redet hier einer
Spezialisierung das Wort. Dafür eignen sich beispielsweise
besonders Kinderschuhe.
Ohne Inszenierung ist alles nichts
Von entscheidender und stark steigender Bedeutung für den
Erfolg von Schuhgeschäften ist ihre stimmige Inszenierung und
vor allem die Präsentationsform der Schuhe selbst. Das geht
auch aus einer TW-Umfrage aus dem Jahr 2010 hervor, bei der
92 Prozent der befragten Händler eine moderne Warenpräsentation für noch wichtiger als bisher beurteilten. Die Aussagen
hinsichtlich der wichtigsten Präsentationsformen (Tabelle 4)
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Als Schuhsalons kann man die Projekte Caligula in Meran (großes Foto; siehe
auch Seiten 22 bis 25) und Eiler in Linz bezeichnen. Beiden Häusern
gemeinsam ist außerdem die helle, freundliche Gestaltung und „schwebende
Präsentation“ auf Glasfächern.
sind allerdings mit etwas Vorsicht zu genießen, da in der Praxis
hauptsächlich individuell konzipierte Mischformen eingesetzt
werden. Der Umfragehinweis „es genügt nicht, nach Schuhgrößen zu gliedern“ sollte besonders ernst genommen werden, da
diese Präsentationsform – sofern ausschließlich oder als Hauptkriterium eingesetzt – kaum attraktive Warenbilder zulässt.
Selbstbedienung (mit Checkoutkasse), Selbstwahl, Vorwahl,
Bedienung (bei Bedarf) und Vollbedienung sprechen. Unabhängig vom Betriebstyp können gestaltete Kartons dazu genutzt
werden, um Design- und Qualitätsbotschaften zu unterstützen.
Viele Unternehmen gliedern nach Themen und Stilrichtungen,
innerhalb der dann nach Farben und Modellen und erst danach
nach Größen gearbeitet wird. Das sind auch gute Voraussetzungen für ein emotionales, mit Bildern und Milieurequisiten
stimmig angereichertes Visual Merchandising. Zunehmend mit
Bestandteil sind dabei (visualisierte) Informationen über die präsentierten Produkte.
Zum Thema Präsentationsform und Präsentationsphilosophie
gibt es verschiedene Zugänge. Zunächst einmal kann über den
Warendruck (die Anzahl der pro Regaleinheit und/oder Quadratmeter Verkaufsfläche präsentierten Schuhe) die Preiswahrnehmung gesteuert werden. Mit hohem Warendruck wird im
Diskont-Bereich agiert, geringer Warendruck
signalisiert Luxus. Ein anderer Aspekt betrifft
Präsentationsformen im
Schuheinzelhandel
die Lagerhaltung. Findet sie weitgehend im
Verkaufsraum selbst statt (häufig in VerbinMarken
65 % Farben 37 %
dung mit Kartonpräsentation der verfügbaGrößen
59 % Preislagen 15 %
ren Größen), ist Selbstbedienung angesagt,
Warengruppen 50 % Sonstige 5%
separate Lagerhaltung (etwa in Verbindung
Stilrichtungen 37 %
mit Einzelpräsentation) signalisiert Bedienung.
Die wichtigsten Präsentationsformen nach Meinung
des Handels; es konnten jeweils drei Formen genannt
Hinsichtlich der Bedienungsform kann man
werden.
(Tabelle 4)
Quelle: Umfragen der TextilWirtschaft
etwa auf der Skala von Diskont bis Luxus von
SHOP aktuell 112
Das Familienunternehmen Kienast (Wedemark) zum Beispiel setzt bei seiner Ladenmarke Street Shoes auf Modewelten. In Ladengrößen um die 200 m² wird eine Mischung aus
(SB tauglicher) Karton- und bedienter Einzelpräsentation geboten. Die Einzelpräsentation
ermöglicht über Farbthemen eine stärkere
modische Aussage, was letztlich auch die
Preisakzeptanz verbessert.
umdasch shopfitting
17
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Die Darmstädter Firma Dielmann hat mit DSTEP zusätzlich eine eigene „junge“
Ladenmarke kreiert. Angeboten werden modisch orientierte Marken wie
Tommy Hilfiger, Buffalo oder Marc O’Polo. Die Einrichtung kommt von
Umdasch Shopfitting.
Über all diesen Details stehen einige grundsätzliche Spiel­
regeln, die der Schuhhandel bei seinen Auftritten beherzigen
sollte. Vorneweg steht, so Leder & Schuh-Vorstand Mag. Peter
Das Multi Channel-Konzept von Görtz
Kunde
Horvath, die Themenentwicklung über alle Kanäle hinweg. Die
in der Marktkommunikation gegebenen Versprechen müssen
vor Ort auch eingehalten werden. Der Kunde muss die in einem
Geschäft geltenden „Spielregeln“ rasch
erkennen und damit clever navigieren können. Dazu gehört eine leicht lesbare Ordnung
und Orientierung genauso wie eine stimmige
„Ein“ Kunde/eine Database
Inszenierung für alle Sinne. Hier ist Humanic
in der Branche zweifellos ein Vorreiter.
Integrierte Multi Channel-Kommunikation
Multi Channel und Marke: Eine Schicksals‑
gemeinschaft?
Integrierte Services
Filiale
OnlineShop
Print/
Telefon
Sortiment
Sonstiges
- Mobile
- Facebook
Verschiedene Vertriebskanäle
„Ein“ Sortiment
Integriertes SCM
Bestand
(Tabelle/Abbildung 5) 18
umdasch shopfitting
„Ein“ gemeinsamer Bestand
Quelle: Görtz
Die tatsächlich auf das Internet entfallenden
Schuhumsätze sind schwer greifbar, teilweise sind die Zahlen widersprüchlich. Der
BDSE schätzt den Online-Marktanteil bei
Schuhen auf 8 bis 9 Prozent. Tendenz stark
steigend (siehe Tabelle 1). Mit den sogenannten Internet-Pure-Playern wie Mirapodo und
Zalando ist dem traditionellen Schuhhandel
eine „kapitalmarktgesteuerte“ Konkurrenz
SHOP aktuell 112
ALDO store, 309 Oxford Street, London, UK
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Zwei Beispiele für die Bandbreite der Leistungsmodule der Unternehmen der
Umdasch Shopfitting Group: Für Geox (kleines Bild) war Assmann Ladenbau in
der Kärntner Straße in Wien als Generalunternehmer tätig. Für das kanadische
Label Aldo ist Umdasch in Europa Ladenbau- und Logistik-Partner. Das große
Bild zeigt den im April 2012 eröffneten derzeit weltweit größten Aldo Store in
der Oxford Street in London (280 m²).
„Multi Channel und Marke sind eine Schicksalsgemeinschaft“ sagt Christoph von Guionneau.
erwachsen, die unabhängig vom tatsächlichen wirtschaftlichen Erfolg dieser Geschäftsmodelle auf jeden Fall
Markt und Umsatz absaugt.
Fakt ist auch, dass es in unserer digitalisierten Konsumwelt
zunehmend zu einer Verknüpfung elektronischer mit stationären Konzepten kommt. Damit haben sich auch schon zahlreiche Schuhanbieter auseinandergesetzt. An vorderster Front
zum Beispiel das Hamburger Unternehmen Görtz. Christoph
von Guionneau, damals noch Vorsitzender der Geschäftsführung der Görtz GmbH, hat anlässlich der dlv-Tagung Anfang
Mai 2012 in Graz Multi Channel Retailing zur Chefsache erklärt
und von einer „Schicksalsgemeinschaft zwischen Multi Channel und Marke“ gesprochen. Als Mission Statement hat Görtz
verankert: „Wir wollen digitale Mehrwerte am POS integrieren,
die beim stationären oder kanalübergreifenden Kaufprozess die
Görtz-Zielsetzungen unterstützen und von Kundennutzen sind.“
Neben einem Online-Shop haben digitale Tools in Görtz-Filialen
SHOP aktuell 112
Einzug gehalten: Digitale Fenster und Stelen, Screens und interaktive Terminals sowie digitale Mobile Devices.
Die Möglichkeiten der digitalen Medien werden auch bei
Leder & Schuh aktiv genutzt, ohne dass man dabei in einem
Wettbewerbsverhältnis mit Online-Anbietern wie Zalando steht.
„Uns geht es darum, dort zu sein, wo der Kunde gerade ist“,
sagt Peter Horvath. Dem entsprechend sieht man die eigenen
Multi- bzw. besser Cross-Channel-Aktivitäten als ganzheitliches
Service- und Convenience-Paket.
„Digitale Trend-Informationen und Newsletter Ja, aber kein
Online-Verkauf“, so das Statement von Peter-Phillip Kienast,
den vor allem die hohen Rücklaufquoten abschrecken. Ähnlich die Aussage von Ringschuh-Mann Wilfried Harml: „Voller
Service, aber kein Schuhverkauf übers Internet.“ Letztlich
muss also jedes Unternehmen selbst entscheiden, welches
die für es passende Cross-Channel-Strategie ist. Nur aussitzen sollte man dieses Zukunftsthema allerdings nicht. Auch
wenn E-Commerce, wie kürzlich in style in progress zu lesen
war, tatsächlich ein Haifischbecken sein sollte. Umdasch
Shopfitting beschäftigt sich im Rahmen eines Innovation
umdasch shopfitting
19
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Akribisch haben die Shop Consult-Profis von Umdasch den neuen
Marktauftritt von Street Shoes entwickelt. Nichts wurde dem Zufall
überlassen, vor allem was die Warenpräsentation betrifft.
Circle mit der „Entwicklung neuer Ladenformate und ShopSysteme in einer digitalen Konsumwelt“.
„Mit dem neuen Street-Shoes-Konzept haben wir
unsere modische Kompetenz und damit auch die
Preisakzeptanz deutlich verbessert“, stellt
Peter-Phillip Kienast zufrieden fest.
Sinkende Ladenbau-Kosten
Die Ladenbau-Kosten für Schuhgeschäfte sinken tendenziell.
Das führen Experten darauf zurück, dass heute nicht mehr für
die Ewigkeit gebaut wird. Auf der anderen Seite verkürzen sich
die Umbauzyklen. Etwas flapsig formuliert könnte man die Entwicklung mit „Kulissenbau statt Ladenbau“ beschreiben. Großer
Wert wird auf Flexibilität gelegt, auf die Möglichkeit, ständig Veränderungen vornehmen zu können und den Laden „täglich neu“,
entsprechend den Sortiments- und Kundenanforderungen, zu
Umdasch Shop Academy: Schuhseminare
Neben dem umfangreichen und für viele Branchen relevanten Programm
bietet die Umdasch Shop Academy im Jahr 2012 auch ein Spezial-Seminar speziell für den Schuhhandel. Es heißt „Visual Merchandising für
Praktiker (Schuhe)“ und wird von Marlies Niehuis von der AREA Management GmbH geleitet.
Nächste Termine: 18. September 2012, Amstetten
24. Oktober 2012, Oberentfelden
15. November 2012, Neidenstein/Heidelberg
20
umdasch shopfitting
inszenieren. Mit dem Einsatz von „Milieurequisiten“ wird die für das jeweilige Konzept stimmige Atmosphäre
geschaffen. LED-Beleuchtung wird flächendeckend auch im Schuhhandel salonfähig und erschwinglich. Zunehmend werden digitale Tools in die Konzepte integriert.
Die Einstiegspreislagen für die „trockene Einrichtung“ (ohne
Boden, Licht, Decke etc.) liegen für SB-Konzepte (KartonPräsentation) für Flächen von 400 bis 600 m² bei rund
170 Euro pro m² (ohne Mehrwertsteuer). Für Fachgeschäfte
in einer Größenordnung von 200 m² muss man mit € 350,-/m²
rechnen, im gehobenen Bereich auch darüber.
Die Unternehmen der Umdasch Shopfitting Group sind seit
Jahrzehnten über alle Betriebstypen hinweg professionelle
Ladenbau-Partner des Schuhhandels. Das Leistungsspektrum reicht dabei von der Konzeptentwicklung (etwa durch die
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Schuhhandel
Der Herrenbereich in den neuen Street-Shoes-Filialen ist durch einen
dunkelgrauen Fußboden und einen passenden Loop optisch vom
Damenbereich getrennt. Viele kleine Details schaffen ein in Summe
überzeugendes Visual Merchandising.
Shop Consult-Profis), die Planung, Lieferung und Montage
der Einrichtung bis zu einem Full-Service in Form eines Komplettausbaus. Jeder Kunde entscheidet individuell, welche der
Leistungsmodule er in Anspruch nehmen will. Ebenso vielfältig
wie das Leistungsangebot ist die Liste der Referenzen. Zuletzt
wurden etwa Unternehmen bzw. Marken wie Reno, Stiefelkönig,
Geox, Street Shoes, Dielmann oder Nike betreut. Für das amerikanische Schuh-Label Aldo ist man bei verschiedenen internationalen Auftritten tätig. Aber auch im Fachhandel ist Umdasch
mit seiner Schuhkompetenz immer wieder präsent. Das zeigen
aktuelle Projektbeispiele bei Eiler in Linz, Wunderl in Sollenau,
Griesser in Althofen, Wehrli in Basel, Caligula in Meran oder
Scarpamonda in Grosseto.
Ein gutes Beispiel für ein komplettes Store Branding, von der
Konzeptentwicklung bis zur Einrichtung der ersten Pilotläden
durch Umdasch, ist die Vertriebslinie Street Shoes des Familienunternehmens Kienast (Wedemark). Ein interdisziplinär zusammengestelltes Shop Consult-Team rund um Maik Drewitz und
Aline Mensch hat für Street Shoes einen umfassenden MarkenRelaunch entwickelt und das Ergebnis auch konsequent auf das
Laden-Outfit übertragen. Der Auftritt ist nun wesentlich jünger
SHOP aktuell 112
und modischer geworden. Nach dem gelungenen Pilotladen in
Wuppertal erstrahlen auch die Stores im CentrO in Oberhausen,
im Dodenhof in Posthausen und in den Schönauer Arcaden in
Berlin im neuen Glanz. Aktuell gibt es 120 Street-Shoes-Läden,
die meisten davon in Einkaufszentren. An Ladenbau-Details fallen beim neuen Konzept u. a. die variantenreichen Gondelseiten,
Ganzkörperspiegel, ein umlaufendes Grafikband mit Imagebildern, die farbliche Zonendifferenzierung, der „aufgeräumte“
Kassenbereich und die wertige, in einem ganz speziellen Winkel
gehaltene Einzelschuh-Präsentation auf.
Herzlichen Dank!
Bei der Gestaltung dieses „Schuh-Reports“ haben uns zahlreiche
Expertinnen und Experten mit Gesprächen und Informationen unterstützt.
Wir bedanken uns in diesem Zusammenhang bei:
Maik Drewitz (Shop Consult), Verena Hahn (Görtz, Hamburg), Wilfried
Harml (Ringschuh, Graz), Herbert Hirtenlehner (Umdasch Shopfitting),
Mag. Peter Horvath (Leder & Schuh, Graz) Peter-Phillip Kienast
(Unternehmensgruppe Kienast, Wedemark), Kerstin Slawatycki (HR
Group, Osnabrück), Christian Walder (Umdasch Shopfitting) sowie
Andrea und Franz Wunderl (Sollenau).
umdasch shopfitting
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Shop Report
Caligula, Meran Caligula, Merano
Autor Author
Reinhard Peneder
Foto Photo
Othmar Seehauser
Die Lauben sind die erste Adresse in Meran – und eine sehr traditionsreiche
noch dazu. 35 Laufmeter Schaufenster setzen das Angebot auch nach außen
attraktiv in Szene (kleines Bild). The arcades are the top address in Merano,
and positively radiate tradition. 35 metres of shop window present the
product range attractively to passers-by (small photo).
Der Schuhsalon der
Kurstadt Meran
Es gibt sie noch, die kleinen, feinen, inhabergeführten Schuhgeschäfte und -boutiquen, die sich ihrer Stärken
bewusst sind und voller Zuversicht in ihre Zukunft investieren. Eines davon haben wir in den berühmten
Lauben der noblen Südtiroler Kurstadt Meran ausfindig gemacht. Es heißt Caligula und wurde im Frühjahr 2012
von Umdasch Shopfitting (Beratung/Planung: Geom. Adalbert Hillebrand, Arch. Elena Catto) komplett neu
eingerichtet.
