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NACHRICHTEN,
TERMINE
UND
POSITIONEN
FÖRDER-ABO
ab
49.- € im Jahr
www.a3kultur.de
FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND
#01 | Januar 2016
AiR 2016 Linz Der österreichische Medienkünstler Reinhard Gupfinger ist 2016 Artist in
Residence in Augsburg
Seite 3
monatlich/gratis
Großes theater
Franziska Kneidl fasziniert
mit spektakulärer 3D-Malerei
im Kunstverein Augsburg
Gaswerk-Puzzle
Die Zukunft der Kreativen
als kommunale Bastelarbeit. Ein Gastbeitrag von
Peter Bommas
Seite 12
Mozart@benefit
Geiger Daniel Hope und Pianist Sebastian Knauer
präsentieren im Rahmen eines Neujahrskonzerts
am 8. Januar um 20 Uhr im Kleinen Goldenen
Saal Werke von Mozart, Brahms, Mendelssohn
und Grieg. Eintrittskarten zu 50 bzw. 45 Euro
sind beim AZ-Kartenservice erhältlich. Der Reinerlös wird der Kartei der Not gespendet. Daniel
Hope und Sebastian Knauer verzichten für dieses
von mozart@augsburg initiierte Konzert auf ihre
Gagen. www.mozartaugsburg.com
Lebt. nützt. bleibt Die Initiatoren der Kam-
pagne »Kulturpark lebt. nützt. bleibt« übergaben
die von Juni bis Dezember 2015 gesammelten Unterschriften am 17. Dezember um 9 Uhr an Oberbürgermeister Kurt Gribl. 11.200 Unterstützer
und Sympathisanten haben sich für den Erhalt
des Kreativquartiers an der Sommestraße ausgesprochen. www.kulturparkwest.de
KULTURTERMINE
Smooth ins neue Jahr
für augsburg Stadt/land und
Wittelsbacher land
für den Zeitraum vom
01.01. – 31.01.
bettina kohlens kritik zur ausstellung »fabelhaft« lesen Sie auf Seite 6
»The best way to celebrate the end of 2015 & ring
in the new year« – unter diesem Motto präsentiert
das Smooth Jazz Festival im Parktheater vom 29.
Dezember bis 1. Januar die Stars der Szene. Der
schillerndste unter ihnen dürfte der Gitarrist und
Sänger Nick Colionne (Foto) sein, der auch am Silvesterabend nach Mitternacht durch die »New
Year’s Allstar Jam-Session« führt. Mit Gitarrist
Peter White, Pianist Jeff Lorber und Saxophonist
Everette Harp finden sich weitere Hochkaräter im
Line-up, die zusammen auf mehrere GrammyNominierungen und Nummer-eins-Hits sowie
rund 50 Soloalben zurückblicken können.
www.augsburg.smoothjazzfestival.de
Heute Slam,
morgen Oper?
Theater kann neue Räume öffnen. Gestalten Sie mit!
Die Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Theaterlandschaft.
Phase II – Workshops: 23. Januar 2016 ab 9:30 Uhr, Theater Augsburg
Informationen und Anmeldung auf www.augsburg.de/theatersanierung
www.a3kultur.de
POlitiK & GesellschAFt
startklar
Kulturküche wurde eröffnet
Bernd Beigl von der Kulturküche wollte einmal in
seinem Leben ein Band durchschneiden. Länger
als geplant hat es gedauert, bis er seinen Wunsch
am 9. Dezember bei der Eröffnung seines Lokals
im Kulturhaus Kresslesmühle erfüllt bekam. Die
Gäste warteten gespannt vor der Tür, als er sich
zusammen mit dem Integrationsreferenten Reiner Erben und der Leiterin der Mühle, Margret
Spohn, mit einer Schere in Position brachte. Bis
zum letzten Augenblick haben Handwerker und
das Team der Kulturküche gewerkelt, Speisen zubereitet und die Gastroräume festlich dekoriert. Die
zahlreichen Neugierigen konnten über das veränderte Ambiente und das Speisenangebot staunen
und genossen bei einem Begrüßungssekt und
einer kostenlosen Kabarettvorstellung den Abend.
Verdrängt waren die bitteren Momente, als die
Kulturküche Anfang September zur Zielscheibe
von rassistischen und fremdenfeindlichen Attacken geworden war. Wir erinnern uns: Vor dem
Eingang war ein Transparent mit der Aufschrift
»Nein zu Kulturküche und Asylanten in Kresslesmühle« aufgehängt und die Eingangstür mit
einem Hakenkreuz beschmiert worden. Die Kulturküche gilt als Vorbild für Vielfalt und Innovation
und hatte vom Stadtrat den einstimmigen Zuschlag
für die Gastronomie in der Mühle erhalten. Die
Stadtregierung verurteilte daher die Angriffe
scharf: »Die Stadt steht ohne Wenn und Aber zum
neuen Pächter in der Kresslesmühle.« Margret
Spohn griff dieses Bekenntnis in Reimform auf:
»Die Kulturküche machte das Rennen. Gastro und
Mühle sind ab jetzt nicht mehr zu trennen. Unser
Haus ist interkulturell, ist international und gerade in diesen Zeiten ist das alles andere als banal.«
Künftig wird die Gastronomie im Kulturhaus nun
wieder täglich geöffnet sein und ein buntes Angebot an Frühstück und Mittagessen haben – vom
russischen Eintopf über afghanische Gemüseplatte bis zu schwäbischen Kässpatzen. Für den Samstag planen Beigl und Geschäftsführerin Romana
Stirparo einen Shopping-Brunch. Für Abendgäste
wird es auch nach den späten Vorstellungen noch
Essen geben. Veranstaltungen werden hin und
wieder thematisch-kulinarisch begleitet, was ein
Indiz dafür ist, dass die Gastronomie mit der Kultur eng verwoben ist. Eben diesen Ansatz haben
viele Gäste in den letzten Jahren vermisst. Beigl
ist sich bewusst, dass manche ein nostalgisches
Bild von der Mühle als Bürgerhaus mit politischer
Zielsetzung haben. Die 70er- und 80er-Jahre zählten zu ihrer Blütezeit. Beigl möchte den alten
Geist zwar übernehmen, aber auch frischen
Wind hineinbringen. Als Szenegastronomen sieht
er sich jedoch nicht, als Impulsgeber für die Altstadtszene wohl schon: »Vielleich wird es irgendwann eine Bernd-Beigl-Straße geben?« Aber nein,
er macht nur Spaß. (Susanne Thoma)
www.a3kultur.de
1. bis 31. Januar 2016
02
in welcher Welt wollen wir leben?
Zweite Phase
Der Kunstpreis »Zeitsicht« geht heuer an das Grandhotel Cosmopolis.
Die Soziale Plastik präsentiert sich derzeit im Höhmannhaus
Der Bürgerbeteiligungsprozess
»Zukunft der Theaterlandschaft«
nimmt wieder Fahrt auf
Der seit 2002 in Augsburg verliehene Kunstpreis
»Zeitsicht« ist aus mehreren Gründen eine einzigartige Auszeichnung. Erstens wird er nicht wie
für solche Preise typisch von einer mehrköpfigen
Fachjury vergeben. Ein Laudator allein kann nach
eigenem Ermessen den Preisträger bestimmen. In
den vergangenen Jahren konnten für diese Aufgabe Hochkaräter wie Marina Abramović, Markus
Lüpertz oder Daniel Richter gewonnen werden.
Zweitens steckt hinter dem mit 10.000 Euro
dotierten Preis ein sicherlich etwas ungewöhnlicher Stifter: »hauserconsulting«, eine in Augsburg ansässige, international tätige Unter
nehmensberatung. Das 1989 gegründete Institut
möchte mit »Zeitsicht« künstlerische Positionen
unterstützen, die nicht zuletzt auch Einfluss auf
die eigene Arbeit haben könnten. So heißt es in
einer Publikation des Unternehmens: »Die aktive
Beschäftigung mit bildender Kunst hat uns in den
vergangenen Jahren immer wieder wichtige
Impulse für unsere Beratungsarbeit gegeben.
Häufig entdecken wir viele Parallelen zum künstlerischen Arbeitsprozess in unserer eigenen
Arbeit.«
Drittens standen bislang vor allem hoffnungsvolle, junge Künstler im Fokus, die innovative
Blickwinkel bieten und zum Perspektivwechsel
einladen. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an die durchaus herausfordernde
Ausstellung »Was bleibt« des Künstlerpaars Lotte
Lindner und Till Steinbrenner, die Ende 2013 in
der Neuen Galerie im Höhmannhaus zu sehen
war. Dieser Tradition folgend und doch eigene
Wege gehend, kürte die diesjährige Laudatorin
Katharina Sieverding gleich ein ganzes Haus,
seine Bewohner und Macher zu den Preisträgern.
Soziale Plastik nach Beuys
Dass sich die renommierte Fotografin das Grandhotel Cosmopolis aussuchte, hängt sicherlich
auch mit ihrer eigenen Biografie zusammen,
schließlich studierte Sieverding in der Klasse
von Joseph Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie. Beuys’ Konzept der Sozialen Plastik (oder
Skulptur) war und ist ein entscheidender Antrieb
für die Arbeit der Künstler, die eine Flüchtlingsunterkunft, ein Hotel, Ateliers, Werkstätten und
gastronomische Angebote unter einem Dach
vereinen. Der Zeitsicht«-Preis stellt diese Vorstellung gesellschaftsverändernder Kunst nun in
den Fokus.
Dass sich die drei Säulen der Hoteliers – Freiheit,
Eigenverantwortlichkeit und Solidarität – leider
nicht in der deutschen Asylpolitik widerspiegeln,
wurde wenige Tage vor der Eröffnung der Preisträger-Ausstellung »Eine Einstellung« deutlich,
als in den frühen Morgenstunden des 9. Dezember die Einsatzkräfte vor der Tür des Grandhotels
standen. Die unangekündigte Abschiebung einer
Familie mit zwei kleinen Kindern in den Kosovo
konnte nur durch zivilen Widerstand und lange
Diskussionen verhindert werden. Die Familie
wurde freigelassen und konnte innerhalb von
drei Tagen ihre Ausreise einigermaßen angemessen selbst vorbereiten.
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über sich hinaus zu wachsen.
Weitere Informationen auf
www.hs-augsburg.de/hochschule/
foerderung/stipendium
In welcher Welt wollen wir leben? Diese Frage ist
der Motor in der Arbeit des Grandhotels, Widersprüche zur harten politischen und gesellschaftlichen Realität gilt es dabei immer wieder aufs
neue zu verhandeln. Angesichts dieser Gegensätze gilt es auch zu analysieren, warum und wofür
die Soziale Plastik dann immer wieder ausgezeichnet wird – auch darum soll es im Höhmannhaus gehen.
Die ursprüngliche Idee, eine Außenstelle auf Zeit
samt Übernachtungsmöglichkeit für Hoteliers
und Flüchtlinge in die Maximilianstraße zu
bringen, wurde aufgrund der Vorbehalte seitens
der zuständigen städtischen Behörden leider verworfen. Schade, Beuys hätte es gefallen.
(Patrick Bellgardt)
Das Grandhotel Cosmopolis bespielt die Neue Galerie
im Höhmannhaus noch bis zum 8. Januar. »Eine Einstellung« ist dabei keine klassische Kunstausstellung:
Diskussionen, Performances, Konzerte, Workshops und
vieles mehr sollen die Besucher aus der Reserve locken
und in die Arbeitsweise der Sozialen Plastik eintauchen lassen. Öffnungszeiten: Täglich außer montags ab
13 Uhr, geschlossen am 24. und 31. Dezember sowie 1.
Januar.
Weitere infos und das detaillierte Programm
zu »eine einstellung« finden Sie unter
 www.grandhotel-cosmopolis.org. dort
lesen Sie auch die Statements der hoteliers
zur verhinderten abschiebung. alle bisherigen »zeitsicht«-Preisträger im überblick
gibt es auf www.zeitsicht.info.
Im November war der Bürgerbeteiligungsprozess,
moderiert von Bastian Lange, Tina Gadow und
Patrick S. Föhl, mit einer Auftaktveranstaltung in
der Brechtbühne und Workshops angelaufen. Die
Ergebnisse des Prozesses fließen in ein Gesamtkonzept, das nach Abstimmung mit dem Kulturreferat und dem Kulturausschuss voraussichtlich
im März 2016 dem Stadtrat vorgelegt werden soll.
22.01.16: ganztägige fokusgruppengespräche
»Vielfalt und Vernetzung: Einzelgespräche mit
den Fokusgruppen Schule, Stadtteile, Migranten,
Flüchtlinge und überregionale Vernetzung«
In Einzelgesprächen werden zielgruppenspezifische Erwartungen, Wünsche und Bedarfe abgefragt: Wie stellen sich Schüler eine zukünftige
Theaterlandschaft vor? Wie können Migranten
und Flüchtlinge stärker in die Kulturproduktionen eingebunden werden? Welche Rolle spielen
die Stadtteile in der zukünftigen Theaterlandschaft? Die Fokusgruppen werden im Vorfeld von
den Moderatoren gezielt eingeladen und diskutieren im Laufe des Tages nichtöffentlich.
22.01.16, 19:30 Uhr, Zeughaus, Reichlesaal:
offene Präsentation der ergebnisse
Die Ergebnisse der Fokusgruppengespräche werden am Abend öffentlich präsentiert. Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.
23.01.2016, ab 9:30 Uhr, Theater Augsburg, Foyer:
Workshop »das theater und sein Quartier. Wie
soll und kann sich das urbane Umfeld des Stadttheaters zukünftig entwickeln? – Nutzungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen«
Wie kann das Theater nach der Sanierung besser
mit dem angrenzenden Umfeld des Quartiers
verbunden werden? Wie können sich die bisher
geäußerten Erwartungen an Offenheit, Transparenz und Durchlässigkeit des Theaters in dem
Prozess der Sanierung sowie der folgenden Nutzung niederschlagen? Der Workshop bietet die
Möglichkeit, Erwartungen und Wünsche an die
zukünftige Nutzung des Theaterquartiers zu
äußern. Um eine Anmeldung unter [email protected] wird gebeten.
23.01.2016, 16 Uhr, Theater Augsburg, Foyer:
offene Präsentation der ergebnisse
Die Ergebnisse des Workshops werden im
Anschluss öffentlich präsentiert und diskutiert.
Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich.
Weitere infos zum bürgerbeteiligungsprozess »zukunft der theaterlandschaft« finden
Sie unter: www.augsburg.de/kultur/theatersanierung
03
AiR – ARtist in Residence
1. bis 31. Januar 2016
a3kultur: Du bist in der Ars-Electronica-Stadt Linz
aufgewachsen. Findet man dort eigentlich leichter
Zugang zur Medienkunst als anderswo?
Reinhard Gupfinger: Ich bin in den späten
80er- und frühen 90er-Jahren mit der Ars Electronica ja regelrecht sozialisiert worden. Für
mich war Medienkunst immer Teil des Linzer
Kulturgeschehens. Ich erinnere mich an einige
interaktive Events auf dem Hauptplatz, die einfach total viel Spaß gemacht haben. Natürlich
senken solche Veranstaltungen auf Dauer die
Hemmschwelle, die manche Menschen gegenüber Medienkunst vielleicht empfinden. In
Linz gibt es in diesem Bereich sicher keine
großen Berührungsängste mehr. Insofern ist
dieses Umfeld mit dem Ars Electronica Center
und dem Festival natürlich sehr fruchtbar für
angehende Medienkünstler. Gleichzeitig ist es
für regionale Künstler nicht ganz einfach, zu
diesem international angelegten Festival geladen zu werden. Gerade jüngere Kollegen finden
sich dort schnell als technische Aushilfskraft
wieder und eben nicht auf der Teilnehmerliste.
Du bist ein international agierender Künstler und hast
deinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach wie vor in
Linz. Mit welchen Themen befasst du dich zurzeit?
Mein Hauptanliegen ist das Produzieren von
Kunst für den öffentlichen Raum und Ausstellungshäuser oder bei Medienkunstfestivals. Ein
anderer Aspekt ist die Forschung. Ich interessiere mich für die Entwicklung von neuen musikalischen Instrumenten und Schnittstellen.
Aktuell bin ich an einem Forschungsprojekt
namens »metamusic« beteiligt, bei dem es um
die Entwicklung von interaktiven Klanginstallationen speziell für Graupapageien in zoologischen Gärten geht.
AiR
2016
LINZ
Der österreichische Medienkünstler Reinhard Gupfinger ist 2016
Artist in Residence in Augsburg. Ein Interview von Jürgen Kannler
Ich glaube, ich kenne das Projekt. Es ist eingebunden in
das Konzept »Höhenrausch«, bei dem Besucher quasi
über die Dächer von Linz spazieren und dabei auf unterschiedliche Weise Vögeln näherkommen. Wirklich sehr
spannend. Aber wozu braucht der Graupapagei ein
Klavier?
Durch diese wunderbaren und hochintelligenten Tiere lernen wir, wie diese Vögel auf
akustische Reize reagieren oder aktiv Klänge
mit speziell an ihre Bedürfnisse angepassten
Instrumenten produzieren und somit eine neue
Kommunikationseben zwischen den Tieren,
aber auch zwischen Tier und Mensch öffnen.