Das Schuhhandwerk hat bei Caligula (der Name kommt von
den römischen Sandalen) Tradition. Der Urgroßvater von Dietmar Pircher betrieb bereits vor 130 Jahren eine Schusterwerkstatt. Am heutigen Standort in Top-Lage ist der Familienbetrieb
(Dietmar Pircher mit Frau, Sohn und Tochter) seit 22 Jahren
unter dem Motto „Schuhe sind unsere Leidenschaft“ präsent.
22
umdasch shopfitting
Die Attraktivität des Schuhwerks von Caligula ist in einem Presseartikel in den Dolomiten vom 17. 2. 2010 eindrucksvoll dokumentiert: „Unbekannte sind letzte Nacht durch eine Hintertür in
das Schuhgeschäft Caligula unter den Meraner Lauben eingebrochen und haben über 300 Paar Schuhe geklaut. Der Schaden beläuft sich auf mehrere 10.000 Euro …“
SHOP aktuell 112
Shop Report
Caligula, Meran Caligula, Merano
Der großzügige Umgang mit dem Raum signalisiert Luxus und Anspruch auf
erstklassige Beratung (großes Bild). The generous use of space signalises
luxury and the customer’s right to first-class advice (large photo).
Schuhe sind die Leidenschaft der Familie Pircher. Seit 22 Jahren ist man
nun an erster Adresse in den Meraner Lauben präsent. Shoes are the
passion of the Pircher family. Their shop has occupied a prime site in the
arcades of Merano for 22 years.
Anspruch auf erstklassige Beratung
Die Begehrlichkeit ist nach dem Umbau wohl jetzt noch größer
geworden, allerdings wurde auch sicherheitstechnisch entsprechend aufgerüstet. Mit 400 m² auf zwei Etagen ist Caligula
nun nicht wirklich klein. Der großzügige, ja fast verschwenderische Umgang mit dem Raum signalisiert die Hochwertigkeit
des Sortiments und den Anspruch auf erstklassige Beratung.
Angeboten werden Marken wie Philipp Plein, Alden, Donna Carolina, Pons Quintana, Galizio Torresi, Gravati, Logan,
Moreschi, Onitsuka Tiger, Renato Angi, Santoni, Gianvito Rossi
und Camper. Die helle, freundliche Gestaltung betont den
salonartigen Charakter. Dafür sorgen ein heller Fliesenboden in Holzoptik, die Gipsdecke mit Einbaustrahlern und weiß
lackierte Flächen, punktuell mit dunkler Eiche als Kontrast.
SHOP aktuell 112
In gebührender Distanz zueinander werden die Schuhe einzeln
oder paarweise auf „schwebenden“ Glasflächen präsentiert.
Schmuckstücken gleich werden besonders exquisite Modelle in Glasvitrinen dargeboten, ebenso die dazu passenden
Accessoires. Weitere interessante Details sind die großzügige
Wendeltreppe, schräg gestellte Ganzkörperspiegel, großzügige
Sitzmöbel sowie gekonnt arrangierte Tische und Podeste. An
der Wand spielt das Umdasch-System Arena Alu sehr dezent
eine tragende Rolle für die Glasfächer. Diese in sich stimmige
Gesamtinszenierung wird von der Beleuchtung (RZB) punktgenau ins passende Licht gesetzt.
umdasch shopfitting
23
Shop Report
Caligula, Meran Caligula, Merano
Schräg gestellte Ganzkörperspiegel, großzügige Sitzmöbel und attraktive,
transparente Schaufenster sind einige der interessanten Gestaltungsdetails
bei Caligula. Full-length mirrors positioned at an angle, generous seating units
and attractive, transparent shop windows are some of the interesting design
details at Caligula.
The Shoe Salon in the
Health Resort of Merano
Yes, they still exist – those small, exclusive, owner-run shoe shops and boutiques which are aware of their
strengths and which have the confidence to invest in their future. We discovered one such establishment in
the famous arcades of the elegant health resort of Merano in South Tyrol (Alto Adige). Its name is Caligula, and
it was completely refitted during the spring of 2012 by Umdasch Shopfitting (Consultants/Planners: Geom.
Adalbert Hillebrand, Arch. Elena Catto).
The name Caligula derives from the sandals of ancient Rome,
and shoemaking is a tradition that runs in the family. 130 years
ago, the great-grandfather of Dietmar Pircher ran a shoemaker’s
workshop here. The family-run business (operated today by
Dietmar Pircher with his wife, son and daughter) has occupied
its present address, a prime location, for the past 22 years. Their
motto is “shoes are our passion”.
24
umdasch shopfitting
The attractiveness of Caligula shoes is impressively documented
in a newspaper article in the Dolomiten dated 17.2.2010: “Last
night, unknown thieves broke into Caligula, the shoe shop in the
arcades in Merano, via the back door and stole over 300 pairs of
shoes. The damage is estimated at several 10,000s of euros…”
SHOP aktuell 112
Shop Report
Caligula, Meran Caligula, Merano
Mit verschieden gestylten Glasvitrinen werden extravagante Modelle noch
einmal besonders herausgestellt. Extravagant models are shown to best
advantage in the glass cases in a variety of styles.
A right to first-class advice
The desirability is even greater since the renovations, although
corresponding improvements have also been make to the safety
technology. Caligula is indeed no small establishment, occupying 400 m² on two floors. The generous, even extravagant use
of space reflects the high quality of the product range and the
customer’s right to expect first-class advice. The brands on offer
include Philipp Plein, Alden, Donna Carolina, Pons Quintana,
Galizio Torresi, Gravati, Logan, Moreschi, Onitsuka Tiger, Renato
Angi, Santoni, Gianvito Rossi and Camper. The light, friendly
design underlines the salon-like character of the sales area. This
is enhanced by a light tiled wood-look floor, the plaster ceiling
with built-in spots and white painted surfaces with contrasting
areas of dark oak.
Set at an appropriate distance from each other, the shoes are
presented singly or in pairs on “floating” glass shelves. Particularly exquisite models are displayed like items of jewellery in
glass cases, as are the appropriate accessories. Further interesting details include the broad spiral staircase, full-length mirrors positioned at an angle, generous seating units and cleverly
SHOP aktuell 112
arranged tables and platforms. Against the wall, the Umdasch
system Arena Alu skilfully plays a supporting role for the glass
shelving. The harmonious overall presentation is accurately
shown in the best possible light by the lighting (RZB). Infobox
Standort Location:
Lauben 246 F (Pobitzer-Galerie)
39012 Meran Merano, Italien Italy
Kontakt Contact:
www.caligula.it
Verkaufsfläche / Anzahl
Geschosse Sales area/
no. of floors:
400 m² / 2
Eröffnung Opening:
31. 03. 2012
Branche Sector:
Schuhe Shoes
Planung Planning:
Umdasch Shopfitting Italien Umdasch Shopfitting
Italy (Geom. Adalbert Hillebrand, Arch. Elena Catto)
Ladenbau Shopfitting:
Umdasch Shopfitting, Italien
Umdasch Shopfitting, Italy
Ladenbausystem
Shopfitting system:
Arena Alu + projektspezifische Entwicklungen Arena
Alu + project-specific developments
Licht Lighting:
RZB
umdasch shopfitting
25
Shop Aktuell Thema
Showrooming
Autorin
Gemma Ball
Kosmetikhersteller Sephora animiert zur Verwendung von Smartphones und bietet nun in allen Läden
als Standard einen kostenlosen WLAN-Zugang. Die Kunden können dadurch auf 1,5 Millionen objektive
Produktbewertungen zugreifen.
Just Browsing?
Der Einzug des Mobiltelefons in unseren Alltag erfolgte schnell und umfassend. Heutzutage ist es üblicher,
ein Mobiltelefon zu besitzen, als eine Zahnbürste. Die Einführung des Smartphones in den letzten 10 Jahren
hat den Hunger nach Erreichbarkeit nur noch verstärkt, was grundlegende Auswirkungen auf das zukünftige
Einkaufsverhalten haben wird.
Die Ausgabe 110 von SHOP aktuell stellte das Idealbild des
„Digital Native“ vor, bei dem es sich um einen technisch versierten, informationshungrigen und erlebnisorientierten Verbraucher
handelt. Aus dieser Kombination von Neugier und unbegrenztem Zugang ist eine als „Showrooming“ bekannte Verhaltensweise entstanden. Dabei handelt es sich um eine Praxis, bei
der Kunden einen Laden nur noch besuchen, um sich über das
Produkt zu informieren. Meist noch im Laden suchen sie per
Smartphone online nach einem günstigeren Preis. Dadurch wird
der Laden vor Ort zu einem Ausstellungsraum degradiert. Den
aktuellsten Studien zufolge ist dies eine zunehmend globale
Praxis. Nahezu 50 Prozent der Online-Shopper in Großbritannien gaben zu, ein Produkt gekauft zu haben, das sie zuerst in
einem Laden begutachteten (Click IQ), während allein 71 Prozent der Smartphone-Käufer in den USA angaben, Preise in
Elektronikfachgeschäften verglichen zu haben (Nielsen).
Online-Händler profitieren in hohem Maße von diesem Trend.
Amazon ermutigt aktiv zum „Showrooming“ und hat dafür
bereits eine markenspezifische mobile App präsentiert. „Price
Check“ ermöglicht einen Preisvergleich noch im Laden. Dafür
wird einfach der Barcode gescannt, das Produkt fotografiert
26
umdasch shopfitting
oder der Produktname eingegeben. Verständlicherweise
führte dies zu Problemen mit den Einzelhandelspartnern von
Amazon. Viele stehen dieser Entwicklung skeptisch gegenüber und fürchten potenzielle Verluste. Ende 2011 geriet der
US-Einzelhändler Best Buy in die Schlagzeilen, nachdem das
Unternehmen beschuldigt wurde, am Black Friday – Beginn der
Weihnachtseinkaufssaison am Freitag nach Thanksgiving – die
Barcodes von seinen Produkten entfernt zu haben, um zu verhindern, dass Kunden Preise online vergleichen. Diese fühlten
sich anschließend schlecht behandelt.
„Showrooming“ ist eine neue Hürde, die sich zu einem dauerhaften Merkmal entwickeln wird, jedoch keine pessimistische
Prognose für den traditionellen Einzelhandel bedeuten muss.
Tatsächlich wird erwartet, dass bis 2016 mehr als die Hälfte
der ausgegebenen Dollar allein im US-Einzelhandel positiv vom
Internet beeinflusst werden (Forrester). Um die sich entwickelnde mobile Denkweise des Kunden anzusprechen, müssen Maßnahmen jenseits konkurrenzfähiger Preisgestaltung und Rabatte getroffen werden. Die folgenden Abschnitte behandeln drei
unterschiedliche Ansätze, wie Einzelhändler ihre Läden innovativ gestalten können, um Besucher zu Kunden zu machen.
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Showrooming
Durch die Verwendung der
iPhone-App NM Service im
Laden wird für den Kunden
von Neiman Marcus ein
personalisierteres
Einkaufserlebnis geschaffen.
Scannen Sie den QR-Code,
um ein Informationsvideo
anzusehen.
Das brasilianische Modekonzept MeMove hat die RFID-Technologie für
ein nahtloses Einkaufserlebnis in seine Ladenumgebung integriert.
Direkter Dialog
hersteller Clinique auf einen persönlichen Service über, der sich
auf das Einkaufserlebnis im Laden konzentriert. Das kostenlose Programm „Service As You Like It“ hat das Einkaufserlebnis in drei Servicestufen unterteilt. Beim Betreten des Ladens
wählen die Ladenbesucher aus drei farbkodierten Armbändern
aus, die das von ihnen gewünschte Serviceniveau bestimmen. Das Tragen eines pinkfarbenen Armbands verrät dem
Verkäufer, dass der Kunde sich ungestört umsehen möchte.
Ein weißes Armband gibt an, dass der Kunde wenig Zeit hat,
sich aber über Empfehlungen freut. Das grüne Armband wird
schließlich von Kunden getragen, die sich eine umfangreiche
Beratung und Fachwissen wünschen.
Clinique
Das in den USA ansässige Luxuskaufhaus Neiman Marcus ist
ein tolles Beispiel dafür, wie ein Einzelhändler von hochwertigen Produkten die Verwendung von Smartphones im Laden
für sich nutzt, um einen erstklassigen, auf den individuellen
Kunden abgestimmten Service bieten zu können. NM Service
ist eine markenspezifische iPhone-App, die ein vollständig
personalisiertes Einkaufserlebnis zum Ziel hat. Benutzer können sich anmelden, um den Service zu nutzen und in direkter
Kommunikation mit dem gewünschten Verkäufer Produktanfragen zu tätigen, Sonderangebote abzufragen oder
Termine zu vereinbaren. Dies fördert nicht
nur, dass auch außerhalb des KaufhauIndem der Kunde auf diese Weise die
ses das Sortiment durchstöbert wird.
Kontrolle behält, kann ihm ganz
Interessanterweise zieht die App
einfach der gewünschte Service
die Kunden wieder in den Laden
angeboten werden. Er oder sie
zurück. Nach Betreten der vier
entwickelt das Vertrauen, dass
Teststandorte in den USA begrüdie Marke das gewünschte
ßen Ladensensoren automaInteraktionsniveau versteht und
tisch die Gäste, und die Verkäurespektiert.
fer werden informiert, wenn sich
Wenn der Kunde sich für ein „Service As You Like It“der Kunde bei der App anmeldet.
Ein weiterer Kosmetikhersteller,
Armband von Clinique entscheidet, kann er damit
Der Verkaufsmitarbeiter ist mit einem
der seinen Kunden ermöglicht, die
sein gewünschtes Serviceniveau im Laden
kommunizieren.
Facebook-Foto ausgestattet, um schnell
Kommunikation im Laden zu steuern, ist
erkannt zu werden, und kann über ein HandgeSephora. Dem Kunden werden Informationen
rät auf die Kaufhistorie des Kunden und die ausgewählten
bereitgestellt, die er normalerweise nur durch das Internet
Produkte zugreifen, um eine bestmögliche Beratung zu bieten.
erhalten kann. Ausgewählte Läden in den USA sind mit iPadDurch diese Kommunikation kann der Kunde mit einer Marke
Verkaufsschaltern und einer eigenen iPad-App ausgestattet.
ein Gesicht in Verbindung bringen, während der Aufbau einer
Durch das Scannen von Produkten mit dem iPad werden die
permanenten Markenbeziehung vereinfacht wird.
aktuellsten objektiven Produktbewertungen von SephoraKunden angezeigt, die unzensiert und als persönliche MeinunIm Wissen darum, dass nicht alle Kunden das gleiche Servicegen gelesen werden können. Ein mutiger und doch sinnvoller
niveau erfordern oder sogar wünschen, geht der Kosmetik‑
Schritt, da eine aktuelle Nielsen-Studie herausgefunden
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
27
Shop Aktuell Thema
Showrooming
Anleitung zu den QR-Codes
Mit den QR-Codes in diesem Artikel können Sie weitere Inhalte ansehen.
Laden Sie einfach einen kostenlosen QR-Code Reader aus ihrem Smartphone App-Store herunter und scannen Sie den Code.
hat, dass weltweit 70 Prozent der befragten Personen OnlineBewertungen von Kunden mehr vertrauen, als der traditionellen
Werbung.
Indem diese Transparenzebene im Laden propagiert wird, wird
Verständnis gegenüber den Kundenwünschen demonstriert
und gleichzeitig eine Interaktionsschicht jenseits der realen
physikalischen Umgebung hinzugefügt.
Nachahmung ist die ehrlichste Form von Anerkennung
Wie sagt man so schön, man muss mit den Wölfen heulen! Weltweit erlebte die Einzelhandelsbranche einen jährlichen Umsatzverlust von geschätzten 456 Milliarden Dollar, da Läden viele
Produkte „nicht vorrätig“ hatten (IHL). Die riesige, vom E-Commerce erfasste Datenmenge ermöglicht ein besseres Verständnis, eine optimalere Verwaltung und vor allem eine schnelle
Reaktionsfähigkeit auf Entwicklungen. Durch das Aneignen
entsprechender Praktiken und die Nutzung derselben im Laden
können Möglichkeiten gefunden werden, schnell zu reagieren
und den maximalen Kundenvorteil bereitzustellen.