Die haben richtig Spaß dabei und geben auch
Konzerte. Diese Forschungsarbeit ist eine Kooperation von einem Künstlerteam, das sich
»alien productions« nennt, der Arge Papageienschutz und einem Forschungsteam der Linzer
Kunstuniversität. Ich werde meine Doktorarbeit darüber schreiben. Eigentlich ist das Papageienprojekt in Wien verortet. Dass so ein
innovatives Projekt zuerst in Linz und nicht in
Wien präsentiert wird, steht natürlich für Linz.
Vielleicht habe ich aus diesem Grund meinen
Lebensmittelpunkt hier. Bei vielen Projekten
spielen aber andere Städte und Länder eine
wichtige Rolle.
Beim Artist-in-Residence-Projekt »Welcome in der Friedensstadt« wirst du nächstes Jahr mit diversen Glaubensgemeinschaften aus unserer Region zusammenarbeiten, viel mehr soll über den Inhalt momentan
noch nicht verraten werden, wenn ich dich recht verstanden habe. Dennoch, war Glaube bisher ein Thema
in deiner Arbeit?
Es hat bereits verschiedene Anknüpfungspunkte gegeben, zum Teil auch recht kritische
Ansätze. Es gab zum Beispiel das Projekt zum
Thema Demutspfeife, ausgehend von Mythen
rund um Kirchenorgeln, in die überdimensionale Orgelpfeifen eingebaut waren, um die
Gläubigen über den Klang demütig zu stimmen. Ich wollte mich mit diesem Phänomen
auseinandersetzen und prüfen, wie Töne aus
einer so überdimensionalen Pfeife auf Menschen wirken.
Reisen kann teuer sein. Womit verdienen Medienkünstler
eigentlich Geld? Handliche Ware zu verkaufen wie deine
Künstlerkollegen von der Malerei, geht bei dir ja schlecht.
Das stimmt. Ankäufe von Medienkunst über
den Galerienmarkt sind eher selten. Allerdings
gibt es durchaus Ankäufe durch die öffentliche
Hand und verschiede Projektförderungskonzepte, mittels derer man sich dann über einen
längeren Zeitraum mit einem Thema auseinandersetzen kann. Meine Arbeiten finden in den
seltensten Fällen einen Käufer, sind aber oft
auch sehr temporär, zum Beispiel weil es ortsspezifische Arbeiten für ein Festival sind. Und
wenn das Festival vorbei ist, dann verschwindet
auch die Arbeit.
Reinhard Gupfinger wurde 1977 in Linz, Oberösterreich, geboren.
Dort studierte er Bildhauerei – transmedialer Raum und Interface Cultures an der
Universität für künstlerische Gestaltung in Linz.
Seine Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Kunst, Wissenschaft und
Technik, wobei die Themenschwerpunkte bei der Wahrnehmung, Dokumentation und
Manipulation des öffentlichen Raums liegen.
In diesem Kontext entwickelt er seit 2002 installative Umgebungen, die die Rezipienten in den Gestaltungsprozess integrieren.
Für das AiR-Projekt 2016 »Welcome in der Friedensstadt« wurde er von Barbara Friedrichs, der Leiterin des Medienkunstfestivals lab30, vorgeschlagen.
Welche Infrastruktur oder welches Umfeld ist für dich
ein gutes Arbeitsumfeld? Ich meine das jetzt sowohl
auf der technischen als auch auf der atmosphärischen
Ebene?
Ich brauche für meine Arbeit natürlich einen
belastbaren Internetzugang. Das ist wohl für
die meisten Medienkünstler maßgeblich. Auch
und weil ich stark international arbeite, ist ein
ständiger Austausch extrem wichtig. Aber eben
nicht nur auf digitaler Ebene, sondern auch
analog, wenn man so will. Für mich wäre es
wirklich schwierig, allein ein Studio in
irgendeinem Wohnhaus zu haben, wo ich nicht
Dein Tonstudio liegt auf dem Land. Suchst du dort
auch Ruhe?
Wenn meine Ateliertür zu ist, zeigt das allen,
dass ich nun ungestört arbeiten möchte. Das
Ruhefinden funktioniert auf dem Land, wo ich
ein bis zwei Tage in der Woche im Studio verbringe, natürlich etwas besser als in der Stadt.
Ich kann dort meine Aufnahmen und Sounds
bearbeiten und im nächsten Schritt mit verschiedenen Maschinen weiterverarbeiten. Dort
befinden sich auch mein Maschinenpool und
mein Lager, und es ist immer auch ein guter
Ort zum Entspannen.
Du bist viel unterwegs und arbeitest immer wieder, oft
auch parallel an verschiedenen internationalen Projekten. Fallen dir die Ortswechsel leicht?
Ein bis zwei Artist-in-Residence-Projekte im
Jahr sind fast obligatorisch und tun mir ganz
gut. Ich bin gerne unterwegs, wenn auch nicht
mehr unbedingt auf Tour oder Roadtrips wie
früher mit der Band. Mittlerweile schätze ich
es, längere Zeit an einem Ort anzukommen,
dort das neue Lebensumfeld kennenzulernen
und nicht nur als Tourist die Stadt zu erkunden, sondern direkt in das Leben einzutauchen.
Besonderen Spaß hatte ich 2012 in Barcelona
und 2010, da war ich in Japan. Das war wirklich
eine sehr prägende und tolle Zeit für mich. Ich
komme aber auch ganz gerne wieder zurück.
Anzeige:
Arbeitest du in deinem Wohnumfeld oder hast du
Wohnung und Atelier getrennt?
Ich trenne Wohnen und Arbeiten gerne. Im
Künstlerhaus Salzamt habe ich ein Atelier, an
der Kunstuniversität einen Forschungsplatz und
im Haus meiner Eltern ein Tonstudio. Das ist in
einem kleinen Ort etwas außerhalb von Linz.
permanent im Austausch und Kontakt mit anderen Leuten stehen könnte. Deswegen schätze ich
die Situation im Atelierhaus Salzamt. Da gibt es
einen kontinuierlichen Wechsel, weil es hier
eben auch Platz für Artists in Residence gibt.
Unser AiR 2016 wird zwischen Februar und Mai immer wieder in Augsburg sein, um
Vorarbeiten zu einer Klanginstallation in Angriff zu nehmen, die im Kontext des
Augsburger Friedensfests vorgestellt werden soll und ab Oktober bis zum lab30-Festival in einer Galerie in der Augsburger Innenstadt erlebt werden kann.
Während seiner AiR-Zeit wird der Künstler immer wieder kürzere und längere Arbeitsphasen in einem Atelier im Kulturpark West verbringen, in Augsburg leben und die Möglichkeit nutzen, Künstlerkollegen und Kultureinrichtungen der Region kennenzulernen.
www.gupfinger.net
Rückschau: AiR 2015 – Belgrad
2015 organisierte die private Initiative »Hoher Weg« ihr erstes AiR-Projekt in Augsburg. Zu Gast waren
drei Künstler aus Belgrad: Selman Trtovac sowie Milica Milićević und Milan Bosnic von diStruktura.
Die Gäste lebten im Sommer mehrere Wochen in Augsburg und präsentierten zwischen August und
September ihre Arbeitsergebnisse im Höhmannhaus. Fortsetzung: 1. Selman Trtovac plant 2016 eine
Einzelausstellung in Augsburg. 2. Der Autor Franz Dobler wird im März auf Einladung des GoetheInstituts einige Wochen als AiR in Belgrad verbringen. www.welcome-in-der-friedensstadt.de
Ist es für dich ein Problem, neben der Kunst auch als
Forscher oder Kreativdienstleister zu arbeiten?
Nein, ich finde das recht abwechslungsreich.
Ich glaube, zu jeder künstlerischen Produktion
zählt auch das Experimentieren und Erproben
von Materialien und Techniken. Man tauscht
diese Erkenntnisse mit Kollegen und dem Publikum. Insofern ist jeder Künstler auch ein Forscher. Das ist mein Ansatz. Ich empfinde dieses
breite Arbeitsspektrum als spannend und interessant und habe kein Problem, zwischen
Kunst, Wissenschaft und Technik hin und her
zu wechseln.
Bei unseren Vorgesprächen warst du ja schon in Augsburg und konntest unter anderem auch den Kulturpark
West auf dem Gelände der alten Reesekaserne besuchen.
Hier wird 2016 ein Teil deines Arbeitsumfelds sein.
Gefällt dir der Ort?
Den Ort finde ich wirklich interessant und
wichtig. So ein großes Haus mit so vielen Künstlern ist natürlich immer aufregend, auch wenn
man dort nur temporär ein Atelier hat. In Linz
gibt es ein ähnliches Areal, die ehemalige
Tabakfabrik, von dem wir als junge Künstler
immer gehofft hatten, dass dieses Projekt ähnlich umgesetzt wird, also kostengünstige Atelierräume auch für weniger etablierte Künstler
geschaffen werden. Aber das hat leider nie richtig funktioniert. Heute hat die Stadt sehr stark
ihre Hand drauf und vergibt die Flächen eher
an Firmen aus der Kreativwirtschaft.
Das Problem kennen wir in Augsburg auch. Danke für
das Gespräch und »Welcome in der Friedensstadt«.
www.a3kultur.de
theAteR & BAllett
spaß in allen Räumen
»Hoffmanns Erzählungen« im zukünftigen Multifunktionshaus
ist schon jetzt einen Besuch wert
Die Uraufführung seiner Opéra
fantastique »Hoffmanns Erzählungen« 1881 in Paris mitzuerleben blieb Jacques
Offenbach versagt. Er starb wenige Monate vor
der Premiere. Dennoch lehrt uns die Umsetzung
dieses Projekts einiges über die Kraft, die dem
Glauben an das eigene Werk innewohnt. Als in
Deutschland geborener Jude gehörte der Kompo-
Foto: A.T.Schaefer
nist nicht zu den Künstlern, denen die französische Gesellschaft zehn Jahre nach Kriegsende
einen roten Teppich auszurollen gewillt war,
ungeachtet aller Erfolge und Ehrungen des Meisters vor dem deutsch-französischen 70er-Gemetzel. Und nun kam er mit einem mysteriös-fantastischen Libretto an, das auf Werken des aus
Königsberg stammenden Erbfeindes E.T.A. Hoffmann fußte, und wollte in Paris Oper machen.
Ein an sich aussichtsloser Plan, wäre da nicht
diese wunderbar Musik, und die kennt ja
bekanntlich keine Grenzen. Offenbach setzte
ganz gewitzt die Brückenköpfe von einigen
erfolgreichen Hauskonzerten ausgehend hin zur
großen Opernbühne und verhalf so der Musikwelt zu einer der noch heute meistgespielten
Opern in französischer Sprache.
Zu Beginn der Adventszeit hatte nun auch das
Theater Augsburg wieder einmal »Hoffmanns
Erzählungen« auf die Premierenliste gesetzt.
Und es war ein Festival, vor allem der weiblichen
Stimmen. Neben Cathrin Lange als Olympia und
Sally du Randt als Giulietta wird insbesondere
der Auftritt des Gastsoprans Adréana Kraschewski als dem Tod geweihte Antonia in bester Erinnerung bleiben. Die kanadische Mezzosopranistin
Christianne Bélanger wusste das Premierenpu-
blikum als Muse des Meisters Hoffmann ebenfalls zu überzeugen. Dieser setzte, verkörpert
von Ji-Woon Kim, an diesem Abend zwar nicht
nur Glanzlichter, meisterte dennoch die prominentesten Passagen, wie das Lied vom Zwerg
Kleinzack, einfach großartig. Mathias Schulz
und besonders Christopher Busietta machten
Beachtliches aus ihren Nebenrollen und sorgten
gemeinsam mit dem hervorragend eingestellten Chor für
eine köstliche Komplexität bei
Meister Offenbach. Stärkere
Präsenz zeigte an diesem
Abend auch Young Kwon in den
Rollen des Dr. Mirakel und des
Dapertutto in einer oftmals
famos-lässigen Eleganz.
Mit Eleganz verstehen auch
Silke Willrett (Kostüme), Kai
Luczak (Licht) und Marc Weeger (Bühne) zu arbeiten. Die
Bühne, ein Theaterbau halb
Klassizismus, halb Bauhaus,
erinnert in seinem kruden Stilmix natürlich an das Augsburger
Stadttheater.
Das
interdisziplinäre Szenario von Oper, Kunstatelier, Catwalk und Liveclub, mit dem die Ausstatter spielen, verweist auf die Möglichkeiten, die
auch in diesem alten Haus stecken.
Jim Lucassen, der Regisseur des Abends, hat es
auf alle Fälle verstanden, die Besucher recht gut
zu unterhalten. Der von ihm und seiner Kollegin
Johanna Mangold aufgebaute Spannungsbogen
hielt bis zum Schluss und die Inszenierung ließ
nur wenige Fragen offen. Eine davon könnte
lauten, warum Sally du Randt als Giulietta in
der Bordellszene im 4. Akt auf einer Schaukel
sitzend den einzigen Turbanträger des Stücks an
einem Hundehalsband auf allen vieren spazieren führt und was uns diese Darstellung über
Lucassens Einstellung zum Islam verrät. Darüber könnte man in der Tat noch sprechen.
Sammy (Matthias Guggenberger),
Svana (Susanne Hasenbach) und
Lotta (Raphaela Mire Beier) haben etwas gemeinsam: Sie sind jung und haben ihr Leben eigentlich
noch vor sich, gleichzeitig fühlen sie sich missverstanden, nutzlos und allein gelassen. Auf ihrer
Flucht vor dem Selbstzweifel, der eigenen Familie,
psychischen und körperlichen Verletzungen
begegnen sich die »Ausreißer« zufällig in einem
Park. Aus anfänglichem Misstrauen entwickelt
sich zunächst eine Zweckgemeinschaft – und
schließlich eine innige Freundschaft.
Das junge Ensemble auf der Bühne beeindruckt
mit seiner mitreißenden und authentischen Darstellung, der es nicht an erfrischendem Humor
mangelt. Gerade die umwerfende Situationskomik
sorgt für den ein oder anderen herzlichen Lacher.
Letztlich bietet »Roadtrip Nr. 8« ein gut geschnürtes
Theaterpaket, das an der ein oder anderen Stelle
vielleicht etwas überladen ist. Der Gesamteindruck wird dadurch jedoch nicht getrübt. Die Bot-
www.a3kultur.de
Sa 02.01. PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J)
15:00
| theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Santa Chor is coming 15:00 // Der ideale Mann 19:30 |
PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | PaRktheateR
– Moving Shadows (Schattenspiel) 19:30
So 03.01. PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J)
15:00 | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Peter Pan 15:00/18:00 | PuPPenkiSte – Kabarett 2016
18:00 | Stadthalle GeRSthofen – Königlich Bayerisches Amtsgericht 19:00 | bRechtbühne – Die
Geierwally 19:00 | PaRktheateR – Moving Shadows (Schattenspiel) 19:30
di 05.01. PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J)
16:00
| Stadthalle GeRSthofen – Der kleine
Prinz (Musical) 18:00 | PuPPenkiSte – Kabarett 2016
19:30 | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Macbeth 19:30
Mi 06.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Peter Pan 11:00
// Santa Chor is coming 15:00 // Hamlet 19:00 | PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5
J) 16:00 | bRechtbühne – Die Geierwally 19:00 |
hoffMannkelleR – Gust 20:30
do 07.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | bRechtbühne – Die lächerliche Finsternis 19:30
fR 08.01. PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J)
16:00
// Kabarett 2016 19:30 | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Macbeth 19:30 | bRechtbühne – Bad Boys Max & Moritz 19:30 | hoffMannkelleR – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30
Sa 09.01. PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J)
15:00
// Kabarett 2016 19:30 | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Peter Pan 17:00 | SenSeMble theateR – Alpar Fendos: alles außer irdisch
(PuppenComedy) 20:30
So 10.01. abRaxaS/theateR – Immer wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter (ab 3 J) 15:00
|
PuPPenkiSte – Der Zauberer von Oz (ab 5 J) 15:00 //
Kabarett 2016 18:00 | bRechtbühne – Wir lieben
und wissen nichts 19:00 | hoffMannkelleR – Der
Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30
di 12.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
für Jugendliche 17:00 | hoffMannkelleR – Playboy
20:30
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Nächste Vorstellungen: 25. Dezember, 24. und 29. Januar
www.theater-augsburg.de
In Zusammenarbeit mit dem Augsburg München Schauspiel präsentierte das
Klexs-Theater am 27. November die Uraufführung von »Roadtrip Nr. 8«
Foto: Wolfgang Diekamp
schaft des Abends, zusammenzuhalten, egal
welche Herkunft, Religion oder Hautfarbe man
hat, ist angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation ohnehin wichtiger denn je. (Patrick Bellgardt)
Weitere Vorstellungen: 29. Januar, 26. Februar, 11. März,
22. und 29. April, jeweils um 20 Uhr im Kulturhaus abraxas. »Roadtrip Nr. 8« ist für Erwachsene und Jugendliche
ab 13 Jahren geeignet.
www.klexs-theater.de
04
THEATER & BALLETT IM JANUAR
Besuchen Sie also diesen unsterblichen Opernhit. Lassen Sie sich vom stimmigen Klang, den
Lancelot Fuhry wunderbar diabolisch ausgeleuchtet mit den Augsburger Philharmonikern
zu formulieren weiß, in die Welt des seltsamen
Herrn Hoffmann mitnehmen. (Jürgen Kannler)
Gemeinsam sind wir stark
»Roadtrip Nr. 8« erzählt die Geschichte dreier Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, zusammen
jedoch neuen Mut schöpfen. Dabei besticht
Gabriele Beiers Inszenierung durch eine außergewöhnliche Dynamik, die Schauspiel, Rap und Filmeinspielungen kunstvoll vereint. Gerade die von
Corneliusfilms produzierten Clips sind schön
anzusehen und glänzen durch eine Reihe von
Gastauftritten. So sind unter anderem die Diedorfer Trommelgruppe Africaans, das Augsburger
Musik- und Lyrikduo Musique in Aspik oder der
vom Sensemble Theater her bekannte Schauspieler
Jörg Schur mit von der Partie.
1. bis 31. Januar 2016
do 14.01. JunGeS theateR auGSbuRG – Anton und
Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00
fR 15.01. MultuM in PaRvo MeRinG – Engelbert
Humperdinck: Hänsel und Gretel (Papiertheater)
15:00/19:00 | PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 |
SenSeMble theateR – Hamlet for you 20:30
Sa 16.01. PuPPenkiSte – Die kleine Hexe (ab 5 J) 15:00
// Kabarett 2016 19:30 | MultuM in PaRvo MeRinG – Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel (Papiertheater) 19:00 | PaRktheateR – Ladies Night:
Ganz oder gar nicht 19:30 | theateR auGSbuRG/
GRoSSeS hauS – Opernball 20:00 | SenSeMble
theateR – Hamlet for you 20:30
So 17.01. PuPPentheateRMuSeuM – Zauberhafter
Sonntag 11:00 | MultuM in PaRvo MeRinG – Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel (Papiertheater) 11:00 | JunGeS theateR auGSbuRG – Anton
und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 15:00
| abRaxaS/theateR – Pettersson und Findus (ab 4 J)
15:00
| PuPPenkiSte – Die kleine Hexe (ab 5 J)
15:00
// Kabarett 2016 18:00 | Stadthalle GeRSthofen – Zauber der Operette: Eine Wiener
OperettenRevue 15:30
Mo 18.01. abRaxaS/theateR – Pettersson und Findus (ab 4 J) 10:00
| JunGeS theateR auGSbuRG
– Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J)
10:00 | theateR – Schauspieltraining für Jugendliche 17:00 | bRechtbühne – Die Geierwally 19:30
Mi 20.01. hoffMannkelleR – Der Boxer. Die wahre
Geschichte des Hertzko Haft 11:00 | PuPPenkiSte –
Kabarett 2016 19:30 | bRechtbühne – Wir lieben
und wissen nichts 19:30
do 21.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Hamlet 19:30 | hoffMannkelleR – Der Boxer. Die
wahre Geschichte des Hertzko Haft 19:30 | PaRktheateR – Cocktail für eine Leiche 19:30 | abRaxaS/
theateR – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg
(Premiere) 20:00
fR 22.01. PuPPenkiSte – Die kleine Hexe (ab 5 J) 16:00
// Kabarett 2016 19:30 | MultuM in PaRvo MeRinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 19:00 |
bRechtbühne – Die lächerliche Finsternis 19:30 |
DONNERSTAG 21.01.
20:00
JunGeS theateR auGSbuRG – Wir kom-
men von überall her. Wir sind viel unterwegs.
Wo ist unsere Heimat? Immer da, wo wir jetzt
gerade sind? Ist Augsburg unsere Heimat?
Sind wir gerne hier? Miteinander? Was teilen
wir gerne? Was teilen wir gar nicht gerne?
12 Augsbürger und Augsbürgerinnen haben
sich auf die Suche gemacht. Die Frage ist, ob wir
einen Ort genauso teilen können wie ein Auto …
Das transkulturelle, interreligiöse und generationsübergreifende Bürger-Bühnen-Stück »heimat Sharing – Gemeinsam in augsburg« des
Jungen Theaters feiert am 21. Januar Premiere.
Weitere Termine: 22. und 23. Januar jeweils um
20 Uhr.
theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Der ideale
Mann 19:30| abRaxaS/theateR – Heimat Sharing.
Gemeinsam in Augsburg 20:00 | SenSeMble theateR – Hamlet for you 20:30
Sa 23.01. PuPPenkiSte – Die kleine Hexe (ab 5 J)
15:00
// Kabarett 2016 19:30 | MultuM in PaRvo
MeRinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater)
19:00 | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Hamlet 19:30 | bRechtbühne – Die Geierwally
19:30 | abRaxaS/theateR – Heimat Sharing. Gemeinsam in Augsburg 20:00 | konGReSS aM PaRk
– Michael Bully Herbig: Karneval der Tiere 20:00 |
SenSeMble theateR – Hamlet for you 20:30 |
hoffMannkelleR – Gust 20:30
So 24.01. MultuM in PaRvo MeRinG – Charles Gounod: Faust (Papiertheater) 11:00 | abRaxaS/theateR
– Der Fischer und seine Frau (Moussong Theater, ab 5
J) 15:00
| PuPPenkiSte – Die kleine Hexe (ab 5 J)
15:00 | konGReSS aM PaRk – Peter Pan (Musical)
15:00 | SenSeMble theateR – Sabine Olbing: Der
goldene Rahmen (Musical) 18:00 | bRechtbühne –
Die Geierwally 19:00 | theateR auGSbuRG/
GRoSSeS hauS – Hoffmanns Erzählungen 19:00
di 26.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
für Jugendliche 17:00 | PuPPenkiSte – Kabarett 2016
19:30 | konGReSS aM PaRk – Die Nacht der Musicals
20:00
Mi 27.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | bRechtbühne – Bad Boys Max & Moritz 19:30
do 28.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
AndersArtig 10:00
fR 29.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Kannst du pfeifen, Johanna? 10:00
// Hoffmanns Erzählungen 19:30 | PuPPenkiSte –
Rumpelstilzchen (ab 3 J) 16:00
// Kabarett 2016
19:30 | konGReSS aM PaRk – Traumfabrik: Das
phantastische Showtheater 16:00 | MultuM in PaRvo MeRinG – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 19:00 | bRechtbühne – Die lächerliche Finsternis 19:30 | abRaxaS/theateR
– Roadtrip Nr. 8: Wir sind alle Milchstraße, egal auf
welchem Fleck der Erde wir geboren sind 20:00 |
konGReSS aM PaRk – Traumfabrik: Das phantastische Showtheater 20:00 | SenSeMble theateR –
Hamlet for you 20:30 | hoffMannkelleR – Gift.
Eine Ehegeschichte 20:30
Sa 30.01. konGReSS aM PaRk – Traumfabrik: Das
phantastische Showtheater 14:00 | PuPPenkiSte –
Rumpelstilzchen (ab 3 J) 15:00
// Kabarett 2016
19:30 | konGReSS aM PaRk – Traumfabrik: Das
phantastische Showtheater 18:00 | kloSteR holzen hotel – Derrick: Der Kult kommt zurück 19:00 |
MultuM in PaRvo MeRinG – Richard Wagner: Der
fliegende Holländer (Papiertheater) 19:00 | bRechtbühne – Bad Boys Max & Moritz | theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Der ideale Mann 19:30 | SenSeMble theateR – Hamlet for you 20:30 | konGReSS
aM PaRk – Duplikat von Traumfabrik: Das phantastische Showtheater 20:30
So 31.01. MultuM in PaRvo MeRinG – Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Papiertheater) 11:00 |
eukitea Der gestiefelte Kater, Katzen, Fabeltier Fasching 16:00 | PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00
| abRaxaS/theateR – Die Geschichte vom Fuchs,
der den Verstand verlor (ab 8 J) 19:00
| theateR
auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Romeo und Julia 19:00
05
KlAssiK & JAZZ
1. bis 31. Januar 2016
handfest
Die schwedische Komponistin Malin Bång steuerte ein starkes Stück zum
Jubiläumskonzert der Bayerischen Kammerphilharmonie im Parktheater bei
Fotos: a3kultur
Vor 25 Jahren gründeten eine Handvoll ebenso junger wie enthusiastischer Musiker in Augsburg die »Junge Bayerische Kammerphilharmonie«. Mit Susanne Weis (Viola), Arvo Lang (Violoncello),
Peter Schlier (Kontrabass) und Wolfgang Fritzen (Fagott) sind
heute immerhin noch vier Gründungsmitglieder im Ensemble
aktiv. Man war damals angetreten, um eigene Konzert- und Programmkonzepte auf höchstem Niveau zu verwirklichen. Ein
Ansinnen, dem seither, immer wieder auch international ausgezeichnet, erfolgreich Rechnung getragen wurde. Das Label
»jung« verlor sich im Laufe der letzten Jahre lediglich aus dem
Namen des Orchesters. Die anhaltende Präsenz und Frische von
dessen Musik wusste auch der Augsburger Kulturreferent Thomas Weitzel in seiner Laudatio zum Jubiläum zu würdigen. Er
begleitet und unterstützt die Arbeit der Musiker seit nunmehr
elf Jahren. Damals zog das Orchester nach einem Zwischenspiel
in München wieder zurück nach Augsburg und fand in Weitzel,
damals noch Leiter des städtischen Kulturbüros, einen verlässlichen Partner und Fan vor Ort.
Der in Klassikfragen versierte Politiker Weitzel ist quasi im
Nebenberuf Präsident der Deutschen Mozartgesellschaft. Er
lobt den Klang der bkp als »kompakt, vollmundig und flexibel«
und schätzt ihre »authentischen Programme aus einem Guss«.
Auch seinem Urteil, die bkp verfüge über das unschätzbare
Talent, zu Unrecht in Vergessenheit geratene Meisterwerke aus
dem Dornröschenschlaf zu erwecken, kann sicher beigepflichtet werden. So gelingt dem Orchester zuweilen eine spektakuläre Ausgrabung und eben nicht nur eine weitere musikalische
Wiederbelebung.
Spektakuläre Ausgrabung statt
musikalischer Wiederbelebung
Im Programmheft der Geburtstagsspielzeit 2015/16 wurde das
Konzert Ende November im Parktheater im Kurhaus Göggingen als das Jubiläumskonzert der Saison ausgewiesen. Folgerichtig fanden sich im ersten Teil des Abends dann auch Werke
von zwei musikalischen Weggefährten, die schon immer eine
ganz besondere Bedeutung für das Orchester hatten: Benjamin
Britten und Edvard Grieg. So wurde kein Stück der Musikliteratur von der bkp häufiger ins Programm aufgenommen als die
Suite »Aus Holbergs Zeit« op. 40 des norwegischen Romantikers,
die auch an diesem Abend zur Aufführung kam.
Davor konnte das Programmintro mit Brittens »Prelude and
Fugue for 18 part strings« als Bekenntnis der Musiker zu ihrem
selbst gestellten Anspruch an die Qualität des eigenen Spiels
verstanden werden. Die bkp zelebrierte das Werk perfekt in
seiner zunächst so verhaltenen Schönheit, bevor sie es dann zu
seinem eruptiven Höhepunkt führte. Die Einheit und das
große Einverständnis unter den Musikern sowie ihre spürbare
Freude am freien Zusammenspiel – das Orchester verzichtete
an diesem Abend sehr bewusst auf einen Dirigenten – sind eine
solide künstlerische Basis für den Erfolg, den sich die bkp in
den letzten Jahren erspielt hat.
Als »Artists in Residence« kann das Orchester in Augsburg auf
ein sachkundiges und offenes Publikum bauen, das seine Interaktionsplattform in der »un-er-hört«-Konzertreihe gefunden hat
und sich im Förderverein »unschaetzbar« auch sehr praktisch
manifestiert. Auch diesen Konstellationen ist es zu verdanken,
dass in der Jubiläumsspielzeit gleich drei Uraufführungen sehr
unterschiedlicher Prägung angekündigt sind.
Malin Bång konnte gewonnen werden, für das Jubiläumskonzert im Parktheater ein Werk beizusteuern. In Schweden geboren und derzeit als Stipendiatin des DAAD in Berlin lebend, gilt
die Komponistin als eine der ganz großen Hoffnungen zeitgenössischer Klangschöpfung in Europa. In Augsburg wurde sie
diesem Status mit einer komplexen Arbeit gerecht, die, mit
dem im Japanischen verwurzelten Wortspiel »Shin-Shinai« gut
betitelt, nach der Pause präsentiert wurde.
Hierzu wurde das Orchester von zwei mächtigen Schlagwerken
eingerahmt. Sabrina Ma und ihr Kollege Shinichi Minami
bedienten dahinter jedoch nicht nur Trommeln, sondern auch
Shinais. Dabei handelt es sich um Übungsschwerter aus Bambus, wie sie beim Training für den Kampfsport Kendo Verwendung finden. Die beiden Gastmusiker zeigten, welche
akustische Vielfalt in diesen ungewöhnlichen Instrumenten
steckt, indem sie die Shinais als Reibehölzer gebrauchten oder
ganz profan als Schlagstöcke mit starker Wirkung. Eine weitere Dimension erreichte ihr Spiel durch den Einsatz von zwei
gewöhnlichen Kassettenrekordern mit Aufzeichnungen von
Klavierspielfragmenten und Applaussequenzen, angeschlossen
an einen Satz recht einfacher Lautsprecher, deren Steuerung
Shinichi Minami unterlag.
Erforschung von Bewegung und Energie
Bång beschreibt ihre Musik als eine »Erforschung von Bewegung und Energie« und definiert ihr musikalisches Material
»anhand seines Reibungsgehalts«. In Augsburg waren die Musiker der bkp Teil dieses funktionierenden Konzepts, sowohl was
die intellektuelle als auch die spielerische Herangehensweise
betrifft. Die Streicher agierten wie hinter einem dichten Vorhang aus Zeit verborgen. Sie kratzten, tickerten, summten auf
ihren Instrumenten. Ihre Musik klang wie Erinnerungen an
die letzten Sommertage und die dunklen Phasen der Kindheit.
Immer wieder einmal blitzte eine Ahnung der Sarabande aus
Griegs Holberg-Suite durch. Das war der Hintergrund, vor dem
sich das Schlagwerk in Szene setzen konnte, sich jedoch auch
immer wieder zurücknahm und in einen fast säuselnden Dialog verfiel. Nach knapp 15 Minuten ging »Shin-Shinai« zu Ende.
Der Applaus war höflich und anhaltend. Das Publikum spürte
wohl auch, dass diese Uraufführung in einem Raum, der größere Intimität zugelassen hätte, mehr Wirkung hätte erzielen
können.
Den Abschluss dieses besonderen Konzertabends bildete die
»Sonata for String Orchestra« von William Turner Walton. Das
zumindest hierzulande weniger bekannte Werk des Engländers (1902–1983) erfüllt die Kriterien, die ein Stück braucht, um
von den Musikern der bkp wiederentdeckt zu werden. Es ist von
großer Qualität und weist in seiner Relevanz weit über seine
Entstehungszeit hinaus. Und für das Selbstverständnis des
Orchesters wohl auch nicht ganz unwichtig, es ist nicht wirklich einfach zu spielen. (Jürgen Kannler)
Das nächste Konzert der bkp in Augsburg ist am 22. Januar der Familie
Mozart gewidmet. Weitere Informationen zur bkp finden Sie auf:
www.kammerphilharmonie.de
KLASSIK & JAZZ
fR 01.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS
– Neujahrskonzert 18:00
Sa 02.01. Stadthalle GeRSthofen – Neujahrskonzert der Augsburger Philharmoniker
19:30
So 03.01. heMPelS – JazzTatort Reloaded 20:00
di 05.01. Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Mi 06.01. Stadthalle GeRSthofen – Konzert
des schwäbischen Jugendblasorchesters 16:00
fR 08.01. PaRktheateR iM kuRhauS GöGGinGen – Der Bettelstudent, Operette von Karl Millöcker 19:30
So 10.01. SinGoldhalle bobinGen – Himmlische Momente 18:00
Mo 11.01. konGReSS aM PaRk – Augsburger
Philharmoniker: 4. Sinfoniekonzert. Glaubensfragen 18:30 | RathauS auGSbuRG, GoldeneR Saal – Mozartiana: gestatten Mozart (Benefizkonzert) 19:30
di 12.01. konGReSS aM PaRk – Augsburger
Philharmoniker: 4. Sinfoniekonzert. Glaubensfragen 18:30
do 14.01. konGReSS aM PaRk – Wiener Johann
Strauß KonzertGala 19:00
FREITAG 29.01.