Die interaktive digitale
Produktinstallation von Adidas und
Intel kombiniert Einzelhandel mit
E-Commerce, um ein erweitertes
Einkaufserlebnis zu schaffen.
Scannen Sie den QR-Code und
schauen Sie sich ein Video von
adiVerse im Einsatz an.
bietet. Der mit einem Bildschirm ausgestattete Verkaufsschalter bietet eine kleine Produktauswahl und Zugriff auf den gesamten
Adidas-Katalog, um jeden Schuh in einer
hochauflösenden Darstellung auf modernsten Touchscreens zu betrachten. Dort erhält
der Kunde produktspezifische Inhalte wie
prominente Repräsentanten sowie die Möglichkeit, sein Interesse über soziale Netzwerke
zu teilen. Nicht vorrätige Produkte können auf
einem iPad bestellt werden, um sie sich nach
Hause liefern zu lassen.
Diese Lösungen wurden entwickelt, um ein
komplettes Marken­erlebnis für den Kunden zu schaffen, während gleichzeitig Produktverfügbarkeit, Informationen in Echtzeit
und soziale Relevanz gewährleistet werden. Digitale Tools erhöhen den Komfort, da der Laden zunehmend den traditionellen
Handel mit dem Online-Handel verbindet.
Ein unerreichbares Angebot
Um das Einkaufserlebnis
komplett neu zu gestalten,
entwickelte Adidas in Kooperation mit Intel das System
adiVerse, das in ähnlicher
Weise ein digital und sozial
erweitertes Einkaufserlebnis
Am anderen Ende der Skala gibt es Vorteile, den Laden auf eine
komplett andere Weise anzugehen.
dpHUE ist eine dieser Start-up-Marken, die das Einzelhandelserlebnis komplett neu definieren. Sie entdeckte mit der steigenden
Nachfrage nach Haarfärbeprodukten für Zuhause und der damit
oft verbundenen Unsicherheit der Verbraucher eine Marktlücke.
Das Unternehmen bietet deshalb erschwingliche, kundenspezifische Haarfärbesets in Salonqualität an. Die wirkliche Innovation findet jedoch in den Flagshipstores der Marke statt. Dort
können Kunden eine Beratung mit zertifizierten Kosmetologen
buchen, die in einer gehobenen Salonumgebung über die besten
Produkte und die richtige Verwendung informieren. Um sich von
Leica (www.leica-camera.co.uk)
Die neue brasilianische Modemarke MeMove möchte dieses
Thema durch die Verwendung von RFID-Etiketten (Radio Frequency Identification) angehen, die in jeden Artikel eingenäht
sind. Durch diese Technologie können die Kleidungsstücke
drahtlos identifiziert und nachverfolgt werden. Damit wird nicht
nur sichergestellt, dass die Marke genau über die Lagerbestände und die Bewegung der Kleidungsstücke im Laden informiert
ist. Die Informationen können auch dazu verwendet werden, um
die Lagerbestände nahtlos im Überblick zu behalten, damit Artikel und Größen in großem Umfang den Kunden zur Verfügung
stehen. Mittlerweile können Käufer, die in Eile sind, aufgrund der
Etiketten an Selbstbedienungskassen bezahlen. Dazu müssen
sie nur ihre Artikel in einen entsprechenden RFID-gestützten
Korb legen, der den Gesamtbetrag automatisch errechnet, den
Lagerbestand aktualisiert
und die kodierte ID-Nummer
eines jeden RFID-Etiketts
löscht, damit beim Verlassen
des Ladens kein Alarm ausgelöst wird.
Leica-Kunden profitieren vom
exklusiven Zugang zum In-Store
Studio und Café Optik, inklusive
professioneller Beratung und
hilfreicher Tipps.
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umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Shop Aktuell Thema
Showrooming
Friseursalons abzugrenzen und erschwingliche Preise anbieten
zu können, färben sie den Kunden nicht selbst die Haare. Unter
professioneller Anleitung können die Interessenten ihre gekauften Haarfärbeprodukte jedoch im Salon verwenden – ein Einzelhandelskonzept, das auf ein häufiges Kundenproblem mit einer
einzigartigen Lösung reagiert.
Für ihr aktuelles Flaggschiff entschied sich die Fotografiemarke
Leica, den Kunden wirklich nahe zu kommen, um eine exklu­sive
Markenumgebung für loyale Klienten der Marke zu schaffen.
Der in London ansässige Laden wirft das traditionelle Konzept
der Einkaufsumgebung über den Haufen und lädt die Interessenten stattdessen dazu ein, sich im Laden bei einem Espresso
in der Kaffeebar Café Optik mit dem Verkaufsteam zu unterhalten. Von dort aus können die Kunden die zugehörige, durch
Glas abgetrennte Reparaturabteilung bei der Arbeit beobachten. Das Leica Akademie Trainingszentrum veranstaltet über
dem Laden Workshops, bei denen Leica-Besitzer an privaten
Produktdemonstrationen, Beratungsgesprächen und Einzelberatungen teilnehmen können und zusätzlich Zugang zu einem
professionellen Fotostudio erhalten.
Und sogar die Ursache von „Showrooming“ – das Smartphone – muss die Relevanz der Ladenumgebung für das Produkt
überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Vodafone
Smart Store-Konzept in Budapest sieht die Ladenumgebung
als öffentlichen Service. Es wird die landesweit größte Auswahl an Smartphones angeboten und jeder Smart Customer
Assistant nimmt an einer mehrmonatigen Schulung teil, um die
Spezifikationen der über 100 ausgestellten Smartphones vollständig zu kennen. Dazu gehören Produkte in jeder Preisklasse
mit Budgetoptionen, Premium-Mobiltelefone und nur im Laden
erhältliche limitierte Editionen. Jedes Telefon wird neben einem
Touchscreen mit Produktvideos ausgestellt. Und der Laden
fungiert als Smart Training Centre, das sicherstellt, dass der
Kunde versteht, welches Smartphone am besten zu ihm passt
und wie er am besten von seinem Mobiltelefon profitiert. Die
30-minütigen Kurse stehen den ganzen Tag zur Verfügung, und
der Laden hat bis zu acht Mal in der Woche auch nach den
regulären Öffnungszeiten für Schulungszwecke geöffnet.
SHOP aktuell 112
Der lifestyle-orientierte Smart Store von Vodafone unterrichtet und schult
den Kunden, durch einen öffentlichen Beratungs- und Supportservice, in
Bezug auf seinen potenziellen Smartphone-Kauf.
„Showrooming“ kann bekämpft werden, indem ein Service
bereitgestellt wird, der online nur schwer nachgeahmt werden
kann. Besucher sowie Käufer werden durch eine zugängliche
Produktberatung inspiriert, und Markenschulungen helfen beim
Aufbau einer permanenten Kunden- und Markenakzeptanz.
Das Verschmelzen von Einkaufen und Technologie kann bei
der richtigen Nutzung in der Ladenumgebung zu einer echten
Wertsteigerung führen. Die Technologie nur um der Technologie willen ist jedoch nicht die Schlüsselvoraussetzung. Ohne
Berücksichtigung der sich weiterentwickelnden Kundenbedürfnisse und -wünsche verfehlen die Lösungen ihren Zweck. Und
der Einzelhandel ändert gerade seinen Ansatz „für jeden Kunden das Gleiche“ in Richtung servicebezogener Umgebungen
mit persönlicher Beratung. Das Anbieten von personalisierten
Erlebnissen, perfektem Komfort und einem einzigartigen Angebot zeigt nur einige der Möglichkeiten, mit denen der Einzelhandel ein permanentes, kundenspezifisches Angebot mit unkonventionellem Denken sicherstellen kann. Über das Unternehmen Portland
Portland ist ein in London ansässiges branchenübergreifendes Designstudio, das in den Sektoren Einzelhandel, Freizeit und Reisen arbeitet. „In
unserer Branche muss man Geschichten erzählen – wir nähern uns jedem
Projekt, indem wir die Menschen kennenlernen, die die von uns mitgestalteten Orte nutzen, und wie wir mit ihnen reden und sie informieren, überraschen und begeistern können. Einfach gesagt, entwickeln wir Marken
und Orte für Menschen.“
Ibrahim Ibrahim, der Managing Director von Portland, wird auf dem International Retail Forum im
Oktober eine Rede zum Thema „Käufer von morgen“ halten. Außerdem erfahren Sie mehr über die
Denkweise von Portland auf Twitter. Scannen Sie
dazu einfach den QR-Code mit Ihrem Smartphone,
um den Twitter-Feed von Portland zu sehen.
umdasch shopfitting
29
Shop Panorama
TEL Tante Emma [1]
Top-Shops von A1 bis Zoro
Im wahrsten Sinne des Wortes Top-Shops von A bis Z – vom A1-Shop in Salzburg bis zur White Lounge by Zoro in
Zürich Wallisellen – können wir Ihnen im SHOP PANORAMA dieser Ausgabe von SHOP aktuell anbieten. Ebenso
bunt wie die Branchen-Mischung der gezeigten Projekte ist die individuelle Vielfalt der von Umdasch Shopfitting
dabei eingesetzten Leistungsmodule.
Nr.
Projektname
Standort
Land
Branche/Sortiment
Seite(n)
[1]
TEL Tante Emma
Düsseldorf
Deutschland
Food
30
[2]
Arnotts
Dublin
Irland
Warenhaus
31
[3]
Mexx
Amsterdam
Niederlande
Mode
31
[4]
A1
Salzburg
Österreich
Telekommunikation
32 – 33
[5]
Yves Saint Laurent
London
Großbritannien
Beauty
34
[6]
Thun
La Spezia
Italien
Geschenkartikel
35
[7]
De Fursac
Paris
Frankreich
Mode
36
[8]
Calumet
Essen
Deutschland
Foto-Equipment
37
[9]
Suite 341
Paris
Frankreich
Mode
38 – 39
[10]
Oryx Galleria
Doha
Qatar
Spezial-Kaufhaus
40 – 41
[11]
SPAR-Gorumet
Wien
Österreich
Food
42 – 43
[12]
Molton Brown
London
Großbritannien
Luxus-Körperpflege
44 – 45
[13]
Lodenfrey
Bad Ischl
Österreich
Mode
46 – 47
[14]
White Lounge by Zoro
Wallisellen
Schweiz
Brautmoden
48 – 49
TEL Tante Emma
Nostalgie trifft Moderne
Das Start-up-Unternehmen TEL
verzichtet bei seinen Tante Emma
Läden bewusst auf Sortiments­
tiefe und schafft damit einen
Gegenpol zu großen Supermarktketten. Man punktet mit
Produkt- und Servicequalität.
Zur Ladengestaltung:
Geradliniges, junges Design und
nostalgische Elemente sorgen
für willkommene Kontraste.
Infobox
Standort:
30
umdasch shopfitting
Kö-Blick
Königsalle 61
40215 Düsseldorf
Deutschland
Kontakt:
www.tante-emmas-tel.de
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
120 m² / 1
Eröffnung:
März 2012
Branche:
Food
Planung:
Room & Ehre
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Deutschland
Ladenbausystem:
Classic, All4One & brandspezifische
Entwicklung
Licht:
Room & Ehre
SHOP aktuell 112
Shop Panorama
[2] Arnotts, [3] Mexx
Arnotts
Elektro neu inszeniert
Infobox
Standort:
12 Henry Street
Dublin 1
Irland
Kontakt:
www.arnotts.ie
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
650 m² / 1
Eröffnung:
November 2011
Branche:
Warenhaus
Planung:
Sanderson Studios
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Irland
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Umdasch Shopfitting
gestaltete die Elektroabteilung
des renommierten Dubliner
Warenhauses Arnotts neu.
Die eingesetzten Warenträger
ermöglichen einen raschen
Wechsel des Warenbildes.
Ein hinterleuchtetes
Beschriftungsband an der
Rückwand sowie niedrige
Mittelraummöbel sorgen für
eine einfache Orientierung.
Mexx
Zwischenstopp Amsterdam
Infobox
Standort:
Klaverstraat 178
1012 XG Amsterdam
Niederlande
Kontakt:
www.mexx.com
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
400 m² / 2
Eröffnung:
März 2012
Branche:
Mode
Planung:
Different by design
Ladenbau:
Jonas, Deutschland
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Licht:
RZB Leuchten
Boden:
Gunreben
Das 2010 entwickelte StoreKonzept des Modelabels MEXX
macht nun in Amsterdam halt.
Es sind viele kleine Details,
die eine Loft-Atmosphäre mit
individuellem Charme in den
Store zaubern. Das Atrium
im Eingangsbereich ist ein
architektonisches Highlight.
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
31
Shop Panorama
A1 [4]
Feines Facelift
A1 ist Österreichs führendes Kommunikationsunternehmen
und bietet Festnetz, Mobiltelefonie, Internet und Fernsehen aus
einer Hand. Nach der Fusion von Telekom Austria und mobilkom austria 2010 erhielt das Unternehmen 2011 auch eine neue
Marke: das neue A1. Im Zuge des Rebrandings folgte auch ein
„Facelift“ der A1 Shops. Die neuen Markenwerte „einfach“,
„nah am Kunden“ und „richtungsweisend“ sind die wesentlichen Grundelemente des neuen Shop Designs.
Die Markenfarbe Weiß und die Akzentfarbe Grün werden konsequent eingesetzt und durch Moodpics an den Wänden unterbrochen. Das dreidimensionale A1 besticht durch seine unterschiedlichen spielerischen Einsatzmöglichkeiten und seine
skulpturale Attraktivität. Der Gesamteindruck des neuen Shop
Designs ist ungekünstelt, einfach und freundlich. Damit stehen
die Beratung und die angebotenen Produkte im Vordergrund.
Wohlfühlatmosphäre vermitteln Möbel und Einrichtungsgegenstände wie Fotografien, Bilder, Radios etc. im Retro-Design
der 50er- und 60er-Jahre. Sie sind Teil der Corporate Architecture von A1. Der Servicebereich ist in der Mitte des Raumes
positioniert. So wird die eindimensionale Frontalsituation der
Beratung aufgehoben und werden Warteschlangen vermieden.
Die versetzt angeordneten Schalter inszenieren das Verhältnis
zwischen Berater und Kunde neu.
Infobox
Standort:
Einkaufszentrum Europark
Europastraße 1
5020 Salzburg
Österreich
Kontakt:
www.a1.net
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
184 m² / 1
Eröffnung:
Mai 2012
Branche:
Telekommunikation
Planung:
Architekturbüro BEHF
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Österreich
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Licht:
Zumtobel
Boden:
Oberwinkler
Instore Dekoration:
Technoholz, Wagner, Huber
Weiße Hochglanz-Möbel, Accessoires und Bilder im Retro-Design sorgen für einen
interessanten Stilmix. Für die Produktpräsentation setzt man auf flexible Paneele, die sich
wie ein Steckkastensystem an den Wänden anbringen lassen.
32
umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Shop Panorama
[6] xxxx
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
33
Shop Panorama
Yves Saint Laurent [5]
Yves Saint Laurent
Französischer Charme
Der international führende Kosmetikkonzern L´Oréal versprüht
seit 2008 noch mehr französischen Charme. Mit der Übernahme von Yves Saint Laurent Beauté gelang es, den Luxusmarken-Pool (Lancôme, Giorgio Armani, Ralph Lauren …) um einen
klingenden Namen zu erweitern. Der aktuelle POS-Auftritt von
Yves Saint Laurent verkörpert die Eleganz und Wertigkeit der
Marke eindrucksvoll. Zum Einsatz kommt vorwiegend rückseitig schwarz lackiertes Glas. Akzente setzen Gold gebürstete
Möbel und Leuchtkästen mit stimmigen Imagefotos. Ein Blickfang ist der Beratungstisch: Über 500 goldene Lippenstifte formen den YSL-Schriftzug. Generell sorgt professionelles Branding – vom Deckensegel bis zur verkleideten Säule – für einen
hohen Wiedererkennungswert.