20:30
Jazzclub – Das hellmüller trio zählt
zu den derzeit wohl interessantesten JazzGitarren-Trios. Jeder für sich ein großartiger Instrumentalist, ergibt sich – perfekt
aufeinander eingespielt – eine stimmige
Klangkollage im Modern Mainstream.
fR 15.01. Jazzclub – Panzerballett (Jazz) 20:30
Sa 16.01. RokokoSaal – Dimitri Lavrentiev
19:30 | RathauS fRiedbeRG – Duo Rossel: Two
moments in a city (Klassik/Tango) 20:00
So 17.01. Stadthalle GeRSthofen – Zauber
der Operette: Eine Wiener Operetten-Revue
15:30
di 19.01. leoPold MozaRt zentRuM – Kam-
merkonzert: Musik für Violine 19:30
| Jazzclub – Auxburg Jam Session 20:30
Mi 20.01. RokokoSaal – Lieder und Opernabend zugunsten der Kunstsammlungen 19:30
fR 22.01. RokokoSaal – Zweites Kammerkonzert: Heiliger Dankgesang 20:00 | kleineR
GoldeneR Saal – Bayerische Kammerphilharmonie: Familienbande 20:00
Sa 23.01. konGReSS aM PaRk – Michael Bully
Herbig: Karneval der Tiere 20:00 | eukitea –
Christian Elin & Maruan Sakas: The Gift Jazz &
beyond (Jazz) 20:00
So 24.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Zweites Familienkonzert: Haydn für Kinder 11:00
Mi 27.01. kleineR GoldeneR Saal – Präsentationskonzert der Jugendjury des Violinwettbewerbs Leopold Mozart 19:30
fR 29.01. Jazzclub – Franz Hellmüller-Trio
(Jazz) 20:30
So 31.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS
– Zweites Familienkonzert: Haydn für Kinder
11:00
| kleineR GoldeneR Saal – Augsburger Domsingknaben: Mozart vokal 11:00
www.a3kultur.de
AUsstellUnGen & KUnstPROJeKte
Im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Stadthalle Gersthofen präsentiert das ballonmuseum noch
bis zum 3. März die Ausstellung »Planet Wüste« mit
Fotografien von Michael Martin. Seit über 30 Jahren berichtet er über seine Reisen in die Wüsten der
Erde. Seine Fotografien und erlebnisreichen Touren
sind in zahlreichen Bildbänden und Büchern dokumentiert. Seine Werke sind preisgekrönt, z.B. mit
der Ehrenmedaille der Geographic Royal Society. Für
»Planet Wüste« stellt er die extremen Klimazonen
vor: von den Eiswüsten in Grönland oder der Antarktis bis zu den Trockenwüsten wie der Sahara oder
Gobi. Dabei faszinieren auch die einfühlsamen Fotografien der Menschen, die in diesen extremen Welten
tatsächlich leben. www.ballonmuseum-gersthofen.de
Die Augsburger Kunststudentin verena kandler
hat in den letzten Jahren einen eigenen, illustrativen Stil entwickelt, welcher sich vor allem durch
starke Farbkontraste, eine intensive Farbwirkung
und eine plakative Ästhetik auszeichnet. In ihren
Am 15. und 16. Januar findet der Stoff und
Schnittmarkt 2.0 im kulturhaus abraxas statt.
»Mainstream und Uniformität waren gestern – DIY
und eigener Style sind heute!« Unter diesem Motto
bietet ein bunter Materialmarkt allerhand Zutaten
für die eigene Mode. Die Besucher können Stoffe
befühlen, Schnittmuster-Modelle anprobieren, live
in Workshops ein Nähprojekt umsetzen, sich Nähmaschinen vor Ort anschauen und dann die
Taschen mit Stoffen, Schnittmustern und Kurzwaren für eigene Werke füllen. Eintrittskarten und
weiter Infos gibt es online unter:
www.stoffundschnitt.com
In der Aichacher Galerie Schiele kann noch bis
zum 21. Januar die diesjährige Weihnachtsausstellung mit Werken von Reinhard Osiander, Hol-
1. bis 31. Januar 2016
06
Aus der Wunderkammer
Das Maximilianmuseum präsentiert noch unbekannte Schätze
In den mehr als 150 Jahren seines Bestehens hat sich im Maximilianmuseum einiges angesammelt. Die wichtigsten Exponate sind in der
Dauerausstellung zu sehen, vieles aber bleibt im Depot. Diese unbekannten Dinge zeigt noch bis in den September 2016 hinein die Ausstellung »Wunderkammer«. Leitgedanke der Präsentation ist das
700-jährige Reichsstadtjubiläum Augsburgs, denn am 9. Januar 1316
hatte Kaiser Ludwig der Bayer (1294–1347) den Bürgern ein Privileg
erteilt, das die Unveräußerlichkeit der Stadt vom Reich garantierte.
Unsere Abbildung zeigt ein in Augsburg gefertigtes Zunftzeichen der
Perückenmacher (Eisen, gegossen, kalt bemalt; Glas) aus dem Jahre
1765. Als gravierendes Ereignis in der Männermode bezeichnete Paul
von Stetten d.J. die Einführung der Perücken Ende des 17. Jahrhunderts – ein im Frankreich Ludwigs XIV. aufgekommener Modetrend.
1709 erhielten die Augsburger Perückenmacher vom Rat eine erste
Handwerksordnung. Ihre Zahl wurde später auf acht Meister
beschränkt. Die anfangs sehr großen Perücken wurden mit der Zeit
immer kleiner und kamen schließlich mit der Französischen Revolution außer Mode.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Seit dem Sommer befindet sich eine ganz besondere Leihgabe im Schaezlerpalais: Das Gemälde
»die heilige familie mit dem Johannesknaben
und der heiligen elisabeth« von Tiziano Vecellio
und seiner Werkstatt (Foto: Nikolai Dobrowolskij). Das
kaum bekannte Werk gehört zur Sammlung der
Die ecke Galerie präsentiert vom 22. Januar bis 28.
Februar eine Einzelausstellung der in Augsburg
lebenden Künstlerin, Illustratorin und Grafikdesignerin karin bauer. Im Raum 3 zeigt das Haus am
Elias-Holl-Platz Schalen von Friedemann Bühler,
Hiawatha Seiffert und Laurenz Stockner. Zur Vernissage der Präsentationen wird am 21. Januar um
19:30 Uhr geladen. www.eckegalerie.de
Fabelhafte Folienwesen
Franziska Kneidl fasziniert im Kunstverein
letzten Arbeitsserien ging es vor allem um die
Beziehung von Mensch und Tier und die Nacht,
dargestellt durch Traumwelten und surreale Kreaturen. Ihre Bilder versprühen eine eigene Magie,
verleiten den Betrachter in die Welt der eigenen
Assoziationen einzutauchen (Foto: »Mondblind«). Im
café Samocca präsentiert die Künstlerin ab dem
11. Januar eine Auswahl ihrer Werke.
www.verenakandler.com
Geheimnisvolle Körper aus drapierter Plastikfolie bevölkern derzeit das Holbeinhaus. Diese
»fabelhaften« Wesen hat die Künstlerin Franziska
Kneidl geschaffen, deren Arbeiten der Kunstverein Augsburg aktuell präsentiert.
ger Koch, Rita Maria Mayer, Ilan Scheindling und
Andrea Silberhorn-Piller bewundert werden. Zu
sehen gibt es insgesamt 31 Bilder und Skulpturen
sowie den Schmuck der Goldschmiedemeisterin
und Galeristin Ulrike Schiele. Eines der imposantesten Werke, bezüglich der Größe, aber auch
des Preises, stellt das Gemälde »white glow« (Foto)
von Andrea Silberhorn-Piller dar. Weihnachten
oder Winter ist übrigens nicht das Thema der
Exposition. Ein speziellen Ausstellungskonzept
gibt es nicht, außer das, der guten Kunst.
www.werkstatt-galerie-schiele.de
Kasser/Mochary Family Foundation, der die Kunstsammlungen und Museen Augsburg seit der Sonderpräsentation »Irdische Paradiese« im Jahr 2009
freundschaftlich verbunden sind. Am 18. Dezember wurde das Gemälde der Öffentlichkeit offiziell
präsentiert.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Franziska Kneidl bemalt, beschichtet und
besprüht lange Bahnen aus transparenter Plastikfolie und schlingt diese anschließend um und
über große Hulahoopreifen oder kleine Metallringe. Im Übereinanderschichten der Folienbahnen generiert sich so eine neue Malerei. Doch
aus dem trashigem Material entstehen vor allem
figurinenhafte dramatische Gebilde von großer
Finesse und Leichtigkeit, die in ihrer Bewegtheit
und pastelligen Farbigkeit sowohl freie Draperien
sein können, wie die wandgebundenen Arbeiten,
oder ätherische Rokoko-Wesen, wie die frei im
Raum stehenden Körper. Die Skulpturen agieren
mit Attitüde auf einer Bühne, für die sie zugleich
Kostüm und Bühnenbild liefern.
Foto: Bettina Kohlen
Nur noch bis zum 10. Januar ist im h2 – zentrum für Gegenwartskunst die Ausstellung »faces of disappearance« zu sehen. Persönliche Erfahrung als Weltwahrnehmung, künstlerische Reflexionen des
Politischen, Naturerfahrung als kritischer Reflex – die Schau zeigt aktuelle, ästhetisch eindringliche Bilder international agierender Foto-, Film- und Videokünstler, die einen gegenwärtigen Blick auf die Lage
unserer Welt bieten. Ihre Arbeiten spiegeln auf gesellschaftlicher genauso wie auf einer immer sehr persönlichen Ebene die Auseinandersetzung mit den Grundlagen unseres Zusammenlebens und deren
rasant fortschreitende globale Veränderungen. Sie alle kreisen um das Verschwinden als einen Grundmodus menschlichen Seins, um Existenz als einen permanenten Übergang von Zuständen.
www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de
Ausgangspunkt der Ausstellung »cumuli – trading Places« ist das Gemälde Campo di Rialto
von Canaletto (Giovanni Antonio Canal), das der
in Berlin geborene Sigismund Streit Mitte des 18.
Jahrhunderts in Venedig in Auftrag gegeben
hatte und das sich heute als Teil der Streitschen
Stiftungen und als Dauerleihgabe in der Berliner
Gemäldegalerie befindet. Die Ausstellung bringt
Arbeiten von 27 zeitgenössischen Künstlern
zusammen, die einerseits die Geschichte des
Bildes aber genauso auch die Beziehung zwischen den Städten Venedig und Berlin reflektieren. Zu sehen ist die Schau noch bis zum
17. Januar in der Mewo kunsthalle Memmingen.
www.mewo-kunsthalle.de
www.a3kultur.de
Die Assoziation zum Theater kommt nicht von
ungefähr. Franziska Kneidl wuchs in einer bühnenaffinen Familie auf (ihr Vater ist ein bekannter Bühnenbildner, ihre Mutter Tänzerin und
Theaterfotografin). An den Kammerspielen
erlernte sie den Beruf der Theatermalerin und
studierte anschließend an der Städelschule.
Kneidls skulpturale Arbeiten werden im Holbeinhaus mit Leinwandarbeiten früherer Jahre kombiniert. Diese strengen ruhigen grauen Gemälde
ergeben einen reizvollen Kontrast zu den überbordend barocken Figuren, sie sind aber für sich
genommen bei weitem nicht so spannend wie
Kneidls fabelhaft wunderbare Foliengestalten.
(Bettina Kohlen)
Die Ausstellung »fabelhaft« läuft bis zum 28. Februar im
Kunstverein Augsburg im Holbeinhaus. Führungen werden am 16. Januar um 14 Uhr und am 3. Februar um
19 Uhr angeboten.
www.kunstverein-augsburg.de
07
AUsstellUnGen & KUnstPROJeKte
1. bis 31. Januar 2016
Bitte größer
AUSSTELLUNGEN IM JANUAR
Zeitgleich präsentieren sich an vier Kulturorten in Schwaben Künstler
in Gruppenausstellungen. Ein Kommentar von Jürgen Kannler
Im Rahmen der 67. Großen Schwäbischen Kunstausstellung zeigt der BBK noch bis zum 10. Januar im H2 und im Schaezlerpalais Arbeiten von
60 Künstlern aus der Region. Nicht alle davon
sind Mitglieder in diesem Berufsverband für bildende Künstler. So wie Kerstin Skringer. Für ihre
Arbeit »Stem« erhielt sie den mit 2.000 Euro
dotierten Kunstpreis, der im Rahmen der Vernissage am 28. November verliehen wurde.
Doch zurück zur Ausstellung. Wenn man so will,
dann ist die Große Schwäbische einer der wenigen Profiteure im Augsburger Römerdrama.
Weil die eigentliche Heimstätte des Museums
marode wie nach einem Angriff der Alemannen
ist, präsentiert sich die Römerstadt seit dem
Sommer mit einer durchaus gelungenen Schau
behelfsmäßig in der Toskanischen Säulenhalle.
Die Große Schwäbische musste aufgrund dieses
Umzugs schon 2014 dem Römerprojekt ausweichen und vom Zeughaus in die beiden Kulturorte der Kunstsammlungen und Museen
Augsburg wechseln. Sie hat mit dem Ortswechsel gewonnen, wie sich nun auch im zweiten
Jahr zeigt.
In der zweiten Etage des Schaezlerpalais präsentieren sich die knapp 70 ausgewählten Arbeiten
so selbstverständlich, als ob sie für diese farbenprächtige Flucht aus Gang, Salons und Separees
gesammelt wurden. Bei diesem Aufbau haben
die BBK-Organisatoren Anita Braxmeier, Josef
Zankl und Norbert Kiening ganze Arbeit geleistet. Im Rahmen einer Presseführung verwiesen
sie auf Bedeutung und praktischen Nutzen dieser Traditionsausstellung für die beteiligten
Künstler. So ist die Große Schwäbische nicht nur
die größte Verkaufsausstellung der Region, sondern auch Anlass für Ankaufskomitees bedeutender Sammlungen, Augsburg anzusteuern.
Ein Umstand, der gerade in einer Stadt ohne
eigene Ankaufspolitik von Bedeutung ist.
Auch das Tandem BBK und Kunstsammlungen
scheint immer besser in Tritt zu kommen. Die
Tatsache, dass im Schaezlerpalais und im H2 die
Arbeiten zur Großen Schwäbischen ausgepreist
sind wie in einer Verkaufsgalerie, genießt in den
Räumen der Kunstdammlungen und Museen
absoluten Sonderstatus. Warum sich der BBK
allerdings nicht darauf festlegen möchte, seine
Kunstpreise aus und haben sich durch die Qualität ihrer Präsentationen einen guten Ruf erarbeitet. Dies verwundert kaum, zumal zahlreiche
Künstler immer wieder in allen drei Ausstellungen, oft auch zeitgleich, vertreten sind. Auch
hinter den Kulissen, beispielsweise in den Jurys,
gibt es engen Kontakt zwischen der 35. Großen
Nordschwäbischen Kunstausstellung im Donauwörther Zeughaus, der 37. Ostallgäuer Kunstausstellung im Künstlerhaus Marktoberdorf und
der 67. Großen Schwäbischen Kunstausstellung
in Augsburg.
Elisabeth Baders Arbeit »Stamm« aus Stoff, Tusche und
Pigment ist eines von 79 Kunstwerken, die noch bis zum
3. Januar im wunderbaren Künstlerhaus in Marktoberdorf zu sehen sind. Ihre in der oberen Etage aufgebaute
Skulptur verweist quer durch die Räume hin zu Daniela
Kammerers Beitrag »Vade mecum« und kreuzt dabei die
Sichtachse zu Ulrich Bergers »magic wall« aus Multiplex,
Acryl und UV-Licht. Den mit 3.000 Euro dotierten JohannGeorg-Fischer-Kunstpreis der Stadt gewann Sabine Effinger, der Sonderpreis der Franz-Schmid-Stiftung in Höhe
von 2.500 Euro ging in diesem Jahr an Guido Weggenmann und Christof Rehm ist der Preisträger des mit 2.000
Euro honorierten Familie-Paul-Breitkopf-Preises.
abRaxaS - Loop 30: Transurban von Am.Eise / bis 09.03. // Peter Schlichtherle: Auf meine Art / ab 31.01. | anna
– Fabian Schreyer: La Serenissima. Straßenfotografie aus Venedig / bis 11.01. // Wolfgang Ohnmeiß: Digitale
Malkunst / ab 07.01.
| aRchitektuRMuSeuM - Blickpunkt Moderne /bis 03.04. | ballonMuSeuM GeRSthofen – Planet Wüste: Fotografien von Michael Martin / bis 03.03. | bunteS hauS aSylunteRkunft
calMbeRGStRaSSe - Kunstpassagen / 23.-24.01 | GaleRie beate beRndt – Bernadette Jiyong Frank: Spaces
in between / bis 10.01.
| diözeSanMuSeuM St.
afRa – Wolfsspuren: Chossys Werke auf Simpert-Reise / bis 13.02. // Die sieben Todsünden / bis 07.05. | edWin SchaRff MuSeuM neu-ulM – Die Malweiber
von Paris / bis 24.01.
| GaleRie claudia Weil
fRiedbeRG – Keiyona C. Stumpf & Veronika Hilger:
Es geht richtig los / bis 31.01. | GaleRie SüSSkind –
Sieben Schwaben / bis 06.02.
| GRafiScheS kabinett – Ein langer Weg zum Frieden: Augsburger Friedensgemälde von 1650 bis 1789 / bis 07.02. | h2
– Foto-, Film- und Videokünstler: Faces of Disappearance / bis 06.03 // 67. Große schwäbische Kunstausstellung / bis 10.01. | höhMannhauS - Zeitsicht / bis
08.01. | JüdiScheS kultuRMuSeuM – Aus der Ferne: Edeltraud Abels Illustrationen zu Martin Bubers
Erzählungen der Chassidim / bis 13.03. // Jüdisches
Lichterfest Chanukka / bis 13.03. | kaffeehauS
dichtl – Robert Berski: Urbane Räume / bis 18.01.
| kunSthalle WeiShauPt ulM – Spot an! Lichtkunst von Flavin, Kowanz, Morellet, Nannucci, Sonnier u.a. / bis 10.04.
| kunSthauS kaufbeuRen –
Kunst & Stigma: Grenzgänger zwischen Zwang und
Freiheit / bis 21.02.
| künStleRhauS MaRktobeRdoRf – 37. Ostallgäuer Kunstausstellung / bis
bis SONNTAG 31.01.