Infobox
Standort:
Harvey Nichols
109 – 125 Knightsbridge
London
Großbritannien
Kontakt:
www.yslexperience.com
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
40 m² / 1
Eröffnung:
Jänner 2012
Branche:
Beauty
Planung:
L´Oréal
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, UK
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Licht:
Umdasch Shopfitting, UK
Im Eingangsbereich des noblen Londoner Harvey Nichols präsentiert sich Yves
Saint Laurent im neuen Glanz.
34
umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Shop Panorama
[6] Thun
Thun
Stimmungsvoller Auftritt
Das Südtiroler Familienunternehmen Thun steht seit mehr als
60 Jahren für hochwertige Geschenk- und Dekorationsartikel
aus Keramik. Mit viel Herzblut und Liebe zum Detail werden
die Stücke im Haus kreiert. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Thun zum internationalen Player. Kernmärkte sind
Italien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien. Die
Produkte werden vorwiegend über Handelspartner vertrieben.
Bei der Standortwahl liegt der Fokus auf Innenstadtlagen und
Einkaufscenter. Thun vermittelt mit seiner Produktwelt, die
mittlerweile auch Wohnaccessoires und Kindermode umfasst,
sowie dem gesamten kommunikativen Auftritt ein hohes Maß an
Emotionalität.
Infobox
Standort:
C.C. Le Terrazze
Via Fonte Vivo 18/E
19121 La Spezia
Italien
Kontakt:
www.thun.com
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
50 m² / 1
Eröffnung:
März 2012
Branche:
Geschenkartikel
Planung:
Thun
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Italien
Ladenbausystem:
Para & brandspezifische
Ent-wicklung
Licht:
Side
Das aktuelle Shop-Konzept von Thun ist durch einen harmonischen Farb- und
Materialmix geprägt. Die Produktwelten werden mit individuellen Rückwandgestaltungen hervorgehoben. Gesehen im neuen Shop in La Spezia.
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
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Shop Panorama
De Fursac [7]
De Fursac
Auf Wachstumskurs
Beim 1973 gegründeten französischen Herrenausstatter De
Fursac stehen alle Zeichen auf Wachstum. Das klassische
Modesortiment wurde um Premium-Sportswear und Accessoires erweitert. Neben der Präsenz in den berühmten französischen Warenhäusern Galeries Lafayette und Printemps möchte
man sich am Heimmarkt verstärkt mit eigenen Läden behaupten. Zu derzeit neun Stores sollen mittelfristig 25 weitere kommen. De Fursac liebäugelt aber auch mit Standorten außerhalb
der Landesgrenzen. Europäische Großstädte wie London und
Mailand sind im Visier. Ein Blick auf das aktuelle Shop-Konzept
zeigt einen hochwertigen Materialmix sowie eine klare Bild- und
Formensprache.
Infobox
Standort:
Printemps Haussmann
Paris
Frankreich
Kontakt:
www.defursac.fr
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
105 m² / 1
Eröffnung:
Februar 2012
Branche:
Mode
Planung:
Mathema Partners, De Fursac,
Umdasch Shopfitting, Frankreich
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Frankreich
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Mittelraumständer aus glänzendem Messing, echter Marmorboden, schwarze
Hochglanztische im Mittelraum und matte Rückwandelemente prägen den
wertigen Auftritt von De Fursac, hier im Printemps Haussmann.
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umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Shop Panorama
[8] Calumet
Calumet
Oase der Fotografie
Mit 29 Filialen weltweit ist Calumet der führende Fachhändler
für professionelle Foto- und Videotechnik. In Deutschland gibt
es derzeit sechs Standorte. Bei der Neugestaltung der Essener
Filiale wurde das gesamte Leistungsspektrum von Umdasch
abgerufen – von der Strategie- und Design-Entwicklung bis zur
Planung und Lieferung der gesamten Ausstattung als GeneralUnternehmer. Auf 400 m² ist eine kaufanregende Oase der Fotografie entstanden, die übersichtlich in die Bereiche „Studio“,
„Exhibition“ und „Academy“ gegliedert ist. Besonders stimmig
ist die Verknüpfung der Warenpräsentation mit Produkt-Informationen auf iPads.
Infobox
Standort:
II. Hagen 7 (am Kennedytower)
45134 Essen
Deutschland
Kontakt:
www.calumetphoto.de
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
400 m² / 1
Eröffnung:
Mai 2012
Branche:
Foto-Equipment
Planung:
Shop Consult Oberhausen,
Umdasch Shopfitting VB West
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Deutschland
Ladenbausystem:
Quadra + projektspezifische
Entwicklung
Licht:
RZB
Kompetenz ausstrahlende Workshop-Atmosphäre ist bei Calumet
gekonnt mit moderner Warenpräsentation verbunden. iPads spielen
bei der Informationsvermittlung eine wesentliche Rolle.
SHOP aktuell 112
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38
umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Shop Panorama
[9] Suite 341
Suite 341
Der Name ist Programm
Die französische SMCP Holding ist mit ihren Filialkonzepten
Maje, Sandro und Claudie Pierlot auf Expansionskurs rund um
den Globus. Alle drei Marken positionieren sich in der gehobenen Mitte und sprechen ein weibliches Klientel (Sandro auch
Männer) zwischen 25 und 45 an. Im Frühjahr 2011 launchte
SMCP das neue Retailkonzept Suite 341 in den französischen
Printemps Warenhäusern in Le Mans und Lille. Bei Suite 341 ist
der Name Programm: 3 Brands und 1 gemeinsamer Auftritt oder
anders gesagt: All fo(u)r one. Mittlerweile wurde der gemeinsame Auftritt von Maje, Sandro und Claudie Pierlot an rund
25 Standorten in Frankreich realisiert. Darunter befinden sich
sowohl eigene Läden als auch Shop-in-Shops. Das Ende der
Fahnenstange ist aber keineswegs erreicht. 2012 stehen noch
sechs weitere Neueröffnungen in der Pipeline.
Infobox
Standort:
3 rue des Rosiers
Paris
Frankreich
Kontakt:
www.suite341.com
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
86 m² / 1
Eröffnung:
August 2011
Branche:
Mode
Planung:
Architekten Agnès Cambus,
Jean Pierre Body
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Frankreich
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Licht:
Loom
Boden:
Autrement les sols
Wie in einer luxuriösen Hotelsuite sollen sich die Kunden bei
Suite 341 fühlen. Die Thematisierung zieht sich als roter Faden
durch die Boutique. Viele Details verdeutlichen den eleganten
Hotelcharakter. Stehlampen, Gepäckschilder und Kofferwagen
sind in das Store Design integriert. Die Gestaltung des Kassenbereichs erinnert an eine Rezeption. Die dahinter liegende Rückwand ist ebenso ein Eye Catcher wie der Fischgrätboden.
Willkommen in der Suite 341! Eine stimmige Thematisierung
verleiht der Boutique einen unverwechselbaren Charakter.
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Shop Panorama
Oryx Galleria [10]
Oryx Galleria
Meilen einlösen de luxe
In der Oryx Galleria kommen Meilensammler der Qatar Airways voll auf ihre Kosten. Die Fluglinie hat sich intensiv mit den
Wünschen und Anforderungen ihrer „Privilege Club“ Mitglieder
beschäftigt. Eine exklusive Lifestyle-Boutique an der Airport
Road ist das gelungene Resultat. Dabei handelt es sich um ein
erstes Pilotprojekt, ein späteres Rollout ist nicht ausgeschlossen. Über 600 hochwertige Markenartikel animieren zum Einlösen der Meilen. Im Erdgeschoss treffen die Kunden auf Mode,
Sport, Accessoires, Uhren, Schreibwaren und Beauty-Produkte. Im Obergeschoss warten Elektro, Home, Outdoor und
Spielwaren. Darüber hinaus informieren zwei interaktive LED
Screens über weltweite Sport-, Kultur-, Kunst- und WellnessAngebote. Mit wenigen Klicks lassen sich auch hier die gesammelten Meilen einlösen. Das Sortiment lässt wahrlich keine
Wünsche offen. Vielflieger können sich sogar mit einem Mini
Cooper belohnen. 7, 5 Millionen „Qmiles“ sind dafür notwendig.
Infobox
Standort:
Airport Road
Doha
Qatar
Kontakt:
www.qatarairways.com
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
500 m² / 2
Eröffnung:
Februar 2012
Branche:
Spezial-Kaufhaus
Planung:
Moutragi Interior Design
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Middle East
Ladenbausystem:
Arena, Vario, Stecco, Classic &
brandspezifische Entwicklung
Licht:
Umdasch Shopfitting, Middle East
Eine themenspezifische Inszenierung der unterschiedlichen
Sortimente ist zentraler Bestandteil des Shop-Konzepts. Eines
ist aber den individuell gestalteten Themenwelten gemeinsam:
Ein wertiger Materialienmix begleitet durch die zweigeschossige Boutique. Zum Einsatz kommen u. a. edle Furniere, texturierte Laminate, Hochglanzoberflächen, elegante Sitzmöbel
und Kristalllüster.
Mit der Oryx Galleria testet Qatar Airways ein neues Boutiquenkonzept, das Mitglieder des
„Privilege Clubs“ in eine exklusive Lifestyle-Welt entführt.
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Shop Panorama
SPAR-Gourmet [11]
SPAR-Gourmet
Kulinarischer Höhenflug
2012 stehen die Zeichen bei SPAR Österreich klar auf Expansion. Dabei konzentriert sich der Lebensmittelhändler vor allem
auf hochfrequentierte Top-Standorte. So eröffnete SPAR einen
Gourmet-Tempel im neuen Terminalgebäude „Check-in 3“
am Flughafen Wien-Schwechat. Der neue SPAR-Gourmet lädt
Reisende aus allen Ländern der Erde auf einen kulinarischen
Höhenflug ein. Das Sortiment des Feinkostmarktes bietet auf
400 m² rund 8.000 Artikel, darunter eine erlesene Auswahl an
österreichischen Spezialitäten. Eine große Vielfalt an To-goProdukten nimmt speziell auf das enge Zeitfenster vieler Fluggäste Rücksicht.
Schon von Weitem sind die großzügig gestalteten Eingangsportale ein Blickfang in der neuen Flughafen-Mall. Insgesamt
sechs an der Zahl öffnen die Sicht auf das vielfältige Warenangebot und die Herzstücke des Feinkostmarktes: die Frischeabteilungen. Schlichtes, geradliniges Design und hochwertige Oberflächen kennzeichnen die Ladeneinrichtung. Egal ob
Warenregale oder Kühlvitrinen, der weiche Kontrast aus hellbeigen Fronten und dunkelbraunen Innenflächen schmeichelt
Infobox
Standort:
Flughafen Wien-Schwechat
Check-in 3 (Skylink)
Österreich
Kontakt:
www.spar.at
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
400 m² / 1
Eröffnung:
Juni 2012
Branche:
Food
Planung:
Spar, Deephaus Architects
Ladenbau:
Assmann Ladenbau, Österreich
Ladenbausystem:
A30 & brandspezifische
Entwicklung
Licht:
Zumtobel
den unterschiedlichsten Produkten. Ansteigende Regalhöhen,
kurze Wege aufgrund des Gassenverkaufs und die übersichtliche Sortimentsgliederung ermöglichen dem eiligen Fluggast
schnelle Orientierung.
Herzstücke des Feinkostmarktes SPAR-Gourmet am Wiener Flughafen sind die Frischeabteilungen.
Vier Expresskassen und eine Take-away-Feinkosttheke sorgen für einen schnellen und stressfreien
Einkauf der Reisenden an einem der wichtigsten internationalen Verkehrsknotenpunkte Österreichs.
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Shop Panorama
[12] Molton Brown
Molton Brown
Made in England
1973 eröffnete in der 58 Molton Street im Londoner Stadtteil Mayfair ein Friseursalon namens Molton Brown. Nachhaltigkeit war von Beginn an das Gebot der Stunde. Entgegen
dem Trend der 70er-Jahre arbeitete man mit schonenden
Produkten aus eigner Erzeugung und legte besonderen Wert
auf deren natürliche Zusammensetzung. Mit dieser Philosophie gelang es der Marke Molton Brown, ein echtes Alleinstellungsmerkmal aufzubauen. Heute ist man in mehr als 70
Ländern der Welt mit einem vielfältigen Angebot an LuxusKörperpflegeartikeln vertreten. Neben dem Vertrieb über
eigene Shops sind die hochwertigen Pflegeprodukte auch in
Warenhäusern, online und in Luxushotels erhältlich.
Bei der Neukonzeption des Stores in der Londoner Broad
Street wurde besonderes Augenmerk auf einen hochwertigen Materialmix gelegt. Hochglanzpolierte Edelstahl-Regale,
Rückwände in Walnuss-Optik sowie graue Porzellan-Fliesen
sorgen für ein klassisch-modernes Erscheinungsbild. Klar
strukturiert und mit silbernen Lettern gekennzeichnet, präsentieren sich die unterschiedlichen Sortimente. Durch die
indirekte Beleuchtung über LED-Lichtbänder werden die
Produkte zusätzlich ins rechte Licht gerückt. Fokuspunkt im
Mittelraum ist ein Waschtisch aus weißem Korian. Er animiert
Infobox
Standort:
Unit 1, Broad Street
London, EC2M 7JH
Großbritannien
Kontakt:
www.moltonbrown.co.uk
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
50 m² / 1
Eröffnung:
Mai 2012
Branche:
Luxus-Körperpflege
Planung:
Molton Brown
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, UK
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Licht:
Applelec
Kunden zum Ausprobieren von Cremes und Waschlotionen
vor Ort. Wandspiegel und verspiegelte Oberflächen machen
die luxuriöse Beautywelt komplett.
Klassisch-modern präsentiert sich der neue Molton Brown Store im Londoner Bankenviertel.
Ein Mix aus Hochglanz poliertem Edelstahl und Walnuss-Holz dominiert das neue Shop Design.
Es spiegelt klar die Positionierung im hochwertigen Segment wider.
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Shop Panorama
Lodenfrey [13]
Lodenfrey
Lebendige Tradition
Das Trachten- und Modehaus Lodenfrey ist bekannt für Qualität,
Tradition und persönliche Beratung – weit über Landesgrenzen
hinweg. Die Kunden schätzen das ausgewählte Sortiment, ein
Einkaufserlebnis abseits der Hektik und das besondere Flair am
Bad Ischler Kurpark. Umdasch Shopfitting Österreich zeichnet
für Neukonzeption, Ladeneinrichtung und den Komplettausbau
des 950 m² großen Traditionshauses verantwortlich. Wesentliche Ansprüche an die Neugestaltung waren: Die Geschichte
der Marke Lodenfrey im Shop Design neu aufleben zu lassen
und die hochwertige Ware vor diesem Rahmen stimmungsvoll
zu inszenieren.
Die neue Ladeneinrichtung ist geprägt von einer klaren Linie.
Weiße Hochglanzflächen bilden in Kombination mit der dunklen Decke und dem edlen Eichenparkettboden ein stimmiges
Ambiente. Rahmen- und Stuckprofile an den Rückwänden sind
grundlegende Designelemente. Architektonisches Highlight des
neuen Hauses ist der vertikale Garten mit Wasserinstallation. Er
nimmt Bezug auf die Region des Salzkammerguts und ermöglicht eine Laufstegpräsentation der besonderen Art. Designermöbelstücke und stimmige Accessoires vervollständigen den
neuen Look & Feel des Hauses.
Infobox
Standort:
Kurhausstraße 4
4820 Bad Ischl
Österreich
Kontakt:
www.lodenfrey.at
Verkaufsfläche/Anzahl Geschosse:
950 m² / 2
Eröffnung:
April 2012
Branche:
Mode
Planung:
Umdasch Shopfitting, Österreich;
SNP Architekturbüro Neureiter
(Außenarchitektur)
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Österreich
Ladenbausystem:
Classic, Steco, Arena Alu &
brandspezifische Entwicklung
Licht:
Umdasch Shopfitting, Österreich
Konsequentes Shop-Design, emotionale Warenbilder und architektonische Highlights prägen den
Neuauftritt des Traditionshauses Lodenfrey. Bewusst etwas rustikaler präsentiert – das Thema Leder.