03.01.
| kunStveRein auGSbuRG – Franziska
Kneidl: fabelhaft / bis 28.02.
| MaxiMilianMuSchWÄbiScheS volkSkundeMuSeuM –
SeuM - Kleine Welten. Spielzeug in alten Zeiten / bis
Der Abschluss eines Jahres ist ein besonderes
07.02. // Wunderkammer. Reichsstädtische ErinnerunEreignis, das speziell gefeiert wird. Dabei margen / bis Sept. | MeWo kunSthalle MeMMinGen
kiert der Silvesterabend eine Zäsur, eine Verab– dem Original getreu… : Grafische Blätter von Maria
schiedung des Alten und ein Aufbruch ins
Katharina Prestel (1747–1794) und Johann Gottlieb
Neue. Die Sonderausstellung »Prosit neujahr!
der Jahreswechsel und das Glück« erzählt von
Prestel (1739–1808) / bis 10.01.
// Johannes Rochhauden historischen Anfängen des Silvesterfests
sen: Log / bis 31.01.
// Kinder Kunst Museum: Landbis zu seinen heutigen Ausprägungen.
schaft / bis 17.01.
| MoRitzPunkt – Angelika
Bartholl: Lemniskate / bis 22.01.
| MuSeuM und
GaleRie SchWabMünchen - Augenspiele / ab 03.01. // Bunga Endhardt: Farbenleben / 06.01.-31.01. // Schwabmünchen sammelt / ab 03.01. | neueS StadtMuSeuM landSbeRG – Don’t Take Your Guns To Town: Johnny
Cash und die Amerikaner in Landsberg 1951–54 / bis 31.01.
| SchaezleRPalaiS – 67. Große schwäbische
Kunstausstellung / bis 10.01. | SchWÄbiScheS volkSkundeMuSeuM obeRSchönenfeld – Szilard Huszank: Malerei / bis 06.01. // Prosit Neujahr! Der Jahreswechsel und das Glück / bis 31.01. // Georg C. Wirnharter:
Malerei, Grafik und Tonreliefs / ab 17.01. | StaatSGaleRie ModeRne kunSt – Aufruhr in Augsburg. Deutsche Malerei der 1960er bis 1980er Jahre / bis Oktober 2016 | StaatS- und Stadtbibliothek - Gesammeltes
Gedächtnis. Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert / bis 26.02. | StadtMuSeuM kaufbeuRen – In Memoriam: Euthanasie während des Nationalsozialismus / bis 31.01.
| StadtSPaRkaSSe auGSbuRG – Weihnachtsausstellung: Geschenke vor 100 Jahren / bis 05.01.
Nicht nur angesichts dieser Überschneidungen
drängt sich da manch einem die Frage auf, ob
unsere Region, wie sie sich zum Beispiel im
Bezirk Schwaben abbildet, nicht irgendwann für
alle Beteiligten noch bessere Ergebnisse erzielen
könnte, wenn die jeweiligen Organisatoren ihre
jährliche Gruppenausstellung in engerer Kooperation und Abstimmung mit den Nachbarn
angehen würden. Vielleicht sogar mit einem
gemeinsamen Basiskonzept und unter einem
Label. Zum Pulsgeber für den entscheidenden
Schritt könnte der Schirmherr der Großen
Schwäbischen 2015 werden. Er heißt Jürgen Reichert, ist der schwäbische Bezirkstagspräsident
und hat mehr als einmal Engagement, Weitsicht
und Teamfähigkeit in Sachen Kultur bewiesen.
Anzeige:
Kerstin Skringers Arbeit »Stem« wurde mit dem Preis der
Großen Schwäbischen Kunstausstellung ausgezeichnet.
Zu besichtigen bis zum 10. Januar im Schaezlerpalais.
wichtigste Schau des Jahres komplett im H2, dem
Zentrum für Gegenwartskunst in der Region, zu
präsentieren, ist nicht nachvollziehbar. Zumal
auch die Menge der Bewerbungen für die Bespielung eines der drei Kabinette im H2 ein deutliches Votum der Künstler für diesen Kulturort
ist. Allein 20 zum Teil recht komplexe Rauminstallationskonzepte wurden für diesen Bereich
eingereicht. Würde diese Quote allgemein für die
Große Schwäbische gelten – was aber nicht der
Fall war –, hätte sich die Jury mit mehr als 400
Einsendungen beschäftigen müssen.
Es wäre überhaupt an der Zeit, sich über eine
mögliche Neuausrichtung der Großen Schwäbischen Gedanken zu machen. In diese Art von
Planspielen sollten unbedingt auch die Macher
der fast zeitgleich stattfindenden Gruppenausstellungen in Marktoberdorf und in Donauwörth einbezogen werden. Alle drei Schauen
sehen sich als Forum regionaler Künstler, loben
www.a3kultur.de
liVeMUsiK & clUBeVents
Jetzt haben wir den Salat: ein Schaltjahr! 366
statt 365! ein tag »2016« mehr, ein tag mehr
Musik. der Januar startet schon mal mit Sasebos nippon-blues, luftigem indie-Janglepop
von the Golden eaves und der Rückkehr der
Rock-Melancholiker Pelzig.
1. bis 31. Januar 2016
Anarcho-sushi, pelzig, laut
Das Schaltjahr 2016 beginnt mit bayerisch-japanischem Blues,
melancholischem Krach und zartem Indiepop
eine kolumne von Martin Schmidt
Neues Jahr 2016! Was steht alles an? Der 100.
Katholikentag in Leipzig, die 500-Jahrfeier des
bayerischen Reinheitsgebots für Bier und die
Eröffnung des längsten Eisenbahntunnels der
Welt. Coole Mischung, könnte bunt und gut werden. Den Kolumnisten fasziniert das Bild von Bier
trinkenden Katholiken, die feierlich einen Eisenbahntunnel durchschreiten – trotzdem ist bereits
im Januar in Augsburg einiges geboten, was als
gleichwertiges Faszinosum dagegenhalten kann.
Zum Beispiel allein schon die Bizarro-Blues-Band
Sasebo. Die wirft mit bayerisch-japanischem Anarcho-Blues um sich, der Ry Cooder und Captain
Beefheart gleichzeitig verarbeitet und Tom Waits
mit Psychopharmaka gefüllte Sushi essen lässt.
Dazu japanische Folksongs und Karaoke-Melodien
der 70er – fertig ist das Happening am Freitag,
8. Januar, im Soho (20:30 bis 22:30 Uhr, danach:
nochmals Party). Acht Mitglieder umfasst die
Münchner Band, drei davon haben ihre Wurzeln
in Japan. Tuba, Klarinette und Maultrommel kommen genauso zum Einsatz wie Singende Säge und
japanische Percussion. Der Name Sasebo steht mit
schrägem Humor für »sad sentimental boys«, aber
natürlich heißt auch der wichtigste japanische
militärische Marinestützpunkt Sasebo. Und da
haben die Anarchisten wohl auch ihre Freude an
der Konfrontation her.
Kenji-Jumping
Jetzt kommen wir zu normalen Menschen. Während der Kolumnist dies schreibt, fährt ein Truck
vor, hält, zwei Typen steigen aus und laden drei
klaviergroße Buchstaben von der Ladefläche: P, O
und P. Pop ist ein Kraftfeld, wo in Augsburg Labelmacher Ronny Pinkau nicht weit sein kann, und
tatsächlich wirft seine Musikfirma »Kleine Untergrund Schallplatten« die zweite Release-Show auf
die grüne Wiese des Pop: Am Samstag, 23. Januar,
08
Pelzig hält sich: Nach 12
Jahren zurück auf Tour. Im
21. Jahr seines Bestehens
bringt der Vierer am Samstag, 23. Januar, seinen
hochspezifizierten Indiegitarrenkrach ins Soho.
(Foto: Gerald von Foris)
21 Jahre Lärm
nist gegoogelt, ob auch die nächste Band vielleicht
irgendetwas mit Japan zu tun hat – hätte ein schöner Hattrick werden können. Leider hat der entsprechende Herkunftsort Ingolstadt mit Japan
sehr wenig zu tun, außer dass er in seinem Grundvibe bisweilen etwas an Post-Fukushima-Stimmung
erinnert. Jetzt aber noch mal von vorn, damit die
Schlagzeile besser steht: Die Band Pelzig (Ingolstadt/München) ist nach mehr als einer Dekade
zurück – und das wird alle Weilheim-Kosmos-Fans
freuen. Pelzig, vor 21 Jahren (!) gegründet, zeigen
Personalüberschneidungen mit den Ingolstädtern
Slut, und das kündet durchaus davon, dass sie
melancholisch-klugen Indie präsentieren, dabei
allerdings mehr als Slut auf der Seite von Rock,
Postrock und Krach stehen. Am Samstag, 23. Januar, kommen Pelzig auf ihrer Tour zu ihrem neuen
Album »Medium Cool World« nach Augsburg ins
Soho. Produziert wurde die neue Platte von PelzigGitarrist und BR-Zündfunkler Rainer Schaller. Einlass ab 20:00 Uhr, Vorgruppe sind die ebenfalls zurückgekehrten Klez.e (Berlin).
Bei so viel japanischen Agitatoren scheint die Januarkolumne ganz im Zeichen der Nipponinsel zu
stehen. Immerhin zählt Augsburg ja ganze zwei
japanische Metropolen zu seinen Partnerstädten,
Amagasaki und Nagahama. Lange hat der Kolum-
Hab ich jetzt mit »Post-Fukushima-Stimmung«
Ingolstadt beleidigt? Wir klären das, am Samstag,
6. Februar, beim Spiel FCA gegen Ingolstadt. Oder
eben beim Katholikentag in Leipzig.
wird die augsburg-kalifornische Band The Golden
Eaves ihre erste Single »No other« veröffentlichen.
Die Gruppe ist das neue Bandprojekt von Kenji
Kitahama. Huch, schon wieder ein Japaner! Der in
Augsburg lebende, aus Kalifornien stammende
Musiker hat eine bis in die goldenen 90er-Jahre
zurückreichende Fame-Geschichte als Sänger und
Gitarrist bei Indiepop-Bands wie The Fairways,
Skypark und Clay Hips. The Golden Eaves nun
sporten feinsten Indiepop mit funkelnder JangleGitarre und zartem Gesang. Beide Songs der auf
200 Exemplare limitierten Single »No other« wurden an nur einem Wochenende im Juni 2015 in
Augsburg geschrieben und aufgenommen, zusammen mit den Augsburger Musikern Max Rossing
(Bass, Steve Train and his Bad Habits) und Mark
Frank (Schlagzeug und Produktion). Schöne Location für das Release-Konzert (mit DJs) wird das Lokalhelden im Bismarckviertel sein (Einlass: 20:30,
Beginn: 21 Uhr).
+++ Abschiedstournee: Werner Schmidbauer &
Martin kälberer werden nach vielen gemeinsamen Bühnenjahren getrennte Wege gehen. Wer
sie in unserer Region nebst ihrem Abschiedskonzert im Juli beim Münchner Tollwood ein letztes
Mal live sehen will, der hat dazu Gelegenheit am
Mittwoch, 11. Mai, in der Alten Schweißerei in
Schrobenhausen. Vorverkauf läuft. +++ Sein 1-Jähriges feiert nun die irish Session im Raben im
Kulturhaus Abraxas. Die Veranstalter Beat, Ulli
und Richard laden für Sonntag, 17. Januar, ab 19
Uhr wieder alle Musiker, +++ Am donnerstag, 21.
Januar, findet um 20 Uhr im Augsburger Planetarium – sozusagen also unter Sternenhimmel – ein
besonderer musikalischer Abend statt: Mit dem
Mantra-abend der love keys wird es spirituell.
Das Duo aus Sängerin Aleah und Multiinstrumentalist Ben hat in den letzten fünf Jahren weltweit
600 Mantra-Konzerte gegeben und vermengt Mantras, Soul und Pop zu sphärischer Trance-Schönheit. +++ Vergiss U20 oder Ü30 – das neue
Partyformat heißt »disco minus50plus«. Hierfür
wird das Gögginger Parktheater am Samstag, 23.
Januar, ab 20:30 Uhr zum Club – oder, wie man als
50-Something sagt: zur Disco. DJ Vira, in den
70-Jahren der erste weibliche DJ des Rhein-MainGebiets, legt für Best Ager und Best Dancer Hits
der 80er und 90er auf. +++ tipp: Am dienstag, 19.
Januar, wird in der Ballonfabrik die eisige Hölle
ausbrechen: Die russische Crossover-Brutalo-Gang
Siberian Meat Grinder (Foto) spielt explosiven,
stürmischen Hardcore Trash, im aggressiven
Kreuzüber mit Black Metal, Rap und Stoner Rock.
Vorgruppe: Straightline (Skatepunk/HC/Metal aus
München). Einlass zum Fest um 20 Uhr. (msc) +++
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
s Stadtsparkasse
Augsburg
LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM JANUAR
fR 01.01. PaRktheateR– Tibor Jonas: Neujahrskonzert 14:30
Sa 02.01. oStWeRk – Lost In Music 21:00 | MahaGoni baR – Ping Pong Pussy Party (HipHop/Dancehall/
Electronica) 22:00 // Rock im Raum (Independent/Alternative) 23:00
So 03.01. ReeSeGaRden – Karl Poesl & Michael
Duschl: Pedalsteel, das süßeste Instrument der Musik
20:00
| SPectRuM – Helter Skelter 20:00 | ReeSeGaRden – Pop-Quartett: Private Sound 20:30
|
ballonfabRik – Brennenstuhl (Elektro) 21:00 |
RockfabRik – Remember the legendary ROFA Donnerstag (Wildstyle) 21:00 | keSSelhauS – Alle Farben
& Rainer Weichhold (Dance/Electronic) 23:00
Mi 06.01. kReSSleSMühle – Heinz Ratz & Strom
und Wasser: Benefizkonzert 19:30 | ciRcuS diSco
– Bad Luck Project (Punkrock/Metal/Rock’n’Roll)
20:00
do 07.01. PaRktheateR iM kuRhauS GöGGinGen
– HMBC (Volksmusik/Jazz) 19:30 | Ballonfabrik – Gram
(Hardcore) 21:00
fR 08.01. büRGeRSaal StadtbeRGen – Cash-n-Go:
Neujahrskonzert 19:00 | Soho StaGe – Carl Takeshi
Mirwalds: Sasebo (Anarcho/Ethno/Blues) 20:00 | ballonfabRik – B_Daltons: (Indierock/Punk/Wave) 21:00
| bob’S obeRhauSen – The Kickstarters (Rock’n’Roll)
23:00 | keSSelhauS – Dj K-Louis: 90er Party 22:00 |
MahaGoni baR – Dj Superior: Rewind it! (Dancehall)
22:00 // Electric Maha: Hotters Kiste (DeepHouse/TechHouse) 23:00
Sa 09.01. büRGeRSaal StadtbeRGen – Cash-n-Go:
Neujahrskonzert 19:00 | PaRktheateR – Zwirbeldirn 19:30 | oStWeRk – Lost In Music 21:00 | ballonfabRik – XTR Human: (Postpunk/Wave/Gothic)
22:00 | keSSelhauS – Dj K-Louis: 90er Party 22:00 |
cube club – Dj Defra & Dj The Kut: One x a new chapter (HipHop/RNB) 23:00
So 10.01. SPectRuM – Willy Astor: Kindischer Ozean
14:00 | büRGeRSaal StadtbeRGen – Cash-n-Go:
Neujahrskonzert 18:00
Mo 11.01. ballonfabRik – Crosswise Decay & Leave
Tomorrow & Mad Solution (Hardcore) 20:00 | buchhandlunG SchMid SchWabMünchen – Hundling (Unplugged) 20:00
di 12.01. PaRktheateR – Mulo Francel & D.D. Lowka
meet Café del Mundo 19:30 | ReeSeGaRden – Orchester Marah: Unbekannte Musik aus bekannten Ländern
20:30
Mi 13.01. PaRktheateR – Berta Epple (Jazz/Latin)
19:30 | SPectRuM – Oceans Tour: I am not a Band
(Electronic/Kassik) 20:30
do 14.01. SPectRuM – Hank Davison (Rock’n’Roll)
Foto: Hart Basan
DONNERSTAG 14.01.
20:30
SPectRuM – Nach über zwanzig Jahren, in denen er mit seiner Band on the road war, hat hank
davison sich in der letzten Zeit immer mehr den Wurzeln des Rock und des Blues zugewandt.
Reduced to the max – nur mit einer Gitarre und seiner rauhen Stimme bewaffnet zieht er durchs
Land. Egal ob Musikfestivals, Rockerpartys, Stadtfeste, Konzerthallen oder Musikclubs – er
schafft es immer, das Publikum vom ersten Ton an in seinen Bann zu ziehen.
www.a3kultur.de
20:30
fR 15.01. café aM MilchbeRG – Danny Street: The
baladeer return (Baladen) 19:30
| Jazzclub – Panzerballett: Breaking Brain (Blues/Weltmusik/Metal)
20:30 | MahaGoni baR – Dj Freez: Panda Party (HipHop/Trap) 22:00 | bob’S obeRhauSen – MitGift
(Rock) 23:00
Sa 16.01. JuGendfReizeitStÄtte MatRix – Melodic
Metal Night 19:00 | café aM MilchbeRG – Lyneste
(Jazz/Irish-Folk) 19:30
| boMbiG – Grumpy: Old
men (Rock) 20:00
| coSMoS café fRiedbeRG –
Tanja Kitzberger: (Gospel Punk) 20:00 | Rock cafe
– China Room (Pop/Hardrock/Bluegrass) 21:00 | oStWeRk – Lost In Music 21:00 | ballonfabRik – Reggae/Dancehall 21:30 | keSSelhauS – Claptone & Marian Herzog (DeepHouse) 23:00
So 17.01. ReeSeGaRden – Irische Session 19:00 |
PaRktheateR iM kuRhauS GöGGinGen – Battlefield Band 19:30 | SPectRuM – Ost + Front: Ultra Tour
(Rock) 20:00
di 19.01. ballonfabRik – Siberian Meat Grinder &
Straightline (Punk) 20:00 | ReeSeGaRden – Mike
Stone: Zwischen Pop und Indie 20:30
| ballonfabRik – Siberian Meat Grinder & Straightline (Hardcore) 20:45
Mi 20.01. PaRktheateR – Voice 4 U (Romantische
Songs) 19:30 | SPectRuM – Weiherer und die Dobrindts (Rock’n’Roll) 20:30
do 21.01. SPaRkaSSen-PlanetaRiuM – Love Keys:
Mantra Songs 20:00 | SPectRuM – Megaherz (Rock)
20:30
fR 22.01. café aM MilchbeRG – Peter Lisboa (Songwriter) 19:30
| kReSSleSMühle – Zugvogel Slam
20:00 | ballonfabRik – Cherry Bandora (Bouzouki/
Vintage/Oriental) 21:00 Interkultur | bob’S obeRhauSen – Inglourious Musterds (Partyrock) 23:00
Sa 23.01. JuGendfReizeitStÄtte MatRix – SpH
Bandcontest 19:00 | coSMoS café fRiedbeRG – Ronny & the Rollers 20:00 | cube club – DJ Tom Exclusive: Dangerous 20:00 | Soho StaGe – Pelzig & Klez.e
(Indie/Post Rock) 20:00 | lokalhelden – Golden Eaves: (Indie-Pop) 20:30 | PaRktheateR – Disco minus50plus 20:30 | oStWeRk – Lost In Music 21:00 |
Rock cafe – Rocktools (Rock’n’Roll) 21:00
| keSSelhauS – 2000er Party 22:00 | ballonfabRik –
Spartanisch Part 6 (Elektro) 22:30 | keSSelhauS –
Deep House Session 23:00 | kantine – Substation #22
(Dub/Reggae) 23:00
So 24.01. abRaxaS/theateR – Sikandar Khan Langa
Group (Indisch) 19:45 Interkultur
Mo 25.01. konGReSS aM PaRk – Happy Birthday
SAMSTAG 23.01.
23:00
kantine – The heaviest bass in town: Zur
Substation #22 trifft das Collynization
Soundsystem (Foto) auf Ras Kush (Black Redemption, USA) und Sista Kaya. Treibende Bässe, steppende Kicks und strictly conscious and
uplifting Lyrics stehen bei dem Dub- und Reggae-Event wie gewohnt auf der Tagesordnung.
Frank Sinatra: The Original Las Vegas Tribute-Show
(Pop/Rock) 19:30
di 26.01. ReeSeGaRden – CountOnAtEight: Pop turns
into Jazz 20:30
do 28.01. PaRktheateR – Queenz of Piano 19:30 |
bRechtbühne – In Vain. Zukunft(s)musik 20:00 |
buchhandlunG SchMid SchWabMünchen –
Alex Cumfe (Pop/Jazz/Reggae/Rock) 20:00
fR 29.01. kultuR-Stadl WöRleSchWanG – Sandrina Sedona und Nepo Fitz: Die Gefühlsmaschinen (Coversongs) 20:00 | Jazzclub – Franz Hellmüller Trio
(Gitarre) 20:30 | ciRcuS diSco – Snotty Holly (Rock/
Punk/Funk) 21:00
| bob’S obeRhauSen – Rebels
of Jukebox (Indie/Folk/Rock/Punk) 23:00
Sa 30.01. PaRktheateR – Big Band Galaball 2016
20:00 | coSMoS café fRiedbeRG – Sebastian Frisch:
(Gitarrre) 20:00 | WiRtShauS fRau hubeR – John
Garner (Songwriter) 20:30 | ballonfabRik – eSKAlation (Ska/Punk/Reggae) 20:30 | oStWeRk – Lost In
Music 21:00 | Rock cafe – Timerunner (Rock) 21:00
| keSSelhauS – Whos your Daddy: 2 Jahre we call
it Geiles (HipHop) 23:00
So 31.01. SPectRuM – Luca Turilli´s Rhapsody: Prometheus Cinematic Tour 2016 20:00 | kantine – Motrip
(HipHop/Rap) 21:00 | MahaGoni baR – Doubble A:
Disco 2000 (HipHop/Dance) 22:00
09
Multiplex ist Fast Food
FilM/KABARett
1. bis 31. Januar 2016
KABARETT IM JANUAR
Foto: Stefan Ciupek, Felix Cramer
Noch hat sich Urs Blank (rechts, Moritz Bleibtreu) neben seinem Widersacher Pius Ott (Jürgen Prochnow) unter Kontrolle.
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an das
Kinodreieck! Ende November wurde das Thalia
von Medienministerin Ilse Aigner auf bayerischer
Ebene für sein Programm ausgezeichnet, Anfang
Dezember folgten vier Preise für die Programmgestaltung auf Bundesebene. Auf diese freudige
Nachricht folgt eine weniger schöne für die Augsburger Kinolandschaft: Das Cinestar, der selbst
ernannte deutsche Marktführer, kehrt 2016
zurück an seine alte Wirkungsstätte. Hoffentlich
wird es nicht so grässlich wie früher. Die Sitze,
Wände und Böden waren in kaltem, ungemütlichem Blau gehalten, noch dazu war alles verklebt.
Einmal habe ich mich dort während eines Films
betrunken, weil es das einzige Kino war, bei dem
es mir egal war, hinausgeworfen zu werden. Ich
habe ja nichts gegen Multiplexkinos, die sind praktisch, genau wie Fast-Food-Restaurants. Schnell
erreichbar für zwischendurch, gut für den Gelegenheitsgucker oder das ein oder andere Special.
Ein Burgerenthusiast isst aber auch nicht bei
McKalorien-King und Co., sondern beim Bulettenkoch seines Vertrauens. So ist das Programmkino
doch wie die Stammkneipe oder das Stammlokal,
ein kleines bisschen Zuhause. Was aber viel wichtiger ist: Was gibt es im Januar denn so zu sehen?
FREITAG 22.01.
filMfiGuR deS MonatS:
MoRitz bleibtReu
–
–
–
–
–
–
–
–
Moritz Bleibtreu
Beruf: Schauspieler
Geboren: 13. August 1971 in München
Größe: 1,73 Meter
Sohn von Schauspielerin Monica Bleibtreu
Aufgewachsen in Hamburg-St. Georg
Arbeitete 1988 als Au-pair in Paris
Nahm Schauspielunterricht in Paris,
Rom und New York
– Wirkte seit 1977 in 68 Filmen und
Serien mit
– Gewann 13 nationale und internationale
Preise, u.a. den Deutschen Filmpreis für
»Knocking on Heaven’s Door« und »Im Juli«
20:00
konGReSS aM PaRk – Auf der kurt krö-
mers aktueller Tour »heute stimmt alles« erwarten die Zuschauer gesellschaftskritische
Themen, Beautythemen, ein 5-Punkteplan
wie Sie innerhalb von 12 Stunden reich werden können und die Unsterblichkeit erlangen.
Außerdem gibt es Tipps vom Meister der Improvisation wie Sie davor noch diverse Scharlatane entlarven. Präsentiert in seinem Element und vorgetragen in Berliner Schnauze,
was zur totalen Begeisterung und Muskelkater in den Gesichtsmuskeln führt. Keiner der
Anwesenden wird ohne »Pipi in den Augen«
nach Hause gehen, wenn der sperrige Entertainer sich mit seinem Klassiker: »Macht’s jut
Nachbarn!« verabschiedet.
Mi 27.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 |
SchWabenhalle – Martin Rütter: nachSITZen
20:00 | SPectRuM – Karsten Kaie: Ne Millionen ist so
schnell weg 20:00
do 28.01. SPectRuM – Karsten Kaie: Ne Millionen ist
so schnell weg 20:00
fR 29.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | PaRktheateR – Alfons 19:30 | kReSSleSMühle – Olivier
Sanrey: Alle garstig! 20:00
Sa 30.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
So 31.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00 | PaRktheateR – Uli Boettcher 19:30
Sa 02.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
So 03.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00
di 05.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | PaRktheateR – Lizzy und die weißen Lilien 19:30
Mi 06.01. PaRktheateR – Herr und Frau Braun 19:30
do 07.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | SPectRuM – Caveman mit Karsten Kaie 20:00
fR 08.01. SPectRuM – Caveman mit Karsten Kaie
19:00 |Puppenkiste – Kabarett 2016 19:30
Sa 09.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
So 10.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00 | Parktheater – Knedl & Kraut 19:30
fR 15.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
Sa 16.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
So 17.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00
Mi 20.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
fR 22.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 | PaRktheateR – LaLeLu (AcappellaComedy) 19:30
fR 22.01. konGReSS aM PaRk – Kurt Krömer: Heute
stimmt alles 20:00
Sa 23.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30 |
kReSSleSMühle – Hosea Ratschiller: Doppelleben
20:00
So 24.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 18:00 | SPectRuM – Herr und Frau Braun 19:00
di 26.01. PuPPenkiSte – Kabarett 2016 19:30
MITTWOCH 27.01.
20:00
SPectRuM – Von Weihnachten bis Silvester,
von Buenos Aires nach Paku Paku, von der Finanzkrise zur Kaninchenjagd – karsten kaie
entführt sein Publikum in seinem jüngsten
Programm »ne Million ist so schnell weg« auf
eine aberwitzige Kreuzfahrt mit der MS Europa.
In zwölf verschiedenen Rollen parodiert er die
Crew, den Kapitän und die Millionäre an Bord.
eine kolumne von thomas ferstl
Urs Blank (Moritz Bleibtreu), Wirtschaftsanwalt,
ist beruflich erfolgreich und privat glücklich, bis
ihn der Selbstmord eines Kollegen aus der Bahn
wirft. Er begegnet Lucille (Nora von Waldstätten),
die ihn zu einem Trip mit halluzinogenen Pilzen
mitnimmt. Blank verliert die Kontrolle über sich
und wird zum instinktgetriebenen Tier, das auch
vor Mord nicht zurückschreckt. Seinem Widersacher Ott (Jürgen Prochnow) kommt das gerade
recht. Stephan Rick inszeniert mit »die dunkle
Seite des Mondes« (7. Januar, Kinodreieck) einen
spannenden Wirtschaftsthriller. Mit spannenden
Wendungen und hervorragenden Darstellern
beäugt dieser Film die Kapitalismusgesellschaft
unserer Zeit und lädt den Zuschauer zur kritischen
Auseinandersetzung ein.
Top 5 der erfolgreichsten Filme
(Stand: 6. Dezember in Deutschland)
1. fack ju Göhte 2
(7.605.203 Besucher)
2. Minions
(6.918.671 Besucher)
3. James bond 007: Spectre
(5.903.439 Besucher)
4. fifty Shades of Grey
(4.409.087 Besucher)
5. fast & furious 7
(4.185.282 Besucher)
Henri Steinmetz’ »uns geht es gut« (28. Januar,
Kinodreieck) ist außergewöhnlich. Tubbie (Franz
Rogowski), Marie (Maresi Riegner), Tim (Jonas Dassler), Jojo (Emanuel Schiller) und Birdie (Jordan
Elliot Dwyer) leben in die sommerlichen Tage
hinein. Von Unsicherheit in Bezug auf das eigene
Selbstbild geprägt und von ihrem Umfeld allein
gelassen, treiben die Jugendlichen ziellos durch
die Großstadt. Steinmetz verzichtet auf einen verständlichen Plot. Er setzt auf starke Symbolik und
die Dynamik der Schauspieler untereinander. Bei
vielen Zuschauern mag der Film daher auf Unverständnis stoßen. Dieses Werk ist jedoch ein
Experiment, auf die Leinwand gebannte Performance-Kunst. Schwere Kost, die, wenn man sich
darauf einlässt, Spannung in jeder Bewegung der
Darsteller bereithält. So abgedroschen es klingen
mag, »Uns geht es gut« ist ein Film, den man sehen
muss, um zu sehen, was er mit einem macht.
FILMEVENTS
Mo 04., di 12.01. cinePlex – Kino für Kenner: Familienfest 17:30/20:00
di 05., Mo 11.01. cinePlex – Kino für Kenner: Picknick mit Bären 17:30/20:00
do 07.01. cineMaxx – Bollywood: Diwale 19:30
So 10.01. cinePlex – »Das Wunderland« im russischen Original 20:00
So 10./17./24.01. cinePlex – Reisedokumentationen
über das Baltikum, Barcelona, den hohen Norden
und Frankreich je 13:00
Mo 11.01. cinePlex köniGSbRunn – Das grüne
Kino: Die Reise zum sichersten Ort der Erde
Mi 13.01. kinodReieck – KDFB-Frauen-Filmreihe:
Das Konzert 19:00
do 14.01. cinePlex – Frauen-Film-Frühstück: Ich
bin dann mal weg 10:00
Sa 16.01. cineMaxx – Bizets »Les pêcheurs de perles« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00
di 26.01. cineMaxx – Ballettabend mit »Rhapsody/
The Two Pigeons« von Frederick Ashton live aus dem
Royal Opera House London 20:15
Mi 27.01. cinePlex aichach – Kinofreunde
Aichach: Still the Water 20:15
fR 30.01. cineMaxx – Puccinis »Turandot« live aus
der Metropolitan Opera New York 19:00
Weitere Kinostarts im Januar
Mi 06.01. cineMaxx – The Revenant
do 07.01. cineMaxx – Legend | kinodReieck – Je
suis Charlie // Louder than Bombs // The Danish Girl
do 14.01. cineMaxx – Creed // Die Winzlinge: Operation Zuckerdose | cineMaxx, cinePlex – Die 5.
Welle | cinePlex – Gut zu Vögeln | kinodReieck – Iraqi Odyssey // Mademoiselle Hanna und die
Kunst, Nein zu sagen // Suite Française: Melodie der
Liebe
do 21.01. cineMaxx – Daddy’s Home: Ein Vater zu
viel // Max Steel // Point Break // Ride Along: Next
Level Miami // Valley of Love | cineMaxx, cinePlex, kinodReieck – Bibi & Tina: Mädchen gegen
Jungs | kinodReieck – Brooklyn // Die Wahlkämpferin // Hello I’m David
do 28.01. cineMaxx – Alvin und die Chipmunks:
Road Chip | kinodReieck – The Hateful Eight //
Sebastian und die Feuerretter
Kabarett in
der Kiste
diverse Termine
PuPPenkiSte – Von Klassik bis Pop, vom gespielten Witz bis zur politischen Satire, Sinniges und
Sinnliches umfasst das Kabarett der Augsburger Puppen. Mal heiter, mal tiefgründig unterhält das
Ensemble der Augsburger Puppenkiste seine Besucher jedes Jahr aufs neue mit einem bunten zweistündigen Programm. Die Premiere wird traditionell am Silvesterabend gefeiert. Auch ein Blick
hinter die Kulissen darf dabei nicht fehlen.
Alle Termine lesen Sie in unserem Terminkalender. Weitere Infos und den Vorverkauf finden Sie
unter: www.augsburger-puppenkiste.de
www.timbayern.de
www.a3kultur.de
liteRAtUR
ko nzerte
kongresse
events
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Der Fotograf und Autor Michael Martin präsentiert seine neue Multivisionsshow, eine faszinierende
Eine Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen
Bilderreise durch die Trocken- und Eiswüsten. Er reist vom Nordpol zum Südpol und umrundet dabei
Interpretationen
der
K&K Philharmoniker
des
Österreichischen
K&K
viermal die Erde – mit
Motorrad,
Hundeschlitten, und
Kamel,
Geländewagen,
Helikopter
undBalletts.
auf Skiern.
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Na, ihrtraumhafte
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schon jehört?
Der
Krömer kommt
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uff Tour.
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lustig.
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aus
Akrobatik,
Tanz,
Theater,
Comedy,
Musik und
MitmachBlubberkopp
behauptet:
»Heuteund
stimmt
alles«. Na denn.
erste Reihe
koofen, in
Spuckreichweite.
Aktionen
voller
Phantasie
Lebensfreude
– Schnell
zum Staunen,
Lachen,
Träumen.
JANUAR
Januar
23
21
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ModerationBild-Schlagzeilen
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Hochzeit des
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Pointen-Marathon
sämtliche Skandale,
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Ereignisse
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Löwen. Ein
musikalischer
Karneval
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mit der Russischen
Kammerphilharmonie
St. Petersburg.
Jahres
mit
Vollgas durch
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Tage
Nachrichten
aus Politik,
Sport und Gesellschaf
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JANUAR
Januar
24
26
S O N N TA G
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PETER PAN
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rMusical-Abenteuer
e g o r i a n für die ganze Familie über den Jungen, der niemals erwachsen werden will.
Das
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s t e r s spannende
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C witzige
C H AAdaption
n t s der berühmten Romanvorlage von James
EineAfantasievolle,
Sie
sind mystisch,
magisch,
bewegend und ihre Konzerte ein Gänsehautgarant.