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Shop Panorama
White Lounge by Zoro [14]
White Lounge
Ein Traum in Weiß
Von der Familie „vorbelastet“ haben Katia und Milena Zoro
Hochzeitsmode in ihren Genen. „Brautroben und der Wedding Lifestyle waren schon immer unsere Leidenschaft“, so
die Schwestern. Nun haben sie sich den Traum eines eigenen
Hochzeitsmode-Loft erfüllt, das eine ideale Ergänzung zum
hochgenrigen Angebot in der Zürcher City darstellt. Im Designer Center in Wallisellen hat sich eine passende Location
dafür angeboten. Mit viel Gefühl haben die Zoro-Sisters dort
ein Paradies für die romantische Braut geschaffen – es ist ein
Traum in Weiß geworden.
Auf rund 400 m² werden die schönsten und romantischsten
Hochzeitsroben internationaler Designer in guter Qualität und
zu moderaten Preisen präsentiert. Offenes Raumdesign, helle
Farben, bequeme Loungemöbel, große Spiegel und geräumige Garderoben mit Emporen prägen die Lounge. Für die individuelle Beratung, in die traditionell ja auch Angehörige und
Freundinnen eingebunden sind, wurden vier großzügige Zonen
geschaffen. Sie verfügen jeweils über einen abgeschirmten
Präsentations- und Umkleidebereich sowie eine spezielle
Accessoire-Vitrine. Stimmig in dieses Umfeld passt die von
Umdasch Shopfitting in Hochglanzweiß und ChromstahlAkzenten ausgeführte Möblierung.
Infobox
Standort:
White Lounge by Zoro
8304 Wallisellen
Schweiz
Kontakt:
www.white-lounge.ch
Verkaufsfläche / Anzahl Geschosse:
400 m² / 1
Eröffnung:
Dezember 2011
Branche:
Brautmoden
Planung:
Zoro;
Umdasch Shopfitting, Schweiz
Ladenbau:
Umdasch Shopfitting, Schweiz
Ladenbausystem:
Brandspezifische Entwicklung
Hochglanzweiß, großzügige Beratungszonen und bequeme Loungemöbel sind
prägend für das Outfit der White Lounge by Zoro im Zürcher Vorort Wallisellen.
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SHOps & shopping
Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
Text
Reinhard Peneder
Lade n-Dramaturgie
New York ...
Tag 1
UPTOWN
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1
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Tag 2
10
Der vor aussichtliche
„Routenplan“ für den
Ablauf der ShopExpedition „Laden.
Dramaturgie LIVE!“
Im Fokus stehen die
Shopping-Meilen in
n
Midtown, im Flatiro
im
Distric t, in SoHo und
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Meatpack ing Distric
h
wo vor 10 Jahren noc
riesige Schlacht- und
Kühlhäuser in Bet rieb
waren.
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MIDTOWN
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DOWNTOWN
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Lege nde:
Tag 1 Metroroute
Tag 1 Gehroute
Tag 2 Metroroute
Tag 2 Gehroute
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York
Highlights von Apple
und Armani bis Uniqlo
und Zara
Vom 27. bis 29. September 2012 führt die spektakuläre Shop-Expedition „Laden-Dramaturgie LIVE!“ der
Umdasch Shop Academy erstmals nach fünf Jahren wieder nach New York. Der Big Apple hat sich gerade
wieder neu erfunden und ist dabei an Kreativität und Aktualität nicht zu überbieten. Die kompakte Tour
mit Dr. Christian Mikunda wird neben weiteren Feinheiten der strategischen Dramaturgie auch aktuelle
Beispiele zum „Rough-Luxe-Phänomen“ bieten. Der eine oder andere Blick in neue Flagship-Stores steht
ebenfalls auf dem Programm.
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Atsushi Nakamichi, Nacasa & Partners Inc.
SHOps & shopping
Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
1
Uniqlo
Filetstück der neuen
Fashion-Power-Zone
in der 5th Avenue ist
der 8.000 m² große
Uniqlo. Er besticht durch
enorme Großzügigkeit,
herausragendes Visual
Merchandising und mit
verblüffenden Extras wie
„Schaufenster-Aufzügen“.
Free People
2
Niedrige Mittelräume bei Uniqlo in der 5th erleichtern den
Überblick und eröffnen ständig neue Perspektiven.
„Free People“, das neue Kleinformat von Anthropologie, überzeugt beim
Rockefeller Center mit einem sehr naturnahen Auftritt.
Eine wahre Power-Zone in Sachen Fashion Retail ist in der
5th Avenue, zwischen 53. und 52. Straße entstanden. Flagship an Flagship buhlen hier ein Zara (Eröffnung März 2012),
ein Hollister (Eröffnung November 2010) und ein 8.000 m²
großer Uniqlo (Eröffnung Oktober 2011) unter dem Motto
„Konkurrenz belebt das Geschäft“ um die Gunst der Kunden.
Vor allem Uniqlo bietet eine Inszenierung für alle Sinne und
überzeugt mit einem Visual Merchandising der Extraklasse.
Die „Schaufenster-Aufzüge“ sind ein echter Eye-Catcher. Beim
Rockefeller Center hat Anthropologie gerade einen Laden des
neuen Formats „Free People“ eröffnet. Sehenswerte „Rough
Luxe“-Gestaltung! Ein neuer Dolce & Gabbana steht ebenfalls
an der 5th in den Startlöchern.
SHOP aktuell 112
Limelight Marketplace: Schräg und ausgeflippt
Der neue Apple Store in der Grand Central Station brilliert
vor allem wegen seines beeindruckenden architektonischen
Umfeldes. Einen Ausflug in die Welt der Genüsse gönnen
wir uns im Eataly unweit des Flatiron Building, ebenfalls an
der 5th. Auf 4.600 m² werden hier seit August 2010 in einem
enorm authentischen Umfeld italienische Köstlichkeiten
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MIDTOWN
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Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
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Apple
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Der neue Apple Store in der Grand Central Station brilliert vor allem wegen
seines beeindruckenden architektonischen Umfeldes.
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L ime light
ce
Marke t pla
Der Limelight Marketplace ist ein durchaus skurriles „Shopping-Center“, ist
er doch in einer ehemaligen Kirche untergebracht.
Schräge Boutiquen und Designer Shops prägen den Mietermix im Limelight
Marketplace.
dargeboten. Hochfrequenz-Gefahr! Zwei weitere neue und
sehenswerte Läden im Flatiron District sind das New Yorker
Flagship des finnischen Modelabels Marimekko sowie der
Sportartikelstore New Balance. Nur ein paar Gehminuten
davon entfernt ist mit dem Limelight Marketplace, untergebracht in einer ehemaligen Kirche, eine besonders schräge
Ladenszene mit zahlreichen kleinen Boutiquen und DesignerShops entstanden.
gekommen sind u. a. ein Hollister direkt an der Ecke Houston/
Broadway, ein ebenfalls sehenswerter Uniqlo sowie ein sehr
sehr attraktiver Allsaints. Das ist das Modelabel, das im Merchandising gekonnt und konsequent mit alten Nähmaschinen
agiert. Im Puck Building an der Ecke Lafayette/Houston ist
auf 3.200 m² der sehr naturverbundene Auftritt der kanadischen Outdoormarke REI zu bewundern, der irgendwie an das
deutsche Globetrotter-Konzept erinnert. Der neue Longchamp
Flagship Store in der Spring Street zelebriert einen spektakulären Entwurf von Thomas Heatherwick – hölzerne Falten,
die sich durch den Laden schwingen und mal Wandverkleidung, mal Treppe, mal Warenträger sind. Gleich daneben der
Dynamisch weiterentwickelt hat sich die Ladenlandschaft
in und rund um SoHo, also südlich der Houston Street. Die
„üblichen Verdächtigen“ haben sich hier längst etabliert. Dazu
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SHOP aktuell 112
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SHOps & shopping
Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
Allsaints
Allsaints, das Label mit dem „Nähmaschinen-Merchandising“ ist nun
auch in SoHo präsent.
REI
Matt Peyton, AP Images For REI/AP Images
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Der authentische, bodenständige Auftritt von Allsaints
wird konsequent von neuen Medien begleitet.
Die kanadische Outdoor-Marke REI bietet in SoHo auf 3.200 m² eine Inszenierung mit Loft-Charakter.
ebenso sehenswerte Mulberry, der von Umdasch Shopfitting
eingerichtet wurde. Knapp nördlich der Houston, also quasi
in NoHo an der Adresse 628 Broadway ist ein immer wieder
erfrischender Urban Outfitters zu sehen, einige Schritte weiter,
25 Bond Street, der Schuhladen United Nude, der mit einer
interessanten LED-Inszenierung besticht.
ehemaligen Kühlhäusern hat sich verzogen, die Mietpreise
allerdings wurden nach oben katapultiert. Hier dockt an der
Gansevoort mit dem „High Line Park“ auch eine neue New
Yorker Attraktion an. Auf einer 20 Meter breiten und 4,7 Kilometer langen, früheren Bahntrasse können sich New Yorker
und Touristen unter Bäumen entspannen und das Leben an
sich vorbeiziehen lassen.
Vom Geheimtipp zur Flaniermeile
Von einem Geheimtipp zu einer urbanen, mit tollen Shops und
feiner Gastronomie durchzogenen Flaniermeile hat sich der
Meatpacking District entwickelt. Der Fleischgeruch aus den
SHOP aktuell 112
Hektischer denn je geht es hingegen am Times Square zu. Eine
neu errichtete Tribüne dient einzig und allein dem Zweck, das
bunte Defilee von Menschen aus aller Herren Länder aus eindrucksvoller Perspektive zu genießen. Bevorzugte Themen
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SHOps & shopping
Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
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Tag 2
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MIDTOWN
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Immer wieder ein Erlebnis: Die Warenpräsentation bei Urban Outfitters
(gesehen im Shop an der Ecke Broadway/Houston Street).
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Converse
Legende:
Mulberry
DOWNTOWN
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Tag 1 Metroroute
Tag 1 Gehroute
Tag 2 Metroroute
Tag 2 Gehroute
Converse bietet in SoHo einen Leckerbissen in Sachen
Sportschuh-Präsentation.
Der sehenswerte Mulberry Shop in der Spring Street wurde
von Umdasch Shopfitting eingerichtet.
der Läden hier sind Souvenirs, Unterhaltungselektronik und
Medien. Gut zu dieser rastlosen Szene passt auch ein moderner Forever 21 mit allerhand Kinkerlitzchen in Sachen elektronischer Bespielung.
Shop-in-Shop eingezogen. Nur drei Metrostationen sind es zu
den drei Flagship Stores von Polo Ralph Lauren in der Upper
Madison, deren Besichtigung schon aus rein dramaturgischer
Sicht immer wieder ein Highlight bei den Laden-Dramaturgie
LIVE!-Shop-Expeditionen ist.
Nur wenige Schritte sind es vom „Headquarter“ dieser ShopExpedition, dem Renaissance Hotel an der 57th/Ecke Lexington zu permanenten Top-Adressen wie Armani, Escada, Gucci,
Bergdorf Goodman, Tiffany, Louis Vuitton, Chanel, Dior, Prada,
Tommy Hilfiger, FAO Schwarz oder der immer wieder neu verblüffenden Niketown. Ins riesige Warenhaus Bloomingdale’s
an der Lexington Avenue ist ein pinkfarbener Donna Karan
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umdasch shopfitting
Die Karawane zieht weiter
New York ist nach wie vor jene Metropole, in der internationale
Brands zuallererst auf ihre globale Tauglichkeit getestet werden. In den einzelnen Geschäftsvierteln findet aber auch ein
permanenter und brutaler Ausleseprozess der Standorte und
SHOP aktuell 112
SHOps & shopping
Laden-Dramaturgie LIVE! in New York
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Time s
Square
Eine neu errichtete
Tribüne am Times
Square dient einzig
dem Zweck, das
bunte Defilee an
Menschen aus aller
Herren Länder an
sich vorbeiziehen
zu lassen.
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High Line Park
Der Meatpacking District hat sich als
Szene-Viertel etabliert. Hier gibt es
auch einen Zugang zum High Line Park,
einer neuen New Yorker Attraktion auf
einer ehemaligen 4,7 Kilometer langen
und 20 Meter breiten Bahntrasse.
Konzepte statt. Manche Leerstände, selbst an noch so prominenten Adressen, zeugen davon. Das renommierte japanische
Warenhaus Takashimaya an der 5th Avenue zum Beispiel hat
kürzlich für immer die Pforten geschlossen. „Verschwunden“ ist
auch der NBA-Store, dort hat jetzt Zara seine Zelte aufgeschlagen. Die Ladenfluktation ist generell sehr hoch, nur die wirklich
besten Konzepte setzen sich durch. Dann allerdings gilt: „If you
can make it there, you can make it anywhere.“
des Establishments liebevoll und mit großem Engagement revitalisiert – niedrige Mietkosten und hohe Lebensqualität sind
dafür vorerst ein gerechter Lohn. Das Viertel wird zum Geheimtipp. Jetzt tritt das Establishment auf den Plan und „kultiviert“
die Szene. Auf coole Kneipen und schicke, kleine Shops folgen die System-Gastronomie und die großen Retail-Adressen,
schließlich die Flagships. Die Mieten steigen ins Unermessliche.
Die Karawane zieht weiter. Ihre neueste Adresse ist Brooklyn.
Aber das ist schon eine andere Geschichte. Die Erschließung neuer Viertel scheint in New York einem
immer gleichen Plan zu folgen. Vernachlässigte Ecken werden
von alternativen Künstlern und anderen Zeitgenossen abseits
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SHOP design
Trends in der Shop-Beleuchtung
Text
Evelyn Kössler
Es werde LED!
Die Revolution in der Shop-Beleuchtung durch die LED-Technologie schreitet zügig voran. Den Phasen des
punktuellen Einsatzes und der Mischkonzepte (HIT-Technik und LED) folgt zunehmend der flächendeckende
Einsatz dieser innovativen Technologie, die durch Vielseitigkeit und Energieeffizienz überzeugt. An der
Light+Building wurde deutlich sichtbar, dass letzte Schwachstellen gerade ausgemerzt werden und bereits
mit viel Phantasie an der nächsten Generation gefeilt wird.
Durch die rasante technische Entwicklung hat sich der Einsatz
von LEDs in der Shop-Beleuchtung grundlegend erweitert.
Vor allem in Kombination mit innovativer Steuerungstechnologie ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für den gezielten
und dynamischen Einsatz von Licht. „Es gibt heute fast kein
Projekt mehr, bei dem LED nicht in irgendeiner Form zum Einsatz kommt“, sagt Anton Gassner, Lichtprofi bei Umdasch
Shopfitting. Das ist kein Zufall, „weil mit LED mit immer weniger Leistung immer mehr Output erzeugt werden kann“, wie
Max Wöss von Zumtobel anmerkt. Iska Schönfeld von Philips
Lighting räumt allerdings in Einzelfällen auch noch Entwicklungspotenzial ein: „Überall dort, wo sehr hohe Beleuchtungsstärken erforderlich sind oder wo die Beleuchtung aus großer
Höhe erfolgen muss, haben auch Hochdruck-Metallhalogenlampen noch ihre Berechtigung.“ Insgesamt betrachtet rechnen sich LED-Lösungen in Einzelhandelsgeschäften aufgrund
Aus dem Ladenbau- und Laden-Marketing-Lexikon:
LED/LED-Technik – Eine Leuchtdiode (auch Lumineszenz-Diode, englisch
auch Light Emitting Diode = LED) ist ein elektronisches Halbleiter-Bauelement. Wenn durch die Diode Strom in die Durchlassrichtung fließt, so
strahlt sie je nach der vom Halbleitermaterial und der Dotierung abhängigen Wellenlänge Licht, Infrarotstrahlung (Infrarotleuchtdiode) oder Ultraviolettstrahlung ab. Anders als Glühlampen sind Leuchtdioden keine
thermischen Strahler. Sie emittieren nahezu monochromes Licht in einem
begrenzten Spektralbereich. Die Vorteile gegenüber der herkömmlichen
Glühlampe: LED verbraucht weniger Energie bei gleicher Lichtmenge,
erzeugt weniger Wärme, ist unempfindlich gegenüber Erschütterungen,
erreicht deutlich kürzere Schaltzeiten und hat eine längere Lebensdauer.