M. Barrie.
Für Kinder ab
vier Jahren!
Die zwölf Sänger aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken.
JANUAR
31
26
Januar
S A M S TA G
1. bis 31. Januar 2016
Für seine Kolumne »Deutsch richtig und gut« hat Gino Chiellino Begriffe
gesucht, die er paarweise umschreibt, um zu zeigen, wie er sie anders
versteht als seine Gesprächspartner. Der siebte Teil behandelt:
nähe oder Zugehörigkeit
Beim Einkaufen parke ich so weit, wie es geht,
vom Haupteingang des angesteuerten Supermarkts entfernt, und zwar mit der Absicht,
stressfrei parken, ungestört aus dem Wagen aussteigen und später die Einkäufe bequem einladen zu können. Das Vorhaben gelingt mir selten.
Bei der Rückkehr zum Auto muss ich immer
wieder feststellen, dass irgendjemand seinen
Herdentrieb befriedigt hat und das Auto an meiner Fahrerseite abgestellt hat, obwohl ihm Parkplätze weit und breit zur Verfügung gestanden
haben. Dieses Bedürfnis nach Nähe ist sehr
menschlich. Anderswo sorgt es für sprachlichen
Ärger, wenn man darauf besteht, dass Nähe kein
Synonym von Zugehörigkeit ist bzw. keine Zugehörigkeit erzeugen kann.
PHANTASTISCHES SHOW THEATER
e r l e s e n e o r t e – l i t e r at u r r e i h e
6 ausverkaufte Shows in Augsburg im vergangenen Januar! Die neue Tournee kommt nun mit
s tA n I s L Aw L e M U n D H L . F r A n z v o n A s s I s I
7 Shows und über 30 Künstlern: Artistik, Comedy, Tanz und Musik voller Phantasie und Lebensfreude
Ein
Fest
der Literatur
mit Stefan
Schön als Leser:
ungewöhnliche
Texte
an außerge–
zum
Staunen,
Lachen, Träumen.
Ein andersartiges
Showtheater,
das durch Witz,
Poesie,
Charme
wöhnlichen
Orten
–
das
Stuhllager,
das
Dach
oder
der
Heizungskeller
werden
aufgesucht.
und außergewöhnliche Ideen eine wortwörtliche »Traumfabrik« entstehen lässt.
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Wird die Abmachung seitens der Aufgenommenen nicht respektiert, zerbrechen sogar langjährige Freundschaften wie die zwischen Irena
und Sylvie in Milan Kunderas Roman »Die
Unwissenheit«, 2000.
Auf der nichtssagenden Sympathieskala, mit
der Forschungsinstitute die Nähe der Einheimischen zu den Nichteinheimischen vermessen,
stehen Exilierte ganz oben. Ihnen folgen alle,
die sich als Einwanderer infolge bilateraler
Anwerbeverträge im Lauf der letzten 60 Jahren
in Deutschland niederlassen haben, sehr weit
unten sind Asylanten und Armutsflüchtlinge
(wer sind sie?) anzutreffen. Aber wie entsteht
eine solche Wahrnehmungsabstufung von Menschen, die in Westeuropa pseudowissenschaftlich gepflegt wird?
Über die existierende Priorität politischer
Flüchtlinge hat zum Beispiel der chilenische
Exilierte Antonio Skármeta angemerkt: »Das
weltweite Verständnis für unseren Zustand, die
warmherzige Solidarität der Mehrheiten dieses
Planeten […] Im allgemeinen wird das Exil von
diesen Mehrheiten nicht als Stigma, sondern als
eine Art Ehre angesehen« (Heimkehr auf Widerruf – Chile im Umbruch, 1989, S. 85). Wenn es so
ist, bringt das Empfinden von Sympathie für
Exilierte reinen Gewinn, denn Flüchtlinge aus
faschistoiden Regimen gelten mit Recht als
ehrenhafte Menschen, die für jene Rechte, die
wir aus sicherer Entfernung für antastbar reklamieren, unter Lebensgefahr vor Ort kämpfen.
Am häufigsten wird Nähe zu exilierten Kulturschaffenden durch Stipendien und Preise hergestellt, um sie an den eigenen Kulturbetrieb
anzubinden und ihnen dadurch ein Gefühl von
beschützender Zugehörigkeit zu vermitteln.
Aber wie geht man bei den klassischen Einwanderern vor? Hier reicht ein Possessivpronomen,
um einseitige Nähe herzustellen. Jahrzehntelang war in Deutschland zum Beispiel die Rede
von »unseren« ausländischen Mitbürgern und
Einheimische gehen nach wie vor sehr gerne zu
»ihrem« Italiener, Türken, Griechen, Spanier
usw. um die Ecke essen.
Nähe zu Flüchtlingen jeder Herkunft stellt sich
fast von selbst ein. Sie befriedigt das hochwertige Grundbedürfnis der christlich-europäischen Kultur, sich um die Leidenden zu sorgen.
Derartige spontane, umsorgende Nähe ist
jedoch nur als zeitbegrenzt zu verstehen, denn
den Flüchtlingen wird nur eine vorübergehende
Aufnahme unter der Voraussetzung gesichert,
dass sie das Land verlassen werden, sobald sich
die Lage in ihrem Herkunftsland stabilisiert hat.
s o n n ta g
TRAUMFABRIK
10
Aber wieso erwächst aus erlebter, hilfreicher
Nähe kein Gefühl der Zugehörigkeit bei Exilierten, Einwanderern und Flüchtlingen? Eine
erste sprachliche Antwort würde lauten, dass
zwischen Nähe und Zugehörigkeit keine Kausalverbindung besteht, anders gesagt, sie gehören
zu unterschiedlichen Handlungsgebieten. Nähe
kann man aus unterschiedlichen Gründen in
sich aufkommen lassen und erleben. Zugehörigkeit entsteht nicht durch erlebte positive Handlungen, sondern durch paritätische Beteiligung
an dem existenziellen, gemeinsamen Projekt
einer Gemeinde, einer Republik, das Zukunft
heißt.
Wie gesagt, für Exilierte, Einwanderer und
Flüchtlinge ist es vernünftig, Deutsch richtig
und gut zu lernen. Unvernünftig ist die damit
verbundene Hoffnung, hinterher könne man
sich mit den Staatsbürgern des Landes verstehen. In der Tat versteht man sich nicht, weil
man die gleiche Sprache paritätisch spricht:
Gesprächspartner verstehen sich, weil sie bereit
sind, sich zu verändern und dabei Nähe und
Zugehörigkeit nicht zu verwechseln.
»Deutsch richtig und gut« lautete der Titel der Fibel,
mit der sich Chiellino 1970 in Düsseldorf Deutsch beibringen wollte. Der interkulturelle Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer
wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-ChamissoPreis für sein lyrisches Werk ausgezeichnet. Das neueste
Buch Chiellinos, »Interkulturelle Literatur in deutscher
Sprache: Das große ABC für interkulturelle Leser«,
erschien beim Verlag Peter Lang, Bern.
www.chiellino.eu
Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen:
LITERATUR IM JANUAR
fR 01.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Die Schneekönigin (ab 5 J) 16:30
// Raunachtsmärchen 20:00
Sa 02.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00
// Raunachtsmärchen mit Bierprobe 20:00
So 03.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Wintermärchen (ab 4 J) 14:30
// Die Schneekönigin (ab 5 J)
16:30
di 05.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Langer Raunachtsmärchenabend (ab 12 J) 19:00
Mi 06.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – WinterWohlfühlmärchen (ab 3 J) 16:00
// Märchen zur
Winterszeit 19:00
Sa 09.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00
// Winter bei
den Unterirdischen 20:00
So 10.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – WinterWohlfühlmärchen (ab 3 J) 16:00
Mi 13.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
do 14.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
s Stadtsparkasse
Augsburg
fR 15.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Die Schneekönigin 20:00
Sa 16.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Märchen von
Hexen und Trollen (ab 5 J) 16:00
Mi 20.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
do 21.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
|
bRechtbühne – Grand Slam 20:30
Sa 23.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Märchen von
Hexen und Trollen (ab 5 J) 16:00
// Weinprobe mit
der Schneekönigin 20:00
di 26.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
Mi 27.01. coSMoS café fRiedbeRG – Willehalm
und Arabel: nach Wolfram von Eschenbach 20:00
fR 29.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – MitmachMärchen für Kindergärten und Schulen 10:00
|
hollbau – Sepp Daxenberger, eine Grüne Biografie (Autorenlesung) 19:30
| abRaxaS/MÄRchenzelt – Märchen von Liebe und Eros 20:00
Sa 30.01. abRaxaS/MÄRchenzelt – Faschingsmärchen (ab 4 J) 16:00
11
BildUnG/GlAUBe
1. bis 31. Januar 2016
VORTRÄGE & WORKSHOPS IM JANUAR
Sa 02.01. SchaezleRPalaiS – Der Blick zu den Göttern (ab 10 J) 10:00
Mi 06.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
19:30
fR 08.01. StaatS und Stadtbibliothek auGSbuRG
– Geschichte der Staats und Stadtbibliothek Augsburg
15:00
Mo 11.01. vhS auGSbuRG – Tansania 15:00 | SenSeMble theateR – Amateurtanzprojekt 18:30 | vhS
auGSbuRG – ByungChul Han Im Schwarm Ansichten
des Digitalen (2013) 19:00
di 12.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
für Jugendliche 17:00
Mi 13.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
19:30 | vhS auGSbuRG – Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Frankl: Der Mensch in der Spannung von Freiheit und Verantwortung 20:00
do 14.01. zeuGhauS – Studium generale Untergänge
Übergänge Untergänge: Apokalyptik und eschatologische Vorstellungen 17:00 | vhS auGSbuRG – Wer war
Zarathustra? Die Religion des Feuerkults 19:00 | vhS
auGSbuRG – Augsburg auf dem Weg zur befestigten
Stadt 20:00
Mo 18.01. vhS – Schatten der Vergangenheit Umgang
mit Raubkunst 18:00 // Franz Marc zum 100. Todestag:
Der blaue Reiter und sein blaues Pferd 19:00
di 19.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
für Jugendliche 17:00 | vhS – Bilder von Himmel und
Erde: Die Entstehung der Landkarten und der Wandel
der Weltbilder 19:00 // Kurdistan. Islamischer Staat. Türkei: Geografische Veränderungen im Nahen Osten?
20:00
Mi 20.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
19:30
di 26.01. SenSeMble theateR – Schauspieltraining
für Jugendliche 17:00 | vhS auGSbuRG – Industrieanlagen im Wandel der Zeit: Vergangenes bewahren. Zukünftiges erschaffen 19:00
Mi 27.01. vhS auGSbuRG – Bild und Fotorecht 19:00 |
SenSeMble theateR – Schauspieltraining 19:30
do 28.01. zeuGhauS – Studium Generale Untergäng.
Weltuntergänge und Film-Enden 17:00 | vhS auGSbuRG – Gotik in Bayern 19:00 // Augenerkrankungen
Behandlung mit naturheilkundlichen Therapien 19:00
FüHRUNGEN IM JANUAR
fR 01.01. StaatS- und Stadtbibliothek auGSbuRG – Gesammeltes Gedächtnis. Konrad Peutinger
und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert
15:00
Sa 02.01. MoRitzkiRche – Führung durch die Moritzkirche 12:00 | SchaezleRPalaiS – Turnusführung in
der 67. Großen Schwäbischen Kunstausstellung 15:00 |
h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt – Turnusführung in der 67. Großen Schwäbischen Kunstausstellung 15:00 | GRafiScheS kabinett – Turnusführung: Ein langer Weg zum Frieden 15:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00
So 03.01. h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt –
Turnusführung: Faces of Disappearance 11:00 | StaatSGaleRie ModeRne kunSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 | SchaezleRPalaiS – Rocci,
die kleine Rocaille (6-12 J) 14:00
// Turnusführung
durch das Schaezlerpalais 14:00 | MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung durch das Maximilianmuseum
15:00 // MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung im Lapidarium 15:00
Mo 04.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS –
Führung zur Sanierung des Theaters 19:00
fR 08.01. StaatS- und Stadtbibliothek auGSbuRG – Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00
Sa 09.01. h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt –
Turnusführung in der 67. Großen Schwäbischen Kunstausstellung 15:00 | GRafiScheS kabinett – Turnusführung: Ein langer Weg zum Frieden 15:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 // Turnusführung: Kleine Welten
15:15
So 10.01. h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt –
Turnusführung: Faces of Disappearance 11:00 | StaatSGaleRie ModeRne kunSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
SchaezleRPalaiS
– Turnusführung durch das Schaezlerpalais 14:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung durch das
Maximilianmuseum 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
fR 15.01. StaatS- und Stadtbibliothek auGSbuRG – Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00
Sa 16.01. GRafiScheS kabinett – Turnusführung:
Ein langer Weg zum Frieden 15:00 | MaxiMilianMu-
SeuM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 //
Turnusführung: Kleine Welten 15:15
So 17.01. h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt –
Turnusführung: Faces of Disappearance 11:00 | StaatSGaleRie ModeRne kunSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
SchaezleRPalaiS
– Turnusführung durch das Schaezlerpalais 14:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung durch das
Maximilianmuseum 15:00 // MaxiMilianMuSeuM –
Turnusführung im Lapidarium 15:00
di 19.01. MoRitzkiRche – Führung durch die Moritzkirche 12:00
fR 22.01. StaatS- und Stadtbibliothek auGSbuRG – Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00
Sa 23.01. toSkaniSche SÄulenhalle – Turnusführung: Römerlager 14:00 | GRafiScheS kabinett –
Turnusführung: Ein langer Weg zum Frieden 15:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 // Turnusführung: Kleine Welten
15:15
So 24.01. MaxiMilianMuSeuM – Royals: Kaiser und
Könige in Augsburg 11:00
| h2 – zentRuM füR
GeGenWaRtSkunSt – Turnusführung: Faces of Disappearance 11:00 | StaatSGaleRie ModeRne
kunSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
SchaezleRPalaiS – Turnusführung durch das Schaezlerpalais 14:00 | MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung durch das Maximilianmuseum 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
fR 29.01. StaatS- und Stadtbibliothek auGSbuRG – Konrad Peutinger und die kulturelle Überlieferung im 16. Jahrhundert 15:00
Sa 30.01. theateR auGSbuRG/GRoSSeS hauS – Führung zur Sanierung des Theaters 15:00 | GRafiScheS
kabinett – Turnusführung: Ein langer Weg zum Frieden 15:00
| MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung in der Wunderkammer 15:00 // Turnusführung:
Kleine Welten 15:15
So 31.01. h2 – zentRuM füR GeGenWaRtSkunSt –
Turnusführung: Faces of Disappearance 11:00 | StaatSGaleRie ModeRne kunSt – Turnusführung: Aufruhr in Augsburg 12:00 |
SchaezleRPalaiS
– Turnusführung durch das Schaezlerpalais 14:00 |
MaxiMilianMuSeuM – Turnusführung durch das
Maximilianmuseum 15:00 // Turnusführung im Lapidarium 15:00
Gesammeltes Gedächtnis Aus Anlass des 550.