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umdasch shopfitting
der langen Lebensdauer und der damit verbundenen reduzierten Wartungskosten mit langen Einschaltzeiten relativ
schnell.
Multitalent LED
Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen strahlt LEDBeleuchtung weniger Wärme ab. Das ist besonders bei der
Beleuchtung frischer Lebensmittel ein großer Pluspunkt. Diese verderben weniger schnell, was wiederum einen geringeren
Warenverlust ergibt. Aber auch im Textilbereich punktet sie mit
ihrem nahezu „nicht vorhandenen“ UV- und Infrarot-Anteil. So
gehört das Ausbleichen oder Vergilben von Waren der Vergangenheit an. Ihre sehr lange Lebensdauer von 50.000 Stunden
reduziert Wartungskosten auf ein Minimum. „Es entfällt damit
der Leuchtmitteltausch weit über die Lebensdauer des ShopKonzeptes hinaus“, so Max Wöss. Im Vergleich zu Halogenmetalldampflampen, bei denen man von einer Lebensdauer von
12.000 Stunden ausgeht, lebt die LED vier Mal so lang. LED
trägt durch ihre präzise Steuerbarkeit auch zur Markenbildung
bei, da individuelle Lichtinszenierungen in Lichtstimmung und
-farbe möglich sind. Dadurch lassen sich verschiedene Sortimente unterschiedlich in Szene setzen. So kann bereits bei
der Lichtplanung aus einem Shop eine Marke gemacht werden.
Die LED-Technik ermöglicht es, in der Shop-Beleuchtung individuell auf Tageslichtverhältnisse einzugehen und dadurch die
Aufenthaltsdauer und Stimmung der Kunden positiv zu beeinflussen. Selbst weißes Licht lässt sich „tunen“. Die „Tunable
SHOP aktuell 112
Philips
SHOP design
Trends in der Shop-Beleuchtung
Frei justier- und dimmbare LED-Panels leuchten die Gänge im ersten Green-Building-Kaufpark (Iserlohn, Deutschland) optimal aus. Die tageslichtabhängige
Steuerung schaltet zur Grundbeleuchtung nur so viel künstliches Licht zu wie nötig und sorgt damit für zusätzliche Energieersparnis.
White“-Technologien erlauben ein Anpassen von warmweiß
bis kaltweiß. Abschließend ist noch ihre flache und kompakte Bauweise zu nennen, die eine vielseitige Anwendung
ermöglicht. „Vor allem in der Akzentbeleuchtung von Fächern,
Decken (hauptsächlich gerichtetes Licht) und Flächen mit
sehr geringer Einbautiefe ist LED unentbehrlich geworden“,
so Anton Gassner.
Vorteile und Entwicklungspotenzial von LED
auf einen Blick:
Vorteile
Entwicklungspotenzial
Nahezu frei von UV-Strahlung
oder Infrarot-Anteilen > kein
Ausbleichen oder Vergilben der
Ware
Farbbrillanz teilweise noch
verbesserungsfähig
Sehr lange Lebensdauer
(50.000 h) im Vergleich zu
Halogenmetalldampflampen
(12.000 h) > geringe
Wartungskosten
Lebensdauer ist stark
von Umgebungs- und
Betriebstemperatur abhängig
Über viele Jahre wartungsfrei
Aktuell noch die hohen
Investitionskosten
Geringe Wärmeabgabe >
Wärmelasten in Geschäften
werden reduziert
Farbwiedergabe (Lichtausbeute)
ist nicht bei allen LEDs zuverlässig
gewährleistet
Stufenlos dimmbar von
0 auf 100 %
Leistungsangaben der
verschiedenen Leuchtenhersteller
sind schwierig zu vergleichen
(fehlende Normen)
Kompakte und kleine Bauweise
SHOP aktuell 112
LED auf dem Weg zur Flächenbeleuchtung
„Im Lebensmittelhandel ist LED häufig bereits flächendeckend
im Einsatz. Die Ergebnisse sind vielversprechend“, berichtet
Iska Schönfeld. REWEs Green-Building-Kaufpark im deutschen Iserlohn ist ein solches Vorreiter-Projekt. Als erster
Lebensmittelmarkt in Deutschland setzt er sowohl im Innenals auch im Außenbereich zu 100 Prozent auf innovative LEDTechnik. Das von Philips exakt auf die ökologischen Anforderungen von REWE zugeschnittene Beleuchtungskonzept liefert
trotz hoher Lichtqualität eine signifikante Energieeffizienz. Die
tageslichtabhängige Steuerung sorgt für zusätzliche Energieersparnis. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, dass der Markt von
den Kunden immer wieder anders erlebt wird.
Im Textilhandel zählt Bershka, eine spanische Modekette der
Inditex-Gruppe, zu den Pionieren in Sachen LED-Flächenbeleuchtung. Hier ist von einer 30-prozentigen Energieersparnis
im Vergleich zur bisherigen Lösung die Rede. Damit unterstützt
die Lichtlösung von Zumtobel die globale Nachhaltigkeitsstrategie von Inditex maßgeblich. Neben der Energieeffizienz
sprach auch hier die steuerbare Lichtstimmung für den Einsatz
von LED.
Eine umweltfreundliche Lichtlösung war auch im Fall des
Levis Green Store in Paris gefragt. Das Lichtsystem mit
Schwerpunkt LED passt sich flexibel an die wechselnden
Bedingungen im Tagesverlauf an und reduziert somit den
Energieverbrauch.
umdasch shopfitting
57
Zumtobel
SHOP design
Trends in der Shop-Beleuchtung
Wie schon beim Pilotprojekt in Barcelona kamen im Bershka Shop in Frankfurt flächendeckend LEDs zum Einsatz. Die Lichtsteuerung wurde hier vor allem
zur klaren Abgrenzung der Sortimente verwendet: Weißes Licht bei der Allgemeinbeleuchtung der Damen und dunkle Grundbeleuchtung und gerichtetes
Licht auf die Ware bei den Herren.
Im Hartwarenbereich punktet die LED vor allem mit ihrer zuvor
schon erwähnten geringen Wärmeabstrahlung. Dies bewirkt
neben der verminderten Hitzeentwicklung im Verkaufsraum
auch eine Schonung der Produkte. Swisscom, der führende
Telekom-Anbieter in der Schweiz, setzt ein nachhaltiges LEDBeleuchtungskonzept in der neuen Generation seiner Läden
ein. Im Pilot-Shop im Emmen Center (Zentralschweiz) wurde
eine LED-Lösung installiert, die mit der neuen Einrichtung harmoniert und eine akzentuierte Inszenierung der technischen
Produkte ermöglicht. Da die LED kaum Einschränkungen in
der Formgebung mit sich bringt, stand einer designorientierten Raumbeleuchtung nichts im Wege. Kleine, elegante LEDLeuchten als Schienenstrahler angeordnet und vier spezielle
LED-Pendelleuchten fügen sich exzellent in das neue Designkonzept des Shops ein.
Wirtschaftlichkeit im Fokus
Investitionen in LED liegen bei drei bis vier Jahren, zwei Jahre
wären für den Handel ideal. Unbezahlte und wertvolle Werbung
für LED sind steigende Energiepreise, sie machen die Technologie zunehmend sinnvoller und attraktiver. Das zeigt auch die
EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2011“. Die
Beleuchtung ist neben der Klimatisierung der größte EnergieKostentreiber. Darum ist die Investitionsbereitschaft in diesem
Bereich auch am größten. 93 Prozent aller befragten Händler
aus dem Sport-, Schuh- und Textil-Einzelhandel wollen weitere
Mittel für die Einsparung im Bereich Beleuchtung aufwenden
(siehe Tabelle unten).
Beleuchtung im Sport-, Schuh- und
Textil-Einzelhandel – Maßnahmen zur
Energieoptimierung:
Einsatz energieeffizienter Leuchtmittel
Die LED-Technik ist ein wichtiger Bestandteil in den Nachhaltigkeits-Strategien vieler Unternehmen. Die relativ hohen
Kosten, die bei der Umstellung auf LED-Technik anfallen,
sind für viele noch ein Hindernis. „Eine Ladenbeleuchtung mit
LEDs kostet heute noch deutlich mehr als eine konventionelle
Beleuchtungslösung“, schildert Iska Schönfeld die aktuelle
Kostensituation. Dem gegenüber steht aber – je nach Anwendung – eine Energieersparnis von bis zu 50 Prozent. Auch Max
Wöss sieht in den derzeit noch höheren Anschaffungskosten
eine zumindest psychologische Hürde zum flächendeckenden
Einsatz. Die durchschnittlichen Amortisationszeiten für die
58
umdasch shopfitting
91%
Herunterfahren der Wattage
73 %
LED (Außen- und Werbebeleuchtung)
73 %
Anpassung an das Bedarfsniveau
73 %
Tageslichtsteuerung
55 %
Geringere Anzahl von Leuchten
45 %
Sonstige Nutzung von LED
Zentrale Steuerung von außen
45 %
27 %
„intelligente“ Regelung
18 %
Verzicht auf bestimmte Lichtquellen
18 %
Quelle: EHI Retail Institute 2011
SHOP aktuell 112
Kristen Pelou
Kristen Pelou
SHOP design
Trends in der Shop-Beleuchtung
Energiesparende Licht-Highlights im Levis Green Store in Paris: Ein Tageslichtsensor im Schaufenster dimmt das akzentuierte Licht je nach Wetterlage.
Im Verkaufsraum tragen vier quadratische, von der Decke abgehängte LED-Lichtfelder zur angenehmen Grundbeleuchtung bei. Die Technik dazu lieferte
Zumtobel.
Die LED wird sukzessive ineffizientere Technologien verdrängen und in der Anwendung noch wirtschaftlicher werden, da
sind sich die Experten einig. Schönfeld: „Wie bei vielen anderen
technischen Innovationen vorher auch, kann die grundsätzliche
Akzeptanz ihre Zeit brauchen. Danach geht alles sehr schnell.“
Anton Gassner von Umdasch Shopfitting wünscht sich von der
Industrie in der Zukunft eine bessere Vergleichbarkeit der relevanten Leistungskennzahlen in Sachen Beleuchtung. Für ihn
geht der Trend in Sachen LED klar in Richtung Reduzierung
des Stromverbrauches bei gleicher Lichtausbeute (Lumen pro
Watt = lm/W). Das theoretische Maximum der LED liegt bei
220 lm/W, während das Maximum moderner Halogenmetalldampflampen bei etwa 130 lm/W liegt.
Die Leistungsfähigkeit der LED-Technik ist zwar noch nicht
ausgeschöpft, aber schon steht die nächste Innovation in
den Startlöchern: OLED (Organic Light Emitting Diode). Das
organische Flächenlicht besteht aus hauchdünnen Halbleiterschichten und strahlt weiches, diffuses Licht ab. Durch geringe
Wärmestrahlung und hohe Flexibilität bei der Formgebung sind
völlig neue Anwendungsfelder möglich. OLEDs eignen sich
nicht nur für den Einbau in Möbeln, sondern auch zur Architekturinszenierung z.B. als transparente Beschichtung von Fenstern und Wänden. So lässt OLED mit ihren Eigenschaften das
Lichtplaner-Herz höher schlagen.
Philips
Was bringt die Zukunft
Der Einsatz moderner LED-Technik erlaubte im Swisscom Pilot-Store
(Emmenbrücke, Schweiz) umfassende Gestaltungsfreiheit. Warmweißes
Licht, das über Designpendelleuchten stufenlos dimmbar ist, sorgt in der
Ladenmitte für eine aufmerksamkeitsstarke Produktinszenierung.
Die SHOP aktuell-Experten in Sachen LED:
Prof. Iska Schönfeld
Philips Lighting
SHOP aktuell 112
Mag. Max Wöss
Zumtobel
Ing. Anton Gassner
Umdasch Shopfitting
umdasch shopfitting
59
SHOps & shopping
Buenos Aires
Text
Tanja Matuolis
In den 90er-Jahren wurde mit der Revitalisierung des damals heruntergekommenen Hafenviertels „Puerto Madero“ begonnen. Heute prägen moderne
Wolkenkratzer und rote Backsteinhäuser „das Gesicht“ des Trendviertels. Die Fußgängerbrücke „Puente de la Mujer“ von Santiago Calatrava ist
Wahrzeichen des neuen Stadtteils.
Bienvenidos in Südamerikas
Trend-Metropole
Buenos Aires gilt als das Paris Südamerikas, doch die lateinamerikanische Seele der Metropole lässt sich
(zum Glück) nicht verleugnen. Ihr einzigartiger Charme liegt in den Gegensätzen. Sie ist historisch, modern,
laut, chaotisch, mondän, familiär oder hip und oft auch alles auf einmal. Sicher ist aber, dass Buenos Aires seit
einiger Zeit auch über die Grenzen Südamerikas hinaus als Hotspot in Sachen Shopping gilt. Darum werfen wir
auf einem Streifzug durch „La Capital“ einen näheren Blick auf die Shoppingszene und ihre Highlights.
Patriotismus wird großgeschrieben. Seit der großen Krise im
Jahr 2001 hat Argentinien einen enormen Aufschwung erlebt
und gerade die Fashionszene in Buenos Aires hat sich immer
mehr zu einem internationalen Hotspot entwickelt. Obwohl
immer mehr ausländische Firmen hier Fuß fassen, haben
sich hauptsächlich südamerikanische Marken die Plätze im
Spitzenfeld gesichert. Zu den berühmtesten zählen der
chilenische Departmentstore Falabella, der Elektronikriese Fravega, die traditionellen Polo- und
Lederwarengeschäfte La Martina und Cardon
und natürlich die Fashionmarken: Etiqueta
negra, Akiabara, Rapsodia, Ona Saez, Maria
Cher, Jasmin Chebar, Clona, Prüne, Ayres –
um die bekanntesten zu nennen. Interessant
ist, dass sich die Mehrheit dieser Marken
hauptsächlich in den großen Shoppingcentern niederlässt, um sich in passendem Rahmen zu präsentieren. Wie zum Beispiel im DOT
Shopping Center, welches 2009 an der Stadtgrenze
60
umdasch shopfitting
eröffnet wurde. Hinter der imposanten Glasfassade erstrecken
sich 77.000 m² Verkaufsfläche. Die Farbe Orange setzt Akzente vom Fahrstuhlschacht bis zu den Toiletten, die es sogar im
Kinderformat gibt. Besonders hervor stechen die Stores von
Nike, mit grauen Ziegelwänden, gealterten dunklen Holzböden
und Deckenleuchten, die an eine alte Sporthalle erinnern, oder
Akiabara. Das Fashionlabel setzt in seinen Läden auf dezente
Eleganz. Edler Parkettboden und Stuckdecken in Kombination mit ausgewählten Barockmöbeln verleihen
diesen Shops ein herrschaftliches Ambiente.
Masse anstatt Klasse heißt es hingegen auf
den meist frequentierten Shoppingstraßen, der
Fußgängerzone Florida und der vielbefahrenen
Avenida Santa Fe. Der bunte Mix aus Markengeschäften, kleinen Billigläden, Fast-Food-Restaurants und Kiosken führt rasch zur Reizüberflutung.
Zum Glück bieten sich hervorragende Fluchtmöglichkeiten: Zum einen in das luxuriöse Shopping Center
SHOP aktuell 112
SHOps & shopping
Buenos Aires
Das neue DOT Shopping Center und die ehrwürdigen Hallen der Galerias Pacifico repräsentieren zwei konträre Gesichter der Metropole. Moderne und
Tradition sind sowohl in der Stadtarchitektur als auch in der Shoppinglandschaft allgegenwärtig und werden auch im Shop Design gerne kombiniert.
Galerias Pacifico (Calle Florida) in dem sich nationale und internationale Topmarken ein Stelldichein geben. Mit ihren zwölf
gewaltigen Fresken wirken die Galerias wie eine Kathedrale des
Shoppings. Neben den erstklassigen Shoppingadressen locken
sie außerdem mit der Kunstgalerie Centro Cultural Borges. Zum
anderen bietet die Buchhandlung El Ateneo Grand Splendid auf
der Avenida Santa Fe einen Ruhepol in der Hektik. Seit 2000
befindet sie sich in dem ehemaligen Theatergebäude aus dem
Jahr 1919. Wo früher Theaterbesucher auf ihren Sitzplätzen den
Stücken lauschten, füllen nun Bücherregale den prunkvollen
Saal. Platz zum gemütlichen Schmöckern findet man nun in den
Logen. Ein Cafe auf der Bühne lädt ebenso zum Verweilen ein.
El Ateneo verbindet Shopping mit historischem Flair.
Recoleta einquartiert. Eine der schönsten Villen mit beeindruckender Mosaik-Glas-Decke hat sich Ralph Lauren in der
Avenida Alevar als Standort gesichert. Passend zum Stil des
Viertels präsentiert sich auch das exklusive Shopping Center
Patio Bullrich.
Recoleta – Treffpunkt der Reichen und Schönen
Ursprünglich aus den 90er-Jahren wurde sie im Herbst 2011
renoviert und erweitert. Eine moderne Stahl-Glas-Konstruktion
bildet den Rahmen für den offenen Eingangsbereich, und im
Inneren sorgen dunkle Decken, Screens und Leuchtflächen für
eine futuristische Atmosphäre.
Die Stores der High-Class-Marken wie Hermès, Louis Vuitton,
Cartier, Fendi, Escada oder Armani haben sich in den eleganten französischen Stadthäusern des ruhigen Nobelviertel
SHOP aktuell 112
Die neoklassizistische Architektur des Herrenhauses wurde
erhalten, und unter den kunstvollen Eisenverstrebungen finden
sich heute zahlreiche internationale Top-Marken wie Salvatore
Ferragamo, Christian Lacroix, Cacharel oder Carolina Herrera.
Direkt neben dem „Cementario de Recoleta“, der dem berühmten Friedhof Père Lachaise in Paris nachempfunden wurde,
befindet sich die Recoleta Mall.
umdasch shopfitting
61
SHOps & shopping
Buenos Aires
1
2
Ayres
Tramando
Ayres zählt in Argentinien zu den führenden DOB-Marken. Der extravagante
Store in Palermo Soho beeindruckt durch seine futuristische
Ladenarchitektur und ungewöhnliche Lichtstimmung.
Im kleinen Laden des argentinischen Designers Martin Churba bleibt man
gerne „hängen“. Denn der Maestro gewährt in regelmäßigen Abständen
Einblicke in seine Arbeit.
Palermo Soho – so hip wie sein New Yorker Vorbild
Raum aus verschachtelten Ebenen, verbunden durch Stufen
und diagonale Rampen. Sein Store Design soll den Eindruck
ständiger Bewegung erwecken. Ein Labyrinth aus Spiegeln
und Licht beherbergt die Umkleidekabinen. Es ermöglicht eine
Anprobe aus völlig neuen Blickwinkeln. Einen stilistischen Kontrast erzeugt die rustikale Lounge, die hauptsächlich von den
Herren der Schöpfung zum Ausruhen genutzt wird.
Das Viertel rund um die Plaza Serrano und die Plaza Armenia war früher bekannt für gute und günstige Autowerkstätten.
Doch vor etwa zehn Jahren entdeckten Künstler, Bohemians
und junge Designer den Charme der Gegend. Dieser ist geprägt
von traditionellen Häusern aus der Kolonialzeit, Kopfsteinpflaster und schönen alten Bäumen. Seither hat sich Palermo Soho
zur angesagtesten Adresse für Mode, Design und Gastronomie
in Buenos Aires entwickelt. Es ist ein Dorf in der Großstadt,
wo man in jedem Geschäft mit einem freundlichen „Hola, como
andas?“ begrüßt wird. Ohne den üblichen Verkehrslärm lässt
es sich hier stundenlang flanieren und immer wieder Neues
entdecken. Seien es nun die bekannten Marken, die sich in
Palermo Soho besonders ins Zeug legen, junge argentinische
Designer oder neue unkonventionelle Konzepte.
Im neuen Laden des Designgenies Martin Churba fühlt man
sich wie in einem Spinnennetz. Eine verwobene Konstruktion
aus weißen Gestängen umhüllt die Designerstücke und wirkt
besonders nachts sehr beeindruckend. Im Tramando Laboratorio präsentiert Churba nicht nur seine Mode, sondern nützt es
auch als öffentlichen Workspace, wo er Interessierte an seinem
Pale rmo Soh
o
Zwischen den traditionellen Häusern fällt der Flagshipstore von
Ayres eindeutig aus dem Rahmen. Die Architekten Dieguez &
Fridman konzipierten für das Fashionlabel einen modernen
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LA BOCA
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Viertel
62
umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
SHOps & shopping
Buenos Aires
3
Nike
Garçon Garcia
5
Nike setzt in Buenos Aires auf „Turnhallen-Feeling“ im Retro-Look.
4
Naima
Im Store des jungen Designerlabels Naima werden die erlesenen Stücke als
Einzelpräsentation von der Decke hängend prominent in Szene gesetzt.
Die Herren-Modemarke Garçon Garcia setzt bei der Ladengestaltung wie
viele andere in Palermo Soho auf „rustic chic“. Wie in einer gutsortieren
Bibliothek wird die Ware geschmackvoll präsentiert und gelagert.
Schaffen teilhaben lässt. Einen „Third Place“ par excellence
kreierte die Marke Kosiuko, mit Casa Chic. Das Konzept verbindet den Homeware Store im Erdgeschoss mit einem familiären
Bed & Breakfast-Hotel in den oberen Stockwerken. Der Stil ist
geprägt von „rustic chic“ mit schwarz getäfelter Fassade, rustikalen Holzböden, dunklen Möbeln und unverputzten Ziegelmauern. Diese Art von Ladengestaltung liegt in Palermo Soho
voll im Trend. Auch Etiqueta negra, Nike oder Loft Designed
By folgen dieser Linie. Die gemütliche Atmosphäre des Hotels
kann der Gast in Form von Produkten der hauseigenen Homeware Linie mit nach Hause nehmen. Das Sortiment von Casa
Chic bietet Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, verschiedenste
Dekoartikel und Seifen.
Gänze aus Brillenfotos zusammengebastelt – und im Inneren
schmücken Schwarz-Weiß-Fotos weiterer berühmter Brillenträger die weißen Wände. Die hippen Brillen selbst werden auf
schlichten weißen Regalen präsentiert. Seit Kurzem designt die
Marke auch Uhren und Kopfhörer. Sehr passend, denn auf der
Internetseite hört man das hauseigene Infinit-Radio.
Der Konzeptstore Kabinett wurde von der Idee des „Portable
Museum“ von Marcel Duchamp inspiriert. Der minimalistisch
in weiß gehaltene Shop soll etablierten Designern und aufstrebenden Talenten eine Bühne geben. Hinter der auffälligen
knallgelben Fassade findet man eine von Kuratoren ausgewählte Mischung aus Designobjekten, Büchern, Musik, Mode und
Technologie.
Die Mischung macht’s
Ein Streifzug durch die Stadt zeigt, dass Buenos Aires nicht nur
architektonisch, sondern auch hinsichtlich seiner Shoppinglandschaft eine Mischung aus historisch-traditionell, lateinamerikanisch-chaotisch und weltoffen-modern ist. Gerade diese
Unberechenbarkeit, die Unbeschwertheit und die Lebenslust,
die Stadt und Bewohner versprühen, machen Buenos Aires zu
einer einzigartigen Shopping Metropole. Besonders für jene,
denen das Streben nach „Immer größer und immer höher“
schon zuviel ist, bietet Palermo Soho eine Alternative, an der
sich auch Stadtplaner ein Beispiel nehmen können. Es bleibt
zu hoffen, dass der Aufschwung anhält und sich die Porteños
ihre gute Laune nicht durch die hohe Inflation und die restriktive
Finanzpolitik der Regierung verderben lassen. Ein echter Hingucker ist der Laden von Infinit Eyewear, sowohl
von innen als auch von außen. Die Fassade des Stores zieren Fotocollagen von John Lennon und Mahatma Gandhi – zur
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
63
Shop Events
Equipmag in
Paris
Umdasch Shopfitting wird vom 11. bis
13. September 2012 an der französischen
Ladenbau-Messe Equipmag in Paris als
Aussteller teilnehmen. Präsentiert werden
Leistungsmodule und Shop-Systeme des
Unternehmens. Insgesamt werden in den
Messehallen an der Porte de Versailles
450 Aussteller präsent sein, erwartet werden 20.000 Besucher. Geboten wird auch
ein interessantes Kongress-Programm,
wobei Multi Channel ein wesentliches
Thema sein wird. Weitere Informationen:
www.equipmag.com.
Pierre Marquette, der Geschäftsführer von
Umdasch Shopfitting Frankreich, freut sich auf
viele interessante Gespräche während der
Equipmag.
Kühne, Hochreuthener,
Mikunda beim Retailforum
Switzerland at the Retailforum
Switzerland
Das 2. Retailforum Switzerland, das
am 8. November 2012 im Radisson Blue
Hotel am Zürich-Airport stattfindet, hat
einige hochkarätige Referenten im Programm. So werden Dr. Martina Kühne (GDI), Thomas Hochreuthener (GfK
Switzerland) und Dr. Christian Mikunda
(CommEnt Wien) ans Podium treten.
Durch weitere Referate, den „Tenants
Panel“ und den „Landlord Panels“, sollen den Teilnehmern weitere Aspekte
und Chancen des Schweizer Detailhandels vermittelt werden. Moderiert wird
die Veranstaltung von Stephan Klapproth,
dem „10vor10-Frontman“ des Schweizer
Fernsehens. Zusätzliche Informationen:
www.retailforum.ch.
The Second Retailforum Switzerland,
which will be held on 8 November 2012 in
the Radisson Blu Hotel at Zurich Airport,
will be including a number of prestigious lecturers in its programme. Among
those taking the stage will be Dr. Martina
Kühne (GDI), Thomas Hochreuthener (GfK
Switzerland) and Dr. Christian Mikunda
(CommEnt Vienna). Through more lectures, the “Tenants Panel” and the
Thomas Hochreuthener ist einer der Key Note
Speaker beim Retailforum Switzerland am
8. November. Thomas Hochreuthener is one of
the keynote speakers at the Retailforum
Switzerland on 8 November.
“Landlord Panel”, participants will gain
an understanding of further aspects and
opportunities in the Swiss detail retail
scene. The event will be introduced by
Stephan Klapproth, the “10 vor 10” front
man of Swiss television. Additional information: www.retailforum.ch.
Shop Academy-Foren: London, Hamburg,
Bozen, Aarau, Wien, Verona
Über 600 Besucher konnte die
Umdasch Shop Academy in diesem
Jahr bei den abendlichen Foren in London (Referent Greg Stobbs), Hamburg
(Dr. Christian Mikunda), Bozen (Irmgard
Heyd), Aarau (Dr. Hans-Georg Häusel)
und Wien (Bernd Reutemann) bereits
begrüßen. An die Foren in Hamburg und
in Wien wurde jeweils am Nachmittag ein
Architektur- und Design-Forum „angedockt“. Dieses Konzept wurde sehr gut
angenommen und soll deshalb an ausgewählten Standorten fortgesetzt werden.
Noch auf dem Programm, und zwar
am 14. November, steht das Umdasch
Shop Academy Forum in Verona. Fabrizio
64
umdasch shopfitting
Valente von Kiki Lab Brescia, einem Partner der stark mit dem Einzelhandel verwurzelten Ebeltoft Group, wird unter dem
Titel „Mit Innovationen gegen die Krise
im Handel“ sprechen (Vortrag in italienischer Sprache). Die Teilnehmer können
sich auf einige interessante Ideen freuen.
Ebenfalls bereits fixiert wurde das erste
Forum des Jahres 2013. Es findet am 28.
Februar in London statt, wieder in den
schicken Räumlichkeiten der Residenz
des österreichischen Botschafters.
Bernd Reutemann zündete beim Forum in Wien
ein Ideen-Feuerwerk in Sachen Dienstleistungsund Servicekultur.
SHOP aktuell 112
Shop Events
Genuss in Wien: Premiere
am 5./6. Oktober Gourmet
pleasures in Vienna: Première
on 5-6 October
In Zusammenarbeit mit CommEnt und
Assmann Ladenbau hat die Umdasch
Shop Academy erstmals eine eigene
Version der begehrten Shop-Expedition
„Laden-Dramaturgie LIVE!“ speziell für den
Food-Bereich konzipiert. Die Premiere geht
am 5. und 6. Oktober 2012 in der österreichischen Bundeshauptstadt über die
Bühne und nennt sich deshalb „Genuss
in Wien“. Nach dem Theorie-Unterricht
im stimmig zum Thema passenden Hotel
In cooperation with CommEnt and
Assmann Ladenbau, the Umdasch Shop
Academy has developed for the first time
a special version of the popular shop
expedition “Laden-Dramaturgie LIVE!”
(Shop Dramaturgy LIVE!) for the food
sector. The première will be presented on
5-6 October 2012 in the Austrian capital
and is therefore entitled “Genuss in Wien”
(Gourmet Pleasures in Vienna). Following the theoretical study session in the
Der Billa Corso im
Herrnhuterhaus ist eines der
Besichtigungsobjekte beim
„Laden-Dramaturgie“-Special
„Genuss in Wien“.
The Billa Corso in the
Herrnhuterhaus is one of the
locations to be visited during
the “Laden-Dramaturgie”
special event “Genuss in
Wien”.
Vienna Hollmann Beletage werden Denise
und Dr. Christian Mikunda die Teilnehmer durch ihre Heimatstadt führen, gilt
sie doch als Hochburg des Genusses,
des guten Essens und Trinkens. Auf dem
Besichtigungsprogramm stehen exzellent
inszenierte Supermärkte, Restaurants,
Hotels, Convenience Stores, Delikatessengeschäfte, Märkte, Bars und nicht zuletzt
ein Luxus-Würstelstand. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.umdaschshop-academy.com sowie telefonisch
unter (+43) 7472-605-2328 (Frau Käfer)
oder (+43) 3542-700-221 (Frau Koller).
Bereits restlos ausgebucht ist die
Shop-Expedition „Laden-Dramaturgie
LIVE!“, die vom 27. bis 29. 9. 2012 nach
New York führt. Für die globale ShopExpedition „In 18 Tagen um die Welt“ –
ebenfalls mit Dr. Christian Mikunda – vom
5. bis 24. April 2013 stehen noch 4 der 25
externen Teilnahmeplätze zur Verfügung.
Bitte fordern Sie bei Interesse die aktuellen
Unterlagen an.
SHOP aktuell 112
Hotel Vienna Hollmann
Beletage, where the
atmosphere matches
the subject, Denise
and Christian Mikunda
will lead participants through their home
town, which is considered to be a bastion
of pleasure and good food and drink. The
tour programme includes well-presented
supermarkets, restaurants, hotels, convenience stores, delicatessen shops, markets, bars and last but not least a luxury
sausage stand. Further information can
be obtained from www.umdasch-shopacademy.com or by telephone under
(+43) 7472-605-2328 (Ms Käfer) or (+43)
3542-700-221 (Ms Koller).
The shop expedition “Laden-Dramaturgie LIVE!” (Shop Dramaturgy LIVE!),
which will be travelling to New York from
27- 29 September 2012, is already fully
booked. Four of the 25 external participants places are still available for the
global shop expedition “In 18 Tagen um
die Welt” (Around the World in 18 Days)
– also with Dr. Christian Mikunda – from
5-24 April 2013. If you are interested,
please request the latest information.
EuroCIS
punktet mit
Multi Channel
Die EuroCIS 2012 hat ihre Position als
führende Fachmesse für Retail Technology eindrucksvoll bestätigt. 6.400 Besucher kamen vom 28. 2. bis 1. 3. 2012
nach Düsseldorf, so viele wie nie zuvor.
Dr. Kai Hudetz,
der auch für die
Umdasch Shop
Academy tätig ist,
konzipierte und
moderierte das
bestens besuchte
Multi Channel
Forum anlässlich
der EuroCIS.
Die Messe profitierte nicht zuletzt von der
Angebotserweiterung in Richtung Multi
Channel und E-Commerce. Besonders
gut angenommen wurde der begleitende
Kongress zu diesem brennenden Thema.