Geburtstages Konrad Peutingers zeigt die Staatsund Stadtbibliothek augsburg in ihrem Cimeliensaal bis zum 26. Februar die Ausstellung
»Gesammeltes Gedächtnis: konrad Peutinger
und die kulturelle überlieferung im 16. Jahrhundert«. Peutingers Bibliothek gilt nicht nur als
die umfangreichste humanistische Sammlung
nördlich der Alpen, sondern zugleich auch als ein
Ort, der systematisch die Überlieferung sichert
und ein historisches Bewusstsein der frühen Neuzeit dokumentiert. Auf diese Weise wird durch
eine reichsstädtisch orientierte Sammlung sowohl
regionale Identität als auch insbesondere Reichsgeschichte sichtbar. Die Ausstellung vermittelt einen
Eindruck von Konrad Peutingers Sammlung als
einem »Gesammelten Gedächtnis«. Der Besuch der
Ausstellung ist im Rahmen von Führungen, jeden
Freitag um 15 Uhr, und nach Vereinbarung möglich. www.sustb-augsburg.de
lehre digital Die hochschule augsburg veranstaltet am 13. und 14. Januar eine tagung zur
digitalen zukunft der lehre. Experten rund um
das Thema digitales Lehren und Lernen werden
über die Herausforderungen, Chancen und auch
Folgen der Digitalisierung berichten. Gleichzeitig
ist die Veranstaltung Startschuss für das Verbundprojekt Digital und Regional. Gemeinsam mit den
Hochschulen Kempten und Neu-Ulm wird dabei
ein neues duales und berufsbegleitendes Studienangebot zunächst im Bereich Technische Systeme
in den Regionen Memmingen und Nördlingen
geschaffen. Das ausführliche Programm und den
Link zur Anmeldung finden Interessierte unter:
www.digital-und-regional.de
abenteuerreise Michael Wigge macht den
unglaublichen Selbstversuch innerhalb von 150
Tagen von Berlin an das Ende der Welt, also zur
Antarktis zu reisen, ohne einen Pfennig Geld mit
zu nehmen. Dieser spannende und teilweise dramatische Selbstversuch führt Wigge zu Freeganern, Obdachlosen, Zuhältern, Aussteigern und
Amish Bauern. Er schläft in Scheunen und an
Stränden, reist per Anhalter oder als blinder Passagier im Zug und erfragt sich seine Nahrung meistens in Geschäften, Cafés oder bekommt sie
einfach aus Mülltonnen. Am 28. Januar um 20 Uhr
präsentiert Michael Wigge seinen Multivisionsvortrag »ohne Geld bis ans ende der Welt« in der
Singoldhalle bobingen. www.bobingen.de
RELIGIöSE FEIERTAGE
fR 01.–So 03.01.oshogatsu: Japanisches Neujahr, begleitet werden die drei Tage von fröhlichen Festen sowie Besuchen der Shinto-Schreine und der buddhistischen Tempel
So 03.01. dreikönigssonntag: Katholisches Fest zur
Anbetung der Heiligen Drei Könige
di 05.01. Geburt des Gurus Gobind Singh: 1666 wurde der 10. und letzte der historischen Gurus der Sikh
geboren
Mi 06.01. epiphanie/heilige drei könige: Das Fest
wird bei den Westkirchen den Heiligen drei Königen
zugeordnet, in den Ostkirchen jedoch als Tag der Taufe Jesu und Offenbarung der Allerheiligsten Dreifal-
IMPRESSUM – a3kultur
Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.),
Kontakt: [email protected]
Titelvorlage: Franziska Kneidl: M.J., 2013
Grafik & Satz: Andreas Holzmann
Auszubildender: Martin Kohnle (mk)
Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe:
Sarvara Urunova (sur), Patrick Bellgardt (pab),
Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc),
Susanne Thoma (st), Bettina Kohlen (bek),
Schlussredaktion: Christiane Kühn
Gastbeitrag: Peter Bommas, Gino Chiellino
Redaktionsschluss #02/2016: 18. Januar
Verlag: studio a ug,
Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de
Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37
Druck: Megadruck.de
tigkeit begangen
do 07.01. orthodoxes Weihnachtsfest: Hochfest der
Geburt Jesu
do 14.01. Makara Sankranti/Pongal: Feier der Hindus zur Winter-Sonnenwende. In Südindien heißt
der Feiertag »Pongal«, wörtlich »Überkochen«
Mo 18.–Mo 25.01. Gebetswoche für die einheit der
christen: die ökumenische Gebetswoche steht 2016
unter dem Motto »Berufen, die großen Taten des
Herrn zu verkünden« (1 Petrus 2,9)
di 19.01. theophanie (orthodox): Offenbarung Jesu
als Gottes Sohn bei seiner Taufe
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POlitiK & GesellschAFt
1. bis 31. Januar 2016
Wie alles anfing
Vor nunmehr über drei Jahren, im Frühjahr 2012,
wurde die Industriebrache Gaswerk – auch gerne gehandelt als »industriekulturelles Denkmal von europäischer Dimension« – nach mannigfachen Versuchen
zur Verwertung (siehe u.a. die Bemühungen von Prof.
Ganser) als Option für die dauerhafte Einrichtung
eines Kreativquartiers mit dem »Herzstück« Kulturpark West vom Aufsichtsrat der WBG und dem Baureferat ins Spiel gebracht. Nicht zuletzt, um ab Herbst
2017 eine schnelle Verwertbarkeit des Reeseareals für
hochwertigen Wohnbau sicherzustellen und gleichzeitig das über zehnjährige Trauerspiel um den Verkauf
der Gaswerkflächen zu beenden. Unter Mühen und
mit großem Einsatz von Stadtplanern und Denkmalschützern konnten die Stadtwerke als Eigner des Geländes vom Charme einer kulturellen Umnutzung des
Altbestands überzeugt werden. Der damalige Stadtwerkevorstand wurde in seinen letzten beiden Amtsjahren sogar zum überzeugten Verfechter einer Kulturpark-Perspektive auf dem Gaswerkgelände. Eine
Machbarkeitsstudie mit Skizzierung eines Raumprogramms wurde für viel Geld (ca. 220.000 Euro) und
unter massivem Zeitdruck 2013 bei einem hochkarätigen Architekten- und Stadtentwicklungskonsortium
unter Mitarbeit der gemeinnützigen Kulturpark West
GmbH in Auftrag gegeben, im Dezember 2013 abgeschlossen und schließlich im Januar 2014 präsentiert:
Knapp 10.000 qm Kreativfläche wurden mit innovativen Ideen und unter freudiger Zustimmung des
Denkmalschutzes in den Gebäudealtbestand eingeplant, eine sukzessive Nachverdichtung mit Gewerbeund Büroflächen raumplanerisch vorgeschlagen
(Turmbauten), ein erster Finanzierungsrahmen von ca.
25 Mio. Euro veranschlagt und eine möglichst rasche
Bauleitplanung vorgeschlagen – vorauseilender und
erwünschter »Wildwuchs« zur Inbesitznahme der Brache durch Kulturpiraten inklusive. Vorsichtiger Optimismus war also angebracht.
Durchregieren mit Partizipationshäppchen
Zu diesem Zeitpunkt – Ende Januar 2014 – übernahm
die Stadtregierung unter OB Gribl die Deutungshoheit
für das Gaswerkprojekt und kündigte eine »Zukunftswerkstatt« an, um das Projekt »breiter« aufzustellen.
Die Stadtwerke traten in den Hintergrund und die
Machbarkeitsstudie verschwand in der Schublade. Der
Vorwahlkampf zur Kommunalwahl war entbrannt,
erst zwei Monate nach der Wahl wurde das Thema
wieder aufgegriffen, die angekündigte Zukunftswerkstatt immer wieder vertagt, bis sie dann im Spätherbst
2014 endlich stattfand – als partizipatives Brainstorming von ca. 170 kulturaffinen Akteuren_innen mit
einem »Wunschkonzert« von Kreativeinfällen, bei dem
die ursprüngliche Idee eines »Kulturparks West als
Herzstück« nur noch als Fragment vorkam. Dann
vergingen wieder vier Monate bis zur öffentlichen
Präsentation der Ergebnisse dieser Zukunftswerkstatt
im Stadtrat im April 2015, die mit dem Hinweis
schloss, dass nun eine nicht öffentliche »Planerwerkstatt« unter Federführung des Stadtplanungsamtes die
Ideen des Beteiligungsprozesses »Zukunftswerkstatt«,
der Planungen der Machbarkeitsstudie und möglicher
Optionen europäischer Förderstrukturen (EFRE) bis
zum Spätsommer 2015 zu einer Beschlussvorlage entwickeln würde. Kreativer Wildwuchs als Vorwegnahme innovativer Quartiersentwicklung – Fehlanzeige!
Stirnrunzeln und verhaltene Skepsis bei diesem »Spiel
auf Zeit«.
Augen zu und durch
Ende Dezember 2015 sind nun über zwölf Monate seit
dem inhaltlichen Diskurs in der Zukunftswerkstatt
vergangen, mit den Teilnehmern_innen von damals
und den aktuell Betroffenen aus dem Kulturpark
wurde mehr schlecht als recht kommuniziert. Sie alle
erfahren jetzt aus der Zeitung den neuesten Plan zum
Kreativquartier Gaswerk, der gravierende Planungsänderungen enthält, von der Not der Theatersanierung
gezeichnet ist und nur sehr entfernt an den Diskurs
aus 2013/14 erinnert: Ein großer Teil des nutzbaren
Altbestands – das als Atelier- oder Probenraumzentrum geplante Ofenhaus – wird für die Interimsspiel-
www.a3kultur.de
das Gaswerk-Puzzle
die Stadtregierung überrascht in der vorweihnachtszeit mit Selbstgebasteltem, kostspielig in
Geschenkpapier gewickelt von der armen tochter SWa. der dringlichkeitsantrag zum Gaswerkprojekt im kultur- und die weitergehende beschlussvorlage im bauausschuss mit den auswirkungen zur diskussion um die theatersanierung und zum geplanten umzug des kulturparks
West sowie der beschluss im Gesamtstadtrat dazu am 17.12. wirken aktionistisch, sind aber
wohl gesetzte bausteine der Stadtregierung und der sie tragenden fraktionen. es wird immer
offensichtlicher, dass man bei dieser form der kulturellen und stadtentwicklerischen zukunftsplanung auf die sedierende und zermürbende Wirkung scheibchenweise verabreichter »tatsachenentscheidungen« mit bastaqualität auf die vergesslichkeit und die Schicksalsergebenheit
mancher Stadträte, vieler bürger_innen und kultureller akteure_innen setzt. deshalb zunächst
als »aufwacherle« ein paar zeilen zur Geschichte der option »kreativquartier Gaswerk«.
stätte des Theaters (2017–2024) umgebaut, die
Brechtbühne beim Stadttheater abgerissen und dort
eingebaut, ein angehängter Zubau (5.000 qm für Probebühnen, Werkstätten, Büros etc.) auf der Fläche
dahinter erstellt, womit ein wesentlicher Teil der
»Ersatzfläche Kulturpark« für dessen Entwicklung
unbrauchbar wird. Der Verweis darauf, dass diese »Theaterbauten« nach 2024 für die Kreativen weiter genutzt
werden können, wirkt angesichts der veranschlagten
Kosten von ca. 17 Mio. Euro für diese Theaterzwischennutzung und eines genannten Zeitfensters von sieben
bis acht Jahren blauäugig und in finanzieller Hinsicht
desaströs. Bei einem solchen Investitionsvolumen
wäre es geradezu fahrlässig, das Theater dort wieder
»herauszubauen« – es müsste dort bleiben und auf
Dauer als Magnet für das neue Quartier dienen!
Atelier- und Probenräume für Künstler_innen tauchen
in einer gewollten »Gemengelage« mit Gewerbeeinmietungen und kreativwirtschaftlicher Nutzung auf
der Parkplatzfläche vor den Tanksilos in Systembauweise als einstöckige, wallförmig angelegte Leichtbauten gegenüber dem Deuterpark auf, mal 30 m
länger oder kürzer. Das ergibt ein maximales Raumprogramm für die Kunst im Umfang von vielleicht
1.500 qm, entspricht einem von drei Gebäuden im
jetzigen Kulturpark. Die Probenräume für Bands sind
nicht explizit ausgewiesen, sie sollen wohl in amputierter Form (maximal 45 bis 50 Räume) auf zwei
geplanten Etagen im Scheibengasbehälter entstehen.
Platz für Workshopräume, Tanzräume, Theaterprobenräume, Projekträume wie im jetzigen Kulturpark
sind nicht ausgewiesen. Das »Reinigerhaus« bleibt
wegen der schwierigen kleinteiligen Umnutzung aufgrund statischer Probleme außen vor und wird als
Location für einen »Klub« gehandelt. Der Werkstatttrakt hinter dem Ofenhaus bietet schon in der Machbarkeitsstudie nicht mehr als 10 bis 15 Künstlern Platz.
Außerdem muss die Vermietung der Zubauten den
Stadtwerken als Eigner und Träger auch eine merkbare Refinanzierung bringen – Mieteinnahmen sind
ausdrücklich als fester Bestandteil der Entwicklungsmaßnahmen neben Bankkrediten und Grundstücksverkäufen eingeplant.
Planen und Bauen als Bricolage
Gleichzeitig fällt auf, dass die Stadtwerke als Entwickler und damit Finanzier wieder ganz vorn dran stehen, offensichtlich per Aufsichtsratsbeschluss zum
finanziellen und organisatorischen Kraftakt verpflichtet. Die Trägerschaft soll eine von der SWA-Holding zu gründende GmbH & Co. KG übernehmen. Die
Stadt will dann nur anmieten, das Theater zahlt für
seine Interimsräume auch eine »angemessene« Miete.
Die zur Entwicklung eingeplanten und viel beschworenen EFRE-Millionen aus EU-Mitteln sind offensichtlich sang- und klanglos verschwunden, Denkmalschutzmittel können bei der vorgestellten Lösung nur
begrenzt zum Zuge kommen (für umgenutzte Altbauten), die Neu- und Zubauten sowie das notwendige
Parkhaus (ca. 4 Mio. Euro) als »Brandmauer« zum
Ofenhaus hin kosten zusätzliches Geld. Man erwartet
den Einstieg von privaten Investoren als Kommandisten der neuen GmbH & Co. KG (Sailer-Guppe? Deuter?). Gleichzeitig steht nun ein strammer Zeitplan.
Das Theater muss 2017/18 auf das Gelände und hat
absolute Priorität. Vorher muss aber das Parkhaus
gebaut werden, sonst gibt es keine Nutzungsgenehmigung für das Ofenhaus. Bauanfrage und Bauleitplanung sowie Bebauungsplan müssen noch im Frühjahr
2016 zum Erfolg führen, damit im Spätsommer die
Bagger anrollen können. Deshalb auch die jetzt sehr
eilige Beschlussfassung für eine rasche Bauplaung, wo
man doch eigentlich die Ergebnisse der Planerwerkstatt mit der interessierten Öffentlichkeit zumindest
noch diskutieren wollte und die nächsten Monate
noch ein offener Beteiligungsprozess zur Theaterlandschaft läuft.
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Diese aus der Not geborene Lösung mit der Interimsspielstätte des Theaters gilt jetzt als »Motor und
Impuls« für ein entstehendes Kreativquartier. Das hat
zweifellos seinen Reiz und kann durchaus funktionieren, wenn Verkehrsanbindung und Aufwertung des
Viertels Hand in Hand gehen, macht aber wenig Sinn,
wenn ab 2024 die »Hochkultur« wieder auszieht. Und
hätte bei einem Verbleib dort draußen natürlich entscheidende Auswirkungen auf die Theatersanierung
im Zentrum! Aber niemand in der Stadt kann im Ofenhaus ohne Subventionen ein Theater dieser Größenordnung betreiben, schon gar nicht als Off-Theater der
freien Szene, das könnte höchstens eine kommerziell
ausgerichtete Boulevardbühne mit Gastspielbetrieb.
Was also mit den theatergenutzten Bauten ab 2024
passieren soll, ist unklar, solche Räume können nicht
einfach kleinteilig umgenutzt werden. Bleiben noch
Disco- und gastronomische Konzerthallenkultur.
Ebenso unklar ist die postulierte Herstellung eines
Raumprogramms für die Musiker_innen, Künstler_
innen und Projekte aus dem Kulturpark, die ja nach
Aussage von OB, Bau- und Kulturreferent im Herbst
2017 »nicht auf der Straße stehen sollen«. Über 8.000
qm waren dafür einmal vorgesehen, im aktuellen Plan
sind es aufgrund der gewünschten »Durchmischung
mit Gewerbe und Kreativwirtschaft« maximal 3.000.
Und alles deutet darauf hin, dass dieses dann verkleinerte und nach Künstlern_innen, Kreativwirtschaftlern_innen und Gewerbetreibenden sortierte
Kulturareal nicht mehr in freier Trägerschaft selbstbestimmt, selbstverwaltet und ohne Intendanz ein »Biotop der freien Szene« darstellt, vielmehr von einem
städtisch installierten »Kümmerer« kommunal verwaltet wird und mannigfaltige Kompromisse mit den
parallel eingemieteten Gewerbebetrieben eingehen
müsste. Vor diesem Hintergrund gerät der interessierte Betrachter in ungläubiges Staunen.
Fragen, Fragen, Fragen
Was bedeutet die Priorisierung der Ersatzspielstätte
»Theater auf Zeit« für die Entwicklung des Kreativquartiers? Welche Auswirkungen hat das auf die Theatersanierung und ihre Finanzierung? Was bedeutet die
vorgesehene kommunale Struktur für den aktuellen,
generationen- und szenenübergreifenden Mix der Kreativnutzer_innen aus dem Kulturpark und die
Akteure_innen, die noch dazukommen sollen? Kann
unter diesen Voraussetzungen eine kreative Community entstehen und wachsen? Welche Preisgestaltung
bei den Mieten zeichnet sich ab? Welche Rolle spielt
die Stadt als Vermieter? Was bleibt von den Ideen der
Zukunftswerkstatt? Wie funktioniert eine städtisch
verwaltete, evaluierte und in ein Förderkorsett eingeschnürte freie Szene? Wer entscheidet über die potenziellen Nutzer_innen auf welcher Grundlage? Was
kostet die Umsetzung dieser Planung? Und welches
Zeitfenster gibt es dafür? Kommen die Neu- und
Zubauten für Kreative auf dem Gaswerkareal billiger
als ein Verbleib unter sanierten Bedingungen im ReeseAreal? Gibt es eine zeitliche und organisatorische
Übergangslösung an der Sommestraße zwischen 2017
und 2020 und wie sieht diese aus? Könnten die Kreativen nicht bis 2023/24 auf dem Reesegelände bleiben
und dann in den relativ einfach umzunutzenden
Zubau des Theaters einziehen (immerhin 5.000 qm)?
Wie stemmen die Stadtwerke diese »Kreativaufgabe«
neben Bahnhofsumbau, Linie 5 und Verlängerung der
Linie 3? Nimmt man das auch noch anstehende Projekt »Umnutzung Grottenau« dazu, kommt man
locker auf einen Finanzbedarf von – eigentlich nicht
vorhandenen – 300 Mio. Euro. Gleichzeitig fehlen dringend benötigte vier- und fünfstellige Beträge für aktuell funktionierende kulturelle und soziale Projekte.
Was geht hier eigentlich ab? Hybris? Pokerspiel? Nach
uns die Sintflut? – Die spinnen, die Römer!
ein Gastbeitrag von Peter
bommas, Geschäftsführer der
gemeinnützigen Kulturpark
West GmbH, Leiter des Jungen
Theaters im abraxas.

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