Die nächste EuroCIS dauert vom 19. bis
21. 2. 2013, im Jahr 2014 wird sie dann
wieder im Rahmen der EuroShop stattfinden (16. – 20. 2.).
LadenbauLexikon als
E-Book
Ab Herbst 2012
auch als E-Book:
Das „Ladenbauund LadenMarketingLexikon“.
Ab Herbst 2012 wird das von Callwey
und der Umdasch Shop Academy herausgegebene „Ladenbau- und LadenMarketing-Lexikon“ auch als E-Book zur
Verfügung stehen. Weitere Informationen:
www.callwey.de. In gedruckter Form
gibt es das Lexikon für „SHOP aktuell“Leser zum Sonderpreis von € 35,00
(zzgl MwSt., Porto und Versandkosten).
Bestellungen formlos unter shop.aktuell@
umdasch.com.
umdasch shopfitting
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Bücher Books
Kalender Calendar
Neue Bücher New Books (deutschsprachige Ausgaben)
IRIS SKOWRONEK
ANNE M. SCHÜLLER
101 PRAXISTIPPS FÜR MEHR
ERFOLG IM EINZELHANDEL
TOUCH POINTS
„Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet der Ratgeber von Iris
Skowronek all jenen, die sich im Einzelhandel neu
positionieren oder Geschäftsprozesse optimieren
wollen. Sei es im Management, bei der Ladenplanung, im Marketing oder im Bereich der Logistik –
die Autorin liefert konkrete Tipps, die ohne großen
finanziellen Aufwand leicht umsetzbar sind.
Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main
2012, 2 Bände, 370 Seiten
ISBN 978-38841-255-2
89 € (D)
Ob ein Kunde kauft, entscheidet sich an den Touchpoints eines Unternehmens. In den letzten Jahren
ist eine Fülle solcher Punkte, an denen der Kunde
mit Produkt, Mitarbeiter oder Marke in Berührung
kommt, entstanden. Das Social Web hat diese Entwicklung zusätzlich begünstigt. Anne M. Schüller
beantwortet in ihrem Buch, wie Offline- und OnlineTouchpoints verknüpft werden können, um Kunden
zu Promotoren und Fans zu machen.
Gabal Verlag, Offenbach, 2012
351 Seiten
ISBN 978-3-86936-330-1
29 €
NIKLAS MAHRDT, MICHAEL HACKE
ULRICH EGGERT
AUFBAU EINES
FASHION-ONLINE-SHOPS
ZUKUNFT HANDEL
Angesichts deutlich steigender Umsätze im OnlineModehandel sind stationäre Händler häufig mit der
Frage, ob ein eigener Online-Shop sinnvoll ist, konfrontiert. Eine Antwort erfordert eine fundierte Analyse aller notwendigen Voraussetzungen und Ressourcen sowie eine sorgfältige Planung. Hilfestellung hierbei bietet die neue Fachdokumentation.
Die knapp 100 Seiten erklären Punkt für Punkt den
Aufbau eines Online-Shops.
Techno-Discount, Multi Channel-Vertrieb, Smart
Shopper – wie sieht die Zukunft des Handels aus?
Welche Trends bestimmen das Geschäft von morgen und worauf ist beim Markenmanagement in Zukunft zu achten? Die Trend-Bibel „Zukunft Handel“
beschreibt die maßgeblichen Entwicklungen in der
Handelslandschaft. Ulrich Eggert liefert Denkanstöße und zeigt, was Unternehmen und Produzenten
über die rasanten Veränderungen im Handel wissen
sollten.
BTE – Bundesverband Textileinzelhandel, Köln
2012, 88 Seiten
ISBN 978-3-86340-043-9
48,15 € (Preis für Nicht-EHV-Mitglieder)
Walhalla Fachverlag, Regensburg
2011, 231 Seiten
ISBN 978-3-8029-3855-9
29 € (D), 49,60 SFR (CH)
Event-Kalender* Calendar of events
Datum
Ort
Veranstaltung
Kategorie
Information
5. – 7. 9. 2012
Chicago
International Retail Design Conference
Retail Design
www.irdconline.com
11. – 12. 9. 2012
Köln
EHI Marketing Forum 2012
Marketing-Konferenz
www.ehi.org
11. – 13. 9. 2102
Paris
Equipmag
Foire aménagement de magasin
www.equipmag.com
13. 9. 2012
Bozen
Visual Merchandising für Praktiker (Mode)
Eintagesseminar, Mag. Ardnt Traindl
www.umdasch-shopfitting.com
13. 9. 2012
Frankfurt/Main
Textillogistik Kongress 2012
Logistik-Kongress
www.textilwirtschaft.de
14. 9. 2012
Berlin
37. Internationale Fachtagung für
Visuelles Marketing
VM-Konferenz
www.vmm.eu
18. 9. 2012
Amstetten
Visual Merchandising für Praktiker (Schuhe)
Eintagesseminar, Marlies Nihuis
www.umdasch-shopfitting.com
18. 9. 2012
Paris
Stor(y) Branding
Séminaire d‘un jour, Andrea Semprini
www.umdasch-shopfitting.com
18. – 19. 9. 2012
Düsseldorf
EHI Retail Design Konferenz
Shop Design-Kongress
www.ehi.org
19. – 21. 9. 2012
London
World Retail Congress 2012
Retail-Congress
www.worldretailcongress.com
20. – 21. 9. 2012
Berlin
German Council Congress
Shopping Center-Kongress
www.gcsc.de
25. 9. 2012
Amstetten
Bausteine für die erfolgreiche Ladengestaltung
Eintagesseminar, div. Referenten
www.umdasch-shopfitting.com
25. – 26. 9. 2012
Köln
EHI Preisemanagement-Kongress
Handelskongress
www.ehi.org
25. – 26. 9. 2012
London
Retail Week Technology Summit
Retail Technology Event
www.retailtechsummit.com
27. – 29. 9. 2012
New York
Laden-Dramaturige LIVE!
Shop-Expedition, Dr. Christian Mikunda
www.umdasch-shopfitting.com
5. – 6. 10. 2012
Wien
Ladendramaturgie LIVE! Food-Special
„Genuss in Wien“
Shop-Expedition, Dr. Christian Mikunda
www.umdasch-shopfitting.com
10. – 11. 10. 2012
Mumbai
India Retail Forum
Retail Forum
www.indiaretailforum.in
11. – 13. 10. 2012
Alpbach
Die Kunst der Inszenierung III
Int. Handelsforum, div. Referenten
www.umdasch-shopfitting.com
16. – 17. 10. 2012
Köln
Energiemanagement im Einzelhandel
Energie-Kongress
www.energiekongress.com
23. 10. 2012
Neidenstein
Bausteine für die erfolgreiche Ladengestaltung
Eintagesseminar, div. Referenten
www.umdasch-shopfitting.com
66
umdasch shopfitting
SHOP aktuell 112
Bücher Books
Kalender Calendar
(deutsch-/englischsprachige Ausgaben)
MATTHIAS SPANKE, SONJA LÖBBEL
ERFOLGREICHES
VISUAL MERCHANDISING
Visual Merchandising hat in der modernen Kommunikation einen zentralen Stellenwert. Gut genutzt,
nimmt es die Funktion eines Kompasses ein, der
durch die Markenwelt des Point of Sale führt. Die
beiden Autoren, Matthias Spanke und Sonja Löbbel, schufen mit ihrem Buch eine Guideline für erfolgreiches Visual Merchandising.
Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main
2012, 187 Seiten
ISBN 978-3-86641-257-6
78 € (D)
PETER W. ENGMANN, AXEL AUGUSTIN
STATISTIK REPORT
SCHUHE 2011
Wer in der Schuh- und Lederwaren-Branche erfolgreich sein will, sollte die Lage und Entwicklung
des Marktes stets im Auge haben. Hilfreich ist hier
der Statistik Report Schuhe. Er beschäftigt sich auf
knapp 100 Seiten mit den Rahmenbedingungen und
Marktvolumina der Schuhbranche, dem Verbraucherverhalten im Sortiment Schuhe sowie mit Import- und Export-Statistiken. Der Anhang zum Thema Lederwaren rundet das Werk ab.
BDSE - Bundesverband Schuheinzelhandel, Köln
2011, 100 Seiten
ISBN 978-3-86340-033-0
159,43 € (Preis für nicht EHV-Mitglieder)
HANNES PACHLER, REINHARD UHL,
REINHARD WINIWARTER
A RETAILER’S GUIDE TO
COMMERCIAL LEASE IN AUSTRIA
Die österreichische Handelslandschaft ist wie jede
andere auch mit Besonderheiten und Tücken gespickt. Wer auf diesem Markt bestehen will, muss
ihn gewissenhaft evaluieren, sich den örtlichen Herausforderungen stellen und notwendiges Knowhow aneignen. Der zweisprachige Guide klärt über
das österreichische Mietrecht im Detail auf und gibt
eine Einführung in den österreichischen ShoppingCenter-Markt.
MANZ‘sche, Wien
2012, 168 Seiten, Deutsch/Englisch
ISBN 978-3-214-00677-8
32 € (A)
GRUPPE NYMPHENBURG,
FABRIZIO VALENTE
RETAIL INNOVATIONS 7
In „Retail Innovations 7“ erhält der Leser einen
handlichen, aber dennoch sehr umfangreichen
Überblick über alle aktuellen und tragenden Trends
im Handel. Highlights der diesjährigen Ausgabe
sind 25 Porträts innovativer Händler und Hersteller
aus verschiedenen Branchen. Der Report liefert somit eine Menge an Inspiration.
Ebeltoft Group / Gruppe Nymphenburg, München
2012, 142 Seiten, Englisch
Schutzgebühr 10 €
Datum
Ort
Veranstaltung
Kategorie
Information
24. 10. 2012
Amstetten
Die Visual Merchandising-Strategie der
Zukunft
Eintagesseminar, Rosie Hutner
www.umdasch-shopfitting.com
24. 10. 2012
Oberentfelden
Visual Merchandising für Praktiker (Schuhe)
Eintagesseminar, Marlies Nihuis
www.umdasch-shopfitting.com
24. 10. 2012
Wien
ACSC-Kongress „Handel Himmel Hölle”
Shopping Center Kongress
www.acsc.at
25. – 27. 10. 2012
Frankfurt/Main
viscom
Fachmesse für visuelle Kommunikation
www.viscom-messe.com
30. – 31. 10. 2012
London
Retail Week Ecommerce Summit
Multi Channel Event
www.ecommercesummit.com
31. 10. 2012
Oberentfelden
Die Visual Merchandising-Strategie der Zukunft
Eintagesseminar, Rosie Hutner
www.umdasch-shopfitting.com
6. 11. 2012
Amstetten
Visual Merchandising für Praktiker (Mode)
Eintagesseminar, Irmgard Heyd
www.umdasch-shopfitting.com
8. 11. 2012
Neidenstein
Store Branding Excellence
Eintagesseminar, Arndt Traindl
www.umdasch-shopfitting.com
8. 11. 2012
Zürich
Retail Forum Switzerland 2012
Handels-Kongress
www.retailforum.ch
14. 11. 2012
Verona
Shop Academy Forum
forum commerciale, Fabrizio Valente
www.umdasch-shopfitting.com
14. – 16. 11. 2012
Cannes
Mapic
International retail real estate
conference
www.mapic.com
14. – 16. 11. 2012
London
Channel Management
Multi Channel Conference
[email protected]
15. 11. 2012
Neidenstein
Visual Merchandising für Praktiker (Schuhe)
Eintagesseminar, Marlies Nihuis
www.umdasch-shopfitting.com
20. 11. 2012
Amstetten
Visual Merchandising für Praktiker (Hartware)
Eintagesseminar, Antje Kleine-Berkenbusch www.umdasch-shopfitting.com
5. – 7. 12. 2012
New York
Retail Design Collective
Visual Merchandising Event
www.retaildesigncollective.com
19. – 21. 2. 2013
Düsseldorf
EuroCIS
Retail Technology Trade Fair
www.eurocis.com
28. 2. 2013
London
Umdasch Shop Academy Forum
Trading platform
www.umdasch-shopfitting.com
5. – 24. 4. 2013
Weltreise
In 18 Tagen um die Welt
Shop-Expedition Dr. Christian Mikunda
www.umdasch-shopfitting.com
9. – 11. 4. 2013
Genf
Passenger Terminal Expo
Airport-Event
www.passengerterminal-expo.com
16. – 20. 2. 2014
Düsseldorf
EuroShop
Global Trade Fair
www.euroshop.com
* Die Event-Infos sind in der jeweiligen Veranstaltungssprache angegeben.
SHOP aktuell 112
umdasch shopfitting
67
11.– 13. 10. 2012
Alpbach
Tirol
Internationales Alpbacher Handels-Forum
Der Retail-Event des Jahres 2012
mitten in den Tiroler Bergen:
Das Internationale Alpbacher
Handels-Forum DIE KUNST DER
INSZENIERUNG III.
Starring Peter Paul Polte Peter Sloterdijk Karl-Heinz Müller
Ibrahim Ibrahim Thomas Lipke Max Hollein Pater Karl Wallner
Nike Wagner Jörg Knör David Chipperfield
Ein Top-Event
der Umdasch
Shop Academy
Informationen
Ticket-Hotline
[email protected]
[email protected]
T +43 (0)7472 605 1957
www.umdasch-shopacademy.com
www.umdasch-shopfitting.com
Locations
Congress Centrum Alpbach,
Romantikhotel Böglerhof,
Alpbacherhof,
Hotel Post,
Congress Innsbruck,
Innsbrucker Nordkettenbahn,
Alpenlounge Seegrube u. a.
Simultanübersetzung
Englisch/Deutsch,
Deutsch/Englisch
Powered by
Zumtobel, Manstein Verlag,
SHOP aktuell
Tickets: € 990 bis € 1.320
www.umdasch-shop-academy.com
Österreich
Umdasch Shopfitting GmbH
A-3300 Amstetten
Josef Umdasch Platz 1
T +43 (0)7472 605-0
F +43 (0)7472 63487
www.umdasch-shopfitting.com
[email protected]
Deutschland
Umdasch Shopfitting GmbH
D-74933 Neidenstein
Josef-Umdasch-Straße 5–7
T +49 (0)7263 401-0
F +49 (0)7263 401-147
[email protected]
Schweiz
Umdasch Shopfitting AG
CH-5036 Oberentfelden
Suhrerstrasse 57
T +41 (0)62 7372525
F +41 (0)62 7372550
[email protected]
GroSSbritannien
Umdasch Shopfitting Ltd.
GB-0X41LF Oxford
54 Marston Street
T +44 (0)1865 207800
F +44 (0)1865 207801
[email protected]
Vereinigte Arabische
Emirate
Umdasch Shopfitting L.L.C
UAE-Dubai, PO Box 182774
T +971 (0)4 3417715
F +971 (0)4 3417716
[email protected]
Franz Jonas GmbH & Co. KG
D-46140 Oberhausen
Lessingstraße 18
T +49 (0)208 6218-0
F +49 (0)208 652768
www.jonas-shop.com
[email protected]
Italien
Umdasch Shopfitting S.r.l.
I-39055 Pineta di Laives (BZ)
Zona Produttiva Vurza 41
T +39 0471 958700
F +39 0471 958777
[email protected]
Irland
Umdasch Shopfitting Ltd.
IRL-County Louth, Drogheda
Monasterboice
T. +353 (0)1 4909941
[email protected]
Frankreich
Umdasch Shopfitting SAS
F-91160 Champlan
7 Rue du Chemin Blanc
T +33 (0)1 60491840
F +33 (0)1 60491841
[email protected]
Außerdem stehen Ihnen Umdasch Shopfitting bzw. die Umdasch Shopfitting Group an weiteren Standorten zur Verfügung (Auswahl). Österreich: Wien, Traun/St. Martin, Innsbruck,
Leibnitz. Deutschland: Hamburg, Oberhausen, Bamberg. Schweiz: Münsingen (Bern), Renens (Lausanne). Italien: Parma, Mailand. Norwegen: Oslo, Sandnes/Stavanger. Slowenien:
Zgornja Polskava. Kroatien: Zagreb. Polen: Warschau. Russland: Moskau. Und wo immer Sie wollen!
www.umdasch-shopfitting.com
www.assmann-ladenbau.com

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